den effect desselben vor dissem nit aûß laissen, dieweil diß 
beqûemer geschein kan, Glich wie dan die abgelaûffen zeit 
deinlich wirt der kûnfftiger zeit deß alterthombs [syn] eben so 
deinlich aûch die gegenwortige zeit syn vnd wie alle dinge- 
vnd sachen mynenthalb dar jn geschaffen, alß nemlich jn 
momento also zû reden zwischen den vorigen mynen altern 
vnd dissem mynem lesten alter, daß ist, jm anfange myneß 
alterthûmbs, so kompt dan daß preteritu-, presens, et futur<u>- 
jn eyn boich zûsamen myn ganß leben, vnd wirt der Ge= 
genwortige gestalt rechte wol vor dem alterthomb stain, vnd 
dem eyn erklerûng syn,    Drûmb hab ich nûhe jn dieselb 
gegenwortigkeit bracht, wie es anfangks diß jarß 1578 mit 
minem leib vnd allen glideren geschaffen sie, von der lengde-, 
dickten, groisden, myt abcontrafitûng mynes ganssen an= 
gesigts mit allen synen stûcken, so vil moglich war, daß 
aûch scheir eyn Ma<e>ler myn contrafeitung nach mynem 
dhoit dar nach machen vnd vngeferlich deliniern vnd for= 
meren mogt myt har vnd bart vnd kaler stirnen, oder 
sûnst eyn bilden haûwer, glassworter, außstecher, Mynes 
ganges, stimmen, memorien, gesigtes, gehoirß vnd aller 
myner complexion aûch letzûngen, gutter vnd boeser sitte-, 
natûren, maneren, vnd gewonheiten, wonûngen, gesel<=> 
schafften, kosthaltûng, allerlei kleidûng, kleimaten, jnkompste-, 
standtz, narung, oberkeit, nachparschafft, vnd neigster frûnt= 
schafft vnd sipschafft nit vergessen dan deren kûrtzlich zûm 
theill gedacht, wie daselbst vnd andersswa von mir ange= 
zeignet ist    Es mogten sich aber etliche leûth den diß my- 
gedenckboich aûch anders waß ich mehe geschriben hab jn die 
hende queim daß lesen worden, verwonderen waß vrsache- 
ich so vill vergeblicher besonder arbeit angetriben vnd so 
vil jn die feder bratt het, vnd daß von mir selbst, vnd nit 
von nûtzeren vnd wichtigern sachen dar dem gemeinen 
nûtz vnd vil leûthen an gelegen were, waß jnnen hilff 
myn leben vnd myn geringe gelegenheit zû wissen, {Trennzeichen} Vff 
diß jre dencken oder wort moiß ich jnnen wol zû fallen 
vnd recht geben, jch het die zit vnd arbeit fillicht wol beß 
mogen anlagen, Aber hie ist zû wissen daß ich diß myn 
gedenckboich vnd ander boich eûch vil geleibter hausfatter 
zûr zit allein dediceirt zûgeeignet vnd zugeschriben hab 
vnd nit jedem leser, Gegen euch tragh ich keinen schewe 
den jch scheir vûr allen menschen leib hab vnd gutzgan 
den ich gern daß aller best ich mogt beforden wûlle, jr 
werdt mich ohn zweiffel widder leib haben vnd alles my- 
thoin vnd laissen jnß best aûßlagen, Eitzo dieweil ich 
noch den lebentigen athem hab, redt ich zû eûch, erzell 
eûch myn leben vnd myn geschicht, deß haûß herkompst 
vnd deß gantzen gesclechtzs gelegenheit, Wan ich von disse- 
erdtrich vnd disser platz gescheiden syn werde ich eûch nit 
mehe zûreden werden, diß ortzs, euch nit mehe schriben 
Drûmb hab ich lûst vnd freûde daß ich es eitz thoin kan, daß jrß 
kûnfftiglich wissen vnd vernemen werdt, jr sult myn Erb 
vnd nachfolger syn, Jch setz jr wûlt mich gern fragen, wult 
diß vnd jenes gern von mir wissen, waß berichtz ich eûch 
kûnt geben, so kan ich es dan leiblich oder vnleiblich nit dhoin 
Eyner qûeim dan jm ewigen leben zu- andern daß vnß der alle= 
mechtiger ewiger Got will verlenen, da mogt es geschein 
sûnst nit, dan dißmal dûrch daß eynich mittel der federen, 
vucks, vnd papyrs daß nach deß menschen leben die gedecht= 
niß erhalten kan, Wa jr aûch mich leibt wie ich eûch, so 
wirt eûch diß myn gespreich, erzellûng vnd schrifft freûde 
vnd lust geben, Vernimpt jr etwaß gûtzs dar jn daß le= 
rens vnd behaltens werdt ist daß leirt vnd behalt, jst etwaß 
nit gût dar vûr hût eûch vnd verbessert es, doch wendt es 
alles zûm besten,    Daß ich aber von groissen stadt vnd lant
 
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