[Das Jahr 1585]
 
[544]
 
Anno domini 1586 mit got angef..
A. 1586 den 1. jan. uff godestag anfengt des almanachs newjar. Den morgen hab ich zu s. Jacob, unser motterkirch und des haus Weinsbergs bedehuis, des pastors predich und hoemiss gehoirt, got um sinen friden und, was selich ist, gepitten und den ganssen tag fort still und sober gewest und gedacht, ich wult den hausgnosen zu Weinsberch folgent newjar, das ich vurhin gedicht, schenken.
 
Vom brauch und misbrauch des weins und wie man sich drunckenschaft hutten solBd.5, S.260.
 
Ein newjair ich euch schencken sall.
Nach minem brauch ein weil zeit hergestrichelte Linie und Zeilenzählung: 2.
Das euch mit dhem zu gutter leer.
Es mant mich dran Weinsberch unß hauß.
Ihr sidt zum theil untsprossen drauß.
Ob ihr gehoirt ohn das dar ihngestrichelte Linie und Zeilenzählung: 4.
Und liebdt unß hauß auff einen sin.
Der weinsberch bringt fort edel fruchtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 5.
Ihn trauben wirt der wein gekoucht.
An bergen ist gut sonnen scheingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 6.
Ihm mitteln wechst der beste wein.
Nuhe gib ich euch zum neuwen jargestrichelte Linie und Zeilenzählung: 7.
Des weinsbergs mittel offenbar.
Das ihr in mittelmeissigkeitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 8.
Des weinß geneist zu rechter zeit.
Der brauch ist gut, mißrhaidt ihn neitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 9.
Den mißbrauch aber ich verpeit.
Sulch underscheit wirt baldt erkantgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 10.
Wan man sich deß mittels ermant.
Das mittel helt die rechte maeßgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 11.
Tragt sorg das nemans sie verlaeß.
Zu vil ist boiß und ungesuntgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 12.
Zu klein, ob nichtzs, zu aller stundt.
Drinckt nit zu vil, drinckt nit zu kleingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 13.
Mit maessen drinckt, so soll es sein.
Wein, beir, und all was druncken machtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 14.
Des hab ein jeder mensch gut acht.
Gar fleissich hut ihr euch dar vurgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 15.
Das es ur sin, und heubt nit steur.
Und stellt euch ungeschicklich angestrichelte Linie und Zeilenzählung: 16.
Wie ein versoffner grabe an.
Ein wenich weins erfrewt das hertz.
Vertreibt dem swachen oft den smertz.
Auch traurigen den swaren moit.
Erwermt dem kalden sin gebloit.Bd.5, S.261
[544'] Macht sclaifen, der nit rauwen kan.
Und sprechen, der sich lang versan.
Setzt sorg und forcht dan auf ein ort.
Und firt etwas koenlicher fort.
Dem sclechten scherft er sin verstant.
Zu leren, was im unbekant.
Eim meissigen diss widderfirt.
Ein suffer diss fortels untbirt.
Christus hat keinen wein veracht.
Als er ihn gut aus wasser macht.
Den wein auch in sin bloit verwandt.
Das aller kosteligste pfantBd.5, S.261.
Vil leschen doirst mit edlem weingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 25.
Bleiben dar bei nuchtern und fein.
Von sulchen leuthen helt man villgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 26.
Sin vorsigtich, treffen das zill.
Man ist mit weinnuchtern verwartgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 27.
Laissen sich nit sehn in die kart.
Er ist erhen und lobens wertgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 28.
Wer vil weindreinckens nit begert.
Hinwidder sin die suiffer all.
Verachtens wert in manchem pfall.
Sie stellen sich in groiss gefair.
Irs guts, leibs, ehren, heils vurwar.
Doin grobe sunt, verzornen gott.
Werden von jederman verspott.
Ich sehn, das es geht uber troll:
Die weiber saufen sich auch voll.
Vom man ist es nit wol getain.
Dem weib steht es schentlicher an.
Die alte Romer waren streng.
Hilten ir frauwen damit eng.
Wan sie vernamen an ihn wein.
Oft namen sie das leben ihnGuevara, Kap. 56..
Man schenkt den kindern glichfals wein.
Gewint sie so von jugent drin.
Verderbt wirt in ir gut natur.
Die man pillich sult halten tur.
In cloisteren ist groiss misbrauch.
Ergetzen sich des saufens auch.
Warum stirbt monch und paff so jonk?
Gleubt mir, das doit kein kleiner drunk.
Nonnen, beginen, jonferen.
Kunnen das gleslin auch leren.Bd.5, S.261
[545] Geistlich und weltlich oberkeit.
Sulch laster nit zu hertzen geit.
Saufen selbst, wie kunnen sie dan.
Wol straifen den gemeinen man?
Ja, Deutzlant ist mit drunckenschaft.
Mehe dan ander landen verhaft.
Ihr liebe Deutzschen, hut euch doch.
Das keisertum verpleibt euch nochBd.5, S.262
Wer zu vil drinckenß ist geneigtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 45.
Zur drunckenschaft im das gereicht.
Ihr mirckt das wein hat groisse kraftgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 46.
Ist starck verursagt drunckenschaft.
Ist schoin, leiblich, soiß, ob smacht wolgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 47.
Und macht damit den drencker vol.
Schoin glesser und pott reitzen seirgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 48.
Gulden kop, und silber gescheir.
Eirst drinckt man wein mit freudt und lust.
Glich ob er keinen heller kost.
Man hut sich nit vor seiner artgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 50.
Und uberschreit helfgin und quart.
Biß man der rechter maeß vergistgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 51.
Dan braucht er eirst sin alte list.
Er leist den swadem steigen auffgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 52.
Ehe man sich huidt hin in den koff.
Umbwendt al sin, vernunft, verstandtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 53.
Der vollert ist in siner handt.
Wein geht zu wirck und rupft her vur.
Verborgen ding in der natur.
Nit jeder zitTilgung: dasdas goit und bestgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 55.
Dan balder boiß und argst am meist.
Wein reitzst zum zorn, zum zanck zum schimpf.
Zum floich, zur smeh, zum ungelimpf.
Da her kompt oft mort und dhoitsclachgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 57.
Halß, bein, arm bruch, groiß ungemach.
Sclegh, wonden, schrammen, lembden, stich.
Aug, oir, naeß, mondt, al glidt leidt sich.
Der wein swetzst unzugt, schendtlich wortgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 59.
Acht nit vor wem, die zit, noch ort.
Noch man, noch fraw, jonfer noch kindtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 60.
Waß standts und ehren die auch sint.
Geilheit und ehebruch folgt dar nachgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 61.
Ehrloissigkeit und ander smach.
Mancher will tegligh sauffen weingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 62.
Versaumbt, verarmt verthoit das sein.
Mit weib und kindt moiß bidlen ghaingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 63.
Treibt boese stuck, vergreift sich dan.
[545'] Wie kan ein erbar frau den mangestrichelte Linie und Zeilenzählung: 64.
Wan er ein spoilblaiß ist lieb han.
Sin zong kost ihn zu weschen mehegestrichelte Linie und Zeilenzählung: 65.
Dan all sin leib, und kleider ehe.
Der boeler ist zu preisen neitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 66.
Doch trit er her zeirlich gekleit.
Ein durarß aber tragt kein leidtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 67.
Ob er halb nackt zu rissen geit.
Das aller meist das mich verdruistgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 68.
Das gott sie auß dem himmel scluist.
Dar man den soissen nectar druncktgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 69.
Da von das hertzs frolich untsprinckt.
Vom wein verdreust mich das auch mehegestrichelte Linie und Zeilenzählung: 70.
Das er den menschen macht zum vehe.
Zum wunder, unredlichem theirgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 71.
Bei dem mangelt menschlich maneir.
Sin noitturft drinckt das vehe alleingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 72.
Och menschs sol vehe din lerer sein.
Doch ist der mensch bei sich kein beistgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 73.
Wan wein ihm sin verstandt verleist.
Da wein aber nimbt oberhandtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 74.
In ihm werden mehe their erkant.
Die in dem menschen stechen hartgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 75.
Und haben doch verscheiden art.
Die eirsten, wan sie drinken sat.
Sin rauwich, doin sunst nemans quat.
Widderhoelen zwelfmail ein ret.
Herden das, bis sie gain zu bet.
Stellen sich wie ein ochs ob koe.
Die widderkeuwen gras also.
Es sin auch andern nit so still.
Die lachen, spotten, blarren vil.
Und springen vor und hinden auf.
Willen meikonink sin im hauf.
Dem kalf dieselb nit unglich sint.
Dan der koe kint wird bald ein rint.
Die dritten saufen sich so vol.
Speien und kotzen uber trol.
Verschutten wein wie unfleter.
Gar unsauber ist ir gebeir.
Werden dis nit der saw verglicht.
Die midden in der modden licht?
Zum veirten sin etlich so groff.
Von baurschen siten sonder loff.
Sie stoissen um, sie fallen darBd.5, S.262
[546] Sclaiffen am dischs, krauwen das har.
Dem esel sclachten dis hoifleut.
An den man nit dan plompheit seut.
Die funften, wan sie drinken wein.
So willen sie hoichmeister sein.
Und haben recht ohn widderstant.
Gewalt oft treiben mit der hant.
Ist das nit eines leuwen ar.
Tut, was er wil, und keines spart.Bd.5, S.263
Die sechsten brauchen harte wortgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 91.
Norren mit zanck und hadder dort.
Wan man sie irt, swigt in nit stillgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 92.
Dan spurt man balt daß fechten spill.
Werden disß nit verglicht dem hondtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 93.
Der bildt, nart, beist zu aller stundt.
Die sevende sin groisse fraißgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 94.
Ihn gnoigt allein nit mit dem glaiß.
Was speisen sie vor sich findengestrichelte Linie und Zeilenzählung: 95.
Willen sie sauffendt versclinden.
Es ist der wolf ein freissich theirgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 96.
Den setzs ich in zum beispil heir.
Die achten sin kloick und behendtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 97.
Duncken das glach sie gar verblendt.
Mit drog und list sampt gleisnereigestrichelte Linie und Zeilenzählung: 98.
Bringen sie die andern dar bei.
Der fuchs ist disser widdergatgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 99.
Mit list sclicht er durch sinen pat.
Die neunthen thoin kurtzweil machengestrichelte Linie und Zeilenzählung: 100.
Das es ein jeder moiß lachen.
Was jeder thoit, sin sidt und sprachgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 101.
Wissen sie fein zu dichten nach.
Die merkatz kan das nachthoin feingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 102.
Diß willen ir gesellen sein.
Die zeinden bougen auff ihr goitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 103.
Adel und kunst sin unbehoit.
Beroimmen sich und sin gar freigestrichelte Linie und Zeilenzählung: 104.
Der wein macht moidt und hoffardei.
Diß sin der pauwen ebenbiltgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 105.
Wan sie den swantz hat außgestreilt.
Die eilften naessen bei dem weingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 106.
Gethain hat es ein jeder ihn.
Faren ohn endt mit clagen fortgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 107.
Verstoren freudt an dissem ort.
Der gantz mit irer naissen ichgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 108.
Und tottelen diß all verglich.
[546'] Die zwelften singen nacht und taggestrichelte Linie und Zeilenzählung: 109.
Bei guttem wein ist sorg noch clag.
Auff gassen weit erschalt ir sanckgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 110.
Ist der wein auß das macht in ganck.
So arten diß der nachtegallgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 111.
Die hat ir lust in soissem schall.
Im theirgarthen sin der their mehegestrichelte Linie und Zeilenzählung: 112.
Wilch ich nit all wil nennen hie.
Die im menschen verborgen seingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 113.
Krauffen her vor von guttem wein.
Nuhe spurt ihr wol das mancherleigestrichelte Linie und Zeilenzählung: 114.
Außbricht vom wein und swelgerei.
Vil awisen und vil mißbreuchgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 115.
Die hab ich offenbaret euch.
Mancher ist moitwillich darbei.
Seuft aus budden und kesseln frei.
Aus pispotten, faulen schonen.
Duppen getreckt aus der soenen.
Aus dodenkoppen, ist ein schreck.
Ich hab gekant denselben geck.
Diss wirft untzel und pocken drin.
Verdirft mit unflat gutten wein.
Der wirft kannen und pott daher.
Zerbeist gleser und bloit dan seir.
Den weir nutzer der wasserkroich.
Dan wein mit schentlicher unfoig.
Jener ghet stain uff sinen kopf.
Und drinkt den wein von unden auf.
Ich hab gesehn mit illen hoe.
Gesatzte pott sich drinken zoe.
Der gens drank sult in sein bescert.
Sie sin vorwar des weins nit wert.
Mirakel doit kein wein im fass.
Im menschen wirkt das rebennassBd.5, S.263.
Veirerlei smach verscheidt die weingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 126.
Soiß ob saur, starck ob duin sie sin.
Ob neu ob firn, halt underscheitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 127.
Zwischen den luthen und der zit.
Der alt ist nit dem jongen glichgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 128.
Winter noch somer under sich.
Waß einem nutzst dem andern schatgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 129.
Waß diß zit letzst die ander batt.
Den underscheit ihr teglich leirtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 130.
[547] Ein weisser sich darnach regeirtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 131.
Der ein ist blanck der ander roit.
Etlich sin quaidt etlich sin goitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 132.
Nach der pfleg ob deß grundts gestalt.
Ob frischs von drunck ob uberaltgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 133.
Verscheiden trauben hat diss lant.
Der sin einsteils alsus genant:
Frentzs, roselink, heunschs, klemperers.
Moscatel, orliens, lampersUeber Traubensorten vgl. auch fol. 439: Etliche sin grois von kloiten und korner, als die man oliven, gekreute, orliens und anders nent; etliche mittelmeissiche, etliche klein, so nent man etliche in dissen landen frentzsche, roselinge, klemperigsch, heunsche, lampertz und dgl., so die roite als die weisse..
In fremden landen sin noch mehe.
Weiss nit, wie man all nennet dieBd.5, S.264
Verscheidner traub, verscheiden kraft.
IhrKorrigiert aus krafft: saffthat so manch eigenschaft.
Wist nit waß er vor grillen hatgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 137.
Drumb nimpt war daß er euch nit schat.
Und mach euch menschs zum wilden theirgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 138.
Dar in kein zugt ist noch kein ehr.
Ihr sidt ehe nit so schlecht und grobgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 134.
Ihr underscheidt wol schandt und lob.
Man sagt auch vil de vino COS.
Latinischs ist es, ein fein boss.
Bedeut uff teuschs gut smach, roch, farb.
Der oft drenker zur erden warp.
Diss drei lobstuck an reiffem wein.
Sin gut gewachsen uff dem Rhein.
Man brengt sie aus vil landen fern.
Sin angeneim, man hat sie gern.
Betrogen wirt mont, nass und aug.
Durch kraft des C.O.S. auch hirn und bauchBd.5, S.264
Man lastert auch des weinß gebrechgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 145.
Und scheut in uber dischs im zegh.
Wan er unreif ist, lanck pandichgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 146.
Ron, droib, kantich, verschalt, smechich.
Ist schedtlich ob widder den mangestrichelte Linie und Zeilenzählung: 147.
Mancher in gar nit drincken kan.
Es wer dan ein volsuffer groißgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 148.
Der es nit acht, auß suff den kroiß.
Diß wil man dan verbesserengestrichelte Linie und Zeilenzählung: 149.
Mit ablaissen und pulferen.
So pleibt doch etwaß mangelß dagestrichelte Linie und Zeilenzählung: 150.
Verborgen und man weiß nit wa.
Man tut auch oft gekreuter in.
Den snoden und den gutten weinBd.5, S.264
[547'] Wermut, isop, self und alant.
Rosmarin und sunst mancherhant.
Gesotten und gebranten wei.
Von kneil und spitzerei alleinBd.5, S.264
Man drinckt in all zur lust ob noitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 154.
Ist einem boiß dem andern goit.
Denckt an die schoene tugendt maeßgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 155.
Halt mittelmaiß ohn underlaiß.
Drinckt meissich weins, saufft euch nit vol.
Sunst werdt ihr kranck, van sinnen dol.
Die naeß und augen werden roitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 157.
Das angesigt wie außsatzs gloit.
Der swindel kompt in oftmal angestrichelte Linie und Zeilenzählung: 158.
Velt nidder ob moiß setzen ghain.
Im stinckt der athem wie ein aßgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 159.
Speit bloit, ohn daß im seift die naß.
Es zittern im sin beide hendtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 160.
Die podagra sich zu im wendt.
Ob einer spreich, sulchs oftmal fhalt.
Vil suffer sin gesont, vil alt.
Ich sag, dar ihr euch hie nit irtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 162.
Dasselb nit jedem widderfirt.
Die sauffen sich nit teglich volgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 163.
Drei tag bleibt in die blaiß dan hol.
Ob arbeiten im sweiß die weghgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 164.
Verdeuwen so den vollen zegh.
Ein vollert kan nit uffrecht ghaingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 165.
Nevlich auff sinen beinen stain.
Dan felt er nidder auff die straißgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 166.
Ist das nit ein schentlich gelaiß.
Auch wirft im (wan er scleift im bedt)gestrichelte Linie und Zeilenzählung: 167.
Saltz in den haltz pentacramet.
Dan snorckt er laut, kricht groissen dorst.
Lescht sich die nacht, verdirbt die borst.
Long und libber, wirt lam und traggestrichelte Linie und Zeilenzählung: 169.
Die wassersucht folgt gern dar nach.
Ein spoilblaiß offebairt sin halgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 170.
Was er gethain hat al zu mail.
Daß kan in bringen umb den haltzgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 171.
Wie mich und mehe gedenckt deß falß.
Man findt auch potentaten hoichgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 172.
Die weinß und gutz haben genoig.
Noch hutten sie sich vor dem weingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 173.
Und starcken dranck alß vor venein.
Sie thoin es mit vorsatzs und rhaitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 174.
[548] Wissen was von dem wein untstait.
Ich moiß bekennen und ist wairgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 175.
Die drunckenschaft erweckt gefhair.
Noch moiß man bei geselschaft singestrichelte Linie und Zeilenzählung: 176.
Da erbar leudt starck drincken wein.
Als kindtauff, bruloft, gastereigestrichelte Linie und Zeilenzählung: 177.
Die sich zu tragen mancherlei.
Da kan vertragen einer vilgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 178.
Der ander wenich in der eil.
Ein frundt brengt es dem andern außgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 179.
Da fegt man all den vollen krauß.
Man kan dar vor nit komen wolgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 180.
So werden gest und frundt dan vol.
Da man dan immer drincken moißgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 181.
In dissem streit halt halt sulche gloiß.
Dar ihr sie uberwindt im glaichgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 182.
Macht einen besonnen ansclach.
Gut drinckers kunst gebrauch_ mit fleißgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 183.
So erhalt ihr vor andern preiß.
Sie licht im saltz, ob kevlen nitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 184.
Noch ander krut dar zu bereit.
Ob kunsten dar vil hardt uff staingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 185.
Da durch der wein kraft zu untghain.
Sulch ist vergiblich alzumailgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 186.
Die vilheit weinß schaidt eben wal.
Drumb sidt bedacht uff bessern rhaidtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 187.
Der auff ein fasten grunde sthait.
Ihr hauszgnossen ihr weinsbergergestrichelte Linie und Zeilenzählung: 188.
Hoirt an und halt min trewe ler.
Min ordenß bruder, lieb kreichsleuthgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 189.
Folgt, ihr werdt krigen gutte beudt.
Zum eirsten ergrundt eur naturgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 190.
Ob euch vil weinß, ob wenich steur.
Wan sie ein gansse quart vermogtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 191.
So sie ein halb nur ihr genoigt.
Die drunck und zeit wol underscheidtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 192.
Das ihr kein halb quart uberschreidt.
Zum zweiten wan ihr ghait zu gastgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 193.
Seht das ihr biß zur maltzit fast.
Daß eur bauch zu vor ledich siegestrichelte Linie und Zeilenzählung: 194.
So kan der magh verdeuwen frei.
Der mage mit lust untfengt die speißgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 195.
Den dranck bequeimlich glicherweiß.
Zum dritten macht fasten uffsatzsgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 196.
Daß ihr nit mehe dan hundt ob katzs.
Wilt drincken durch den ganssen zeghgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 197.
Zur sobrigkeit ist das gut wegh.
[548'] Sunst wer sin lust zum drunck nit hembt.
Des willigkeit in nidder dembt.
Zum veirthen wilt nit essen vilgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 199.
Nichtzs setze, nit saltzs in mitlerweil.
Damit dem dranck sin raum verpleibgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 200.
Sich sampt zu schicken in dem leib.
Diß meint die rheim vom lang lebengestrichelte Linie und Zeilenzählung: 201.
Sagt wol, nit vil zessens geben.
Zum funften scheut boiß lufft dar beigestrichelte Linie und Zeilenzählung: 202.
Mirckt ob es kalt, heiß, dempfischs sei.
Halt euch in hut, es folgt der svopgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 203.
Sticht auff, beim drunck bricht es den kop.
Wan dar zu swadem kompt van dranckgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 204.
So wirt ein behoitter wol kranck.
Zum sechten underscheidt den weingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 205.
Dar an gelegen ist nit klein.
Verscheiden wein streiten im heubtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 206.
Alß firn und neu samen deß gleubt.
Bei einem pleibt hat ihr die churgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 207.
Drinckt den bequeimbsten der gepur.
Zum sevenden verlaufft euch nitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 208.
Vor eirst drinckt spadt in dem antrit.
Jedes mail nam ein daumbreit deipgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 209.
Bringt es jedem das ist im leib.
Wa ihr pot und glaisser auß saufftgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 210.
Zur drunckenschaft ihr euch verlaufft.
Zum achten, wan swar drunck umbgaint.
Schut auß, soigt hilf, die es versclaint.
Fhaelt das, verswetzst die zeit und weilgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 212.
Drinckt langsam, laist euch manen vil.
Bidt ab, clagt euch, nent ein gebrechgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 213.
Dar zwischen endet sich der zegh.
Zum neunten wardt auch keinen kraußgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 214.
Mit einem drunck zu sauffen auß.
Drinckt duck dar auß, wenich zum mail.
So wirt er euch bekomen waill.
Ein groisser stortzs verdempft das hirngestrichelte Linie und Zeilenzählung: 116; sic.
Die kleinen gedult beß die stirn.
Zum zehnden wer es auch wol nutzgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 217.
Das eur wein wurdt gemischt mit putz.
Dan wasser bricht dem wein sin kraftgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 218.
Mach das nit sin, dun beir verschaft.
Beir drinckt nit frohe dan spadt daß paßgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 219.
Es wirt die dempf swechen etwaß.
Seht hie hat ihr min zehn gepotgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 220.
Ich hof sie sin nit widder gott.
Sie geben euch zu drincken maeßgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 221.
Diß form halt fast ohn underlaiß.
[549] Man vil vermeithen groisse gußgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 222.
Verleissen sie auch boisse fleiß.
Verpotten ist im Romschen reich.
Das zudrinken hart under sich.
Ich wolt, das auch verpotten weir.
Bescheit zu toin, die quait maneir.
Geliche drunk der Colnisch sint.
Aus hilger schrift verpeut nit lint.
Eitz failt der spruch, wan einer nit.
Dem andern im drunk gelich deit.
Wurt unrecht toin in sachen all.
Wie er dan deit in dissem pfallBd.5, S.265
Ich sprech im drunck ohn allen zwistgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 228.
Gar kein unrecht gelegen ist.
Es wirt auch an keinem gerichtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 229.
Geurthelt diß clag ihm geschicht.
Hie bei ich es verpleiben laißgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 230.
Wil hoeren uff und ghain min straiß.
Ihr werdt Weinsberger wol genantgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 231.
Unß gemein hauß also bekant.
Dieweil vom weinsberg wein kompt hergestrichelte Linie und Zeilenzählung: 231.
So hat ich vom wein groiß beger.
Zu melden waß dar hinden steichtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 233.
Am brauch und nißbrauch es all leicht.
Sol ich der eirst hausfatter singestrichelte Linie und Zeilenzählung: 243.
So halt fast diß hausregel min.
Sie wirt euch nimmer schaden thoingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 235.
Dan beiprengen gar gutten loen.
Habt diss newjar ezunt vor gut.
Ohn underlaiss halt es in hut.
Druff bring ich euch eins disser zeit.
Wans euch beleibt, toit mir bescheitBd.5, S.265.
 
Das neu jar ist an dissem orde fast lanck gefallen. Ich hab zu vil in den deigch gemengt, doch alles gutter wolmeinong, das mein weinsberger deß weinß mittelmeissich wisten zu geneissen und vor dem uberfluß zu hutten. Ich moiß in das, dan uff disse dan uff die weiß inbilden das sie es gedencken und thoin mogen. Ich habs diß mail mit rheimen versoigt ob fillicht min gedicht innen lieber were und hie und da ein rheimlin beß behalten worden dan von frembden wilche dannest treflich wol widder die drunckenschaft geschriben und den misbrauch deß weinß hoich schelten und straiffen mit gutter leer und exempeln auß der hilliger schrift, auch des philosophen underweisung und vil weltlichn historien. Waß es doch fein leudt sin die den beisten gemeiß drincken, die drincken nit mehe dan ihre noittorft. Der menschs ist lobenß werdt der sich bei dem wein loblich weiß zu halten. Die des nit thoin konnen oder thoin willen, den were nutzer das sie abstem_ weren, oder wasser suffen.
 
[549'] Anno 1596 den 2 janvarii uff donnerstag ist zu Weinsbergh inß huiß Mettel benedicti van Swelme huisfrawe komen und hat irer dochtern Margreten in abwesen neiffen Gotschalcks ires haußwirtzs in beiwesen miner, mineß broders frauwen, uns suster Sibillen ire zweihondert daller weniger achtundzwenzigsten halben jeden zu 52 alb. currentz bracht und ire uberzalt, ein quitancz da von begerende. Die 28 dall. worden vor die kosten uff den bruloffs tag so vil Gotschalck und Margret antraf abgekurtzst, war das veirthe theil bruloffs kosten, dan Benedictus hat 110 dall. außgelacht. Aber Gotschalck geschach etwaß zu wehe mit dem veirthen thil der kosten, hat nit das acht theil so vil folcks als sin sweger her. Nuhe Gotschalck hat sin 200 dall. nit bar dargegen erlagt, dan er waß under der bruloft im bau deß huiß zum Trauben an der Hoeportzen dar in waß er im verlege auß dem sinen. Und hat sunst auch einen vorrhade an holtz und borden auch außstainde scholt inhalt eineß schriftlichen berichts mit parcelen per item itemsicwilcher schoin ingestalt vorhanden war wilcher folgenß zweifachich Margreten zu gestalt ist. Einer vur sie selbst, und der ander vur ihr fatter und motter, dar viß sie clarlich verstain kunnen wie Gotschalcks sachen geschaffen sin und daß sie ire 200 dall. heiligs geltzs uberich bekomen haben, wilcher bericht hinder in und unß ist, und dienet gegen zukunftigen irthumb und desputation under ihn zu verhutten.
 
Anno 1586 den 3 janvarii fritag hab ich mineß geburtzs tagß am abend zu Weinsbergh im huiß gedechtniß gehalten, daß ich min 68 jar abgelacht und in min neunundseßzigst getroden bin, dem ewigen gott sie lob und danck. Ich hat die portion etwaß gebessert gab auch koichlin 4 q. roitzs 4 quarten 4 weiß weins und ein raitzeichen zum besten. Min broder, sin husfrawe, suster Sibilla; Lisbetgin Hornß neif Herman und Gotschalck geneiffen und Margreit sin hausfrawe, Lisbet die magt, Bertzs der knecht waren zu gegen, warn frolich und songen, und wan sie mir zu troncken und wunschten gluck, danckt ich in und sacht, leib her kein kruck. Sehet so lauffen min jar stillich da hin, und mach nit nasone wol singen und zu sinem verslin setzen.
Tempora labuntur tacitisque senescimus annis.
Ne taceant scribam, scripta loquntur enim.
Litera fatur enim tur solet hæc a morte referre.
Vivorum dicta et gesta tur.
 
Anno 1586 den 4 janvarii hat mir min neif Gotschalck Weinsberch die bauregnong, waß es am hauß zur Trauben angelacht außgeben und verdeint zu gestalt. Sie war vor hin wol rau uberlauffen und ubersclagen bei 200 dall. aber ich begert sie in schriften. So hat er sie sinem broder Herman schriben laissen und mir do zustellen. Aber wie erß sineß gefallenß gestalt so falte noch an der summen van 200 dall. daß, die nit vol worden doch war es umb ein klein zu dhoin, ohn daß auch nit jede materia besigtig, bedingt, gezalt, gemessen, examineirt wart [550] dan es pleib eben dar bei wie es gesatzst stunde. Auch ist die steinen kal vom spoilstein under der stoffen uff die straisß nit in die regnong von im gebracht die ich ungeferlich uff 2 dall. æstimere und sclain. Doch ist etwaß mehe vißpliben und vergessen deß weiß ich nit. Wirt man sich deß bedencken und finden so wil ich es dar zu setzen, Damit man auch zukunftich wissen moge, mit was gelde und werde man die daler, jeden zu 52 alb., disser zitzs acht, wa mit man 52 alb. colschz eitz gut tut, so wil ich hiezu bericht setzen, wie vil alb. die vernoimste, kundigste munzen eitz gelten und in Coln gankbar sin: Item 1 ggl. in golde gilt 12 mr. Item 1 sonnenkroin gilt 15 mr. Item 1 italiansch kroin 14 mr. 2 alb. Item 1 dubbel hispanische ducat 9 gl. curr. Item rosennobel 10 gl. 6 alb. Item ein keisersgl. 8 mr. Item brabans, nederlens golt wil ich nit rechenen, die setzen uff und ab. Item 1 richzdaler 11 mr. Item 1 statisch oder hollantz daler 8 mr. 4 alb. Item 1 schreckenberger 9 alb. Item ein lutger betzler 9 alb. Item 1 rader alb. 28 h. Item 1 brabantz stuiffer 24 h. Item die alte fetmenger 6 h., die neuwen 8 h., ist lant munzs. Den Rhein hinab gilt alle munz vil meheBd.3, S.300.
 
Nuhe will ich summarie und ungeferlich setzen waß im huiß zur Truben verbaut ist.
Item der alt giffel und inbau abzubrechen daß hauß und leitag zu steipen, und den neuwen giffel uffzusetzen ist vur 12 dall. verdingtgestrichelte Liniefacitgestrichelte Linie26 gl..
Item an den giffel sulten komen sin 450 foiß gesonden eichen scheicht der foiß 9 alb. facitgestrichelte Linie40 gl. 12 alb..
Item ungeferlich sin komen an daß schrait im keller den giffel und swel zu zu reien und zu esterichen 300 zeilstein daß tusent 6 gl. oder 8 gl. mit dem furloin und zebloin ungferlichgestrichelte Linie29 gl..
Item 6 mald. kalp und zu besclain daß mald. 2 gl. noch ½ mald., ungeferlich facitgestrichelte Linie14 gl..
Item 10 karren sandts die kar 10 alb. facitgestrichelte Linie4 gl. 16 alb..
Item von 2 groiße dennen hultzer zu etlichen balcken und einen seumer und ein strich under die alte maur ungeferlich gekostgestrichelte Linie15 gl..
Item vor 1 eichen spilboum an die windeltrapgestrichelte Linie2 gl. 17 alb..
Item 200 foeß eichen bort zur windeltrappen und vorhauß zu esterichen den foiß 16 h.. Summa ungef.gestrichelte Linie12 gl..
Item 1 firdel basler bort, daß stuck 5 mr.. Item 3 firdel mentzer bort 15 dall.. Item 3 firdel franckforder bort 9 dall. zu gebonnen, bekleiden, durren, finstern summa ungeferlichgestrichelte Liniefacitgestrichelte Linie84 gl..
Item 325 foiß eichen und dennen undersclegs gescheilschen den foiß 16 heller summa facitgestrichelte Linie18 gl..
Item vor 10 par reilen das par 3 alb. facitgestrichelte Linie1 gl. 6 alb..
Item den goltgreiffer von heimlich gemachgestrichelte Linie6 gl. 16 alb..
Item vom beleidt jedem rentmeister 1 goltgl. und den wirckmeistern 6 mr. summa facitgestrichelte Linie7 gl. 12 alb..
Item vom eichen bortzs finster korf ud finster ramen samen gerechent facitgestrichelte Linie8 gl..
Item vom isern stoffen offen, kachelen, und uffsetzen zu samen gerechnet ungef. facitgestrichelte Linie10 gl..
Item tagloin vur einen steinmetzerßknecht, einen opperknecht, verscheiden zimmerknecht, vor neif Gotschalck selbst und sinen knecht. Summagestrichelte Linie156 tagloin jeder tag 14 alb. opperknecht 10 alb. ungef. facitgestrichelte Linie91 gl..
[550'] Item der undersclach van der kuchen und stoffen mach vor 4 dall. verdingt singestrichelte Liniefacitgestrichelte Linie8 gl. 16 alb..
Item von der bleien peiffen die van deß beckerß kallen uff den spoilstein und fort uff die straiß leufft 72 lb. bleiß komen, daß lb. 2 alb.. Item 7 lb. loezinß das lb. 6 alb. samen facitgestrichelte Linie7 gl. 18 alb..
Item bei dem smide 1500 bonneil und verlorn neil das hondert 10 alb.. Item 700 reilneil und verloren neil daß hondert 8 alb.. Item 1 firdel pennincks neil 5 alb.. Item 625 leistenneil daß hondst 3 alb.. Item 1 fi. neil. Item 5 fi. verhaiffen leisten neil 5 alb.. Item 1 fi. deckneil. Item 550 reil daß hondst 6 alb.. Item 1800 deckneil. Item 11 lb. alder neil das lb.alb.. Item 8 lb. neil daß lb. 5 alb.. Also summa summarum aller neil ungeferlich facitgestrichelte Linie25 gl. 6 alb..
Nota. Von treliger findt ich nit, ob alte da gewest sin.
Nota. Dem liendecker hab ich selbst, leiestein, deckneil, zin farb, tagloin, zum tag und kallen bezalt, wirt nit gerechnet.
Nota. Vom wetzelgelde deß kallen bleiß findt ich auch nit.
Item ich findt noch vor 2 steinmanden 4 alb.. Item vur 5 lb. engels roit 8 alb. 6 h. t. vor 1 scloß an die stoben dhur 1 gl. 2 alb.. Item 2 lb. leims 10 alb.. Item 2 lb. brunroitzs. Item foirman van 12 karn erden 10 mr.. Item vor 5 korf 4 gl. 16 alb. floitzen. Item 1 aim beirß 2 gl. 8 alb.. Item 12 lb. kertzen 3 gl. 3 alb..
Summa facit ungef.gestrichelte Linie14 gl. 16 alb.
Nota. Die steinen kal under der stoffen setz ich darzu 2dall.korrigiert aus: 4 dall.. Facitgestrichelte Linie8 gl. 16 alb.
Summa disser vorg. parceln belauffen sich ungeferlichgestrichelte Linie434 gl. current.
Diß sultengestrichelte Linie200 daller machen.
 
Item wil die bourechnong hinlagen man mach sie beß erclern kurtzen, lengen, bessern. Ist nodich verwart umb disputa und irthumb zu vernemen, doch man den meidtzittel zu besigtigen.
Nota. Daß gescheilß an die dhur in daß huß Cronenbergh ist hultzen 21 foiß der foiß 30 h. facit 2 gl. 3 alb. 6 h.. Steit auch oben nit dan in der bauregnong.
Item die glasfinster im huiß werden Gotschalck und Margreten meistheils gegeben, gehoern in zu, und sullen in erstat werden.
 
A. 1586 den 5. januarii ist her Hermann WinckelVgl. über ihn: Lossen l. c. Register, Hansen und Ehses-Meister nach dem Register. Winkel starb am 4. Januar. (Ehses-Meister S. 189.) Bonomi hatte ihn am 9. Nov. (ib. S. 187) empfohlen. (Vgl. ib. nr. 44 u. S. 98 A. 3.)van Attendar, canonicus, presbiter im dom zu Coln, gestorben, hat vormals in Coln studeirt, ist auswendich doctor juris worden, folgens official zu Ween in Oisterich, da er bei keis. majestat fast preces erlangt, wegen dess er vor 15 jarn im dom war ankomen und im eitz in sinem doit die zeitung quam, das er probst ad Gradus Marie were worden, dan der probst FunckiusVgl. Ehses-Meister l. c. S. 187 A. 2. Funk starb am 10. Okt. 1585., ein groisser curtisanus, president in Hispanien, were daselbst gestorben, der zuglich probst s. Severin und ad Gradus Marie in Coln war gewesen und bei dem pabst und konink von Hispanien in groissem ansehenBd.3, S.300.
 
Anno 1586 den 5 janvarii uff der hilliger drei koninck abendt, waren bei unß essen Gotschalck Weinsberg und Margret van Swelhem sin hausfrawe und er wart koninck und sie koninckin. Man sagt es sult gluck beiprengen, dar uff doch nit vil zu halten ist. Sie gaben ein rhaitzeichen zum besten. Wieters wolten mir sie nit beswern, noch konincks essen laissen halten.
 
[551] Anno 1586 den 9. janvarii ist min 46 fhanenwacht uff die Haneportz gefallen. Da ich selbst mit uffgezogen bin, und 2 q. weinß 10 alb. verzert. Item vor gobelger 3 alb. item vur kertzn 3 alb. bezalt. Ich schrib die fhanenwachten fast uff daß man die lanckwilige besweirniß disser kreichzeiten deß ertzstiftes und miner unrawen im alter bedencken mach.
 
A. 1586 den 9. jan. ist doctor Conradus Betzstorf, Coloniensis, alter syndicus eines raitz zu Coln und ordinarius primarius in jure civili, in sinem wonhaus in der Bottegassn gestorben, war vorhin wol 7 jar geracht gewest und doch damit gegangen und gereist. Disser war eins bruers sohn uff dem Igelstein gegen s. Marviren strassn, mitbursgesel, der mit mir und doctor Johanne Anholt in licentiatos juris promoveirt ware, darnach hern Henrichn Broichen steifdochter LynnerIn der Hs. steht: Civis Lynner, das erstere Wort wohl zweifellos ein Schreibfehler.zur ehe bequame, und dieweil der her Broich und her Arnt von Bruwiler burgermeister waren und sin taufpat, haben sie im uffgeholfen, das er rich wart. Uffs letzst want sich das gluck, das im andern viant waren und schaden zufoigten, das er zurucke ginge, hat doch noch wol die werde van zehen tusent daler an erfschaft nachgelaissen, ist zu sant Laurenz begraben, da er kirchmeister war, war nit alter dan ich, ungeferlich 68 jarBd.3, S.301. Requiescat in pace. Den 15 ja. hat licen. Mattheuß Boiß sin lection bekomen.
 
Anno 1586 den 10 janvarii ist jonfer N. Conreshem doctor N. Haitzsteinß hausfrawe uff s. Johanßstrassn gehelich gestorben.
 
A. 1586 den 12. jan. umb diss zit sol der herzog von Parma die stat Venloe im Gellerlande uff laissen heischn und etliche heubter daraus willen haben. Aber das ist im abgesclagen und noch nit geschein. Man sagt aber, er hab ein schanz darbei uffgesclagen, darin sin folk, wie auch bei der stat Grave lige, dan er hart nach dem lande Geller tragteBd.3, S.301.
 
Anno 1586 den 12 janvarii hat unß swager Jacob Vorthuyssen zum Sternen boven muren zu gast geladen. Dar waß Benedictus und sin frawe, sin beide dochter und eidommen die brutgamen und bruten sampt andern gutten frunden. Aber auß Weinsbergh quam nemans alß ich allein.
[551'] A. 1586 den 14. jan. sult der stettag zu Speir angain, dahin waren von eins raitz wegen zu Coln verordnet und gezogen her Johan Hardenrait, alter burgermeister, Gerhart Angelmechr, rheinmeister, Werner Schenck, doctor und syndicus. Daselbst solten sich die erbare richzstett eirst under sich beratsclagen mit der contribution, die keis. maj. von in forderte, und was sie uff dem ausschriben deputationtage zu Worms mogten vortragen und handlen glich nach ende des stettags zu Speir. Coln der stat war etwas vil an der contribution gelegen, dan sie eitz in dissem sweren colnischm erzstifts kreich besweirnis hatten mit groissen kosten an soldaten zu lagen, an beue, an salaria. Der kaufman mogt nit handlen, noch wandeln, die rentn und pachten worden nit bezalt, das sie nit wol contribueren mogten. Zudem erhob sich ein unwil mit dem fursten von Gulch umb der arresten willn, das er nit gestatten wult, Gulischn und Bergschn in Coln zu bekommern umb sines neuen privilegii willen und derhalb durch sin landen verpotten hat, nitzs uff Coln zu prengen. Was dan zu Speir und zu Worms gehandlet sol werden, mach man zu siner zit erfarnBd.3, S.302.
 
Anno 1586 den 17 janvarii hab ich dem licentiato Suffrido rectorn der Cronenbursen vom huiß Felix oder Wyngart in der Achterstraissn bezalt 8 rader gulden de terminis pascæ et remigii anno 85 fellich, dar vor ich 16 gulden currenten geltzs noch bezalt hab wie wol der rad. alb. uff 28 heller gestigen war.
Hie moiß man anroren, daß ich auß dem schrein Severini noch nit genog bericht sin, wie es ein gestalt mit disser faren hab. Ich mach selbst oder min erben darnach sehn laissen. Man sagt (wie ich gehoirt) im schrein stain 32 mr., das weren 8 gl. ich hab noch nit erfharn waß jarß die fhar eirstlich belacht sie. Daran vil gelegen dweil daß gelt nit jeder zit gliche swar gewesen, und zu zweiffeln steht ob im schrein rader gelt stae. Mich gedenckt vor 31 jarn daß min ohm Johan Kuchelman van Aich 8 currente gulden plach zu bezaln, und umb gerichtz hendel zu meiden eirst rad. gl. bezalte.
 
A. 1586 den 17. jan. uff s. Antoniitag hat Margret, mins neiffen frawe, im Trauben, irem wonhuis an der Hoeportzen, ertzen und drugen stockfischs feil gehat. Sie und ire motter waren seir uff das verkauffen geneigt, wiewol ihn das verleg mangelt und eitz ein bal stockfisch 24 daller galt, item ein ton herinck 18 daller, das die durde sorglich um des affsclags ware. Es ist wol net so ubel angesclagen, das sie sich mit eim kleinen versoigt, die zit mach es bess geben, so hat die frau auch ursach, im haus zu pliben. Er mach sin hantwirk darbei triben; das ein ist nit bois bei dem andern, wan man sich nit verborgt, noch verbugt, noch in scholt sticht und flissich und weislich zusiehtBd.5, S.265und handelt.
 
[552] Anno 1586 den 19 janvarii hat Johan Starck von Gladbach loer uff der Oberbach gegen dem Raven uber sin krentzgin gehalten. Darhin die kirchmeister und achten alle s. Jacob kirspeil gefolgt und er hat gar kostlich mit haesen capunen felthoener mancherlei bancket angericht, daß man sich besorgt es sult sich verlauffen wan es etlichen zu sweir fiele. Und ist doctor Crudener und mir befollen, ein ordnong zu stellen wa ein jeder fort an wenden und keren sult.
 
Anno 1586 den 20 janvarii hat mich min swager Herman Ordenbach vor den frawenbrudern jong gesell uff sin heilich scleissen mit Annen Boxwilers zum bumgin uff dem over gebeden. Da ist verhandelt daß jeder sidtz 300 rad.d hiligs gut pracht sulten werden, die in cassu non existentium proelium der lestleben sult gewin aber die brut noch 100 dar zu haben _. Da hat auch der brut fatter und motter uff einer tritzfoirß taiffeln contrafeit gesehen daß die motter hinden ihr 9 dochter hat aber der fatter keinen sohn. Do gedacht ich ecce casus daß die menliche agnation und linea descendens vergehet wie hie. So hat eitz min swager Gotschalck van Harf zu Nevyß seß dochter in leben und keinen sohn. Johan, Johan burgermister zu Delfft hat 12 dochter und 1 sohn der wart ein ihesuit und geistlich in Coln. Und der orther sin gar vill, daß es auch ihm ehestadt oft mit der agnation fhaelet.
Derhalb es nit gewiß noch ewich dar mit ist oder dar uff allein zu stain, und andern vom gebloede außzuscleissen. Sic spes filiorum masculorum frustra aliquando est.
 
Anno 1586 den 22 janvarii mane, 2 hora ist min neif Christian Cort burggref under dem rhaidthuiß gestorben hat lang zit gesuchelt nit essen mogen dan wol gedroncken. Ist in den dhom vor den peschs in sineß swegerhern Gerhardt Wolfs grab begraben. Hat ein dochter Elisabet allein in leben verlaissen, ein sohn und dochter waren im lang vorhin abgestorben. Sin broder Johan Cort zu Zonß war binnen jarß anno 85 den 1 feb. auch ohn leibserben abgangen. Und dweil sie kein bruder oder neiffen von Corten haben ist eitzs der stam mit schilt und helm begraben forten einen blawen zwerßn balcken dar in drei weisse sternen in eim gelen schelt, wie min motter ireß fatters swesterTilgung: n. Er war sinß alterß 52 jarn ungeferlich. War ein trag langsam man von reden und wircken. Sin hausfrawe Marie Wolfs hat zwa dochter auß beiden ehestenden da mit wirt sie uff die Hertzestraiß in ir hauß zum Hilligen geist zehen wonen. Min neif und sie haben seir vil kibbelenß und clagenß nuhe drissich jar her gehat unser here got hat ihm rast geben. Da er hat groisse unrast mit dem deinst gelt teglich zellen und mit zwien knechten die moitwillich waren, so sult er auch mit siner frawen und steifdochteren nit vil fridenß gehat haben. Jeitz moiß man in wol in rauwen laissen, der sunst ungezergt ein gut from menschs war.
 
Anno 1586 den 23 janvarii hat daß loß mir die 47. fhanenwagt uff die Igelsteinß portzs gegeben dweil ich aber schaffen hat und nit uff kunt zehen ist min lautenandt der licentiat mit dem fhanen uff s. Cunibertzs thorn gezogen. Ich hab gliche wol 10 alb. vor 2 q. weinß geschickt und kertzn.
 
[552'] Anno 1586 den 25 janvarii ista dies paulingro signata lapillo. Dissen verkerungs tag pauli haben sich unse jonge eluthe Gotschalck Weinsbergh und Margreth van Swelme werden irren, mit worten zencken. Er hat sie gesclagen, sie in gesmehet und gekratzt. Min suster Sibilla und Margareten motter haben sich auch drin gemengt und auch gestossenBd.5, S.266. Diß hat man ein weil zit verhaelen und mir nit willen sagen. Ich hab es wol heimlich vernomen und nitzs dar zu willen sagen, dweil ichs nit wissen solt. Sehe so kan sich daß wetter verandern, freude in truren wenden. Biß her zu ist man frolich gewest, der neuwe haußkoninck und koninckin foeren eitzs samen clage und streit. Doch hat minß broderß frauwe zwischn innen gehandlet sie zu beiden siethen underricht und gestillt daß sie es widder einß worden und versoenet sin. Ich hab es glichewol nit gern gehoirt macht under innen einem ungunstigen willenn, und bei den nachparn geswetzs. Aber wie ich verstanden hat die sach nitzs uff ihr, dar umb ir zanck war, dan mit worthen ankomen ist. Einer wil weiser sin dan der ander, und den andern vil meistern, und sin noch beide unerfaren und unvolkomen. Zu zeiten ist wol nit zu boiß daß einer dem andern in der ehe etwaß zum besten sagt, daß sie sich auch umb nutz zu befordern und schaden zu verhutten ein wenich irren. Aber man moiß sich leren zu zwingen und zu meissigen, daß es sich nit verlauff und zur boisser gewonheit mißrathe. Doch sin eluthe nit engeln, sulten aber fridlich und fruntlich samen leben, ehr, und nutzs leib haben, schandt und schaden vermeiden und got umb gnade bitten, dem runtzefal und ehetuffel widderstant thoin. Ich hof aber sie werden sich bedencken, schicken und underrichten laissen. Zu beiden seithen wirt man alleß gutten, und zur eindracht underrichten, und gutzs gunnen und thoin.
 
Anno 1586 den 27 janvarii ist ein jonckgesel genant Augustin Ferber boichtrucker mit dem licen. Georgio Lommershem zu mir komen und angezeigt, er und sin suster Elsgin zu Wyngarten weren Daem Neliß enckeln, den ihre nicht Meege Luchelgin etwaß besatzst hette, verstunde ich were ireß testamentzs executor, het befelch van siner suster, begernde sich mit mir zu vertragen. Ich sagt jedemTilgung: edenckel weren 3 gl. current besatzst. Er begert mehe, also ist durch underhandlung deß lic. Lommershem vertragen daß ich das besetzs dubbeln sult. Derhalb hab ich im 12 gulden cur. geben, und er hat mich da von vor sich und sin suster quiteirt und daß testament approbeirt. Der licentiat hat sin handt mit in die quitancz gesatzst. Diß quitancz wirt man bei der Luchelginß handlung finden. Disser encklen mach nit mehe sin da mit man nuhe sin entschaft hat.
 
[553] Anno 1586 den 27 janvarii hat mir Peter Kalkop zu Swartzem underpechter wegen Wilhemls van Metternich oder Carden Wilhems mines pechterß geliebert 4 mald. kornß 1 fi. pachtzs und den 31 janvarii 4 mald. min 1 firdel. Und da befor den 22 novemb. 8 mald. 1 lb. also daß ich vom verlitten remigii anno 85 ganß uff bezalt sin ohn die 2 capun deß lang nit gescheit waß. Doch war vil dort im korn und 1 lb. ubrich, diß war ich frohe in der kreichtzs zit.
Aber zu wissen daß minß pachterß steifson Adolf vor 14 tagen ungeferlich zu mir komen war, und gesagt sin fatter begert von mir 6 dall. die moist er vor mich zu schatzs geben, er het eitzs deß geltz nit. Wa ich des nit thoin wurde so moist er daß landt ligen laissen. Ich sagt, er were mir noch fast an korn und gelde schuldich, sult pillich vor mich bezaln. Wult er aber daß landt ligen laissen so moist ich gedolt haben. Doch wan er nit bei gelde were, und ich dan den vollen pacht van dissem jar bequeim, wult ich zu den 6 dallern rhaidt soichn. Adolf sagt, er wult es dem fatter sagen und schaffen daß ich von dissen verlitten herbst sult bezalt werden. Dar uff ist die lieberong gescheit, aber die 6 hat er noch nit gesonnen. Ich auch von Peter Kalkop wer den schatz sult untfangen. Er sagt jonckerTilgung: GolffGoltstein her zvu Mugenhusen sult in untf. und dem bischof van Coln zustellen, der wult in haben sunst sult in der van Nuwenar haben.
 
A. 1586 den 28. jan. ist Hugo ein makeler, unsers nachpars Hectors sohn zum Grein uff der Hoeportzen, zu torn bracht s. Gereon, da er sitzt, das er 24 tusent daller uffgenomen und die flocht bereit. Er wonte vor s. Mattheis neben der PauwenIn der Matthiasstraße.und wart doch zum Spiegel uff der Santkuilen betrapt. Der fatter Hector, auch ein makeler und wetzeler, wart verdacht und ein rait leiss im sin boicher und geltkist in die cantzlei hoelen. Disse waren van Dorneck aus WelschsBrabant, hatten bei zehen jar zum GrinHaus auf der Hohepforte. Am 2. März 1587 starb die Frau des Vaters. Da sie nicht katholisch war, wurde sie im Felde vor der Weierpforte begraben.gewont. Under den creditorn waren zwein burger, beclagten sich ungeferlich 2000 daler, die ander waren fremden, wilt sich mit in setzn. Aber ein raidt forst nach dem bedroch und uffsatz zur straiff eim andern zum exempel. Ich sorge, es mogt gewaschn werden. Diss ist nit 27 jar alt, in 2 jarn an ein widwe bestat; man sagt, er hat es versclemptBd.5, S.266.
 
Anno 1586 den 29 janvarii ist min swager her Peter Coeller van Stommel minß broderß frauwen neigster neif zu comthur zu s. Johan corduln erwelt und sin broder Johan (min broder und ich sin den mittag dahin beroiffen, erscheinen und ihm geluck gewunscht.
Nuhe ist er zum groissen herren worden doch in der kreichs zit daß deß cloisterß haiffe ungebaut ligen. Er kan den frunden wol gutz thoin.
 
Anno 1586 den 29 janvarii ist min swager Jaspar Westenberg zum Grein vor s. Thoniß in stat mineß neiffen Christian Corth zum borggreven under dem rhaithuiß erwelt. Der deinst ist im angelangt dan er ein verstendiger und gut boichhelder ist.
 
[553'] Anno 1586 den 31. janvarii hat mir Lodowich Falckenbergh der rechten licentiat seeßzich morgen lantz zu Nukirchen in mugenhuisser herligkeit gelegen feil præsenteirt. Sagt er het 500 dall. druff gehat und dweil im sin jarliche rent oder pension nit bezalt were, hette die underpfedne umbgesclagen und were ihm richtlich verpliben. Er het sie eim jonckern verkaufft, der wult sie widder uber laissen, die eigenthumber begerten sie auch nit widder an sich zu prengen. Ich sagt, er were min gelegenheit eitz nit landt zu gelten. Er sagt, dweil ich zu Swartzem lant dar bei het, derhalb het er an mich gedacht. Ich danckte ihm der gunst.
Aber hie gedenck ich daß nach dissen lanckwiligen kreichs zeiten die lenderei wol zu einer unwerden sult gerathen und nit mehe so theur und griftich wie dan sie vor, 20 oder 30 jaren gewesen ist. Daß landtfolck wirt verjagt gefangen geschatzst verarmpt durften daß landt nit bauwen, kein pferdt druff brengen, kein vehe halten dorfer und haif werden verbrent, stamt ledich vehe und gut spolieirt, im stift Coln und luick im Gulcher, Geller, landt in Brabant und weit und breit umb her. Daß folck verdirft verstirft und verleufft anderß wa hin. Derhalb beduncket mich daß landt benden buschn weingarten her nachmailß gar wolfeil mogten werden und umb ein geringes zu bekomen sin. Min zeit ist kurtzs, so bin ich auch nit bei gelde, wan es aber mit der lendereien in ein verachtung sult komen, so sult der nachkomenheit wol zu rathen sin daß sie vur sich auch vor daß hauß Weinsberg gutte gelegene lenderei acker binden weiden und holtzgewaß gulten oder vur geringen geltpacht erflich zu erf annemen, so fern sie bei gelde weren oder es lederlich zu wege prengen mogten, dan es kan nit alzit kreich pliben, nach kreich kompt frede. Und ob daß landt und grundt vor eirst nit so vil bei mogt bringen, so het man der zit zu erwarten, langer fride macht daß landt werdt, so bedenck ichs. Ich sclain es vor und rhaidt es, dan schorne brennen nit man stilt sie nit, sie tragen jarligs. Ob man sie schoin an verscheiden enden hat ist umb kreich, halsclagt, mißwaß nit so seir schidlich.
 
Anno 1586 den 31 janvarii ist Eifgin Pauls miner neiffen Herman und Gotschalcks Weinsberg halb sustergin under Kestern in Wilhem Paulus sineß herginß huiß komen und da pliben. Und hat sich das also zu getragen. Sin motter Tringin Hemmersbach widwe Johan Paulus, war verdorben und hat nit mehe dan die leibzugt an huisser an der Wierportzn da van sie den noitbawe und fhar nit verrichten, sich noch daß kindt nit erhalten kunt. So wulten deß kindts fatterß suster und bruder nitzs darbei thoin daß kindt nit ein nacht herbergen oder einen tag bekostigen. Alß min suster und broderß frawe die unbescheidenheit sahen und durch mitliden bewicht worden, haben sie mit Eifgin und der motter inß hauß gangen und sie in ireß herginß hauß dar es ein erb war, pliben laissen. Darnach haben die oemen und moenen die motter auß dem hauß in dreck gestossen, dar auß ein straissen geschrei und clagt vor [554] die geweltrichter gefolgt ist. Aber daß kindt durften sie nit auß sin erb stoissen, hilten es vur schanden im hauß. Den andern tag wult die sie gewalt boissen und gebotten in daß kindt im hauß zu underhalten und der mottern den frien zuganck zu gestatten biß sie getheilt hetten.
 
A. 1586 den 1. februariiVgl. Rpr. 37 f 1 b (Febr. 3).hat der alte furst herzog von Gulch, Cleif und Berge etc. umb disse zeit ein edict in sinen landen publicern laissen, das nemans von sinen undertanen holz, koln, korn, weis, haifer, fleisch, fischs, essen-speis in Coln sult bringen und das umb eines arrests und kommers willen, den min swager, Emondus Blomendal, procurator am hohen gericht, uff Peter Brass von Monhem getain und den in der Haicht zu Coln sitzen hat, den der furst von eim rade wult abgeschafft haben wegen sinem neulicher jaren erworben privilegioVgl. oben S. 145.von keiserlichr majestat, das man sin undertainen nirgen sult bekummern, dan, da sie sesthaft in sinen landen, mit recht besprechen und fordern sult. Eim rait was diss privilegium umb irer burger groislich zuwidder, die teglich den Bergschen und Gulischn vurstreckten und borgten. Und ob ein rait wol an den fursten schreifRpr. 36 f 268 b (Jan. 13), f 281 a (Jan. 31)., sie moisten iren burgern das recht in Coln nit weren, besonder das kommerrecht, dess sich der churfurst van Coln, wie alle chur- und fursten in iren landenIn Hs. ,sich dess' unnötig wiederholt., anmaiste, moisten sie jedem gestatten. Daruff wart geantwort, der furst wist von sinem privilegio nit abzuwichen, und dweil ein rait irer burger megtich were, sulten sie die darzu halten, das sie den kommer abschafften. Uff diss edict moisten die undertanen gehorsam sin und nitzs uff Coln brengen, damit sie ubel zufriden waren, dan sie konten Coln nit lang untraten und die waren pliben innen zum schaden ligen. Doch was in Coln noch zimlicher vorrade, das man sich behelfen kunt, wie man het doin moissen, wan Coln schoin ein zit lank belagt were. Disser edicten gleich sin vorhin mehe beschein, die nit lange gestanden haben, dan die commercia kunnen ubel tuschn der stat Coln und Gulischn und Bergschn zuruck gestalt werden. Ich hab nit gehoirt, das ein rait und gmein burgerschaft sich hart disses edicti halber besweirt, aber die geistlichen in Coln besorgten sich, dweil es zu disser ungelegener zit (geschehen), da es im lande kreich ist, sult etwas ubels dadurch von etlichn boissen catholischn zu haif practiseirt werden, als ein rumoir under den burgern, und sult sich dan der verscheidener religion halber in Coln verlaufen. Und ob sich der churfurst van Coln das kommerrecht allein anmaist, so hab ich doch nit vernomen, das her Ernestus, eitziger churfurst, etwas zu behanthabung des kommerrecht vorgewant hab, dan das stilswigende triben laissen, fillicht dweil im der furst van Gulich, sin swager, behilflich in sinem kreich war. Der furst van Gulch hat sich jeder zit fruntlich und gnedich gegen die stat Coln erpotten. Ob diss aber sulchem erpieten gemeis sie, kan ich nit verstain, wie ich auch zweiflen, ob das obgerurt privilegium im rechten zu vertadingen sie und einen rait der stat mehe dan den churfursten umb abschaffung des kommers zu besweren. Doch steht es noch stil in bedenken, was drin zu handlen sieBd.3, S.302.
 
A. 1586 den 2. febr. sin etliche freibuter aus der stat Nuiss stillich komen, gekleidt wie kaufgesellen, und mogen sich in die stat Zulch oder ZulpBd.3, S.303 [554'] zu dem scholtiss daselbst verfoigt haben und geleit vor etliche karrn gutzs durch die stat mit der confauen (zu)zulaissen (begert haben), das innen abgesclagen mach sin. Und dweil das folk in der kirchn mit den kerzen uff unser l. frauen lichtmissn tag war, haben sie das scloss ingenomen, die sclussel von der scholtissinnen bekomen und ein stat-porzgin willen eroffnen, das in gefailt, do oben aus dem scloss ein fendlin von eim linenlacken ausgestochen zum zeichn, das ihre sterkte vur die stat rucken sult, das doch nit geschach, dan man sagt, es weren 600 man zu pfert und foes nit weit von dannen gewest und das buissenkrut geteilt, damit der anzug verhindert worden sult sin. Als nuhe zwein segsneider das fendlin oben aus dem torn des scloss sagen stechen, haben sie es van stunt angezeigt und das folk ist aus der kirchn zugelaufen, die porzen besatzst, das scloss uffgebrant und binnen angestochn, damit sie die freibuter herab mogten bringen und das fendlin abtoin, der sin etliche mit verbrant und funf gefangen, die man alsbalt gen Bon zum churfurst pragt, die bekant, das sie Zulch hetten willen innem(en) und besetzen zu behoif des abgesatzsten churfursten, hern Gebharten Trucksessen. Under dissen funfen war ein burger aus Coln, ein glasworter,Bd.3, S.303wonte gegen unser L. frawen broderkirchen uber. Diser waß ein geboren burgerß kindt in Zulch hat sinen fatter noch dar in wonen, den haben sie zu Bon lebentich, als einen verreter sines fatterlantz, gefirtelt und ihm vor sinen augen ins herz gestechn und die 4 stuck nach Zulch geschickt, die ander veir gefangen haben sie zu Bon gehangen. Were diss stat Zulch also erobert, daraus sulten die Trucksessn vil schadens uff den lantstraissen und im Obern stift mit streufen getain haben. Die justicia uber die funf ist den 8. febr. bescheinBd.3, S.304.
 
Anno 1586 den 3 feb. alß neif Gotschalck Weinsbergh und Margreth sin huisfrawe am abendt auff sant blasius tag bei unß zu Weinsbergh essen warenn, hab ich innen den pergamenen mit minem anhangenden siegel zugestalt. Glichfalß sin innen zwa copeien in papiren blettern zugestalt ein vor iren fatter Benedictum und die ander vor sie selbst zu behalten.
Der besiegelter pergamenen breiff, war der meidtzittel vom hauß zur Drauben an der Hoeportzen. Der laut van wordt zu wordt inhalt der copien minem copienboich inuerleibt wie daselbst fol. 190, pa. 2 in fine zu ersehen. Dar innen wirt vor erst erzelt, wie man mit rhaidt beider seidtzs frunde an die medong der orth und zum bawe uff ire kosten komen sie, daß sie die anlage dhoin sulten ohn daß ich vom gelde etwaß durft geben deß sulten sue nit uber den alten zinß geben. Und hab in beiden das hauß van acht jarn zu acht jarn vermeit jarlichs vor 10 rad. alb. termino newjarßtag zu bezaln, sie ir lebtag nit zu verhoegen oder zu vertriben ich oder min erben wurden es dan selbst gebruchen willn dan eirst ire 200 daller vur 25 dall. vor die finstern eirst widder zu geben, oder wan sie selbst außzehen wurden sunst sulln sie vor allen andern die neigste sin. Und daß die dhur durch Cronenbergh zum putz biß zum widderroif auß gnaden vergunt sie. Vide supra fol. 542, den 23 decemb.. Die zwa copien innen zugestalt hilt nit mehe dan den bericht innen wie es umb Gotschalcks sachen stunde, dan dweil er uff zit der bruloft und darnach im bau stach und fest gelt auß gab, kunt man sin 200 dall. wie Margreten eltern nit darlagen dan [555] sie zum bau und fercken und haußhaltung vißgeben worden, da mit Margret und ire eltern nit sprechn wurde Gotschalck het sin heiligs gut nit beipracht. So hat min broder und sustern angezeignet waß er hette bracht, nemlich holtzs und borden, an gutter scholt. Item 200 dall. am hauß. Item an zinwirck, ingedhoim. Item waß er Margreten geschenckt, van verlech van kleidern. Item meisterschaft, summa waß van sinent wegen komen ertroge sich summa bei 700 dall. dar gegen war er mir die fhar van 140 dall. und minem broder einß 50 dall. schuldich. Daß waß der effect vom bericht.
Uber sechs tagh darnach quam Benedictus frawe zu Gotschalck zur Trauben und war ungedultich uber die copien die man ir zugestalt hatt. Er kunt sie nit gnogsam bescheiden, so holt er mich dar zu. Do foeren motter und dochter zornich her auß, meinende es were nit nodich daß man sulchs in schriften gestalt het. Ob Margret ablivich wurde mogt man sulchs fordern van den elteren oder wan er vor sturbe van Margreten forderenn. Ich sagt, sie moisten gedultich sin. In were nitz ungutligs widderfaren. Die schrift kunt nit schaden, von in were sie doch nit geschriben noch underschriben, were kein notarius oder zugen druber gwest, were bloiß papir, wulte sie daß nit haben, so mogten sie es inß feur werfen. Waß dar in stunde were ein bericht und in sich also war, wisten sie gegen einen oder mehe puncten etwaß zu sagen oder deß zu leugnen, daß sult man mit augen und henden, mit der illen gewicht und gezall beweisen oder bessern. Es were auch sin eigen gut mogt es Margreten geben, nemanß heisch in etwaß, wulten sie daß besweirniß ablagen das mogten sie thoin. Sie segen dannest waß man innen zugesagt hett daß were geleist sin zugesagt heiligs gut were uberich bezalt. Da sie noch nit zu friden weren, wult ich sie zu minem broder und sustern prengen, ein mogt den andern beß berichten. Sie meinten deß were nit nodich, scheden so von einandern, und ist noch dar bei pliben.
 
Anno 1586 den 5 feb. starb unß newe swegersche Engin Luchtenbergs heuckenmechersche an der Marienportzen swager Herman Gilßbachs motter an der borstkrenckden irß alterß climaterna von 63 jarn hat bloit gespowen. Ich hat auch umb diß den hoist und boiß borst, daß macht mich dran gedencken. Sie verleiß iren alten man Jacob Gilbach ein son, ein dochter, und enckeln von eim verstorben son.
 
Anno 1586 den 5. feb. waß min 48 fhanenwagt uff die Igelsteinßportzs gefallen. Dar uff bin ich mit dem corpus gezogen, und sint dem tage daß Nuyß ingenomen nit druffgewest umb daß der borggreif druff gestorben war. Ich vor hab 2 q. 10 alb. verzert. Item gobelger und kertzn in die huchte da hin verschaft.
 
A. 1586 den 6. febr.Am 4. Febr. (Wenzelburger II S. 566.)haben sich die Staten der confoedereirten Nidderlanden in des Greven Hagen eines placats verglicht zu publicern, das sie sich mit der koninkinnen verglicht hetten und iren gesanten commissarien, den durchluchtigen, hoichgeboren herrn, hern Robert, graffen van Leycester, baron von Deinbig, zum obersten gubernatorn und capitein angenomen hett(en), dess er sich auf ire gesinnen beladen und sinen eit inhalt breif undBd.3, S.304 [555'] siegel, der puncten sie sich verglicht, uffgericht, solemniter gesworen, sie bei der warer christlicher religion, der landen privilegien und freiheit zu beschutzen, mit dem befelch, das im alle undertanen gehorsam sulten sin. Diss placat ist eirst zu DelftBor II S. 692., darnach in Coln in druck ausgangen. Disser graff Ropert van Leycester ist der eirste gubernator nach dem princen van Uranien, und schickt sich diss wirk noch nit zum fridenBd.3, S.304.
 
A. 1586 den 6. febr., vor oder nach dissem tage ungeferlich, mach der capitein de Taxis uff des koninks seiten von Hispanien bei 1500 Engelschn bei Lewerden in Freislant gesclagen haben, wie das gerucht ginge. Diss wirt dem neuwen gubernatorn aus Engelant und den Staten ubel gefallenBd.3, S.305.
 
Anno 1586 den 8 febrvarii hab ich die 12the addition hinden an min declarationboich gesatzst und dasselb damit besclossen inhalt derselben fol. 230 nit in meinong daß dieselb eben die zwelfte oder leste addition miner declarationen uber min testament und lesten willen sin moist, dan daß sie in gerurtem boich die leste ist. Sunst hab ich vorhin in diß min boich senectutis mehe additiones bracht, und mach auch noch mehe (geleibs gott) drin prengen, die alle dar zwischen und dar zu gehoeren und in ein additionsboich sullen komen, wan sie vergaddert und ordentlich gestalt sinn. nuhe wult ich gern selbst das additionboich zu richten und minen erben, min executorn und haußgnoissen des untheben, wan ich es fertich het und thoin kunthe. Dan wie kan ich die dubia und motivas die mir noch zur zit nit vorgefallen sin, und aber nuhe und dan vorfallen mogten, eitz resolueren, und da von additiones machen. Werlich ich kan die dubia in der eil nit alle erdencken noch finden, so kan ich sie auch nit resolueren oder declarern. Es ist wol zu vermoeden daß noch wol etwaß im testament wirt sin, dar man sich eitz nit vor huttet, das gutte erklerong wirt erfordern. Wie auch im declarationboich vil wirt sin daß adderung wirt erforderen. Aber wa sticht es, daß ich es nit sehen, oder mirck daß kan wol sin, und von eim andern gesehen und gemirckt werden, und mir anzeigen, wan er min testament und declarationboich mogt lesen. Daß ich im in minem leben nit gestatten, dan ich es alleß hailbar bei mir halte und pliben laisse. Wan ich aber mit dhoit abgangen sin, dan mach man es alleß samen prengen, und ein wirck der addetionen drauß machen. Additiones sullen aber nit anders sin, noch anderß diß ortzs verstanden werden dan zusetze oder uberbrige stuck die wol inß declarationboich gehoirten und nit drin komen oder gnogsam drin komen sin, und noch dran mangeln, und dar bei dienen und mit declareren. Und ob es sich zutroge das widderwertigkeit oder ungeliche meinongen under allen minen additionen befonden wurden, wilche dan am meisten mit minem testament und die pilligste were, die sol vorghain die andere aber zu ruck stain, dan minem testament zu gut werden sie gemacht.
 
[556] A. 1586 den 9. febr. ist die abbatissa zu Claren in Coln, Hadwich Schonenberg, gestorben, war in Coln geborn, aber nit so schoin von angesigt, hat einen groissen mont und bart drumb, war aber schoin van tugent und regiment. Darnach binnen 14 tagen ungeferlich ist min nigte, jonfer Margret Halfferen, elige dochter Peter van Halfferen, in ire stat zu einer abbatissen erwelt. Ir fatter hat sich von keiser Carolo 5. laissen edelnBd.3, S.305und einen halfeirten adler uff der rechter seiten gulten im halben swartzen schilde in der lincker seiten swartz im halben gulden schilde, uff dem helm ein halb menlin ein borstbilt moren kop tur vor ein wapen erlangt ich hab den wapen breif gelesen und zeirten daß wapen seir wol wan daß gut were pliben. Disse war vor hin jonfer Engin Dutz miner sustern dochter leirmeistersche gewest.
 
Anno 1586 den 10 febrvarii bin ich mit minem swager Herman Ordenbach cunuen son vor den carmeliten wonhaftich den morgen zu 4 vren auß der vetwagen zu s. Brigiden zu der kirchen gangen die er Johan Botzwilerß dochter zum Beumgin uff dem Over trwede. Item den 15 febrvarii bin ich mit minem nach Herman van Curten im Mullenstein uff der Bach zu s Laurentz in die kirch gangen. Do er Mattheißen von Trerß steifdochter truwede. Aber den abendt bin ich nit uff die bruloffs essen gangen.
Item den 16 febrvarii bin ich mit Gotschalck Koeler m. Johanß von Stommelß sohn der Jacob Brocherß dochter van Mechtern zur ehe bequam zu sant Apostoln in die kirch gangen und im sinen tag mit eim rad.d geleist und bin auch nit uff daß bruloffs essen komen. Ich war nit so lustich hat den hoist und snop in der borst, ginge doch innen zu ehren mit in die kirch dan es min swager frunde und nachparn warn.
 
Anno 1586 den 11 febrvarii wie die stede deß stiftz hie in Coln waren quamen zu mir Mattheus Derikum burgermeister und Peter Castenholtz scheffen zu Rheimbach und Zaunten ire volmacht und forderten den rentbreif von 4 rad. mr. jarlicher erfrenthen und halfscheit van 4 goltgl. auß der renthen van Meckenhem. So hab ich innen den renthbreif van 4 rad. mr. zugestalt. Aber waß die renth van Meckenhem antreif die were abgeloist und 50 goltgl. an Jurgen Mant zu Meckenhem angelacht die anderTilgung: der50 hie zu Coln auff etliche erfschafften uff der Bach dar viß der fharn gab ich in 2 goltgl. von assump. mariæ anno 85 den eirsten termin. Do gaben sie mir die quitantz vom breif der 4 rad. mr., und von den 2 goltgl. pensionen und leissen mir auch ir volmacht hie pleiben. Begerten aber dweil wilant Bernhart Luchelgin von reimbach nit allein den breif van den 4 rad. mr. dan auch den halben breif van 4 goltgl. zu Meckenhem die nuhe abgeloist weren iren armen zu Rheinbach besatzst het. Ich wult in doch einen schein mitheilen wie ir armen irer zwien goltgl. gnogsam mochten verwart werden. Ich sagt iha. Ich [556'] wult den schein in schriften mit erzellung wie es mit der abloesen der 4 goltgl. zu Meckenhem gefaren were, wa daß loeßgelt pliben, und wie die armen zu Reimbach irer 2 goltgl. gnogsam sulten versichert und verwart sin. Also ist der abscheidt under unß gemacht. Sie wulten uber acht tage einen von Reimbach zu mir schick und den schein laissen hoelen.
Deß andern tags hab ich mich mit Wilhelmo Castenholtz stadtschriber der auch wegen der stadt Lynß hie war besprochen, und einen schriftlichen schein gestalt und in minen diener und neiffen Herman Weinsberch laissn schriben uff papir. Ich aber hab in underschriben und min siegel unden druff gedruckt, daß die armen zu Reimbach jarlichs uff den termin krutweihong auß der erfschafft 2 goltgl. jeden zu 26 rad. alb. gerechnet haben sullen. Inhalt deß breifs war die abschrift da von in minem copienboich fol. 193 steht.
Bei dissen schein hab ich ein missive an die herrn scheiffen und rhaidt zu Reimbach under dato den 15 feb. anno 86 gelacht. Dar innen ich innen etwaß beß ercleirt daß sie mit den 2 goltgl. jeden zu 26 rad. alb. zu friden moissen und die hie zu Coln auß unser handt jarlichs untfangen uff daß ich alß executor und min erb den ich in min stat setz ein uffsigt moegen haben daß daß die 2 goltgl. vorg. auch jarlichs den armen verspendt wurden dan unß geburten druff zu sehen (dan ich bin deß fatterß Bernhardts und der dochter Marien beider testamentn executor. Und Marie hatzs mit uff min erben gewant)nachtr. Einfügungmit beger sie wulten unß auch widder einen schein geben daß die spende jarlichs sult geschein innerleibter peen und formen wie es verspendt und uff waß tage und wie vil armen es verspendt sult werden. Disser schein und missive sin hie uber acht tage pliben ligen und haben in noch nit hoelen laissen, mogen in noch wol bekomen werden.
 
Nota.
Nuhe ist min beger und will daß min erb der hausfatter zu Weinsbergh sich mit den herrn von Reimbach verglichen sall wie die veir rad. mr. und 2 goltgl. jeden zu 26 rad. alb. jarlichs uff einen oder zwein tage under einer sicher zalen armen verspendt sullen werden, und daß sie da von bemeltem minem erben einen besiegelten breif zu stellen (dar in sie sich uff einer benanter peenen und commination verbinden sullen das sie die spende erflich fast und stede halten willen, oder da sie sich deß weigern wurden die 2 goltgl. so lange inhalten biß sie willich werden. Derhalb auch nodich daß die 2 goltgl. nit abgeloist dan in jarlichs hie in Coln gegen gepurlich quitanz gehandtreicht wurden.
Im fhal man auch erfoere daß die spende nit jarß geschege so sol min erben die 2 goltgl. vor so manch jar inhalten alß daß geschege und sie hie in coln zu andern armen die zit wenden. Dan es ist nit gnog daß den armen zu gut etwaß gegeben und bestift wirt wan nit auch uffsener gestalt werden, die verschaffen daß, es den armen werde. Sic ego Hermannus a Weinsbergh executor declaro et addo.
 
[557] Anno 1586 den 13. febrvarii hab ich mit joncker Thenis van Wolfskeln ein beleidt hinden an minem weingart in der Achterstraissn gehalten, dan die britz ginge im mitten etwaß spitz in sinen weingart den kamp daß im mitten wol mehe dan einen halben foiß mir zu nachteil abtroge alß die lein recht zu gespannen wart. Ich hat die amptzmeister da hin bescheiden und stunde uff die alte rei post. Jonker Wolfkeil aber stunde uff die stracke lein. Er disputeirt vil mit den meistern, die sich hart mit worten antasten, doch leiß erß bei den alten posten, daß die lein uff den scheidtpost loit uffrecht stainde gezogen wart. Mit jonfer Eyms nach s. Severin zu hab ich in irer gegenwortigkeit auch die lein gezogen, dan mir gehort daß underste theil zum camp zu zu machen, die wart balde mit mir einß und leiß es dar bei. Also hat min neif Gotschalck Weinsbergh binnen sechs tagen dar nach die beide britzen gemacht, dar zu komen sin 23 post 364 britzen, item latzen, neil, tagloin. Er hat mir die regnong noch nit gemacht. Ich sorge wirt wol 25 gl. current gekost haben. Wan mir der zittel zugestalt wirt mach ich die parceln her zu eitz setzen. Item 22 post das stuck 10 alb. item 300 foiß dunlatzn, der foiß 8 h. item 350 britzen daß hondt 10 mr.. Item 800 britzen neil daß hondt 6 alb.. Item alt neil 10 alb. item tagloin 4 h. 16 alb. summa facitgestrichelte Linie33 h. 8 alb. so lut. 15 dall. den 23 marcii anno 86.
 
Anno 1586 den 12. febrvarii ist min neif her Petrus Ordenbach ad residentiam im capittel ad gradus Mariæ zugelaissen dan sin zwei jar carentie waren nuh umb. Er ist auch ubel mit dem feber dran daß in noch nit verlaissen hat, verdeint auch bei dissen kreichs zeiten nitzs, dweil nitzs inkompt und groisse schatzong moissen geben.
 
A. 1586 den 13. febr. ist der von Hautepen, stathelder im lande van Geller, zu Bon bei bischof Ernesto gewesen und mit 300 pferden uff Nuiss zu geritten. Darnach ginge das geschrei, Nuiss were berant und were uffgeheischn. Die Trucksessen sin uisgezogen mit vil perden und hetten zwein trumpetter in die stat bracht, wol tracteirt und roit gekleit, und sulten innen vor antwort geben haben, wie man sagt, sie wisten dem von Beieren nitz zu willen, wan aber keiserliche majestat die stat uffforderte, wulten sie irer majestat mit besser antwort begegnen. Aber die belegerong erfolgte sich noch nit, wiewol grois folk zu perde und fois von dem von Parma in das lant von Gulich komen war und da allenthalben uff dem hausman lagen. Man sagt wol von 100 fendlin stark. Der herzoch von Gulch kunt diss dulden, was befrundt mit BeiernBd.3, S.305.
 
Anno 1586 den 14 febrvarii haben min broder und ich uff begerte unserß neiffen Reinhart Duytz zu Johan Minawe der kauffleudt wirt und factor boven mauren gegen Gurtzenich im eckhuiß daß ein rhaidt gegolten und abrechen wil, die gesinnong gethain daß er deß dochter Catharin zur ehe mogt haben. Er hat sin bedencken etliche tage genomen, und unß gutten wein geschenckt. Und wie ich folgenß vernomen ist es die dochter wol zu friden gewest. Und der fatter hat Reinhardt selbst an ein ort bescheiden und in umb sin gelegenheit gefragt die er im gesagt, hat im auch widder sin meinong gesagt waß er thoin und laissen kunth, und sin der sichen under sich einß worden. [557'] A. 1586 den 15. febr. umb diss zit solt Siburg verraten sin, wie man sagt. Dan das ist war, das einer von den soldaten uff dem cloister oder scloss gefangen ist, der sich bei einem andern soldaten vernemen laissn, wan er im folgen wult, sult er rich werden, dan man sult das scloss und stat innemen, den abt fangen, sinen schatzs deilen, wan er behilflich sin wult. Zu dem (er) das gesagt, hatzs auspragt, das der verreters soldat gefangen und dess uberzugt worden. Und wirt noch gefenklich verhaltenBd.3, S.305und wan der ansclag vor sich gangen were, sulten die Bergschen und Colschn deß ortz ubel zukomen sin.
 
Anno 1586 den 16 feb. ist min 49 fhanenwacht uff uffsics. Severinßportzs gefallen. Min lautenat ist vor mich uffgezagen, hab aber glichewol 2 q. weinß 10 alb. bezalt, lucht und kertzen vor die ronde zu gain dahin geschickt. Dissmail dieweil grois folk im gulchr lande lag und uff Nuiss solt komen und doch nit allen gesten zu vertrauwen war, auch verrederei uff stete und flecken zugerust wart, so hat man eitzSeit dem 14. Febr. (Rpr. 37 f 9 a.) Am 12. Febr. (ib. f 7 a) war die Vorberatung, da ,meinen hern glaublich furkomen, das allerhant practiken uf diese stat gemacht und dan fil kriegsfolks hier umb diese stat liegen, da allerhant sorge bei zu bedenken', der Schickung überwiesen.mit sechs fanen uffgezogen, 4 uff die torn ront umb lang die stat-mauren und 2 auf die 4 warden. Die fanen zuegen ins gebaurhaus uff den Altenmart und zu Airsberg und leissen den halben fanen mit peifen und trommen uff Nidderich und schutzenhoff Numart zu zehen. Darneben war dan die kettenwacht durch die ganse stat, das alle nach(t) mehe dan 12 hondert burger wagtenBd.3, S.306wan schoin die stadt belagt gewesn het nit wol starcker wacht teglich mogen sin. Und die burger waren alleß gedultich und still.
 
A. 1586 den 17. febr. umb diss zit war auch die lang bedachteRpr. 37 f 13 b (Febr. 21).neue wagtordnong in schriften verfast, die folgensAm 25. Febr. (f 16 b).im rade verlesen und doch etliche puncten weiters in bedenken gezogen worden. Und was die meinong, das die mauren, porzen, veir warden und ketten von den heubtluten, befilchaber und rotten der burger sulten besatzst und versorgt werden, dan bis herzu hatten die burger uis den fanen und dan die soldaten die 4 warden nacht und tag bewagt, wie auch die tagwagt und schiltwagt an 8 porzn von soldaten vur sich und ein rot burger vor sich versorgt war, moisten verscheiden wachthuser und stoben an den porzn haben, dan kunten sich nit wol samen vertragen. Die kettenwacht was bis herzu von den heubtluten und nachparn in den kirspeln versorgt, da etliche vil van hilten, das es gut were, derhalb sie ire wachthuser uff fast kosten in den kirspeln gebaut hatten und weren nit gern van dannen gewest in verscheidene wachthuser van der hant an fremden ortn in der stat, sunst war wol etwas unordnong bei den kirspeln, das etlichen die fanenwagt und kettenwagt uff einen tag fiele und nit dan uff einem orde kunten sin und under dem schein an beiden orten uispliben. Disse neuwe wachtordnong wirt lange bedacht, wirt wol in truck ausgain, wa sie glucken wirtBd.3, S.306.
 
Anno 1586 den 18 febrvarii war es lestsabendt und haben sich uff den abendt Gotschalk Weinsberch und Margret sin frawe, Peter Weinsberch und Engen sin frawe bei unß zu gast geladen und Jacob van Gustens frawe mit bracht. Sin seir frolich gewest und den fastabent beschlossen zu 2 vren in der nacht.
 
[558] A. 1586 den 19. febr.Über den Verlauf des Wormser Reichsdeputationstages, vgl. Häberlin XIV S. 384 ff. Bezold: Joh. Casimir II nr. 413, 414, und die Instruktion für die Kölner Gesandten. (Brb. 106 f 166 b.)Eschtag ist disser tag zeitung vom deputationtage zu Worms uff Coln komen, das nach beschener keiserlicher proposition voreirst die handlung vor die hant genomen ist, wie dem westphelischn kreizs beistant mogt geschein gegen das streufen aus der stat Nuiss und van den freibutern und was dem mogt anhangen, das die straissen und stroum mogten fri werden, der kaufman mogt fahren und fleissen, handlen und wandeln. Und obwol die drei geistliche churfursten darauf hart gehalten und steur etlicher monat ingewilligt, so mach sich doch der churfurst von Saxen und BrandenburgW. war in diesem Falle recht schlecht unterrichtet. Vgl. Bezold l. c. nr. 413 A. 1. Sachsen war für die Bewilligung. (ib. nr. 422.), fillicht auch der palzgraff, desselben ires gewissen halb besweirt (haben), dweil es die religion antreiffe und derhalb ein religionsfride uffgericht were, dargegen sie nit gern handlen wulten, durften auch ire undertanen, ob der fillicht darunden weren, nit abfordern, desglichen haben auch etliche fursten getain, als Brunswich, Pomern, Hessen und andern, wie auch vil graven, auch etliche stede, als Nurenberch, Strassberg, oisterlinsche stete, also das man wenich hoffnong hatDie Stimmung des Rates spricht sich in der Bemerkung auf ein am 28. Febr. verlesenes Schr. der städtischen Gesandten aus: ,Und dweil daraus noch keine einmuticheit in den votis der chur- und fursten zu vernemmen, sonder leider noch allerhant cavillirens, muss man bedacht sein, das man sollich vorrat mache, dadurch man sich selbst helfen und defendiren.' (Rpr. 37 f 19 b)., das das reich vil steur zu dissem colnischn kreich toin wurde, da doch min her von Coln und domherrn und cleresie besser hoffnong gewesen waren. Die richzstende sin noch zu Worms bei einandern, handlen auf andere puncten der proposition. Ob etwas troistlicher der steur halb vorlaufen und gehandlet werden mach, wirt zit lerenBd.3, S.307.
 
A. 1586 den 20. febr. disser weil hat der alt, noch regernder furst von Gulch das verbot abgetain und den Bergschn und Gulischn gestattet, das die undertainen nuhe widder holz und alles an den mart zu Coln mogen prengen, dan vor etlichen tagenDie Deputierten wurden am 8. Febr., nachdem der Rat vorher durch den Sekretär Link (Rpr. 37 f 1 bum Audienz für ,eine statliche schickung' hatte anhalten lassen, ernannt (ib. f 4 a), am 10. Febr. (ib. f 6 a) mit der Instruktion versehen und erstatteten am 17. Febr. im Rate Bericht (f 10 b).waren der stat gesanten von Coln, her Hillebrant Suderman burgermeister, her Henrich Crudener rentmeister, mit den syndicis und deputeirten raitzpersonen zu Dusseldorf bei dem fursten gewest und das verpot gern abgestalt, aber der furst untfinge und tracteirte die gesanten wolDie Gesandten wurden nach dem Rpr. (f 10 b) ,allerseitz wol und herlich' von beiden Fürsten und den Räten empfangen., wol(t) aber das verpot nit abtoin, man het dan eirst die arresten zu Coln, so widder das neue gulichs privilegium beschein, abgestalt. Wie aber die gesanten wieters nit erhalten mogten, sin sie zu haus verreist. Wie aber Emondus Blomendall gespurt, das zwischen dem fursten und stat vil disputerns sich zutroge, wult er dess nit lenger ursach geben und hat den kommer gegen Peter Brass van Monhem freiwillich ohn befelch eins raitzsDies ist unrichtig. Blomendal zeigte sich anfangs geneigt, dem Wunsche des Rates zu entsprechen, wurde dann aber anderen Sinnes und erst durch die Androhung der Turmhaft dazu gebracht, den Gefangenen ,motu proprio... zu relaxieren'. (ib. f 12 a, f 13 b, f 14 a.)abgetain, druff verzeihen und Peter Brass aus der Hacht uff sin frei fois gesatzst, ist darnach ein schriben an ein(en) rat vom fursten komen, das edict und verbot were abgeschafft, sofern man kein weiter arresten uff Gulischn und Bergschn in Coln wurde gestatten, bis man samen aus der sachen communiceirt het. Aber ein rat schreib widderf 16 a (Febr. 24)., das mitlerweil das arrestern in Coln gestolt sult werden, das were nit gehandlet, dess kunten sie nemans weren. Also steit es noch im zweifel. Man sagt, etliche rete triben diss wirk hart, die der stat nit so gewogen sin. Man helt den fursten selbst wol frei, das sin f. gn. nit so hartBd.3, S.307 [558'] uff die neuwe privilegia sult stain, so vil die stat Coln betrifft, wan dieselb recht informeirt und bericht were. Umb disse zitib. f 13 a (Febr. 21). Auf die Klage der Bürger erhob der Rat drohende Vorstellungen beim Domcapitel. (ib. f 15 b).werden auch etliche schiff mit colnischn burgers guttern, als herink, stockfischs, salzs und ander nederlendischer ware zu KeiserswerdeEbenso zu Linz und Andernach.am zoll von den Beierschen uffgehalten, das sie nit her zu Coln mogten komen, wiewol man innen zu Keiserswerde zugesagt, ehe sie dar komen, man wolt gewontlichen zoll und licentgelt nemen und sie passiren laissn, aber under dem schein, das die van Nuiss nit gespeist wurden, hilt man sie an, willen auch kein gelt vor die war geben oder gestatten, die weit gnoig umb zu faren. Desglichen werden zu Bon schiff mit burger-korn angehalten, das man wol gelten will, aber nit mit barem gelde bezalen, dan verschreibung toin, derhalb die burger bloit werden, ire waren langs die zolle zu foeren. Doch hilft got, das allet noitturft uff der achschen zu wagen und karn beikomt, das man sich disse fast behelfen wirt in Coln und nachparen mitteilen mogeBd.3, S.308sehet so wirt die stadt Coln zu ungelegener zit diß sweren kreich von den neigst benachparthen fursten und heren, die mehe beistandtsTilung: webeweisen sulten) besweirt. Aber man moiß umb hadder zanck kreich uffror zu verhutten, und friden eindracht und fruntschaft zu erhalten, vil gedulten, ducken und uber sich laissen gain. Nulla salus bello, te pacem poscunus omnes, kein schedtlicher dinck ist dan kreich und nitzs leiblicherß dan fride. Von den beiden zwei carmina durch Hermannum Buschium pasiplilum gemacht sin die ich kunst halber vor gelerten her zu moiß setzen. Ein ist encomion pacis wilchs er pro strena doctori Martino Oed Kempenß officiali curiæ coloniensis geschenckt und lautet also.
 
Regia res bellum, proceres, quibus esse videtur.
Accipite hæc, fas est si modo vera loqui.
Est rabies bellum, superans genus omne ferarum.
Extinguens pueros, mvalidosque senes.
Asperius tanto, magis et crudele, quibusque.
Sunt quanto innocui, pacificique magis.
Eripiens sanctum, dulci cum lucie, pudorem.
Matronis, vidnis, virginibusque sacris.
Pregnantes fodiens uteros, et matris ab alvo.
Infantis rapti, viscera viva serans.
Sanguine pinguescens et cædibus omnia complens.
Exitinmque agris, agricolisque ferens.
Fulmine et horrendis, prosterneus oppida, saxis.
Igne arces, villas, horrea capta cremans.
Presbiteros mactans ante ipsa altaria dinum.
Sacrilega calices corripiente manu.
Dilvuium, fera tempestas, furialis erinnis.
Turbo rapax, cuncti dira procella soli.
Predam abiens, longos hominum, pecudirque labores.
Aes, aurum, vestes, vasa penumque trahens.
Captivos populos, captina armenta coerrens.
Lanigeros capiens, setigerosque greges.
Perque vias passim, lethata cadavera linqueos.
Unquibus obscoenis, et lamanda feris.
Insticiam, pacemque piam, toto orbe relegans.
Vim, latrocimum, perniciemque serens.
[559] Quacunque ingreditur, fuga, desperatio, luctus.
Terrores, gemitus, classica sæva premunt.
Moeret ager, moerent adductis arna colonis.
Moerent semirutis, oppida, strata, casis.
Hic spoliat natos patribus, natisque parentos.
Hic orbat fratres, unanimesque furor.
Hec ponto parcens, turrita classe, per altum.
Enolat in scopulos sponte, hiemesque ruens.
Quocunque aspicias, mille argumenta doloris.
Cernas, et lachrimis, omnia mixta malis.
Scilicet ex rapto semper, prædaque recenti.
Vivere, rem claram magnificamque putans.
Quod si præclarum est, faciunt præclara leones.
Villosique ursi, carnivorique lupi.
Cum data sit nobis ratio divinitus alma.
Et proprie indomitis sit furor ipse feris.
Quid dubitem? Quæ sunt cantorum causa furorum.
Non nos, sed crudas bella decere feras.
Plus inquam, infausti, feralia monstra barathri.
Bella decent, hominum pax decet æqua gemis.
 
Das ander hat derselb Buschius generoso dnno Hermanno comiti nonæ aquilæ pro strena geschenckt, und lauth wie nachfolgt.
 
Hinc libet ordiri placidæ praeconia pacis.
Vos docili versus suscipite ante meos.
Candida pax, belli tanto est præstancior armis.
Quanto intempesta nocte, serena dies.
Gratius et quanto, gelidæ ver frigore brumæ.
Hiberna quanto, messis aprica, nive.
Tab. fico melios quanto, medicina veneno.
Morte salus, lachrimis gaudia, tuta metu.
Divitiae erumnis, libertas carcere, virtus.
Crimine, funestis ocia læta malis.
Ante stat tantum, misero pax prospera bello.
Hinc qui dissentit, nil rationis habet.
Omnia pace nitent seu spectes oppida circum.
Seu silvas, campos, pascva, rura, lacus.
Hic seges, excultis, herbescens exilit agris.
Hic carpunt pingues pascva læta boves.
Illic frugi feris florent pomaria rames.
Hic varias effert dæ datus hortus opes.
Hic violæ blanditur odos, hic alla relucent.
Lilia, pestanas hic alet aura rosas.
Illic lascini ludunt cum matribus agni.
Plenaque fellantes ubera lacte trahunt.
Nec procul hinc teneris decertant frontibus fædi.
Dum simæ tondent arbuta rara capræ.
Splendet ager, splendent operosis arna colonis.
Splendent omnimodis oppida læta bonis.
Inpavidus valido glebam proscindit aratro.
Ra_sticus, aut facileis carmine mulcet oveis.
Aduehit externas peregrinus navita merces.
Impiger amoto dum nihil hoste timet.
Venator canibus, calamis et retibus anceps.
Piscator lucrum tutus ab omne petit.
[559'] Inde fit ut passim, secura excurrat in urbem.
Rustica quæ pages, turba sub urbe colit.
Multaque differtæ præditia commoda, villæ.
Adferat urbanis suppeditetque viris.
Lac mueum, grandes pullos, teneresque columbas.
Et cum gallinis ova rotunda suis.
Huc capus, gallusque vigil, iunonius ales.
Commeat huc cignus palmipes anser, anas.
Nec rhodicæ desunt, hic numidicæque volucres.
Seu quascunque capit, pastio cortis aveis.
Capens et butirum, cum cæris aurea mella.
Ficus, iuglaudeis carica pruna, nuces.
Castaneæ hirsutæ, botei autumnalia poma.
Et cum maturis, mitis olivea piris.
Et porci sacres, agnique hoedique petulci.
Et lepus et plumæ versicoloris aves.
Sunt præsto, et quicquid tellus aerque ministrat.
Undaque piscoso sollicitata sinu.
Hordea, far, triticum, zean, pax sedula donat.
Pax cicer et pisas, pax colit alma fobas.
Pax est frumenti, vinique oleique creatrix.
Pax est armenti cura decusque gregis.
Pax est hortorum, pax culti gloria ruris.
Pax montas, flunios, paxque serenat agnos.
Pax floret studiis, pax est stipata camenis.
Pax ludis, scænis, carminibisque strepit.
Pax iuris, pax est legum tutela sacrarum.
Pax sol terrarum, deliciæque simul.
Quocunque aspicias, simplex, hilarisque voluptas.
Ludit et aurato, copia blanda sinu.
Pax gaudens plenis, agitat conuinia mensis.
Pax ridet, festos, ducit amica choros.
Pax iuveni tradit pactam cum date puellam.
Pax socero generum, dat socruique mirum.
Pax odit pungvas, pax odit candida rigas.
Pax studiis anemos, foederibusque ligat.
Pax sceleris pura est, pax belli et sangnis expers.
Pax sacra, pax aras, non rigida arma probat.
Pax amor est, rerum foelix concordia pax est.
Pax pietas, scitum, lex, placitumque dei est.
Pax nectar, pax ambrosia est, pax una triumphos.
Exuperat cunctos, nec sine pace bonum.
 
Sehet wie fein kurtzlich min genanne Hermannus Buschius in sin versen den jamer deß kreichs und daß gut deß lieben friden angezogen. Man befindt es eitzs zur zit in dissem lande gar wol wie ich es im gulcher kreich, und der dutschen kreich wol vernomen hab. Derhalb hat man wol weislich und fleissich vor sich zu sehen und nit zu hart uff sinem rechten zu stain. Nutzer ein wenig nachgelaissen und den soissen friden gehalten, dan zu genau zu hart oder zu einpessich zu sin und nit allein nit zu erhalten dan noch vil mehe zu verleren. Got helf.
 
[560] Anno 1586 den 22 feb. ipso cathedra petri am morgen hat ich minen neiffen hern Ludgerum Hersbach obersigler und sclossister s. Severin angesprochen und alß mir unß sachen abgeredt, under anderm diß vorhabenden belegs vor Nuyß redt gehat. Er stundt hardt druff die trucksessen in Nuyß wurden es als balde verlauffen. Wie ich zu hauß quam wult ich in der colnischer croninck lesen wie der kreich zwischenbischoffDiederich von Moerß und hertzoch Wilhem van Berge die zu glich gekoren weren. Und dan zwischen paltzgraffen Ropert hertzoch van Beiern und bischof Herman von Hessen der in bischof Ropertz stat gekoren) abgelauffen were.
Und wie ich darnach sehn wolt laß ich daß ein rhaidt der stadt Coln anno 1388 (deß scheir 200 jar sin) die Universitet deß studii aller 4 faculteten von dem pabst Urbano sexto impetreirt und erworben hatt. Daß hat ich mehmal gelesen und abgefallen wie lang deß verlitten, nam derhalb kneit in die handt wolt einen latinschen spruch machen, dar auß den zallittern wie der datum zu behalten were. Und machts wie folgt.
 
Anno 1388.
Urbanus colonensibus inferioribus universitatem concessit.
Derhalb hab ich inferioribus dringesatzst dan es mogen drei stedt Coln genent in Dutzlandt ligen, Coln in Behmen, Coln uff der Spre und Coln uff dem Rhein daß ist im Niderlande. Noch hab ich ein anders gemacht ein wenich verendert, wie hie nachfolgt.
 
Anno 1388.
Urbanus concessit coloniensibus urbis agrippinæ universitatem.
 
Darumb hab ich urbis agrippinæ dar zu gesatzst, zu ermanen daß die stadt Coln sie und nit der ertzbischof zu Coln erworben hat. Und es mach kein stadt ein universiteit mehe erworben haben dan Coln, sunst gehoeren sie pabst, keiser, koninck und groissen fursten zu, und nirgen einer stadt dan hie, wie wol sie alle in stedten sinn. Zu Bononien wirt wol die elste universitet in Italien sin, gehoirt dem pabst zu, wie auch zu Rome. Item Pariß wirt wol die elste universiteit in Franckrich sin, gehoirt dem koninck zu, wie auch die zu Orliens, Monpleseir und andern. Aber vor veirhondert jarn ist gar kein universiteit gewest. Item Padva gehoirt zu den venetianern sin groisse fursten. Item Pavei gehoirt dem hertzogen von Meilan. Item Prag gehoirt dem koninck von behemen, die mach noch jonger sin dan die zu Coln. Item Lovanium ein dochter der universiteten von Coln hat ein hertzoch von Brabandt impetreirt. Item die universitet zu Heidelberch ein paltzgraf bei Rheine und churfurst. Item die zu Freiburg ein hertzoch van Oisterich. Item die zu Dolæ ein hertzoch von Burgundien Wittenberg in Saxen Marburg in Hessen und ander mehe ertzbischoffen bischoffen und fursten hin und widder meistheil alles jonger dan die zu Coln, allein eim stadtrhat zu stendich quod est singulare.
[560'] A. 1586 den 24. febr. Matthie, wie eitz Nuiss von den Beierschen und Parmischen solt belegert werden, ist Mertin SchenkVgl. Ferber l. c. S. 208., der lang uff Blienbeck gelegen, vom konink Hispaniarum zu den nidderlenschen Staten abgetroden, dweil er nit zum stathelder im Gellerlant geworden, mit etlichn pferden und foisfolk in Nuiss komen. Und sagten etliche, das were gut, das man die foegel in der stat het, mehe irer mehe weren, wie sie es balder uffgessen hetten. Aber Schenk hat den Klout und mehe andern mit sich aus der stat geno(men), als er uff den dritten tag darin gewesen und ist uber Rhein gefaren. Was er in der stat verricht, wirt nit gesagt. Ohn zweifel wirt er ordnong gemacht haben und, die darin pliben, vertroistetBd.3, S.309.
 
Anno 1586 den 25. feb. ist min 50 fhanenwacht uff die Haneportzs gefallen ich bin selbst uffgezogen, mineß lautenants und wachmeisterß verschont biß zum neigst, und habs mit den andern diß nacht versorgt. Item 2 q. weinß 10 alb. verzert item gobelger und kertzn in die lucht bestalt.
 
Anno 1586 den 26 febrvarii hat mir Henrich van Crefelt wegen jonfer Annen van der Reke widwen van Hal und haifmeisterschn 32 rad.d pension vom termin lætare anno 85 erscheinen van Dusseldorf bracht, dem ich wein geschenckt und 6 rad. alb. drinckgeltzs geschenckt. Disser Henrich Disser hat mir gesagt, er hab Schenkn und Klouten mit 400 pferden, min 17 perden, gesehn uff der berscher seiten, die er gezalt het. Auch het er von 300 soldaten foisfolk gehoirt, die im sulten zukomenBd.3, S.309.
 
A. 1586 den 27. Febr.Aitzinger: De Leone S. 715. Ferber l. c. S. 209.ist die stat Werle in Westphalen von dem Schenken und Klauten samt irem folk ingenomen und erobert, aber das scloss nit. Wie das zugangen sie, wirt verscheiden gesacht. Etliche sagen, die stat Werle were verraten gewest, die porzn uffgetain und die fiant ingelaissen, item andern sagen, die verreter hetten die stat an zwien ortern angestechen und brennen laissen und do uber die statmauren gestegen und sie ingenomen, weren bei 40 burger uff der walstat pleiben, auch etliche gefangen und weggefoirt, haben die burger ingesclossen und die stat besatzst. Man sagt, sie hetten auch die contribution und schatzong, die Westphalen zum nuisser belech uffbracht und zu Werle geschickt, bekomen und neu folk angenomen. Nit lang darnach ist Schenk mit den rutern uffgewest und die bauren, die Werl zu untsetzen sich versamleten, samt etlichn amtluden und vom adel gesclagen in die floicht und bei 400 umbbracht und strack fortgefaren, durch Westphalen dorfer und huiser angestechen, auch zwei jonfercloister verbrant. Und dweil sie mit sulcher ungestumheit handlen, leist es sich ansehen, als wulten sie das belech vor Nuiss verhindern, das beiers folk in Westphalen locken, das die gewalt des kreichs dahin fallen wurde.Bd.3, S.309 [561] Ich schreib von dem colnischen erzstiffs kreich, wie in glichem vom nederlendischn und ander kregen und geschichten anders nit, dan wie ich es am eigentligsten vernemen kan, auch (in) schriftlichen und getruckten zeidongen, und wie das gemein gerucht darvon geht. Wult nit gern disser oder jener partien zu gefallen anders schriben, dan wie ich es vor die warheit halte. Ich mach wol hie und da ohn min wissen irren, das will ich aber andern befillen, die es aus den canzeleien haben, vergattern und drucken laissn, sofern die nach iren affecten nit handlen wurden, dabei auch groisse sorg ist, dan man nit alles eins gesinnet, ob sie schoin protestern, sie willen, wie historieschriber die warheit schriben, sie toint es auch wol, aber man kan balt vernemen, wilcher partien sie am geneigsten sinBd.3, S.310.
 
A. 1586 den 27. febr. sin etliche verordnete hern des raitzs umbgangen und die kornluifen visiteirt. Und sie haben gar kleinen vorrade bei den geistlichen in Coln fonden, aber bei den burgeren hat man noch zur noitturft fonden. Es mach auch teglich von oben mehe darzu komenBd.3, S.310.
 
A. 1586 den 28. febr.Vgl. Rpr. 37 f 17 a (Febr. 27), f 18 b (Febr. 28).umb disse zeit hat man sich im rade vil bekummert, wie der honderste pfennink van den burgeren inzuprengen wereAls Gründe für die Steuer giebt das Ratsprotokoll an: ,damit disse gutte stat und gemeinde vur ungerechter gewalt beschutzt und der stat notturftige gebeue in gutter fertigung und reparaturn gehalten (werden)'. (ib. f 18 b.) Das Konzept der Ordnung wurde am 28. Febr. mit einigen Žnderungen genehmigt und beschlossen, dasselbe allen Räten und Vierundvierzigern vorzulegen. (Vgl. unten S. 313 A. 2.), dan die rentkamern weren erschefft und man bedurft vil anlagen und zu reichzsteuren dem keiser zu geben, und hat gemeint, was die burger auswendich von erfschaft und rentn het(ten), darzu sult man nit wol befoigt sin, dan die fursten schatzen der burger gutter, dar sie gelegen weren, so foere es auch mit den auswendigen rentn, wilche eitz ubel bezalt worden, aber die erbschaften, faren und renten in Coln, auch gereide ware, gelt, silber-gescheir moist es tragen. Diss wil wol ein saur appel zu beissen sinBd.3, S.310wie fharen wirt, mach man zu siner zit vernemen, Wiewol es mit dem hondertzsten pfennink ein ungewontliche schatzung in der stat Coln ist, im oberlant ist es kundichBd.3, S.311.
 
Anno 1586 den 28 febrvarii hat jonfer Sibilla van Leiskirchen ir deinstmagt mit der quitancien zu mir geschickt und 4 rinsche gl. gut van golde und swar van gewichte oder die rechte werde von mir gefordert, wult aber nit anderß dan goltgl. habenn. Ich sagt es were ein vertragh uffgericht, dem gemeiß wult ich bezallen, wie joncker Johan Judde irer jonfer swester man her zu untf. het, also wult er die magt nit untf.. Derhalb hab ich mich uff den Numart in her Leiskirchens hauß da sie dißmal wonte verfoeget, und ir inhalt deß vertrags, wie oben, senectutis fol. 59 pa. 2 und fol. 126 pa. 1 stehet) bezalung angebotten. Sprach, sie het nevlich mit irem swager J. Judden alle gereide und ungereide gutter in zweien swestern allein zustendich getheilt und die 4 rinsche gl. vorg. uff dem huiß neigst Cronenbergh weren ir vor enckel goltgl. zu getheilt, die moist ich geben oder joncker Jude moist ir goit thoin waß sie weniger bequeim. Zu der zit waren eben im hauß joncker Judde und joncker Wolfkel [561'] zu gegen die beide den vertrag hatten helfen uffrichten die leissen mich zu in komen, soichten den vertrag uff und laissen in. Da befandt sich daß ich den rinschn gl. mit der werden van 26 rad. alb. sult bezaln. Doch mogt jede parthei vom vertrage abstain, aber joncker Judde sult nit abstain so lange ich lebte. Diß wolt j. Sibilla nit zufreden sin. J. Judde sagt, er kunt vom sinem siegel nit abstain. Ich sagt wan die jonfer nit wolt zu friden sin, moist ich hinder daß hoegericht 3 mr. 5 s. rader geltzs lagen wie zu andern zeiten, und erwarten waß erkant wurt, sult auch so vil nit kosten. Und disputeirten allerlei mit joncker Wolfkeln wegen der muntzn. Der werde der rad. gl. und rad. alb. auch deß vertrags daß sie die fhar pro indiviso besessn und mir min lebtag rawe zugesagt hetten, zu lest weich ich auß. Sie besprachen sich, alß ich widder in quam namen sie inhalt deß vertragh. Ich gab der jonfer vor jeden rad. gl. 26 enckel gansse rad. alb. und sie stalt mir die quitancz (die lang vorhin geschriben war und uff 4 goltgl. hilt) zu. Ich protesteirte gegen die goltgl. nam sie doch nach mir. Sehet so wart diß fhar widder disputerlich. Sie sagten mir auch gutlich, die jonfer wurde sich diß tagzit an disse und ander fhar am hohen gericht kraft der dheilung laissen weldigen, da mit dan der greif nit an daß huiß durft reithen sult ich den antast bekennen. Ich sagt, iha. Alß ich den folgenden dinstagh in deß greven Jaspar Trach von Geilenkirchn uff s. Johanßstraß gegen dem hof Altenbergh uber quam und den antast bekant, den insetzn wolt laissen, befandt sich kein anweldichit uff jonfer Sibille Leiskirchenß. Do stalt ich Bernhardo Wintzeler minem procuratorn 5 mr. zu, sagt da erß redt hurt sult erß insetzen laissen.
 
A. 1586 den 28. febr.W. verbessert am Rande: 11. febr. 6 hora vesperi, ante paucos menses obiit eius uxor Anna van Denmark. Kurfürst August von Sachsen starb am 11./21. Febr. plötzlich infolge eines Schlaganfalles. Anna von Dänemark, die Gemahlin Augusts, starb am 1. Okt. 1585, kurz darauf verlobte sich der Kurfürst mit der sehr jugendlichen Agnes Hedwig, Tochter des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt, die Vermählung fand am 3. Jan. 1586 statt. (Vgl. Bezold: Joh. Casimir II. nr. 381 A. 3.)umb diss zit ist herzog Augustus von Saxen, churfurst, mit doit abgangen. Und alsbalde die saxische gesanten zu Worms uff dem deputationtag das vernomen, sin sie zuruge gezogen und mach derhalb mit der handlung etwas gestollt sin. Disser war nach sinem broder, herzoch Mauritzn, (der uff der lünenberger heiden bleib), an das churfurstendomb komen, hat eins koninks dochter von Denmark zu der ehe gehat, die binnen jars verstorben war und alsbalt darnach ein graiffin getreut, darnach er nit lang gelebt. Hat in siner zit friden in sinem lande gehalten und groissen schatz vergattertBd.3, S.311Ergänzung am Rand: Zu carmeliten uff der kirmiß..
 
Anno 1586 den 1 marcii hab ich eitz wie zu vill maelln vom mertzs gehoirt, daß disser monat die alte und gebrechliche leuthe seir hinneme, daß es eben der mertz sult dhoin weiß ich nit. Ich laiß wol zu daß naturlicher weisse nach der kalter zit, wan die alten verkalt und verswecht sin, umb disse zeit drumb leiden, wie auch im herbst nach veranderong der lufft und speisen. Sunst vor gode nach sinem angesatzsten sterbtage ist nemans frei, kein monat ist dar zu bestirmpt. Waß der mertz leist nimpt der april, waß der april leist nimpt der mei, und so fort durch das gansse jar. Dan etliche sterben mitten im sommer, etliche mitten im winter. Daß jar monat, tag, und stunde ist ungewiß. Ein jeder mach sin regnong alß sult er hude sterben, dweil nichtzs gewissers dan daß der menschs einß zu ungewisser zit [562] sterben moiß. Glichewol hat mich dannest nit allein die geferlicheit deß mertzs dan ohn den die unsicherheit deß menschn lebenß zu aller stundt ermant, dweil es auch ein kalter nachwinter ist, an 9 oder 10 weghen nehe freren, sneihenß, und windenß uffgehoirt, dar in ich meistheilß catarren, snopf, und hoist gehat, daß ich min leben bessern, min sunden ablagen, und mich mit gode vereinigen mogt. Dar umb ich gotteß gnade anroif daß er mich sin arm gescheft von sunden reinigen wil und mich machen wie ich sin sol, daß ich auß minen vermogen nit vermach ohn sin gruntlose barmhertzicheit dem ich auch min spel, min gemoede, min wege, min leben min ehr min gut befillen. Dan es stait esaiæ am 38 capittel geschriben, bereidt din hauß dan du moiß sterben. Iha es wirt freilich daß hauß deß hertzen und der seelen dar mit gemeint sin, dan daß leiblich hauß disser welt. O her gib gnade daß ich daß hauß mineß hertzen vur eirst und dan minß fatterß hauß also moge bereithen daß ich und min und alle disser welt haußgnosen auß dinem himmelschen hauß nit verstoissen dan dar auch haußgnossen mogen werden.
So vil auch die bereidung minß fatters hauß antrift, dar uber hab ich min testament zu einer handt anno, 1557 uffgericht und inß scheffen schrein gelacht und folgenß anno 1563 min declarationboich druber, und folgenß min codicilln und additionen. Nuhe pitt ich allemegtiger ewiger got dhu wilchs sulch alles bestetigen, wiewol ich es eitz erwiddern und bestetigen, so ist doch sulches ohn din siegel der bestetigung vergiblich. Doch du gibst unß unsen frien willen, laiß den dinem willen nit zu widder sin. Ich hab auch minen broder Gotschalck vor den eirsten hausfatter nach mir und zu erben sin lebtag ernant, und nach im minen neiffen Herman unserß broderß Christians sohn sin lebtagh nach im. Und dem nach weiterß nach graede und ordnong mineß testamentzs von minen executorn alß dan zu erweln. Min got und her laiß dir diß auch gefallen. Ich bitt, ich flehe drumb.
DamitTilgung: mytdan min broder oder erb glich nach minem absterben wissen moge, wie er deß wircks bestain sol, waß er vor und nach dhoin und vernichten sol, so hab ich im dissen tag ein directorium oder underrichtung concipieirt wilchs ich under dissem dato mit eigner handt abschriben und besiglen will waß ordnong er summarie dar in halten sol.Ergänzung am Rand: Colnische rete tuschen der cleresie und rait gehandletDan sulch directorium oder instruction weist in den wegh, under zweien oder mehe weircken die zu glich vorfallen und doch nit uff ein zit zu glich außgericht kunnen werden. Ist nit unbequeim iha ist bequeim und nodich, daß nodichste und eilfertigste wirck und geschicht eirst vor die handt genomen und also gutte richtige ordnong gehalten werde. Dan da sulche ordnong in versheiten wircken nit gehalten wurde, kan einß daß ander wirck hinderen und uffhalten, unordnong ist nit gut. Ich wil den effect deß directorii kurtzlich hernach setzn.
 
Anfencklich wan ich glich verscheiden sin beger ich trewlich vor mich zu pitten, und almosen zu geben und nit zu truren, min begrebniß s. Jacob nutz im thorn, sclecht zu machen mit den 4 orden 2 choren. Und die kosten zu verlagen und vor ab widder zu nemen.
Min broder oder erb sol alleß wan ich dhoit sin vor begrefniß vor susterTilgung: nicht lesbarSibilln, neiffen Herman, und Gotschalck (zu sehende) versiglen. Min sclussel zu sich nemen biß an min executorn alle funf benant.
Wan min begenckniß gehalten ist er min executorn zu Weinsbergh inß hauß bescheiden, und daß boichlin zu stellen und pitten wie dar in gepitten worden daß sie sich deß exequern annemen wulten, erfragen, sie mit kost wein, und presentzs wie benant daßmail vererhen und tracteren.
[562'] Da sich die executorn deß amptz ercleren sol min broder auß irem befilch die siglen abthoin uff und zu scleissn und dreierlei inuentaria uffrichten binnen der monstunden. Wurden die executorn sich weigern, die possession selbst inhalten und nemen.
Auch sol er in mitler zit den hern obersigler Hersbach und doctor Muysgin min testament laissen lesen und begern vor ihr interesse und zu behanthabung mineß lesten willens im beiredich zu sin, und stellen in min schriben an sie zu.
Er sol auch vor der monstonden min beide sustern und swager Dutz mit iren sclusseln bescheiden, unse gemein kist unser elter uffscleissen innen mineß codicilli copie dar auß vorlesen und untschuldigen mich ich hetzs nit anders kunnen machen.
Mit verkauffung der mitplibender gutter, mit zustellung deß besetz, mit bezalung der scholt sol er nit zu seir eilen, da es die lude aber seir bedurften und die scholt seir richtich were sol er balt bezaln.
Glich nach der monstunden sol er umb die possession miner gutter anhalten, wilche im die executorn unweigerlich ingeben uff gewontlich form mit einer missen und malzit, wie im declarationboich fol. 51 steht.
Minen neiffen Herman und Gotschalck sol er sinen fideicommiß breif jedem zustellen von sinen zuverordneter wonong und verpleib, aber ein abschrift bei sich behalten, wie ich daß ferner erclern werde.
Ich hab specificeirt waß min neif Herman Weinsbergh von minen kleidern daß best theil haben sol und waß ursachen. Daß neigst vom besten sol sin broder Gotschalck haben. Daß uberich under in und dem gesinde zu theiln.
Dar uber sullen min sustern nit ungedultich sin umb angezeigter ursachen willen. Doch sol min suster Marie und ire kinder etwaß forthelß viß minen gurdeln haben und waß ursachen.
Die gewontliche kosthaltung mit suster Sibillen und Herman sol er nit under eim halben jar halten, und dargegen haben waß ich gehat, daß uberich zum theil von miner inkompst. Darnach mogen sie und sullen sie andern rhaidt soichn oder sich fernerß verglichn.
Auß und inganck sampt dem ingedoim zu Cronenberg sol bei dem hausfatter und huiß Weinsbergh verpliben auß villen bewegenden ursachen. Und sol es nit vermeden auch umb Hermanß verpleibs willen.
Min neu haußkist sol er im eirsten halben jar wanß wol gelegen ist vorprengen und alleß drin lagen waß drin gehoirt und vom hausfatter und executorn bescleissen laissen. Doch min geschriben haußboicher vißbehalten und sich drauß erleren inhalt der 9 addition hinden am declarationboich stainde.
Mitler zit sol er sorg tragen und sich berathen wie er mineß steifsonß Johanß van Cube frunden mit pilligkeit begegnen moge.
Sich auch binnen zwei oder drei monat mit dem wolfgut belenen lassn inhalt der 6 addition.
 
In den vorg. 15 puncten hab ich minem broder oder wer min erf wirt sin) kurtzlich die principal stucken angezeigt wie er sich glich nach minem dhoit und im eirsten jar ungeferlich verhalten sol. Wa mir etwaß mehe vorfallen wirt mach ich auch anzeigen. Waß aber folgenß mehe zu thoin wirt sin, da von wirt er wegweisong und berichtzs gnoig in minem testament codicil declaration boich, copienboich gedenck und senectutis boich finden, darnach hat er sich zu schicken. Diß zu urkunde der warheit hab ich Herman testator vorg. wie oblauth mit eigner handt geschriben und underschriben auch min siegel unden uff spaciven getruckt. Datum Anno domine 1586 den eirsten tag marciiTrennzeichen
Hermannus Weinsbergh testatorUnterschrift.
 
Siegelkreis [563] Anno 1586 den 3 marcii hat min suster Marie widwe zur leibzugt und Gotschalck Peter Tringin Ordenbach ire kinder die halfschit irer 5 huisser und wingardtz in der Deibgassen zum eigenthumb mit 200 rad.d heubtgeltzs und 10 rad.d jarlicher fharen der frauwen Catharinen van Memmingen erflich uff ein loiß besweirt. Dan sie moisten gelt haben Derich Blancken bei 45 rad.d restanczs, und swager Johan van Dutz 45 rad.d fharen van irem huiß auff der Hoeportzn bezaln wolten sich nit langer leiden. Also waß min suster Marie ubel dran, und betrobet sie, und ire kinder, und mich seir, die narong und gluck wult nit mit ir sin, moisten gedolt tragen. Sie hat bestimpt vorhin gewonnen und gegolten, hat gelebt ehe sie es hat, moiß leben wan sie es besweirt hat moiß sich troisten hoffen und harren deß besten.
 
Anno 1586 den 6. marcii ist min 51 fhanenwacht gefallen uff s. Severinßportzs. Da hin ist lic. Broich min lutenant vor mich gezogen, die weisheit verwart. Ich hab glichewol 2 q. weinß mit 10 alb. zum besten geben. Item 3 alb. gobbel. Item kertzn in die lucht verlacht.
 
A. 1586 den 7. marciiFerber l. c. S. 215.sin die Beierschn, wilche auch Hispanischn oder Parmaschn genent, uber tusent man, mehe zu ross dan zu fois, zu Hittorf uber Rhein geschiffet, nach Westphaln zu, das zu untsetzn, dweil die Truckseschn durch Schenken, Klaut und andern Werl ingenomen hatten. Disse ubergefarene sin aber nit in Westphalen komen, dan der fiant wolt irer zukomst nit erwarten, sin aber an der bergscher Ruir und des ortzs uff groissn schaden der hauslude pliben ligen, waren zornich uber den fursten von Gulich und sin Bergschn, das sie den Trucksessischn die uberfart uff den Steinen, irer schanzn gegen Nuiss, samt dem durchzog gestattet und innen speis und wein untgegen pragt und den Beierschn nit. Und duchten alles die Beierschn, sie weren mage zu haus und wulten dess furtel haben, dess sich die Truckseschen hinwidder beclagten, das der furst nit neutral were, wie er sich annam, dan uff di beiersche side mehe hinge. Derhalb die undertanen von beiden partien besweirt und bescheidigt worden sinBd.3, S.89.
 
A. 1586 den 9. marc.Am 18. März. Ferber l. c. S 215., als die Trucksessischn in Werl der Beierschen zukomst vernomen, und das scloss an der stat nit mogten erobern, wie oben den 27. febr. angezeigt, haben sie dissen tag die stat Werl geplondert, den official, die burgermeister, die scheffen, bei 20 burger van den besten, auch frauen, und bei 30 geladen wagen mit sich genomen, die stat verlaissen, verlaufen und zu Berk und des ortzs ubergefaren. Der Schenk ist in der baurensclacht in Westphalen durch ein bein geschossen, leist sich eitz zu Wesel heilen. Disser ist ein wilt mensch. Man sagt im nach, wie er die bauren gesclagen het und sich verarbeit moede uff der erden ligent gesagt: ,Ich meine, die bauren haben harte kopf'. Man sagt nach, der bauren weren wol tusent umbkomen und verlaufen, als man an allen dorfern die verlornen und ausplibenen uberlacht het. Also ist es dissmal in Westphaln widder stil wordenBd.3, S.312.
 
[563'] Anno 1586 den 9 marcii uff sontag oculi hat min broder Gotschalck sin geburtzsfest daß er 54 jar alt worden zu Weinsbergh uff der stoben gehalten, hat am abendt sinen neiffen Gotschalck Weinsbergh und Margreit sin hausfrawe auch Marie in der Gotzs gnaden zu gast geroiffen und sin samen im hauß frolich gewest.
 
A. 1586 den 10. marc. uff montag nach Oculi sin bis herzu kein actus magisterii und meistersessen gewest, wie vil jaren her in der fasten gebruchlich war, dan es quamen kein groinfischs an den mart, in kreichzeiten durften die fischer den Rhein ab nit fischn. Die Berschn durften kein fischs uber lant tragen, worden in genomen. Item herink und buckink waren kostlich, galt(en) das stuck 12 heller und mehe. Stockfischs was deur, quam nit zu schiff, dan zu lande bei, druch schollen hat man wenich, gar geinen bollich, laberdan, spirling, groin schollen, meifischs, bleif alles uisBd.3, S.312man moist sich behelfen wie man kundt, und hat doch zur noitturft alleß genoich, aber folgenß umb halfasten worden noch etliche meisterßessen gehalten doch wenich.
 
Anno 1586 den 12 marcii sin zwein man von Suchteln zu mir komen und gesagt zu Oedt weren eitzs kein leuthe im dorf. Und Gerhardt Ducker were nit da, dan zu Suchtelen bei dem scholtiß Johan Kreickennbeick in der herbergen der leiß mich groetzn und wissen, waß in denen an den achterstendigen pensione wult nachlaissen da von er sie wult verricht haben dan der kreich het die lude alle verdorben. Ich sagt daß ich etwaß quidt sult sclain oder nit, daß wult ich bedencken, kunt es in nit sagen, wult es aber Gerhardt Ducker schriben, waß min meinong und bedencken were. Hab sie da mit abgefertigt, und war mir leib daß ich vernomen hat wa sich Ducker verhilte. Wil im uber kurtzs zuschriben.
 
Anno 1586 den 12 marcii hat ich vil hutzeln gessen und verdeute die nit wol, am abendt ginge mir daß gedermb in den oberbruch einß halben gespalten ganß ei dick. Ich lacht mich zu bedde wolt ihm heimlich helfen daß es widder auß dem bruch inß leib queme, aber waß ich arbeidet es wult die gansse nacht nit inghain, die speiß und dranck wult drumb an dem ort nit langs, gegen den morgen wart ich von oben zum monde vißbrechn waß ich den abendt gessen und gedruncken hatte und im magen ware, daß ware mir wal gesont mit dem bruch wolt es sich nit besser bleib den andern also dick, dan die vorige speiß waß noch drin wult nit langs. Ich stunde wol uff, ginge ab, kunt den ganssen tag nit essen dan ein klein wenich, ginge den andern abendt widder sclaffen sagt noch nemanß waß min gebrech war kunt im die nacht widder nit in helfen. Und wart mich widder gegen den morgen brechen, daß nitzs im magen bleib, und verginge noch allß nit. Alß ich mirckte daß es nit verginge wie gewonlich dan noch uff den dritten tag verpleib, leiß ich minen broder und sin hausfrawe Lisbet Hornß, und min suster Sibille und neiffen Herman Weinsbergh zu mir komen. Und sagt den, ich het min haelle noch nemanß offenbaret waß min gebrech were, aber eitz wult ich es innen offenbarn, daß sie es wisten [564] off es sich mehe zu troge. Offenbaret und sagt innen ich het van jongs uff einen oberbruch gehat den jeder zit verborgen getragen, dar mit gereist und gewandert und het nehe so vil last und leidenß dar mit gehat wie eitz in minem alter und auch nehe gebentz getragen. Und verzalt innen wie es sich vor und nach regeirt het, wie ich es mit dem gurtel und polgin drunder, etliche jar ingehalten und sulchen smertzs ane minem leib so vil jar stilswigendt und frolich dar bei getragen hett. Dweil es aber uff den dritten tag noch nit vergangen were, bat ich sie sulten rhait soichen wie mir zu helfen were. Diß geschach den 14 marcij. mines broderß frawe Elisabet nam es an sich, geinge zum doctor und fabri frawen die sich dar uff verstonden. Die gaben rhaidt man moist sich warm halten, und ein warm dubbel seruiert und dar uff einen warmen zinnen teller uff daß gebrech lagen und halten und also indreiben. Oder man moist einen zarten dicken milch weckbrei warm mit safran bereidt in ein doich sclain und druff lagen und halten biß es ingiinge. Auch ein gebenß dar uber tragen daß es inhilte. Auch lagerende speiß proengen van damaß swetzkem und derglichen essen. Aber ehe sulches inß wirck gestalt wart ginge es in, und wart widder gutt. Aber die gespannen dhur deß bruchs smertzte mich etliche tage. Ich solt daß gebendtz zu rusten, aber dweil es gut und ich mit dem gurtel und pollen behelfen kan, verscleif ichs biß her zu. Got helf mir.
 
Anno 1586 den 14 marcii starb Feigin Sontginß einß richen veheschreiberß dochter genant Stephan Sontgin under Spermecher untghen dem Salmanach uber in her Peilß oder Wasserfaß hauß daß sie gemeit hat. Was nit uber 46 jar alt hat daß wasser geladen, hat eirst einen richen jongen man N. Schaif genant da mit sie kinder und groiß gut bekomen. Dar nach Peter von Merhem gehat da mit sie auch vil gutzs bekomen. Lestlich joncker Jacob Conreshem bekomen der auch gnog hat, also daß vil renthen und guts gehat. Und wie sie dhoit war haben sich ire kinder und der dritte man hart umb der gutter und possession geirret. Sin zu allen siden im huiß aber in dritter ehe hat sie kein kinder verlaissen. Licht zu klein s. Mertin begraben.
 
Anno 1586 den 15 marcii ein alte jonfer m. Heimbachs her Peter Heimbach burgermeisters dochter im widwen stait im irem hauß vur den augustinern neben dem Swartznhauß, irß alterß von 70 jarn ungeferlich im widwen staidt. Hat eirst jonker Michael Kannegeisser, darnach dockorsicConrad Furstenbergh Gulischn furstlichn rhait zur ehe gehat. Hat groiß gut und kinder verlaissen, daß gut wirt den frunden zu beiden seithn zukomen. Licht zu augustinern hinden zu her Gerhart von Weselß burgermeisters capelln begraben.
 
Anno 1586 den 15 marcii ist eine alt nachpar uff der Oberbach gen dem wolf uber in sinem hauß gestorben genant meister arndt van Werden steinmetzer sines alterß uber 80 jar, noch wol gestalt und gesont bei seir guttem verstande und wesen. War auß der stat gewest dar er froren und unrawe gehat, daß er in zwei oder drei tagen nit kranck ware. Disser gedenckt mich nit daß er eirst inß kirspel s. Jacob komen, so lange hat er dar in gewont, oder es ist mich vergessen. Licht zu s. Jacob mitten in der kirchen an den stolen zum Weitmart zu begraben. Plach deß kispels und min steinmetzer in sin. Also gaint die alten auch ab.
 
[564'] A. 1586 den 15. marc. als die freibuter von den zu Rommerskirchen untbotten und dusent daler ranzon gefordert und dess nit geben wolten, sin sie dissen tag aus der stat Nuiss gefallen und haben das dorp zu Rommerskirchen angestochen und brennen laissen. Mogen doch nit uber sechs huiser verbrant sin, wie man sagtBd.3, S.312hie bin ich ubel zu friden daß diß papir durchscheit kanß nit weren oder keren. Wult wol daß ich besser papir her zu gebonden het, hat mich nit dar vor gehoit man moissen _ sich mit dem lesen behelfen wie man beß kan und mach.
 
Anno 1586 den 16 marcii uff sontag l. wie ich zitlich zu s. Jacob nach der predich und hoichmissen zu hauß quam uberlaß ich die sontags epistel und evangelium mit der außlagung, von den zweierlei sohnen Abrahæ die von der unfrien Agar und frihen Zara geborn waren. Auch daß christus uff den berg gestigen sich neder gesetzst und funf tusent menschen mit funf gersten broder und zwen fischen gespeiset hat. Und wie ich mich da mit ein weil zits bekommert hab ich da von abgelaissen. Darnach hab ich an die altheit weiterß gedacht. Und ist mir ingefallen daß mineß fatter und groißfatterß hauß Weinßbergh in Coln uff der Bach in s. Jacob kirspel durch daß funfzehnde seculum stedich ohn underlaiß bei einem abstigenden stam unsers gebloidtzs verpliben und nit in frembde hende komen est, deß hab ich mich erfrewet, dweil ohn daß der sontag l. genant wart. Und sanck, lætatus sum in his quæ dicta sunt mihi in domum domini ibimus. Und hab noch vor der mittags maltzit uff sulch 15 seculum folgende verslin gemacht.
 
Tetrastichon.
 
Per decimumquintum nona gens Weinsbergica seclum.
Aedes Weinsbergas possidet incolit assidue.
Progenies sva possideat per secula christiKorrigiert aus: posthac.
Plura deum metuenis, qui benedictat ei.
 
Expositio.
Ich hab gesatzst nova gens WeinsbergicaZeichendarumb nova, dan antiqua gens Weinsbergica ist vur hin in anderen seculis gewesen aber nova gens gehet an mit minem anhern und anfrauwen Gotschalcken Weinsbergh van Swelhem und Marien Keppel eluden, wie da von in minem copienboich fol. 195 pag. 11 etwaß angerurt ist. Darumb sage ich gens Weinsbergica und nit stirps, daß gens ein folck oder gesclecht heischt aber stirps ein stam. Dan dieweil ich in minem testament in mangel miner agnaten vom stamme, min cognaten gesatzst von der spilsiden und in mangel der cognaten, die licentiaten von frembdem gebloede. So hat daß wortlin gens beß stat dan strips Weinsbergica hat uff sie alle sich zu schicken. Darumb setz ich per deciununquintum seclum a christo nato. Es heischt seclum, vel seculum ein zit von hondert jaren spacium centum annorum. Der secula sin funfzehen van christi geburt gewest, in dem funfzehnden sin wir eitzuntz noch ungeendigt. Und ob ich wol gescheiben per deciumquintum und daß seclum noch nit umb ist, da licht nit an, dan vor hin habenß sie unse voreltern auch besessen. Mir erbgenamen mogenß mit gotz gnaden fort zum ende bringen. Darumb steht noch wol, per, dan nemanß anderß (frembders wil unß ire stamhuser in __ durer zit vermeiden oder verkauffen)nachtr. Einfügunghat mitler zit, drin gewont dan unß gens und geblode alß eigenthummer. Aedes Weinsbergas ist daß hauß der wonong Weinsbergh. Possidet assidue ist besatzt es continvo volherdich nach ein andern. Fernerß setzs ich progenies und mit prosteritas sva dan progenies gehet mehe viß uff daß gebloede dan posteritas dar unden auch frembden [565] begriffen kunnen werden, dan ich wunschs daß es min gebloit vor frembden besitzn und assidue continvora wulten. Per secula plura posthac, deum metuens, qui benedicat ei. Daß es min gebloide und nachkomen folgens durch vil hondert jar wulten besitzenn, und gott fruchten, der sie gesegnen will, wie ich getrulich her zu umb gnade roif und bitte. Ich verhof wan unß gesclecht diß 15 seculum biß uberß gulden jar anno 1600 assidue continueirt und besessen hat, so sol daß newe Weinsbergsche gesclecht bei dem hauß und daß haiff bei dem gesclecht in der hilliger frier richstat Coln am rhein gnogsam gegrunt und bestetigt sin und fort an pleiben.
 
Continvatio.
Damit daß newe gesclecht Weinsbergh bei der wonongh Weinsbergh fort an deste durhaftiger durch vil hondert jaren bei ein andern mogen pliben, darumb hab ich daß durch min testament verursagt und versorgt. Und dweil ich sehen daß der menschen ehestende durch ver sterbniß uffgeloist werden und vergehen, darumb hab ich einen unsterblichen ehestandt deß hausfatterß und hauß zu Weinsbergh erdacht und ordineirt, magis per surrogationem et electionem zu erhalten und ewich zu machen dan per successionem sanguinis allein. Ich hab sulches zu gedencken und zu behalten in gedechtniß folgende reimlin oder versen gemacht.
 
Tetrastichon.
Sponsa domus Weinsberg, sponsus genearcha vocetur.
Inter eos remaneus sit tibi coniugium.
Hic panem virtute sva quæratque labore.
Hæc in lateribus vitis abundet ope.
 
Expositio.
Ich hab gesatzst, sponsa domus Weinsberg, sponsus genearcha vocetur, darumb daß der hausfatter min universal erb der brutgam und daß hauß Weinsberg die brut sol genent werden und sin, daß ist der eheman und ehefrawe, alß hett ich geschriben inß verß. Uxor erit Weinsberga domus, genearcha maritus. Nuh sie es spoicsa sponsus, aut uxor maritus gilt glichevil. Ich setz, vocetur, man sal sie also nennen und halten, nit daß sie es in im selbst sin. Sunt quidem secundum dici, sed non secundum esse. Aliud est vocari aliud esse. Darumb setz ich, sit tibi remaneus, id est, durans, permanens coniugium inter eos. Daß ein durhaftiger plibender ehestandt den ich erdacht und von in imagineirt hab.
Da ich sage, hic, meinen ich den hausfatter. Hic panem sva virtute et labore svo quærat. Er sol durch sinen fleiß und tugent auch sin arbeit daß broit gewinnen und die frawe und haußgesinde erneren, dan daß gehoirt dem man principancz zu. Da ich dan sage, hæc, meinen ich daß hauß die frawe. Hæc in lateribus vitis abundet ope, est allusio ad psalmum 127 dan ich kunt inß verß nit brengen, uxor tva sicut vitis abundanß in lateribus domus tuæ, dan moist setzen, abundet. Ope, ops est dea divitiarum et adiutorij. Die frawe alß daß hauß sol allerlei gutter und inkompst haben und also dem man mit uberfluß zu hilf komen. Dan das stat einer rechtschaffen frawen wol an, daß sie irem man mit zu hilf kome, mit gutteren und arbeit hilf und troist, nach irem besten vermogen. Und dan gehtzs wol zu, also sol es auch mit dem ehestainde deß hausfatterß (den ich genearchain nenne) und dem hauß Weinsbergh zu ghain.
Es kan auch jeder hausgenoisse zu Weinsberg manß oder frawen person samen und besonder verscheiden genant [565'] werden, nit allein ein eheman oder ehefrawe, dan mit auch ein sohn oder dochter deß hausfatterß oder deß hauß. Ein fatter deß haußfatterß oder hauß, ein broder oder suester deß hausfatterß und hauß, ein maege deß hausfatters und hauß, ein swager oder swegerin deß hausfatterß und hauß, samen und besonder, coniunctun et divisum. Und sulche fruntliche relativa und leibliche namen aller hausgnoissen namen der bewantschaft sullen zu fridlicher leibden und eindracht auch zuneigung und beforderung zwischn dem hausfatter und hausgnoissen und hausgnoissinnen und in allen wol dienen. Damit man aber an sulche namen und fruntschaft desthe lichter und balder gedencken moge, will etliche verslin die ich vorlangs begunnen eitz etwaß vermeret her zusetzen. Und lauten wie folgt.
 
Decasthichon.
Filius esto domus, pater esto, maritus et esto.
Nam genetrix, genita et, nuptaque vitisera est.
Mater ut est peperit, dotem sed ut attulit uxor.
Filia ditetur patris ab unciola.
Cum domus esse potest modo filia, mater et uxor.
Te decet ut foveas corde colas et ames.
Hinc alii fratres poterunt dicique propinqui.
Affinesque domus propter amicitias.
De mare quod refero hoc et de muliere putavi.
Alter enim sexus concipit alter utrum.
 
Explanatio.
Oben hab ich min tetrastichon von minem gedichten ehestandt umb gutter behalsamer gedechtniß angezeignet und außgelacht. Aber dieweil daß hauß Weinsbergh mehe und vil hausgnoßen hat, wilche nit alle allein eheman und ehefrawe bequeimlich under sich genant mogen, dan auch uff andere weise, so hab da von min decasthicon mit her zu gesatzst. Die worter, pater et filius, fatter und sohn, mater et filia, motter und dochter, frater et soror, broder und suester, maritus et uxor, man und frawe, propinquius et propinqua, bewanter und bewantin, affinis, swager und swegerinne disse sin alle relativa, einß von jedem relativo kan baussen das ander nit sin. Es kan ghein eheman sin er hab dan ein ehefrawe, ghein fatter er hab dan einen sohn oder dochter, und hin widder und so fort an jedem vorg. wortlin. Darumb setz ich, esto, in imparativo, dan ich alß estator gepiete daß man sieKorrigiert aus: eßund sich also nenne, und nennen laisse, dan es sin wort die zur frundtschaft reitzen. Alß christus sagt, hoc mando vobis ut diligatis iniucem. Umb deß verß willen setz ich genitrix, genita, nupta, ist motter, dochter, frawe. Der fatter wirt genitor ein ziller, die motter genetrix ein gebererin genent. Sic genitus, genita, nupta refert se ad ducentem uxorem. Vitifera est, scilicet domus Weinsbergh der weinstock tragt. Mater ut est peperit. Daß hauß Weinsbergh hat daß newe gesclecht Weinsbergh (da mit ich mich in minem testament allein bekommert) gepeirt und ist nit unpillich unser aller motter. Dar auß neigste got daß leben und gut haben. Dotem sed ut attulit uxor [566] . Daß hauß ist aller und jeder haußgnossen ehefrawe dan sie hat im anfencklich dotem und heiligs gut zupracht ist es nit vil so ist es wenich, und daß ist fort an die nepotes, neptes, posteros gelangt, daß sie alle etwaß dar von bekomen. Filia ditetur vel dotetur patris ab vuciola id est. A dvodeci una parte assis seu heriditatis suæ, patres thesaurisabunt filiis, dotabunt filias, daß gibt die natur, der rechte art. Cum domus esse p. kan dan daß hauß din motter, dochter, frawe sin. Te decet ut foveas daß du sie ernerest oder helfs sie erneren. Corde colas et ames, daß dhu sie von hertzen leibeß und ehreß. Colere heißt bauwen, zeren, und erhen. Hinc alii fratres, propinqui, affines possunt dici, broder, bewanten, swager sin auch gut frunde. Drumb sage ich propter amicitias umb der fruntschaft willen, derhalb es mir allein zu thoin ist. Quia natura constituit quandam cognationem inter omnes homines. Wie vil sol es under unserm newen gesclecht geschein, die mir eines ursprönges und hauß sin. De mare quod refero hoc etiam de muliere putam, qui alter sequs coucipit alterutrum. In der hilliger schrift in der rechten und anderß wa gemeinlich waß man vom manß kunne sagt daß wirt auch uff daß frevlich kunne zu zeiten gedeut und verstanden werden. Alß da stehet, si filius ergo.
Hæres, da versteit man auch, si filia, ergo hæres. Also waß hie stehet vom fatter sohn, eheman, broder, bewanter, swager, daß wirt auch von der motter, dochter, ehefrawen, suester, bewantinnen, swegerinnen verstanden und bedeut, so wal uff den hausfatter, alß uff daß hauß, samen und besonder, doch ist wol waß mehe fruntschaft tuschn fatter und sohn, ehefrawe und eheman, broder und suester dan under fernern. Darnach dan jeder geneigt ist, mach er sich nennen, und genent werden. So vil von dem decasticho.
Dieweil ich dan noch vom hauß Weinsbergh handlen moiß ich min verslin die ich vor hin van diß hauß signification gemacht her zu setzen.
 
Tetrastichon.
Quando domus a me Weinsbergæ mentio facta est.
Esse patris sensi progeniemque larem.
Sæpe sed alterutrum non semper utrumque putavi.
Personasue domus, ædiculasue domus.
 
Distichon.
Dicitur una domus personalisque realis.
Pars ratione viget pars ratione caret.
 
Explicatio.
So oft deß hauß Weinsbergh von mir in minem testament und anderß wa recht gewesen, hab ich nuhe die personen und haußgnossen, dan die wonong oder hausgutter verstanden samen und besonder darnach es sich zugetragen hat. Darumb steht dar, progeniemque larem, personasue ædiculas, personalis realis. Dan under dem wortlin domus 1 hauß werden allenthalben die vom gesclecht, oder die wonong verschiden oder sampt verstanden, die leuth gebruchen der redlich, oder sullen der brauchn. Die gutter kunnes nit thoin, dienen doch wol samen, und gehoeren bei dem hauß Weinserg samen.
 
Distichon.
Nunquam deficiat domus hæc Weinsbergica nostris.
Rebus, nec nostro sanguine deficiatTrennzeichen.
Zeile nicht lesbar
 
[566'] Anno 1586 den 18 marcii ist min 52 fhanenwacht uff s. Severinßportz durch daß loß gefallen wiewol ich noch minß bruchshalber nit so fertich war so zogh ich doch selbst auff, dheilt die beletten und loiß umb und verhilt es die gansse nacht durch, aber swerlich. Bezalt 2 q. weinß 10 alb. vor pletz 4 alb. item kerztn in die lucht der ronden.
 
A. 1586 den 19. marc. wart Netteshem van den fributer aus Nuiss angestechen und sin vil gutter huiser und haif gen der kirchen abgebrant, dan, wie man sagt, wollten sie die tusent guldn pesteleten ranzon, wilche van in gefordert waren, nit bezalen. Desglichen brant ist umb Netteshem her auf mehe dorfern und haiffen disser zeit gewestBd.3, S.313.
 
A. 1586 den 20. marc. ist Johannes Ercklens (der die drankzins in pleicht zu fordern) zu mir komen und angezeigt, min weingarter het den verordneten herrn eins raitz angezeigt, ich het dissen herbst a. 85 in minem weingart in der Achterstraissen nit vil bekomenDer Sommer war kalt und feucht gewesen. Weinsberg hatte nur 3 Ohm Wein erhalten, s. fol. 527' und 532'., aber im herbst a. 84 het ich 7 aimen weins bekomen, so weren 3 aimen zins frei, derhalb falten noch 4 aimen zu bezaln an drankwin, van jeder aimen 12 rader alb. Es weren nit 7 aimen vol gewest, so were fur mostert und fulwin fast abgangen. Also zeignet er 3 aimen an, die ich bezaln sult, weren 1½ rad. gl. Ich sagt, wa es recht zugehet und andern bezaln, bin ichs willich, sunst besweirt ichs mich. Do der drankzins vor 5 oder 6 jarn eirst ingewilligt war, hab ich auch etwas bezalt, diss ist die zweite reis. Man plach nit dan die uffoerende zins und zapzins zu bezaln, diss ist die dritte zins, die drankzins vom wein. Ich het wol lust die register zu sehen, wie jeder bezalte, doch laiss ichs darbeiBd.5, S.266.
 
Anno 1586 den 21 marcii hab ich meister Henrich Brune glasworter bei der Drencken uffm Weidtmart vor min halfscheit der zweier glasfinstern die min broder und ich unsem neiffen Gotschalck Weinsbergh in daß hauß zur Trauben an der Hoeportzn geschenckt haben. Item noch vor die finster boven der straissen dhur daselbst wilche min neif Herman sin broder imTilgung: begeben hatt. Item den 27 marcii ist min halfschit der zweier stoiffen finstern vor vorsic4 gl. und daß Hermanß finster vor 2 gl. verdingt. Summa 6 gl. die ich bezalt hab. Min broder hat sin halfscheit vor sich bezalt.
Hie moiß ich anzeigen wie im meidtzittel deß hauß zur Trauben stehet. Wan min neif Gotschalck Weinsbergh und Margret oder ire erben daß hauß sulten rumen, dan sult man in vor die finstern erstatten 25 daller. So ist nuhe auß der glaßworterß zittel zu sehen wie folgt daß ich noch einß so vil an den 25 dallern gesatzst hab alß die finstern gekost. Dan der zittel aller finster im huiß beleufft sich uff 28 gl. 3 alb. current, machtegestrichelte Linie13 dall. min 1 alb. so wirt ohn zweiffel nit weniger dan 1 dall. abgedingt werden so pleiben dan 12 dall. ist nit die halfscheit, daß man dan kunftich wissen moege, wie er ein gestalt hett, daß neif Gotschalck 13 dall. gewonnen hett. So will ich deß glasworterß zittel van wort zu wort herzu setzen.
 
Glaßworterß zittel van allen finstern im hauß zur Trauben an der Hoeportzen.
Item die finster van gelaiß gemacht in meister Gotschalck Weinsbergs huiß.
Zum eirsten uff der ufferster luiffen 4 finster van [567] vrem alden gelaiß in neu blei, halden zu samen 7,5 foiß. Machtgestrichelte Linie22 0,5 alb..
Item noch 2 neuwer finster uff der sclaifkamer halten 7,5 foiß, der foiß 7 alb. macht 2 gl.alb..
Diß finstern wird min suster Sibilla bezaln.
Item noch der korf uff der sclaifkamern helt zusamen 17,5 foiß, und 2 rontger dar in.
Der ein 18 alb. kosten die finstere zusamen 7,5 gl. 2,5 alb. ist die halfscheit einem 2,5 gl. 5,5 alb..
Diß finster im korf hat m. Benedictus sin swegerher half und noch einer auch half geben.
Noch dat finster boissen der straissendhur 6,5 foiß, dat schiltgin drin 8 alb. kost dat finster samen 2 gl. 5,5 alb..
Diß finster hat min neif Herman geben und ich bezalt ut supra.
Noch dat oberste finster in der stoiffen boiffen der dhur helt 8,5 foiß und den foiß 7 alb. und 18 alb. dat rontgin. So kost dat finster zu samen 2,5 gl. v,5 alb..
Diß finster hat im neif Reinhart Dutz goltsmidt geschenckt.
Noch dat finster in der stoiffen, dat offerste 6 foiß, und dat rontgin 18 alb. kost zusamen 2,5 gl..
Diß finster haven im min broider und ich geben.
Noch dat finster in der stoiffen dar ur zwein oemen instaint dat helt 12,5 foeß min 1 firdel, und die zwei wapen dar in, so kost dat finster zu samen 5 gl. 5,5 alb..
Diß finster haven min broder umb ich auch bzalt.
Noch Leißbetz Hornß finster kost zu samen 7 mr. 1 alb..
Noch meister Johan Barbeirß finster, kost zusamen 1 gl. 11 alb.
Sumagestrichelte Linie28 gl. 3 alb. cur..
 
A. 1586 den 21. marc. starf Henrich van Mastricht, den man nant den swartzen salpetermecher, in sinem huis uff der Bach hinder Gulich neben der Blomen, hat einen doitsclag getain, dess er sich wegen noitwer untschuldigt, war was guis, aber sin frawe mehe dan er, derhalb man im die begreffnis in der kirchen weigerte. Doch erwarf ers beim obersigler und pastoir, hat auch den armen s. Jacob 20 dall. geben und wart in s. Jacob kirch bei s. Catharinen elter begraben. Man sagt, er sult wol zweitusent goltgl. an barem gelde verlaissen, si credere fas est, hat sin hausfrawe und ein echt (kind und) ein bastert nachgelaissenBd.5, S.267.
 
A. 1586 den 21. marc. uff fritag am abend umb 6 uren quam min suster Marie widwe Ordenbachs zu Cronenberg an kloppen. Ich leiss sie mit irer dochter Tringin und deinstmetgin in. Sie clagte, die gweltrichter hetten sie aus irem gemeiten haus zum alten Tempel in der Drankgassen gesatzt, ich sult sie doch herbergen, bis ihr zinsleude uff s. Margreten cloister das haus irs sohns her Peters ledich gemacht hetten, darin wult sie gehen. Ich nam sie fruntlich an, leiss sie den abent bei mir essen und uff minem saal zu Cronenberg mit irer dochter und metgin sclaiffen. Den andern tag gab ich innen min haus zum Thorn in, das mir noch ledich stunde und binnen unsem befrit, drin kunt komen, das sie da kochen und essen sult den tag durch, vergunt ir auch holtz, und quam ihr sohn Gotschalk auch bei sie, das irer veir waren. Sie sult wol zum alten Tempel dem haus in der Drankgassen nit so vil foegen gehat haben. Aber die erben darzu waren aus der Scleiden, hie lagen warten, waren ungestumb und sie war auch zu hart halten, dartuschen verleiff es sich, das sie uisgesatzt wart, doch leiss sie ir ingedoim uff dem eloisterBd.5, S.267also ist sie noch bei mir. Ich sagt unß hauß und begreif ist der frunde refugium und zuflucht und besonder min hauß zum Thorn uff dem Buchel daß ich den frunden nuhe vur und nach inß eilfte zu gefallen unvermeit geleint hab.
[567'] A. 1586 den 21. marc. sin etliche freibuiter uis Nuiss komen binnen Duitzs, dar dasmail etliche karren mit tonnen-heringen und ballen stockfischs ankomen waren, dan zu wasser quam nitzs den Rhein hinuff, da haben sie mit gewalt vil herink und stockfischs in die schaln gearbeit und mit zweien schalden eilens umbgewertRpr. 37 f 30 b (März 21): ,Itzo under sitzenden rat kumt zeitung, das der neusser schelmen zu Deutz 50 oder 60 und haben einen nachen mit gutter und waren mit der tatt hingeraubt.' Der Rat beschloss darauf die Nachsendung von Soldaten., den Rhein hinab gefa(ren). Und aus dem Hoff Coln in der Drankgassen ist eilens ein postbott geritten, gerader dan die schalden gefarn, und den Beierschen, so zu Woringen und Zons lagen, sulchs angezeigt. Wie die schalden Zons langs foern, schossen sie frei darin, die freibuter lagten sich hinder die ballen, als were es ihr schanz gewest und worden nit geletzst. Die loeder pliben in den stockfischn hangen. Aber am Sturzeberge under Zons waren so vil schiff, nachen und soldaten, das sie die freibuter an das lant zwongen und sie gefangen namen und den rauf bequamen. Diss war ein verwegt stuck. Wie es den gefangen gaen wirt, mach uisbrechenBd.3, S.313.
 
Anno 1586 den 22 marcii under dissem dato hab ich an Gerhardt Ducker van Oedt der sich zu Suchteln bei Johan Kreickenbergh dem dem scholtiß daselbst eitz erhelt geschriben. Und den breif Johan van Broil uff der Wierstrassen gen dem Dinckhuyß uber den breif zu uberschicken zu gestalt und im 6 alb. drinckgeldtzs geben.
Der effect deß breifs war, ich het sin zwein gesanten angehoirt, die zu wissen begerten waß ich dennen an den pensionen wult nachlaissen die bezalen sulten etc.. Dar uff ich nit der meinong sin etwaß quidt zu sclain, oder nit quidt zu sclain. Ich het mit nemanß zu thoin dan mit den underpfenden zu Oede, und siner person vor die erscheinen pensionen von annis 81 82 83 84 85 jarlich 20 goltgl.. Ich kunt mit ledigen handen nit handlen, in gewarnt vor verscleiffenheit und schaden mit beger er sult mir schicken gantz oder half sunst moist ich den ernst ankerenTrennzeichen.
Von dissem breif hat mir Herman copiam geschriben hinder mir zu finden. Ich mach deß bescheidts zu siner zit her uff erwarten, also kom ich dissen kreich ubel zu, moiß gedolt haben. Es leufft ein pension uff die ander, waß sol ich doin, lang geborgt ist nit quidt gesclagen. Ich werdt auch nit lichtlich queidt sclain, daß ich sie dar an nit gewinne und wan ich in schoin quidtscloge daß hulf doch nit, deste balder wurden sie zu ruck halten. Man mach es uff die abloiß stain laissen, oder daß underpant in einer neuwer verschribung da mit beswern. Und fort mehe uff die burgen in Coln zu setzen bedacht sin, damit het man einen forthel. Waß ich selbst nit krich oder inß wirck stel, daß mach minen erben zu gut komen.
 
A. 1586 den 22. marc. ist Caspar Omphalius zu mir komen und von Paulus huis uff der Bach, dar Peter van Rade eitz innen wont, 16 radermarkRader-Münzen sind Münzen mit dem Mainzer Wappen, dem Rad.farn gefordert. Ich sagt, mir were unbewost, ob es eben rader marken moisten sein, begert dann allereirsten foiss von der faren zu sehen. Er sagt, er het keinen eltern foiss dan a. 1491, da stunde Catterbach dran geschriben, der zit weren 6 rader-albus ein mr. gewest. Ich sagt, dess kunt were mir nit bewost, das wiste ich aber, das unser lieber frawen broderschaft an einem erbarn rade der stat CollenBd.5, S.268.
 
[568] a. 1486 gegolden hetten 4 overlensche gl., rinsche gl., als 4 mr. Colsche paimentz vur den gl. gmeinlich lauffende und darvur wurden s. Jacob der broderschafft nit dan 13 rad. mr. bezalt, das machte mir ein groiss bedenken. So durft ich ohn die mitgedelingen kein entliche verglichong machen, wult im vor 16 mr. geben 24 mr. wie am verlitten jar nach verlauff des geltz und aller pilligkeit. Dess war er noch nit zufriden, stund hart uff 16 rad. mark und wult sich weldigen laissen. Ich sagt, das mogt er toin, aber den andern tag quam er widder, wult mich uberreden. Ich sagt, ich durfft minen consorten nitz praeiudicern, so nam er 6 gl. dissmal mit dem vorbehalt, er wult sich zum neigsten zu Airsberg weldigen laissen, zeignet das in die quitanz; ich sagt, das stunde im frei, gab mir die quitanz und scheden so von ein andern. Hie hat man sich des alten geschrichtz im schrein, in was jar das gestanden, und ob es do rader marken gewest sin oder nit, darnach hat man sich dan zu richten. Alle zit ist ein overlenschs gulde 24 alb. und ein mark 6 alb. gewest binnen hondert jaren; wie gut, wie swer oder licht sie nuhe und dan gewest sin, hat man zu fragenBd.5, S.268.
 
Anno 1586 den 24 marcij, vigt. annum mariæ hat ein erbar rhadt mit allen rethen und 44 gen collectores und innemer deß hondersthen pfennings erwelt und mich mit, dan vor etlichen tagen mit allen rethen und 44 gen vertragen und besclossen war in minem abwesen den hondersten pfenningk van allen und jeden guttern, gereiden und ungereitenJeder Bürger war ,den hundertsten pfenning von allen seinen guttern, geelt(!) und renten zu geben schuldich, jedoch usserhalb zinnenwirk, husgerat, linnewant und frauenkleidern, bett, pullen und kleidung und gereitschaft, ein hantwerksman zu seinem amt gebrauchen muss. Und auch ausbehalten alsollich vergult oder silberwirk, die gmeine burgerschaft haben und nit uber 100 ggl. wert ist.'Bd.3, S.313wesendt zu geben, daß ihn Coln ungewonlich und unerhort war. Ich bin wol jedermail da hin verpot aber nehe erscheinen dan ich war nit wol fertich hat auch kein lust dar zu. Also dar zu erwelt 56 man, nemlich die acht obersten oder coronellen, acht rechtzgelerter, acht rentner, acht kaufluit und 24 herrn van den gaffelnJe zwei von den Schmieden und Gewandmachern, je einer von den anderen Gaffeln.. Und sulten die burger in acht teil der stat Coln geteilt werden, und zu jedem teil oder orde sult ein coronel, ein rechtzgelerter, ein rentner, ein kaufman und drei von den gaffeln geben werden, wilche 7 man umb ire ort lossen sulten und eide sweren, halbar zu halten, wie jedes gelegenheit geschaffen were, ob er vil oder wenich hett oder gebe. Es sult auch jeder burger bei sinem eide sin vermoge bekennen und darvon gebenBd.3, S.314. Diß will vor eirst ein besweirlich handel sin und besweirlich zu ghain, moiß wol underscheiden sin, und allerlei reden umb ghain. Es beswirt mich uff min alte tage seir. Ich sol widder minen willen wol gehorsam moissen sin, mach vernemen wie es ablauffen wirt.
 
A. 1586 den 26. marc. uff godestag vor Palmarum ist das widder abgangen, dan es von Christmissn bis herzu ein firdel jars stetich gefroren und duck gesneihet ohn uffhoren, doch nit zu bissen und strenk, noch zu vil gesneht, feil dem armen zu sweir. Das holz was fast dure und der furst van Gulich und Berg macht mit sinem verbot bois wirkBd.3, S.314.
 
Anno 1586 den 27 marcii alß mir Johan Schartzenkremerß frawe 1½ dall. bracht vor ein halb jar daß er umb sineß vil reisenß uff er fhanen wacht nit durft sin, hab ich im daß erleubt, und da von die verlagte blechen lucht zu den ronden und kertzen kocher bezalt [568'] und hab da von den rechenßzittel dissen tag doctor Offenbergh dem pfennincksmeister cum receptis et expositis zu geschickt. So staint mir noch viß die verlachte kertzen zu der ronden oder visitation, und daß wisbrot mach ich uff ein ander mal rechnen.
 
A. 1586 den 27. marc. ist graff Carl, friher van Walpurch, des reichs trucksess, des abgesatzsten bischof Gibhartzs von Coln rechter broder, zu Bon 17. marcii komenIn der Hs. sind die Worte: ,17. marcii komen' am Rande nachgetragen.und freigebenÜber die Freilassung Karls im Febr. 1586, vgl. Bezold: Joh. Casimir II. nr. 439 A. 4.und von dannen den Rhein uff gen Frankfort gezogenBd.3, S.314Ergänzung am Rand: Ein foisfall und widderroif offentlich am raithausTilgung: nach synem fatterlande. Disser war sineß broderß bischofn Gebhardtzs wie er von Bon verreist sin stadthelder und capitein in Bon verpliben und sinem broder die stadt durch die gansse belegerong auß erhalt biß uffs lest daß sin eigen angenomen kreichtzfolck die stadt umb 4000 gl. cronen bischof Ernsten von Beiern in gaben und ime dissen graffen Carl uberliebertenn. Ich laiß wol zu daß erß verschult hab, ob disse kreichlude aber an uberlieberung ireß heubtmanß groisse erhe ingelacht mogen sie wissen zu vertadingen. Und alß oben anno 1584 den 28 janva. Bon ingenomen und er gefangen worden, hat man in den folgenden 28 feb. von Poppelstorf in daß stift Luyck zu Hoia uff dem scloß 2 gantzer jar in gefenckniß gehalten, und nuhe vor etlichn tagen widder her uff Bon bracht, da man im sin swerdt (wie man sagt) widder uffgebonden hab.
Wie und was gestalt er nuhe erledigt, die conditiones werden nit vermeltVgl. Bezold l. c.. Und wondern sich vil, wie es zugangen sie, ob es min gnedigster her bischof Ernst hab moissen toin oder willen toin, das kan ich nit vernemen, wirt noch wol an tag komen. Ich hab vorhin wol gehoirt, das sich vil umb sines gefenknis und erledigung hart bekommert und gesagt, er sie ein kreichsman und sinem broder getreue gewest, damit het er nit so ubel gehandlet, wan er sunst nit ubelers getain het. Er istIn der Hs. hat W. ,ist' aus ,mach sin' verbessert.anno 86 den 12. aprilis widder zu Bon van Frankfort komenBd.3, S.89.
 
Anno 1586 den 29 marcii ist min 53 fhanenwacht uff die 4 warden gefallen. Min lutenant l. Broich ist vor mich mit dem fhanen uff den Altenmart gezogen, dae daß corpus oben uff der stoiffen gelaissn und 3 rotten unden im saal behalten. Item 3 rotten sin uff den Numart gefallen. Item 3 rotten zu Aisberg. Item 3 rotten zu Nidderich. Dan man zouch noch mit 5 fhanen uff. Item bezalt 2 q. 10 alb.. Item kertzen in die lucht bestalt.
 
A. 1586 den 30. macr. uff Palmtag hat man s. Jacob im gange und nit uff dem oistkirchoff vor dem crutz gesongen und palm geworffen, dan es regnet. Diss ist mines gedenken im gange nit mehe gescheitBd.5, S.268.
 
A. 1586 den 31. marc. im lesten marc. sin die beiersche oder hispanische ruter und knecht, die, umb Werl und Westphalen zu erretten, vorhin ubergezogen und nit dahin komen, dan bei der bergscher Ruren pliben ligen, eitz zu Monhem und Hittorf mit vil geraubten beisten und guttern uff disse seide Rheins ubergefaeren, das die Berschn und Markschn seir verdraus und gern gewert hetten, aber nit vermogten. Die ruter haben dem fursten auch Benraede ingenomen, aber werdens widder ubergeben haben. Man sagt, der von Parma hab diss folk zu sich gefordert gegen die Engellender, die Grave, so lang hart belegert, untsetzen wolten. Heirzwischen pleibt Nuiss unbelegert.Bd.3, S.315 [569] A. 1586 den 1. aprilis sin die Beiersche, meistteils Lutger, Walen, zu Vischenich ins dorp gefallen, onangesehen, das es gulischs und frunt ware, und haben pfert, koe und ander vehe und gutter gerauft und der schanzn vor Nuiss zu getriben. Aber irer sin von dem haus in Vischenich erschossnBd.3, S.315.
 
A. 1586 den 3. apr. sin die freibuter zu Nuiss uff Dormagen komen und haben in Welferhaiffe und unden im dorp zwei oder drei huiser abgebrant und sunst darumbher mehe schadens getain. Uns huis daselbst wirt van den armen nachparen an durren, finstern, tralier und, was (nit) nailfast oder uberich, spolieirt, wie mehe ander huiser und haiffe, dan das dorf ledich steit und der ploich nit geht, nit bewont wirt, dan das kreichsfolk zu Nuiss, vor Nuiss, in Zons und Woringen und allenthalben darumbher licht, sweift und streuftBd.3, S.315.
 
Anno 1586 den 3 aprilis ist hern Johan Maessen hausfrawe deß burgermeisterß zur zit abgestorben, war Jacob von Siburgs rhaitsrichterß zum Lepart uff dem Altenmart dochter verleiß vil kinder.
 
A. 1586 den 5. apr. sin zwei geladen schiff mit provianden bei Remunde uff der Maesen von den Trucksessen, rutern und folk, spolieirt, die des von Parma leger vor de Grave solten speisen. Man sagt, Mertin Schencken folk weirs gewestBd.3, S.315.
 
Anno 1586 den 6 aprilis war der hillich parstag, do haben wir daß parschfest zu s. Jacob gehalten, den abendt sin min suster Marie ir son und dochter Gotschalck und Tringin, Gotschalck Weinsbergh und Margrit im Truben bei unß zu gast gewest zu Weinsbergh uff der stoben dan es noch fast kalt war und haben gesongen, christus ist uffgestanden, und sin frolich gewest.
 
A. 1586 den 6. apr. ist Petrus Feist zur Dannen in der Nuwergassen an der pest gestorbenBd.3, S.315do sin frawe in der franckforter missen war, Disser war ein feiner, stracker schreinschreiber bei 25 jarn gewest, ein fast richer man, von OberWesel burdich, war secretarius uff der fritagsrentkamernBd.3, S.315siner vorkinder starb ein glich vor im daß theil gab er sinem nachkinde da von untstunde groisser irthumb.
 
A. 1586 den 6. apr. uff parschtag ist die stat und jonfern-stift zu Gereshem durch die Trucksessen gar spolieirtBd.3, S.316.
 
A. 1586 den 6. apr. solt Nymmagen seir nach durch die Geussen und Trucksessen erobert sin gewest, aber waren von den burger(n) und parmaschen besatzong widder aus der stat gesclagenBd.3, S.316.
 
Anno 1586 den 7 aprilis sin mir ich, broder Gotschalck und sin husfrawe, suster Sibilla und Benedictus unß swager und sin husfrawe den ganssen parschmontag zu gast gewest und seir frolich. Diß hat Benedictus frawe zum Truben zugerust, dan es hat sich vorhin ein zanck und geswetzs zwischn Gotschalck und Margreten und den weibern zugetragen, wie oben gerurt, daß wart durch disse fruntliche beikompst und gasterei vergudet. Mir schencken den jongen leuthen alle den wein.
 
[569'] Anno 1586 den 8 aprilis uff dingstag zu parschn ist 54 fahnenwagt uff die veir warden gefalln. Ich bin aber inß gebuir hauß uff den Altenmart gezogen daß corins oben bei mir behalten und unden 3 rhotten, zu Airsberch aber 3 rotten uff den Numart in den Schutznhof 3 rotten. Und zu Nidderich uff sant Johansstraß 3 rotten geschickt. Verzert 2 q. 10 alb. 4 alb. an gobelger und kertzn in die lucht bestalt.
 
A. 1586 den 10. apr.Vgl. Strada II S. 412--415. Bor II S. 707.umb disse zeit sin der von Parma mit den Hispanischn eins, und der von Licester mit den Engelschn bei de Grave an einander geruckt und sich gesclagen. Man wil, das der Engelschn acht fenlin gesclagen sulten sin, aber vil Hispanischen weren auch pliben und vil vernoimder leut von innen gefangen und uff Utricht gefort. Es sulten die Engelschn auch de Grave uber einen dick, den sie durchgestochen hetten, mit dem hohen wassenden wasser gespeist haben, das sie die Maese uff noch ab neit vermogten, dan der von Parma hat die Maese oben und unden zugepeilt. Und ist im vil an disser stat gelegen, dan wan er die hat, mach er den pass von Antwerpen uff Nymmagen und die Wail haben und dan uber die Betaue vur Arnhem rucken und (den) Rhein versperren, wie auch die Issel, dweil er schon Zutphen vorlangs ingehabt, und kunt also den Hollendern den pass die drei strom uff und ab benemenBd.3, S.316wie es sich ferner zutragen wirt, leirt die zeit. Es ist wol vermoitlich daß es an dissem ort nit ohn groisse unrawe und streich wirt ablauffen.
 
A. 1586 den 12. apr. hab ich mich mit dem moissigen folck vil bekommert, die zu allen seiten in dissen kregen in den legern, besatzungen und uffrustungen sin, ja in dissen lankwiligen kregen von kints uff mit dem moissiggange erzogen sin und kein hantwirk oder etwas geleirt, damit sie sich, wan es mit gotz gnaden einmail fride gemacht wurde, sich erneren mogten, dan es nit all zit sulcher kreich wirt sin wie eitz. Es ist wol zu erbarmen, das vil leut im kreich beraubt und verdorben sin, wilche selbst und ire sohne aus elent und armut zum kreich begeben, eitz dess mit rauben und stelen abwarten und, wan es fride were pliben, sich also nit zugetragen hetBd.5, S.268der allemechtiger will sie bessern und troisten, wiewol vil moitwilligen und boisse drunden sin, die es nit bedurften und doch lust zum uffroir kreich raub mort und brant haben. Wan es einmail fridt will es sich wonderlich mit innen zutragen.
Disse bekommerniß hat mich auch an die geringen und armen hausgnoissen zu Weinsbergh thoin gedencken. Dan es sich bei dem hauß wol zutragen mogt daß etliche nit gliche rich oder mittelmeissich von narong und guttern weren, dan daß sie narloiß worden oder sunst verarmpten, und sich nit behelfen oder umbweren mogten oder kunten, waß denselben doch zu rathen were. Sult ich innen zum kreichshandel rathen, wiewol der auch zum schutzs und schirm moiß getriben sin. Edoch besweir ich mich dar zu zu rathen dieweil vil boiß stucken begangen werden, und wan einer schoin sinen zolt bequeim, daß eitz zur zit nit vill [570] bezalt wirt, und da mit begnogich were, so kan doch der kreich nit altzit oder so lang dauren wie nu zur zit, und were ohn daß an leib und seel seir gefaerlich. Derhalb wult ich den armen ellenden hausgnosen vil lieber zur arbeit rhaten daß sie sich derselben gar nit schampten wie geringe sie auch were, wan man daß liebe broit zur noit damit verdienen mogte. Und wan man wil findt man alles etwaß zu arbeiten dan es tausenterlei arbeit ist da von die leudt erleben. Ist alle erlich ob sie schoin nit alle so zeirlich ist. Sult aber einer gar nit zur arbeit tuglich sin so were es in dem fal der noit vil nutzer broit zu bidlen dan zu rauben stellen aber boese stuck zu triben, die bidler dult man, die ubeltheitter verfloicht man, die arbeiter preist und leibt man. Ist derhalb min trewer rhait zur arbeit und narnongh vor bidlen, und abschreckunck vor misthaten. Hie von hab ich etliche versen gemacht, lauten wie folgt.
 
Elegiacum carmen.
Quid miser effici et tenuisque domesticus angit.
Oppido nunc animum vitifer ecce meum.
Dico laborabit, labor est nutricius actusErgänzung am Rand: Auß mim stoblin uff gefaren..
Quærit enim victum quotidiamis ei.
Error egestatem famemque repellere non est.
Quando laboramus pellimus esuriem.
Dedecus esse putant operari corpore palam.
H_ fortuna quibus dempsit opesque bona.
Ocia pauperiem nihil occultare videmus.
Publicat ipse magis defidiosus eam.
Huc tamen aduertat, ne causet damna laborans.
Lucea sed ut faciat libret agenda prius.
Qui nummis, qui merci caret, vel qui caret arte.
Mercandique fide, qui caret auxilio.
Prædia vel reditus, vel qui non possidet unde.
Viveat et ex opera nescot habere cibum.
Ne furtum, frandes, malefacta nec ulla facessat.
Consulo mendicet tutins illud erit.
Inueni et promptus quid agat, sunt mille labores.
Erubeat nemo, laude tuetur agens.
Velior est mendicus eo, sine crimine fectur.
Omnibus astsicodio si malefactor erit.
Mendicare cave, magis at patrare parada.
Lorens ad officium quisque taborræ eat.
 
Anno 1586 den 15. aprilis den dinstag vor colner gotztragt bin ich sampt andern herrn und frunden bei hern Peter von Stommel gnant Coeler comthur zu s. Johan corduln schencken gewest und im gluck zu siner neuwer digniteten und wirdigkeit gewonscht. Dan dweil er mineß broderß frawen naher neif war und mir alß sustern und brodere samen worden wult ich ir zu ehren und gefallen sulches nit underlaissen. Jeder menschn hat verzert 3 gl.alb. 4 h. wilche ich folgenß bezalt hab. Erliche ahnsehnliche frunde kunnen nit vil schaden, dan wol forthel dhoin.
[570'] Bei dissem comthur auß eim sclechten man zu einem groissen herrn worden ermant es mich daß groisse richtumb wirdigkeit und regiment alles sinen last und unforthel hat, alß die geringen, so wol die geistlichen alß die weltlichn, die weltlichen alß die geistlichen. Dan eitz in dissn uffrorigen und kreichzeiten werden dem comthur zu s. Johan und andern die haiffe abgebrant ir halfen und pachter beraubt gefangen geschatzst daß in wenich inkompt und sin groisse herren guttes vollen lebens gewon und moissn eitz inhalten, nevlich leben, und fallen in scholt. Wan sie nit groisse riche hern weren, dede es innen nit so leide. Die sclechten kunnen nit so vil schadens tragen und sich auch behelfen. Wan man groiß und rich ist, so wil man sich auch darnach halten und die frunde und frembden willen es auch bei den richen gewert sin, laissen sich beduncken und hoeren, wan sie richen hab die sin schuldich vil zu thoin und zu geben, dhoin sie es nit so werden sie verhast, verfloicht, verachtet. Wan die richen karrich sin, daß bringt in unglimf laden sie vil gest tracteren dieselb daß macht in vil unrawe, benimpt in vil gutter zeit, essen und drincken mehe dan in nutzs oder gesont ist, wiewol sie ohn daß vil bekommerniß und gerichtzhendel haben. Willen nit gern etwaß nachlaissen und kunnen es auch nach irem willen nit alles haben. Derhalb nit zu rich noch zu groiß, nit zu arm oder zu klein. Die mittelmeissigkeit ist die beste gande. Edoch wan einer rich und groiß ist, kan er sich zu der mittelmeissigkeit wol schicken. Und derhalb mach man mit erhen nach richtumb wol stain daß man da richtumb falt zum mittel deß die balder moge gerade. Der armut weiß ich nit warumb die zu wunschen were, kan van sich selbst komen, darf ir kein botten schicken.
 
Anno 1586 den 16 aprilis die verlittene nacht hab ich gedroumbt, daß ich binnen der stadt Nuyß ware, und mit dem in gespreich stunde der die stat eirst ersteigen hat. Und er mir erzalt, die heubtleut so eitz Nuyß innen hetten und da rich weren worden hetten sich nit danckbarlich gegen innen erzeigen, derhalb er innen floichte. Und wie ich im gutte wort gab, sagt er, es were im leidt, wult daß die burger die stadt widder mogten bekomen, er wult in gern dar zu verhelfen. Ich hoert disse rede gar gern, und durft mich deß doch nit vernemen laissen, dan ich besorgte, er sult es listiger weise reden, mich außzuholen und in last bringen. Der ursach sweich ich, und macht, daß ich mit foegen van im quam. Darnach balde were ich auch zu sprach mit einem burgermeister zu Nuyß komen, dem erzalt ich in haelen, waß ich von dem soldaten (der Nuyß eirst helfen innemen) vernomen het, und riede im er sult dem etwaß nach dencken und sich berathen wie die burger die stat widder in ire hendt [571] wie zu foeren mogten erlangen daß richtzs daran gespart wurde, dan sult sie der bischof oder der hertzoch von Parma mit gewalt oder geltlist erobern, daß wurde den burgern zu swar falln.
Alß der burgermeister diß von mir erhort, wart er zornich uber den soldaten wilchn ich im angezeigt hab, und wult daß an im verechen. Daß bedrobet mich so seir vom burgermeister daß er diß nit vernunftiger betragte und diß gelegenheit zum besten wante, also daß ich druber erwachte, und befandt das es ein droumb ware. Es mach disser min drome da her untstanden sin, daß der stadt Nuyß am forigen tage zu s. Johan cordule vil rede ware, waß groissen schadens der geistlichen und weltlich der stadt und ertzstifts die innemong eitz were und werden mogte.
 
A. 1586 den 16. apr. ist die stat Nuiss berant und belacht von bischof ErnstenAm 23. April liess Ernst dem Kölner Rate durch Dr. Glaser die Bitte um Proviant vortragen, ,dweil i. churf. gn. nuhnmehr bedacht, mit zutun des kunigs von Hispanien ernstlich zu belegeren'. (Rpr. 37 f 48 a.) Der Rat gewährte dieses Gesuch ,nach muglichen dingen' (f 49 b), fügte aber hinzu, die Werbung sei ,als von wegen des churfursten und keines andern gehort und verstanden'.von Beiern durch sin ruter und folk aus der schanzn zu Gnadendail, daruber Groissbeick, des vorigen bischofs von Lutgin broders sohn, oberster heubtman war, und durch die hispanische ruter under Hautepen, stathelder von Geldern, die neulicher tag von jensids Rheins heruber komen waren. Der bischof hat zu Bon und zu Coln vil broitzs laissen backen und beirs laissn bruwen, das hinab vur Nuiss geschickt und vergeleit wart. Es worden auch im Oberstift fast uber funf- oder sechs-hondert bauren uffgemant, die ire nachparn beraubten, jeder ein stuck sweinen- oder ander fleischs mitnam und den 22. aprilis langs Coeln foeren, alle greber, die bemelte stat umbher begraben und beschaenzen sulten, wie sie auch bestonden. Aber der Rhein und hohe wasser leif dermaissen uff, das sie mit dem graben wenich uisrichten konten. Und als sie vil getriben und gesclagen wurden, untleifen irer bei nachtlicher zit vil. Nuhe troge es sich bei dissem regenwetter und hohem wasser zu, das die Engelschn und Staten, so im Gellerlande einen dick gegen der belegerten stat de Grave uber durchstoichen und fort druff mit kleinen schiffen und vil boten de Grave speisden und fort des von Parma leger noitigsten. Die Maese war unden und oben zugepeilt, das man die von unden uff oder oben herab nit faren mogt. In disser widderwertigkeit worden die vorg. hispanische ruter, wie man sagt, vor Nuiss abgefordert, wilche wol tusent schaif, dem fursten von Gulch zustendich, ins leger geraubt hatten. Und sin die ruter den 27. aprilis von Nuiss abgezogen und ist der leger vor Nuiss widder uffgebrochen, uber acht stuck groff geschutzs, vor Bon haltende, die vor Nuiss solten komen, sin widder zu Bon uffgefoirt, in die stat broit, beir, proviant. Ist verfarn. Also war Nuiss dissmal nit uber 10 tage belegert gewest. Die lantsaissen und catholischn waren verhofft gewest, disse reise sult etwas ausgericht sin worden, das noch nit geschach. Es fielen allerlei reden, als sult es zum teil ein vermacht wirk gewest sin, als da das Oberstift vil schatzung geben hat und mit dem gelde vil uisgericht sult werden, meistteils hie angewant were und doch mis(g)luckt, so (beswert) man sich, der schatz und contribution solte meistteils zu hoffe mit dominern und verschenken vertain sin, dan es wart gar wenich zu hoff verspart, was villicht auch nit wol moglich in dissen leufen zu sparn.Bd.3, S.316 [571'] A. 1586 den 18. apr. uff fritag colner gotztragt, wie eitz Nuiss berant war und das felt vol kreichzfolk, sin wol zweitusent burger wol gerust zu Coln in der wer gewest, als die funf gewontliche fanen uff den veir pforzn und mauren und warden, wilche nacht und tag in der rustung moisten pleiben, bis das heilich sacrament widder inpracht war, wilche zum wenigsten 500 man stark waren. Item so warn acht fanen wol gerust dem h. sacrament aus dem dom langs den Rhein und uber die graben zu verwaren verordnet, der jeder eins nit weniger dan 150 man inhat, macht 12 hondert. Item und dan 300 bussenschutzn und moscaterer aus der burgerschaft neben der stat soldaten und schutzen. Also das man eitz seir stark war binnen und umb die statBd.3, S.317.
 
Anno 1586 den 19 aprilis ist min 55 fhanenwacht uff die Rheingaß gefallen. Ich bin dißmal nit selbst uffgezogen dan min lutenant licentiat Broich hat min stat verwalt. Ich hab gliche wol 2 quartn weinß 10 alb. bezalt, und die lucht mit den kertzn da hin verschaft.
 
Anno 1586 den 20 aprilis hab ich den catalogum der franckforter fastmissen ,von neuwen und gebesserten boicher(n) binnen jars getruckt und ausgangenBd.3, S.318gegolten, und gezalt daß irer in all 317 groiß und klein ungeferlich gewesen, in allerlei faculteten, kunsten, historien. Und so vil diß unruwige kreichszit antrift befindt ich, item alterum examen calendarii gregorii 13 dan dar widder lachten sich noch vil fursten und stell in Dutzlandt ohn ander koninckrichen. Item de secundis nuptiis Lodowico ducis Wittenbergensis, cum duce Ursula Bavariæ eligen latina rheni, heroico carmine. Item erenfackel deß ehestandtzs hern Henrici Julii bischoffen zu Halberstadt, administratorn zu Mynden, hertzogen zu Brunswich und Lunenburg und frawen Dorothea hertzochin von Saxen lantgraffinen von Duringen marckgravinnen von Meissen. Item declaration und drierlei bedencken der gefharlicher kreichs rustung eitziger zit in Franckrich. Item ein erclerong der koninckinnen von Engellandt waß ursachen sie sich der nidderlender beschirmong undernomen haben. Item instrmm requisitionis et supplicationis der abgesetzster dhomherrn zu Coln alß graf Georgen zu Witgenstein dhomprobsten, graf Herman Adolfs von Solniß, Johannem freihern zu Wynnenbergh, graf Ernsten von Mausfeldt, sampt deß notarii relation. Item kreichsordnong und recht graven Roberti von Lycester auß EngellandtLoch im Papier, ebenso die nächsten 5 Zeilenguvernatorn in den Nederlanden. Item ______ versprechung deß konincks von Navarre, v_____ in von conde gegen die excommunication ____ elsten sipius. Item der caluinissen Brunswich koninck von Navarrn botschaft bei etlichen steden deß richs. Item von den uberigen boichn dhoin ich eitz kein meldong.
[572] Noch ist ein boich disse frankforter miss ausgangen, das sich im vorg. catalogo librorum nit befindt, als durch hern Stephanum Isaacum,Wahre und einfältige Historia Stephani Isaaci... 1586.'Vgl. Lossen: Deutsche Biogr. Bd. 14 S. 609., da er underhalt hab, dreut, wa man in abermals wurde antasten, er wult bess komenBd.3, S.318.
 
Anno 1586 den 21 aprilis hab ich Engin im conuent Reimersgaß gegen ein quitancz ire 10 dall. de termino prima maii anno 86 zu vorn geschickt dan sie es von noethen in disser kreichszit hatte.
 
Anno 1586 den 21 aprilis ist Joachim van Aich uff der Bach schartzeweber in minem zinßhuiß gestorben. Hat lang gelegen war alt und tadrichs wult nit auß dem hauß zehen (wie er sagt) dan drauß getragen werden, wie es eitz geschach. Ob die widwe drin wirt pliben weiß ich noch nit, dan sie hatten vorhin selbst ein hauß auch uff der Bach gegolten. Ich hat dem forthel deß hauß minem neiffen Gotschalck Weinsbergh gegunte, ___ erß geneissen mogt ___ man gewar werden.
 
A. 1586 den 24. apr. umb disse tage, sagt man, sol graff Carl Trucksess, des abgesetzsten churfursten und erzbischofs Gebhardi bruder, widder uff Hoen in sin vorige gefenknis gezogen sinDies Gerücht war falsch., wie man sagt. Hiemit bekommerten man sich vil, das er uisgelaissn und widder ingezogen sie. Etliche zweifelten und besorgten sich einer list. Etliche sagten, er hett nit doin willen oder kunnen, was im angenant were. Etliche sagten, die fursten zu Worms hetten zuwege pragt, das er zu Frankfort komen und etliche sachn verricht hette und globt widder inzuhaltenBd.3, S.318.
 
[572'] Anno 1586 den 29 aprilis uff montag altera iubilate die memoria Barbaræ von Gladbach in der kirchen in der fundation gehalten, aber nit zu Cronenberch mit dem firdel weinß wie biß her zu drissich jar und druber war beschein. Deß hab hab ich dem pastori petri domino Iacob Hattero vor sin drittheil goltgl. zugesteickt 24 alb. und dan vur sin drittheil deß firdel weinß 8 alb.. Item m. Johan Eiffler vor sin drittheil goltgl. und firdel weinß auch 24 alb. und 8 alb. so uberpliben noch 8 alb. vor mich dar viß hat min diener Herman dem provisorn 1 rad. alb. geben, daß uberich im geschenckt. Ich hab mit dem dritten theil jarlichs nit mogen zukomen, wult es auch fort an gern gethain haben, aber dweil ich den pastoir unlustich zu folgen spurre, und ich auch eitz zu schaffen hat habe ichs eitz mit dem gelaich zu Cronenberch laissn anstain biß gegen zum neigsten hat man sich zu bedencken. Ich mach es innen fort außdheiln wie vurg. oder wan sie lustich sin, mogen sie zu Cronenbergh erscheinen und daß drittheil goltgl. verheren wie es innen geleibt, so bedarf ich auch nit zu vil oder zu wenich thoin, vide, daß memorienboichlin her van, wie es biß herzu loblich ist gehalten worden. Disse memoria wult ich nit gern fallen laissen, besonder dweil es ubel gethain were. Auch daß disse min moen Barbara van Gladbach mir von wegen miner motter bloidtzhalber bewant war. Und ob man nit vil forthelß, dar von hat, so beger ich doch min erb der hausfatter will sie alle zit erhalten und sehn auch drauff daß sie inhalt der fundation gehalten werde. Wan die andern machen daß es sonder schade zu geht so hat er sich ehe nit zu besweren, wan der wein nit zu dhur ist so kan er ungeferlich zukomen. Doch wan es zugehet wie diß jar so kan er keinen schaden haben. Man mogt auch s. Peter emantzs in grab begraben ob emanß zu Cronenberch oder sunst sturbe. Und wurde dan daß grab jarlichs belucht.
 
Anno 1586 den 29 aprilis uff dingstach nach iubilate ist die hoichzitliche bruloft gewest tuschen miner suster sohn Reinhardt van Duytzs widmanß und Catharinen Minawe einer jonfer Johannen Minawe elige dochter boven Mauren untghain dem kauffhuiß Gurtzenich. Mit dem brutgam gingen die frunde den morgen mit im auß sinem wonhauß oben in der Schildergassn neben dem kriptz zu klein s. Mertin, da gab sie her Melchoir Brum der pastoir und dechenTilgung: Cunibertiapostoloram, in die hillige ehe, darnach gingen sie an der braut hauß vorg.. Den abendt wart daß bruloffs essen uff dem Quartermart unden gehalten mit sechs dischen, ein freie bruloft, der brut fatter wolt die frunde bitten, sunst hett min neif die kosten wol gern gespart.
 
Anno 1586 den 30 und lesten aprilis ist min 56 fhanenwagt uff s. Severinßportz gefallen, dar hin bin ich personlich gezogen, und min rotten aufhgetheilt. Item verzert 2 q. weinß 10 alb.. Item 4 alb. gobelger. Und hab die bleichen lucht mit den kertzn da hin verschaft.
 
[573] Anno 1586 den 30 aprilis hab ich daß oben gesetzste carmen den 12 aprilis fol. 570 nochmalß uberlesen und daß eirste distichon also etwaß verendert.
 
Quid temus faciet? Miser atque domesticus, augit.
Oppido mons animumvitifer ecce meum.
 
Noch hab ich ein distichon gemacht kan nach dem 4 vers anfahende. Quærit enim victum etc. stain, als.
 
Nomen adhortatur, colitur nam vinea montis.
Absque labore gravi fertilis esse nequit.
 
Item noch hab ich ein distichon gemacht kan nach dem 20 verß beginnende. Erubeat nemo etc. stahn.
 
Distinguit cicero probat hos atque improbat illos.
Optio in detur omnis honestus erit.
 
Und nach dem lesten verß anhebende lætus ad officium etc. darnach kan man daß carmen mit folgendem disticho bescleissen.
 
Frustra petens turpis, rapiens punibilis est fur.
Utilis est operans postitur huius opus.
 
Es lagh mir diß betragtung eitzs noch im sinne, alß sult ich sagen, in mons vitifer. O armer ellender haußgnoiß, es bekommert mich waß dhu antriben salß, dan din name ermant dich zur arbeit, so der weinsbergh ohn groisse arbeit nit fruchtpar sin kan. Und ob m. tullius cicero lib. 2 officiorum die arbeiten wol underscheidt, die ein zirlich die ander unzeirlich eracht, so leist sich die zeirligste wol erwelen wan man die chur hat, sunst sage ich alle arbeit ist eirlich und zeirlich da mit man daß broit gewinnen kan, wan man kein besser arbeit geleirt hat, oder noch ohn nachtheil und groissen schaden leren kan. Dieweil es aber gessen moiß sin, so moiß man nit ansehen waß es vor arbeit sie, die man geleirt hat, und da mit die kost und leibs noitturft verdienen kan vor sich und weib und kinder. Dan man sol sich vor dem bittelstabe und ubelthaiten und vergreiffung hutten, dieweil sie beide schentlich sin. Doch in der uterster armut und noit, ist es nutzer gebiddelt dan gestollen, betrogen oder banckarotteirt oder derglichn, sunst nit dan arm und from, und gearbeit wan man immer kan, dweil vil menschen der arbeit begern und nodich haben.
 
Anno 1586 den 1 tag maii philippi et jacobi, uff donnerstag deß 3 sontags nach jubilate hat man noch keine gommen an den weinstocken in Coln vernomen, dan es ein fast spader winter und zimlich kalt und nach biß her zu gewesen, den 2, 3, 4 maii hat es eiß gefroren, gereift, gesneihet gewint auß dem norden, daß man sich eineß spaden jar besorgte doch deß beste mit hofte.
 
Anno 1586 den 2 maii uff fritag nach iubilate hat man s. siluestri heubt auß dem Dhom ad Apostolos getragen und ist ein rhaidt gefolgt wie breuchlich ,Etliche haben diss station umb die alte stat vor vil jaren abgestalt willn haben, aber eitz hat man raitzeichn umbgeteilt, das nit plach zu sin, derhalb wirt sie wol plibenBd.3, S.319. Man pleicht sie uff fritag den dritten nach parschn zu halten dieweil aber s. mariæ tag uff den 3 fritag fiele, wart s. mariæ station den tag gehalten und moist disse s. siluestri 8 tage posticipeirt und zu ruck gesatzst werden, daß zu seltmaln wol mehe geschein mach sin.
 
[573'] Anno 1586 den 2 maii hat min suester Marie mit iren kindern Gotschalck und Tringin und deinstmetgin ire sclaiffung gemacht uff minem hindergehuisse zum alten Thorn am Buchel dar sie allein den tag auß waren kochten und aissen. Biß herzu hatten sie bei mir zu Cronenbergh uff dem sale darbei und dar oben gesclaiffen, dan dweil der sommer vor handen ware wolt ich min studeir und schreibkamer und lust sale und gemacher zu Cronenbergh widder innemen. Es pleibe min suster noch alleß bei unß, behalf sich sparten den hauszinß der in wol inquam, versparte auch unkosten der ketten und fhanen wagt, hilt uff dem Thorn vor sich dischs und quam zu zeiten bei unß zu Weinsbergs essen daß 2 broder und 2 suster und 4 neiffen und nichten scheir in veir verscheiden heussern eitz drogs foiß samen quamen und alle deß putzs zu Weinsberch glich gebruchten. Daß wol in vil orthen zu Coln nit geschein wirt und bei andern frembt ist. Es hat aber gott also gefoigt, daß Weinsbergh aller kinder minß fatterß zuflucht und ergetzung soll sin. Und ob miner suster Catharinen kinder bei unß nit sin, so haben sie doch ir zuflugt gehoichniß bei unß und ist min suster Sibilla meistheils irer aller gehoichniß der sie clagen die sie hoirt und in behilflich ist.
 
Anno 1586 den 3 maii iuventionis s. crucis ist daß hausfest zu Weinsbergh wilches vor alten ziden gehalten wart und nich mir gehalten sol werden wie daß 9 capittel mineß testamenti und declarationboich da von vermelten wirt, edoch meissich wie min hexastichon sumptvarium oben senectutis fol. 342 pag. 2 sub anno 82 da von sagt dieweil es aber heude saterstag und fischtag war hab ich nitzs angetriben mit gastung biß den folgenden tag, derhalb moiß ich mich dannest mit dissem fest uff dissen tag etwaß bekommeren, wie folgt.
Daß fest deß hilligen crucz wirt bei den catholischn in groisser ehren gehalten. Es ist wol immobile festum, ein beweglich fest, daß es alle zit uff den 3 tag maiiisicfelt, wie der boichstab und calenderß letter alle zit uff, dust. Aber er felt geliche wol inter festa mobilia, under die bewegliche festen zwischn paschen und pingsten, dan in der zweiter, dan in der dritter, dan in der veirther, dan in der funfter, dan in der seßster weghen nach parschtag, frohe und spade dar nach parschtag kompt, auch nit uff einen stetigen tag in der weghen, dan uff sontag, dan uff montag, dan uff dingstag und so fort an.
Damit aber die nachkomen ein rauwe zit hernach deß hilligen crucztag oder fest deß hauß Weinsberch tag und zit zwischn parschen und pingsten eigentlich wissen mogen wan es frohe oder spade, uff fleisch oder fischtag gelegen oder ungelegen komen wirt. So wil ich ein tabel oder anzeige hernach setzen dar auß man es zu foeren vernemen moge. Dan dweil pabst Gregorius 13 mit willen keiser Rodulphi daß calender reformeirt und 10 tag im jar außgelaissn wilches anno 1583 sinen anfangk genomen, sin die alte calculationes verendert und werden neuwen vor die handt genomen von denen die der astronomien erfaren sin willen. Und hat min her und frundt doctor Martin Crudener ein calculation von hondert jarn gemacht festorn mobilium die er mir zu besigtigen zugestalt, dieweil ich mich damit aber nit so wol behelfen kunt hab ich sie magistrum Petrum Etzbachum latero mathematicum coloniensem laissen examinern der hat sie approbeirt alß er hie und da etwaß corrigeirt. Auß disser calculation hab ich disse tabulam festi s. crucis, et Weinsbergii gezogen. Und sol zu guttem bericht nutzlich sin, daß man sich zitlich dar auch berigten und schucken moge.
[574] Tabula vom 3 maii des h. crutztag und hausfests zu Weinsberg wan dieselben jarlichs zwischen den hoichzeiten parschen und pingsten fallenTrennzeichen.
 
Anno 1585, parschtag, den 21 aprilisgestrichelte LiniefErgänzung am Rand: Herman W. nach Zulch geschickt..
H. crutztag, den 2. fritag nach parschen, den 1 nach quasi mon.
Anno 1586, parschtag den 6 aprilisgestrichelte Liniee.
H. crutztag den 4. saterstag nach parschn den 1 nach iubilate.
Anno 1587, parschtag den 29 marciigestrichelte Linied.
H. crutztag den 5. sontagh nach parschn, gnant, vocem iocundi etc..
Anno 1588 parstag den 17 april, schaltjargestrichelte Linieb.
H. crutztag den 3. dingstag nach parschn, den 1 nach misericordia.
Anno 1589, parstag, den 2 aprilis,gestrichelte Liniea.
H. crutztag den 5. godestag nach parschn, den 1. nach cantate.
Anno 1590 parstag den 12 aprilisgestrichelte Linieg.
H. crutztag den 2. donnerstag nach parschn, den 1 nach quasi mon.
Anno 1591 parstag, den 14 aprilißgestrichelte Linief.
H. crutztag den 3. fritag nach parschn, den 1 nach misericordia.
Anno 1592 parstag den 29 marcii schaltjargestrichelte Linied.
H. crutztag den 5. sontag nach parschn, gnant, vocem iocumditatisetc..
Anno 1593 parstag den 18 aprilis,gestrichelte Liniec.
H. crutztag den 3. montag nach parschn, den 1. nach misericordia.
Anno 1594 parstag den 10. aprilisgestrichelte Linieb.
H. crutztag den 4. dinstag nach parschn, den 1 nach iubilate.
Anno 1595 parstag den 26 marciigestrichelte Liniea.
H. crutztag den 6. godestag nach parschn den 1 nach vocem ioetc..
Anno 1596 parstag den 14 april schaltjargestrichelte Linief.
H. crutztag den 3. fritag nach parschn, den 1 nach misericordia.
Anno 1597 parstag den 6 aprilisgestrichelte Liniee.
H. crutztag den 4. saterstag nach parstag den 1 nach iubilate.
Anno 1598 parstag den 22 marciigestrichelte Linied.
H. crutztag den 6. sontag nach parschn genant exaudi, spaitzte fest.
Anno 1599 parstag den 11 aprilis,gestrichelte Liniec.
H. crutztag den 4. montag nach parschn den 1. nach iubilate.
Anno 1600 parstag, den 2 april schaltjar,gestrichelte Liniea.
H. crutztag den 5. godestag nach parschn, den 1 nach cantate.
Anno 1601 parstag den 22 aprilisgestrichelte Linieg.
H. crutztag den 2. donnerstag nach parschn, den 1 nach quasi mon.
Anno 1602 parschtag den 7 aprilisgestrichelte Linief.
H. crutztag den 4. fritag nach parschn, den 1 nach iubilate.
Anno 1603 parstag den 30 marciigestrichelte Liniee.
H. crutztag den 5. saterstag nach parschn, den 1 nach cantate.
Anno 1604 parstag den 18. april schaltjargestrichelte Liniec.
H. crutztag den 3. montag nach parschn, den 1. nach misericordia.
Anno 1605 parstag den 10 aprilis,gestrichelte Linieb.
H. crutztag den 4. dingstach nach parschn, den 1 nach iubilate.
Anno 1606 parstag den 26 marciigestrichelte Liniea.
H. crutztag den 6. godestag nach parschn, den 1 nach vocem iocunditatis etc..
Anno 1607 parstag den 15 aprilisgestrichelte Linieg.
H. crutztag den 3. donnerstag nach parschn, den 1 nach misericordia.
[574'] Anno 1608 parstag den 6 aprilisgestrichelte Liniee schaltjar.
H. crutztag den 4. saterstag nach parschn den 1 nach iubilate.
Anno 1609 parstag den 19 aprilisgestrichelte Linied.
H. crutztag den 2. sontag nach parschn, gnant misericordia.
Anno 1610 parstag den 11 aprilisgestrichelte Liniec.
H. crutztag den 4. montag nach parschn, den 1. nach iubilate.
Anno 1611 parstag denTilgung; unleserlich3 aprilisgestrichelte Linieb.
H. crutztag den 5. dingstag nach parschn, den 1. tag nach cantate.
Anno 1612 parstag den 12 aprilisgestrichelte Linieg, schaltjar.
H. crutztag den 4. donnerstag nach parschn, den 1 nach quasi mon.
Anno 1613 parstag, den 7 aprilisgestrichelte Linief.
H. crutztag den 4. fritag nach parschn, den 1 nach iubilate.
Anno 1614 parschtag den 30 marciigestrichelte Liniee.
H. crutztag den 5. saterstag nach parschn, den 1 nach cantate.
Anno 1515sic parstag den 19 aprilisgestrichelte Linied.
H. crutztag den 2. sontag nach parschn genant misericordia.
Anno 1616 parstag den 3 aprilisgestrichelte Linieb, schaltjar.
H. crutztag den 5. dingstag nach parschn, den 1 nach cantate.
Anno 1617 parstag den 26 marciigestrichelte Liniea.
H. crutztag den 6. godestag nach parschn, den 1 nach vocem iocum dietc..
Anno 1618 parstag den 15 aprilisgestrichelte Linieg.
H. crutztag den 3. donnerstag nach parschn, den 1 nach misericordia.
Anno 1619 parstag den 31 marciigestrichelte Linief.
H. crutztag den 5. fritag nach parschn, den 1. nach cantate.
Anno 1620 parstag den 19 aprilisgestrichelte Linied schaltjar.
H. crutztag den 2. sontag nach parschn genant misericordia.
Anno 1621 parstag den 11. aprilisgestrichelte Liniec.
H. crutztag den 4. montag nach parschn den 1 nach iubilate.
Anno 1622 parstag den 27 marciigestrichelte Linieb.
H. crutztag den 6. dingstag nach parschn, den 1 nach vocem iocumditatisetc..
Anno 1623 parstag den 16 aprilisgestrichelte Liniea.
H. crutztag den 3. godestag nach parschn den 1 nach misericordia.
Anno 1624 parstag den 7 aprilisgestrichelte Linief, schaltjar.
H. crutztag den 4. fritag nach parschn, den 1 nach iubilate.
Anno 1625, parstag den 30 marciigestrichelte Liniee.
H. crutztag den 5. saterstag nach parschn, den 1 nach cantate.
Anno 1626 parstag den 12 aprilisgestrichelte Linied.
H. crutztag den 3. sontag nach parschn genant iubilate.
Anno 1627, parstag den 4 aprilisgestrichelte Liniec.
H. crutztag den 5. montag nach parschn, den 1 nach cantate.
Anno 1628, parstag den 23 aprilisgestrichelte Liniea schaltjar.
H. crutztag den 2. godestag nach parschn, den 1 nach quasi mon.
Anno 1629, parstag den 15 aprilisgestrichelte Linieg.
H. crutztag den 3. donnerstag parschn, den 1 nach misericordia.
Anno 1630 parstag den 31 marciigestrichelte Linief.
H. crutztag den 5. fritag nach parschn, den 1 nach cantate.
Anno 1631 parstag den 20 aprilisgestrichelte Liniee.
H. crutztag den 2. sontag nach parschn, den 1 nach quasi modo.
Anno 1632 parstag den 11 aprilisgestrichelte Liniec schaltjar.
H. crutztag den 4. montag nach parschn, den 1 nach iubilate.
[575] Nicht gezählt [575'] Nicht gezählt [576] anno 1633 parstag den 27 marciigestrichelte Linieb.
H. crutztag den 6. dingstag nach parschn, den 1 nach vocem kreuz-weg.
Anno 1634 parstag den 16. aprilisgestrichelte Liniea.
H. crutztag den 3. godestag nach parschn, den 1. nach misericordia.
Anno 1635 parstag den 8. aprilisgestrichelte Linieg.
H. crutztag den 4. donnerstag nach parschn, den 1 nach iubilate.
Anno 1636 parstag den 23 marciigestrichelte Liniee schaltjar.
H. crutztag denTilgung: Pars6 saterdtach nach parschn, den 1. nach vocem iocundi. Å.
Anno 1637, parstag den 12 aprilisgestrichelte Linied.
H. crutztag den 3. sontag nach parschn genant iubilitate.
Anno 1638 parstag den 4 aprilisgestrichelte Liniec.
H. crutztag den 5. montag nach parschn den 1 nach cantate.
Anno 1639 parstag den 24 aprilisgestrichelte Linieb.
F. crutztag den 2. dinstag nach parschn den 1 nach quasi modo.
Anno 1640 parstag den 8 aprilisgestrichelte Linieg schaltjar.
H. crutztag den 4. donnerstag nach parschn, den 1 nach iubilate.
Anno 1641 parstag den 31. marciigestrichelte Linief.
H. crutztag 5 fritag nach parschn, den 1 nach cantate.
Anno 1642 den 20 aprilis parstaggestrichelte Liniee.
H. crutztag den 2. saterstag nach parschn, den 1 nach quasi moso.
Anno 1643 den 5 aprilis parstaggestrichelte Linied.
H. crutztag den 4. sontag nach parschn der genant cantate.
Anno 1644 den 27 marcii parstaggestrichelte Linieb schaltjar.
H. crutztag den 5. dinstag nach parschn, den 1 nach vocem Åweg.
Anno 1645 parstag den 16. aprilisgestrichelte Liniea.
H. crutztag den 3. godestag nach parschn, den 1 nach misericordia.
Anno 1646 parstag den 1 aprilisgestrichelte Liniea.
H. crutztag den 5. donnerstag nach parschn, den 1 nach cantate.
Anno 1647 parstag den 21 aprilisgestrichelte Linief.
H. crutztag den 2. fritag nach parschn, den 1 nach quasi modo.
Anno 1648 parstag den 12 aprilisgestrichelte Linied schaltjar.
H. crutztag den 3. sontag nach parschn genant iubilitate.
Anno 1649 parstag den 4 aprilisgestrichelte Liniec.
H. crutztag den 5. montag nach parschn, den 1 nach cantate.
Anno 1650 parstag den 17 aprilisgestrichelte Linieb.
H. crutztag den 3. dingstag nach parschn, den 1 nach misericordia.
 
Bei dissen vorg. 64 jaren und festagen will ich es dißmail verpliben laissen, dar zwischen manch mensch geborn mach werden der den tag fillicht nit erleben oder climatericus mach werden, dar zwischen sich auch allerlei sachen zutragen mogen got will es zum friden und wolstandt allenthalben schicken. Zu der zit mach dan ein ander disse tabel verbessern und continuern. Ich aber hab es dem hausfest zu Weinsberch zu ehren her zu gesatzst, daß min nachfolger und erb der hausfatter der zit des hausfestes deste beß erinnert mog werden wan er hier auß bericht kan werden, ob es auff einen gelegen oder ungelegen tag wurde fallen, dan uff die Colner gotztragt, dan in der crutzweghn oder ander tagen daß man zu schaffen het, und es darnach anticiperen oder posticipern mogt, der gepur nach.
 
[576'] Anno 1586 den 4 maii hab ich in meinong eineß vorbildes deß hausfests mineß dieners und neiffen Hermanni Weinsberghs geburts uff heude sontagh den abendt zu Cronenbergh uff dem sale oben uff gehalten, dan er solt neigstzukunftich 17 maii alt werden 26 jar. Sagt ich hilts derhalb so zitlich dar miner suester Sibilln geburtzsfest in den pfingsthilligen tagen nit zu kurtz drufffiele. Nuhe waren mir zwein gebroder und unse beide suestern Marie und Sibille, druff, noch miner suster Marien kinder her Peter Gotschalck und Tringin druff die noch uff dem alten Thorn an Weinsberg herbergten, item neif Gotschalck und Margreit in der Trauben. Wir hatten gewonlich hartfleischs groinfleischs, und ein kalfshart gebraten dan hoener lampfleischs war diß kreichtzit zu dhur, keiß botter, koichlin huippen, nuß, eppel, hatten roten wein 2 q., item weißweinß 6 q. die quart 5 alb. 2 q. rhaitzweinß. Machten unß wol frolich war aber so kalt daß mir unß nit erwermen mogten. Vermachten unß mit kurtzwilln, fragten war vur das strohe gut were, und triben derglichen an zur freuden.
 
Anno 1586 den 6 maii hab ich an die vorg. fruntliche beikompst und beiwonong gedacht. Auch daß ich nuhe alt bin und fillicht balde vor minem broder, suster Sibilln, neif Herman absterben mogt. Und mich bekummert, wie es doch zu der zit mogt zughain, ob sie samen bei ein mogten pliben und samen haußhalten und uff waß weise. Ich halte eitz wol fride und mache fride tuschen innen und lage mit auß daß frier dischs gehalten werde, daß min broder und sin hausfrawe deß keinen forthel haben und doch auch keinen besondern schadenn. Aber min suster Sibilla die hat es forthel und gemach deß sie ohn mich an kost dranck wonong nit wurde haben. Herman hats auch forthel deint aber mit. Wan sie aber nach minem thoidtlichen abganck bei einandern zu Weinsbergh und Cronenbergh an einem dischs oder besonder dischs sulten pliben, so moiß ich uberlagen wie daß geschein mogte am fridligsten und foigligsten. Ich hab oben sub prima marcii diß jarß im directorio no. 12, fol. 562 pag. 2 wol bergert das min suester Sibilla und neif Herman glich nach minem dhoit ein weil zitzs bei minem broder und suester Lisbeten zu Weinsberg in der kost sulten sin. So were es noch wol min freude und beger dieweil sie beide allein sin, und so lange sie allein sin das es fort an geschehen mogt. Und daß sie sich zu allen seithen darnach schickten und richten das es geschege. Und alle ursachen uff seiden setzsten daß esTilgung: gestnit verhindert wurde, dan die beiwonong und eindragt were innen allen loblich erlich und nutzlich. Wie sulchs aber inß wirck zu stellen were, wil ich mit minem kurtzen bedencken ex tempore roeren und anzeigen.
Zum eirsten wan min broder Gotschalck und sin huisfrawe Lisbet Hornß beide in leben beieinandern sulten pliben, solt es deste lichter zu dhoin sin, dan sie sin im gebrauch und kenne sich under einandern einer deß andern sinne. Aber daß got lange verhoeden wulte daß einer von in vor dem andern mit dhoit abghain wurde und der lestlebende nit im ehestait pliben sitzen dan sich zur ander ehe begeben wurde, sulte es umb der veranderong unkuntschaft und ungewonheit sweirlicher zu ghain. Pliben sie aber im widwe staet, so beger ich ganz fruntlich so wol von mineß broderß frauwen Lisbeten vorg. alß minem broder wer der lestlebendt dan were, daß sie min suster und neiffen vorg. dulden wulten.
Zum andern moisten sie sich in der sidden samen verglichen, daß min broder und suster Lisbet die obersten under in, und min suster Sibilla und neif Herman die understen weren, dan in einem hauß und cloister kunnen sie nit alle glich regeren und obersten sin, es sie dan daß regiment in der kosthaltugsic. Im anrichten, mit der zeit zu halten, mit der platzn zu essen, zu sclaiffen, zu wonen im hauß, da moisten die minsten suster Sibilla und neif Herman minem broder und siner hausfrawen samen innen folgen und sich [577] dar in nit sperren, noch murmuren dan gedultich sin und swigen innen, dan in den pfellen swigen die geringste arbeit ist ein mittel zur eindragt, und da swigen wol swerlich felt, so moiß man daß leren und gewenen.
Zum dritten moisten sie nit haltzstarrich gegen einanderen disputeren, streiten, und recht haben willen, daß zanck dar auß untstain mogte. Dan wan der nuchterster, der bescheidensther und fridligster deß beschendten unverstant deß zornigen blindtheit oder deß hoichfertigen eipaß vermirckt so sol dem nachlaissen, und mit dem zu disputern uffhoeren und ein ander rede und gespreich (daß nit gartz saur oder gehessich ist) vor die handt nemen, damit deß vorigen vergessen und zanck verhuet werde. Und ist ohn loblich am menschen der recht hat und gewimmensic, sinem frunde der eindracht zu gut weicht. Und weren sie min beide vorg. suster Lisbet und Sibilla diß wol zu erinnern und und mit knagenß clagenß sage ich und untschuldigen balt uffhoirten, dan die frauwen diß gebrechs auch nit frei sin und sult min broder und neif die disputation zitlich uffnemen und stillen daß kein unwil erwoiß.
Zum veirthn. Da sie sich under einandern geirret oder erzornt hetten daß doch nit sin sol, da sol man nit uff einandern stilswigen, pratten, schuffen, spotten, vom dischs pliben, daß angesicht zu ruck wenden, dan alß balde die maltzit den tag den abendt widder von frembden sachen sprechen und jeder waß dar zu sagen, sich ansehen, zusprechen, bescheiden, zudrincken, unvermirckt versoenen, die vorigen dingen und wonden nit widder uffruffen uffkratzen dan aller dinge triben laissen. Iha nimmer abendt ungesoint sclaiffen gain, daß einer gegen den andern nit ungepurlich mit worthen, smehen, schelten, floichen, verachten auch mit wircken her auß faren sult, deß wissen sich verstendige frunde bei sich selbst wol zu berichten und durfen miner ermanong nit.
Zum funften wil auch nodich sin, daß sich einer mit deß andern vermogen lere schicken. Dan min broder und sin hausfrawe sin eitz besser bei hab, gut, renth, inkompst und narong dan min suster Sibilla und neif Herman, derhalb moissen sie es nÿt so nawe mit den unvermogensten soichn, innen einen forthel dhoin, und gedencken, sin sie so lange bei in gewest sidder motterß seligen absterben sie willn fort an daß best mit innen thoin wie ich gethain habe und nit so nawe rechnen, oder forderen, dan bekentlich sin, deß sol aber min suster Sibille und neif Herman dar gegen danckbar sin, sulches mit fruntschaf guttwilligheit und deinst vergutten, und nit in stoltzheit gedencken, ich bin so goit alß sie sin, und vermeinen sie weren es alles wert. Und waß forthelß min suster Sibilla von mir und minem broder vorgestreckt und sie unß schuldich were mit irem patrimonio bei dem gemeinen hauß Weinsbergh und ireß fatterß stam ireß gebloitzs erstatten wie oben fol.Aussparung für Nachtragda von in kurtzem etwaß weiterß angerurt ist.
Zum sechsthen moiß auch jeder bekennen daß er gebrechen, mangel, boiß sitten, awisen, misbreuche an ihm hab. Min broder ist nit frei, min suster Lisbet, ist nit volkomen, min suster Sibilla wil frier und auffarender sin, und da mit ist der sachen nit geholfen. Min neif Herman ist der jongsthe helt sich noch zimlich ich hof er sol die beste sidten bekomen.
Sihe so were wol min lust freude, wunß und beger daß sich min broder min sustern min neif vorg. undereinandern fruntlich und leiflich vertragen verglichten undTilgung: nicht lesbarwie biß her zu samen hauß und disch hilten alle verhindernissen wie die sin mogten hin dannen schaften, also lange sie in dem stande wie eitzo pliben, und durch kein versterbniß, oder bestetniß oder ander ursachen gescheiden wurden, dan da durch kan ein veranderong folgen. Doch mogen die uberplibend lebentigen, auch die bestadt wurde deden wan sich sulcher fhail zutragen wurde.
 
[577'] A. 1586 den 9. maii ist es ein gans jair verlitten, das die stat Nuiss von des Trucksessen zustant und folk erstigen und ingenomen ist, ohn das man sich versehen, das sulchs so lange gedurt sult haben. Aber leider es hat sich eitz verlaufen, dan bischof Ernestus von Beiern bei sich selbst nit wol mit kreichsfolk und gelde versehen ist, und der herzoch von Parma mit den Hispanischn, (daruff er sich vertroist), mitlerzit mit dem belech vur der stat Antwerpen und Brabant und eitz vur der stat Grave und Gellerschen so vil zu schaffen hat, das er dem von Beiern vur Nuiss nit zu hilf kunt komen und sich mitlerzit die koninkin van Engellant, Elisabet, auch des abgesetzsten bischofs Gibhardi von Coln und der confedereirten Nederlanden angenomen, und eitz ein gemein kreich draus worden, das Nuiss nit belegert ist, und nuwe kreichzlude drin komen sin, die durch das ganse lant durch streufen und sich teglich mehe heufen, das es ubel im stift Coln steht und ungewiss ist, wanne Nuiss widder in sinen vorigen alten stant sol komen. Derhalb mallich eitz waiffen uber die burger zu Nuiss roifet, das sie ire stat nit bess verwart habenBd.3, S.319.
 
Anno 1586 den 10 maii zu disser zit war der kalck uff 4 gl. und 5 gl. 6 gl. gestigen, dan zu lande worden die pferde dem folck auß den karn und wagen im felde von den freibutter und ruber genomen daß wenich kalcks zu Coln anquam, daß die leude nit zum bau kunthen gerathen, die steinmetzer und baumeister moissich gingen. Aber darnach hat man schiffkalck und andern kalck mit der confawen von Aich bracht daß er abgesclagen ist.
 
Anno 1586 den 11 maii ist min 57 fhanenwacht uff s. severinßportzs gefallen, dar ich selbst nit gewesen, dan durch minen lutenanten und andere befelchaber versorgen laissen. Item 2 q. 10 alb. verzert, und ander unkost verschaft.
 
A. 1586 den 12. maii ist vor der stat Coln im Rhein ein stuir gefangen, war ein groisser fischs, der dem abt von Dutzs, in der probsteien Georgii eitz mit sinen monchen haushaltende, zugestalt ist, dweil die fischerei vor der stat der abdien zustendich war. Er deilt aber den andern herrn prelaten und burgermeistern mit. Etliche sagten, es were ein boes vorspode des ortzs, da sulche stuiren gefangen wurden. Got weis, ob es war sie, ist nit druff zuzulagenBd.3, S.319.
 
Anno 1586 den 12 maii bin ich auß minem stoblin hin uff min schreibkamer gefaren. Es war wol ein spader winder gewest doch hat min sustere Maria mit iren kinder oben uff dem saal lang mit der sclaffung gewest daß ich min gemacher oben nit frei mogt haben. Wie wol mich die swartze worm die im stoblin heuffich gewassen deß stoblinß lang moede gemacht hatten. Ich mach rhait soichn wie sie zu vertriben sin.
 
Anno 1586 den 14 maii hab ich einer dauffen frauwen Annen van Witten vor iren sohn auß glasßworter ampt 4 dall. 20 alb. uff die gaffel gethain, deß hat sie auff daß besetzß verzeigen wilchs ir wilant Marie Luchelgin in irem unvolkomen lesten willen zuverordnet. Inhalt Frobenii Holthusens handtschrift und quitanczs.
 
[578] Anno 1586 den 17 maii hab ich ein alte sach so vor dem rhaitzgericht eirst darnach vor den urthelßmistern ein rhaidt zwischn Diederich van Ubich und Wynandt von Nukirchn beide in s. Marien aflaß kirspel wonhastichsicmit zuthoin etlicher nachparn vertragen. Dan wie ich anno 1584 einß rhaidtzs commisarius war befant ich daß zwei urthel in disser sachn von zwien verscheiden rechtzgelerthn verfast waren der ein directecontraria gegen daß ander hilt und hat jeder sin rationes et leges pro se in jure fundatas. Wie ich daß erfoere, zeigt ichs den parthien an wie gefharlich es sult fallen newen rechtzgelerthn uff neuwe sportulas die acta zuzustelln daß jede sin abenthur moist stain. Wan aber die sach vertragen wurde in der gutte so weren sie beide der gefharn frei. Wie sie daß hoirten und sich besorgten, bewilligten sie in gutliche handlung, begerten ich wult drin handlen wie eitz beschein, daß die sach gentzlich allerding neder gelacht und untscheiden ist. Sunst sult es noch ein lanckwilich schedlichs handel sin worden. Ich gedacht in zeiten deß kreichs sol man under den burgern fride machen, wie gescheit ist.
 
Anno 1586 den 18 maii ist uff anhalten neif Reinhartz von Dutz und swager Adolf van Eller gnant Fix siner suster Elsginß hausswirt einß, und swager Johan van Dutzs irem fatter ein gespreich andertheilß im hauß Weinsberg vor minem broder und suster Sibillen und mir gehalten dan die kinder beclagten sich der fatter wult zur ander ehe mit Elsgin Overkamps widwen neif Goddertzs Koppen van Ichendorf greiffen, und sich lauten laissn er wult ein kindthen von siner dochter Lisbetten so nevlich uffTilgung: siein verstorben brengen, und mogt ander loiß renth mit ir verheren dweil sie arm were und innen sampt iren unbestatten brodern Johan und Gotschalck groissen schaden zufoegen. Der fatter sprach, er were alt und kalt, halber blindt, tauff und sprachloiß het kein wardong im cloister zu augustinern. Die kinder nemen sich siner auch nid an, moist sich derhalb an gedachte Elsgin Overkampß uff der Bach bestatten daß sie siner warte. Der wulte er 32 rad.d zur leibzugt geben auch vom gereiden waß im zugethelt zu geben megtich pliben. Und die kinder allerlei beswerniß mehe vorwanten, sin mir dar zwischen gefallen, und gesagt, da er immer zur ehe wult mit swegern Elsgin greiffen, kunt man swager Dutz dem fatter daß umb gutter wardung nit ihn argem uffnemen wiewol er 74 jar alt were. Daß er aber den kindern groissen schaden sult zufoegen, und den unbestatten nit steur dhoin, daß sult groissen irthumb zwischn fatter, steifmotter und kinder machen. Derhalb were es zu allen seiden gerathen daß sie sich samen fruntlich vertrogen und Elsgin ein meissige leibzugt zu verordneten die breif und siegel in bewerte hant quemen, er deß gereiden sineß theilß mechtich plibe, und ire uffgelagt wurde daß sie in belefte und siner trulich warte. Und nemen zu beiden seiden frunde die tuschn in uff die wege handelten. Nuhe ware der fatter hart uff den hilich gesessen, war auch nit gern an der frunde underhandlung, so ist doch verabscheidt die kinder sulten ein heiligs nottel in schriften verfassen, dieselbe dem fatter und steifmotter zustelln zu verbessern biß sie es samen einß wurden, dar uff ist man dißmal gescheiden.
Daß nuhe oben er sich beclagt, die kinder nemen sich siner nit an, daß sagen sie, er sie so unfridsam, unbescheiden, wult es alleß nach sinem kop haben, floichte, scloge, wurfe breiche, daß es innen nit leidlich were, kunten kein [578'] gesinde vur im halten, daß untleiff. Und sulche ist war daß unse suster Catharin selich vil bei im gelitten hat und deß lebenß mode ware, auch nit mit den kindern wie ein fatter dan wie ein tiran handelte. Wie es aber fort faren wirt, mach man gewar werden.
Den mittag sin swager Johan van Dutz und Eller bei unß pliben essen, Eller glachfrei uff unser gafflen Schwartzhuß gehalten, den abendt suster Marie mit unß gessen, haben alles fruntlich gelebt.
 
A. 1586 den 18. maii sin die Trucksessen und freibuter aus Nuiss und Geller uber 700 zu ross und fois stark uff Erb,uff Erb' ist am Rande nachgetragen., uff Lechenich und Liblar komen, zu Hurt, zu Gluwel, zu Vochem, zu Meschenich, zu Linde und in vil dorper inhalt eines zittels, den sie hatten, vil huser und hoife im grunde den geistlichen abgebrant, das vehe und gut in stellen und schuren, auch etliche lude und kinder verbrant. Haben falkenettger bei in gehat, das edelmans haus zur Gracht willen stormen, aber sie sin mit schaden abgewichen, haben wol 2 tusent stuck kohe und beisten, auch gefangen lude uff Nuiss und der ort gefoirt mit anderm rauf. Die Beierschen haben ire schanz zu Woringen und Weiss angestechn, sin darvon gezogen und damit ubel getain. Den colnischn burgernGleichwohl beschloss der Rat, bei dem Herzog von Jülich als Kreisobersten, mit der Bitte um Hilfe vorstellig zu werden. Vgl. Rpr. 37 f 168 b (Mai 19), f 74 a (Mai 28). Der Führer dieser Streifschar war höchst wahrscheinlich Schenk. (Vgl. Ferber l. c. S. 223.)haben sie keinen schaden an iren guttern getain, dan allein Dierich Ploger sinen hof zu Hurt angestechn und wenich andern, sin uff der Koemar gewest, aber burgermeister h. Suderman keinen schaden zugefoigt, stunt auch nit im zittel. Man sach dissen sontag und montag manich feur im felde aus Coln oben uff Weinsberch, uber die statmaur, das es jamerlich war. Und der churfurst von Coln und sin folk leissen sie gewerden, es geschach kein widderstant, dess man sich verwondert, verleis sich alles uff den von Parma und Hispanier. Der von Beiern churfurst lag in Bonne, dreif kurzweil an, das vil ubel verdraus, und sagten, die schatzung wurde nit recht angelagtBd.3, S.320.
 
A. 1586 den 15. maii vorhin drei tage warenHs. hatten.jonker Klaut und Hoichsax, aus Nuiss gefallen, zu Mughuisen bei Nuiss jonker Galen zustendich, des capiteins Groisbecks person daselbst angetroffen und gefenklich zu Nuiss inpracht. Disser war des alten bischof Groisbecks broders zu Luicks sohn und beierscher heuptman in der schanzn zu Gnadendal vor Nuiss. Und hat diss die nuisser soldaten geherzst und stolzs gemacht, das sie darnach den brant und schaden im stift getain haben. Der Groisbeck war ein jonk man, vil gunten es im, sagent, er het vil pert und raufs in stift Luick und heimat geschickt, er wurde eitz zum teil bezaln moissenBd.3, S.320.
 
Anno 1586 den 19 maii hat der licentiat Johan Helman uff dem Steinwegh widman mit 3 kinder, ein widwe in der Lyndtgassen sonder kindt ein dochter Pauli van Carten und Ailheit Moren zum Mullenstein uff der Bach zur ehe genomen.
 
Anno 1586 den 20 maii bin ich uff Henrichn von Berghemß banneressen in der Markmanßgassen gewest. Daselbst waren, die herrn in groissem gespreich von dem imphal und brande gesterigs tags im stift. Sie hatten groiß mitliden der armer nachparn und deß schaden, auch mit Dederich Ploger dem sin hof und 20 fercken verbrandt waren. Etliche spotten mit im. Er saß neben mir moist sich selbst troisten.
 
Anno 1585 den 21 maii ist Eckert Lutzekirchn kannegeisser unden uff der Bach peste gestorben. Siner frawen die kein kinder hat alleß besatzst und sinen brodern und bewanten nitzs verlaissen. Licht s. Jacob im gange begraben, Gerhart Lutzekirchen uff dem Weidtmart kirchmeister s. Jacob ein alter man war sin broder, und dan noch ein kannegeisser von den frawenbrodern, bedorft es wol. Aber es wissen die frawen sulche testamenten bei irem mennern zu practisern den sie in den oren ligen.
 
[579] Anno 1586 den 22 maii ist min fhanen die 58the auff den Altenmart inß Gebuyr huiß'gefallen. Ich hab die ander 3 warden drauß besatzst mit 3 rotten und daß corpus sampt 3 rotten bei mir behalten. Item 2 q. weinß 10 alb. bezalt, gobbel und kertzn verschaft. Die nacht uff der ronden 8 speiß und steif den sclaiffende kettenwechteren abgetragen, sulln geschatzst werden.
 
Anno 1586 den 22 maii ist Barbara Morß ehefrawe Joiste pingsthornß auff dem Heumart van der Ebersgassen orde nortwart gelegen gestorben ein jonge lame riche und seir drusliche frawe. Der man hat 2 kinder und _______ van ihr wirt sich nit vertrauren.
 
A. 1586 den 23. maii ist Christgin Bruin, meler, uff der Brucken ins fatters haus gen s. Columben kirchn uber, gestorbenBd.3, S.321war minß fatterß tauffrat da von er den namen hatt, war miner motter bewant. Hat vorhin zu Mechlen gewont, bis die stat ingenomen wart, hat in Coln die orgel zu s. Georgen gemailt, auch die legende s. Gereon bei den Jesuiten und uff andern mehe ortern in ColnBd.3, S.321.
 
A. 1586 den 24. maii war das korn ront umb Coln fast uffgesclagen, galt 8 gulden in Coln und mehe, baussen daruber. Und ein rait verbautAm 16. Mai. (Rpr. 37 f 66 b.)und bestalt, das kein korn aus Coln gefort oder gebracht mogt werden. Die Bergschn moisten es bei eim rat uff erleubnisVgl. ib. f 68 b (Mai 19) u. f 71 a, 73 b, 74 a, 75 a. Das Verbot wurde am 11. Juni aufgehoben. (f 83 a.)erhalten, uiszufoeren. In Brabant, in Antwerpen galt es 21 dalerBd.3, S.321.
 
Anno 1586 den 24 maii hat min swegere Agne widwe Anthonii Kloich rhaidtzschriberß von mir begert ich sult mit ire meinong am platz ghain da wult sie Sebastiano Feder dem neuwen rhaidtschriber alle prothocolln und p__deicta uberliebern. Wie ich dar komen, hab ich under anderem einen breif fonden da Gerlich van Else kirchmeister zu s. Merten sampt einem gesellen zweien eheluden einen stoil in der kirchn unß gethain haben sub anno 1418 _. Diß setz ich derhalb daß daß ich nitz wissen kan wa disser Girlich van Else gewont hab. Aber zu Lewenburch miner suster huiß uff der Hoeportzn da sin wapen in finstern uff dem saal steite gewont hab die ___ daß in sant Mertinß kirspel licht oder wa er gewont hab. Und wirt der alte Girlich von Else sin deß widwe Gertrude und kinder daß hauß Weinsberch verkaufft haben. Es stunde der zuname also geboichstabt Ense, daß mach mir ein bedencken ob auß dem n ein l es gemacht von Gerdich corrigert sie und fillicht von Ense geheischn hab und da von Else genant willen sin, oder ob der schriber geirret und vor Else Ense gesatzst, gesatztsicdaß ein dorp tuschn Siberg und Coln ist. Von dissem Gerlich und zunamen Ense vel Else vide senectutis supra fol. 227 und davon fol. 123 pag. 2 und dar umb trint.
 
A. 1586 den 25. maii Urbani und Pingstag eirst diss jar unden in der camer zu Weinsberg gessen, suss lange uff der stoben umb des kalten witters, auch dissen tag min gestrickte wullen underhoesen eirst uisgelaissen. Auf den abent sin min suster Maria und ire kinder Gotschalk und Tringin bei uns gewest, item Gotschalk und Margret in der Trauben und sin frolich gewest, vom hilligen geist gesongen und umb friden gepitten. Ich hat ein verslin also gesatzt: Nuhe bitten mir den hilligen geist Umb eindragt und friden eitz am meist, Und das uns got behutte in unsem ellent, Den kreich abschaff off wende Zu einem gutten ende. Kyrie eleison. Darnach die ander versen wie gewonlich sie uff pingstagBd.5, S.269.
 
[579'] A. 1586 den 26. maii uff montag zu pingsten sint die Trucksessen kreichslude, als jonker Klout, mit ruter und foisfolk zu Woringen komen und das ingenomen, wilches die Beierschn binnen 8 tagen verlaissen hatten, haben alsbalde die koe vor Zons understanden zu holen. Aber herzog Fridrich van Saxen, domher, wilchr Zons inhatt, hat in die koe zum teil widder abgejagt, kunt sie aber aus Woringen nit triben, war nit stark genoig, ja, man hat aus Nuiss auch karrn mit schuppen durch das bergsche lant uff Woringen geschickt und greber, die haben angefangen, ein schanz uff dem werde vor Woringen uffzuwerfen und den Rhein da (zu) benauen. Es ist auch kurz darnach ein uisladerschiff, undanks den von Zons, die fast geschossen, dar langs gesegelt und sich mitten in den Rheinstrom vor Woringen gelagt, die sie daraus gespeist. Nit lang darnach mach der beierscher capitein Hambach zu ross und fois uff Woringen geneicht sin, innen einen abbruch zu toin, dennen haben sie zu Berg bei Woringen in der herrn hoff s. Johan Cordulen umbzingelt und gefangen mit sinem zusatzs und gefenklich uff Nuiss gefoirt, auch sin folk gezwongen, dem Trucksess zu sweren und zu dienen. Wie heubtman Hambach sulchs an sin hausfrau in Coln geschriben und sich beclagt, er sie von dem provars und roderroden zu Bon Michael darzu betreuwen, unbesonnen gen Woringen so swach zu zehen, daruber er gefangen worden. Man sagt auch, derselb prefais hab die soldaten und burger zu Bon willen zwingen, uff Woringen zu zehen, aber die burger hetten sich dess gewiddert. Also sin die Trucksess zu Worringen stark wordenBd.3, S.321wie bringt man sie von dannen, wie soll Zonß versorgt und frei werden, wie sol es zu Dormagen zughain da keine mensch mach sin alle huisser ledich stain, Und ist sorglich, das sie uns in Coln so nach komen und nisteln. Man sagt, sie hetten die kirch zu Woringen oben abgebrant. Der von Saxen hat sich auch heimlich aus Zons uff Coln begeben, wirt sich beraten, was er toin soll und wieBd.3, S.322.
 
Anno 1586 den 27 maii uff dingstag zu pingsten hat min suster Sibilla ir geburtzs fest am abendt zu Cronenberg uff der Stoben irem losament gehalten dan sie den 21 maii 49 jar alt worden und eitz in ir 50 jar getroden war. Sie hat unß im hauß sampt irer sustern Marien und iren kindern her Petter, Gotschalck Tringin dar in zu geroiffen. Gotschalck und Margreit gehoirten dar zu quamen alle dan mir bewonten eitz 4 huisser da mir bei ein andern quamen durften nit uber die straiß ghain alß Weinsberg, Cronenberg, alte Thorn Traube. Suster hat wol hartfleisch groinfleiß gebrat zum besten gab aber 4 schoner gebraten breissem zum besten 2 fladen, milch eierkeiß nuß hupen, weck wein. Ich schenckte ir ein fleschs raitzweinß, ein fleschs roitweinß und machten unß frolich mit ir wunsten ir alle ein jubel jar und gluck.
 
,A. 1586 den 29. maii uff Holzfartag hat facultas juris, das sin die doctores in den rechten, verschafft, das zu s. Marien in Capitolio ein bedemiss in discant mit vil musicken gehalten und vom weibischof getan wordenBd.3, S.322und ist vil folcks da hin erscheinen, disser bedemissen sin vor hin fast mehe geschein und wie ich hoir sol irer in verscheiden kirchn durch Coln noch mehe geschein. Und wirt daselbst vor friden in der catholischer kirchen und ganssen gmein besten und alle noitsachen gebitten. Mit vorgehnder predig und ermanugh vom suntlichen leben abzulaissen, sich zu besseren und got zu loben und dancken. Dan es ist an gode allein gelegen. Eß hilf gein kregen, es hilft kein wacht wan got nit hilft und die stadt daß landt die kirch bewart. Derhalb moiß got trevlich neben der wacht wer und waiffen angeroiffen und gepitten werden der sie unß gnedich und mach frede.
 
[580] A. 1586 den 2. jun. ist min 59. fanenwagt uff s. Severinsportz gefallen, hab ich nach 12 uren in der nacht inhalt der neuwer wagtordnong, die zum neigsten publiceirt war, die kettenwagt neben der fanenwagt helfen in der ronden visiteren und bin fort im haus pliben, aber glichewol 2 qu., facit 10 alb. verzert, it. 4 alb. gobelger, it. kertzn. Den andern tag 3. jun. hab ich den morgen zu 6 uren die sclussel van sint Severinsportz am rathaus moissen hoeln und an die portz moissen mit einer rotten liebern und do in deren und der statsoldaten gegenwurtigkeit die portz laissen eroffnen und den ganzen tag uff der portzn mit den sclusseln moissen bliben, bis die portz widder gesclossen worden, und do die sclusseln widder an das rathus den herrn alten burgermeistern in ir bescloss geliebert, wie das in jedem fanen und corpus under den befilchhabern sult nach eins ratz befilch umbgain. Also hats min wachtmeister Peter Rost an der Wierportzn verricht. Ich hab aben den tag uff der portzn an wein, drinckgelt und anders ohn die kost ½ daller verzert, das nit vergolten wirt, doch ist es besser dan ein argersBd.5, S.269.
 
Anno 1586 den 3 junii ist Christgin van Curten ein alt vreischer am Maltzbuchel, und rhaitzman an der gurdemechergaffeln gestorbent. War wol __stendich und kranck. Ich hab einmail von ihm hoeren sagen, daß mir burger zu Coln unwissendt dem turcken tribut und schatzs geben. Wie er gefrihgt war waß gestalt daß geschege, sagt er mir moisten dem keiser steur geben und nit ein geringe, wie daß gansse rich moist dhoin. Der keiser gebe aber dem turcken tribut, daß er mit dem _ und fride mogt halten. Ergo, geben wir es dem turcken durch den keiser. Er machte noch danneß ein gespreich, daß er keiser Carolus quintus nehe gethain hab noch thoin willen, der vil kreich mit dem turcken gefoirt, aber die keiser disser zit dhoin es nit ohn ursach, sin nit so mechtich.
 
Anno 1586 den 5 junii ipso sacramenti hab ich mit dem licentiat Hen. Odeno zu s. Claren neben dem lichter gangen der daß h. sacrament troge. Und sin mit dem comissario italo und gvardano her Waldorf eim kirspel kindt s. Jacob in Coln und den gvardianen von Nuyß und Bon und andern patribus minorites et foranci scanis in prandio frolich gewest und vom krege vor der stadt Grave von dem von Parma geredt. Dan min werdige frae jonfer Margret Halfern min nigt hat auch da hin geladen.
 
A. 1586 den 5. junii uff des h. Sacramentzs tag uber dem mittagsessen ist ein nederlendisch grois schiff, das man einen ausleger nennet, zu Coln ankomen und mit grobem geschutz sich hoeren laissen und den anker mitten ihm Rhein gegen der Salzgassn ausgeworfen und da pliben halten. Man hat iser loeder oder koglen faustdick bei den Carthuser(n) und anderswa funden, meint, die weren draus geschossn. Doch ist nemans beschediget. Das folk war hart drumb bekommert, besonder dweil es ein Guissen schiff war von (den) fributer zu Nuiss komen, uff des h. Sacramentzstag, do man uff 17 orten das h. Sacrament in Coln getragen hat, denselben tag. Der heubtman nant sich Peter von Allenfrunden, eins schiffmans sohn. Derselb gingBd.3, S.322 [580'] teglich am warf in der stat, am raithuis, wart von herrn und burgern befragt und gab bescheit und durft ihn nemans anfertigenDer Rat hielt das Unterfangen zwar für eine ,ganz hohe beschwerung']</a> (Rpr. 37 f 80 a), begnügte sich aber damit, den Hauptmann ,gutlich' zur Entfernung aufzufordern, und gab den Vorfall dem Kaiser, den Kurfürsten bei Rhein und dem Herzog von Jülich brieflich kund. (Vgl. Brb. 104 f 239 b, 240 a, 242 b.), dan die stat was noch als neutral. Man sagt, uff dem schiff hetten sie nit liebers gesehenEine ähnliche Auffassung enthüllt die Bemerkung des Ratsprotokolls: ,dan vermutlich durch dissen usleger und seine committenten ein anders gesucht.' (ib. f 83 a.), dan das man aus der stat einen schuss nach dem ausleger getain het, damit sie ursachen gen Coln mogten vorwenden. Sie fingen alsbalde die nacht gutte halfen und lude, auch des abts zu sant Panthaleon ein halfensche zu Langel, forten die uffs schiff und schatzsten ihr ab 300 daler und anderen, was sie haben mogten, furten auch von Dutz etliche karrn an das schiff, namen draus botter, keis und was ihn deinte, zwongen alle fremden und colnische kaufleut, die waren von Munster, von beneden oistwartzs uff Dutzs und Coln brachten, das sie innen den werzol und licentgelt bezalen moisten, hatten einen befelchaber, einen burger van Nuiss, der das uffhoebe und grois gelt untfinge, dan sie sprach(en), der Trucksess wer noch churfurst, dem gehoirt es zu, nit dem von Beiern. Diss war ein neuwer handel anzuhoeren und ein groisse dait uff friem Rheinstroim vor Coln. Die parteilichen uff der geistlichn und beierschn seiten schreien hart, die stat Coln sult dess nit leiden, sunst moisten sie es auch den Beierschn gestatten. Die neutraln meinten, man moist gedolt tragen, es were sorglich, einen kreich gegen die Geussen anzufangen, der wult vil kosten, nemans gebe gern schatzong. Die burger und kaufleut moisten reisen und wandeln. Ein rat zu Coln schickten ire gesanten, beide weinmeister, Mulhem und Polgin, und doctor Schenckib. f 86 a.an das schiff, mit beger, sie wulten sich des zols und licenten unthalten. Es war jonker Klaut drauf, gab gut wort, wult sich bedenken. Dabei bleib es. Waren modich, dieweil sie die schanz zu Woringen inhattenBd.3, S.322.
 
A. 1586 den 6. jun. namen die Beierschen Rodekirchen in, das dem fursten van Gulch zustant, brachen heuser ab und machten ein starke schanz, da die kirch steht. Eirst werden die burger gegen den ausleger und schanz zu Woringen angereizst, eitzs sweich man still, wiewol beide orter binnen der banmilen ligen. Aber was wolt man in kreichs und gewalts zeiten doin. Der furst van Gulich und van vil landen moist es selbst leiden, oder wult es sinem swager von Beiern zu gefalln liden, der in fatter und er den von Beiern sohn heisch. Diss schanz was auch Coln nach gnoig uff der nasenBd.3, S.323.
 
A. 1586 den 6. jun., als der herzog von Parma uber 4 monat vor dem stetlin Grave uff der Maesen gelegen, und mit dem groben geschutz uber 2 tusent schuss darvor getain, daruff gescharmutzelt und gestormt und 4 mail zuruck getriben worden, und das frauwenfolk uberaus grois geschrei und jamer gemacht und die in der stat sich zu accordern begert, und als die burger und kreichsfolk leib und gut erhalten, haben sie sich dem konink von Hispanien ergeben. Und hat der von Parma die stat ingenomen, wilche pliben wulten, drin gelaissen, aber 12 schiff mit ihrem gut und gewer stillich darvon in Hollant laissen zehen. Den 7. junii sin 8 fendlin Spanier und 1 fendlin Hoichdutschn zur besatzung drin gelagt, den alten rat und officianten widder angesatzst. Man hat drin fonden 4 tusent malter korns, 7 tusent hollensche keis, item hondert malter salzs und sunst kreichsmunition und proviande gnoig vor ein halbBd.3, S.324 [581] jar. Umb disse zit sullen auch die von Megen, von Battenberg, das BergsheuftDie Zeitung hat ,Beckershoff'.und Leut verlaissn und (sich) verlaufen haben. Es sulten sich auch der von Lycester, gubernator in den Nederlanden, her Gebhart Trucksess, der graff van Morss, Mertin Schenck aus dem felde und von Arnhem uff Utricht begeben haben, wie die in Coln getruckte zeitung uisfort. Das gerucht ginge auch uff die weise. Und der von Parma hat sich die Maese uff nach Vendlo stark begeben und den 16. junii an 4 ortn belagtBd.3, S.324.
 
Anno 1586 den 8 junii sontag s. jacobs gotztragt haben mir kirmiß zu Weinsberg gehalten und unsere suster Marie und ire kinder Gotschalck und Tringen die noch hinden uff den alten Torn wonten, sampt Gotschalck und Margret im Truben den abendt bei unsß zu gast geroiffen und sin frolich gewest. Dieweil nuhe disse meistheilß von Weinsbergh genant und im hauß Weinsbergh bei ein waren, felt mir in daß oft und duck sonder underscheidt unser zunam und hauß genant, geschriben und verstanden wirt wie es jedem am besten gefelt oder vorfelt, irren sich seir, und dencken nit dran, so wol geschickten alß ungeschickten, gelerthen alß ungelerten meinen es sie ein dinck, es hab ein signification und bedundung, da es doch groissen underscheidt hat alß ein bergh beduidt kein burgh, kein borgh beduit keinen bergh. Ein bergh ist ein erhebung oder uffhebung der erden, stein, oder sandts, aber ein burgh ist ein behausung scloß oder wonongs und unthalt dar groisse herrn oder leudt ire zuflucht, noitwer, oder hofhaltung haben. Und mich bedunckt dweil man die burge vor zeiten auff die hohe berge gebaut ehe dan daß bussen geschatz vor 200 jaren uffkomen sin da her sult der meist theil irthumbs herkomen sin daß kein underscheidt gehalten wirt. Man hoere es wa und von wem man es wille. Es werde in cantzeleien, schrinen acten, gemeilß geschriben ist glichevil der einer denckt so wenich dran alß der ander, die trucker im drucken halten auch den underscheit nit recht. Ich hab es an vil orthen gespurt. Derhalb ob man es in breiffen schriften trucken funde weinsbergh oder Weinsburgh kan alleß gliche vil sin und daß ein vur daß ander gesatzst sin. Unß gesclecht, und hauß aber hat die signification und rechte bedudung vom berge, es lauth oder stahe berg oder borgh, Weinsberg oder Weinsburgh. So sol es doch Weinsberch sin, von eim berge da reben uff stain und weintrauben uff waxssen, es sie ein hauß scloß gebeu wonongs druff oder nit. Error in nomine nihil præ iudicat, juxta leges et jura. Doch ist eß feiner und loblicher daß die rechte weiß nach dem rechten verstande Weinsberg gehalten werde, wie es unßgeburt zu halten. Diß trift an ætimologiciam dictionis, von dem mangel in orthegraphia ist vorhin mehe vermelt wie man den namen Weinsbergh so unglich mit verenderten litteren und boichstaben schribt. Man mach es so oft repetern und anzeigen alß man wil, wirt doch nit wol die rechte regel gehalten werden, man hilte sich aber so vill es immer moglich ist.
 
A. 1586 den 10. jun.Die Visitation war am 4. Juni beschlossen, auf die Warnung eines Fürsten hin, ,das man sich wol fursehen solle, dan die Neusser sich offentlich vernemmen lassen, das sie 1500 man in dieser stat hetten, die inen zustendig, und das sunst des unnutzen gesintz fil, die leichtlich an solliche gesellen fallen wurden, welchs der almechtige got gnediglich verhutten muss.' (Rpr. 37 f 78 b.) Am 6. Juni legten die Colonellen dem Rate ihren Operationsplan vor, der die Genehmigung desselben fand. (ib. f 80 b.)hat man in der stat Coln under allen 8 quateren und 54 fanen uff ein zit zuglich alle verbante, unbekante, vertribene, unvereidte, fremde leut, maulenstoisser, man- und frauenpersonen, alt und jonk, gesoicht, vergaddert und aus Coln geweist, umb der villerlei reden und sorgen, das man verraten sult werden durch dasBd.3, S.324 [581'] fremde bois folk, besonder die Geussen vor Coln uff dem Rhein und (die) zu Woringen in der schanzn lagen. Und ist diss also ins wirk gericht. Am vorigen abent haben alle 8 obersten und colonelln, jeder besonder, sin underheubtleude beschickt und befolln, zu verschaffen, das die kettenwechter den morgen nit von den ketten sulten gain, es were, wer wult, bis die heubtlude innen urlob geben. Den morgen umb 5 uren ginge jeder heubtman mit sinen principaln befelchaber und rotmeister umb, visiter(te)n van haus zu haus, und wen sie fonden, daran zweifel war, den hilten sie bei sich, und wan sie die visitation hatten, brachten sie dieselben iren colonellen und geweltrichtern an ir bestimt ort samen. Da examinerten sie dieselb nochmals und forten sei vur die statporzn hinweg. Diss war durch die ganse stat in 2 oder 3 stunden alles verricht. Die verweisten zogen wol (zu) Dutz und anderswa, aber uff den dritten tag sach man irer widder vil in ColnBd.3, S.325.
 
A. 1586 den 10. jun. hat man ein bedemiss zu s. Brigiden, den 12. jun. zu Klein s. Mertin, den 14. jun. zu Minderbrodern in Coln gepredigt, das h. sacrament umb die kirch getragen mit vil gezirten tortzschn und kinder, und hat kostlich und der missen discant gesongen, in die orgel mit allerlei instrumenten gespilt und ist vil folks aus andacht dahin erschinen und umb gemeinen friden und umb erhaltung der catholischen religion gebitten. Etlich werden wol umb der musik und des folks dahin komen sinBd.5, S.270. Got sol alle zit andechtich angepitten werden. Und sulten uff andern mehe orthen stiften kirspeln cloister bedemissen geschein.
 
Anno 1586 den 12 juniiisicist min 60 fhanenwagt uff die Haneportzs gefallen. Und zogen widder 6 fhanen uff alle nacht, verzert 2 q. 10 alb. item 4 alb. gobelger, kertzn. Ich bin selbst mit uffgezogen und lage vor den portzn die soldaten, daß nemanß von baussen noch von binnen zu inn komen mogt.
 
A. 1586 den 12. jun. ist die berchemer confaue, wol 3 tusent stark, zur Haneporzn an- und mit rotten inkomen, nit allein die schutzn, dan auch alle kaufleut und wandeler, auch nachparn, wilche die stat und mart besoichen willen. Und nimt sich der furst des gleits an von Berchem bis zu Coln. Und mois jeder menschs vor sich der confauwen geben 2 alb, vur 1 pert 7 alb, so manch der an wagen oder karrn ist. Item van einer schurgkarrn 5 alb. und das tragt sich zu groissem gelde. Sulches nutzs weren des stifts oder beiersch kreichsfolk zu Bedber, zu Hulcherat, zu Gnadendal wol begerlich, aber dieweil die confau van Berchem sulches anhelt, so werden sie von den Beierschn beneidet, dan sie plagen zu confaueren oder zu vergleiten, das in nuhe nit mogt gepurren, dan sie sich gestriffen hatten, das nemans irer confauwen begerte. Also confaugern eitz die Gulicher von Berghem und werden bedreuwetBd.3, S.325.
 
A. 1586 den 13. jun. hat der heubtman uff dem ausleger vor Coln von sinem folk einen laissen hangen und einen tag uff dem schiff laissen hangen. Solt ubel gehandlet haben und leist also ein straissnschender den andern umbbringenBd.3, S.325 [582] A. 1586 den 15. jun. uff s. Vitustag verendert sich die zit, der tag verleust, die nacht gewint, o her laiss die werken der duisterniss nit oberhant nemen. Dissen nachmittag sin min broder und ich uff uns gaffel des Swartzenhaus, sin hausfrawe und Lisbetgin Horns zur predigen und kirchen, min suster Sibille mit neiff Reinhart van Dutz und Gotschalck Weinsberg und iren frawen und Gotschalck und Tringin Ordenbach in minen wingart und sin frolich gewest, wie wol es in der betrobter kreichszit warBd.5, S.270.
 
Anno 1586 den 16 junii ist neif Gotschalck van Dutz an daß doichscherer ampt komen bei einen meister in de Wefferstrassn neben Marx Beiwegh. Er war bei zweien meistern am lederreider ampt gewest da kunt er nit pleiben, war zu wilde, diß mag fillicht gerathen.
 
Anno 1586 den 18 junii disse nacht hat hertzoch Fridrich von Saxen choirbischof im dhomb mit Beierschm kreichsfolck die schantz zu Woringen erobert, vill ersclagen, vil gefangen, etliche sin verlaufenn. Wie ich auß der Dranckgassn durch die kirch ad gradius ginge hat mir her Petrus Virssen presentzmeister angeroiffen und disse zeitung eirst vermelt. Wie ich fort durch den dhomb ginge schickte mir der official sinen diener nach und zeigt mir auch an. Dan die geistlichn warn des gar frohe. Wie nuhe der capitein uff dem außleger disse zeitung vernam wart er ohn zweiffel nit frohe, dan seglet damit glich under die mullen uff dem Rhein warf da den ancker auß, duchte etwaß sicherer da zu ligen.
 
Anno 1586 den 20 junii haben sich die beierschn mit neder schiffen und geschutzs vor Bon gerust und soldaten eine fendlin uff Dutz vor hin in der nacht geschickt und sin den morgen vor 3 vren an Beien gefharen, da selbst mit falckenetger zum außlager hin ingeschossen dar uber innen ein drubert gerissen. Wie der außleger aber verrascht haben sie die gezawe vom ancker abgehauwen und also samen den Rhein abgetriben. Auß dem außleger reiffen sie ade ir paffen knecht. Die beierschn reiffen, haeß uff. Diß hat die nachtzwacht und vil burger in Coln gesehen und gehoirt. Und ist der außleger auff Neuß gefarn und ankomen. Man sagt, ein schuß sie dar durch gangen. Die beierschn sin zu Woringen widder gekeirt und mit flegendem fendlin zu Bon komen. Uber drei tag haben die nuisser in der nacht iren anker gelicht und den hin wegh pragt. Also ist man nuhe zum ander mal deß außlegerß vor Coln quidt worden, vor funf oder sechs jarn dern voriger, quære superius.
 
Anno 1586 den 20 maii mach ein contrafeitungh vor komen sin von einer schantzen die min her von Coln Ernestus zu Dutzs wolt machn und da den wer zol untfangen, dweil die fart den rhein hin uff und ab versperret wart. Es meinthen etlichen man sult daß in gutter zit vorkomen, dar uff sagten andern, es were nit gewiß wa her daß queme. Man sult beiden biß etwaß angefangen wurde, dan hett man ursach, da bei pleib es.
 
A. 1586 den 21. jun., sagt man, hetten die burger zu Bon am churfursten Ernesto die scluissel begert, die stat und porzn zu scleissen und zu verwaren, dadurch weren sie in verdacht und argwonBd.3, S.327 [582'] gefallen, dermaissen, das sie ire gewer von sich moisten in behalt der heubtleut geben. Man het auch neue zins von eier, botter, keis, hoener und mancherlei von in gefordert, davon ein ordnong getruckt were, dess sie sich zu Bon und im erzstift hoich beswirt hettenBd.3, S.327also geht die sage dar von.
 
Anno 1586 dne 21 junii sin fast urtheln im rhade außgangen. Und hat min neif Ludtger van Deutz zum Olfanten daß urthel gegen Reinhardt Balik erhalten, da er im in die abgekanfte wein sampt kosten und interesse verdampt ist. Und ob swager Reinhardt wol in Beuß zu den trucksessen gezogen so ist doch Melchior Liblar burg dar vur. Und ist diß urthel miner suster Marien zum forthel gedeien die drumb von neif Entger vil angefertigt worden. Von dissem urthel einß rhaidte in der zweiter instancz ergangen kan weiterß nit appelleirt werden dieweil die heubtsumma nit 300 goltgl. antrift.
 
Anno 1586 den 21 junii ist min 61 fhanenwagt uff s. Severinß portzs gefallen. Ich bin selbst mit uffgezogen. Wymmar van der Sultzn generail colonel sinß quateirß sampt Johan Torlain sinem lutenant haben die nacht die generail ronde umb die stadt gangen. Und an minen beletten zitlich vurhaidt fonden daß etliche abgangen und doch widder gekeirt. Derhalb sie gestraft sin. Diß general visitation geschach eitz oft im tag und in der nacht. Dan die stadt Coln ist wol verwarenß wert.
 
A. 1586 den 23. jun. uff s. Johans abent sin von der Betauen heruff komen Engelschn, die uff den Steinen ubergeschifft, in die stat Neuss mit Mertin SchenknDieser Streifzug Schenks ist Ferber l. c. S. 225 unbekannt geblieben.und jonker Klauten sich begeben, wie man sagt, 500 zu ross und 1500 zu fois. Was sie da verricht, hab ich nit gehoirt, ist wol moglich, das sie die besatzong verandert und gestarkt, dan dieweil der h. von Parma Grave erobert, die von Venloe von Merten Schenk kein besatzung wolten innemen und der von Parma eitz Venloe stark umbcingelt hat und samen in gespreich und accort stunden, (heis es), es wurde alsbalde uff Neuss geldenBd.3, S.327.
 
A. 1586 den 25. jun.Aitzinger: De Leone Belgico S. 723. Ferber l. c., als Schenk und Klut ein par tage in Neuss gerast, sin sie eitz mit den Engelschn und andern vor Keiserswert geruckt und versoicht, ob sie das stetlin erraschen mogten, wilches innen umb des zols willen wol gedeint sult haben. Aber ir versoichen war vergeblich, dan als sie der Engelschn langszog uff Nuiss vernomen, werden sie sich wol gerustet und uff den anfal zur gegenwer gestalt haben. Wie dan auch beschein, das sie vil draus geschossen und, wie man sagt, schaden under den Engelschen getain hetten. Ich sult es darvor halten, der zog wirt principalich umb der besatzung und ordnong in Nuiss zu toin sin gewesen und das sie das verdechtich und grobe kreichsfolk aus Nuiss mit foegen prengen mogten. So sin sie mit dem hauf zuruck gezogen und sich uff ein heide bei Soest gelacht. Die stiftschen in Westphalen haben sich besorgt und gerustBd.3, S.327 [583] Anno 1586 den 26 junii hat meister Gerhardt Wendel von Bon min gefatter im hof Coln burggref bei mir laissen hoelen die 12 gulden besetzs ihm von wilant jonfer Marien Luchelgin siner steiffdochtern im beschein, wilche ich alß ihr executor ihm mit sinem diener geschickt. Inhalt siner quitancien. Und ob wol noch waß bescheidts von ihm zu vor zu vernemen were, gewest so hab ich dannest bedacht wan er sin besetzs hin wegh hett so were daß testament von ihm stillich bestetigt und er mogt dan stil sin, und andern nit uffrustich machen wie er wol bestanden hat. Es solt ohn daß wenich von ihm mit urevel zu prengen sin.
 
Anno 1586 den 26 junii hab ich min testament im 4. capittel im 6. verß, anghainde. Und wanZeichenda steht, wan, weren dan sineß lieben fatters sustern Drutginß oder Marien abstigenden menliche leibßerben vorhanden, hab ich gedacht daß, wortlin (menliche) hett wol außpliben mogen, uff daß es kein bedencken oder irthumb kunftich machte. Dan da man eß also verstain wulte, daß die menliche abstigende allein (wan es an dissen gradt queim) hausfatter erwelt sulten werden so sulten allem die glider dar manß personen inmittel gewesen verstanden werden. Und und keiner dar zu mogen komen, da ein motter oder frawen in der abstigender linien besonden wurde. Daß ist die meinong nit, dar umb erkleir ich es also. Wer von miner moenen und mineß fatters susteren einer es sie von DrutginTilgung: obabstigenden sohnen oder dochtern, deren sohnen und dochtern widder und so fort an menlin oder frevlin oder eideln frevlin glider abgestigen und gezilt oder geborn ist, so fern er ersicdoch ein manßperson und menlichs kunne ist allein der wilche hausfatter erwelt wirt, daß sol moegen bestain. Und also sol es verstanden werden und noch beß zu erklern, wan eineß motter oder groißmotter oder vranfrewe von mineß fatterß sustern abgestigen were, der mach hausfatter und min erb werden, wan es an den 6 gradt mineß testamentzs kompt, doch daß der erwelter ein manß person sie. Und diß erklerong sol stadt haben in allen haußcognaten daß kein haußagnaten sin. Da hat die menliche linia in den haußagnaten von manßpersonen zu manßpersonen allein stadt dieweil die swerdtside den namen und wapen Weinsbergh besonder eigentlich foirt, daß bei den haußcognaten von eim haußfrevlin abgestigen nit dan beifelliger und ander weisse gestat wirt. Doch soll under der abstigende linien der cognaten jeder glidt wie er auch selbst elich geborn sin.
 
A. 1586 den 27. jun.Am 28. Juni. Ferber l. c. S. 225.ist das accort oder der vertrag der stat Vendlo im Gellerlande mit dem herzogen von Parma getroffen, das sie sich dem konink von Hispanien und herzogen von Geldern underworfen und ergeben haben, und den 28. junii ist der herzoch hinihn geritten, einen rait, regiment und die stat besatzst. Es wirt wol gnedig zugangen sin, aber wie, hab ich noch nit gehoirtBd.3, S.328. Warumb aber die von Vendlo die starck war) keinen widderstandt gethain, oder die angepotten besatzung der staten nit angenomen kan ich nit eigentlich wissen. Ob sie mit proviandt und munition nit gnogsam versehen, oder deß kreichs [583'] moede und verdrossen gewesen. Oder ob sie daß lanckwilich belech vor die grave erschreckt, oder deß von Parma angebotten gade und forteilung bewegt, kan ich nit wissen, dweil sie vurhin gehertzst und gar vil außgestreufft und wonders angetriben, mach noch an tag komen, Das hoirt man, das keiner der religion (halben) in 3 oder 4 jaren angefertigt sol werden, doch kein exercitium ohn die alte religion uben, mach auch darzwischn sin gutter vereussern, der nit pliben wil. Die kreichsleut und rebellen hat man ungeletzst mit irem gut und wer passern laissen, die hausfraue Mertin Schenkn, die in Vendloe ware, ihm uff Berk vergleidt, da Schenk die confauwer und brenger erlich tracteirt und verehrt hat. Den Mertin Schenk hat man zu Venloe mit keiner besatzung willen inlaissen, dieweil er die von Grave nit hab kunnen untsetzen. Sunst sagt man, der graff von Licester aus Engellant hab in zu Utrich zum ritter gesclagen, ein gar kostlich gulden kett geschenkt und groisse ere erzeigtBd.3, S.328.
 
A. 1586 den 29. jun. hab ich gedacht, das mir eins von her Constantin Leiskirchn und eins von jonker Thevis Wolfskelen verwissen ist, do ich mit innen disputeirte und innen nit folgte, dan min meinong defendeirte und vertadigte, und zu mir dasmail sagten: ich wult, das ihr etwas mehe geleirt und gelesen het oder etwas weniger etc., sulches ist nuhe geschimpftBd.5, S.270. Ich moist wol gedolt haben aber sagt doch druff, daß ich weniger geleirt oder gelesen sult haben. Were mir nit leib, daß ich mehe geleirt und gelesen sult haben, daß wult ich wol wunschen. Doch hab ich zimlich geleirt und gelesen wan ichs wol behalten und stetich geubt het, aber leider die memoria ist in mir nit starck, so bin ich auch mit frembden hendeln umbgangen die dem studio nit anhingen oder den geleirten nit beiwonte da durch ichs vil vergessen hab. Ich moiß bekennen das ichs nit all gewist so bin ichs auch nit al vergessen, aber ich bleib dannest bei miner meinong. Ihr werdt es auch nit alles wissen. Ein ander moiß zwischen unß richter sin. Das ich auch seir geleirt sult sin, hat mir nit gepurren mogen, dan ich hab daß beste verstandt noch gedechtniß nit gehat, bin in der jugendt zu Coln Emerich vil kranck gewest, nehe hab ich einen pedagogum oder besondern leermeister gehat, bin seir hinleissich und wenich zur leer gedrungen gewest auch zu eidel. Hab es auch nit all gelesen, dan ich hab die vilheit der boich nit gehat besonder in den rechten die vil kosten. Danck aber minen eltern die mich dannest moglicher weiß bei dem studio gehalten haben und mich promovern laissen und hat mir die promotion wol nutz und auch nit nutzs gewest. Dan dweil ich nit am geschicksten war, prachts mir wenich bei were ich nit promoveirt gewest het mich die stat nit gehindert mogt zu anderm handel gerathen sin der mir nutzer gewest were. Aber gliche wol ist mir daß studium in minen eigen sachen auch in gutter frunde sachen seir nutzs gewest dar in ich vil unkosten erspart hab, Ich laiss es hie auch bei minem sprichwort verpleben: medium tenuere beati, mittelmeissich leist sich auch doin, nit zu geleirt, auch nit zu ungeleirt. Drumb halt ich mich auch im mitteln stant mehe vor einen burger dan vor einen doctor und hab vur einen mittelmeissigen burger gnog gewist im latin und deuschen, in denBd.5, S.270 [584] rechten und historien. Ich bin auch in anderm wesen mittelmeissich, nit der reiste, nit der armste, nit der groiste, nit der geringste von frunden und regiment, und obwol etlichen das geluck seir gunstich gewesen ist, als hern Arnolt von Bruwiler, der ungeleirt von eines assemechers sohn zu einem herlichen burgermeister in Coln geraten ist, und hern Arnolt von Siegen, eines schiffmans sohn, zu einem richen kaufman, keisers rat, ritter, amptman zu Kerpen und burgermeister in Coln und der mehe. So sin auch etliche von altem edlen geschlecht und von richen eitz in stat deinsten, als eitz jonker Johan van der Ehren, burggreif uff s. Severinsportzn, Melchior Geil kranmeister und der vorhin vil mehe. So kan das gluck uff und ab toin stigen, und laiss mir noch das mittel wol gefallenBd.5, S.271.
 
Lieber Herman Weinsbergh und neif auß disser etziger verzeigniß verstehes dhu wie ich nit der geschickster wie auch nit der ungeschickster bin gewesen. Und hat mir dannest got geholfen daß ich mittelmeissich biß her zu durch komen sin. Dar vor ich dem allemegtigen und minen eltern und gutten frunden danck sage. So wil auch nit so groissen swarmoit machen ob dhu nit der geschicksten und geleirsther biß, und besonder daß du ihm latin zu reden und zu schriben nit geubt und gewint bist, dan du auch keinen pedagogum gehat oder bei geleirten meistern oder studenten gewont hast, dar in und dar bei dhu den brauch und gewonheit ex tempore latinisch zu reden hettes mogen bekomen. Derhalb mags dhu dich deß getroisten, doch wol beclagen, aber nit zu hart zu betroben. Alle kunnen nit doctorn oder groisse meistern und herrn sin. Mittelmeissigen essen auch broit und werden erliche leudt, wan sie sich anderß recht und fromlich halten und fleiß ankeren waß in einem wege versaumpt ist daß sulches durch den andern wegh gebessert und erstat werde. Also zu verstain, kan dich din lere und studium nit allerding erneren und in erlichem wesen erhalten. So keir ernst und fleiß an, mach gutte frunde zu daß dhu irgen ein gut prebendt ein geistlich lehn oder weltlich ampt oder deinst erlangen mogs dar uff dhu hauß halten mogteß oder daß dhu ein erliche habselige frawe nemeß die underhalt handel und narong mit vor sich und dich hetteTilgung: n, der dhu in irem handel hulfes und beide wol forten. Und kan dir eben wol waß du geleirt hast zu ehren nutz und forthel gedeien. Aber waß dhu thoin wirß, bleib allzit bei dem studio und ube dich in grammaticalibus und in den rechten dan etliche alten haben angefangen latin zu leren alß Johannes Isaar do er uber drissich jaren gewesen, etliche haben angefangen grækischs zu leren do sie uber seszich jarn waren. So ist es dir auch zu thoin iha vor zitverdreif kanß du dich in grammatica und jure uben, ohn nachtheil alleß waß sie sunst andriben moissen. Und ist ein erliche ubung iha vil erlicher und loblicher dan dobbeln karthn, gelaich halten. Und damit dhu dar an gedencken moges, hab ich ein sclecht distichon und verslin gemacht, daß behalt und gedenck dar an.
 
Distichon.
Grammaticam legesque scias Hermanne per usum continvum, si non arte rescire queas, bene vale.
 
[584'] Anno 1586 den 1 julii uff dingstag am morgen zu 8 vren ist das kindt Peter eliger sohn Petri von Weinsbergh und Annen van Gusten eluthen vor den minderbrodern bei der Harnerschmecher gaffeln geborn und folgens den 20 julii eirst geteufft. Der fatter hat den namen zu wegen pracht durch die patten die ich nit kenne. Elisabet Hornß die jonge war die gode. Ich moist den abendt uff die wagt zehen daß ich nit zum essen zu den andern frunden kunt komenn. Diß kindt ist ein secundarius agnatus deß hauß Weinsbergh vivat foeliciter.
 
Anno 1586 den 1 julii ist min fhanenwagt auff die Haneportzs gefallen da hin bin ich mit piffen und tromme und flegendem fhanen gezogen wie noch alle tage in Coln geschach. Verzert 2 q. 10 alb.. Item 4 alb. gobel. Item kertzn in die lucht, min 62 wacht.
 
A. 1586 den 2. julii umb disse zit hat des bischofs heubtman, zu Rodenkirchen in der neuwer schanzn ligende, das hentgin, nit weit darvon gelegen, laissen abhauwen und das holzs hat er vil verkauft, uff Coln und Bon von den geldern folgen laissen. Diss was herrn Constantino Leisekirchen, ietzigem probst s. Georgen in Coln, nit leib, dem das hentgin zustunde. Er kunde es nit wol weren, doch hat er einmail etliche geladen waggen holzs heimlich errascht, hilfe bekomen und selbst uff Coln foeren laissenBd.3, S.328. Sehe so moist daß kreichsfolck underhalten werden. Doch kan daß buschgin widder uffwaxsen wa es nit ferner versteurt wirt.
 
Anno 1586 den 2 julii hat man zu s. Christoffel ein bedemiß gehalten. Item den 3 julii zu sant Gereon gar zirlich und herlich dan es waren deß ortz fast riche nederlender und ander gut catholische burger und burgerschen gesessen wilche ihr wilt handt dar zu reckten und mit behilflich waren die dar umb zu prisen sin dan man kan nit zu vill bitten, umb erhaltung deß catholischn glaubens und gutten friden. Und man wirt in andern mehe kirchn mehe bidtmissen halten.
 
A. 1586 den 3. jul. uff donnerstag (hat) ein grois folk mit der berghemer confauwen uff Coln zu willen zehen, darin vil folks ware, hausleude, martferer, edelleut, burger aus Coln und andern stetten, schurger, etliche zu perde mit wagen und karren, wie etliche wolten, bei achthondert oder tusent stark. Und wie sie bei Jonkersdorp uff der straissen her quamen, so sin etliche ruter aus Jonkerstorf, da sie heimlich versteckt hatten gehalten, bei 300 stark, meisteil die Welschen aus des bischofs oder beierscher schanzen vor Nuiss, auch andern aus Bedber und von Woringen, wie sie sich vergaddert hatten, mit groisser ungestummicheit in die confauwe gefallen, gehauwen und gestochen. Die confaugerer haben sich wol voreirst in die wer gestalt, wie auch andern, aber als die gewalt zu grois war, das folk zu weit von einandern und ubereilt waren, haben sie keinen wagenburg in der eil kunnen machen, derhalb sie die flucht moisten nemmen, doch ist nemans frei gewest, die schelmen haben vil ermort, erstochen und jemerlich umbbracht, die leut und wagen geplondert und beraubt, etliche gefangen, die pfert und raub mitgenomen, jonfern vom adel und gutte leut untbloist und nackt verlaissen, und sin die straissenschender, morder und reu(ber) damit darvon gezogen, jeder an sin ort, und groissnBd.3, S.328 [585] schatzs darvon bracht. Wie diss umb 2 uren nachmittag hinder Melatten im felde gescheit ware und die zeitung in Coln komen, sin die burger und vil folks, jonk und alt, dahin gelaufen, wein, beir, confect mit genomen und die verwonten gelafft und die doeden gesehen, die verwonten in Coln bracht, etliche sin zuruck uff Berchem und ander dorpfer komen. Voreirst war das geschrei von 200 doeden, 100 verwonten und 50 gefangen. Eben umb disse stunde hab ich den romischn legaten, episcopum Vercellensem, aus Coln sehen faren, hat den prior zu Carmeliten bei sich uff dem wagen sitzen. Der hat das jamer im felde selbst vernomen, wart uff Kerpen vergleit und solt zu dem von Parma uff Venlo reisen und die belegerong vor Neuss befordern. Min swager Steffen Horn zu Geien wart in dissem anfall mit verwont in ein seide, das im das netzs uisginge, bei uns sich cureren leis und doch uffs letzst genass. Sin frau Stin, wie sie das geschrei vernam, leif sie van Geien uff die walstat, soicht iren man under den doeden, duchte nit, das aller doden uber hondert gewesen. Uns nachpar uff der Bach Birckman war jemerlich und schentlich im angesigt uber den kop und gans leib zurkerft und gewont, das nau leben an ihm zu verhoffen, lebt aber noch. Johannes Rotarius procurator ist verlorn, man kan in nirgen finden, was man in im korn gesoigt hat, darin auch etliche doeden und verwonten lagen, derhalb sin fraue des kinds erwerdt ist, und ander mehe burger aus Coln. Disse grausame morderei und strassenschindereiDas Ratsprotokoll nennt den Vorfall ,eine jamerliche, uberelendige morttaten, dergleichen in deutzscher nation (nehe) mehe gleiche gescheen, mortetich, barbarisch und unmenschlich, ein grulich wirk'. (Rpr. 37 f 101 b.)macht ein grois mitleiden der leut in Coln und zwarren anderswa, also das ein rait durch ire gweltrichterib. f 100 a (Juli 4).vorsehung deden, das sie unden quamen, in herbergen, in scheuren und stellen, alle barbiren und wontartzeneren wart befolen, das sie die verwonten sulten verbinden und versorgen, den wirten, das sie inenHs. keinen (?).noitturft solten ricken. Vil frome leut inwendich und auswendich, besonder riche matronen, visiteirten die verwonten, verschafften innen bedde, nachtzhauben, schickten innen gar kostliche speis und drank, darbei dannest durch die wartende backartn, beginnen und an(der) weiber grois missbrauch geschach, die es mehe genoissen, dan die kranken. Und der verwonten starb teglich vil, die zu s. Apostoln, s. Mauritz, s. Jacob und in ander kirspeln begraben worden. Jonker Efferen, ein kreichsman aus Frankrich komen, war auch darbei verwont, das er den 7. tag julii uff dem Numart zur Klocken mit groissem smerzen starf und begraben in Coln wartBd.3, S.329. Die uff der waltstadt pliben waren haben den smertzs nit so groiß vernomen. O her wie acht man deß menschn leben so wenich daß daß dannest mit keinem golde zu bezaln istTilgung; unleserlichbesonder ein unschuldiger dhoit und der selen gefhar da von ich diß verslin gemacht.
 
Distichon.
Est hominis vita nullo redimibilis auro.
Aere resarciri mors nequit innocva.
 
Etlich in Coln, wan die beierschn kreichleude etwas herlichs verricht hatten, plagen sie zu sagen, die unsern haben diss und das getain. Eitz haben die ire auch diss morderei uff frier lantstraissen getan, derhalb sie es wol mit dem monde lastern moisten oder hetten ubel angelaufen. Aber man hoirt nit, das es innen vil zu herzen gangen ist oder das sie etwas drumb getain haben. Ich gleub doch, es sie in nit leib, darumb das sie umb sulcher ubeltait nit gehessiger wurden und fillicht darumb von got oder den menschen leiden moisten.Bd.3, S.330.
 
[585'] A. 1586 den 6. jul. uff sontag hat ein erbar rat uff allen canzeln und predigstoiln per scedulam laissn verkundigen, wer den armen verwonten bei Jonkersdorf aus barmherzigheit etwas wult mitteilen, sult es den kirchmeistern zustellen, zu recht zu wenden. Die kirchmeister s. Jacob haben kein uffsprach willn haben, dan die provisorn der armen mit dem offerman umb laissn gain und uffschriben, was jeder geben het, dess 5 gulden war, item s. Peter haben sie 100 gl. bekomen, item zu Klein s. Mertin 500 gl. und so fort an in andern kirspeln, das es ein groist beibracht hat. Wie das die barbirer vernomen, haben sie iren geiz gesucht, in irem zittel 1600 gl. gefordert, glichfals die wirte ein groist. Aber ein rait wirt es nach pilligkeit milternBd.3, S.330.
 
Anno 1586 den 6 julii am abendt hat unß min suster Maria Ordenbachs widwe die lest zu Weinsbergh geschenckt wolt nuhe mit irem sohn her Peter in ir hauß ad Gradus maria uff dem cloister neben der probsteien zehen wonen dan Johan baptista Busto italus war einmail außgezogen, den folgenden tag hat sie da gesclaiffen. Und war nuhe bei etliche tage uber 3 monat vom 21 marcii biß hie her zu Cronenbergh und uff dem Alten thorn in eitzigem begrif der wonong Weinsbergh bei unß gewest mit irem sohn und dochter Gotschalck und Tringin und deinstmagt und unß gedanckt. Mir alle hatten unß auch mitler zit fruntlich mit ir gehalten und von keiner ungnoigden willen sagen, wiewol min broder und ich etwaß unglichs hatten zu verrichten, damit mir sie in irem ellende nit betrobten noch besweirten.
 
,A. 1586 den 8. jul. sin etlich soldaten aus Neuss ins bergsche lant bei Ratingen gezogen und daselbst 30 karren mit botter, keis, salz, herink genomen und zu Neuss ingefoirtBd.3, S.331. Mines swagers Steffen Hornß diener und neiffen die im ein pferdt gelten solten haben sie mit genomen moisten in die pferdt biß uff die Steinen gegen Nuyß uber triben. Da hat man innen gesagt wa sie nit mit in die stadt wulten zehen so sulten sie sich heimlich dar von machen, wie sie dan gethain haben. Die hatten gehoirt, sie sulten 1800 stark in Nuiss sin. Disser raub vor Ratingen was uff den dritten tag geschein, ehe Nuiss berant wartBd.3, S.331.
 
Anno 1586 den 10 julii ist min 63 fhanenwagt uff s. Severinßportzs gefallen. Ich bin selbst nit mit uffgezogen dan hab den licentiatum Petrum Broich minen lautenanten daß best laissen dhoin die weisheit verwaren dan er zough eitzs viß dem fhanen wonen uff s. Margraten platzs bei der Fetter hennen er und sin sustern wolten ir hauß uff der Hoeportzn zu Grevenstein umb deß groissen zinß willen vermeden, wult auch abdancken. Item eitz hat unß neuwer fhane mit sex par blawen und gelben bannen und seinen geranten banen mit weissen und rothen ruten tuschn jedem par laissen sclegen, wilches uber 60 gl. gekost. Ich hab 2 q. 10 alb. verzert. Item 4 alb. gobel und kertzn in die lucht.
 
[586] zu Gnadendal, dem jonferncloister, nit weit darvon ingenomen. Die in der stat haben heraus geschossen, heraus gefallen, mit in scharmutzel(t) und sie untfangen und wilkum geheischn. Und haben sich beide teil uff ihr best bestain zu rustenBd.3, S.331.
 
A. 1586 den 11. jul. sin etliche Welschen, des bischofs folk, zu Geien komen, das gulischs ist, da geraubt, wiewol nit vil da war, und 3 man doit gesclagen, und minen swager Peter Schal, der von Polhem dahin geflauwen, unverschulter sachen mit eim katzbalger mitz durch das leib gestochen, das er von stunt siner frauen im armen gestorben istBd.3, S.331. Der den vorigen tag bei unß noch am dischs gessen hat, Auch haben sie einer swanger frauen das leib uffgesnittenBd.3, S.331.
 
Anno 1586 den 11 julii ist Mettel von Rhaidt Peter von Rhaidts dochter an der pest gestorben. Ir swegerfrawe Trin Nagel war eirst an der pesten kranck ginge dar mit und genaß. Disser Metteln vorman Hilger van Devren hat mit ihr daß hauß zur Tauben uff der Bach seir kostlich gebaut dar in sie eitzs wonte. Wart sant Jacob bei iren man der binnen zweien jaren verstorstorbensicbegraben. Verleiß in irem hauß zur Tauben zwei kinder hilgerß irß manß und dan eitzigen zweiten man Albert van Polhem bei der swegerfrawen in leben. Aber die 2 kinder sin folgens auch beide gestorben an der pesten. Man sacht sie were fast schuldich ist wol gleublich dan sie jonge luide waren und sich sweirlich verbaut und wol gelebt hatten. Den 24 julii starb ir dochtergin Tringin, und den 27 julii ir sontgin Engel. Und daß waren alle ire leibserben, und waren eitz Peter von Rhaidt ire fatter und Trin Nagelß irß manß motter durch die enckel geerbt wa sie es ungeneissen mogen. Disse Mettel war anno 1578 prima ja. eirst verheiligt ibi vide, anno 78 et fuerunt sed non sunt.
 
A. 1586 den 12. jul. haben die Parmischen die Nuisser aus der schanzn uff der waet vor Nuiss getriben und die aus der stat die Parmischn widderumb und das ein- oder zweimal den tag gehert und samen scharmutzelt, doch wenich pliben. Der Verdugo und De Taxis aus Vreislant sin auch dem von Parma ins leger zukomen. Desglichen ist fast geschutzs von Bonn auf Nuiss gefoirt, und der auslegerschiff vor Nuiss. Eitz hat man auch wein, beir, broit, weck, fleischs, fischs und alle noitturft aus Coln dahin ins leger laissn folgenAuf das Ersuchen des Gesandten Parmas, Ferdinand Lopes de Villa Nova, wurde die Verproviantierung vom Rate ,nach aller moglicheit' bewilligt. (Rpr. 37 f 103 b.), wie auch von andern orten gnog zugefoirt wart. Die becker und bruwer moist(en) tag und nacht voreirst bruwenBd.3, S.331.
 
,A. 1586 den 13. jul. haben der stat Coln soldaten, die mit der berghemer confauen in Coln komen und gern widder zu haus eilten, confaugeirt und vergleit, daruber des bischofs welsche ruter komen und sulchs confaue auch abgesatzstib. f 105 b., das bei 12 stat Coln soldaten bei Jonkersdorf uff der walstat pliben sin. Die ursach, warumb die berghemer confaue vorhin, und eitzs disse abgesatzst sie, soll diss meinong haben. Die colnische bischofs kreichzsfolk willen nit gestatten, das emantzs das geleide uff dem colnischn bodem soll geben, dan sie ins bischofs namen. Des bischofs ruter und knecht und schutzn haben auch vergleidt, aber ire eigen leude helfen in last brengen, (wer darf verraten sagen), dan die lantlude wulten nit lenger von innen vergleidt und confaugieirt sin. Das verdraus sie ubel, das innen das profitt untzogen wart, derhalb sie der berghemer und casterschn confauwen oft getreuwet haben. Man sagt, den 3. julii were die bergemer confaue von aussetzigen, armen leuten und andern gewarnt vor Jonkerstorp, aber hetten das nit zu herzen laissen gain, dan verachtet. Das sol das heuckelgin sin, damit sie den mort vertadingen wolten, sol aber der rauf und gutterBd.3, S.332 [586'] mehe darzu bewegt haben, das sie rich mogten werden, dan das sie des stiffs gleit wolten vertadingenBd.3, S.332. Daß het uff andere wege beß kunnen geschein dan mit sulchem schrecklichen morde. Ich hab zu andern zeiten von gulischn hoern sagen. Ihr furst het daß gleidt von Gulich durch daß stift und stadt Coln biß an den Rhein und fhair an der Saltzgassn. Wie es dan vor etlichn jarn mit vergleitung ertzhertzogen Mattheisen von Oisterich versoigt ist. Waß dhoit aber eitzs der furst und hertzog dar bei, da ihm der schimpf und den armen luiden der jamer und schade widderfaren ist. Der herzoch mois seir gedultich sin oder sinen herrn neiffen, den funffeltigen, unerhorten, groissen bischof seir forchten oder aus leibten nachgebenBd.3, S.332. Besser were es daß sie sich deß confaugern und vergleiten nit anmen wan man sich nit meher zornß annemen will dan man noch heurt. Waß geschenckt doch umb der armer underthanen verderben willen, nitzs mehe alß weren sie kein menschn, alß weren die underthanen umb der oberkeit willen da doch die oberkeit umb der underthanen zu beschirmen gesatzst sin. Doch ich laiß daß den hoigsten oberrichter verrichten.
 
A. 1586 den 14. jul. mach der munchoff, dem cloister zu Camp bei Berk zustendich, verbrant sin von des bischofs WelschenBd.3, S.332.
 
Anno 1586 den 15 julii umb disse zeit ist der unmenschlicher mordt und straissenschendong der berggemer confauwen wie es bei Jonckerstorf ergangen abcontrafeit und feil getragen. Wie ich aber vernomen daß den boichverkeufferen verbotten were, sulche figuren nit zu verkauffen und mir ein figur oder contrafeitung zu besigtigen zu gestalt wart und besorgte ich sult der gein feil bekomen, hab ich die under gesatzsten reimlin abgeschriben und lauten wie folgt.
 
Von der grulicher morderei bei Jonckerstorp.
Ein unchristlich unverschuldt mortegestrichelte Linie und Zeilenzählung: 1.
Des bischofs welschen bringen fortgestrichelte Linie.
Bei Jonckerstorf ihm Golschen landtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 2.
Die gulischs confau angerandtgestrichelte Linie.
Jonck und aldt jamerlich ermordtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 3.
Derglichen tuck nit mehe erhordtgestrichelte Linie.
Dan uff der walstadt hat man zaltgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 4.
Dhoetten dreihondert jonck und altgestrichelte Linie.
Ohn die binnen Collen zur stundtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 5.
Gebracht worden gar vil verwondtgestrichelte Linie.
Und dan im korn man teglich findtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 6.
Thoit man und weib und kleine kindtgestrichelte Linie
Den 3 julii anno 86.
 
Disse contrafeitung uff ein kufferen form ist ewegloich abgestechen, aber man sagt an drei hondert doeden sult zu vil gesatzst sin. Nuhe laiß ich das wol zu, die under den doeden ire frunde gesoigt haben sagen auch der dhoeten sie uff der walstat nit half so vil gewest. Aber die folgenß in Coln und hin und widder von den verwonten verstorben mogen die zall fillicht wol verfullen. Doch irer sie gewest wie vil es wulle. Es ist alles zu fill. Aber daß man es verpotten hat nit feille zu haben dunckt mich hett man wol underwegen gelaissen dieweil man alle ander hendel hat drucken laissen. Disse mißethaidt wirt nit gestraift wilche dannest zum hoigsten zu straiffen were. Es trift die kreichleudt an. Da bei wirt es pleiben. Wan sie bezalt wurden mogt man sie straiffen, man laicht es all uff den kreich. Der arm gemeinß man und ander gut leude moissen das crutzs und last tragen.
[587] A. 1586 den 16. jul. mach her Ernestus von Beiern, erzbischof und churfurst zu Coln, zu dem von Parma ins leger vor Neuss komen sin, und do hab man die stat Neuss aufgeheischen. Der gesetzter capitein und gubernator in Neuss, wie er sich angab, war Fridrich Herman Clut genant, einer vom adel, mach vor antwort geben haben, er kunte das ohn siner oberhern wist und willen nit doin. Zu disser zit sin die capitularn im dom vom adel gar wenich in der residenzs und bei handen gewest, als der neu domprobst, herzoch Philips von Beiern, bischof zu Regensberg, item graff Antoin van Schauwenberg, domdechen, graff Christoff Ladislaus van Nellenburg und Tengen afterdechen, herzoch Fridrich von Saxen und Lauwenburg choirbischof, kreichman, item graff Arnolt von Manderscheit, domscholaster, item graff Bernhart van Waldeck, alter diaken, item graff Hans Gerhart von Manderscheit diacon, item graff Johan von Manderschit, domkepler und bischof zu Strasburg, item graff Wilhelm und graff Johan, beide gebruder von Reifferscheit domherrn, zogen an und ab, item graff Philips, Trucksess van Walperch, domher, des abgesetzsten fetter, item graff Christoff zu Sultzs, item Hans Philips van Manderscheit domgraff. Der uberiger domherrn von graffen und fursten waren noch 15, aber noch nit capittularn, das sie hie (nit) dorften sin. Die priveirten graffen, als der graff von Seine und Witgestein, alter domprobst, die graven von Solms, Mansfelt, Winnenberg worden ohn das nit zugelaissen. Also moisten die 7 preister, domherrn, den choir und capittel im dom verwarn, nemlich doctor Conrat Ort von Hagen, dechen s. Georgen, doctor Johan Swolgen, dechen s. Andree, doctor Goddert Gropper, scholaster s. Gereonis, probst zu Soist, verwart es eitz in Westphaln, doctor Johan Kempis official, doctor Johan Walschart van Tongern theologus, doctor Johan Bruhesen und doctor Peter Gropper. Disse, sage ich, moisten den meisten last haben, die graven sulten den kreich regern, doin aber wenich oder nitzs darzu, ohn der von Saxen vorg. hat sich weilich gebraucht vor einen jongen herren. Die andern werden in zeiten des fridens die gassen mit iren seitweren wol betritten und dominern. In der stat Nuiss sullen eitz veir principal heuptlude sin, Clut, PugnetGemeint ist wohl Felix Peuchner. Strada II S. 432.und andern, der namen mir nit bewuscht, und mogen bei achtzehnhondert soldaten in sin, ohn die burger, scheir alle Deutzschen, allerlei vergatter(t) folk, verlaufen lantsaissen, wenich Engelschn, seltzam wilt gesinde, gar moitwillich, die vil schimf- und scheltwort gegen den von Parma und churfursten sich vernemen laissen. Auch dissen 16. julii hinausser geschossen, des legaten Verselensis dener neben siner sitn, item einem marketen(ter) den kop ab, den man gesoigt und nit finden kunnen. Man leucht auch vil, als das sie in der stat Nuiss das steinwech uffgebrochn, an die wel getragen, dar nichtzs an gewesen, item das sie in der stat laufgraben gemacht, item vor der stat im leger zwa katzen uffgeworfen, war alles nitzs. Die stat wart aber also benaut, das nitzs mehe aus- noch in-mocht (komen), aber im leger war alle proviant und noitturft uberflussich, doch hat ein marketenter einen drubert mit botter, keis, broit, wein, beir, steinkoln also verladen, das er vor Coln underginge und nit ins leger pracht wart, war wol 500 daler wert. Es zogen auch vil gutte leude aus Coln ins leger, den zu besigtigen, und hat sie der von Parma und ander herrn wol untfangen und gehaltenBd.3, S.333.
 
Anno 1586 den 18 julii ist Adam von Delffs dochter und Johanß von Wichemß hausfrawen an der pest gestorben wonte uff dem Altenmart am eckhauß gen der Liutgassn uber waren seir riche jonge leudt.
 
Anno 1586 den 18 julii ist auch Daem Dutzmanß sohn an der pest gestorben war seir rich und hat ein seir riche dochter uff dem Altenmart zwischen der Windecken und Portzgin bekomen. Da war nuhe beiden orthen groiß gelt rent gut und narrong, aber kein lanck leben und wenich freude dar von gehatTrennzeichen.
[587'] A. 1586 den 19. jul. hat sich der von Parma mit sinen kreichsreten beratsclacht und entlich untsclossn, man sult das kreichsfolk in Nuiss noch eins zum uberfluss warnen, die stat zu ubergeben und weib und kinder samt der burgerschaft zu verschonen und aus laissen zehen, wa nit, wurde der ernst vorgewant werden. Es mach sulches durch den trumpetterTücking: Gesch. von Neuss S. 104.und andern auch angezeigt sin, daruff sie etlich tage bedenkens genomen und innen wenich gestattet sin worden. Dieweil nuhe der churfurst von Coln, noch das domcapittel bei in selbst den kreich nit zu ende haben prengen kunnen, haben sie, wie man sagt, sich bei pabstlicher heiligkeit dess beclagt und umb hilflichen beistant angehalten und hett ire heiligkeit samt dem rade der cardinaln wol verstain kunnen, wan der erzbischof und churfurst von Coln nit catholischs sult sin und faelen, und dan ein romischer konink erwelt sult werden, so mogt deste balder ein abergleubiger Geusse, oder Calvinist, oder Martinist erwelt werden, der der catholischer religion gans zuwidder were, dardurch der romisch stoil und pabstumb in groisse gefar und abbruch irer autori(te)ten und macht sult komen, derhalb vor raitzsam und hoichnodig angesehen, das sich Liga Sancta, das ist der Heilig Bunt, darin pabst, keiser, Frankrich und vil potentaten und fursten in der christenhit, der sachen treulich beloden, dem erzbischof von Beiern mechtigen beistant deden, damit die catholische religion im stift Coln erhalten wurde. Und dweil das nit foiglicher, noch bequemer geschein kunte, dan durch den von Parma, der ohn das im wirk in den Nederlanden were und doch uff des Lige Sancte kreichskosten verricht wurde. Und ist wol vermoitlich, das es die gestalt hab. Sunst hat der konink von Hispanien, noch der von Parma vor ire personen und amt nit mit dem Trucksess oder erzstiffs Coln oder mit dem von Nuwenar ungutligs ausstain, davon man vernomen hat. Sunst sult der von Parma dem konink von Hispanien sin gelt und gutt nit gern vergeblich im stift Coln verkregen, da man noch in Hollant, Selant, Vreislant, Gellerlant gnog zu toin hat, wie uff mehe andern orternBd.3, S.334. Dieweil nuhe der von Parma in dem ansehen ist daß man siner hoicheit diß wirck vertrauwet und befolln hat und man in eitz allenthalben forchtet und ein auge uff in wirft, so wil ich etwaß von siner herkompst und auff und ankompst vermelden, nemlich wie nachfolgt.
 
Alexander hertzoch von Parma und Placentzs ist von alten edlen stam und gesclecht der Farnesser auß Rom untsprossen.Ergänzung am Rand: Paruerunt.Sin groisfatter ab avus paternus hat ein elige hausfrau gehat da mit er einen eligen sohn Petrum Aloisum gezilt und wie deß groisfatterß hausfrawe jonck verstorben ist er cardinall worden und folgenß pabst und Paulus tercius genent. Dessen sohn hat auch ein elige hausfrawe getruwet da mit der Petrus Aloisius zwein eliger sone gezilt hat Alexandrum und Octanium. Der Alexander ist cardinal worden und Octanius bischof zu Parma und dieweil Octanius noch jonck war het sich sin fatter Petrus Aloisius der verwaltung zu Parma angenomen sin fatter Paulus tercius hat im daß gestattet und mit keiser Carolo quinto so fruntlich gehandlet, daß er den Petrum Aloisium zum marckgraven erhaben und eitzigem Octovio Petri Aloisii sohn sin naturliche dochter Margaretam die zu Broissel von einer geringer burgerß dochter zur ehe geben und denselben Octavium sinen deß keisers eidomb mit willen deß pabst Pauli und consent der cardinaln zum hertzogen zu Parma und Placentz gemacht disser eitziger eirste hertzogh Octanius und eirste hertzogin der ich den wein vom einß rhatz wegen [588] dreimal in Coln presenteirt haben ein eligen sohn samen gezilt Alexandrum genant diß ist eitziger prinz von Parma der vor Nuyß ligt. Aber dieweil christus in siner uffstigender linien nit alle gliche fromen und loblichen gehat, so ist es auch hiemit geschaffen dan disses anher Petrus Aloisius marckgraf so tirannischs mit mit den burgern und edlen zu Parma gehandlet daß etliche vom adel einen bont widder in gemacht wie da von geschriben wirt und von etlichen soldaten in sinem eigen scloß erstochen wart und zur finstern auß gehangen wart bei sineß fatterß Pauli tercii leben. Aber die unschuldige burger namen sinen sohn Octanium vor iren hertzogen an und erlangten gnade. Ich hab mich auch berichten laissen Carolus 5 sult sich besorgt haben daß nach Pauli tercii absterben der folgender pabst Parman und Placentz widder nach sich willen nemen. DerhalbTilgung: nicht lesbardie beide stedt Parma und Placens vor ein groisse summamsicgeltzs verunderpfendt und versatzst wart uff ein loese, und wirt lang darnach auch widder abgeloist sin und widder zum rechten stam komen. Darnach wie ich bericht werde hab eitziger hertzoch Alexander von Parma und Placens einß konincks dochter von Portugal zur ehe bekomen damit er zwein sohn und ein dochter noch lebendt gezilt. Der ein sohn were beim koninck in Hispanien der ander were ein cardinal, die von Portugal sin hausfrau were eitz verstorben daß er widman were ein klein man van person aber groiß von verstande und tugent. Disser ist bei don Johan de Austria gubernatorn deß konincks Philippi naturlichem broder van Carolo quinta im leger gewesen und gubernament in den Nederlanden helfen verwalten den vertrag zu Gynt helfen uffrichten das im aller handel mit den staten bewost. Und alß auffs lest don Johan zu Namur in kranckheit feil und kein besserong verhoffet, verschaffet er daß disser hertzoch von Parma siner naturlicher swester sohn nach ihm oberster capitein und gubernator deß konincks Philippi uber die Nederlanden sult werden. Wie dan nach sinnem dhoede wircklich mit bestetigung deß konincks geschach.
Dar auß dan zu vernemen daß er dem romischn stoil nit ungeneigst ist und sinen vrspronck von Rom und richthomb vom pabst hat und diß kreich dem pabst zu gefallen und meistheilß auß sinem seckel gefoirt wirt und der koninck von Hispanien dem pabst dar in nit zu widder darf sin sunst worde sie in andern sachen ohn die religion her Ernestus von Beiern oder daß ertzstift van Coln antreffen sich hart drumb zu bemohen.
 
A. 1586 den 20. jul. und darumb trint haben sie aus Neuss etliche swangere frauen, auch kinder, und arme swachen laissen zehen, den der von Parma und Beiern gelt geben und sie passern laissn, doch von in vernomen, das sie in der stat fast rait hilten under den heubtleuten und befilchaberen, die burger hetten gans und gar kein regiment, noch gehuir, das kreichsfolk were ein gotlos und moitwillich folk, geben wenich gehoirBd.3, S.335.
 
A. 1586 den 21. jul. haben die in der stat vernomen, das in einem leger gut scheir gemacht wart, so sin sie heimlich zu innen gesclichen, die schiltwacht sclaifen fonden und erstochn, do drin gefallen, vil erworgt und erschossen und mit dem raub in die stat komen. Und wie man sich im leger uffgemacht, hat man aus Nuiss geschossen und vil getroffenBd.3, S.335 [588'] Sie haben auch einen vernoimten man und capitein erschossen, der sich under Antwerpen im schiffstrit gar ritterlich erzeigt, der auf Coln pracht und begraben wordenBd.3, S.335.
 
Diss orts mois ich setzen, wie des herzogen von Parma leger vor Nuiss geschaffen sie gewesen. Min neif, der doctor Johan Muysgin, der bei acht tage neben anderen Colnischn, ehe die stat erobert gewesen, die sehen bescheissen und innemen, ist folgens auch drin gewest, der sagt mir, es were ein koninklich leger und hett 8 quateir gehat, darin er geteilt were und in jedem were ein mart gewesen, wie in einer zimlichr stat, wie in Bon oder anderswahe von allerlei. Ich habs auch von andern mehe gehoirt. Doch ist folgens die belegerong abcontrafeitEbenfalls ein Stich von Hogenberg., wie ich dieselb mit iren verzeignischen, deuschen, welschn und hispanischen namen befonden, wil ich herzusetzen und laut wie folgt:Bd.3, S.335.
 
Zu gnadendail am jonfern cloister ein feirthel meilen von Neuß neigst der arft da hat der hertzoch von Parma sin logiment, mit sinem rhait, hofgesinde, herren joncker trabanten schutzn cantzlei. Und wie ich bericht sin bei im gewest der churfurst von Coln Ernestus von Beiern. Der hertzoch von Saphoien der deß konincks von Hispanien dochter zur ehe hat und mit coadintor deß von Parma ist. Item graf Salentemis von Isenbergh gewesener churfurst von Coln der abgestanden war. Item her hautepen stadthelder im lande von Gellern, mit andern groissen herrn des guldin fleischs und andern mir unbenant und unbekant.
Zu Grimlinck huisser bei der Brucken uber die erft daß fleissent wasser gainde hat der capitein Marcio mit sinem folck gelegen, daß ort zu verwarn daß nit heimlich in daß stutgin daß gehultzs lagte und uber die bruck zum leger unverwantit infiele.
 
Vor der Overpfortzn neigst dem abgebrochen obercloister der regulerer biß uber die Herstraß uff den ham, haben die hoichdeutshen, die walen, und burgundischen iren leger gehatt.
 
Dar neigst bei zu feldt zu duische und welsche leger steit regiment monß. de Laques waln, regiment des graven Octanio van Mansfelt walen, deß graven van Arenbergs regiment deuschn, burgundier.
 
Vor der Tolpfortzen, italianischn leger Camillo Capornen mede campo, don Ian Gascon, spinola mede campo und zwischn den vorg. zweien legern stunde, daß die erf abgestochen were.
 
Vor der Hantpfortzn deß graven von Mansfeltz leger generail von Tactelerei.
 
Zwischen der Hantpfortzn und der Nederpfortzn von fern der reutheien leger sich biß an den Herterbuschs erstreckkende, marquis del Gvasto italian general uberste van der ruterei und lutenant deß princen von Parma.
 
Vor der Nederpfortzn daß hispanischs mit 10 cartauwen vor sich, wilch zweidheilich stunde, sich erstreckende biß an daß Melaten huiß under der Rheinpfortzn uff den rhein. Mit 4 cartauwen vor sich, tercio mondragon m. de campo, Francisco Rhicandilia m. de campo don Ian Lagoa m. de campo.
 
Vor der Rheinpfortzn, unden waß ein schiffbruck von lange hultzern und brettern uber daß wasser gemacht daß man uff die Waedt hin uber mit bussen wagen und karren kunt faren, reiten und ghain.
 
Uff der Uhaedt gegen dem steg oder Juddensteg oder Papenportzn oder Raustep stunden 12 stuck groisser bussen und fort under Marienberge dem jonfercloister stunden 4 stuck bussen, mit iren schantzen, gereitschaft, reutern und foißfolck. Man sagt von mehe bussen die ich nit angezeignet finde wa de gestanden weiß ich nit.
 
Am eck der kelen uff der Waedt da der rhein uff die stadt in leufft bei den steinen fart da stunde ein blochuiß mit eim fendlin, und mitten an der kelen auch ein schantz [589] und vor an mitten ihm rheinstroim deß ortzs gegen den steinen lach des von Parma außleger.
Groisse lauffgraben kromgemacht haben vor der Overportzn Nederportzn und Rheinportzn gemacht gewest, mit iren schantzen und kleinem geschatz allenthalben im leger, ohn die tenten und paulunen allenthalben.
So vil hab ich von gestalt des legers kunnen vernemen, wie stark aber jeder leger gewesen, insonderheit oder ins gemein uberall, kan ich eigentlich nit wissen. Man sagt, das so ruter und foisfolk seeszehentusent man ungeferlich gewesen sulten sinBd.3, S.336.
 
A. 1586 den 19. jul., oben ubergesclagen, hat eins raits heubtman uber die stat-soldaten zu Coln den morgen froe uff dem Numart am torn einen statsoldaten, den man Krein Scheifhelsgin nant, offentlich laissen mit dem swert richten, der groisse gewalt am Daele ins wirzhuis hat begangen, wart doch in ein laede gelacht, sin misstait druff geschriben und darnach uff den kirchoff begraben. Hie haben etliche gezweifelt, ob eins raits heubtman dasselb in Coln ohn greif und scheffen des hohengerichtzs hett mogen toin, dweil der churfurst von Coln des halsgerichts in Coln allein (sich) underwindt. Aber es ist ohn greif und scheffen also zugangen und fix recht in eins raitzs regiment beschein. Den folgenden 20. jul. haben zwein der stat soldaten einen marketenter, der ins leger vor die stat Nuiss wolt foeren, abgelacht, umbpracht und ermort, daruber des churfursten rode roit zu maissen komen, sie beide uff der tait befonden, die sie auch bekanten und van Merhem, da diss beschein war, zu Coln an die Eigelsteinsporzen der burgerwacht zu straffen uberliebern willen, aber Herman Widdich, der von eins ratz wegen bei der wagt gestanden, hat sie nit untfangen willen, dan gesprochen, hett sie die roede roit uff dem colschen bodden und uff der tait funden, sult er sie hinnemen und innen ihr recht toin, so hat er sie hingefort. Wie es aber gefaren, hab ich nit vernomenBd.3, S.336.
 
Anno 1586 den 21 julii hat ein rhaidt zu Coln zwein schreinschriber uff ein mail erwelt nemlich Johan Schutz den gerichtzschriber s. Severin, Wierstraß, Gereonis, Igelsteinß und Wilhelmum N. vorwesern im Wipperwald notarium und der schrinen etwaß kundigs und daß in stadt Henrici Weberß schrineschribers Laurentii Weberß deß secretarii sohnß den vor den 16 julii verstorben war ,so das eitz mit Petro Toppio drei schrinschriber sin, da lang nit mehe dan zwein gewesen, und dem folk ubel damit geholfen wart, dan sie auch fritags und samstags uff der rentkamern, wie sunst oftmal, sin moisten und der schrin dan nit abwarten kuntenBd.3, S.337dissen tag hat man auch Everhardum amptludeschriber und Sebastianum Feder rhaidtzrichterßschreiber in stadt Petri Feisten und Henrici Weberß uff die fritags kamer vor secretarien erwelt.
Und Wolterus N. ist folgenß in stadt der verstorben Petri und Henrici vorg. von orene und scheffen zu Airsberg und Nidderich vor iren gerichtz schriber angenomen. Also sin nuhe in 4 monat zwein schrin schriber und daß vorige jar zweinTilgung: Secretasindici gestorben requiescant in pace.
 
Anno 1586 den 20 julii ist die nachtwagt den 21 julii die tagwagt vor minen fhanen uff die Haneportzs gefallen, dan im belege vor Nuyß moisten alle fhanen nacht und tagh uff allen portzn tirmen und warden starck mit 6 fhanen wachen, und war min 64 sche fhanen waght, daß corpus bleib den tag uff der portzn essen, also verzert ich 3 quarten facit 15 alb.. Item gobel kertzn die nacht, mullich solt zur mittags maltzit beilagen aber nemanß reiß den budel also moiß daß glach auß dem vorrhaidt bezalt werden. Man stach auch den neuwen fhanen oben zum Summerhauß hin auß leiß in flegen. Und es war sontag daß die burger vil inß feldt gingen zeitung von Nuyß zu vernemen. Wie nuhe die mittags maltzit gehalten ware und zur noitturft gessen und wein gedroncken hatten, so quam min swager Benedictus von Swelme da hin, schenckte mir ein firdel [589'] rhaitz weinß und noch mineß fendrichs swager zum Kriptz in der Schildergassn schenckte im ein firdel weinß darzu quam pingsthorn her Pilgrums burgermeisterß lautenant den toiften mir und waren mit den herrn frolich biß umb die veirthe stunde diß war daß zweite gelaich. Darnach quam min lautenant der licentiat Berich bracht 12 q. widder an und quam Johan Peil von einß rhaitzs wegen sampt der stadt fendrich profaiß und befilchaber dahin die mir im dritten glaich auch toiften. Ich hat die nacht noch den tag nichts gesclaiffen und ich wart beschenckt war aber spade daß die pfordts gesclossen war. Ich ginge mit zweien vorhin nach hauß leiß den lautenanten und fhanen folgen deß war mir lange im dronck so seir widderfaren wie eitzs.
 
A. 1586 den 22. jul. Marie Magdalenentag sullen sich etliche zu Nuiss uff der statmuren mit weissen stecklin (haben) sehen laissen, in gestalt, als wulten sie sich ergeben uff gnade, und man hab sie wissen laissen, sie sulten geleit haben hinaus zu komen und ire meinong anzugeben. Hie wult (ich) nuhe nit gern anders schriben, dan wie es in der warheit were, derhalb hab ich nit zu seir geeilt, diss herihn zu schriben, bis eirst nach einem monat, zu vernemen, ob sich das gerucht eindregtich verfolgte, so hat es sich doch verfolgt, ist auch zum teil in truck ausgangenVgl. unten S. 340.. So ist Fridrich Herman Clut, capitein in Nuiss, selbst hinaus ins felt zu dem herzogen von Parma und Ernesto, churfursten von Coln, mit etlichn komen und angezeigt, das antwort hett sich verzogen, dan man hett sich dess lange nit verglichen kunnen, doch wulten sie die stat uffgeben, vurbeheltlich, das sie ungeletzst mit flegendem fanen, mit iren geweren, brennenden lonten und einer kugel im monde samt dem plonder wulten auszehen, dess sult man jedem drei monat zols geben. Der herzog von Parma sult ihn da zu willen laissen, das sie mit iren sitweren ungeletzst darvon zehen sulten. Und wie sie sich nach etlichem gespreich nit ferners hetten verglichen kunnen, sin sie ungeschafft von einandern gescheiden. Und kurzs darnach hetten die in der stat strack mit villen schussen nach dem herzogen und churfursten geschossen und einen von den befelchabern erschossen. Im truck stunt, wie sie vom herzoch abgescheiden, hett Clut den in der stat ein zeichen mit dem wink sines hoits geben, daruff und nach hetten sie geschossen, und sult ein stratagema und kreichsansclag gewest sin. Von dissem zeichen des hoits hab ich nemants gleublich hoeren sagen, aber mit dem ausscheissen glich nach dem scheiden stimt das gemein durhaftig gerucht. Mit dem zeichen kan es sin oder nit sin. Dan das ist war, das der herzog mit sinen herrn und umbstant uff henden und foissen darvon hetten kraufen moissen. Man weis auch, das ein moitwillich gesinde in der stat war, die dem Clutten nit allezit in allem gehorsam waren. Nuhe machte diss scheissen und listigkeit eine groisse verbitterung und geschrei ihm leger und allenthalben, das man vorgenomen hette, sulchs zu wrechen und den ernst desche heftiger vor die hant zu nemen, besonder das die in der stat den herzog heslich gescholten und beschimpft hatten. Darzu dan gesagt wart, sie hetten vorhin einem trompeter und lackeien, so zu innen in die stat gesant waren, die kop ab-Bd.3, S.337 [590] gehauwen. Diss moist mit drunden laufen, wiewol es im truck nit funden wirt. Und von disser stunt an hat man sich zu beiden seiten vor finde lassen mirken, wie dan folgens leider sulches ist uisgebrochen. Es were wol zu wunschen gewest, das uff die condiciones, die stat zu ubergeben, etwas sanftmodiger gehandlet were worden, dieweil der herzoch bis herzu gnediglich gehandlet hatt, das er den loff hie nit gesmelert hett. Doch was lag im dran? Nuiss und das erzstift gehoirt sinem konink nit zu. Aber die nachkomen neutralen werden uber hondert jaren disse strengigkeit erwegen und uber vil beikomsten disputernBd.3, S.338.
 
A. 1586 den 23. jul. wolt der von Parma zurusten, die stat Nuiss zu bescheissen. Diss war uff der hilligen drei konink tag, do regnet (es) sier, das es damit etwas verzogen wart. Sunst war es vor etlichen tagen gesagt, der herzog wult des pabst angepotten swert auf des hispanischen apostels s. Jacobs tag binnen der stat Nuiss untfangen, das eitzs dem sagen nach nit geschein mogt, dan das geschutzs was in der netzsten nit so bequemlich zu regeren. Aber der regen hoirt doch den anderen tag uff, das es treuge wart, do sie sich mit aller macht rusteten zum scheissenBd.3, S.338.
 
A. 1586 den 25. jul. s. Jacobi haben die Hispanischn mit dem von Parma irem besondern apostoln und patronen wenich gefeirt, sie mogten lichtlich davon absolveirt werden, und haben das grobe geschutzs, so sie meisteils aus Brabant bracht, uff veir orten der stat Nuiss los gain laissen, nemlich an zwien orten bei und aff die Nederporzs und an zweien orten bei der Rheinporzn. Ich vernim nit, das an den andern porzn geschossen sie. Die Tolporzs und die Hantporzs werden binnen stark zu gebolwirkt sin. Die geschossen kugeln sin isern gewest van drissich, veirzig, funfzig ponden, das meist soll 75 pont gewigen haben. Etlich sagen, der groisser bussen weren 36 gewest, jede dreimal mit nuinen abgangen, weren 2700 (?) schuss. Etliche sagen von 3000 schussen. Die truck sagts auch. Aber da das leger abcontrafeit ist, sagt ungeferlich von 24 groissn stucken, wie sie quoteirt stain mit ziffern, aber weren 3773 schuss in all geschein. Und das laden und koellen der bussen were mit sonderlicher kunst und fertigkeit geschein, alles in der eil, dan zu jeder bussen weren 10 oder 12 man und jongen gewest, wilche mit den kugeln, kraut und essich gefast waren. Und het diss scheissen vom morgen an bis nach dem mittage gedauret. Wie die truck sagt, die sagen, es hab getauret bis an den abent und were vil schadens in der stat an gebeu und luden beschein, die druber getoidt, gelembt, zersclagen weren, auch die torn, mauren und welle an der Nederporzen und Rheinporzn uberhauf geworfenHs. gewolf.und der ingank bereidt. Diss scheis(sen) hat man in Coln und ferners umb Coln gehoirt. Gegen dissen tag am abent und nacht hat man gemeglich angefangen zu stormen, damit sie in der arbeit und ohn sclaif und raue die nacht pliben, dan nit zu sclaffen ist groisse pein. Aber wie die truck sagt, hetten die in der stat zwein storm abgesclagen, werden sich ohn zweifel uff das abtriben erfreut und mit einem trunk getroist haben. Vorhin hatten die ihmBd.3, S.338 [590'] leger gelost, wer von innen den eirsten anlauf sult doin, und were uff die Burgunder gefallen, das dem von Parman nit wol gefallen, dan er hett die alten nit gern gewagt. Doch sagt man, weren die Welschen eirst, die Italianer darnach, abgetribenBd.3, S.339.
 
Anno 1586 den 24 julii ist min pachter Wilhem von Metternich genant Carden Wilhm zu mir komen deß ich in verzeigniß disses Nuyssers kreichs seir nach vergessen hett, und 2 capun 1 keiß pracht auch Paulum Hoinfirchn den offerman und schriber zu Vernich bei sich gehat und haben unse sachen samen ubersclagen und gerechnet, und hat sich befunden daß er mir per rest schuldich ware van den vorigen jaren 37 malder roggen, und 20 dall. pension an gelde.
Nuhe hat mir Wilhem geregnet daß er mir bei jonker Poltstein her zu Mugenhußen vor steur gelt zu dissen kreich verlacht hett und bezalt, alß von 26 morgen landts von jedem morgen 13 alb. und noch von jedem morgen 12 alb. facit 12½ daller, die ich im an den vorg. 20 dall. nachgelaißn hab, so daß er mir 7½ per rest da von schuldich pliben. noch hab ich im uff sin flissich clag und pitten an den 37 maldern die mir resten 17 mald. nachgelaissn sampt allen unkosten, schadens deß dort kornß, und zerong, also daß er mir derwegen 20 malder per rest schuldich bleift. Her uff sol er mir kunftich martini anno 86 bezaln und da von abkurtzen 6 malder k.. Und dan in stad der vorg. 7½ mal dall. restanten und der 4 dall. die zukunftich remigii anno 86 fallen sullen 12 dall. ist 0,5 dall. mehe geben. Und gegen die vorg. 20 mald. und 12 dall. sullen die 3 morgen landts zu Vernich in voriger obligation und underpfande pliben stain. Dieweil sich auch Wilhem beclagt, daß er diß jar 86 uff sin gut zu Swartzem selbst sie gezogen wonen und den underpechter Kalkop abgesatzst hab umb deß willen wie auch deß kreichs halber min landt zu Swartzem sie ungebaut verpliben ligen und nit mehe dan ungeferlich 6½ morgen besehet und ubel stae. Ist vertragen daß ich im den pacht von remigii anno 86 so noch fallen sol, nachgelaissn und quidtgescholten hab. Also sin im in all nachgelaissn 33 malder kornß sampt allem verlech unkosten, zerong, schaden und interesse. Da mit ich im zu vil forthel gethan hab, belangende Wilhems beger fort mehe am jarlichen pacht nachzulaissn daß er die 16 malder nit vol durft bezaln. Disser punct ist in bedencken gezogen umb allerlei ursachen, auch zu vernemen wie es sich in dissen kreichsleuffen zutragen mach. Hie bei an und uber sin gewest min broder Gotschalck und obg. Paulus Hoinkirchn schreiber, Actum Aucet die ut supra.
 
A. 1586 den 26. jul. uff s. Annentag, war saterstag, ist Nuiss, die vorneimste stat im erzstift Coln, durch den herzogen von Parma erobert und ingenomen. Und ist das also zugegangen: Als man die verlitten nacht (wie s. Jacob tag gefalt) die mauren hin und widder bestigen und das nuisser kreichsfolk in stetter arbeit und wachen gehalten hat, das sie etwas abgewichen, moede waren und sich am morgen erquicken mit essen und drinken wolten, und darzwischen die Hispanier einen zerschossen torn ersteigen und ingenomen und den anderen zugeschrauwen, es were hoich zeit, still in der stat, sie sulten ungesaumt eindringen, und sinHs. haben.daruff die anderen alle zur Nederporzn und Rheinporzn, da es am meisten an den mauren erschossen und offen war, frei ingedrongen. Dargegen sich Clut, der oberst,Bd.3, S.339 [591] mit den andern capitenen und soldaten in Nuiss heftich in die gegenwer gestalt und die Hispanier von dem torn willen treiben und mit feur und rauch demfen, sin die andern von baussen so stark uber graben und mauren in die stat getrungen, geschossen und gestochen, und daruber den Clut durch ein bein geschossen und beschedigt, das er abwichen moist und die andern von groisser arbeit gar machtlois worden und der groisser mennigten keinen widderstant an den porzn und mauren mogten doin, sin die befelchaber mit innen zuruck in das munster, kirchoff und mart gewichen, vermeint da widderstant zu toin, aber sie haben sich da nit stark gnog kunnen machen, noch versorgen, das sie sich her und dar in die starkste torn und heuser verstaichn, und als die gewalt des parmaschn folks vor den fois, wer sie anquam und antroffen, erschossen und erstochen, haben sie die stat Nuiss umb die zehende stunde vormittags in ir gewalt bekomen und erobert. Die burger hatten sich seir mit weib, kindern, frauen, gesinde in die keller begeben. Die orter, da sich die heuptlude, befelchaber, soldaten in der stat hinbegeben hatten, wurden besoigt und, wer nit namhaft war, erstochen. Uff einem torn waren vil soldaten geflouwen, wurden alle getrongen, herab zu komen und ihre kleider abzulagen, batten und verhofften gnade, aber worden alle erschossen und erstochen. Die Hispanier und Italianer namen die beste heuser innen, erstachen die soldaten, fingen die burger in kelleren, in verstochen heimlichen ortern samt frauwen und kindern und ranzonden dieselben. Und worden die heuser durch die ganse stat ingenomen und geplondert, und war alles preis nach irem brauch, wan man stet mit gewalt innimt. Wiewol gesagt wart, die stat Nuiss were ohn das preis geben worden. Darnach umb die zwelfte stunde des mittags ist der herzoch von Parma mit sinen herrn und trabanten und schutzn, auch vil andern burgern und leuten von Coln und anderswa, hin in die stat komen. Disse zeitung hat van stunt an der Belleius an den legaten Vercellensem und d. Musgin an minen neif, hern Lutger Hersbach, obersigler, aus dem leger zu Coln geschriben, und post uber post komen, das es in wenich stunden ein gans stat-lantgeschrei worden ist. Heirzwischen hat man in der abdien zu Neuss, etliche sagen, in der Schoinecken daselbst uff dem markt, Fridrich Herman Clut gefonden under eim bett, fast verwont, und andern mehe von capiteinen und befilchabern. Dieselben hat man gefragt und verhort und Clut samt andern zu sieben zu an das raidhaus zur finstern hinaus gehangen. Und ist darneben hie und da durch die stat ein feur angegangen. Folgens mogen auch die doeden ubersclagen sin, das irer bei veirzehen hondert ungeferlich gewesen, darunden auch etliche aus des von Parma folk vernomen sin, wie vermoitlichBd.3, S.340.
 
A. 1586 den 26. jul. umb die stunde und zeit, wie Nuiss ingenomen worden, hab ich samt andern ihm rait zu Coln in der cammern gesessen, den der alte irtumb zwischen den hoitmechern und snidern committeirt und befollen war, davon zu refereren, wie geschach. Und leissen sich die referenten under dem refereren vernemen, wilchem teil sie am meisten zugetain und geneigt waren, ehe das man umbfragte. Und war der stois principalich, das sich die hoitmecher beclagten, die snider verkeuften etlichn kremeren und fremdenfremden Brabendern und derglichen personen. l. c.die geregtigkeit des stofferens der hoede, das ist die hoede mit siden, flawiln, lint zu foedern, zu besetzn und zu zeren, als gehoirte innen das wirk zu und nemen von jedem gelt 6, 8, 12 ggl. und das zu nachteil der hoetmecher und andern, dan allesBd.3, S.341 [591'] nehewirk stunde innen nit zu, befonde sich auch in irem amtsbreif nit, sunst moisten es wapensticker, hanschenmecher, kussenmecher, budelmecher, teschmecher, gegermecher, perlestickerschn, linenneherschn und wilche der vil sin, von innen kaufen, dweil sie dan eim rait mit irem verkaufen zu nach getast, weren sie zu straifen. Die snider wulten, es gehoirte innen zu, die hoetmecher moisten innen ein erkentnis darvon geben, wie vertragen were. Aber dweil allerlei infiele und es spade wart, ist disses morgen nit mehe verhandletBd.3, S.341.
 
A. 1586 den 27. jul. ist uff dissen sontag das gans geschrei in Coln gewest, wie Nuiss in lichter flammen stunte und brent, wie min suster Sibilla und nachparen uff der Hoeporzen durch die ganse stat und besonder uff porzn und tornen uff der wacht in der voriger nacht gesehen haben. Und ist das munsterVgl. Tücking l. c. S. 106., s. Quirinskirch und torn, oben abgebrant, wie auch der abdissen und jonfern abdei und wonungen, der Clarissen cloister, Marienberge, s. Sebastianscloister, das raithaus, das kaufhaus und burgerdrunkhaus, die schoine heuser umb den markt, der Lewe, darin min hausfraue Weisgin Ripgin geboren ware und vor 112 jarn bischof Herman von Hessen in dem belech drin gelegen hat, zu grunde verbrant, item alle schone heuser uff der Ober- und Nederstraissen umb den fridhoff und vil straissen durch die ganse stat. Doch mach das Minderbrodercloister und etliche heuser bis an die Overporzs nit verbrant sin, wie auch das jonfercloister Hinhoeffen nit verbrant worden. Also das dannest etlich vil hondert huiser verbrant und verdorben sint, doch sagt man, es staint noch uber hondert heuser gans, etliche von anderhalb hondert, etlich von 200 huiser, die zu bewonen weren, darin dan grois gutt an korn, fruchten, ingedoim und hausrade verbrant, verdorben und zu nit worden. Und wiewol gebotten, das feuwer zu leschen, so haben die gefangen und verborgen burger nitzs darzu kunnen oder durfen toin, das kreischsvolk und marketenten habens nit willen, auch nit kunnen leschen, dan die putzen waren mit hulzn wirk, bedten und gepacken verstopt, die ketten, seil und emmer von den putzen, fremden umbliegenden, waren nit vorhanden, also das diss feur oberhant nam und die stat wol acht tage brant, ehe es allenthalben ausginge. Nuhe wirt nit gezweifelt, diss feur haben die verzweifelte boben in Neuss mit vorsatzs zugerust, als Pugnet, Lanckhar mit iren geselln, wilche die stat dem fiant nit gegunt haben, dweil sie wenich hoffnong hatten, die zu erhalten, und verhofft, sie sulten darvon haben zehen mogen und innen das feur zur letzen gelaissen, da in got das nit willen zu gut geben. Ob dan wol vil sin, wilche Clutten und die soldaten in Nuiss des brants halber untschuldigen willen und sagen, als die welche und die dusche soldaten des von Parma und churfursten gesehn, das die Hispanischn und Italianer die beste heuser ingehat und geplondert, hetten sie aus abgunst die heuser angestochen. Diss aber hat keinen klank, dan man hat vil tar, reifen und krenzs mit swegel, fett, untzel, tarren, stroe, lonten, garn, pulver hin und widder oben uff den leufen under den tagern funden, das es nit wol anders zu gleuben oder zu vermoiten sieBd.3, S.341dem sie nuhe wie im wol, die gut alte stadt Nuyß ist jammerlich verbrandt, an hondert und mehe jaren wirt er ohn zweiffel mit neuwen bauwe vergut werden oder in vorigen bau gerathen. [592] Anno 1586 den 28 julii ist min 65 fhanenwacht uff s. Severinßportzs gefallen. Verzert 2 ueten 10 alb.. Item 4alb. gobelger. Item kertzn in die lucht. Dissen abendt hab ich neben dem corpus, Jaspar Liblar zur setzproben uff der Hoeportzen zum lautenant deß heubtmanß erwelt undangenomen in stat deß lic. Broich Dissen abent und nacht (28. jul.) ist vil gespreich nit allein in unsem corpus, dan allenthalben gewest. Man hat verhofft, dieweil Nuiss ingenomen und der von Parma mit dem leger vor Berk verrucken wurde, sult es fortan mit der swerer wacht etwas gelindert werden, wiewol noch zugesehen und nemants vertraut moist werden. Man sagt, der wein, so in den kellern zu Nuiss fonden, sult mit venein vermengt sin, nemans durft ihn kaufen. Aber das hat sich nit verfolgt. Vom Clut wart gesagt, er were ein gulischr edelmanVgl. oben S. 267 A. 3., der fatter hett bei dem alten herzog zu hoff geritten. Disser were ein amtman und diener graff Adolfs von Nuwenar, Mors und Alpen gewest und dem mit eide verpflicht, treue und holt zu sin. Und dweil nit allein der abgesetzster churfurst Gibhart Trucksess, dan auch sin her, graff Aloff von Nuwenar, erfhaifmeister des erzstifts und erbvagt zu Coln, viantlich mit verjagt und des sinen untsetzst were, hett er als ein treuer diener Nuiss helfen innemen in der viantschaft, verhoffent dardurch sin lant zu erlangen mit dem swert oder durch ein soene, were under sulchem schein zu weschen, wie etliche vermeinten, aber etliche sagten, er were nit zu vertadingen. Von den anderen capiteinen in Nuiss sagt man, Lanckhar hett vorhin Bedber innen gehalten, bis er mit gewalt draus getriben were, bis ers vorbeheltlich leibs und guts durch einen vertrag ubergeben, Pugenet hett ein Clarissn zu Nuiss getruwet, auch were ein heubtman van Arnhem drin gewesen, ein koener man. Und weren doch disse heubtleut und ander befelchaber alle Calvinisten gewesen, wilche kirchen und clausen spolieirt und uberhauf geworpen hetten. Sunst weren sunderliche gein vernoimte vom adel in Nuiss under in gewest. Die gemein soldaten weren verdorben, verschulte, verbante leude aus stetten und vom lande gewest, ploichknecht, scheifer, heckelsnider, hirten, offerlude, monchen, pertzknecht, die iren herschaften ungehorsam, faul, straifgirich, uffsetzich, moitwillich waren, darzu (sich) etliche moitwillige burger und folk in Neuss gesclagen, die zu der wraich, zu rauben und stelen lust hatten und wenich guts toin wultenBd.3, S.342. Derhalb sagt man, es were wenich an innen gelegen nutzer weren sie dhoit dan lebentich, so klein hofnong bei innen ware oder auffkompst. Vil hetten nit zu irem vorigen handel, wirck, deinst, landt heimat durfen komen da sie ire eigen nachparnund herschaft verrathen, gefangen, beraufft, verbrant hetten. Und hetten also ire wol verdeinten loen und straf untf..
Es wart gesagt sie moisten uff untsetzong sich hart vertroist haben, sunst hetten sie verblinte leuthe gewest sich gegen sulche groisse gewalt zu setzen, oder moisten nit verstanden haben daß es nit deß churfursten kreich allein gewesen, dan auch deß pabst und koningks von Hispanien und vil groisser herrn, aber es sunt meistheilß unerfaren grobe ungelerte leudt gewest, die wenich im kreich oder ehe in einer belegerong einer stat gewesen sin.
Man wust auch noch von dem abgesetzsten bischof Gebhart nit, wa er sich verhilt in Hollant, ob er einigen zustant hat oder nit, item ob graff Adolf noch in leben were oder nit, so vil strit, wettungen und disputeren umb sines leben willen ware. Einer sagt, sie weren bei dem Licester, stathelder in Hollant, zu Utricht, Delft, Dort, die andern, sie weren in Denmark, oistwartzs, zu Lunenburch und derglichenBd.3, S.343. Auch wart es gefragt, ob es nutzs oder nit nutzs sie daß Nuyß so balde in zweien tagen allein mit scheissen und stormen erobert sie. Darauff meinten etliche, es were dem ertzstift ein schande daß ein frembt folck die feste stat im lande in zwien tagen kunten erobern, [592'] auch dar umb nit gut alß wan man Nuyß in zweien tagen erbern kunt, wurde man Coln in acht tagen erobern kunnen, dan nuiß were Coln ein groisse vor borg gewest von den Nederlanden oder Engellant Schotlant Denmarck und derglichn. Dargegen meinten etlichen es were dem ertzstift nit so groisse erhe, were doch glichewol nutzs und nodich daß Nuyß auß deß bosen folcks henden bracht were were, sunst were deß außstruffens rauben stellen fangen spannen nimmer ein ende gewest, der ploich hett nimmer mogen ghain, der acker were ungebaut, die durfer und haif sonder leude unbewont pliben im stift.
Her auff stimpten sie alle, wie es zu hoffe were gewest Clut mit sinen gesellen sulten gedacht haben, dweil mir die burger zu Nuyß in verderblichen schaden gebracht, so willen wir gelt von in nemen und innen die stadt widder uberliebern wie zu vor, mit dem bescheide daß sie neutral sullen pliben biß zu vißtragt der sachen, alß dan hetten sie redlich gehandelt, die stadt und burger weren in den grundt nit verdorben sie auch nit umb daß leben komen, aber der zorn haß, abgunst, einpaß, geitzs, hoichfart stoltzs, ungluck hatzs also geben, deß man sich uber menschen gedencken vil jar wirt beclagen.
Diß und deß mehe waß unß materia und gesprich uff disser wacht durch die nacht.
 
A. 1586 den 29. jul. sagt mir min neif, d. Johan Muisgin, der im leger vor Nuiss gewesen, die stat hat sehen bescheissen, an der Rhein- und Nederporzn stormen und innemen und mit dem von Parma drin gewesen und eitz von dannen in Coln komen ware, das es ungeferlich zugangen und geschaffen, eben wie ich oben erzelt hab. Und wer zu den mauren aus der stat gefallen, (den) het man erstochen. Sie weren auch im eirsten anlaufen abgetriben. Und er preisden den leger hoichlich, wie herlich es darin gewesenBd.3, S.343. Er ware nit dan zu besigtigen dar gewest.
 
A. 1586 den 29. jul. sin eins raits zu Coln verordnete, als her Hardenrat, alter burgermeister, jonker Wolffkeil, urtelsmeister, d. Haickstein, syndicus, hinab nach Nuiss ins leger zu dem herzogen von Parma gezogen und in mit dem wein vereretGemäss Beschluss vom 28. Juli (Rpr. 37 f 116 b). Am 4. Aug. erstatteten die Deputierten Bericht über ihre Sendung. (ib. f 120 a.) Der Herzog erbot sich ,zu bessern underhaltung alten wolherprachter correspondenz', verversprach, zur Wiedereröffnung der Schifffahrt beizutragen, forderte aber die Ausweisung der Rebellen von Antwerpen, Venloe und Grave, ,da man (es) der kon. maj. zu Hispanien, oder auch seiner f. durchl. nit zu guttem oder zu liebe tun wolle, das mans dan got almechtich zu eren und sich selbst und dieser alten loblicher catholischer stat zu guttem tun wolle und also ir selbst vatterlant erretten.'Bd.3, S.344.
 
Anno 1586 den 30 julii hab ich mit minem broder bei minem swager doctor Michael Glaser schurfurstliche rhade im Hoff van coln in der Dranckgassn gewest und mit ihm alß commissario gehandlet daß man minen neiffen Peter Weinsbergh und Annen von Gusten daß huiß zur Gotzgnaden hinder dem saal 18 jar jarlichs vor 20 daller zu sult sagen, deß sult er 300 dall. jeden zu 52 alb. druff geben der er doch 50 dall. in sult halten und macht haben dar in zu verbauwen, und wan die 18 jarn umb weren und man innen dan dar auß wult haben, so sult man innen soenen und iren erben doch ohn pension oder interesse van gelde zu geben widder ire 300 dall. zustellen, deß sult min gsther churfurst und her Ernestus underschriben und sampt eeim erwerdigen dhomcapittel be siglen. Diß hat d. Glaser also an den churfursten und dhomcapittel gelangen und iren willen darf erlangen.
 
[593] Anno 1586 den 30. iulii die mercurii sin die zwilling Benedictus und Gotschalcus beide ebruder von Weinsbergh elige kinder und sohne Gotschalckn von Weinsbergh und Margreten von Swelme eluden im huisse zum Truben an der Hoeportzn in s. Jacobs kirspel vor eilf vren geboren. Mir schickten von unsem dischs hartfleisch und groinfleischs vor die frawen und nachparschn dieweil es eitz umb den mittag ware daß sie da essen pliben. Diß ist in dem belege vor Nuyß geschein da die stadt Nuyß vor 4 tagen ingenomen und noch im feur stunde und braute. Den andern und 31 tag iulii uff s. peter vinckels abendt sin die beide kinder mit zweien silbern zu s. Iacob von hern Emilio Bruwilensis caplan gesegnet und geteufft. Deß elsten tauffpatten war ich Herman und Benedictus von Swelme der motter fatter darnach es genant wart dan ich im den namen dar zu ich genoigte hat freiwillich uberleiß. Und Catharin von Hemmersbach sineß fatters motter war die goede. Deß andern taufpatten waren min broder Gotschalck von Weinsberg der den namen er bitten und erhalten, und neiff Reinhart van Dutz, die goede ware Mettel von Erverfelde, siner motter motter. Es wart mit rade der heffelschn und frunt mit dem teuffen geeilt, dweil die kinder nit das starkste waren. Derhalb dankt man den nachparinnen, die mit in der kirchen gewesen bis uff ein andermal, dan es noch frohe umb 8 uren war, auch in der eil uff einen hast nitz gekocht war, doch bleiben die patten, goeden und neigsten da und assen die zop und funden rait mit der hilfen Gottes, das die kinder von irer eigen motter geseugt und gesont worden, wiewol es swerlich beiquam. Auf der tauffen hat ich minem patten Benedicto geben ein flawilen swartz teschgin mit gelde, wie folgt, und ein breifgin, darauff ich geschriben: ,A Deo Benedictus sit et vocetur, a. 1586 die 30. julii natus. Zu dem wunsch ich Herman von Weinsberg der alde dissem patten samt sinen eltern und der ganser fruntschaft heil, gluck und wolfart.' Die beiligende stucker waren: ein dubbel ducat; ein sonnencroin; zwei raitzeichen; ein alt rader albus; ein silber leffelgin, ein ort dallers wert; das teschgin galt 16 alb. Item der hevelschen 9 alb., der wartzfrawen ein ort richsdallerBd.5, S.271item zwei raitzeichen. Item ein alt rader albus. Item ein selber beffelgin ein ort dallers werdt. Item daß tischgin palt 16 alb.. Item der hevelschen 9.alb.. Item der wartzfrawen ein ort richsdaller. Diß zwillinck sin nuhe rechte agnati primarii des hauß Weinsbergh, derwegen gode sonderlich danck und loff zu sagen ist.
 
Anno 1586 den 31 julii wie die zwillinck beide agnaten vorg. nuhe geboren und geteufft waren, gedacht ich gott wirt sie auch erhalten und erneren. Die eltern sin wol schuldich ihr best zu thoin und sie gode zu befillen vor sie bitten, sie foeden, sie vur wasser, feur, ungefhall hutten, sie recht und sclecht mit gesondem leib und glider uffzehen, dan leren bitten, lesen, schriben, ein kunst und hantwirck und gutten luden dienen. Daß alles sin sie schuldich daß uberich groisse schetzs und richtumb sin sie nit so genawe schuldich. Doch sullen sie darnach auch nigt erhen tragten nach irem vermogen.
Ich hab auch an das sprichwort hie gedacht, ein ammigt ist ein graifschafft, daß ist ein handtwirck oder kunst dar [593'] von man das liebe broit und leibsnoitturft mach gewinnen und das leben mit erhen nach sinem stande erhalten, daß ist vur wair ein grafschafft und herliche richtumb da bei man gnog hat. Also troist ich mich und der eitziger zwillingeltern mogen sich auch troisten wan ire kinder erzogen sin, daß sie konst und ampter leren mogen oder sunst gutten luiden dienen mogen da durch sie erhalten werden.
 
A. 1586 den 31. jul. wart gesagt, der herzog von Parma sultHs. ,het'.Ernesto, dem erzbischof zu Coln, die mit dem swert eroberte stat Nuiss samt den sclusseln und regiment geschenkt und uberliebert haben und gesagt, sin konink het stet genoig, begerte der stat Nuiss nit. Das gerucht hat vorhin gangen, wan der von Parma Nuiss erobert, wurde er sie vor sin kosten inhalten. Wilches dannest nit beschein, dan der churfurst Ernst hat sie mit 500 deuschen knechten besatzst und sinen Stoiren zum stathelter drin gesatzst, der sin losament im Camperhoff ingenomenBd.3, S.344.
 
O Nuyß man sagt und schimpft eitz mit dir daß dhu Nuyß genent und in der thaidt Nuyst weres worden, daß mir von hetzen leidt ist, dan ich oft und duck dar in frolich gewest bin und mir da vil ehren widderfaren ist, daß ich sie wie pillich widder lieb hab. Man spricht und schribt von dir ohn seiß Nuyst. Wan ichs recht bedenck so irret man nit all. Dan wa ist din gotzdeinst, din kirchen, cloister, hiltumb zerait geistlichheit. Wa ist din rhaidt, scheffenstaill, gerichten, cantzlei rentkamer, privilegia, und geregtigkeiten. Wa sin din schoine huisser, haiffe, gebewe. Wa sin din merckte, din zol, din inkompst, din handel gewerb ampter deinsten und gemein folck van man frawen alt und jonck sohn dochter knecht und megde. Wan ichs recht uberlage, es ist eitzs scheir nichts. Einer (Johannes Helman l. se conposuisse)nachtr. Einfügunghat in einem disticho den datum diner eroberong und zerstorong mit den zallittern gemacht, und dich zu Nuyst gemacht und machen willen.Ergänzung am Rand: Neun collegien der ban verkundigt.Lautendt wie folgt.
 
Anno 1586.
Nussia de nihilo pano cognomine dicta.
Nussea sic nulla es, Nussea nulla fore.
 
Ob nuhe Nuyß eitzs scheint alß were sie Nuyst so hof ich doch nit, daß sie Nuyst wirt bleiben. Daß gluck kan sich mit ir wenden. Und glich wie er zwei 500 wilch jedes 500 macht zu vil gesatzst und da mit gehoret, so hof ich duch sol er sich irren soll daß Nuyß Nuyst pliben sult. Ich hab aber dar uff ein distichon mit den numeralibus liris gemacht. Hoff daß sol milter stain. Laudt wie folgt
 
Anno 1586 ego.
Nussia de nihilo tu nomen mane tenebis.
Infortunata es, spe tva vota fove.
 
Oder wil man den datum in einem verß haben so hat man in in folgenden monasticho.
 
Anno 1586 ego.
Nussia succubuit, nihil heu nunc nominis ecce.
 
Oder also, ego.
Nussia succubit, nihil, heus nunc accipit omen, [594] man sagt, der den schaden hat moiß den spot darzu haben. Also gehts eitzs mit Nuyß und den burgern. Ich hoffe, es sol mit der zeit wenden, aber wirt lange zeit darzu ghain ehe seir zu vorigem stande gereit dweil die korf gehaben sin es. Dhu biß werlich unglucklich, daß gestirnß hats ubel mit dir gemacht. Durch din geistliche obersten da einer vor dem andern den hirten staff will haben biß dhu in sulchen verderblichen schaden gefallen. Vor hondert und zwelf jaren biß dhu auch durch zwenen der jeder bischof und din her wult sin) scheir jar und tag mit hereßkraft belagt und benaut, doch uffs best durch keiser Fridrichs underhandlung erloist, der dich mit einem zwei koppigen adler gulden und einer gulden kronen im swartzen schilde verehrte und sin keiserlich biltniß biß an her uff dem mart gestanden hat. Jetzs aber ist der von Parma deß abnepotis und urvrenckelß konincks Philippi oberster heuptman mitTilgung: deysineß konincks kreichsfolck kommen doch nit einen monat belagt und in zweien tagen beschossen und erobert und gar under die foiß pracht. Jetzs machs dhu in stat deß gulden adlers der dir untflagen daß trurige swartze schilt wol ledich foeren oder ehe daß alte unschuldich weisse crutzs im bloitfarbigem rotenTilgung: Crschilde. Vor dir ist vor zeiten im leger der heilich gemacht dar durch die burgundigsche Nederlanden an daß Oisterich sin komen und filligt ein ursach gewesen daß folgens Hispania auch dran komen. Und daß folck sulchs an dir so ubel belonet. Nuhe dhu moiß dich mit Troia, Theba, Athenis und andern hohen stedten troisten die außgedilget sin, und nitzs dan den ploissen namen haben. Dhu hast doch den grundt steinwegh portzen und mauren etlich heusser und hafstet noch, daß dhu widder an machen kanß, mit der zit drin fhoren beuwen und dich erholen. Wa dich din geistliche fetter werden helfen uff heben und nit mehe besweren verkurtzen und verletzen. Man sagt die nach dhu biß vur andern stifs stetten etwaß ungehorsam gegen dinen bischof gewest und stotzs daßTilgung: fdich sin hoffrethe gehast. Und vor war wanTilgung: sersie mit dem hindern uff dem hohen altar gesessen so sin sie und ire hofgesinde auch nit wenich hoiffartich und stoltzs. Dhu machs erfharen wie es dir mit innen ergehen wirt. Dhu wirß vernemen ob man auch barmhertzigkeit mit dir wirt haben, dweil dhu vor din versumniß und sclaiffen nuhe zweimal gnog straiffen gelitten, eirst van den trucksessen, eitz von dem beierschn anfanck und frunde. Vorhin biß dhu deß ertzstifts ehr und zeir gewest die aller richste und beste stadt, also daß im lande Cleif Gulich Berge Marck Ravensberch nit vil besser sin. Eitzs bistu scheir die aller armste und bloiste. Der von Parma hat dichTilgung: nicht lesbardem bischof und stift widder geschenckt, wie man sagt. Aber din beste uberplibende burger werden nit, alzugern in dir wonen, sullen sich vor groissem last und beswerniß besorgen. Dhu wirß eitz mehe kosten zu besetzen und zu underhalten, alß dhu beiprengen kanß, und moist dich gliche wol vor dem fiandt besorgen, dem dhu vor hin erlich und reich zugehorstes dem biß dhu eitzs arm und unselich geschenckt. Dhu lichs mir im sinne derhalb moiß ich mich mit dir so vil bekommeren.
Am selben 31 julii vi. petri ad vincula am abendt quam min swager her Tilman Ripgin van Nuyß burtich canonicus ad Gradus mariæ zu mir. Ich hilt in bei mir [594'] essen. Und redten von dem jamer zu Nuyß, hat gehort sin broder Gerhardt Ripgin were mit vil wonden in Nuyß erstechen und dhoit aber er lebt noch. Wist nit ob sin broder Johan Ripgin zu Nuyß im lewen noch lebte oder dhoit were. Sin nichtgin Peter Sporß dochter were gefangen. Die alte Geirtgin Ripges lege im gasthuiß wie rich sie were, verkinde und die uxorn verdorben sie. Ire enckeln Philips und N. weren gefangen, wie auch sin neif Johan Ripgin. Er nente auch den lewen siner altern vil herlicher huisser die oborg, die Blom, die alte Hurne, daß Even korn daß Leilacken, die Hege der Stern die Lilie, Schoineck Dulcken, Zederwalt und vil die alle zu grunde verbrant waren. Sagt ,im Minderbrodercloister hette man funf tonnen mit pulver und einer lonten, die uff ein span nach daran gebrant hett, (gefonden) und hingenomen, sunst were das cloister angangen und auch verbrant worden. Das jamer und geschrei hett man zu Dusseldorf und ein meil darumb her vernomen. Mehe dan 300 burger und andern weren gefangen, ranzoneirt umb grois geltBd.3, S.344. Sines broder Gerhardts dochter war von eim marcketenten vor 60 dall. loß gemacht umb daß gelt wult er gern werben.
Folgens ist daß gefangen metgin selbst zu mir komen und umb gelt geworben vor sich und sin brodergin so vor Berck gefangen lag. Aber in der eil war es nit uff zu brengen. Daß ware in Nuyß gewest wie die stadt ingenomen wart, sagt wol vil vom schrecklichen jamer aber hat er nit alles selbst gestehen, dan es mit sinem fatter im keller verborgen gewesn wie vil andern, die dar in gefangen oder geltloiß erstochen worden. Er sagt auch von so vil doeden der vil in die putzen und in die sclusse geworfen weren, da von groiß gestenck in der stadt were. Hie will ichs vor eirst bewenden laissen mit Nuyß felt hernach etwaß weiters vorTilgung: daßdaß anzeignes wert ist wil ich anzeignen, den nachkomen zum besten dan sie oft zu Nuyß mogenTilgung: hakomen. Daß sie dan auch von mir etwaß berichtzs hetten. Ich wil aber die reimlin noch her zu setzen die ich uff der getruckten abcontrafeitung deß legerre fonden hab und lauten also wie folgt.
 
Der princzs von Parma Nuyß belegtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 1.
Vom bischof selbst war auff erwegtgestrichelte Linie.
Das er im hilf und beistandt thetgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 2.
Widder zu gewinnen sin stedtgestrichelte Linie.
Wie dan im julio ist bescheingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 3.
Der princzs im feldt sich selbst leiß sehngestrichelte Linie.
Da er vor Nuyß mit heres kraftgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 4.
Sant jacobs tag mit scheissen schaftgestrichelte Linie.
Dar uber sie gelauffen ingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 5.
Ermort und vil geplondert dringestrichelte Linie.
Achtzig und sechst jar diß geschaghgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 6.
Auff samstag war und war sant annen taghgestrichelte Linie.
 
Die getruckte zeitung hilt auch. Sie hetten Clutten einen tarren krants umb den halts und tarren kroin umb den kop gethain und damit gehangen, were auch folgens verbrant, etliche halfs leibs verbrant.
Des von Nuwenars vaigt zu HackenbroichVgl. oben S. 269., der sich zu Nuiss vor einen burger gehalten, und gesagt wirt, er hab die stat eirst helfen verraten,Bd.3, S.345daß sie verlitten jar in genomen wart ist von den Hispanier(n) gefangen, davon in der churBd.3, S.345 chur [595] -furst gegolten und in auf Keiserwert gefoirt, da ins gefenknis gesatztBd.3, S.345. Wie es ihm erhgehen wirt mach man folgens vernemen.
 
Anno 1586 den 31 julii vigt. vincula petri ist die gaffelgeselschaft des Swartzenhauß im schrin Petri in lib. clipeorum an halfscheit drier veirthen theil von halfscheit deß Swartzenhauß das vormalß Ingebrandts hauß plach zu heischn zum eigenthumb geschriben, vorbeheltlich Thoniß Borchartzs von Hackenbroch gaffelbotten sinen leibzugt dar an.
Dissen kauff des eigenthumbs haben ich alß bannerher, doctor Mertin Crudener, Gottschalck von Weinsbergh min broder, und Otgerus Steinwegh (der es vom verkeuffer meister Johan Engelß von Crutzau zu wege pracht) verlitten 27 tag julii im Sprechuyß s. jacob vor 94 dall. jeden zu 52 alb. gethain und gemacht. Und hat die gmein geselschaft in communi nehe zitzs von anfanck deß verbuntbreifs so vil eigenthumbs dar an an gehatt. Sunst haben vormail etliche privati von der gaffel geselschaft geregtigkeit dran gehat aber die conitas nehe zitzs. Und mach diß ein anfangk zu weiterer geregtigkeit am hauß sin. Und gibt mich wonder daß es der gaffelbode Thonis so weit laissen verlauffen und daß theil nit auch von sinem eidomb dem verkeuffer an sich pracht da er doch gewarnt waß. Dieweil min anher Gotschalck min fatter Christian, min beide broder Christian und Gotschalck neben mir uff der gaffeln etlichmail deß rhaitz und bannerherrn gewesen ist mir leib daß es bei miner zeit einmal so fern komen ist.
 
Nachdem du, neiff Hermanne von Weinsberg, din voreltern hondert jar und mehe gaffelgnossen gewest sin, und du auch dinen geselleneit uff disse gaffen getain, so moiss ich dir erzellen, was sich bei meiner zit ungeferlich darauf zugetragen hat. A. 1543 im mei hab ich minen eit eirst bei die geselschaft des Swartzen(haus) vur den Augustinern getain, dan ich moist umb des weinzappens willen burger und vereit sin uff ein gaffel. So bracht mich min fatter dahin, wiewol ich noch ein jonkgesel war, und wart s. Johansmis in stat des verstorben herrn Gerhart Wasserfas burgermeisters zu rade gekoren,Bd.5, S.273daß mir frembt war, ob schoin die geselschaft nit vill folcks hat, Der zit war das alt Swartzhaus vur die far verfallen in den vorigen aufleuffen und in fremden henden, die geselschaft hats lang nit innen gehat, dan sie waren daneben in einem kleinen haus zur Bach waitz, genant des Weissenhaus, gehoirt zu meister Lambert doichscherer van Ratingen, dem gehoirt es zu, war auch mit gaffelbode und gab im jarligs 6 goltgl. draus zu hauszins, der moist zu halben jarn der neu gekoren raitzher zwein und der veirundveirzig einen bezaln. Man quam auch nit mehe samen dan eins zu Christmis, anders zu s. Johansmis, wan man kesen solte, sunst gar selten und wart auch kein gaffelkost oder glaich daselbst mehe dan die zweimal daselbst gehalten, und wan man dan samen quam und vil rete von der alter geselschaft, wie herlich die gaffel gehalten und eitz so gar zuruckkomen und vergenklich worden were, das dede mir leide. Ich war noch jonk und lustich, nam mich des reformeren etwas mehe an dan andern, half uber lank sollicitern und triben, das der verbuntbreif und silber siegel, so lang zit hinder herrn Wasserfas erben bei herrn Peil gelegen, von dan geholt und minem fatter, zur zit bannerhern, zu verwaren befollen wart. Darnach verschaft ich auch, das der transfixbreif, wilcher zu Bon hinder Hen rich Kessel lag, widder in Coln an die geselschaft quam. Sunst hat die geselschaft der zit nitz mehe dan die schilttaiffel mit alten schildenBd.5, S.273 [595'] ein alt roitboich, darin die alte namen anzeignissn und copeien stunden und noch etlich lange hultze knechtzspeis, herpannen und prickeln, sunst nitz mehe ingedoim, es war alles vertragen, verlustich, vergenklich. Uber etliche jar wart angefangen widder gaffel zu halten in den huisern, dar jeder wonte, aber es ginge im jar naw einmail umb, dan es war in fremt und ginge in kalt ab. Diss dauret, bis min fatter Christian bannerher a. 1549 den 15. oct. starb und Georgen Kessel in sin stat bannerher daselbst umb Johannsmissn a. 1550 erwelt wart, und ertzbischof Adolf van Schauwenberg sinen inrit dede, schenkte er jeder gaffel einen zolast weins, und aus beforderung Derich Hertzog, im hof Coln borggreiffen, unsers gaffelbroders, uberquam uns gaffel funf aimen weins. Da ginge es vureirst etwas reiff zu, das uns besten den wein meistteils verkaufften, etwas hausraitz machten und ein besclagen nusbeumen kist mit iren starken kloistern, darin der verbuntbreiff, transfixbreiff, silber siegel und anders ingelagt und jedem raitzhern zur zit und jedem hausmeister ein sclussel zugestalt wart. Diss was die eirste widderankomst. Es schenkten auch die herrn und die besten ingedoim und hausrait, dische, taffeln, tritzoir, kussen, twelen, schenkkannen, zinnen kruchen und schotteln. Do finge man alle gemach zu 4 wechen an uff dem gaffelhuis kost zu toin, und das ginge auch onordentlich zu bis a. 1555, do gab ich ein gemailtes taiflin an die want, daruff stunde ein Marienbiltgin und zu beseiten Marcus Agrippa und Marsilius und darvor einen isern luchtern. Es gelobt auch Peter Attendar kertzenmecher sin lebtag ein waesskertz darvur zu halten, under der kosthaltung zu brennen, wie beschein. Ich hab auch sweirlich A. 1560 zu wegen bracht, das jeder gaffelbroder jedermail sult einen rader alb. alle halbe jaren zum vorrade instatt des hausgeltz geben, dess die gmein geselschaft unthaffen was, wiewol es Peter Vuycht bis herzu verhindert; do er eitz verdorben war, wartz ingewilligt und zu halben jaren bezalt, und wan etwas zehn oder 20 dal.. erobert, warts von halben jarn zu interesse ausgetain, das es folgens etwas haufs wart, und wie man sich mit dem hantgelde gefar besorgte, hat man es lestlich mit 40, 60 rad. gl. uff jarlige far ins schrin belagt, das man uffs lest jarlich 4 rad. gl., 3 dal.., 6 richtzdaler faren draus gemacht. Es ist auch ungeferlich a. 1562 die kostordnung gemacht, zu allen 14 tagen von Lichtmiss bis Martini zu halten, wie das dan geraten und bis noch im brauch pliben. A. 1572 hab ich den anclag geben zu allen halben jaren zwein beisitzer neben den sess herrn und zwei veirundveirzigen zu kiesen, die aller sachen volmechtich sulten sin bis an die ganse geselschaft, und sult jeder beisitzer 1 rad. gl. gebe(n), weren 4 rad. gl. im jar, und jeder hausmeister pracht auch von rad. alb. in, machte auch jars 4 rader gl., und dan die 2 raitzhern und 1 veirundveirzich samen des jars 12 rad. gl. Disser ansclag wart ingewilligt und ins gebruch bracht, brengt jarligs samen aus 22 rad. gl. ohn die vorbestimte erffar. Davon gibt man eitz dem gaffelboden sinen hauszins. Wie nuhe (die) geselschaft also etwas prospereirt und der alte gaffelbode meister Lambert van Ratingen verstorben und im selben jar 1575 meister Thonis Borchartz sinen deinst und sin wonong, das alt Swartzenhaus, anbotte, hat die ganse geselschaft darzu gefallen gehat und gemeit 24 jar lank, zu halber (zeit) ein partei der ander uff zusagen. Also ist die geselschaft uff das alte lang gewunschte Swartzehaus widder komen und die schone finstern, darhin geschenkt, mit den isern ramen und ander dischs und benk zugerust, und wie meister Thonis gaffelbode sich vernemen leiss, wan die geselschaft nit mehe bei im were, so quemen im die geschenkte finstern zu, und wart daneben etwas steiff gegen die geselschafft, und wie sich der erfkauf ein teils eigentoms am Swartznhaus von sich selbst zutroge, haben obgenannteBd.5, S.274 [596] veir man sulche gelegenheit und occasion nit versaumen willen, sonder haben dieselb gern angenomen und gedacht, wan die geselschaft ein teil eigentums am hause hetten, mogten sie deste bess mit im handlen kunnen. So vil van der widderuffkomst der geselschafft in der eil angezeignetBd.5, S.275.
 
A. 1586 den 1. augusti hat uff s. Petri VinkelstagVgl. die ausführliche Schilderung bei Strada II S. 443.der pabstlich legat, bischof Vercellensis, dem herzogen von Parma das bis herzu verhaltene kostliches swert des pabst noch werenden feltleger vor Nuiss under dem himmel im felde vor dem cloister Gnadendail presenteirt, desglichen were im ein gulden helm presentirt, etliche sagten, das were durch die botschaft aus PolnNatürlich ein leeres Geschwätz. Auch der Helm, richtiger Hut, war vom Papste übersandt. Beides überbrachte der päpstliche Geheimkämmerer Antonio Grimaldi. (Vgl. Ehses-Meister l. c. nr. 152 A. 2.)beschein, von des koninks wegen daselbst. Heiruber und an sullen gewest sin herzoch Johan Wilhelm von Gulch, Cleff und Berge, erzbischof Ernesto von Coln, der herzog von Sophoien, grave Salentinus von Isenberg, abgestanden bischof zu Coln, und vil ander groisser herrn des guldin fleisch und derglichen, da hat man torneirt, geschossen, gespilt, triumpheirt und das valete gedronken. Und hat sich darnach, wie Nuiss von Ernesto mit deutschn soldaten besatzst, jeder zum abzug von Nuiss gerust. Ich schribe diss alles von erwiddertem gerucht und wirt ungeferlich diss nit anders in der warheit geschaffen sin. Also schrib ichs hie an, das andern wol in die truck und boich prengen werden, die es villicht so wenich personlich werden gesehen haben, als ich. Wa sie aber dissem etwas zuwidder in getruckte boich brengen, ist dem gemeinem, erwidderten, bestendigen gerucht nit gemeis, aber leuft private affection darunder, wie dan eitzs allenthalben geschicht, bis das gerucht sin bestendige folg gewinnetBd.3, S.345.
 
A. 1586 den 2. aug. disser zit hat man gar vil geraubte gutter aus Nuiss gegen Coln mit schiffen, wagen und karren pracht, etliche gefangen in Nuiss haben ihr leben damit salveirt, das sie klein schiff den Rhein uff gezogen. Disser gutter hat man zu Coln vil gestattet zu verkaufen, als zinwirk, linenwirk, kleider, bet, zerait, kesseln und allerlei hausrait und ingedoim. Sie haben das iserwirk aus den heusern zu Nuiss gebrochn, das blei von unverbranten huiser zu groissm schaden derselben und es zu Coln und anderswa verkauft und vertauscht, das vil zimlich, aber vil unzimlich sin erachten, darnach jeder siner partei geneigt war. Doch ubertraffen die uff der geistlicher siten die Geussen und andern mehe, waren zu licht, forchten iren meister, der eitz seir stark war, sunst het sich mehe irtumbs under dem folk erhabenBd.3, S.346.
 
A. 1586 den 3. aug. eitzs komen breif und zeitungen, das oistwarts sich bei drei- oder veirtusent ruter von Denmarker, Holsteiner, Meckelenburger, Lunenburger und ander ort her versamlen leissenVgl. Häberlin 14 S. 543. Ehses-Meister l. c. nr. 155., die mit iren rittmeistern und heubtluten schoin in rustung weren, und wurden dem herzogen von Parma untgegen zehen. Hievon fiele allerlei gespreich. Etliche sagten, der graff von Licester, gubernator in Hollant und der nederlendischen Staten, het sie bestalt, etliche sagten,Bd.3, S.346 [596'] die Hugenoten in Frankrich beforchteten sich gegen des konings uberfal wegen des ausgangenen edicts widder die von der reformeirter religion und hetten die ruter angenomen zu irer gegenwer. Man sagt auch, der konink von Denmark und die fursten wurden zum teil durch den konink von Hispanien bewegt oder abgeschreckt, ire ruter abzufordern. Auch wart gesagt, die ruter uberquemen kein gelt oder gewisheit vor ire bezoldung, derhalb wurde der anzug und untsetzst verweilet. Dem sie, wie im wil, den oistlendischn rutern wirt der Hispanischn verfarenheit im ruterspil wol zu wissen komen sin und sich besorgen, das sie eim geweltigen widderpart begegnen moisten und sich wol vorsehnBd.3, S.346.
 
A. 1586 den 4. aug. umb disse zit haben die von Wesel im cleifschn lande 600 soldaten aus iren burgern angenomen, dan dweil die strengigkeit mit Nuiss gebrucht und der schreck grois war, so besorgten sie sich heftich, besonder dweil der jonge furst Johan Wilhelm von Gulch und Cleff vor wenig tagen mit dem colnischn Jesuiten BrilmacherVgl. Bouterwek: Drei Huldigungstage der Stadt Wesel (Ztschr. d. berg. Geschichtver. II S. 153). Keller: Gegenreformation II S. 9. Die briefliche Aufforderung Johann Wilhelms an Wesel datiert vom 14. Aug.darin war komen und vom rait wolt haben, die evangelische predicanten aus der stat zu weisen, dess sie sich besweirten, die nuhe vil jare verscheiden folk und verscheiden religionen zugelaissen und auch den Geussen anhengig und gunstig waren. Und ob sie irem fursten mit undertenigkeit begegnet und vil eren beweist, so mogen sie noch kein vol gnaden erlangt habenBd.3, S.346.
 
A. 1586 den 5. aug. vom bott an der Wierportzn zu tragen 6 alb. geben, dan man bei disser zit daselbst noch mitten im kreichwesen bauwete. Die burger clagten vil uber die beswirnis der wagten und botsBd.5, S.275.
 
A. 1586 den 5. aug. ist der ganse leger vor Nuiss uffgebrochn, der von Parma ist abgezogen, als die stat von bischof Ernesto vorhin mit deuschen knechten aus Keiserswerde und die her Salatinus bei Lins und drumbher ligen gehat, besatzst ware. Und man hat eitzs in Coln gutte hoffnong, Geller, Wachtendung, Berk, Cracaue und gans Gellerlant wurden sich aus schreck vor der groisser macht und victorien des von Parma ohn widderstant ergebenBd.3, S.347.
 
A. 1586 den 6. aug. ist Berk, die fronteirstat im Understift Coln, von des herzogen von Parmae kreichsfolk berant und belegert. Sie in der stat habens voreirst erwart und gehalten. Es mach grois folk drin sin, vil Engelschen, blois folk, aber nit so vil uberfluss an provianden. Es wird heftich draus geschossenBd.3, S.347. Man sagt min swager Conradt Eck sult dar binnen sin, der sich vor hin auß Nuyß dahin begeben hett.
 
Anno 1586 den 6 augusti ist min 66. fhanenwacht uff die Rheingaßportzs gefalln hat die gansse nacht mit dem folgenden tage geduret, dan es war noch im abzug vor Nuyß hoichnodigh zu wachen, dweil nemanß zu vertrawen ist. Und haben biß her zu sechs fhanen nacht und tag gewagt. Ich hab 2 q. weinß 10 alb. die nacht verzert. Item 4 alb. gobelger. Item kertzn. Den tag durch ginge der ein vor der ander nach wan [597] die portzn gesclossen heim essen dan es nach bei der handt ware. Und mir haben den foerer und einen keiser gnant die sich auf geheischn zu sclain und rumor gemacht gestraft und folgenß verglicht daß sie sich gesoint und jeder ein firdel weinß geschenckt hat.
 
A. 1586 den 6. aug. sin auch breif in namen des von Parma, im leger vor Nuiss dateirtDer Brief d. d. 2. Aug. (Religionsakten)., an einen rat zu Coln komen, darin ein scedel von etlichenDie Namen sind von Ennen: Gesch. V S. 447. freilich nicht ganz genau, angegeben.luden gelegen, mit namen und zunamen benent, die in Coln vor burger angenomen weren und hetten vorhin zu Antwerpen und in den Nederlanden die kirchen uberhauf helfen werpen, mit beger, dieselben aus Coln zu weisen. Ein rait hat dieselben beschicktDie Verhörsprotokolle vor der Schickung vom 8. Aug. ff. (ebenfalls Religionsakten). Vgl. auch Rpr. 37 f 123 a ff.und es innen vorgehalten, die sich untschuldiget und dess nit gestendig gewesen, auch gegen ir cleger des rechtens erpotten, lagten es uff die Italianer, Portugeser, geistlichen in Coln, die es bei dem von Parma sulten auspracht haben und verhofft, in dissem ansehen und uberwinnong vor Nuiss sult es erschreck(t) wirk gewest sin und in das gluckt haben. Aber ein rait hat gemach getainVgl. Rpr. 37 f 123 a--f 144 b. Der Rat begnügte sich damit, am 7. Aug. die Ausweisung von 4 Kapitänen und 4 weiteren Personen, am 27. Aug. von 5 Personen zu beschliessen. (l. c. f 123 b u. 137 b.)und die sach wol ergrunden willen. Hie disputeren vil darvon, ob es der stat Coln nutzs were, die von einer andern religion sin, der stat zu vertriben. Die geistlichen mit irem zustande triben es hart, halten es darvor, es sult nutzs und nodich sin, uff das ir, der Geussen, hauf nit zu grois und megtich wurde, das sie uffs letzst die kirchen spoliern, die catholische religion verstoren, und oberhant neme(n), dardurch die stat in kreich und verderfnis sult komen. Ich hilt es wol mit innen, wan das folgen sult. Die Geussen sagen, man wiss von etlichen hondert jaren, wie die bischoffen und geistlichen in Coln mit vil practicken darnach gestanden, das sie alle herschaft und regiment irs gefallens in Coln mogten erlangen und noch uff disse stunde. Das sult den burgern gar nit dienen, das sie ire freiheit sulten verlern und dem bischof und innen eigen knecht sin. Nu sagen die neutralen in Coln, in dissen geswinden zeiten moisten sie beiderseits gelitten werden, ein partei gegen die ander bruchen, dan es were keiner allein zu vertruwen, wie man der exempel von alters und ietziger zit gnog hett und wurfe eitzs ein partei ein auge uff die ander, ein swert hilt das ander in der scheiden, ein partei troge so wol statlast mit wachen und steuren, als die andere. Man verneme noch nits daitligs, das eine vor der ander vorwente, da man aber etwas ungepurlichs verneme und sich besorgt, das man dem nit weren mogte, da hets ein ander bedenken. Derhalb mois man, wie jener schribtD. h. Stephan Isaak in seiner Verteidigungsschrift., die wisse honde mit den swarzen honden samen dulden und nit einerlei farb hont verjagen, das nit der wolf des anderlei farb honden zu uberlegen werde und dieselbe dan verdilge und allein meister und gewaltiger in Coln werde. Es mois aber glichwol das catholischs wesen underhalten werden, bis es durch die hoichgeste oberkeit wol ercleirt und reformeirt werdeBd.3, S.347.
 
A. 1586 den 7. aug. ist die stat Mors, nit weit von Berk gelegen, von des von Parme kreichsfolk ohn widderstant ingenomen. Man sagt, graff Carl von Mansfelt, des von Parma befelchaber, het es aus befelchs graff Adolfs von Nuwenar in sinen schutzs und schirm genomen, wiewol man noch sich irret, off graff Adolf doit oder lebentich were. Auch sagten andern, des fursten von CleifsBei der Übergabe wurden die Rechte des Herzogs vorbehalten.folk hettenBd.3, S.348 [597'] Mors ingenomen zu behoif ires fursten, dem die von Mors vorhin als eim erbherrn und graff Adolf und siner hausfrauen zu irer beide leibzugt gehuldtBd.3, S.349.
 
A. 1586 den 8. aug. ist Alpen, ein fest haus und herligkeit, graff Adolf von Nuwenar zustendig, von den Parmischn auch ingenomen und erobert, davon graff Adolfs vorfetter lange die herrn von Alpen genent sinEs war von den Herren von Alpen, den früheren Erbvögten von Köln, an die von Neuenahr gekommen., auch zu feltwart bei Berk gelegen. Wa er nit doit ist, wie vil sagen, dan eitzs sclaife, so sult in diss gerucht wacker machenBd.3, S.349.
 
Anno 1586 den 8 augusti soll min swegersche Geirtgin Hameckersche zu Nuyß gestorben sin. Disse hat miner vorfrawen broder Henrich Ripgin im Engel gnant zur ehe gehat deß widwe sie noch war, und irer beider dochter zwei oder drei enckeln im leben hat von beß alten scholtissen sohn N. Botte auß der Schonecken zu Nuyß geborn, wilche sie im hohen irem alter zwischen 70 und 8 jaren ubel und armlich in und vur innemong der stadt Nuyß gehalten, daß sie uffs lest von den leussen scheir verdorben worden. Diß ist die Geirtgin Ripgin da mit min nochwerender proceß im sal zu Coln angefangen war, wilchs den halben Lantzelroder hof von irem benenten eheman Henrich Ripgin und miner hausfrawen Weisgin Ripgen siner sustern gemein hatt. Und hat Jacob Voiß und Henrichen Hoen die halbscheit der pacht von dem ganssen Lantzelraderhof folgen laissen, sie in heben und burren bracht und mich dar auß derhalb ich mich wol gezornt. Habe ir doch gern umb gotz willen vergeben, und wunsch ir die ewige seligkeit. Sie ware ein sperliche nevliche riche alte burgersche zu Nuyß und bei dissem ellende deß iren beraubt, daß sie dar uber verkindt worden. Diß hat mir mines swager Gerhart Ripgins gefangene und erledigte dochter verzalt. Es war vor eim jar auch swager Herman Bock zu Nuyß gestorben, lang vor hin verdorben der mider frawen Weißginß sustern Metteln sohn war. Nusin da von miner frawen Weisginß broder Ewaldt Ripginß drei soen im lewen zu Nuyß geborn ihm Leven her Tilmannus Ripgin canonicus ad Gradus mariæ und Gerhardt und Johan Ripgin gebroder und burger in Neuß, die kinder haben.
 
Anno 1586 den 8 augusti Anthonio Thonbergh vor her Augustin Thonbergh canonich zu Munster eiffel und Geirtgin sin suster den guldin portugalloser und den gulden gedencksrinck wilche wilant Marien Luchelgin vor drissich daller zu pfande stunden eitz folgen laissen und zugestalt von wegen eineß vertrags zu Carmeliten mit den erben und executorn uffgegericht. Und ob ich noch deß vor min interesse damit nit aller zu friden ware, so hab ichs doch folgen laissen uff deß stadtschribers missive Wilhelmi Castenholtzs zu Lynß. Ich wolt es auch nit lange verweilen damit man alles forder und naher zum ende mit der execution seligen Marien testament mogten komen, so hab ichs gethain vorbeheltlich doch mir sulches vor min anpart zuerstatten von dissen vorg. zweien kleinater, und dannoch von zweien silbern schalen und fort von allen forderongen hat obgenenter Anthonius in namen sineß ohmen her Augustinß und deß swestern Geirtginß quiteirt und dar uff verzeien.
Her uber hat man die quitanczs zu besigtigen wilche der licentiat Lommershem subscribeirt hat. Auch Wilhelm Castenholtzs missive, und min rechensboich fol. 85 under vorg. ta und dato, da weiter bericht zu vernemen ist.
 
[598] Anno 1586 den 9 augusti hat mir wilant Joachimß van Aich schartzeweffers widwe 16 richtzdaller hußzinß und den sclussel von der kimnaden uff der Bach bracht und mir daß hauß uffgesagt. Sie hat mir daß hauß nehe zu foren uffgekundigt dan stilswigendt außgefaren alß sie nach irem termin Peter Vinckel uff den neunten tag in ein neweß jar getroden war, da ich ir oft zu vor ein ganß jar uffgekundigt und sie alleß sitzn laissn. Sie hat mir auch den iseren offen vißgebrochen widder inhalt deß meitzittelß und sich dem nit gemeiß gehalten.
 
Anno 1596 den 10 augusti uff s. laurentii tag hat man keinen reiffen trauben an s. laurentii bilt gehangen wie gemeinlich jarß plicht zu geschein. Es ist wol ein seir spade winter gewest daß der stock spade geschept und der trube spade geblodt hat. Noch hat man gutte hofnongh wegen meissigen sommerß zu ein gutten herbst.
 
Anno 1586 den 10 augusti haben min neif Gotschalck Weinsbergh und Margret van Swelm elude wegen ire geteufften kindern und zwillingen ire tauffessen und maltzit biß uff dissen sontag uffgeschortzst und eitzs gehalten, ire taufessen bis uff dissen sontag uffgeschortzt, ire nachparn mit paren und ire frunde daruff gepitten und zwein dischs zu Weinsberg in die kamer vol gesatzt. Sie wolten diss maltzit gespart haben umb der kunftiger gaffelkost willen. Aber ich und min broder reden im wie auch min sustern, dweil die nachparen sie uff ire kindtaufen geladen und es ir eirst were, sulten sie es nit achterwegen laissen. Mir wulten in mit behilflich sin und dan kunten sie es den andern tag geneissen, wan die frawen dahin quemenBd.5, S.272also waren sie es zu friden und ire eltern. Also quamen da hin ir fatter Benedictus und motter Mettel, min suster Marie und swager Johan van Dutz, suster Tringen sin motter, und Reinhardt Dutz und sin frawe, Peter Weinsberg und sin frawe, Jacob Gilsbach, Vorthusens frawe, Elsgin ihre suster, min suster Sibill, min broder und sin frau und Benedictus suster und ich sampt dem kram man alß die frunde auch Gotschalck van Polhem und sin frawe van den nachparn, in Geirden huiß ein par, in meister Johan Schoinmecherß huiß ein par, auch in Johan Schroderß huiß ein par, auch Wilhm Gruterß hus ein par, auch dem Backhauß irer drei, Wenich van frunden und nachparen pliben aus, und die gegenwertigen machten sich alle frolich, die frunde pliben meisteils alle den abent. Min broder und ich haben beir, brot, brant, koch-kraut und alles fleisch, was aus der hallen geholt, zum besten geben. Ich hab besonder 2 capun, koichen, 12 quarten raitzwins zum besten geben, Margreten motter auch etlich gebrait und wein, also das die kraimlude wenich angelacht oder unrawe gehatt. Den andern tag sin 17 frawen uff die kalde kost komen und uber 12 gl. an gelde geben. Den dritten tag auch etlich frawen in ir huis alles und wein pracht. Den veirten tag haben sie ire eltern und uns zu sich beroifenBd.5, S.272und ist also daß kindttauffessen mit erhen zugt und freuden geleist gott will den jongen zwillingen iren eltern und frunden nachparn alle wolfart verlenen.
 
A. 1586 den 11. aug. hat neiff Gotschalk Weinsberg zimmerman, als die 17 frawen in sim haus uff den abent erscheinen, bei uns zu Weinsberg sinen swegerherrn Benedictum und sinen gefatter und neiffen Reinhart van Dutz zu gast beroiffen, dan es war noch kost uber gnoig. Benedictus bracht ein firdel weins, ich ein firdel raitzweins und uffs lestBd.5, S.272 [598'] sin die frawen von der kraemfrauwen zu iren mennern und gefattern und neigsten frunden zu Weinsberg komen, da sie gesongen, rosenkrentz gemacht und seir frolich gewest sin bis uff halbe nachtBd.5, S.272.
 
Nuhe hat ich vorhin under dem abendt mail wie es noch still war an Reinhardt von Dutz minen neiffen gedacht daß sin fatter und motter min suster selige Catharin ihr kindtheil am hauß Weinsbergh umb sineß eirsten bebestetteniß willen minem broder Gotschalck und Elisabethn Hoernß eluthen mit achtenhalben richtzdaller jarlicher farhn mit 150 richtzdaller zu loesen besweirt haben, also dar ihm damit gedeint und geholfen wart dweil er eilte und nit beiden wulte. Und wie hin forter sinen anderen brodern am hauß Weinsbergh mehe zu helfen sult sin so wol mit besweren alß verkauffen, dan dieweil alle dutze kinder vom Numart allein ein sechste theil under in allen haben und seßmail 8 richtzdaller sich jarlichs 4-5 richtzdaller ertroge, kunt daß hauß den zinß nit außbrengen, derhalben auch nit wol mehe fharen erleiden. Sulten sie auch den eigenthum verkauffen alteneren und liebern wulten, daß sult in besweirlich fallen und unrhade machen, dieweil min testament und codicil mitprengt wer kein theil eigenthumbs am hauß Weinsbergh het, sult deß forthellß daselbst von minem gut nit geneissen. Vor einß, so sult zum andern kein frembder gern ein 6., 5., 4. theil von eim 6 theil den andern zu widder gelten willen umb sich irthumb machen quis prothomsers.
Zum dritten sin der dutzen sesthe theiln von eim sesten theil etlicher maissen in sich irrich und verstrickt. Dan sult jonfer Engin Dutz zu Claren oder deß cloister in irem leben verzeihen so mogt sie mineß codicilß forthel nit geneissen. Reinhardts quota und anpart were sinem vorkinde auch nit verhaft. Lisbetginß anpart were uff den fatter gestorben der noch lebt, macht auch ein bedencken. Elsgin hat auch zwei vorkinder derhalb gehandelt wult sin Johan und Gotschalck hetten wol jeder sin seste theil vom sestentheil frei, aber waß sult jedem daß 24 theil uber die besserei wan die 150 richtzdaller abgezogen weren vil (daß der mere nit wert were) beiprengen. Ich sage mitzs werdt.
Zum veirthen hat daß hauß wol ein zemliche weite, ist aber nit am narhafftigsten orde der stat gelegen auch unverwolft an den kellern, oben inß gemein alte gebonne, daß es nit so hoich zu achten und zu schatzen were. Derhalb mogen die Dutzs kinder diß alleß wol erwogen und sich bedencken und rathen laissen, daß jeder den eigenthumb sineß anparts am hauß irer herkumpst frei unbesweirt behilte und ein her dar an plibe vor sin quota und sich deß hoeren leiß, daß were im dan ehrlich und nutzlich wegen mineß testaments, sunst mogt er deß forthelß unterbt sin und undsicuntrahten. Sulte es aber so nevlich oder armoitzs wirck mit im sin, daß er daß nit achte, so beger ich von dem hausfatter minem erben, executorn und hausgnosen samen und besonder daß sie mit demselben uff andere pilligs wege und mittel daß er uff die alienation verzeihe handelen willen, und sich und ire kinder von der weinsbergischer cognation geregtigkeit nit absondern und außscleissen, und finden sunst rhaidt daß es an einem anderen orde im verguttet werde daß er still swige und zu friden sie wie ich im und jedem daß vertrawe und drumb fruntlich gebitten will haben.
 
Ungeferlich derglichen bedencken gestalt wirt es auch in derselber meinong mit miner sustern Marien kindern Ordenbachs haben. Der sach ist nuhe wol etwaß lichter dan sie ir seste theil nit besweirt geneissen mogen, und merher theil noch unbestat sin. Aber dar gegen ist es auch swerer, daß suster seliger motter 150 richtzdaller schuldich ist inhalt irer quitancien [599] in gmeiner erbgenamen kosten ligende, wilche ire kinder auch gut thoin moissen, dweil die breif von neif Goddertzs landt uff sei allen staint. So ist auch noch etwaß mehe vergelicheit deß hauß uff der Bach der beider haußzinß, der fharn s. Jacob. Item der ingedoims zu Dormagen und restanten pachts verlechs, und weß deß mehe. Verhof auch sie werden uff die alientation zu Weinsbergh nit hart stain, und sich in fruntlicheit berichten und weisen laissen. Es moiß dannest auch gedacht werden daß her Peter sin kindtheil hauß Mirfelt zu Starsberg besweirt hat dar under Weinsberg auch gehoirt daß im camergericht stritpar hengt, daß man sich nit in irthumb mit dem stehe.
Ich hof nit daß sich min suster Sibilla mit irem sestentheil deß hauß alientation anderß dan gepurlich wirt halten, dweil ir vil guts im hauß Weinsbergh widder fharen. Mir broder und ich ihr die handt stetich uber dem heubt gehalten, und unß antheil am hauß zum Scheicht sampt dem interesse gedultich hinder ir stain laissen und sie nit manen dweil sie nit uberich hatt. Ich hab ir auch fast an der kost verlacht daß sie mir schuldich ist. Sie ist etwaß haistich heraußfarendt ich bitt und beger sie wil keinen irthumb machen umb minent willen, oder sunst minem lesten willen sich nit widdersetzen dan denselben vor andern wie ich ihr sonderlich zu vertrauwe helfen befordern.
Wie ich oben uff mehe orthen disses boichs senectutis hie von meldong gethain, dar man es zu soichen hat.
 
A. 1586 den 12. aug. hat der herzog Alexande(r) Farnesius von Parma und Placenz, gubernator in den Nederlanden, aus dem feltleger vor Berk umb dissen tag ein schriben, an die keiserliche majestat dirigeirt, laissen ausgahen, wilch doch, ehe es dahin komen, getruckt und verkauft ist wordenBd.3, S.349dar in sin hoicheit sich besorgt die belegerung und innemong der stadt Nuyß sult ihm im argsten außgelagt und uffgenomen werden, derhalb er irer maiestat da von waren bericht thoin wolle. Erzelt anfencklich wie im verlitten jar graf Adolf von Nuwenar mit sinem anfanck nit ohn collusion etlicher vornemen burger Nuyß unversehnlich ingenomen, geplondert rantzoneirt, Fridrich Herman Clout von adel zum gubernator dringesatzt und mit unseglichem schatz dar von gezogen. Und het Clout da daß adelich stift s. quirm kirchn cloister altar biltniß ornamenta breif und siegel verstoret, und druff den kauffman, Ackerman, rentner uff Frierstassen zu wasser und lande weit breit umbher zu berauben zu fangen zu schatzn zu plondern, zu peinigen zu thoidten, daß ertzstift an vil orthen zu verbenennen ohn einiges ansehen der oberkeit gebot oder gutliche ermanong, und nehe specificern willen von waß wegen er Neuß inhabe oder daß thoin, dan deß gmeinen wortzs siner oberkeit gebrucht. Und ob er wol verhoft daß rom. rich sult diß gesteurt haben, so sie nichts dar zu gethain, dar durch sie auch bedacht mit der stadt Coln wie mit Nuyß zu handlen und in der koningkin handt von engellant (der gewisse sagh deß were) zuprengen zu undergang der vralten catholischer religion wie daß unleunbar war und mit der schantz zu Woringen, vißleger vor Coln, und imposten zu beweisen, uberredong daß der geistlichen kreich sie und inserong durch Mertin Schenckn deß engelschn kreichsfolck clarlich zubeweisen, und geschein were wan es mit der schantz und außleger nit gesteur were. Dieweil dan der churfurst von Coln die macht nit gehat allein alles zu weren het erß nit ohn sondern befelch sineß konincks von Hispanien alß einem vornemen glidt deß h. richts in stadt und zu behilf deß churfursten gethain, und die belegerong zu Nuyß vor die handt genomen. Alß aber daß grobgeschutzs vo Nuyß geruckt, da mit die stadt ohn blutvergeissen inß churfursten handen bracht het er die belegerten ersoichen laissen durch einen trummetar erfordern weß sie sich verhalten wulten auch gutlichz handlung angepotten, dar uff sie sich schriftlich ercleirt, dweil sie innen vor einen redlichn kreichsfursten hetten prisen hoeren, sult in sulchs nit zu widder sin moisten sich aber uff weiter antwort zu geben mit den an [599'] deren bedencken dar uff er innen modum agendi vorgesclagen den sie durch Fælix Nuehner abgesclagen, und sich vernemen laissen, sie wisten sich mit dem von Beiern nit zu vertragen. So were den von Venlo sin zusag nit gehalten damit er hoichlich gesmehet, und doch uff ir beger schriftliche conditiones innen vorgesclagen, ehe daß beschein hetten sie sin krechsfolck mit scheissen gereitzst und beschimpft, daß sin bussemeister ohn sin befelch daß grobgeschutzs uff die stadt laissen ghain, da durch die in der stadt her ausser mach im und sinen befelchhaber frei geschossn bei 300 schuß daß er sweirlich entwichn kunnen, daß er nehe groisser gefhar in allem nederlendischn kreich gestanden, aber onangesehn deß het er innen mit irem fendlin, uher und getroß in nerhalb einer stunden außzuzehn gleidt angebotten. Druff sie spotlich geantwort; er gebe sie wonder waß ursachen er sich der stadt underwonde wisten sich nit inzulassen noch die stadt zu ubergeben, dan begerten 5 wochn bei keiß. maiestat bescheidt zu vernemen und dan antwort zu geben. Alß er aber und andern sulchs vor einen schimf und uffhalten er acht, hett uff den selben s. jacobstag in gottsnamen die stadt angefangen zu bescheissen am morgen mit 30 grober stuck meher theilß carthaniren biß den abendt, und am folgenden sambstag vormittag zwischn 10 und 11 uhren ehe zum ordentlichen storm verordnet ohn sondere ire verletzung mit dem eirsten anlauff die stadt gewaltiglich erobert. Und ireß sindts durch auß wie in den felle der brauch ist nit verschonet, und sich nit stillen laissn biß der gubernator und andere heubtleude hingericht sin.
Und dweil es mit pechkrentzen viß und in die stadt geworfen were hets an einem orde der stadt am rhein angefangen in etlichn heussern zu brennen. Und dweil er bestalt zu leschen und an andern enden auch angehaben, were daß feur nit zu leschn gewest wie vil fleiß auch graf Carl von Mansfeldt angekeirt, und windt unstedich her und dar gewehet, daß die stadt merher theils abgebrandt ist, lagt die vermotung uff den finde, dan in s. Quirinß stift im keller het man 6 tonnen poluerß mit pechkertzn und brennenden lonten fonden, wilt es sie im noch sinem kreichsfolck der brandt nit zuzumessen, ohn waß mit inwerfong der krentz beschein. Und het der fiandt nach iren thoit auch sulch schrecklich schauspil willn anrichten, darnach hett er die stadt dem churfursten zu Coln uberantwort. Endtlich wil er sulches sin thoin ob es wol und gut sie keiserlicher maiestat zu urtheln heimgestalt haben. Mit undertheniger bit in nit zu verdenken, daß er wegen sinß konincks etwaß gegen deß h. richts reputation lust gehat vorzuwenden.
 
A. 1586 den 13. aug. ist min nachpar Reinhart von Kommern uff der Bach mit weinen zu Orsaue gewest. Da hat er Mertin Schenk mit dem Stuper gesehen, ehe sie sich in Berk begeben. Es hetten auch mehe dan 10 groisse gewapende uisleger-schiff vur Berk gelegen, zu denen des herzogen von Parma kreichsfolk sich zu wasser und zu lande genehet und einen in gront geschossen, das die andern den wich moisten nemen. Auch sult der von Parma wol 160 anker uff dem Rhein, (wie da die laut ginge), ausgeworfen habenBd.3, S.349. Diß hat er dem pastor und mir uff unser lieber frauwen broderschaft s. Jacob verzalt den 17 augusti.
 
Anno 1586 den 15 augusti assumptionis mariæ hat es seir geregendt und gehagelt, daß die netzTilgung: dedurch daß steinen gewolf gesweist daß der regent in der kirchn kist dar in die rentbreif ligen komen ist und etwaß verdorfen und vil schadens gethain sult haben wan man es den 17. augusti nit gewar worden were die breif auß genomen und gedrogt het, dan daß blei auff der gerkameren waß zubrochen dar durch es gesiffen [600] hat und den schaden gethain, den mir von stundt an bessern laissen. Diß setzs ich her zu gedencken daß man sorg soll tragen und wol zusehen uff daß ort da die siegel und breif verwart werden daß sulcher oder derglichen unrhaede oder schade nit geschehe, umb der hauskisten willen.
 
A. 1586 den 17. aug.Vgl. Strada II S. 445.sullen die Parmischen das wert bei Berk inbekomen haben und auch folgens das zolhuis, aber es mogen fast vil Engelschen in der stat sin, die sich frei weren und gewaltich draus scheissen. Die freibuter uff Wachtendung, in Geller, in Cracaue fallen bei unzeiden an das leger stark und scharmutzeln mit den Hispaniern und geben in wirk. Glichfals streufen die aus den auslegern an sie, das sie wirk finden. Die ruter geben sich auch uber Rhein, den infal des orts zu weren, also das es etwas harter und langsamer vor sich will gain, dan vor Nuiss. Es soll der von Parma katzen vor Berk uffwerfen, wil davon scheissen in die stat, wie etlich meinen. Die andern sagen, die meinong sie, das er Geller und Wachtendong mit belagen wult, das es ein wirk sin sult und einen winterleger des orts geben. Derhalb wurde man krut und loit vor Berk sparen. Etlich sagen, es fielen etlich aus der stat, sagent, es were mehe folks darin, dan sie bedurften, aber der vorrade an korn und fruchten were nit da, derhalb wurde man es ausswiflen und kunnen smachten. Die andern sagen, der anzog des von Licesters ruter were vorhanden, die wurden Berk untsetzen und speisen, auch hett sich Mertin Schenk selbst in die stat begebenBd.3, S.350wie es erghen wirt, mach folgenß außbrechen.
 
Anno 1586 den 19 augusti hab ich daß distichon gaudentis mentos, mit dem andern verslin gebessert und in min declarationboich geschriben, dan es ist nevlich mit den worthen die sich drin reimen.
 
Lauth also.
Gaudentis mentis foret unio gentis et entis si succedentis vis adsit et omnipotentis.
 
Explicatio.
Diß ist die meinong dar von. Die vereinbarung meiner lieber eltern afkompst deß gebloidts, und meiner nachgelaßner gutter wirt dem gmeinen hauß Weinsbergh ein frolich gemude geben, wan des allemegtigsten und deß stetigen nachfolgers kraft vermogen und tugent dar bei wirt sin.
Bei den gereimpten worthen disses verß kan man min meinong am besten und lichtlichsten behalten und erwidderen. Und lere euch also durch kurtzwilige versen miner meinong zu gedencken und der mit fleiß nachzudencken. Die latinische wort sin etwaß kreftich und besweirlich zu verstain, derhalb wil ich sie addendo selbst ercleren; daß sie kunftich nit anderß außgelagt durfen werden dan min meinong ist, und sullen doch nit anderß verstanden noch außgelegt werden dan nach der rechter meinong mines testaments und lesten willens, und da dem [600'] zu widder disse verslin oder außlagung irgen sult verstanden werden, da sol sie nit gelten.
Unio ist so vil alß concordia, eindragt, ein samen gebunt, ein einbarung vergadderung, verbindung auß zweien und mehe einß werden.
Gentis, ist so vil alß gens genus progenies p__sapia stirps stemma daß gesclecht und geblode kinder enkeln und alle abstigende person und lude von minen beiden eltern untsprossen und herkomen sampt andern ange_leten außerwelten und dienenden.
Entis, ist so vil alß ens, esse, essentia, alle die gutter und dingen miner verlassenschaft und deß hauß Weinsberg alß die wonung erfschafft hauß hof lant sandt acker rent inkompst gelt ingedoim haußrhaidt kleider kleinater waß deß inuenteirt und sunst mehe ist.
Foret, daß ist, erit, es soll in allen nach minem thoidtlichen abganck jeder zit sin pliben, und bei der nachkomenheit volherdich geschein, jeder zit, ohn underlaiß, ewiglich.
Gaudentis, ist letantis exultantis iubilantis, einß erfreuwen, erbliden, und frolockenden, unswarmodigen dan uffrichtigen frien, luchtsamen.
Mentis, ist, so vil alß animus daß gemoette, deß hertzn deß frien willenß, deß vornemenß der gedancken der kraft und vermogens.
Si, ist coniunctioTilgung: cepulcausalis, wanne, so fern, wa die ursach, und zusatzs dar zu kom.
Succedentis ist successoris heredis primasfamilias deß nachfolgers mines erben, im ampt mit zuverordneter personen nach grade und ordnong mines testamentzs der erwelung oder devolution.
Et, ist coniunctio copulativa, zusamen fogende bei ein brengendt und verbindende und heischt, und, auch, zu dem, etiam adhuc noch mehe.
Omnipotentis, ist dei, deß allemechtigen gottes, ohn den nitzs guts ist, der anfanck mittel und endt ist, ewich ist, da alles sin kraft her hat, der keinß wegs mois auß gelaissen werden.
Vis, ist voluntas, potestas, virtus, velle, fortitudo, der gutter will, die tugendt, die kraft die macht, der vorsatzses daß vermogen, daß zeli_s und eiffer, und in daß wirck zu stellen mit ganssen hilf.
Adsit, ist præsit, subsit insit, daß alles moiß da sin und nit dar von sin, so mach es einß bei einander sin und pleiben.
Vide, in meinem declarationboich cap. 4, vers, p__ucipij, nu. 7 et 8 von deß hauß Weinsberghs vergaderung, und anderß wa.
 
Anno 1586 den 21 augusti ist Johan Helman zum Hirtzs vor s. Laurentzs eineger sohn deß licentaten Johan Helmanß peste gestorben, war nit uber 32 jar alt ein richer man von erbschaft und renthn binnen und buissn Coln. Hat in leben nachgelaissen sin hausfrawe hern Johan Maeß burgermeisters dochter 4 kinder. Sin fatter hat ein wunderlich testament mit substitutionibus diversis uffgericht, mogt noch uber vil jar wirkung erlangen.
Item uff dissen tag ist auch peste verstorben docter Anthonii Kemper seligen einiger sohn in der Dranckgassen, war ein student in der rechten und mit dem biscoff Vercellensi in Italia gewesen, wol versucht, der sin motter kranck verlaissen und drei swestergin der auch schoin zwei peste nachgestorben.
Diß mant mich an die versterblicheit der stemb und gesclechtzs daß dar uff nit hart [601] zu bauwen wan nit ander mittel und wege fonden werden da durch die gesclechten und geblode, der name und wapen erhalten mogen werden. Und halt es noch dar vor daß es von den geistlichen beß erdacht und getroffen ist, daß die vereinbarung und vergadderong der personen und gutter fast gehalten werde, wie ich glich hie vor vermelt und zu gemode gefoirt hab. Die personen durch die surrogation eineß heubts under in allen wilches daß hauß und wonung die gutter und inkompst besitzt und bei ein andern helt, so mach der stam, gebloidt, die wonong, regiment zunam und wapen ewigh oder so lang gode geliebt erhalten werden sonder alientation oder renuntation. Sunst versterben und verderben die menschen, die gutter werden vertheilt versplissen, verzert, die wonong verandert, der nam noch wapen verwesselt und plibt nit lang in einem wesen und stande durch mangerlei zufhel deß glucks, durch kranckheit, versterbniß, kreich, zanck, pleiten, borg, scholt boisse narong, boese kinder, frunde, nachpar, oberkeit ubelthaidt, schatzong, unverstandt.
 
Anno 1586 den 21 augusti ist min 67 fhanenwacht abermail gefallen uff die Rheingaßportzs, bin selbst mit gezagen aber zu halber nacht zu hauß gangen dan ich gegen den morgen allerlei zu schaffen hat und min lutenampt hat min stadt fort vertritten. Ich hab 2 q. 10 alb. verzert. Item 4 alb. gobel. Item kertzn in die lucht uff der ronden.
 
Anno 1586 den 22 augusti ist min namen Peter von Weinsbergh durch minen broder nach Bon minem guedigsten churfursten Ernesti Camerrethen uff regnong geschickt worden 150 dall. jeden zu 52 alb. inhalt irer quitanczs und weiterm verheischen daß im daß hauß die Gotzgnad. ein gutte anzall von jarn sult werden, dan min swager doctor Michael Glaser hat mir da von zugeschriben ob daß nit geschein mogt. Min broder meint wan sie gelt druff untf. hetten und die dochter Marie Smidts in der Gotzgnaden deß zu friden were, wie sie waß, so wurt nemanß dar zwischn komen kunnen, wie vil darnach gedachten, dan Marie ohn daß die leibszugt dar an hat. So hab ich zu doctor Glaser mit dem gelde nach Bon geschriben, und begert daß es ein dhomcapittel bestetigen, und min gnedigster her mit eigner handt lauth der abrede underschriben wulte. Also ist vor handen daß Peter vorg. in die Gotzgnade mag komen wonen an der Drachenportzen hinder dem salgericht, ein hauß dem stift ad Gradus mariæ nachgelegen da er sineß ampts deß campanariats beß kan abwarten. Da auch gutte narung zu triben, ob er alß wickerlich der frauwen und kindern mit dhoit verfallen wurde, da er auch marien handel mit dem kussen machen an sich halten, leren, und uben kunth. Wan dan deß dhomcapittelß confirmation und deß churfursten bref uff 12 oder 18 jar verfertigt, sol min gnedigster her noch 100 dall. haben, daß sin 300 daller samen wan er 50 dall. drin verbaut deß er macht haben sol. Und eher sullen Peter und Anne elude noch ire kinder und erben daß hauß Gotzgnade nit schuldich sin zu raumen innen weren dan die 300 daller eirst widder zugestalt. Jetzs wont er vor den minder brodern vor hin hat er vor den predigern gewont da er wichen moist. Hie magh er langer pliben wa ihn der herrn gesparen will, da er in narong und konden mach komen.
 
[601'] Anno 1586 den 25 augusti ist ein bedemiß zu s. Andreen zeirlich gehalten worden wie vorhin in verscheiden kirchn und stiften.
Dissen tag hat man einen dhoiten italianischen auß deß von Parma leger in Coln zu minnerbrodern in der kirch gepracht da er bloiß uff die weise mitten in der kirchen lag zu begraben. War vor Geller von den freibuter erschossen dan er sich nit gefangen wult geben wie man sagt.
Da hin ohn zweiffel mehe in beiden seithn in scharmutzeln pliben.
 
Anno 1586 den 27 augusti eirst untferbte truben korner zu Weinsbergh an der weingartz donnen vernomen. Uff andern orthn waren sie ehe gesehn war eitz nach bartholomei zimlich spade doch noch nit zu spade wan gut widder folgen wirt.
 
A. 1586 den 28. aug. ist graff Carl von Arberg aus Brabant zu Coln komen auf dem Torenmart im Hilligen Geist zur herbergen gelegen und ist den zweiten tag darnach zu schiff hinab vur Berk gefaren, das ort mit zu versorgen. Sunst hab ich nit gehoirt, das er personlich vor Nuiss gewesen sie in der eroberongBd.3, S.350.
 
Anno 1586 den 29 augusti decollationis s. johannis hab ich mit minem broder gespreich nach der mittags maltzit gehalten, daß sin naturlich sohn Peter in dem hauß zur Gotzgnaden wol sitzn worde. Und fiele mir dar unden in die gedancken, daß ich die naturliche meine agnaten alß die secundarius nach allen primariis agnatis die elich aller glider oben her ab geboren (allein miner agnation zu der ehren) gesatzt hab. Und innen daß forthel vor allen minen cognaten gethain und sie also gefreihet und privilegiert hab, daß auß innen der haußfatter zu Weinsbergh alß dan erwelt sol werden. Inhalt deß 4 cap. im dritten verß, mineß testaments wilchs im folgenden verß daselbst am ende, den naturlichn cognaten abgesneden ist, dweil da stehet, und sin genealogei von eliger zu eliger geburt gleublich beiprengen kan. Aber dieweil ich der sachen etzunt etwaß weiters nachgedacht, und selbst bekennen moiß daß die naturliche cognaten so wol vom geblode sin alß die naturliche agnaten. So ich dem geblode dan ganß geneigt sin und es allenthalb leib hab, so were es ganß scharf von mir gehandelt daß ich die naturliche cognaten ohn allen underscheit außscleissen sult, und innen wilde frembden vorsetzen. Daß sult unfruntlich sin und mer ubel nachgeredt werden dieweil die naturlichen ohn alle ubelthaidt sin, und in dem unschuldich an irer elter ubertrettung. Eirst hab ich der untugenheit oder unkeuscheit kein ursach geben derhalb ists also von mir ordineirt. Nachdem ich mich aber beß bedenck moiß und wil ich sulche strengicheit etwaß lindern und miltern und den naturlichen cognaten oder die von innen elich oder naturlich untsprossen sin einen forthel thoin und ein freiheit geben und sulche in gegenwortiger zit durch ein addition thoin. Umb gotteß willen der alle menschen geschaffen hat elich und unehelige dar vor uff diß erdrich komen den bittern thoit gelitten und unß und sie alle erloist hat und zu miterben im himmel gemacht hat. Und soll die addition von den naturlichen cognaten lauten wie folgt.
Ich Herman von Weinsberch licentiat testator [602] dhoin allermenniglich zu wissen durch desse declaratorial addition mines testaments und lesten willen im phal da gott vor sie, daß uber all keine hausagnaten primarii oder secundarii noch auch haußcognaten primarii oder secundarii zu Weinsbergh in leben weren, oder sunst zu verhoffen inhalt der grade mineß testaments im 4 capittel daselbst demonstrert. Also daß es an dem were, das es ausser meinem gebloede an frembde licentiaten mit der hausfatterschaft zu Weinsbergh mineß erbenTilgung: sulltmit der chur oder devolution sult komen. Und sich alß dan emanß befunde der von den vorbestimpten vererlei haußgesipten untsprossen mineß gebloidts der ein naturlicher oder bastart von innen geboren oder gezilt in leben were, es sie auch von wilchem es von den vorg. were, oder von denselben einer oder mehe elich oder unelich gezilt oder geboren menligs kunne, er sie nach oder fern mir gebloidts halben bewant, sol gliche vil sinn, und dan studeirt hette daß er licentiatus juris in Coln promoveirt were, und dar neben von pabste oder keiser legitimeirt were, oder legitimeirt werden mogte, dweil er miner eltern und voreltern und meineß gebloitzs were, daß gleublich und starck vermoitlich beibrengen kunte nach dem gemeinen geruchte auß denselben sullen min executorn einen den bequeimsten (wa irer mehe dan einer were) zum hausfatter und erben miner ordnong gemeiß erweln. Oder in mangel der erwelung sol es der elste under innen von im selbst werden so fern er promoveirt ist wie vorg.. Und so lang will ich es mit den promoveirten parochianen s. Jacob und capitularn s. Georgen, die frembdeß gebloidts sin, suspendern, inhalt der 8 addition hinden an minem declarationboich, da dieselben angezogen sin. Und obTilgung: dich denen vor andern licentiaten den vorganck vergunt dweil sie auß der nachparschaft sin, so will ich sulche achte addition minen naturlichen cognaten und die von innen herkomen zu gut so lang zu ruck setzen alß der naturlichen einer ist. Were aber nach allen eligen cognaten keine wissenschaft von den naturlichen oder uneligen cognaten daß ein frembt licentiat hausfatter erwelt were, so sol der pliben. Wan der aber nit mehe were, so sol ein naturlicher cognat oder der da von untsprossen hausfatter werden wan er promoveirt ist wie vorhin vermelt. Mit den naturlichen cognaten aber oder die von in naturlich oder elich untsprossen sint promoveirt sin, will ich es also gehalten haben. Wan sie erliche redliche gutte leude sin, daß man sie under die selectus und ausserwelte frunde deß hauß Weinsbergh annemen und inscriben mach, under die libertos oder war unden es sich am besten schickt, uff daß sie nit aller ding vom hauß Weinsbergh außgesclossen durfen sin, und deß gebloitzs nits geneissen, dweil auß naturlichen kinder oft gutte nutze und erliche leude im geistlichn und weltlichen stande sin worden, wie auch hie geschein kan. Edoch geburt sich jedem alleß uneleigen beilegerß zu unthalten, dar zu ich gar kene ursach gedenck zu geben. Doch wan es sich verlauffen hett, sullen die kinder so dar an unschuldich sin deß minenthalben nit durch auß misgelten, derhalb ich innen diß vorbestimpte gnade und forthel thoin, sie willen sich mit zum gluck schicken und wol regern die geworden sin. Zu dem antheil deß hauß sullen sie auch qualificeirt sin, wie daß bruchlich oder verordnet ist zu erlangen. Zu urkunt der warheit hab ich diß addition in diß boich senectutis mit eigner handt geschriben und underschriben. Datum anno domine 1586 den 29 tag augusti.
Hermannus Weinsbergius q_ supra s. et subs.
[602'] Anno 1586 den 30 augusti umd disse zeit wie der leger von Nuyß gen Berck verruckt waren, mogen sich die nachparen zu Dormagen widder in ire huiser und gehoigter begeben haben und angefangen vehe zu halten. Und haben ire wonongen schevren, stelle wende, dacher, versteurt fonden. Man sagt auch es sie vil schadenß an der kirchn gescheit wa unser geschenckter glasfinstren vor acht jarn neu dar gesatzst verschonet sie worden mag man gewar werden, es were aber schadt dan sie verzeirte die kirch. Min suster Maria hat daß regement von unser aller wegen da haben willen aber ist an 3 jaren nit da hin komen noch emanß da hin geschickt. Swager Johan van Dutzs het gern dar gezogen wart im widderraden, het auch kein gemach da fonden. Daß hauß stunde offen, durrenmsicund finstern waren alle hin wegh. Heinen von Horm waren nevlich sin perde genomenTilgung: beist unß pachter. Die nachparen hatten ire koe in den speich gedreven da hin ist kreichsfolck auß der besatzung zu Nuyß komen und den von Dormagen und Zonß alle ir rintvehe in Nuyß getriben, daß fort inß leger vor Berck getriben were wie sie sagten. Es sult samen bei 400 und mehe stuck gewest sin, wiewol sie zu Dusseldorf uff ihr suppliceren gewarnt solten sin, da in schutzen zu halten abgesclagen ware. Nemans von unß hat eitz lust da hin zu komen. Ist auch noch nit sicher da zu sin, so weiß man auch wenich nutzs da zu schaffen oder darf nitzs derhalb reparern.
 
Anno 1586 den 31 augusti hat neif Gotschalck van Weinsbergh zimmerman einen backzant laissen vißtrecken oder schruben dar an er lang groisse pein gelitten, von eim bartscherer uff dem Eigelstein der sich wol druff verstain sult. Und ist darnach heil worden. Item vor 6 weghen ungeferlich hat min suster Maria auch einen backzant laissen außtrecken, die sich besser gehalten dan neif Gotschalck der besweimbt war.
 
Anno 1586 den 31 augusti hat Goddert von Mulhem achter s. Jacob sin krentzgin der kirchmeister und achten in sinem wonhuiß zu Grimmenthal dem eckhuiß zwischen der Bach und Butzgassen, da bin ich mit den andern seir frolich gewest. Und nemanß hat hie sin quart weinß bezalt wie biß her zu gebruglich gewesen und daß nach der neuwer ordnong. Und ist daß krentzgin meister Henrich Bruyn glaßworter uff der Drencken zum Aren pragt worden.
 
A. 1586 den 1. septembris haben vil botkarren bereit hinder dem dom am wirkhoff gestanden, sulten hinab zu schiff gen Berk ins leger gefoirt werden, erde damit zu behoif der schanzen und katzn zu schurgen. Dan die sageDas Gerücht war begründet.ginge, es wurde der von Parma vor Berk uffbrechen moissen und dem von Licester, Engelschen und rutern aus Denmark unt(ge)gen zehen und Zutphen untsetzen und speisen, da hongersnoit war. Derhalb moist bischof Ernestus und das domstift die belegerung underhalten, ob die zu Berk und Crakaue auszusmachten werenBd.3, S.351.
 
[603] Anno 1586 den 2 septemb. vom bot zutragen an der Weierportzen hab ich 6 alb. bezalt. Sulches wirt mir zu Cronenbergh wegen s. Peterß kirspel dar in diß hauß ligt angezeigt. Aber minem broder wirt es zu s. Jacob dar in daß hauß Weinsbergh ligt und er wont angezeigt und gibt es daselbst. Also hat man auch an beiden orthen zum pobler heubst moissen stevren, wie auch in beiden kirspeln kirchenrecht den pastoren caplanen offerluden moissen bezaln. Min broder dhoit daß zu Weinsbergh ich zu Cronenbergh.
Hie durch werde ich verursagt etlich questiones und fragen zu thoin. Erstlich im phal einer von unß brodern in minem leben, oder wan ich verstorben der hausfatter zu Weinsbergh die beide hausser bewonte in wilch kirspel oder phar s. Jacob oder s. Peter daß er gehuirt. Dar uff sagen etlich, zu dem hausse dar in die kuich stehet und zu dischs gehet, dar man kocht und isset. Und kan daß wol sin, hab es aber noch nehe gelesen. Die andern sagen wan ein zwei heusser bewont die verscheiden kirspeln ligen, sult man da hin gehoiren da der stedigster außganck und inganck were. Diß bestedigt Bartholus in l. balneasParagraphenzeichen. Si domum ff de lega. tertio. Et in l. quod conclave ff de dam infec. Andere mogen anderß dar von halten, deß hat man sich ihm fhal der noit oder da es disputeirlich fiele bei rechtzgelerten erkundigen. Zum andern ob bemeltem hausfatter und inwoner erlicher und nutzer were daß er sich wegen deß hauß Weinsbergh allein zu s. Jacob hilte oder wegen deß hauß Cronenbergh allein zu s. peter, oder an beiden orthen zu glich. Daruff ist min erclerong und rhait, daß er vor eirst an beiden orthn sin kirchen recht bezale, dweil es sich doch nit zu hoich an gelde erfragt erkenne also beide pharrn und pastor so helt er dar gegen an beiden orthen den beiden hausern und inwonern ihre geregtigkeit. Dan es mogt sich zutragen, daß man einen widdersin in einem kirspel hett so mogt man deß andern kirspelßkirch, mit den sacramenten kirchganck begrefniß gebruchn. Und mogt auch in einem orde mehe forthelß sin dan im andern, als mich gedenckt daß etlich kirspelskirchnTilgung: jndiinterdict waren und gesclossn daß kein gotzdeinst drin geschach, fiele sulchs an einem orde, so mogt man an daß ander gain. Sunst were es wol so erlich daß er wegen deß urspruncklichen stamhauß Weinsbergh zu s. Jacob bliebe da her daß gebloede ersprossen und daß alte bedehauß der voreltern ist. Auch nutzlicher s. Jacob dieweil daß naher bei der handt ist; und leiblicher dweil die alte frunde da begraben ligen, da vorgestanden, und zu kirchn gangen haben.
Zum dritten wan ein hausfatter Weinsbergh und Cronenbergh samen bewonte, ob er auch schuldich were an beiden orden stadtlast und beswerniß zu tragen. Ich halt es dar vor, daß er dan nit mehe personlichen steur und last durft tragen dan vor ein person, dan der wonongen sin vil in und aussen Coln da einer zwei, drei, oder mehe heusser in ein andern gebrochen hatt, und vor ein hauß bewont und gebraucht auch nit dan vor ein burgerliche person gehalten wirt. So mach es der hausfatter mit Weinsbergh und Cronenbergh und allen inbegriffen huissern halten, wie anderen, dar nach er sich erkundigen mach. Aber daTilgung: vffjedes erfgut und hauß in sonderheit angetast wurde, moist er auch glichs andern jedeß hauß erfguts last und steur tragenTrennzeichen.
Jetzs mois min broder und ich wiewol wir ein kost und einem dischs halten jeder in sonderheit die wacht versorgen den bot tragen stadt und nachpar last haben. Aber dan [603'] mach der hausfatter und bewoner beider hausser vor ein person allein den last tragen und dar in sinen forthel proiffen doch weislich und bescheiden dar in handle daß er kein ungnade der oberkeit oder ungunst siner nachparschaft uff sich lade.
 
Anno 1586 den 3 septemb. ist min 68 fhanenwacht uff die Rheingaß portzs gefallen, da hin bin ich gezogen verzert 2 q. 10 alb. item vor gobelgin außgeben 4 alb. item vor kertzn bezalt 12 alb.. Dißmail hab ich den rotmeistern publiceirt und verkundigt daß die rotten hinforter kertzen und feur sulten verschaffen und einen rhaidt deß erlaissen, dar gegen jeder rotmeister einer der wacht frei mogt laissen der daß bezalt, diß waren sie schoin vorhin in erfharong komen, aber es klinckten in nit in iren ohren.
 
Anno 1586 den 6 septemb. ist her Bartholomeus Bach supprior carmelitarum im cloister daselbst peste gestorben und licht in der kirchen vor an neben jonfer Marien Luchelgin begraben, sin avus paternuus Thevis Bach war wirt zu Weissenperde, sin fatter Peter Bach doichscherer zu Wissenperdt uff dem Weitmart geborn. Und er war ein gut organist hat duck s. Jacob uff der orgel gespilt und gelt verdeint, war ein jongk hoflich man.
 
Anno 1586 den 7 septemb. uff sontag hat sich min neif Peter Weinsbergh und sin hausfrawe Anna von Gusten bei unß zu gast geladen. Haben ire drei jonge kinder und sohne mit pracht. Ich hab bei mir gedacht daß disser fatter und kinder alle veir secundarii agnaten deß hauß Weinsbergh weren, der fatter nit elich geboren die drei kinder aber elich in Coln geboren und geteufft. Und hat mich wol bekommert daß ich ihm 4 cap. und 3 vers mins testaments verordnet wa nach allen eligen agnaten einer oder mehe unelich geboren manskunne in leben were wilche von pabstlicher heilicheit oder keiserlicher maiestat legitimeirt sint oder werden sullen die alle dan in stat der eliger agnaten stain sullen und nit ehe, also dieweil disse feine kinder sin daß innen ireß fatterß unehelicheit etwaß hindern sulte. Und ob ich _ daß wol hin und widder angeroirt und es gern gemiltert und derhalb in der 4 addition in 3 8 hinden an minem declaration boich gewilt und noch wille daß die hinleissigkeit deß legitimerenß versaumpt wurde in leben mineß naturlichen neiffen Peter vorg. daß es dan nach sinem thoidt jeder zeit moge geschein, also man der vorg. kinder und sohne einer hausfatter mogt werden und die legitimation noch nit erlangt were, so sol daß versumniß nit hindern wan er cautionem, juratoriam prestirt daß er die legitimation binnen jare und tag von eim comite palativo allein oder andern die deß macht haben will impetreren und erlangen ob daß schoin sinem thoidt geschege sol nit hindern wan es nur geschicht. Und so es in eim jar nit mogt erlangt were sol man ihm daß zweite jar vergunnen und so lange die inkompst vor unthalten biß er es erlangt hat, dan der fleck der unelicheit moiß hin dannen geweschn werden er sie uber kurtz oder lanck.
Die legitimation aber oder geelicheit mach man zu dem effect und ende allein außbrengen daß sie qualificeirt und capaces oder vehich sullen sin vor sich und ire erben auß minem oder andern testamenten herdes et legatarii erbgenamen und nachfolger [604] zu sin und damit sol die qualification bestain mogen wil man aber mehe clausuln dar zu setzen p__ abundanti sol auch frei sin.
Es sol auch gnog sin wan dieselb legitimation hie in Coln von einem geistlichen oder weltlichen comite palatino erworben wurde so fern er von pabst oder keiser deß macht het und da von ein breiflichen schein ufflegen kunt, wie dan der herrn in Coln sint, alß d. Geil cantzler, d. Cronenberg her Johannes Rotarius canonicus ad Gradus marie oder derglichen die eitz sin oder kunftiglich in Coln komen werden. Da mit bin ich zu friden, und wil daß min executorn auch jeder zit damit zu friden sin sinsicsullen und sich dar gegen nit widderen.
Diß sol min additional declaration sin die ich minen jongen neiffen eitz zugefallen dhoin datum ut supra
Hermannus Weinsbergius testator s. et subs..
 
Vurgerurte comites palatini haben auch authoritate pontificus seu imperatoris macht zu nobiliteren und zu edelen, wapen zugeben und derglichen. Nuhe vernim ich daß vil damit schimpfen, daß laß ich sinen wegh ghain, so kan es doch nit schatten. Es geschicht dannest wegen der hoigster oberkeit, und gib derhalb zu bedenken, ob es nit ein meinongh were, und stadt hett, daß nach minem absterben min executoren uff mines erben kosten bei keiß. maiesteten suppliceirten und erworben daß min testament und und perpetui heredis institutio confirmeirt und der hausfatter jeder zit zu Weinsberch sampt dem hauß nobiliteirt und mit freiheiten begnadet wurden, ungeferlich auff folgende oder derglichen form.
Allerdurchlugtigster groißmegtigster unuberwintligsther romischer keiserVerueirungallergnedigster her, wir kunnen e. romißer keiß. maiestaten in aller underthenigkeit nit verhalten, wie daß wilant derVerzierungHerman von Weinsberg keiß. rechten licentiat und altherkomender geborner burger und rhaidtman in e. k. maiesteten und deß hilligen richs frier stadt Coln uff dem Rheinstrom vor etlichn jaren sin testament und lesten willen bestendich uffgericht. Und dar in verordnet daß nach grade und ordnong ein mansperson auß sinen agnaten so lang der einer were und in mangel derselben ein manßperson auß sinen andern cognaten zum lesten zu, und in mangel allen sines gebloidts auß sineß fatterß und anherenß hauß untsprossen, ein licentiat der rechten in Coln promoveirt so lang dern einer ist, von sinen executorn zum hausfatter zu Weinsberg erwelt und genent sol werden, und wilcher also erwelt, oder in mangel der erwelung nach verlauff veirzig tagen selbst hausfatter worden, derselb sult alß dan von wegen sulchen ampts ein vornemer fatter deß gemeinen hauß Weinsbergh in Coln sin vinuersal erb und nachfolger sin lebtag sin, und nach ihm jeder zit ein ander. Und sult sin verlaissenschaft haben und besetzen, und der agnation eigenschaft alß den zunamen Weinsbergh, sampt schilt und helm daß swartze sparkle im weissen, auch croin, arm, und kluppel foeren, alles mit bescheide anhengen und disposition sines testaments und dar auff gefolgten declarationen und additornen.
Nachdem dan gedachter wilant Herman von Weinsbergh licentiat sampt sinen brodern und ir fatter und fatterß fatter vor aller menschen gedencken biß uff jegenwortige zit geborn gesworne und geerbte burger gewesen und erliche empter und deinsten in Coln verwalt, auch e. k. m. [604'] und dern voleltern hoichloblicher gedachtniß romischen keisern und deß hilligen richtzs getruwe underdanen und den kinder sin und deren sampt der stadt Coln irem fatterlande dutzer nation woluerdeinte burger sin, wie in glichem ire verwanten und gesipten auß demselben hauß Weinsbergh untsprossen churfursten fursten und herrn gedeinte ehrampter und promotionen der universiteten gehat, im geistlichen und weltlichen stande den gemeinen nutzs befordert, daß mir auch in obgerurtem testament zu executorn und truhendern verordnet und gesatzst sin, und unß amptzs halber nit weniger schuldich sin dan daß wir den lesten willen nit allein verrichten dan auch zu meher ehren und besserong brengen.
Gelangt demnach an e. keiß. ma. unse underthenigste demodigste bitt und begert dieselb wulle auß keiserlicher macht und authoriteten obbemelten testatoris testament und insetzung sineß erben deß hausfatters zu Weinsbergh sampt allen sinen disposition graden condition anhengen bescheide declarationen und addition nitzs da von ab noch außgescheiden aller genedigst confirmern approbieren und bestedigen. Und den hausfatter zur zit zu Weinsbergh in sinem ampt dergestalt werdigen nobiliteren edlen und erhohen und ehren daß er allen und jeden gesipten angemeleten außerwelten und dienendem hausgnosen und hausgesinde zu Weinsbergh binnen und bauß dem stambhauß und stadt Coln wa und in wilchem orthen und platzen es were in dignitate prerogativis und ehren vurgesatzst mogt werden und sin, und der oberste und vurneimbste fatter deß gmeinen hauß Weinsberch genent eracht und gehalten werden zu ewigen zeiten. Das bestimpter hausfatter zur zit er were auß den vorg. agnaten oder cognaten oder licentiaten nach grade und ordnong obg. testaments deß testatoirß agnation eigenschaft von etlichen hondert jaren von sinen voreltern abkompst uff in gelangt haben foeren und brauchen alß nemlich den zunamen Weinsberch vom wein und berge dimonomineirt und nit von winde und borge irriger weise und im sneheweissen schilt eien swartzn sparren und drumb her drei swartzer klebletter und uff dem helm ein gulden croin dar in eim heubtmanß arm mit einer swartzer durchsnitten und geschurzter mauwen mit der rechter faust einem mit swartz und weiß gedreheten kluppel haltende, und bestettigen sulchs vor den gmeinen hausfatter und ganß hauß Weinsbergh und vur daß hauß und alle nachfolger im selben amptVerzierungund innen fernerst begnaden und freihen daß er und daß hauß Weinsberch frihe ritter gutter mogten besitzen und damit belenet werden wan sie dieselben mit gutten titel erlangen mogten. Und waß fhreiheiten dan weiterß mitzutheilen weren, alleß in der bester und bestendigster form.
Sulchs gepurt unß e. rom. keiß. maiestat aller underthenigst und getruligst zu verdienen.
E. rom. keis. ma.
 
Underthenigste getrewe n. pastor s. Jacob n. und n. canonici s. Georgen, n. und n. kirchmeister s. Jacob in Coln alß executorn deß testaments Hermanni von Weinsbergh.
 
Disse form einer supplication hab in der eil auß dem heubt gedigt und her zu geschriben ohn einige correction, die mach man bedencken, lengen und kurtzen sich dar uber ratz befragen und zu wolgelegener zit [605] wan es geraden were inß wirck stellen. Und were vil nutzer von keiserlicher maiestat selbst alß von sulchem comite palatino zu erwerben wan doch ir maiestat nit weit von handen oder irgen uff einem richtztage were. Dan kunt man es durch gutte frunde und gesante herrn rethe doctorn secretarien laissen erwerben. Folgens auch von pabstlicher heiligkeit wan es nodich were.
 
Anno 1586 den 8 septemb. hat man zu s. Panthaleon angefangen bedemiß zu halten und daß h. sacrament umb daß cloister zu tragen, darnach widder den 9 und 10 septemb. die drei tage nach ein andern. Und quam vil folcks dahin, die kirch war durch hin mit schonen doichern gezeirt und alle altarn. Und waren gar vil waxslichter und brennende tortzschn.
 
A. 1586 den 9. sept. ist nit wol broit in den backhuisern vor geltSchon am 15. August (Rpr. 37 f 130 a) und nochmals am 1. Sept. (f 139 a) hatte der Rat die Ausfuhr von Korn verboten. Am letzteren Tage wurde den Hauptleuten befohlen, eine Besichtigung des vorhandenen Kornvorrats vorzunehmen.zu bekomen gewest. Die burger, so die wagt an den porzen hilten, namen es den luten ab, die es hinweg ins leger vur Berk oder andershin aus Coln wulten foeren und tragen. Das malder broit galt 8 alb. und 2 h. Gemeinlich war der kauf dissmal 11 gl., steich uff 12 gl., das waren 4 oberlensche rinsche ggl. Und machte dem folk groissen schreck, dan es eitz lange nach dem arn war. Den Rhein hinab kunt man das korn (nit) under 11 gl. brengen, von unden uff war der Rhein gesclossen. Das stift Coln war verdorben, der furst von Gulch verbaut es aus dem lande zu foeren. Es war hoich zit, got zu bitten. Aber in Coln war noch zimlich vorrade an korn. Man sagt, zu Antwerpen, in Brabant und Flandern were disser zit grois mangel an fruchten gewest. Ein mensch het den tag allein an drogem broit 5 stuffer moissn vertain. Man het daselb hunt und katzen umb deurde des broitz moissen vertribenBd.3, S.351.
 
A. 1586 den 11. sept., sagt man, sult des von Parma kreichsfolk under Berk und Wesel 4 uislegerschiff den Hollendern und Engelschen abgenomen und den amirall zu grunde geschossen haben. Und weren drei groisse schiff darvon komen. Andern sachten vil anders darvon, das wenich schadens gescheit were an den schiffen. Und man hat eitz besser ursachen zu legen, dweil es weiter von der hant ist dan Nuiss und der weg eitz wenig gewandert wirtBd.3, S.351.
 
A. 1586 den 12. sept. umb disse zeit wart die schanz uff den Steinen gegen Nuiss ingeworfen, dan der furst von Gulch hat die bauren zu dem wirk ihm bergschen lande uffgebot(ten), das sie dran arbeiten solten, besorgte sich filligt, andern sulten sie innemen, besetzen und schaden draus doinBd.3, S.352unse magt Lesbet hat ir suester Feiken uff den Steinen besoicht wir sie van Dusseldorf quam, und sagt waß armoitzs dieselb und ander nachparn da erlitten, waß schadenß sie mit abhauwongh der beum und weiten allenthalben dar umb trint gethain hetten, wie jamerlich die burger von Nuyß sich zu Dusseldorf erhilten.
 
Anno 1586 den 14 septemb. haben die kirchmeister s. Jacob meister Tilman Voix vor s. Catharinen ihr urwirck verdingt zu revoverensic, dan es an 9 jaren nehe abgewest war, deß solt man im 8 dall. an geben und fort alle jarß sin lebtag 4 gl. colsch dar vor erß ohn alle weitere kosten renovern sult. Inhalt zweier vißgesneden zitteln. Diß urwirck hab ich alß [605'] kirchmeister anno 1559 eirst laissen machen und daß folgende jar laissen uffsetzen, und mitler zit underhalten. Hat vill gekost deß die fabrick nit vil schadenß gehat, dan ich es scheir alles durch gutte lude, da hin practiseirt hab. Und ist allen den ihenigen die den Weitmart auff und ab wandern, wie auch die Bach uff und ab wandern, reithen, und fharen, und besonder den nachparen die es sehen und hoeren kunnen, wie auch dem hauß Weinsbergh und Cronenberg ein groiß gemach und forthel ist deß die vorigen nit gehat haben.
 
Anno 1586 den 14 septemb. uff sontag hat min neif Gotschalck van Weinsbergh die kost uff der Steinmetzer gaffeln gehalten. Da bin ich mit den frunden und nachparen die starck da gewesen auch gewest, den abendt sin swegerher Benedictus und motter bei unß fort an und besclossen den rei. Ist ihm diß jar mit den kindtauff und gaffeln wie vor hin mit der bruloft etwaß zu hart gefallen.
 
A. 1586 den 15. sept. starb doctor Birckman in sinem eigen haus zur Cronen am Haiffe, hat ein gutte weil krank gelegen, war ein weitberoimter medicus, der bei fursten, herrn und burgern kostlich gehalten wart, kunt vil leuten helfen, aber es geluckt im mit sinen brodern, bewanten und swagern ubel, der vil vor im gestorben, er war selbst noch nit uber 50 jar alt. Hat vil leut doit uffgesneiden, exemptereirt und gebalsamet. Uff lest leis er sich uff lauten, sitern und harfen im toit-bett (vorspelen), war klein rait und hilf. Er war in der Fetterhennen von sinem fatter Arnoldo Birckman, eim richen boichtrucker, elich in Coln geborn. Die medicin hatt in reich gemacht, das er vom haus BrabantÜber dieses Haus, vgl. Merlo: Das Haus des Herzogs von Brabant. (Bonn. Jahrb. 63, S. 115--141 u. 64, S. 130--163.)das haus zur Cronen am Haif erlangte, das vor etlich hondert jarn ein rait zu Coln dem herzogen von Brabant nach der sclacht bei Woringen geschenkt hat und war genant Costin Greven haus. Und hatten es die von Merrade zu Hemmersbach in der belenong gehat, von lange zit vermedet, das es ein offenbar herberge und wirtzhuis vur fursten und hern wart, darin ich oft frolich gewest bin vor 40 jarn und lenger, und uffs letzst durch onbau und widderwertigkeit der parteien und verseumnis infiele und lange woist lag, bis es uffs letzst disser doctor Birckman genzlich an sich bracht und ein eigen dennen floitzs von Basel herab komen leis und es herlich widder uffbauwete, wie es dan eitz am Haif stet, und hat boven der porzn ein croin im stein gehauwen, dabei man es kent, neben dem Falkenstein ligent. Vormails plach es mit eim altfrenschen giffel hoicher zu sinBd.3, S.352und wirt nuhe fortan wol ein burgerlich hauß pliben, dan er hat weib und kinder verlaissen.
 
Anno 1586 den 15 septemb. ist N. Carthaiffenß die widwe wilant doctor Johanß Broich zum Grevenstein uff der Hoeportzn vor hin wonhaftich eitz neben deß vorg. doctor Birckmanß hauß gestorben. War von Nuyß burdich, und wirt sich ohn zweiffel besweirt haben daß die stadt Nuyß nevlich erobert war und sie groissen schaden erlitten hat.
 
Anno 1586 den 15 septemb. hat her Jaspar Kannegeisser rentmeister der stadt Coln im rhaidt abgedanckt wolt nit mehe burgermeister sin noch kein ampt tragen und wante sin swacheit vor. Mogt doch wol ein anderß [606] sin, aber ein rhaidt hat allerlei bedencken darin, verordneten etliche herrn dar zu die mit ihm handleten das erß widder an sich nam, doch besweirlich.
 
A. 1586 den 16. sept. ist die widwe hern Constantini von Leisekirchen, burgermeisters zu Coln, ihn irem groissen haus zwischen s. Gertruden und Olivengassen (gestorben). Sie war ein von Hackenei, die das groisse haus gebauwet und das schone portal zu s. Marien in Capitolio mitten in der kirchen gebaut haben, hat kinder ihm geistlichn und weltlichn stande verlaissenBd.3, S.353.
 
Anno 1586 den 17. septemb. ist minTilgung: 7769 fhanenwagt uff s. Severinsportz gefallen. Da ist daß folck rumorß gewest daß man kein keinsicwolt geben. Sachten ein einsicrhaidt hett alle zit uff die 4 warden feur und kertzen geben. Etliche sagten es were bestift, deß ich zu vor gehoirt hab. Doch gingen sie uff ire beletten und pliben im duistern sitzn, den borggreffen waß verpotten kertzen mitzutheilen, so wolten sie dieselbn auch nit selbst bezaln. Item dißmal 2 q. 10 alb. verzert. Item vor gobbel 4 alb.. Item kertzn in die lucht. Und dissmal sint wir mit drien fanen widder uffgezogen, dan die heuf kreichsfolk war eitz etwas weiters von Coln vor Berk und ZutphenBd.3, S.353. Vorhin hat man mit 6 fhanen den ganssen somer durch seir nach gewacht.
 
Anno 1586 den 20 septemb. hab heude vorgenomen euch lieber hausfatter und hausgnossen zu Weinsberg nit zu verhalten, daß Budaeus de asse in p__fatione sva anzeigt, wie homerus, die menschn etliche mail aphestas nennet und dar vor helt. Und ist ein græickschs wort, daß zu latin indagatores, aber uff deutzsch erfinder heischt, dieweil er es dar vor helt daß den menschen redlichen verstendigen creaturen eigentlich zu stahe, daß sie alphestae, erforscher und erfinder sullen sin. Dan nemanß zweiffelt daran, daß nit die menschen allein und kein ander their alle kunsten, gesetzen, regimenten erdacht, erforst und erfonden haben. Daher es sich zu getragen und geschickt hat, daß ich auch etwaß erdencken und erfinden sult, wie min gebloit und mit goit bei mineß fatters hauß ewich pliben kunt, und mogt doch so lange gott geliebte darumb ich gar fleissich pitte. So es dan allen menschen zusteht und die natur gibt, derhalb hof ich min erlichr und nutzer fundt zugelaissen und nit verpotten sin. Aber hie felt ein ander question vor. Ob der eirsthe erfinder einiges dinges, kunst, oder ordnong wilchs noch unvolkomen und mangelhaftichTilgung: sieist mehe zu preisen und loben sie, dan der besserer sulchn unvolkomen dings, kunst, oder ordnongh der es corrigeirt emendeirt verzeirt und volkomen macht. Ich halt wol dar vor wie daß eirst erfindung gut ist, so sol die folgende verbesserung auch gut sin, und also beide zu prisen und zu loben. Wilches aber under sulchen beiden daß lobligst wirck sie, da von findt ich verscheidene meinongen. Der keiser Iustinianus sagt institutis, de legi. agna. suces.Paragraphenzeichenet hæc quidem, versicut nos vero. Also laudamus præstores suæ humanitatis, non tamen in plenum huic causse mederi inuenimusVerzierung. Daselbst in glosa, sagt accurtius, inuentor alicuius ordinationis sine dispositionis laudandus est, licet non æque perfecte adinuenerit, quia facilest adinuentis addere. Daß ist, der erfinder einiger ordnong oder satzung ist zu loben, ob erß schon nÿt [606'] eben volkomen und perfekt funden hat, dan lichtlich kan man dem neuwen gefonden wirck einen bessern zusatzs thoin. Aber azo, in proemio codicis, sagt, qui subtiliter factum emendat laudabilior est eo qui prius inuenit. Daß ist, wer ein gemacht wirck kloicklich wol verbessert, derselb ist mehe zu loben und loblicher dan der es eirst fonden hat. Und citeirt l. 1Paragraphzeichenomnia enim ura., versi. nam qui, 100 de vete. jure enu. accursius sagt, laudandus azo aber, laudabilior. Daß bewegt mich daß ich minen fundt in minem testament vor den grunt halt und teglichs mit neuwen declarationibus und additionibus druff bawe repareir und bessere. Den lob und preiß aber schreib ich allein gode zu, der gibt die erfindung und verbesserung, der grundt und baut. Ich hab aber uff die erfindung und verbesserong etwas phantiseirt und folgendt carmen dar von gedigt
 
Elegiacu..
Primitus occultam quicunque inuenerit artem.
Rem similemque novam commoditate piam.
Laudandus merito, probus atque alphesta vocetur.
Imperfecta licet res sit ab auspicio.
Additur inuentis facile, et supplentur inepta.
Sed laudabilior prima reperta parans.
Ut rudis effigies statuæ concepta magistro.
Laude caret multa in poliatur opus.
Sic tamen ut dvo concurrant præmissa necesse est.
Nam sine principio finis et usus abest.
Queso voluntatis novitatem expende supremam.
Qua successorem perpetvum iustitui.
Inuentum patriota novum mirabitur euge.
Hæres quod mihi sit sanguis et officium.
Quod consanguineis liqui bona cuncta patritis.
Quæ genearcha svo nomine possideat.
Incolat eletus patriasque perenniter ædes.
Mas site et utatur ut decet ase meo.
Fundamenta domus inueni talia primum.
Weinsbergus super his quilibet aedificet.
Ordinet, exornet, disponat, corrigat, addat.
Laudibus ut superet post mea fata huis.
Quinqueviratus opem genearrhæ præstet, et uno.
Perficiant animo iussa suprema mea.
 
Diß versen hab ich dar umb gemacht daß man deste beß da durch verursacht werde an min nuwen fundt und besserung desselben zu gedencken. Dan es ohn zweiffel von manchem vur ein neuwen fundt eracht wirt werden sulchen testamentischen grundt zu lagen dar auff mineß fatterß hauß immer gebaut und unser gebloidt und goit ewich dar in bei einandern erhalten mogt werden. Ich weiß mich nit zu erinnern da emanß derglichen uff dieselbe weiß einen neuwen grunt gelacht derhalb es gewislich etwaß neuwes ist, und moiß teglich verbessert werden dweil es deste ungewontlicher und unerhorter ist. Drumb hof ich waß durch mich am neuwen fundt und grunde versaumpt inperfect und unvolkomen [607] angefangen und swachlich verbessert ist daß sol durch min nachkomen den hausfatter, executorn, agnaten cognaten, außerwelten und ander getruwe haußgnosen mit meherem ernst, fleiß, arbeit, weisheit und geschicklicheit emendeirt corrigeirt gebessert gesterckt und gezeirt werden daß es sine perfecte volkomen heit bekome. Und sie deß mehr lobs und preiß erlangen dan ich selbst daß ich innen gunnen und wunsche und begere daß sie dar zu daß best dhoin willen. Und ist auch gott gereimpter weiß also drumb zu bitten,das Gedicht ist in drei Spalten nebeneinander aufgeschrieben
 
1.
Erhoir auch her.
Disse min beger.
 
2.
Min testament.
Dhur sonder endt.
 
3.
Drin minen fundt.
Laiß sin der grunt.
 
4.
Ich dir vertraw.
Min hauß druff bau.
 
5.
Teglich etwaß.
Verzeren daß.
 
6.
Min nachfolger.
Halt diß maneir.
 
Anno 1586 den 21 septemb. ist zu s. Georgen ein bedemiß gehalten worden. Die kirch war durcher unden und oben gekert und allenthalben mit schonen gebilden schurtzen und tapeten behangen. Der pastoir zu Leißkirchen hat den morgen daselbst gepredigst der alt scholaster her Swirtem eitz dechen s. Cunibert hat daß heilich sacrament umb daß cloister getragen und doctor Crudener und ich haben uff beger deß capittelß den herrn geleit. Und ist die bedemiß gar herlich mit gesenge orgeln und ander musick gehalten. Und der dechen doctor Conradus Ort von Hagen hat vnß zu gast geladen, da wir den mittag in der Dechenien gewesen sin.
Hie moiß ich anroren daß so vil fruntschaft zwischn dem capittel s. Georgen und kirspel s. Jacob so lange ich kirchmeister gewesen an 36 jaren nit vernomen ist, dan sie samen die gansse zit durch groissen irthumb, misverstandt, gerichtzhendel ungunst gehatt. Waß sie dißmal bewegt doctor Crudener und mich alß kirchmeister filligt zu s. Jacob zu beroiffen den herrn zu leitten und neben dem h. sacrament mit umb zu ghain kan ich eigentlich nit wissenn, dan vil verwonderten sich die vom alten irthumb und ungunst wusten. Es war mir vorgewehet man wurde unß bidten, und den neigsten sontagh zu vor sagt mir d. Crudener uff dem choir s. Jacob ob man unß bidten wurde, wie er verstandenn, fragendt ob mir auch folgen solten. Mich dunckt er sol zugemacht sin sulches von mir zu vernemen, ob sie villicht an miner person zweifelten, der sie sonderlich zu widder gewesen. Ich antwort ihm, wer wult den benachparten herr in gotseligen wirck weigern, da bei es daß mal verpleib. Darnach uber etliche tage begegnet mir der scholaster her Anthonius Imendorp und sagt, er wult zu mir in min hauß sin komen, aber dweil er mich eitz antraffe, wult er sin werbung dhoin. Und begerte doctor Crudener und ich wulten doch unbesweirt sin uff kunftigen sontag wan ire bedemiß gehalten wurde den herrn mit dem h. sacrament zu leiten. Ich sagt waß ich dem h. sacrament, eim capittel und ihm zu ehren thoin kunt wult ich nit underlaissen. Scheden also von einandern biß mir quamen und den herrn leiten und do s. Georgen oben im choir stunden und die miß hoerten, do schickte der dechen zu unß und leiß unß zu gast laden, mir sclogen daß [607'] nit ab, sagten zu, gingen da hin, schenckten im jeder von unß beiden 2 raitzeichen. Nemanß war mehe da dan der decanus Cuniberti, pastor Iacobi, pastor Lisolpti licentiatus Reck alle 4 canonici s. Georgii da machten wir unß uber dischs frolich, gewogen keineß irthumbs. Der dechen sagt etlich mal es were im ganß leif daß mir im gefolgt weren, und scheden also fruntlich von einandern. Diß war mir nuhe ein freude daß sich die sach zu nachparlicher fruntschaft schickte, und leiß sich ansehen alß sult sich die alte ungunst laissen außrotten. Und het diß gern vor vil jaren gesehen mich auch dar zu geschickt, hat aber noch nehe willn glucken. Und war in dissen kreichs und uffroirß ziden hoich noedich daß es sich einß zwischn alten nachparn mit gutten augen leiß ansehen, dweil vil zwischn dem irthumb zu beiden seithen verstorben waren. Auch dweil daß capittel baussen an iren haiffen und guttern vil schadens erlitten, deß sich daß kirspel vor sich auch nit zu bedancken hatt, daß nit baussen und binnen Coln irthumb were. Sulten auch die bedemissen und gebet helfen so moiß ungunst und haß zuruck gethain, und der fride befordert werden.
Mir war es auch deste lieber dweil ich mitler zit den pastoir s. Jacob und zwein canonicos Georgii zu executorn mineß testaments verordnet hat daß fride und fruntschaft wie ich ohn underlaiß begert bestendich und durhaftich plibe, und minem lesten willen deste geneigter were. Nuhe gott gib sinen segen und gemeinen friden.
An dissem orde will es wol statsichaben von dem alten irthum zwischen dem capittel und kirspel summarie zu erholen, vornemlich der ursachen, dieweil minß testaments executorn zu ewigen tagen auß beiden orthn genomen sulten werden, und ich filligt von emanß bedacht oder getadelt wurde daß ich am irthumb schuldich gewesen, daß man dan auch den urspronck die ursachen und min unscholt verneme.
Von alterß hatten die kirchmeister s. Jacob einen hultzn post vor die dhur im gange gesatzst da man langs s. Jacobs kirch uff s. Joriß cloister gehet, daß man mit schurgkarn under dem gotzdeinst nit dar durch foere und versturniß dede. Auch hatten dar kirchmeister ein ortgin kirchofs bei her Koluenhuyß vor 50 jaren vermeit, daran die leimen wandt durch bauwong deß neuwen thornß verdorben ware. So sin die herrn vom capittel im jar 1549 zu gefaren, den hultzen post außgenomen und ein menniger stein dar uff s. Georgenß crutz gehawen in die stadt gesatzst. Zu dem haben sie uff die platzs deß kirspelß wandt ein bredern britzs gesclagen, alles ohn beleidt und bescheit bei nachtlicher weil. Alß balde kirspelßlude s. Jacob deß in erfarong komen sin sie uff einen nachmittag samen getroden und den stein außgenomen und dar gelacht, und auch auchsicden bredern undersclagh abgethain. Do hat daß capittel heftich uber die kirchmeister und nachparn bei ein rhade geclagt alß hetten die clock gelaudt uffrorische gewalt getriben. Die nachpar sagten, man hett umb die zit frauwen loff gelaut, und van stundt gwalt mit gwalt zu stevren gutte foege. Und wie daß capittel bei eim rhade und rechtzgelerten iren willen nit haben mogten, und ich am ende desselben jar zum kirchmeister erwelt wart, hat daß capittel die sach vor dem official mit recht anno 1550 angefangen. Die kirchmeister und achten haben mallich einen richtzdaller beigelagt und daß capittel mit den breiffen uff daß rhaidthuiß geladen, daß die geistliche clegere den weltlichn beclagten vor iren richter folgen [608] sulten haben sich also in die gegenwer gestalt und langh uff dem Punten gestanden. Darnach anno 1551 hab ich deß isern gerimptzs auß miner moenen testament zu Cronenbergh wonhaft procureirt und mitten in die kirch zu s. Jacob laissen setzen da es noch stehet und hat mehe dan hondert goltgl. gekost, daß hat ein capittel auch inhibern laissen. Und alß man caution gestalt ist dar auß ein neu proceß untstanden, dan es war dem kirspel frembt zu hoeren daß sie mitten in irer kirchen in stadt irer mauren daß gerimptzs nit durften setzn da mit nemanß die elter twelen bestoele oder unflesich drin machte. Aber folgenß hat daß capittel anno 1553 etliche steinen peiler den nachparen in ire graber im gange gelagt und deß kirspel brandtleiter und haick von den mauren im gange abgeworfen do es mitten in einer sterbt war. Dar gegen sich die nachparn auch lachten und mit dem gebewe und gewolber daß capittel fort foere biß endtlich anno 1553 ein vertrag und transaction folgte dar die gebrechen mit dem hultzn post und bredern undersclach hingelagt wart aber mit dem isern gerimbtzs an den dechen s. Severin und provincialn carmelitarum compromitteirt worden. Wilche compromiß biß uff heutigen tag umb absterbung der compromissarien sin ende nit erreicht.
Folgenß anno 1569 hat sich widder ein groisser irthumb der schollen halben erhaben, darauß ein langer proceß untstanden, vil kosten druff ergangen. Wie die sachen dan eigentlich geschaffen wirt man in actis, exhibitis, compromisso, transactione im copienboich und anders wa erfinden da hat man es beß und gruntlicher zu vernemen.
Alß ich derzit in den rechten studeirt haben mich die kirchmeister derzit Nuwenar, Crudener, Gengenbach, Rommerskirchn, Lutzekirchen mehe besweirt daß ich handt an moist sclain dan anderen, und derhalb mehe undancks verdeint. Dieweil ich bi mir die sachen nit anderß verstain kont und mich auch mit andern rechtzgeleirten berede, hab ich amptzs und eidtz halb alß kirchmeister der kirchen s. jacob recht moissen helfen vertadingen und uff dern geregtigkeit widder min gewissen nit verzeigen oder da von abstain, alß die vom capittel von irer gerechtigikeit nit gedencken etwaß nachzulassen. Und war zu minem kirspel deste mehe geneigt, dweil min voreltern die kirch helfen bawen und bessern und ich auch dar in geborn und erzogen bin und verhoft drin zu leben und zu sterben auch min geblode dar in zu erhalten daß man mich nach minem dhoit im grab nit schulde als der es verstainden, hinleissich gewest were, und nitzs dar bei gethain het. Diß wirt mir nuhe kein erbar redlicher menschs anderß ufflangen dan das es gethain waß recht und pillich und sich gepurt hat. Also daß ich es der kirchen oder capittel s. Georgen nehe in widder gethain, auch gegen keinen canonicus ehe ungunst haß oder neidt getragen, wie daß dar auß handtgreiflich abzunemen ist, daß ich mitten in der zitt deß meisten irthumbs die canonicos s. Georgen so wol die kirchmeister s. Jacob zu mineß testamentzs executoren verordnet zu ewigen tagen und alleß gutten zu vertruwet, wie noch zur zit. Derhalber mich nemanß mit foegen irgen innen zu verdencken hatt.
Da ich aber emanß irgen mit erzornt oder vulustich gemacht hett besonder im capittel sant Georgen den oder die bit ich umb gotteß willen sie willenß es mir vergeben und vergessen. Und wer von innen min trauhender wirt minen erben und daß hauß bescheiden, fromlich und getrevlich vurstain und sin execution verwalten.
 
Anno 1586 den 24 septemb. ist Peter Weinsbergh in die Gotzgnade gezogen und drin gewont sin hausfrawe eirst mit iren drei sohnen und gesinde drin gesclaiffen. Und jonfer Marie Smidtzs die dochter (so daß hauß die Gotzgnade ledich gemacht hat) eirst zu Weinsbergh gesclaiffen.
Gott gib in allen gluck.
 
[608'] Anno 1586 den 25 septemb. hab ich in minen testament im 6 cap. im 11. und lesten verß, und dar uff in declarationboich fol. 103 in fi. et fol. seq. gelesen daß ich minen erben nit wil untsetzst haben dan umb der allerwigtigster ursachen willen so fern er kein restitution erlangen wirt, wie daselbst stehet. So laiß ich es auch noch bei sulcher miner declaration. Aber zwei dubia und zweivel puncten fallen mir vor. Eirstlich ob der wilcher also untzatzst ist, der lester under den primariis agnatis were, oder in mangel dern, der leste under den secundariis agnatis, oder leste under den primariis oder secundariis (cognatis)nachtr. Einfügungwere, wan es an sie queme sol bei sulchem lesten die absetzung auch stat haben? Oder sol er etwaß forthelß haben, dieweil ir sagt der leste sie auch wie er wolle. Hie declareir ich, wan sulcher untsatzster elige kinder nachleisse manßkunne, so sol er der leste nit sin, und deß forthels nit geneissn dan siner sohne einer sol in sin stadt erwelt und gesatzst werden wie jonck der auch were oder sunst geschaffen, dan der sohn soll sines fatterß nit untgelten so fern er unschuldich were. Wa der untsetzster aber keinen sohn hett oder zillen wurde, so bleib er untsetzst.
Zum andern ob die recht vermogten, daß die kinder der eltern misgelten sulten als in crimuice leße maiestatis und waß dern mehe were. Ob dan die kinder an der hausfatterschaft außgesclossen werden sullen, da zweiffeln ich. Aber hie declareir ich, und ist min will daß in dem besweirligsten fhall, der untsetzster untsetzst und alß dhoit sich verborgen und innen sol halten. Aber die kinder sullen ireß fatterß so vill deß hausfatterß ampt mineß erben und miner gutter geneissung antrift nit außgesclossen werden so fern sie untschuldich sint und sunst vor ir person inhalt mineß testaments qualificeirt sint. Es mach die oberkeit sunst gegen den ubeltheder und untsetzsten sin person und gutter fort faren vermoge der rechten aber nit gegen min gutter wilche minem erben jeder zit inß hausfatters ampt zugehoeren. Und da min executorn in dissem fall nit vorsigtich oder hinleissich sin wurden und in deß untsetzsten stadt inwendich veirzich tagen einen neuwen nach ordnong und grade mineß testaments erwelen, so sol es der neigste und elste nach der ordnung jure devolutionis von im selbst werden. Aber der allermegtiger barmhertziger gott wil sin gnade geben und jeden hausfatter und hausgnossen vor boisser versoichung und thaidt behutten. Sic Hermannus Weinsbergius addendo s. et subs..
 
Anno 1586 den 25 septemb. starb wilant Henrich Merings frawe neben dem kauffhuiß boven muren hinder der Muntzn an der pest und wart s. Jacob bei ire eltern begraben. Verleiß 9 lebentige unbestatte kinder in leben und den zwiten man, zwa dochter waren verheiligt storben auch vor der bruloft an der pesten. Und war der motter und kindern auch dem man der eitz zu Franckfort ein swerlich handel. Waren beide wirde von botter keiß herinck stockfisch gwest.
 
Anno 1586 den 28 septemb. hat man ein bedemiß zu carmeliten gehalten war sontag, die kirch kostlich gezirt. Doctor Crudener und ich haben den prior geleidt, bin den mittag da essen pliben, 1 raitzeichn verzert. Sie mogten auch wol bidten dan in pliben zu Nuyß und dar umb her jarligs 400 daller auß und nit weniger zur Gawe und Utricht, allein diß kreichs halber, und waren wenigh monch im cloister.
 
[609] Anno 1586 den 29 septemb. uff den tag michaelis ist ein bedemiß ad grdussicmarie gehalten und hat min suster Maria und ire sohn her Peter Ordenbach canonicus dem es vom capittel mit befollen meistheilß die scone schartzen geleimt und die kirch gezeirt, die hedera oder efken ist zu Weinsbergh geholt, da von die brabensche zerait gemacht wart. Item uff dissen tag hat man auch zu s. Johan corduln und zu s. apren bemissen gehalten. Ob es allenthalben auß andacht geschein, oder ein ort umb deß andern nit hat durfen laissen, oder umb der rendt willen deß fridenß begert daß wil ich nit urthelen.
 
Anno 1586 den 29 septemb. eppel und birrn in der Achterstrassen abgethain, und wol 5 malter gelat. Sin soisse gewest und haben sie selbst fischs tags durchgesclagen und gekocht in stat der ertzen.
 
A. 1586 den 30. sept. hab ich im knoden zu Airsberg bekomen 7 gl. 4 alb., und ist her Johan Maes alter burgermeister, jonker Johan Judt und Gerhart Vederhen zu schreinmeistern erwelt. Dissmal haben etliche amptlude von den richsten umb das schreinmeisterampt solliciteirt, dan jeder war des gelecks und profitgens begerlich. Aber es geit hie zu wieBd.5, S.275es uff vil orten, die obersten und befrunten halten uff ein, einer scleit dem anderen den ball zu. Dieweil ich aber im rade oder des ortz in groissem regiment oder sunst von den richsten (nit) sin, auch wenig bewanten und swager von den groissen luten hab, moiss ich wie auch mines glichen zuruckstain. Da mirkt man, das regiment und rent und gunst vil kann ausrichten. Neulicher zit sin auch jonker Johan Leiskirchen, jonker Johan Jude, jonker Theviss Wolfskele scheffen zu Airsberg worden, die von iren frunden vorgezogen sint. Da geringe gemeinde sin und da wenich fortels von komt, da bin ich vorgezogen, als im geringe kirspel s. Jacob bin ich kirchmeister worden, uff der geringer gaffeln des Swartzhaus bin ich raitzher und bannerher worden, fillicht wan ich zu Dormagen wonte, ich mogt daselbst auch wol scheffen werden (non omnia possumus omnes). Mir kunnen (nit) alle pabst oder keiser werden, jeder moiss mit demjenigen zufreden sin, was im gepurren mach, also bin ich auch uff der Hoportzn und davon zuruck bis in die Schemmersgass vom rade zum heubtman worden; filligt, brechten disse ampter etwas in, sie mogten mir falenBd.5, S.276.
 
A. 1586 den 1. octobris umb disse zit ist die stat Zutphen von dem herzogen von Parma und von den Hispaniern untsetzst und gespeist worden, dan sie darinnen groissen honger litten, und hetten die stat dem graven von Lycester und Engelschen moissen uffgeben, wan sie nit entsetzst weren worden. Man sagt, es sulten wol tusent Engelschen pliben sin. Man sagt auch, Hautepen, stathelder im lande von Geller, sult pliben sin im anrennen der ruter, aber diss verfolgte sich nit. Der von Parma ist auch den oistlendischen rutern under augen gezogen, wieBd.3, S.353 [609'] wie sie das vernamen, wulten sie nit fort, ehe dan innen versicherong vor ire besoldung were beschein und hilten zuruck. Also hatten die Hispanier und Engelschn umb Zutphen an den schanzn uff der Velau wirk, und wart also vor Berk nitzs besonders ausgericht. Der churfurst von Coln Ernestus lag stil in WestphalnBd.3, S.353.
 
Anno 1586 den 2 octob. hab ich daß latinischs verß gelesen wilches den datum mitprengt wanne daß gesclecht von Else, daß gesclecht deß manlichen stams von Weinsbergh zu ruck gesatzst und verfortelt und die wonong Weinsbergh an sich pragt haben, da bei sie uber 60 jar pliben ist. Und laudt daß verß wie folgt
 
Distichon.
Seculabis septem Weinsbergam lustraque septem.
Frateribus Elsenis calliditate parant.
 
Anno 1435.
Hie moiß ich daß gesclecht von Else widder vor die handt nemen, dieweil mich daß verß dran ermant, und setzen die genealogiam an diß ort und etwaß mehe berichts, wie ich es in und uff einem seir alten papir angezeignet fonden hab, damit es vernevut und nit gar auß dem gedechtniß queime wie folgen wirt.
.
Conrad Else hat 2 sohne gezillt.
Im Folgenden zwei Spalten; von dem Wort sohne gehen zwei Verbindungslinien, eine zu Herman in der rechten und eine zu Gerherhard van Else in der linken Spalte 
Herman van Else.                                                       Gerhardt van Else.
Disser hat ein dochter                                                 Disser hat 4 sohne gezillt,
Catharin gezillt vnd                                                     Iohan, Gerlich, Herman, Brun
verlaissen.                                                                  vnd verlaissen.
In jeder Spalte verbindet eine geschwungene Linie die NamenCatharina bzw. Gerlich im ersten und zweiten Absatz 
Catharina van Else jst                                                Gerlich van Else der alt vorg. hat
an Iohan van Weinsberg                                            mit Agathen syner vorfrau-
gnant Langele bestat                                                 en eynen sohn Andreiß gezilt.
wilche gezilt Anthon, Hilgin,                                       Mit Gertruden der afrauwen
Gutgin, Christian.                                                      Gerlich den jongen, Neisgin, Lisbet.
Links verbindet eine geschwungene Linie den Namen Christian im zweiten und dritten Abschnitt, recht verbinden zwei Linien die Kinder aus erster Ehe mit dem folgenden dritten Abschnitt und die Kinder aus zweiter Ehe mit dem vierten Abschnitt 
Christian van Weinsbergh                                          Andreiß van Else der vorsohn
vorg. hat mit Irmgarten                                              vorg. hat Irmgart van der Moren, auch
van den Moren die auch Cathrin                               Cathrin genant, syn aschwegersche vnd
genant wirt gezilt Brabar,                                          syneß neiffen Christian van Weinsbergs
Erich, Gerhart, Frowin,                                             husfrawe zur ehe genomen vnd mit
Agneiß, Dorothen.                                                    jr 5 kynder gezilt. Disser hat
Eine geschwungene Linie verbindet den Namen Frowin im dritten und vierten Abschnitt auf der linken Seite                                                                            fast scharf nach dem hauß
Frowin van Weinsberg vorg.                                    Weinsberg gestanden aber syner
hat mit Clara van Dorholt jn                                      halben broder vnd suestern frunde
Swelhem syn sohn Gotschalck                                  haben es verhyndert vnd das hauß
sampt noch 1 kynder neben                                      an sich practiseirt wie da von
dem sohn gezilt. Disser war                                       folgen wirt.
fatters fatter, deß Andresn von
Else steiffsohn.                                                          Disses Andreissen van Else steiff-
Verbindung der beiden Nennungen des Namen Gottschalk im vierten und fünften Abschnitt auf der linken Seite                                                                             motter Gertrudt leibzugtershe
Gotschalck van Weinsbergh gnant van                      vnd jre kyndt Gerlich der jonge                    
Swelme hat mit Maria Keppell                                  syn die leste vam stam van Else
daß hauß Weinsbergh widder an                               gewest die am hauß Weinsberg
sich vnd jrr nachkomen bracht.                                  jm schrein gestanden haben, die
                                                                             es jrem neiffen Gotschalck van
                                                                             Weinsberg vffgetragen haben.
 
 
So vil van der herkompst deß gesclechts van Else wan sie an daß hauß Weinsberch und widder dar von komen sin. Und ist doch alles ein sipschaft und geblode die von Else [610] und die van Weinsbergh beide von Conradt Else oben herab, wie auß der eitz gesatzster tabuln clarlich zu vernemen ist, dan die alte Catharin van Else und Gerlich van Else der alte sin suster und broder gewest.
Wa her aber die Irmgart van den Moeren auch Catharin genant sie, deß kan ich auß den angezeigten alten papiren breif nit spurren, filligt mach man sich mit ireß vormanß Christianß motter irren die auch Cathrin geheischn daß man eine vor die ander genent hatt.
Dieweil aber gedachter Christian van Weinsbergh und Irmgart van den Moren iren eligen sohn Frowin van Weisberg und ander elige kinder und elige enckeln nachgelaissen so ist zu fragen wie es sich zugetragen daß sich die Catharin van Else von doede ireß sohnß Christianß an daß hauß Weinsbergh und ander erbgut und fhar im schrin zu Airsberg hab weldigen und schriben laissen und es an ireTilgung: unleserlichneiffen die 4 bruder van Else pracht hab, wie oben im boich senectutis sub anno 1580 den 4 augusti fol. 225 zu finden und zu lesen ist et seq. foliis, daß die nachkomen Christianß alß Frowin allerding außgesclossen sinVerzierungda von findt ich disse anzeigung. Es hab Andreiß van Else einen besiegelten verzig bref vorbracht dar in practiseirt daß sin steifkinder auff ire erbpatrimonium zu sinen henden renuncieirt und verzeigen hetten von wegen eines vermeinten kauffs und da von ire bezalung untfangen hetten, wilchen breif er Andreiß siner moenen Catharinen zu behoif siner halber broder uffgetragen und gelt von ingenomen. nachdem aber Frowin baussen landt in armut lebte, sie durch sulche ursach mit der anweldigheit deste geringer arbeit inß wirck gestalt. Aber wie folgenß Frowin deß in erfharung komen, hat er gesagt, es were ein falscher breiff, hett wol etwaß geltzs untf. aber nit verzeigen vil weniger verkaufft und hat stetigh uber gewalt und unrecht geclagt. Doch dieweil Frowyn sustern und mitgedelingen gehat wilche in cloister gangen waren und mit im verzigebref stunden, so het er ohn daß wenich kunnen vißrichten wan es schoin an daß recht erwassen were, und sin widderpartheien im zu uberlegen waren, derhalben moist sin sohn Gotschalck van Weinsbergh genant von Swelme minß fatters Christianß fatter folgens andere wege und mitteln soichen solt er an daß hauß Weinsbergh widder komen, wie dan anno 1496 beschein und zum ende bracht ist.
Derhalb sagt daß distichon recht, bis septem secula et septem lustra daß sin 1435 jar do man die schreib parant fratribus Elsenis Weinsbergam calleditate, haben daß hauß Weinsberg mit bedroch und list an die veir broder van Else bracht, seculum est tipus centum annorum lustrum est tipus quinque annorum, calliditas est fraus.
Und ist daß hauß 61 jar bei den von Else zwischn dem Christian van Weinsberg und Gotschalck von Weinsbergh gewest. Und dieweil folgenß der stam vom Else verstorben so mogten mir daß wapen Weinsberg dem hauß wol zu eignen und neben dem sparkle, den halben lewen und drei tornger foeren wie sich daß schicken will.
 
A. 1586 den 4. oct. ist Arnt Maess uff dem Heumart bei der Salzgassen gestorben, war alt und lang swachlich gewest, war etlich mail mit mir rheinmeister und des raits gewesen, war des burgermeisters her Johan Maessen broder, ein wolhabender burger und ein gutter, fridsamer man. War beisitzer uff der godestags camerenZum 5. Okt. bemerkt W., dass in dem in der Nähe seines Hauses gelegenen Wirtshaus Zur Blume allwöchentlich die ,Karre von Düren' verkehrt habe.und provisor zu s. Catharinen im hospitall gewestBd.3, S.89. Requiescat in pace.
 
[610'] Anno 1586 den 5. octob. ist Tringin van Lyndt wirtfrawe zur Blomen uff der Bach hinder Gulich gestorben und ist zu Carmeliten bei Vitum van Heinerden begraben da man zur kirchen ingeht hinder dem predigstoill. Diß war ein alte frawe nit jonger dan ich und ist im hirtzs uff der Bach neben der alter Tauben erzogen kan aber nit wissen ob sie dar in geboren sie. Sunst weiß ich nemans elters von geburt im kirspel s. Jacob dan ich bin. Disse hat vil widderwertigkeit wegen irer wirtschaft und uffhaltens gehat daß sie etlich mal zu thorn gesessen und einß mit Viten irem man dem grenen geliebert worden und doch loß erkant. Hie hat es stat etwaß von der herbergen zur Blomen genant zu vermelden.
Daß hauß wirt von alterß zur Blomen genant wilch doch im schrein zu Airsbergh oberstoltzs neben dem hauß zur Mutzen genant ist. Und so lange mich gedenckt von kindtzs uff ist es ein herberge gewest meistheilß vor fhoir und karlude. Und plach altzit die kar von Duren alle wochen da zu sin, hat noch zwei heusser neben sich zu Rhein wartz worden vor stell gebraucht ein ist eitz abverkaufft dar ihn ein nailsmidt wondt. Also daß diß herberge auch Gulich, Weisse perdt uff dem Weitmart, der Mullestein uff der Underbach und der Foichs daselbst funf weirtzs heusser waren und von edlen und unedlen besucht. Diß hauß zur Blomen hat Tringin mit Viten vor 20 jaren gegolten, und wie er vor 4 jarn verstorben hat sie den provisorn s. Jacob 6 goltgl. fharn daß hauß besweirt. Es haben auch die provisoren noch von andern 9 rad.d fharen drauff gegolten und haben etliche nachparn wol gemeint disse Tringin sult den eigenthomb zu behoif einß offermanß wonongh s. jacob verordnet und besatzst haben, dweil sie kein kinder suster oder bruder hatte. Es ist aber nit beschein, dan sie hat vor eim jar einen jongen man Herman Winckelstein zur ehe genomen, dem sie im lesten ir gereide gutter und die leibzugt an den huisser verlaissen mach haben.
 
Anno 1586 den 5 octob. ist min 70 fhanenwagt uff s. Severinßportzs gefallen. Ich bin selbst nit uffgezogen dan d. Offenberg pfennincksmeister und Johan Hermans monsterschriber haben min ampt vertrotten dweil min lautenant Liblar verreist war. Dißmal 2 q. 10 alb. verzert und kertzen in die lucht dahin geschickt ,Und ist das gemein folk im fanen, wie in andern vil fanen, sier rumoirs gewest umb der kerzn willen, die ihn ein rait nit geben woltVgl. Rpr. 37 f 159 b ff. Aus demselben Grunde war es schon früher (vgl. f 603, 606) zu Unruhen in W.'s Fähnchen gekommen., also das sie dismail die schel uff s. Severinsporzen ungestomblich abzogen und die befelchaber bedreuten, das sie die nacht die ronde nit durften gain. Ich wult sie bei eim rade nit beclagen oder beruchtigen, dan ich mich bis herzo fruntlich mit innen gehalten hat, aber ich hab min befelchhaber und 12 rotmeister zu Carmeliten in den umbgank bescheiden, innen den moitwillen vorgehalten und sie weitluffich gewarnt vor uffroir und wie groislich der gestraift wurdeBd.3, S.354auch von in erfragt ob sie feur und kertzen vom corpus oder vom rhade wulten haben. Sie gaben bescheidt, sie begerten ein rhait wult in geben wie von alters, daß sult daß corpus da erhalten. Ich sagt sie sulten zum obersten ghain und daß werben, mir durften unß gegen einen rhait nit ufflenen, wulten innen doch nit zu widder sin. Deß wulten sie nit dhoin. So [611] wart von dem befelshaber besclossen und innen angezeigt. Ich wult in ein weil zit auß den boissen die kertzn mitteilln und daß umb uffroir zu vermitten und anders nit. Da bei pleib es dismal.
 
Anno 1586 den 6 octob. hat meister Tilman Voix daß urwirck s. Jacob, daß er vor hin den 14 septemb. abgenomen gebessert widder uffgesatzst und geliebert. Und hab im sin 8 dall. da von zugestalt und bezalt. Und sol nuhe fort an jarligs uff den termin assump. mariæ oder krutwiunck sin lebtag haben 4 gulden colschs dar vor er es allerding uff sin kosten jeder zit repareren und halten sol inhalt deß außgesneden zittelß wie der inß zweite copienboich s. Jacob fol. 213 abgeschriben ist. Von dissen urwirck folgt mehe.
Zu dem urwirck s. Iacob hab ich groisse genoigde gehat und verschaft daß es darkomen ist. Und ist nutzs gut und lustich an dem orde, dweil ich es dan da hin procureirt und verschaft, so ist es glichfalß nodich daß es hinforter mit fleiß underhalten werde, dem kirspel zu erhen und der gantzer stadt vor heimschen und frembden zu nutzs. Ich wil auch daß der hausfatter und alle hausgnosen zu Weinsbergh ein interesse dar zu haben sullen, und daß der ursachen, dieweil ich alß executor deß testamentzs wilant Bernhardi Luchelgin und kirchmeister zu s. Iacob anno 1560 zuwegenpracht daß die kirch zu s. Iacob jarligs 10 bescheiden goltgl. mit 250 goltgl. zuloissen erbrenthen an einem rhade zu Coln erflich zum bae bekomen, inhalt eineß vertragsbreif sampt dem heubt und wilbreif da von vermeldent im eirsten copienboich s. Iacob fol. 199 zu ersehen auß wilchem rentbreif ich auch hab helfen verordineren daß 2 dall. zu freihung der kirchhoiffe daselbst und 6 gulden colschs zu stellung der urklocken sulten gewant werden daß uberich zum bawe. Wie sulcher bescloß im memorialboich s. Jacob sub anno 1562 zu finden und zu lesen ist, wie sich dan folgenß Marie Luchelginß bemelten Bernhardts dochter diß rentbreifs heftich oftmalß beclagt, und sich mit andern berathen, wol sagen durft, der vertrag were ir zu nachtheil uffgericht und were alß ein unmondigh minderjarigh kindt zu restituern und uff ire frei foiß zusetzen. Und sie hat ir testament gemacht und mich zum executorn desselben verordnet. Und alß sie ohn leibßerben verstorben, stain ich in ire stadt und het ire forderong zu thoin. Demnach verordnen ercleir und wil ich Herman von Weinsbergh executorn der vorg. fatterß und dochter testamenten daß die urclock sant Jacob auß den obbeteumpten 10 goltgl. erbrenten am rhade fort zu ewigen zeiten sol underhalten gestalt und gebessert werden dweil es ohn daß zum bau waß uberich verordnet ist komen sol und daß urwirck auch gebaut moiß sin, daß man dem offerman oder steller sin 8 gl. jarligs gebe oder wie man mit im gewirt vur die klock zu stellen daß sie recht weise und schlahe. Und dem urwircker sol man jarligs die 4 gl. oder wie man mit im gewirt auch drauß geben dan alle jare verscleist oder verdribt etwaß dran so moiß auch alle jare etwaß dran gebaut und gebessert werden. Und setz derhalb minen erben den hausfatter und executorn dar uber zu uffsehern. Beger und wil daß sie minem befilch trulich vor deß hauß Weinsbergh interesse und gerechtigkeit deß urwircks [611'] s. jacob jeder zit annemen und uffsigt haben sullen daß esTilgung: nicht lesbarnit versaumpt oder vergencklich werde, da aber dasselb nit in guttem wesen bau besserong und stellung gehalten wurde, sullen sie die 10 goltgl. uff rentkammer anhalten uffgeben und alles waß dar zu nodich ist verrichten. Datum ut supra
Herm. Weinsbergh scripso et subscripsi.
 
Anno 1586 den 6 octob. ist min swager Gerhardt Voiß mit minem swager her Tilman Ripgin canonico ad Gradus marie zu mir komen, und gesagt, wie daß die minderbruder zu Nuyß von im Gerhart bezalung von 14 malder roggen und 12 malder haiffern forderten, die innen jarligs am Lantzelraeder haif zu quemen. Und hat mich umb bericht gefragt.
Den 8 octob. eodem Anno sin glichfalß bei mich zu Cronenbergh komen, min swager Herman Bot zu Nuyß in der Schonecken und ein enckel wilant Henrich Ripgin und Geirtgin Hamechers eluden im Engel und Lilien vormalß wonhaft sampt siner suster einer jonger widwen Kreitfischs und siner swegerschen Johan Ripginß frawen in der Lilien und haben mir glichfalß angezeigt wie die minderbruder zu Nuyß die 14 malder kornß und 13 mald. haiffer forderten, und gefragt, ob ich innen keinen bericht kunth thoin, ob es gruntpacht sult sin, oder ob es sunst gegeben oder gegolten renth sult sin. Ich sagt, deß kunt ich eigentlich nit sagen. Ich het vormailß wol gehoirt, stunde mir noch vor, daß innen ein joncker (dem der Lantzelroder hof zustendich gewest) die renthen da hin verordnet het, wist nit ob er joncker Vell, oder wie er genant were. So wist ich auch nit mit waß titels und waß sie dar vur dhoin sulten, daß mogte daß testament fundation oder ander besiegelter schein mit brengern wa die herrn sulche noch hetten und nit verbracht oder verbrant weren alß die stadt Nuyß zwei mail ingenomen und erobert ist. Sunst kunt ich eigen nit dar von wissen mehe dan daß der Lantzelroder hof in zwei theil getheilt were ein halfschit were minem swager Henrich Ripgin zu getheilt, die ander halfschit were miner seliger hausfrawen Weisgin Ripgin siner suster zugetheilt. Und het do Henrich miner husfrauwen halfschit 24 jar von ir gepacht jarlichs vor 14 mald. roggen daß anno 1540 gescheit were. Und het dohe Henrich und Geirtgin den ganssen hof gebaut und die pachten und renth drauß bezalt und alle breif und siegel und ander bericht hinder sich behalten die ich nimmer zu sehen mogt bekomen. Und alß min hausfrau Weisgin in gott verstorben und mir ein theil am Lantzelroder hoiffe zuveruert het ir freucken Geirtgin vorg. Jacob Voiß und Henrich Hoen mehe dan mir zugethain gewesen und denen min pacht geliebert sie drin und mich auß der possession gesatzst. Derhalb ich mit ir eirst und folgenß mit Voiß und Hoen inß recht in den sall von den official erwassen were da die sach eitz inß 23 jare unerortert swebte, also daß ich under sulcher widderwertigkeit auch kein bericht het vernemen kunnen, so kunt ich innen den selben auch nit zu oder mit dheilen. Doch fragte ich wa ireß freukenß breif und siegel pliben weren. Sie sagten waß [612] eirst nit genomen und verloren were, daß were folgenß verbrant und zu nit worden.
Ich rethe innen aber sie sulten sich wol befragen und weislich mit denn, minoriten handlen von innen allen bericht forderen und wol innemen. Do leiß ich wein hoelen und schenckte innen und redten allerlei mit innen wie es zu Nuyß zugangen were. Und sie botten mir an ire halfscheit am Lantzelrader hof zu verkauffen. Ich danckte in, sagt wie ich alt were und deinte mir uff min alte tage kein unrawe in dissen kreichszeiten uff den haltzs zu laden. Gerhardt Voiß hat mir den kauff auch an presenteirt den ich ihm abgesclagen hab. Und sin also von einanderen gescheiden.
Darnach hab ich mit minem broder Gotschalck disser sachen rede gehatt. Und unß beduncken laissen wan der Lantzelroder hof dannest mit dem gruntpacht den minderbrudern besweirt were, oder daß es auch ein zweihendich churmoits gut dem capittel zu Dusseldorf sult sin wie Jacob Voiß eirst und folgenß Gerhart Voiß sagen wolten und zu den acten registrern laissen so moist dannest der schantzen achtung genomen und vorsorg getragen werden. Wie nuhe der Lantzelroder hof wie vill haif und dorper umb Nuyß abgebrandt sin, und die minderbruder und capittelßherrn da ire haben wulten und fillicht sprechen, es were der hof emphitensis ein grundt und churmutz gut der hof moist uffgebaut werden innen ire pacht bezalt und geregtigkeit geliebert werden auff verluiß deß hofs. Hie were die frage were den hof schuldich were auffzubawen und orden daß sin zu verrichten. Nuhe sulte sich wol geburren daß Herman und Philips Bot und ire suster vor ein halfschit bauten und bezalten daß der hof nit verfiele, aber Gerhardt Voiß die ander halfschit dieweil er biß her zu deß hofs genossen und mich außgesclossen hat.
Aber zu fragen ob daß bawen den andern nit gelegen were oder nit kunten oder wulten bauwen und undsicbezalen oder es versaumpten, ob ich es dhoin sulte. Min broder meinte, wan es noch dannest nemanß dhoin wulte so moiste ich etwaß dar zu dhoin. Ich versehn mich die Bot parthei wurden ire geregtigkeit nit gern triben laissn die werden den bau befordern. Dweil ich daß geringste theil dran hab, und dasselb noch stritpar ist, so eigt es allerlei bedencken und rhat uff miner sithen zu soichen, dar an ich noch ein weil zits moiß stellen, die haif und landt wirt auch vor eirst und besonder bei werendem kreich nit so griftich sin. Man hat ein weil zit zu vernemen waß dar umb gehet.
 
Anno 1586 den 8 octob. umb disse zit ist min suster Sibilla Maria uff s. Mariengreden cloister fast kranck gewest und ein begin bei ir gehatt.
Item unse magt die Lisbet von den Steinen ist auch thoidlich kranck gewest. Man sagt es were ein newe krenckde dan vil leut in der stadt lagen dar an swerlich, etliche sin auch von den verstorben, aber darnach ist es mit sustern und der magt besser worden. [612']
 
Von kostregnung zu Weinsbergh.
Anno 1586 den 10 octob. uff s. gereonßtagh hat min broder Gotschalck und ich die gemein kostregnong deß hauß Weinsbergh samen gehalten. Mir sin den morgen umb 7 vren uff den fall zu Cronenbergh erscheinen, und angefangen van pa. octob. anno 1586 biß zu pa. octob. anno 1586. Und min broder dißmal mit dem frembden saltzs daß im Fischkauffhuyß war vil anlauffenß, daß nit jeder parcel van tag zu tag von weghen zu weghen gelesen, dan allem vorgelagt und allein die summen deß untfangs mit kneiten geschriben und calculeirt wurden.
Min broder und sin hausfrawe haben zu mart gangen alleß bestalt und boich gehalten. Ich bin auch da mit zu friden gewest wie sie es bestalt und angericht. Min suster Sibilla hat wenich dar zu gethain, Herman den dischs gedeckt. Und ist die gemein regnonge geschaffen wie nachfolgt.
 
Exposita und ausgabe.
Anfencklich war durch daß gansse jar inß groß und klein vor allerlei essenspeise an kost und dranck und ander unkosten außgeben ist. Waß es aber von stuck zu stuck gewesen hat min bruder in sin boich underscheidtlich alle tage angezeignet mit weghen, veirtheil jarß, und dem ganssen jair angezeignet.
 
Item im eirsten firdel jarß summagestrichelte Linie280 gl. 4 h..
Item im zweiten firdel jarß summagestrichelte Linie76 gl. 1 alb. 10 h..
Item im dritten firdel jarß summagestrichelte Linie99 gl. 20 alb. 9 h..
Item im veirthn firdel jarß summagestrichelte Linie121 gl. 5 alb. 11 h.
Summa smmarrumgestrichelte Linie577 gl. 4 alb. 10 h. an broidt.
 
In den 4 veirthel jarß an hern broit verthain.
Im herbst 17 gl. im winter 15 gl. 3 alb., item gle 7 gl. 8 alb., im somer 6 gl..
Summa vor broit an geldegestrichelte Linie55 gl..
 
Nota. Machtgestrichelte Linie10gestrichelte Liniemalder das maldergestrichelte Linie5 gl. 12 alb..
Bei der beckerschen noch von unsem gemeinen korn gessen.
 
Nota. Die groisse posten diß jarß alß, aiß, fercken beir, holtzs, botter, keiß, herinck, stockfischs etc. befindt sich specifice mit der tax in miner broders boich, ohn noit hie anzuzeignen
Summa summarum omnium expositorum facitgestrichelte Linie632 gl. 4 alb., 10 h..
 
Item von disser vorg. summen kompt der gemeiner haußhaltung zu gut vor daß aissen fel, aiß, uberlaissen herinck, verkaufft fet
Facitgestrichelte Linie31 gl. 15 alb..
 
Wan dan diße 31 gl. 15 alb. von der vorg. summen abgezogen werden so uberpliben.
Summagestrichelte Linie600 gl. 13 alb. 10 h..
Linie
Ferners zu wissen das broders frunde, gest, und anders geregnet uffgestrichelte Linie56 maltziden.
Facitgestrichelte Linie4 weghen.
 
Min besonders folgt nach. Ist diß jar nit vil, [613] item vor broder, item sin hausfrauwe item Lisbetgin Hornß jede 52 weghen. Jede wegh 1 gl. 21 alb., h.
Summagestrichelte LinieTilgung: 60wegh60 weghn.
Facit zu geldegestrichelte Linie304 gl. 8 h..
 
Item glichfalß vor mich, item vor suster Sibilln item vor Herman jede persongestrichelte Linie52 weghen, jede wegh 1 gl. 21 alb. 8 h.
Summagestrichelte Linie56 weghen facit an geldegestrichelte Linie296 gl. 10 alb. 3 h..
 
Man dan zu broders 304 gl. 8 h. und miner summen 296 gl. 10 alb. 3 h., noch 2 alb. 11 h. so mehe auß geben sin gesatzst werden, so erreicht es die vorg. außgab.
Summagestrichelte Linie600 gl. 13 alb. 10 h..
 
Linie
 
Recepta und innam.
Folgt waß minem broder gegen diß vorg. verlegh von mir zukompt.
Item von wegen miner, item suster Sibillen, item Hermansgestrichelte Linie156 weghen.
Facitgestrichelte Linie296 gl. 10 alb. 3 h..
 
Item kompt broder von mir die pension von anno 86 do remigii auß der renth von Oede 5 daller zu, jeder zu 52 alb.
Facitgestrichelte Linie10 gl. 20 alb..
 
Item vor min gestgestrichelte Linie2 wegh kompt broder half zu.
Facitgestrichelte Linie1 gl. 10 alb..
 
Summa facitgestrichelte Linie308 gl. 16 alb., 3 h..
Linie
Diß vorg. summam hab ich broder vor und nach durch daß jar, gut gethain in folgenden parceln.
 
Item von der lester regnong den 10 octob. anno 85 ist mir broder schuldich pliben.
Facitgestrichelte Linie80 gl. 14 alb. 11 h..
 
Item noch anno 85 den 20 decemb. hat broder gethain an gelde uff zukomende regnongh
Facitgestrichelte Linie60 gl..
 
Item anno 85 den 20 decemb. hat broder von mir das gelt von zulch untf.
Facitgestrichelte Linie39 gl. 20 alb..
 
Item anno 86 den 26 feb. hat broders frawe von mir untf. die 32 rad.d pensionen an jonfer Annæ von der Reke de termino l. anno 85 fellich gewest
Facitgestrichelte Linie88 gl..
 
Item anno 86 den 21 junii hat broders frau in minen namen von Margreten Gotschalcksfrawensicvor 4 malder verkaufften kornß untf. an gelde
Facitgestrichelte Linie31 gl. 21 alb..
 
Item anno 86 den 12 junii hat broder von Jacob bedbers fharn de do Iacobi anno 85 verfallen vor min theil. Item suster Sibillen theil, item halfschit Hermans an part der 20 rad.d pensionen am hauß Brunsbergh untf. jeden zu 11 mr., daß sin 8 richtzdaller unß drei betreffende.
Facitgestrichelte Linie34 gl. 9 alb.
 
[613'] Item anno 86 remigii haußzinß zu Weinsberg vor suster Sibilln, und Hermans halfschitsicsamen viii daller jeden zu 52 alb.
Facitgestrichelte Linie16 gl. 6 alb..
 
Item alle abendt 0,5 quart bleicherts uber disch mit dem kochwein, samen 100 quarten. Ist mir 100 q. und broder 100 q. jedes q. zu 32 h. gerechnet.
Facitgestrichelte Linie11 gl. 2 alb. 8 h..
 
Item anno 86 den 10 octobris die regnong deß alten kornß von Dormagen der 39 mald. und 3 lb., so hie mit allerding clar geregnet wilches mir und suster Sibillen, und Herman zukompt per rest
Facitgestrichelte Linie20 gl. 22 alb. 10 h..
 
Summa in allgestrichelte Linie383 gl. 22 alb. 5 h..
 
Also bleibt mir broder von disser vorg. regnong den 10 octob. anno 86 gehalten per rest schuldich wilch mir kunftich zum besten mach komen.
Summa facitgestrichelte Linie74 gl. 8 alb. 2 h..
 
Linie
Waß anno 1586 den 10. octobris ihm vorrhade verpliben mir half zustendich.
Item an rintfleischsgestrichelte Linie6 stuck.
Item an speeckgestrichelte Linie6 seiden.
Item an schinckengestrichelte Linie2 stuck.
Item an saltzsgestrichelte Linie1 fi. hoidtzs.
Item an stockfischngestrichelte Linie10 lb..
Item an schollengestrichelte Linie2/4 gezall.
Item an botterngestrichelte Linie20 lb..
Item an kollen unferlichgestrichelte Linie18 maissen.
Item an holtzs ungeferlich vorgestrichelte Linie1 ganß jar.
 
Linie
Von besondern minen gesten.
Nota. Ich hatzs in der eil vergessen und mit namen nit uffgezeignet, hab doch nit dan die leserschen im wingart, und Carden Wilhem mit sinem folck gehat, sunst neman besonder mehe, da vor ich doch an 2 weghn zu vil geregnet hab.
Facitgestrichelte Linie11 maltzit.
Ist mir half.
 
Linie
Nota primo.
Min 5 dall. haußzinß zu Weinsbergh sin eitz wie zu vor nehe zits in die recepta noch untf. bracht dan also still pliben stain ohn verglichung, fillicht daß ich der kornleuffen, deß kellerß, deß putz, und anderß im hauß vor mich mit gebruche.
 
Secundo.
Item von suster Sibillen hab ich diß jar, wie auch von Hermans wegen nitzs von Dormagen bekomen, noch von Andernach, steht mir auß von etlichen jaren. Dargegen moissen die 10 dall. leibrenten glichfalß pliben anstain die ich suster Sibillen eitz nit kan bezaln noh vergnogen, dieweil ich nit allet von irent weghen belom waß mir zustehet. Sie beclagt sich wie [614] sie vil zu der kost verthoin moiß, deß ich nit gewar werde, sie hatzs so gut alß ich selfs. Der wein wirt nit in die dischaltung geregnet noch setzst man ir alle zit so wol ein glaß und pot vor alß unß die es bezaln und es pleibt bei einem glaß nit, also daß sie kein clagen hatt. Auch kein deinst zur haußhaltung leist ich hof sie solß gegen daß hauß Weinsbergh vergutten.
 
Tercio.
Item Lisbet van den Steinen unser alter magt neben der halber kost 2 richtzdaller besonder loænß geben. Und dweil sie eitz lang kranck licht und ein ander magt bei ihr haben helf ich daß auch tragen.
 
Quarto.
Item diß abgelauffen jar haben wir unsen neiffen Gotschalck und Margret sin husfrau brutgam und brut und iren knecht Bertzn von dem 3. novemb. beß an den 12 decemb. frei in der kost gehalten und ander mehe kost auch bei dem kindtauffsessen angewant, der ursach die kosthaltung diß jar sich etwaß weiterß alß bei 70 gl. verlauffen hatt.
Ende der kostregnong diß jarß.
 
Anno 1586 den 10 octobris hat jonfer Lisbetg. Hornß ihr geburtzsfest am abendt gehalten, alß mir die vorg. haußregnong den vormittag gehalten hatten dan sie hat s. gereonß tag der feirlich ist erwelt sunst war er 3 oder 4 tag zu vor gewest, und unß fischs geben und gutten wein zur freuden geschenckt.
 
A. 1586 den 12. oct.Vgl. Bor II S. 752.umb disse zit mogen die von Deventer, Camp und Swol sich mit dem graffen von Licester aus Engelant und mit den nederlendischen Staten verglicht haben, das sie dem von Licester als irem gubernatorn gesworen und sich under schutz und schirm der koninkinnen Elisabeth von Engelant ergeben haben, kurz nach der zeit, als der herzoch von Parma von Berk verreist und Zutphen gespeist hat, widder alle sine hoffnong, dan das gerucht hat lang hie zu Coln stark gegangen, die von Deventer wurden sich zu eirster gelegenheit an den von Parma ergeben, das eitz gefalt hatBd.3, S.354waß aber die obergselsche stedt her zu bewegt hab, kan ich noch nit wissen. Ob sie villicht von sehe wartzs bedrenckt von den denen und sweden bedreut oder den rhein hin ab wenich proviant und forthelß hatten zu erwarten. Und ist dem koninck von Hispanien heir durch kein groisser nachtheil widderfaren. Und leist sich diß wirck ansehen alß sult der nederlensche kreich noch so balde sin ende gereichen wie groisse victoria der von Parma zu Antwerpen, vor grave Venloe, und Nuyß gehatt. Der teuffel leist kein spil verghain, und dweil der colnisch kreich eitz an dem nidderlenschen kreich hengt, mogt daß ertzstift Coln auch vor eirst nit in rawe komen.
 
A. 1586 den 13. oct. hat sich min neiff und diener Hermannus Weinsberg, Agrippinas clericus Coloniensis diocesis, in notarium publicum von dem ehrwerdigen herrn Joanne Rotario canonico ad Gradus Mariae et comite palatino autoritate imperatoria et pontificali Romanorum principum laissen creeren. Adolphus Fix ab Eller war notarius creationis und Joannes Barcklis samt Wilhelmo Monhem ludimagister et custosBd.5, S.276 [614'] respective s. Jacobi, war testes. Der her Rotarius hat voreirst nit mehe dan einen richtzdaler von ihm vor ein verehrong bekomen. Wilhelmus Monhem custos war dasmail mit im creirt. Nuhe hat Herman lust zu alsulchem notariatampt, dan er hat vorhin artem notariatus, das boichlin, gegolten und fleissich durchlesen und zimlich incorporeirt. So hat er auch ein protocolboich eines verstorben notarii an sich gegolten, darin allerlei formen der instrumenten oder actus protocolleirt stunden. Er hat villicht uberlagt, wie das er kein hantwirk geleirt, sunst auch kein gradus in aliqua facultate studii het, so were diss ungeferlich eim hantwirk glich, das er im stillen und drugen mogt uben, den leuten damit dienen und ungeferlich das broit verdienen. Es war mir auch nit zuwidder und hab ihm die anlage erstattBd.5, S.276. Wer weiß wa es im und ander frunden mit zu mitz gerathn kan. Iha oben fol. 485 sub anno 85 den 4 ja. hab ich ihm Herman daß sollicitatorß und schribers ampt zu Weinsbergh befollen. Und sult sich uff des hauß kosten notarium creern laissen, und im zehen richtzdaller jarligs zu verordnet wie daselbst steht. So bestetigen ich dasselbst eitz abermal und halte in vor einen bewerten notarien zu sinem befollenem ampt.
 
Anno 1586 den 14, 15, 16 octob. disse drei tage hat min suster Sibilla und neif Herman sich mit unsem eigen gesinde im Weingart beholfen und truben under sich gelesen kein frembt folck gehat noch kost verthain. Doch sin ab und angangen Wyngartzman sin son, Ursel Merge doch 16 alb. angelagt. Und hab die truben in den budden laissn stain etwaß farben zubekomen biß den 23 octob. do abgekeltert ungeferlich samen 5 aiim bekomen eitz zu Weinsbergh laissen foeren da von forloin zalt 18 alb. ohn ander kosten schraden binden helfen.
 
Anno 1586 den 16 octob. starb her N. Remen senior canonicorum ad gradus Mariæ. War unlustich gnoge an de Haneportzs spacern dar quam er von sich selbst sange ernidder und starb alß balde daß man in thoit zu hauß tragen moist. Ob er pesten hat weiß mich nit. War ein klein person, und mangelhaft an einem augen, ein gut gesel hat nit vil uberighs do er starb.
 
Anno 1586 den 16 octob. starb auch Herman Smidtman under gulden Wagen an der pest den die von der gaffeln Hymmelrich vormalß zu rhade erwelt und ein erbar rhaidt zu Coln in der neuwer religion halber nit innemen wult derhalb die gaffel einen rhaidt in daß keiserlich camergericht zu Speir citeirt da die sach noch hengt. Aber Smidtman sich mitler zit in graif Adfolfs von Nuwenarß deinst begeben und sin rentmeister worden ist, daß man in nit widder kesen sult sunst war er reich wust mit der financien und wetzel hin und widder umb zu gain.
 
A. 1586 den 17. oct. umb disse zit mogen in Engellant etliche gefangen sin von wegen eins auflaufs und rumoirs, darin die koninkin Elisabeth und etlich groisse hern umb-sulten komen sin, und der mogen etliche untheubt und rechtferdigt sin. Und man sagt, die gefangen koninkin von Schotlant sult den ansclag mit bewilligt haben und ins wirk helfen stellen. Derhalb sie in groisse(r) gefar eitzs sitzen sultBd.3, S.355waß er aber eigentlich vor ein irthumb gewesen, und wie es erghen wirt, mach folgenß an den tagh komen.
 
[615] A. 1586 den 17. oct.Die Erhebung der Licenten begann jedenfalls erst gegen zwei Wochen später, da der Rat erst am 5. Nov. sich mit der Sache beschäftigte. (Rpr. 37 f 175 a.)ist zu Dutz ein patent oder edict in namen des erzbischofs und churfursten Ernesti von Beiern under dato des 15. oct. eitzigen jars uffgesclagen, darin er gepotten, von allen guttern, waren, den kaufman antreffende, was zu wasser oder zu lande uff sine stat Coln an- oder abfoehre, in schiffen, wagen, karrn, das sult ein gesatzst und gefoedert licent- und gelt geben. Daruff bei hondert soldaten dahin gelegert, sinen licentmeister und innemer dahin geschickt und eitz von burger und fremder gutter groisse licenten und ungelt genomen, das nehe mehe von bischof und churfursten zu Coln gehoert, gesehen oder vernomen ware. Als diss in der stat ausschallert und ruchtpar wart, hat ein erbar rat der stat Coln sich dess verwondert, die foirlute, schifflude und kauflude beschickt, gefragt, ob sie etwas vor licenten moissen geben und wie vil. Und darnach alle kuntschaft ingenomen und zitlichen rat auf disse sach der neuwerung und licenten gehalten und der fleissich nachgedachtBd.3, S.355.
 
A. 1586 den 18. oct. hab ich gedacht, was sich vor funfzich jaren ungeferlich zugetragen, das wilant min neiff Christianus Heresbachius, Canonicus Severini, und Joannes Bruck von Dutz und ich samen in bursa Laurentiana, die domails in der Smirstrassen war, visiterten, in artibus studeirten und uns zitverdreif mit maelen hatten, auch duck zu unser freuwen Marien Keppel gingen, die domals uff dem Weitmart neben dem haus Gulch allein wonte und haushilte. Disse gab uns die oberste camer an der straissen zu, da mir unse letz repiteirten, laissen, schriben, disputeirten und mailten, und als sie vernam, das wir auch gefallen zu dem gemeils hatten, bracht sie uns zwei alter boicher vor, in altem pergamen ingereidt, in quarta von blettern, das ein war einen finger dick, das ander scheir zwein finger dick, das eirst und smalste war noch zimlich gestalt und lesbar, das ander und dickste war binnen mit bilden von mans und frawen personalien und iren schilden mit farben gemailt durchhin an etlichen orten, aber dermaissen under der kinder hende gewesen, das es versclissen, besudelt, besturtzt war, das es ganz ubel zu lesen war, auch hie und dahe stucker halbe und gansse bletter ausgerissen und verdorben, das man keinen sin und verstant draus haben mogt. Min neiff her Christian und ich namen die zwei boicher zu uns und besahen sie mit fleiss und fragten uns frewe Mariam vorg., waher die boicher komen weren. Sie sagt, ires seligen hauswirts Gotschalks, unsers hergens broder, her Patroclus van Weinsberg seliger zu Corvei im cloister, ein monch vom s. Benedictus orden, ihr swager, het sie im kurtz vor sinem doit zu haus bracht und gegeben und begert, dieweil er sie lang vorhin geschriben het, off er sterben wurde, so sult er sie vur sich und sin kinder verwaren. Als mir umb her Patroclus gelegenheit fragten, berichte sie uns, sie het ihn eins zu Swelme bei irem swegerhern Frowin von Weinsberg gesehen und eirst mit im gesprochen und verstanden, das in siner motter frunde uff der schoelen gehalten hetten und im darnach ins cloister zu Corvei geholfen, were auch etlichmal uff Colner gotztragt zu irem broder und ir komen, sin herberge zu s. Pantaleon im cloister zu Coln gehat, da er auch ein gute weil gewont hette, were ein seir gut her gewesen und were ungefehrlich a. 1490 in gott verstorben, sines alters nit wol von 50 jaren, auswendig Coln in eim jonffern cloister sinem orden angehorich begraben. Die zwei boich weren bei ihr undBd.5, S.277 [615'] irem hauswirt Gotschalk pliben ligen, der sie verwart, so lang er gelebt. Wie aber ire kinder uffgewassen, hetten sie die zwei boichlin bei der nachpar kinder getragen und weren da so schentlich ausgericht, besonder das zweite, dar das gemeils innen stunde. In dissem eirsten stunde das leben und historia Aramondi von Weinsberg und den eilf alten hausfettern, war nit seir dick, im ende besclossen mit der historien und leben herren Henrichen freiherrn zu Weinsberg. Aber im anderen und zweiten boichlin (war dicker) stunde der stam und menliche abkomst von Weinsberg von anfank mit Aramondo uff hein Henrichen und besonder mit dissem hern Henrichen von manslinien zu manslinien und gliddern bis uff minen hergen Gotschalk van Weinsberg, genannt van Swelm, und sine broder, darbei allenthalben die bilder mit iren wapen stunden, doch uff etlichen orten also verwoist, das es ubel zu lesen und zu underscheiden war. Wie min neiff Christian Hersbach und ich Herman disse zwei boichlin minem fatter Christian einsmals vorbrachten, sprach er, die boichlin kent er wol und weren in sinem abwesen verdorben, do er im lande Meissen gewesen ware, und berichtet uns daraus, wunschte auch, das sie vernewet wurden oder abgemailt, das es in der gedechtnis plibe. Nuhe nam ich mins fatters bericht wol zu gemoede und gefiele mir wol. Darumb besprach ich mich mit minem neiffen Christian Hersbach, das mir den mansstam abmaelen wulten und mir zeigneten in eirst mit koelen aff widder die want uff einer kamern zu Weinsberg oben uff zu haiff wart neigst Cronenberg mit iren kneheten bilderen, mans und frawen personen und hat jederman sin sohne und jede frawe sin dochtere hinder ir knehn, wie der orden und habit und kleidung sines standes ausfoirte und im boich Weinsberg fol. 202Mat. fol. 202--2'.kurtzlich geschribben steit und machten jedem man und jeder frawen ir wapen bei sich. Min fatter und mir beide beholfen uns, wie mir bess kunten, dan an etlichen personen und wapen durch mangel des boichlins kunten mir uns alle drei ubel behelfen, moisten wol hie und da etwas zusatz doin nach unsen besten bedunken; und ist angefangen und volendet a. 1537, und ist min fatter und sin zwa husfrawen mit allen minen eligen brodern und susteren uff die leste nach alle darin komen und damit ist das gemeils besclossen und steit noch uff disse stunde unverletzt daselbst, und vil, die es gesehen haben, nemen des grois wonder, aber mir sagen nit vil darzu, laissen es also triben. Darnach als min frewe Maria Keppel diss boichlin widder bekomen und daruff a. 1540 verstorben ist, bin ich lang nach irem doit in erfarong komen, das min neiff her Christian vorg. diss zwei boichlin hinder im hat und vil jar hinder im behilte, sagent, sin motter, suster und broder gehoirten so wol darzu als die ander siner freuwen kinder und enkel, sie sulten zu aller behoiff bei im verwart pliben. Min fatter und ich haben der boichlin, der alten und des ganssen gesclechtz oft gewach gehat, bis er aug. 1549 gestorben ist und ich in sin stat borggreiff under dem raithaus und kirchmeister s. Jacob worden bin, so hab ich folgens a. 1552 mines fatters leben in die feder bracht. Als das geschein war, hab ich minen neiffen Christian vilfeltich gepetten, er wult mir wilant hern Patrocli zwei boichlin lenen, ich wolt sie mit der zit abschriben und sie im dan gewislich widder zustellen. Diss erlangt ich sweirlich gegen min hantschrifft, die ich im geben moist. Also bequam ich das eirste und schreib es a. 1553 scheir durchausBd.5, S.277 [616] ab und wart besonders nit drin verandert, dan das ich die biltnissen Aramondi, der acht sorghaber und der ubriger zehen alter hausfetter, auch das biltnis herrn Henrichen und sin schilt und helm darzu satzt und mailte, und schikt im do das eirst boichlin widder zu haus, das ich im glauben hilte. Hiebei leiss ich es dasmail mit dem andern boichlin anstain, dan ich hat allerlei zu schaffen, das min broder Gotschalk bestat wart, das swager Gerhart Wolff und swager Gerhart Ripgin, der lam, zu Nuys storben und allerlei zu toin vorfiele, auch die sterbte inreiss und etliche frunde abgingen und mir aus der stat uff Nuyss und Dormagen wichten bis ins jar 1555. Do hab ich widder bei minem neiffen herrn Christiano (der eitz zu Bon official und canonicus war) angehaltenIn der Handschrift ,anheilte'., das er mir das zweite boichlin herrn Patrocli wult lenen, das ich es abschribe. Diss erhilt ich auch, und dweil es so ungestalt, verwoist und gebrechhaft war, kunt ich mich ubel darmit behelfen. Doch finge ich am ende an und schreib ein sonderlichs tractat und das leben Gotschalks mines hergens, als das sin ende hat, das leben Frowyns, sines eligen fatters, nach dem sines fatters Christiani, nach dem sines fatters Johans, nach dem sines fatters Hillebondi des jongen, nach dem sines fatters Hillebrandi des alten, nach dem sines fatters Marci, nach dem sines anherens Landerici, nach dem sines sons AlexandriVgl. die auf den ersten Blättern dieser Biographien angebrachten Daten. Z. B. Mat. fol. 120, 128, 137 usw.. Also hab ich von jedem ein besonder tractat und dess leben geschriben nach eitz erzelter ordnong, doch eilens und gar incorrect, und ist scheir ein gans jar her zugangen bis a. 1556, dan ich nit jeder zit moissich war. Nachdem aber her Christianus Hersbach diss ungestalt boichlin von mir etlich mail widder gefordert, hab ich es im a. 1556 vor Palmtag in der fasten zu Bon selbst geliebert und hab es darnach nit mehe gesehen, auch nit vernemen mogen, wa diss zwei hern Patrocli alte boichlin pliben sin, ob sie noch irgen verhalten werden oder wahin sie komen sin. Uber ein weil zit hernach ungeferlich a. 1558 hab ich alles, was ich aus dem eirsten boichlin geschriben und darnach die stamtractaten aus dem anderen boichlin mit andern papir, und was ich des mehe vor und nach vergaddert, zu disser materien dienent, samen gebonden und ein boich draus gemacht, auch folgens die bilder im abstigenden mansstam drin gemailt und die wapen schilt und helm mit iren figuren, zeichen und farben zu beseiten in marginibus, und hab allerlei phantasien darzu gesetzt und diss boich a. 1560 in der vorreden ,das Boich Weinsberg'Dieser erste handschriftliche Band ist von Höhlbaum irrtümlich Materialienbuch genannt worden, eine Bezeichnung, die bis heute geblieben ist.genent und so lang zit laissen pliben uber zehen jar und dar tuschen hie und da reimen, gemeils und allerlei darzugetain, bis a. 1570, do hab ich angefangen aus zit verdreiff von Aramondo carmina zu machen und ob ich der vorhin an manchem jare nehe gemacht und vorhin nehe wol machen kunnen, so hab ich doch das wirk 4 oder 5 jar nuhe und dan geherdet, das auch ein dickte von versen draus worden. Disse carmina und anders mehe dinges hab ich auch umb das jar 1576 ungeferlich zu dem vorigen boich Weinsberg gebonden und ein boich zimlicher dickten von 6 finger breidt draus gemachtBd.5, S.279. Daß ist nuhe die geschaffenheit deß jetzigen boichs Weinsbergh. Min begerte were wol daß es wol corrigeirt und fleissich concilieirt were, wie es wol die noit erforderte aber ich hab die zit nit, den abendt und morgen kan ich bei den kertzen nit vßrichten, und felt ohn daß so vil wircks vor daß ich nuhe nit verrichten kan. Moiß es wol hie bei berauwen laissen und es dem hausfatter minem erben und nachkomen befillen.
Diß vorgeschriben alles ob ich es vorhin nit so angezeigt mit fleiß und eigentlich, derhalb thoin ich es hie van mir daß es nit vergessen werde.
 
[616'] Anno 1586 den 19 octob. uff einen sontag war ich uff drei orther zu gast geroiffen, alß uff swager Herman Enlsbachs kindtauff uff dem Altenmart neben der Erhen. Item uff naber Johan Eiflers schoinmechers kindtauff an der Hoeportzn. Item von eim brabender auff unß gaffel des Swartzenhuyß. Aber ich quam zu keinem, und untschuldigt mich an jedem orde mit den andern, so bleibt zu hauß. Und geleibte mir unse gewontliche portion und geselschaft vil beß, dan daß lange sitzen und starck drincken.
 
Anno 1586 den 20 octob. hat Wilhem von Odendal zimmerman uff der Adit sin banneressen gehalten. Da bin ich gewest.
Auff dissem banneressen sagt mir Jacob von Siburgh zum Lepart uff dem Altenmart raitzrichter und bannerher er were 74 jar alt, und het sin lebtag nehe bril, henschen, gestrickte hoessen, socke oder tuffel gebrucht, deß ich mich verwonderte. Und war noch ein gesont, verstendich, beredt fein kauffman und raitzman der anno 1543 eirst mit mir zu rhade gesessen hat.
 
Anno 1586 den 23 octob. uff s. severinß tag ist min 71 fhanenwagt uff s. Severinßportzs gefallen. Da hab ich mit willen deß corpus Conradt Leiendecker van Duren deß profaiß ampt abgedanckt dan er uber alt und unbequeim dar zu war.
Dißmal 2 q. 10 alb. verzert. Item gobelger. Item kertzn in die lucht. Und dißmail haben mir eirst jeder rotten 27 heller vor ein firdel pontzs kertzn auß gemeinem seckel zu gestalt, da mit sie diß mal gesedigt sint.
 
Anno 1586 den 23 octob. am abendt starb unß nachparsche zum Stommel an der Hoeportzen Elsgin Kamps mineß fenrichs hausfrawe Mattheisn Gendorfs. Ein gutte fein still fleissige frawe, hat von irem vorman Christgin Wumerich einen sohn Jacob und von Mattheisn ein dochter Margretgin in leben verlaissen. Ist an der newer borst krenckten in 3 wechen gestorben. Zu Carmeliten bei irem vorman begraben worden, ireß alter nit uber 41 jar.
Den 25 octob. bin ich bei Mattheisen mit den nachparn schencken gewest und hat jeder verzert 52 alb. 2 h..
 
Anno 1586 den 25. octob. ist die leste wilant doctor Anthonii Kempers dochter bei irer motter Pingsthornß dochter in der Dranckgassen peste gestorben wie kurtz vorhin alle andere ire kindere ohn ein ist ein profeß monch zum Altenberge, deß daß cloister ohn schaden frei wirt pliben, wa die motter sulche sterbfelle nit an sich wirt nemen und sich dar an schriben laissen.
 
Anno 1586 den 25 octob. starb auch die einige dochter deß seligen licentiaten Francisci Fabricii und fra Gutgin Ryndorfs uff s. Maximinenstraßn an der pest. Disse waß so vil alß vertraut einem frembden doctor genant Adolfus Bramberch van Anholt, der wolt zu vil willenß haben. Aber die frunde namen die braut uff Bon und verhinderten sulchen heiligh biß sie starb daß mach in auch zu gut komen, dan diß motter hat verloft sich widder zu bestatten.
Dieweil ich also die dhoetten anzeignen und zelle so hab ich dar uff ein verslin gemagt laut wie hernachfolgt.
 
Tetrastichon.
Funera nunc numero cras sorsan connunerabor.
Hæc præmitto, meum mox mouvere sequi.
Nam caro fitque perit, quod nascitur interit omne.
Haud anima acque animus ceu caro prætereunt.
Requiescant in sancta pace.
 
[617] A. 1586 den 26. oct. hat man bedemissen zu s. Paulus gehalten drei tag nacheinanderen, dan es war kreichszeit, sterbzeit und duirzit, dan das korn steich hoich und galt 12 gl. das malder, das malder broit 9 alb.Bd.3, S.355.
 
A. 1586 den 28. oct.Erst Ende Nov. (Bor II S. 788.)umb Simonis et Judae hat sich der graff von Licester, gubernator in den Nederlant, als er den capitein Drach zum stathelder daselbst verordnet, widder in Engellant begeben, da ein groisser tag und parlament im koninkrich gehalten sult werden und, wie man sagt, auch beratsclagt, ob die koninkinne den angefangen kreich in den Nederlanden continuern sulte. Umb disse zeit ist der herzog von Parma, wilcher in der graffschaft von Zutphen gegen die Engelschn gelegen, auch widder in Brabant nach Bruissel verreist, also das der principal kreich eitz stolt, und wirt jede partei sich in den winterleger begebenBd.3, S.356gott gebe sin gnade das der kreich verkalde und sich die sachen zu gemeinen friden mogen schicken.
 
Anno 1586 den 30 octob. ist mir ingefallen wie ich etlichmal gewunscht daß die conciliation deß jenigen was bei dem boich Weinsbergh noedigh einmail geschein mogte. Daß ist waß widderwertigh tuschen der herkompst und abkumpt deß menlichen alten stambs und gesclechts Weinsberg, mit dem ihenigen waß sich in den schreinen van den besitzern deß hauß Weinsbergh in Coln befunde und in den namen verscheiden und widderwertig scheine uber einen glichen verstant mogt gestalt werden.
Glich hie befor den 18 octob. diß 86 jar hab ich angezeignet wie ich auß wilant hern Patrocli patrui magni bruderß zweien boichlin, daß boich Weinsbergh widder hab gezogen und dieweil daß zweite boichlin gar verdorben an vil orthen zurrissen und zurstuckert sweirlich alles recht zu treffen und setzen war, tragh ich selbst sorg daß wol hie und da an den namen personen und geschichten und weß des mehe ist fhalen sol. Wie ich dan befinde auß dem schrein zu Airsberg wie die namen foeß und geschrichten die ich anno 1580 den 4 augusti alo extraheirt in min boich senectutis gesatzst nit aller ding mit minem boich Weinsbergh uberein stimmen, An den geschrichten im schrein ist nit wol zu zweiflen, quia publica monumenta scrineorum fidem indubitatam faciunt. Aber an der alter genealogien und der manspersonen namen, die sich darin nach ordnong befinden, da ist wol etwas an zu zweiflen, ob die recht genent sint oder recht stain. Ich hab mich im ausschriben behelfen moissen, wie ich bess kunt und mogt, dan es umb des mangels willen swerlich und eigentlich zu toin war. Es hat fillicht her Patroclus besser gesatzt, dan ich es hab sehen und lesen kunnen umb filfeltigen verwoistungs willen. Wa her, oder waraus her Patroclus aber sin boichlin geschriben hab, kunt ich vor gewiss nit vernemen. Es istBd.5, S.280 [617'] ohn zweifel und wol vermoitlich, er werde wol von sinem fatter Frobenio, den man Frowin von Weinsberg genannt, allerlei alte schriften und verzeignissen und schilderei bekomen haben, daraus er die boichlin gemacht hat. Der dasselb het, sulte vil zu der conciliation des boichs Weinsberg dienen. Aber wa ist es? Wa sin eitz die zwei hern Patrocli boichlin? Ich habs nit gewar werden kunnen, wie fleissich ich darnach geforst hab. Fillicht werden sie under die foiss komen, zu fremden hinder die benck geworfen sin und nimmer widder zurecht komenBd.5, S.280. Diß betroibt und schreckt mich wan ich dran gedenck, und trag sorg es mogt auch mit minen geschriben boichen verzeignissn und gemeilß zu gain, bin doch der hofnong got sol es beß foegen, und min erb der hausfatter und min executorn sullen es mit fleiß versorgen, auch uff die conciliation mit ernst bedacht sin, die weil sie nodich ist der altheit deß boich Weinsberg fasten glauben zu zustellen, dan die ungliche meinongen machen zweiffel und unglauben.
 
Wan nuhe emans spreich, ihr sagt zu zeiten von dem concileren und die verscheiden meinongen in ein verstant und sin zu prengen und zu vereinigen, so frage ich an wilchen orthen und uff waß maneir sol das geschein, zwischen waß personen, namen geschichten und zeiten ist daß nodich.
 
Waß in h. Patrocli eirstem boichlin vermelt worden, alß von Aramondo biß uff hern Henrichn dweil daß ein seir altheit ist, und ich nit befonden waß daselbst gezweiffelt, und mit wissenheit dismal zu conciliern oder zu ercleren sie, so laiß ich daß pliben, und den nachkomen befollen sin, ob sie in alten historien cosmographien und andern boichern etwaß fonden, daß zu der conciliation, declaration, resolution dienet sulch herzu zusetzen.
Aber waß daß eirst boichlin h. Patrocli von der historien herrn Henrichen außfoeret daß weiß ich auch sonderlich nit zu verbessern noch zu conciliern dweil es den cronicken der zit nit austrucklich zu widder ist. Allein daß ich daß 1 und 2 capittel in h. Henrichs historien etwaß verendert hab, der ursachen daß ich inTilgung: fasden historien und cronicken Carionis tritennii et Francken von der eroberong und außzog der frawen zu Weinsberg gelesen hab, da der keiser Conradus den frawen den auszog mit iren guttern vergunste und sie irhe kinder und manner in stat der gutter hin auß trogen und die zeit daß her Henrich 4 jar aldt war, und van siner motter Sabinen mit ausgetragen wart, dan daß scloß und stadt Weinsbergh in Swaben war auß dem Weinsbergh ihn Beiern untsprossen, daß nidder auß dem obern. So hab ich es concilieirt wie im boich Weinsberg fol. p et q vor an zu sehen ist, damit daßmeilß von dem außzogh Weinsbergh mit unsem stam auch stime und uber ein kom, dan vil h. Patroclus diß gemeilß nit gesehen und Carionem oder die andern historischriber nit gelesen hat, mogen die benenten do noch nit geschriben haben.
Belangendt weiters in der menlicher afkompst deß stamß hern Landerich, hern Alexander, Marc. biß uff Hillebrandum den alten und Johan sinen broder bei den findt ich auch noch nichtzs daß so groiß concilierens bedraff, es were dan bei dem Johan dieweil mehe im gesclecht deß namenß gewest sin, sunst mit den vorigen ist es auch fast alt wirck, Wil dan emans dissen alten anzeignissen nit glauben gebenBd.5, S.281oder zu stellen, der mach es laissen, so moiss man gedolt haben, wie die gedolt moissen haben, die vil von den legenden der hilligen halten und hoeren eitz zor zit vil, die den keinen glauben zustelln. SagenBd.5, S.281 [618] sie dan: pie credendum est, so mogen wir auch sagen: pie credendum est, cum pietas etiam sit circa patres et maiores nostros secundum naturamBd.5, S.281war umb sulten mir unserm gesclecht zu erhen nit gleuben waß von innen gutzs geschriben ist irer im besten zu gedencken und vor sie zu bitten.
Edoch wan min erb der hausfatter agnaten oder cognaten zu Weinsbergh selbst etwaß in annalibus lesen worden oder von andern etwaß vernemen daß zu bestetigung disser altheit vorg. dienen mogt. Dasselb mogen sie durch sich oder andere gelerte belesene und erfarnen darzulaissen setzen und daß boich Weinsberg also in ein perfect volkomen wol gezeirt wirck bringen daß es der warheit und starcker vermoetung bei gelerten und ungelerten bestain moge. Und ob disse seir altheit wol auß aller menschen memorien ist, daß man sie aber in der memorien und gedechtniß fast helt, daß brengt unsem gesclecht dannest etwaß edelheit bei, wan den voreltern in iren tugenten folgt und ire lobliche thaiten zum exempel infoirt, daß bei vernoimbten richen luthen hohe angezogen wirt, bei geringen aber oft beschimpt doch nitzs schaden kan.
Von Hillebrando aber dem alten an, alß under zeiten Hillebrandi deß jongen, under sinen sohn Johanne und deß sohn Christiano und deß son Frobenio, biß uff deß sohn Gottschalck, dar zwischen man im schrein von hauß Weinsbergh findt, daß frembde namen und zunamen dar an stain, auch sich die jaren und zeiten nit aller ding glich befinden. Da hats wol sonderlich noit wol zu conciliern, und dasselb samen zu verglichen, damit daß schrin mit der afkompst und daß gebloede dissen zu durch uber einandern stimme. Dar zwischen ungeferlich 231 jar verluffen sin, wie min extract auß dem schrin Airsberg mitprengt in minem boich senectutis sub anno 1584 den 4. augusti stainde.
Bemelter Hillebrandt der alte hat nit zu Coln gewont aber sin sohn Hillebrandt der jong hat zu Coln gewont und nemans von in beiden noch ire eltern haben daß hauß Weinsbergh in Coln zum eigenthumb gehat oder dar ihn gewont dan daß boich Weinsbergh sagt von zweien die beide Johan geheischen hetten, der eirste Johan, deß alten Hillebrandts broder der anno 1288 geborn ist were zu Coln komen wonen, het daß hauß Weinsbergh in Coln gebaut kein sohne verlaissen und het benent hauß derhalb Johan sineß broderß enckel der anno 1340 geborn waß gegeben, der eß auch bewont und besessen het und were disse zweite Johan den jongen Hellebrandts sohn gewest der anno 1318 geborn waß. Also were der eirste Johan 52 jar elter gewest dan der zweite Johan.
Zwischen dissen 52 jaren befindt sich im schrein Airßbergh im boich porta panthaleonis daß einer genant Jacob von Solingen und Lisa sin hausfrawe aller eirst am hauß Weinsbergh geschriben gewest sin, da es den namen Weinsbergh im schrein gehat hab, dan dissen eluthen findt man deß hauß namen Weinsbergh nit. So were hie vor eirst zu fragen und zu zweiffeln wie daß ein gestalt het. Dar auß ist zu antworten vor hin wirt daß hauß den namen Weinsbergh wol gehat haben von den fluchtigen auß der stadt Weinsbergh in Swaben bei der Necker under keiser Conradt anno 1144 ungeferlich eirst bekomen. Were daß hauß Weinsbergh vil jaren darnach bei 187 breif gut gewest, und bei Iacob von Solingen und Lisen eluthen zeiten eirst inß schrein komen, dan anfangs der schrin in Coln anno 1220 ungeferlich noch wenich heusser im schrein gewesen. Es befindt sich auch nit waß jarß und wie lang Jacob und Lisa im schrin eirst gestanden.
Auch ist bei dissen Iacoben und Lisen zu zweiflen und zu fragen ob sie van den fluchtigen auß Weinsbergh in Swabenlant untsprossen sin. Dar uff ist zu antworten, es sie starck [618'] zu vermoetten und gewislich dar vor zu halten, dieweil allenthalben umb Coln der gebrauch im lande ist, wie es auch dem gesetzs gotteß gemeiß und dem keiserlichen rechten an etlichen orthen nit zu widder ist, daß die erb und stockgutter auß dem geblode und gesclecht nit moisten verkaufft und alieneirt werden, und Coln auch ein keiserliche richtstadt ist und im lande disser gewonheit licht und dran gresetzt daß dar in dieselb gewonheit domailß besonder strack gehalten wirt worden sin, dar auß dan folgt, daß der eheleuth ein Iacob oder Lisa, oder beide von der geflouwen von Weinsbergh untsprossen sin, und also hausgnosen deß alten stambs Weinsbergh so wol auß Swaben alß auß Beiern gewest sin, ob schoin der zunam Jacobs geheischen von Solingen. Dan umb der mangfaltigkeitsicwillhen kunthen sie nit alle von Weinsbergh genamt werden, dan zum underscheidt verscheiden zunamen foeren.
Umb deß willen mogen bemelte Iacob von Solingen und Lisa elute auch folgenß anno 1333 Gobilino domestico de foro sandicis irem gesipten und bewanten und Druden eheluthen alß den neigsten vom geblode daß hauß Weinsbergh uffgetragen und inß schrein zu Airsberg schriben laissen, dan dieweil hie disser Gobilinus genant wirt domesticus zu latin, daß uff deutzschs so vil heischt alß haußgnoisß. Wer wult zweiflen, er sie von den rechten alten hausgnoissen von Weinsbergh oder auß Beieren oder auß Swaben gewesen. Der nam domesticus ihm schrein brings clarlich mit, und ist auch nit dar an zu zweiflen. Und sin diß nit so geringe leuth gewesen dweil der ritter her Memfardt von Brunsberg irhe dochter auch Drudam zur ehe genomen und er ihm schrein dominus Memfardus und sie dna. Druda außtrucklich genant und tituleirt stain. Domails hat man nit anders dan latin inß schrin geschriben. Sunst wirt man sie auff dutzsch hausgnoisn oben in den landen und hie in Coln genent haben, deß namen sie erfreut, und gern gehoirt und gebraucht haben wie Gobilinus gethain, alß daß sich alle von alterß herTilgung: dievon Weinsbergh untsprossen alß einer herkompst alß sonderliche frunde leib gehat wie weit sie sich auch bewant gewesen, und verschiden namen gefoirt haben. Alß Gobilinus sich von Weitmart und auch haußgnoiß schriben laissen und doch sinß urspunckssicvon Weinsberg gewesen wie auch Jacob von Solingen und Lisa sin hausfrawe samen und besonder. Diß vorg. moiß man indegtich sin zu behoif der conciliation.
Nach doitlichem abganck aber obgenentes Gobilini domestici und Drude eluthn haben ire kinder nachkomen und eihtan her Memfardt van Brunßbergh und Druda eluthe anno 1365 gemelt hauß Weinsbergh geben und erlassen Johan von Langele und Catharinen van Else. Fort uber zwelf jar darnach hat Heintzs van Rodenbergh und sin swager und swester Iacob Wulfertin und Gertrudt eluthe ein veirthen theil desselben hauß Weinsbergh und ein theil deß hauß Wenemarß uffgetragen denselben Johan von Langele und Catharinen eluthn erblich inhalt deß schrinß zu Airsbergh dar auch stehet das er ein hamecher gewest sie. Welcher nuhe disser Johan gewest sie da von daß schrein sagt und nit irren oder fhaeln wirt der alte und Hillebrandt deß alten broder oder aber Hillebrandt deß jongen sohn da werde ich mich ihm extrahern hern Patrocli zweiten boichlin wilches an dissem orde an schriften und gemeilß gantzs verderft gewesen das man sich nit wol dar auß hat behelfen kunnen.
Freilich wirt Johan von Weinsbergh der in unser stamlinien und afkompt im boich Weinsbergh befonden wie auch sin fatter Hillebrandt der jonge noch deß vorfetter vor den hausgnosen Iacob von Solingen Gobelino domestico, domino Memfardo und andern an [619] dem hauß Weinsbergh im schrein nit gestanden haben, daß boich Weinsbergh bringts auch nit mit, und ist dem schrein heir in nit zu widder. Aber daß wirt wol war sin daß der Johan in unser stam linien auch glichs Jacobo und Gobilino ein domesticus und ein alter haußgnoiß auß Beiern gewesen und derhalb bei den andern seir fruntlich und angenem gehalten daß ire kinder und nachkomen daß hauß vorg. bei ihm gelaissen. Aber bei dissem Johan fallen allerlei bedencken und zweiflen for, die besonderß bedurften daß sie wol concileirt und vereinigt wurden, dweil hie so vil geirret und gezwiflet wirt.
Nemlich ob disser Johan (da von daß boich Weinsberg in der afkompst sagt) eben derselb Johan sie da von daß schrein vermelt. Und leist sich vor eirst mit ansehen alß daß es ein man gewesen, dan daß boich Weinsberg sagt von Johan der anno 1340 geboren sie, daß schrein, daß ihm die ufftragt deß hauß Weinsberg anno 1365 von hern Memfardo, und anno 1377 von Heintzo und andern beschein sie, dar auß lichtlich mit der zit und jaren zu beweisen daß es ein man gewesen. Nachdem aber daß boich Weinsberg mitprengt Johan Hillebrandi deß alten broder hett daß hauß gebaut, und hetts fillicht nit gebaut wan er nit im schrein gestanden, derhalb sult es disse eirste und alte Johan und also nit ein man gewesen sin. Aber diß ist gut zu conciliern, dweil der eirste Johan anno 1288 bei 77 jar vor der schrinschribong geborn, daß es der jonge Johan gewest moiß sin. Und ob erß wol gebaut und bewont het so kan wol sin daß er da von gutten schein und vertrag gehat. Und do er daß hauß folgenß sineß broderß sohn dem jongen Johan geschenckt so kan er do eirst geschaft haben daß er den durch her Memfart und die andern inß schrein laissen schreiben, also daß es sich erfolgt daß daß boich Weinsberg und schein wegen einß Johanß in einer personen einß sin, sol aber uff der firmong eirst den namen Johan bekomen haben vorhin uff der tauffen were er Enso genent.
Im boich Weinsbergh wirt disser Johan mit dem zunamen Weinsbergh allein genent und ist der eirst in unser uffstigender stam linien der im schrein an daß hauß Weinsbergh geschriben ist. Warumb er dan van Langele im schrein genant ist mit dem zunamen, daß noch zweiffel machte ob er Hillebrandt deß jongen sohn und Hillebandt deß altensicenckel gewesen dieweil sich die von Weinsberg mit irem zunamen allein genant haben. Daß mach man also concilieren daß er folgentzs im schrein auch Johan van Weinsbergh sthae und mach fillicht in siner jugendt zu Langel erzogen und daher genant sin. Und tragt sich oft zu, da vil eines zunamenß sin, da gibt man gern einen beinamen zum underscheide viller personen eines zunamens. Da her oder irgen anderswa her mach der beiname Langel komen sin. Und ist glichewol von Weinsbergh genent und in der linien befonden.
Dieweil im boich Weinsbergh auch stehet daß nit disser allein dan auch sin ohme beide Johannen sich an gutte gesclechten bestat und habselige leude gewest sin, mogt gezweiffelt und gesagt werden, dweil dannest im schrein stehet daß er ein hamecher gewesen, daß es nit derselb Johan von Weinbergh were der in der stam linien steht. Daß mogt man also conciliern. Ob wol gutte leudt von guttem gesclecht und reich sin, so laissen sie doch die elter oder vormonder wol handtwircker leren und gebrauchen [619'] da mit sie sich erneren mogen und scleit ein narong die ander nit auß, ist auch nemant schande ein erlich ampt und handtwirck zu triben, und kan daß gesclecht da durch deste beß erhalten werden. Also mach auch hie beschein sin daß Johan diß ampt und handtwirck geleirt, und genoigten zu perden und zum ackerwirck gehat haben. Und ist glichewol ein erlich burger in Coln und kirchmeister s. Jacob gewest, wie deß patoirß und kirchen alte boich daselbst außweiset.
Ob nuhe im boich Weinsbergh stait, disser Johan hab Luceana von der Gawe zur ehe gehat, und im schrein befinde sich daß Catharin von Else zur ehe gehat die dan auch mit im an daß hauß Weinsbergh geschriben ist, und gesagt mogt werden, da het man seir geirret, dar uff ist zu sagen, daß mach wol sin, dieweil her rPatrocli zweite boichund disses Johanß zeiten und lebenganß unleslich und nit kentlich genoich war, daß geirt sie. Es moiste dan Johan vor hin die Lucei von der Gawe ein kurtze zit und folgenß Catharin von Else vil jare zur ehe gehat haben daß wol sin kan. Und es also an beiden orthen ihm boich Weinsberch und auch ihm schrein besthain mach. Aber mit der Catharinen von Else hat er sin sohn Christian von Weinsbergh gezilt inhalt deß schreinß da er auch von Weinsbergh an mehe orthen austrucklich benant steit, da deß fatterß Johanß beiname von Langele gar nit gewagen ist, dar auff dan wol gleublich das Johan recht von Weinsbergh und nit von Langel genant sie. Also mach es uff disse oder ein ander weise concilieirt und verglichen werden. Und ist disser Johan min abavus paternus und sin sohn Christian min abavus paternus gewesen.
Mit dissem Christian von Weinsbergh diß namenß der eirst in der stam linien stimmen uber ein daß boich Weinsbergh sampt dem schrin in der zit und namen. Wa aber noch etwaß bedenckenß oder zweiffelß vorfiele het man zu concilieren und zu verglichen.
Ich mein doch waß sich bei leben diß eirsten christiani zugetragen, sol nit vil concilierens bedurfen aber waß sich nach sinem absterben zugetragen, alß mit sinem sohn Frobenio oder Frowyn genant, wie der außgemonstert ist, und sin frewe deß fatters motter Catharina von Else nach doith ireß eligen sohnß und sineß eligen fatters Christian sich an daß hauß Weinsbergh und ander erfschafften in Coln wilche im zustunden hat weldigen und ihnß schrein schriben laissen. Und ist daß hauß folgens an Frobenii ohmen und bloitzsbewanten ansicoffenbar nachträglich neben die Zeile eingetragendie von Else komen und da bei uber 60 jar pliben ist. Dar zwischen Frobenius daß ellende bauwen moissen und sich auß der herlicher stat Coln am Rhein und sinem fatterlichen hauß dahin zu Swelme begeben da es ihm ergangen wie beiden exulibus und ellendenTilgung: bedbreuchlich. Er war anno 1417 geborn in Coln und ist anno 1492Kreuzchen als Hinweis auf Randvermerkzu Swelme gestorben da er sinen sohn Gotschalck und Patrocel und ander kinder gezilt hatt. Wa her aber der irthumb und mißuerstandt komen und erstanden ist daß Frobenii motter Catharina genant worden, da sie doch Irmgardt geheischn inhalt deß schreinß und durch waß practick Frowin oder Frobenius hinder sinß fatters hauß Weinsbergh in Coln komen sie daß were hie wol zu conciliern nodich. Aber dweil es [620] oben fol. 610 pag. 2 zum theil beschein, so laiß ich daß hie beraumen, daTilgung: hatman es lesen mach, wie glichsfalß auch van der sipschaft und gesclecht van Else wie die mit dem gesclecht Weinsbergh grensen, und ein bloitzbewanschaft istErgänzung am Rand: Pistersche s. Georgen gestorben..
Nachdem ich nuhe zu Gotschalcken deß eitzbemelten ellendischen Frobenii von Weinsbergs und Claræ vom Doirholt eligen sohn komen sin der anno 1439 geborn, und sich uff Coln locum originis paternæ begeben im jar 1458 daselbst nedergesclagen und anno 1479 eirst bestat und folgenß anno 1483 zum zweiten an Marian Keppel damit er kinder gezilt und sich under dem zunamen Swelm an daß hauß Weinsberg hat im schrin anno 1496 schriben und verwaren laissen. Und mit dissem scheir daß verloren alte gesclecht verneuwet und ein neu gesclecht anfengt, so will ich es mit dem conciliern hie verpliben laissen dieweil es sich etwaß lanckwilich verlauffen hat, ich oder die nachkomen mogen es uff ein ander mail verbessern.
 
Anno 1586 den 1 novembris allerhilligen tagh ist die memoria meiner seliger eltern die min motter bestift gehalten worden. Dieweil aber vom stuck landes uff dem Schandert bei Nuyß nitzs inkomen war, hat min broder und ich gespreich samen gehalten, es deinte nit ingestelt, es moist gehalten sin. Aber ich meint man sult es sclecht und portionaliter machen. Er aber sagt, so lang mir lebten were es unß nit so genawe dran gelegen, loeden nit vil gest moisten mit den frunden auch zu zeiten frolich sin, daß mir ohn daß leib waß. Also hilt man die zall der 6 elsten und neigsten nit, dan loede alle sustern und suster und broder kinder. Also quamen dissen tag in die vesper zu Carmeliten, betten am grab, in s. Josephs capelln und daselbst die gesatzste wachs kertzs uff dem grabe, und alß man in der proceß mit durch den umbganck und choir in die kirch gangen, ist man von dannen zu Weinsbergh gangen, da umb die funfte stunde an den disch gesatzst in der kamern, herinck buckinck eier stockfischs, salmßkop und waß groner fischs und keiß und botter uffgesatzst dan es war saterstag, auch gutten wein geschenckt. Und nach dem gracias vor unser eltern und stifter seel und ander auß dem gesclecht verstorben, gepitten. Zugegen waren erschinen ich Herman, min broder und sin husfrawe, min suster Sibilla, swager Johan van Dutz, Reinhardt van Dutz und sin husfrawe, Gotschalck Weinsberg, Margret sin husfrawe und Herman Weinsberg deinte mit zur taiflen. Ir motter Tringin quam folgenß mit an den dischs, wie auch Lisbetgin Hornß und Merie Smidts die bei unß wonten. Aber min suster Marie war kranck so bleib sie mit alen iren kinder auß die doch mit gepotten waren. Swager Adolf Eller war nit in der stadt so moist sin husfrawe Elsgin Dutz bei iren kindern pliben, der wegh war auch zimlich weit van s. Gereon da sie bei dem crutz wonten.
 
Anno 1586 den 2 novemb. aller selen tag wie miner hausfrawen Weisginß grab s. Jacob under dem klocken thorn und irß vormanßTilgung: PaliPauli van Kauff und siner kinder grab vor der choirtrapen daselbst neben s. Annen elter, und Marien [620'] Luchelgins grab zu Carmeliten mit dem geluchte versorgt war und die station allenhalben auß war bin ich mit minem broder zum prior zu Carmeliten ghain essen da den licentiatn Johan Helman, Hermanum Veltman burgermeisterß schriber und ander frunde funden jeder ein fleschs weinß geschenckt und zimlich spat verpliben.
 
Anno 1586 den 3 novemb. hab ich dem alten zehnman deß capittels in stadt mineß weinzehnden bezalt 6 alb. und noch 4 alb. zugeben. Und er hat mir angezeigt, er het dem capittel s. Severin wegen sinß deinst abgedanckt were zu alt dar zu und het einen zittel uberliebert von allen die zehnden plegen zu geben, dar in er mich nit gesatzst het, begert ich wult ihm etwaß schencken. Ich antwort daß wult ich etwaß bedencken, zu gelegen zeiten wult ich weiterß mit ihm sprechen. Da bei pleib es zu disser zit, folgentzs gedacht ich, wie nach hat disser daß gelt jarligs behalten daß ich ihm wegen deß zehnden zugestalt und dem capittel nitzs beregnet. Filligt mogt diß erb von alterß frei gewest sin und keinen zehnden gegolten haben. Und kunt es doch nit eigentlich wissn. Es ist war daß ich in drissich jaren nehe trauben, zu zehnden geben hab. Auch wart der zehnde von dissem man nehe oder selten under der truben laissen gefordert dan etliche tage oder weghen nach der wein laissen. Anfencklich befragt ich mich mit moen Grethen mineß ohmen Johan Kuckelßmans frawen van Aich der borggreiffinnen uff s. Severinßportzn, die den wingart vorhin gehat ob sie zehnden bezalt. Sie sprach, nuhe und dan hett sie ein klein seifbutgin, oder halbe leil truben umb fridlebenß willen geben, aber selten. Do gedacht ich auch, wer weiß wie es ein gestalt hab machstu vil wircks dhu mogts mit den capittel in einen zanck gerathen, dem vorzukomen so gab dissem man wan erß fordert gemeinlich 5 alb. doch zu zeiten 3 oder 4 oder 5 alb. druber dar nach vil truben erscheinen und wein gewaschn war. Und ist nehe clagt in drissich jaren dar von komen und noch nit. Nuhe were zu wunschn daß der weingart zehn frei were, aber ich habs nit willen anß recht laissen komen. Ich darfs den nachkomen auch nit rathen, filligt mach daß capittel die geregtigkeit deß zehnden durch daß gansse kirspel s. Severin haben, dan sult man recht anlauffen, so tragt es auch so vil jarligs nit. Man handle weislich. Am neigsten jar mach man vernemen wie es sich alß dan zutragen wirt.
 
Anno 1586 den 5 novemb. hab ich Johan van der Wehe loerer und Johan Damen van Gladbach siner hausfrawen min hauß uff der Bach under anderm zur kimnaden genant, darin vor innen wilant Joachim van Aich schartzeweffer gewont vermeit hab zwelf jar lanck zu halber zit uffzusagen jarlichs vor 26 daller jeden zu 52 alb. von werde ietziger zit uff den termin martini alle jar zu bezaln doch binen 3 weghen darnach ungefart. Ich sol die fhar bezaln, noitbau thoin und im taghalten, laissen weissen, die finstern rusten, daß gebonne bessern, nit uff einmal dan mit der zit. Waß aber uff dem steinwegh, am putzs, am schop zu bessern, daß heimlich gemach zu reinigen und alles waß daß loewirck antrift, sol auff der [621] huirling kosten geschein. Sullen sich der dhur uff daß ander erb gainde verglichung nit kroden. Und da der zinß zu rechter zit nit bezalt wurde sullen die jaren umb sin. Hie von sin zwein außgesneden zittel zu beiden seithen underschriben uffgericht der jeder parthien einer zu gestalt ist. Under dato wie hie vorg. ist.
 
Und wart den 12. nov. sonder crutzorden oder prester bei irem fatter jonker Adolf von Straln uff den Ellenden kirchoff begraben, dan sie, wie ire eltern, Geuss warenBd.3, S.356.
 
[621']A. 1586 den 13. nov. hat sich ein hauf parmensischs und hispanischs kreichsfolk hart an Neder-Wesel in die vorstat gelagt und sin da pliben ligen. Was ursach weis ich eigentlich nit, fillicht zum vorrait, die schiffbruck und uberfart under Berk zu versorgen, oder ob ein infal bei Zutphen ins stift von Munster oder Westphalen geschege, den zu verhutten, oder die stat Wesel, dweil sie Geuss ist, dem fursten von Cleif etc. zu gefallen, zu vexernBd.3, S.357.
 
Anno 1586 den 16 novemb. uff sontag den 25 nach trinitatis, war daß evangelium matt. 9 cap. von deß verstorben fursten dochter die ihesus von thoidt erweckt. Und vom frevlin die er vom 12 jarigenn bloidtganck erloist. Da sagt her Lambert von Wiler unser pastor s. Jacob, es sagte Simon de Cassia daß christus mines behalts 34 miracula sult gethain haben. Wie ich nach der prædig etwaß dar uff pfantiseirt, macht ich in der kirchen diß verslin.
 
Distichon.
Dena ter et quatvor fecit miracula christus.
Dimumerans Simon Cassia nomen habet.
 
Anno 1586 den 16 novemb. starb min swegeren Elsginß Soenges widwe Peter Broilmanß gewantsneidersche vor am Heumart gegen dem Plaiß uber. Und hat acht lebentige kinder verlaissen, der drei bestat waren, die ubrige nit. Diß ware ein dochter Steffan Soentginß einß gar richen veschreiberß uff dem Heumart.
 
Anno 1586 den 17 novemb. starb Riga Minawe uff dem Heumart, am wasser und hat einen brauch. War von miner person und angesigt, climactericus ungeferlich, war mineß neiffen Reinhart Dutzs sineß swegerhern Johan Minawß rechter broder, Heisch Henrich, aber zu Venedich nent man (in) die Riga, da er vormals vil gedeint und converseirt hat. War under den kaufleuten und Italianern, Brabendern seir vernoimtBd.3, S.358. Daß gluick hat im uff und abgelauffen er hat hatsicetlich kinder gelaissen.
 
Anno 1586 den 18 novembris hat Joist Pinsthorn eliger sohn Dederich Pinsthorhn und N. Pilgrumbs an der Geirsgassn ort uff dem Heumart wonhaft zur ehe [622] bekomen N. Wickradt elige dochter Christian Wickraitzs und N. Fygenmondts die dochter wonte im hohen hauß in der Mullengassn von irem fatter gebautt. Joist der brutgam war ein richer widman hat vor hin Claissn von Morß einige dochter von siner lester frawen Maessen dochter zur ehe gehat, von der er groiß gut an erbgutter renthn und gereiden behalten, hat auch noch sin motter im leben ein treffliche riche frawe. Die brut war auch widwe hat vorhin einen richen man N. Ruther zur ehe gehat und da von groiß gut behalten. Darnach sich an einen richen widman Henrich Nagel gelacht der gehilich gestorben da von sie auch etliche tusent bracht, ohn daß sie auch ire seir riche eltere in leben hat. Doch hatten die neuwe elude jeder vorkinder. Und haben zu beiden seithen groiß gut beieinandern bracht, daß sie gesoigt. Er war ein jongh vollich man. Sie nit follich und nit schoin van angesicht. Es war vil gespreichs wie die richtumb gesoigt wirt, aber sie laissen jeder sagen waß er wil. Sie habens got hats in beschert vil tusent wirts nit also heuffich zu fleissen und got hilft dennen daß sie auch mit erhen leben und umbweren einer beß dan der ander.
 
Anno 1586 den 19 novemb. uff s. elisabetzstag hat mineß broderß frawe Elisabeth Hornß ire fest an dem abendt zu Weinsbergh gehalten, wol angericht gebrait und weinß genoigh daß mir seir frolich gewest sin.
 
Anno 1586 den 22 novemb. uff s. cecilientag bin von oben miner schreibkamer unden in min stoblin gefharen, dan es anfinge zu freren, biß herzu hat ich mich oben gehalten mit minem fuexsen nachtztabbert und zu zeiten waß feurß uff min sclafkamer laissen machen, daß stoblin frucht ich sult mir zu domb sin, eilt derhalb nit zu seir hernider.
 
Anno 1586 den 22 novemb. ist der heiligs tuschn Mattheis Neiß und Beilgin Loissen miner nigten schiffer Evert Loesen zu Orsau und Agneiß Kort eheluden dochter zu Weinsbergh wie sie begert gesclossn. Uff siner seithen war der scholtischs zu Frechen, Garthof in Ponderichs huiß igelstein, her Peter Steinwegh ca. s. Cuniberts uff irer sithen min broder und ich. Und ist abgehandelt daß sie 150 dall. heiligs geldtzs sol brengen. Er hat kinder sol 50 dall. brengen. Mit waß underscheidts daß verhandlet hab ich uff daß papir in die feder pragt im fhal der noit hat man es zu soichen. Diß Beilgin hat alle zit gutter leuthn gedeint. Und dweil sie nemanß gutterß in Coln hat, haben mir sie zu Weinsbergh nit ungetroist willen stechen laissen.
 
Anno 1586 den 22 novemb. hat min neif Gotschalck Zymmerman in der kimnaden uff der Bach wilch ich oben 5. novemb. Johan van der Wehe dem Loerer vermeit, daß gebonne oben uff neu van borden gemacht, da von ich im minß schlechten kornß daß malder vor 10 gl. geben zu zwei malder voll. Da mit ist daß verricht. Item vorhin 9 octob. war der [622'] leiendecker m. Christoff dem bezalt 4 tagloin jeden 14 alb. item 500 deckneil 100 alb.. Item vor leisten 26 alb.. Item vor loezin 1,5 lb. 5 loit samen us. alb. item morter 6 alb.. Suma an daß leitag 4 gl. 11 alb..
Item vom 5. biß den 15 novemb. daß huiß bewerpen und weissn laissn bezalt dem steinmetzer 6,5 tagloin jeder tag 14 alb.. Item 2 malder kaltzs 4 gl.. Item 2 karn sandts 6 mr.. Item 1 quast 6 alb.. Item daß huß durscloß zu bessern 6 alb.. Item ein steinmande 4 alb.. Suma bewerpen weissn 12 gl. 21 alb.gestrichelte Linie. Also hab ich dißmal an das huiß gelacht summa in alb. facitgestrichelte Linie37 gl. 1 alb..
 
A. 1586 den 24. nov. bin ich uff Barthel Brackelfelders banneressen zum Regenbogen uff dem Altenmart gewest, war von Aren, handlet mit leder, fellen und hat wullen gewant feil mit dem sneitt. Diss banneressen war gar zeirlich und kostlich mit schoner tapezereien und gulden geschir, war nitz gespart, gleub, (das) er mit 100 dal.. nit zukomen sie. Das ich besonder da gesehn hab, war neben dem brunen kneildrank auch schoin blanck weis kneildranck, dess ich nehe mehe gesehen. Diss haus gehoirt eim rait zu; so hat sin sohn eins raitz deinst zu Gurtzenich. Ob er die hern derhalb so erlich und kostlich untfangen, kan sinBd.5, S.281.
 
A. 1586 den 24. nov. hat sich der ausschussVgl. Rpr. 37 f 187 b (Nov. 20), f 188 a (Nov. 21). Der Ausschuss beschäftigte sich auch mit den Gravamina der Stadt Köln gegen den Kurfürsten und versprach, ,die sachen mit eusserstem fleiss dahin zu befurderen, damit die geheufte beschwerden gutter mass abgeschafft mogen werden'.des lesten landtags des erzstiffs Coln, meisteils von der ritterschaft, in Coln die stat bescheiden, da im Hoff von Coln in der Drankgassn rait gehalten. Und mach sich die ritterschaft mit eim domcapittel vergligt haben, das sie von den beierschen befelchabern, als Stoir und Michael, regnung begerten zu haben, dan es waren vorhin gar groisse lantsteure und schatzung allenthalben geben worden, ohn das man wist, wa das gelt hinkomen oder regnong davan uffgelacht were, und sich die kreichleut beclagten, wie auch die rete und diener, sie bequemen gar keine oder wenige bezalung. So hatte(n) sie auch groissen misfallen darinnen, das der hoff mit keinen lantsaissen besatzst wartBd.3, S.358waß folgen wirt, mag zit leren.
 
Anno 1586 den 28 novemb. hat min swager Johan van Dutz miner suster Catharinen man gewesen heude uff fritag Elsgin overKorrigiert aus: Krinßkamp witib, mineß neiffen Godderts Koppen van Ichendorp fasbenderß da er im bedde kranck lag zur Hardefuist uff der Bach getruwet und sich vom caplan sant Jacob ehelich zusamen geben laissen. Er war vor hin inß zweite jar zu augustinern im cloister in der kost gewest, war bei 74 jar alt, clagte er wurde blindt, tauff, stom wurde swach und kranck hette keine wardung. Sin bestatte kinder alß Rheinhart und Elsgin Ellerß hetten mit iren kindern und haußhaltung so vil zu thoin daß sie siener nit gewarten konthen, so weren Johan und Gotschalck noch in iren ler jarren derhalb moist er sich bestatten. Die bestatte kinder hetten ihn wol angenomen aber er war zu druslich, wolts alleß nach sinem pforssen kop haben, daß kunt sich ubel reimen. So hat er sich vor hin mit swegern Elsgin Kruißkampß ver [623] glicht und sie vil verstroist waß er ir geben wult, dar in sich die kinder hart besweirten, und sich widder iren groissen schaden lagten, und mit im handlen leisen und wie er verlitten 17 novemb. kranck gewesen ist er von den augustinern in sinem nachtztabbert uff die Bach bei Elsgin gangen und von dem tag an hat min suster Sibill tuschn swager Johan van Dutz und Elsgin so weit gehandlet im fhal er binnen einem halb jair sturbe sult Elsgin 100 dall. wurde er aber lenger leben sult sie 150 dall., haben und daß ire behalten. Hie von ist ein vertragh vor notarien und zeugen uffgericht wie das weiters außweisen wirt. Und swager Duytzs finge eitz an daß wasser zu laden, daß im die bein begonten zu swellen.
 
Anno 1586 den 28. novemb. ist min 73 fhanenwagt uff s. Sevrinßportz gefall. Dweil seß die oberste befilchhaber nuh drei gantze jar die underbefilchaber glachund weinßfrei gehalten, ist vertragen und eitz inß wirck gestalt daß jeder 0,5 quart weinß beilagen sult wer außplib sult 10 alb. bezaln, daß uberich und gobelger sult er pfenningsmeister bezaln. Also bin binsicich eitz mit uffgezogen und hab nit dan 0,5 q. bezalt.
Dißmail hat einer im fhanen geclagt dieweil er außpliben und gelt geben daß man zum kertzn und feur bruchen wurde, so hetten sie den zu sclain getreut dan sie warren alle widderspennich wulten vom rhaidt feur und kertzn haben, daß eim rhade nit wol moglich war. So leiß ich mich gegen die 12 rhotmeister hoeren als sie die beletten zogen. War emanß der ursachen im fhanen lustich und were sich zu schlain daß einß rhaitz vorsclain und befilch nit sult stat haben, der sult sich her vor thoin. Ich wult so vil manß in minem alter sin und es mit ihm versoechen daß sulten sie innen anzeigen. Darnach lachten die befelchhaber miner. Sagten ich hett mich nuhe einß vernemen laissen wie einen heubtman. Ich habs mit gelagt, und gesagt, daß ampt bracht auch daß hertzs mit, kreichleudt handelten anderß dan cloisterleudt.
Wie nuhe der underwachmeister und monsterschriber mitten in der nacht die ronden durch die stadt an den ketten und lange wel und portzen hilten, und die anderen uff der portzen stil waren sclommerten hab ich daß heubt in die handt gelagt, dan es kein sclaiffen bei mir uff der wagt ist, hab ich gedacht an den spruch, deß menschen leben hat einen steten strit, uff disser erden. Und hab dar uff folgende sechs verslin gedicht
 
Hexastichon.
Fungitur officio pugilis mea vita pereum.
Hostibus obsistat cum ratione suis.
Aut animæ, rerum, famæ, valetudinis ex his.
Aut incorporeis, corporeisque malis.
Rite fide, prece, jure simul moderamine victus.
Obsecro sit pugili gracia præsto deus.
 
Sensus.
Vita mea fungitim perenni officio pugilis ergo obsistrat cum ratione suis hostibus scilicet hostibus animæ rerum, famæ valetudinis tam incorporeis quam malis corporeis, idque rite simul fide [623'] catholica, prece erga deum, jure fori, et moderamine victus ut comverrant hec arma, verum obfecro ut pugili vitæ semper præsto et p__seus sit gracia dei sine qua nihili sunt alia arma.
 
A. 1586 den 29. nov. sin die ungewontliche licenten und ungelt zu Dutzs abgeschaffet, die licentmeister, befelchaber, soldaten von dan gezogen. Und mach sich der churfurst Ernestus horen laissen, es geschege dem domcapittel zu eren. Villicht wirt ire churf. gn. besorgt gewest sin, das keiserliche mandata aus dem camergericht ihm insinueirt werden, das er sulchs abschaffen moiste, oder das bei andern fursten und herrn, oder in der stat Coln zwischen geistlichn und weltlichen ein weiterung untstain sult. Nuhe ists also nutzer, dan das weiter ungluck daraus erwaxsen were, doch wirtzs nit ohn groisse kosten und schaden abgelaufen sin. Die zwein arresteirte burger zu Bon mogen auch diss zit vom arrest relaxeirt und erledigt sin. Ob sie etwas moisten geben, weis ich nit. Man sagt, es moist etwas darvon, man bedurft vilBd.3, S.358.
 
A. 1586 den 1. decembris ginge der Rhein stark mit eise, das die Rhein-mullen abtriben, dan es vor etlichen tagen angefangen, hart zu freren, und herden das, bis der Rhein oben bei s. Gowere bestande und zufrore. Umb disse zit kunt ein rait mit eim backamt des bescheits sich nit verglichenVgl. Rpr. 37 f 188 b ff., derhalb noch kein uffmalung beschein war. Und ein rait gestattetib. f 195 b. Am 8. Dez.den auswendigen, broit und meel in Coln zu brengen, da ein backamt ubel mit zufriden war und zu zeiten ungebackn leis, ohn das groisse deurde im korn war, das ein malder 13, 14, 15 gl. galt und ein malder broit uff 10 alb. 4 h.Am 5. Dez. wurden noch 9 alb. 10 h. als Preis festgesetzt.steich und die rockelger so klein worden, wie kirmiss kinderbrodergin, das an 20 jarn nit mehe vernomen waren. Und das gemein folk was seir benaut und doch gedultich in ColnBd.3, S.359.
 
A. 1586 den 2. dec. ist die schiffbruck, wilche der herzog von Parma under Berk hat zurichten laissen, von wegen der eisfart versteuret, und sin die schiff, davon sie gemacht war, abgetriben und verspreitBd.3, S.359.
 
A. 1586 den 6. tag dec. von dissem tag und dato ungeferlich war(en) verscheiden schreben aus Engellant komen, wie der tag, so bestimt war, vor sich ginge, und die hispanische, franzosische, navarsche, denmarksche, polische, wie inglichen der nederlendischn Staten und etlich deutzschen fursten, gesanten und verordneten daselbst erscheinen weren, wie auch der abgesatzste bischof von Coln, Gebhardus Trucksess, und graff Aloff von Nuwenar und Mors da weren, und wurde von etlichen hart getriben uff einen bestant oder friden zu machen, damit das felt gebaut wurde und der kaufman frei handlen mogteBd.3, S.359 [624] dan jederman ware mit dem lankwiligen kreich ubel zufriden. Es were der liebe fride auch von got hoichlich zu erpitten. Aber dweil es meisteils die religion antrifft, darin eitz die ganse christenheit verdeipft und eifert, darunden sich dan ander groisse sachen mengen laissen, ist zu besorgen, das in Engellant besweirlich ein entlicher fride getroffen wirt werden. Mogt sonst ein bestant ein zitlank von jaren uffgericht werden, das sich der gemein man etwas erquicken und erholen mogt und mitlerzit das moissich folk, die sich des raubs und kreichs erneren, zur arbeit und rauwen ergebenBd.3, S.359waß aber drauß folgen wirt, hat man zu erwarten freide oder kreich.
 
Anno 1686 den 10 decemb. uff godestag bin ich kranck worden, hat den vorigen abendt etwaß mehe gezegt und roden wein gedroncken dan gewontlich. Es war seir kalt, und hat derhalb fast swar ubergedeckt daß ich die nacht unrewich lach, mich umbher warf nit rawen mogt. Und wie ich den morgen uffstunde zittern wart und mir die groisse hitzde inß heubt steige daß es sweimelde. Und ich gabs van stunde an zu erkennen, und hilte doch in der lucht und warm. Ich hat inwendich groisse hitzde und droigde daß ich etliche tage nit vil essen mogt und swach pleib unß magt Lisbeth sagt daß wasser were ein zit lanck in der bar so roit gewest wie bloit. Ich war auch zweimal binnen 1 monat derglichen swach gewest daß sich doch jedes mail gestillt hat. Den 15 decemb. schickt ich daß wasser mit miner suster Sibilln zu doctor Knouff dem medico uff dem Dhomhoff, begerte sin judicium und rhat doch wolt nit gern medicin brauchen, der sagt eß were ein art vom feber ich sult licht speiß essen und putzwasseir mit weissem kanarischen zucker sieden laissen ein stundt oder zwa und drincken mit oder ohn wein, und quidden kern im pupgin uff die druge zunge lagen und die rhein halten, daß geschach und hat der doctor dißmail 9 alb. bekomen. Wie ich darnach an 7 tagen keinen stoilganck gehat begert ich vom doctor er wult zu mir komen. So quam er den 21 decemb. uff s. thomæ tag, und er verordnet mir ein purgation und koil dranck zu dri reisen darnach inzunemen. Ich gab im einen dall. und alß ich die purgation 22 decemb. ingenomen hat sie den tag wol gewirckt. Und wie der doctor am andern tag widderkomen hab ich im ein rhaitzen geschenckt. Und sineß rhaidtz allenthalben gebrucht und sobrie gelebt und mich innen gehalten und die hitz und drugte hat abgenomen und ich hab begunnen beß zu thoin.
 
A. 1586 den 11. dec. ist herzoch Fridrich von Saxen, choirbischof im dom zu Coln und amtman zu Zons und Woringen, zu s. Gereon, sines alters von 32 jaren, als er zwein oder drei monat (krank gewest), am feber und brunen gestorben. Disser ist des domcapittels Hector und vorfechter gewestBd.3, S.360vor eirst Keiserßwerde ingenomen, darnach Hulchgerotde erobert durch uffgebung, folgenß erbraede daß er versehen mit macht widder bekomen, mitler zit sich mit dem fiandt heftich schar mutzelt und in gefhar leibß und lebenß gestalt und hat letzlich dem cluten so worringen ingenomen, widder erobert und die freibuter so die schantz uff dem Werd [624'] zu Worringen gemacht und besatzst in der nacht errascht ersclagen und vertriben, Man hat dissen hern gebalsamt und lang oben erden laissen stain. Ich halt es gans darvor, der kreich, hitzste, unordentlich leben wirt ein ursach sines doits gewest sin. Wirt wol in hoffnong groisser ehren, eins bistumbsW.'s Ansicht ist richtig. Friedrich hatte sich zunächst sogar auf das Erzbistum Köln Hoffnung gemacht, später auch auf Paderborn.zu erlangen, gestanden haben, das er aber bis herzu grois erobert sult haben, kan ich nit wol gleuben. Er hatt herrn Salentinum von Isenberg und graff Johan van Rifferschit, domherrn, zu executorn gesatzst. Ich hab sorg, was man ihm schuldich ist, wirt langsamDiese Besorgnis W.'s ging in Erfüllung. Die Regelung des Nachlasses zog sich durch Jahre hin und bereitete auch dem Rate schwere Ungelegenheiten.beikomen, und was er schuldich den wirten, sinen dienern und andern, wirt ubel bezalt werden. Et sic transit gloria mundiBd.3, S.360.
 
Anno 1586 den 16 decemb. ist min 74 fhanen wagt uff s. Severinßportzs gefallen, dweil ich eitzs kranck war hab Jaspar Liblar minen lutenanten daß belet und loeß hoelen laissen und uffzehen aber der pfenningsmeister, Feneich, wachtrmeister monsterschriber und ander befilchaber zogen alle uff daß es wol verwart waß. Und wiewol ich eitzs swacheit halber frei gewest sult sin, so hab ich doch 10 alb. vor 2 q. weinß geschickt.
 
A. 1586 den 17. dec. starb Peter von Attendar, sins hantwirks ein kerzemecherBd.3, S.360in sinem eigen hauß neigst dem Borghof vor den augustinern wonhaftich an einen apostemen die im abganen war, sineß alterß ungeferlich bei 71 jaren, War von der gaffel-geselschaft des Swarzenhaus 12 mail zu rade gekoren und gangen, hat 4 frauen gehat und mehe dan 24 elige kinder gezilt, die meisteils alle gestorbenBd.3, S.360und er bei innen zu den augustinern in der kirchen begraben licht. Min gefatter und gutter freundt requiescat in pace.
 
Anno 1586 den 20 decemb. uff saterstagh im Quatertemper s. thomas abendt bin ich zu den bannerherrn under daß Rathuyß gangen wiewol ich kranck und swach war und hab begert mich der meisterschaft zu erlaissen wie beschein. Und ist mir der ganck fast sweirlich gefallen, vil bekommerten sich mit minem kranck wesen, sagten ich sult nit vißghain, mich innen halten.
 
Anno 1586 den 21 decemb. uff s. thomas tagh hat mich die erbar geselschaft deß Swartzenhuiß zum eilften mail zu rhade gekoren. Ich war kranck daß ich uff die gaffel zur chur noch zur maltzit nit kunth komen. Ich habs alleß verricht durch minen broder sustern und neiffen waß zur kost und dranck gehoirt.
Waß kosten dar zu gegangen sin wirt folgenß die regnong weisen. Waß auch von den hern und gaffelbrodern mir vor wein geschenckt ist, auch von hern und frunden so nit vam Swartzenhuyß sin dern namen und zunamen wil ich eitz hernach setzn. Und ein firdel weinß druge so geschenckt wirt mit 6 alb. current bezalt. Sunst gilt eitz ein quart weinß die man gedroncken hat 6 alb. [625]
 
Folgt der geschenckte wein eirst von der geselschaft deß Swartznhuyß.
Her Bruno Barthelgestrichelte Linie6 fi..
Her Stephan Kolfgestrichelte Linie6 fi..
Her Wilhelm Roß licentiatgestrichelte Linie8 fi..
Her Jacob Schutzgestrichelte Linie6 fi..
Doctor Mertin Crudenergestrichelte Linie6 fi..
Doctor Johan Pastoriusgestrichelte Linie6 fi..
Joncker Johan Bolantgestrichelte Linie6 fi..
Gotschalck Weinsbergh hußmeistergestrichelte Linie8 fi..
Henrich Ernstgestrichelte Linie2 fi..
Wilhelm Kochgestrichelte Linie2 fi..
Johan Schutzs schrinschribergestrichelte Linie3 fi..
Peter Willekenßgestrichelte Linie2 fi..
Henrich Steinhuyssengestrichelte Linie3 fi..
Hanß Rappeirgestrichelte Linie2 fi..
Johan Hoichgestrichelte Linie2 fi..
Peter Linogestrichelte Linie2 fi..
Melchior Bispinck scholthißgestrichelte Linie6 fi..
Oitgerus Steinweghgestrichelte Linie2 fi..
Dreiß van Sundorfgestrichelte Linie1 fi..
Johan Streitgestrichelte Linie2 fi..
Hanß Dutzsgestrichelte Linie3 fi..
Johan Katzs dhomrentmeistergestrichelte Linie3 fi..
Johan Buddenbendergestrichelte Linie2 fi..
Christian Melendonggestrichelte Linie2 fi..
Caspar Gruningengestrichelte Linie2 fi..
Vitus van Huyßhoffengestrichelte Linie3 fi..
Hanß van Lulstorfgestrichelte Linie1 fi..
Rutger van Aldekirchengestrichelte Linie2 fi..
Johan van Rheidtgestrichelte Linie1 fi..
Bernhardus Hardenberghgestrichelte Linie3 fi..
Hermannus Rondorfgestrichelte Linie3 fi..
Michael Bolandtgestrichelte Linie1 fi..
Herman von Bustorpfgestrichelte Linie1 fi..
Johan Gladbachgestrichelte Linie2 fi..
Johannes Stailgestrichelte Linie3 fi..
Johannes Frechengestrichelte Linie2 fi..
Andreis Ruthergestrichelte Linie2 fi..
Erkert Wulfraidtgestrichelte Linie1 fi..
Johan Brunghgestrichelte Linie1 fi..
Laurentz van Orbachgestrichelte Linie1 fi..
Simon van Zonßgestrichelte Linie1 fi..
Hanß van Dunwaltgestrichelte Linie1 fi..
Johan van Polhemgestrichelte Linie1 fi..
Johan van Dunwaltgestrichelte Linie1 fi..
Johan van Gluwelgestrichelte Linie1 fi..
Leif von Rondorpgestrichelte Linie1 fi..
Johan von Hanchgestrichelte Linie1 fi..
Lodowich van Stotzhemgestrichelte Linie1 fi..
Johan van Duißberghgestrichelte Linie1 fi..
Meviß von Rheidtgestrichelte Linie1 fi..
Theviß von Dunwaltgestrichelte Linie1 fi..
Viaerius Graifgestrichelte Linie3 fi..
Henrich Kreingestrichelte Linie2 fi..
[625'] Siluester Muddergestrichelte Linie2 fi..
Peter Dierichsgestrichelte Linie2 fi..
Steffen Steinweghgestrichelte Linie2 fi..
Kilian Ropertzsgestrichelte Linie3 fi..
Peter Weinsberghgestrichelte Linie2 fi..
Adolphus Fux von Ellergestrichelte Linie4 fi..
Laurens Capungestrichelte Linie2 fi..
 
Was die herrn und frunde ausserhalb der geselschaft vor wein geschenckt.
Peter Fleischeuwer gegen dem her ubergestrichelte Linie2 fi..
Iohan Boxwiler zum Beumgen uffm Overgestrichelte Linie2 fi..
Herman Ordenbach vur s. Catharinengestrichelte Linie2 fi..
Thomas Wulfrat husmister Fischhaushußgestrichelte Linie2 fi..
Johan Boicholt snider Hoeportzsgestrichelte Linie1 fi..
Joncker Jacob Conreshem apostolu cloistergestrichelte Linie2 fi..
Joncker Standt Schaifferstraßgestrichelte Linie2 fi..
Christian Koilgin weinmeistergestrichelte Linie2 fi..
Maria widwe Christian Cort Hertze straßgestrichelte Linie2 fi..
Joncker Lodowich Heimbach Sterngassn ortgestrichelte Linie2 fi..
Andreis von Solingen goltsmidtgestrichelte Linie1 fi..
Mattheiß Gindorf zum Stommel Hoeportzgestrichelte Linie2 fi..
Tilman Volckquin zum Ancker Altemartgestrichelte Linie2 fi..
Johan Peil von Nuyß Heumartgestrichelte Linie2 fi..
Maria Weinsbergh widwer Ordenbachsgestrichelte Linie8 fi..
Her Peter Ordenbach cano..
Ad gradus Mariægestrichelte Linie4 fi.
Gotschalck Ordenbach sin brodergestrichelte Linie4 fi..
Johan Bartscherer uff der Bachgestrichelte Linie2 fi..
Joncker Gerhart Angelmecher Breidtstraßgestrichelte Linie4 fi..
Johan Torlain von Lennep, Holtzmartgestrichelte Linie2 fi..
Sibilla Weinsberghgestrichelte Linie6 fi..
Her Gerhardt Pilrgrum burgermeistergestrichelte Linie2 fi..
Tringin Hemmersbach widwe Weinsbergsgestrichelte Linie4 fi..
Johan van Gladbach Mirwiler ortgestrichelte Linie1 fi..
Georgen Volckquin scheffen Breidtstraßgestrichelte Linie2 fi..
Agneiß widwe Anthonii Kloich Hertzestraßgestrichelte Linie2 fi..
Henrich Roß Rheingaßgestrichelte Linie4 fi..
Wilhelm van Monhem offermann s. Jacobgestrichelte Linie3 fi..
Mattheiß van Nuyß Altemartgestrichelte Linie1 fi..
Wynandt van Keiserßwerde Breidtstraßgestrichelte Linie1 fi..
Goddert Greifrat vor den Crutzbroderngestrichelte Linie1 fi..
Jacob Bogen boven Murengestrichelte Linie1 fi..
Fridrich von Eil vor den Augustinerngestrichelte Linie2 fi..
Johan pastoir zum swartzn Horn Altenmartgestrichelte Linie1 fi..
Mattheiß Klein Nugaßgestrichelte Linie2 fi..
Henrich Brun glaßworter Weidtmartgestrichelte Linie2 fi..
Iacob Schorn Breidtstraißgestrichelte Linie1 fi..
Diedrich Boum vor s. Paulusgestrichelte Linie1 fi..
Laurens Mock under Karbendergestrichelte Linie2 fi..
Mattheis Budenbender Weitmartgestrichelte Linie2 fi..
Peter van Rhaidt uff der Bachgestrichelte Linie2 fi..
Comthur zu s. Jacob cordulengestrichelte Linie8 fi..
Peter Beick vor s. Mattheißgestrichelte Linie2 fi..
Joncker Johan Leistkirchengestrichelte Linie2 fi..
Jaspar Westenbergh borggref Rhathußgestrichelte Linie2 fi..
Widwe Peters van Attendargestrichelte Linie2 fi..
Her Johan Hardenrhaidt alter burgermeistergestrichelte Linie2 fi..
Johan Minawe boven Murengestrichelte Linie2 fi..
Peter Hanf zum Haesn vor s. Mertingestrichelte Linie3 fi..
Henrich Starck im Gronenwaldegestrichelte Linie2 fi..
[626] Frantz van Bingen torenmartgestrichelte Linie2 fi..
Reinhardt Dutz vor den crutzbroderngestrichelte Linie4 fi..
Her Hilbrant Suderman alter burgermeistergestrichelte Linie2 fi..
Matern Colinus boichtrucker bei der fetterhennengestrichelte Linie2 fi..
Her Jaspar Kannegeisser rentmeistergestrichelte Linie2 fi..
Johan Heiffarts am Fischmartgestrichelte Linie2 fi..
Her Henrich Crudener burgermeistergestrichelte Linie2 fi..
Joist Pingschoin Heumartgestrichelte Linie1 fi..
Adam van Delfft uff der Hoeportzngestrichelte Linie2 fi..
Elisabet Hornß die jong uff der Bachgestrichelte Linie4 fi..
Maria Smidts viß der gotzgnadengestrichelte Linie4 fi..
Benedictus van Swelhemgestrichelte Linie4 fi..
Jacob Gilsbach Heumartgestrichelte Linie2 fi..
Jacob Forthuyssen Heumartgestrichelte Linie2 fi..
Herman Gilsbach Altenmartgestrichelte Linie2 fi..
Peter Keisse Schildergaßgestrichelte Linie2 fi..
Johan Lutzekirchen kangissr bannerhergestrichelte Linie2 fi..
Jacob Troister ferber uff der Bachgestrichelte Linie3 fi..
Gerhardt Lutzekirchen Weitmartgestrichelte Linie2 fi..
Mertin Lutzekirchen Maltzbuchelgestrichelte Linie2 fi..
Schiffer Theiß van Unckel Rheingaßgestrichelte Linie2 fi..
Jaspar von Mulhem Nugaßgestrichelte Linie2 fi..
Krein Konincksfelt vor s. Laurentiogestrichelte Linie2 fi..
Walter van Gluel Wurfelportzsgestrichelte Linie1 fi..
Otto van Keken zum Ploiche heumartgestrichelte Linie1 fi..
Wilhem von Klinenbroich becker Hoeportzgestrichelte Linie2 fi..
Daem von Netteshem zimmermangestrichelte Linie2 fi..
Catharin von Memmingengestrichelte Linie2 fi..
Johan van Werden Rheingaßgestrichelte Linie1 fi..
Henrich van Netteshem becker bannerhergestrichelte Linie2 fi..
Lodowich van Dunwalt Numartgestrichelte Linie1 fi..
Henrich van Berchem Marckmanßgaßgestrichelte Linie2 fi..
Marx Beiwegh Weverstraißgestrichelte Linie2 fi..
Peter Beiwegh boven Marportzngestrichelte Linie2 fi..
Michel Lutges gweltrichtergestrichelte Linie1 fi..
Johan van Braickel Fischmartgestrichelte Linie1 fi..
Gobil van Zonß geweltrichtergestrichelte Linie2 fi..
Margret widwe henrich Fabers Bottegaßgestrichelte Linie2 fi..
Balthasar van Berchem Heumartgestrichelte Linie1 fi..
Jacob van Bedber Altemartgestrichelte Linie1 fi..
Diederich Ploger bannerhergestrichelte Linie2 fi..
Joncker Bartholt Questenberghgestrichelte Linie2 fi..
Gotschalck van Polhem Erenstraßgestrichelte Linie3 fi..
Joncker Mattheiß Wolfskeilgestrichelte Linie2 fi..
Gotschalck Weinsberg zur Truben hoeprtzgestrichelte Linie4 fi..
Johan van Gynt bei s. Panthaleongestrichelte Linie1 fi..
Joncker Wynmar van der Sultiengestrichelte Linie2 fi..
Elsgin Didenbach widwe umblauffs Binggestrichelte Linie2 fi..
Peter Bing dhomsmidt Breidtstraßgestrichelte Linie1 fi..
Joncker Arnolt von Siegengestrichelte Linie2 fi..
Johan von Dutzsgestrichelte Linie8 fi..
Johan von Langel Fischmartgestrichelte Linie2 fi..
Geirtgin widwe Jacob von Gustengestrichelte Linie2 fi..
Henrich Konninck Perlegravengestrichelte Linie2 fi..
Johan Bruwiler Hoeportzngestrichelte Linie2 fi..
Cecilia witwe Henrich Kruißkampsgestrichelte Linie2 fi..
[626'] Jaspar Liblar uff der Hoeportzngestrichelte Linie2 fi..
Johan von Woringen bruwer Bachgestrichelte Linie2 fi..
Johan von Broich oder Bon Johan Steinweggestrichelte Linie2 fi..
Aloff van Nuwen zum Lempgin Breidtstraßgestrichelte Linie1 fi..
 
Summa alleß geschenckten weinß.
Facitgestrichelte Linie407 fi. winß.
Facit zu geldegestrichelte Linie101 gl. 18 alb..
 
Waß sich herbergen die exposita und außgab gegen die kost und wein und ander kosten wirt ertragen daß sol hernach gesatzst werden, wan die inmanongh und regnong ist geschein. Vide infra fol. 632 pa. 2, 12 feb. anno 87.
 
Anno 1586 den 24 dezemb. uff christabendt hab ich nit durfen in den rhaidt ghain wie uff den tag bei den neu gekoren herrn bruchlich, dan ich war kranck daß mirß widderrathen wart. Man hat mich aber zum 8ten mail urthelßmeister gekoren. Dweil ich auch die christhillige tage nit in die kirch in die kelte durft ghain, so bin ich s. Jacob gangen, da gebicht, meßgehoirt und daß hillich sacrament untfangen. Es sie zu gesontheit leibs und selen, amen.
 
Anno 1587 den 25 decemb. ist der hillich christag uff einen donnerstag gefallen, do daß newe jar nach gebruch der stadt und stifs Coln auch deß romischn richs recht anginge dem man mansicsagt und schribt nach christi geburt. So sin wir eitz inß 87 jar getroden. Und disser brauch kan im rechten bestain, wiewol disse gansse octava vacantz gehalten wirt.
Dissen mittag bin ich eirst an gemeinen dischs zu Weinsberg uff die stobe gangen, und hab daß offergelt umb getheilt.
Item minem brodergestrichelte Linie1 rhaitzichn.
Item mineß broderß frawen suster Elisabet 1 rhaitzichn.
Item miner suster Sibillengestrichelte Linie1 rhaitzichn.
Item Lisbetgin Hornßgestrichelte Linie1 rhaitzichn.
Item Marien Smidtzsgestrichelte Linie1 rhaitzichn.
Item neif Hermann Weinsberghgestrichelte Linie1 rhaitzichn.
Item Lisbet der magtgestrichelte Linie1 ort dallerß.
Den abendt nach der maltzit haben wir gesongen, dies est leticiæ, und ander christ lieder, und sin frolich gewest.
Ich hab auch fort zu zusicdisch gangen biß herzu hab besonder in minem stoblin gessen.
Den hilligen christag und andere hillige tage biß an neu jarß tag moist ich zu hauß pleiben, nit in die kirch ghain daß mir leidt war, dan ich kranck war und der medicus hat mir einen dranck verordnet den moist ich zu dreien reisen den christag und ander tage den morgen innemen und jeder mail drei oder stunden druff rawen, solt koelen dan vor dem hoichzit kunt ich es nit thoin, fiele verhinderniß vor. Edoch hat ich min andacht glichewol im hauß und laß die episteln und evangelia deß hoichzitzs und jedeß festes, und bat gott daß er alle sachen der gansser welt zum besten [627] wult schicken und mir armen sunder verlenen waß mir selich were. Ich hab auch deß hauß und haußgnossen zu Weinsberg in mittelß nit vergessen sonder dar an gedacht und got gebetten. Und under anderm folgendt versgin dar von gemacht
 
Tetrastichon.
Floreat atque bonas ferat uvas vitifer altus.
Quique pari fruitur nomine teutonico.
Floreat atque bonos fructus Weinsbergicus ergo.
Proferat, ad coelos cogitet alta petens.
 
Explicatio.
Vetifer altus, ist hic Weinsbergh, mons enim est tumor exstanis elevatio seu eminentia terræ vel saxi q__ si vites ferat quæ vina proferant, recte vitifer altus dicitur, hic floreat et bonas uvos ferat, idem facilat qui pari vel simili nomine tetonico, scz Weinsberg fruitur et gaudet, ille quoque floriat et bonos fructus proferat, florere gratissimo odore virtutum fragrari et benarum operam fructus dulicissimus producere, qui igitur membeum vitiferi alti est, et altiora pestat, ad divina, cælestia, et salutaria cogitet.
 
A. 1586 den 27. tag dec. sin die freibuter bei Frechen an die weinfart nach Brabant gefallen, die pfert hinweg gefoirt und die boden aus den weinfassen gesclagen, den wein versterzst. Und obwol der von Parma Grave, Venloe, Nuiss erobert, so hat doch der fiant Berk, Wachtendong, Geller und Cracau noch in, daraus sie teglich fallen, streufen und des fursten von Gulichs dorfer und leut fiantlich zwingen, das sie sich mit innen vertragen moissen. Mertin Schenk, der Hohesax und Lankhar mogen hievon die heubtleut sin. Also das es noch kein fride istBd.3, S.360.
 
Anno 1587 den 31 decem. hab ich ubersclagen minen privaten und besonderen weinß diß jarß ohn den ordinarien uber dischs. Item 92 quarten rhoitzs die quart biß remigii 32 heller darnach 3 alb.. Item 148 q. weiß, die quart biß remigii 5 alb. darnach 6 alb.. Item an raitzwein und rhaitzeichen 37 fleschen sin 74 quarten.
Dissen neu jarß abendt haben mir stil gewest am abendt einen trong wein mallich gethain und damit daß alt jar gesclossen und got gedanckt.