Novo stilo 3 tio anno.
Anno domini 1585 mit goede angef..
Anno 1585 den 1
janvarii auff dingstag
fengt mit dem dritten jar des reformeirten calendarii gregorii 13 pap
æ et rodolphi 2 cæsaris romano
rum mit dem fest der besnidung christi nach gebruch der almanach trucker an. sunst sult es uff christag ansahen, dan man schrib nach christ
igeburt nit nach christbesnidung. Und helt ein rhat zu Coln uff der rentkamer den bruch von christag anzu rechnen, also dhoin vil fursten stedt und hern, wiewol man der acht tage zwischen natinitatis christi et circumcisio
nis christi nit dan zur noitturft dateirt und braucht dweil dar zwischen die gerichter gesclossen und sunst vacantz und stil ist sol dan nach der drucker bruch und dem gemeinem wohn, daß neu jar uff den eirsten janvarii eirst anfangen. So laiß ichs auch da bei, folg gmeiner gewonheit. Und ist auch nit unbequeim daß daß jair mit dem monat anfange und mit dem monat endige alß janvario und decembri dar zwischn 10 ander monat sin umd samen die 12 monat das jar machen.
Nuhe war ich verlitten newe jarß abendt umb die 10 stundt zu bedde gangen und sanft restlich ohn daß ich wacker worden die gantze nacht durch einen sclaif gethain biß den morgen zu 6 vren daß unser lieber frawen miß sant Jacob gelaut wart. Daß mir selten widderfirt und lang nit widderfharen waß, ich hab etwaß gedruncken oder sobrieeirt, wiewol ich am abendt zimlich gedruncken hat, gab mich wonder daß mich daß wasser zu machen nit wacker gemacht. Und macht mir diß ein bedudung eineß stillen fridsame
n rauwigen jairß mir. Got gib daß es war sie, und sulches nit allein mit mir dan mit allen gutten frunden und leuthen bedude und geschehe. Darnach bin ich zu s. Jacob in die pr
ædig gangen, der pastoir predigt nit, mogt filligt sclaifdranck den newe jarß abendt ingenomen haben dan ein carmelita p
redigt gab daß kindtlin ihesu
m zu
m newen jar wie es Simeon der alte preister an sin borst truckte, also sulten mir es in unse hertzen trucken, dar umb ich in der missn und vespern den tag got trulich gepitten mir mit gnade
n sulches zu verlenen, und daß durch besneidung sines fleischs mir all min sunden mogten abgesneden si
n und pleiben. Und wie ich auß der kirchen den morgen komen sin, hab ich vor der mittags maltzit ein tetrastichon gemacht und mir und allen andern zu
m newen jarß
geschenck mit theilen willen. Lauth wie folgt.
Ihesus et illius sit cercuncisio foelix.
Nunc anni auspicium, quotidieque pium.
Principio pacem toto quoque proscimus anno.
Circuncidantur nunc mimicitiæ.
Noch hab ich bei dissen tagen hondert dutzscher reimen, und ein, gedicht, die ich mineß fatterß hauß Weinsberch zum neuwen jar schencken, daß der hausfatter min erb und jeder haußgnoiß jeder zit dar an ernstlich gedencken will, und hutten sich vor scholt und borg. Dan vor wair ist sulchs warnenß werdt. Ich waene jeden gutten frundt dar vor manß und frauwe
n person jonck und alt. Mancher felt in scholt und borg und leidet groissen verderblichen schaden, spricht dan, het ich doch einen getreuwen frundt gehat der mich deß aviseirt und dar vor gewarnt hett, so were ich zu sulchem schade und jamer nit komen.
Darumb bedenck ich eitzs fatterlich vre best, und warnen euch dar vor in zeiden. Iha mit dissen reimen warne
n ich euch die beß zu behalten dan ein ungerheimpt breif. Drumb leirt sie fleissich von baussen, gedenckt dar an und folgt miner leir, sie sol euch nutz sin, und nimmer gereuwen, gleubt mir daß frei zu.
[483] Warnong vor scholt und borg zum nuwen jar.
Es sie das alt spil hondert und ein geheischn.
Was sol ich doch zum neuwen jair
Verlaissen euch zu Weinsberch dair, Zu dem ir gutt gefallen hett.
Und nimmer das aussclagen det. Het ich das cornu copiae.
Ich gebe es euch und noch vil mehe. Auch het ich ein zegtaiffelin.
Das sich selbst wist zu decken fein, Zu setzen druff, was hertz begert.
Speis und drank von kostlicher wert. Zu dem ein sulch milt seckelin.
Das euch mitteilt gelt, grob und klein
.
Zu was gebrauch das nodich wer
.
Zu allem uberfluß vill mehr.
Dan mogt ihr kauffen hauß und hof
.
Die wonong frei mit groissem loff.
Erkauffen drin landt, busch, und weidt
.
Inkompst von geldt, weinß und getreidt.
Und bauwen sie herlich und schoin
.
Inwendich durch verzieren thoin.
Kunt auffstigen zum regiment
.
Und werden so ein her genent.
Erlangen ehrampter genoigh
.
Ur kinder und frundt bringen hoich.
Und mogt als dan vill richten auß
.
Nach allem willen halten hauß.
Dan hett ir macht bei tag und nacht
.
Zu triben pragt wie es euch behaicht.
Mit kleidong und gesmuck geswindt
.
Sampt weib und groissem hausgesindt.
Ob euch mit sulchem neuwen jar
.
Verholfen wer ist noch nit clar.
Es wer wol in ihm selbst nit boiß
.
Wan kein missbrauch dar auß erwoiß.
Als gulsigkeit und moissigh ganck
.
Da seel und leib von werden kranck.
Unachsamheit und ubermoit
.
Da her untschain mogt groiß ramspoit.
Nuhe laiß ich diß drei kleinat stam
.
Der wunschung euch nit helfen kan.
Wa man vill wunscht da ist gebrech
.
Ein groiß kauffman darf groiß verlech.
Eur neujair daß ich euch ezunt
.
Mitdheilen will hat dissen grundt.
Ist treu warnong vor borgh und scholt
.
Dar vor ihr euch wol hutten solt.
[483'] Die scholt vom borgh ist zweierlei
.
Und haben beidt ein boiß geschrei.
Ob eim andren ich schuldich bin
.
Ob ein ander ist mir das min.
Vil leudt lenehn und borgen gern
.
Bedencken doch die sach nit fern.
Was folgen mogt vor groiß gefhar
.
Verderbniß in den grunt vorwair.
Der ein borgt auß
der ander in
.
Und lagen zu beide uff gewin.
Sie meinen des zu haben bat
.
So folgt doch nit dan groisser schadt.
Vil meinen auch sie sin versorgt
.
Mit dem das in ist lang geborgt.
Lang geborgt scleit euch nemanß quidt
.
Bezalongs zeit streckt sich nit weit.
Es lehnen auch mit arlist vill
.
Der keiner doch bezalen will.
Diß ist vurwair ein diebischs droch
.
Dhu falscher droch och lebsthu noch.
Wan wordt und glaub gehalten wurdt
.
Und jeder wie es sich gepurt.
Hilt sinen tag der zalongh fast
.
So queim man nit in sulchen last.
Kauff, verkauff, lenong, burgschaft, borg
.
Gingen vur sich ohn alle sorg.
Vil willen nit, vil kunnen nit
.
Halten ir zugesagte zit.
Dar uff man sweirlich widder kan
.
Wol glauben, getilgt, unterstrichen halten, ob zu mart ghan.
Und mach ein drogh und wer so fhall
.
Vil drog und lugner der gestalt.
Ir liebe frunt, hut euch vur scholt.
Der scholther tragt nit lang gedolt. Dan wert ir eirst zu spat gewar.
Wie ir stecht mitten in gefar. O Jesu Christ, wie bang dem ist.
Der schuldig ist und hat kein frist. Er wirt gemaint, er wirt gebant.
Er wirt gepfant, er wirt geschandt, Darf nit frei uff der straissen gain
In markten, kirchen, keinem plain, Forcht, das er mogt mit kommer recht.
Werden in hacht, stock, torn gelegt, Leidt nachgeschrei, floichen und smach.
Das man: ,du schelm und lugner' sag.
Sulchs dhet eim fromen man dan wehe
.
Mogt einer auch wol leiden mehe.
Der ist vurwair in boesem staet
.
Wer mehe ist schuldich dan er lait.
[484] Armoit den menschen hardt benaut
.
Ein schuldner wirt doch mehe beknaut.
Ein unverschulter armer man
.
Geht frei da her ist besser dran.
Kan balder vorwartzs ghain zum gluck
.
Die scholt helt manchen man zu ruck.
Nemans kan sprechen das ist min
.
Wer emanß schuldich ist daß sein.
So ist min rhaidt bezalt gern bald
.
Dan bleibt all eur was ihr behalt.
Ich hab gekant auch riche leut
Scholt halber gewesen ohn freut, Durften nit wol kochen ein hoen.
Als wurden sie damit misstoin.
Wer zalen kan, der zale dan
.
So thut er sich groiß gemach an.
Sunst hat er zu der unrau last
.
Man leist ihm uber disch kein rast.
Verschulten hindert abenthur
.
Das ihn das radt nit leufft her vur.
Hat ihr nit vill, sidt ihr nit reich
.
Gott hilft dem der wil stellen sich.
Nuhe scholt kompt her von borgen seir
.
Verwirckunck, und boeser maneir.
Von einfalt da ihr sidt zu sclecht
.
Und kent betreger art nit recht.
Sie loben und geloben hoich
.
Ihr wort sin soiß und listich gnoigh.
Ihr o
nerfarne, gleubt nit baldt
.
Denckt tausent haben oft gefhailt.
Ob fursten, herren, ritter, stedt
.
Auch fhaelen, der hab ich nit redt.
Wie es mit breiffe
n und siegel feirt
.
Das hat manchen sin schade geleirt.
Min vraucher braucht sulch sprichwort
.
Kinder hut euch vor den hinfort.
Wan ihr van ihn scholt manen thoit
.
Das ihr nit durft abthoin eur hoidt.
Wer dan verkeufft, off kaufft uff borgh
.
Der sticht sich in ein groisse sorgh.
Ein kauffman der oft borgen moiß
.
Faelt narong so wirt er narloiß.
Mißzalung selten anders kan
.
Dan machen leudt zu rucke ghain.
Wer mehe verthoit dan er vermach
.
Der macht sich selbst ein boese sach.
Wer arm ist und dan armlich zert
.
Hut sich vor scholt ist lobenß wert.
Ein scholt mider sie wol gemoit
.
Ihm ist zu helfen auß der noit.
Hut euch vur burgschaft sonderlich.
Der burg bleibt sitzen oft ihm stich
.
[484'] Wan ihr vur euch selbst zalen sult
.
Ist pein, ich swich einß andern schult.
Verheischt nit balt, nimpt lang bedacht
.
Gelobt, macht scholt, deß hat gut acht.
Verlaufft euch mit handtschriften nit
.
Die zalongs zit dar innen steit
.
Hinwidder wird geredt darvon.
Ohn borg mach handlung nit bestan. Vill weren daher worden rich.
Das ohn borgen sunst nit moglich. Ich laiss es zu, gluck hat die macht.
Die haben uff ir schantz gut acht, Bezalen auch zu rechter zeit.
Erhalten so der leut credeit. Es ist doch sorglich eben woll.
Das gluck wendt sich, als wer es doll. Dan gibt es zolt, dan gibt es scholt.
Ist holt, unholt, darnach es dolt. Lehnen und borgen moiss wol sin.
Ist medicin, ist auch venein. Doch ist alzeit gefar dabei.
Wer dan nit borgt, ist balder frei. Antwerper markt, Frankforter mes.
Und mehe stedt kennen interess, Auch finanz, wexsel und hantgelt.
Die man scheir al vor woicher helt. Wer sult doch nit durch sulche stric.
In scholt fallen und ungeluck. Vil triben auch kein kommerschaft.
Und werden doch mit scholt verhafft In sulchen orden hoeren vill.
Der ich etlich erzellen will. Ein moissich jonker sonder rent.
Ein doctor, der nit fleiss anwendt, Ein hantwirksman, der nit arbeit.
Ein kremer, der ohn ware dasteit, Der mehe verzehrt, dan er gewint.
Ist zu vertoinlichkeit gesint. Der dobler, boeler, spiller vi.
Gain kriptzgeng, halten sie nit still.
Die fallen all in scholt und schadt
.
Und clagen das dan vil zu spaidt.
Ein fauler, drunkner arbeitzman.
Wirt nimmer rich, muss bidlen gain.
Nemanß borgt obbemelten gern
.
Man wult daß sie verzogen fern.
In ander landt da man in borgt
.
Diß ortz man sich vor schaidt besorgt.
Ihr weinsberger haußgnosen min
.
Mirckt wol waß eur nujar sol sin.
Daß ich euch schenck zu disser fart
.
Wie ihr mogt sin vor scholt bewart.
Zum neigsten felt dan das newjair
.
Besser des werdt ihr auch gewar.
[485] Anno 1585 den 3
janvarii stilo novo sunst den 13 janvarii stilo antiquo ist min geburtzs tag und fest daß ich 67 jar alt sin worden. Nos qui vinimus benedi
cimus d
omin.. Ich halt mich noch wol zimlich mit ghan stain handlen, essen drinken, daß ich uber wenich swacheit zu clagen hab, wiewol die jaren in sich swacheit mitprengen. Aber daß gesichte falt mir und wirt fast dunckel, daß gehoir wirt auch alle tag langsamer der smach ist noch wie von alterß. Daß gefoel ist der magerheit lestich, daß geroch untfengt noch, da von hab ich nachfolgendt verslin gemacht.
Distichon de 5 sensibus.
Visus et auditus pereunt, est gustus ut olim.
Tactus, et olfactus, hic dolet, ille capit.
Wir wa
r vorhin ein lebentiger haese geschenckt den leiß ich gegen den abendt braden und besserte sunst die portion, schenckt roede und weissen firnen und neuwen gutten wein, auch ein firdel raitzwinß und waren under unß im hauß frolich. Nemanß van frembden hat ich dar zu beroiffen dan ein alte matroin Catharin van Memmyngen gnant die frawe zum Korf in der Nuwergassen wonte eitz uff einer kamern zu
m Kluppel uff der Hoportzn min alte gutte frundin. Also waren mir uff minem geburtzs fest alle inwoner deß hauß frolich und trat eitzs in min 68 jar. Gott wil es mir ein selich jar si
n.
Anno 1585 der 4 janvarii novo stilo im neuwe
n jare, were der 25 decemb. christag im alten jar 84 gefallen antiquo stilo. So het man dan offergelt mogen geben, und ein gluckselich jar wunschn. Eitz mach man noch ein neuwe jar geben, derhalb wil ich minem neiffen tauffpatten genannen diener Herman van Weinsbergh daß sollicitatorß und schriberß ampt befillen und zwelf richtzdaller zu lohn jarlichs ein zitlanck zum neuwenjar geben, wie ich im dan eitz gegenwortiglich befille und gebe nach minem absterben eirst anzu untfangen. Und beger er will die unmanerliche blodigkeit zu ruck setzen und sich im gutten gewinnen frei und koen zu werden und diß newejar zu danck annemen. Wie ich sulch befilch und belonong under folgender miner eigner addition handtschrift weiters ercleirt.
In gottes namen, amen.
Kunth und zu wissen sie allen und jeden den diß gedenckboich der jarn mines alterthombs vorkomen wirt, und disse gegenwortige additional declaration werden lesen oder hoeren lesen das ich Herman van Weinsberg licentiat und testator sorg trage vor verscheidene irthummen und gerichtzshendel wilche sich nach minem dhoitlichen abgangk von wegen miner nachgelasner gutter und geregtigkeiten erheben mogten, den dannest mit ernst begegnet moiß werden. Und ob der hausfatter zur zit min erb mit zuthoin mineß testaments executorn dar zu wol gut rhade zu finden wisten, noch dannest sol nutz und nodich sin daß ein besonder gewisse person durch mich dar zu verordnet und dero ire belonong bestimpt wurde die den sachen nachghain und schain, versorgen und sollicitern sulte. Das glichfalß auch einer von mir zu
m schreiber deß hauß ernent und verordnet wurde in stadt mines seligen swager Peter Alsteden den ich vorhin dar zu verordnet und vor etliche
n jaren verstorben ist. Nachdem ich mir dan im 10 cap. und 3 vers. mines testaments außtrucklich vorbehalte
n [485'] hab die macht einen oder mehe gutte frunde ir lebtage mit uffsehner zu machen und innen etwas sonderligs zu befillen. Derhalb ernenne ich mines seligen broder Christians eligen sohn Herma
n van Weinsberch, minen neiffen, tauffpatten und genannen zu einem mituffsener, den ich in kraft disser miner eigner handtschrift eitz zu einem sollicitatorn und schreiber deß hausfatters und hauß zu Weinsbergh ordineir und mache. Mit dem außtrucklichen sonderlichen befilch daß er deren stritige und unstritige irrige noedige und nutze sachen bei der oberkeit richtern scheidtfrunden gelerten advocaten notarien procuratorn und bei wem es dan nutz und nodich baussen einigen sinen schaden durch sich selbst oder andern die dar bequeim und geschickt sin fleissich trvulich volherdich vergain, verstain verrichten und sollicitern sol und alles daß dhoin was einem erbarn fromen sollicitorn geburt zu thoin. Zu dem sol er sich uff des hauß kosten zum notario creeren laissen wo fern es dan nit ist, und sol alles anzeignen uffschriben und dhoin waß deß hauß schribers ampt inhalt mines testamentzs und declarationen mitprengt und ihm zu thoin befollen und angelegen ist, und daß so lang volherde
n als min broder Gotschalck (der nach mir hausfatter sol sin) bei leben blibe. Und ob min broder vor ihm dhoidtzs verfiele und gedachter min neif Herman ihm im hausfatterlichen ampt folgte wie er thoin sol. Wae dan mine suesteren Marie und Sibilla beide oder eine in leben weren so sol er glichewol noch ire lebenlanck sollicitator und schriber pliben dan in leben einer miner suestern kan er zu volkomener neissong deß hausfatterß inkompsten nit gerathen. Wie auß minem codicil (daß ich minen suestern zu guttem uffgericht) clarlich zu vernemen, so lang dan berurter min neif Herman daß sollicitatoirs und schriberß ampt verwalten wirt sol er jarlichs uff den termin mineß sterbtags zwelf richtzdaller vor sin verehrung und belonong aller dingen frei und unbesweirt haben und zu siner selbst noitturft gebruchen weiden und keren wa hin ihm geleibt und eben kompt. Und da er in vorg. ampt einige nodige kosten anwenden moist die sulle ihm erstreckt werden oder da er einige der halb verlegte oder gelt leinte die sullen im unverzoglich und zu danck verricht werden damit wegen der kosten nitzs uffgehalten wurde und ungedhan plibe. Disse vorg. verehrong belonung und kosten sullen vor ab genonomen
und gekurtzst werden ehe dan man den frien uberlauff miner inkompsten inhalt obgerurten codicilli in sechs dheil dheilln sol, und sol Herman und Gotschalck daneben
in irem sechsten theil nichtzs abgekurtzst oder ingehalten werden, dan daß sexste theil sol in glichewol zukomen. Disser ursachen aber hab ich minem neiffe
n Herman sulche zwelf richtzdaller betirmpt und zu verordnet dweil disse ampter glich nach minem absterben bedeint moissen werden und nemanß das vergeblich ohn belonong dhoin wirt. So mere thoit es dan min neif Herman alß ein ander oder frembter, dweil diß wirck in principalich mit antrift und er getruwer wirt sin dan einen ander der nit so vil dar zu interesseirt ist. Auch daß ihm da durch alle sachen geregtigkeiten und anligen deß hauß desche baß bekant mogten werden und dieselben durch tegliche ubung im in gedechtniß pliben. Zum andern ist es nodich daß ichs selbst befille bestimme und ordineir dan nach minem absterben mogt zwischen mine
n broder sustern, neiffen, nigten vil disputerens vorlauffen, wer dar zu gebraucht sult werden und wie vil man dem
[486] vor vererhong und belonong sult geben und mogt daß wirck groissem nachtheil und schaden da durch verwilet oder ungethain pliben. Zum dritten dweil mir mi
n neif Herman lang trulich gedeint und gehorsam gewesen, und er mir ohn daß von miner motter und sine
n fatter ge
liger gedechtniß hoich und sonderlich befollen auch minen namen fuirt moiß ich in pillich vor einem andern befordern daß mir nemans mit foegen were
n und im mißgunnen kan. Der ursachen hab ich in auch zum leermeister benent und verordnet auch dar zu gegunt wie oben in dissem boich sub anno 1584 den 12 julii fol. 464 weiterß zu ersehen ist. Wie ich im da befor auch die wonplatzs zu Cronenberch, min boiche und schribgezug und von allem andern ingedom und haußraidt etwas zuverordnet vermogh eineß pergamenen boichlinß von sechs blettern under anno 1579 den 10 novemb. dateirt und besiegelt von mir geschaben und von minem broder subscribeirt. Des sol aber min neif Herman sin theil eigenthumbs am hauß Weinsberch und erbgutzs zu Dormagen saluern und nit alienern uff verleiß alles waß ich im zuverordnet hab, es were im dan unmoglich zu saluern da gott immer vor sie. Im fhal aber gedachter min neif Herman in sinem obg. ampt deinst befilch sumich were und dem nit fleissich und trulich nachsetzste so sullen in min broder sustern neiffen nichten vor den executorn mines testamentzs zu rede stellen die in dar umb schelten und straiffen sullen, oder im sin belonong vorunthalten und untsetzen und einen andern annemen mogen, vorbeheltlich dem hausfatter jeder zit siner geregtigkeit hie
mit unbenomen. Zu urkunde der warheit hab ich disse addicional erclerong und befilch sampt der belonong in diß boich mit eigner handt angezeignet und geschriben und sol da mit kreftich und bundich genoigh sin dan ich kan von jeder besonder declaration und addition keinen besondern besiegelten bref vur scheffen oder instrument vor notario und zugen uffrichten und mit swerlichen kosten verfertigen laissen dweil ich mir dasselb mit eigner hant zu thoin oft vorbehalten hab und noch eitz vorbehalte (es sie min siegel oder signet dran getruckt oder nit), wiewol sulche gemeine form under neigsten bloitzbewanten wie hie, sulches auch von rechtz und pilligkeit auch so genawe nit geachtet oder erfordert wirt. Datum anno d
om. 1585 den 4 janu
arii stilo novo.
Hermanus Weinsb
erg l. scripsit subscribit et subsignavit
.
Hie moiß min broder
min susteren neiffen und nigten
gedencken daß jedem stam oder sexsten dheil nit
mehe abgehet dan zwein richtzdaller jarligs, so moiß Herman an sinem anpart mit helfen tragen. Wa er dan forthel hat so moiß auch den last uff dem halß haben.
Anno 1585 den 3.
janvarii ist Christian Wickratzs unbestatte dochter die Christian Koilgin unserm nachparn und achten s. Jacob widman versprochen waß vor dem heilichs scleissen an der pest verstorben. Die beide Christianen waren seir habselige leuth. Und wart disser heilich also verstevret.
Anno 1585 den 6
janvarii uff sontag der hilliger drei koningen tag haben wir gewontlicher weise zu Weinsbergh under unß koninck im hauß gekoren. Bertz mineß neiffen Gotschalcks zimmerknecht wart koninck, und swegerin Lisbetgin Hornß wart die koninchin. Mir lachten den wein bei dan der weiß galt 4 a der roit 2
alb. war licht gelt und gut wein und machten unß under ein andern seir frolich.
[486'] Anno 1585 den 7
janvarii laissen gelten 21 figuren von deß ertzstifs Coln kreich, und wie der princz va
n Vranien umbkomen, dar vor 32 a current bezalt wilche figuren Franciscus Hoichberger gar artich in koffer gestochen, sin verwarens werdt umb der nachkomen willen, dan uber wenich jar werden sie uffseide sin daß irer nit mehe feil wirt sin, dan eirst und uber vil jaren wan es gut fridt im lande wirt sin, sol lust dran zu sehen sin und ein verwonderong geben. Item in der eirster figure
n steht die abcontrafactura Gibhardi van Walburch trucksessn abgesetzsten ertzbischofn und churfursten zu Coln, sin borstbilt und sin titel und su
mmarische handel. Item in der zweiter figurn steht die abcontrafactura Ernesti von Beiern pfaltzgreven deß neuwen erwelten ertzbischoffen und churfursten zu Coln, sin borstbilt mit siner stifte
n und hertzochthumb titulen. Item in der 3 stift wie Gibhardus truckseß auß Westphalen qua
m uber Rhein fohr Bon mit heubtluten und soldaten besatzst. Item die 4 figur helt in wie hertzoch Fridrich von Saxen dhomher und heubtma
n deß dhomcapittel Hulckrade belacht und innam. Item in der 5 steht wie Unkel von den bonschen bestormpt und abgesclagen wurden. Item in der 6 steht wie die abdei zu Dutz von den bonschen gestormbt ingenome
n und mit dem gantzn dorp Dutz verbrant. Item in der 7 stet wie die stiftschen und hispanier zu Koninckswintern ein schantz uffgeworfen und den truckseß mit paltzgraf und beiern hertzoch Johan Casimiru
m uff hilten daß er umb moist wichen und zehen. Item in 8 steht wie graf Adolf va
n Nuwenar und Alpen die stiftschn und hispanier vor Hulß uffsclage und die belegerten untsatzst. Item in der 9 steht wie Popelstorf daß hauß von den stiftschn und hispanier ingenomen wart. Item in der 10 stehet wie Godesberch gesprengt und das scloß erobert wart. Item in der 11 steht wie sich Bon ergab und graf Carl truckseß deß abgesetzsten bischofs broder gefencklich hin weck gefurt wart. Item in der 12 steht wie etlich zu Bon gehenckt und verdrenckt und die die stat ubgeben ihr gelt untfingen. Item in der 13 steht wie Bedber belacht und uffgeben wart. Item in der 14 stet sich die sclacht vor Burgh bei Elten zugetragen da idel Henrich van Brunswich gefangen wart und Gibhard 9 truckseß Westphaln verleiß und mit sine
m folck dar van flohe. Item in der 15 wie Recklinghusen ingenomen wart. Item in der 16 wie der truckseß uff Delfft in Hollandt zu dem princen vo
n Vranien flohe. Item in der 17 wie Ordingen durch ei
n kellerloch am scloß heimlich ingenome
n wart. Item in der 18 wie Lympurch daß von Nuwenarß scloß in Westphalen uffgeben und ingenomen. Item in der 19 steht wie der princz van Vranien zu Delfft vo
n sine
m diener Balthasar Serack mordischs erschossen wart. Item in der 20 steht wie der dheter Balthasar binnen Delfft schrecklich gericht wart. Item in der 21 steht Antwerp mit der Schelden wie die dichen durch gestochen und waß blochhuser sie und der hertzoch von Parma inhatten. Wer dan kunftiglich lustich sin wirt und daß verlich hat mach die geschichten uff einen saal oder kamer abmachen laissn. Und ist wol gleublich daß disser kreich mehe mit italischm und hispanischen gelde ausgricht ist dan mit beierschm oder stiftschem gelde.
Anno 1585 den 9
janvarii ist Wernerß vo
n Gladbach loerers hinder der Fleischshallen zu Weissenfrawen hausfrawe ein dochter Johan Vaitzbeln bruwer bannerhernß und ei
n motter Johan von Gladbachs unsers achten sant Jacob an der pesten gestorben war in zwen tagen gesont und thoit. Umb die zit ist noch ein loeren mit siner frawen deß ortzs auch an der pesten gestorben, also daß die sterbte nit uffhoirt.
[487] A. 1585 den 10. januarii, als die stat Antwerpen die dichen zu beiden seiten von der Schelde, dem floss, durchgestechen und das lant ins wasser gesatzst, das der von Parma mit sinem folk von etlichen blochhusern den wich nemen moist und Antwerpen in der nehe nit belagen mogt, sin die hollensche schiff, der zu zeiten mehe dan hondert gewesen, die Schelde durchgesegelt, unangesehen aus Parmaschn blochhuiser(n) heftich zu in hinin geschossen wart, und haben also Antwerpen etlich mail gespeist, und die van Antwerpen speisden die von Mechlen und Broissel fort an, das in doch sweirlich fiele, dan der von Parma hat Vilforden in und reuter und folk darumb trint ligen, das ers weren mogt und kunt, das die von Bruissel groissen honger liden. Die von Antwerpen verhofften noch als untsetzung, aber der herzoch von Parma leis vil groisser butzen von Gent und uis Flandern unden weit van der stat brengen und werte da die schiffart zu lande und zu wasser, dan er auch fast schiff uff der Schelde hatte, und (hat) understanden die Schelde mit pelen zuzuhechen und mit sweren, starken, isern ketten, die er meherteils von Gent pracht, zuzuspannen, das kein schiff mehe durch mogt, wiewol es umb sorgen der eisfart sich etwas verzoug. Also mach Antwerpen eitz nitz zu lande oder wasser zukomen, daß sie in groissem angst und sorgen stain und glichwolhardt halten. Wie es faren wirt hat die zeit zu leren. Man sagt sie von Bruissel kunnes nit halten, sin schoin in arbeit sich mit dem von parma zu verglichen und mit den von Antwerpen iren abscheidt zu machen.
Anno 1585 den 13
janvarii uff sontag hat Jacob Troister ferber zu
m Wolf und gewantsneider zu
m Sternen achter s. Jacob sin krentzlin der kirchmeister und achten gehalten, und zemlich kostlich angericht gar gutten wein geschenckt. Und bestonde sich eitz etwaß zu verlauffen doch ich bin mit andern bei im frolich gewest.
Anno 1585 den 18.
janvarii hat mir min pachter Wilhem von Metternich uff minen pacht noch geleibert 3 malder 3
lb. roggen 2 capun. Ist selbst bei mir gewest, sagt er wult mit der zit alß bezalen. Und wie er hin wegh eilte uberscloich ichs daß er mir per rest schuldich pleibt uff diß stunde 38 malder roggen min 1 firdel 3 capun. Item noch va
n 4 jarn pensionen von sinem hofrecht facit 16
dall. jede
n zu 26
rad. alb.. Er hat mir einß 3 morgen landtz bei Vernich zu pande gesatzst so vil geregtigkeit het ich zu
m besten wa es bestendich ist.
A. 1585 den 19. jan. hat sich der irtumb zu Herzogenbuschs, der 4 heubtstet ein in Brabant, zugetragen. Und dweil disse stat die catholische religion noch erhilt und kein besatzung von des konings, noch von der Staten side wulde innemen, dan sich selbst versorgen, das in von den Staten auch nit in guttem uffgenomen wart, derhalb hat der graif von Hohenloe, den man von Holloch nant, der nederlenschn stende oberster velthauptman, dweil es im vor Zutphn eirst, und darnach mit Brussel zu speisen, keinwegs hat glucken willen, hat er einen boesen ansclag uff Herzogenbuschs gemacht, und den ins wirk zu stellen, (hat) er den tag zuvor achtzehen verwegde soldaten zugericht, die sulten heimlich uber die fordersche pforzen der stat stigen, sich im wagthuis stil halten, und [487'] wan die innerste pforz eroffnet, die vorwacht erstechen, sich drin erhalten, bis die innerste wagt herausqueme, alsdan sulten sie heraus springen, dieselb im dunkel auch ermorten und an iren platz ire man in der stat uff wehr setzen und sich der Vuchtporzn gewaltich machen. Wilches sie getain, und sin irer drei darnach uff den torn gelaufen, des schlossgatteren zu verwaren, auch einem burger, der die schiltwagt hielt, etliche stich ins leib geben und vor toit bei den schlossgattern laissen ligen, bis sechs fendlin knecht und der von Holoch selbst mit 100 reutern durch die porzen in s. Johansstrass dem markt zu gedrungen und uff franzois und deutzs geroifen: ,Die stat ist ingenomen!' Sulches haben die gemelte drei bei der sch(l)ossgattern gehoirt und sich alsbalde vom torn zu iren gesellen an das rauben gemacht. Mitlerweil komt der burger, der die stich untfangen, zu sich selbst und leist die sch(l)ossgetter nidder, das die ubrige des von Hollochs ruter, der 6 geswader waren, und 3500 foisknecht, die der stat stracks zudrungen, nit in kunten komen, und, die drin waren, nit hinaus mogten. Als die burger disse innemong der stat vernamen, haben sie balt zu den waiffen gegriffen und dermaissen geherzst widderstant getain, das sie meister worden sin, das der feinde etliche uber die statmaur in den wassergraben gefallen, etliche uff dem platz ersclagen, etliche gefangen sin, und daurte diss scharmutzel von sechs uren bis eilf uren drei (?) ganzer stunden. Also haben die getruwe burger uberwindung gehat und ehr ingelacht. Der burger sin 30 uff der waltstat toit pliben und 34 hart gewont. Der Holloschn und finde sin 263 ersclagen und pliben, darunder des princen naturlicher son von Uranien, der heubtman van Ostende, der von Hemerdt, der Turck, und vil vom adel, auch des abgesatzsten Trucksess bruder, item 80 sint in der stat graben doit gefischt, 31 gefangen, 20 gehangen. Die gefangen haben grois gelt gepotten. Folgens ist publiceirt und gepotten bei leib und gut, wa emans von burgern emans hinder sich verborgen het, den sult er vorbringen. Do hat der von Holloch im keller eins burgers sich verhalten, fonden und in der stat gefangen. Man sagt eitz, er sie los komen. Nuhe haben die stedt wol fleissich zuzusehen dan ma
n tragt nach der burger gutter und dem regiment. Und die burger kunnen vil vißrichten wan sie getrevlich bei einandern in eindracht hilten.
Anno 1585 den 20
janvarii ist min 24 fhanenwagt uff den Igelstein gefallen, da hin bin ich gezogen und hab min rottmeister ire beletten uff der Pfortzen laissen zehen und in die loeß geben. Hab ein firdel weinß der quart 4
alb. und vor 4
alb. wißbroit zu
m besten geben. War uff sontag s. sebastiani tag.
Anno 1585 den 17
janvarii starb Lodowich in der gotzgnaden ein alt menlin. Item den 18 janvarii starb doctor Acht medicus vor den Crutzbrodern ein naturlichs sohn doctors Johans Acht medici. Item noch den 18 ja. starb Derich Plogerß frawe ohn leibserben und ohn testament da durch er zu groissen irthumb quam dan er hat wol 40 tusent daler gewonnen, und wolten der frawen frunde mit im theiln inhalt der statuten zu Coln. Er stalt sich in die gegenwer und gedacht sich hoich zu befrunden. Sie liegen eitz noch tagleisten, sin zu loben und pieten an ein andern komen, wie faren wirt hat man zu siner zit zu vernemen, wan es etwaß still ist.
[488] Anno 1585 den 22.
janvarii ist Engin Weinsberch die motter in conuent marien Betlehem in der Reimersgassen etlich tage kranck gewest doch darnach widder bei komen. Diß widderfirt ihr oft ist ubel dran. Ich hau ir gelt geschickt wein irß gefallens zu trinken. Dan sie ist nit vil, hat kleinen appetit.
Anno 1585 den 23
janvarii hat man den bott in Beien graben zu Rhein zu getragen, den graben manß teifde gesenckt und die erde den birch uff lang die sadtmaur biß scheir an die metzlocher geschut. Ich hab dissen tag mit laissen tragen 6 bezalt. Was ursachen nuhe der graf gesenckt noitzs halber oder lust halber vor fisch und swanen weiß ich nit.
Anno 1585 den 23
janvarii hat mir jonfer Anna va
n der recke widwe van Hall geschickt den termin l
ætare anno 84 erscheinen 32 richtzdaller. Ich hat ir etlichmal geschriben und gepitten umb bezalong, dan es war mir nodich, diß gelt hab ich mineß broderß frawe
n uff regno
ng unser haußhaltung zugestalt dan sie war im verlege dem bodden 12
alb. geschenckt und mit 15
alb. aus der herberg quiteirt.
Anno 1585 den 28
janvarii ist swager Johan van Dutz bei unß zu gast gewest. Und hat do von unß begert mir wulten in bei unß in die kost nemen und versoichen es ein jar. Mir namen unß bedencken druff, besprachen unß, aber es gefele nemanß. Er kunt ubel unden komen, die kinder hatten auch kein verlangen zu im. Er war auch alt, kunth nit verstendlich reden auch nit wol hoeren, die rechte handt war im verbrant mistalt, war proforß haistich und hat den last und uberfal van den kindern, gab auch nit gern vil auß und wolt mit uff der eschen sitzen. Het wol eine
n menschen bedurft der siner gewart het, hat sich mit sinen kindern und gesinde nit vertragen kunnen. So besorgten mir er mogt fallen wie er dan duck gethain also daß es unß nit deinte.
Anno 1585 den 29
janvarii ist mineß seligen broder Christians widwe Catharin Hemmersbach bei ei
n jonfer und canoniß sant Marien jonfer Kneim genant komen wonen. Sol ihr dienen vor die kost, daß wirck solt so groiß nit fallen. Sie stach noch in der scholt kunt ireß hauszinß nit frei geneissen, moist den scholthern nuhe und dan etwaß mittheilen, daß es ir nau beistunde. So mach sie sich bei der jonfern ein weil zit versoicken.
Anno 1585 den 31
janvarii hab ich an den groisse
n kreich in den Nederlanden gedacht und uberlagt daß er nuhe 18 jar gedauret und noch kein endt hat wer kan auch wissen wan er ein endt wirt haben, dan es ist hart gegen hart, dan licht ein pathei, dan die ander oben. Die religion macht den meisten irthumb wiewol sunst die begerlicheit deß regiments und anders drunden leufft. Es sin wol einerlei leudt, eines konincks underthanen aber verscheiden meinongen. Mit dem koninck Philippo helt der babst und geistlichn gemeinlich, dweil die catholische religion angegriffen wirt, den fallen zu der keiser und oisterische herrn sine frunde und dan die catholische landtsaissen die malecontenti genant werden. Uff der ander side
n sin die staten vasallen und stete in den Nederlanden, die man Geussen nennet, die der caluinischr
[488'] und ausbergscher confession zugethain sin, denen fallen zu die engelschen schotten denmarckschen hugenonoten in Franckrich, martinisten in Dutzlant und andern. Und sin die im Nederlande am boisten dran, die verderben sich under einandern, und wendt sich alles uber einen hauffen, dan von einer ein carmen gemacht va
n 15 versen. Und gahet jeder wordt an uff ein p, daß waß selsanß ist. Derhalb moiß ich daß carmen herzu setzen.
Pugna patriotarum.
Pugnantes properant patriotæ prodigiosi.
Pars partentosæ pietatis phana prophanant.
Pars punire patres proscunt populando potentes.
Praelia portendunt per privilegia prista.
Perdere prælators pr
æsumit
prava propago.
Pestiferus passim periuria plura patrando.
Persvadet populo patriotarum pietatem.
Proponit plebi pæccatum perniciosum.
Proiiciens procerum perprudentissima pacta.
Papæ pro pedibus præceptum prostituendo.
Passim priscorum pietas pro peste putatur.
Perfidiæ populo, proh, perdita pectora plena.
Pugnando potuit princeps pessundere patres.
Pergunt plebicolie præfectos præcipitare.
Plectendi poenis pariter princeps populusque.
Mich bedunckt das er durch das wortlin princepß nÿt den koninck von Hispanien dan den princen van Vranien wirt meinen. Ob aber disse verslin vor deß princen abganck uffgericht sin, oder darnach, deß kan ich nit wissen.
A. 1585 den 1. febr. starb Steingin Brun zum Strauss in der Bottegassen irem haus, war noch nit zu alt dan gar groff von leib. Dweil sie aber der ander religion anhengich, ist sie aus Coln zu Wistorp begraben. Disse hat eirst Henrich Dussel minen gaffelgenossen zum man, der groissen handel mit siden im lande zu Meissen und ander war getriben und dermaissen vor eines sclechten loerers sohn van der Velbach prospereirt, das er das kostlich haus in der Bottegassen gegolten und vermeirt, auch einen bauhoff zu Godelrait, da acht perde ausgingen, gekaufft, die vil tusent daler gekost, darzu wol tusent goltgl. jarlicher erbrenten verlaissen. Wie disser verstorben und zwein sohne verlaissen, noch jong, hat sich gedachte Steingin an Bernhardum Omphalium, der rechten licentiat, einen widman, verheiligt, der hat den handel ubergeben, uff sinem hoff zum Buchel hinder Wistorf ligen bawen und domineren, das man eitz, wie gesagt wirt, das inventarium uff sechstusent oder mehe dall. nit kan beiprengen. Ich het gemeint disser sult daß groiß gluck sich beß zu nutz gemacht haben. Aber uberfluß dhoit kein goit, macht gulsigkeit und unachtsamheit. Sie hatten auch samen kein testament uffgericht daß mich ghar verwondert, sie war so guttich und fridsam daß erß lichtlich het zu wegen prengen kunnen und groislich genossen haben. Aber es ist nit geschein, geleirte oder weisse leudt handlen nit jeder zit gliche weislich.
[489] Anno 1585 den 1
febrvarii ist min neif Johan Kort scheffen und wirth zu Zonß mineß ohemen Scholtiß zu Woringen sohn daselbst verstorben und begraben sineß alterß etwaß uber 50 jaren hat kein leibßerbe
n verlaissen. In dissem colnischen kreich hat er den soldaten deß stifs vil vorgestreckt und sich verdobe
n daß er in groisse scholt gefallen. Hat sich ohn daß in den dronck zu seir gewendt, daß er schanden worden.
Anno 1585 den 3
feb. uff s. blasii tag am abendt haben mir unß konincks essen im hauß gehalten und sin under unß zu Weinsbergh gar frolich gewest. Unser war ein dischlin vol 8 menschn ohn die kochmagt. Uff dissem essen hatten mir vil swerer newer zidongen, davon man begunte zu sagen, wie folgt.
A. 1585 den 3. februarii umb disse zit vor oder nach hat sich in Frankrich zugetragen: Nachdem konink Henricus tercius kein leibserben hat, auch swachlich war, dergestalt, das er kein (son) zillen wurde, sin broder Franciscus auch unbestat binnen jars verstorben war, der herzoch van Alanzon, der zu Antwerpen den rumoir angerichtet, also das kein hoffnong diss gesclechtzs Valesiorum mehe ware, nuhe hat er pares curie und parlamentzs herrn in Frankrich bescheiden und angezeigt, er were des vornemen, dem konink von Navarren, sin swesterman, mit willen siner motter und der andern, in sinem leben das koninkrich Frankrich zu ubergeben, mit beger, sie wulten den erkennen und annemen. Dess im das haus van Guisse mit hofflichen worten abscloich. Drumb der konink sagt, so moist er andern rait soichen. Nuhe sagt man, zu beiden seiten bewerbe man sich umb hilf und beistant. Und were groisse bestellung von reuter in Frankrich und Deutzschlant vorhanden.
A. 1585 den 4. febr. umb diss zit mach im koninkrich Engellant derglichen handlung gewesen sin, das die koninkin Elisabet begert, das der jong konink in Schotlant, dess motter sie gefangen hilt, vur einen konink in Engellant uff- und angenomen mogt werden, das also Engellant und Schotlant samen quemen und ganz Britania uis zwien ein koninkrich gemacht wurde. Was heruff gehandlet, hab ich noch nit vernomen.
A. 1585 den 5. febr. umb disse zit mach der etzich konink von Poln daselbst von sinen herrn und folk im lande gefangen sin drumb das er der fursten einen umb der religion sebelen und umbbringen lassn, dess sohn mit sines fatters doeten lichnam in die stat, da der koninklich tag bestimt, komen, und diss ins wirk gestalt hab. Man sagt, es sult der religion halb groissr zank im lant sin. Etlich sagen, der konink sult los.
A. 1585 den 6. febr. sol umb disse zeit einer von Swendi etliche kuntschafter des Turkens, die er in Ungarn, Behem, Oisterich angetroffen, umbbringen laissen, der seir vil gewesen. Wie der turkisch keiser dess in erfarung komen, sol er von keiser Rodulpho den Swendi in sin gewalt (haben) fordern (laissen). Wa ihm der nit zugestalt wurde, solten die inducie und bestant zu beiden seitn damit uffgehaben sin. Wa diss nuhe also wahr ist, so hat man sich widder eines Turkenzogs zu besorgen.
[489'] Anno 1585 den 7
feb. hat der comissarius Angelmecher die gerichtzsach zweischen miner sustern Marie
n und Dierich Blancken uffgenomen in der goete zu verglichen, und dissen tag dar in gehandlet so weit daß sie vertragen ist. Also, daß min suster im Blancken vor sin heubtforderong sol geben sampt den kosten in all 110
dall. half Johannis und half Remigii und sol daß inß gerichtzs boich sub hipothecatio
ne omnium bonoru
m. Und sol ire pfende widder haben.
Deß andern tags hat sie das bekentniß gethain, und die pfende sampt zweien hantschriften die ir selige dochter Feigin Reinhardt Balicks frau in iren namen geschriben hat, daher daß der irthumb mit quam. Und dan daß sie gewist und gelitten daß Reinhart in ire
m namen uffgehoirt uff sie verzinß und ungelt bezalt, juxta l. qui patitur
ff. mandati, aber dem sie allem wie im wulle, ire
defensiones sin in p
rima instancia et sec
unda instancia nit gehoirt dan min hat sie versnellet mit noitgedingen und sunst verboldert die sach p
ro co
nfessato und sulchen swencken angenome
n und fortgefaren mit eim nigtigen unordentlichem proceß, sie vor dem urthel gepfandt. Aber Blanck hat einen groissen anhanck von weinhendler hat die gunst und wist die gunst zu machen.
Und wiewol disser vertrag miner suster zu hart fiele so war ir doch der fride nutzer dan sulcher hadel und zanck. Und ist glichewol herrn Gerhardt Angelmecher siner groisser arbeit und fleiß zu dancken dan daß er nit mehe erhalten ist sin scholt nit.
Anno 1585 den 8
feb. starb broder Jacob va
n Sto
mmel mineß broderß frawen neif am wasser. War ein leibroder zu Crutzbrodern und eitz portzner daselbst war ein gut gesel und zegbroder gewest, wie an sinem leib zu sehen war.
Anno 1585 den 8.
febrvarii ist min nigte Elisabeth van Dutzs miner suster Catharine
n dochter heimlich und stillich unwissendt der abtissen und jonfern auch irer frunde widder iren wissen und willen auß dem cloister zu Claren gangen, und sich die eirste nacht bei ein sneidersche irer leirfrawen magt gewesen, begeben und zwein tag da pliben dan sie durft den frunden nit heim komen. Sie hat es ein weil zits verborgen im sinne gehat und eitz die gelegenheit gespurt daß die cloister portzs offen moist stain, do hat sie etliche hembder uberein angethain ihr kleider und kleinat bei ein gepackt und alles waß ir war mit genomen und was nit ihr war uff irer zellen laissen ligen und ist alß die jonfern im reventer uber essen war hin außgesclichen und so dar von komen daß nemanß im cloister im vorhof an der portzn gewar worden, biß man irer im cloister gesonnen und gemist. Und es irer sustern Elsgin husfrawen Ellers zu untbotten, die so vil umbgeluffe
n biß ma
n sie angetroffen und bei iren broder Reinhart Gotsmidt
bracht hat. Die ursach disser heimlichen außgangs war, dieweil sie a
nno 81 den 25 maii mit irer sustern Engin inß cloister gangen wie oben fol. 287 pa. 2 zu ersehen und lust dar bequam und drin zu pliben begert waß es ir auch widder rathen und gewarnt wart von den eltern und frunden daß alles onangesehen drin pliben wurt also daß sie folgen eod
em a
nno 82 den 4 julii mit irer sustern Engin uff swere kosten ingekleidt wart. Und folgens man vernam daß sie
[490] seir hardtlerich waß im lesen, latin, und iren cantu
m dar umb sie mit irer sustern Engin nit proseß mogt dhoin, vil unwillenß van irer leirmeisterschen jonf
er Margretha Halferschn drumb hat, auch vil gescholten bespott, zu zeiten gefeustert wart und sich daß p
rofeß veirthehalb jar verweilet und noch langer verweilen moist. Do gewan sie ander sinne, verbarg daß biß sie außginge, deß die cloisterjonfern umb irer ehren nit gern hatten. Und der fatter suster brodere auch nit gern umb der vergeblicher angewanter kosten und schad
en auch uffprachen und neuwer vurawen mit ir.
Anno 1585 den 10
febrvarii hat mich die frawe zu
m Korf Catharina vo
n Memmingen inß cloister zu Crutzbroder zu gast geladen. Wie auch doctoren Petru
m Crantz iren advocaten und Petru
m Feist schrinschriber, dan wir waren ire patronen. Wolt unß zu executoren ireß testamentz machen und etwaß bedencken. Wa es geschicht und ichs erlebe wirt zeit leren. Da waren wir mit h. Peter Plettenberch custer irem sohn sampt dem prior und anfrunden biß in spaden abendt ohn swarmoit.
Anno 1585 den 13.
febrvarii ist min neif her Petrus Ordenbach von siner jar residentz ad gradus Mari
æ absolueirt. Daß capittel wult es uffhalten umb deß irthumbs willen nit sinem broder her Christia
n zu Wormbs aber unß neif her Ludtger Obersigler hatzs gewert. Bin den mittag bei siner motter miner suster Marien in der Dranckgassen sampt etlichen canonischn zu gast pliben und den rhaitzwin geschenckt und die helfen frolich machen. So ist min neif nuhe deß last untragen. Wan der kreich nuhe keine
n schade
n dede, het erß beß zu geneissen.
Anno 1585 den 13
febrvarii hat min swager Adolf
tilgung, fix van Eller gnant Fix daß hauß hindem hospital zu s. Re
nilien von den provisorn daselbst 12 jair gemeit jarlichs vor 32
dall. war fast vil, war diß zit nit anders zu machen gewest. Kunthen min swager Johan van Dutz und Elsgin sin dochter Ellerß hausfrawe nit wol in einem hauß vertragen, dan swager Dutz hat das hauß uff dem Hundtsrucken uffgekundigt daß sie doch verfaren und sich scheiden moisten.
Anno 1585 den 16
febrvarii ist min 25 fhanen wagt uff die Eigelsteinß portzs gefallen. Ich bin eitz nit selbst uffgezogen dan minen lautenanten den lic. Petru
m Broich in min stadt, wie unse abrede deß wetzelen vor hin gewesen. Desglichen war min fenrich Mattheiß Gendorf verreist, daß meister Barthel maeler sin lautenant den fhanen foirt. Hab dißmal kein kosten getriben.
Anno 1585 den 18
feb. die gerichtzsach zwischen minem swager Johan van Dutz miner seliger sustern Catharinen man einß und miner suster Marien widwe Ordenbachs andertheilß wilche vur den amptluden uff der Burgerhauß ungeferlich geswebt. Hab ich sampt minem broder Gotschalck und swager Adolf Eller vom gericht uffgenomen und sie beide bei unß bescheiden swager Dutz zu Weinsberch uff die stoff, aber min suster Marie zu Cronenberg uff mi
n sclafkamer an daß feur, dan sie warn nit samen zu prenge
n so bitter war ir irthumb. Da haben mir ab und an gehandlet mit mit
broderß frawen und suster Sibille
n biß mir sie verglicht und untscheiden dan es war bei unß erbgenamen nit breuchlich auch nit erlich vor gericht zu handlen und kosten zu treiben. Umb
[490'] sulcher geringer stoiß will, dan diß forderte swager Dutz 4 koe, 3 rinder, 2 schaif 1 kreim. Zu Dormagen zwischn in pliben im unglichn stain dan sie beide warn unser erbgenamen pechter zu Dormagen und hatten daß gut ei
n zitlanck vor halfscheit laissn bawen, deß swager moedt waß und auch abstunde. Item noch 1 linen wasser tweil oder rol, 3 trilseck daß verlorn solt sin. Nuhe waß swager haistich und proforß wult es haben, suster Marie war hinderhalten und charich, drumb sie mit recht an ei
n ander erwassn waren. Und ist eitz erkant gesproche
n und ingewilligt, daß suster vor die vorß forderungen einß bezaln soll 23
gl. cur. und die wasser rol geben, da mit gesoint sin. Min suster Marie war noch zornich uber swager wolt nit pliben. Aber swager Dutz und Eller pliben biß in die nacht, daß mach 12 quarten weinß koste, da von mer alle unß deß vertrags erfruweten. Diß schrib ich eitz, daß es die nachkomen wissen, waß die kinder Eu
æ und gutte frunde im hauß Weinsberg angetriben, wie es tuschn den neigsten frunden auch kibbelei und misverstandt gibt, auch wie daß hauß Weinsbergh gebrucht sol werden fridt zwischen den hausgnoissen dar in zu machen, wie dan heudt zu tage mit dem wirck beweist, die nachkomen willen dem vortrit folgen, daß wirt dem hauß und innen loblich sin. Beati pacifici quoniam filii dei vocabuntur.
Anno 1585 den 19
febrvarii ist Wilhelmus Castenholtzs statschriber zu Lynß mit einer volmacht von siner swegermotter Marien Blomendalß widwen Herman Kochs, und irer beider noch uberiger dochter und kinder Gertruden Bergerhusers siner husfrauwen und Elsbethn Bergerhusers irer swestern zu mir komen wie er lang verheischen hat in meino
ng wilant jonfer Marien Luchelgins testament dar in ich executor verordnet und sie zur halfscheit vor ebben zur ander halfschit die armen und ehre gotzs zur erben institueirt außzurichten und zu exequeren. Damit aber etwaß bestendigs und volherdigs außgericht mogt werden, hab ich in bei mir zur herberge gehalten zu Weinsberch mit zu dischs laissen gain und zu Cronenberch sin nachtzrast haben, dan er sunst in Coln vor sich selbst zu schaffen hat, daß es dar durch lang verweilet were worden. Also haben wir vor eirst seligen Marien breif kistgin her vorbracht dar zu Castenholtzs eitzs die sclussel mitpracht hat die er von hern Johan Tonberch zu Rheinbroil erlangt. Und habe
n alles waß jonfer Merie noch bei irem herschaft an kleidern under Kestern stain gehat dar zu pracht und sich mit dem herschaft verglicht und waß da verlagt war bezalt. Der frawen auch ei
n silber gurtelgin und der vorstenderschen ein siden kleir zur gedechtniß vor ir treu und vurawe geschenckt. Auch ein kist mit etlichen linen wirck zu Cronenberch stainde angezeigt, dan sunst hat jonfer Marie nitzs mehe dan dasselb ohn ire renthn. Darnach den 22 feb. haben wir Georgen Brant offne
n notariu
s. und zwein zugen bescheiden, auch ei
n gesworne keuffersche. Und haben die breifkist und ander kisten zu irer gegenwortigkeit eroffnet und alleß waß fonden trevlich uffschriben und inuentrisern auch jedeß taxern und schatzen laissen, umb irthumbe und uff sprach zu verhutten. Ob emanß va
n frunden oder frembden etwas anrichten wulten, haben dem notario 1
dall. der keufferschn 1
dall. jedem gezugen 8
alb. geben vor eirst.
Den 26 febrvarii haben mir under unß beiden Castenholtz und ich alle inuentriseirte gereide gutter in zweitheil mit dem loß getheilt. Und waß im gefallen hat per partes uffgeschriben und in sin zugetheilte kist gelacht und gestiffelt. Waß mir aber zu behoif der armen zugetheilt war, hab ich auch per partes uff geschriben und
[491] min suster Sibilla hatzs hingestiffelt und verwart es noch, mach ein weil zitzs pliben
ligen biß zu vistragt der sachen.
Waß es zu beiden seithn ist mogen die zedel vißweisen. Mitlerweil hat man auch die schreinschriber angesprochen, und die drei schrein Apostolo
rum Martini Airsberch in Coln bestalt zu eroffnen, dan dar in stundt jonfer Marie an ire fharrent geschriben.
Anno 1585 den 23
feb. uff saterstag vigilia s. mattheiæ ist die frawe Maria Blomendails langer swacheit halber zu Leynß in Castenholtzs stadtschribers Hauß bei iren dochtern in gott verstorben dweil Castenholtz noch bei mir war, und ist zu Lynß begraben worden. Und man wart es noch eirst uff den sexsten tag gewar. Disse Maria war zu Munster eiffel burtich, ir broder Johan Blomendal gulischer rhaidt amptman zu Lustorf und Wassenbergh half irem eirste
n man Michel Bergerhuser uff handlet mit winen, und galt daß hauß zu
m Scherfgin vor der klein s. Mertin gewonnen kinder und worden habselich. Nach disseß absterbe
n wart sie an Herman Koch bestat einß vischriberß sohn. Dem wult daß gluck nit lauffen daß er sich verborgte und zu ruckgengen damit auch kinder hat aber eitz alles dhoit. Zugen darnach uff Munster eiffel da ihn ein sterbfal angefallen gereden in sware pleiten und verdorben fort.
Quamen darnach widder in Coln zu
m Aren uff den Weitmart bei der Drencken wonen daHerman Koch starb und moist sie ir hauß vor s. Mertin daß kostlich war) verkauffen. Daß gelt wart zu
m theil an scholt gelacht zu
m theil an Elsbeten heiligs gut daß es auch verginge, und arm und ellendich wart. War ein seir sware dicke unbeholfen frawe, aber seir erbar verstendich und gutt. Und wie sie sich nit wol underhalten kunth nam sie Castenholtzs gen Lynß bei sich wonen.
Und wart do auch daß hauß zu
m Aren uff dem Weitmart dar an sie die halfschit hat an m. Henrich Brune glasworter verkaufft, deß sich jonfer Marie seir betroibte daß irß fatterß dar in sie geboren an frembde hende komen war, sagt oft nuhe mach ich so duck darlangs ghain alß ich will. Also ist Marie Blomendalß zu Lynß komen und da pliben.
Anno 1585 den 23
feb. ist sentencia liquidatio
nis am gericht zu Airsbergh
uff daß urthel vorhin a
nno 84 de
n 26 septemb. ergangen wegen der 5 heussergin in der Klappergassen die ich verkaufft und 5
dall. fhar druff behalten) eitz ausgesprochen, daß mir Catharin Hambach 140
dall. capitalß und 154
dall. pension geben sult. Ich sult Wilhem Waltneiln geben 80
dall. und 50 daller, und Waltneil sult der Catharinen die huser in raumen und ihr den uffgehaben zinß vo
n 14 jar zaln sich zu 300
dall. ertragende. Nuhe will mich der Waltneil rechtens nit erlaissen und clagt sich schade
n daß ich im die heusser verkaufft und werschaft gethain. Also sol ich in irthumb komen. Eirst do ich breifger zu verkauffen uff die huser geschagen wolt sie daß weib nit haben. Nuhe dieweil die huser dubbel gelt gelten fordert sie die, hat die gunst und diß zu wegen pragt. Dabit fis deus quo
ue finem.
A. 1585 den 23. febr. ist ein alter domher zu Lutgen umb diss zit gestorben, war der leste graff van Rennenberg, wart mit schilt und helm begraben. Sinen broder, den regernden herrn, und sin swester, abdiss zu s. Marien Gereshem und Rindorf, hab ich wol gekant, alle sonder elige leibserben verstorben. Castenholz sagt mir, der domher het siner swester sohn van Hoichstratenadoptirt, sult graff zu Rennenberch werden. Diss graiffschaft Rennenberch licht hinder Lins nit weit, hat ein alt verfalln scloss. Ecce, das ist der stam auch.
[491'] Anno 1585 den 24
feb. uff sontag matthei
æ bin ich mit den frunden swager Johan va
n Dutz sinem sohn Reinhart und dochter Elsgin Ellerß mit minem broder Gotschalck und siner frawen und suster Sibillen, Lisbetgin Hornß, Gotschalck Weinsb. mi
n neiffen im conuent Marien betlehem mit kost wein und geschenck gewest. Suster Engin motter suster Beilgin Dutz sust
er Feigin va
n Polhem suster zei und sementlich conuent inß gmeine visiteirt und vereirt. Ich hab 2 capun uber daß glach zum besten geben und Engin 2 raitzen in die hant. Er war fastabent, Castenholtzs war mit dhar. Diß war unß eigen cloister deß hauß Weinsberch von alter, dar unß elteren und mir unsen zuganck hatten.
Anno 1585 den 25
feb. ist das schrein Apostolriu
m eirst eroffnet gewesen uff den montag. Da hat selige Marie Luchelgin an 5
goltgl. jarlicher erbfharen uff dem hauß zur Cassen uff dem Numart geschriben gestanden in lib. charta generalis, uff den termin lichtmissen. Disse 5
goltgl. fhar ware
n mit hondert derglichen
goltgl. von Henrich Foller wirde zu
m gulde Lewen uff dem Numart der die caß nevlich gegolten abgelaust lagen im schrein still.
So habe
n wir unß Castenholtzs alß volmechtiger siner sweger motter Marien Blomendalß und irer dochter Gertruden und Elsbethn, und ich alß von wegen der arme
n und ehren gottes in kraft der clausulen deß testamentz seligen Marien Luchelginß laissen schriben. Und wart die clausel ganß auß van wort zu wort dem schrein inverleibt. Alß daß beschein, hat man unß den erscheinen termin 5
goltgl. folgen laissen wilche Castenholtz und ich in zwei theil getheilt und zu unß genomen. Man hat auch Castenholtzs 50
goltgl. von den abgeluste
n hondert folgen laissen alß volmechtigen, aber min 50
goltgl. moisten im schrein pliben ligen biß sie zu behoif deß testaments widder angelagt wurden mir zur leibzugt und den armen und ehren gotzs erblich und ob die schrinherrn (mines bedunckenß) dar zu nit wol befoigt waren, so war ich es doch zu friden. Mach umb hoeren daß sie am forderligsten zu behoif deß testamentzs widder angelagt mogen werdenn, und daß dan in diß boich hernach auch anzeignen zu gedechtniß.
Item am 26 marcii uff dingstagh den andern tag ist das schrein Martini in der Weinscholen auch eroffnet worden. Da hat man in lib. Eckardi marien Luchelgen an 10
goltgl. erblicher fharen finden stain. Da hat man die vorg. clausel deß testamentzs wilant Marien Luchelgin auch von worde zu worde in daß benant boich geschriben, und darnach Marie
Blomendalß zur leibzugt und ire dochter Gertrudt mit irem ehewirt Castenholtz vor ein halfschit und ire ander dochter Elsbeth zur ander halfschit zu
m eigenthumb. Also zu verstain daß Gertrudt 2½
goltgl. und Elsbet 2½
goltgl. jarlich zu
m eigenthumb sult haben. Und hat mich alß executorn Marien Luchelginß an die ander halfschit (daß sin 5
goltgl.) zu behoif deß testamentzs und armen geschriben. Diß hauß oder underpfandt heischt zur Kuylen schirfgin brussel, wirt von Goddert Mullenwegh weinhendler besessen und vo
n im zu
m Olfandt genant.
Item am 27 febrva. uff godestag darnach ist daß schrein zu Airsbergh gelichfalß eroffnet worden. Da hat man in lib. lata platea sub a
nno 75 den 30 marcii selige Merge Luchelgi
n an 15 alter
dall. fahren termino lichtmissn finden staen. So hat man nuhe (ich gleub es sie imselbe
n boich) die vorß clausel deß testament abermalß wortlich inß schrein geschriben und in kraft derselben testamentz clausulen Marien Blomendalß zur leibzugt ire zwa dochter obg. mit Castenholtz zu
m eigenthumb vor ein halfschit daß sin 7½ alte
dall. ist Castenholtz und Gertruden
ein firdeltheil sin 3
dall. 3 ort
[492] und Elsbet auch so vil, dan man wust eitz noch nit daß die motter Maria Blomendalß dhoit war. Und ma
n hat mich an die ander halfschit (daß sin 7½
dall. zu behoif deß testamentzs geschriben, also daß nuhe in alle
n drei schrinen die clausula testamenti Marie Luchelginß steht sie abgeschriben und ire testamentzs erben angeschribe
n sin. Wan dan die 50
goltgl. im schrein Ap
ostolo
rum abgelacht ligendt widder angelacht und 2½
goltgl. dar vor gekaufft so hets mit der erbfharen und
renth in Coln scheir sinen bescheidt, ohn mit den 4
goltgl. jeden zu 26
rad. alb. an Peter von Rhaidtzs und den andern husern halfscheit uff der Bach. Damit wirt es noch etwaß berauwen biß man sich mit den frunden die noch nit zu friden sin verglicht und die legata und besetze verricht sin. Baussen Coln zu Odendorp zu Zulph mach auch noch etwaß sin, mach sich darnach finden.
A. 1585 den 28. oder lesten febr. umb diss zit ist die bruck abgerissen und in druck verfast und verkauft, wie sie der herzoch von Parma durch die Schelde, das wasser, gebaut, uff jeder seiden ein blochaus gelacht mit villem geschutz versorgt, an beiden seiten der oifer mit paeln, mitten mit 31 schiffen, daruber groisse ketten gezogen. Und mach diss bruck zwei tusent fois ungeferlich lank (sin), und halten unden und oben und zu beiden seiten vil urlich schiff mit cartauwen, sclangen, falkeneten und soldaten, das nit wol moglich, sulche brucke und ketten zu brechen. Und kan die Schelde nichtz ab oder zu Antwerpen komen. Der her von Aldegunde mach burgermeister in Antwerpen sin, ein geleirter, spitzsinniger, harthaltender man, der es meisteils regeret. Man sagt, die Staten halten hart an bei dem konink van Frankrich umb be(i)stant und bearbeiten sich, wie Antwerp zu erretten sie. Antwerp mach noch wol proviandeirt und versorgt sin, sult auch wol ander stett speisen, aber es wirt ihn stark gewert. Die bruck sol irgen bei zwa meilen under Antwerp sin, da Oerdam uff der brabanscher seiden und Callo uff der flanderscher seiden licht, etwas hoher. Ich hab die figur gekauft, es sagen aber die Nederlender, es sie vil anders geschaffen, dan gemailt.
Anno 1585 den 1.
marcii alß Castenholtzs und ich alles verricht waß dis mal in Coln in sachen Marien Luchelginß testament zu verrichten, haben wir dißmail ein ein
directoriu
m faciendoru
m verfertigt, daß ich zu jede
m vißwendigen schriben und innen ire clausulen sie betreffende zu schicken auch innen ire legata anpieten dweil ich unicus superstes executor were. Alß an hern Johan Tonberch pastoir zu Rheinbroil, an herren Augustin Tonbergh canonich zu Munstereiffel an sin suster und die partheien. An die parthien zu Euskirchen und die zu Reimbach, den alleß besatzst war. Glichfalß hie in Coln meister Gerhardt Wendel im hof van Coln rberndt va
n Pyr fasbender, Anthonio eim studenten. Diß hab ich folgenß alleß verricht. Sin aber noch nit wol da mit zu friden.
Und Castenholtz hat heude alleß waß im zugetheilt zu schiff gestalt, und ist den 2 marcii nach Lynß verreist und waß im zugetheilt mit genomen, alß er
uff den eilften tag bei mir gelege
n. Ich hab nitzs von im nemen willen noch haben mir die zit bei 60 maissen weinß uber dischs getongke
n roit und weissen.
Hie moiß ich noch anregen daß ich in gegenwortigkeit Castenholtz, Peter van Rhade a
nno 1585 den 24 febrvarii sinß wonhauß halfscheit vor 8 richtzdaller 6 jar vermeit hab den zinß termino assumptio
nis mari
æ zu bezaln, auß disse 8 richtzdallern sol ich jarß uff denselben termin 4
goltgl. jeden zu 26
rad. alb. zu behoif wilant Marien Luchelginß testament folgen
[492'] laissen. Hie von ist ein meidtzittel gemacht den ich mit eigner handt geschreiben und dweil Peter van Rhade nit schriben kunth hat in Wilhelm
us Castenholtzs uff sin beger underschriben. Er ist hinder mir man mach in uffsoichn und besehen waß er weiterß inhelt. Disse 4
goltgl. sin mit 50
goltgl. abloißn und 50
goltgl. auß Marien Luchelginß gelt gegolten. Min hausfrawe Drutgin Barß und ich sin im schrein dran geschriben in guttem glauben wie sie mit eigner handt bekendt in der Marien breifkistgin ligende. Derhalb moissen sie fort an bezalt und dem testament zu gut komen, in miner rechnong und copienboich, auch gedenckboich wirt ma
n sub a
nno 1563 den 22 maii mehe bescheidts hie von finden.
Anno 1585 den 3
marcii uff sontag zu groißfastabendt hab ich minem gefatter und gaffelgnosen Peter Attendar vor sin dochter den bruloft tag mit eim
dall. geleist, ging zu s. Albain mit der brudt in die kirch von
daumen zu sant Mauritz da hab ich
mineß swagerß Henrich Ernsten eidomb Thonis va
n Braickel und dochter miner godden ein kindt uff der tauffen gehaben und ein teschgin geben kost 8
alb. drin 1 lutg.
goltgl. 1
rad.d 1
rad. alb. der hevelschn 1 regal, bleif den mittag bei in zu gast in der Butgassen.
Anno 1585 den 3
marcii ist Mettelgin van Rhade widwe Hilgers van Duren schartzewebersche in der alten Tauben uff der Bach brut gewest. Hat einen jongen levrerß gesellen zur ehe genomen gnant Albert, war von Polhem sineß fatters halber untsprossen. Disser heilich ist in 4 tage
n ankomen, uff wi
etkeltage vekundigt und geendigt. Der vorman Hilger war im neigstleden septembri den 7 tagh gestorben. Und ist diß Mettelgin mit irem neuwe
n man bei ires vormanß motter Trinen widwen ihm hauß zur alter Tauben pleiben wonen. Vide sup
ra folio 468 mehe hie von.
A. 1585 den 5. marciihaben sich die kreichslude, so das haus Horst bei Nuiss einem von Palant ingenomen, eitz nach zweien gansen monat mit dem von Swarzburch, des churfursten van Coln Ernesti heubtman, accordeirt, sin mit irem sidewer abgezogen und das haus ingerau(m)t, und ungeletzst darvon gezogen. Man sagt, si(e) hetten es dem Palant, dem sie es ingenomen, gern ingeraumt, aber das mogt in nit geburren. Sult der edelman des starken haus quit werden, das were ihm ein groisser schade.
A. 1585 den 10 marc.disser zit sol sich Brussel, die stat in Brabant, mit herzog Alexandro von Parma verglicht und vertragen haben. Die von Bruissel waren in groissen hongersnoeten, mogten die Schelde van Antwerpen uff, die belagt was, noch zu lande (nit) gespeist werden, gedachten derhalb nutzer, swerliche des koninks gnade und friden zu erlangen, dan hongers und verderbens gefar zu sterben, haben sich also uff condition ergeben. Was gestalt, hab ich noch nit vernomen. In disser stadt plach keiser Carl der funfte und Philipp
us koninck in Hispanien hof zu halten.
Anno 1585 den 12
marcii ist swager Wilhem Paulus under Kestern neben dem Aren in sinem hauß gestorben. War fast alt und lam, auch in kleinem vorrhade, war nevlich bannerher uff der Reimsnider gaffel erwelt, hat daß krentzgin untf. aber starb ehe er daß essen gehalten daß sinen kindern wol 60 daller batte. Mineß broders Christians frawe hat von sinem sohn Johan Paul
us ein kindt Eifgin behalten war sin enckeleim. Wa es recht wirt zu ghain so mogt es deß noch geneissen, wa kein scholt sineß fatterß oder herginß dran hindern wirt.
[493] Anno 1585 den 12
marcii umb disse zit ist mi
n broder Gotschalck Weinsbergh und Elisabet Hornß sin hausfrawe an 10 daller fharen oder 30
rad. alb. vor jeden zu bezaln uff eim hauß neigst dem Orthausse under 16 hausser bei der Burß gassen gelegen, wilch Goddert Godenawe gebaut und die fhar Cecilien va
n Munster besweirt die eitz bestat ware mit irem man minem broder die fhar uberleissen. Hie mirck ich dweil mi
n broder diß fhar gegolten, daß er sich deß weinhandelß und weinzappenß wirt abthoin, villicht daß zu vill zapper sin, und er alter wirt, und sineß deinst ihm Fischkauffhauß abwarten moiß, kanß uff allen orthen nit verwalten, so ist im gutte renth und ob er abst
urb siner hausfrawen am gemegligsten dweil sie kein leibßerben samen haben. Der handel kan wol mehe beiprengen, er kan auch schaden, oder er gibt gewin oder verleuß, und hat auch sin unrast.
Anno 1585 den 13.
marcii disser tage hat der landtchomthur im deutzschn Hauß zu s. Catharinen in der Achterstraissen sin alte weingartzshuis
daß mit eim stroen tag gedeckt war) abgebrochen, daß seir unzeirlich
vor an in der straissen stunde, also daß daß neu Wyngartzs hauß eitz allein hardt neben minen erb Foelix steht mit leien gedeckt. Vor hin hat der vorg. comthur 4 kleiner zinßhuser glich gegen minem erb uber auch abgebrochen, und eine
n platz dar von gemacht, dar in bede leudt zu wonen plagen, da durch min erb nuhe etwaß zeirlichr licht dan vor hin, daß ma
n nit also in min huiser sicht, und die straiß diß ortz auch nuh stiller und reinlicher ist.
Diß schrib ich darumb, dweil min erb und weingart in der Achterstrassn dem hauß Weinsbergh nach bei der handt licht und lustich da ist, und ich gern hett daß eß erblich und al zit bei dem hausfatter zu Weinsbergh plib. Wan ich dan mit thoit abgangen und min erb sich mit den erben seliger Weisgin Ripgin miner hausfrue
n und ireß sohnß Johanß van Cube verglicht daß
es bei dem hausfatter zu Weinsbergh pleibe. Wan er dan deß vermogenß were, mogt erß dem hauß zu Weinsberch zu den erhen nutz und lust bauwen und rusten, daß die straiß dan zeirlich an dem ordt ist, daß were deste bequemer, daß hauß Weinsberch hat bei sich keinen groissen hoff, so mogt man dan in die Achterstraiß nach bei der handt spaceren gain allerlei aiftzs, gekrude, und gewechs haben und sich da erlustigen vertritten verhalten. Ist nit weit vom Rhein, vom felde von der stat dar ma
n in der eil wein broit und noitturft haben mach. Ist da auch etwaß vo
n den leuthen abgesondert.
A. 1585 den 14. marc. ist binnen Nymmagen ein groisser irtumb zwischen den burgern untstanden. Die Geussen hatten ein weil zitzs den rait besatzs(t) und das regiment und predigamt uff ir weis innen, aber die catholischn erworben ein kirch widder in und ubertraffen die andern in der zaellen, derhalb die Geussen zu wege bracht graven Adolf von Nuwenar, stathelder im lande van Geller, der quam mit etlichen hondert reutern, wolt in die stat. Den werten die catholischn under der porzen, das er zuruck moist wichen. Den 16. marc. haben die catholischen am morgen frohe den mart mit gewerter hant ingenomen. Dargegen sich die Geussen uffgelent, den sie gesagt, sie weren eitz ihre meister, moisten sich versehen, damit in sie gesclagen [493'] und sie in drien stunden alle aus der stat getriben und verjagt, der vil nach Dorth gezogen sin. Darnach haben die catholischn zu dem von Parma geschickt und sich mit dem wegen des koninks von Hispanien accordeirt und verglicht, das sie die stat mit etlichen fendlin knechten versorgen und die selbst bezolten sulten. Also ist Nymmagen den Staten abgestanden, und sich mit irem herrn vereinigt.
Anno 1585 den 14
marcii ist der probst zu s. Cunibertzs gestorben. War ein naturlicher der von wachteidung edel luthn. War nit alt.
Anno 1585 den 15
marcii uff fritag nach invocanit ist min 26 fhanenwacht uff die Eigelsteinßportz gefalln da hin bin ich personlich mit gezogen, vur 4
alb. weiß broit und 1 firdel weinß 16
alb. zu
m beste geben. Und wie die nacht noch zimlich lanck war sin allerlei zeitu
ng zwischn den befelchabern und gespreich mancherlei umbgangen. Under anderm auch daß eitz in Coln vil treflicher reicher vernoimbder burger und inwoner haußhilten, so weren hingege
n auch vil geringer sclechter armer burger umd inwoner daselbst. Ich sagt, es weren gemeinlich in allen stetten groiß und kleinen drierlei burger, alß riche, armen und mittelmeissige. Und evren dar unden die mittelmeissigen am besten dran. Dan also deilte sie Aristoteles in lib. politico
rum von der stadt regiment und sagt dar bei, wie ein dingk naher dem mittel were, wie besser sult sin, wie es ferner vo
n mittel wie es arger sult sin. Die mittelmeissigen weren sorgfreier dan die utersten. Dieweil die richen und hoigste sich uff ire richtumb, regiment, adel und frunde verleissen, derhalb hoichfertich ubermuttich straifgirich weren, daher sie haß neidt abgunst uff sich loeden, man stelt im auch nach dem irhenn. Die armen aber weren bedurflich listich, bedreichlich vergriffen sich lichtlich auß armoit, also weren die mittelmeissigen in einem seligern gewissern und bessern standen, dan sie weren irer richthumb halber sonder abgunst, und durch
sten auch die leuthe der gestalt nit betregen. Und gefiele disse rede der geselschaft seir woll, wie daß gespreich also lang gedurret, und etliche sich zum chartenspil begaben, etlich daß heubt in die hende lachten und mit sclaf besweirt worden. Ich aber besonder uff der wagt nit sclaiffen kunt, hab ich bei mir phantaseirt und auß voriger materien und reden die folgende sex verslin gemacht in min schreibtaiflin
angezeignet und den morgen ubersehn abgeschriben.
Tres hominum species urbs singula continet in se.
Possideant quod ibi plus, mediocre, minus.
Salvatur medius præ
diteq
ue paupere civis.
Nam medio melius traditur esse pacum.
Civis erit Weinsbergus ob id mediocris in urbe.
Ut queat inuidia sorde carere quoque.
Lusi.
In dissen verslin hab ich wol uffs aller kurtzste die gestalt der dreierlei burger in stedten angerort alß riche, armen, mittelmeissige und daß die mittelen besser were
n, dan wenich were besser dan daß mittel. Aber hab es doch mit zu dem hausfatter und gesclecht zu Weinsberch gewant daß sich die deß mitteln statz nit besweren dan erfreuwen sulten, uff daß sie der abgunst und auch der unsauberheit deste beß mogten
[494] frei sin. Ob nuhe wol die burger inß gemein in drei gestalt getheilt sin, so kan man jeder theil widder undertheilen dan wie under den richen und oberste
n groiß underscheit ist, so ist under den armen und understen auch groiß underscheit, also daß einer fast richer dan der ander ist, auch einer fast armer da
n der ander ist. Glicherweiß ists mit den mittelmeissige
n dar unden ist auch groiß underscheit, im sulchem mittel nehet der ein theil zu den richen der an zu den armen die ubrigen pliben recht im mittel. Doch dem sie wie im wol richthumb ist in sich nit boiß so ist armoit in sich wol hillich und gut, der misbruch macht den schaden zu allen seithen. Ich sult aber deß sprichworts und leer mineß fatters mottern minem erben und allen hausgnosen zu Weinsberch laissen ingedechtich sin. Da sie sagt, kinder stait alle zit nach einem gulden wagen, kricht ihr den gulden wagen nit, ihr mogt einen gulden spannagel krigen. Ich saghe, wan es gepurlich zugehet so mag man nach dem hohen tragten und sich vor dem niddern fleissich hutten, damit man zu dem mittel kome. Etliche willen koninck oder koehirde sin, daß ist auch nit so loblich daß man daß mittel nit begert, die haben zu hohen moit und vertrauwen dem gluck zu vil. Und etliche sin auch so trag faul daß sie kein hertzs ihm leib haben, daß ist noch verachtlicher, dan der nit vil hat, gedenckt nit hoher, wie kan der immer zu
m mittel gerathen. Wan dan der hausfatter zu Weinsberch im mittel macht stain so staitzwol, hat sich dan gut zu getroisten ob er schoin nit rich ist wan er nit arm ist. Summa mediu
m tenuere beati.
Anno 1585 den 17
marcii uff sontag remiscere hat min broder Gotschalck sin geburt fest gehaltenn, sin geburtzs tag ist uff den 8 marcii a
nno 1532 gwest so waß es den 8 marcii ungelegen, hat sin 53 ihar eitz abgelacht. Am abendt hat er gut fischs und gutte
n wein angericht, sin alle ihm hauß frolich gewest und ihm gluck zu
m konftige
n jar gewonscht.
Anno 1585 den 17
marcii ist joncker Peters von der Heiden genant Bellerbuschs hausfrawe N. Sudermanß gestorben in irem hauß und weingartzs hof unden bei s. Panthaleon am orde nach Carthanß wart. Sie war ein enckel zweier burgermeister in Coln her Herman Suderman und hern Peter van Heimbach. Ihr fatter joncker Evert Suderman war verdorben hat sie aber vor hin an joncker Melchior Rolanswerde bestat damit sie kein kinder gehat aber durch sin testamen herliche stadtlich gutter in Coln. Alß disse ihr wonhauß bei s. Panthaleon mit so vil weingarten dar bei gelegen. Item den groissen hof und weingart uff s. Johanßstraß gegen dem Aldenbergerhof uber. Item daß schoinhauß die kimnade in der Klockergassn. Item daß schoinhauß bei der Paffenportzn an der Burgmuren orde. Und ander vil mehe erben alß den spegel uff dem Aldenmart und fharen und renthen, die joncker Rolanßwerde von sinen vorfrawen auch durch testamenten bekomen und an disse joncker Bellerbusch husfrawe bracht hat in frembde hende. Er Bellerbuschs war aber auß dem lande von Lymburgh dar sin gutter lage
n der er nit vil in dissen kreichs leuffen geneisse
n ku
nt. Aber hat aber von obg. erben verkaufft und in frembte hende pracht, sie haben samen kinder gezilt der noch etliche leben. Sie ist zu Mynderbrodern bei ire
m fatter oder aber zu s. Columben bei iren vorman begraben, weiß es doch eitz im anzeignen so nawe nit. Sehet also gaint die gutter von einem zu
m andern gesclecht, alß van den Schurfeldtzs, Eicheister, Rolantzswerde Sudermanß an diß eitzige Bellerbuschs gesclecht.
[494'] A. 1585 den 20. marc. hat man die steinen ark bei Beien beginnen abzubrechen. Disse ark war vor vil jarn vor menschen gedenken kostlich mit unkel- und drachefelder steinen wol veirzich foess vam over bei Beien schicks abwartzs in den Rhein gebauet. War unden mit gefolter mauren wol achtzehn fois dick, hatte mitten einen weiten bogen mit harden steinen ubersclagen, daher es den namen ark hat. Durch dissen bagen flaus der Rhein zwischen dem fo(r)derschn werde langs das over oder warf, hart langs die stat. Klein schiff kunten auch uff und ab durch den bagen faren, aber groisse geladene schiff moisten sich von baussen umb arbeiten. Aber oben uber den bagen und buistersten strunk war ein hubsch wonhaus gebaut, hinge zu allen seiten etwas uber, daruff leut roumlich wonen kunten. Und war das ganse geheuschs glichs dem tag zu allen seiten mit blauen leien rontomb gedeckt, stunde gar zirlich, und ware ein gutte feste wer an dem orde. Vorhin einen monat hat man glichfals die steinen eisbrech ein wenich hoher gegen dem bogen im Rhein scheir zu grunde abgebrochen, damit der fluss des Rheins durch den bogen nit sult uffgehalten und verhindert werden. Ich hab wol vor drissich jaren und sinther gehoirt daß man vil von disser Arcken abzubrechen sich bekommert hat, etliche sachten es were nutz und nodich etliche es were nit so nodich. Ist doch pliben stain biß noch zu, die Arck wirt vil tausent gulden gekost haben dar zu setzen mich dunckt sie wirt mehe dan tausent
goltgl. kosten abzubrechen, gaht gar beswerlich und langsam mit vill leuthen zu.
Die ursach disser zeit, das man so mit ernst dran setzt abzubrechen, ist die. Nachdem das underste heubt gegen Beien, das man vom Pollerwerde durch den Rhein bis uff das Oisterwert gelengt, das hat gemacht, das der Rhein zwischen dem neuwen langen heubt und der arken bei Beientorn seir benaut und der fluss beengstiget. Und wan der Rhein etwas wois oder hoich wart, so mogt nit wol ein schiff ungeletzst umb die ark gearbeit werden, so streng dreif der Rhein an dem orde, das zu zeiten die perde verdronken, zu zeiten die lein brach, zu zeiten das schiff rheinbruchich wart. Heruber clagten die schifflude und kauflude, das in vil schadens geschach. Und wirt also villicht die noit diß abrechen verursagt haben
Auch besorgt man sich. Diß zeignen ich dar umb an ob der hausfatter nach minem absterben lang disser Arcken rede hoirt daß er dan auch minen kurtzn bericht verneme.
A. 1585 den 21. marc. vel circa ist zu Arnhem auch ein rumoir untstanden, wie zu Nymmagen, also das die Geussen graff Adolf von Nuwenar heimlich in die stat leissen komen. Und wie sie mit dessen hilf der catholischen mechtich worden sin, haben sie die catholischn mit weiben und kinder(n) zur stat aus verjaget und das regiment an sich genomen. Haben darnach ein blochaus, ein halb meil ober Arnhem an das eck, da sich die Isel und Rhein deilen, willen lagen, aber sin da von den Hispanischn uffgesclagen. Und mach einer von Solms doit pliben sin.
[495] A. 1585 den 24. marc. uff sontag Oculi hatman zum Hacht Boven Marporzn den vormittag umb 7 uren ein winkelpredig gehalten. Es ist offenbaret, das der steimmeister jonker Liskirchn und gwaltrichter Terlain van Lennep dahin komen und den kelch uff dem dischs fonden, den predicantenzu torn gefoirt, die burger aber angezeignet, der man folgens etlich zu torn heischen gain. Wilhlm Circk van Bon, der inwoner, hat sich zur stat ausgemacht, dem haben sie das haus folgens, nachdem sie eirstlich alles inventariseirt, vor und hinden zugeclaustert. Diß hauß gehoirt swager Johan Hasselbornß kindern zu von Agneß Eck geborn,
Den predicanten hat man zu s. Gereon ins loch geworfen. War ein jonk man von drissich jarn, gelert von Marpurg. Wilt von ihm wissen, woe er mehe in Coln geprediget. Aber er wil nemans melden, ist krenklich, pleibt also sitzn. Man helt es eitz strack mit den heimlichen conventiculis, als wurde darin etwas uffroirischs practiseirt, sunst inquireirt man nit, der hors und still ist.
A. 1585 den 26. marc. ist d. Johan Duyssel, ordinarius lector in iure, syndicus der stat Coln, ein geborner burger, gestorben. Man sagt, er hab die pest gehat, dan ware nit uber zwein tage krank gewest, siner hausfrauen und kinder war es ein hart sclach. Wonte eitz uff der Burgmuren bei der Reimersgassen orde. Vorhin hat er im groissen hausse uff der Fresestraissen, darnach in der Burgerstraissen
gewont,
Sin fatter was, auch Johan Dussel (genent), der bruwer bannerher gewest, in der Smirstraissen bei der nuwer gemachter gassen gesessen und geerbt.
A. 1585 den 27. marc. ist d. Wernerus Schenck, scholtissn sohn zu Bruwiler, wie d. Duissel noch boven erden stunt, im rade zum syndico der stat Coln eindrachtich erwelt, wilcher sneller chur sich etliche verwonderten, dweil er vorhin langzit ordinarius lector in iure gewesen und abgedankt, zu Bon under des abgesatzten churfursten Gibharti ziten, dess rait er war, gezoegen wonen und geheischn, er sult vicecanzler daselbst sin, und auch bei eitzigem churfursten Ernesto des preceptors halben s. Antonii vor etlichen monden in halb ungenade komen ware. Doch mogen die herrn bewegent ursachen dazu gehat haben, das sie innen vor vil andern wol qualificeirten colnischn gebornen kinderen und doctorn so eilens angenomen und ihm auch d. Duyssels lection darzu geben, wilche andern wolverdeinten auch begert hetten. Disser d. Schenck wonte in der Stessen bei s. Laurenz, das zum teil sin war, hat kein kinder und war rich.
A. 1585 den 27. marc. starb Hans Keiffich in der Straisbergassen, ein factor der oberlensdischer weinkauflutn, hat groisse narong und verdeinst gehat, war ein Waele geborn, bei dem zeiweben uffgezogen, wart ihn das felt vor die Weierporz gefoirt und begraben, dan er einer ander religion ware. Mit dissem hat min suester Maria widwe Ordenbachs den gerichtzshandel in der Weinschoeln gehat wie ihm vorg. ihar vor johanßmiß angezogen und die sach noch unerortert am keiserlichn camergericht zu Speir swebt, zu wilcher sachen doch Hanß ulrich Myrfelder van Strasbergh sin principal und Reinhardt Balick ihr eidomb mit citeirt und ingezogen sint.
[495'] Anno 1585 den 29
marcii ist Lisbetgin va
n Weinsberg daß elige dochterlin Petri Weinsbergh und Anne va
n Guste
n gestorben und zu s. Marien ad gradus in daß paradiß begraben worden. Diß kindt war scheir drei jar alt, zimlich wacker und kloick man hatzs aber nit vil lachen gesehen, wart uff lest gar placketich, ob im der ingesclagen ist. War agnata secundaria zu Weinsbergh gwest.
A. 1585 den 29. marc. ist das haus Erbraede bei Neuss hinder Grimlinckhuysen uff der Erfft gelegen von etlichen Trucksessischen ruter und foissknechten ingenomen, besatzt und spolieirt. Man sagt, sie weren von Venloe dahin komen. Diss Erbrait war ein haus und ampt des ertzstifts Coln, wilches herzoch Fridrich von Saxen domher innen gehat und vil geraubte gutter druff komen laissen. Derhalb man sagt: wie gewonnen, also untronnen. Nuhe, die ruter haben das best darvon pracht; die ubrigen, bei 200 stark, haben den vorhoff angestechen und verbrant und sich von binnen gehalten. Diss hat den von Saxen seir verdrossen, hat in der eil folk von Keiserswerde, von des von Swartzbergs folk, geschutz von Neuss und Zons und Holchgeraide dahin komen laissen und mit der von Neuss hilf angefangen zu bescheissen und zu stormen, aber sin abgesclagen und vil verwont. Der von Saxen hat woll vil gedreuwet und abgetriben, hat doch in der eil nichtz kunnen uisrichten, und leissen derhalb pickenerer dahin komen und beschantzten sich darvor. Die von Neuss besorgten sich vor eim raubnist. Derhalb war in nodich, fleiss anzuwenden. Man sagt, ein trompetter sult es eirst verraten haben; aber der von Saxen hetz wol bess verwaren mogen. Es sol auch der von Huntzler, drost zu Lyn, darvor erschossen sin.
A. 1585 den 30. marci ist Wilhelmus Castenholtz, statschriber zu Lyns, widder verreist, der mit dem burgermeister van Lyns hie in Coln im hoff Coln uff dem stedttage des ertzstiffts gewesen, dar alle stedt ohn die von Neuss gewesen und van der steuren gehandlet. Castenholtzs hat mit mir gehandlet daß ich die drittenhalben
goltgl. fhar von Mullenwegs hauß vor den klein s. Mertin zu behoif seligen Marien Luchelginß testament haben sol siner hausfrawen Geirtginß getheilß, und laissen im die 50
goltgl. (ihm schrin apostolo
rum ligende) dargen folgen.
Anno 1585 den 1
aprilis hat sich min swager Johan van Dutz min seliger sustern Catharinen man zu den Augustinern in die kost daß jar vor 46
dall. jeden zu 52
alb. verdingt ein jar oder zwei zu versoicken. Er hatzs wol uff verscheiden orthen versoicht, aber er hat nirgenß bequeimlich kunnen ankomen. Bei sinen kindern wolt es sich nit wol schicken. So hat der prior und conuent zu Augustinern in angenomen. Und ist auch glich druff alß sie im ein hubsche kamer mit eim stoblin ingeraumpt zu reventer gingen, etlich ingedoim und hausrhaidt was er laissen kunth mit sich genomen daß uberich hat er mit sine
n kindern getheilt. Er ist fast unbeholfen, mach sich so wol in sinem hohen alter behelfe
n als er umber kan. Moiß ein gerings nit ansehen.
Anno 1585 den 1
aprilis haben mich min suster Sibilla und minß broderß frawe Elisabet beredt daß ich min haußraidt zu Cronenberch hab schuren laissen, dan sie sprachen, er were an etlichen jaren nit geschaurt, es werde
[496] zu schanden, dan ich bruchte es nit vill, es hinge stille daß hausraidt zu Weinsberch wart zu
m disch gebraucht. Es wart auch das vorhauß zu Cronenberch und die kuch gewest und gestiffelt. Und hat diß samen ohn die kost 3
gl. current gekost. Dißmail wart auch die eltertaiff
æl die zu Cronenbergh im vorhauß etliche jar gestanden oben uff die camer boven die stoif uff die stoif gesatzst, der foiß und cronement warden abgethain, diß taiffel hat vor hin lang inß melerß Hauß gestanden der sie renoveren sult und deß nit gethain hat. Sie ist anno 1557 in janvario fertich gemacht. Mach nuhe da stain biß nach minem absterben.
Anno 1585 den 2
aprilis bin ich alß executor deß testaments Marien fluchelgins zu behoif der armen und erhen gotz aber mir der leibzugt vorbeheltlich im schrin Martini in lib. eckardi an drittenhalben
goltgl. jarlicher erbfharen geschiben, alß nemlich an halbscheit von halfschit der 10
goltgl. fharen wilche Marie Blomendailß zu leibzugt und Wilhelmus Castenholtzs stadtschriber zu Lynß und Gertrudt Bergerhusen sin ehefrawe zu
m eigenthomb uff dem hauß zu
m oschirfgen zur Kuylen und Brussel vor s. klein s. Mertin
ligende hatten und im schrein dran geschriben stunden und mir den außganck gethain hatten. Diß hauß bewont eitzs Goddert Mullenwech weinhendler und nent es zu
m Olfanten vor s. Mertin. Hergegen hab ich eodem die 2 aprilis auß dem schrein Apostolo
rum die 50
goltgl. von der loese
n der 5
goltgl. vom hauß zur Cassen uff dem onumart wilche den armen zu behoif Marie
n testaments zuquamen, zu mir genomen. Und dieselben folgenß Wilhelmo Castenholtzs uberzalt und und geliebert inhalt siner recognition und quitancz. Waß diß nuhe am schrin Martini und apostolo
rum gekost, vide min rechenßboich, fol. 85 also sin nuhe disse 2,5
goltgl. zu den 5
goltgl. fharen uff Mullnwegs hauß samen komen, macht 7,5
goltgl. fharn daß mir seir leib ist, daß diß an einem orde zu samen komen ist.
Anno 1585 den 3.
aprilis starb Cunna vor den Carmeliten gegen dem lemgin uber, zapte roitwin hat botter keiß fischwirck feil, war seir narhaftich derhalb sie auch rich wart. Ir vorman Tilma
n Ordenbach waß unß swager der nachman Wynandt va
n Bell waß deß deß
landtcomturß scholtiß zu omulhem eirst gewest, disse hat einen sohn zu Carmeliten p
rister und ein dochter eitz widwe.
Anno 1585 den 4
aprilis ist Henrich Portz min gefatter gestorben. War magister artiu
m und wolgeleirt gewest, hat herinck und fischwirck in der Lyndtgassen feil, gab sich zu
m drunck, zanck sich mit siner frauwen iren frunden, nachparen verdarf leif umb durch daß landt und stat, wart doll, und swermbt biß er starb.
Anno 1585 den 5
aprilis hat mir daß hadeltiche weib Trein Hambachs gesagt sie were dissen tagh zu Airsberch im schrein an die 5 heussergin in Klappergassen zu
m eigenthumb geschriben, vorbeheltlich mir der 5
dall. jeden zu 26
rad. alb. druff die sie mir abloeissen wult. Wie sie dan auch folgenß gethain und sie abgeloist und daß gelt inß schrein gelacht hat. Sie mach in lib. witzgaß dran geschriben stain, diß heusser hat ich Wilhm Waltneil verkaufft, denn sie vo
n kauff abgetriben.
[496'] A. 1585 den 7. aprilisumb dissen tag haben die Staten in Hollant und Selant und(er) ander streitschiffen heimlich ein grois seheschiff zugerust, inwendich mit steinen mauren durchaus, mit bussenkrut und steinenblocher, ketten, iser und ander dingen belagt und sulches schiff so kunstich zugemacht mit instrumenten, das es selbst mit der ebt nach der floit in gewisser stunde an die von herzogen von Parma gemachte schiffbruck uber die Schelt kunt laufen, dan durch die schiffbruck wart der stat Antwerpen alle proviande und hilf gewert, das in nitz zu mogt komen, zu wasser, noch zu lande. Als nuhe die stritschiff die Schelde hinuff zogen, haben sie diss zugeruste groisse schiff allein vor laissen laufen zu der brucken zu, das es seir nach darbei war und doch etwas irre ginge dan es nit allerding recht zu mogt gain. Die Parmischn sagen fast zu, wonderten sich, das sie kein folk uff dem schiff vernamen und rusten sich mit iren schiffen, geschutzs und kreichsfolk dasselb anzugreifen. Damit geit das feur und krut im schiff an zu brennen, zu barsten, zu sprengen, das es vil von des von Parme schiff und folk verbrant, zerscloich, verdarf und umbbracht. Auch etlich heubtlude und ander ansehendliche leude pliben. Aber an der schiffbrucken hat es den wenigsten schadengetain. Und wart damal und lang darnach weiters nit uisgericht. Und pleiben die von Antwerpen noch ungespeist. Man sagt, es sei ein groisser vorrade darin.
A. 1585 den 8. apr. wart Vicarius Graff, procurator der sachen vur den burgermeistern und urtelsmeistern, siner amten durch einen erbarn rait untsatzst. Daßmal war er nach Speir verreist nit in der stadt Coln. Und die ursach siner untsetzung schallerten nit auß.
Diss menlin war frei, koen, swetzhaft und verschonet nemans vil, deinte sinen parteien wol trulich, sach die widderpart, noch herren, nit an, den er zu begegnen wist und sie zu zeiten antast. Ob er dadurch ungunst erlangt und fiande gemacht, das sie im im rade ungunstich gewesen, mag wol sin. Derhalb lagt man sich in contentiosis officiis et caussis vil haß und neider uff den haltz. Deint ma
n sinen parthien trulich so erzornt ma
n die gegenpart, dient untrevlich so ist ma
n keiner ehren werdt. Derhalb moiß man in den ampte
n sorgfeltich sin, auch gedultich wort vertragen leren und sin sachen allein zugtich vortragen und vertadingen. Die rheinmeister min gesellen meinten dweil in ein rhaidt aller deinsten untsatzst ob mir in nit auch vom gerichtz in der Weinscholen abweisen sulten. Ich sagt wiewol er gegen min suster Marie und iren sohn scharfer dan sich gepurt hett gehandlet, edoch het unß ein rhaidt noch nitzs verurkundt so lang sult man in zulaissen, es moist auch emanß uber in barmhertzich sin, und in nit alle vor daß heubtsclain. Ich wolt nit urachgirich sin. Er suppliceirt wol im rhade umb gnedige restitution aber vergeblich. So dulden mir in noch vor unsem gericht, dan er ist ein alt diener und burger hat weib und kinder zu erneren. Wont in der Juddengassen hat etwaß eimpaß und gebrechs, wie alle menschen ir gebrech haben. Qui stat videat ne cadat. Man sagt, herrn Hulde erbt nit, gra rock reist nit. Ein jeder sehe zu hut sich. Halt frunde, mach kein finde, vertrawe nit jedem, ubertrage vil, verware sin befollen ampt und deinsten mit bescheidenheit.
[497] Anno 1585 den 9
aprilis sagt mir die frau Catharin von Memmingen gnant zu
m Korf sie het dissen tag ir testament in doctor Crantzn Hauß vor scheffen Sittart und Questenberch und Petro Toppio notario uffgericht und mir 50
dall. und ei
n drinckgeschir besatzst auch s. Jacob zur orgeln 20
dall. sie ist min gutte frundinne ist auch uber 70 jar alt. Bleibt sie dar bei und stirbt vor mir so mach ichs geneissen, wa nit so bin ichs auch zu friden, danck ir der gunst.
A. 1585 den 10. apr.soll der allerheiligster fatter her Gregorius 13, romischer pabst, in got verstorben sin. Er war von dem gesclecht in Italia, Bonconpangiegenant, geboren, das heischt gutter gesell, war zu Bononie doctor iuris promoveirt, auditor rotae gewest, hat die dutzsche nation sier leib, den er zu gunst Germanicum Collegium zu Rome bestift, in theologia gratis zu studern, doch geistlich zu werden, hat vormals mit dutzschen studenten vil converseirt. Ein gutter her und leibhaber der stat Coln. Auf dissen 10 tag apr.ist auch dominus Johannes Franciscus, episcopus Vercellensis, pabstischer legat, zu Coln ankomen und sich zu Carmeliten in das cloister zur herberge gelagt. Was sin werbung eitz sin wirt, weis man nit, aber morte pontificis expiravit eius potestas, dess er eitz nit gewist. Man sagt, er sult uff Munsterreisen und daselbst handlen, das erzbischof Ernestus von Beiern auch instat des herzogen Hans Wilhm von Gulch, Cleif und Berg bischof zu Munster wurt. Wie er aber dahin quam, wart er zu Munster nit ingelaissen, moist zuruck zehen. Disser vercellensis hat vorhin ertzbischof Gebhardt, dhomprobst Witgenstein und ander dhomgraven priveirt und untsatzst
etc..
Anno 1585 den 11
aprilis ist min 27 fhanen wacht uff s. Severinßportzs gefalln. Ich bin dißmail unser abreden nach nit mit uffgezogen, dan min lutenant lic. Broich hatzs versorgt. War eitz zimlich still im feldt, hatte
n vor erbrandt gnog zu schaffen.
A. 1585 den 12. apr. ist dominus Paulus Kuchovius, Ruremundensis, theologie licentiatus, in got untsclaifen. Disser ist der eirste regens bursae Laurentiane, apud Minores ligende, worden, dan die alte bursa in der Smirstraissen war altheit verfallen, nemantz wult auch regent sin. Und dieweil disser des regenten amt annam, das verursagt, das er domher zu Coln wart, wol haus hilt, die neue burs bei siner zit inwendich gebaut und groislich gebessert wart, auch durch den lantcomtur zu Mastricht, her Henrich Ruyschenberch mit sesstusent ggl. an studenten zu erhalten, gebessert. Wie sich die chur ein(s) erzbischof(s) zu Coln vorhin tuschn herrn Ernesto von Beiern und Gebhardo Trucksessen in den glichen votis stach, hat disser jonge domher, edoch darzu in der nacht bewegt, sin votum dem Gebhardo geben, das er erzbischof und churfurst wart. Dieweil aber sich die sach mit dem Trucksess verleif, das er untsatzst und das lant vol kreichs wart und verdarft, sagt man, dess hab er melancolei und swarmoit gemacht, das ein ursach der wassersucht und sines toitzs gewesen.
A. 1585 den 12. apr. haben der von Swarznberch und Groissbeick, des erzstiftzs heubtlude, mit hilf des herzogen von Saxen, chorbischof, und der stat van Neuss das haus zu Erbrait durch einen vertrag widder erlangt, [497'] und die kreichsleut, so druff gelegen, frei und frank uff Cracau unbeschedigt vergleidt. Man sagt, der von Saxen, chorbischof, hetzs groissen schaden erlitten und das erzstift samt den von Nuiss kein batt gehat, dan es wirt on kosten nit abgelaufen sin.
Anno 1585 den 13
aprilis palmabendt umb disse zeit hat schiffer Jacob von Widdich den hultzen Giffel und daß gesperß uff dem dritten und groissen hauß auff dem Weidtmart zur Hoeportzn wart gegen dem hauß Gulch uber laissen setzen und uffrichten auch latzen und balde nach paschen mit leien decken. Vor hin hat er den keller laissen graben und uberwolfen. Und hat ein kostlichen gantz neuwen bau daselbst gethain. Ein zerait de0 Weidtmartzs gemacht im folgenden somer gutter wein drin gezugt vor 4
alb. zu Schauwenberg diß h
us geroiffen.
A. 1585 den 15. apr. ist durch doitlichen abgank herrn N. Fischer, canonici ad Gradus Mariae, die zeinde extinguerte prebende zu behoiff des capitels vaceirt, also das ein capitel ad Gradus eitz inhalt ires previlegii zehen canonisien weniger hat, dan sie vor funf oder sex jaren vor dem indulto extinctionis gehat haben, und sulten nuhe fort an die ubrige zal der canonichn jarlichs mehe inkompst haben dan vorhin, wan es frit im lande were, das sie durch die krege nit verarmt und beschedigt wurden. Sehe, so wirt der geistlichr alles weniger in Coln. Doch ist dis her Fischers prebent noch etwas stritpar wegen des abgesetzten dechens, hern Jacob Middendorpii, der widder hoffet an sin dechenei und canoniszs zu komen und drumb wirbt.
Anno 1585 den 16
aprilis uff dinstach in der charwochen ist uber dischs zu Weinsbergh in gespreich gefallen wie unse haußer Weinsberch und Cronenbergh eitz ein hauß were, und scheir ein cloister leben dar in gefoirt wurde. Unser were
n samen neun personen die hetten acht bedt die sie bescleiffen. Min broder Gotschalck und sin hausfrawe Elisabet scleiffen wol uff einem bedde als elude doch wie Joseph und Maria. So scleif ich und min neif und diener Herman uff einer camer zu Cronenberch aber uff verscheide
n bedden. Glichfalß min neif Gotschalck und sin knecht Bertzs boven mir uff einer camer jeder uff sine
m besonder bedde. Min suster uff der stoben zu Weinsbergh allein, und die nicht jonfer Elisabetgin Hornß und die alte magt Lisbet van den Steinen zu Weinsberch uff einer camer uff verscheide
n bedden. Daß macht dan vur neun menschen acht bedde, daß bedde mach und waschen felt anderß der macht etwaß zu swaire, moiß doch vergudet werden. Diß haben wir inß zeinde jar geherdt. Und gib diß gewonheit den nachkomen heim druber zu urtheln ob sie gut oder boiß sie.
A. 1585 den 18. apr. disser zit ist zu Frankfort in der oistermissen ein getruckt boichlin feil gewest, darin sich graff Georg von Witgenstein, abgesetzster domprobst zu Coln, der graff von Winnenberg und ander dombherrn beclagt und untschuldiget, das man sihe zu unrecht irer prelaturn und domproven untsatzst hett. Dabei man mirkt, das sie malecontent sin und noch etwas im sin haben. Wiewol sie zu licht sin, iren zorn zu wrechen, noch werden sie gedenken, ihr haar widder zu hoelen, wa sie kunnen.
Anno 1585 den 21
aprilis war der hilliger parschtagh uff dissen tag novo stilo gregoriano gefalln, wilch fest mir zu Weinsberch und Cronenberch in unsem bedehauß der kirspelßkirchen alle samen gehalten, den nachmittag aber in ander kirchn zu Carmeliten zu Augustineren zu s. Marien wa jeder sin andacht gehat. Und haben den
[498] abendt nach der maltzit gesongen, christus ist uffgestanden, und ander parschleder und sin frolich gewest daß die fast umbracht ware, und daß frolich hoichzit und somerzit vor handen ware.
Anno 1585 den 22
aprilis uff montag zu parschn hat mich min alte diener magister Theodorus Lindius colonien
n ihesuita der von Mentz her ab komen uff sin eirste miß die er sampt noch zweien zu s. Achatio uff s. Marcellenstraß jetz in der Ihesuiter kirch hilte geladen sampt minem broder Gotschalck da mir erscheinen sint
,Und war der episcopus Vercellensis, legatus apostolicus, und die 6 herrn burgermeistern und rentmeistern mit irer bonter kleidong auch zugegen, an dern disch ich auch zu sitzen quam und allerlei hoirte. Doch war nit vil mehe fremdes folks da zugegen. Do besach ich eirst das neue cloister der Jesuiten, wie es gestalt und gezeirt was, und vernam, das alles herlich erschein und wol prospereirt hatten. Her Dierich aber zauch alsbalde widder hinuff nach Menzs, da er bei den Jesuiten lector war.
Anno 1585 den 25.
aprilis marie donnerstach nach parschen hat der weinstock seir wol angefangen zu scheppen daß man vil truben umb diß zit gesehen. Dan der gansse mertz und april waren ungewonlich schoin und drugh auch zimlich warm gewest, der Rhein seir klein. Aber after dissem s. marie
n tag wart es regen, winden, kalt froir auch vor ende deß aprils eiß, daß die ubrige sceppung bei 10 oder 12 tage uffgehalten wart und doch anfangs mei im tempereirten linden witter widder beiquam und vollich außscepte.
Anno 1585 den 27
aprilis bin ich unden auß minem stublin hin uff uff min schreibkamer zu Cronenbergh gefaren. Ich meinte der winter were gar hinwegh aber es wart darnach etliche tage rau witter daß ich den snopf und hoist uberquam.
Anno 1585 den 28
aprilis uff sontag nach parschn bin ich in dedicatione ad Carmelitas uff der geweiheten jars kirmiß mit dem h. sacrament umbgange und den mittagh da zu gast pliben. Hatten nit fil herrn oder frunde gepitten dan den landt comthur von Mastricht Ruschenb. und joncker Bock comthur. So wa her Hardenradt burgermeister, her Crudener rentmeister, her Pilgru
m und h. Maeß alte burgermeister und etliche benachparte dechen s. George
n pastor s. Jacob, h. Georgen Brun, Marx Beiwegh l. Broilma
n lennep gewaltrichter auch dar erscheinen sunst wenich. Und der prior hat sclecht angericht. Die zeiten wolten es eitz nit geben.
Anno 1585 den 28
aprilis starb swager Leonhardi Arnhemii procuratoris fistalis in aula Coloniensi elige hausfrawe in irem wonhauß zur Roben vor den Predigern an der pesten. Disse war ein dochter doctoris Georgii Tischii decain ad s. Severinu
m, ein gar zugtige erbare frawe, die irem man ein schoin hauß uff sant Severinßstraß mit einer außladung an der straissen in wendich von dem dechen wol gebaut zu bracht hat. Sie hat im fast kinder verlaissen der auch etlich an der pest nach verstorben. Er aber floe auß dem hauß.
Anno 1585 den 29
aprilis ist ein gespreich von beiden putzen, eineß uff dem Altenmart vur dem Eynhorn, deß andern vor der Fleischeuwer gaffel oder dem Sternen auff dem Heumart vorgelauffen, daß die selben noch in kurtzn jaren dar gegraben und gemacht sin, und fillicht ewich da
[498'] werden pliben stain. Dieweil ich dan gern anzeignen waß in minen jar vernoimß ist gebaut oder geschein, so moiß ich auch anzeignen daß der putzs uff dem Alten mart vor 20 jaren ungeferlichvide sup
ra a
nno 61 im mei fol. 71 ____ min oder mehe eirst dar gegraben ist, der ander putz aber uff dem Altenmart gegen dem Regenbogen ist vor menschen gedencken und fillicht etlich hondert jaren da gestanden. Der vorbestimpte putz aber uff dem Heumart ist binnen 10 jaren gegen den Sternen uber dar gegraben, oder dar umb trint. Man sagt ein stranck vom Rhein hab vor alten zeiten unde
n langs s. Marien in capitolio und langs den klein sant Mertin, und langs die Marportzs uber den Heumart, Altenmart, s. Marien graden cloister da die eitz stain getriben und geflossen und zu den groiß s. Mertin und Strasbergaß weren ein werdt im Rhein gewest. Und ist diß dar auß wol gleublich daß der Heumart und Altenmart unden ei
n geschut grunt va
n schrotten ist wie man befonden und ich gesehen do die zwein vorg. putzn gegraben sin. Wie wol gleublich daß die alte stadt Coln nit weiterß zu Rhein wart geweckt dan an de
n Maltzbuchel und boven mauren uber den platz biß an die Drachenportzs, wie die alten stadtmauren von keien und portzger in der erden ligende und verborgen sin anzeigen kunnen.
Anno 1585 den 30
aprilis hab moder Engin van Weinsberch in der Reimersgassen conuent ir 10 daller lifrenth de termino p
rima maii anni 85 zu fallen mit minem diener Herman geschickt. Und hab mir eitz ein quitancz laissen geben deß ich noch nehe vor hin gethain hab, auch hab ich Engin 1 scleiffer und 1 raitzeichn geschickt zu verdrincken.
A. 1585 den lesten apr.ist bischof Henrich van Bremen, herzoch von Saxen-Lauenberch etc., gestorben, solt nit 40 jar alt sin. Disser und sin broder herzoch Fridrich, eitz chorbischof zu Coln im dom, plagen bei doctor Conrat Betztorff in der Bottegassen in die kost zu gain, waren beit domherrn. Da bescleif der elste herzoch Henrich jonfer Annam Broich, wilant herrn Henrichen Broichs, burgermeisters zu Coln, dochter, und wie er zum bischof zu Bremen erwelt wart, behilt er sie bei sich (und, wie man sagt), het er sie zu Wesel im lande van Cleve elich getruwet. Sie hat wol etlichn frunden gut getain; wie vil eren sie ingelacht, kan ein jeder ermessen. Man sagt aber, der furst hab sie wol versorgt.
Anno 1585 den lesten
aprilis hab ich auch an die neigst vorg. anzeigniß von jonfer Anna Broichs gedacht, wie daß gluck zu erhen und unerhen leufft zum nutz und unnutzs zur richtumb und armut. Und ferner gedacht daß der menschen gemeinlich alle tage essen und drincken moiß und daß er derhalb auch alle tage so vil gewinnen moiß daß er sin noitturft in und umb daß leib bekome. Der mensch moiß daß leben erhalten, mit kost, kleidung, wonong und ander noitturft. Der es dan nit von sinen eltern all hat, dem kein sterbfhel zukomen, der sunst kein frunde oder ander gluck hilf der moiß danest schaffen daß er die kost gewin, mit kunsten, oder handtarbeit, mit sinen und dem heubt und henden
[499] arbeiten, wircken werben, nit stil sin nit moissich und faul sin da nitzs gutzs va
n kompt. Auch moiß man die kost und noitturft mit keinen boissen stucken, sunden, schanden erlangen, nit stelen nit hoeren, nit falscherei triben, dan die und derglichn wircken sin gotloiß und werden schendtlich gestraft gott verleint und gib daß teglich broit, aber so sclecht nit. Man moiß drumb arbeiten narong triben und fleissich sin. Gott gibs alles aber alles durch mittel daß erdrich gibt, broit beir wein fleiß botter keiß abber durch arbeit plogen hacken roden, sehen mehen plantzn samlen moiß man es erlangen. Daß mer und gewesser gibt fische und vil aber durch arbeit moiß es bekomen, die smidt erneren sich deß feurß wie becker bruwer koch aber durch sware arbeit. Der muller hat sin narong von winde wie der schiffeman aber nit ohn arbeit. Waß einer in sin scheur versamplet kan er ohn dreschen wanne
n malen backen arbeit nit geneissen es weren muschen und meusse und ander getheirß. Iha ein geltrentner und wechler moiß arbeit haben. Die geistlichen moissen singen und arbeiten, aber sweischen nit alle gliche seir uber die arbeit. Ergo cu. in dies edendu
m in dies licrandu
m est idq
ue industria et labore. Est laborandun ut manducetur non ut mendicetur, die arbeit moiß erlich und nutzs sin. Ich hab diß ploimp verslin
dar von gedigt, moiß es alles her zu setzen.
Quotidre pamem petimusque carere nequimus.
Dat deus hunc etiam, non tamen absque modo.
Haud modus est alius, medium panem
habendi.
Quam labor assidvus ingeniique manus.
Vis alimenta die quavis, operaque labore.
Quotidie quæras, lucra cibumque dabunt.
Datur agri fructus medio tamen arte colendi.
Horrea quid præbent absque labore, pacum.
Quid mare quid tellus elementaque cetera victus aut lucri tribvuntsabsque labore, parum.
Sic ut edas semper operaberis omnibus horis.
Fame piger moritur, inpiger exuperat.
Anno 1585 den 1
maii ist gedechtniß deß sterbtags miner zweiter hausfrawen Drutgin Bars dar zwischn 12 jar verlauffen sin. Sie sult bei leben nit gmeint haben daß ich sie sult uberleben dweil sie stetich der medicin und artzst rhade lebte und ich nit so vill, auch im pfal sie vor sturbe daß ich ein halb jar ohn ehefrawe sulte sin sitzen pliben. Iha so sin es doch fhaelen gewest sie ist 12 jar schoin vor mir verstorben und ich so lang im widwe stant gesessn requiescat in sancta pace.
Anno 1585 den 3
maii inuentio
nis s. crucis war es colner gotztragt der alte weinsberische festag daß aramundus uff dem Weinsbergh geborn und fonde
n auch daher unsen stamname eirst bekomen. Wilche
n tag ich glichfalß in minem testament zu
m hausfest zu Weinsb. ordineirt. Ist umb der gotztragt von mir eitz pliben biß uff einen gelegenen tag in maio (infra den 19 maij)
. Dissen tag hat man auch
8 fhanen auß den 8 quatern inß harnerß ordineirt, daß am verlitten jar aller eirst beschein eitz zu
m zweiten. Und mach der bruch uffkomen und mit den gaffelen abkomen.
[499'] Anno 1585 den 4
maii alß sich die neigste frunde und bloitz bewanten seligen Marien Lucheginß uff colner gotztragt bescheiden ist ein gutlicher tag zwischn inne
n einß und irer Marien testamentzs erben und executoren andern theils im umbganck deß cloister zu den Carmeliten gehalten. Dißmal erschein her Augustin Tonbergh canonicus monasterii eifli
æ und siner swester Geirtginß man Mertin von Bobbart burger daselbst und brachten mit innen den licentiaten n. Lommeshem ire
m bewanten und advocaten. Es war her Johan Tonbergh pastor zu Rheinbroil auch gegenwertich vor sich und in namen sines fatterß, broders, und swester. Es quam auch zu innen Enginß witben Johan Castenholtz zu Reimbach der zweite man, aber trat nit zu der handlunge, war widder bescheiden aber pleib ganß auß, desglichen war ein frawe van wingarthen Daem Neliß enckel in Coln dar zu bescheiden quam auch nit da hin. Diß sulten wol die veir stem sin die wilant Bernhardt Luchelgin in sinem testament substitueirt hat im pfal sin kinder vor der motter unmondich und unvergeben alle verstorben.
Nuhe dede der l. Lommershem daß wort, und troge eirst vor. Wie Wilant Bernhardt Luchelgin ein bestendich testament uffgericht het, dar in sine kinder zu erben institueirt, und im pfal die alle ohn leibßerben und onvergeben sturben) veirerlei bloitzbewanten und frunt substitueirt, so hett Bernhardt doch nit dan sin einige dochter Marie verlaissen wilche binnen jarß ohn leibßerben abgestorben were, also daß die bemelte substitueirte und undersatzste erben deß fatterß in den nachgelaissen guttern allein beregtiget weren, wilche sie dan eitz forderten. Und ob sich wol vernomen daß die dochter Marie ein testament uffgericht und ander erben ingesatzst, so mogt doch sulch testament nit bestendich sin noch halten, umb mangelß willen irer indiscreter jaren, und erkentlichen frien lesten willens, auch were sie alß der zit unverstendich dar zu beredt und induceirt. Edoch ehe sie etwaß scharfes anfingen, begerten sie zu vernemen wie man gesinnet were, oder wilant Marien testament mit recht zu vertadingen oder sich in der gutte zu verglichen. Alß Wilhelmus Castenholtz statschriber zu Lynß alß volmechtiger der zweier ubriger siner swegermotter Marien Blomendalß so nevlich verstorben zweier kinder Elsgin und Geirtginß siner hausfrawen alß erbgenamen zu
m halben theil. Und ich Herman va
n Weinsberch alß executor testamenti und der armen erbgenamen zu
m andern halben theil, obbemelte proposition vortragen forderong und begern angehout hatten, sin wir zu ruck getroden und unß mit minem broder Gotschalck den mir dar zu bescheiden, besprochen und beraden, traden darnach zu innen und gaben sulchen bescheidt. Es hette selige Marie ein bestendich perfect testament vor zwien scheffen deß hohengerichtz notario und zugen uffgericht zweierlei erben institueirt, iren frunden begeirt und were sulch testament besiegelt in der herrn scheffen schrin binnen jar und tag gelacht an der substantz und formen were kein mangel, in kraft desselben hetten mir hereditatem adieirt und weren in der possession. So were Marie auch deß alterß und jarn gewest daß ihre die beschriben recht wan sie uber 12 jar alt were nit allem gestattenir testament uffzu richten dan auch ir leib und leben zu
m cloisterlichn oder ehestande bestendich und unwidderroiflich zu verpflichten. Daß sie auch uberredt sult sin, deß wisten mir nit, kunthen unß deß theur vor unß personen unschuldigen, und ob es andern gethain, so were nemanß verpotten zu bidlen oder gutte fruntliche wort zu geben etwaß zu besetzen oder zu verlaissen, Marie were
[500] der zit auch kloick und verstendich gnoig gewest, wie daß mit willen iren geschichten zu erweisen, daß sie aber so jongk und zitlich ihr testament uffgericht, hett sie umb der stetiger unuffhorlicher sterbten der pestilentz zu
m vorrhade gethain hetzs teglich verendern mogen. Were auch nevlich do sie alterß und verstandtzs ubrich war ir testament ungeferlich uff dieselbe weiß uffzurichten und den frunde
n nit mehe zu besetzen dan vorhin. Derwege
n kunte
n wir keinß weghs vom testament abwichen, und moiste
n es auch den armen und ehren gotzs in sonderheit verthadingen. Edoch unfruntschaft und gerichtzkosten zu vermiden und eindracht und rawe zu erhalten, wulten mir dem lieben friden zu gut etwaß thoin, waß wir mit guttem gewissen unverweislich thoin mogten. Sie sulten etwaß begern und traden da mit zu ruck.
Darnach quam der l. Lommershem allein zu unß und sagt, wan her Augustin und Geirtgin sin swester befridigt weren, so sulten mir van den andern dreierlei stemmen und frunden wenich angefertigt werden. Dan her Johan van Tonberg und sin fatter, broder und suster hetten mehe hinwegh und weren mehe schuldigh dan sie fordern mogten, so were dan auch mit den ubrigen zwien stemme lichtlich zu handlen daß sie abstunden, und scloich vor mir sulten her Augustin und siner swester den rentbreif an der gmeinden zu Odendorp von hondert goltgl. heubtsummen zukomen laissen, so wurden sie wol abstain. Dar auff gaben wir dem licentiaten nach gehaptem bedachten, dissen bescheidt, es sult unß nit gerathen sin mit einem stain ohn die ander stem der noch drei weren allein a parte scleislich etwaß abzuhandlen, dan moisten eirst wissen wie ire sachen geschaffen und sie gesinnet weren. Den rentbreif van Odendorp kunten wir auch nit verzeien ader unß erbloissen dan es weren noch fast legata und anders zu verrichten und allerlei zu erwarten. Edoch da mit her Augustin und sin swester alß der vorneimsther stam unse neigung zum friden und fruntschaft spurren mogten, wulten wir innen die vertroistung thoin daß sie dannest die zwa silbere schaeln ungeferlich von 44 loethn wilche sie hinder innen in verwarung hetten neben iren legaten verpliben sulten, deß sulten sie daß hailbar und stil vor den anderen frunden halten.
Der licentiat fordert noch dar zu die versatzste pfende vor 30 dall. nemlich den gulden portugalloser und den gulden gedencks rinck. Mir sprachen, unse vertroistung der schaelen het er eitzo angehort wieterß kunthen wir unß dißmal nit inlassen oder fernerß abhandlen, doch daß es mit den schaln in secreto vor den andern sult pleiben. Der licentiat sagt es sult verhaelen pliben.
Dar uff tratten mir zu samen. Machten sulchen abscheidt, man vermogte dißmal ohn die abwesenden und ihre volmachtmacht
weiterß nit scleislich mit keinem stam in sonderheit abhandlen biß uff weitern bescheidt. Und also wart der abscheidt gemacht und der tag besclossen.
Aber her Johannen und mir wart befollen mir sullen unß zu beiden seiten mit unser regnong fertich mache
n, damit man zur endtschaft mogt gerathen. Mir begerten auch ein jeder wult unß gestant dhoin daß mir jedem vor dissem tag binnen jarß sin legata auß Marien testament schriftlich und montlich an pr
æsenteirt hetten und eitz noch anpresenteirten gegen gepurliche approberung deß testamentzs und quiterung vo
n den untfangene
n legaten, die gegnwortigen gestonden unß deß anpietenß gern. Nach dissem abscheide haben Wilhelmus Castenholtzs und ich die frunde den licentiaten Lommershem, her Augustin, her Johan, Mertin Bobbart genodigt den mittagh bei unß zu pliben, daß sie ingewilligt und sin mit unß zu Weinsbergh gangen, den ganssen tag frolich gewest und Marien Luchelginß ihm
[500'] besten gedacht, vur sie und ire eltern und gesclecht gepitte
n. Gegen die nacht ist her Augustin und sin swager Mertin mit dem l. Lommershem zu hauß gangen. Her Johan aber und Wilhelmus Castenholtzs haben die sclaiffung bei mir genomen, sin den morgen frohe uffgewest und außgangen und dweil es sontag war wolt ich zu kirchen in die predig sant Jacob ghain, do sin sie mir uff dem Weidtmart begegnet. Ich hab sie gegen den mittag zu gast genodigt. Sie sprachen, nein, dan moisten verreisen wulten beide mit mir inß hauß ghain iren abscheit machen, Wilhelmus ginge mit mir hin in, aber her Johan verstach daß er nit zu finden war. Wilhelm
us schede also von mir. Ich mogt her Augustin vor Daem Neliß enckel zu wingarten in stat der besatzsten 3
gl. 2 oder 3
goltgl. gegen sin quitancz folgen laissen. Item Engin zu Reimbach ir und irer kinder besetz dubbelen item Berndten von Pyr dar er die besatzste 12
gl. nit dan zur halbschit haben sult alich folgen laissen, fort mogt einer dem andern van unß zuschreiben waß im vorqueim. Es hat Wilhelmus auch den vertragsbreif mit meister Gerhardt Wendel widder mit sich nach Lynß genomen. Und her Johanß bericht und weß deß ist in die kist gesclossen, die sclussel mit sich genomen, mich gesegnet und ist verreist. Actu
m sontag 6 maii a
nno 85.
Wie nuhe Wilhelmus der stadtschreiber uff montag den vormittag verreiset ist her Johan Tonbergh den mittagh bei mich essen komen. Und nach der maltzit mit mir van der sachen geredt, und von den begerten puncten wie ich im zugeschriben folgenden bericht gethain.
Eistlich uff deß vreden breiff, daß die 2 mald. kornß renth vor 30 goltgl. gegolten weren, doch uff 2 dall. jarlichs gegemiltert. Diß loißgelt het er untfangen, und mir die 30 ko. dall. dar vor geliebert, wie er sagt, aber der meinong waren sie mir nit zugestalt.
Item uff den rentbreif an winandt van Duren van 3 goltgl. rent, daß were deß scholtissn fatter zu Zulch gewest, der weren 2 goltgl. mit 40 goltgl. abgelaust, den dritten goltgl. het man zu Zulch zu fordern.
Item mit dem vertrag zu Meckenhem, hetzs die meinong sineß behaltzs. Die zu Meckenhem hetten 2 pensionen, ingehalten alß sie die loese im mit 100 goltgl. gethain vor die 2 pensionen hetten sie uff den eigenthumb dese besetzs verzehen sunst het man in die 2 pensionen nit durfen nachlaissen. Und quemen die angelachte zwein goltgl. renthn an Jurgen Manten Marien testament zu gutt, sunst wist er von keinem andern vertrage.
Item daß begerte original inuentarium belangende, hab ich nit verstanden wa daß sie, hat mir aber ein copei doch nit collacioneirt zugestalt.
Item mit den rentbreif va
n 4
rad. mr. jarlichs den armen zu Reimbach besatzst mach er liden daß dem testament und wie sich gepurt gemeiß gehandelt werde, auch irß theils deß breifs zu Meckenhem zu verglichen.
Sagt demnach wilant Johan Castenholtzs und Engin zu Reimbach weren schuldich 19
goltgl., noch 18 ½
dall. 12
alb. vo
n von
uffgehaben pensionen zu Odendorp und gegolten guttern auß dem inuentario, pittendt gutlich mit in zu handlen.
Item er her Johan wult mit sinem fatter, broder, suster handlen. Er het auch zu Odendorf uffgehaben, auch etwaß gegolten, wult umb gnade pitten, dar uff ich gesagt waß pillich und zu vertadingen sult geschein.
Ich sagt her Johan, er sult dannest sin regnong stelln ich wult es auch dhoin, daß mir einß zum (ende)
der sachen mogten komen, da die oberkeit anhalten wurde, daß mir da fertich weren.
Hiemit ist er dißmail von mir gescheiden.
Darnach uff dingstagh den 7. maii quam her Augustin mit Anthonio sinem neiffen zu mir und forderten abermalß die pfende. Und auch vor die enckeln Daemen
[501] Reliß 3
goltgl. vor besetzs. Ich beschede sie dem abscheide und vertroistung zu den Carmeliten im umbganck beschein moist ich mich gemeiß halten, und mit den pfende
n kunth ich nit weiderß handlen, moist mich mit Wilhelmo Castenholtzs derhalb eirst underreden. Es moist auch ei
n weil anpliben stain biß sege wie sich die leste legatarii worden halten.
Item die 3 goltgl. Daem Neliß enckel besetz wult ich gegen gepuliche quitancz und approberong im folgen laissen. Do aber her Augustin die pfende nit mogt bekomen, wult erß mit den 3 goltgl. auch laissen anstain einß mit dem andern. Also sin mir fruntlich gescheiden biß uff andern schriftlichen oder montlichen bescheidt.
Anno 1585 den 4
maii ist Elisabetgin Alsteden elige dochter Petri Alsteden sentenciarii und Elsgin va
n Dutz numartzs sineß alterß von sieben jaren ei
n hauscognatin primaria zu Weinsbergh min nigtgin an der pesten gestorben in ireß steiffatterß wonhauß Adolph fix von Eller hinder den hospital zu s. Revilien. Daß vor hin lang swechlich gewesen und teglich nichtz wert gessen hat. Und ist uff sin beger zu Prediger mitte
n in die kirch bei iren fatter begraben, den es dannest nehe gesehen, dweil es ein posthuma ware.
Anno 1585 den 5
maii sin zwein neuwe unbekante swager van Bacharach zu mir komen, und haben meister Johan Smidtzs einen notariu
m viß der Kemmergassen in meinong etwaß abzuschriben mit sich pracht. Wie ich gefragt, wer sie weren, und waß werbung sie hetten, nanten sie sich vo eirst. Einer Magnus Bender zu Bacharach eitz eliger ehewirt Marien nachgelaissen witibn wilant Wolf Stumelß eligen sohnß Claß Stumelß und Agnesn va
n Mulhem eluthen. Der ander Mattheiß Kroin zu Bachrach eitz eliger haußwirt Barln nachgelasner witibn wilant Hansen Stumelß deß eitzbenenten Wolfn rechten broderß. Und haben angezeigt wie min swager Arndt Kursener burger und scheffen zu Bacharach vor eim halben jar ungeferlich mit dhoit abgangen were und het kein leibßerben verlaissen und were sin swester Guydt zu Bynge si
n erbin in den unbeweglichn guttern aber si
n witib Engin genant lebte noch. Darnach zeigten sie mir den originaln reversal breiff, dar in vermelt, waß ich den frunden verheischen, alß sie mir ire geregtigkeit am Lantzelroderhof bei Neuß uffgetragen hetten (wilches breifs copei in mine
m copienboich folio 116 pa. 2 stehet) und sagten in sulche
m breif geschege mention und redt einß andern breif der ufftragt. Dieweil sie aber da von abschrift bei Arndt Kursener oft gesonnen und nit erlangen mogen weren sie verursagt her abzuzegen und copei von mir begert derhalb den notariu
m mitpracht daß er in abschriben sult. Ich beschede sie gutlich. Wie ich den original ufftrags breif het. Were auch wol willich inne
n collationeirte copei mit zu theiln wa
n der notarius inne
n in minem hauß wult abschribe
n. Sunst leiß ich den heubtbreif auch min copienboich auß dem hauß nit folgen umb ander secrete dingen die dar in stunden. Doch wult ich innen daß copienboich vorlagen und so oft vorlesen laissen alß sie es begerten. Der notarius kunt deß abschribenß im huiß nit erwarten, aber laß innen den breif ein oder zweimail vor (wie er im copienboich fol. 115 stehet)
[501'] damit leissen sie sich gnogen, erpaut mich auch jeder zit die copei mitzutheiln.
Zu dem dweil innen die sach mit dem Lantzelroderhof unkundich ware, lagt ich innen alle acta vor, wie sie im saal gegen die Wolfs und Voiß partheien gehandelt waren, waß ein
n dicker hauff acten daß were, wie vil sie gekost. Mich uber 100 cronen, die gegentheilen noch vil mehe und ich bericht sie fort wie ich umb der harter widderparthien biß her nichtz het außrichten mogen, und het wenich hofnong in minem leben etwaß zu erlange
n wan ich schoin seir vil dran lagte, dan die appellationes wurden die sach uffhalten und ich were fast alt. So durften sie sich dar uff auch nit hart bekommern. Ich wult aber uff min forderong nit verzeihen umb der nachkomen willen, da bei pleib daß
.
Darnach leissen sie mich den lesten regnong zittel sehen den ich mit eigner handt geschriben. Ich den gegen zittel von swager Wolf Stumel anno 1579 den 10 augusti under schriben. Aber sie begerten dißmail kein regnong biß gegen den herbst wulten sie widderkomen. Endtlich sagten sie, ihre anparte an den heussern uff der Bach wulten ire steifkinder gern verkauffen, ob ich sie gelten wult fragende. Ich sagt daß verkauffen stunde in frei, ich het in dissen kreichszeiten kein gelt in handen. Sie wulten den mittag nit bei mir zu gast pliben, und machten iren abscheidt, sagten waß sie gesehen und gehort wulten sie iren hausfrawen und frunden anzeigen.
Anno 1585 den 6
maii wart mir angesagt swager Henrich Hoen zu Brisich kelner uff Reyneck were gestorben. Dan Gerhardt Voiß hat mir gesagt wie er thoitlich kranck were, folgenß er lebte noch, aber darnach 8 julij, er were gewislich thoidt.
A. 1585 den 6. maii am abent, wie der Nuisser gehn Mulhem umb das ort nach Coln quam faren, hat ein starker nache hinder den schiffen vor Coln gehalten, darin haben sich etliche freibuter getain, sin damit unter Reil an den Nuisser gefaren und den abt van Campen samt eim burger van Nuiss, so darin waren, gefangen. Der abt stalt sich in die gegenwer, daruber er scheir zu toit gesclagen und gewont wart, und uber bort in den nachen schentlich geworfen und uff Berk gefoirt, da er uff einen gar hohen ranzon angesclagen ist. Man sagt, er were gestorben, aber lebt noch. Nemans ihm Nuisser durft sich reppen, oder den abt erretten. Ob disse daiten mit kreichsrechten zu vertadingen sin, mogen die kreichzverstendigen richten.
A. 1585 den 8. maiiumb disse zit ist Ernestus von Baiern, electus archiepiscopus Coloniensis, von den domcapittularn zu Munster in Westphaln zu einem bischof zu Munster postuleirt, desglichen nehe gelesen oder gehoirt worden. Und sich viel verwonderten, das ein person so vil bistumb zugleich kunt haben, als Coln, Munster, Hildeshem, Frisingen. Und das gerucht ginge auch von Salzburch. Es mach fillicht nutzs und gut sin, auch wol gemeint werden.
A. 1585 den 8. maii ist N. Brune glasworter, eitziger borggreiff uff der Igelsteinsportzen, an der pest gestorben, des dechens Apostolorum et ad Gradus broder, sin son wart folgens in sin stat erwelt.
[502] Anno 1585 den 8
maii hat man noch in Coln ein halb jar her allein mit zwien fhanen uffgezogen so war diessen godestag deß heubtmanß doctor Achten loß uff sant Severinßportzs und min loß uff die Igelsteinß portzs gefallen. Wie ich an die Igelsteinß portzs quam mit minem fhanen, sagen mir die kertzen ausstechen daß der borggref boven erden stunde, und horten daß er an der fencklicher pestileitz gestorben were, deß hatten min befilchaber einen widdersin mit dem corpus uff der portzn zu ligen. Und dweil gut witter war und der monat schir vol war und hel schoin schein so haben mir die beletten under der Igelsteinß portzn uff der Tromme
n außgetheilt, 2 rhotten dar under verordnet und sin uff die Haneportz mit dem fhanen die nacht gezogen. Und daß licht schein seir hel biß uber halbe nacht daß unß wachmeister die rondt gehalten und mit den sinen widder zu unß komen, glich darnach hat sich eilenß ein wettergergin erhaben dar innen es nit mehe dan einen seir ungewontlichen harten donnersclag dede und einen kleinen sturtzs rhegens und alß balde uffhorte deß mir unß deß gehen donnersclagh verwonderte
n und sagten daß wirt etwaß beduden gutzs und boeß, und mach sin, wie folgen wirt, wir wusten aber vo
n keinem boesen. Zogen den morgen mit unsem fhane
n zu hauß jeder am sin orth, und war diß min 28 fhanen wagt, diß nacht ein firdel weiß, 4
alb. gobelger geschenckt. Und dem borggreiffen ein raitziche
n vur sin unrast.
A. 1585 den 9. maiiam morgen zu 3 uren ungeferlich oder umb den trint uff donnerstag, do es bei lichtem monenschein donnerte, ist die stat Nuiss von dem trucksessischen kreichsfolk heimlich, stillich und unversehnlich bestigen, fiantlicher weis ingenomen, erobert und spolieirt, under miner 28 fanenwagt neigst vorg. Und dweil ich in minem leben vil von dem jarigen belege vor Nuiss, das anno 1474 gewest, gehoirt, so mogt man auch kunftiglich vil jare von disser plotzlicher innemong und beraubong sagen werden, damit man dan wissen moge, wie es zugangen sei, und was ich darvon gehoirt und vernomen hab, so will ich eitz anzeichnen, was mir kundich ist, was sich in warheit und dem gmeinen gerucht (nach) zugetragen hat. Also sol es zugangen sin. Auf bestimten donnerstag 9. maii umb ein ure nach halber nacht mach jonker Kloutmit etlichen lichten gesellen und stichleitern vor Nuiss durch das dreige Erftwasser an die stat komen sin an das ort mauren, daruff das jonferncloister Marienberge schuist, haben da die leitern heimlich uff hoher geschutter erden uffgericht und gar stillich hinuff die maur gestigen, und daselb besonders kein wechter oder burger fonden, dan gar wenich und dieselben schlafent und drunken, die sie dan unbeschedigt ligen laissen, bis sie zimlich stark uberkomen sin, do der Rheinporzen inwendich der stat gesonnen und dieselb mit hemmer, zangen, brecheiser und ander gereitschaft eroffnet und die ruter und knecht, (die) vor der porzen und im Herterbuschs hilten, ingenomen, wilche do umb die dritte stunde mit seir groissem hauf und geschrei durch die stat ranten und gingen, ohn das sie einige ketten gesclossen oder gegenwer und widderstant vernomen. Und ob sich hie und dar emans hervor dede, der wart erschossen oder erstochen. Der meiste hauf von fianden gaben sich uff den fridhoff und kirchoff, sclogen die kirchendur am Munster voreirst uff, das die klock [502'] nit zu storm gelaut wurde. Besatzsten anfangs die principal straissen, gassen und orter, damit der burger samenkomst verhut wurde, namen auch die statporzen in, versorgten die mit wechter, wer und waiffen, das ohn iren willen nemans aus noch in mocht komen, das sie der burger und stat eitz allerding mechtich waren. Fielen do in der burger heuser, ins raithaus, rentkamer, abdei, kirchn und cloister und plonderten die orter uberall und eroberten grois gutt und handelten durch die stat alles ires gefallens. In dissem eirsten mortgeschrei, noit und schrecken fielen vil burger und auswendigen uber die statmauren, swommen und gingen durch die graben, quamen nit unbeschedigt an irem leib und henden darvon, etlichen brachen bein oder arm, etliche verdronken.
Disse bedroibte zeitung quam denselben 9. maii umb den mittag und maltzit in die stat Coln und verbreitte sich das gerucht alsbalde durch die ganse stat. Wie ich aus Cronenberch nach der Weinscholn umb zwa uren wolt gain, begegnet mir min steifsohn Henrich Ross am Malzbuchel vor dem Roich, der sagt mir die zeitung allereirst. Wie ich aber zur Weinschoelen intrat, sagtens mir verscheiden leut, wie ich widder zu haus quam, hoirt ichs. Underdess was Johan van Kommern, pistor s. Marien in Capitolio, zu Coln ankomen, der den tag zuvor in Nuiss korn vom lantcomtur zu Mastricht gesackt, und im schrecken mit uber die statmaur gefalln war und die hende verdorben. Derselb und andern mehe sagten von dem geschrei und schrecken und innemong der stat, wisten aber nit eigentlich, wie es zugangen ware. Also quam als ein zidong uber die ander. Ein rait zu Coln und die steimmeister schickten botten uber botten aus, die rechte warheit zu vernemen. Dieselben durften nit nah an die stat Neuss zehen, kirten zu Woringen, Dormagen, Zons widder umb, brachten alles botschaft, wie sie von den uisgefallen vernomen hatten, das es leider mehe dan gut war were.
Nuhe gingen mancherlei reden und verscheiden meinongen umb, wer die stat ingenomen und wie sie ingenomen were, auch was vorgelaufen und verhandelt, darunden auch vil lugen vermischt waren. Das gespreich und gerucht war nit eindrechtich. Es kunt wol nemans besser wissen, dan die instiger, eroffner der porzen und innemer der stat, aber die erzellen es fillicht nit recht oder sin verdechtich. Die burgerschaft hat gesclaifen und sin alle inwoner in iren heusern und herbergen gewest. Jeder kan mit warheit nit mehe sagen und wissen, dan was er an dem orde, da er die zit und stunde gewesen ist, gesehen oder gehort hat, hat ers aber von andern gehort erzellen, so mach geirret sin, er kans mit warheit nit wissen. Got weis es am allerbesten, sunst wenich wissens eigentlich. 1) Etliche sagen, es sulten umb meitag uff den mart und kirmiss uff die freiheit heimlich sich vil kreichsknecht, die darzu bestelt, mit kremer- und burenkleider in die stat begeben haben und her und dar uff kamern verhalten. 2) Etliche sagen, vil boser burger in Nuiss weren dem fiant zugetain und hetten einen verstant und wissen von diesem ansclach gehat, wie sich dieselben auch folgens im wirk vernemen laissen, und mit dern gunst, rait und hilf were es geschein. 3) Etliche sagen, jonker Mertin Schenk, der dem konink von Hispanien neulich abgefallen, were die zit in Nuiss gewest, mit den borgermeisteren und stiftzjonfern converseirt und domineirt, der sult dissen ansclach ins wirk gericht haben, wiewol sich [503] nit verfolgt, das jonker Schenk umb die zit in der stat gewesen sie, dan es sult jonker Klout gewesen sin. Ob es aber vermoitlich sie, das er in der stat gewesen, dieweil er vorhin Erbrat bei Nuiss fiantlicher weis ingenomen, weis ich nit. 4) Etliche sagen von einem gewesen vaigt oder scholtiss zu Hackenbroich, der zwei jarn wie ein burger in Nuiss gesessen, der sult des von Nuwenars heimlicher rat gewest sin und den ansclach mit den burgern siner partien meistteils besponnen haben. 5) Etliche sagen, wie graff Adolf von Nuwenar etc. selbst eigner person in die stat gestigen sie, daran ich seir zweiflen. Man sagt aber bestendich, das er eirst mit in die stat geritten sie und hab mit verscheiden burgern und den jonfern gesprochen. 6) Etliche sagenvon einem colnischen fasbendersgesellen, der des churfursten schiff, gnant der Bock, vorhin vor Coln genomen, angestechen und brennen laissen bis an die wrasen under Dutz, derselb sult eirst mit etlichn waghelsen uber die maur gestigen sin, die er zuvor wol abgemessen het gehat, wie hoich sie were. 7) Etliche sagen von einem fleischeuwer zu Nuiss, der mit dem von Nuwenar wol zu haus gewesen und gutt verstentnis mit im gehat, der were ein rotmeister der stat gewest und im het das ort, da die instigung beschein, die nacht zu bewachen gepurt, der het sin rot uffsetzich vol gesoffen, were darnach abgezogen und die follen laissen ligen sclaifen, het den ansclag gewist. 8) Etliche sagen von einem raitzman zu Nuiss, Haich gnant, sie vormals rentmeister oder sunst ein ansehentlich man in der stat gewest, den man seir verdechtich helt und die scholt gibt. Es mach sin, oder nit sin. 9) Etliche sagen, in der Clarissen cloister hetten verdegtigen gelegen, auch zu Marienberg im cloister, da sie den jonfern den wein geschenkt und das ort mauren, da die instigung beschein, verkuntschaft hetten. 10) Etlich sagen, der burgermeister Staillhet sich im mortgeschrei eilens hervorgetain und in die wer stellen willen und were erstochen, das dan war ist, und man hett in sinen botzen warnongsbreif fonden, die er dannest eim rat nit vorbracht het. So wirt er zum teil siner treu geprisen, zum teil auch verdagt. 11) Etlich sagen, das nidderlendischs statiss folk aus Hollant het die stat ingenomen, die andern, es weren Bremer gewest, damit der von Saxen chorbischof verdacht wart, dweil sin broder bischof in Bremen gewesen. Andern sagen, es sie ein samen gerafft folk van Cracaue, da jonker Clout capitein gewesen und selbst mit in Nuiss gestigenwere, Geller und Wachtendong gewest, dess ich am besten gleub. 12) Etlich sagen, es were eins rait und burger unachtsamheit und hinleissigkeit scholt. Sie hetten die wagt vorhin kurzlich abgeschafft, das were dem fiant kunt getain und ursach geben. Der herzoch von Gulich, die colnische rete und verscheiden herrn jonkern und frunde hetten sie gnog gewarnt, das ein ansclach uff Nuiss were, dess sie alles nit geacht und in wint gesclagen hetten.
War ist es, das im vorigen jar ein rait und scheffenstoil wol half verstorben und eitz ein neue unkundich rat war, darzu die burger etwas uneinich umb der ungelicheit der richen und armen uff der wacht, der ursachen die fanenwacht ingestelt war, und hatt die wagt auch zu lang geduret.
Mit dem allereirsten inrennen und infallen, dweil es plotzlich und ungewarnt zuginge, do die burger noch uff den bedden lagen und sich wenich in die gegenwer stalten, so sin auch wenich burger toit pleiben. Ich hab von dem burgermeister Stail gehoirt, noch von Wraitzn, eim jongen man, der uff war und die nachpar anreif, auch von einer frauwen, die zur finsteren aussach und kreisch, wart durch den kop geschossen, so wissen auch andern noch mehe zu nennen, die mir unkundich sin. Miner swager und alter bekanter sin nit pliben. Wilche burger die huiser offneten, die worden am leib nit beschedigt, die aber ire huiser uffbrechen leissen, die worden wol gesclagen und sunst misshandelt. Edoch worden gemeinlich die huiser [503'] geplondert. Man sagt, dern huiser und gutter were verschonet, davon die fiande anweisung hatten, das sie ires zustantz waren, die ir zeichn und loesen hatten oder da im vorhause seess oder acht geladen vurroren und butzschen lagen. Die kirchen und cloister worden auch spolieirt und verstoret, die altaren, bilder, gemeils, zerait uberhauf geworfen, die geistlichen gefangen und vor ir leif ranzoneirt, glichs auch etlichen von der burgerschaft, mans- und frauen-kunnes, auch auswendiger. Der abdien und stiffs jonfern worden auch geplondert, doch umb ires adels willen zum teil verschoint und mit wenich kleidern, bedden, hausratzs erlaubt darvan zu zehen und uff Dusseldorf vergeleidt. S. Quirins cass ist zersclagen und geraubt, war vormals von einer abdissen zu Nuiss, bischof Diederichs von Moers swester, kostlich von golde gemacht, s. Quirins corpus und gebeins wart under die fois verachtlich geworfen. Man sagt, der seichn-ferman hab das heubt hingenomen. Das kreichsfolk hat die chorkappen, gegere, lesrock, alfen angetain und damit durch die stat geritten und gegangen, auch mit den stiffjonfern, nonnen, beginnen, megden uff dem mart gedanzst und iren schimf und scherz getriben, dabei auch etliche loese, lichte, boisse burger blois und vermomt gewesen weren, doch sol es alles milter gesagt werden, dan es doch war ist. Disser innemongs- und plonderongszeit sagt man vor gewiss, das grois, megtich gut und richtumb in der stat Nuiss gewesen sie, nit allein von burger-gutter, dan auch von nachparn und fremden, geistlichen und weltlichen, edlen und unedlen, drin geflauwen, an breif und siegel, an schetzen van golt und gelde und silber gescheirn, kleinaten, linenwirk und ware, an fruchten und wein aus Aich, Duren, Dusseldorf, Kempen, und von flecken, sclossen und huiser, durften es Nuiss bess vertruwen, dan Coln, wie gesagt wart. Das alles wart preis gemacht, geplondert und ranzount, also das ein grois gutt und riche beut da erlangt wart, wenich frei pleib. Von den burgeren, burgerschn, jongen luten, fremden haben sich (etliche)stillich aus der stat gegolten mit bauren und geilers kleider, mit dem vehe, wagen, karen aus der stat komen, der sich vil ins bergsche lant uff Dusseldorf, uff Coln und anderswa hin sich begeben und geflauwen sin. Die von Dusseldorf hat man auch lieber, dan die von Coln aus- und in-laissen passern. Man sagt auch, der von Nuwenar und heubtlude hetten die burger samen beroifen, werlois gemacht und heftich gescholten, das sie die stat Nuiss nit bess bewagt und verwart hetten, das sie an irem hern, dem churfursten Gebhardo Trucksessen, eitbruchich worden und alle des doitz wert weren, edoch aus gnaden wult man in das leben schenken, sofern sie sich fort recht hilten. Aber das kreichsfolk hat glichewol iren moitwillen getriben, domineirt, gebrast, gesoffen, die megde an die dischs gesetzst, die frauen laissen dienen und sclaven. Die man moisten stilswigen, sich inhalten und verbergen. Und man sagt, durch das gesinde weren sie an noch vil verborgen geltz, kleinater und gutz komen, ja die frauen hetten ire kleider und ingedoim moissen mit ranzon freien. Was den tag durch von gelde geloist wart, das strichen die kreichslude den abent nach sich. Doch hoer ich, hat man das hausrat in den vorheuser(n) unverstoret meisteils gelaissen.
Sehet und mirckt wie die burger zu Nuyß in sulchen groissen verderblichen schaden und nachtheil sin gefallen da durch auch diß gansse landt kein forthel wirt haben. Sehet wan got sin handt abthoit wie es dan zugehet, wie blindt wie hinleissich wie unachtsam man dan wirt. Vormaillß a
nno d
om
ine 1474
do der mechtich furst hertzoch Carl von Burgundien mit sechs leger die stadt Nuyß schir inß jarlanck bezingelt und gubernator bischof Herman vo
n Hessen drin lagh daß er nitzs schaffen mogt und ungeschaft abzouch. Waß erhen die vo
n Nuyß do ingelagt. Sehe waß groisser schanden sie eitz nach hondert eilf jarn widder ingelacht, daß die gantze christenheit dar von wirt sagen. So vil vor eirst von innemen und plonderung der stadt Nuyß.
[504] A. 1585 den 10. maii quam ein gerucht, wie das Andernach ingenomen sult sin. Es ginge stark, ware doch nit, dan also vil, das der Quadt van der Lantzkronen hat von eim rade daselbst erhalten, das er mit sinem kreichsfolk durch die stat mogt zehen. Und wie er darin war, sagt er, nuhe were die stat sin. Dess erschrackten die burger und hofften nit, das sulchs sin meinonge were. Er sagt, nein, es were sin wil nit, aber er sagt, sie sulten sich fort mehe hutten und nemans mehe so stark in laissen komen. Zog do hinaus durch das stift Treir in Lotringe. Den 11. maii quam zeitung, jonker Mertin Schenk het Arnhem ingenomen, das der von Nuwenar, stathelder im lande van Geller, innen hat. Und was erdicht. Den 12. maii quam zeitung, der von Mandesloe het die stat Geiseken in Westphaln ingenomen, das sich nit verfolgte. Den 13. maii quam zeitung, das scloss Cracaue under Nuiss, das die Trucksessen in hatten, were von den Beierschen errascht und ingenomen. Dairan doch nitzs war. Den 14. maii quam zeitung, die Malecontenti in Freislant hetten ein blochuis under Deventer uffgesclagen (dweil sie statisch waren) und wulten der stat die proviant versperren, das sich auch nit verfolgte, mogt doch wol etwas dran sin. Den 15. maii ginge das gerucht stark in Coln und duret zwein oder drei tag, das die burger zu Nuiss, wie die ruter und foisknecht uff die beut gezogen, zusamen gelaufen, die wenigen, so drinnen pliben, uisgetriben und die stat Nuiss widder in irer gewalt hetten. Die zeitung quam so manigfeltich, das miner rotmeister einer, Wilhelm Schottelkremer, des tags von Dusseldorf komen, mir sagt, es ist war, wa es anders nit war were, wult er sich veirtelen laissen, so vil hat er zwischenwegs darvon gehoirt. Und war dannest nit ware. Doch so vil war dran, das zweihondertruter darvor quamen von irem folk, die von dem inwendigen kreichsfolk nit zugelaissen worden und abzehen moisten, der ursachen das gerucht ausschallerte. Aber mancher erfreuwete sich disser zeitung, doch nit lange. Also lauch das folk uber einen hauf.
Anno 1585 den 10
maii starb her Conradt Panhaussen ad Gradus marie canonicus, und war diß der eilfte der nach der zehen pr
æbenden die extingueirt verstorben ware, also daß sie nuhe alle 10 extingueirt sin. Und wan es nit kreich were, so hett min neif Petrus Ordenbach und die andern deste baß zu gaudern.
Anno 1585 den 11
maii hat min neif Ludtger va
n Dutz daß urthel gegen swager Reinhardt Balick in der Weinscholn erhalten, da Reinhardt die scholt gern uff min suster Marie hett gedrehet, alß het er die wein alß ihr institor gegolten von Ludger gegolten. Aber dweil Lutger mittel uffgelagten ende betevret daß miner suster im kauff mehe untwagen, ist Reinhart in die heubtsumme
n und gerichtzkosten verdampt, und min suster dar in getroist worden, daß sie der 130
dall. im urthel nit besweirt ist.
Anno 1585 den 12
maii umb diß zit ist swager Adolfs fix von Eller gestorben, war joncker Quaden zu Ellerß rentmeister nit weit von Dusseldorp gesessen.
Auch storben meinem swager Peter Muller scheidenmecher in der Klockergassen umb diß zit drei kinder ab. Disser hat eirst min bastertzs suster Geirt van Weinsberch zur ehe gehat damit 8 kinder die vor hin alle verstorben darnach hat er noch 3 ehefrawen gehat und mit in allen kinder, die nuhe scheir alle verstorben werden sin.
[504'] A. 1585 den 12. maii sin 4 fanen burger in Coln, zitlich, wolgerust uff die wagt gezogen, da bis herzu uber ein halb jar nit dan 2 fanen uffgezogen waren. Eitz was ein rait zu Coln hoich bekummert, gengen all tag in die schickung und rait. Eitz befalch man uffzuschriben, wer von fremden, frunden, dienern sich verhilte und nit vereidt weren, die sulten aus Coln zehenoder sich qualificern, jeder heubtman moist under sinem fanen dess achtung haben, und wer es verswige, sult 50 ggl. zur straifen verfallen sin. Diss wart getruckt, publiceirt, umbgeteilt. Dißmal hat man auch Conradt Ecken heubtman und heubtma
n Brun angezeigt sie sulten auß Coln zehen, dan man hilt sie verdechtich. Man sagt aber Eck wult sich untschuldigen und pleib noch ghain. Die innemong der stadt Nuyß hat unß hie zu Coln wacker gemacht.
Anno 1585 den 13
maii uff montag nach iubilate ist die memoria Barbara von Gladbach den morgen zu s. Peter, den nachmittag umb 5 vren zu Crone
nb. uff der stoben gehalten. In deß pastoirß stat qua
m h. Henrich sin caplan. Ich reif mine
n nachpar Mattheisn Gendorf kirchmeister dar zu, dem pastoir schickt ich vor sin drittheil einß goltguldens 4
mr.. Meister Johan Eifler schoinmecher und Barbar sin hausfrawe folgten, untfingen 4
mr.. Ich behilt 4
mr.. Mir hatten 7 quarten weinß im Stommel geholt die quart 4
alb. und 1 fleschs rhaitzweinß. Item angericht hartfleischs 2 sclait mit vier, 2 mit groinfleischs mitten gebraten hahnelsboich, kalfsharst gekost 34
alb.. It
em botter keiß, scheffen koich, nuß. Item vor gemengt broit und weck 6
alb.. Min broder und sunst beide sustern sin bei unß gewest. Den 1
goltgl. hat Jacob Troister provisor bezalt.
Underdess, das mir also uff der stoben frolich, wart die kett an Cronenberch und alle ketten durch die ganse stat gesclossen, und quam ein geschrei, es wer der von Nuwenar, der von Swarzburch und Groissbeck aneinandern und hetten die confau von Kerpen erstechen und sich hart under einandern gesclagen und die Beierschen hetten die flucht vor der stat Coln porzn uff die graben genomen. Und das was also war, ob aber die benante herrn personlich darbei gewesen, weis man nit. Und alle burger leifen vor die durren, und war ein klein uffroir, doch leifen mir ab, verhorten die zeidung, horten, das die herrn burgermeister an (den) porzen bei den wechter(n) und alles versorgt war. Do stilte sich das gerucht und mir gingen widder uff die stob. Disse ruter waren van Nuiss, lagerten sich in der widderkeren die nacht zu Dormagen, da sie nit ohn schaden gescheiden sin.
A. 1585 den 17. maii nam ein rait zu Coln 200 soldatenan, dan der handel zu Nuiss und das jagen und streufen und morden im felde gefeil vilen gar ubel. Disser soldaten wart etliche uff die mullen uff dem Rhein gelacht, das dieselben nit hinweg gefuirt wurden.
Anno 1585 den 19
maii ist mineß neiffen Herman Weinsbergs geburtzs fest zu Cronenberch uff dem Sal gehalten mittags und abendt und war 25 jar alt worden, geback, 2
q. roitzs, 8
q. weiß winß.
[505] Anno 1585 den 20
maii ist der halfen zu Morstorf gestorben von wegen eineß hawß in den kop den er neigst verlitten 13 maii von dem kreichsfolck im felde bekomen. War swegerschn Enginß neif Gotschalcks von Polhems uff der Erenstrassn broder ein from verstendigh man, der sin perdt erretten wolt, da pleib auch sin steifsohn uff der stat dhoit und andern mehe vor der Erenportzn im felde.
Anno 1585 den 22
maii starb swager Jacob von Gusten eitz in der Johanß blindergassen wonhaftich sineß alterß von 94 jaren, der allereltiste uff der Fasbender gaffelln, wart zu klein s. Mertin in den umbganck begraben. War bei guttem verstande und gedechtniß biß er starb, ohn daß er vor eine
n jar nit mehe sehen und ubel hoeren kunth. War neiffen Peter von Weinsberghs husfrawe
n Ennen van Gusten fatter.
A. 1585 den 22. maisin die von Antwerpen stark mit 16 langen nideren schiffen an einander gehefft, und mit 4 groissen schiffen die Schelde hinab uff die Parmasche schiffbruck zu gefaren, in meinong, die floten und estackada der schiffbrucken zu brechen und durchzufaren zu den Hollendern und Selendern zu, die van unden uffquamen. Aber ire ansclach wolt nit allerding glucken oder wirken, daruber sie vil schiff und vil tonnen mit bussenkrut verloren, auch das grois schiff, gnant La Fin die Guerre. Darnach quamen die Hollender und Selender von unden die Schelde hinuff mit vil schiffen und groissem vorrade an folk, krut und loit, mit vil wolsecken, erd- und wrasensecken, und haben bei Caudensteinden dick mit groisser gewalt und macht angriffen, den understanden durchzugraben und die schanz zu bestormen, daselbst vil Italianer und Hispanier umbbracht, auch die schanz erobert und 6 stunden ingehalten. Und wie in das wasser mitlerzit verfallen, das ire schiff uff dem drugen meisteils gestanden, ist herzoch Alexander von Parma, des koeninks uberster, mit sinen hackeschutzen durch das dreige, nider wasser mit groisser mennigte daran gefallen und sie widder uis der ingenomen schanzn mit gewerter hant getriben, vil erschossen und ersclagen, bei 1500 man der Statischn, vil sin ersoffen, haben vil schiff und gutzs erobert und sin auf beiden seiten vil vernoemde heubtlude pliben. Disse zeidong ist alsbalde ausgebreit und (in) truck ausgangen. Zu Antwerpen ist grois jamer und geschrei gewest von dissem schaden und nederlagen, dan sie haben ires folks und gutzs vil gemist.
Anno 1585 den 23
maii hab ich an minen neiffen Herman Weinsbergh gedacht daß er 25 jar alt ist worden, hat kein handtwirck oder handel geleirt. Ist auch nit latinus daß zu beduden hat, daß mich wol beku
mmert. Er ist ein gut still bloit gesel, ich wulte wol daß er etwaß freier und koener im gutten wurde. Er kan wall lesen und schriben, latin, und dutz besteit sich auch in jure etwaß zu uben, mach mit der zeit koen werden etwaß anfangen sollicitern, schriben advocern, officia deinsten oder ei
n prebendt erlangen daß er broit mit essen und erlich leben mach oder sich bestatten wie im geleibt und etwaß handelß durch die frawe bekomen. Nuhe hof noch got sol im gnade und gluck geben. Ich hof auch er soll sulchen eiffer zum
[505'] hauß Weinsbergh bekomen alß ich hab. Durch min testament hab ich einen grundt gelacht dar uff hof ich sol er bauwen, daß hauß und sin geregtigheit helfen verzeren, ehren und meren. O lieber her got dhu kanß allein alles zum besten schicken, gib ihm auch gnade und thoin barmhertzigkeit daß er sich seir wol schicks zu diner ehr und lob, und zu siner und deß hauß wolfardt. Lieber neif Hermanne ich bitt gott vor dich, bidt auch selbst vor dich, und halt dich weislich und wol, hof deß besten, und biß narhaftich. Got wirt dir helfen. Amen.
A. 1585 den 25. mai ist min 29. fanenwagt abermails uff die Igelsteinsportz gefallen, dieweil aber die sterb da war und jonge herrn und leut under minem corporal waren, bin ich damit uff s. Cunibertz torn gezogen und hab 2 rotten under die Igelsteinsportz und 1 rot, ob sie wolt, druff verordnet, auch ein rot an die traliger am Rhein an Scharffenstein und dan fort an inhalt mines zittels der veir fanenwachten. Item disser uffzog hat mich an wein, an wissbroit, lonten und ein copien 44 alb. gekost. Diss ist des heubtmans fortel!.
A. 1585 den 28. maii sin die Beierschen und die Saxischen vor Nuiss geruckt und haben 300 koe da geholt und weggetriben. Den 31. maii sin die kreichslude aus Nuiss uffgewest und den von Zons 200 koe hingetriben. Die zal wirt so eigentlich gesatzst, numerus certus pro incerto, stehet so naue nit, aber glichewol werden die gutte leute irer vehezogt betrobet und beraubet, ja das ganse Understift wird verhert und verderft, und man schont der Gulicher auch nit aller ding. Die Nuisser haben eirst den von Dormagen ire ingedoim, linen- und zinnen-wirk genomen, sprachen, wan sie es nit deden, so quemen die Beierschn und deden es. Darnach quamen die Saxischn von Zons, namen das vehe und alles uberich, sprachen, sunst mogten es die nuisser Trucksessischen hinnemen. Also das nemans zu Dormagen sich darf verhalten, soichen ander orter oder sin-im bergschen lant. Got weis, wie es sich im arn zutragen wirt. Man sagt, s. Peter schuir stahe daselbst offen, die von Zons und von Woringen sniden zu Dormagen die fruchten und gras ab und verfoederen es an beiden orten bei irem vehe. Die Beierschn ligen in Woringen und brechen die heuser ab, machen bolwirker, mauren die porzn zu, ohn eine, die uff Coln gehet, bekomen wenich geltzs, erneren sich des raubs und nams. O ihre gutte nachpare wie kunnet ir so ubel zu.
[506] Anno 1585 den 1
tag junii bin ich uff flissige bitt miner goeden und gefatterschen Sibillen Ernst in der Butgassn eirst widwen Johan Eck eitz hausfrawe Thoniß va
n Braickel uff irem tage gestanden in der kleiner Witzgassen gegen die erbgenamen schiffer Widdeshoiffen oder Meiroese und war doctor Henrich Furstenberg executorn testamenti und die partheien die seir hardt waren zu gegen. Und wiewol die sach am rechten ingefoirt und sich wilt ansehen leisse, dieweil unser seithen unvermogenheit und die lange zeit deß gerichtzs bedacht, rede ich zum friden, treib auch druff daß es zum friden und vertrage gerede. Min parthei forderten wol tusent daller, bequa
m doch nit mehe dan 220
dall., daß nutzer gethain dan gelaissen wart, wie sie selbst bekennen moissn. Den mittag pliben mir alle bei ein andern essen. Und wart gesagt wie hie und da binnen und baussen Coln ei
n bloender traube gesehen were worden, die scheppung war uberflussich umb georgii den 23 aprilis beschein. Aber es war fort an im ende aprilis unden ganssen mei seir kalt und fucht daß es spade an die bloidt qua
m, aber schoin groisse truben hat. Und die bloede ware auch druslich kalt und fucht nach dissem tage.
Anno 1585 den 4
junii ist joncker Mattheus von Wolfkele in der Schildergassen wonhaft zu
m kirchmeister sant Peter in stadt Herman Volberghs erwelt, disser war eitz mit mir rheinmeister, ein wolgelerter und geobter man in den rechten eim doctor nit unglich, auch wol beredt, aber etwaß druslich und zu hardt haltende. Wirt aber dem kirspel sin geregtigkeit wol vertadingen wa er wil.
Anno 1585 den 5
tag junii hat Cathrin Hambachs am schrein zu Airsbergh mir die loese von 5
dall. jeden zu 26
rad. alb. gethain und erlacht mit 100
dall. zu 26 albus an enckel ganssen
rad. alb. die ich nach mir gezalt in minen ledern sack gethain und daselbst im schrein hab moissen pliben laissen, umb deß willen daß min zweite hausfrawe Drutgin Barß mit mir dran geschriben stunde, die doch wie ir kinder nitzs geregtigkeit an dissem gelde hatte
n. Inhalt einß vertrags in minem copienboich fol. 122 abgeschriben, dar innen stunde daß die 5
dall. vor Engin und inß conuent Marien betlehem erblich mit irem wist und willen verordineirt waren. Diß fhar ist abgeschriben im schrein Airsbergh an dem orde dae ich Wilhe
m Waltneil und peterschn eluthn die funf huisergin in der Clappergassen uffgetragen hatte. Hie von findt ma
n mehe in minem rechensboich fol. 177 pa. 1 et 2 in mine
m copienboich fol. 112, pa. 2, und vom gerichtzhandel oben in dissem boich sub a
nno 1584 an verscheiden orthen daß vrthel, und in den exhibitis zwischn Wilhem Waltneil und Catharine
n Hambachs.
Nuhe daß gelt licht eitz hie im schrein ich mach sehen wa es pleiben mach. Aber kom nuhe in eine
n pleit mit mister Wilhem Waltneil der mich zu Airsberch propter cautione
m evictionis mit recht besprochn und vil schadens va
n mir fordert. Mir sint auch hude 5
rad.d vor pension und uff rechnong deß vertrags gefolgt.
A. 1585 den 5. junii hat her Georgius Brune, Coloniensis canonicus, presbiter s. Georgii, possessionem der dechenien ad Gradus Marie erlangt. Het gern canonicatu
m ad Gradus dar zu gehat aber mogt deß noch nit propter extinctione
m decem prebendaru
m noch erhalten,
Disser ist gar wolgeleirt et politissimus, der latine civitates orbis terrarum hat helfen edern. Ist zu
m theil min bewanter miner motter halb doch von fernem. Er hat decanatu
m ab episcopo vercellensi legato apostolio post destitione
m d. Iacobi Middendorpii theologi
æ et juris licen. decain ob id quod fovit partes destituti archiepi. coloniensi
æ d. gibhardi a Walberch trucksesii
uit dapiseris. Also kompt einer durchs gluck uff der ander ab. Generatio vicius est corruptio alterius.
[506'] Anno 1585 den 7
junii war min 30 fhanenwagt uff die Igelsteinßportzs gefallen, aber dweil der borgreif kurtz dar vor an der pestilentz druff verstorben und ich in mine
m corpus jonge herrn und leude hat hab ich den fhanen auff die Hahne
nportz
gefoirt da es lustiger war, und ein rot uff die Igelsteinßportzs ob sie wolte und zwa dar unden und so fort an ordineirt. Biß her zu hat man 1 firdel jarß mit 2 fhanen uffgezogen eitz zogen 4 fhanen alle abent uff die portzn, und ritten die coronellen die nacht ein weil zitzs umb und visiteirten alle rotten und schiltwachten. Diß mal hab ich vor die neu bele
fordnong abzuschriben moissen bezaln 14
alb. 4
h. hetzs selbst wol kunnen thoin wan es mir zugestalt were. Hab auch 1 firdel weinß 16
alb. bezalt item vor gobelger 4
alb. item vor lonten in die herpan 4
alb..
A. 1585 den 8. jun. umb diss trint hat das gubernament der kreichslude in der stat Nuiss vorund nach zweimail an einen rat zu Coln geschriben und angezeigt, dieweil sich ein rat bis herzu neutral zwischn beiden fursten ercleirt, mit beger zu wissen, wess sie sich gegen einen rait zu Coln eitz versehen sulten, ob man innen vor ir gelt rustung und proviande wult folgen laissen. Ein rait hat den botten recepisse mitgeben, das sie ihr breif untfangen, wult uff kurz bescheit schreiben. Darnach hat man innen nit claren bescheit geschriben, dan es were der westphelische kreiztagin Coln gelacht, da wulten sie vernemen, was dar umbgain wurde, darnach weitern bescheit laissen wissen.
A. 1585 den 10. jun. hat mich der prior zu Augustinern in Coln uff ein eirste miss geladen, da bin ich mit andern hern und frunden erscheinen und mit 1 daler den tag geleist, und hat zimlich vil geltz bekomen. Er clagte sin armut und disse kreichziten, das er gute frunde moist ansprechen und sich des betlen nit schamen. War heute montag zu Pinsten, hat uff Montag zu Parschn mit andern derglichen getain.
Anno 1585 den 13.
tag junii don
nerstag und holtzfartag hat min suster iren geburtzs tagh der am verlitten 21 maii gewesen daß sie 48 jar alt worden zu Cronenbergh uff der stoben umb einer veranderung willn gehalten, die maltzit verbessert und gutten wein geschenckt. Ich hab ir ein rhaitzichn zu
m besten geben.
Hie hat man mit unser seliger mottern Sophie Korten zehenjarigen sterbtag deß heude 13 junii zehen jar verlitten gewesen und gehalten. Iha mir sin under unß suster Sibill und broder Gotschalck mit siner husfrawen und nichten Lisbetgin Hornß und Herman Gotschalck broders Christianß Kynß und ich inß gemein allein beieinander gewest. Ich hab noch an min vorhin gemacht verslin gedacht daß unß hauß von motterß abganck ungetheilt gemein ist pliben, und gewonscht und gelitten daß sulch angefangen
gemeinschaft anno 1575 und zehen jar geduret fort an in fruntschaft leibten und erhen ewiglich duren, und laudt daß verslin wie folgt.
Distichon.
Post ter quingentos, vigintiquinque ter annos communis Weinsbergh incipit esse domus, anno 1575.
A. 1585 den 14. tag junii ist des jongen fursten Johan Wilhelms, herzogen zu Gulch, Cleif etc. brut, die durchluchtige hoichgeborne jonfer Jacoba, margreifinne zo Baden, zu schiff den Rhein herabkomen mit iren furstinnen, graffinnen, edeljonfern und hoffgesinde. Die fursten und adel sin zu perde durch das bergsche lant gezogen und sin die schiff in dem Pollerwerde angelendt, gezegt und sich gerust. Darnach langs Coln geschifft, offentlich uff dem schiff mit iren jonfern gestanden und man hat ihr von den tornen erenschuss geschenkt, sunst ist sie zu Coln, noch zu Bon nit angefaren, dan strack langs Coln bis zu Himmelgeist, da ist die brut [507] ubernacht im schiff und die andern in iren schiffen verpliben. Und ist das felt daselbst stark mit rutern und soldaten die nacht durch bewacht. Des neigstfolgenden tags ist der alte furst samt dem jongen, die herrn, fatter und sohn, mit irem adel uff Himmelgeist komen und haben daselbst die brut, die jonfer Jacoba von Baden, wilkom geheischen und untfangen, darnach furstlich zu Dussel, dorf vergleitet und ingefort. Etlich sagten, sie were 28 alt, etliche, sie were 36 jar alt. Auch were der heilich mit der von Brunsweich, von Lothring abgangen. Und war vil sagens. Man sagt auch, min gnedigster her von Coln, Ernestus von Beiern, ihr fetter, het dissen heilich ins wirk gestalt, hat sich doch disser zit nit vernemen laissen. Man sagt, sin churf. gn. furchte sich vur unrade und list der finde. Disser heilich sol unserm churfursten Ernesto auch ein fester ruck sin, dieweil der jonge furst und ihre churf. gn. zweien geswester kinder und keiser Ferdinandi enkeln sin. So ist die brut von Baden und ihre churf. gn. broders und swester kindere, und sie weren im beierschn hoff catholischs erzogen, das allenthalben dubbel fruntschaft und zuneigung pleicht zu machen. Doch kan auch wol irthumb zwischn innen untstahn wan einer dem andern in der hoicheit und ander geregtigkeit zu nach tast, oder die underthain umb deß andern zu groissen schaden und last wurden tragen da her unwill unstunde. Man hat aber deß fridens und best zu hoffen.
A. 1585 den 16. jun. uff sontag Trinitatis ist der hoichzitlicher bruloffstag gewest, do herzoch Johan Wilhm von Gulch etc. und markgravinne Jacoba von Baden zu Dusseldorf uff der Borg ehelich zusamen geben sullen sin. Got wil ihren ehestand benediden zu
m friden und walfart der lantschaft und nachparschaft
Der furst war sins alter von 23 jaren, dan sin. f. gn. ist anno 1562 den 29. maii geborn, die furstin irs alters, wie oben neigst vermelt, noch mir unwissent. Disser hoichzitlichr ehrentag ist gar herlich, furstlich und prachtich zugangen, wie sich bei sulchem mechtigen fursten wol gezimt. Der adel vom lande und stende haben sich kostlich und scheinbarlich hervorgetain, die dorfer haben wol tusent man in einer kleidung uff die gwarde und deinst da gehabt. Keiserliche gesanten, des koninks von Hispanien und ander vil chur- und furstengesanten sin herlich erscheinen und die jonge brudegam und brut mit kostlichn geschenken verehret. Von wegen der stat Colnist der burgermeister her Johan Hardenrait und rentmeister her Henrich Crudener dahin erscheinen und sunderlich wol untfangen, wilche den jongen fursten und furstin mit eim gulden kop und gulden lavor samt 2 groissen stuck kostlicht weins mit wapen wegen eins raitz zu Coln verehret, wilch mit der zerong wol 500 daler gekost soll haben. (Etlich sagen von 1000 daler. Ich weis es nit eigentlich.)Sunst sint ander fursten von Zweibruckenund Pfalz, markgraven von Baden, lantgraven von Lichtenberch, ihr gemalen und sunst fursten, graven, furst(inn)en, graffinnen, vil von prelaten, von adel, von stetten kostlich gefolgt. Da sin der stat Coln und ander trompetter, spillude, musicksenger gewest. Im felde hat man torneirt und gestochen. Da hat sich die furstin und ire statjonfer mit gulden, silber, perlen, mit roden, weissen, gronen, siden kleidern gekleidt und verkleidt. Da hat man uff dem Rhein den himmel, hel und ander schauspil zugerust, da ist uberfludige vil kostlicher speisen und banketten gewest (alle tage ist das wilbrait und gepluckte hoener mit vol karren ankomen), da hat man gedanzst und hoifeirt etliche vil tage. Und hat die furstin und brut jede(n) herrn, der sie verehrt, widder mit eim guldin und perlin krenzlin verehret. Darnach sin die gesanten, fursten, herrn und jeder vor und nach stillich an sin ort verreist. Man hat nit gehoirt, das etwas ungemachs oder ubel daselbst gescheit sie. Die jonge ehelude sin auch bei dem alten fursten zu Dusseldorf voreirst pliben und zu Bensburch, Siburch im bergschn lande spaceret, da es frier war, dan im gulcher lande umb Nuiss umb des kreichs willennuhe hat man vil gutzs von dissen jongen eheluten dem furste
n und furstinnen zu verhoffen. Got will in beiden gutte sinne verlenen daß sie in furstlichn tugenten mogen gedeien daß landt mit kindern plantzn, wol regeren und sich von fridthessigen nit laissen verfoeren.
[507'] Anno 1585 den 17.
junii hat Werner Starck genant van Gladbach loerer hinder der Fleischshallen bei den Wissenfrawen wonhaft widman ein widwe zwier man am Heumart zu sant Servaiß getruwet waren beide habseliche gutte narhaftige betagte leude. Er hat zwein son, sie gein kinder. Er war mines alterß von 67 jaren dan wir waren anno 1532 scholgesellen zu Emerich samen gewest. Er hat villicht das einsame leben allem zu sitzen oder bei sinen kindern zu wonen eine
n unsin getragen. Ich laiß nuhe fort den ehestandt mit mir triben hab ich es 12 jar geherdet. Got gib mir gnade der volherdicheit. Ich hab auch eitzs gutte geselschaft im hauß, daß ich sagen sult disser Werner het unweislich gethain, sulch sie fern von mir. Die leudt sin nit eineß sinß, auch ire gelegenheiten nit glich gestalt.
A. 1585 den 18. jun., sagt man, sult (der) erzbischof von Coln Ernestus aus Beiern von Frisingen herab zu Bon ankomen sin, do er wol ein halb jar aus dem stift Coln gewesen, und hat vernomen, das Nuiss in sinem abwesen ingenomen sie. Man vernimt nit, das er uff des jongen fursten und siner nigten hoichzitzs zu Duisseldorf gewesen sei oder innen irgen im erzstift ehr beweist oder geschenk getain. Was aber stillich gescheit sie, weis ich nit. Er ist folgens zu Bensberg zu innen komen und innen gluck gewunscht.
Anno 1585 den 20
junii uff deß hilligen sacramentztag bin ich uff beger miner werdiger frauwen Hadwichen Schonenbergh zu s. Claren erscheinen und hab daselbst mit Anthon Maeß den alten gvardianu
m minoru
m iren bichter mit dem h. sacrament helfen leiten, do die von sant Colu
mben mit dem h. sacrament durch die kirch quamen. Ich sult den mittag da sin pliben essen, ginck aber zu hauß daß ich den nachmittag sampt den kirchmeistern s. Jacob die carmeliten mogt bitten gen neigsten sontag in der gotztragt s. Jacob umb zu gain.
Anno 1585 den 21
junii bin ich mit miner 31 fhanenwagt die mir uff die Eigelsteinßportz gefallen umb der voriger ursachn uff s. Cunibertz thorn personlich mit gezogen und 3 rhoten uff und unden die Igelsteinßportz verordnet. Dißmal 1
fi. weinß 16
alb. 4
alb. gobelger 4
alb. lonten verthain.
Anno 1585 den 21
junii starb min swager Melchior Eifler zu
m Forst uff dem Heumart in sinem eigen hauß haistich in der nacht daß im die long in den halß schauß, uff stonde, wasser dranck, aber nit verginge biß es in erstickte. War ein kurtz follich menlin von person, verleiß sin husfrau mit 3 kindern war zur zit deß rhaidtzs in Coln, darumb wart folgenß joncker Johan Peil in Benesses hof in sin stadt inß gebrauch erwelt, ei
n sohn deß burgermeisterß her Johan Peilß wol geleirt und erfaren.
A. 1585 den 22. jun. uff samstag s. Johans abent, wie der neue erwelter rait in war gangen und d. Henrich Furstenberchsich besweirte, den corrigeirten artickel des eitboichs zu sweren, das er bei der alten catholischn religion, wie in der stat Coln bruchlich, sult pliben, daruff er abwichn moist und ur(sach) gab, das in ein (rait) nit zu kunt laissen, er swore dan uff die vorg. form. Also pleib er dasmail aus dem rait. Ob er inkomen wirt, leirt zit. Man hat diß mal her Johan Maeß und her Hillebrandt Suderma
n zu burgermeistern erwelt und Johan van Broich gnant Bon johan zu
m gweltrichter
Und ist fast gespreich gewest, das man burgermeister- und gwelrichtersessen wult abschaffen, ist doch dissen raitztag nichtz druff besclossen, dan bis uff einen andern tag ingestalt. Der kreich macht, das kein capun, noch honer zu bekomen waren, oder gar beswerlich.
[508] Anno 1585 den 25
junii hat Diederich Ploger zum Dawe boven muren sinem eigen hauß wonhaft widman von 55 jarn ungeferlich, schroder banmecher, greif zu Nidderich alter rhaidtzman.
Maiß deß burgermeister her Johan Maeßa dochter ein jonge jonfer von 25 jarn ungeferlich zu s. Laurentz zu kirchn geleidt und getruwet. Er hat kein kinder, doch war es ein unglich heilich der jarn halber.
Anno 1585 den 26
junii hab ich in seligen Marien Luchelgin executorß sachen minen bericht und regnong aller außgaben und untfancks ordentlich verfast inß rhein geschrieben, daß ich damit nuhe gefast sin jederman wem sich gepurt auch der oberkeit clare regnong zu thoin. Es sin noch etliche legata zu verrichten oder weß deß mehe sin wirt, wan daß sin ende hat mach man sie auß minem reghenboich compleren und concludern. Hab wol 4 wochen zitzs druber verthain.
Anno 1585 den 27.
junii sin mir min verslin vo
n miner contrafeitung die ich vor etlichen wechen gemacht widder zu handen komen, die ich etwaß revidert hab und her bei setzn wil, die ein gelerter zu miner gedechtniß besseren will.
Contrafactura metrica, vide tamen supra lib. senectutis meæ, fol. 30 et seq.
Corporis Hermanni fweinsbergh vitalis imago.
Quanta sit et qualis pingitur inferius.
Cum stat agrippinas tres exaltatur in ulnas.
Ulnam circuitus sesquipedemque tenet.
Ut non crassus erat, macer aut, nec longior quo.
Longior ipse tamen fatre sorore suis.
Est mediocre caput, facies nec stricta nec ampla.
Candet in aspectu, vix rubuere genæ.
Affectus hilarem tristemue, gravemue iocosum.
Sæpe svo vultum tempore reddiderant.
Cæsaries semper gracilis fuit undique pilis.
Fuscis non crispis forfice secta satis.
Canicies calvacies a fronte brevi, nec ruga senilis.
Insidet, existunt atra supercilia.
Barba viro sed castanei promissa coloris.
Clinerei vetulo plena bilinguis erat.
Parui sunt oculi vitreos albugo corollosa.
Exhibet, et vigiles palpebra pellicutas.
Nasulus haud pinguis, medio modice eminet asper.
Nec maxilla tumet nec macilenta cubat.
Lobra rubent aliquid tenui cum carne, sed ispum.
Dentibus os parvum raro patere salet.
Auriculæ prostant patulæ, sunt tempora plana.
Nec palear mento rima nec ulla subest.
Guttura cum collo quicquam tolluntur ab alis.
Nec ceruice ruit, pectore rectus abit.
Nec gibber dorso, tumor haud in ventre nec usquam.
Brachia longa satis sunt digitique manus.
Femura sic etiam sunt crura simulque pedesque.
Ungues nec manibus nec pedibusque breves.
Aetatis speciem variarunt membraque sub annis, picti.
Non adolescentis ut senioris erant.
Finis.
Disse carmina zu verteuschen ist diß ortzs onnodich dan ich weiß es nit eigentlicher und clarer abzumalen oder zu ercleren dan in anfanck diß boichs senectutis, oben
[508'] fol. 30 und fol. 31 beschein ist. Sunst mit farben ist mi
n angesigt, borstbilt und kleidung funfmail nach dem lebe
n contrafeit und doch dar zwischn veranderong sich zugetragen wie oben fol. 404 pa. 2 in fine zu ersehen. Nuhe dienet deß außwendigen menschen nirgen mehe zu dan zu eim gedechtniß wie daß lichnam und angesicht geschaffen sie gewest. Es ist den leibhabenden wol leib, den frembden unkundigen wenich andechtich den fianden gehessich. Aber die inwendige contrafeitung wie einer gesinnet waß kunsten er gewist, waß tugent er geubt waß sitten er an sich gehat, da were wol mehe nutzs her zu hoelen. Von miner inwendiger contrafeitung gutz und boeß da von findt auch etwaß oben in minem boich senectutis fol. 33, pag. 2 ist dar an etwaß gutzs daß beger ich min erb und haußgnosen willen mir dar in nachfolgen. Ist etwaß boiß wie ohn zweiffel dar in willen sie min nachfolger nit sin, ich begerß nit, willn sich dar vur hutten.
A. 1585 den 27. jun.ist zeitung in Coln komen, graff Adolf von Nuwenar were erschossen und Mertin Schenk gefangen in einer sclacht uff der Velau bei Wagenich zwischn Utricht und Arnhem, dar uff des koninks siden dem Verdugo wol 500 pliben weren und den Staten und Gellerschn wol 2000 zu fois, wie man sagt, dan sie hatten sich des ortzs unverwarns angetroffen, umb der schanzn zu beiden seiten geirret und scharmutzelt. Ein partei sacht, der von Nuwenar were gesehen, das er zu Renen inpracht und begraben were. Das hat ein burgermeister von Nymmagen vor gewiss in den hoff von Gulch geschriben. Daher die zeitung eirst komen. Die andern sagten, er lebte noch, hett mit dem Schenk den wich uff die Fardt genomen, da machten sie ein faste schanz und wer(en) des orts. Etliche sagten, man het den Trucksess, Nuwenar, Schenk zu Utricht binnen gesehen. Und man kunt kein gewisse zeitung wie noch nit haben, dan ein partei widderlachte der andern ire zeitung. Vil waren nit seir betroibt, ob der von Nuwenar schoin toit pliben were umb Nuiss willen, dess man im die scholt seir ufflachte.
A. 1585 den 28. jun. hat man den westphelischen kreiztag in Coln zu Minderbrodern diss weg durch gehalten, eitz besclossen. Vil haben wol in hoffnong gestanden, man sult etwas wirklichs gegen die inhaber kreichslude der stat Nuiss vorgenomen haben. Aber es mach besonders darin nit gehandlet sin, dan das man keiserlicher majestatund den churfursten sulchs zuschriben sult und iren rait und hilf erforderen. Der westphelischs kreiz ist fast besweirt, hat vil schadens erlitten, und etwas mit dem swerde und gewalt gegen Nuiss anzufahen, das wult grois gelt und gut kosten. Waren filligt im kreizs nit alle glich gesinnet. So gehoirte Nuiss auch nit under den westphelischn kreizs, dan under der churfursten kreiz uff dem Rhein, die auch nit eins in der religion gesinnet sin. Also ist der kreiztag halb unfruchtbarlich abgelaufen. Nachdem nu ein rait zu Coln diss vernomen und den von Nuiss ihr antwort uff den kreis verhalten, mach ein rait auf die meinong des kreis abscheit dahin geschriben haben und sich erkleirt, wie sie bis herzu neutrail gewesen, wolten sich fortan auch recht halten. Heruff sol das kreichsfolk in Nuiss widder geschriben haben, was der kreis und ein rait an keiserliche majestat und churfursten gelangen laissen, das leissen sie uff siner werde und unwerde berauwen, das ein rait zu Coln aber neutral wult sin, wie sie es verstunden, das nemen sie also vor gutt an, wulten sich hinwidder gegen ein rait und burgerschaft zu Coln halten, wie sich gepurte.
[509] A. 1585 den 29. jun. uff s. Petri und Paulitag ist die beikompst in meister Benedicti von Swelhem steinmetzers haiff uff dem Kreichmart nit weit von der Kreichportzen gewest. Da sin ich Herman, min broder Gotschalck und sin hausfrawe und uns suster Sibilla samt unsen neiff Gottschalck Weinsberg dem jongen eins und meister Benedictus und sin hausfrawe und Sebastianus durworter anderteils im garten erscheinen und dar vermelt einer heilich sachen zwischn den frunden bemeltes Gotschalcks des jongen und Margreten meister Benedicti dochter, die nit weit von der hant war. So were diss ort bestimt, das die frunde uff einer seiden der frunde uff der ander seiden meinong anhorten. Daruff hab ich gesagt, dweil unser neiff Gotschalck das zimmerampt geleirt und die geregtigkeit erlangt und das zu bruchen gemeint were, so wirt ihm vorkomen, wie meister Benedictus ein dochter het, Margret genant, die ihm der ursachen mit gefellich were, das der fatter des steinmetzers hantwirk were, wilche ampter wol bei ein andern deinten. Wan es dan von got versehn were, mogte erleiden, das versoigt wurde, wie der jonfern elter gesinnet weren. Daruff meister Benedictus gesagt, wie er dan beret ist, wan es von got versehen were und so weit komen, das die frunde eitz bei einandern weren, wolt er gern hoeren, wie Gotschalcks gelegenheit were. Da uff wart mir befolln zu sagen, er het sin hantwirck, sin burgerfreiheit, were gutter naturn, sinnen und sitten, were frei in sinem 24. jar, het etwas verdeint und sin erbfal von sines fatters wegen were im und sinem broder Herman anerstorben, daran ire motter kein leibzugt het. An der erbschaft von der motter wegen hetten sie jeder ein drittenteil eigentums, aber die motter nit mehe dan die bloisse leibzugt dran. Was er also an gereidem und ungereidem het, sult er prengen. Daruff meister Benedictus sagt, er horte, das er erbschaft het, aber kein barschaft, damit man holtz, bort, materie im vorrait moist haben, so were sin, Benedicti, sach also geschaffen, das er got dankte, were ohn noit, sinhabe zu schatzen, er wulte sin dochter erlich kleiden und reiden und zweihondert daler heiligs gelde mit geben, was er mehe het, hoffte er zu bessern und nit zu argern. Mir namen uns bedencken, gaben daruff unsen bescheid. Was er nit an gelde, holtz und uisstainder scholt brachte, das sult man ihm uis siner erbschaft zu wege brengen, das er auch 200 daler heilichs gutz sult brengen neben sinem patrimonio, dan gut war gewisse scholt, were so wert als gelt. Daruff gab Benedictus vor, es were nit fin, so balde das sin zu besweren und gelt uffzubringen, mir sulten im die 200 daler frei vorab laissen zukomen. Mir sagten: aus dem sinen. Diss machte ein zuckung und weiter beratschlagen. Darnach bestonden sei uff irer meinong, hilten auch bei uns besonder an und begerten, dem also zu toin und (leissen) sich so vil vernemen, das mir das heilichs gut frei uis dem unsern sulten machen, das an der erbschaft nichts besweirt wurde. Wir gaben widder vor, das wulten mir in bedencken nemen bis uff ein andermail und so vil darneben zu verstain, mir hetten mehe susterkinder, die auch hilf bedurften; uns narong und gewein were eitz nit groiss, es erfordert weiter bedencken. Wie anders kein bescheit fiele, noch weiters abgehandelt kunt werden, so nam man uns uff das sommerhaus, den disch da war wol zugericht, druncken wol und machten uns frolich. M. Benedictus sagt uffs lest, ob die sach schoin nit vor sich ginge, so were es ihm doch leib umb alter nachparschafft, das die beikompst und conversation gehalten wurde, und gingen also spade in der nacht samen nach haus und bleib also ohn entlichen abscheit uff vorigen bedencken stain. Benedictus hat die kosten dasmail al getain; mir sulten den wein dahin verschafft haben, das versaumpt war, doch leissen mir ein firdel raitzwein zum gratiasdrunck dahin hoelen, dess mir uns folgens untschuldigen [509'] bei den eltern leissen, mit erpietung sulchs widder zu vergutten. Folgens haben mir uns under uns allein bedacht und besprochen und es darvor gehalten, das einer des andern wol wert were. Die gleicheit kunt in allen dingen nit so eben getroiffen werden; die jonfer mogt uff eim andern orde wol besser gluck haben, so kunte es Gotschalcken auch widderfaren. Sulten mir aber uis dem unsern Gotschalcken etwas geben, wiewol wir im alles guten gunten, so weren uns unser sustern Marien und Catharinen kinder gliche nach bewant, so hetten mir die am halse. Derhalb und aus mehe andern ursachen durften mir nitz aus dem unsern darbei doin. Mir erachten aber hoichnodich sin, das wir sie uns widders bedencken am forderligsten verstendigten und das schriftlich, das es nit gelengt noch gekurtzt, dan gelesen und wol verstanden wurde. Derhalb haben mir dem durworter Sebastiano, dweil er uber der handlung gewesn und zu beiden seiten gut frunt war, nachfolgent zittelgin zugeschickt, an Benedictum zu gelangen: ,Lieber frunt Sebastiane, ihr wist euch der angefangner fruntlicher handlung, auch des abscheits uff neigst s. Petri und Paulitag gunstich zu erinnern. Nuhe sullen wir auch unser weiter bedencken nit verhalten, nemlich, das wir nach disser zit gelegenheit aus dem unsern nitz kunnen und durffen geben oder untraten, dan willen gern bei behaltenem gut unbesweirt und frei pliben. Es sol aber unser neiff Gotschalck sin angeerbt patrimonium und was sin ist, prengen und was er nit an gereider ware und gewisser scholt in henden hat, das sol man ihm aus dem sinen zu zweihondert daler zu vol machen, damit die glicheit zu beiden seiten im baren und heiligsgut gehalten werde. Und wan schoin bestimte 200 daler vom stock und heubtgut abgezogen, so sol das uberich, wie wir uns versehen, nit weniger wert sin und pleiben, als im dagegen im sicheren werden mogte. Von wilcher seiden auch die groiste und beste sitfelle zukomen kunten, steht zu bedencken, dweil aber die lebentigen davon ungern hoeren, so moiss man sulchs gode und dem gluck befillen. Was wir sunst unserem neiffen und andern gutten frunden treuwen und fruntschaft erzeigen kunnen, das sullen wir bei uns nit ersitzn laissen, gans fleissich bittent, ihr wilt doch unbesweirt sin, disse unse widderbedachte meinong dem hern Benedicto und siner hausfrawen anzumelden, sich in irer bester gelegenheit heruff zu ercleren, wilchs uns widder zu verschulden gepurt. Mir haben euch diss zittelgin mitgeteilt, damit sich nemans irre und es uff einer und uff der ander siden glich verstanden werde. Bene vale. Datum a. 85. den 6. julii. __________ Herman und Gotschalck Weinsberch, ____________die alten gebrudere, eure frunde.' Obbemelte Benedictus van Swelme und Mettel elude hatten nit vil bei einandern bracht, waren aber verstendige flissige, narhaffte lude, die das steinmetzerampt triben und das dermaissen triben, das sie wol prospereirt und gesamlet hatten, das hoffgen in der Kreichmart, dar er 3 zinshuser von 4 alten huser gebaut, die er in der Achterstraissen gegen minen huser uber vom Dutzschn comtur gegolten, abgebrochen und uff den Kreichmart gesatzt hatten, item sie hatten ein deil von haus zur Britzeln an der Lintgassn ort am Altenmart gegolten und zum teil gebaut, das wol ein kleinot ist, item uff dem Lichoff hinder dem choir s. Marien ein haus oben und unden, darumb sie strit im cammergericht haben, und haben auch am baren wol zimlich, wie mirs darvor halten, aber des sin 6 ob 7 kinder da, das es mangfaltich verteilt mogt werden, so mogt irer der eltern ein sterben und groisse verenderong folgen, so das es groiß nit ist zu schetzen, als sie es groiß selbst achten. Die dochter Margret mach wol hurtich und fein sin, die sich mit den bauleutn wist zu schicken, mach auch geschickt, wolerzogen sin, lesen, schriben, regnen kunnen, das ein groiss gehilfe und fortel ist.
[510] A. 1585 den 1. jul. den morgen frohe, das man nau underscheiden kunt, ob es in junio oder julio war, ist her Liborius Ort, canonicus Cuniberti, gestorben. Es hat im zweiffel ein rait die canonicat, als die in mense pontificis erfallen, vergeben und moist das capittel, dem sie sunst erfallen were, den tag zuvor oder ein halb stunt zuvor zuruck stain. Disser hat vormails sin concubin gewont, das sie des starb. Ich sult es nit scriben, er sult es aber nit getain haben. Aber dweil doctor Bernhardus Geiseken, Colnischer cantzler, sin ohm war und doctor Conradus Ort decanus Georgii sin broder, so wart die sach gewasschen, das er folgens die stadt erhielt und widder zu sant Cuniberts residern mogt.
,A. 1585 den 1. julii hat ein rait zu Coln das gweltrichters essen abgestalt, villicht aus ursachen, das in dissen kreichszeiten kein capuine, hoener oder ander wilpret zu bekomen oder das es die gweltrichter zu kostlich und mit groissen banketten machten und es dan den leuten abschatzen mogten oder das etliche umb der groissen kosten einen abscheu hatten, neben groisser unraue sulche groisse costen anzuwenden. Man wult das burgermeistersessen uff der stabuntfahung auch abschaffen, aber das ginge noch nit vor sich. Diß mail war Johan van Broich den ma
n Bonjohan nant uff dem Steinwegh wonhaftich ein richer weinhendler. Disser war fillicht nit gern der eirst gewest der es vor allen vorigen und Johan Terlain von Lennep sinem gesellen die es alle gehalten sult nachlassn und wolt es halten.
Aber ein rait verbott es, das er den fausthamer und swert untfinge und es den tag nit hilt. Aber den zweiten tag darnachhat er sinen swager Diederich Ploger, der des burgermeisters Maess dochter neulicher tag zur ehe bekomen, brutgeweis zu gast und hat dermaissen prachtich angericht, das es ein gewaltrichtersessen wol ubertraff, solt doch den namen nit haben. Sic fraus facta legi.
Anno 1585 den 2
julii visitatio
nes Mari
æ hat her Henrich Ruyschenberch landtcomthur zur Beisen zu Mastricht mich minen broder sin hausfrau und unse suster Sibillen in sin neu hauß neben den Carmeliten zu gast geladen. Und dweil wir zweimail uff andere tage abgedanckt, dorften mir im diß dreitte mail nit absclain. Quamen dahin alle ohn suster Sibille und besahen sinen neuwen bau und garten, und waren frolich. Er wult mit unß nachparschaft im kirspel halten, dweil im min broder den standt in sinem stoil s. Jacob vergunnet hat. Nach gehaltener maltzit ginge der landtcomthur mit sinem gesinde zu s. Marien. Mir ginge auch zu hauß, und ich ginge zu Cronenbergh uff minem sale spaceren wol den drunck etwaß vertritten. Und mir fiele in gedancken, die vision die ich anno 1550 dissn 2. tag julii wie man auch daß hiltumb s. Marien gezeunet gesehen hab. Und hab mich derselben noch verwondert. Sie ist mir jarligs umb disse zit nehe auß den gedancken komen und werde irer auch min lebtag fort an wol gedencken. Und ob ich sulche vision heimlich halte und neman offenbare, so halt ichs doch noch vor gewiß daß sie etwaß mircklichs bedeute, insonderheit daß die jonfrawe und motter Maria mit irem kindlin Ihesu mit sulcher groisser clarheit erschein und die wort et miseriordia ei
us a progenie in progeniem timentibus eu
m, sprach und daß kindtlin Ihesus die segnung gab, daß es auch im hauß Weinsbergh beschein war. O barmhertziger got wilß dienen segen bei dem hauß Weinsberch erhalten.
[510'] A. 1585 den 3. jul. umb disse zit des arntzs oder beus hetten die lantleut zwischn Coln und Neuss die fruchten, wilche sie, wiewol mit angst und arbeit, gewonnen, ab willen toin und in die scheur prengen. Aber des churfursten kreichsfolk under dem von Swarzenberch und Groisbeick, auch des von Saxen oder Lauvenburg leissen den meiern gein rauwe, noch zeit, im felde dasselb abzuhauwen, sie verpottens in, sclogen und erschossen sie im felt, sprachen, es gehorte innen vor ire achterstendige bezoldong zu, dess sich die gutte leude seir besweirten, quamen mit heufen zu Coln in den tomb, clagten es dem domcapittel. Das domcapittel und clerisie gedachten wol, wan der arnt nit in die scheuren sult komen, das sult in die pacht absniden. Derhalb schickten sie den official und dechen s. Andree, bei(de) domhern, zum churfursten Ernesto von Coln, da beratsclagten sie sich samen, das rait fonden sult werden, das der arn inkomen sult, wie dan auch folgens, doch besweirlich, geschach.
Anno 1585 den 4
julii ist min 32 fhanenwagt abermal uff die Igelsteins portzs gefallen, aber ich bin mit minem corpus und befelchaber uff sant Cunibertz thorn
gezogen. Ich hab 1 firdel weinß 16
alb. zu
m besten geben. Vor gobelger 4
alb. vor lonten in die herpsan 4
alb..
Anno 1584 den 6
julii wart ich gedencken an keiser Carl den funften deß namenß. Wan der uffstunde daß er sich der verenderong in sinen Nederlanden seir verwondern sult. Und were fillicht nimmer her zu komen wan er disse zit erlebt het, dan er war ein kreichsman der sich im felde personlich leiß finden und darneben fridtsam und verstendich. Ihre maiestet ware a
nno 1500 den 25 feb. die nullo im schalt und gulden jar zu Gent in Flandern geborn, a
nno 1519 de
n 28. junii zu keiser zu Franckfort gekorn, hat fel herlicher krege gefuirt. Und ist anno 1558 den 21 septe
mb. an sant matthen tag zu Iusto in Castilien gestorbn. Ich hab uff irer maiestat sterbtag pfantaseirt und fol. genden latinischen spruch gedicht dar in den zalllittern der datu
m zu finden.
Anno 1558.
Carolus quintus cæsar, et rex magnus præluxit et occubuit.
Disser zalspruch hat mich verursacht auch einen zalspruch von der stadt Nuyß zu machen, dan daß irrete mich und vil daß die hern und gmein zu Nuyß so ubel zu gesehen und sclaffendt die stadt bestigen und innemen laissen. Die nachkomen mogen in nach vil jarn wan es veralt ist, repetern und bruchn. Ich hab in zweierlei gemacht, der zweite gefelt mir beß dan der eirste ob schoin daß inusitatum vocalulum indorminit dar in stehet. Und lauten wie folgt.
Senatus et populus urbis novesiensis dormivit.
Der zweite anno 1585.
Senatus populusque novesiensis indormivit.
Nota.
Mit den worter dormi
uit und indormivit wirt in ein gut schop geben irer hinleissigkeit, daß sie die
[511] ehr und fleissigkeit und wachtsamheit irer vorelter gegen hertzoch Carl von Burgundien vor hondert und eilf jarn so schentlich versehen haben zu irem grossen schaden. Disse zalsprug hab ich den 9 julii erdacht, auch fort den datu
m und jar zall deß alten belechs in einen spruch pracht. Und ist mir gluckt daß ich in gefonden und iren fleiß und wachtsamheit mit dar in kurtzlich gerurt und laudt wie folgt.
Ecce concors novesium vigilavit
.
Dieweil es eitz in canicularibus oder hundtagen war und min arnti ohn mich baldt in gethain mogt werden der mich diß jar leider nit hart dringen wirt, hab ich vor zit verdreif disses zalwirck vor die handt genomen und etwaß lust darzu bekomen. Derhalb die disticha oder epitaphia mineß anherren Gotschalckn van Weinsberch und miner anfrauwen Marien Keppel revideirt und etwaß gebessert die ich herzusetzen will. Und lauthen, wie hernach folgt, dar in die jarzall wan jeder van in verstorben, begriffen ist.
Gotschalci tumulo Weinsberg sub iurgite nigro.
Ossa reservantur, spiritus arce poli
.
Ah superos revocata pios hucusque superstes.
Clausit iter Keppel grata Maria necis.
Die significatio und constructio ist so propria oder zirlich alß sie wol sin mogt, daß machen die carmina und versus dar in ist ma
n etwaß propter quantitates et pedes ad seruit
atem vocabuloru
m astringeirt, daß sunst in soluta prosa nit nodich ist.
Nu het ich auch gern zalspruche von mineß fatterß und motters absterbongen gemacht, versoicht es, und fandt vor eirst zwein zalspruch darin mineß fatter datum steht, wie folgt.
Der eirst anno 1549.
Crucifixus crucem Christiani Weinsbergii eruit.
Der zweite anno 1549.
Christianus Weinsbergius sexagenarius, hic febricitaus occumbit.
Hiemit war ich noch nit zufriden tragt folgenß darnach wie ich diß sterbjahr minß fatterß in ein besonder verslin mogt prengen glichfalß miner motter sterbjar auch vor sich in ein besonder verslin und ist auch cum dura quadam constructione et intellectu gerathen, folgender gestalt.
Chistianus classem Weinsbergius occupat exlex.
Anno 1575.
Curtia succumbit vigilans en ecce sophia.
Ich quam nit gern an diß eirste verslin, dan es ist das wort Christianus tetrasillabum und so moist ich ein trisillabu
m dar von machen licentia
qoud a__. Es moissen auch die wort exlex occupat classem also interpreteirt und verstanden werden. Quod
[511'] Christianus postqua
m obierat facit exlex, eo q
uid mortui non utantur legibus, quia defuncti sunt, occupat classem defunctoru
m in collegio sepultoru
m homi
num in ecclesia.
Disse min avise, lieber hausfatter wilt zum besten verstain, dan sie sin pietatis ergo erdacht und herzu gesatzst, biß ich ob ein ander sie zu moissiger zit verbessern wirt, so lang mag man irer uff disse weise brauchen.
Noch hab ich geminatum distichon de ætate utriusue parentis phantizeirt doch sin kein numeralia, dar in stehet daß min fatter Christian nit dan 60 jar alt gewesen do er gestorben. Min motter Sophia aber 77 jair. Also ist irer beider alter.
Distichon.
Sex decies patris pudecies septem quoue matris.
ætas armorum quando obiere fuit.
Vel sic.
Christiani decies sex ætas, atque Sophiæ.
Undecies septem quando obiere fuit.
Min gotselige liebe elteren haben gehat vil bekommerniß und wircks bei mir, wie bei allen minen susteren und brodern, pillich bekommern ich mich alich auß leibten mit innen, und gedencken irer oft zum besten.
Anno 1585 den 9
julii hat mir doctor Offenberch pfenningkßmeister under minem fhanen inhalt mineß verlegs zittel zu
m fhanen und andern gemeinen kosten zugestalt 61
gl. cur. 16
alb. die er von den widwen und ausplibenden und wenich bruchfelligen vergadert hat. Und uberpliben im noch 15
gl. ungerferlich uberich, ligen im vorrhade. Mir gep
urden nit weniger dan min verlachte gemein kosten, wiewol ich vor min leib auch wol so vil angewant dweil daß besonder min person antrift und nit gemein, warß hab ichs nit gerechnet noch untf., wie auch waß ich jedermal im uffzoge verzert, bleibt auch unberegnet. Mi
n fhan hat nit vil vernoimbter inwendiger oder vißwendiger under sich wie andere fhanen. So kan ma
n hie nit vil erobern. Moisten unß mit eim kleinen behelfen
dissen zittel moist ich dem penninckßmeister underschreiben daß ichs untf. hat wie pillich, dan er mach umb regnong angehalten werden, so kan er sie dan clarlich und beweißlich thoin.
A. 1585 den 11. jul.sol sich Mechlen, die stat in Brabant, an den herzoch von Parma, des koninks Philippi obersten feltherrn, mit sichern gedingen ergeben (haben), dan van Antwerpen die Schelde hinuff, die besclossen war, mogten sie nit gespeist werden, wie in auch die lantstrassen verspert worden, gedachten, es were nutzer, swere conditiones anzunemen, dan hongersnoit gestorbenvo
n Brussel vide sup
ra 10 marcii.
A. 1585 den 12. jul. sin die zu Polhem von des churfursten Ernesti kreichsfolk Welschen und andern, die zu Woringen lagen, uberfallen und spolieirt. Die von Stommel stalten sich in gegenwer, half doch nit, worden auch spoliert und bei drissich heuser abgebrant. Die von Geien waren grunt domherrensch, hatten diss [512] mail kein noit. Ich kans mich nit genogsam verwondern, das dem fursten von Gulch siner undertanen verderben so kalt zu herzen geht. Es mois ein groffe leibde tuschen im und dem von Beiern sin. Hinvor hat man sich umb ein geringes geirret.
Anno 1585 den 14
julii alß Ropert de Clerck von Dorneck zum Hollender unß nachparn uff die gaffel Swartzhauß geladen, und Johan Katz renthmeister im Dhom bei minen broder zu setzen quam, sagt er ihm sin swegerheit Herman van Berhem und eitz sin erben hetten jarligs uff dem huiß zu
m Stommel uff der Hoeportzn buchelßort drissich daller fharen, die im Mattheiß Gendorpf unß nachpar der zu gegen war drauß bezalte, daß dannest ein zimlich besweirniß ist. Also kan man den heusser von vor zu nit ansehen, waß heimlicher falcken dardurch geschossen sin. Disse drissich daller werden uff dem huiß pliben, wie Christgin va
n Numerich der vorman das huiß vor 20 jarn gult.
A. 1585 den 15. jul. sin die Beierschn under dem von Swarzberch, die im Greisberch gelegen, und die in Woringen waren, haben ire schanz angestochen und sin zu in geruckt, darnach sin (sie) uff Nuiss gezogen, darumb die fruchten umb (die) stat abgebrant und vil schadens getain, und sich mit dennen, die aus Nuiss in der schanzen zu Grimlinkhusen gelegen, scharmutzelt, und den uislader schiff vor Nuiss im Rhein understanden zu bescheissen. Ich halt es nit darvor, das sie die stat Nuiss ernstlich wulten belagen, dan das sult grois gekost haben, dan allein, das sie das straifen aus Nuiss wolten weren und ihr eigen folk bei ein halten, bis der arn in die scheuren pracht.
A. 1585 den 15. jul. hat man disser tage ein jonge person, Aletgin genant, die mit dem boissen geist besessen solt sin, zu sant Revilien in der kirchen gebannet. Disse mach von Dusseldorp des ortzs her gewest sin und vom fursten von Gulch hieher geschickt, ir zu helfen. Man sagt, der bois geist hab seltzam dingen mit einer dumper sprachen gesprochen, da die magt ein zarte sprach hat, wan sie vor sich selbst redt. Die Jesuiten und andern haben sie underhanden gehat, vil gebet getain und gebannen. Und ist ein unzalbar folk da gewesen, die zugehoirt, das die kirch zu enge war, das man sie scleissen moist und von dan uff stille orter nemen moist. Das folk hat den jammer angesehen und weinent angehoirt, aber uffs lest hat alles nit helfen mogen und ist also pliben anstain. Das mensch geht aber noch in der stat. Got weis, wie es faren wirt. Man sagt, man moist sie nach s. Hupert foiren.
A. 1585 den 16. jul. ist die brulofft Gerhartn Federhennen und her Philips Geilen burgermeisters dochter uff dem Holtzmart gewest. Er war ein jonk gesel zwischen 30 und 40 jarn, war ins keisers hoff gewesen und mit vor des Turken angesigt zu Constantinopel gewest.
A. 1585 den 16. jul.hat der clerus bei eim rait an laissen halten umb restitution, was man von accinsen, wachtgelt, schorsteinsgelt von in bekomen, widder zu geben und innen ire freiheit allenthalben geneissen (zu) laissen. Ein beierscher doctor hat das wort getain, ob es sunst nemantz dorft toin, weis ich nit. Was diss gesinnen bei disser ungelegener zit des kreichs uff sich hat, stait zu bedenken, wie es ein [512'] rait auch wol bedenken wirt. Aber mines bedunkens wirts disser zit noch nit abgeschafft werden. Umb disse zit hat ein rait auch all weingewachs in Coln laissen uffschriben von wingart zu weingart, was und wie vil jedem zu wachsen pfleget, fillicht das man davon den drankwin will forderen. Es ist wol vor etlichen jaren vertragen, das es geschein sulle, ist aber noch ubel gehalten von villen.
Anno 1585 den 18
julii ist min 33 fhanenwacht uff s. Severinßportzs gefallen. Darhin bin ich selbst personlich uffgezogen, hab ein firdel weinß 16
alb. 4
alb. gobelger zu
m besten geben.
Anno 1585 den 19.
julij, ist der jongfurst vo
n Gulch hertzoch Johan wilhem mit sinem neuwen swager dem marckgraffen von Baden vor Nuyß an den Rhein gefharen und joncker Klout den heubtma
n auß der stadt gefordert, der zu in in daß schif komen ist. Und alß sie samen gespreich gehalte
n und ein drunck gethain haben sie joncker Klut widder in die stadt passern laissen, die fursten sin aber uff Dusseldorp gefarn. Nu bekommerte sich das folck wegen diß gespreichs, man kunt es eigentlich nit erfaren. Man sagt wol, der jong furst het vom friden zu machen gehandlet tuschn dem churfursten Ernesto und graf Adolf von Nuwenar. Aber man wost es nit eigentlich.
A. 1585 den 18. jul. ist ein edictum zu Paris in Frankrich publiceirt und verkundigt, darin konink Henricus 3 von Frankrich und Poln allen sinen undertanen anzeigt, das er nit, dan allein ein religion, nemlich die catholische apostolische und romsche religion in sinem koninkrich wil gestatten und verbeut allen undertanen uff straff leibs und gutzs die ubung und gebrauch der neuwen oder reformerter religion, ohnangesehen der voriger pacification und mandaten, die in sines broders und siner minderjaricheit ausgangen sin, wilche er widderroifen, befillent, das alle ministren der neuen religion binnen monatzszit aus dem lande zehen sullen, und die andere undertain sullen binnen 6 monat sich der nuwer religion abtoin und der catholischer und romscher religion ercleren, und wilche sulche profession oder bekentnis nit toin wullen, sullen auch aus dem koninkrich zehen, aber ire bewegliche und unbewegliche gutter mogen ires gefallens verkaufen. Und die mit sulcher ketzerei besmitzst sin, sullen untuglich sin, einige offenbare befelch, stende, amter und werdigheiten zu haben und zu bedienen. Die camern imparties und triparties und ander neue gerichtsorter, in unsern parlamentshoifen bestetigt, werden widderroifen und die sachen, dahin sie gehoeren, hingeweist. Auch sullen die stette den von der reformeirter religion vor ire beswerung ingeben, frei gelaissen und ire besatzungen von stunt an ausgesetzst werden. Zudem wirt alle emporung und taitliche handlung zu erhaltung der voriger pacification uff leibsstraff verpotten, und wer der catholischn religion etwas im kreich zu gut gegen die reformeirte(n) getain, das alles wirt uffgehaben, ver [513] gessen. Damit diss edict auch fest gehalten, sullen alle und pares curie, fursten, herrn, befelchaber, amtlude, richter und alle gemeinslude sweren, diss edict fast zu halten und zu underhalten, und alle oberkeiten sullen diss edict allenthalben publicern, registrern und ad acta publica bringen. Diss ist mit willen der alten koninkinne von konink Heinrich subscribeirt und besiegelt, auch zu Paris im parlament publiceirt, registreirt und ausgeroifen. Anno 1585 den 18. tag des monatz julii. Wan in Franckrich diß edictu
m ohn uffroir und blutvergeisso
ng sin wirckunck mogt erreichen und gmeiner fridt folgen daß were hoichlich zu wunschen, und gott sonderlich drumb zu dancken. Und were ein wonderliche gottes genade besonder dweil der religionß strit und zanck drissich jar daselbst geweret, das er so stillich und balde sult zum glucklichen ende gerathen. Wir haben den allemegtiger getrulich zu bitten das er es zu
m besten wil schicke
n. Er kanß allein schaffen. So wissen mir darzu nit mehe zu thoin, dan hoffen, und der zeit erwarten wie es faren wirt.
A. 1585 den 19. jul. ist auch zeitung aus Hispanienuff Coln komen, wilche folgens in truck ohn tag und datum ausgangen. Darin ein kurze missive des Turken an (den) konink von Hispanien stet, mit einer verzeignissn, was er geschenkt. Effect der missiven ist, doch mit sulchem ingank: Heli Soliman, ein her des haus Ottomanni, ein keiser und einiger her uber alle konink und fursten der ganser welt, auch ein beschutzer des gesetzs Ala durch unsern propheten Mahoma, den allerlobligsten fursten under allen fursten der christenheit, ein helfer und beistant der Nazarenern, konink Felipe, des ent gut sie, nachdem er den friden mit uns fruntlicher weis ingangen wirt haben. Der ruff diner tugent, loblicher her, obwol wir also in underscheidentlichen gesetzen leben, hat mich bewegt, dich an dinem loblichem vorhaben nicht zu verhindern, noch beistant zu toin dinen heimlichen feinden, die sich miner hulf wullen bedienen, und hab dir in dem hilf bewisen, das ich mich mit inen nit vereinigt, noch diene leger mit miner mechtigen armada heimgesucht, wilchen wollen Ala jeder zit den sieg geben, so ich dir in dinem koninkrich widder dine feint wunsche, obwol widder die mine der minst mines gewaltzs gnogsam, so wolt ich doch, das du die deine in sulchen stant brechtes, das sie dir kein unrau mehe kunten ufftun, und sull es keinen zweifel tragen, das uff miner seiten vest gehalten sol werden alles das, so min bazza und kemerling mit dir handlen und bescleissen (wirt), wilchem du volligen glauben wurds geben.
Ein her der gansen welt. Heli Soliman. Diss vorg. ist nit allein effectus, dan tenor et ipsa verba impressi. Folgen die geschenkte turkische kleinater.
Banden, druff des koninks wapen mit gulden ketten angehenkt. 2)Item 12 turkische säbel van Damast, gutter arbeit, die besclag und ketten dran von golt. 3)Item 4 scheiden mit turkschen messern, in jeder scheiden veir, der besclag von golt und edlem gestein versetzst. 4)Item 4 horner von einhornen, jedes von 17 spannen lank, die orter mit golt besclagen, Philippi wapen druff gestochen. 5)Item 20 teppich von siden und golt, darin die victorie siner regerung gewurkt. 6)Item ein betstetlin vor den konink, darin formeirt ein galleren von christalln, der himmel von golt, der umbhank von gulden stucken, darin die victorie des koninks gewirkt. Item 2 kastlin von golde, darin feder von allerlei farben. 8)Item 1 kestlin von christal mit golt besclagen und mit edlem [513'] gestein versetzst, darin 4 Bersabar stein, jede 14 uncie swer. 9)Item 6 tarschen mit golt besclagen, druff die victorie Caroli quinti elumineirt. 10)Item 2 klepper pert von swarz, weis, bla farben von natur, und 6 turken, so der leuen und klepper warten sulten. Getruckt zu Coln durch Niclas Schriber. Nu wirt allerlei von disser missiven und schankungen gesagt und geurtelt. Got weis es am besten, dem wil ich es befillen.
A. 1585 den 20. jul. umb disse zeit haben sich die von Antwerpen mit dem herzogen von Parma, koninklichen feltherrn, in gespreich und accort begeben, darzu sie ohn zweifel hongersnoit zum teil getrungen, dan sie nu ein gans jar von dem von Parma bekreicht und benaut zu wasser und zu lande, das in die proviande nit zu mogt komen, und ein wenich half da nit. Die Engelschen und die Hollender mogten innen die Schelde uff nitzs zu bringen, noch zu hilf komen, die bruck uber die Schelde und ander groisse macht verhinderte dasselb. Zum teil war in auch alle hoffnong und hilf des koninks von Frankrich untzogen, dess sie nit gemeint hetten, wie aus dem publiceirten edicto in Frankrich zu vernemen, da sich der konink catholischs und romisch ercleret und kein ander religion dulden wult, da doch die von Antwerpen calvinischs waren und vil anders vorhatten. Zum teil auch das der gemein, arm man von hendlern und hantwirkern kein narong hatten, des langen kreichs, wachens und beilagens mode wurden und sich deilten und deshalb unwilligkeit und spaltung gab, das in groissn stetten gar gefehrlich ist. Zum teil fillicht auch, das in vorkomen, das der Turk mit irem konink der sachen eitz wol einich were, wie aus des Turken breif und geschenk zu vernemen, das in die zeitung (dieselb sie war oder zweifelhaftich) allerlei bedenken gemacht, als sult sich ihr konink mit allen potentaten verglicht (haben) und diss kreichs plat auswarten wulte. Sunst war Antwerp bei sich unuberwientlich starkte halber, daran mir zu Coln wol ein exempel nemen mogen, das es an der sterkden nit allein gelegen, dan an der gnaden gottes, groissem vorrade von provianden und brant vor drei jar und dan eindragt und glicheit, die ein moder des friden ist. Nuhe sie sin in der handlung mit dem von Parma. Der heilich geist wil da wirken, das gutter fride getroffen werde, dan ganzs Brabant licht eitz an Antwerpen.
A. 1585 den 22. tag jul. hat her Lambert Wiler, uns pastor s. Jacob, sich eirst mit siner grawer beffen im dom laissen sehen, das er daselbst vicarius war, wilche vicarie er neulich vom domdechen erworben hat. Die canonicat s. Georgen und vicarie s. Marien solten wol das meiste in dissen kreichsleuffen nit beiprengen.
A. 1585 den 25. jul.haben die Beierschn under dem von Swarzenberch die schanz zu Grimlinkhusn, wilche das kreichsfolk aus Nuiss dahin gemacht, mit stormender hant erobert und ingenomen und bei 70 gefangen, die sie in die kirch zu Grimlinkhusn gesclossen, doch folgens los gelaissen. In der schanzen haben si(e) einen gutten vorrade an provianden bekomen, die folgens widder verlassen und sich zu Gnadendal ins cloister beschanzst.
[514] A. 1585 den 25. jul. ist Wipperfurt, ein stetlin im bergschen lande, scheir aus verbrant. Mach durch etliche burger, die etwas salpeter oder sunst machen wulten, versaumt sin, dadurch die andern alle in groissen oder in verderblichn schaden gefalln sin.
Anno 1585 den 25
julii ist neif Peter Weinsberch kertz emecher den abendt mit sinem heubtman uff die wacht gezogen, siner rotten belet war uff die Erenportzs gefallen, da er in der nacht eilenß so kranck wart, daß man in zu hauß moist tragen. Man besorgte sich der pest, er leiß bloit, gebraucht driackel und es wart uber acht tage widder beß mit im.
Anno 1585 den 26
julii hat schiffer Jacob Widdich zwein alter linden beum vor sinen drien nuwen heussern uff dem Weidtmart stainde im grunde laissen abhauwen, mich gedenckt seir wol vor vunfzich jaren daß sie eirst dar gepost worden. Diß abhauwenß war ich frohe, dan sie benome
n mir den prospectu
m und gesacht auß miner wonong zu Cronenberch biß in die kirch s. Jacob und s. Georgen da hin man eitz frei sehen kan. Er hats auch fort uffs neut vor den drien huisser laissen stein wegen und daß ort also verzeirt.
Anno 1585 den 26
julii ist min suster Sibilla mit mir in gespreich komen von dem jamerlichen wesen unser sustern Marien und Catharinen kinder. Wie ihr sohn her Christian Ordenbach dechen zu Wormß sier groff sweir und giftich were. Dar zu trag und hin leissich, Gotschalck Ordenbach ihr sohn were in Wormß swerlich kranck an dem feber, sege eim doeden hab glich ihr sohn doctor Tilman Ordenbach bei dem bischof zu. Wult gern zur ehe greiffen, kan nit so wol ankome
n daß es im nutzlich were, gedechte auch sinen forthel da oben zu begeben ehe er hie etwaß bessers wiste wa
n er ab queim. Irer dochter Tringin Ordenbach sult die motter gern bestatten und auß den foissen helfen aber die motter hat kein hilf narong noch vorrhait. So sitzt Elsgin Dutz mit irem ehewirt Adolf von Eller in swarem haußzinß behilft sich nevlich mit iren kindergin, dan die narong ist noch geringh. Reinhardt van Dutzs sin hausfrau Tringin gehet swanger besorgt sich der kinder uberfal. Ist nuhe dreimal verfaren daß im fil schadt. Lisbeth Dutz ist auß dem cloister s. Claren gangen ohn willen der frunde wirt van eim wilden geselln gefriet dar zu sie wol geneigt ist aber ihr fatter kan ihr nit mitgeben und mach auch nit gerathn sin. Johan Duytz hat daß steinmetzerampt gelert, kan da mit wol verdienen, aber er hat keinen inganck noch gekochs wilt daß bruwerampt anfangen zu leren das auch irthumb macht. Gotschalck Dutz hat zu gutte tage am lederreider ampt bei Gobel va
n Zonß kunth sich mit dem gesinde und kindern nit vertragen, daß im der her urlob geben. Moiß eitz bei einem neuwen lederreider uffs neut anheben zu leren doch weniger jar, also daß es mit miner suster kinder allerlei steit, und bekommerniß gnoigh macht. Min dochter Engin ist auch stetich kranck Engin zu s. Clarn und Beilgin in der Reimersgassen gesustern ob sie wol in cloistern sin haben auch ir bekummerniß. Peter Weinsberch minß broderß sohn ist auch wickerlichs und duck
[514'] kranck und leidet auch deß kreichs schaden. Wie dan auch her Petrus Ordenbach canonicus ad Grad
us mari
æ jarligs die bloisse kost van siner prebenden nit bekomen mach, so vil schadt der kreich.
Wilant mines broder Christians zwein sohn die nu ire minderjarigheit abgelacht haben auch iren willen nit. Dan herman Weinsbergh hat kein handtwirck noch kommerschaft geleirt dan allem lesen schriben rechnen ist doch in der leir der vernoimbste noch promoveirt, er studeirt eitz in jure, daß mach im noch irgen zu dienen. Sin broder Gotschalck Weinsbergh braucht sich zimlich im zimmerampt kan doch nit vil ufflagen daß beswirniß ist zu groiß. Haben wenich troist van vil zu schlechter motter die auch schuldich ist, wirt sie nit lichtlich zum bestetniß befordern. Also ist bei miner sustern und broderß kinder nit die meiste freude oder gluck. Min broder Gotschalck, min suster Sibilla und ich sin noch zu Weinsbergh beieinandern halten einen disch, haben doch nit all unsen willen. Unß rentgin kompt nit aller in, daß mir swerlich umbweren, und sehen von unsen neigsten vorg. frunden wenich freuden. Min suster Marie hat auch vil widderwertigkeit und gerichtzhendel und schaden und klein narong, und ist mit den groissen kindern besweirt. Sehet, daß ist unß gespreich dißmail gewest, dar auß zu vernemen daß die primarii agnati et cognati eirstes und ander grade zu Weinsbergh eitz nit floreren. Den secundariis cognatis mach es meistheilß beß ghain.
Aber waß sol man thoin. Gedolt moiß man tragen, deß best hoffen der zit warten, gott bitten, sich erlich halten, sich in arbeit und narung geben, gehertzst sin, und den moit keinß wegs fallen laissen. Das gluck pleicht sich zu wenden, got pleicht zu troisten und zu helfen. Dem gode deß glucks sie es alles nach sinen willn befollen, der will alles zum besten wenden.
Anno 1585 den 28
julii hie moiß ich anzeignen wan ich zu zeiten etwas scharf ob zartzs sehen, lesen, ob thoin sol, besonder bei kertzen, oder dunckel witter, so moiß ich zwein brill brauchen einen uff den andern setzen dan kan ich in der noit mich behelfen, alß wan ich klein litter oder schrift lesen sol, oder feder sneiden, ein den fadem durch ein nehenail stechen, dunckel mu
ntz erkennen, und derglichen. Aber ich geweinen mich nit gern dar in dan es were besweirlich alle zit zwein bril uffzusetzn zu zeiten wan ich schrib und m, oder n oder nn mache kan ohn den zweiten bril zu zeiten nit erkennen ob der beinger drei oder zwei sin, zwei oder drei, und daß ist bsweirlich. Nu besorgten ich mich deß swachen gesigtzs, dan daß were im alter min freude und lust das ich vil lesen mogt, doch ich mogt baldt sterben so weirß ohn noit mich dar mit zu bekommeren, waß got wil, damit wil mir gnogen. Ich kan auch nit alles waß gesprochen wirt verstain, moiß duck fragen daß mir leide thoit.
Anno 1585 den 31
julii ist min 34 fhanenwagt gewest und uff die Haneportzs gefalln. Ich war nit lustich derhalb zouch ich selbst nit uff, dweil aber mi
n lutenant und wachmeister nit in der stadt warn, bat ich doctor Offenberg penninckßmeister daß er min platz vertrette und daß ander befilchaber mit zu
segen. Diß mail hab ich nitzs an wein verzert.
[515] Anno 1585 den 1
augusti s. petri vinckels tag haben die burger kein feur von tartonnen gemacht durch die gansse stadt wie vor menschen gedencken breuchlich wiewol es ei
n rhaidt uff den predigstolen wie oft geschein nit verkundigen laissen, also das ichs dar vor halten es werde in ei
n vergeß komen. Man hatzs nuhe und dan wol verpotten umb der hitziger zit und hundtage willen. Ich hab aber nehe gesehe
n oder gehort daß eimich fewerß noit die nacht gewesen da
n daß folck wagte die gansse nacht, daß es kein noit kunth haben. Edoch sol es wol nutzer sin, daß es zu ruck plibe dan daß es geschehe, dan es worde etliche hondert tonne
n korf und ander gehultzs unnutzlich verthain.
Anno 1585 den 2
augusti hab ich min declarationboich uber min testament uffgesclagen, und darin fol. 64 pa. 2 die taiffel der theilung und undertheilung aller hauspersonen angesehen und gelesen. Auch widderumb wie dan zu vil maelen beschein, gedacht, daß die stemb und gesclechten eineß jeden besondern hauß oft gantz viß versterben, vergencklich und zu neit werden, an einem hauß frohe am andern spade, also daß sie nit alle zit durhaftich und durch die leibßnachkomenheit in leben gehalten werden. Im fhal dan sulches mit meinem geblode, stam, und gesclecht deß namenß oder hauß Weinsberch in Coln auch widderfoere, da der alle mechtiger gott immer vor sie, wie es dan und in dem hoich betroibten leidigen falle mit den sieven grade
n mineß testamentzs inhalt deß 4 capittelß biß an daß 7 verß anfangende. Wa aber auch kein cognat et cetera, außscleislich. Und auch mit der theilung und undertheilung inhalt obgerurter taiffel oder tabuln sult fort mehe gehalten werden.
Hie moiß ich vil geliebter hausfatter agnaten und cognaten zu Weinsbergh mineß fatterß hauß, ergehen und bekennen, daß sulches alleß in der handt mineß allerleibsten allemegtigen und ewige
n herrn und gotteß allein stehet, in deß gotlichen willen ich minen willen gestalt, ich roif und bit aber glichewol das sin grundtloisse barmhertzigheit sinen seghen verlenen wil daß min geblode und mineß fatters Christiani eineß sterblichen menschn leiß nachkomenheit ewich moge hie uff erden vor ire person zitlich und im himmel leben, und sich also stellen daß es zu diner christi eineß unsterblichen gotteß und menschn ehr und preiß und zu irer wolfart und gluckselichet moge gedienn. Sult es dir aber anderß gefallen
daß alle min obbestimpt geblode versterben und außsterben wurde, daß mineß fatterß wonhauß und alle min verlaissenschaft an frembden sult fallen. So laiß es doch bei den licentiaten der rechten wie ich daß in minem testament declarationboich und additionen verordnet hab, daß der jeder zit einer min einiger erb und nachfolger mineß gebloidts und inwonner mines fatters hauß Weinsbergh zu diner ehr und lob sin und pliben moge wilcher und wilche den achten und lesten gradtzs zu volherden und zu besitzen hetten.
Wan dan ehe immer min gebloit und gesclecht vorg. mit wurde ewich duren, so moist folgen und kunte nit anderß sin dan, daß alle die sieven vorg. grade mineß testamentzs nit mehe in irem wesen pliben und platzs hetten; ehe weren min primarii oder secundarii agnati, min primarii oder secundarii cognati, oder ire gemaheln da von oben in minem boich senectutis, folio 212 pa. 2 in fine stehet oder wer sie dan weren. Des
[515'] glichen moisten auß der tabulen pliben, die zwei eirste theil der veirfaltiger theilung, nemlich die propinqui consanguinei zu deutzsch die gesipten, und coniuges affines zu deuschs die angemeleten dan waß durften sulche mehe dar innen sin, wan keiner von in bei leben were daß auß innen der hausfatter min erb
erwelt oder sunst mogt werden. Und hetten die gesipten und angemeleten (wan sie verstorben) kein wirckung mehe bei minem testament, dan da nemans ist, da wirckt nemanß, edoch kan man sie in der tabuln laissen sten irer zu gedencken daß sie dannest gewesen sin, und daß es gode anders gefallen hat, und sin wille volbracht ist.
Aber die ander zwei leste theille von den vieren, alß die selecti amici, daß sin, die ausserwelte frunde, testamentarii et asscripti.
Und dan seruientes
ministra
ntes daß sin die dienende, deß hausfatters und hauß gesinde der man nit kan untrathen, die selben kunnen ewich pliben, dan man kan per surrogationem auß vill leuthen vil frunde erwelen und haben, wie auch dienende gesinde, dan allerlei menschen kunnen wol eineß frunde sin, und einem dienen, aber die kunnen nit einem gebloidt halber zugehoeren und auß minß fatters hauß Weinsbergh und von mine
n fatter her ab untsprossen sin.
In neigst litten fastabendtagen hab ich in min copienboich einen ordentlichn tractat mit sinen tabuln bracht, alß von der sipschaft war ausser der hausfatter zu Weinsberg komen soll wie daselbst fol. 175 und etlichen folgenden zu ersehen. Da hab ich am ende deß tractati fol. 188 pag. 2 sulches betrobten fhalß gelicher weiß gedacht als da all min geblode deß hauß Weinsberg ohn leibßerben nachzulaissen außsterben wurde, daß alß dan und nit ehe daß 7 verß im 4 capittel mineß testaments stat haben sol, und in mangel mineß gebloedts jeder zit und alle wege ein frembder deß gebloidts der licentiatus juris ist und zu Coln in der stadt promoveirt zum hausfatter zu Weinsberch erwelt und surrogeirt und universal erb sol werden. Und daß principaliter dar umb, dweil man sagt, waß ist an deß gebloede und gesclecht gelegen, waß forthelß hat man dran, es kunnen so wol boesen alß gutten, unnutze alß nutze drinnen sin, ob daß gesclecht verstorbe oder verginge da sult kein pfloigh umb stil stain, es ist nitzs dran gelegen ich moiß wol bekennen, ob ich min gebloede wonderlich leib hab, und mir an daß hertz gehet. So ist mit den andern nit also geschaffen, den gehts nit zu hertzn wie mir, wie mich auch frembde gesclechten nit hoich bekommeren ob sie sin oder nit sin, drumb hab ich in mangel mineß gebloidts und gesclechts obbestimpte licentiaten in den achten und lesten gradt verordnet und undersatzst, uff daß die wissenschaft und ubung der recht in stadt der treuheit mineß gebloidtzs moge tretten, und nit allein der gedechtniß miner durch minen titel der promotion dan auch erlich nutzlich regiment der geregtigkeit mineß fatterß hauß, fatterß stadt und landts und allen menschn zum gmeinen besten und gotzs lob moge foeren dar in tretten und vorstain, wie die licentiaten dan miner hofnong nach thoin kun und werden. Dasselbst hab ich van disser materien und veranderong etliche reimger und verslin gemacht. Wil sie her auch zu setzn.
Reimlin.
Min sipschaft goit ist min gebloit.
Sie hab in hoit unß hauß in noit.
Wurdt min gesclecht mit thoidt geswecht.
Dan folgh dhu recht, din wisser fecht.
Distichon.
Si consanguinitas mea desinat esse superstes, succe dat titulusjuris in asse meo.
[516]
Octostichon.
Vos consanguinei mecum descenditis omnes.
Ex hoc vitifera patris avique domo.
Vestraque progenies foelicia secula vivat.
Haeres perpetvo pullulet inde meus.
Heu, si depereat sanguis Weinsbergicus unquam.
Tunc iurisprudens suppleat interitum.
Ut queat Hermannum memorare licentia juris.
Consulere et domui sanguinis ipsa vice.
Rheim.
O hauß Weinsberch wie wol gemoit.
Auß dir untsprossen ist min gbloit.
Dir sol zukommen all min goit.
Hausfatter erb hab daß in hoit.
Och wan versturb sulch min gesclecht.
Dan folg im ampt glerter der recht.
Daß man an minen titel gdecht.
Und wurdt unß hauß durch in verfecht
.
Seht waß groisser hofnung und leibten ich zu minem geblode, zu mines fatters hauß, und zu dem abstigenden gesclecht hab, daß ich etlicher maissen druff stain und bawe, aber allermeist uff den seghen und gnade gotzs, dar an es alles gelegen. Sult es aber fhalen daß mir hertzlich leidt were, so ordineir ich under allen frembden so mere einen nachfolger und verwalter miner gutter alß ein ander daß thoin, so mere einen gechickten alß ungeschickten, einen gelerten alß ungeleirten einen qualificeirten alß unqualificeirten. Und es mach lichtlich gerathen daß under so vil licentiaten einer deß hausfatterß ampt zu Weinsberch recht und wol vertretten kunne. Von disser materien hat man oben in dissem boich senectutis fol. 82
mehe zu sehen.
Aber hie fallen etliche dubia und fragen vor die wol etwaß bedenckenß und declarens bedurften.
1.
Zum eirsten wan die hausfatterschaft an die frembden licentiate
n sult komen und dern jeder zit einer mi
n erb und nachfolger sult werden, so ist die frage wie ma
n sich dan mit den verstorbenen agnaten und cognatn primariis und secundariis auch angemeleten soll halten. Ob irer gar vergessen sol werden. Dar auff ist diß min additional ercleronge, das man alß dan jarligs den dritten tag maii uff dem haußfest zu Weinsbergh, oder wan es dan nit geschein kunthe oder mogte uff einen andern tag im ihar daß genealogeiboich der sipschaft zu Weinsbergh her vor bringen und zennen soll, dweil es dan sin
ende wurde habe
n und lesen dan aller verstorben gesipter namen und zunamen uff, glichfalß etlicher verstorben gemaheln manß und frawen namen, die wol verdeint weren, und bitten gott getraulich vor irer selen heil und gedencken irer im besten. Und da daß hauß sonderliche ehr und nutz von hatt, den sol man epitphia, biltniß und maltzeichn zu gedechtniß uffrichten.
2.
Zum andern wan ein frembt licentiat im achten und lesten graede mines testaments hausfatter zu Weinsb. wie vorg. sult werden, so frage ich, ob derselb auch die eigentschaft deß hauß sult haben und foeren, daß ist den zunamen und wapen, dieweil der frembde licentiat alß in stadt aller verstorben agnaten und cognaten wurde stain, der titel daß geblode vertritte
n subsidiarii seu quasi agnati, vel cognati wurden sin. Hie kan ich nit unvermelt laissen, wie ich wol dar uff verdacht gewesen, ob die frembde licentiaten zu einer sicher zalen in stadt aller verstorben agnaten und cog
[516'] naten deß hauß zu verordnen weren gewest, und ire hausfrauwen in stat der angemehelten, also daß die veirfeltige theilung alles gemeinen haußgesindes ergenst und die tabula o
mni
um personaru
m communis domus gantz wurde pliben. Nachdem sich sulches aber auß etlichen ursachen nit wult schicken, so hab ichs underlaissen.
Und sol uff disse frage min resolution und additional declaration sin. Daß glich wie ich in minem declarationboich fol. 77 pag. 2 im 6 cap. im 3 vers. gin 53 numero minen cognaten in mangel miner agnaten, und in mangel miner cognaten den licentiatn ufferlagt wan sie hausfatter wurden daß sie alß dan deß hauß eigenschaft haben und foeren sullen. So wil ich es auch in mangel mineß gebloidts gehalten haben, daß die frembde licentiaten wan sie hausfatter werden den namen Weinsberch und daß wapen swartzs sparkle im weissen schilde und die croin, arm kluppel uff dem helm foeren und ungekrencket gebruchen sullen, wie an eitz allegeirtem orde fernerß zu ersehen ist, und die form und maneir daselbst angezeignet steit, dan die licentiati sin in stadt der agnate surrogeirt wan der fhall sich zutragt so sullen sie die eigentschaft deß ist haben.
Zum dritten. Dweil in mangel mineß gebloidts kein haußagnaten und haußcognaten uff daß hausfest deß hauß Weinsbergh jarligs uff den 3 tag maii nit mehe erscheinen noch den rader gulden zur halbschit und die maltzit oder auch daß antheil haben wurden so ist min frage, ob ob
dan auch emanß in derselben statt tretten sullen. Dar auff soll diß min additional declaration sin. Nemlich daß in mangel mineß haußgebloidts der hausfatter zur zit mi
n erb und licentiaten, auß allen licentiaten juris binne
n Coln promoveirt mit rhaidt miner executoren und advocaten zwein erweln mach wilche uff daß hausfest und maltzit auch zum antheil und ander befillen und deinsten in mangel der agnaten und cognaten gehoeren und stain sullen, wilche dem hausfatter und hauß Weinsberch trew, holt, beiredich sin sullen, also daß bemelt hauß dan neben dem hausfatter dem haußadvocaten und dissen beiden zu zu
samen veir licentiaten hette, der es fortel habe
n und geneissen mogte. Daß wirck mit den genealogien uffzuzeignen were dan nit zu thoin und weß deß mehe were, so moist man dannest daß uberich wirck verrichten und ander mehe wircks dem hauß zu ehren und nutz mit den licentiaten vorwenden. Und beger gantz fleissich sie willen daß best thoin, dweil sie min titel foeren. Wan aber sulche zwein licentiati samen oder besonder laß oder nit bequeim weren oder der hausfatter hett sohn, broder, und frunde die bequemer und nutzer weren so mach er die forige
n erleuben und in iren stedt ander licentiatn setzen unverletzst irer ehren, so oft daß eben queim oder nodich were.
Zum veirthen wan dan kein gesipten und angemeleten in die tabulam der hausgnosen mehe komen und gehoeren wurden, so ist weiter min frage under wilche dheilung der tabulen ir sie dan verordnen wult und in wilche undertheilung, dar uff addeire ich und erclere ich, daß der frembder licentiat der zu
m hausfatter und zu minem erben jeder zit erwelt und surrogeirt sol werden vornemlich under die selectos und außerwelte frunde sol gehoren. Wie dan auch die zwein vorg. licentiaten. Man mach sie besonder oder samen
[517] under die patronos, fundatores woldeder provisores socios, procuratores, conuectores, befeilchaber oder necessarios ordinern oder war under sie bequeimlich und eigentlich ordineirt und gesatzst mogte
n werden under die eitz benanten oder andern die man noch benennen mogte, dan uff vil wege und weise kan man deß hauß außerwelte frundt und im nutz und profitlich sin.
Zum funften alles im pfal wan der achte und leste grade mineß testaments anginge, daß ein frembder licentiat hausfatter und min erb wurde. Zu fragen ob dan nach sinem absterben abstant oder absetzung siner sohn, enckel, oder bewanten einer im succedern und zum ampt deß hausfatters gehoren sulte. Dar uff ist min additional erclerong daß die successio ab intestato und erbfolgung in sich kein kraft gewinnen und haben sol, dan wan der hausfatter wilcher im ampt gewesen verstorben oder nit mehe im ampt ist, so mogen die executoren mineß testamentz binnen behorlicher zit und wie sich geboirt einen andern qualificeirten bequemen licentiaten zum hausfatter erwelen, dem die possession ingeben und damit umbghain und handlen wie min testament und lester will ausfoeret daß dem nitzs zu widder geschehe. Hat aber der verstorben oder abgestanden hausfatter und licentiat der sich wol gehalten und dem hauß nutzlich und nit schedlich gewesen einen sohn oder bewanten der ein qualificeirter licentiat der rechten ist, da sol den hauß executorn frei stain zu erweln oder einen andern wen sie willen. Aber bei leben deß hausfatterß sullen sie im zu nachtheil der ander licentiaten und executoren nit macht haben zu thoin. Es geschege dan umb eineß sulchen nutzs den der lebentiger und wem der wilchem sie daß zusegten dem gemeinen hauß beweist hetten, wie min declaration fol. davon meldong thoit.
Ich hof und vertrawe, bitt und flehe zu got noch alles er will die agnaten und cognaten zu Weinsberch benediden segenen und erhalten ewiglich in allem gutten, da es aber anders zu ghain sulte will ich im willen gottes gedolt tragen, und sol es dan nit mineß testamentzs graden, mit der tabulen der haußgnoissen, mit dem hausfest und antheil und andern sachen nach aller noitturft zu ghain wie vorgeschriben, so fern es minem testament nit widderwertich wurde sin.
Hermannus Weinsbergh __ et sub__.
A. 1585 den 2. augusti anfangs diss monats ungeferlich sin die von Antwerpen bei dem herzoch von Parma zugelaissen in ein gespreich und accort, dan dweil sie es lang zit geherdet uff der Schelden mit dem schiffstreit und bauwong der schanzn und dicken, und innen die Hollender ires willens nit helfen und die schiffbruck nit zurstoren mogten, die narong nit vor sich ginge, die burger zu hart besweirt und beschatzst worden und innen kein proviande zu wasser, noch zu lande zugefoirt mogt werden und ire hoffnong uff den konink van Frankrich innen benomen wart, so hat sie die uterste, auch hongers noit dahin gezwongen, das sie sich demodigen und in den vertrag ergeben moisten und erwarten, wie sich die handlong zutragen wurde. Und war inn nutzer, dan ein argert. Wie es sich zutragen wirt, leirt zit.
[517'] Anno 1585 den 3
augusti bin ich in gespreich komen mit Petro Toppio in der weinschoelen von etliche
n copienboicher und ander schriften die hinder die doctorn sechs hern, rhaidthern queimmen, und wan die verloren und verlacht worden kunt man die nit widder haben, die widwen und erbgenamen hilten sie hinder sich, brachten sie nit zu recht.
Er het in der canzeleien und bei beiden statsecretarien Laurentio Weber und Nicolao Link fast lange gewont und verstanden, das also ein alt copienboich aller statprivilegien und ein alt gescriben cronica der stat Coln und rollen und ander jura in siner zit aus der canzeleien weren komen, die man nach villem nacherforschung nit widder het erlangen mogen, dar vil nachteils aus untstanden were. Derhalb ein rait wol verursagt, wan ein secretarius oder syndicus, ein canzler oder gerichtzsschriber sturbe oder abstunde, das man dan sin studorium, schreibkamer oder contur van stunt an zusigeln, darnach inventeren und, was einen rat und stat antreife, fordern und inscleissen sulte. Diss were zu zeiten wol geschein, zu zeiten auch versa(u)mt, aber gemeinlich fordert man sulche dingen uff die rentkamern, in das gewolfe, in die canzelei und lacht es an sin gepurlich ort.
Lieber hausfatter, liebe executorn und hausgnosen diß neidst vorg. gespreich der verlorner copienboich cronickn und ander geschriften irret mich seir und macht mir groiß bedencken, wie doch sulchem ubel deß verleuß und verhaltung der copienboich declarationboich, gedenckboich deß boich Weinsberch vort breif und siegel register rechnongen handtschriften quitancien, verzeigniß zittlen abschriften und weß deß mehe mogt sin und dem hauß Weinsberch zustendich, mogt versorgt und verhoit werden. Und were wol nodich ein besonder addition hie von zu machen wie man sich diß fals halten sult. So hab ich doch in minem declarationboich darnach gesehen und finde da fol. 135 von der custodien und verwarung und daselbst fol. 154 noch clarer specificeirt und wer es verwarn sol und wa es verwart sol werden. Von der hauskisten stehet oben im boich senectutis fol. 469 wie es dar in sol verwart und besclossen werden und wie man sich mit dem verleinten und aufgenomen sol halten, besehtzs da. So weiß ich nit besonderß zu addiren dan daß der hausfatter, executorn, schriber samen oder besonder ein inuentarial boichlin sullen zurichten und ein cathalogum machen sollen von allen besiegelten breiffen, instrumenten, documenten und geschriben boichen, registern, zitlen, geregtigkeiten und waß deß mehe daß hauß Weinsberch antrift, und dar etwaß an gelegen ist. Wilchs man oft uberlesen sol und waß man mist an sin ort fordern und bringen sonder verzog und sol disser inuentarialboichlin der hausfatter einß hinder sich stetich haben. Glichfalß der hauschriber auch einß hinder sich haben. Daß dritte in die hauskist lagen. Wan die uffgehet daß die executoren auch dar vor sorg tragen mogen.
Hermannus Weinsbergh testator s. et subs..
Anno 1585 den 4
augusti uff sontag zu nachmittage hat Johan von Woringen bruwer uff der Oberbach in sinem ganß newen gebauten wonhauß disside der Bach gehalten, da hin sin im alle 4 kirchmeister und achter s. Jacob gefolgt. Er hat wol angericht und gutten wein geschenckt. Und wie der dischs uffgehabe
n und gracias gepetten, begerte Georgen Kaldenbach der elste von den achten noch ein pr. nr., und ave maria zu sprechen der daß eirste auß der geselschaft versterben wurde. Und er war auch der eirste der starb.
[518] A. 1585 den 6. aug. wart unse nicht Elisabetgin Horns so krank, das sie den heiligen olii kreich, war vor 8 oder 10 tagen swach worden, ginge und lag damit, lees miss uff der gemalden kamern zu hoff zu im haus Weinsberch etlichmal lesen und sich mit dem h. sacrament von den jesuiten berichten. Sie war noch im jonferlichn stande und bei uns in der kost und war dis ein newe wonderliche krenkde, wilche sie hat, das sie duck ohn atem ein oder zwa uren stil lag, als were sie toidt gewest, das man ir die kertz etlich mail in die hant gab und den glauben vor reif, wie ich ir auch die kertz in die hant gab, und jeder verzagte an irem (leben). Ire gespillen, vil jonffern, waren tag und nacht umb ir her und wachten trulich.
Sie hat ir steifmotter Anna Kemperß, ire halb suster Stingi
n Hornß eine
n halben broder Henrich Dutz und halb suster Drutgin Dutz die quamen zu zeiten auch auch
da hin mit iren gemaheln und bekommerten sich fast umb ire gutter und doch vergeblich, und worden auch allerlei wort gebraucht dar auß man ire alten grol und begerlicheit verstunde. Doch half ir got daß sie im erste
n monat widder uff die beim
und dischs quam ginge viß. Aber uber etliche tage ubergab sie sich und feil widder in und wart uber etlich tage widder besser.
Ihr sustern und brodere durften ir nit wol gewagen von eim testament zu machen oder etwaß zu geben umb der beistainder willn. Ich wolt auch wol wan ich kranck wurde daß mich nemanß van frunden da mit besweirte und mich mit gode bekommern leisse dweil ich vor hin alles ordineirt hab wie mich bedunckt daß es gut sie.
Anno 1585 den 9
augusti hab ich daß leitag oben auff der Bach an den zwen kleinen zinßhusern daß leitag laissen rusten und bessern dan es regent drin das sich sweger Elsgin neif Godderts vo
n Ichendorfs seligen widwe die den alten joncker Hall bei sich hat nit drin kunt behelfen. Dar an ich gelacht.
Item dem leiendecker 2 tagloin facit 1 gl. 4 alb..
Item vor 700 deckneil 12 alb. item vor loezin 5 alb..
Item vur ein half reiß bei stein 15 alb.
Summa 10 mr..
Diß moist ich dran lagen und war deß hauß nit gebessert. Min suster Marie und swager Dutz sulten den bau gethain haben und dheten es nit. Und ist disser heusser zwei, daß ein nenne ich die groisse Hartfuyst daß ander zu Rhein wart die klein Hartfuist.
Von der groisser, vide, min rechensboich fol. fol.
171 und doch fol. 182 pag. 2 allein bericht ietzigen irthumbs von der kleinen Hartfuyst, darin kalckmuddersche wont. Vide, im selben rechensboich fol. 168, pa. 2, min suster Marie hat sich principalich disser heusser underwonden gegen Godderts landt zu Dormagen da von sie die kaufbreif uff sich setzn laissen da daß landt doch zu unß al seszerlei erben gegolten waß gegen ire handtschrift von 150
dall. in unser gmeiner kisten ligende. Und ist so hinlessich daß sie die dingen nit richlich magt, villicht kan noch irthumb und mißverstandt folgenß drauß untstain, dweil daß es widder unsen willen ungsclicht also ungeendigt pleibt. Wa es in minem leben nit richtich gemacht wirt mach man sich nach minem absterben auß minem rechensboich und auß andern zitteln so vil berichten und reissen alß moglich ist. Die uffkunfst deß superest kompt den frunden da oben zwei sesten theil zu. Qu
ære, vide.
[518'] Anno 1585 den 14
augusti ist min 35 fhanenwacht uff die Igelsteinß portz gefallen, die ich mit einer rotten oben und einer unden versehen. Und bin mit dem fendlin und corpus uff s. Cunibertz thorn gezogen. Ich bin nit in hosen und wambiß uber die gaß mitgange
n dan im mantel vorhin an den thorn.
Anno 1585 den 16.
augusti hab ich daß alte wormstichich taiflin deß außzugs zu Weinsbergh in Swaben von meister Henrich Bruyn uff der Drencken glasworter laissen widder zu hauß hollen ehe es verloren oder verlacht wurde. Er hat es vor vil jarn mit der feder abgerissen, leiß es anno 1579 hoelen und solt es sin broder von Mechlin m. Christian Bruyn uff ein doich maelen, dweil derselb so vil wircks hat und ich nit druff dreif ist es nuhe sechs jar hinder im gewest, da ichs von dan hab hoelen laissen. Mach es noch einß zirlich ablaissen maelen unserm hauß Weinsbergh uff der Bach zun ehren, daß von den fluchtigen eirst in Coln gebaut ist, wie ich von mine
m fatter und siner motter Marien Keppel oft gehort hab, und die werdens von noch eltern vernomen haben. Und da ichs bei leben nit zirlich wurde ablaissen malen, so mach es min erb und nachkomen laissen thon. Dar umb auch, daß die frawen deß hauß Weinsberch in Coln und durch die gansse stadt, da von ein gut loblich exempel der vorigen getrewen frauwen nemen, und in noeden iren kindern und me
nnern trewe erzeigen willen, und dar umb von kindern und mennern und allen menschen der truhalber deste mehe ire frawen leben und loben mogten, und daß vil gutz von frawen geschege. Ob daß taflin verlorn wurde, wil ich daß gemeilß deschribern und anzeigen wie es geschaffen ware, und sin mach, da her ein meler alle zit ein neuweß machen kan. Zu
m eirsten lach hinderwartzs ein scloß uff eim berge mit kliner lantschaft, vurwartz ein zirlich stedtlin da staichen
an orten deß fei
fer mit dem a
dler __. Zu
m andern quame
n auß der portzn ein schar frawen, dern etliche ire kinder uff dem haltz und scholtern etlich bloiß in den armen trogen, etliche kleine jonglin neben sich leiten.
Zum dritten stunden vil leuten und paulune
m nebe
n dem stedlin Weinsbergh, vor wilchen leuten hilte der keiser Conradt uff sinem pferdt, neben und zwischen sinen fursten und trabanten, war gekronet, zu
m veirthen stunde ein frawe etwaß vor den andern umb den haltz uff den scholtern einen kleinen knaben tragen, die motter sol Sabina sin, daß sonlin Henric
us unser vurfare, und hilte disse mit dem keiser, und der keiser mit ir sprache, waren zu allen seithen zirlich gekleit. Also war ungeferlich daß gemeilß und geschicht geschaffe
n. Diß herschaft Weinsbergh scloß und stat ist vormalß ein grafschafft gewest. Hie va
n etwaß mehe berichtz vide
fol. 156, sub. a
nno 1565 im gedenckbo
ich jaren, den 8. dec. der graf hat ein roit schilt gefoirt dar in drei weisse schiltlin zwei oben ein unden. Daß stedtlin foirt ein zertheilt schilt, uff der rechten ein wein rebe mit truben und bletter im weissen, uff der lincken ein swartzen adler mit einem kop im guldin felde. Hie von mehe im boich Weinsberch an verscheiden orthen.
Und ob ich von dissem außzug und urspronge wol oben in dissem boich senectutis fol. 304 sub. a
nno 81 den 2. septemb. etliche reimen gemacht und daselbst geschriben, so hab ich doch sulche reimen etwaß verkurtzst und uff daß hauß Weinsberch in Coln allein bedeut, und hinden uff daß vorg. taflin leimen laissen. Lautende wie folgt.
[519]
Wanne, und von wen das hauß Weinsberg eirst in der stadt Coln am Rhein gebaut worden.
Nach christ geburt die jarzail war.
Eilfhondert, einundveirzich jar
.
De hertzoch Conradt hoichgeborn.
Von Swaben keiser war erkorn.
Im dritten jair als er kreich fort.
Gegen die gwelfen hie und dort.
Gewan er auch die stadt und scloß.
Weinsberch nit fern vom Neckerfloß.
Daselbst tragt er nach ehr und preiß.
All edlen drinnen fangen leiß.
Zeigt uber iren weibern an.
Sie sulten zehn in kurtzs dar van.
Und jede waß sie tragen mogt.
Frei mit sich nemen in der flocht.
Do namen mit all frauwen balt.
Die edle kinder wol gestalt.
Dar gegen sagten etlich, nein.
Es wer von gutteren allein.
Und nit
gemeint van leudten zwar.
Drumb wulten sie behalten dar.
Die edle kinder all zu maill.
Das macht den muttern neuwe quaill.
Der keiser lacht, ihm wol gefeill.
Der weiber trew, und kein anheill.
Schaft daß sie mit der jugendt frei.
Dar von quamen, und sagt dar bei.
Die gutter sulten folgen auch.
Den frauwen, und in nichtzs untzauch.
Von kindern schribt diß Cario.
Trittemius und Franck also.
Die weiber hetten ire man.
Ohn gutter getragen dar van.
Nuhe, es sin man off knaben die.
Das will ich laissen triben hie.
Nur sag, wie sie snel zogen fort.
Inß ellendt an verscheidne ort.
Ein gutter hauff den Rheinstrom ab.
Auß forgt uff Collen sich begab.
Bei sant Jacob in die vorstadt.
Da man zur Hoeportzen ingaet.
Sie bauten wonhuisser da hin.
Der wart baldt ein genant von in.
Weinsberch, nach irer außzogs stadt.
Da her diß hauß den namen hatt.
Wilch im alten stadtgraben licht.
Agrippæ maur man drinnen sicht.
In sant Jacobs pfar quamß zu staen.
Licht doch sant Peters hinden dran.
Gibt augenschein und schrein beweiß.
Man schaft vil guts darin mit fleißs
.
[519'] Das obbestimpte gemeilß hat sich beß und zirlicher mit den kindern zu tragen geschickt, wie es der Carion beschriben, dan mit den mennern. Waß nuhe die verscheidne meinong sie, weiß ich nit. Es mogen wol man und kinder gewest sin, da vil angelegen war, drumb mach sie ein gut maler auch samen und besonder malen, wie in bedu
nckt, das es sich schicken will. Ein geschicht art sich beß zu malen dan das ander, derhalb stel ich es der bescheidenheit und kunst deß malerß heim. Die reimen kan man unden an daß gemeilß setzn. nuhe wurden wol etlich sagen daß der außzog zu Weinsb. also geschein wie die historographi geschriben, daß sie aber inß ellendt zu Coln kamen, daß hauß gebaut und daher benant (dweil daß nit dar bei
stunde, kunthn sie deß nit gleuben. Ich sag daß steht in frei. Ich habs vo
n den alten, und nit auß den fingern gesogen. Ein mail wirt daß hauß Weinsberg dweil es im schrin also benant) irgen den namen her haben. Mir halten uff unse meinong, andern, kunnen die anderß beiprengen daß haben wir anzuhoern.
A. 1585 den 17. aug. ist der frede zwischen herzog Alexandro von Parma und Placenz etc. eins, und burgermeister, schepen und rait samt den colonellen, heubtluten, deken und ander deputeirten der stat Antwerpen anderteils im feltleger zu Wevern in Flandern getroffen, uffgericht und besclossen, auch in 27 artickel verfast, wie dieselben in truck ausgangen sin. Daraus man spurt, das es sweirlich zugangen sie und zu beiden seiten allerlei bedacht, ehe es ingewilligt. Got geb, das es zu beiden seiten treulich gemeint sie und die condiciones wol gehalten werden. Der principal effect und meinong berauwet aber dar uff, daß die von Antwerpen dem koninck von Hispanien als eim hertzogen va
n Brabandt und marckgraven deß h. rom. richs underdienich und gehorsam sin und vor iren obersten herren und landtfursten erkenne
n und halten sullen wie vor hin von alters, und absagen und re
nunciern uff alle verbuntniß und handlung dem zu gegen in dissen widderwertigkeiten beschein. Dar gegen der h. Parma inß konincksnamen alles vergeben waß sie gesundigt, und sie bei iren alten privilegie
n und freiheiten der kauffmanschafft gelaissen. Auch werden alle burger und inwoner in den friden begriffen die under ertzhertzoch Mattheisn vo
n Oisterich hertzoch Francisco vo
n Alonzon, oder staten gedeint rhait und thait geben haben und sich deß konincks rent inkompt zinß geregtigkeit underwonden. Item die catholische romische religion und exercitiu
m derselben sol widder angericht werden, die versteurte kirchen gotzhuser hospitalen auch die catholische burger und fremben geistlichen und weltlichen, befor ab der koninck und sin officiate
m amptlude diener und guttern restitueirt und ergentzst sullen werden.
Item die nit abstain willen von irer sectischer ketzerischer religion
[520] die sullen in veir jaren macht haben ire gutter zu verkauffen zu allenern und wegh zu foeren ireß gefallens. Und mogen mitler zit pliben unverletzst so fern sie kein exercition neuwerong und uffroir in politischn und religion sachen anfangen. Item daß casteil in Antwerp sol nimmer uffgericht werden wa sich Hollandt und Zelandt mit dem koninck vereinigen werden, sunst sol es ein fronteir stadt vorden koninck sin.
Glichfalß so ein besatzunge deß konincks ein zitlanck in die stadt gelacht werden zu pferde und foeß doch ohn mircklichen schaden und last der burgerschaft, wilche mit den burgern die wacht versehen sullen.
Item die von Antwerpen sullen vor ein abtragt zu abschaffung deß kreichsfolcks geben veirmal hondert tusent gulden, doch mit leidtlichen terminen und die kirchen widder uff bawen. Wan aber mit Hollandt und Zelant fridt getroffen, sol die besatzung auß der stadt geschaft werden.
Item die uberige artickel lauffen dar uff auß wie der handel und kommenschaft widder angericht werde. Item wie die landtstrassen und schiffarten gefreihet, wie arresten uff der stat und burgen abgeschaft. Item wie uneinigkit und irthumb mit den burgen hingelacht wurde von den zolln, schatzkamern, zinsen, schiffen, brucken wagen, geleidt, abschaffung deß kreichsfolcks im lande zu handlen.
Item daß Philippus marni
x her zu Allegunden der biß her zu in der belegeru
ng burgermeister in Antwerpen gewesen, sich der reformerter religion und statische
n ercleirt in eim ganssen jar kein wapen gegen den koninck foeren sulte,
Nuhe hetten sich vil hie in Coln und anderswa nit versehen, das die von Antwerpen sulchen gnedigen vertrag sulten bekomen haben, aber ich mirk, wan sich der von Parma nit eins argern und lang uffhaltens besorgt, er hetzs dermaissen nit ingewilligt. Er ist gnedich, wie man sagt, aber was will er doin, mit der gwalt ist nit alles uiszurichten. Sehet, wie fast und stark Antwerpen gebaut und versehn war, so hilft das nit, der fiant, wan er stark ist, findt andern raitdaß die schelde gesclossen die schiffardt verhindert, die wege verlecht, den burgern ir narong untzogen, und hongerß noit bei den armen sclechten, hat Antwerpen bezwongen sunst were die eindragt wol da gewest.
Aber dem allem sie, wie im wol, wir haben gode hoich zu danken, das Antwerp und Brabant aus des Franzosen gewalt, (darin sie sich gestochen), erredt sin. Mir Colner, Gulchr, Gellerschn, Cleifschen, Nidderreineschen haben uns dess zu erfreuwen. Wir haben auch got zu bitten, das er den hispanischn hoichmoit uber uns nit laisse herschen. Es haben auch alle groisse stedt alß Coln ein exempel an Antwerpen zu nemen und sich nit zu hart uff ire sterckte und mennigte diß folcks, und groisse beuwe zu verlaissen, dan uff got uff eindragt, uff vorrede uff demoidt, und verglichung mit den nachparn und glicheit under den burgern.
Folgen der deputeirte
n namen auß Antwerpe
n wilche den friden getroffen
.
Philips de Marnix, Adrian Bardoel, Leon Malepart Guiliam de Merode, Hanß de Werdt, Herma
n Dadenbord. Jan de Schonhonen, Gilliß Gautin, Henrich va
n Erp Andreiß Hesselß, Allert Baudewinß, Johan Garin Mattheiß va
n Laannog, Wilhem vo
n Schooten, Dederich va
n Oß Megauc, Johan Godin Corneliß Bruner, Johan Rademacher Philips de Lantmeter, Balthesar de Monkern
[520'] So vil noch darzu gesatzst. Die von Antwerpen vertrauten vil uff got, das seir wol getain war, vermeinten etliche aus eifer, doch nit alle, sie hetten ein neue rechte religion, derhalb sult in got geholfen haben, aber der konink, der von Parma und die spolieirten catholischn hatten iren vertruwen auch uff got, villicht auch uff ire macht und groissen anhank, gesetzst und die haben oberhant behalt. Die von Antwerpen hatten auch auff den koninck von Franckrich, uff die koninckin von Engellant uff Hollandt Selandt Gellerlandt und ander, landen, stedte, staten und religionß bewanten groisse hofnong gehat und sich vertroist. Aber daß ist nichtzs, daß wirt versteurt, die koningen und herrn auch daß gmein folck bleibt nit stanthaftich, dar uff verlaiß sich nemans. Nolite confidere in principib
us nec in filiis ho
mi
num in quibus non est salus. Jeder vertrawe got und sie siner oberkeit gehorsam, trage gedolt, sei fridsam, und lebe erlich und recht, arbeite und ernere sich, dan hilf und troist got. Und ob Antwerpen schoin kein victoria
m erhalten, so mach in der fride nutzer sin.
Nach disser verglichung hat man alle ketten uff den strassn in Antwerpen moissen abbrechen und in des von Parma gewalt stelln, alle trommen im uberliebern. Do hat er den graffen Carl von Arburch mit etlichen geswader ruter samt 1500 foisknecht in die stat geschickt. Und man ist frei aus dem leger in die stat, aus der stat ins leger gangen, ohn einigs beschedigung. Folgens ist der von Parma seir herlich in Antwerpen geritten und sich uff die behausung des casteils gelacht. Also ist (es) noch stil... Wie man vernomen, das sich Antwerpen ergeben moist und sich bedunken leis, gans Brabant were nuhe ins koninks gewalt und raue komen, sin mehe dan zweitausent ackerpert aus dem bergschn, markschn, mun(ster)schn, westphelischen landen durch Coln in Brabant gefoirt, die dorper, haif, lant zu besetzn und zu bauen, dan es war alles untbloist. Item die exules und geflauwen catholischn zu Coln, die haben sich gerust, in meinong uff Antwerp in Brabant und ire landen widder zu reisen. Also ist es an mehe ortn gescheit und haben sich wol tusent uff den zoch in Coln gerust, daruis zu reisen. Und daruff ein grois fest und betmissen uff den eirsten septembris zu s. Marien in Capitolio zugerust. Da hat man die kirch durchaus mit kostlichen tapezereien oben und unden behangen und seltzamen zerraten, blomen, krenzen, gekruten gezeirt. Den morgen hat ihr predicant, ein Observant, gepredigt, got von des koninks victorie gedankt, auch einem rait zu Coln, das man sie geherbergt und bis herzu beschutzst, darnach die procession rontumb bis zu Augustiner gehalten, gezirte bilder und kinder vorhin, darnach zweihondert stathafter man, alle Nederlender, der jeder ein tortzs broende mit blomen und krut gezirt in der hant troich, darnach die jonfern und herren zu s. Marien mit broenden waxkerzn, darnach vil tortzen vur dem h. sacrament, wilchs der weibuschof troge, der stat rentmeister leiten. Durch die kirch stunden wol 500 broender kerzn. Da sank man die hoemiss in figurativis und discant allerlei musickspil. Den mittag drunken sie die letz im Kleinen Pallast und zogen darnach mit confauen vil hinweg. Es pliben auch noch vil hie, wolten erwarten, wie es in Brabant sult ablaufen. Got gib dem kreich und unfriden sin endt.
[521] Anno 1585 den 21
augusti ist Wilhem
us Castenholtzs stadtschriber zu Lynß zu mir komen von wil
ant Marien Luchelginß sachen etwaß co
mmuniceirt. Und haben die 15
rad.d fharen, termino lichtmissn a
nno 85 an Wymmer Hacken erben gefallen in zwei theil getheilt, die halbschit hat er mit sich nach Lynß gefoirt die ander halbschit beger und behalt ich zur leibzugt dwil mir min ander rent viß pleibt inhalt deß testaments. Er ist eilenß dar vo
n gezogen und mir kein quitancz verlaissn.
Anno 1585 den 24
augusti hat neif Gotschalck van Weinsbergh sin geburtz fest uff bartholomi tag in der camern zu Weinsbergh gehalten daß er den 19 augusti 24 jar alt worden. Er hat ein firdel weinß und 2
q. zu
m besten geben. Es war unß nigt Lisbetgin Hornß noch kranck daß versteurt die freude etwaß.
Anno 1585 den 25
augusti starb der erwerdiger und hoichgelerter her Johan van der Ketten colonien. doctor theologi
æ pastor Martini canonicus s. Georgii et in capitolio. Disser war zum Klinen kop in der Schildergassn sinß fatter hauß geborn neben dem Grosen kop sineß ohem Francken hauß, die beide bruder Franck und Mattheiß den namen vam hauß zur Ketten an der Marportzn hatten, wie mir der pastor selbst verzalt, daß es daher ein gesclechts name worden und die alten von der Ketten genant sin. Disser pastor ist begrabe
n zu s. Agaten bei sin eltern. Er hat sin testament uffgericht sin frunde und kirchen bedacht, und hat ordineirt daß alle sin ingedoim und haußraidt im Widdenhof s. Mertin ohn silber gescheir alle zit dem nachfolgenden pastor van eim zu
m andern ewich sult pliben.
Sehe wie ist disser gutter fromer her sinem nachfolger im ampt deß pastorß so getrawe gewest, ein geistlicher dem andern, und dem sampt dem kirspel einen groissn deinst gethain dan der nachfolger findt nuhe fortan ein frei hauß und wonong. Und daselb mit ingedoim und haußradt gestiffelt, auch renthen und inkompst gnog dar zu, ohn was er selbst hat der kan wol moissich sin, studern und sines ampts warten wan er will und ein her und pliben. O wulten die hausfetter und ander hausgnossen auch also gegen ire nachkomen und das hauß gesinnet sin alß disser pastor gewesn der sich damit ein gut gedechtniß vor andern pastorn gemacht hat. Er war ein gut dischgesel, erlich dar bei und hat dannest diß gut wirck viß gericht. Got gib ihm freude.
A. 1585 den 25. aug. starb Geirtgin von den Steinen, uns nicht und alter magt Lisbeten suster, ohn leibserben in der Widengassn am Igelstein, hat irem ehewirt, den sie vor drei jarn bekomen, alles verlassn, doch jeder suster und broder 4 goltgl. besatz; plach mit irem man zu Franckfort, Worms, Speir, Strasbergh uff die marckten mit kremereien zu reisen. Requiescat in pace.
A. 1585 den 26. aug. haben die von Andernach und Lins dem neuwen churfursten zu Coln, Ernesto von Beiern, gehuldet, wie er von dem churfurstlichn capittelstag zu Coblenz foere, und ware das mit einer unmoissen. Wilhelmus statschriber hat ein gulden geschir vor 5 tagen hie in Coln gegolten, damit Lins den churfursten vereret. Die von Andernach werden ohn zweifel derglichen getain haben. Ob aber mehe stette, als Arwiler, Zulch, Lechenich, Bruil, derglichen im Oberstift getain, mach wol sin. Ich weis es nit, habs auch nit vernomen, noch darnach gefragt.
[521'] Anno 1585 den 26
augusti hat min neif Gotschalck Weinsbergh den eigenthomb sineß drittentheil drierveirthen dheilen, und suster Tringin Hemmersbach sin motter ire leibzugt irer erfschafft deß hauß zu Lymburch stal, smitten uff der Weierstraissen gelegen zu behoif miner und wilant miner hausfrawen Drutgin Barß besweirt jarlichs mit 5
dall. fharn jeden zu 26
rad. alb. termino iacobi mit 100 derglichen
dall. zu loesn noch mit 2
gl. colschs termino iacobi mit 50 derglichn
gl. zu loesen. Und disser ausganck ist vor Conradt Schuyf und Melchior Merhem beiden amptlude
n und scheffen uff der Weierstraissen beschein. Zu dern hende
n Gotschalck vorg. zugesagt und gelobt daß er die beide fharen jarlichs trulich bezaln wulte ohn siner motter schade an irer leibzugt, auch ob sin broder Herma
n und suster Eifgin wegen der clausuln im schrein, vo
n einem kinde uff daß ander zu sterben etwaß vorwende
n wurden sulchs mir und mine
m nachkomen abzuschaffen.
Item den 30 augusti haben diß beide vorg. amptlude an daß schrin uff der Wierstrassen verurkundt, da bin ich mit obg. miner husfrauwen, in lib. piscina uff der Weierstrassn im schrin. Ich mogt kein werschaft dar von bekomen, dan daß geschricht waß zu lanck. Zu gedencken, Gotschalck hat zusage zu Weinsb. uff der Bach in der camern gethain den 26 august und gelobt einen besiegelten schein der motter und mir mit zu theiln.
Item die 100 dall. jeden zu 26 enckel gansse rad. alb. hat Gotschalck selbst anno 85 den 3 septemb. am schrin zu Airsb. untf. da es in lib, textorum anno 71 den 18 julii abgeschriben. Uber acht tage ungerferlich darnach hab ich die 50 gl. colsch am scheffen Schrin am platz untf. und sie Gotschalck uberzalt, sin daselbst in lib. columbæ sub. anno 62 den 16 marcii (da diß fhar stunde) abgeschriben, daß aber Gotschalck beiderlei gelt untf., hat min suster Sibil und sin broder Herman gesehen die es im helfen zelln.
Diß gebt moist Gotschalck zu behoif sineß bestetniß uffnemen, dan er stunde im heilich mit meister Benedicti von Swelhmß
dochter Margreten, dar zu ich im geholfen, sunst sult erß swerlichs kunnen haben
. Daß auch min hausfrawe an die vorß fhar mit geschribe
n steht irret nit
sie noch ire kinder haben kein recht dar zu dan es ist zum conuent in die Reimersgaß mit irem willen ordineirt. Vide mi
n copienboich fol. 122.
Anno 1585 den 27
augusti ist min fhanenwacht die 36the in der ordnong uff die Ryngaßportzs portz gefallen. Bin wol im mantel da hin gange
n und die belotten außgetheilt und loese geben, dar nach zu hauß gangen, und mine
m lutenant daß regiment befollen, dan das corpus starck da war hab aber vor ein firdel weins
16
alb. bezalt.
Anno 1585 den 28
augusti sin min beide neiffe
n Gotschalck Ordenbach und Petrus Ordenbach gebruder von Wormß her ab komen. Gotschalck war vor ei
m jar zu sinem broder den dechen daselbst in den herbst gezogen der swach war und er ist am feber kranck worden und kranck zu hauß komen. Uber etlich tage ist her Peter hie auch kranck worden und licht noch. Und hat min suster Marie also den last und ja
mmer mit innen.
A. 1585 den 28. aug. hat sich min neiff Johan van Dutz, miner suster Catharinen son, bei den bruwer zum Wilden Man uff dem Tormart, das bruampt zu leren, verdingt, wiewol er das steinmetzerampt 4 jar geleirt, sin friheit hatte und wol darbei verdienen kunt. Die ursach [522] was, das sin motter verstorben, sin fatter zu den Augustinern war und nit haus hilten, so das er gein gutt herberg, gekochs oder uffsigt hatte. So dorff er am bruampt nitz zu geben, hat gutte speis und leger, verdeinte auch gelt, dan der bruwer hilt mit wirtschafft, das da vol uff ware. So hat ers bedacht, wie jong und wilt er was, kan das steinmetzerampt wol bruchen, wan er will oder bei dissem pleiben.
Anno 1585 den 29.
augusti hat man eirst zu Weinsb. am haif untferbte trauffen gesehen, daß nit so spade im jair war, wiewol aber der maii und nachsommer sich gar ubel geschickt im bloen, wassen, ist alles kleinkornich worden, der augst war auch fucht, der septemb. ist fucht und kalt, daß man an guttem wein dissen herbst zu haben seir besteit zu zweiflen.
A. 1585 den 31. aug. umb disse zit ist das salzs fast uffgesclagen in Coln, das es uff 16 daler gestigen, auch 20 daler gegolten hat. Darumb das der Rhein beneden gesclossen was. Die Hollender wolten nichtzs den Rhein uff foeren laissen, auch nitzs zu wasser oder zu lande uff Munzter oder Hamborg, damit disse landen nit gespeist wurden und ire fiande fort speisden. Derhalb hat ein rat gestattet, allerlei salz uff Coln zu prengen und gegen den herbst an der Wollkuchen zu verkaufen. Ein rait war auch vorhabens, einen torn.
Anno 1585 den 1
septemb. uff sontag s. egidii hab in der hohemissen s. Jacob den introitum hoeren singe
n und selbst gelesen, wilcher auß dem 67. psal
m gezogen lautende deus in loco sancto svo, deus qui inhabitare facit unanimes in domo, ipsi dabit virtutem et fortitudinem plebi sui. Also hatzs min getruckt bidtboich vo
n alle
n sontagen und festagen, aber ich hab im nachgesehen im psalterboich und befinde daselbst deus qui in habitare facit umus moris in domo. Drumb hat manß dar vor zu halten, quod unanimes sint unius moris, et econuerso, unius moris sunt unanimes, dan vorwar da man von einen sitten ist die gut sin, da ist man eines gemoidtzs, und sol man recht eindrechtich leben, so moiß ein jeder nach gutten sitten trachten und dar in einmodich sin. Uff disse einmodicheit der sitten hab ich gedacht, und dieselbe mineß fatterß hauß Weinsberch minem geblode und gesclecht fleissich gewonscht und beger sie willen fleissich gott drumb bitten und sich darnach schicken und befleissigen. Hab auch alß balde folgendt distichon dar von gemacht
Distichon.
Unanimes habitare domo deus optat in una.
Et facit unius moris ut esse velint.
Dissen sontag ist auch von dem phariseo und publicono die uffstigen in den tempel zu bitten, da sich der pharise
us gerecht macht und verachte den publicanen
etc. daß sin nuhe boese sitten und sunden, dar vor ma
n sich hutten moiß soll eindracht im hauß und geselschaft gehalten werden, keiner sol sich besser achten dan den andern und den anderen verachten, der halb daß evangeliu
m, luc
æ am 18 cap. dem hauß ein gutte leir sin. Och mocht ich auch mit den pubblicanu recht sagen. Deus propicius es
se mihi peccat
ovi etc. [522'] . Der publican stunde von ferne durft sin ougen nit uffsclain zu
m himmel, war demodich. Min grab hab ich zu sant Jacob hinden fern under den klockenthorn erwelt. Man mogt wol drauff in den grabstein hauwen, deß publicanen gepet, o her ich bitt laiß mir widderfaren waß dissem evangelischn publicanen widderfaren ist.
Anno 1585 den 2
septemb. bin ich uff Jacobs van Aich zur Sonnen uff dem Flaskeller am Heumart uff sinem banneressen gewest. Disser war eirst ein gewantmechr gewest eitz ein speckkremer und von ander ware, war in der chur groissern haiffen uff der gewantmecher gaffeln vorgezogen. Und hat seir kostlich angericht, kein gelt gespart.
Anno 1585 den 3
septemb. hat her Henrich Ruisschenberch landtcomthur zu Mastricht die straissendhur am hauß zu
m Birboum neben den Frawe
nbrodern in Coln laissen zu mauren, also daß eitz kein ander inganck an demselben hauß ist dan die neuwe portzs under dem grossen isern korfe. Und leist sich nuhe ansehen als sult es ein statlich hof oder comthurhauß deß deutzschn ordens werden, das eirst ein burgerlich hauß plach zu sin. Und ist vermoitlich das fast hoiffe und renthn gnogsam dar in werde
n komen, und von den Comthuren hauß drin gehalten werden. Oben vor veir mehe oder weniger jaren hab vom anfanck diß hauß mehe geschriben wer es vormail bewont, und von der gassen und Bonnerhof die dar zu komen sin und wie, da hat manß zu besehen. Wan ich so vil haif renth und inkompst zum hauß Weinsbergh kunt bringen wie dan in diß Comthurß hauß bracht kunnen werden, es sult auch wol zu
m herlichn hauß gerathen. Doch gott wirt helfen mit einem kleinen moiß man zu friden sin, und sich behelfen und waß an der inkompst mangelt mit erlicher fleissiger narong und sparong erstatten
n. Der Birboum und Bonnerhof ist nuhe auß der burgerhandt an de
n dutzschen orden komen, da bei sie wol pleiben werden. O burgerlich hauß Weinsberch pleib auch bei meinem geblode und gesclecht. Och wulten mineß testamentzs executorn getrewe sin fleiß und ernst dar zu ankeren.
A. 1585 den 3. sept. starb Gillis von Hensbeck, war ein hendeler mit wullendoichr, weinen und ander waren gewest, wart darnach des raitz, reidt gern uff pferden, swetzten vil, richten vil, lauch vil, hat zwa jonge habselige frawen gehat, verdarf doch uffs letzt, zouch dem churfursten von Coln Ernesto im kreich nach, quam zulest in die probstei s. Gereon wonen, darin er an der pest verfeil, sins alters ungefer von 44 jarn.
Anno 1585 den 4
septemb. starb Gerhardt Lutzekirchens kirchmeisters s. Jacobs frawe uff dem Weidtmart gegen den hauß Gulch uber wonhaftich ein alte kannegeissersche von 80 jaren, ungeferlich 12 jar elder dan ich. War aber drei oder vier jar unvermogen gewest, doch zu
m ende zu gangen und gestanden.
[523] A. 1585 den 5. sept. hat mir min suster Sibilla einen heilich anpracht, den der alte joncker Hall zu Hall bei Quaidtradt minem swager Johan von Deutz anpracht hatte und umb bescheidt anhilt. Sult ein auswendige von adel sin, ein widwe eines vom adel, die kein kinder hat, dan fast erb und groisse leibzugt, sult doch wol funftusent daler wert an den man kunnen brengen, ires alters tuschn 50 und 60 jaren, het sich in dissen kreichsleuffen gern in die stat Coln bestatt. Ich bedacht mich bei mir selbst, wie ich nuhe zwelf jar widman gewesen, gute rast und rau gehat. Es ginge mir wenich zu hertzen, die inkompst het mir wol gedeint, dweil mir min rentgin seir auspleib, aber mit einem wenich und guter rawe war mir beholfen, wult auch uff min alte tage nit gern vil abenturn und minem geblode das untzehn. Edoch gab ich es offentlich minem broder, siner hausfrawen und andern uber gmeinem dischs zu erkennen, begerte ires raits, den ich doch selbst besclossen hat, und min broder widderrede es mir von stundt an, und ich hab es pleiben laissen.
A. 1585 den 6. septembris hat sich allerlei folk mit der berchemer confauwen, zu tusent stark, in die stat Coln willn begeben, (wie beschein), den mart zu besoichen und ander gescheften zu verrichten. Und wie sie mit groisser mennigten widder hinaus zögen und bei Lin hinder Melaten quamen, sin ein gutter anzal ruter und haickenschutzn, Lutger, Wal(en) und Beierschn, die erzbischof Ernesto deinten, an sie gesatzst und sie berauben und plondern willen. Die confaue, so sei vergleit, und kaufleut, lantleude und andern, so darbei warn, stalten sich frei in die gegenwer, namen die wagen mit weinen, wollen und anders vor sich, schossen und scharmutzelten hart uff ein(an)deren, also das der straissen(schender) bei funfzich pliben sin, der kaufleut, forleut, schutzn, bauern auch etliche, und war ein grois geschrei und jagen im felde, das mans vor der Haneporzn hoirt und sach. Den 8. sept. haben die freibuter fast koe und vehe vor der Haneporzn genomen.
Anno 1585 den 6
septemb. ist Anna daß kindt elige dochter mineß neiffen und patten Reinhartz van Dutz und Cathringin eleuthen beim Numart in der Schildergassn neben dem hauß zu
m Kriptz geboren den morgen umb funf vren. Und min neif Reinhart der fatter ist frohe zu mir an die Hoeportzs zu Cronenberch komen. Und angezeigt wie daß kindt geboren were, und sin husfrauwe die motter were an der pest kranck, mit beger ich wult doch vor 8 vren zu s. Apostoln komen und es uff der tauffen heben. So bin ich zu rechter zit mit der frawen zu
m krantz uff dem Altenmart dahin komen und es wart nach ihr Anna genent und geteufft. Ich gab uff der dauffen ei
n sonne
ncroin galt 15
mr. ite
m 1
goltgl. galt 12
mr. ite
m 1 embder guld galt 8
mr. 4
alb. ite
m 1
rad.d galt 11
mr. ite
m 1 regal galt 7
alb. ite
m 1 raitzeichn 14
alb. ite
m ein groin fla
udn
[523'] budel 14
alb. ite
m der heulschn 1 tornerß 6
alb. su
mma in all facit 13
gl. 7
alb. current. Daß kindtgin war seir krencklich und starb denselben tag am abendt also das es nit vil uber einen halben tag alt war. Die motter starb im den andern tag nach.
A. 1585 den 7. sept. starb Catharina Ponel mines neiffen Reinhardt von Dutz hausfrawe an der pest, daran sie nit uber drei tage krank gewesen und darzwischen eitzbenent Anna ir dochterlin geborn und unwissent verlorn. Disse war gar gedultich in irer kranckheit wie auch zuvor im leben. Denselben tag befalch sie irem lerjongen am goltsmitampt, er sult in das felt gain und hoeln ir ein oder zwa froschn, die sie under die foiss mogt binden, das sie ihr die hitzden auszehen mogten. Er ginge hin; do er sie bracht, war sie glich verscheiden. Got sie ir gnedich war noch jong zart und zugtich und still hat den man nit uber zwei jar gehatt. Den 8 septemb. Mari
æ geburtzs tag wart sie mit irem tochterlin Anna auß irem wonhauß nedem dem kriptzs in der Schildergassn bei dem Numart zu s. Apostoln getragen. Und daselbst in die hall neigst der dhur am kirchof zu s. Apren wart in deß alten Reinhardt von Duytzs graf deß kirchmeisters zu s. Apostoln.
A. 1585 den 9. sept. hat unser heiligster fatter, her Sixtus quintus, neuwer romischer pabst, die beide, Henricum Borbonium, konink von Navarren und Bearnen, auch Henricum Borbonium, princen von Conde, als ketzer ercleirt und verbannen vor sich und ire erben und nachkomen, drumb das sie nach dem parisischen mort und bloitsturzung die ketzerei in Frankrich versworen, die catholische religion angenomen und dannest folgens die ketzerei widder angenomen und die catholischn verfolgt, wie dan notorium und offenbar sult sin. Derhalb er sie und ire nachkomenheit aus pabstlicher macht aller irer koninkrichen, furstentumben, landen und leuten priveirt und untsetzst, und alle ire vasalln, lehnleut und undertanen von allen iren eiden, gehorsam und deinsten absolveirt und frihet, und beraubt bemelten konink von Navarre und princepen von Conde aller succession und sterbfell, und signanter und austrucklich der hoffnong zu der cronen und koninkrich Frankrich. Und diss alles mit groisser autoritetn, graviteten, ernst und peenen, mit rat und bewilligung siner bruder, der cardinalen, und amtzs halber. Datum Rome apud s. Marcum. Anno incarnationis dominicae 1585, die 5 idus septembris, pontificatus anno primo. Publicatum vero anno 1585 die 21. sept. in basilica principis apostolorum. Datum urbe et in acie campi Florae per Hieronimum Lucium et Nicolaum Talliettium, pape curs. Und 25 cardinales stain benent unden an der getruckten latinischer declarationen, unden stunde A. de Alexiis. Ego Sixtus, catholice ecclesie episcopus. Wie es nuhe mit disser pabstlicher erclerong, ban und entsetzung faren wirt, ob sie wirkung wirt haben und der von Navarrn und van Conde sich schrecken und gnade erlangen werden, davon weis ich keinen bescheit zu geben. Folgende zeit wirtzs erlern. Haben aber ire gegenret und untschuldong anno 86 zitlich in truck laissen uisgaen.
[524] A. 1585 den 10. sept. binich mit uff dem gutlichen tage zwischen der abbatissn und jonfern zu s. Claren eins, und dem guardian und Minoriten, beider seitzs in Coln, anderteils, gewesen und sie helfen verglichn. Uff seiten der Clarissen war her Theobaldus weibischof, her Melchior Brune, dechant Apostolorum, und ich, als bewanter des cloisters, uff seiten der Minderbroder war ein italianisch Franciscaner commissarius und her Waldorf, zur zit guardian, samt etlichen patribus zu Minderbrodern. Sie hilten zu beiden sietn hart, die sach hat sich verlaufen, das sich die Minoriten der Clarissen ganz abtoin wulten und schoin vom pabst absolveirt und erledigt waren. Der churfurst von Coln, Ernestus, hetzs auch wol leiden mogen, aber die Clarissn hatten darin ein grois bedenken, also das der Clarissen frunde bei eim rade anhilten, das kein neuwerong oder spaltung gemacht werde, also das durch eins raits commissarios gehandlet wart, das sie sich samen verglichen sulten. Und was diss ir misverstant und stois. Die Clarissen hatten mit den Minoriten vor anderhalb hondert jarn ungeferlich einen bestendigen contract uffgericht, das die Minoriten alle tage zwa missen sulten zu s. Claren toin, dargegen sulten innen die Clarissen jarligs 29 ggl. geben und vor etliche festen zu predigen und bicht zu hoeren 2 malder korns und zu zeiten die zop. Die Minoriten sachten, nach gelegenhit und durden disser zit kunten sie nit zukomen, wulten mehe haben, die Clarissn wulten nit mehe geben, derhalb sie sich irreten und die sach in den saal vor den official erwois. So ist dismal abgehandlet und vertragen, das die Clarissen vor die zwa tegliche missen jarlichs bezaln sulten 80 daler, und vur die predig und bicht jarligs 12 daler eitz laufenden gelts. Dess sulten die zoppen und ander besweirnis ab sin. Ich war allein ein weltliche und laicus under inne
n und treib seir uff den vertragh wiewol sunst beide parthien hardt hilten. Und sie bedanckten sich mineß fleissigen anhalten und vorgesclagne
n mitteln. Und mich bedunckt es war also pillich dan die zeiten waren eitz anderß dan vur anderhalb hondert jarn. Ich hat min nicht und ander bewanten zu s. Claren und der gardian war im kirspel s. Jacob geborn und erzogen, daß ich deste fleissiger waß.
Anno 1585 den 10
septemb. ist min 37 fhanenwagt uff s. Severinßportzs gefalln, bin selbst uffgezogen, bezalt 2
q. 9
alb. 4
alb. gobelger, 3
alb. kertzn 4
alb. glaser zubrochn it
em die neu bleichn lucht 9
mr. daß blechen kertzen husgin 6
alb. gekost.
A. 585 den 12. sept. hab ich min newe gestrickte wulln underhoesn diss jars eirst angetain zu versoicken, gekost 24 alb., nit zu vil. Ich hab sie ohn vorfoiss und versen laissen machen, allen mit eim kleinen bendgin dran gestrick, 2 finger breit und(er) dem foiss, sunst wan sie sock haben, so zwingt mich der schoin, dan der schoin beschirmpt auch den foiss, wan wullen soeln binnen in die schoingefodert werden. Ich plach vor 3 off 4 jarn kein gestrickte hoesen zu tragen, aber ich befunde, das es vur kelte und wint nodich umb die bein ist.
[524'] ,A. 1585 den 13. sept. ist her Petrus Schulting von Steinwich aus Westfreislant, der rechten doctor und ordinarius lector, auch syndicus, der stat rait zu Coln, nach etlichn weghn sines suchelens gestorben und ist zu s. Mariengarten begraben. Hat von jongs auf fleissich studeirt, dan er eines gutten verstants, starker memorien und harter sprach war, dadurch er seir gebraucht und vernoimt wart. Mit siner eirster frauwen her Angelmechers dochtern hat er von den minderbrodern im eckhuiß gegen dem Geiren uber lang gewont. Mit der zweiter frawen doctor Halternß dochter widwen doctor Fridrichn Echt hat er im eckhauß an der Reimersgassen orde gegen der bursen Laurentiane uber gewont zu
m ende zu.
Hat vil reisen von wegen eins raitzs getain an den pabst uff Rom, gen Oisterich, zum keiser, zu geistlichn und weltlichn, chur- und ander fursten und herrn, uff richz-, hans- und stettage hin und her, das er dadurch alle gelegenheit und gerechtigkeit und hael der stat Coln gewist, und in grois gehuir und ansehen geraten ist. Hatt auch da gutte salaria und verdeinst gehat und richtumb zur maissen. War auch nit elter dan etliche jare uber funfzich im besten sines lebens. Sic transit gloria mundi. Hat von beiden frawe
n kind
er nachgelaissen und zwein off drei broder. Ein rhaidt hat dissen sindicu
m nit gern verloren
n.
Anno 1585 den 15.
septemb. ist Georgen Kaldenbach ein alt nachpar achter, und kirspelßman s. Jacob uber achtzich jar alt gestorben alterß und swacheit halber. Ist anfencklich ein gewantmecher gewest und folgens ein wullen ferber zu
m Wolf uff der Bach
dar in er sin steifdochter bestat und er zouch hoher uff die Bach in sin eigen hauß seir nach wonen dar man uff die alte maur geit, lagt sin gelt an leif und ander rent da von er ne
mlich lebte, den 17 septemb. wart er zu Jacob nit weit von s. Mattheiß elter an dem gestoilß bei sin hausfrawe begraben. Ist ein besonder leibhaber der haußarmen s. Jacob gewest den er in sinem leben und nach sinem dhoit nach sinem vermogen vill bestift hat doch vorbeheltlich im meistheilß der leibzugt dran wie pillich, derhalb die kirch und armen wol mit im gefharen ist, wie daß copienboich und provisornboich visweisen wirt. Und die haußarmen haben mit zu grave und zu
m offer uff sinem begenckniß gangen; die werden mit irem gebet zu troist siner selen komen. Er hat kein kinder noch suster noch broder nachgelaissen.
Anno 1585 den 16.
septemb. ist Adam Gruter der wirt uff Rheinberg an der marckmanßgassen verstorben.
Und ist sonder die 4 orden, allein mit den preistern zu Noitburg in die groisse capell bei s. Marien begraben, dess man sich verwondert, angesehen er nit catholischs war, wie das practiseirt mach sin, sunst war er ein gutter, erlicher, geschickter, habseliger burger. Hat daß huiß Reinb. mit der Stadtportzhuyß vor langs gegolten und eim rhade daß portzhauß uberlaissen, hat auch dan newe portzgehuisse vur sin hauß Rynbergh gebaut und seir daß gansse hauß gebessert. Hat sin hausfrawe und fast kinder nachgelaissen, hat auch bruder die heubtleudt und kreichtzleudt sin. Und waren von guttem gesclecht und frunden, weiß nit ob er peste verfallen, tuschen 50 und 60 jarn sinß alterß.
[525] Anno 1585 den 17.
septemb. lamberti war daß æquinoctiu
m autumnale. Und mir fiel ein frage vor die wol ein erclerong erfordert. Nemlich ob ob
der hausfatter zu Weinsbergh min erb geistlich were oder folgens wurde, wie er sich dan gegen beide oberkeiten alß den churfursten von Coln und rhadt der stadt Coln halten soll. Ich hab wol druff zugelagt daß der hausfatter zu Weinsberch weltlichen standtzs und ein burger sin sult.
Und were mir daß seir leib, aber hab doch dem geistlichen stande keinen abbruch willen dhoin. Wie dan in minem declaration boich, cap. 7 vers. 1 nu. 15, fol. 112 pa. 1 zu ersehen, da ich sage, daß ein canonicus moge hausfatter und hinwidder der hausfatter canonicus werden. Ich verstain aber under dem canonico alle geistlichen geweihet od
er ungeweihet.
So laiß ich es noch dar bei daß der hausfatter deß geistlichen standtzs moge sin oder werden. Nuhe ist die frage wan der hausfatter dan uber kurtz oder lanck geistliches standes wurde sin oder werden, wie er sich dan gegen sin geistliche oberkeit und auch gegen eine
n rhadt disser stadt so verhalten. Da sage ich, sol er jeder oberkeit sin gepurliche ehre, gehorsam, und treu beweisen, dhoin und geben waß jeder zu stehet. Deo qu
æ sunt dei, et cæsari quæ cæsaris. Und besonder in religion und gewissens sachen, da hat er sich der oberkeit so druber ist und ordnet gemeiß zu halten und doch den widderwertigen nit so streng si
n, dan sie gedultich vertragen und got vor sie bitten, daß erß zur seligkeit schicke, und laiß daß stilswigendt der hoher oberkeit befolen sin. Waß aber den gehorsam alß beider oberkeit gepott und verpot antrift, da sol er jeder oberkeit gehorsam sin uber daß waß jede von rechtzs wegen zu gepieten hatt, und der geistliche hausfatter immer thoin kan. Er sol auch jeder oberkeit ire steur, bedtgelt, schatzung, zinß und weß deß mehe ist unweigerlich handreichen und geben, und sich deß besweirniß und schadens getroisten da mit er uff beiden orthen angeneim und gefellich moge sin, und nit verhast werden. Dweil aber der hausfatter zu Weinsbergh meistheillß im hauß Weinsbergh daß ein burgerliche weltliche wonong ist, so soll er nit zu hart uff der geistlichen privilegia und freiheit (die ohn daß gehessich
) stain, dan sich burgerlich vnd nachparlich mit erzeigen, daß er jn etlichn fellen vnd sachen wol thoin kan, Alß wan jn eyn Rhat der accynssen vnd schatzung stewr, deinsten, deß bots vnd derglichen nit erlaissen wolt, wie dan auch der gewontliche oder vngewontlicher wagt. Alß jn der nachparschafft eitz der fhanenwagt der kettenwagt, der tag oder nachtwacht, da sol er sich stillich mit eym Rhait vnd nachparschafft fruntlich verglichen vnd vertragen, daß er vmb syneß geistlichen standtzs willen syner eygner person halber verschonet mogt syn, vnd sol daß mit gelde vnd gut erstatten, es were dan jn der hoichster noit vnd gefhar. Vbi necessitas frangit legem. Es wirt jm kein schandt noch verderben syn, vnd syn meissigkeit vnd bescheidenheit dem hauß vnd jm selbst lob beiprengen, derhalb sol er nitzs durch sich oder ander vorwenden oder practi
[525'] zeren daß eym Rhaide zu widder ist Sich der vrsachen auch keinß wegs vff die emuniteit vnd freiheit begeben oder daselbst verhalten, dan etwaß besonderß dhoin alß eyn burgerlich vnd nachparlich geistlich man, der vff der gemeinden vnd vnder der gemeinden wont, doch syneß geistlichn standes sol vil verschonen alß es daß vmb fridlebenß dhoin kan, also zu verstain wan jhme alß eym hausfatter jm Harnerß zu stain gepurte, So sol er daß vor syn person ab bitten vnd lieben vnd eynen qualificeirte gutten burger jn syn stadt schicken und belonen, da mit eim rhade und nachparn oder der geselschaft genoigt, also mit der wacht, bot, und deinst. Wult ein rhade auch daß der geistliche hausfatter ei
n rhade einen eidt sulte dhoin treu und holt der stadt zu sin, deß sol er unbesweirt sin uff einer gaffeln oder vor wem eß sie, vor dem her official oder andern geistlichn. Da die aber sulchen eidt nit untf. wulten, so sol er dannest in der herrn burgermeister handt in eidtzs stadt geloben eim rade und burgerschaft trewe und holt zu sin. Wie pillich dan der hausfatter wan er schoin geistlich were, sol vor eine
n mittelmeissich burger eracht und gehalten werden umb deß willen daß er in der burgerschaft leibgehalten werden. Wie min verslin oben fol. 493 pag. 2 vermelt, cius erit
etc.. Were der geistlicher hausfatter auch uff einer gaffeln vereidt und hett sin schilt da hangen, so sol er daß schilt laissen hangen sin kost dhoin wie sich gehurt aber sunst personliche
n deinst halben mit der geselschaft verglichen daß er zu leiden sie, und gunst hab. Glicher gestalt sol er auch in sine
n kirspel dhoin, und kirspelß last tragen und geregtigkeit bezaln. Summa er sol und moiß sich mit den halten da er bei ist, doch alles mit bescheidenheit daß es sinem geistlichen stande nit zu vil abbruchlich und nachtheilich sie, daß die schande und nit der schade angesehen und geacht sol werden, dan sulcher schade prengt nutz und leibde die in sich nutzlich und aber abgunst und haß schedtlich ist.
Ich hab auch oben in minem declarationboich cap. 6 vers. 1 nu. 6 in fi. fol. 55, pag. 1 gerurt da die geistliche oberkeit mit eim rhade und burgern der sachen nit einich weren, und dar auß untstain mogt, daß dem geistlichen hausfatter gewert oder verpotten wurde eim rhade und burgerschaft nit trewe und gehorsam zu sin und steur zu geben wie obgemelt. So sol er sich dannest neutral halten wa im daß helfen mach. Wa nit, sich mit eim rhade der stadt besprechn und einen fundt soichen und finden, wie er nit excommuniceirt suspendeirt oder siner beneficien priveirt und untsetzst wurde. Sult aber sulchs auch nit helfen so mach er sin beneficia lieber permutern under ander furstenthumben oder resignern zu henden und nutz siner frunde, dan daß er eim rhade und sinem fatterß stadt untrawe und zu widder sin sulte. Doch kan er sich diß falß zu beiden seithn mit wenich schadenß verglichen daß er neutral plibe. Aller best werß.
Da auch einich uffroir und ufflauff in der stadt Coln untstain sulte da gott vor sich, daß sich die gemeinde zu
m theil oder zu
m mail gegen einen rhade ufflenen wurde, und dan eim jeden gutten burger und inwoner gepurt zum friden und eindracht zu rhaden, so sol dem hausfatter besonder wan er geistlich ist sulchs zu thoin gepurren, doch so bedachtlich und meissich daß er der uffruriger zorn und grimmicheit etwaß wiche, und sie nit gegen sich reitze. Ut c
ædat furori et primis motib
us,
[526] kan daß aber nit helfen, so sie er neutral so vil moglich ist daß er noch daß hauß Weinsbergh durch in nit in last kome. Ich hof und bitt daß ein rhadt rechtfertich und gnedigh wil sin, und nit partheiischs oder eigennutzich, uff gotzs lob und ehr und der gemein nutz und fride pleibe und erhalten werde.
A. 1585 den 18. sept. ist Odenkirchen under Nuiss, das borghaus, unversehnlich ingenomen und die fraue van Odenkirchen hinwech gefoirt. Das sol also zugangen sin. Des churfursten Ernesti von Beiern heubtman zu Keiserswerde hat sich bei die fraue uff das scloss zu gast geladen und sich schutzs und schirm irer erpotten. Und wie sie in erlich untfinge und uber disch saissen, haben sin diener mit der frauwen wechtern einen alarm im vorhoff an der porzen angefangen, dess sich der heubtman undernomen zu steuren. Und wie sin ruter angedrongen, die porz eroffnet, ingelaissen und das scloss ingenomen und besatzst, die fraue mit sich gefoirt. Etlich willen diss wirk untschuldigen, sagen, es sie im besten geschein, dweil es der veir borggreven des erzstifts Coln heuser eins ist und die fraue nit catholisch war, das es van den Trucksessischn nit ingenomen wurde. Ich hab den verstorben herrn von Odenkirchn und eitz sin widwe seir wol gekant die ich etlich mail in Coln angesprochn hab.
Anno 1585 den 20
septemb. ist Peter Castenholtz gnant Bender burger zu Reimbach zu mir komen und umb die pension der armen zu Reimbach gefragt wilche va
n der abloesen der 50
goltgl. zu Meckenhem herkomen were, nem 2
goltgl. jeden zu 26
rad. alb. uff den 3 halber zinßhuser uff der Bach belacht. Item noch einß 15 engellotten gefordert wilche im wilant Berndt Luchelgin schuldich gewesn und eine
n schein laissen sehn den her Johan van Tonbergh geschriben hat. Item daß besetz begert so jonfer Merge Luchelginß siner motter und iren kindern gethain het.
Ich hab uff die pension gesagt, wan er quitancz bracht sult der eirste termin assump. Mariæ anno 85 nemlich 2 rad.d folgen. Man were auch willich versicherong zu thoin. Der besatzste rentbreif van 4 rad. mr. den armen zu Reimbach lege in der kisten, wan die uffginge sult er gegen gepurliche quitancz folgen. Die 15 engellotten hetten vormalß half hinder gericht gelegen da het sie meister Gerhart Wendel im hof van Coln half untf.. Mit der ander halfschit so kunte ich ohn die frunde van Lynß nit handlen gab im aber allerlei zu bedencken waß ime begegnen wurde.
Gegen daß besetz und engellotten het man auch vorzuwenden waß ir fatter Johan Castenholtzs von pensionen zu Odendorf uffgehaben und noch nit bezalt, und waß er auß den inuenteirten guttern Berndten Luchelginß gekaufft und noch unbezalt were. Doch sin wir also gescheiden wan Wilhelmus Castenholtz statschrib
er zu Lynß
gen Reimbach queme sult er sich mit im verglichen und beide mit volmacht her zu Coln komen und ire sach abhandlen. Diß sach triffe an wilant Berndten Luchelginß deß fatterß und Marien Luchelginß beide testamenten dar inne
n ich executor bin. Und die frunde va
n Lynß miterben.
[526'] Anno 1585 den 22
septemb. sint Benedictus von Swelme steinmetzer und Mettel va
n Ernerfelde elude bei unß zu Weinsbergh zu gast komen da haben mir innen angezeigt dweil die heiligs sach zwischn unserm neiffen biß her zu umb daß unß nigte Lisbetgin Hornß lang kranck gelegen were pliben anstain. So wulten mir nuhe dem gehalten abscheide neigst oben den tag petri und pauli gehalten und inne
n durch Sebastia
n Durworte
n angezeigt ut supra fol. 509 nachkomen den wie widderholten. Und sin so fort vor der maltzit einß worden waß unß neif Gotschalck Weinsbergh und ir dochter Margret va
n Swelme also neben irem heiligs gut mallich 200
dall. samen pracht und kinder zillen wurden und nachlaissn und irer dan ein vor dem andern absterben wurde da sult man sich dem stadt rechten gemeiß halten. Wa aber ein vor dem andern ohn lebentige nachgelaissen kindern und leibßerben absterben wurde, da sol der lestlebendt deß eirstverstorben 200
dall. heiligs gut sampt dem gewo
nnen und geworben haben gewinnen und behalten, außgescheiden doch kleider und kleinater die sullen widder zu ruck da sie herkomen sin falle
n wie glichfalß jedeß patrimoniu
m diß sult der effect und meinong vom ganssen heilich sin den man auch etwaß mehe ercleirt in die feder sult prengen.
Darnach sin wir zu dischs gangen und frolich gewest, die brut Margreit in auch dar in komen. Glichfalß Sebastian Dhurworter und sin hausfrau die vor hin dar bei gewest und nemanß mehe dan wir im hauß und sin den ganssen tag pliben. Ich hab minem neiffen Gotschalck einen gulden rinck gethain und min broder im ein stuck goltzs sulchen hat er der dochter margreten vor eirst geschenckt. Man hat auch folgenß uber dischs zu bedencken vurgesclagen wa die jongen elude sich nedersclain und wonen sulten. Ich hab von minem hauß uff der Bach da Joachim Schartzever innen wonte vorgesclagen, daß were weit von platzn und kunt daß zimmerampt bequeimlich da getriben werden, Benedicti hausfrauwe ware uff narong vor die frawe geneigt, die scloge ein zinßhauß in der Lyndtgassn vor, daß eitz ledich stunde und joncker Bellerbuschs zugehorte, dweil ir dochter in der Lyndtgassn gewont den handel mit herinck stockfisch botter und keiß geleirt het, da her Benedictus auch steimpte daß der man sine ampt und die frawe iren handel sult triben, kunten wol samen geschein. Her uff sclossen wir nit leissen es also in bedencken stain, und scheden daß mail von ein andern.
Aber folgenß hat Benedicti frau uff daß hauß in der Lyndtgassn getriben zu versoichen. Und wie Benedictus und ich den 27 septemb. zu joncker Bellerbuschs quamen wult erß nit ein jar zusagen zu vermeden dan wult es im grunde verkauffe
n. Und wan erß vermeden wult so moist ma
n uff gefhar deß verkauffenß stain, und man mogst jarligs nit weniger dan 60
goltgl. in gold gebe
n. Disser groisser haußzinß erschreckten unß alle vor andere zu
arbeiten, also moist man sich deß huiß in der Lyndtgassen getroisten.
[527] Anno 1585 den 23
septemb. bin ich mit miner 38 fhanenwagt uff die Haneportz gezogen. Ite
m vor 2 quarte
n weinß 9
alb.. Ite
m gobelger 4
alb. ite
m kertzn in die lucht 4
alb. ite
m dem borggreven 6
alb..
Anno 1585 den 26
septemb. ist Goddert Mullenwegh ein vernoimbder fasbender und weinzepper vor sant klein s. Mertin eiß stoltzer man uff sine
n besten an der pest gestorben, und uff den ellenden kirchof dweil er der anspergschr confession war) begraben. Dissem hat Maria Blomendalß daß hauß zu
m Scherfgin und anderß im schrein genant daß er zu
m Elephanten genant in minem beiwesen und underhandlo
ng verkaufft da Maria Luchelginß die 10
goltgl. fharn uff hat. Und er hat hinden am Heumart daß groisse sommerhauß abgelacht und zwei neuwer heusser sampt einer portzn uff die stadt gebaut und daß Principal hauß auch repareirt und verzeirt. Hat sin husfrawe und kinder mit dem hauß und keller vol gutter wein verlaissen.
A. 1585 den 27. sept. im knode zu Arsberg untfangen 6 gl. min 3 alb., und es sin her Hillebrant Suderman burgermeister, joncker Lodowich Heimbach, Gerhart Vederhen schreinmeister erwelt. Dissmal haben die amptlude vertragen, dweil es fern were und vil kosten, auch die kist vol boich und swer were, man sult ein gewolbe zu Arsberg under die trap bawen und das schrin nit mehe zu Leiskirchen im gewolf halten, dan zu Airsberg bei der hant haben.
Anno 1585 den 27
septemb. uff fritag zu 4 vren vormittage ist Elisabet von Dutzs elige dochter minß swager Johan va
n Dutz und Cathrinen va
n Weinsberch miner suster an der pest gestorben in irer broderß huiß neben dem kirps zwischen dem Numart und Crutzbroren
. Disse war bei 4 jar zu s. Claren im cloister gewest und ingekleidt kunt wol singen, wart aber hart gehalt dweil sie hartlerich war, drumb sie binnen jarß vor irem profeß heimlich und stillich auß dem cloister gangen war. Erhilt sich bei irer suster Elsgin Ellerß und broder Reinhardt da sie uffs lest bei irer swegern Cathrine
n Ponel ireß broders frawen in der pest kranckheit gewesen irer gewart gedeint gereckt und gelangt und da kranck worden und gestorben, war noch unbestat jonck van 22 jaren. Und wart zu s. Apostolen in daß vorbestimpte graf ireß hergin Reinhartzs vo
n Dutz und ire sustern die da ligen) begraben, got sie ir gnedich. Daß cloister solt den fal nit haben. Sie stunde mit einem jongen geselln Michel Lessmanß son im heilich. Man sagt, der were wilde got het sie dar vor behut. Ihr were auch wol geschein dan sie nit va
n den scharfsinnigsten war, diß ist ein haußcognatin zu Weinsberg gewest.
A. 1585 den 28. sept. ist min swager und gaffelbroder Anthonius Kloich raitzschriber in sinem wonhaus am Platz im winkel am putz peste gestorben und zu s. Laurentz begraben, hat mit siner hausfrawen Agnesen von Remunde sin testament uffgericht, die leste hant zu wenden und zu keren, dan er kein kinder mit ire hat, das ihr eitz ein geratn sach was, wiewol er filligt nit druff gemuntzt, das er der eirst solt sin. War ein geubter notarius und schreiber, war van Attendar burtich.
[527'] Anno 1585 den 28
septemb. haben min beide neiffe
n Herman und Gotschalck die jongen von Weinsberg mi
n broder Christians nachgelaissen sohne daß haußraidt und ingedhoim waß innen nach dhoit irer freuwen ireß fatterß motter Sophien Cort durch daß loß zugetheilt waß eitzundt dweil Gotschalck mit Margrete von Swelme im heilich stunde der abgeredt waß widder under sich beiden in beiwesen miner meineß broders suster Elisabethn und Sibillen durch gewigt und loß in zwei theil getheilt, dan Gotschalck solt deß sine
n selbst von nothen haben und gebruchen moissen. Min broder hat Gotschalcks theil waß im gefalln per partes uffgezeignet, deß glichen hat Herma
n waß im gefallen auch per partes selbst uffgeschriben ich nit, dan sie nuhe selbst alt gnog sin dasselb zu behalten und zu verwaren. Waß und wie vil es aber samen gewesen, daß findt oben sub a
nno 75 den 18 augusti fol. 358, stuckweiß angezeignet, da hat manß samen zu sehen.
Anno 1585 den 29
septemb. s. michaelßtag biß her zu von der weinbloit ist es feucht und kalt witter gewesen, daß die truben seir verrissen und klein kornich gewesen. Und wenichs weinß zu verhoffen war er nit auch saur wirt werden. Aber diß stadt und daß ganse landt ist noch vol gutten firnen weinß und der verz
igh hin ab umb deß kreichs straissen und rheinruiffer und hoher licenten willen ist nit seir groiß, daß derhalb die steigerong nit so gar hoich geschein wirt.
A. 1585 den 30. und lesten sept.hat ein rat der stat Coln instat ires abgestorben syndici, des hern doctor Steinwegs, zwein neuwer syndicos vor einen erwelt, nemlich doctor Wilhelmum Haickstein zum Bock in der Neuwergassen eitz wonhaft, und doctor Peter Crantzs zum Bongart under Pannenscleger wonent, bei(de) geborne colnische kinder und hie in den rechten promoveirt, hochgeleirt und wolgeubt, zimlich beredt, nit wie d. Steinwich war, und d. Haickstein kunt auch gut italianisch und franzosischs reden. Das irer aber zwein erwelt sin, mach daher komen sin, das jeder vil gunst bei den hern hatte, damit es einem nit falt.
Itemdissen morgen (30. Sept.) hat man auch in stat swager Anthonii Kloich gekoren Sebastianum Feder van Duisberch zum raitzschriber, der durworter war, item in disses durworters stat Gerhardum Helman zum durworter, item zu stat Wesseli Bentzlers ist Wolterus, des schrinschribers Petr Feisten diener, zu schriber am pertzgericht zu Arsberch. Also practiseirt man und promoveirt ein jeder die seine, den er bewant und gunstich ist.
Anno 1585 den 1
octob. remigii ist die jargezeit und heude zehen gansser jar das min broder und ich gemeinen disch zu Weinsbergh in unser vorelter hauß samen gehalten, dan die gemeinschaft hat angefangen anno 1575 do es ein gulden jar war. Inhalt deß verslins
Distichon.
Post ter quingentos vigintiquinue ter annos communis Weinsberg incipit esse domus.
Den datu
m deß jarß 1575 prengt auch der folgendt latinisch spruch mit sich. Domus aurea lux,
[528] . Wie die zallittern dar in anzeigen alß 1575 und darumb aurea lux domus. Ein gulden licht deß hauß Weinsberch, dweil es im gulden jar angefangen, dar in mir beide broder mit unsen beiden broderß kindern und suster Sibillen angefangen und biß her zu volherdet haben gemein hauß und kost zu halten. Und ist dannest die zeit vo
n zehen jaren etwaß besonderß, dar desglichen uff disse weiß in Coln fonden wirt wie ich vernimen kan. Spero bonu
m omen et pr
æsagiu
m esse ut etiam continuctur in futuru
m per posteros. Min godt und her laiß es durch din gnade ein gut zeichn und anfangk sin wilchen dhu durch die zehn jarige eindregtige broderlige gemein haushaltung bestetigt hast. Ich bitt demodich wilß din gnade zu minem testament wenden daß durch mine
n erben den hausfatter der glichen im hauß Weinsberch mit ehren und nutz alle zit geschehe.
Ihr minß broderß kinder, ihr min agnaten und cognaten deß hauß und alle andere hausgnossen helf den almechtigen ewigen got getrulich drumb bitten.
Anno 1585 den 2
tag octob. hab ich uff mittelhandlung mineß broderß und siner hausfrawen und bewilligung Benedicti van Swelhem und siner hausfrawen minem neiffen Gotschalck va
n Weinsberch die zwei alter zinßhuisser an der Hoeportzen genant Vuylappel zugesagt zu vermeden jarlichs vor zehen
goltgl. deß sult er uff sinen budel ohn min kosten und last 40
dall. oder zu
m meisten 50 daller drin verbawen dar von sult er kein pension haben umb deß lederlichn zinß willn, edoch sult er auß den zwien ein hauß machen und vor sin ingewilligt gelt so lang pfandtz geweiß inhalten biß im sin vorg. gelt bezalt wurde. Also ist kurtzlich ohn argelist gehandelt.
Dan der ansclagh mit dem hauß in der Lyndtgassn war unß nit gerathn. So wolt Benedictus an daß hauß uff der Bach nit, sagt daß lege achterln.
Derhalb ist diß an der Hoeportzn und Herstraissn zu aller side gefellich gewest, da were daß handtwirck zu triben, het ein gutte ufffart van Rhein und uff der Bach platz holtz zulagen. So kunt man auch herinck stockfisch keiß botter und anderß da feil haben dar in Benedicti fra groisse genoigde hat und Margret die dochter den handel geleirt hat. Er hat auch min neif Gotschalck groisse genoigde zum bawe deß Vuylappelß hauß und so balde er die bewilligung hat und min zu sagen, finge er von stundt an van sinen holtzs den giffel zu machen und sich zum bau zu schicken ehe dan man vom rhade erleubniß bekomen. Edoch haben es her Pilgrum und her Crudener zur zit rentmeister sampt den wirckmeistern besigtigt und es uff die alte figur zu machen nitz an der platz zu gewinnen, wiewol sie alle und ich selbst vor gut ansahen daß es dem eckhauß dar neben gliche hohe gebaut solt werden, es were wol zirlich gewest aber es war mir noch Gotschalck nit gelegen daß alte leitag abzuwerpen und ein neut zu machen daß sult zu weit in den budel gesclagen haben. Mir kunten auch die stadt uff unsen schaden nit zeiren, so moist man sich mit dem alten tag behelfen.
[528'] Anno 1585 den 3
octob. alß ich mit mine
m neiffe
n Gotschalck der vorg. medong und bawß zu friden war hab ich den inwoner deß einen hauß zur Bach zu beschickt und im sulches angezeigt. Er heischs Wolter van Burich war ei
n fasbender, die frawe Engin va
n Gulch plach herinck buckinck und stockfischs drin zu verkauffen, und sagt im daß hauß selbst gutlich uff. Es war auch vor hi
n umb johanniß eirst uffgesagt. Es dede in leide und mir glichfalß mogt aber eitz nit anderß sin. Das ander zinßhuiß im Winckel war vorhin ledich. Doch waren es zu friden wolten nach eim andern zinßhauß umbsehen.
Hie moiß ich kurtzlich vom ursprong disses huiß etwaß vermelden. Als daß es vor dreihondert jaren ein gering gebewß und ein huiß gewesen, wilchs einer gnant Henrich Vuilappel zu
m eigenthumb besessen inhalt deß schrinß da her es den namen Vuylappel ohn zweiffel bekomen. Darnach ist es in zwei huisser vertheilt daß ein zur Bach zu haben die carmeliten an sich bracht und uber zwei hondert jar besessen durch ire zinßlude wilch ich a
nno 1555 vo
n in bekome
n dar in hat meister Henrich va Hilden dreißler vor vil jarn vor mir innen gewont und drin mit siner frauwen gestorben. Daß ander zu
m Buchel zu, hab ich a
nno 1553 von meister Wilhem Waltneil schroder gegolten lach im Winckel neigst dem dem
huiß neigst Cronenberch. Diß huiß war seir alt und ungestalt arger dan daß ander dreislerß hauß, wilch ich uffs lest Leisbetten va
n den Steinen alter magt zu Weinsbergh vermeit die ein zitlanck selbst drin gewont und wie sie widder in unsen deinst komen ist hat sie ein einsame frawe Trin drin gesatzst hat auch herinck und buckinck feil und ferbte linen doich, daß hat die vorhin verlaissen. Wie ich aber an beide huisser komen sin, wie sie von fharen gefreit sin und waß sie gegolten, von den inwonern und zinß daß alles hat man in in
minem copienboich auß den schrinßkunden und werschaften, item viß minem rechensboich, und gedenckboich clarlicher uffzusoichen und zu vernemen. Nuhe sol fort an auß den zwen huissern ein huiß gemacht werden. Und dweil der name Vuylappel etwaß verachtlich laut so wil ich es zur Truben, nennen dan truben komen vom weinsberch. Got wil es segnen mit den inwonern daß gutte trauben und nutzs dar in vortpracht werden, und daß der eigenthumb stetich bei dem hauß Weinsbergh moge pleiben.
Anno 1585 den 3
octob. ist deß licentiaten Johan Helmanß hausfrawe Johan
Peilß vo
n Nuyß dochter in irem wonhuiß uff dem steinwegh der Boltzegassn orde peste gestorben. War noch fast jonck, mach im 3 kinder verlaissen haben.
Anno 1585 den 4
octob. hab ich minen neiffen und diener Herman Weinsberch nach Swartzem geschickt minen pacht und scholt inzumanen, hat dem boden 8
alb. geben. It
em 5
alb. verzert, zu Vernich bei Wilhem minem pechter benachtet, der von Vernich uff Swartze
n wolt zehen wonen, fillicht daß er uff dem geistlichen pachthoiffe zu Vernich vo
n den freibuter gefencklich mogt verfairt und geschatzst werden, wie uff vil geistlichen, hoiffen gescheit waß und noch teglich geschicht. Doch untbaut er wolt komen und bezaln, also ist Herman den andern tag glucklich uff Coln heim komen.
[529] Anno 1585 den 7
octob. ist min fhanenwagt zu
m 39 mal gewest und uff s. Severinßportzs gefallen. Min lutenant l. Broich ist vor mich uffgezogen und haben alle 4 fhane
n biß den andern nachmittag uff den portzn moisse
n plibe
n biß justicia uber zwein freibuter im felde geschein war. Ich hab vor 2 quarte
m 9
alb. bezalt, und die lucht mit kertzen da hin bestalt.
Von der hausregnung zu Weinsberg.
Anno 1585 den 10
octobris auff s. gereonis tag hab ich von minem broder unsere gemeine haußregnong angefort, und haben uff minem saal zu Cronenbergh unsere sachen richtich gemacht anfahende von prima octob. anno 1584 biß prima octob. anno 1585. Diß mal hat man fast vil zu thoin daß nit die außgab uff jeden tag deß ganssen jarß gelesen noch calculeirt wart dan allein die summ
æ lateru
m jeder weghen jedeß firdel jarß, und also daß facit deß ganssen jarß summeirt und su
mma su
mmar
rum gemacht. Min broder hat boich gehalten. Er und sin hausfrawe zu
m mart gangen alleß bestalt und meistheilß neben unß verlacht. Und laudt die regnong summarie wie folgt.
Exposita und außgabe.
Vor eirst was durch daß gansse jar inß groß und sunst teglich zum mart und inß gemein vor speise, dranck und unkosten außgeben worden. Die partes hat min broder in sinem boich von tag zu tag, von weghen zu weghen aber die firdel jarß folgen alle veir.
Item im eirsten firdel jarß
275
gl. 15
alb. 2
h..
Item im zweiten firdel jarß
76
gl.3
h..
Item im dritten firdel jarß
117
gl.20
alb. 4
h..
Item im veirthn firdel jarß
80
gl. 14
alb. 8
h.
Summa summaru
m550
gl. 2
alb. 5
h..
Item an broit diß vorg. 4 firdel jarß
Summa daß broit zu gelde
facit
77
gl..
Nota macht
14
mald. kornß, das malder 5
gl. 2
alb. bei unser beckerschn von unsem gemeinen korn an hern broit gessen.
Nota die groisse posten alß aiß fircken, beir, holtz, botter, keiß herinck und derglichn hab ich diß jar in der eil nit anzeigku
nnen, befinden sich aber in broders regnong, da man es lesen mach.
Summa summaru
m omniu
m exposito
rum facit
627
gl. 2
alb. 5
h..
Von obbestimpter summen kompt der gmeiner haußhaltung zu gut. Item vor daß aissen fel. Item vor verkaufftes unxsel und vett. Item herinck. Item aiß.
Summa
29
gl. 21
alb. 6
h..
Wan dan disse 29 gl. 21 alb. 6 h. von der vorgeschreven summa summarum abgezogen werden so pleibt die summa omnium expositoium.
Summa
597
gl. 4
alb. 11
h..
Fernerß zu wissen daß broderß frunde, gest und anders geregnet auff
28 maltziden
Facit
2 weghen.
[529'] item vor broder, sin hausfrawe, und Lisbetgin Hornß jede 52 weghen. Mit den vorg. 2 wechen facit
Summa
158 weghen, jede wegh facit
1
gl., 10
alb. 9 ½
h. summa facit
228
gl. 21
alb. 7
h..
Item glichfalß vor mich, vor suster Sibilln, vor Herma
n jeden 52 weggen, facit
Summa
226
gl. 2
alb. 6
h..
Jede wegh facit
1
gl. 10
alb. 9 ½
h..
Item vor Gotschalck Weinsbergh zimmerma
n48 weghn.
Item vor Bertz von Polhem sinen knecht
50 weghen.
Summa
98 weggen.
Jede wegh
1
gl. 10
alb. 9 ½
h..
Disser beider weggen machen
142
gl. 3
alb. 7
h..
Summa aller vorg. weggen, wan 1
alb. 3
h. weniger außgeben were. So bleibe vorgef.
Summa
597
gl. 4
alb. 11
h..
Recepta und innam.
Folgt waß minem broder gegen vorg. außgab von mir zu kompt, und sunst.
Item von wegen miner, und miner suster Sibilln, und Hermans
156 weggen
Facit
226
gl. 2
alb. 6
h..
Item kompt broder von mir die pension zu von anno 85 po remigii auß der renth von Oede 5 dall. jeden zu 52 alb..
Facit
10
gl. 20
alb..
Item noch hat broder vor Hermanß schoin allein zu lappen außgeben, ut in scedula
Facit
1
gl. 4
alb. 9
h..
Item noch 39 maltzeiden vor min gest kompt broder vor sin anpart zu gut
Facit
1
gl. 19
alb. 6
h..
Summa facit
239
gl. 22
alb. 9
h..
Disse 239
gl. 22
alb. 9
h. hab ich broder gut gethan mit folgenden
hoelen.
Item von gehaltener haußregnong den 10 octob. anno 84 ist mir broder schuldich pliben
Facit
45
gl. 1
alb. 8
h..
Item anno 84 den 20 octob. hat broderß frauwe vor mich von den von Zulch untf. 2 pesteletten 2 goltgl. 1 hollensch daller
Facit
15
gl. 10
alb..
Item anno eodem den 3. novemb. hat sie noch von Zulch untf. 3 sonnen cronen, und 3 ko. dall.
Facit
20
gl. 6
alb..
Item anno 85 den 23 janvarii noch min pension 32 rad.d von wegen jonfer Annen von Reke untf. jeden rad.d zu 11 mr.
Facit
88
gl..
[530] item a
nno 85 den 2 junii hat broder va
n Jacob Bedberß fharen vom hauß Brunsbergh vom termin jacobi a
nno 84 verfallen vor min, vor suster Sibilln und Hermanß antheil 12½ richtzdaller jeden zu 11
mr. geregnet.
Facit
34
gl. 9
alb..
Item anno 85 den 26 junii hat suster zu Weinsb. von minem korn ein malder verkaufft
Facit
5
gl. 21
alb..
Item anno 85 remigii haußzinß zu Weinsb. vor suster Sibilln und Hermanß theil 7½ dall. jeden zu 52 alb.
Facit
16
gl. 6
alb..
Item alle abendt ½ quart bleichert ordinarie uber dischs gehat mit dem kochwein 200 q. ist broderß theil 100 quarten jede q. 2 alb.
Facit
8
gl. 8
alb..
Item noch hab ich diß jar an mich genomen die vorg. 14 mald. kornß so bei der beckerschn von dem gemeinen korn gessen sin jeder mald. vor 5 gl. 12 alb.
Facit
77
gl..
Item anno 85 den 4 octob. hat broderß frau noch vor mich vom zulcher gelde untf.
Facit
10
gl..
Summa in all
320
gl. 13
alb. 8
h..
Also bleibt broder mir van disser vorg. regnong den 10 octob. gehalten per rest schuldich
Facit
80
gl. 14
alb. 11
h..
Item noch a
nno 85 den 10. octob. broder uff die zukunftige regnong
verlacht an barem gelde
Facit
60
gl..
Summa
140
gl. 14
alb. 11
h..
Folgt waß anno 1585 den 10 octob. ihm vorrhade verpliben mir half zustendich.
Item an rindtfleischs
14 stuck.
Item an speck
5 siden.
Item an schincken
2 stuck.
Item an saltzs
hoidtzs.
Item an stockfischs
10 pont.
Item an schollen
gezall.
Item an bottern
22 pont.
Item an hoppen
3 summer.
Item an kollen
7 maissn.
Item an holtzs vor
1 jar.
Waß besonder gest ich diß jar gehat.
Item anno 84 den 2. octob. 7 leserschen und den wingartzs man, mit der zoppn facit 10 maltziten.
Item anno 85 den 2 janvarii pacht Swartzm 2 maltzit.
Item anno 85 den 19 febrvarii biß den 2 marcii Wilhm stadtschriber von Lynß bei mir gelegen 17 maltziden.
Item a
nno 85 den 4 maii h. Augusten h. Johan und andere von Munster eiffel bei mir zu gast dar von ich regnen wil
10 maltzide
n
Summa
39 maltziden facit 3
gl. 15
alb. ist broder half, und mir half.
Nota.
Item min 5
dall. haußzinß von Weinsberg pliben
[530'] auß umb daß ich deß hauß zu
m theil mit gebruche.
Item gegen suster Sibillen kost hab ich diß jar kein korn kregen noch rent van Andernach. Hab nichtz dar gegen dan 5 dall. haußzinß zu Weinsberch und die 10 dall. leibzugt halt ich innen. Wil mir gegen parschen mehe geben das aber nit schein ist.
Item anno 85 den 10 octob. Lysbeten der magt ich 2 rad.d vor min anpart deinstloinß geben. Ich trage auch die habscheit irer kost.
Item anno 85 den 10 octob. hat mir broder den zittel geben dar in der bericht vomm korn steht waß mir inß gemein biß her zu gehat. Auch die beckersche untf. den hab ich zu besigtigen.
Hie endet sich die regnong diß jarß.
Anno 1585 den 10
octob. hat unse nigt im hauß Elisabet Hornß ire geburtzs fest daß sie drissich jar alt worden gehalten, dan sie ist anno 1555 ungeferlich umb den 7 tag octob. geborn. Und wie mir dissen tag unse haußregnong gehalten, hat sie die portzion gebessert und weinß gnoig geschenckt. Ich hab auch ein fleschs ratzwinß zu
m besten geben dweil neif Reinhardt va
n Dutz bei unß pleib essen. Und wil Elisabet fort sant gereonß tag vor iren geburtzs tag halten, dan er ist in Coln feirlich.
A. 1585 den 12. oct. ist Adolf Bruwiler alter scheffen am hohengericht in Coln gestorben, plach zum Hacht boven Marportzn zu wonen, darin er verdarff, verkaufft das haus zum Hacht und foere uff s. Gereonstrass wonen, da er starb. War sunst ein gut from und verstendich man, aber er dranck nit noede gutten wein, aber sin frawe seir gern.
Anno 1585 den 13
octob. alß ich doctor Martin Crudener minem mitkirchmeister s. Jacob vor eim firdel jarß min zwei latinische dicteria va
n Nuyß dar in der datu
m jedeß jarß stunde, mit getheilt, alß.
Anno 1585.
Senatus populusque novesiensis in dormivit.
Anno 1474.
Ecce concors Novesium vigilavit.
Hat er mir dissen morgen sin dicteria auch von Nuyß desselben datum in numeralibus literis, widder mitgetheilt, und zweierlei gestalt, lautende wie nachfolgt
Anno 1585.
Nussia non vigilaus ab hostibus per muros ingressis periit, et præda eis fuit.
Anno 1474.
Concors vero Nussia atque vigilaus ab hoste carolo non læsa permansit.
Iterum anno 1585.
Ecce Novesium non concors, nec vigilaus periit, et exuta est.
Anno 1474.
Concors vero Novesium et vigilaus constans constabit.
Ich nam sie zu danck an und hab sie den nachkomen zu gedechtniß hie her gesatzst, dan ohn zweiffel wirt man uber vil jar von disser stadt Nuyß plotzlicher innemong vil willen sagen. Vide supra fol. 510 pa. 2 in fi. et fol seq. in principio, alius postea sic cecinit.
Versus.
Nona dies maii exoritur qua Nussia luget, 1500 __.
[531] Anno 1585 den 13.
octob. uff sontag sin mir bei m. Benedicto von Swelme steinmetzer in sinem wonhuß uff Maltzbuchel unden an der trappen hinder s. Marie
n choir zu gast gewest. Nemlich ich neben mine
m broder siner hausfrawen und unser suster Sibillen und unsern neiffen Gotschalck Weinsbergh der sin elste dochter Margret solt haben, einß, und Jacob von Gilsbach huickenmecher und sin husfrawe, eidomb und dochter Jacob Vorthuyssen und Brigit elude und sin sohn Herman von Gilsbach fasbenders gesel von 35 jaren der die ander dochter Elsgin solt haben. Da sin mir den ganssen tag frolich gewest. Da hat man uber dischs verneut wie man sich zu beiden seithn deß herligs gut zu prengen verglicht, daß jede zu
m andern 200
dall. heiligs gelde solt prenge
n. Herman aber allein solt 1000
dall. prengen, die auch Elsgin im pfal kein kinder von im verlaissen und er vursturbe 500 gewinne
n sult. Sumt nemanß mehe dan 200 vom andern sampt dem gewonne
n und geworben. Und wart fort verabscheidt daß der heilich uff den veirthen tag hernach gesclossn, und die bruloft alß balde druff gehalten sult werdenn. Die principal ursach aber das sich der heilich mit Gotschalck biß her zu verzogen, war disse, daß m. Benedict
us mit der zweiter dochter Elsgin mit ei
m andern in worten gestanden wilcher heilich abgangen war und disser mit Herman ankomen dar zu zit ginge. So hatten mir auch so seir nit geeilt dan man moist gelt uffbringen, dar zu auch zit gangen, und dan Lisbetginß Hornß kranckheit die sach uffgehalten hatte. Der Herman war fast richer dan Gotschalck daß macht der unglicheit halber etwaß bedenckens da mit moist man zu friden sin, es ist in auch zu gunnen. Es leissen sich aber die eltern vernemen, sie weren mit Gotschalck umber so wol zu friden alß mit Herman. Hie macht man zu allen seiten kuntschaft und fruntschaft.
Anno 1585 den 16
octob. uff godestag ist der heilich zwischn Gotschalck van Weinsbergh und Margreten van Swelme, fort Herman van Gilsbach und Elsgin van Swelme uff der Steinmetzer gaffeln (dan Benedicti deß fatterß hauß zu enge war) gesclossen.
,Und das ist also zugangen: Wie die herrn und gepitten frunde vergatter(t) sin, hab ich von wegen beider brudegam zuglich uff einmal beider bruten, vor jeden sine insonderheit, gesonnen. Das ist im haif daselbst under frihem himmel geschein, und Benedictus samt siner fruntschaft haben das ingewilligt und zugesclagen, do hab ich Gotschalcks gotzhaller Margreten, der brut, bracht: Das war ein rosennobel, ein alt jachms daler, noch ein dubbel koninksgulden daler, zwein goltgulden, ein silber gulischs klippenpennink... Darnach sin die herrn und frunde, man und frauen, alt und jonk, bei die 50 min oder mehe personen, (komen), da hat man wol angericht, gar gutten wein gehat, uff virginalen und violn gespilt, gedanzst und frolich gewest zwein ganser tag lank. Man hat an langen taflen gesessen und den gaffelsal mit tapeten behangen und gezirt gehat. Diß veir stuck mach im broder zu
m theil uff zu mail gelinc haben weiß ich nit. Waß aber Herma
n siner brut geben hab weiß ich auch nit.
Darnach sin die herrn und frunde man und frawen alt und jonck bei die 50 min oder mehe personen, da hat man wol angericht gar gutten wein gehat, uff virginalen und violn gespilt, gedantzst und frolich gewest zwein gansser tag lanck. Man hat an langen taflen gesessen, und den gaffelsal mit tapeten behangen und gezirt gehatt. Ob nuhe wol vor den herrn und nitzs mehe dan die gesinnu
ng geschach, so wart doch da neben vermelt
[531'] daß zwischen den alderen und neigsten frunden vor hin abgeredt waß man zu allen seithen vor ehe und heiligs steur brengen, und wie in fellen da kinder oder nit kinder gezilt und nachgelassn gehalten sult werden. Dasselb were zu
m theil in die feder pracht und sult uff anhalten ferners vollenzogen werden. Da
bei wolt man es dismail kurtz halber verpliben laissen dieweil eß fast spade were.
Nuhe ist zu wissen daß ich vor den heiligs tage, die heiligs verschribung zwischn Gotschalckn und Margreten auß befelch der eltern und frunde concipieirt und untworfen und Benedicto zugeschickt zu lengen oder kurtzen. So ist do sin hausfrawe Mettel zu mir komen und gewolt daß ich etliche wort sult außstrichen, wie ich gethain, da mit mir deß zu friden gewesen und hat das concept bei mir ligen laissen und darnach nehe zitzs drumb angehalten daß es underschriben und besiegelt wurt, und licht noch bei mir etliche wochen nach der bruloft ohn daß emanß drumb anhelt. Min broder und ich willen dem noch ein zit zusehen, das man unß nirgen mit bedenck. Im pfall es aber der noit hat man daß concept hinder mir zu finden. Edoch da es durch hinleissigkeit nit vollen zogen sult werden, so wil ich daß concept von worde zu worde her nach setzen und die durchstrigen wort außlaissen allein wie es corrigeirt. Und laut wie folgt.
In gottes namen, amen. Kunth und offenbar sie jedermenniglich mit dissem breif daß dem allenmegtigen zu lob und ehren und weitere frundtschaft und zuneigung zu machen zwischen den hoichgelerten und ersamen herrn Herman von Weinsbergh der rechten licentiaten und Gotschalck vo
n Weinsbergh dem elsten, hausmeister, gebrudern sampt Gotschalck von Weinsberch dem jonegen irem neiffen, einß, und dem ersamen wolbescheiden meister Benedictictu
von Swelme rhaitzbewanten der stadt Coln, und der tugentsamer Metteln siner eliger hausfrauwen, andertheilß, ein eheliger und erlicher heilich gutlich und fruntlich bethalingt, abgeredt und besclossen worden in maessn wie folgt.
Anfecklich daß benenter Gotschalck von Weinsbergh der jonger und die erbare Margreth von Swelme obgenneter meister Benedicti und Metteln naturliche und elige dochter beide freie loßledige jonge lude einandern zum sacrament der hilliger ehe nemmen und sulche in zu komenden tagen in angesigte der kirchen bestetigen laissen, dar zu got innen sinen seghen wil geben, daß es ein seliger gutter ehestant moge werden und pliben.
Damit aber ertzgerurte elude sich und ire kinder (wilche sie mit gotz gnade
n samen zillen wurden) deste beß underhalten und erzehen mogten, daß auch kunftiglich mißverstant und irrungen aller seidtzs verhoidt wurde, ist fernerß verglichen daß zu vor bemelter Gotschalck der brudegam sinem stande gemeiß gekleidt und gereidt komen und sin handtwirck, auch sin patrimoniu
m und weß im deß und anderß mehe angeerbt, und waß sunst an gereidem und ungereidem sin ist, prengen sol. Und waß er nit an gereider ware, barem gelde, und gewisser scholt in henden hat daß sol man ime auß dem sine
m zu zweihondert daler zu vol machen, wilche zweihondert daler sin heiligs gut sin sol. Hinwidder
[532] soll Margaret die brut auch gekleidt und gereidt komen wie einer erliger burgers dochtern gepurt, und glichfalß zweihondert daller heiligs gut sampt etzlichem ingedhoim und haußrhaidt wie bruchlich nach gutachtung der eltern und waß sunst ire ist prengen.
Und alles waß sie also samen prengen wurden damit sullen sie sich, sampt mit dem waß jeder von innen geleirt hat und weiß mit got und eren fromlich erneren, und mit fleiß nerstigheit und sperlicheit iren nutzs schaffen.
Wa sie dan bei stainder ehe kinder und leibßerben gewonnen und in leben hetten, und irer ein alß dan vor dem andern mit dhoit abghain und ehekinder verlaissen wurde, in dissem pfal sol es dem rechten und stadtgebrauchn gmeiß gehalten werden.
Im leidgen fhal aber da bemelter elude einß vor dem andern ohn lebentige leibßerben dhoitlich verfalln wurde, so sol der lestlebentiger deß eirstableibigen obbestimpt heiligs gut gewinnen und geneissen.
Waß aber sunst von dem eirst ableibigen von patrimonial und ander gutter auch kleider und kleinater zu deß abgestorben leib gehorich herkomen were, sulch alles (ohn die heiligs und gewonnen und eroberten guttere) sol widder zu deß eirstableibigen neigsten erben und frunden zu ruck sterben und fallen.
Demnach haben wir obg. Herman lic. und Gotschalck der alt gebrudere und Gotschalck der jonge brutgam uff einer, und wir Benedictus und Mettel elude und Margreit die braudt uff der ander seithen alle und jede obbestimpte puncten und clausuln also verhandlet und beschein bekant war zu sin, und gelobt und verheischn sulchs fast und stede zu halten so vil jeden betrift.
Zu urkunde der warheit haben wir alle seeß obgnante partheien disse heiligs vorwardt jeder mit eigner handt underschriben.
Und zu meher sicherheit hab ich Herman von Weinsbergh l. uff seithen deß brudtgamß, und ich Benedictus von Swelme uff seithen der braudt jeder von unß beiden sin in siegel unden an disser breif zwein glichlautende gehangen, der jeder partheien einer zugestalt sol werden. Geschein binnen Coln in der Steinmetzer gaffeln hinden im graßhoiffe, da es auch vor andern mehe herrn und frunden bestetigt worden. Datum Anno d. dusent funfhondert funfundachtzich uff godestagh den seeßzehnden tag deß monatzs octob..
Anno 1585 den 17
octob. ist Herman Suderman kellergenger hern Hillebrandt Sudermanß zur zeit burgermeister naturlicher sohn van der pesten gedhoit und gestorben. Sin hausfrawe Paula von Alfters dochter in leben verlaissn aber kinder. Hat gewont uff s. Maruiren straissen im hauß zur Schure
n gen der kirchn uber.
Anno 1585 den 20
octob. ist min 40 fhanenwagt uff die Rheingaßportzs gefhallen,
Ich bin selbst mit uffgezogen und min 12 rotten zu beiden seitn uff torn und wichuiser langs den Rhein verordnet, dan es eitz seir sorglich war, langs den Rhein in schiffenund boesen luiden. Drei ander fanen wachten rontumbher zu felde zu, dan die freibuter von Nuiss streuften zu beiden seiten langs den Rheinich hab vor 2 quarten weinß 9
alb. bezalt. Ich hab auch kertzn in die lucht bestalt.
[532'] Anno 1585 den 21
octob. uff s. ursuln tag haben wir unß trauben in der Achterstraissen gelesen. Seeß leserschn gehat jeder 2
alb. geben, und dem wingartzma
n die leil zu tragen geben 6
alb.. Wir haben ungeferlich 3 aim roitzs gehat, und ob wol vil trauben erscheinen so waren sie verrisen, kleinkorniß, und krabben, nit ei
n voller traub, und war doch reif waß roit war, aber daß weiß qua
m spader bei, wult nit gut werden. Sunst sin noch mehe schurch trag schant foirgelt geben auch vor der kost. Den zehnden s. Severin mit 6
alb. bezalt dem zehn man 4
alb. geschenckt.
Anno 1585 den 23
octob. ist joncker Lodowich Kannegesser licentiatus in beiden rechten zit Colne promoveirt, an der pesten gestorben. Wonte zu Reil in der Wefferstraisn
,War vor 2 oder 3 jarn scheffen am hohengericht worden, 250 ggl. ausgeben ohn das essen, der ware sin widwe und kinder eitz quitdie der pr
æceptios s. Anthonii suster war,
Disser war dem drunk zugetain und klein von personen, nit das geleirste, dan sunst from und gut von natur und gesclecht.
Anno 1585 den 23
octob. hat die frawe Catharina von Memmingen ir hauß zu
m Korf in der Nuwergassen einem burger und kauffma
n Lenhardt Lenhardtz vor 1450
dall., jeden zu 52
alb. verkaufft die besserei ohn waß druff steht von fharn sol druff pliben, in bei sin Petern Feist schrinschriber und miner die ihr executorn neben d. Crantzn sulten sin. Sie stunde zu einer handt an dissem hauß geschriben, wie wol sie eine
n abgegutten nachman und abgegutte vrkinder hat, die sich irer nit annamen. Diß zeignen ich allein p
__ memoria an.
A. 1585 den 25. oct. umb disse zit sol graff Adolf von Nuwenar mit sinem folk 2 schanzn bei Arnhem den koninkschn ingenomen haben, und das ort derhalb zu sinem gefalln eitz hat.
Anno 1585 den 25
octob. ist Maria elige dochter Gotschalcks van Polhem und Entgin va
n Morstorp eluthen uff Erenstraissn neben dem Fuxsgin in irem huiß
geboren und alß sie zu sant Apostoln geteufft worden den 18 tag darnach verstorben. War secundaria cognata zu Weinsbergh. Der her mach in mehe kinder verlenen.
Anno 1585 den 26
octob. starb Vitus Saltzman borggreif uff dem Quatermart und offerma
n zu s. Alban der zweite sidder ein rhaidt daß haus an sich bracht hat. War min gaffelbroder, kurtzs darnach strab sin frawe beide an der pest.
Anno 1585 den 27
octob. bestonden meister Wolter van Burich fasbender und Entgin elude auß minem hauß Vuylappel an de Hoeportzn zu zehen oben uff die Bach in ein ander huiß aber wol dreimail so duir, dan der bau an der Hoeportzen moist vor dem winter angefangen werden umb deß maurenß willen. Daß jar was martini zu
m ende gelauffen. Ich durft in nit manen vor dem tage, also zoch er auß. Die bezalong wirt langsam beikomen.
[533] Anno 1585 den 28
octob. ist mir coadiutor daß wort und deß ampt in gedancken gefallen. Es heischt wol ein mithilfer. Und es wirt wol bei den geistlichen pr
ælaten gebraucht, alß graf Herma
n von Weidt hat graf Adolf von Swawenburgh im ertzbischdhomb Coln zu
m coadiutor der nach ihm ertzbischof und churfurst wart. Desglichen hertzoch Georg von Brunswich hat graf Georgen von Witgenstein zu
m coadiutor in der dhomprobstdie
n zu ocoln, her Arnolt Bruwiler hat herrn costen van Leiskirchn zu
m coadiutorn in der probstien s. Georgen, her Henrich va
n Ruschenberch landtcomthur dutzschn ordens zu Mastricht hat eitz hern Framich Bock zu
m coadiutor und desglichen ander bischoffe
n abten und geistliche prelaten.
Under dem weltlichen stande hab ich diß wort nit gehort daß es gebraucht worden. Mir steit auch nit vor daß ichs in jure canonico vil weniger in jure civile gelesen hab. Es moisten dan irgen die scribenten haben. Ich befindt auch im gebrauch wan der verstirbt oder untsetzst wirt wilcher den coadiutor hat daß dan der coadiutor in der prlature
n folgt. Ob daß nuhe mit deß capittelß und ordenß consent und palbst confirmation geschicht deß hab ich nit practiseirt noch erfragt, haltzs doch vor daß es also wol wirt zughain, aber hie helt mir sulch duben
n vor, ob min broder Gotschalck der nach mir hausfatter zu Weinsbergh und mi
n erb sol werden, inhalt der 1 addition hinden an mine
m declarationboich fol. 226 pag. 1, ob der coadiutor zu Weinsberch oder minß alß deß eirsten hausfatterß coadiutor kan oder mach sin und genent werden. Hie ercleir ich addendo, dweil es noch heimlich mit minem testament ist und ich alß testator capittel und pabst und keiser uber daß mein sin. Ob er mir wol nit hilft so lang ich lebe so mach ma
n in doch coadiutor nenne
n dan er kan mir mithelfen. Aber wan wa
ner nach mir hausfatter und erb were ob Herman und Gotschalck minß broders Christiani kinder und deß hauß und min agnate
n die im folgen worden coadiutor mogten sin und gnent werden und nach in ander haußagnaten und nach allen agnaten die hauscognaten und nach den die licentiatn,
etc..
Ich ercleir daß es geschein mach wan im in glichem grade mit willen der executorn ein hausfatter renu
noreirt
hatt, wie in minem declarationboich im 5. cap. im 4 vers. in 9 nu. fol. 50, pa. 1, steht, anders nit, es befonde sich dan daselbst fernerß daß es in leben deß hausfatters geschein mogt so sol es mit dem underscheide geschein wie da bei steht, wirt anders nit. Sunst sol es mit dem namen und wirck deß coadiutors gehalten werden, wie von dem stadthelder in minem declarationboich cap. 7 vers. 10, nu. 9, fol. 138 stehet, dan der stadthelder ist dan coadiutor. Es werde aber einer coadiutor genant oder nit genant, er helf oder helf nit, so sol sulch wort kein gerechtigheit widder min testament und declarationboich haben. Es sol nit binden noch faren, ob schoin der ultim
us primario
rum agnatoru
m dem penultium pri
mfamilias moiste folgen. Item der ultimus secundarioru
m agnatorum dem penultimo pri
mfamilias. Item der ultim
us primarioru
m cognatoru
m dem penultimo item der ultim
us secundario
rum cognatoru
m dem penultimo. Und so fort an, mach man sie die man nach dem lebenden hausfatter zu kunftich noitzhalber deß grades erweln moiß visversencklich hauß coadiutor nennen, oder nit. So vil dißmal in der eil vom coadiutor diviseirt.
[533'] Anno 1585 den 29.
octob. hat Gotschalck angefangen Vuylappels huiß (daß zwa wonong gewesen) abzubrechn dan alß meister Wolter auffore, sin heilich gesclosse
n war und die bruloft her anqua
m, eilte er zu dem abbrechen und bawe. Er hatte lust dar zu und finge es frolich an, und ware ein alt geferde, daß huiß zur Bach zu war vormalß etwaß repareirt gewest, daß es noch zimlich waß, daß ander zu
m Buchel waß zu vil alt und unbauwich. Da befant man daß die maur im stoblin wol einen foiß deib vißgeschoren war zu weiterong deß stoblinß, da her die maur an der stoben neigst Cronenberg bestonde vißzubarsten und seir nodich ware zu underfangen und zu bessern, wie dan folgenß ist geschein. Die balcken pliben zu
m theil ligen, die gebonne
n quame
n alle ab ohn daß oberst wart gelapt, daß leitag waß sier alt doch daß hat man mit stipen erhalten, die side mauren warn da, zwein herde pliben, und zwei kellerger, daß gebelck und estrich boven den kellern pleib auch unversteurt ohn ein keller mont solt zu gemacht werden. Mit dissem abbrechen deß dubbeln Vuylappelß hauß wolt ich den namen Vuylappel auch abbrechen dan eß ein schuslicher name ware. Es ist wol moglich daß diß alt gehuiß daß allereirste elste gebewe an dem orde gewesen sie. Oder es ist zu
m wenigst 300 jar alt gewesen und nit jonger. Nuhe waß so lang zit gestande
n ist in drien tagen abgebrochn.
A. 1585 den 30. oct. umb diss trint mach zu Dusseldorf publiceirtsin, das die nuisser kreichsleude geleide durch das furstendomb Berge und Gulch sulten haben uff die finde zu tasten. Diss wart dem fursten, alten und jongen, vor ubel uffgenomen, wiewol im edicto mit stonde, sofern das ohn des fursten undertanen schaden zuginge. Wie aber dem kreichsfolk sulchr zaum aus dem maul getain war, so streuften sie durch das ganse lant von Berge, fingen die halfen und pechter uff der geistlicher hoifen, forten sie uff Nuiss, glichfals, was aus dem stift van Munster quam, hilten sie vor fiande. Die burger von Coln, wiewol sie neutral waren, so wart irer auch nit geschoint, als ob sie dem fiant zufoirten und mit im handelten. Uff lest wart der furst dess moede und wolt das geleide dermaissen nit halten.
Anno 1585 den 31
octob. uff allerhilligen abendt hat man den neuwen hultzen giffel an der Hoheportzen der von etliche
n tagen gemacht war angefangen uffzusetzn. Und wiewol min neif Gotschalck dißmal mit siner bruloft unmoissich war, so hat er doch ander meister und knecht, die im mit holfen, und ginge der bau vor sich, doch verweilte es sich umb der festage und bruloffs tage etwaß. Ich befalch oben die straissendhur in daß holtzwerck einen drauben zu snitzelen, und zur Druben zu ne
nne
n a
nno d
omini 1585 drin zu hawen, daß sulch hauß hinforter zur Drauben sol genant werden. Menschn und ander their erfruwen sich der druben. Gott gib daß die narong in dissem neuwen huiß gesoigt und zu
m hauß geneigt wullen sin, wie man zur trauben geneigt wirt sin. Doch will es mit an den inwonern gelege
n sin daß sich dieselben darnach schicken werden, sunst ist es am hauß oder namen deß hauß nit allein gelegen.
Nuhe deß angefangen wircks mach ein gut ende werden. Es werde fort in deß herrn namen gebaut und beredt. nisi dominus
ædisicanerit domu
m frastra laboraverunt qui addiscant ea
m. Diß hauß ist nit groiß wirt doch wol gemacher zur noit genoigh haben, wan man sich schicken und behelfen will, wie mitten in der stadt in gar kleinen heussern sich die leude behelfen uff frolich narong triben
.
Anno 1585 den 1
novemb. allerhilligentag nach der vespern und vigilien zu Carmeliten sult unser lieber eltern grab daselbst von iren kindern mit dem gebet und station besoigt sin worden wie beschein. Aber daß
[534] memori
æ abentessen zu Weinsberg wie gebruchlich gehalten sin worden. Dieweil aber unß neiffen Gotschalcks und Margreten bruloft den 3 novemb. gehalten sult werden, waren mir alle mit innen unmoissich. Der ursachen wart es etliche tage ingestalt biß nach der bruloft, daß die jonge elude mit dar bei mogten sin und samen kuntschaft machen, deß man zu allen seithen einich und zufriden war.
Anno 1585 den 2
novemb. allerselen tag hat mich der prior Carmelitaru
m inß cloister geladen. Da hab ich in der gastkamer gessen und ein rhaitzeichn geschenckt da auch miner eltern memoria
m neben ander gutten frunden gehalten.
Anno 1585 den 3
novemb. uff sontag s. huperti tag ist der hoichzitlicher brulofts tag zwischn Gotschalck Gotschalck van Weinsbergh und Margreten van Swelm fort Herman van Gilßbach und Elsgin van Swelm zu glich gewest, dan die beide bruten waren beide Benedicti van Swelm steinmetzerß und Metteln va
n Eruerfelde elige dochtere, wilche den morgen zu 6 vren auß irer eltern hauß hinder s. Marien unden an der trappen zu klein s. Mertin in die kirch gingen und Gotschalck auß dem hauß Weinsberch auff der Bach auch dahin. Herman aber auß sineß fatterß hauß anne der Marportzn auch dahin. Da satzsten sie sich beide par nach der fromissen vor den hohn altar neben einandern und worden da in die hillige ehe gegeben. Von dannen gingen die frunt zu dreien seithen vor den Quatermart an daß brulofts hauß da die beide bruten pliben.
Es wart den mittagh ein geve bruloft mit einer dochtern und Gotschalck und Margreten gehalten die oben uff in der cronen und har saß. Die ander dochter Elsgin pleib wol unden im sal mit iren altern und frunden gast geweise sitzn dan sie wolten kein geve bruloft haltenn. Edoch am folgenden dingstach den 5 novemb. hilten in der Marckmanßgassen irem geheurten hauß ein freihe bruloft van 5 dischen dar uff wir do auch gewesen und frei gehalten. Aber Benedict
us hat manchem sinen tag geleist und groissn gutten leuthen beu gemacht, begerte deß widder zugenessn dar in mir im zugefallen waren. Es hat so vil folcks gepitten daß der Quatermart unden und oben vol wart. Gotschalck hat auch wenich gepitten der auch wenich quamen, nit den achten theill. Waß Benedictus an gelde bekomen weiß ich nit, aber Gotschalck bequam an gelde wol 125 daller vo
n sine
n frunden und an zinwirck wol 31
dall. wert. Ich gab im 2
goltgl. 8 hollensche
dall.. Min broder auch so vil. It
em sin motter gab im 10
dall.. It
em suster Sibilla 6
dall.. It
em etliche gutte frunde die ich und min broder gepitten hatten gaben wol gelt. Es moist aber Gotschalck den veirthel aller kosten tragen daß war etwaß swerlich.
[534'] Min neiff und diener Herman, des brutgams broder, gaff 4 schotteln, wigen 24 P, darzu min 21½ P altes zins, neben 7 mr. 1 alb., (die) ich im gut quam. Gegen den abent, als das folck geschiden war, gingen die beide bruckten und brudegamen und eltern mit uns an die Hoeportz zu Cronberch, da richten mir zu Weinsberch, was wir hatten, zur bancketten an, und wie die andern alle scheiden, so blieb Gotschalck mit siner brut Margreten bei uns, die mir uff uns hindergehuis zu Torn loseirten, da sie etliche wochen pliben und an unsem gemeinen dischs mit uns aissen und uff dem Torn scleiffen und dartuschen das huis zur Truben bauten, darin sie an der Hoeportzn wonen solten. Disser brudegam Gotschalck ware a
nno 1561 den 19 augusti zu
m Lempgin uff der Hanestrassn elich geborn, eitz 24 jar 2 monat 15 tag alt. Und disse brut Margret ware a
nno 1564 den 29 augusti uff tag s. johannis untheubtung in eim huiß gelich gegen der Augustiner kirchen uber elich geborn eitz 21 jar 2 monat 5 tag alt. So war er 3 jar 10 tage elter dan sie. Der allemegtiger verlehne inne
n gluck heil und seligkeit, ire epithalamiu
m und brutrimlin hab ich innen zu gut gedigt, wie folgt lautendt
Brudtloffs reimlin.
Gotschalck van Weinsberch hat sin braut.
Margret van Swelm ehelich getraut.
Auff sant hupertzs tag offenbar.
Neigst im funfundachtzigsten jar.
Gott gib in sinen seghen gutt.
Vor allem boesen sie behut.
Zu latin verslin.
Margareta fuit Gotschalco nupta sub anno.
Quo scriptum decies octoque quinque semel.
Additio.
Disser min neif Gotschalck von Weinsbergh ist sinß handtwircks ein jonck zimmerman, er ist auch ein primarius agnatus zu Weinsberch. Er ist wol der reichste von guttern nit. Ich hof aber er sol sich wol uben und von andern meistern erkundigen und lere
n waß zum bawe der heusser gehoiret, daß er in die verfarenheit komen sol und mit der zit ein gut baumeister werden. Dieweil ich dan vormalß wila
nt Peter van der Ordenbach steinmetzer und umb lauff in minem declarationsboich fol.
zu
m baumeister verordnet und derselb vorlangs verstorben ist, so verordnen ich eitzbenenten minen neiffen Gotschalck in sin stat zum baumeister deß hauß Weinsberg. Und wil gepetten haben er will dem hausfatter minem erben im noitbawe und wilbau beiredich und profitlich sin daß er sich nit verlauff noch untbloisse, daß er des gemeinen hauß Weinsbergs nutzs und nit sinen eigen nutzs soige. Quod hac additione declaro
Ego Hermannus Weinsbergius scripsi.
Anno 1585 den 3.
novemb. war min 41 fhane
n wagt uff die Haneportzs gefallen. Dwil ich aber uff der bruloft moist sin, hat min lutenampt der licentiat Broich und ander befilchaber daß best gethain daß alle dingen wol versorgt waren. Uf ein andermail mach ich andern widder verschonen wan sich das zutragt.
[535] A. 1585 den 4. novembris ist N., abt zu s. Mertin in Coln, gestorben, darumb das convent nit seir trurich war, dan er einstmails von der burger nachtzwacht bei einer frauwenpersonen in der nachparschaft uberschenkt fonden und uffgehaben wart, davon sich ein ganz stat-gerucht erhaben und den abt samt dem convent verunglimpft. Eitzs ginge das gespreich in Coln und vermeinten etliche, dweil der abt von Dutzs in Coln noch kein sicher cloister, noch wonplatzs hat oder bekomen kunt, der churfurst und ein rait zu Coln sulten bei dem convent zu s. Merten zuwegen pracht haben, das sie den abt van Dutzs zum abt und die monch zu Dutz zu mitconventualn zu s. Merten erwelt und angenomen sulten haben, das also die herlich gutter der abdien van Dutz zu s. Merten und in Coln weren komen und pleiben. Aber was geschach? Das convent zu s. Mertin foire balde zu und koeren uis innen einen abt, also das der ansclag nit gerete. Und erhelt sich der abtnoch mit sinen monchen hinder burgern in der herbergen, eitz mach er die probstei s. Georgen von dem probst hern Liskirchn umb hondert daler jarligs gemeit haben, dan der probst wonte zu s. Gereon, da er canonicus ware.
Anno 1585 den 4
novemb. war die nachbruloft Gotschalcks und Margreten uff dem Quartermart, daß noch zwein langer dischs da waren, und der tag von etlichn mit gelde und haußrade geleist wart.
Hie moiß ich erwiddern umb mineß zinwircks willen wa daß pliben waß mir nach absterben miner motter zu getheilt ist, umb gutten bericht da von zu haben. So ist wahr ob wol min neif Herman 4 schotteln von 24 ponden sinem broder gegeben, so hab ich es doch erstattet ohn sinen schaden mit 26 ponden und ½ ponde von minem zin, dar uff ich 7 mr. 1 alb. gelacht und also die 4 schotteln auß dem minen gut gethain hab daß sie von mir herkomen.
Anno 1585 den 5
novemb. bin ich und ander frunde uff Herman Gilsbach und Elsgin von Swelhmß brulofts essen in sinem gehoirten hauß und cameren gewest. Diß hauß mach vor hondert jarn und darnach her Henrich Haich der a
nno 1491 und 1494 burgermeister in beneben andern mehe huisser dran scheissen bewont haben, der auch in sinem testament die arme sohn und dochter in ocoln zu erben ingesatzst zu bestatten. Hie hat mir die antiquiteit der camern und gebewß noch gut
gethain in der gedechtniß.
A. 1585 den 5. novembris sin die nuisser freibuter stark zu pferde im bergschen lande zu Wermelskirchn gewest und von dannen 80 gutter aissen uff Nuiss getriben. Wilche zeitung balde in Coln ausgeschallert ist.
A. 1585 den 6. nov. sin ungeferlich 150 fributer zu pferde und etlich zu fois uff Dutzs komen und haben da die schalln angedrongen und mehe dan 200 aissen uff Nuiss zu getriben. Die kaufleude hatten wol 50 soldatenaus Coln, die frei wer teden, das irer 7 doit pleib, wie auch der freibuter etlich doit pleib, die anzeigten, man sult ire toten ligen laissen, sie wulten sie begraben, wie auch uber zwein tage unverletzst geschach. Die statsoldaten worden da uff den kirchoff begraben. Diss ursach [535'] wanten die freibuter zu Nuiss vor, die nuhe Nuiss etwas mit fleischs gespeist hatten, sachten, es weren munstersche aissen, die Munsterschen weren des abgesetzsten churfursten Gebhardi viande, dweil sie herzoch Ernestum, churfursten zu Coln, auch zum bischof zu Munster erwelt hetten. Die kaufleute f(ur)chten sich seir, das man sie auch heimlich bei nachtlicher weil aus Coln moist lassen. Und wiewol diss verstoirnis auf dem wegewar, noch dannest war es ein zimlich aissenmart und nit zu deur am achten novembris martdach. Ob das auch wegen des salzs geschach, wilch uff 25 daler gestigen, und folgens uff 30 daler, 32 daler, 34 daler, weis ich nit.
A. 1585 den 7. nov. haben die freibuter dri schiff mit holzs, (die) zu Mulhem und Monhem lagen, und noch ein schiff mit haifern, das dem markgreven van Baden, der jonger furstinnen van Gulichs broder, zustendich, genomen und uff Nuiss gefoirt, wie auch etliche halfen und pechter uff geistlichen haiffen im bergschn lande gefenklich hingefurt und hoich ranzoneirt. Derhalb der furst von Gulch unlustich wart und den fributer(n) von Nuiss das gleide nit mehe wolt gestatten.
Anno 1585 den 8
novemb. haben mir zwei hoener und zwein schillinck gruntpachtzs va
n Dormagen der uff Mertinßhoiffen gehoirt durch minen broder und unß magt Lisbet uff die Breidtstraisse bei meister Peter va
n Crevelt schroder und sin frawe geliebert, dan disse warn deß jonckeren Henrichen Schall von Bell gutte frunde plagen ducke bei in zur herbergen zu ligen. Dißmal waß kein menschs noch halfen zu Mertinßhoiffen noch in Dormagen umb der freibuter willen, daß mir zu Mertinshoiffen nitzs kunten schaffen. So hat disser m. Peter und sin frau sulche hoener und schillingen auß befelch deß jonckern in sinen namen angenomen. Es war auch kein halfen oder inwoner uff unsem gut zu Dormagen, so waß es auch sorglich und geferlich im kreich da hin zu reisen, wiewol es ohn daß dissen morgen seir geschehet und unfletiges witter war da hin zu zehen. Also hoffen mir, sol es diß jar versorgt sin, biß zum neigsten.
Anno 1585 den 9
novemb. Engin in der Reimersgassn iren girwecken va
n 12
alb. und 2 quarten 10
alb. geschickt daß sie am verlitten 6 tag novemb. 39 jar alt ist worden und in ir veirzigst getroden ist.
Anno 1585 den 10
novemb. auff sontag s. mertinßabendt am abendt zu 6 vren hat man die ingestalte memoriam unser lieber eltern mit dem abendtessen zu Weinsbergh unden in der groisser stoben gehalten und mit funf schotteln wol angericht roitten und wissn neuwen und firn rhaitzwin und andern wein gedroncke
n und die frunde erlich (so gefolgt sin) trackteirt. Man durft nit dan 6 personen dar zu beroiffen der drei principaln im hauß waren, alß ich, min broder mit siner frawen Elisabethn Hornß, min suster Sibilla. Min suster Maria Ordenbachs qua
m mit iren beiden sone
n Gotschalck und her Peter quamen ir dochter Tringin bleib auß, swager Johan va
n Dutz widma
n war zu Augustiner im cloister daß gesclossen wart bleib auß. Item swager
n Adolf Eller bleib auß, aber sin hausfrawe Elsgin va
n Dutz quam. Item neif Reinhart va
n Dutz widman hat schaffenß, bleib auß. Item Herma
n Weinsbergh wont bei unß quam. It
em Gotschalck Weinsberg und Margreit van
[536] Swelme die neuwe elude, wonten noch bei unß, quame
n. Item Peter Weinsbergh und Enne va
nGusten elude quamen, machte
n under einandern, kuntschaft und sich frolich. Mir hatten unser eltern abstigende kinder und ire gemaheln alle beroiffen und druff zugelacht, quamen aber nit alle, daß unß nit leif was. Uff ein ander jar mach man die memoria
m widder uff allerhilligen tag halten.
Anno 1585 den 11.
novemb. uff s. mertinßtag haben wir unsen neuwen swager
Benedictu
m va
n Swelme und sin hausfrawe geladen, zu sehen wa ire dochter Margret were. Er quam, aber sie nit war unfertich. Und waren samen seir frolich mit noch eim ander par gutter frunde die Gotschalck den tag leisten.
Anno 1585 den 13
novemb. ist Maria van Polhem neif Gotschalcks von Polhem und Enginß von Morstorp eligens dochterlin, ein kindt von 18 tage
n in irem hauß uff der Erenstraissn gestorben und zu s. Apostoln begraben worden.
Anno 1585 den 14
novemb. hab ich minem neiffe
n Gotschalck Weinsbergh einen isern stempel laissen machen und geschenckt, damit er sin brauloffs haußraidt sult zeichn und stempeln. Und dweil wir alle daß sparkle foeren so ist doch si
n stempel vor wie ein raut veirkantich zu
m underscheide gemacht. Er kan auch denselben uff breif und ander papir drucken.
Anno 1585 den 16
novemb. ist min 42 fhanenwagt uff s. Severinßportz gefallen. Ich bin selbst mit uffgezogen. Ich hab mit dem neuwen borgreffe
n Hansen van der Eren conuerseirt daß die gansse nacht uffrichtich gesessen gewacht und mir nit lanck worde
n ist. It
em verzert 2
q. weinß 9
alb.. It
em 4
alb., gobel. Item die neu lucht mit kertzn dar hin bestalt.
Anno 1585 den 17
novemb. alß biß her zu der Rhein im Nederlande gesclossen daß die hollender und staten zu speisung irer finde kein proviande noch schif wollen hin auff gen Coln passern
laissen. So sin doch dissen tag und zit mit groissen freude
n zu Coln ankomen zehen groisse schiff mit allerlei warren die auch zu
m theil herinck stockfischs botter keiß saltzs thar und der glichen anpracht. Aber haben sulche swere licenten neben irem zoll und unkosthen zwischen dem wege moissen geben, daß die gutter fast dhur verkaufft wurden und jederman hart beswert
,Und mit sulchen licenten hilten sie zu allen seiten den kreich, derhalb sulche schiff wol licentiatinnen mogten gnent werdendweil ihre licentia und vrlob so vil gekost ehe sie ankomen sin, so ist doch besser dhur dan nitzs. Die dutzschn sahen dissen licenten und spil zu, einer war disser parthien gunstig, der ander der widderpartheien, da mit verleif es sich, und moist ein jeder den last helfen tragen und der kreich helfe
n foeren.
A. 1585 den 18. nov. umb disse zeit bestehet der furst von Gulch, Cleif und Berge ein schanz auf den Steinen gegen Nuiss uber aufzuwerfen und stark zu besetzen, das die nuisser freibuter nit hinuber ins bergsche lant fallen sulten und die undertanen beschedigen, wie sie under dem schein des geleitzs ein weil zeit her [536'] getain haben. Disse schanzs wirt wol ein halb belegerong der stat Nuiss sin, dan sie wurden vorhin mehe aus dem bergschn lande, dan anderswa her gespeist. Uff der colscher seiten unden und oben Nuiss waren die straissen seir benaut, zu Urdingen, zu Lin, zu Kempen, Odenkirchen, zu Zons, zu Hulkegerade, zu Erbraide, zu Bedber etc. Man sagt, diss schanzs sult dem churfursten van Coln, der des von Gulichs fetter war, nit zuwidder sin, das Nuiss mit lankheit der zit ausgesmacht wurde.
Anno 1585 den 20
novemb. bin ich von miner studeir camer von oben her under in min schreibstuffgin gefharen, dan ich mich oben nit lenger in der kelten behelfen kunt.
Anno 1585 den 20
novemb. hat min geselle Gerhardt Angelmecher rheinmeister sine
n broder verloren eine
n jongen gesellen, der lange kranck gewesen. Und hengt eitz an bemeltem Gerhart und sinen kleinen kindern der stamnam Angelmechr allein. Er hat aber noch zwei swestern in leben und von siner swester doctor Steinwegs kinder so vil das betrift, daß Angelmechers gesclecht ist vor hondert jaren biß her zu zimlich in Coln im rhade und sunst vernoimpt gewest.
Anno 1585 den 20
novemb. hat min swager Aolf Eller gnant Fix und min nigt Elsgin ein hauß uff s. Gereonßstraissen vor 26 daller gemeit und haben daß zwelf jarich hauß hinder dem Hospital zu sant Revilien verlaissn. Wie sie mit foegen abkomen sin, weiß ich nit.
Anno 1585 den 21
novemb. presentatio
nis mari
æ hat minß broderß husfrawe Elisabet Hornß ihr geburtzs fest oder genamme
n tag, daß sie Elisabet heisch wilche den 19
novemb. ware im hauß Weinsberg uff der hangender stoben am abendt gehalten. Hat hat
Benedicti frawe dweil er nach Konincks winter umb stein verreißt zu unß geladen. Auch frawe
n Catharin van Memmingen die einletzich zu
m Kluppel uff der Hoeportzn uff einer camer saß, also ware
n mir mit ihr fort Gotschalck und Margreten den jongen eluden seir frolich, dan die waren noch im bawe bei unß zu dischs.
Anno 1585 den 22
novemb. cecili
æ hat mir Wilhem van Metternich gnant Carden Wilhem mi
n pachter zu Swartzem daher 8 malder 1 su
mmer kornß zu Coln zu Weinsberch geliebert, nit vil uber den halben pacht. Und derglichen scheir macht er mir jar vor jar und leist es ufflauffen inhalt mineß rechenboich fol. 184, daß ich ubel mit im dran sin. Ich kan auch in disser kreichs zit nitzs bestendich außrichten dweil ich selbst nit da hin darf zehen.
Anno 1585 den 22
novemb. starb Georgen va
n Stein hospitalmeister zu sant Revilien war va
n hertzogen Busch in Brabant geborn.
,Disser war uberaus gut catholischs und jesuitischs, ein extremista under den catholischn. Er hat dem hospital wol vorgestanden bei siner zit in 10 jarn. Ist an der pest haistich umb komen, ei
n ma
n tuschn 50 und 6
5 jaren.
[537] Anno 1585 den 25
novemb. uff s. catharine
n tagh ist suster Tringin Hemmersbach widder zu sant Marien gegangen da ihr min werdige frawe die abdissa uff beger mineß broderß frawen die wonong uff einer camern vergunt hatt. Mocht da ihr eigen kost haben und sich nevlich behelfen. War biß her zu under der bruloft ireß sohn Gotschalck bei unß offentlich am dischs gewest. Und wie sich daß etwaß verweilet und Gotschalck und Margret jonge eleuthe auch bei unß waren hilt sie min suster Sibilla wol 14 tage und noch mehe bei unß zu Cronenbergh verborgen im hauß essen und sclaiffen. Ich solt es nit wissen wost es doch zum theil wol, woltzs nit wissen. Min broder und ich hatten es nit gern umb irer neuwer snorge
n willen daß sie unß so lang uff dem halß lag. Die solt es auch nit wissen. Aber suster Tringin waß ein unbehoffen arm weibgin. Min suster Sibilla und suster Elisabeth moisten sie regern wie ei
n kindt. Vor dem heiligh waß sie bei jonfer Kneimen zu s. Marien gewest der gedeint, da waß es ir auch zu nevlich und awisich daß sie deß deinst mode waß worden, do widder unsen wissen, und rhait va
n ihr komen. Also ist unß hauß ein hauß der barmhertzigen ein halber hospital mit. Vor hin hat min suster Sibillen unsen neiffen Johan va
n Dutz steinmetzer der auch kein verpleib wiste, lang heimlich zu Cronenbergh uff dem Thorn geherbergt deß ich auch nit solt wissen und doch wost biß er zum bruwer quam.
Anno 1585 den 27
novemb. umb disse zit haben etliche kreichsleuthe und spanier deß hertzogen von Parma in deß koninckß namen Bommeler werdt im lande von Geller mit gewalt ingenomen und besatzst, in menong den vo
n Nymmegen und Hautepen dem stathelder im lande va
n Geller beistandt zu thoin, und daß landt va
n Geller und Hollandt zu beschedigen. Diß werdt mach drei milen wegs ungerferlich
lanck sin und ein meil breidt, sol drei oder veir dorfer und etliche edelmanß huisser innen haben, auch eine
n digh. Aber die hollendische staten und soldaten stalten sich der ort in die gegenwer gerust haben.
A. 1585 den 28. nov. hat min neiff Reinhart van Dutz, jonger widman, Elsgin Kochs van Broill elich getruwet. Diss mach also ohn wist sines fatters, suster, broder und frunde zugangen sin. Vor den Frauwenbrodern ungeferlich gegen der Lewengassen uber in s. Johans kirspel hat ein alte frawe gewont, hat woll etwas erspart, 6 oder 800 dall. an gelde und ingedoim. Die hat diss metgin Elsgin bei sich, war ire nicht und dweil sie kein kinder hat, so satz sie diss metgin zum erben in irem testament und starb darnach, und Elsgin bleib also etliche weghen in dem gut sitzen, wehe ein erbin, ohn emans widderstant. Und uns neiff Reinhart mach durch underhandlung Lutzekirchen, kannegeissers frawe, in kennischs komen sin, und dweil es schoin war und den erbfal hatte, so verlobte er sich alsbalde mit ir und bescleiff sie. Aber [537'] glich darnach wart Elsgin an der pesten krank, die sich am halse sehen leisse, und dweil sie sich so weit verlobt hatten, erworben sie bei dem obersigler sinem oemen und bei dem official, das sie am bedde, wie sie begert, samen in die hillige ehe gegeben wurden. Darnach mach sie ir testament, besatzt irem broder und armen s. Johan und andern etwas und satzt iren brudegam und ehewirt Reinhart zum erben in. Der bleib bei ir in der krankheit, warte irer und waichte vil. Man hat auch hoffnong zum umbsclage und beserong, aber wie die krenkde der pest bedrochlich ist, so ist sie den 2. dec. verstorben. Der rewe wart den frunden untbotten, den disse brulofft und sterben unbewust ware, kanten Elsgin nithatten nit dar van gehort,
Wie min swager Johan van Dutz zu miner suster Sibillen den sterbtag quam, verzalt sie es im und sagt: ,Swager, ur son Reinhart hat sin zweite hausfrawe gehat und die ist im widder abgestorben, diss wert ir nit wissen.' Als er das hoirt, sprach er von wonder: ,Min Reinhart, min Reinhart?!' ,Ja, sagt min suster, ur son Reinhart ist eitz dubbel widman.' Do sagt er: ,Nuhe moiss im alles angain, was ich im ubels gunne. Und Reinhart leiß sie zu s. Apostoln bei sin vorige hausfrawe Tri
ng begraben. Er hat darnach Elsginß hauszinß bezalt, daß hauß uffgesagt, besetzs und scholt verricht, und alleß uberich in sin wonhauß an den Numart bestalt. Got sie ir gnedich. Der man dannest tugent und gutzs nachsagt. Audaces fortuna iuvat. Er hat den forthel, wa in got gespart, und erß zu rade helt.
Anno 1585 den 28
novemb. hat min neif Herman einen boissen foiß, und groisse blader am zehen die im eitz der bartscherer uffschneit, und den neil am kleinen zehen abnam, dan er hatzs etwaß versaumet. Er moist sich inhalten und deß warnemen biß eß heilt.
Anno 1585 den 29
novemb. vigt. s. andre
æ ist die dhur durch die steinen maur unden auß dem hausse neigst Cronenbergh in daß hauß zur Drauben eitz genant im Wynckel an der Hoeportzen gebrochen, mit eim hultzen gescheilß und
dhur verfertigt und durchgengich gemacht. Und daß mit wist und willen mineß broders und suster ex gracia und auß gnaden minem neif Gotschalck van Weinsbergh und Margreten van Swelhem jongen eluden zu gunst und fordel
daß sie durch Cronenberch wasser am putz zu Weinsbergh mogen holen und haben, daß sie nit so fern am putz bei Gulich durfen putzn und daß wasser alle tage besweirlich inß hauß prengen. Auß dissem verhenckniß und vergunstigong wil ich nit daß die inwoner zur Truben einige geregtigkeit deß durchgangs oder wasser hoelen haben sullen dan behalt mir und mine
n erben vor daß ich oder mi
n erb die bestimpte dhur jeder zit ireß gefallenß bescleissen zu mauren und machen mogen deß ich mich eitzs under miner eigner handt offentlich und austrucklich ercleir und ordineir, dan waß ich minem neiffen Gotschalck vorg. auß sonderlicher gunst ein weil zit gestattet will ich nit daß in consequenciam gezogen oder vor ein zusagen oder geregtigkeit sol gehalten und verstanden werden. Es ist auch zum theil mit dar umb unuerfencklich gescheit, dieweil
[538] minß broderß sohn Gotschalck ein haußagnat und einer von den neigsten unserß gebloitzs ist der daß hauß zur Truben mit neuwem giffel und gebonnen und gemachern gebaut und darin wonen und sin narong triben wirt, daß wir zu im und er zu unß komen kunt, gespreich und fruntschaft halten und einem dem andern mit rhait und thaidt behilflich und forderlich sin mogt wilches auch wol geschein kan wan man sich zu beiden seithen dar zu schickt und nit zu koen und frei ist dar auß ein misfallen untstain machte.
Auch ist besteimpte dhur
derhalb nit unbequeim dahin gemacht, alß wan min neif Gotschalck ein besser hauß und gelegenheit mogt haben oder sunst darauß queim wone
n und min erb deß hauß zur Trauben zu dem huiß Cronenbergh wulten brauchen, filligt zu
m gadd
oin, zur kremereien, zu
m handtwirck, oder waß es dan vur handel und narong were, so queme im die durchgebroche
n dhur zum forthell. Mogt der beider heusser oder drier heusser zu Cronenbergh, zu neigst Cronenbergh und zur Trauben samen oder sonder gebruchen, dan daß einß dienet her zu, daß ander ist bequemer darzu, darnach der handel geschaffen ist, daß ein zu
m schawe und stait, daß ander zur narong, dan es so wol ein nutzlich oder deinlich hauß ist, einen stuiffer drin zu verdeinen alß drin zu verzeren.
A. 1585 den 30. nov. haben wir zu Weinsberch 4 gutter zimlicher ferken vur 31 dal.. gehatt, item da befoir auch einen aissen, mit sulchem harten fleisch und speck komen mir in unser haushaltung vor 6 oder 7 moissiger menschen durch das jar uff zugelaissen fleischtagen zu, dess haben mir alle maltz(eiten) groin fleisch darbei mit gemois, roben (morren), cappis, keis und botter und halten dan strack die gebotten fischtage, das mir uns des fleischessens unthalten.
Anno 1585 den 30
novemb. ist unß fhanen wagt auff den Igelstein gefallen, aber min lautenant l. Broich hat mit doctor Recken heubtma
n uff s. Johanß strassen gebutet und ist uff die Haneportzs gezogen. Und ist unß 43 fhanenwagt gewest. Ich bin dißmal nit uffgezogen aber gliche wol vor 2
q. weinß 9
alb. geschickt. Kertzn in die lucht zur r
onden verschaft.
A. 1585 den 1. decembris umb disse zeit hat die koninkin Elisabet in Engelant ein boichlin in druck laissen ausgain, darin sie ursachen anzeugt, warumb sie sich der Hollender, Selender und anderer Nederlender angenomen und sie innen beistant toin und sie vertadinge. Ich hab dasselb boichlin nit gesehen, noch gelesen, also den rechten effect nit weis. Man sagt, es stunde darin, sie dede es irem broder, konink Philippo von Hispanien, der ihre swester Mariam zur ehe gehat, nit zu unwillen, dan allein iren brodern, in einer religion mit ihre, zu troist, dweil die bedrangt und glaubens halber in der hoigster noit weren, so kunt ihr gewissens und christlicher truwen halber nit weniger gepurren. Aber vil catholischen hofften, es wurde der konink von Hispanien besser mit ihre handlen kunnen, dan mit den Staten des landes. Die koninkin sult auch zu swach sin. Exitus docebit.
[538'] A. 1585 den 2. dec. ist ein heubtman zu Bon gefirdelt. Disser war vorhin der stat Coln walmeister gewest, als man den neuwen bau binnen zwien jaren vor der Weierporzn angefangen hat und gescholten, zu Coln beurlobt wart. Man sagt, disser het willn verschaffen, das erzbischof Ernestus von Beiern sult erschossen und Bon von den Trucksessischn ingenomen sult worden sin. Er sult einen edelman beclagt haben, der in darzu bewecht het, wilcher auch folgens rechtfertigt ist. Ich weis es nit eigentlich. Sie werden ohn zweifel nit ohn scholt sin. Und ist ein erschrecklich wirk, das die heubt- und kreichsleude, die man mit groissem solde und verehrong underhelt und groist vertraut, ihre herrn, stete, lant und leut verraten. Vivendu
m cui fidendu
m. Nusq. tuta fides.
A. 1585 den 4. dec. hab ich an s. Anno und Barbar gedacht, dern fest uff dissen tag samen felt. Erzbischoff Anno war von Dassele in Westphaln geborn, chu(r)furst zu Coln worden und hat s. Georgenstift fundeirt, wie noch funf cloister und stifften samen, derhalb uns nachparn beierten und sin fest hilten. Die Carthuser in Coln feirten s. Barbar, wilche ihrer kirchen und cloist. Von beiden hab ich folgende verslin heude pfantiseirt
Distichon.
Anno dasselius quovis celebratur in anno.
Barbara dum quarta virgo decembris adest.
Aliud.
Aduentus primam præmittit barbara semper.
Hoc etiam socius præsul et anno facit.
A. 1585 den 6. dec. disser zit Nicolai haben die Staten etlicheorter der dicken im Bommeler-Werde durchgestochenund das wert ins wasser bracht. Wie des von Parma soldaten und Spanier das vernomen, haben sie die dorfer der ort geplondert und das Bommeler Wert verlaissen, sin scheir am Tolhuis im lande van Cleif ubergeschift und den Engelschen in die schanzs gegen Nymmagen gefallen, die verjagt, gesclagen und die schanzs ingenomen. Und dweil das folk nit eins gesinnet, hat die ein partei der Hispanier flugt vom Bomler Wert geromet, die ander partei der Engelschen flucht aus der schanzen. Und mach diss zeitung vor Nymmagen in truck ausgangen sin.
Anno 1585 den 7
decemb. hat Jacob Lichtenrkuyssen under Kestern suster Tringin Hemmersbach den hauszinß der 4 zinßhuser bei der Wierportzn am wal verpotten, vor etlich scholt die Johan Paulus und sie samen gemacht hatten. Dieweil aber die huisser bawfellich worden und sie die fhar nit bezalte auch ire alimenta haben mogte, haben ire kinder Herman und Gotschalck Weinsberch alß eigenthumber dem bau und fharn zu gut sich moissen in laissen und widderstandt gethain auch angezeigt, ire motter hette die alige leibzugt nit an allen theiln. Heir auß mach
[539] ein proceß untstain und vil kosten werden, der swerlich zu verfolgen und sweirlich zu vertragen umb ander mehe creditorn und scholthern die nachfolgen werdenn. Item umb disse zeit ist auch ein bei urtheil zu Speir im camergericht zwischen wilant her Arnoldt van Siegenß erben ex testamento, und sinen erben die abintestato succedern wolten, alß her Hillebrandt Suderman burgermeister ergange
n dar in alle processen zu Coln ergangen casseirt mogen sin und jede parthie wol dusent
goltgl. und fast mehe druff ergangen mach sin, wilche wol erspart weren, wan sie sich vertragen hetten. Wa hatzs noch sin ende.
Ich bedenck hie es ist sorglich vil nachlaissen und sich vertragen, und noch sorglicher uff swere kosten und unrau zu richten edoch mines erachtenß were nutzer etwas von sinem rechten zu wichen und nach zu laissen dan deß ungewissen spruchs appellation und endes zu erwarten, da von ich decasthicon gemacht wie folgt.
An prestet litigare vel concordare.
Litigiosa tibi si coram iudice caussa.
Pendeat existens iusta vel æqua nimis.
Ne fidas nimium certissima nira subinde.
Flectuntur, iustus vincitur arte mali.
Aut est iudicium præceps aut exitus anceps.
Complicat errores perpetvosque facit.
Lis inimicitias parit et plerumque dolorem.
Causidici loculos attenvare student.
Utile pacisci quandoque clientibus esset.
Etsi damna ferant condicione gravi.
Pax modico melior lucro, transactio lite.
Detestantur ob id iurgia pacifici
.
Ut tamen obueniat concordia lite suborta.
Cede parum iuri, cessio parva valet.
Nam dvo comminvunt duri male grana molares.
Nonnihil ergo iuvat cedere iure svo.
Num bene pensicules in det contentio lucrum.
Cessiola an dammum, delige commodius.
Sed mediator eas instans moderamine rixas.
Amoveat fido pacificare sciens.
Von disser meterien, ob nutzer gerichtzshendel anzufangen oder zu verfolgen, oder etwas van sinem rechten nachzulaissen und sich zu vertrage
n, da von were vil zu sagen, aber die zit und platz leist es hie nit zu. Etliche staint hart uff irer sache
n, meinen sie haben aller dingen recht werden deß zu zeiten auch also beredt und gesteift, verstaint ir recht selbst nit, bedencken auch daß ende nit, sin deß dings unerfaren, biß sie vol irthumbs und mitten ihm schaden stechen und nirgen auß komen mogen. Und das widderfirt den einfeltigen und fromen lichtlich. Aber etlich sin boißhaft, wissen beß, wissen forthel und dar mit umb zu ghain willens frolich anfange
n und wagen, hoffen der haudt einen riemen zu haben der sachen zu geneissen sie sin cleger ob beclagten, so
[539'] sin hinwidder auch etliche so gar zaghaft oder ghir daß sie ire scholt und geregtigkeit mit keinem rechte
n willen fordern oder im gerecht widderstant dhoi da mit sie vil versaumen schadtleiden und queidt werden, wullen ehe alles nachlaissen ehe sie mit recht spreichen oder sich mit recht werten. Es sin wol erliche gedancken gerichtzanck zu verfloichen und zu meiden. Aber von sinem rechten so unbescheiden abzu stain und alles nachzulaissen ist auch nit so loblich, ich will den mittel wech rathen und halten, die beide utersten nit zu hart halten. Der zu fordern hat der berathe sich mit gelerten und erfarnen der rechten und auch der welt leuff, wird im der proceß gerathen, so fange er an, schreck sich nit, lage etwaß dran, wirt ihm der proceß widderrathen daß er nit bestain moge so fange er nit an, oder hat er angefangen so laß er in zeiten ab. Glichfalß der beclagter ist er schuldich, er bezale, bitte und gelte. Wirt im gerathen sich zu weren und zu verthadingen, so lage er etwaß dran sehe und erfare mitler zit wa die sache hin auß wille, wie rich wie arm wie mechtich wie listich der widderpart sie. Wa in mitler zit beduchte daß die sach zu unrauwich were, zu lanckwillich fallen zu vil kosten worde und mach fride haben und sich alß dan vertragen daß dhoe er. Oder wa sich nemanß der sich zu friden angibt, so mach er fridtliebende anhaltende dappere underhendler zu, mach sie willich spar dar an nit, und laiß zwischn sich handlenn. Aber er moiß sich altzit deß getroisten daß er nit zu hardt halte, und etwaß von sinem rechten abstae sol es fride werde, halte wol etwaß hart doch wiche mit, nach aller gestalt und gelegenheit der sachen und kauff zu
m theil den friden, er ist etwaß besonderß wert. Cedendo victor abibis.
A. 1585 den 9. dec. sin bei 10 freibuter van Nuiss uff die comthurei zu Ramerstorf, nit weit gen Bon uber, in der nacht komen und haben daselbst den comthur, einen von Ruyschenberch, gefenklich angenomen und hinderwartzs zu buschs zu gefort und weg willen prengen. Aber die nachparn zu Kudinkhoifen und andern des ortzs haben sich uffgemacht und sie angetroffen, den comthur erredt und der schelmen 7 gefangen uff Lewenburg, etliche sagen, uff Lulstorf gefort. Mogen ires loins erwarten. Ein cols sohn interfuit, decapitatus postea zu Honnff.
Anno 1585 den 10
decemb. hat die frawe zum Korf in der Nuwergassen Catharina van Memmingen den kirchmeistern und provisorn s. Jacob einen erbrentbreif von 6
goltgl. jeden zu 26
rad. alb. puis christi und jo
nis am rhade zu Coln vor zweien scheffen deß hohen gerichtzs Volckquin und d. pastor uffgetragen und ubergeben mit 150
goltgl. loißbar. Dar vor haben ihr die kirchmeister und achten widderumb jarlichs 19
dall. jeden zu 52
alb. currents uff dieselbe termin deß breifs zur leibzugt verschriben und wan sie mit dhoit abgangen so sullen der
goltgl. 4 zu behoif der 24 haußarmen s. Jacob alle dingstage in den 4 quatertemper einen zu verspenden, und die ubrige 2
goltgl. sullen vur ire memorien
[540] jarlichs uff s. catharinen tag s. Jacob allet erflich angewant werde.
Inhalt der besiegelter ufftragt verschribung und fundation. Diß hab ich also zu allen seithen helfen befordern und inß wirck stellen. Und versehen mich es sol zu allen seithn zu dhoin sin, dweil die frawe uber 70 jar ist sol die leibrenth nit vil abtragen, dieweil die erbrent dar durch erhalten mach werden. Sol die kirch und armen langen forthel haben so moissen sie leibzuglich etwaß wagen, dißglichen mit der leibrenthn hab ich zu s. Jacob mehe inß wirck helfen stelln, da bei die kirch und armen wol gefaren sin und richer worden.
Hie hab ich zu wunschen und zu pitten daß der haußfatter und executorn zu Weinsberg ni
mmer unweislicher handlen wurden, dan die kirchmeister sampt den achten s. Jacob mit den leibzugten gehandlet haben, alß mit Georgen Kaldenbach mit Hanß Gallen und siner hausfrawen, mit Trinen van Ratingen, mit d. Martin Crudener und siner hausfrauwen alles in miner zit. Wiewol sie Entgin va
n Velbart vorhin einß dar beipragt hat, die hat ire 4 malder roggen am abt von Heisterbach den armen s. Jacob erflich uffgetragen vorbeheltlich ihr der veir malder kornß zur leibzugt und nit abzuloissen. Aber alß sie der kirchmeister verschribung hat, loiste der abt die 4 malder kornß mit 100
dall. den kirchmeister ab. So moist man ihr oft 10 oder 12
dall. jarlichs vor die 4
mald. zur leibzugt geben, lebte lang daß die armen nit vil profitzs hatten. Aber es wart doch nach irem doede von iren executorn vergudet. Aber hie mogt emantz sprechen, die vorg. frau Catharin von Memmingen, Kaldenbach, d. Crudener haben die heubtrenth nach irem absterben den armen oder zu iren memorien verordnet, waß forthelß hat dan die kirch oder fabrick dar von. Ich sag so pleibt es doch der kirchen kirchen dienern, haußarmen deß kirspels und kirchen, dar umb es doch zu thoin ist wiewol etliche renth von Kaldenbach, und Trinen nach irem dhoit nirgen zu verordnet warn und va
n stundt an in der kirchen frier gewalt zu behoif deß bawß oder besserong verfielen.
Also wolt ich daß der haußfatter und executorn auch dieten, wan in gelt uff leibzugt angepotten wurde dasselb annemen und es van stunde an gutte erbfhar und rent belachten, daß zum besten nemen und jarligs leibrenthen verschriben zehen vom hondert doch min oder mehe darnach die leibzugter alt oder jonck gesont oder swach weren, und nemen die angelachte erbrenth gegen die leibrent jarligs zu follest. Deß moisten sie aber sehen und versorgen daß man daß uberich zu der leibrenth ohn deß hauß und mineß testamentz ordnong nachtheil zu wegen brechten. Dan kunt es der haußfatter der habselich were ob ein ander hausgenoiß der rich were uffbrengen, oder kunt es die hausnarong oder besonder narong außwerfen daß were ein gewunscht wirck.
Es licht vil an gertruwen frunden und gunner deß hauß, die sulcher verrichten und inß wirck stellen kunnen, und willen.
Got will sie dem hauß zufoegen. Aber ob die leibzugtr in der leibverschribung mit in gebonden wulten habe
n [540'] daß die erbrenth wilche umb ir heubtgelt oder von ire
n heubt gut gegolten were oder da von queme zu sichern gebruch im hauß Weinsberch oder der hausgenoissen oder gesinde sult angewant oder dar vor etwaß bestift werden, mach daß auch foglich geschein. Ich halte, es moge nach gelegenheit der leude und sachen wol geschein, wan es dem hauß ewich zu nutz mach gerathen und dar bei pliben. Dan vil lude sin also gesinnet, daß sie lichtlich etwaß fundern geben und verordnen, wan sie es zur leibzugt ir leben lanck mogen geneissen wie auch wol pillich ist, dan sie sich selbst die beste und neigste frunde sint. So geneissn sie es selbst und sehen auch wa es pleiben sol nach irem doede, sie haben kinder oder kein kinder. Dan jeder mach mit sinem gut besonder zu
m theil thoin waß im geleibt, darumb ist er deß ein her.
Es sol doch der kirchmeister handlung s. Jacob ein anweisung exempel und leer dem hausfatter sin. Sol aber da neben deß wol gut achtung haben waß ich in minem declaration uff daß 7 cap. und 7 verß nu. 46, 47, 48, 49, 50 verordnet. Vide alius fol. 131 pag. 2, da ich glichfalß von der leibzugt der kost, wonong, rent ordnung maiß und zil geben hab, daß und diß, diß und daß und was sunst nutz und ratzsam ist bring man samen und erwele daß best, handle fruntlich und weißlich mit den luthen dar nach jeder gesinnet ist.
A. 1585 den 11. dec. haben mir 31 aimen beirs zu Weinsberg gefast und neiffen Gotschalck in sin neu huis zur Trauben auch ein aim vol gemacht und geschenckt, wilche mir uff s. Joris cloister ins capittels bruhuis van 3 malder maltz und 2 malder weiss laissen bruwen. Das bruhaus zu s. Joris ist in 25 jarn allereirst dahin gebawt und wirt eitz von den nachparen ront umbher seir gebrucht, aber es ist besweirlich durch die kirchen zu tragen.
Anno 1585 den 12.
decemb. haben min neif Gotschalck Weinsberch und Margret van Swelme sin hausfrawe allereirst im huiß zur Trauben an der Hoeportzn selbst angefangen kost zu halten daselbst dissen tag mit irem knecht Bertzen gessen und da gesclaiffen, dan biß herzu under dem neuwen bau und stiflong hab ich in das verpleib und sclaiffung uff dem Torn hinder Weinsbergh vergunt und sin bei unß an den gmeinen disch gain essen, wilches min broder in biß her zu geschenckt. Margret eilte mehe darin dan Gotschalck der daß furthel und gemach noch wol an genommen hett. So sclogen sie ire haußrat und bet uff, pleiben fort da mit der wonong und haushaltu
ng.
Den 16 decemb. schencken sie unß ein firdel weinß den abendt uber dischs zu Weinsbergh zur letzen und namen iren abscheidt. Der almechtiger ewiger barmhertziger got wil ein selige gesegnete haushaltung verlenen.
Anno den 13 decemb. ist Mattheis von Treir gewesen weinmeister rheinmeister rhaitzrichter in sine
n huiß an der Buttegassen orde im schrin Idæ Rodenhuyß genant gestorben.
,War ein fasbender, weinhendler und kirchmeister s. Laurenz, hat sin eirste frau ohn willn der frunt getruwt, sich doch wol und stadich gehalten, das er rich worden und uffgestigen istkinder gezilt und bestat darnach einß schiffmanß widwe bekomen. Sineß alterß vo
n 63 jaren ungeferlich.
[541] Anno 1585 den 13
decemb. ist min 44 fhanenwagt uff die Haneportzs gefallen, da hin bin ich selbst gezoge
n. Und verzert 2
q. weinß 9
alb.. It
em gobellin 3
alb.. It
em kertzn 3
alb.. Ich hab auch auff vorbeschenem befilch einß rhaitzs ein trom gegolten vor 5
dall. 1 quart weinß 5
alb. von unsm tromenscleger dem sclimmen wirt bei dem fhanen verwart im fhal der eilender noit da zugesinnen und vor den fhanen zu gebruchen.
Anno 1585 den 17
decemb. meister Johan bartscherer von Hermans mineß neiffen foiß zu heilen 12
alb. geben die ich Herma
n geschenckt dan er war min diener und hat ein groisse blader an ein zehe deß foiß kregen, die er etwaß regirt. Ich hab vo
n minem haar uff den kamp zu kurtzen 6
alb. geben, das ich uber zwei mail im jar nit laiß geschein.
Anno 1585 den 18
decemb. ist die alte Greitgin Schurma
ns widwe Petern van Aich loererß uff der Felbach gestorben und ist bei iren man zu s. Mauritzs begraben do sie uber drissich jare widwe ges
nhat. War ein dochter weilant Johan Schuyrmanß eineß richen bruwerß zu
m Raven uff der bach in s. Jacobs kirspel und rhaitzmanß. Sie war va
n meinem alter ungerferlich. War fast reich und ei
n karige frawe. Hat nit dan ein dochter, und irem sohn Johan va
n Aich ein seir habselich dochterlin verlaissen.
A. 1585 den 19. dec. sin die kreichsleute in Nuiss in die schanzs zu Grimlinkhuisen gefallen, die erobert, und, wie man sagt, bei 60 umbpracht und innen die gurgeln abgestochen, warn Beierschen, wilche in die schanzs, so sie eirst gemacht, eirst abgenomen hatten.
Anno 1585 den 21
decemb. thom
æ zu 1 vren vor mittage ist daß drutzende und leste noviluniu
m oder newe lucht diß jarß uffgangen, dan die 13 monat deß gantzen jarß haben gemeinlich 13 lichter deß mona
nschinß dweil menses 30 vel 31 dies und tag haben, lun
æ oder lichter nit mehe dan 28 tage. Also daß daß gansse licht in 4 quartale getheilt wirt, alß daß neu licht in 7
tage. It
em daß eirste quartal od
er firdel in 7 tage. Item daß vollicht in 7 tage daß leste quartal oder firdel in 7 tage. Aber ich bin vor vil jarn von alten landtluden bericht, daß nevlicht fange gemeinlich an zu scheinen den morgen zu 6 vren alle zit, und dure 12 stunden ehe es unden gait. Item daß eirste fird
el gha uff zu 12 vren mittags. Item daß follicht ghain uff zu 6 vren nachmittage item daß lest quarteir ghain uff zu 12 vren nachmittage, und duire jedeß 12 stunden ehe es unden ghain. Also hat jeder firdel oder 6 stunde
n 1 tag und 4 stunden ungeferlich. Nuhe hab ich uff die 4 firdel deß lichtzs wan jedes uffgehet folgende verslin phantiseirt, da bei man es behalten und beß gedencken mogt.
Sexta mari
æ solet nova luna resurgere primu
m.
Et quartale novum crescere meridie.
Vespere sed sexta lucescit luna repleta.
Ultima pars noctu dum dvodena sonat.
Diß jong licht aber in decembri disses 85 jarß leufft in den janvarium deß kunftigen 86 jarß. Und ist nit unbequeim das jonge leuthe und die vil reisen und deß nachtzs uff sin und wachen moissen disses uffgancks und nedergancks der quateir achtung nemen.
[541'] Das vorg. latinischs tetrastichon wil ich auch uffs deutzs her zu setzen, uff das es die ungeleirten glichfalß verstain und vernemen mogen zu behalten in der gedechtniß.
Verdeutschung des vorg. tetrastichi.
Das nevlicht fengt zu scheinen an.
Zu morgen wan es sechs wirt sclan.
Das eirst quateir bricht auff darnach.
Zur zwelfter stundt an dem mittach.
Das rondt vollicht nach vesper zeit.
Abendts zu sechs vren auffgeit.
Das lest quateir wirt her vur bracht.
Zu zwelf vren mitzs in der nacht.
Wem nuhe geleibt mach dissem auff und niddergange der lichter beß nachfragen ob es also recht sie. Ich hab astronomiam nit druff gelesen oder examineirt, hab doch wol befonden das es sich vorgeschribener zit zu tragt.
Vorhin hab ich auch die namen und eigenschaft der veir principaler winden in latinische verslin bracht. Alß ist evrus daß ist oistenwindt, bleist von der sonnen uffganck ist druge und warm. Zephirus, ist der westen windt ist feucht und warm, bleset vo
n der sonnen nederganck. Hauster oder auster, ist der sudenwindt, ist warm, und putzst wasser daß er altzit regen beibrengt bleist auß dem mittag ein oberlendischer. Item aquilo seu boreas, der norden windt, ist druge und kalt heult wie ein koe, bleist auß Nederlandt den Rhein hin uff. Und lauthen min verslin wie folgt.
Solis ab exortu surgit calidissimus evrus.
Qui flat ab occasu zephirus plvuiosior ullo est.
A mediaque die spirat placidissimus auster.
Frigidus ast aquilo media de nocte sonorat.
Sic compendiosius.
Auster ut in boream, boreas sic spirat in austrum.
Evrus ut in zephirum, zephirus sic spirat in evrum
Vel compendiosissime.
Est evro zephirus, boreas contrarius austro.
Nutz und nodich ist auch iedem etwaß von den winden zu wissen waß naturn und artzs sie sin, besonder die uff wassern schiffen moissen, die des gewechs sich erneren und sich da mit bekommern und war zu es dan dienet, daß man am winde erkennen moge ob es warm kalt feucht truge sol sin oder sie, doch die underscheide deß glentz, sommers herbst winters drin halte. Der auff krommen oder wilden wassern buschn heiden ist kan es auß den compassen vernemen wa her jeder ort licht, dan daß spitz weist inß suden, daß krucklin nach norden. Sunst an kirchn leirt manß auch dan der choir steit allezit inß oisten, der torn gmeinlich inß westen. Daß gloria singt man inß oisten, versus, gloria dat oisten orate sit tibi westen, gib wasser suden, evangeliu
m tibi norden. Etlich theilen die winde in 12 theil, in mehe theil, besonder die seheferder, daß wil ich hie fharen laissen. Ich hab von jongs uff mich vil mit den winden mit den zeiten deß jarß bekummert. Den circuncisio magos mittet ga
ta wol von buissen uff den glidern der finger jeder wegh jedes mondtzs gewissett, under den wortlin, coccea lux die tage wie manche der im jar sin, begriffen, oder ecce hec lux, hec casca lux, hec c
æca lux. Diß vur kurtz weil erdacht.
[542] Anno 1585 den 23
decemb. alß min neif Gotschalck van Weinsberch sin regnong hatte meistheils untworfen doch noch nit perfect und ich vernomen daß er waß im huiß zum Trauben verbaut und angelacht hatte, gern zu zweihondert daller auß prengen wulte, wiewol es der abreden zu widder dar in ich nit uber 60, 80 oder 100 daller zu verbawen ingewilligt. Doch gedacht ich wa mehe verbaut ist und daß hauß da durch gebessert, so moist ich es dabei verlaissen, doch die regnong zu corrigeiren und waß zu vil gerechnet oder dar an mangelte daß es nit 200
dall. vol were, sich zu verglichen. Derhalb hab ich auch dissen 23 decemb. under dissem tage und dato den meitzittel untworfen wilcher im eirsten concept Gotschalck und Margreten zugestalt worden zu besigtigen zu lengen und zu kurtzen, den sie ire eltern und frunde lesen laissen und sich deß endtlich verglicht, wie er sin sulte. Darnach hab ich in meister Wilhelmu
m caesariu
m van Walbeck notariu
m und bidellu
m laissn abschriben uff pergamein. Ich aber hab in underschriben mit eigner handt und min siegel unden dar an gehangen. Und Gotschalckn und Margreten folgens den originaln meidtbreiff, mit zwein anderen berichten wie es umb Gotschalcks sachen stunde, zugestalt. Daß concept hab ich behalten und min siegel unden uff spaciu
m getruckt, aber copia
m da von in min copienboich abgeschriben, wie daselbst fol. 190 pa. 2 et seq. zu ersehen ist. Da wirt man alle anhenge und umbstende finden. Doch wil ich den effect und meinong kurtzlich hie roeren. Im anfange wirt narreirt,
wie man zu der wonong diß ortz und zu bawe verursagt sie, und daß huiß zu
m Trauben genant hab, wie neigst hie oben bericht zu finden den 22 septemb. den 2 den 3 den 13 den 16 den 29 den 31. octob. den 29 novemb.. Darnach hab ich innen diß huiß zu
m Trauben van acht jarn zu acht jarn und so fort an vermeit jarlichs vor zehen richtzdaller uff newjarß off 14 tag darnach zu bezaln. Item deß sol ich in von den 200
dall. kein pension oder die heubsu
m uff ir gesinnen widder zugeben. Item ich hab in daß hauß vor ir 200
dall. baugeltzs verunderphendt und verheischen beß zu verwaren, oder im schrein Airchb. jarligs 10
dall. zu verschriben, da mit ich mich etwaß geirret und dasselb doch unden in subscriptione corrigeirt ist. Item ich hab mir minen erben vorbehalte
n die 200
dall. abzulagen, deß sulten sie dan 10
dall. huiszinß jarligs mehe geben. Item wurden Gotschalck und Margret auch viß dem haußzehen wonen und innen ire 200
dall. nit widder geben weren, sol man innen jarß 10
dall. davon geben. Ich mach dan daß huiß vermeden. Item wan ich oder min erben daß hauß selbst gebruchn moisten oder wulten und inne
n dan eirst 200
dall. vor 25
dall. vor die glasfinster widder geben hetten sulln sie bi
nne
n 3 monat daß huiß rumen. Item sunst sullen sie unverhoigt und unvertriben vur allen andern frunden und frembden die neigsten sin ob die scha
nz mehe dar auß wulten geben.
Item sie sullen daß huiß in gewontlichem noitbawe und wilbau ohn daß leitagh halten, daß halb theil kosten deß heimlichn gemachs trage
n. Item in mangel daß die 200
dall. nit vol sin und zu hoich gerechnet ist vertragen daß sie uberich fort uff ire kosten fertigen wie im breif specificirt. Item wurden sie jarß 2
dall. verbawen, sol
ich in 1
dall. am zinß nachlaissn, wa sie 4
dall. verbawen wurden, sol
[542'] ich innen 2
rad.d am zinß nachlaissen, aber nit dar uber. Item die durchgebrochn dhur umb wasser zu hoeln ist viß gnaden vergunt mach zugemacht und besclossen werden wan man wil. Ut ibi, datu
m a
nno 85 den 23 decemb. und besiegelt, von mir subscribeirt.
Addicionalis declaratio.
Diss ortzs wil nodich sin, das obbestimpt fideicommissum, inhalt der abschrift oben fol. 124 pag. 2 dissem boich senectutis inverleibt, alß under dem dato 1579 den 16 maij, mit dissem meidtzittel oder breif concilieirt und vereinicht werde, dan es an beiden orthen meines neiffen Gotschalcks van Weinsbergh wonong antrift. Da oben mach er der zweier huisser und wonong einß sin lebtagh bewonen. Und nuhe diß huiß zum Trauben wa nit frei zur leibzugt so hat er doch vil forthels und lange zit dar an. Wie sich aber der hausfatter zu Weinsberch min erb, und min neif Gotschalck sampt minen executorn verhalten sullen wan ich dhoitlich abgangen sin, wiewol es den wegh in beiden breiffen wol weist, so wil ich doch min meinong druber anzeigen und erclerong dhoin so vil ich mich dern sach in der eil bedencken kan, wie folgt. Wil sich min neif Gotschalck dem vorg. fideicommißbreif aller dingen gemeiß verhalten, daß sol im frei stain, sol deß moge und macht haben und nichtzs dar an benomen sin. Glicher weiß sol im frei stain bei dissem meidtbreif zu halten, also wil er der zweier huisser uff der Bach einß wilch er wilt, und diß huiß zur Truben an der Hoeportzn, beide samen gebruchn bewonnen oder vermeden, daß wirt im zugelaissen wie es im am nutzsten ist.
Will er irer auch besonder einß von beiden orthn gebrauchen bewonen oder vermeiden daß sol ihm unbenomen sin exempels weiß. Dieweil er daß hauß zur Trauben an der Hoeportzn eitz in meinem leben bewont und nach minem absterben bewonen wurde und dan der huiser uff der Bach ein erweln und vermeden wulte deß sol er macht haben, und wan er dan so vil zinß uber die fhar bekomen mach daß er zur Trauben den zinß erobern mogte, und dan frei sitzen, deß sol er macht haben, ob er schoin mehe bequeme, dan ich gunne ihm die herberge und wonong so frei alß mir moglich ist. Hinwidder solß gehalten werden wan er der huisser einß uff der Bach bewonen wulte daß er deß macht habe. Doch moiß er daß hauß zur Drauben uber inhalt deß meidtbreif nit vermiedenn dan min erbe hat die macht, der wolt im dan ein forthel dhoin. Wurde aber der beider breif halber deß fideicommiß und meidtbreifs miß verstant untstain der sol durch min executorn oder andere scheidtzfrunde hingelacht werden, nach aller piligkeit.
Hie felt mir noch einß vor, wan ich verordnete daß min neif im huiß zur Traube
n allerding ohn zinß frei sult sitzen wan er uff daß fideicommiß der huisser uff der Bach gantz renunciern und verzeien wulte.
Dar an zweiflen ich waß ich dhoin und rathen sol, ob ich in damit graveren und besweren soll. Dieweil umb allerlei
[543] gedancken deß noch nit untsclossen sin, so befille ich minem neiffen Gotschalck sulchs selbst zu bedencken und sich mit sinen frunden zu
berathen und zu thoin waß nutz nodich und gut ist.
Anno 1585 den 24
decemb. uff christabendt bin ich mineß reinmeisterß ampts abgestanden, und sin neuwen erwelt. Ich hab auch minen alte
n brauch gehalten und im hauß Weinsbergh offergelt umbgetheilt under den die dißmal da wonten.
Item minem broder
1 raitzeichn.
Item suster Lisbeten Horn
1 raitzeichn.
Item suster Sibillen
1 raitzeichn.
Item jonfer Lisbetg. Hornß
1 raitzeichn.
Item neif Herma
n3
rad. alb..
Item Lisbet der macht
1 ort
rad.d.
Neif Gottschalck und Margret elude und ire knecht Bertz warn in den Trauben gezogen nit mehe in unser kost, derhalb ich den kein offergelt geben hab.
Anno 1586 den 25.
tag decemb. christag nach seiner hilliger geburt fengt unß daß jar recht an, dan christus ist die sohn der geregtigkeit, wiewol disse acht tage vor der beschneidung dweil sie im decembri im alten almanach stain, und die gerichten gesclossen sint, nit vil geschriben werden im neuwen jar wiewol sie im
neuwen jar sint. Diß hoichzitlich fest hab ich s. Jacob wie wir alle samen im hauß Weinsbergh gehalten, dan s. Jacobs kirch ist unß motter kirch und bedehuiß.
Anno 1585 den 26
decemb. uff s. stephani tag ist die frawe Catharina von Memmingen zu
m Korf zu mir komen und mir eine
n selben kop geschenckt in irem leben den sie mir nach irem dhoit besetzen wolt. Er ungeferlich 20
dall. werdt sin. Ich nam in zu hohem danck an, und schenckt ihr widder 5 raitzeichen. Hat in der eil nit anderß. Ich war mit ihr raitzgeber derhalb geschach es.
Anno 1586 den 27
decemb. uff s. johanß tag ist unse fhanenwacht uff die Haneportzs gefallen. Min lutenant l. Broich ist unsem abscheide nach uffgezogen und die weisheit verwart. Ich bin zu hauß pliben dan die nachte
n grausam lanckwilich fallen, besonder mir der ohn daß nit wol sclaiffen kan, wie anderen die rasten und sclommern ku
nnen. Ich hab gliche wol vor 2
q. weinß 10 albus bezalt. It
em vor gobelger 3
alb.. It
em kertzn 3 0,5
alb..
Anno 1586 den 29
decemb. starb Wesselus Bentzler dhurworter einß rhaitz und vor der fritags rentkamern da er daß ampt wol 40 jar vertrotten hat. Ist auch rector burs
æ Coronaru
m gewest primus uxoratus de gewesen
[543'] . Hat darnach die Burß verlaissen und alß im sin eirste frawe abgestorben da mit er fast kinder gezilt erzogen und bestat, hat er folgenß noch zawe widwe frawen genomen. Man hat im im letzst daß pferdtzschriberß ampt abgenomen daß in seir betroibte. Ginge in sinem 78 jar do er starb.
Anno 1586 den 31
decemb. ubersclagen daß ich diß verlitten jar ohn alle abendt unß gewonliche halb quart extraordinarie vor min private person binnen und auch baussen hauß auch uff der wacht durch diß jar verzert hab 147 quarten weinß weiß die quart dan vor 4
alb. dan vor 5
alb. alb.. Item 153 quarten roits weinß die quart dan 2
alb. dan 32
h. minß gewaxß. Item noch 43 raitzeichen verzert und verschenckt sin auch 86 quarten. Item uber dischs ist mir ordinarie 100
q. diß jar allein roitzs.
Item diß verlitten jar hat mir die presentz in der weinscholen 55 gl. current 8 alb. beipracht noch 2 gl. 6 alb. und sal noch 5 rad. gl. uff der freitags rentkamern untf. untf. diß 5 jarß 2 augusti anno __ deß hab ich 4 oder 5 raitzeichen verzert.
Anno 1586 den lesten
decemb. newe jarß abendt sin mir zu Weinsberch alle ich min broder sin hausfrawe und unß suster Sibilla Lisbetgin Hornß neif Herma
n bei unsem neiffen Gotschalck van Weinsbergh und Margret van Swelme in irem nuwen huiß zur Trauben an der Hoeportzn schencken gewest. Haben unden in der stouen gesessen alle kost und dranck dahin geschickt und waß geobert da gelaissen gesongen und frolich gewest biß uberhalb nacht und frolich gewest im ende deß alte
n und anfanck deß neuwen jarß. Swager Steffen Horn van Geien war bei bei unß, und haben die wende begossen und den newen jongen hausleuthn gluck gewonscht.
Das aldt jair hat hiemit sin endt.
Unfridt und kreich sich van unß wendt.
Ein fridtsam neu jair, her, unß sendt.
Dan mag unß werden auch unß renth.
Finis