Anno domini 1579 mit gode angefangen.
A. 1579 den 1. januarii ist das ander jar disses boichs mines alterdombs angangen. Dissen tag, wie man sagt, sult Kerpen in namen Philippi, koninks in Hispanien, und sines feltherrens, des herzochen von Parma, durch Mondragon berant sin. Disse hatten sich neulich von Namur her bei Lutgin uber die Maesse mit der macht getain, sachten, es were ein raufnist, wulten die strais durch innemong desselben frien, dan innen mogt kein proviande von Collen zukomen, wilchs alles zu Kerpen verhindert wart, wie in auch die Maiss uff nitz zugefort mocht werden, dieweil die nederlendische Staten Mastricht stark besatzt hatten.
Auff dissen abendt prima ja. waren bei unß zu Weinsberch essen Peter van Weinsberch, minß broders son, und Enna von Gusten, sin hausfrawe. Auch zwein man von Honf, die mit minem broder und Jacob von Gusten, sinem swager, zu handlen hatten. Waren alle frolich und untfingen das newe jar. Ich hab gestrigs tags und heudt etliche reimen von dem noitbau und haußnarong gedicht, die wil ich minem erben, dem hausfatter, zum newen jar schenckenn. Dar auß er vernemen mach ind behalten, in wilchen stucken der noit bau principalich gelegen und wa in die haußnarong steche, ohn wilche daß hauß noch hausfatter nit herlich und erlich underhalten kan werden. Und lauten wie nachfolgt.
Vom noitbau und noitnarung zu weinsberch gar nodich zu befordern.
Min testament vom noitbau sagt.
Und auch der narong mit gewagt.
Beim hauß Weinsberch und inß gemein.
Werden diß zwei stuck nodich sein.
Drumb laist sie euch zu hertzen ghain.
Es ist gelegen vil dar an.
Der noitbau licht am kaltag meist.
Dan alles fault da rhen durch sweist.
Das fundament macht auch gesunt.
Von steinen oder swellen grunt.
Verbindt alt mauren und alt wendt.
Vill ancker helfen in behendt.
Starck moissen bort und balcken sin.
All dhurren fast und finstren drin.
Vor feur, deif und was schat kan dhoin.
Versorgt moiß sin ohn underloin.
Auch unbesweirt von fharen sei.
So mogt ir drinnen sitzen frei.
[109'] Und sidt des wonhauß sonder last.
Klein wilbau mach sunst klein unrast.
Nuhe wil ich das ir jeder jar.
Den noitbau sult beweisen clar.
Dan da ir das versaumen wurt.
Eim radt eur renth dar zu geburt.
Im haus moiß man auch narong han.
Soll gut haußhaltung lang bestain.
Die beste narong were wol rent.
Damit man reichen mocht zum ent; Aber so der nit gnoig ist da.
Nach einem ampt off deinst man stae. Sunst komt von leer und kunst gewin.
Ein erlich hantwirk bringt auch in. Im kaufhandel ist groisser sorg,.
Afsclag, drog, burgschaft, scholt und borg. Hut euch, drin sticht unstede geluck.
Es reicht, es armt, get oft zurück. All tag ohn speise bedarf man vill.
Narong helt kop noch hent nit still.
Uber eur inkompst nit verthoit.
So bleibt ir bei behaltnem goit.
Denkt, mirckt, und wirckt, windt spart und meirt.
Biß nutz und narong zu euch keirt.
Wan dan die zwei stuck obbemelt.
Recht werden in das wirck gestelt.
So wirt unß hauß und uns gebloit.
Verpliben bei erhen behoit.
Verbonden fein mÿt festem bandt.
Zu keren von sich schadt und schandt
.
Disse reimen hab ich allet spilende gemacht, also lich mir das hauß Weinsbergs nutz und wolfart im sinne, das ich euch des alles dan hie dan dar in minem leben erinneren und ermanen moiß, dan nach minem absterben kan ich nit mehe dar zu thoin, dan ich im leben gethain hab. Ir mogt fillicht durch die manigfeltigkeit desthe beß bewegt und erinneret werden, minen a
nsclag inß heubt zu fassen und zu verstain und dar nach in min foißtappen zu tretten und glichfalß daß best bei vrem fatterlichn hauß und gesclecht zu thoin. Es
[110] bewegt mich auch desthe mehe her zu, dweil ich sehen und spurre daß hauß Weinsberch und Cronenberch das gebewe fast alt ist und alter wirt und hin und widder besonder an den keller balcken und leitagern bawes bedarf. Und dweil sulchs ohn die gewontliche haußhaltung leif und leidt fast kosten wirt, moiß man uff haußnarong on underlaiß bedacht sin, da von das noitbawen desthe beß geschein moge. Ich sehen auch, ob die leuth wol vil erbgutter und renth habe
n, noch felt es innen swerlich, wan sei keine narong haben. Und vil, den die narong untgeit, moissen in daß heubtgut tasten und daß swechen oder gar verthoin darnach ire gestalt ist. Hie von kunt ich vil leuth und vil exempla miner zit beiprengen, wan es eitz die zeit gebe. Mach uff ein ander mail geschein, drumb nimpt der schantzen war.
Anno 1579 den 3
janvarii ist min geburtzs tag gewesen das ich auß minem 61 jar in das 62 jar mines alterthumbs getroden sin. Er war uff einen saterstag gefallen, dar unse Lisbethn Horn zu bichten, zu fasten und alle sontag zum h. sacrament zu gain plagen, derhalb ich dissen tag still war. Den andern tag aber, 4 janvarij, lode ich min suster Marie und sweger Enna va
n Gusten, dweil ir ma
n Peter nach Honf verreist, uff den abendt zu unß. Und verbesserten die portion mit zweien gebraten hoener, zweien knapkochn, veir quarten und einer flessen raitz weinß und machten unß von wegen des gebutrtztag
da mit frolich. Und dweil ich senectutis me
æ mich erinnert, hab ich do mals sulche zwei verslin gemacht.
Versus.
Vino senex patriæ, domuique, meæque saluti.
Numen adesse precor ut bene prospiciam.
Anno 1579 den 4.
janvarii starb Jaspar Krantz sadeler, der maeler, bannerher, vo
n Speir burdich, ein alter man von 80 jaren. War biß her zu noch gerade starck und verstendich gewest, doch mit dem gehoere abgenomen.
Anno 1579 den 5.
janvarij, der h. drei koninck abendt, als man hauß koninck mit dem gesinde koere, ist daß loß gefallen, das ich koninck und Elisabeth minß broderß koninckin worden sin. Wa es gluck bei sol bringen, wie man sagt, des mach man zu siner zit gewar werde.
[110'] Anno 1579 den 6
janvarii umb disse zit starb min swager Lodowich, der tolner und scheffe
n zu Dormagen, sinß alters zwischen 70 und 80 jar. War lang climateric
us vor hin gewest. Disser hatte miner motter elterlich wonplatz und hof zu Dormagen gegen unsem erb uber vor langs von mines seligen oehmen kindern zu Woringen an sich pracht, daß widder gerust und ein neu hauß mit eim leitag druff gesatzst, auch einen newen schone
n zoun und hecken zu felde zn gemacht. Und Johan Krain ei
n burger in Coln wart folgens zolner und scheffen in sin stadt gesatzst.
A. 1579 den 7. jan. alter regnung hat man Kerpen, das haus, angefangen zu bescheissen vom morgen zu 5 uren an den gansen tag bis zum abent umb 5 uren. Man hat das scheissen so bescheidlich in Coln, ich in minem stoblin, gehort, im doim, raithaus und allenthalben, als were es uff der stat porzn und mauren beschein, also das die erde und stoil, daruff man stunde und sass, dauerten, dan Mondragon, ein hispanischer heubtman, war davor gezogen mit zweitausent pferden, funfzehn fendlen foisknechten und 17 groissen butzen. Man kunt dissen tag zu Coln nit wissen, ob es in das scloss zu Kerpen, oder daruis geschossen war. Dan Engelbret von Belem, der heubtman, so es in namen der Staten inhilt, hat sich hoich geroimt, wie er sich weren wolt, aber hat sich nehe versehen, das man so stark und uff sulche groisse kosten vor das nist sult komen. Und wie die drinnen waren, diss gewalt vernamen, haben sie begert zu handlen. Mondragon hat zwein darin geben und sie zwein daraus ins leger, darunden war der heubtman Engelbret. Und in disser handlung wart das haus ingenomen, die druff waren, alle gefangen. Und wart ein groisser vorrade da fonden an speisen und anders. Es war hart gefroren und geschneihet und 40 von den gefangen worden vor dem scloss an appelboume gehangen, 4 oder 6 quamen los, der etliche verredereien halber verdacht waren. Der heubtman Engelbret von Belem wart etlich tage an ketten im leger umbgefort und folgens under die porz des scloss gehangen. Die ander gehangen waren untbloist und so roit, wie kriptz, fillicht vom groisse(n) forst. Zu Coln hilt man gutte wacht. Und Mondragon uberhoiffe sich disser uberwindung und dreuet, er wolt vur die statmauren zu Coln zehen, oder man solt im 4 Nederlender hinausschicken, die doch nit in Coln waren. Alle rede und 44 waren vergaddert. Man achte nit vil uff die dreuschrift, aber man schreib im doch, hofflichsich untschuldigent. Daruff er widder antwort und damit zufriden war. Und wie er Kerpen besatzt hat, ist er uff Erklens [111] mit sinem haufen und butzen gefaren, in meinongen, das lant von Gellern inzunemen. Aber Venlö, Geller, Wachtendong stalten sich in die wer, das sie nit dan Stralen, ein stetlin, innamen. Als die von Mastricht des heubtmans Engelbret doit vernomen, haben sie einen gefangen ritmeister der Hispanier, den sie gegen innen zu beuten anpotten, und nit erhilten, die bruck ab in die Maese geworfen und verdrenkt. Und stollte zie der fortzug etwas.
A. 1579 den 8. jan.ist her Arnt von Siegen, ritter, gestorben und zu s. Johan bei s. Catharinen in sin capel begraben und folgten die armen daselbst siner lichen nach. Disser her Arnt war schiffer Gerhart von Siegen einiger sohn und hat Goswin Wolffs, eins ferbers, dochter uff der Bach zum Sternen, zur ehe bekomen und damit sone und dochter gezilt. Und wiewol er anno 1513 im ufflauf des raitz verweist wart, so hat er doch folgens gar groislich an richtumb und herlicheit prospereirt und zugenomen. Dan er wost sich bei keiser, konink, fursten und herrn dermaissen umbzutoin, das es wonder war und dess groissen nutz und fortel hat: Er hat uff dem Holzmart sines fatters haus mit ander heusern geweitert, einen torn drin gebaut und ein pallast darvon gemacht, dar keiser Carl der 5und vil groisse herrn innen gelegen. Und ist vom keiser ritter gesclagen und geadelt. Hat Kerpen belenet mit 14 tusent brabantz gulden, wilchs im folgens abgeloist und einem Strithagen ingeben wart. Er war kirchmeister zu sant Johan, da er wol tusent daler an der capellen und anders verbaut und verzeret, auch den armen groisse renten gegeben. Ist keiser Carls und keiser Ferdinandi rait gewesen. Er ist anno 1529 eirst zu Coln burgermeister worden und zwilf mail gewesn, dankte anno 1564ab mit unwillen, umb das man im die Bach nit wolt uff sinem hoff Koemar vergunnen, sunst hett er darnach noch wol 5 mal burgermeister sin worden, mehemal dan ehezeitzs einer befonden. Er hat von sinen gegolten haiffen, der Kömar, zu Seichten und am walle bei der Weierporzn herlich rittergutter und wonungen gemacht, im churfursten(tumb) Menz, Coln, Treir und zu Breda vil tausent goltgulden an rent gelacht, das er sin gutt uff honderttausent goltgulden selbst geschatzst, hat vil heuser, winger, faren (in) Coln und ander rent baussen. Hat sin kinder an den adel und die besten bestattet. Fort in sinem wapen 3 gulden flammen im blaen, oben uff zwei horner. War uberaus beredt und gespreich und fruntlich, nit grois von personen, gar roit im angesicht. Ist vil uff richztagen, stettagen und anderswa gebraucht worden. Hat vil schoner tugent an sich, aber auch etliche lastern.
Hat ein testament verlaissen sinem manßstam und sonen zu gut, da mit siner dochter kinder ubel zu friden und sich dar gegen gelacht, eitz sich drumb trecken, dweil der gutzs zu vil ist. Umb mines gutz willen wirt es wol nit geschein, ich hab nit vil gutzs noch kinder. Mich verlangt, diß irthumbs wol ein ende zu sehen, doch wilt man sin testament nit impugnern, dan went etliche alte heiligs vertrege vor. Recat in pace. War bei 90 jar alt.
Daß ende hab ich anno 93 gesehen, do sin enckel Arndt von Siegen daß urthel und execution im keis. cammerge. gegen he Hillebrandt Sniderman erhalten und burgermeister worder ist.
[111'] A. 1579 den 9. jan. hab ich mit doctor Winant Rade uff der Wierporzn tag und nacht gewacht, wie glich Kerpen dissen tag erobert was. Dan man hat groisse wacht gehalten unden und uff den porzn und wellen nacht und tag und man hat umb disse zit nit dan drei feltporzen, Severini, Hanenporz und Eigelsteinoff gehat und doch wol besatzst, besonder die Haneporz, da das kreichsfolk in- und auszoug, proviant und noitturft zu gelten und die stat zu besigtigen.
A. 1579 den 12. jan. bin ich bei d. Krudener zu gast gewest. Den 16. jan. bei Wymmer Hack und miner dochter Elisabet im kindelbet schenken gewest, 3 gl. verzert. Noch galt der wein umb diss zit nit uber 4alb., 5
alb. 4--6 alb. zum meisten. Den 20. jan. bei Lic. Byngio in nuptiis gewest. Den 18. jan. bei dem Lic. Bernh. Omphalio zu gast gewest, gleub nit, das er die malzit mit 60 daller uisgericht hab, waren nit 40 menschen.
A. 1579 den 13. jan. umb disse zit ungeferlich sol duca Ferdinando de Alba, alter gubernator in den Nederlanden, eitz vom konink in Hispanien am hoff ingezogen sin mit sinem sohn, wie man sagt, umb ursachen, das sie von dem mort am secretario des koninks Escovedo schuldich weren. Was diss vor ein handel mach sin, wirt man hernach erfaren. Man leis sich bedunken, es sult nit ernst sin.
Anno 1579 den 24
janvarii breif nach Uda an Aleth, die widwe Duckers, geschickt, dan ich dede annamong
von boeser bezalung miner 20
goltgl. renth, daß ich sie von ir noch von Haitzfelt uberqueme.
A. 1579 den 26. jan. ist min neif Peter van Weinsberch offerman ad gradus Mariae und kertzemecher und Enna van Susten elude in ir gemeit haus bei dem iser zu den Prediger gegen S. Andreis cloisterportzn uber ingefarn und sich zu haus gesatzt, wilch haus sie dis orts um der narong jarlichs termino Christi vor 23 dal. von doctor Rhade und siner hausfrauen gemedet, hetten leber ein haus uff dem Domhof, in Sporgassen oder Dranckgassn gemeit gehat, mogten es aber nit bekomen, so voll folks war die stat allenthalben besatzt, desglichen an hondert jaren, fillicht etliche hondert jarn nehe gescheit ware, machte das fremde folk, so zu beiden seiten uis den Nederlanden hieher komen waren.
Anno 1579 den 27.
janvarii umb diß zit ungeferlich ist min nicht Cecilia Koppens, widwe des klockeners zu Ichendorp, miner motter suster Neissen Korten dochter, gestorben. Hat noch zwei oder drei groisse kinder bei leben verlaissen.
A. 1579 den 28. jan., als Mondragon ins Gellerlant gezogen, ist des koninks rait zu Arnhem uisgetriben, Venloe von den Staten mit 3 fendlin knechten besatzst, des Stupertzs folk zertrent worden.
[112] A. 1579 den 28. jan. oder umb den trint zu vor etwas, ist min swager Conrad Eck, der Staten heubtman, zu Moll uff jenseitz der Maesen von den Hispanischen in der nacht gefangen und sines folks fast ersclagen und verjagt. Man sagt zweiffelhaftich hie von, mach folgens uff Deist gefoirt sin.
A. 1579 den 29. jan. ist der licentiat Bononius, der Peter von Halfern, mins neiffen dochter, ein widwe, getruwet, zo torn gefoirt aus befelch eins erb. raitzs, drumb das er heimliche beikomsten, predigen und exercitia zur Klocken am Malzbuchel, da er doemals wonte, gehalten, selbst geubt und in andern heuserndarbei gewesen, auch sin hausfraue nit catholischer weise geelicht. Man hat einen botten gefangen, solt ein snidersin, der die gepotter getain. Denselben hat man so wehe geraten, das sie die andern moisten bekennen und nennen, die in den heimlichen beikomsten und predigen gewesen. Und darunden waren vil burger, etliche des raitzs gewesen. Derselben heisch man etliche zu torn gain, die gutwillich dahin gingen, die von irem vornemen und glauben, der auspurgscher confession, wie sie es nanten, nit wolten abstain, auch die abgeforderte straff und gelt, das sie ire kinder nit catholischr weis in Coln laissen teufen, nit wolten geben. Also das ein rait samt den geistlichen herumb hart bekummert waren, das sulche beikomsten und exercitia uffstunden und das folk gar in die kirchen nit komen wolte, dan sonder gotzdeinsten uffrichten. Und pliben disser gefangen also etliche frei uff den tornen sitzen, ire diaconi mit innen.
Anno 1579 den 31
und lesten janvarii ist der werdiger hoichgelerter geistlicher her Anthoni
us, prior zu den Augustinern in Coln und licentiat
us theologi
æ, ein gutter pr
ædicant, gestorben. Disser plach min bichtsfatter zu sin und hat dem cloister wol vorgestanden.
Anno 1579 den 1
febrvarij. Hie moiß ich gedencke
n, das mich min abendts hoisten den winter durch verlaissen hatt. Dan vor zweien oder drien jaren hat ich einen seltzamen hoist bekomen. Alle abendt, so balde ich inß bedde nidder saß und mich lachte, finge ich an zu hoisten. Und duret daß nit uber drei oder 4 paternoster lanck, darnach hoirt es ganß uff tag und nacht, biß widder an den abendt, daß ich mich glich neder lachte. Und so herde es daß zwei oder drei jar winter mehe dan somer, scheir sonder uffhoeren. Anfenglich anno 1574 sagt ich zu mine
m [112'] jongen Borchardt, wie nach sol diß ein hoist sin wie min hausfrawe etliche jare gehat, fillicht ein longen hoist. Er sagt, es were dem nit unglich aber sie het tag und nacht sommers und winters gehoist, sonder uffhoeren, der mine duren kein
fi. stunden. Es bekommente mich, erforste die ursach. Meinte, min stoblin zu Cronenberch, dar widder der backoffen stunde, hett es dampfich gemacht, daß were mir in die borst geschlage
n den tag durch, da ich stedich innen saß. Aber dweil es disse
n winter vißpliben, do ich auch drinne
n gewesen, gib ich es anderer kelten umb die bein zu, dan ich dissen winter deß nachtztabberts teglich im hauß umb die bein gebraucht hab. Doch danck gott, das es mich verlaissen hatt, besorgte einß argers.
Anno 1579 den 4
febrvarii hat das snehe und reenwasser oben meiner sclaifkamer durch die kal und tag gesiffen und mich von minem bedde vertribe
n.
Hie moiß ich euch ermanen und pitten, das ir doch den noitbau an den taggern und kallen zu Weinsberch, Cronenberch, Thorn und anderen hausern nit wilt versaumen, dan fleiß ankeren, daß alle jarß die leiendere einß princilich
druff kome
n und daneben so duck es nodich und etwas durch rinnet. Dan diß ist daß nodigst am mitbawe damit die hinleissigkeit kein ursach gebe, daß mit lanckweiligem seiffen und rinnen die balcken sperren und bort verfaulen. Zu Cronenberch oben uff hat er gar ein sorglich ort und bedurft wol besserns damit daß regen wasser eine
n andern aflauft hett dan eitz. Ich kan es nit verstain, nemans hat mich auch bericht, wa das regen wasser an der backhauß seithen vormails sei pliben, ehe die maur am backhuiß umb des angefangen brandtz am backhuß, deß mich wolgedenckt, verhoicht worden. Ob die druff uff das backhuiß tag gefallen, weiß ich nit, dan es hat zur Hoeportzen zu nit ku
nnen abkome
n. So ist es auch an Weinsberch nit gescheit. Es were dan alle zit zwerß uber das gebonne uff den Buchel gelauffen wie noch. Do ich auch a
nno 1565 daß sitzen eirst oben uff von dem heimlichen gemach an die kal zu Crone
nberch gemacht, ist die kal auch deß ortz etwas verstoret, dan meister Peter Starck leiendecker reith mir, ich sult das rhein wasser beven mÿner sclafkamer in daß heimlich gemach leiten. Wie ich des nach sinem rhade gefolgt, das hat auch etwas hinderniß und vurhaitz deß ortz gemacht, fillicht daß sich die maur im fundament von filheit der netzden hat untfatzst.
Und sweist auch durch inß backhauß,
[113] wan es stedich regnet, derhalb were wol nodich, daß man uff weite bestendige abtragt deß reenwassers an dem orde bedacht were. Ich wil es euch befille
n zu besseren.
Zu wissen sie auch, das Cronenberch das hauß vormals gar ein enge, sclecht hauß gewesen, dan da der gadu
m, die groisse stoiffe und der ganck und was dar boven steith vormails ein besonder wonhauß gewesen nit zu Cronenberch gefort hat. Sin beide heusser auch anno 1512 ungeferlich zwei herrich und verscheiden bewont worden. Dan den Schoeben, ein alten blinde
n snider, hab ich gekant und mit sine
m son schole
n ga
nge
n, der im kleinen hauß neigst Cronenberch im Schrein genent gewont hat. Aber Henrich Lutzekirchen kesselscleger und barbar von Gladbach elude haben disse zwei erben und heusser darnach eirst same
n bracht. Nuhe kan ich mich nit besinnen, wan dan Cronenberch, do es vor sich allein gewesen sin heim lich gemach gehat mach haben
. Dan das heimlich gemach, so eitz gebraucht wirt, hat ohn zwiffel zu
m kleinen hauß gehort, dan der thorn steit im gange der zu
m kleinen hauß gehort hat, da man das estrich auch uffbrechen moiß, wan wan es reinigen sall. Diß klein hauß hat auch ein sitzen gehat uff dem gange wie augenscheinlich zu sehen, daß ist vormails gebraucht worde
n, hat in den thorn inß backhauß gangen. Und dweil die alte moen Barbar widwe vorg. allein mit eim metgin im hauß gewont und nit bedorft, so were es zugemacht, sunst het man die geregtigkeit druff gehat, wie mich moen Barbar und meister Herma
n Velbart sclomecher disser alten sachen bericht haben. Daß aber fast durren viß dem kleinen hauß in Cronenberch eitz befonden, der hat ich 4 machen laissen unden im hauß ein, oben uff drei, sunst auch zwa laissen zumachen, ein im gaddum, da daß schaf steit, die ander boven der stoven, dar das loch in der muren steit.
Hie moiß ich mit anregen, wie das hauß Cronenberch mit dem kleinen hauß vorg. gar ein gutte gelegenheit ist und narhaftich ort were, dan der gaddum steit hart an der strassen, dar in allerlei feile mogt sin, als vor wullen und siden gewant, vor spitzerei und aptekerei, vor botter keiß fette war, vor blei zin negel iser und was es dan were, hett es dan sine
n sondern inganck, vorhauß, keller, stoben, kuch, kamern. Man mocht auch die beiligende Vuylappelß zinhuser im fhal der noit dar zu gebruchen und bauwen, wie es sich schicken wult. Derhalb nit zu rathen, daß die Vuylappels heusser immer in frembde hende alieneirt wurden, dweil sie so wol gelegen sin, dan es ist nit zu sagen, war zu daß sie der hausfatter zur zit brauchen oder dar in antriben mogt, ob es schoin, alte, ungebaute heusser sint, so ist die gebenheit gut, haben auch die geregtigkeit balcken und ancker in das eckhauß zu lagen. Wie ich da von einen schein und
er meister Goddertz Pesch offermanß
[113'] eigner handt hab, der sie neu gebaut hat, und ich im gelt zu fallens der mawern bezalen moissen, inhalt der hantschrift hinder mir zu finden. Derhalben were
n disse Vuylappels heusser lichtlich neu zu bawen, sult nit so gar vil kosten. Aber mit dem heimlich gemach ist es da enge, beide haußgeseissen gain druff und ist gar enge, wie auch zu Cronenberch. Darzu moist ma
n andern rhait soichen.
Dweil ich auch gern hette, das min erb, der hausfatter, zur zeit allewege herlich were, ein erlich wonhauß hette, das in noch herlicher machte, so begerte ich wol, das der hausfatter Weinsberch und Crone
nberch zusamen glich bewonte und keine
m frembden das ein oder ander vermeitten, es were dan
sinen eltern, kindern oder brodern, da mit er sich wol vertragen kunte, das were auch ein groisse ehre. Darnach tragte er und schaffe, das es geschee. Wan er sie eben allein inne
n helt, so kan er sie doch wol zu nutz machen, druff zu schutten und zu lagen, darnach es sich schickt. Umb so vil haußzinß min oder mehe als das tragen mogte. Und das es doch reinlich und zeirlich in beiden heussern gehalten wurde, so vil doch moglich und sin handterung erleiden kan. Die rentner kunnen ire heusser fein suberlich halte
n, haben keinen woisten handel. Derhalb were dem hausfatter wol vil gutter renth und inkompst zu wunschen, dar mit er umbqueme. Er tragte darnach, daß er und das hauß deren vill mit got und ehren bekomen, dan rentner kunnen glichewol dar neben andern gutten nutz schaffen. Darumb ist die rent gar nutz und die gewiste narong oder guttes forthel und anfangk zu weiterer narong. Man sagt, bei dem schif ists gut swimmen und bei dem roß gut renne
n, wan wan
wil, kan faren oder reithen.
Der Thorn ist dem hausfatter auch kein unbequeim hauß bei der handt, vor irgen eine alte motter, widwe, frundt, studenten, geistlichen oder vor deß hausfatters gasthauß oder seichauß in zeiten der sterbte. Were scheir baussen hauß, also das es zu noitturft, lust und allem willen wolgelegen. Drumb es nimmer in frembde hende alieneirt sol werden. Von sinen heimlichen gemach moiß ich so vil anzeigen, wie wol das im forigen gedenckboich auch gescheitigt. Diß deit man mitten im hauß uff, gert weit hin ab zwerß in Paulus oder eitz Peter van Rhaidtzhauß, da sie es auch gebruchen mogen, wan es uff irer sieten offen were.
Disse gelegenheit, dieweil sie mir eitz vorfelt, moiß ich sei anzeigen, dweil ich irer gedenck, wan ich dhoit sin, kan ich mit euch nit mehe reden, es geschege dan durch mi
n schrifte
n. Hab ich nuhe Cronenberch, Vuylappel, sin Thorn bei einandern halten kunnen, da ich gar geringe rent und narong hab, so verhof ich, der hausfatter sol Weinsberch und Cronenberch auch samen behalte
n [114] und brauchen kunnen und brauchen. So gutte narong hof ich sol er sin und nit so unselich werden, das er das nit kunne dhoin. Er darf gliche wol nit so gar vil aber kostlich dran bawen, er will es dan auß freihem willen dhoin. Er mach repareren und sie im noitbau halten, wie die canonici sant George
n s. Severin und ander stiften dhoin. Die reparern und bawen allein uff leibzucht und da mit werde
n dannest ire alte heusser von hondert jaren zu jarn erhalten. Nuhe und dan kompt einer, baut etwaß digligs, wiewol ir daß auch doin moigt, doch hof ich, dweil die zuneigung vres gebloidtzs und herkompst etwas besonders ist, so wert ir auch mehe lust zum bawe gewinne
n. Wer wult sich mit bawung einß hupschen gemachs oder noitbaus kein memorie
n im hauß machen. Doch vertrawe ich zu vrer bescheidenheit, ir werdt loff und ehr inlagen und vren namen im hauß ewich kunbar und prislich machen. Und wan daß geschein mogt, were mir ein freude, wan ich es oben viß dem hohen himmel her all sehe, oder emanß von den haußgnosen queim in himmel zu mir und zeithtzs mir an, wer diß oder daß weite schone gemach im hauß gebaut oder gebessert, wer diß rent dar zu geben, diß oder daß bestift hett, waß freude wurde mir daß sin, waß lust und nutz wurde es den nachkomen geben. Der her geb unß allen, was unß selich ist.
Anno 1579 den 3
feb. uff s. blasii tag hat mi
n broder etliche frunde zu gast geladen im fastabent, dar er nit wol vor her kunth komen, ich hab im mit dem wein auch zu steur komen, als Jacob von Gusten und sin hausfrawe und frembde dochter van de Grave, meister Johan Bruwiler, vasbender uff der Hoeportzn, und Juliana, sin husfraw, mist
er Herman Velbart, schloßmecher, und sin hausfraw, meist
er Daem, zi
mmerma
n, und sin hausfrawe
n, suster Marie uff der Hoeportzen, Peter kertzemecher, Offerma
n sant Mariengreden, und Enna, sin hausfrawe eine
n groissen dischs vol und sin frolich gewest.
A. 1579 den 9. februarii umb diss zit mogen uff das neue zu Venloe 500 statische lantzknecht in sin komen, wilche sich do der stat regiment angenomen, den alten rait untsatzst und einen neuen rait angesatzst uis befelch graff Johans von Nassa(u), des princen von Uranien broder und stathelders im lande von Geller, dan dweil Venlo seir stark war, ist den nederlendenschen Staten und besonder den Hollendern vil an Venlo und dem lande von Geller gelegen gewest. Wie nuhe die verenderong des regim entzs da ware, ist die calvinische religion auch ingerissen, dermaissen das man die altar und kirchnzerait uberhauf geworfen und gepredigt uff die neuwe weis. Der licentiat Haus, burgermeister zur zit der absetzung, wart gefenklich in sinem huis verwart, wolt die stat sclussel nit von sich, dan in eins raitz handen, lieberen, ist darnach mit siner hausfrauwen, die hie Eifflers dochter zu Coln war, mit erleubnis der [114'] heubtleut und neuen raitz von dannen gezogen und alles das sine da gelaist, sich hie zu Coln verhalten. Und hat seltzam in Venloe zugangen, wie er mir weitleufich verzalt hat.
A. 1579 den 16. febr. starb Peter Reck, ein richer, wolgesessener goltsmit und raitzman Under Goltsmiden, der einen kostlichen kram von gulden koppen und kleinater hat, vil tausent daler wert. War ein man von 80 jaren, derhalb ich siner gedenck am meisten. Hat von drien frawen gein kinder gelaissen, dan sin leste frau und ander frunde zu erben.
Anno 1579 den 17
febrvarii bin ich zu
m Eynhorn uff dem Altenmart den abendt zu bruloft gewest, da min swager Henrich Faber, alter gweltrichter oder rheinmeister, sin dochter an Herman von Merhems zu
m Rosskamps
sohn, in der Sternegassen weinmeister, bestattet. Saß den abendt neben dem cantzler des chur
fursten von Mentzs, dem licentiaten Fabro, minem alten mitgesellen in studio juras, mit dem ich die alte kuntschaft vernuwert. Disse Fabri waren eines doctoris medicina
rum sone va
n Neuß.
Anno 1579 den 21
febrvarii ist oben uff der bach in der kimnaden, mine
n Zynßhauß, die maur im keller durch gedrungen und auch im vorhause ein stuck wechs. Das quam also zu. Ein canonic
us von Kerpen, her Johan Iven, hat minem neiffen Henrich vam Ham steinmetzer den keller in sinem hauß, neigst dar neben zu Wissenfrawen wart, verdingt umb einen benanten penninck zu uberwulfen. Und wie daß gewolf aller fertich war, hat der last die maur an minem hauß durchgedrongen und er hat den schaden am meisten moissen tragen, das gewolf den ander wech widder uff sin kosten moissen neu mach. Der her und ich haben es auch nit vil forthels gehat, der steinmetzer moicht sich etwaß widder erholen, dan das hauß solte neu gebaut werden.
Anno 1579 den 22
febrvarii bin ich den abendt bei meiner suster Marien zu Lewen uff der Hoeportzen zu gast gewest. Die hat ireß haußwirdtz seligen neiffen, den licentiate
n Bingiu
m, und sin hausfraw, brudegam und brut, zu gast, zwein dische frundt und nachparn, da dantzste man und war frolich biß in die lange nacht hin in.
Anno 1579 den 24
febrvarii hab ich und minß broders frawe Lisbet als koninck und koninckin unß konincks essen zu Weinsberch gehalten und auch nit getruret.
[115] Anno 1579 den 25
feb. ist mir min neiff, h. Ludtger Hersbach, scholascer Severini und obersigler vor sant Catharine
n, begeguet
und begert, ich wult den mittag bei im bliben essen, wie geschach. Untschuldiget sich, das er mich und ander frundt nit dick zu gast lade. Daß underleiß er umb der groisser unrawe und zeitverleuß, wan er gest lode. Mogt wol lide
n, das man oft uff die portion zu im queme. Nuhe moiß ich das bekennen, ob er wol gnog inkomens hat und rich ist, so macht man dannest vill zeit schanden. Ich geswige, das man lang sitzst, den frunden zu gefallen mehe drinckt, dan eine
n nutz ist. Ich were auch eitz wol also gesinnet. Und wa
n ich eben vil hette, gefeile
n mir doch die gasterie nit, umb unmoissen und gulsigkeit, die mir eitz am schedligsten were. Iha, sprechen etliche,
er dhoits umb geirheit, ist so karich, das es in zu vil koste
n wurde. Das weiß ich nit. Etliche sprechen, was hilft unß, das wir einen reichen neiffen haben, der unß kein forthel doit, noch zu gast
ladt. Ich sach, was schaden doit er euch oder was nutz hett ir es, wan er arm were. Deß richen karrige
n ist besser zu geneissen, dan des armen milten. Man hat doch keinen schaden von im dan ehre. Was hilft dan nuhe und dan ein maltzit oder fullerei, das mancher groiß acht und ist doch nitzs. Disser her ist doch auch den frunden beiredich und goderteren, doit einem deinst, wan er kan, gift gutten rhaidt, leint ein gut wort, das oft nutzer ist dan maltziten. Wer doit oder gift im vil. Laist in frei samlen, das wirt euch nit schatten, es mogt noch etlichen frunden zu gut komen. Mirckt, wie der riche auch ubel dran ist. Dweil ein ander sich verduncken, leist er gehoere schir mit dar zu, man moist im mitheilen oder ma
n hast und schelt in heslich. Lieber es ist mir ein gutter her und neiff, sin weiß, sobricheit und sperlicheit gefelt mir seir woll. Ich hoff, er werde ein gut uffsener und advocat und rhaitzman
mines erben des hausfatters sin und helfen, siner vorelter hauß und wonong Weinsberch, dar auß er auch untsprossen, bei dem geblode und gesclecht, bei ehren und gut erhalten. Er ist noch jonck van jarn, kan lang nach mir leben, das im gott gunne, das er wol vil gutzs kan befordern und dhoin, dan er ist ernst und dapfer, das eim sulchen man zu vertrawen ist. Auch ist er eitz das heubt under den nachkomen mines seligen fatters swestern viß dem Hollender uff der Hoeportzn, sines fatters hauß, untsprossen, der neben siner swestern und broders kindern wege
n mines testamentz interesseirt ist zu dem hauß Weinsberch, dem hausfatterlichen ampt und zu aller miner verlassenschaft.
Lieber hausfatter und nachfolger, halt in in ehren und soicht gutten rhat und gunst bei im.
[115'] A. 1579 den 26. febr. umb disse zeit hat des von Parme kreichsfolk ein stetlin Wirde im lande von Horne ingenomen. Und wie sich die uff dem scloss ergeben, sin derselben bei 70 zur mauren und finstern hinuis gehangen.
Anno 1579 den 27
febrvarii ist ein postkot zu den keiserlichen gesanten in Steffen Kolben hauß, in der Dranckgassen liegendt, komen und gesagt, dweil Conradt Eck nit alß balde 900 cronen het vor sinen ranzoun erlegt hett, so were er umbpracht. Diß hat der lic. Bingius angesagt. Aber Beil in der Hellen sult gehort haben, er were an einen kirsboum gehangen uff einen fritag. Andern sagten, man worbe fast umb gelt umb sin erloesung. Also das mir nitz gewiß erfaren mogten.
Anno 1579 den 28
und lesten febrvarii uff saterstach vor groisfastabendt ist min swegeren Agneiß Wolfs, widwe Jacob Voißs, am Haiffe irem eckhausse gen der Hachtportzen uber umb den mittag in gott verstorben. Hat nit uber drei oder veir tag kranck gewest, war ein seir erbare frawe miner hausfrawe
n Weisgins swester dochter. Man sagt starck, es hett sich ir sohn Gerhart Voiß gar ubel moitwillich und tirannisch mit ir gehalten, des sie truck genomen und gestorben were. Man wolt aber sagen, sie were peste verfallen. Aber das ist war, das der shon, noch jonck van 19 jaren, sie mit bloissem swert zu
m hauß viß gezwongen, alles gelt in sin gewalt genomen, sie unzugtich boißlich gescholten und gefloichet, in irer krencken nit wein noch linenwat zur notturft willen folgen laissen, sin sustergin gesclagen zum hauß auß getriben, sin drinckgesellen uffgehalten, daß im rhade offentlich uber in geclaget worden und he____ gesatzt zu
m inuentario und dheilong. Und ob ich wol den proceß mit disser miner swegerin hatte und umb die desertion anheilte, so hab ich eitz stollen moissen und nit so balde fort eilen, dan sie war mir wert und leif umb irer tugent willen. Sie wart in den Dhom vor den Peschs begraben, zu irem fatter und man, neist irer swester Tringi
n mines broders Gotschalcks frawen.
A. 1579 den 2. marcii, als der herzoch von Parma eitz mit gewalt in Brabant lach, sin etliche Hispanier und Italianer vor Antwerpen gerant, da vil Engelschn und Schotten, wilche den Staten zuquamen, ersclagen. Die Deutzschen sin verlaufen, das Burgerholz, ein dorf, verbrant und vil schaden umb Antwerpen getain. Hievon ist ein getruckte zeitung ausgangen, darin findt man disse handlung weitleufiger, da hatzs mans bess zu sehen, wie es zugangen sie. Man sagt auch vil von kreichsansclegen.
[116] Anno 1579 den 3.
marcii starb frau Richmod Geil, hern Gerhardt Pilgrums burgermeisters hausfrau und hern Philips Geiln burgermeisters swester, sonder leibs erben uff dem Heumart und wart zu klein sant Mertin begraben in ein grab, das nach irem thoit uberwulft wart.
Anno 1579 den 8.
marcii wart min broder 47 jar alt, hat sin geburtzs gedechtniß gehalten und die portion gebessert und wein geschenckt.
A. 1579 den 11. marcii uff godestach nach dem sontag Invocavit hat mich min neif Herman, mines broder Christians sohn, gefraget, was jars sin fatter nach Emberich uff die schoil were gezogen und wie lang er da verpliben were, das begert er zu wissen. Ich sagt, darnach moist ich sehen, mir were das jar in der eil nit im gedechtnis, aber het nit seir lang da gewesen, were auch nit bei dem studio verpliben, dan het balde abgelaissen und ein ampt gelert; doch wult ich uffsoichen und nit allein sulch jar, dan auch sins fatters seligen gansse leben mitteilen. Drumb hab ich min Gedenkboich der jaren vor die hant genomen und daruis von anfank siner gebort bis er mit doit abgangen uffgezignet, was sich sinenthalben zugetragen und hab sulch register folgens den 17. marcii minem neifen Herman zugestalt und gesagt, er sult das sinem fatter zu ehren verwaren und, wan er kunt, sin leben daruis zirliger stellen. Sihet, hie komt das Gedenkboich eben zu pass, also mach es auch in [116'] andern sachen geschehen, und ist mit dem leben Christiani mines broders geschaffen wie folgt.
Vita Christiani de Weinsberch iunioriis.
Anno 1529 den 22 novemb. uff sant Cecilien tag ist Christian von Weinsberch der jonge, eliger sohn Christiani von Weinsberch des alten und Sophiæ Korth eluden, im hauß Weinsberch uff der Bach geborn und dar in die neigste 12 jar erzogen. Und hatte dissen herbst der engelischs sweiß regeirt vil leudt in Coln und anderswa gethoedet.
Anno 1530 diß jar ist er gespevet und gefirmpt.
Anno 1531 diß jar vig. epiphaniæ ist Ferdinandus primus, zum rommischn koninck in Coln erwelt und zu Aich gekronet, zu Coln ingefoirt und gehuldet.
Anno 1532 den 8 marcii wart im sin broder Gotschalck von Weinsberch geborn.
Anno 1533.
Anno 1534.
Anno 1535.
Anno 1536. Alß diß jar Erasmus Roterodamus verstorben, ist Christian uff die schoil sant Georgen eirst komen. Da und sant Jacob leren lesen, schriben und singen.
Anno 1537.
Anno 1538.
Anno 1539.
Anno 1540. Diß jar hat in sin fatter, wie er rheinmeister war, sampt sinen brodern in der weinscholen laissen laissen
inschriben, das er binne
n Coln elich geborn und geteufft were, wie daselbst zu finden.
Anno 1541. Diß jar nach colner gotztragt ist er nach Emerich zur schoelen gefarn. War nit 12 jar alt. Conradus Betztorf schicht auch sine
n halben broder Petru
m Angermont dahin. Betztorf und ich foeren beide mit hin ab. Aber Christia
n qua
m dasselb jar nach Bartholomei, va
n dan widder zu Coln, wonte bei mir in der Cronenbursen und ginge in Dale bei her Goddert Wulfrade zu schoelen.
Anno 1542 hat in sin fatter
.
Anno 1543 hat in sin fatter an das doichscherer ampt gethain, wilch er bei meister Reinhardt van Bruwiler uff dem Heumart bei dem vorst geleirt. Solt darnach zum gwantsnider komen.
Anno 1544 ist er ein mal mit mir u
.
Anno 1545 ist er ein mal mit mir und swager Peter Ordenbach im herbst nach Lainstein und zu Brem uff die mosel gezogen. Da ich die wein vor minen fatter galt.
[117] Anno 1546 den 27 marcii ist er nach Bremen zu sinem neiffen Reinhart Pempelfurt va
n Dusseldorf gefaren, da das doichscherer ampt zu gebruchen.
Anno 1547 als er von Bremen widderkomen, ist er mit mir zu Alcken uff die moesel gezogen. Da ich die wein fevren laissen. Van dannen samenn uff Treir gangen und zu Neif und Brem die wein geschift.
A. 1548 in der fasten ist er nach Amsterdam und fort uff Lubeck und Hamborg gereist und da geschorenwie folgens auch zu Coln an verscheiden orten, hat aber darzu kein lust mehe. A. 1549 hat er zu Coln uff die schreibschoil gangen in der Juden gassen, da schriben und rechnen geleirt und wolt sich an den weinzappen geben und begab sich auch seir in die geselschaft, und starb im diss jar den 15. october sin fatter ab.
Anno 1550. Diß jar hat er sinen eidt uff dem Swartzenhauß gethain und ist auch domalß 44 worden.
Anno 1551. Diß jar hat er zu Weinsberch wein gezapt viß erleubniß siner motter, die in der Burgerstrassen zapte. Und sult in eitz ein rommel im ufftrecken schir zu thoit gefallen haben.
Anno 1552.
A. 1553 in der sterbten war er bei uns zu Dormagen und Nuiss, van dan zauch er uff Franckfort; darnach ist er auch zu Antwerp und zu Deventer gewest, die stet zu besigtigen.
Anno 1554 zu christmissen ist er eirst zu rhade uff dem Swartzn hauß gekorn. War im nit seir nutz. Ist doch sinen kindern kein schandt. Er hat auch in drei oder veir heiligen gestanden, die er selbst versehen hatt. Ist diß jar abcontrast.
Anno 1555 ist vertragen, daß im sin motter daß hauß Erefeltz in der Burgerstrassen uberleiß, da in er weinzapte. Sie aber zouch zu Weinsberch in ir eigen hauß und zapte da wein.
Anno 1556.
Anno 1557 zu christmiß zum zweiten zu rhade erwelt.
Anno 1558.
Anno 1559 den 29 maii hat er Catharin van Hemmersbach, ein jonge widwe zweier jonger man, zu sant Apostoln getruwet. Haben eirst in irem wonhauß zum Lempgin uff der Hanestrassen gewont, da und auch in der Burgerstrassen wein gezapt. Hat auch im felde mit ein stuck landes gehandelt.
Anno 1560 zu christmiß zu
m dritten des rhaitz word
n. Und ist im diß jar den 17 maii sin eirster son Herma
n geboren uff der Hanestraissen und den sant Apostoln laissn teuffen.
[117'] A. 1561 ist er am roden bauch krank worden, derhalber sin bitfart zu Treir gelobt und geleist. Diß jar den 19 augusti ist im sin zweite sohn Gotschalck auch zu
m Lempgin uff der Hanestrassen geboren. Und wie er in irthumb daselbst mit etlichen nachparn quam, hat er den Bickelstein vor den carmeliten gemedet, ist dar in zehen, wonen und weinzappen.
Anno 1562 den 22 decemb. ist im sin dritte sohn Conrat im hauß zum Bickelstein geborn.
Anno 1563 daß chirstmiß ist er zum 4 des rhaidtz worden.
A. 1564 den 2. september mitten in der sterbt diss jars ist er im Bickelstein peste gestorben und zu sant Jacob mitten in die kirch begraben, wiewol er zu Carmeliten zu ligen begert hatte bei sinem fatter. Und min motter hat sin hausfrawe,
die einß sohnß zwanger ginge, und ire kinder mit unserm rhat nach sich genomen und underhalten, ir gut verwart und das hauß uberlaissen. Da bei es ein gutte weil pliben ist. Aber daß kindt wart dhoit geborn, wie gesagt wart. Requiescat in pace.
Finis.
Anno 1579 den 12
marcii im hof von Coln von Iohan Hertzoch zolner zu Andernach untfangen die renth, termino annu
nciatio
nis mari
æ Anno 1578 fellich, alß nemlich vor mich min 25 daller und vor unser 4 erbgenamen zu Weinsberch 25 daller, jeden zu 52
alb. current an ko. dallern. Aber haben in dem abscheide die quitanz gestalt mit der p
rotestation deß abscheides, das unß richtzdaler gepurn, daß rest vorbehaltende. Diß gelt hat broders frau alle nach sich genomen, waß mich suster Sibill und die jonge
n antrift uff unß kost behalten. Hie von hat ma
n oben bei der neigster bezalung zusehen, was mir unß besweirt und was gehandelt ist.
A. 1579 den 12. marcii umb disse zit ungeferlich ist Mastricht von dem herzogen von Parma in namen des koninks von Hispanien, als herzogen von Brabant, berant und daruff hart und besweirlich mit uberaus groissen kosten zu beiden seiten von der Maesen belegert, beschanzst und beschossen. Und hat also der konink sin eigen stet und lant moissen bekregen. An dissem Mastricht war vil gelegen umb der steinen brucken und lantstraissen willen, das den Staten die abgenomen wurde. Drumb was dissmal kein fart zu wagen von Antwerpen, Brussel oder zu lande aus Brabant. Alles moist zu schiff van Dort den Rhein uffkomen, wenich uber die Maese. In der stat Mastricht aber haben sie sich ritterlich gewert, sin unerschrocken pliben. Die burger und der adel und beste bauren waren mit irem gut darin geflauwen. Sunst war einer van Swarzberg ir heuptman, der vil Engelsche und Schotten, daffer kreichzleut, bei sich in der besatzung hat.
[118] Anno 1579 den 16
marcii ist Beilgin Loesen, miner selige nichten Agnesn Korth dochter va
n Orsam, die eitz zu Dusseldorf diente, bei mir gewest und hat vill bescheid
tzs vom kamp zu Dormagen van mir willen wisten, wie sie mich dan wol mehe drumb angefertiget hatte. Ich sagt, der bericht were ire duck beschein, wie der kamp ein erf
facht zu sant Andre ware, geve im
stkorn paceviß und die besse__ei droge nit vil. Min eltern hetten veirmail so vil an die gerichtzsache zu Dormage, Gulch und Speir, auch an ire motter gelacht, ohn daß kauff gelt. Sie hort nit uff, sagt, man het doch irer motter den kamp widder uffgetragen und des mehe. Ich sagt, das were in guttem glauben geschein, hett aber gliche wol nit geholfen, die scheffen zu Dormagen hetten iren kamp abe und dem alten tolner und Tilman zuerkant, da vo
n were appellent. Und
min hatt het die sach uff sine budel vertadingt und den kamp folgens durch eine
n vertrag mit Tilma
n va
n Langel moissn erhalten. Diß half alles nit. Do wart ich unlustich, sacht, die sache ginge mich am wenigsten an, sie mogt mit den andern handlen und laissn mich in rawen. Nuhe steit zu besorgen, dweil diß Beilgin arm ist, wirt sie scharf soichen und wan sie bestat worde, mogt man irthumb bekommen. Derhalb mocht man sich umb ein kleinß mit ir vertrage
n, were half gotzloin. Min seliger fatter hett doch irer motter mit 10 daler in sinem testament gedacht, der moist ma
n sich getroisten. Ire motter het ir wol zimlich verlaissen, wan es ir fatter, schiffe
r Evert, wol verwart het gehat. Uf andern orthen hab ich mehe hie von vermelt und man wirt auch noch hinder mir und in gemeiner kisten finden, waß gehandlet ist.
Anno 1579 den 17.
marcii hab ich viß erleubnis des gweltrichters seligen Geirtgin Adrians dochter ingedhoin va
n hultzen wirck viß irem zinß hauß in der Achterstrassen vor den haußzinß nach mir genomen inß wingartzs hauß und den gerichtzschriber uffschriben laissen, per sorore
m Sibilla
m. Dan Geirtgin war zu Bruissel gestorben und ir man Corneliß, ein soldat daselbst, schreif nit zuruck, daß hauß moist auch nit ledich stain.
A. 1579 den 17. marcii ungeferlich sin wol sessich Hispanier zu perde im Stutgin gelegen und haben bei Eussem uff dissit Neuss ein schiff, so zu berge quam und schiffer Kuseman zugehorte, an das lant gedrongen, drin gestigen, das schiff spolieirt, darin vil kostlichs freuchins- und brabanswirk war, auch etlich tusent goltgulden, gehorten dem doimcapittel zu. Das alles haben sie samt dem schiffman und sinem sohn uff Kerpen gefoirt und verteilt, den schiffman und sinen sohn ranzoneirt und los gelaissen. Und das domcapittel hat wol zu dem von Parma geschickt und geclagt, auch breif, umb zu restituern, uispracht. Die Hispanier haben gut wort geben, aber nitzs ist gefolgt. Ich hab' mit schiffer Kausmanselbst gesprochen in Coln.
[118'] A. 1579 den 19. marciihaben etliche reuter von Kerpen bei der Unkelbach gehalten und uff schiffer Jacob von Wedichs schiff, wilch zu berge foir, gehalten, drin geschossen und das an das lant willen dringen. Dweil aber vil nederlendische gutter drinnen gewesen und das schiff zimlich mit folk besetzt, haben sie den pertzsknecht, der der reuter eirst gewar worden und untlaufen, ingeholt und die leine vom schiff abgehauwen, umbgewert und darvon gefaren, unangesehen alles scheissen(s) und sin zu Coln widder ankomen. Aber die 4 schiffperde haben sie mit uff Kerpen gefoirt. Diss hat sich der schiffman groslich bei m. gn. h. von Coln und eim rade zu Coln beclagt, die haben zum herzogen von Parma und zu Kerpen geschriben und sin der perde 3widderkomen, das ein, heisch(es), were im leger vor Mastricht. Als diss ausschallerden, haben sich oberlendische und nederlendische schifflude bess versorgt, wan sie gefaren, uff die schiff lantzknecht, butzen und schutzen genomen, sich zu weren.
A. 1579 den 19. marcii uff donnerstach vor Oculi in der batbudden, zu Weinsberch oben dem putz stande, hab ich heude zum zweiten gebadet. Man sagt, es sie gesont, uff drien den eirsten donnerstagen im mertz zu baden; wa diss war ist, so moiss es uis der ursachen fillicht geschein, nit der donnerstage halber, dan das eitz der winter umb ist und der mensch von kelte etwas schadens erlitten, davon im leib plack und ander schebbicheit mogt folgen, das nuhe dieselbe mit dem drierlei verscheiden im baden uissweichen, mogt vorkomen und hingenomen werden. Ich lass es mich bedunken, man hat doch die ursach von gelerten medicis bess zu erfaren. Min broder wunscht wal off ein neue bessere batstobe im haus Weinsberch. Dieweil wir aber oft unsers seligen fatters rede gedenken, da er gesagt hat, das ein batstobe und schoner hoff im hause zweierlei schade brachte; eirst wan die frunde und nachparen der batstuben zu warmen oder im lusthoff zu bleichen oder bloit zu laissen begerten, so moist man erenthalben auch den dischs decken, wein schenken oder ander kosten anwenden, davon wenich nutz dan unnutz untstunde.
Anno 1579 den 24.
marcii hat her Johan Juen von Kerpen ein beleidt in sinem hauß uff der Bach, das er neu bawen wolt, mit den amptzmeisteren gehalten, mich und den Johan va
n Woringen, als die ire hausser darneben hatten, dar zu verbott. Da hab ich im vergunt, uff unser beider gemein maur recht uff zu bawen uff sin kosten baussen minen schaden. Wan ich ader min nachkomen der mauren gebruchen wulten, die er allein neu gebaut, sult man sinen oder siner erben willen werben. Sunst haben die meister die alten maure tuschen beiden erben gemein erkant jedem theil balcken umb balcken,
[119] ancker umb ancker drin zulagen. Und waß mitten an der mauren zu bessern were, da von sult ich den dritten penninck tragen, es were
n dan herde ofte schaffer, da von sult ich nitzs schaden haben, die sult er setzen uff sin kosten wie vorhin. Also daß ich pillich nitz sol geben umb allerlei unrhade, so ich und Joachim Schartzmesser deß bawß und infallens im keller gehat.
A. 1579 den 26. tag marcii hat Peter van Weinsberch min neif sinen eid vor mir als bannerherren im haus Weinsberch getain; also das er nuhe ein gaffel broder uff dem Swartzenhaus worden, da sin fatter, hergin und anchhergin und ander sin oemen gewesen. Er moist einen eid doin umb der wacht willen, dieweil er zu haus gesessen und nit unvereidt wachn moist. Der eit geschach derhalb nit offentlich, dweil die kosthaltung uff der gaffel noch nit ganz am ende ware, dan seir balde uffs neue anfangen solt, das er so lange sin schilt (solt) verhalten, bis es uffs neut anginge, batten im etliche jar, das er noch nit die kost durft halten. Dan uff die condition hat er auch sinen eit getain; er moist auch eitz in kreichsleufen mit andern vil im harners stain.
Anno 1579 den 29
marcii ist min nichtgin Feigin van Polhem, wilche sich eitz ein weil zit mit deinst in der gotzgnaden an der Drachenportzen versoicht, widder in das conuent Marien betlehem gange
n in meinong, sin leben dar in zu endigen.
A. 1579 den 30. marcii min hausrat zu Cronenberch laissen schoren. Das wolten die frawen haben, wiewol es nit vill gebraucht wart, sagten, daß zin verdurbe, wan es so lang ungeschort plibe.
A. 1579 den 30. marcii haben die Hispanier von Kerpen 14 burger von Antwerpen und andern nederlenschen stetten bei sant Apollinarisberch under Remagen gefangen und wechgefort. Hatten dem abt von Siburch das haus und tempel uff dem berge ingenomen, wolten da die Nederlender weren, so nach Frankfort in die miss gedachten zu faren. Aber den chur- und fursten uff dem Rhein gefeile das ubel umb der zoll willen, schafften bei dem von Parma, das sie von dan moisten zehen. Eirst hat jeder uber heubtman Engelbret von Beillem und sin folk crimineirt, das sie strassenschender weren und darumb gehangen, und eitz doin sie selbst auch nit anders in landen des richz und der frunde.
Anno 1579 den 31
und letzen marcii hab ich eine
n starcken ancker boven uff daß gebonne zu cronenberch boven der stoiffen uff die balcken lassn mit starcken neillen laissen heften. Weich 31 pont, wart binne
n durch Vuylappels hauß gestechen, dan disse maur war gewichen und weich teglich, daß durren durpel und stinen deckel an der stonen durre und oven von einandern braichen. Und was diß ein noitbawe.
[119'] Anno 1579 den 3
aprilis uff fritag hat Peters von Weinsbergs mines neiffen hausfrau Anna va
n Gusten zwei lebentige zwilling und kindtlin, beide meidtlin, gezilt, wilche gegeiteufft worden und darnach glich storben. Und er leiß sie zu sant Mariengraden in das paradiß begrabe
n. Waren sibenmondige kinder. Anna die motter war aber dhoitlich kranck, lag ein gutte weil zu bedde, das ma
n seir an irem leben zweiffelten, kunth sweirlich widder gesont werden, sach, so weiß wehe ein doede langhit.
Anno 1579 den 3.
aprilis hat mir der jonge Frantz van Haitzfelt der sohn auß Brucke bei Venloe mit Wilhe
m kremer zu Brucke geschickt uff den termin o
nim sanc
to
rum a
nno 1578 nemlich 16 verpotten verpotten
newe bergsche und ander arger daler, half ein half ander. Item 4 halber ducaten, der drei jede 16
mr., galt die veirte mit uffrichtich. Item 0,5 alten bergschen
dall., nit druff vor den von alters vistainden falschn ko.
dall..
Nota. Ich hab nit quiteirt dan widdergeschriben, wie ich diß gelt uff regnong genomen. Woltz ligen laissen biß colner gotztragt, im dar tuschen zu Wetzlen. Ich wult den
goltgl. fort an nit
min untfangen, dan er zu Coln uff dem mart gulde eilf
mr. eitz. Item der restant van den dreien terminen ertroge sich bei 20
dall. mehe dan drissich
gl.. Mit bedrewong, wa er mich zwischen gotztragt nit zu friden stelle, wulte ich zu Ud
æ die widwe Duckers anfertigen mit recht oder die underpfende zu Ude umbsclain. Sie wurden in Haitzfelt dan wal zu finden wissen, dem botten die maltzit und 4
alb. geben. Diß gelt hab ich anders nit untfange
n, dan in namen und von wegen wegen
der Duckers widwe und erben. Gedenck kein novation oder nuwerong zu machen.
Anno 1579 den 5
aprilis ist die widwe Cecilia Brunß in der Bottegassen, ires alters auch naher 80 dan 70 jarn, in got verstorben und zu sant Laurentz begraben.
Wart doit abcontrafeit, das eitz seir uffkomen war, dess ich nit beger, weis nit, was ich draus soll machen. Disse ware mines broders frawe
n Elisabeten Horns moen, ein riche, habselige, gutte catholische frawe, von der sie auch truhendersche gemacht wart allerlei vißzurichten, wiewol die zwa riche dochter und irß sohns enckeln hat.
A. 1579 den 5. aprilis dominica Laetare zu halffasten uff der Rosentag hat mir jonfer Elisabetha Horns, die bei uns wonte und den lest fastabent mir zu einem lehne wie in Coln bruchlich, geben war, ein britzel geschickt. Derhalb sin mir den abent zu Weinsberch samen frolich gewest.
A. 1579 den 5. aprilis, uff sontag letare, ist duca de Novaterra, grave zu Castelveterano, ein cecilianischr furst, koninks Philippi von Hispanien befelchaber, uis Italien und Oisterich den Rhein ab uff Coln ankomen und uff s. Severinsstrass zum Daue, den her Melchior [120] von Mulhem rentmeister neue gebaut, in die herberge gezogen, sunst sult er in der probstien sant Georgengelegen haben. Disser solt den friden machen zwischen dem konink von Hispanien und den Nederlanden. War ein man alters uber 60 jar, schein zuchtich, guttich und fruntlich, wie er sich auch erzeigte. Hatte sinen sohn, sinen eidom und ander vom adel und dener bei sich. Nam alsbalde drissichdutzsche trabanten uis dem leger vur Mastricht an und kleite die, swarze hosen, wambis, flauelen bonetten mit gellem zindel das kleit dorchzogen, monstert wol, die alle neben im zu beiden sieten mit iren hellebarten gingen, wan er uber die strass reit oder foere. Es war auch vorhin ankomen der churfurst von Treir, einer von Else, lag in her Arnt von Siegens hoff uff dem Holzmart. Item der bischof von Wirzburch, der Echtereiner, quam dismal auch herab, lag in der domdecheneien. Item min gestrenger her und curfurst von Coln, erzbischof Gebhart, quam auch umb disse zit, auch die gulische rete, als der marschalk Gymnich, probst Rynck van Cleif, lic. Laurman. Wilche fursten der keiserlichen majestat commissarii zum friden gesetzst waren. Item vor wenich tagen war auch ankomen dominus Johannes Baptista, archiepiscopus Rostanus, Italus, legatus apostolicus. War ein ordensman, wie an im zu sehen, lag zu Carmeliten im cloister, in namen pabstlicher heiligkeit, wie man sagt. Auch war ankomen der probst Funkius und der gubernoir von Artois, secretarius Scharbergerund andern. Aber der Staten gesanten waren noch keiner ankomen, dess man sich befremte. Und wart vil gezweifelt, wa man Mastricht nit verlassen und abzehen wurde, solt der fride langsam getroffen werden. Der pabstigs legat und die dri geistliche chur- und fursten wurden auch in religion-sach nit nachlaissen durfen, wan sie es eben gern deden, damit man nit zu sagen, die hoigste geistlichn hetten fremde religion gestattet. Ja, der graif von Swarznburch, ein besonder kaiserlich commissarius, war etwas langer vorhin hie gewest, der lag im Pallast hinder sant Merien bei Johan Moir stark und dreif den handel von wegen des keisers. Was drus werden wil, mach die zeit erleren.
Anno 1579 den 7
aprilis ginge ich mit mine
m broder zu augustinern in der kirchen wulten, zum senckt bei Cecilien Brunß gaen. Da wart unß angesagt, eitz weren deß hertzogen de Nove terra diener in der kirchn und begerten von den monchen, ob sie nit 4 man wisten in Coln, die catholisch were und bei dem hertzoch sin und dem dienen wulten, fragte Peter vo
n Attendar, off mir nemanß wisten. Ich sagt, ich wiste wol einen jongen burger, were etwaß verschult. Sunst catholischs, zuchtich, kalsinnich, kunt wol schriben, lesen, zimlich deutzsch und frantzosichs. Als Johan Paulus unser swager uff der Wierstrassen, der sult es filligt wol annemen. Wol gut, sagt Attendar, er leufft von stundt an zu Johan Paulus und brachten noch dri ander zu wegen, gingen zu
m hertzogen, der wolt sie etlich tage versoichen. Uff den dritten tag nam er Johan Paulus an und leiß die drei ander hin zehen, deinten im neit. Also wart er newe
[120'] gekleit und solt alle monat neben der kost haben zwae gulden kronen. Sin deinst solt sin, mit uffragen vor dem hertzogen zu gain, zu schicken und zu bestellen. Also gleuckte disser deinst, der im eitz in sinem ellende und verderbniß eben quam, wilche im got zugesagt.
A. 1579 den 8. apr. hat der herzoch von Parma und Mondragon Mastricht an zweien orten, nachdem sie es wol beschossen, gestormt. Aber die in der stat hatten steif drei fendlin von den finden hinin laissen in die stat dringen, do drunden gefallen, die erschossen und erstechen, auch zwein storm den tag geherzst abgesclagen. Man sagt, sie hetten einen groissen man von linentoich zubereidt, den man in den processionen und kirmis plach umbzutragen, der groisse Rolant genant, uff die maur gesatzst, und wan die Spanier darnach geschossen, het das bilt das maul uffgetain, als hett es nach den kugeln oder loeder geschnapt und so der fint gespott. Man sagt auch, das man ernst angekeirt het, Mastricht inzunemen und dan im schrecken fortzurucken, ehe dan der Staten gesanten ankemen, damit der frede deste balder getroffen worde. Aber das wolt nit glucken.
A. 1579 den 10. apr., als der graff von Swarzberch, kaiserlicher maiestat commissarius, das raithaus besigtiget und begert, den herrn, so friden machen sulten, dasselb, wie in andern stetten uff richztagen bruchlich, inzuraumen, iren rait da zu halten, so hat man innen doch dissen tag berigtet, warumb das nit wol sein mogt. Und ist der Quatermart darzu betirmt und gerust, uff die gassen grindel gemacht, die farten zu verhindern.
Anno 1579 den 12
aprilis uff palmtag die vesper regnong sant Jacob gehalten. Und ist ex fabrica etwaß zum besten pricken, buckinck, pletz geben worden, das nit da her zu geschein plach.
A. 1579 den 13. aprilis ist meister Lambert Hack fasbender under Karbender, ein alt man bei achtzich jaren, gestorben. Hat meiner eltern und min schroder und meister gewesen, hat manichn jongen zum meister gemacht, hat den bass zu Sant Meria in Hardenraits capellen gehalten, ist auch vil jar her choirsenger sant Jacob gewest, ist doch endlich verarmet, das man im die proven und rad. alb. sant Jacob geben hat, auch verholfen, das er im hilligen Geist und anders wa fortel bekomen, und diss war der principaler choirsenger Sant Jacob ein gewest, war eitz nodich, das man einen eigen scholmeister und schol hatte, sunst sult die kirch S. Jacob nit wol dran gewest sin.
[121] Anno 1579 den 18
aprilis uff den parschabendt ist Aletge
n Bars, besehersche von Lainstein, Conradt Ecken motter, in haus in der Buttegaßen gestorben
umb den abendt gestorben. Man hat unß keinen reuwen untpotten, ist uff montag zu parschen zu sant Laurentio in die kirch bei iren man Gerharden Eck begraben worden. Irß alters ungeferlich bei 65 jaren, hat ein weil zit gain suchelen. Man sagt, ires sohnß Conradt Eck gefenckniß, der uff ein grois gelt angesclagen und noch nit erledigt ware, het ir fort dar von geholfen.
Sie und min hausfrau Drutgin waren zweier gebruder kinder, bei dem zol Lainstein war sie ein geweltige verzarte frau worden, hatte wol renthen und gutz uberflutich genoich, aber nach irs manß absterben hat sie von allen iren kindern nit vill freuden. Oder frundt von schiffluden wanten ir auch den rucken.
Dieweil ir sohn noch nit kome
n und auch heimlich gehalten wart, wie es umb in were, hat man ire kisten, kasten, conthur zu gesigelt. Min suster Sibilla, ire snore, dweil sie noch in unwillen mit irem manne stunde, hat sie sich mit worten oder wircken deß gutzs halber nit laissen mircken. Man hat auch sorg, er sult verschult sin, dar doch nit vil abenthuren da zuholen were. Und ginge noch allet die zeitung zweiffelhaftich etliche stunden hart druff er were dhoit,
etliche er lebte.
Anno 1579 den 19
aprilis parstach das hoichzeit zu sant Iacob gehalten. Und chirstus ist ufferstande
n, gesongen im hauß Weinsbergh.
Anno 1579 den 20
aprilis montag zu parschen zu augustinern uff einer eirsten missen bei mester Joseph zimmermans son in der Butgassen gewest, den mittag im reventer mit andern kirchmeistern, canonigen, nachparn und frunden gesse unß frolich gemacht und den tag geleist. Disser hat mineß broders sohn bei mister Daemen Zymmerma
ns sohn an das ampt verholfen, drumb durft ich im nit abstain. War auch choirsenger sant Jacob.
Anno 1579 den 21
aprilis uff dinstach zu parschn starb doctor Michel Glassers hausfrawe in sinem abwesen zu Embden, war ein va
n Volden. Er hat min steiffdochter Beilgin Roß zur ehe gehat, diß war sine dritte hausfrawe, leiß im funf kinder, also das im nit wol geschach. Ich war da zum sencken, wie wol man sagt, sie were peste gestorben. Wart zu sant Johan condulen begraben, da auch die zweite va
n Etzbach licht. Die eirst licht im dhom und
er der orgeln. Waren alle drei noch jonge frawen, da sie storben.
A. 1579 den 23. aprilis uff donnerstach nach Parschen hab ich das warf mit den Reinmeistern minen gesellen besigtiget, das alles gegen die gotztragt am Rhein geraumt wurde. Wie diss beschein, sin mir in der weinscholen froelich gewest, den raitzwein getronken, Henricus Adenus schriber die kost wie bruchlich getain, wiewol siner hausfrauwen suster, Dr. Glasser frau, noch boven erden stunde.
[121'] Anno 1579 ist Carl Schorn von Aich alter kellergenger den 25 aprilis uff sant marx tag gestorben, ein man va
n 80 jaren, wonte uff dem dhomhoffe bei sant Thomas capellen, war nevlich vom deinst abgesatzst in sinem leben und her Hillebrandt Sudermans bastartz sohn. Wart in sin stadt gekoren.
So kunnen die groisse herrn lichtlich etwaß vor andern inß wirck stellen. Doch waß disser Carl seir rich van erb rent und gelde, man sagt, er hette wol an gelde und gutter scholt drissich tusent taler gehat. Noch dede im der deinst gutt, den er nehe ubergeben wult. Wan er nit untsatzst were worden, solt verquan seis zu unvermogen sin, das doch nit ware. Er hat kin kinder sine frunde foeren woll, hat das gut bei zwien richen frawen bekomen und neben dem gewonnen und erspart v
il jaren.
A. 1579 den 26. apr. uff sontag nach Georgii und Parschen half ich den prior zu Carmeliten in der station mit dem h. sacrament leiten, kunt den mittag nit da pliben, dan moist uff die kirmiss ins convent in der Reimersgass den mittag gain. Da hab ich der motter 10 dall., jeden zu 52 alb., vor Engin geben, noch Entgin in die hant 1 raitzeichen und 2 regal und 1 firdel raitzwins uber dischs geschenkt, mit dem pater und andern frolich gewest. Nota
Dominus Arnoldus Isseldius canonicus ad Gradus war uff disser kirmiss, der legendas omnium sanctorum uff sinen fingern wiste, und wie s. Jacobs kirspel und s. Annonis rede uber disch wart gehat, bracht (er) mir den andern tag ein zittelgin, laudte wie nachfolgt: Cap. 34 vitae s. Annonis a quodam Sibergensi monacho iussu Reginharti Abbatis sui, eiusdem s. Annonis contemporanei conscriptae, et a fratre Laurentio Surio Carthusiano editae: Elegantis artificii sacellum templo s. Georgii contiguum instruxit reponens in eo, quod a Roma detulerat, dignum veneratione martyris Caesarii brachium, quod, ut apostolici nominis dignitas celebrius redderet, in honorem sancti Jacobi illud venerabilis pontifex cum populo processit, et ecce vorax incendium eo iam ut mos exigit infulato repente civitatem, versus orientem invasit minaciter etc. Als ich diese clausel gelesen und als kirchmeister mit der fundation wol ehezitz etwas bekommert hab, macht es mir ein zweifel, off die platz van s. Jacob kirchen, da sie eitz steit, und die platz, da s. Caesarii capelle gestanden, eben ein ort und nit verscheiden orter gewesen, dan man hat gesagt, s. Georgens kirch stahe uff s. Caesarii platzn. Zum andern das s. Jacobs capel ein uiserwelt kunststuck gewest sie bei s. Joris kirch, das ist vor war nit, dan do ich scholen ginge, was s. Jacobs kirch einer seir sclechter lantkirchen nit ungemeiss, oben das corpus mit brettern becleidt, ein klein uberwulft lantchur. A. 1533 ist das gebeu des newen choirs und neu gewolfs mit den 8 peiler folgens gemacht. Zum dritten wa s. Anno s. Caesarii arm zu sant Jacob bracht, wie mogen die von s. Georgen dan daran komen sin?, und macht das allerlei bedenken [122] mit den alten kirchen renten. Zum veirten warumb die alte clausel, das s. Cunibertus s. Jacobs kirch, van den kirspelsluden erbawt, geweiht sult haben, nit so der warheit gemeiss, als disse, da s. Anno sie eirst gebawt, war sult sin? Die geistlichn schriben irem stande sulche dingen gern zu ehren nach. Ich weiss neit, ob sie Sebastianum Franck dan auch ubel oder wol smeichler genennet, dan es sin alle menschn gewesen.
Diß movere ich auch minem kirspel zu gutt.
A 1579 den 28. aprilis ist her Johan Tonberch, pastor zu Rheinbroil, uff min schriben und Marien Luchelgins, unser beider pflegdochtern, herab zu Coln komen und sine anzeignong und bericht mitpracht.
Dan Marie quam fast zu iren jaren, het auch gern umb ire sachen und habe gewist, dar umb sie
sich lang bekommert und dweil her Johan nit so fast gesessen dreif sie deste mehe dar uff. Also ginge
n mir zu Marien Blomendals oder Kochs frawen, da daß Metgin wonte. Und laissen innen daß testament und inuentariu
m vor, auch waß aufgeben und wa jedes pliben.
Merge nam ir bedencken biß den andern tag, bracht do iren steiffatter m. Gerhart Wendel van Bon snider und m. Henrichn Hattinginn, einen sollicitatorn und notarium, mit sich zu Weinsberch. Und begerten da copiam deß testmentzs und inuentarij. Deß mir unß auch erpotten, wie auch wan man unß gerichtlich quiteren kunte und wolte, weren mir willich, gutte regnong alleß untfangs und außgaben zu thoin, daß reliquum her viß zu geben. Dweil aber Merie noch minderjarich und unbestattet, wolt das noch nit sin.
Den 29 aprilis zu nachmittage hat man auch die kist eroffnet und Merien laissen sehen, daß nit vil vorrhaidt an gelde dar in ware dan 6 gl. lewen und gar wenich, dar zu daß original testament und ander breif so man ir vorgelesen.
Her Johan hat auch sinen bericht deß untfangs und vißgaben und andern bescheidtz, wilch ich biß her nit hat, und off gesonnen eitz copeilich in die kist gelacht. Demnach ist die kist besclossen hinder mir pliben und her Johan hat die sclussel mit sich genomen. Und dweil her Johan lange zit nitzs bezalt und dannest schuldich war und uffgehaben, auch nirgen geerbt war, ist verabscheidet, er sult sin sustern willich machen, Merien mit einem rentbreif vor ire scholt zu versichern und mir sulten beide uff unse regnongen verdagt sin, daß mir unß da mit fertigh machten.
So vil min person betrift, hab ich alles in min rechnongsboich gesatzst, waß ich anfencklich undtfangen und vißgeben hab. Geleibs gott, so will ich mich am forderligste
n dran setzen und ein ordentliche rechnong stelle
n, die recepta vur sich und die exposita auch vur sich, das nitz versaumpt soll werden. Es ist mir
[122'] diß vormunderschaft oder truhenderschaft alles ein last und irthumb. Wiewol man es macht, so hat man doch nit vil danck noch groiß furthel, vil anlauffens und wirt dar zu verdacht, alß ginge man nit recht dar mit umb. Mir ist wol vom fatter jarligs ein verehrung von funf
. goltgl. zugesagt, hab besonder keinen beweiß dar von, doch ist rechtens, das man mich verehre. Man hat sich mit Marien derhalber zu verglichen. Ich versehn mich, sie wirt auch nach gutter regnong nit umbekentlich oder undanckbar sin. Wil doch zu andern zeiten hie von weitern bericht thoin
Disser her Johan war calvinischer religion under dem von Seine gesessen. Ich sagt im, er sult uber disch behoit sin, dan mines broders frau und nichte weren gut jesuitischs, sult sich nit wol reimen. Er kunt sich ubel inhalten, doch ginge es zimlich zu. Aber jonfer Elisabetgin Horns, die von siner religion etwas vernomen, were gern zu disputern an in komen, bleib doch dar bei.
Anno 1579 den, 30. aprilis hatten mir, min broder und, ich unsern neiffen her Christian Ordenbach, dechen zu Wormß zu s. Marien, der nevlich her ab komen, zu Weinsberch
geladen und innen sampt siner motter und her Lodowich, canonich zu Worms, und eine
m jongen canonichn jonker Wiltburch, den er hie solt weien laissen, auch Boschma
n und sin hausfrawe, wol tracteirt und frolich gemacht.
Neif Christian was her ab komen umb des capittels willen ad gradus mari
æ, da mit er zu regnen hat und dem schuldich was. Mich dunckt, er ist wol etwas seir liberail wie sin fatter seliger. Des wirt er nit vil haben ufflagen ku
nnen, haußhaltung und uberfall kost auch alles. Derhalb moist er ein
weil zit hie pliben leigen und wirt in der irthumb vorg. wol van Coln nach Worms getriben haben. Es were der motter und andern kindern wol so troistlich, daß er hie in Coln pliben were und innen beiredich gewest.
A. 1579 den 1. maii sanctorum Philippi et Jacobi was es colner gotztragt. Der weibischof her Theobaldus troge das h. sacrament aus dem dom, wie gebruchlich. Und folgten dem nach der churfurst von Coln mitten mit sinem wissen choirrocklin und beffen, uff der rechter seiten der churfurst von Treir, uff der linken seiten der bischof von Wirzburch, beide in iren langen kleidern, wie geistlichen, ohn rocklin. Der adel ginge zu seiten. Diss war nit gewonlich. Und folgten dissen dreien fursten glich nach die burgermeister und rat zur zit, wie pleigt zu geschein. Die drei chur- und fursten pliben zum Rade in der Nuwergassn. Und ginge do wie vor mit dem h. sacrament widder zu. Die fursten lagen doch stille, warten uff der Staten gesanten uis den Nederlanden, die noch nit hie warn. Der duca de Novaterra, der legatus apostolicus, der von Swarzberg lagen uff dem domhoff und anderswa in heusern, sachen zu.
[123] Anno 1579 den ersten
maii haben Henrich Boys vo
n Bracht under gulden Wagen und Wilhem, der kremer va
n Bruck, in namen des jongen Frantzn von Haitzfelt mit mir gerechent, verglicht und verricht. Alle man ge
len und resten der verlittener veir jarn als van a
nno 75, 76, 77, 78 also das sie mir noch 24 newe bergsche daller, jeden von 8
mr., geliebert. Da von ich in die verpottene ducat und 4
alb. her viß gegeben, da von oben 3. aprilis vermelt. Und derhalb, ein ____ quitancz vur die widwe Duckers und erben Duckers und vur Haitzfelt und wen daß weiters antreiffe
n mogt vorbeheltlich, unß der uffgewenter kosten im salle zerung und schade zu verglichen, wa er onverzoglich in namen der widwen bezaln wirt fast nachzulassn. Dem botten vorg. 0,5 betzler geschenckt.
Hie von wirt man in den haiffeldischen missinen an mich hinden druff diß datums sampt im beigelachten zittel fernern bericht finden.
Anno 1579 den 2
maii ist j. Gerhardt Ducker uff dem Altenhoiffe und sin neif der jonge Gerhart Ducker, der widwen Alethn sohn, zu mir komen zu Weinsberch. Denen hab ich verzalt wie ich bezalt were. Und sie ermant, umb frihung irer underpfende gutter
bei Haitzfelt anzuhalten ader mich hin forter als p
rincipalen zubezalen und burgen in Coln zu setzen. Inhalt der verschreibung. Sie sachten, daß sie fleiß ankeren wulten.
Darnach hab ich in wein geschenckt und frolich mit in gewest.
Anno 1579 den 2
maii bin ich auch viß mine
m klene
n stoblin diß jarß hin uff min schribkamer gefaren, dan es ware spade kalt worden, eitz geilich warm, daß die amissen formic
æ im stoblin sich mit heuffen her fur deden und mich ohn das verzogen.
A. 1579 den 2. maiisin die nederlendische Staten zu Coln inkomen, die zu der fridhandlung ordineirt waren. W. befand sich grade in Geschäften beim Dechanten von S. Cunibert.' Und wie das folk mit groisser mennigden nach der Eigelsteinsporzn ginge, so begab ich mich auch dahin. So hatten sie den mittag zu Dormagen und darumb gezert. Umb die 4 stunde quamen sie mit dem adel und schutzen uis dem amt von Berchem vergleidt. Es war der herzoch von Arscotmit siner hausfrauen und sohn, zweinabten, etliche ander vom adel, stetten und rechtzsgelerten mit wagen, in als 100 stark zu perde, gar statlich. Und warn wol 2000 burger im felde ohn uff den gassen in der stat. Der von Arschot zouch in her Peils haus Under Spermecher gegen dem Salmanach hinin. Die ebte und andern waren uff die Brucke und darumb her foreirt. Die Staten hatten vorhin bei eim raide in genere angehalten. Aber ein rat zu Coln wol(t), sie sulten ire namen angeben. Damit solt sich ire inkomst auch verwilet [123'] haben, wie man sagt. Disse gesanten der Staten, alle seir gutte catholischen, gingen zu kirchen, zur missen, mit den stationen, dess man sich verwonderten. Dissen abendt hab ich bei minem neiffen her Christian, Dechen zu Wormß, der von eim rhade mit dem wein verehert, in siner motter hauß uff der Hoeportz gessen.
Anno 1579 den 6
maii und etliche tage hie befor sin drei jonge jonfern van 12 jarn umb den trint min oder mehe alt, c
anonissen zu Sant marien in capitolio, peste gestorben und die andern und alten flohen alle von dannen. Ich hab der zwa sehen begraben ein war van Delmich.
,Und hat nuhe das sprichwort in Coln seir gefaelet, da man sagt: Zu sant Marien ist sulche gutte gesonde luft, das an hondert jaren kein jonfer im stiff daselbst gestorben ist.
Anno 1579 den 8
maii ist Brun Mutter mit unsem alten Offerma
n meister Gerhardt zu mir komen und das Wolfgut zu schwartzem von mir zu pachten begert. Ich sagt, der alt scholtiß zu Vernich, Wilhem va
n Meternich, hets noch in lenong oder pachtung. So lang mich derselb nit uffbezalte und die jaren uffsagte, kunth ich mich mit im nit inlaissen. Er sagt, sin haifrecht hett er von Wilhem in pachtung, auch gelt druff geleint, so bawete er j
nne auch min lenderei, gleube umb halfschit, pittendt, ich wult im vor eim andern gunstich sin, er wult erlich und wol bezalen. Ich hinwidder, ich wurde das gut ohn in, Wilhem, nit verpachten oder zwei moiß in einem duppen kochen. Auch hett ich gern burgen in der stadt Coln vor den pacht. Er meint, das were an nit noit. Ich sagt, so hetten die vorige pachter alle gesagt und gefalt. Ich kunt so nit gleuben. Doch kunth ich eitz mit im nit handlen, er solt mir Wilhemen schriben lassn, weß er gesinnet were.
A. 1579 den 10. maii Jubilate, dieweil es prima maii nit gelegen ware, den meii Elisabetgin Horns, minem leingin, geschenkt, dan sie hat mir uff der rosen tag die britzel geschickt, hab gebrait und wein zum besten geben und uns zu Weinsberch alle frolich gemacht.
Anno 1579 den 11
maii altera iubilate die memoria
m barbar
æ vo
n Gladbach, wilche zu Cronenberch zu halten ware, zu Weinsberch gehalten, eirst in der kirchen, den nachmittag umb 4 vren am dischs. Es sin da hin erscheinen meister Johan, scholmeister von deß pastors wege
n, und meister Herma
n Velbart schloßmecher und sin fraw. Hab hartfleischs, groinfleischs, gebrait botter, keiß, 6 quarte
n weinß ex gratia nit ex debito angericht. Sunst helt die fundation nit dan va
n keiß und broit 1
fi. weinß. Dem pastor 3
mr. geschickt vor p
__fentz, meister Herma
n vor das gelucht 3
mr.. Dieweil min broder, suster, ich samen kost halten, moisten mir doch essen, so ist es scheir ein wirck. So vill kost und weinß min
[124] oder mehe kan nit fil machen. Min erb, der hausfatter, mach sich der fundation gemeiß halten, ob er wil. Dieweil der wein etwaß dhevrer ist, gebe ich den andern nit mehe dan jedem 3
mr., mit dem ubrigen kan man nau eitz ein firdel wein bezalen, wan die quart 7
alb. gilt. Und kan nit zukomen.
Zu gedencken. Es mogt min erb den pastor s. Jacob mit uff diß memorien roiffen. Wan der pastor Petri selbst erscheine, so hette er beit pastores bei einandern und machte kuntschaft mit innen, dweil Weinsberch in beiden kirspeln Jacobi und Petri licht. Er moiß doch jarß 2 marck dem pastor s. Jacob geben, dar uff het er sich mit im zu verglichen, wie es damit gehalten sulte werden.
A. 1579 den 14. maii ist Johan Helman, der rechten licentiat und raitzman zum Hirzelin oder Hirz vor s. Laurentzs, gestorben. War nit uber 50 jar alt. Disser war min sonderlich gutter frunt, ein seir richer man von erbguttern, faren und rentn binnen und buissen Coln an vil ortern. War ein einiger sohn siner eltern und hatt nit dan einen einigen sohn von siner frauen, einer van den Sclossger. Sohns hat er drei kinder mit der magt im widwestande, die er im doitbedde eligde. Sin vorsohn war uffgewassen, hat sich mit einer personen angelacht und den fatter damit und sunst (mit) streffworten dermaissen erzornt und bekommert, das er sin testament gemacht und vil substitutiones getain mit vil condicionibus und zulest das hospital zu sant Revilien substitueirt und provisoren daselbst pro tempore zu executorn gesatzst und dermaissen disponeirt und ordineirt, das ich geleub, des testamentzs mogt noch wol uber hondert jar mehe ret fallen, dan eitzo. Es war latinischs gar schoin gemacht, hab es hoeren gans aus lesen. Disser Helman hat groisse genoigde zu antiquiteten, mehe dan emans in Coln, hat es derselben gulden, silber, messich, steinen, das er mir selbst bekant, sie weren vil wert. Wolt sie in druck laissen ausgain. Wuste von allen alten monumenten und gedechtnissen. Sin fatter, fatters fatter waren secretarii und schrinschriber in Coln gewest. Sin frunt, gedenkt mich, haben vormail vor in armen man auch drumb bei eim rade angehalten, aber umb siner richtumb abgesclagen, da ich bei gesessen. Er war auch comes palatinus, das er notarios creerte und naturales legitimeirt(e). Were des burgermeisters-amt wol werdich gewest. Sic transit gloria mundi.
Anno 1579 denselben 14 maii starf der alt borggref uff der Dranckengassen portzen sines alters bei 80 jarn, ein gutter man vor die gefangen, plach mir auch mi
n ramen jarlichs in minen wingart zu bestellen und zu gelten.
A. 1579 den 15. maii umb disse zeit hatten die scheitzs churund fursten ire frithandlung auf dem Quatermart angefangen und beiderseitzs gesanten vorbescheiden und verscheiden ire volmacht und vortragen angehort. Und wart vil ratens, samentrittens, gastereien, rollen, reiten, gassentrittens von allen seitn und undereinandern.
[124'] Anno 1579 den 16
maii hab ich under dissem dato minem neiffen Gotschalck van Weinsberch, mines broders Chrsitians sohn, der zweier heusser einß uff der Bach zur leibzucht zu betirmpt, das er zur noit ein wonung moge haben. Damit ich im repetern des effecti nit irre, will ich die gansse copei da von her setzen, dar auß kan man sich eigentlich berichte
n. Der heubtbref licht in miner breifkisten. Und laudt va
n worde zu worde wie nachfolgt.
In gottes namen amen, kunth und offenbar sei jedermenniglich, die dissen fideicommisbref werde
n sehen oder hoeren lesen, das ich, Herman von Weinsberch lic., min besonder testament und andere leste willen vor hin uffgericht, hie widder repitern und bestedigend, dieselben auch nit gedenck zu verandern. Dweil ich aber dar in getragt, wie min agnation vornemlich befordert wurde, hab ich eirstlich min beide brodere ernant, das dar auß einer zu
m hausfatter erwelt und min erb sult werden. Und nach innen irer sohne oder menlicher nachkomen, einer vor allen andern minen cognaten. Wie ich dan folgens minen lieben broder Gotschalck vor den allereirsten ernant und nach im mines seligen broder Christians sohn Herman minen neiffen und tauffpatten, der sinen broder auch Gotschalck genant, im ampt des hausfatters vortretten sol. Damit dan disser min neif Gotschalck, der zu ruck moiß stain, als der neigstfolgender agnat miner etwas forthels moge haben, so bit und beger ich von dem hausfatter zur zit zu Weinsb
erg, minem erben, und will, das er in kraft obg. mines testamentz und lesten willens eitzgedachte
n minem neiffen Gotschalck der beider zinßhuser ein uff der Bach gelegen, dar innen eitz Peter von Rhade und Joachim van Aich, beide schartzeweffere, zinßweise sitzen, zu behoif siner wonong ohn haußzinß sin lebtag zur leibzucht wult laissen gebrauchen. Doch in dem vo
n beide
n, wilch im am bequeimpsten, gedeligsten oder gefelligsten ist oder am baldigsten in sin gewalt bekomen kan, alles zu siner freier chur und wal also zu verstain, ob er in einem wonte und das ander lieber hette, so soll im die wesselong jeder zeit sines lebens ohn widderrede vergunt sin und werden. Da er auch wol lebte und hauß hilte und anderßwa hin siner gelegenheit nach oder umb besser nutz od
er forthels willen moiste oder wulte zehen wonen, so sol er der obbestimpten hausser ein (wilche im geliebt)
mitler zit vermeden und den haußzinß da von uffheben und geneissen mogen.
Deß sol er aber jeder zit sin erwelt hauß in noitbawe und erhen halten, die fhar und allen last desselben allein
[125] tragen. Ausserhalb da sich andern einer oder mehe erbgeregtigkeit daran anmaisten, sich daran weldigen laissen oder mit recht sprechen wurden, so soll sin leibzucht in sinen namen vertadingt werden und widderstant geschein half uff sin und half uff deß hausfatters kosten. Sulte aber peticio hereditat
is oder actio universalis vor irgen einem gericht uber alle gutter oder uber die erbschaften under Arsberch gelegen institueirt werden, so sol er gein kosten tragen. Dan der hausfatter moist doch einß mit dem andern inß gemein vertadingen. Und bedunckt mich, das disser bestimpter heusser einß minem neiffen Gotschalck vor sin hantwirck seir wol gelegen sie. Als im kirspel s. Jacob bei dem hauß Weinsberch und sunst nit weit baussen wegs. Es het auch in der nahe und uff der straissen gutte gereumbden, sin bauholtzer dahin zu lagen.
Wan er dan gotfruchtich, verstendich, fleissich, sperlich und from ist, sich durch sin handtwirck od
er andere handlong zu erneren weiß und hat vor eirst die noitturftige wonung und daß tage lonen dem heubt. Auch von wegen fatters und motters etwa
s patrimonii und was in dan got mehe berathen mach, so wirt er wol einen gutten, erlichen heilich kunnen thoin, mit erhen broit essen und meher gelucks gewertigh sin. Mit obbestimpter hausser einem, sampt was ich im weiters in minem codicil (wilch ich principalich mine
nsusteren zu gult im jar 15 hondert 76 den 16 tagh aprilis uffgericht) zu verordnet, damit soll er sich danckbarlich erzeigen und genogen lai
ssn, min testament und insetzong mines erben helfen loben und beschirmen. Wa er dan sinen broder Herman (dem er fruntlich, getreu und behilflich sol sin) wurde uberleben, so mogt er sin nachfolger oder hausfatter zu Weinsberch und min erb werden. Oder ehe het die hofnong vor siner sohne einen die ime gott verlenen wille. Es sol auch vorbestimpt codicil an dissem fideico
mmisso nit hinderlich sin, also das vor ermelt hauß nit under die sex theil gehoeren, noch die uffkompst dar von vertheilt soll werden, so lang mein neif Gotschalck vorg. lebt wie daselbst zu
m sesten vißbehalte
n und erkleirt und ich eitz vistrucklich vißbehalten, erkleirt und verstanden wil haben. Diß min fideico
mmisso sampt allen sinen puncten und clausulen sullen auch uffpfe
rn obgerurtem codicillo inuerleibt von minem erben dem hausfatter zur zit, von minen executorn, minen neigsten frunden, im, Gotschalck selbst, und allermallich fast stede und unverbruchlich gehalten werde
n. Zu dem hab ich mit minem lieben broder Gotschalck so weit gehandlet, das er, sinem tauff patten Gotschalck vorg. zu gutt, her zu gewilliget und des wol zu friden ist. Das er auch bereidt, diß fideicommissu
m mit eigner hant zu underschriben und zu siglen.
Zu verkunde der warheit und leibzugtiger gewissigheit hab ich, Herma
n von
[125'] Weinsberch lic. und fideicommittens, diß min fideico
mmissu
m mit eigner handt geschriben und underschriben, auch mi
n siegel unden dran gehangen.
Glichfals hab ich, Gotschalck von Weinsberch hausmeister, diß fideicommissum angenomen und zu meher stedigheit mit eigner handt underschriben und min siegel unden dran gehangen.
Datu
m Anno d
omini 1579 uff saterstag den 16 deß monats
maii
.
Huc usque tenor fideicommissi huius. Aber ich wil auch, daß min vorg. neif Gotschalck sin theil am hauß Weinsberch und hofs zu Dormagen nemanß verkauffen oder besweren sol, auch daß hauß nemanß vermeden dan dem hausfatter, minem erben zur zit, dan schaffen, daß es gmein unverdheilt plibe vermeit und verpacht werde. Worde er aber hergegen dhoin und nit davon abwichen, so sol daß vorg. fideicommiß dhoit und nitz sin.
Urkunde miner eigner handtschrift.
Hermannus a Weinsberch lic. s. hanc appendicem declarando.
Anno 1579 den 17
maii uff sontag cantate hab ich mit seniorn Scoti von Vincentia bei Padva auß italien, einem friherrn, und Tilman von Ellers frawen uff der Velbach mineß neiffen Gotschalcks meisters m. Dæmen va
n Net teshem zimmersmanß und siner frawen kindt, in der Butgassen wonende, zu sant Jacob zur tauffe
n gehaben. War ein knechtgin. Und hat mir her Scoti uff min beger den namen uberlaissen, das es nach mir Herman gnant ist. Bei diß zimmerma
n lagh herren Scoti concubina zur herbergen, der ursachen hat er sich gepetten, das kindt zu heven. Am dischs saß sie mit gulden schalder gekruist umb daß heubt, wie deß adels brauch deß ortzs war, mit einer samitten blawen rock. Er sclechter gekleit.
Disser Scoti war mit dem duca de Nova terra zu Coln komen, sach gar bleich und hat vil kaler mal uff dem heubt. Er war ein swartzkunstner, dreif wonder dingen an vur den chur und fursten, auch andern zu Coln. Er sagt, man wurde dissen monat maii die stadt Mastricht nit gewinnen, man drif auch an was man wulle und ander dingen mehe hie zu lang zu verzellen. Er reidt teglichs uff der gassen mit sinem lackeien, dolmetschen und dienern, hatz hauß bei der Leibgassen daß ort hauß zu sant Catharine
n wartzs
bei dem
putz gemedet, dar in hilt er hauß. Also war er min gefatter, sprach mich oft uff der gassen an, wan er mir begegnet. Hab uff dissem kindtauff geben 1
goltgl., 1
dall., 1 stoisser, ein siden teschgin, der hevelschen 4
alb.. Da schencken gewest, hat nich wol 1
dall. gekost.
Anno 1579 den 21
maii hat mir Henrich Malmenther van Zulch in namen sines swegerhern Johan Borchartz und Petern van Geller die 10
goltgl. pension und termin prima maii neigstleden pracht und doch nit mehe vor den
goltgl. bezalt als 10,5
mr., wiewol er 10,5
mr. galt, wie in minem rechensboich zu sehen. Ich hab auch von im verstanden, wie Conradt Venth, ir swager, verstorben were. Stait in dem vertrage. Auch Bartholomens Durensis, der gerichtzschreiber daselbst, were dhoit, der mit mir auch vil in disser sachen gehandelt hatt.
Die verschribung helt wol von 8 malder kornß, wa er sinen tag nit helt, so kan ichs so nawe machen.
[126] Anno 1579 den 23
maii joncker Johan Juden vur sich und Cathrin, sin hausfrawe, und jonfe
r Sibillen, ire suster, beide von Liskirchen, den verneuwerten vertrag, eitz
etwas verendert, bes
iegelt. Des und
erschriben war
drin v
ergessen, wie er vorhin gemacht. Vide sup
ra sub a
nno 78 den 14 janvarij. Hab im von die restante termin den annis 14, 15, 16, 17, 18 und aller ander, waß des mehe, gefordert 55
gl. current bezalt. Inhalt siner quitancie
n. Damit dan gesehen werden, waß eigentlich mit im geha
ndelt worden. Dieweil
es nau scharfe
beith sint, wil ich mich des schribens getroisen und den veranderten lesten vertrag copeilich herzu setzen, daß man sich darnach zu halten hab. Dan ich kunth ohn zanck und kosten nit mehe erlangen. Fride war mir am besten.
Tenor des vertraghs.
Nachdem die von Leiskirchen vo
n lan
gen unbedencklichen jaren uff eine
m hauß, neigst dem hauß Cronenberch zu der Hoportzen wart gelegen, 4 rinsche
gl. goit van golde und swair van gewicht jarlicher fharzinsen eigenthumblich und revlich besitz gehabt, wilche jarrenthn disser zit uff die erntriche und tugentsame, frome Catharina und Sibilla, geswestern vo
n Leissekirchen, erblich ankomen anerstorben und de
wl veirt aller lanth und inhalt des schrins, aber der eigenthumb und besitz berurte
s hauses und erbschaft neigst dem hauß Cronenberch eitzo bei den achtparen und hoichgelerten herrn licentiaten Herman Weinsberch und deren eltern seligen rechtmeissich gewesen, wie auch noch
dannenher der edel und erentfestor Johan vo
n Judden
etc. als ehevogt vorg. Catharinen vo
n Liskirchn vor sich und in namen siner haußfrawen swestern Sibillen Liskirchn obg. ursach gewonnen und endtlich vor sich genomen die vorgesatzste
varzinß der 4 rinschr
gl. gut van golde und swar van gewichte von ehegedachten inhabern, dem licentiaten Weinsberch, in bescheiden
goltgl. in golde oder die rechte werde, wie dieselb in zeith der bezalung binnen der stat Coln lauffendt und zalbar sin abzuheischen auß denen vornemlichn ursachn, dweil das schrein und zeit der belagung rinsche gulden in golde und swar gnoig van gewichte clarlich außprengen thette.
Hinwidder aber auch vilg. licentiat Weinsberch, inhaber und besetzer, sich außtrucklich beduncken laissen, das sin elter und ime auß unverdencklich beschener bezalongen præscriptio solutionis angeworben und acquirert, und das er mehr nit dan mit drei marck und funf schillinck rad. gelds vor jedern gl. zu verrichten scholdich.
Ferner exeptive vorgewant, dweil disser stadt Coln verscheidene morge
nsprache
n uff den rinschn
gl. sprechende vistrucklich erklerong vißfurhten,
wie derselb
gl. in der jarlicher fharzinsen bezalt werden sulten.
Dar widder aber der vom Judden replicando gesagt, das die vorgewente prescription zu den kunftigen und unbezalten terminen sich nit erstrecken kunth, wie auch angeregte morgensprach noch uff die alten zeiten, alß das swar gelt ganckbar gewesen, sonder allein vom jar 1475 und zeithero das licht gelt herforkomen
[126'] .
[127] pliben wullen und hinwidder als vorg.. Daß zu warem urkunde, haben wir ein jeder mit unsen eigen handen underschriben, auch angepornen ingesiegel undertruckt.
Dat. ut supra.
Wie nuhe diß bezahlung mit 55
gl. current mit sine
n parcelen bezalt sie und alle alte pensione
n mangelen glich gemacht, wirt man in minem rechensboich fol. 160 uff der ander seithen finden. Und wirt es die besigelte quitanz auch vißwisen, lautendt wie folgt
Copia quitanciæ j. Judden.
Ich, Johan van Judden, als man und mompar Catharine
n von Leisekirchen, miner hausfrawen, dan auch in name
n und von wegen Sibillen von Leiskirchen, unser swester, bekennen untfangen zu haben von dem achtparen und hoichgelerten herrn licentiaten Herma
n Weinsbergh zweilf rinsche
gl., so vom jar 74, 75, 76 erschine
n sint. Auch noch 8 sclechte daler, die unß vom jar 77 und 78 erfallen sint. Wie in glichem noch 6 richtz daler, die unß lauth einem uffgerichten vertrags zu erkant sin worden. Und bedanck mich her von gutter bezalung.
In urkundt der warheit haven ich diß mit eigner handt geschreven und min pitzer her unden getruckt.
Datum den 13 tag maii im jar sievenzich neun.
Ego inferius in quitancia annotani, sic, solut. joncker Judt 55 gl. cur., damit sullen auch die zwein rad. gl., die er an schutzen vißgeben, verricht sin.
Actum Anno 79 den 23 maij.
Item von aller weiter handtlung wirt man etliche zittel bei ein gebonden finden. Die mach man verwarn und wa einich irthumb kunftich uffstain worde, so mach man sulchn bericht uffsoichen. Der irthumb hat lang gestanden, war frohe, das ich nachgelaissen und so vil bescheidtzs gemacht, die widderparthei was mer zu hart und zu uberlegen dißmal.
A. 1579 den 28. maii uff himmelfarttag ist zu Antwerpen ein romor von wegen der procession untstanden. Erzherzoch Mattheis hat sie erleubt und der prinz widerraten. Wie man aber anfinge umbzugain, worden die ketten gesclossen und flohen die geistlichen in kirchen. Doch weiters geschach dasmal nichtzs ubels.
Anno 1579 den 28
maii hat man zu Weinsberch bloit gelaissen. Min broder und sin hausfraw, min neif Herma
n Weinsberch im lincken arme in der lefer adern, Peter va
n Winsb
erg und Enna, sin husfraw, Billa die macht, Gotschalck va
n Polhem.
A. 1579 den 29. maii haben sich zu Mechelen die catholischen und Calvinischen geheufet. Und der catholischen ist fast mehe gewesen, haben die andern gepetten hinwech zu zehen ohn einige irtumb oder schaden irer gutter. Also sin die calvinische burger und soldaten mit weibern, kinden und gutteren meistteils uff Antwerpen, die uberigen, wa es innen geleibt, zugezogen. Und man sagte, die von Mechlen weren den Malecontenten zugetain, wulte(n) aber deren, noch des von Parma kreichfolk nit innemen, dan sich und ir stat selbst bewachn und verwaren. [127'] Groisser uffroir war auch umb disse zit in der stat Herzogenbosch gewesen. Die principal anstifter warn m. Henricus Agileus, Aernt Jeronimus van Kelst, Derick van Aritssen und andern mehe, wilche gern alle geistlichn aus der stat vertriben, und ein besatzung ingenomen und mit gewerter hant gegen einandern gestanden und gestritten. Doch zulest haben die catholischn oberhant genomen, das die uffrorer mit irem gutt uisgewichn, die von anderer religion, die still wulten sin, in der stat pliben, sich beiderseitzs versworen, kein besatzung, dan mit bei(der) willn inzunemen. Hievon haben die von Herzogenbusch ein truck laissen uisgain, darin sie allen verlauf erzalt.
A. 1579 den 30. maii umb disse zit ist den von Mastricht ir bolwirk zersprenkt, ire mauren der erden glich an etlichen ortern zurschossen, das der strassen von den schussen zu sein erscheinen berg, und kätzen darvur uffgeworfen. Dargegen die in der stat rautmeus uffworfen und frei gegen einandern schossen in die stat bis uff den markt, etliche fentlin inleifen und zuruck gesclagen worden. Haben auch etliche groisse herrn und heubtlude darvor erschossen, ein gegen den andern undergraben. Die in der stat (sin) vilmal uisgelaufen, (haben) viel ersclagen, auch als schaden erlitten.
Anno 1579 den 30
maii hat mir min neif doctor Tilman Ordenbach viß Straßberch geschriben, wie sie da selbst die catholischen mit gewerter handt vor den
catholischn kirchen hilten. Die ursach hat er mir nit vermelt, dan ob man da wol die auspergsche religion im swange biß her hat lassen gaen und die catholischn darneben gelitten, so kan ich nit wissen, warumb sie eitz viß iren kirchn gehalten worden.
A. 1579 den 31. maii uff sontag vor pingsten, als nuhe die keiserliche commissarii, chur- und fursten, zwischn den koninkschen und Statischn ein weil zit an- und abgehandlet und daran war, das man sich zu beiden seiten erkleren sult, hat man ohn allen zweifel uis guttherziger meinong, ein procession, das gemein gebet umb friden zu erlangen uff dissen tag angesclagen mit dem hilligen sacrament und den funf patronen kassen uis dem dom zu sant Marien zu tragen und widder in den dom. Und ist also zugangen: Es hat ein rait zu jeder cassen zu holen funf oder sex par raitzpersonen verordnet. So bin ich mit verordnet, s. Severin zu holen. Und sin die burger von allen gaffeln mit iren heubtleuten ins harners verordent uff die veir warden. Wie wir s. Severins kasse mit erwirdicheit geholt und der gefolgt, haben die beide stiften s. Georgen und s. Severin vorgangen. Die scheffen Severini solten sie getragen haben, wie von alters, so hatten sie doch ander burger mit langen [128] rocken bestalt, die sie trogen. Und vil tortzen gingen forhin. Als man vor s. Catharinen und sant Johan zu Carmeliten quam, war an jedem orde das hiltumb uff zugeruste altaren herlich gestalt und roicherden an jedem orde. Zu sant Johan groisten sich s. Severins und s. Antoninen cassen samen, gingen dreimail umb einandern. Die monchen zu Carmeliten stunden hoich widder irer kirchen uff der strassen mit iren chorkappen und lesrocken. An der Sternegassen widder dem Roisenboim, da war auch ein altar van s. Cecilien zugerust. Da quamen sie mit s. Albinskassen und iren herrn uff die vorige maneir ungeferlich. Do trog man beide cassen fort. Und stunde(n) die Augustiner, wie die Carmeliten, die von s. Peter mit irem hiltumb gegen dem borghoffe, die von sant Antonis an der Schildergassen orde. Da, dunkt mich, wirt sant Evergislus-cass darzu komen sin mit iren herrn, von den melern getragen. Die von de(m) klein s. Mertin haben mit irem hiltumb auch da irgen gestanden, item die von sant Albain bei der Hellen fort, die Crut(z)broder auch fort, item die van s. Columben an der Brucken, item die von sant Laurenz am Salmanach, item die Mi(n)derbroder an der Bottegassen irgen, item die Prediger an der Hohersmitten widder der domprobsteien, also fort in den dom. Da sin do auch die zwa cassen (gebracht), sant Agilolphus von den bontworter getragen und s. Cunibertus von den scheffen zu Nidderich. Wie das tuschen wegen zugangen, hab ich nit gesehen. Alsdo haben ausser dem dom die stifter vorgangen mit iren scholern, crutzen und monchen sant Pantaleon, und sint die cassen, gleubt, in disser ordnong gefolgt: eirst s. Evergislus, s. Agilolphus, s. Albin, s. Cunibertus, s. Severinus, stain doch nit zu fast uff disse ordnong. Es sin die tortzen von allen gaffelen, eins raitz, des domcapittels, des churfursten vorgangen. Darnach hat der weibischof das h. sacrament getragen; zwein rentemeister uis-, zwein burgermeister in geleidt. Und sin glich nachgefolgt archiepiscopus Rostanus, legatus apostolicus, mitz, der churfurst von Coln im chorrocklin zur rechten, der churfurst von Treir zur linken. Dissen sint gefolgt der bischof von Wirzburch mitz, der duca de Novaterra uff der rechten und der herzoch von Arschot uff der linken seiten. Darnach drei burgermeister sin dissen gefolgt, her Liskirchn, her Kannegeisser, her Maess. Darnach sin dri und dri von den chur- und furstlichen besten reten, darnach drei und drei von dem rait und besten raitzpersonen (gefolgt). Item der fursten adel und jonkern moisten neben den fursten gain, die diener, gekleitte, neben einem rate. Und Under Helmscleger stunde widder hiltumb, uff dem Altenmart am porzgin die von s. grois s. Mertin mit irem hiltumb und zerat, an der Lintgassen die von s. Brigiden. Also ginge man uber den Heumarkt und Malzbuchel zu s. Marien in Capitolium. Da wart das amt der missen demodich gesongen. Und darnach worden alle cassen widder vur dem h. sacrament in (den) dom getragen und von dannen widder in ire kirchen, wie zuvor gesagt, das es [128'] seir spade wart. Ein rade ginge aus dem dom, da kreich jeder raitzman, ich auch darzu beroifen, 4 raitzeichn presentz. Und die burger hatten die strassen im harners uis und in besatzst. Und war ein grois folk vorhanden, und ginge dannest gar still und zuchtich zu, das kein unraue da widderfore. Disse cassen hatt man vom jar 1551 nit getragen, do der Franzois in Deutzschlant zouch. Da befor sall es ungeferlich anno 1524 beschein sin, dess mich wol gedenkt, doch wost das eigentlich jar nit. Und disse tragt wart vil geprisen von den catholischn, die ander swigen still. Und man was vil guttes erwartende. Disse reis wost man nit wol, wie es die leste reise was zugangen, allein hat min gnedige fraue van s. Cecilien den besten bericht hievon in schriften, ander geistlichn wenich.
A. 1579 den 31. maii, als die vorg. procession und gebet zu Coln gehalten worden, ist zu Antwerp ein groisse uffroir gewesen, das man alle geistlichen in schiffen gesatzst und uis der stat gefort und sunst vertriben, bei 80 fendlin burger gemonstert, die wol gerust waren. Sulten, wie man sagt, zweimal hondert tusent gulden ingewilligt (haben), zu contribuern, Mastricht zu erretten und zu entsetzen. Darnach uber wenich tage hat man die pastores, die Michaelsherrn und etliche andern widder inkomen laissen, andere nit, die jonfere-cloister in rauen gelaissen, auch einen vertrag tuschen catholischn, Martinisten und Calvinisten uffgericht, die man mitlerweil leiden sult, auch ordnong und mais geben, wie sich jeder gegen den andern mit iren graften, taufen, predigen, kirchen halten sulten und daruber man und richter irer clagten und zanks gesatzst, wie ich disse ordnong in truck gelesen hab.
Anno 1579 den 1.
junii hat der hertzoch de Nova terra des konincks von Hispanien den keiserlichen commissarien uff dem Quatermart ein schrift voll artickulen uber geben, wolche kurtz darnach in truck ausgangen. Wie der koninck gegen der staten ubergeben schrift nit gedachte vil zu disputern, dan wolt ohn verzogh sich selbst fatterlich und gutwillich anpieten, waß zu eingikeit, friden und wolstandt aller siner vasallen und underthanen mogt gedien. Und ist der effect der articulen wie folgt.
Erstlich solten alle verlauffens handlungen vergessen und vergeben sin, dargegen nicht vorgewant werden uff straf des fridbruchs.
Zum andern gelobt der koninck, die landen bie allen iren privilegien, rechten, gewonheiten und freiheiten zu halten, wie sie bei zit siner inhuldung gewesn.
Zum 3. wil der koninck gepieten, allen vißlendischen zu beiden seithen bestalten kreichsluthen viß dem landen zeihen den inheimischen abzudancken und nodige besatzungen mit landtsaissen zu versehen.
Zum 4. sullen sich die underthanen zu irer kauffmanschafft, narong und rawen begeben und die waffen in allen landen und stetten nidergelegt werden.
Zum 5. sollen alle newe ungewontlich zol, imposten, steur schatzung abgeschaft, es wurden dan nit rhade der stetten etwas pliben.
[129] Zu
m 6. die friheit deß gewerb angerichten in allen stetten, durfer, marckten, haiffen, stromen, brucken.
Zum 7. sollen geistlichen und weltlichen, auch der prinz von Vranien, restitueirt werden in allen guttern titula und action, unangesehen einiger alienation.
Zum 8. also auch zu restituern in beneficien, werdigkeiten, regerongen, ampten, deinsten visserhalb, die widder daß fatterlandt etc..
Zu
m 9. das nemant zu regerung der p
rouincie
n, steden, casteln heubtluten, rethen gesatzst, dan naturlich
landtsafn, so disse artickel zu underhalten sweren sullen.
Zum 10. sullen alle gefangen ohn gelt und ranzoun loßgelassn werder, es were dan bezalt oder gelobt.
Zum 11. sol der graf von Buren, deß princen von Vranien son, in sin landen komen und allerding restitueirt werden, auch die regerong uber Hollandt, Selant, Utricht haben.
Zum 12. sulln alle mandaten, ordnung, satzumg von ertzh. Matthes und den staten uffgericht pliben in kraft, was nit deß konincks person reserneirt gewesen.
Zum 13. auch die oberk__ten in stetten oder amptludt van in gesetzt.
Zum 14. soll die catholische apstolische romische religion in allen den Nederlanden geubt und geleirt werden.
Zum 15. Dem der catholischen religion nit gnogt, sol 4 jar frei bliben sitzn still ohn uffroir, sin gutter darnach zu vereusseren durch sich und andern zu gebruchen und viß dem lande zehen, er wolt dan catholisch sin.
Item zum 16. soll die reputation authoriteit gehorsam, geregkeit ernuwert werden.
Zum 17. Zu der gemeiner regerung aller prouincien soll der koninck einen princen oder princesse viß irer mgt geblode setzen, nach recht, priuilegien, gewonheit und diß edicti zu handlen.
Zum 18. Dissen generaln gubernatorn sulln alle stett, festung, geschutz, wapfen, schiff zu beschirmung deß landt ingerumet werden.
Zum 19. Waß biß her von deß konincks patrimonio, zollen und schatzung untf., sol dar bei pleiben, doch das es hinforter nit mehe geschehn sol.
Zum 20. Alle tractaten zu Genth, der staten union und edict, so dissem nit zu widder, sullen in kraft pliben.
Zum 21 sullen die staten von allen verbuntnissn abstain und sullen in dissen tractat die koninckin von Engellant und Alanzon begriffen sin.
Zum 22 sollen der pabst und keiser alß mitler ersucht werden deste faster dissen friden zu halten.
Zum 23 erpent sich der koninck mittel eidtz zu beturen, zu underschriben, zu siglen und in forma edicti perpetui zu publicern et ad acta zu registreren.
Zum 24 sullen die staten hinwidder sweren und verschaffen, dissem allerwegen zu geleben.
Und leiß sich am ende der hertzoch de Nova terra disses anpieten, des konincks sulle von der gansser welt gelobt werden allen staten und underthainen nit abzusclain dan nutzlich und mit freiden anzunemen sin.
Sub dato anno 79 den 1 junij.
Es war vil sagens, warumb diss schrift in Coln getruckt und der Staten schrift nit auch ausgangen were oder zu trucken gestattet.
Anno 1579 den 3
junii hat man Eu
æ von Boichem ire funf daller fharn, jed
er zu 52
alb., wilche sie termino pingsten uff der scholen s. Jacob uff dem Weitmart hatte, mit 100
dall. abgeloist und die schoil gefriet da von, wie daß im schrin zu Arsberch in lib. veteris port
æ, a
nno 79 d
er 3 junii wirt ader vor dri od
er veir jaren stain. Disse 100
dall. waren vo
n der alter moen Trine
n, widwe
n Johan von Lenneps, herkomen, dar vor man ir 13
dall. jars alle monat 1 daler lifzucht verschriben solt.
[129'] Anno 1579 den 2
junii ist herrn Melchior van Mulhems alten burgermeisters hausfrawe vo
n dem geschecht Pastor in der Bottegassen gestorben boven muren in irem wonhuiß gegegen
s. Mertin kirch seir nach in der Portzn. Ein alte frau vo
n 76 jaren. Zu den augustinern begraben. Es warn umb diß zit noch dreierlei verscheiden gesclechten in Coln, die Pastoir gnant. Vor wenich jarn hat man gesagt, es seissen drei Pastoir in rhade zu Coln. Und daß was also war.
A. 1579 den 4. junii zu 4 uren am morgen quam ein heuwage zu Bruissel in die stat farn, darin waren etliche verborgen, die namen die porz in. Und quam der von Egmont also in die stat, das er das raithaus ingenomen. Der Staten heubtman, einer de Templis, eilte uff das hoff, nam den in, die burger den mart und stalten sich allenthalben dapfer in die gegenwer, das die burger meister worden. Und geriete die sach zu eim apontemant, da der von Egmont gnade erlangte und van dannen zouch. Daher die groisse vom adel bei den stetten seir verdagt worden, besonder der von Egmont, der den Malecontenten sult zustendich sin.
Anno 1579 den 6
junii ist Conradt Eck, der biß herzu noch deß gefenckniß halber vißpliben, dissen tag von Dutz her uber zu Coln uff pingstabendt in komen. Und ist in siner verstorben motter hauß hin ingangen, nit wol fertich gewest.
A. 1579 den 7. jun. uff pingstach sint die beide, der churfurst von Coln und bischof von Wirzburch, mit der station im dom rontumb gangen.
A. 1579 den 8. jun. sint beide churfursten von Coln und Treir bei dem herzogen de Novaterra zu gast gewest und der herzoch widder zu innen, der von Wirzburch und Arschot, auch die andern, der von Swarzburch, ab und an, einer zum andern, und glichewol umb disse zeit vor und nach zu rade uff den Quatermart gangen.
A. 1579 den 10. jun. ist die eirste newe glasfinster, so ich in namen der erbgenamen Christian von Weinsberg und Sophien Korth vor zwien jarn befollen zo machen, dissen tag eirst zu Dormagen in die kirch gesatzt. Fatter selich knehet mit sinen 4 sonen, motter selige mit iren 7 dochtern mit iren schilten vor sich. Dutz und Ordenbach wapen staint auch drinnen.
Disse finster haben wir unsern eltern zu gedechtniß dar hin laissen setzen, dweil mir das erb da haben. Ob emanß da hin queme va
n iren nachkomen, das er irer gedencken und gott vor si pitten wolle. Dan es waß noch die meinong und ansclag, das man das gut zu Dormagen unvertheilt wolt laissen,
Von miner motter eltern stunde auch ein epitaphium steinen uff der kirchoffs muren daselb; ware a. 1534 dahingesatzt, war auch ein gedechtnis irer, das uns gnoiglich ist anzuschauen.
[130] A. 1579 den 10. jun. ist das stetgin und scloss Bedber von graff Adolphn von Nuwenar, erfvagten zu Coln, ingenomen. Das ist also gescheit. Wie graff Herman van Nuwenar und Mors vor eim halben jar verstorben, hat der graff von Reifferscheit dem von Parma gedeint, der hat Bedber mit 200 ruter ingenomen und gesacht, er heische Reifferscheit, Bedber sie der von Reifferschitz stamgut und haus. Aber graff Adolf van Nuwenar vorg. hat graff Hermans rechte swester, die widwe van Horn, zur ehe, von derwegen, wie ich bericht sin, nam er sich Bedber an, heisch es uff, und sagt, es were vorhin ein von Reifferscheit an einen van Nuwenar bestadt, der were Bedbar mitgeben mit dem beschide, das es des van Nuwenars manlich stam, so lang der duret, behalten sulte, bis uff die leste ein frauperson van Nuwenar, die mocht mit sesstausent goltgulden abgeloist werden, eher nit, so queim es den van Reifferschit noch nit zu. Nuhe was graff Adolf jonk und modich, nam sinen swager, den graffen von Embden, zu hilf, bracht ruter und knecht zuwegen, zeugt vor Bedber, heisch das haus uff und wie im das geweigert, wart einer vom adel, von Ninenhem genant, daruff erschossen. Und als des van Reifferscheit husfrau sich ellendich anstalt und er ubel zur wer gerust ware, hat er das scloss uffgeben und ist von dem von Nuwenar uff Alpen gefort, gefenklich da gehalten. Der churfurst von Coln war da lehnher, der hiltzs mit dem von Nuwenar, der furst von Gulich war gewaltzher, wolt nistz ohn sin hilf da etwas gestatten. Es waren auch vorhin vil tage zu Bon gehalten und nit ausgericht, entlich vertrog sich graff Adolf mit dem fursten van Gulich und Cleif, das graff Adolf und sin hausfrau mit der graffschaft Mors zur leifzugt und der herzoch, als van Cleif, vur einen erfherrn der graffschaft van Mors belenet worden, also das die graffschaft van Mors nach disser leibzuchter doit an das herzogdum Cleif erflich fallen sall. Als diss gescheidt war, sach der furst van Gulich durch die finger und gestatte dem von Nuwenar die execution gegen Bedbar. Also hat graff Adolf Bedber nit ohn groisse kosten und fintschaft der von Rifferscheit ingenomen. Der dechen zu s. Gereon, einer von Reifferscheit, war gar unmodich darumb, sint aber Bedbers voreirst quit. Und sitzt der von Reifferschit noch gefangen, wil geinen urfreden doin.
A. 1579 den 12. jun. umb diss zit, sagt man, hetten die von Gent in Flandern und die von Deventer ire geistlichen uisgetriben, auch etliche kirchen spolieirt und verstoret.
Anno 1579 den 15
junii hat mich mi
n neif her Ordenbach, dechen zu Wormß, zu gast gelad
en und die letz samen getroncken in siner motter hauß, dan er moiß hin uffzehen.
[130'] Anno 1579 den 21
junii uff s. Jacobs gotztragt, als ich den pastor mit dem hilligen sacrament hab helfen umb das kirspel leiden, bin ich zu sant Anthonis den mittag gangen, dar hin mich der pr
æceptor geladen. Vor zwenzich jarn plach ich alle jar da hin zÿ ghain, aber der alte pastor hilt darnach alle jar kirmiß sant Jacob und hatte die kirchmeister zu gast, da von wolt ich nit sondern und leiß mich der alte preceptor drumb ungepitten. Dieweil aber eitziger pastor die kirchmeister nit lode und der preceptor und ich unsem scholmeister samen ein kindt gehabe
n und mich eitz geladen, wolt ich nit vißpliben und die alte possession widder innemen. Und ginge drumb dahin uff die kirmiß.
A. 1579 den 25. jun. hat mich ein gutter frunt und min gaffelgnois, Cortevilla gnant, zu gast geladen in sin wonhaus uff der Briderstrassen. Disser was ein burger von Antwerpen von seir guttem gesclecht, war von gutten sitten und habselich genoich. Hat Brunink, des princen van Uranien secretarius, und etliche edlen uis Hennegaue zu gast und machten kuntschaft und fruntschaft. Und ich verstunde wol, das sie den konink von Hispanien nit erkennen wulten, darzu ich nit(z) sagen wolt. Brunink war auch unlustich uber einen rait disser stat, das man dem duca de Novaterra so vil hauffirten. Ich sagt, man beweisen jedem fursten und hern hie sine ehre, were neutral.
A. 1579 den 21. junii ist min broder und ich mit den Neusser hinabgefaren uff Dormagen von Zons zu gain, haben unse beide neiffen Herman und Gotschalck van Weinsberch und Lisbet die magt und proviande mitgenomen, wolten uns einmal verlustern, dan waren an eine jar beide nit uis der portzen vil komen, hatten auch ein fesgin weins mit. Mir sprachen in Zons bei unsem neiffen Johan Korten dem wirde zu, bescheden den zu Dormagen. Da sagen wir die neu kirchenfinster, so mir neulich dargegeben, ___
und hatten da den pastor, die alt tolnersche, den tolner Krain und unsen halfen zu gast, auch Johan Korten unsen neiffen van Zons, waren frolich und schafften auch etwas zum friden uis.
Irstlich heischen die kirchmeister zu Dormage
n 2 quarten weinß, die haten min suster Merg und swager Dutz nit willen geben, derhalb unß gutter zu
m theil in verbot
zu lagen vurhabens waren.
So wulten mir nuhe dissem zanck vorkomen und allen bericht innemen und den irthumb richtich mache
n, so vil unß moglich were, dieweil es wol
[131] ein geringe erbgeregtigkeit antraff, noch ware frede nutzer dan hadder, dar auß ungunst und schade untsteit. So begerten mir zu horen und zu sehen, war von die kirch die 2 quarten weinß jars gebe. Und es pracht unß der neu pastoir einen zittel vor, dar in der kirchen inkompste mit parcelen stunden. Under anderm stunde, item Tolners erfen 2 quarten weinß __ 6 moi
_en in einen stucken im Krefelde uff parsch abendt. Weiter stunde nit dar sie ducht mich, hatten auch keinen andern bericht. Min broder und ich kunten dem nit groissen glauben geben, dan mir funden sulche
sex morgen in zwien stucke
n in unsem register nit. Aber Gorde, unßer alte halfen, sagt, es hetten wilant Herman Korth Tolner und Greta Baichmans, unse hergin und frugin, 6 morgen in zwen stucken, der jeder ein 3 morgen gehalten, besessen, die 6 morge
n weren nach irem doede in 4 theil getheilt. Der hetten mir 1,5 morgen alß die Weinsberger, ite
m die Korten van Woringe
n auch 1,5 morg
en, it
em die Koppens erfen va
n Ichendorp auch 1,5 morgen, item Wilhelm Korthn zu Dormagens erben auch 1,5 morgen. Also hette er in unser pachtung zu
m veirthen jar 2 quarten weinß uff parschabent in die kirch moissen geben und uff ein ander jar die an iren biß zu
m veirthen jar. Alß mir
dissen bericht angehort, wusten mir unß nit vil zu weigern, haben
12
alb. vor 2 quarten de anno et termino pasch
æ a
nno 79 bezalt und daß den pastor inß register laissen setzen, das mir zum veirthen jar 2 quarten bezalen wulten uff parschabent, were alle jarß 0,5 quart winß. Daß neigst jar und zweite, dritte jar mogt Johan Kort zu Worringen, Dreiß, der wirt zu Dormagen, Peter Schatz zu Coln, so eitz die drei 1,5 morge
n auch thoin biß inß jar 83 und fort zu
m veirthen jar. Und ist disser irthumb also verglicht. Ich habs in unß inuentariums boich, das zu Dormagen licht, ingezeignet in frisser gedechtniß, da nach es clarer stain.
Zum andern haben mir mit unsem neiffen Johan Korth, zu Zonß wonende, den lesten junii von wegen des halfen morgens oder drifirdel landtz unden an der obersten gassen hinder Brunß hafrecht, daß mir in unsen neuwen kamp gezogen, verglicht, daß er es unß uff magdalæ abermalß vor 6 marck erflich zu erfpacht colschs geltz vißgethain zu behoif einer memorien in der kirchen Zonß jarß zu halten und hat unß die loese mit 50 gl. current wan unß geleift gestattett. Unsser motter scholt haben mir gegen die restante unbezalte jarn der 6 marcken gegen einandern thoit und glich gerechent und compenseirt, daß ein parthei der andern uff diß stunde nit schuldich bleiff. Und soll die 6 mr. Anno 1580 termino magdalene den kirchmeistern Zonß eirst bezaln.
Diß hab ich also eilens mit sampt der fundation der memorien in die feder bracht. Und begert, er, neif Johan, wult es underschriben. Daß, sagt er, hett kein noit. Man dranck mit im, dem tolner Kram und alter tolnerschn die letz, daß es also bleib stain, dieweil sie unß daß geleide biß an das schorn zum Nuysser schiff deden. Ich sagt, ich wolt im die memorien und allen verlauff untwerpen und zu schicken und, wan erß underschriben, ingrossern laissen und mit unsers seligen fatterß siegel besiegeln. Deß war er zu friden, aber als ich daß folgens gethain, hat er sich geweigert. Ist seir unstanthaftich und draletich, hat doch von minem broder schollen, daß er zu foeren ist. Hie von soll man doch hinder mir daß concept fort allen bericht deß stuck landes bei ein andern gebonden finden mit sinen missiven, dar nach hat man sich zu richten.
Mir haben auch viß der alten glasfinstern, die zu Dormage
n gestande
n, inhalte
nt ein knehendt ritters biltgin mit eim foegel im schilde, mit nach Coln genomen, in meinong, daß zu gedechtniß
[131'] in ein glasfinster uff der korn leuffen zu setzen laissen wie beschein oben im hauß Weinsberch, da es hin gesatzt ist folgens den 18 julij. Und hab von der finstern zu Dormagen in die kirch gesatzt eitz a
nno 79 den 21 julii bezalt 16 gulden current. Mir sint van Dormagen den lesten junii zu Coln ankomen mit dem nuisser. Und jeder van unß beiden verzert 4
gl., 5
alb. ohn gmein speis, ite
m 2 scheffen koichen da verschenckt.
A. 1579 den 29. jun., uff sant Peter und Pauli, hat der von Parma Mastricht mit stormender hant ingenomen. Die Deutzschn haben den storm erhalten. Ist doch etwas in eim kleinen stilstant mit behendigheit und listen erobert. Und mogen ungeferlich, wie man sagt, 300 man, die sich in der gegenwer finden laissen, sunst nemans mehe van mannen oder frauen (umbkomen sin). Man sagt, etliche weren die bruck ab in die Maes gesprongen, doch nit vil. Die burger, lantsassen und lantzknecht, so drin gewesen, waren vur und nach meistteils in den uiszugen und stormen pliben, das sie verswecht waren und nit stark mehe genoig widderstant zu toin. Sie haben sich ubertrefflich wol in der stat gehalten, wie daffere ritter und kreichsleut gewert bis zum utersten zu, alles unverzagt versoigt, das die viant selber bekennen moisten, sie hetten sich angestalt, wie die alte Romer und uiserwelte kreichleut. Und hat der konink disse stat deur gnoig moissen hoelen, auch nitz gespart, kosten, krut und loit, damit sie nit mit schanden abwichen moisten. Die stat hat man geplondert, die leut gefangen, ranzount und geschatzst, damit erlaissen und sie zu dem iren und irer narong widder komen. Mit dissen Mastrichter(n) haben vil leut mitleiden gehat, das sie von den Staten nit untsatzst worden, dweil si sich so lang gehalten. Aber es mogen die Staten das nit fillicht kunnen toin umb uneinicheit der Malecontenten, so under innen untstanden. Die koninkschen haben wol gemeint, einen schrecken zu machen, das sich ander stet und landen ergeben sulten haben, aber sie sint vil mehe verhartet. Also das man auch sagen wil, das der ursachen die artickel des fridens, von dem herzogen de Nova-terra in des koninks namen angebotten, neit stat und folg im lande wolten gewinnenich hab ein gemailt
taflin dar uff stunde ein jonfrawe (solt masteir__)
mit zweien wapen von Lutgin und Brabandt gemailt, die sich beroempte tr
ove beiden herrn zu halten und daß die noch nit uberwonden were. Diß taflin hat ich under der belegerong uffgehangen, aber sie waß eitz gnoig uberwonden. Diß waß die eirste zeitong die ich zu Coln vernam do ich van Dormagen komen ware.
Anno 1579 den 30
und lesten junii ist mir der keller in eim zinßhauß uff der Bach, dar in min neif Goddert van Ichendorp wonte, ingefallen, daß gansse estrich, der boden vom ganssen vorhauß, dan die balcken waren faulle, waß auch widderwertich gluck und schade, moist dencken, das es widder gmacht wurde, wie wol ich deß hauß nit genouß.
Anno 1579 den 30
junij, den lesten junij, ist ein urthel in sachen Jacob Voißn und Agneisn Wolfs eluthn, erben am haiff, einß und mir am andern theil in causa desertionis von dem licentiate Casparo Eller, dechen zu
[132] zu sant Cuniberts, deß h. officials commissario, und sinem assessoren doctorn Schenckio und l. Medendorpio ergangen mir zu gegen widder alle min hofnong. Dieweil die sach in ca
usa appellatio
nis 10 jar gehangen und mir dubia die auch resolueirt
communiceirt waren. Nuhe ich moist wol gedolt tragen. Aber daß urthel waß noch nit geschaffen, das einige parthei zu
m ende der sachen damit kunth gerathenn, eben alß solt man von neweß anfangen. Were die sach desert erkant, sult deste balder zu
m vertrage ursach geben haben, dieweil sie die widderparth doch hett appelleren mogen. Aber es stait geschriben, salutem ab inimicis meis, daß ich gmeint, es sult min ungluck sin. Mach mir oder minen erben groislich helfen, uff eine
n andern wegh, nemlich umb der pfeen willen
im testame
nt miner hausfrawe
n und meiner begriffen
n, wie anderßwa da von zu vernemen.
Wil daß liebe urthel, dar uber der her commissarius Eller so vil jar gesweist, hernach verbotens setzen.
Tenor sentenciæ.
In causa appellationis, quæ coram nobis ex commissione r__di et egregii domini officinalis archiepiscopalis colonien. per et inter magistrum Rutgerum Horst tutorem seu curatorem prolium minorennium honestorum quondam Jacobi Voiß et Agnetie coniugum appellantem ex una nec non consultissimum virum dominum Hermannum Weinsberch jurium licentiatum appellatum ex altera partibus pendet indecisa visis diligenter actis illisque repetito examine ponderatis de infrascriptorum dominorum assessorum numerorum consalio et assensu decernimus et declaramus appellationem anno minoris numeri sexagesimo nono mensis junii die vicesima prima interpositam minime fuisse desertam neque fatalia hactenus cucurrisse aut lapsa esse, et quatenus lapsa censeri possuit extunc suprascriptum tutorem seu curatorem eiusque minorennes aduersus lapsum eorundem ex causis apud acta relucentibus restituendam fore de jure prout restituimus, expensas de super factas compensantes, et insuper qualitate et circumstanciis huius causæ et personarum attentis undetur nobis expedire ut artculo gravaminis omisso in negocio principali procedatur, in quem casum utraque pars summaria repetitione articulorum negocium principale concernentium prævia ad litiscontestationem et probationes procedere, vel saltem se desuper infra dies octo apud acta declarare poterit.
Casparus Eller l., decanus s..
Visis atque iterato examinatis huius causæ actis necnon matura causis repetita cum r__dis et clarissimis dumis commissario et assessore deliberatione argumentorum collatione p__uiis.
Wernherus Schenck s.s..
Jacobus Middendorpius similiter s.s..
Ob ich nuhe wol ubel mit dissem urthel zu freden war und sorge troge, ich gewonne oder verlure ich, wurde mineß alters halber der sachen gein gewunscht ende kunnen machen, ich appelleirte oder appelleirte nit, so hab ich vil und manche gedancken gehabt
und gezweivelt, ob mir gerathen were zu appelleren oder nit. Ich duchte, die appellation va
n dissem urthel sult mehe den p
rocuratorn und schriber nutz sin dan mir. Auch sult es vißschattern, dieweil ich appelleirt het, die sach were uff miner sithen verloren, so doch das urthel nit die heubt sach dan die desertion allein antraff. Und damit auch dannest nit alles stilswigendt die sach hintribe und etwaß gehandtlet wurde, hab ich inwendich 10 tagen ein
[132'] zittelgin bei dem prochocol personlich ubergeben dweil ich keinen procurator in der sachen eitz hatte noch umb der kosten willen haben wulte, und in sulchem zittelgin die nuiliteit und nigtigkeit des urthels angezogen und lauth das zittelgin wie folgt
Lunæ 6 julii anno 79 ad prothocollum.
Cum proxime r__dus dominus lic. Eller decanus et commissarius prætensum quandam sentenciam protulerit et in fine eiusdem partibus super præindiciali aliqua additione octo dies se declarandi statuerit, hinc ugo Hermannus Weinsberch lic. et appellatus ad prothocollum allego illam sentenciam p__rsus esse nullam prout svo tempore ostendetur, quare intuitu nullitatis nullam facere declarationem teneor, sed utraque pars id faciat quod sibi de jure licere et expedire putet, hec parti aduersæ intimari et in actis assignari peto.
Salno, etc..
Anno 1579 den 1
julii ist Goswin Ketwich, ein Offerma
n s. Georgen, vor den carmeliten geborn, min scholgesellen, von den allereirsten ein, gestorben und zu Frawe
nbrodern bei sinen fatter begraben. War sinß alters von 65 jaren ungeferlich, ein gut menlin. Wonte, wie er starb, uff der Drencken an d
er Bulgassen orde.
Item den 4. julii starb min swager Arndt Mynau goltsmidt neben der Goltsmidt gaffelen, ein klein menlin wonder gerade. Hat moen Gote Barß, der beseherschen suster und miner zweiter hausfrawen nicht haistich. Und wart s. Laurentz begraben.
Item 6 julii starb die hausfrawe mines alten procurators Theodorici Sutorii eines kindes, daß si von irem newen eheman dem licentiato Holtzwiler hatte. Disse war noch ein jonge schone frawe. Ich war ir auch noch van wegen irß manß schuldich, waß das ist, mach mit iren erben glich gemacht werden.
Anno 1579 den 3
julij, nach etlichen entscheido
nge irer irthumbe
n, haben der beseherschen Alethn Barse
n erbgena
men in der Bottegassen zu der dheilung
nen gereider und ungereider gutter geeilt und sin scheff
en, procuratorn und frunde uber disser dheilonge
n gewest. Irer horten 4 dar zu, Conradt Eck, Agneß Hasselborns, Tringin Merhins fraw und Wynandt zu
m Schiffs dochter. Deß baren geldes war nit vil vorhanden aber sunst wol 91
mr. an silberwirck, vil ringe und frawen klei
nater und kleider, vil bedte und seir groiß vorrhade von linen wirck und linen toich. Es waren auch fast renthbreiff, sunst war kein erfgut mehe da, dan daß hauß Aich in der Bottegassen, daß waß Conradt Eck im testament uff 2 tusent daler gesclagen, war eitz wol 4000 wert, im moisten aber die zwei tusent abgain gegen deren andern renthbreif und man sacht, er hett noch zu dem hauß an renth kregen 900 daller, weiß
es nit vur war. Sunst hatten im die andern alle quidt gescholten, waß er vorhin wegk hatte, deß seir vill war etliche tusent. Die andern hatten auch etwas hin weck. Und war vertragen, waß
[133] jeder hin wech hette, sult er behalten, daß sie also am hohen gericht verwaren laissen. In aller disser handlung und dheilong hat sich min suster Sibilla nitzs vernemen laissen noch des begert als were es ramspodich gutt, besonder dieweil Conradt Eck ein verdoner war. Wiewol etliche meinten, dieweil Conradte
n Eck disser fhal gefallen, solt sie zum cratz gek
erffen und sich angeben haben. Aber hat wenich hofnung zur besserung an im. Wol derhalb lieber mit eim kleinen in ehren und friden broit essen und leben, dan ubermut, kranckheit und biddeleien erwarten. Conradt Eck darf nemans ohn sinen eltern und mir dancken, das im die quidtscheltung der scholt und gewin deß hauß widderfaren. Es were mir leidt, das die andern so wol drumb wisten wie es zugangen sie als ich. Und ist mir leidt, daß ich so vil weiß, dweil es doch alles verloren und an im nit bestat ist. Alle min woldait an im wirt mir ubel vergolten und nirgen umb dan daß ich min suster Sibilla nit helf im grunde verderben und umb ire wolfart bringen. Er ist gar blindt und der die warheit durft sagen, so ist er ein nar, sin wircken und alle sin anschlege beweisen es. o das die eltern vur sulche kinder sorgen, die es so unnutzlich und schendtlich verthoin. Nuhe sol mi
n lieber swager Eck im hauß bliben sitzen, uber sin inkompsth verthoin swair haushalten, waß walgebaut abwerpen und anders machen. Wie machen wirß uff.
Anno 1579 den 4
julii in gewontlicher arnzeiten hat der traub in Coln in der bloit gestanden. Ist ungewontlich spade kalt pliben und den vorsomer fucht und kalt, macht boisse hofnung zu eim gutten weinjar. Im mei pleicht der trube zu bloen, wan der forst dan nit schat, so ist gut hofnunge. Wie weit ists eitzs vom mei. Aber er gehenget gott umb unser sunden und mißbrauch der gutter jaren, wan der wein wol gereidt.
A. 1579 den 8. julii starb her Sebastianus NovimolaDuisbergensis, artium magister, doctor theologie, pastor Columbe, senior canonicus presbiter summi templi et in Capitolio. Disser war vorhin lector in bursa Montis gewesen und hat commentaria in Joannem Desputerium geschriben, die man eitz in den schoelen list. Er hat auch etliche proven in der bursen Montis vur studenten bestift. War ein gutter man von naturen. Wie nuhe die pastorei zu s. Columben vaceirt, hat nemans besonder darnach gestanden oder die begert, dweil sie nit rent gnog hett, wie die pastorei zu s. Laurenz der ursachen auch lange zit vaceirt hat. Und das kirspel behilft sich mit den capellanen. Were glichs vil, wan sie weise weren und nit groisse herrn uber sich nemen und sie vil regeirten. Sie komen eitz so weit als bei den pastorn, soichn villicht incorporationes der missen und rent widder dern bestifter leste willen. Sehet, diss sin catholischen. Vormals plach man sich umb die pastorien in Coln zu dringen und zu pleiten, eitz begert ein jeder gutte proven in den stiften, dar man moissich bei kan gain und nit darf predigen oder selen versorgen, leben irerrenten, wie hern und groisse [133'] rentener. Was will doch draus werden? Wer gift eitz ursach zu der veranderong? Doint es nit die liebe, ungeistliche geistlichen? Man mois von iren missbruchn nit sagen, und ist dannest war. Ire oberkeit sult es bessern, geschicht aber nit. Ich besorge mich mehe des unfals, dan ich hoffen. Der allemechtiger schick alles zum besten und erluchte die herzer aller menschn zu sinem gotlichen willen zu volbringen. Sehet, die domproven vaceirte auch nach disses absterben. Ob dern auch nemant begert? Ja, knap hat her Jacobus Middendorpius, lic. juris et theologie, einer uis der graffschaft Zutphen geboren, die possession vom domcapittel ingenomen, ehe dan die preces imperiales vom keiser im capittel vorpracht worden. Disser hat den churfursten von Coln zum besten, war sin rait, der dem bischof zu siner chur frei solliciteirt hatte, ware canonicus s. Gereon und s. Andree, damit er sich wol het kunnen gnogen laissen. Was geschach aber? Der alte burgermeister, her Liskirchen, hat einen jongen sohn, canonicum Apostolorum, dem warf er auch, das im dieselb domproven vom rector der universiteten und provisoren und dechen der 4 faculteten in kraft des privilegii de tercia gratia confereirt wart, der von dem prior zu Prediger, als conservator privilegiorum universitatis, in civilem possessionem gesatzst wart. Und wart derhalb vil wirks beim keiser, churfursten, domcapittel, universiteten, am rade und ander fursten und herrn. Sehet, da hatten sie im dom zwein vor einen, zu s. Columben wult geiner sin. Was ist mir diss doch vor ein geistlicher handel. Zwein honde, die an einem bein knapen, plegen sich selten wol zu vertragen. Disse zwein harde stein werden auch ubel malen.
A. 1579 den 13. julii hab ich die eltertaifel, die zu sant Jacob under dem klockentorn uff den elter vor miner hausfrawen graffstein, von Barthel Brunen, meler vur S. Albain, laissen heim ins haus Cronenberg hoelen. Dan ich hat sie vor 6 jarn zu dem meler laissen tragen zu renoveren und ist mehe verdestrueirt worden. Die cronenmenter und biltger oben uff sint verloren, dan es hat in sinem haus gestorben, das er lange uisgeflawen war; damit quam disser verzoch eirst, darnach uberwulfte er sinen keller und baute das haus, damit verzauch er sich vor und nach. Van ich im darvon sagt, sprach: ja, ja, morgen, morgen und pleib als darbei. Eitz hat (er) es allein wat gewassen und nitz mehe darzu getain. Das aber die eltertaifel bisher zu nit uffgesatzt worden, ist disse ursach: es ware under dem klockentorn noch sorglich mit den klockenseilen, die das croniment zersclagen sulten haben, wie es doch eitz verloren ist, so hetten fillicht die jongen mitler zit dran ligen kratzn, wie ich an den andern taifeln zum teil gesehen hab. So hat es sich auch mitler zit in religion sachen so wonderlich laissen ansehen, wie nuhe vil jarn in den Nederlanden beschein, das man die kirchen zerait uberhauf geworfen und verdorben hat, das ich gedacht, sie steit bei mir noch ein zit lank so wol als in der kirchen; ich mach sie zu wolgelegener zit darsetzen oder min erben mogen [134] das nach minem dhoit dhoin. Auch ist noch ein ront denne
n bredt in Barthel Brunen hauß mit eine
m foiß dar auff. Ego sum vitis vera gem
ult solt stain und minß fatters altern kuehen. Diß sult gesatzst werden oben uff den elter uff sant Hupertz leuffen. Diß mach auch gefordert und da hin ge
satzst werden. Von der eirster eltertaiffel sol man dem meler nichtz geben. Van dem brede sol man ime bezaln waß pillich, wan er die verlornen hultzen kronemente
r und bilder gemailt mit golde und sich gepurt geben.
Anno 1579 den 14
julii ist miner seligen monen Drutgin van Weinsberch, widwen Hersbachs, jargezeit ireß absterbe
ns zu sant Jacob gehalten.
Und ist dissen dach min suster Maria hin ab nach Dormagen den arn in zu doin gezogen, da sie und swager Dutz vertroden die halbe pachtung mit thoniß unserm halfen in unser aller namen.
A. 1579 den 17. julii uff s. Alexii tag hab ich an die historiam Alexii gedacht, der alle vergenkliche dingen disser welt, nit allein sin edele, herliche herkomst, sin groisse richtum und macht versmahet, dan auch fatter und motter und sine brut sich nit bewegen laissen und allein zu gotlichen dingen sin hertz und gedanken gewant. Daruff ich dan gedacht: wie bin ich so gar weltlich, das ich nit derglichen doin.
Derhalb sich dan die nachkomen verwonderen mogten und sprechen, was battet im doch, das er so vil dem hauß Weinsberch und sinem gesclecgt zu guttem andrivet und schreibt und forschet den urspronck und die herkompst derselbigen.
Daruff will ich eitz die nachkomen in meinem leben zu
m theil bescheiden, das sie nach minem dhoit min meinong uff ire zokunftige gedancken wissen und vernemen mogen. Ich halte vil dar von, waß s. Alexi
us und andere liebe hilligen umb gottes willen gethain und die welt mit irem pracht veracht haben. Daß wult ich, daß ich auch zur seligkeit dhoin kunth. Aber was kan irren oder schaden, das ich nach dem eirste
n urspronge und herku
mpst mines geschlechtzs trachte
n und forschen. Dan dieweil ich vorhabens bin, das hauß Weinsberch in meinem gesclecht durch die hilf gottes zu funderen und zu befestigen, das min gesclecht und geblode daselbst in der forchten gotts leben und sin moge und dem gemeinen nutzs mit andern gutten burgern dienen, daß ma
n dan auch den anfanck sulches hauß und gesclechtzs moge wissen. Daß pr
æsens moiß ex principiis et pr
æteratis erkant werden. Das mittel ist vom anfanck komen, der fluß und bach von dem spronge und fonteinen, der boum von der wurtzelen. Jeder will ummer etwas zu ruck sehen wie es vormalß ein gestalt hab gehatt. Und lebet jedem die antiquiteit und altheit, es hat dieselb auch ein wirdicheit an sich selbst. Also ist und sol sin unse hillige schrift und bibel vom anfanckh gezagen. In principio creavit deus coelu
m et terram, von anfanck schoif got himmel und erde. Das gansse mensliche gesclecht zeucht ir herkompst von Adam
[134'] und eva, daß unse allereirste eltern gewesen. Iha, lucas der evangelist erzelt auch die herkompst ihesu christi, daß er von adam eirst herkomen sei nach der menscheitt, also das die herkompst vißzuforschen ehe nit ubel ist, gedain nit allein an christo, dan auch maria, joseph, david, abraham, die propheten, koningen und patriarchen. Es erzellen doch alle herliche orden der monche ires ordens eirste anfenger, die so vil cloister und gotzhuser uffgericht. Als die benedictiner oder cistertienser benedictu
m iren patriarcham et patrem monachoru
m. Die andern bernhardu
m, die premonstratenser Notobertu
m Coloniensem, episcopum laudonensum, und carthuser Brunonem Hardefuyst von Coln,
die heremiten etlich vil orden augustinu
m und sin regel. Die observanten und minderbroder sampt den clarissen Franciscu
m, die prediger Dominicu
m ,Die Carmeliten und Frawenbroder halten fast, sie haben die weisse kap oder mantel von Helia, do er uff dem fewrigen wagen hinfoere, den swartzen rock aber von Mariaalso haben auch alle dhomstiften, bistummen und collegia ire fundatores, irgen von einem keiser, koninck fursten und herrn geistlichen oder weltlichen,
Ja, von s. Alexio werden die Longbroder, wilche der kranken warten und doeten begraben, iren ursprung zehen, halten den vor iren patronen. Ob es aber s. Alexius weis und sin will ist, kan ich nit wissentlich sagener wirt aber glichewol vor iren urspronck angezogen und kan nit ubel gethain sin.
Soichen nit alle romische pabste iren urspronck von sant Peter, der die sclussel deß himmele hatt, binden und unbinden kan, der von christi
befelch die zwei swerter hat. Wirt ire authoriteit und macht vom urspronck geholt von sant Peter, daher sich alle pabst continueren laissen und alle bischoffen, preister und kirchendiener von den apostolen und discipuln des herrn. Waß kan diß alles irren oder warumb sult es ubel sin gethain, daß so wol die romische keisern alß die pabste iren cathalogu
m zu ruck ordentlich zellen und zehen uff christi zeiten, do Julius und Augustus die eirsten durch christi gegenwortigheit bestetiget sin. Wissen die geistliche recht nit von dem patrimonio Petri zu sagen, dar unden daß beste theil ohn die stat Rom in Italia gehoirt. Von der donation und gaben Constantini, da er imperiu
m occidentale dem pabst geben hab. Wie er lehen her worden uber die ko
ninckriche Cecilien, Iherusalem, Ungarien, Engelant. Wie alle geistliche oberkeit und weltlich herschaft das zu thoin wissen. Und ist in die wissenschaft nit allein lustich dan auch nodich zu irem beweiß irer hoicheiten regiment und gutter da mit zubehandthaben. Dan wer wol so unschemel und moitwillich sin und eim anderen abstricken, daß er vo
n altherkomen und von urspronck mit guttem titel an den tag weiß zuthoin.
Derhalb halten die recht archiva publica instrumenta publica, die schrinen breif und siegel, gerichtzboichen und waß deß mehe ist in so groisser werden, daß sie der herkompst und ursprunck glauben machen. Also sehet ir, daß es nit boiß ist dan seir gut, die herkompst und urspronge zu ergrunden, wan ir bedenckt, wer daß gethain und bei wem daß beschein, vorwar nit bei den geringste
n [135] dan bei den alleren besten und heiligsten. Waß irret dan, das ich den urspronck deß hauß Weinsberchs soiche und nach dem urspronge deß geschlechtzs und gebloides dencke, im pfall sie etwaß gutz von mir uberquemen, daß sie dan auch irer voreltern und der wonplatzen bericht wurden.
Noch moiß ich alß weiter von disser materien reden.
Wirt der romer urspronck nit weit von Aenea und Troia her geholt, biß uff Ream Syluiam vestalem, die cloister jonfer, deduceirt und geleidt, von wilcher die zwei kindergin Romulus und Remus gezilt und van den hirten erzogen, erhalten und beschirmt sin, biß Romulus uffwoiß ein stadt bauwet und nach sinem namen Roma nennet, wilche von so gar geringen uffkompst uber alle stedt der welt herlich und vernoimpt worden ist.
Wil man nit, daß Pariß in Franckrich von Paride Priame, des traianischn konincks son, benant sie.
Wirt nit Coln, die stadt uff dem Rhein, Agrippina von Mario Agrippa, dem edlen romer, genent und Coln, quod sit romanorum colonia, die von den romischn inwonern gebaut sei.
Hat nit Franckrich sinen namen eirst bekomen von eim deutzen koninck, Francus genant. Sagt man nit, daß die drei gulden lilien, wilche die koninckgen daselbst foeren, viß dem himmel sin komen.
Sint daß nit anfenge, urspronge und herkompsten viß verlittenen zeiten, der teglichs gedacht werden.
Ist der nanen
deß landtz Brabant nit von einem her erwaxen, Brabo genant, da her die hertzogen iren ursprunck scheffen.
Die grafschaft und hertzogtom Cleiff sol sin herkomst haben von einem schonen jongeling mit einem roden schilde, dar in acht koninks sceptra gulden gestanden, der uis eim grail komen, nemans wissende wa her und were von zweien wissen swanen in eim schiffgin den Rhein oder Wale uff gezogen, die dochter, ein frau des landes von der Ursiner geschlecht, zur ehe bekomen, Cleiff gebaut, da her der name untsprossen und die herrn. Soll das lant Geller nit herkomen sin von jongen herrn, die einen grausamen trachen ersclagen und geller geschruwen uff dem orde, da eitz die stat Geller steitda her die graven und hertzogen von Geller iren ursprunck, herkompst und namen haben. Hat man nit ein wonderlich historam von hertzoch Henrich Lewe von Brunswich und sinem lewen, waß er da mit in frembden landen angetriben, wie im der leu so getrewe gewesen, und als er zu lest zu hauß komen, der lewe mit im komen. Wie auch die hertzogen von Brunswich zwein guldin lewen von funf lewe
n viß dem engellendischen wapen erlangt, do im keiser Fridrich in die acht gethain und deß landes Saxenn, daß ein weißen foelen plach zu foren, untsatzst hat und darnach nit mehe hertzogen von Saxen dan von Brunswich genant worden. Waß ist diß anders dan die herkumpsten und ursprongs der newen furste
n und hertzogen erzalt.
Die columneser, als sie in Deutzlandt ein ort soichten, da sie sich nidersclam,
[135'] quamen sie uff einen wolgelegenen berch, der sie wol anstonde, da waren vil felthoener, besonder henne
n mit iren kuchen und leissen sich die hennen im uffflegen wol sehen. Des ortzs haben sie ir hauß gebaut und d
ie herschaft erlangt, da von sie und die wonplatz Hennenberch genendt worden. Und eitzige gefurste graven urspruncklich den name
n Hennenberch da her foeren, wie Jo
hannes Munsterus auch in siner cosmographien bezeugt.
Die graven von Mansfelt mogen eirst von einem kolbrenner untsprossen sin, wie mir verzalt ist. Disser hat im lande Saxen im gebirge schone ertz und ein silber ertzgrobe eirst fonden, sulches dem fursten angezeigt. Der furst leiß da graben und fandt uberfloissige silbere ertzs, da von er muntz schloge und reich wart. Und wie er einß mailß danckbar gegen deß kolbrenners sohn und erben sin wolt, sagt er dem, er sult uff ein pferdt sitzen und reiten einen circk und landt, weß er deß in einer stunden under dem bancket umbreiten mogt, daß alles wult er im vor ein verehrong schencken. Daß geschach und wart ein schoin felt umbritten, abgepeelet und in gegeben, dar uff er wol ein her sin mogt. Und wan das folck langs das abgemessen und gepeilt ort ginge, sagt einer zum andern, sehe deß manß felt, der verehret ist. Und da her sin sie die graben biß uff heutigen tag die von Mansfeldt genant. Und ist innen sulche eirste herkompst von einem kolbrenner kein schande, wie geringe sie gewest ist, dieweil sie darnach erhaben sin und sich ritterlich und wol erzeigt haben. Aber des Mansfeldt hat als vil dar zu geholfen.
Hie moiß ich etlichr seir alter romischen gesclechter, alß der Coriolanis, der Torquatis, der Coruinis, nit vergessen.
Wie Cains Posthumius, der burgermeister, im kreich gegen die Volscos vor der stadt Coriolo sich gelegert und vernomen, daß die Volsci van baussen und die viß stadt zu beiden seithen in daß leger gewaltich fallen wolten wie geschach und er einen jongen romer, Cneum Martiu
m, verordnet, denen so viß der stadt falln zu begegne
n. Er, Posthumius, wolt den Volscis widder standt dhoin. Martius im andringen dede er den Coriolanis sulchen abbruch, daß er sie zu ruck in die stadt schloich und uber die bruck nach eilet und die stadt gewan, sie andern befalch
und zu ruck inß leger zouch
dem burgermeister auch die Volscos in die floicht half sclain. Da her Martius seir geromet und mit groissem gut
begabet, daß er nit haben wolt dan in die beut inß gemein gab ehr und gein richtumb soicht. Da her wart er Martius Coriolanus genant und sin gesclecht, daß er sich so ritterlich und milt erzeigt,
.
Wie die galli gegen die romer kreich forten und den romeren durch einen starken groissen frantzosen ein besonder kampf angebotten und sich von den romern nemantz gegen den inlaissen wolt, hat sich Titus Maulius, ein jonger burger, mit urlof
[136] sines heuptmans den kampf zu volbringen angepotte
n. Und alß sie uff einer brucken zwischen beiden legeren samen tratten und fechten, hat Titus Maulius den vermessen frantzosen dhoit geschlagen und im einen kostlichen guldin halßbandt abgezogen, do von er und alle sin gesclecht darnach Maulii torquati genant worden. Daß ist die vom halßbandt.
In glichem nit lang darnach erfordert ein stoltzer gallier frantzoß einen viß dem romischen her zur kampfsclacht. Es quam im alß balde Marcus Valerius mit willen Camilli, sines heubtmans, untgegen. Und wie sie samen under in beiden allein kempften, sihe, so quam ein raiffe uff m. Valerii helm sitzen und pladert und kratzt de
m frantzossen under augen, eben alß hett er Valerio zu hilf komen were. Under deß wart der franzoiß gewont und zu lest thoidt gesclagen und alß
er im sin kleinater abzehen wolt, werten die frantzosen daß. Und wart ein groisse sclacht, dar viß da die frantzosen vertriben worden und dar von zogen. Die romer achten deß raben geschicht vor ein gluck haft zeichn und Camillus verehrte m. Valeriu
m mit einer guldin cronen und gab im den namen Coruenus. Ist vo
n raben. Und wart darnach burgermeister zu Rom. Und alle sin nachkomen und gesclecht erhilten den namen Coruini vom raben.
Von dissen drien edle
n gesclechten erzellet Tatus Livius ire herkompst und den ursprunck ires namens. Also sint deren mehe uffkomen. Die Fabij, schir daß aller edelste romisch gesclecht, sol den namen von einer wartzen glichs einer bonen bekomen haben, wie der poeta Seren
us sagt. Interdum existit turpi verruca papilla. hinc quondam fabio verum cognomen adhesit, qui solus patri
æ canctando restituit rem
.
Und laisse die romer, greken und ander nationen triben. Diß moiß noch sagen von herkompften in dutzschm lande.
Neit weit von Deventer mach vormalß ein edelfrau gewont haben, vur dern hauß mach ein arme frau haben broit umb got gepetten, hat zwei kleine kindtlin bei sich, waren zwilling einer tragt und geburt. Der edelfrau versprach sie. Sagendt, die zwei kindtlin weren nit von eine
m manne. Die arme frawe sagt, sie weren von einem manne. Wilt ihr das nit gluben, so gib euch got so vil kinder va
n eim manne alß tage in der wech seint. So werdt irß gewar. Und ginge hin weinendt. Die edelfrau wardt swanger und gebeirte in abwesen ires manß sieven sohne. Deß sie sich da seir schampte, an die arme frawe denckendt. Befalch, der seß zu erdrencken. Und wie die deinst magt der meinong zum wasser ginge, quam ir joncker da her reiten, fragendt, waß sie im schoiß het. Sie sagt, es weren jonge welpen, und hondlin, bedudent, die wult sie verdrencken. Er sprach, laiß sehen, ist etwaß drunden, daß mir dienet. Und ob sich die magt wol weigert, moist sie den jonckern sehn laissen. Alß er sach, daß es jonge kindtlin und knaben waren und alle sache
n von der magt verstande, befalch er ir zu swigen und verschaft die jonge kindtlin zu erzehen. Und
[136'] als sie uffgewaschen und schone jonglingen waren, fragt er sin hausfrawe, ob sie wol indechtich were der sex jonger welpen, die sie vor etlichen jaren jaren befolln zu verdrenckt. Dar uff sie iha sagt, dan sie wost, daß er vom verdrencken der welpen oft mit ir sprach gehalten. Er sprach, ich wil die die welpen sehen laissen. Und schafte, daß die seß jonglingen uber disch hin in quamen. Sihe, sagt er, daß sin die welpen. Und sie erschrack, stunde uff vor den frunden, feile im zu foiß, begerte gnade und umb finge die kinder kussendt und weinende. Ind
sie wart erpitten, gnade erlangende. Disse kinder worden herliche edelleudt und behilten den namen Welpen und bauweten schloß, heusser und haiffe, die sie auch von den Welpen nanten. Daher zeugt diß gesclecht und schloß sinen urspr
nnck und herkompst.
Ich hab mir auch laissen sagen, das die vom Grein, ein edel geschlecht in Coln, also an den namen durch ein gefarlich geschicht sie komen, nemlich das Hermen Grein, ein burgermeister zu Coln, von zweien domherrn under ertzbischofs Engelbertz zeiten zu gast geladen sie, wilche einen lewen hatten und den gar hongerich werden laissen, in einem sale versclossen und als der burgermeister zu in komen, hetten sie innen zum sale geleit, hinein gestossen und die dur zugetreckt. Wie der lewe zu dem burgermeister gezeidigt, das maul uffgetain, innen zu greiffen, hab er sine kogel vom hals genomen, um die lincke hant gewickelt und damit dem lewen in den hals gestoissen, mit der rechter hant sinen tolligen uisgezogen und den hongerigen lewen erstochen, do stillswigent zum haif hinuis gangen,der
die domherrn laissen fahen, wilche under die portze neigst irem haif gehangen, daher die portzn die Paffenportzn und er der burgermeister und ein geschlecht vom Grein genant, das er den greinenden lewen erstickt und umpracht habe. Das cloister Erbach im Rynckawe sult daher sinen namen und ursprong haben. Als s. Bernhard an dem orde gerast und gesclaiffen, hab er einen eber oder beren oder swein gesehen, der einen stein im monde getragen, zu im komen were und den stein neben im neder gelacht, daher s. Bernhard bewegt, ein cloister an die bach gebawt, das Ebersbach genannt were vom eber, aber eitz Erbach heisch. Das Regulerer cloister bei s. Ursulen sult auch durch ein wonderlich geschicht Herrn Lichnam genannt sin, dan wie vorhin wingarten an dem orde gestanden, hab einer den tag zum hilligen sacrament gangen, und wie er an das ort wingartz komen sie, hab er sich ubergeben und das untfangen h. sacrament uisgebrochen, wilches do ein gestalt eins kintz worden ist, das die platz vom menschlichen bildz, als ein lichnam gewest, zu Herrn Lichnam genent worden. Und sie do das cloister an die stat gebowt, das den namen herren Lichnam bekomen. Also und derglichen haben vill ander gotzhuser, cloister, stedt, schloß, dorfer und hausser ire namen und benennong erlangt, daher die prelaten, herren, ritterschaft und gesclechten
[137] dan iren urspronck zehen und ire herkompst und eirste
n kondigen namhaftigen namen wissen zu erzellen und beizuprengen.
Gelicher gestalt mach unsser gesclecht van Weinsberch auch iren eirsten ursprunck her zehen von Aramondo und sinem fatter, dem edlen jonglin von Rom, und der wolgeborner Adeldis von Brunsau oder dem weinsberch, daruff Aramondt geborn, fonden, da von er benant und wie die historia mehe vißforet.
Daß hauß Weinsberch kan sinen urspronck hersceppen von dem geschicht, wulch sich under Conrado dem keiser zogetragen. Da er den frawen zu Weinsberch in der stadt, die er erobert, geschenckt, waß sie viß tragen mogten, daß sulten sie frei haben und behalten, und sie do kein gutter dan leudt, ire sohn und menner vißtrogen, deren etlich zu Coln komen und geflau, wen sich da neder geschlagen, deren kinder und nach komen daß hauß Weinsberch in den alten stadt graben gebaut. Und mach derhalb unß gesclecht oder der hausfatter und hausgenosen, wer deß vermogen und so lustich und glorioiß ist, sin herkompst und deß hauß ursprunck viß beiden historien und geschichten vergadderen und irgen uff den sal oder kamern widder die mauren zu gedechtniß und erhen laissen maelen. Dan daß gemeils bewecht vill und dhoit sonderlich zu gedencken. Der vorigen geistlichen und weltlichen ursprongen, historien, geschichten, fundationen und fundatorn sin nit allein von innen herlich gemailt, dan auch schoin in druckunck der boich vißgegangen. Die schrift hilft dem gemeilß und die melerei der geschrift, die gedechtniß zu erhalten.
Aber man mogt sprechen, was hilft dan dem menschen sulche wissenschaft und gedechtnisse der urspronge?
Hei, sult das nit helfen, daß einer des ursprongs und herkumpst gedenckt, da van im daß leben und ehr und gut herkom
me
n, wen sult das nit genoiglich und lustich sin. Er moist ein gar hultzen bloch sin, den daß nit sult erquicken, daß er von sinen erlichen voreltern wist zu sagen, der nit zu ruck noch vorwarts gedechte, allein wie die beisten aissen
und eseln, daß sie ire gegenwertige arbeit thoin, essen, drincken, schlaiffen und anders, waß gegenwertigh ist, und sich weiters nit bekommeren.
Das man auch sagen wolt, sulcher herkompsten und ursprunge mogten die groisse oberkeit herschaft und adel gedencken, were nit vor den gemeinen haußman, burger, oder bawern.
Lieber in dem ist dem einen solches so wol zugelaissen alß dem andern, dem geringen so lustich alß dem groissen. Wiewol der gemein man wenich uff die dinge
n acht. Wan sie aber druff achten und ire herkompst bei prengen kunten, so mogten sie es auch wol thoin, es ist in so wenich verpotten als den andern. Sin sie eitz nit so reich, so mechtich, so groiß, so namhaft alß die groisse leudt, daß gluck mach in auch lauffen daß sie reich, mechtich, groiß, namhaft werden, die andern sin auch sclecht und geringe von anfanck gewest. Es ist nit gesacht, wen gott gebenediden will, wem er ehr und gluck beschert hat. Sult man auch meinen, es were zeitliche ehr und glori in den vißforschongen der urspronge
[137'] und herkompsten gelegen.
Hie sage ich, man weiß, daß etlich dinge gut sin alß tugent, etliche boiß alß sunden, etliche sin mittelmeissich, nit boiß und nit gut alß essen, drincken sclaiffen, ursprunge und herkompsten vißforschen und was derglichen sin. Disse mittel dingen kan man in daß gut und in das boiß wenden. Ich gleube wol, daß si seir misbraucht werden bei fursten herrn und adel, daß sie sich irer herkompst und glucks erheben und sich duncken laissen das sie vil besser sin dan andern, die ire herkompsten nit anzeigen kunnen. Und laissen sich wol duncken, sie sint es alles wert, der burger landtman underthain sin umb irentwillen geschaffen. Und wissen nit, daß sie umb deß gemeinen manß willen von gott verordnet sin. Wan man also oder derglichen in hoichfart, stoltzheit und unbekentlichkeit der herkompst und ursprongs, der wol herpracht ist, misbrucht, das es dan ohn zweiffel ubel gethain ist. Und kan sie dan gott wol finden und von den stoilen setzen wie sie verdienet. Aber daß rechte intent, zil und meinong von den herkompsten sol sin, daß man der alle zit zum besten zu gotz loff und ehren, zu sinem und der sinen wolfart nutz und best moge gebruchen. Als daß man uff der eirsten anfenger tugendt sehe und mirck, waß gutzs sie an sich gehabt. Wa mit, daß sie gnade, ehr und gut von godt erlangt, wie gotfruchtich sie gewesen, wie wol fleissich und sperlich sie hauß gehalten, mit waß sorgen arbeit und wesen sie ire kinder ernert und erzogen und ire nachkomenheit erstreckt und wolbelaissen. Ich kan nit gleuben, daß pabst, keiser, koninck, bischoffen, abt und ander geistlichen und weltlichen in den ursprongen und herkompsten, in der nach malen, schriben, erzellen alle eitel ehre und eigen nutz soichen, dan daß man deren (wie sich geburt) wol und zum besten gebrauche.
Nuhe versehen ich mich, lieber hausfatter und liebe hausgnossen und nachkomen, ir werdt min meinung der herkompst und ursprongs verstainden haben. Und bitt, ir wilt sie erneuwen, in gedechtniß halte
n, daß ir dar viß gebessert mogt werden. Noch mehe bitt ich, keirt doch allen moglichen fleiß und ernst an, da mit unser vorelter hauß Weinsberch bei unser eltern und unserm geblode (von so vil undencklichen jaren daher untsprossen) bei dem selben hauß moge pleiben, daß hauß bei dem gesclecht, daß gesclecht bei dem hauße, daß sie nit von einandern zertreut noch gescheiden werden, so lang ein troblin deß weinsbergischen bloits vorhanden ist. Ich hab euch die meiste ursach durch minen erben, den hausfatter, in minem testament gegeben. Wan ir daß helft beschirme
n, so erhalt ir vren urspronck und vre herkompst in im selbst, dan min testament wirck daß stilswigendt. Doch daß die anfenckliche historia vo
n Aramondo von Weinsberch und sine afkompst biß uff herrn Henrichen von Weinsberch, ritter
[138] und friherrn, und sine genealogia und afkompst biß uff minen fatter und mich und euch alle inhalt des boichs Weinsberch in gedechtniß behalten werde, wie ich euch daß zu vertrawet, dar in man allen bericht unsers ursproncks und herkompst wirt finde
n. Sult euch nit groisse leibde zu
m hauß Weinsberch reitzn, dar in ewer fleisch und bloidt vor aller menschen gedencken mit ehren gewont und herrn darzu gewesen sint. Ir sult pillich nit sclechtlich dasselb l
eib haben dan dar umb eiffern. O we vil, tusent huiser sin in disser weitberoimpter stat Coln, da daß rechte geblode nit funfzich jar, ich geswigen hondert jar bei gewesen und pliben ist. Waß lust meint ir sie es denen, die langs irer elter schone wolgebaute heusser moissen ghain und sehen, daß frembden iha zu ire zeiten vianden dar in wonen und herrn sin wolfaren und florern. Ist es dan nit lustich, die herkompst und urspronge mit dem folgenden geblode und stediger wonong zu continuern. Da wirt dan der rechte hauß gott, der hoigste ewiger gott gelobt und geprisen und dem gantzen gesclecht hinforter gedienet.
Anno 1579 uff sontag den 19 julii ist min nicht, Feigin van Polhem gnant, im conuent Marien bethlehem in der Reimersgassen vor ein suster va
n sant Francisci orden ingekleidet
.
Disse ist auß dem hus Weinsberch von wegen irer motter und motterß motter entsprossen und hat also daß gesclecht Weinsberch auch sine geistliche ordens personen. Sie hat etliche jar drin gewont, sich zu versoichen. Wart aber von h. Lutgero Hersbach obersigler verhindert, das es nit lange vor sich gangen hat. Moist drauß gain und in der stadt sich bei kremeren etwas versoechen zu wonen, da sie es balt moit wart und eitz widder drin gangen und gekleidt worden.
Uff disser inkleidong waren die frunde, als her Ludtger obersigler und min broder Gotschalck sin beide vormonder. Min neiffen, der licentiat Petrus Bremgin, und joncker Johan Muysgin, Jacob Brocher und Tringin Jabachs zur Ganß uff dem Eigelstein. Und dieweil disse vorg. nit fil in unser geselschaft gewesen, hab ich die kuntschaft verneuwet. Sunst sin auch da gewesen mins broders frawe, min suster Maria, Catharin, Sibilla, swager Johan van Dutz und etliche mehe, die ir alle etwas schenckten. Ich schenckte ire 1 goltgl. und vor die jongen Herman und Gotschalck zwei ubergulte biltger von 311 alb.. Item Engin daselbst ein raitzeichen und 1 orth richtzdalers.
Anno 1579 den 26.
julii hab ich mich ubergebe
n. Hat nit dan gewontlicher weise gessen und gedruncken, war auch nit kranck dan daß mir daß heubt etwas wehe dede. Es ware wol eitz in den honttagen aber doch fast kalt. Ich leiß mich beduncken, daß ich der sommer zit zu vil zugebe
n hett und were met dem untbloissen erfroren. Kanß eigentlich nit wissen, bleib doch gesont.
[138'] A. 1579 den 30. julii sin im haus Weinsberch zwa wax tortzen, die uff neelen widder der hangender stoben lagen, von im selbst ab uff das estrich ins vorhaus gefallen. Die es uff der stoben und in der kuchen gehort, sin hinzugelauffen und nemans befonden, der die tortzen gerurt sult haben. Desglichen sult neulich das scheltgin, wilch uis dem camergin oder comturgin zu Weinsberch geit, bei lichtem tage vom im selbst geschelt haben, und wie man hinein ginge, war nemans in dem schribkamergin oder stoifgin, der es hett trecken mogen.
Von dissem geschicht hat man groiß wirck gemacht, alß wer es ungehuir oder ein vorspoit etwaß zu beduden, daß nachfolgen sult. Ich sagt, nemans sult da van einige phanthasei oder swarmoit machen. Es kunth wol sin, daß die jonge katzen etwaß antriben und springen, die an die tortzen und schell gerort, da her sie gefallen oder geschelt hetten. Und wie emantz her vor komen, hetten sie sich verborgen wie ir art ist, wan sie gerucht und lauffen hoeren. Es were zu andern zeiten auch wol ehe etwas gehort oder gesehen worden, wie man sagt. Were doch nichtzs gefolgt. Man sult uff die dingen nit stain, noch da von nach sagen. Da von queme swarmoit und fanthisei, were ubel gethain. Ich hetzs alle zit minem gesinde verpotten, von den dingen nit zu sagen. Es kan wol etwas wanschaffen geschein, daß nitzs bedudet. Sulten die tortzen nit fallen, wan die neel kromp weren, er were doch wol mauren, wende, keller und heusser ingefallen, wan es die zit gab. Es hoirt daß frauwen folck und sicht als mehe dan die man. Sie mogen es fillicht drumen und macht ir kleinmodicheit und schrecken oft, das sie duncken, daß sie etwas hoeren und sehen. Und sie ist doch nitzs dan eitel phanthasi. Der quatertemper daß sie vil fasten, bitten, betrachten vom himmel hellen gutten boissen engeln, scleit in inß heubt.
Vormails gedenckt mich, plach man vil von den geisten, seelen, twergen, wissenfrawen und zaubereien zu sagen; vil sagten, sie hetten etwas gesehen, aber eitz ist es, got hab loff, nit zu toin, das zu beduden hat. Man sacht, sint das so vil disputerens vorgefallen umb der religion und glaubens sachen, wulten etliche es darvor halten. Man hett vorhin bedroch und schelmerei darmit getriben, das folck darmit zu schrecken, darin etliche eigen nutz gesoicht sulten haben. Ich laiss es aller woll got richten, aber ich halt nit darvon; die theologi mogen es bess uis der schrift wissen. Mogen sich villicht auch irren, aber ich mirk, sie sin es under innen auch nit eins, die alten reden anders darvon dan die neuwen. Etliche machen von dem gespencks teufelsdroch, etlich kankelei der augen. Die lichtlich gleuben und halbe menschen sin, werden in disser wichlereien balt uberredt. Die hillige schrifft altes und newen testamentz bringt wol etliche exempla bei, daraus man es beweren wil. Ich weiss aber nit, verstain es mich auch nit, ob sie es alle recht verstain oder uislagen [139] Man helt sulch fest uff dissen tag mehe in der stat Coln, dan anderswa. Da brent man von alters tartonnen durch die ganse stat, macht groisse feur, das eitz verpotten war, dan geit das jonge folk drumb am kranze und singen lieder. Die alten sitzen vor oder in den heuser(n), drinken und essen ein wenich. Und dauret diss scheir die ganse nacht. Etliche sagen, es sie dem keiser Augusto prima huius mensis zu ehren vormals im romschn rich angericht. Etliche willen, es sie sant Peter, dem fursten der apostolen und patronen der stat und stift Coln, (zu eren) uffkomen. Aber dieweil es mit danzen, singen, springen, essen, drinken zugeit, helt das jonge folk vil darvon und laissens nit gern unden gain.
Anno 1579 den 4
augusti starb Niclaß Krufft, der fasbender, bannerher, in sinem wonhauß neben dem Elephanten im Filtzegraben am wassersucht, dar an es vur seß oder siben jarn mangel gehat. Und ist zu Carmeliten seir nach bei sant Apollonien elter begraben. Disser ist min scholgesel zu s. Elogen uff der santkuiken vor 50 jaren gewest, war ungef. 3 jar elter dan ich. Ein gutter man, leiß eine
n sohn im leben und gutzs genoich.
Item den 6. augusti starb Johan Volckquin in der hellen Wart uff den ellendigen kirchof bei s. Catharinen mit dem bontworter ampt ohn geistlichn begraben, dan er waß geusse, wie man eitz die van der anderer religionen nent, das man in nit in den kirspel oder kirchn die begrefniß wolt gestatten.
Item dissen 6. tag augusti starb auch Petri Feist schrinschribers hausfrawe uff dem platz an der Burgerstrassen orde an dem gelen wasser, wie wol sie nit gern wasser dranck. Man sagt wonder von irem vil weindrincken uff jeden tag bei 4 oder 6 oder 8 quarten weinß alle tag, der man kunth es nit keren war sober. Ir broder hat sie drumb gesclagen, ir frunde geholfen und gescholten, mach mogt es ir nit weren, si war rich gnogh, kunth es wol bezaln. War auch, wie man sagt, ein ursach irß dhoitz. War nit uber 36 jar alt. War sunst gut catholisch, daß si zu sant Laurentz begraben wart. Wust sie aber bei den leuthen sober zu halten. Aber daß dincken dede sei zu hauß heimlich, war schade an ire, hat fein kinder gelaissen.
Item vorhin den 24 julii war auch min swager Palm Fuystgin, scholtiß zu Duren, peste gestorben. Sin hausfrau Margareta von Altena, viß s. Jacobs kirspel in Coln geborn, hat in uberlebt. War fast alter dan er. Disser war auch ein groisser drencker, sunst ein gutter, erlich, rich man. Bin mehe dan ein mail zu Duren in sinem hauß frolich gewest.
Gott troiste sie alle.
Ich wil in disses nit zu unehren uffmessen noch sie urthel, dan ich kan nit wissen waß durstes sie gehabt oder die ursach.
[139'] Anno 1579 den 10
augusti uff s. laurentii tag ist min swager Wolf Stummel von Bacharcach, selige
n Claßen Stu
mmels und Agnesen eltuhn sohn, zukome
mir komen, den ich nit mehe gesehen oder gesprochen. Hat noch einen burger und kremer von Bacharach zenant Paulus Klein kursener bei im gesagt. Und gesagt, er het mit swager Arndt Kursner gesprochn und befelch von im untf. mich anzusprechen und von mir zu vernemen, wie alle sachen stunden.
hat auch den zittel von unser lester rechnong bei sich gehat, den ich mit eigner handt geschreiben. Ich hab in wilkum geheischen, wein geschenckt und in aller goderternheit kuntschaft mit im gemacht. Auch montlich allen bericht montlich
gethain, alß von der lester rechnong, von der gerichtzsachen im salgericht mit Jacob Voissn erben, wie groisse acta druff ergangen. Und were nevlicher tage die desertion, dar uff ich seir gehoft, aberkant in die acta laissen sehn wie dick die weren in beiden instanczen getriben.
Ich hab auch mit im in beiwesen gedachten Pauli von der lesten regnong, die anno 1569 den 27 julii
mit Arndt Kursner und siner motter gehalten, deß eitzunt 10 jar waren, uff daß neut von dem tage angefangen zu regnen, waß ich jar vor jar von den drien zinßhusern untf., waß dargege
n von mir ausgeben und verlacht und von Peter von Rhade und mir
verbaut were, von der fharen, so bezalt und die ich bezaln sulte. Und wie man disse regnong desselben tag umb etlicher mangeln nit scleissen kunth, sin mir den anderen tag 11. augusti widder samen komen. Peter van Rhade ist auch dar zu komen, der an etlichn jarn sinen haußzinß nit clar gerechent. Und alß ich mit dem alle dinck abgerechnet, hab ich mit swager Wolfe
n auch alle dingen dhoit und gleich gerechent. Und hat sich in der regnong befonden, daß ich im vor sich und sineß seligen broder Hansen kinder vor ire dritten theil von der halfscheit vor ir quotam und gepur, noch vor swager Arndt Kurseners und siner swester und bruders kinder drittentheil von halfscheit deren quota und gepur, samen schuldich war 43 guld
en current, 11
alb., 3
h., dan swager Goddert zu Coblens und Ketter hutten nuhe nit mehe dar mit zu schaffen. Disse bestimpte summa, 43
gl., 11
alb., 3
h., hab ich im vergnoigt und hat sie untf. und nach sich genomen
.
Wie und was verregnet war, daß hab ich von parceln zu parcelen extraheirt und die zitteln sulcher rechnongen samen gelacht. Die werdt ich wol hin gelacht und verwart haben. Da es nodich, kan man sie uffsoichen und claren bericht dar ausser vernemen. Ich hab doch swager Wolfen disser lester regnongen ein abschrift van wordt zu worde wie min zittel gelaut mit getheilt, daß er da oben sine mitgedelingen dar viß clarlich berichten mogt, wie es mit allen recepten und expositis ein gestalt het.
Den zittel aber, wilchen ich vor mich hie gehalten, den hat swager Wolf mit eigner handt underschriben. Sulche sine handt ist mir gnoig in stat einer quitancien.
Als nuhe
[140] disse dingen alle verricht sin, hab ich swager Wolf sampt siner mitburger veir den mittag im zu ehren bei mir zu gast gehalten und mit im frolich gewest, auch umb alle sachen und gelegenheit der frunde gefragt. Auch so vil berichtz gethain von der gerichtz sachen deß Lantzelroderhofs, das ich mich nit versehe, deren in minem leben ein ende zu haben. Mir geschege damit ungultlich, daß miner hausfrawen lest
er wille nit vollenzogen worde, daß ich vil an die sach lachte und nit dar von uberqueme. Und wie die malzit uff ware, sin mir fruntlich von einandern geschiden. Und ich bin selbst frohe gewest, daß die achterstendige zehnjarige regnong abgehandlet ware.
Anno 1579 den 11
augusti sin min swager Johan Ripgin und Pilgrum Keiver, gasthuisßmeister zu Neuß, bei mir gewest und von mir beger, ein sach bei dem obersigler dem lic. Hersbach, minem neiffen, zu werbe
n, das ich innen zu thoin verhaischs. Und hat mir der gasthaußmeister auch anregnung von wegen deß halben malder roggen gethain, daß mir daß gasthauß jarß gilt. Und gesagt, daß 1 mald
er de anno 1573 remigij, daß sult mir die alte gasthuißmeistersche, eitzige bartholomei deß Cursners hausfraw, bezalen. Er aber were willich de annis 74, 75, 76, 77, 78, 79 wan sant remeißmiß her vor were, zu bezalenn, alß dan sult ich seck da hin schicken, daß korn untf. oder gelt, wie mir geleibte. Ich sagt, ich wult es zu gelegenen ziten gesinnen.
Anno 1579 den 16
augusti, den eirsten sontag nach assu
mptionis mari
æ, wan man gewontlicher weise die broderschaft unser lieberfrawen s. Jacob helt, bin ich zu
m zweiten mail druff gewest im hauß zur Mullen uff der drencke
n. Da hab ich abermail der broderschaft alte boichlin in die hant genomen und befonden, daß minß fatters fatter vor hondert jaren in der broderschaft gewesen und auch sin beide frawen dar befonden werden. Hab ich gedacht, etliche alte namen darauß zu schreiben und her zu zusetzen, daß man auch der alten nachparn ei
n klein wissenschaft moge haben. Und befinde, wie da
n zu
m theil hernach folgt.
Die broderschaft van dem bilde unser lieberfrawen in sant Jacobs kirchen ist anno 1427 uffgericht bei zeiten herrn Francken van Odendall, pastoir sant Jacob, bi wilches zeiten auch Johan von Weinsberch, kirchmeister s. Jacob, und Catharin von Else elude und ire sohn Christian von Weinsberch und Irmgin elude gelebt. Der ich dannest keine im register finde. Ich finde zwei oder dreierlei abschriften der broder und suster, aber sonder datum und zeit, dan hie dan da, daß ich mich nit wol der zeit eigentlich berichten kan.
Daß eirste register begreift scheir hondert namen, erstreckt sich ungeferlich biß uff daß jar 1476, der ich allein etliche her zu setzn wil, nit alle.
Her Franck Odendorp pastor, s. Jacob und canonicus Georgij.
Jonfer Beilgin van Scheiderich.
Beilgin van Odendorp.
Henrich Weißman. Cathryn, sin weiff.
Johan Kappemecher. Hylla, sin weiff.
[140'] Gotschalck Schroder. Alueraidt, sin weiff.
Peter Elreborn. Toelgin, sin wiff.
Wynandt Schillinck, kirchmeister, wirt zu Gulch.
Cecilia zum Overstoltz.
Jacob under Offerman plach zu sin, weiß nit wa.
Gerlich van Hoekeßhaven.
Ailke zu der Duven.
Jacob Naebe der alde wirt, kirchmeister gwest sin.
Cecilia Offermans.
Jacob Naebe der jonge.
Geirtin Naebe, hausfrawe.
Disser namen sin noch vill gar unkundech ohn noit, die alle her zu zusetzen von den gmeinen nachparen.
Nach dem jar 1476 finde ich etliche namen under den datum, diß sin die vernoimpsten.
Post annum 1476.
Fridrich zu der Kymnaden.
Greta Monszawe.
Post annum 1477.
Sybe van Luttelforst, kirchmeister.
Post annum 1478.
Her Johan Wydenroede, pastor s. Jacob, ca. s. Georgen.
Ailheit van Swelme.
Frau Hermans.
Post annum 1480.
Peter van Attendarn. Ailheit, uxor eius.
Fridrich van Richraede.
Lisbeth van des Grevenhagen.
Post annum 1484.
Wendel, Gotschalcks hausfrawe, van Swelme off Wynsberch.
Johan Schelhondt.
Peter Wynckelhusen.
Umb disse zit anno 1486 haben die brodermeister 4 ou. gl. lauffendt geltzs an eim rhade vor 100 gl. gegolten. Inhalt breif und siegel. Aber hernach in hondert jarn nitzs dar zu. Daß mich wonder gift.
Hernach folgt ein ander register ungeferlich van 35 manß namen, ob es brodermeister der zit gewest sin. Ohn datum. Wirt alt sin.
Teil van Lyndtlar ist kirchmeister gewest.
Fridrich van Aich.
Arnolt van Franckfort.
Herman und Johan Volmerstein.
Johan zu der Kymnade van Langenberch.
Dreis van Drum.
Wilhem Rogge Peter Mayß zu dem haesen, kirchmeister.
Her Johan van Treir.
Her Johan van Werden.
Tilman Grenenstein.
Henrich Rosenkrantz.
Gotschalck van Swelme off Weinsberch.
Zilken Wenendalß.
Her Clais. Barduyn, pastor s Jacob.
Her Henrich Boißman, caplan s. Jacob.
Johannes vame Dam, Offerman.
Nuhe folgt daß register im boichlin van datum und zit, dar auß ich die kundigste von alters setzen wil. Kan sie nit alle her laissen.
Post annum 1471.
Johan zu der Kymnade van Langenberch. Ailke, sin husfraw.
Lisgin van Aich, wirt unser liever frawen miß helfen bestiften.
Michel van de Ferber. Catharin uxor.
Peter Maeß zu dem haesen, kirchmeister.
[141]
Ab anno 1474.
Johannes van Werden, offerman s. Jacob.
Zylken Wenendails. Lisgin, sin hausfrawe.
Ab anno 1478.
Gotschalck Swelme off Weinsberch
.
Drutgin van Lyntlair.
Steingin van Hoickeshaiffen.
Ab anno 1480.
Geirtgin van Wesen.
Ab anno 1482.
Drutgin von Siegen zum Voiß.
Ab anno 1486.
Her Niclas Barduyn, pastor s. Jacob.
Neisgin Conradtz hausfrau van Werden.
Maria Keppel, Gotschalck husfra
u va
n Swelme off Wynsb
erg
.
Ab anno 1488.
Walter van Nuwenhuyssen. Elfgin, sin husfraw.
Greta van Wyswiler, mater mei Nicolai Bardnyn pastoris. Hec obit anno 1494 ut ex eius epithaphio apparet.
Dilgen Wilhems, hausfrau van Attendorn.
Her Henrich Buseman de Susato, capellan s. Jacob.
Ab anno 1495.
Roloff Haefman. Irmgin, sin hausfrawe.
J. Gerhardt Scheiffart van Merhaide, her zu Bornhem etc..
Johan Hoickeßhanen. Kungin, sin husfrau.
Ab anno 1500.
Meister Henrich van Delfft.
Johan Roß.
Maeß van Bracht. Lysgin, sin hausfraw. Disse beide hab ich gekant und der vil, die folgen.
Ab anno 1502.
Johan van Maseick. Walburch, sin hausfrawe.
Jacob Nuwenhusen. Margareta, sin husfrawe.
Henrich van Langenberg buddenbender. Trem van Waldorp uxor.
Else Hoidtmechersche uff dem Wendtmart.
Ab anno 1503.
Goswin Wolf, kirchmeister. Walpurg, sin husfrawe.
Thomas van Gladbach. Margret, sin husfraw. Butgas.
Ab anno 1504.
Claiß van Eupen.
Gobbel van Bornhem.
Johan Cuyrbach und Tringin, sin hausfraw.
Peter van Wipperfurde.
Tringin, Jacob Hamecherß husfrau.
Ab anno 1507.
Lysgin Krutz zur Blomen, hausfrawe.
Greta, Johan van Hoickeßhoven hausfrawe.
Ab anno 1508.
Herman van Stammel. Agneiß, sin husfrawe.
Evert van Stremich, offerman.
Ab anno 1509.
Johan Wyndenmecher. En, sin husfra. Verzeigen uff die broiderschaft, wie vorhin mehe gedain.
Ab anno 1510.
Thoiß van Polhem. Neisgin, sin husfrawe.
Jacob van Eupen besteder. Barbera, sin husfrawe.
Ab anno 1511, 12, 13.
Feigin Schoben an der Hoeportzn neigst Cronenberg.
Ab anno 1514.
Meister Peter Fuystgen, pastor s Jacobi, durensis.
Her Johannes Weiffer van der Smalenberg, caplan s. Jacob.
Ab anno 1515.
Paulus von Sichen, kirchmeister. Metza, sin husfraw.
Johan Schuyrman zum Raven. Tringin, sin husfrau.
Ab anno 1516.
Tringin, Goswin Wolfs kirchmeisters frawe.
Joannes van Cortessum, offerman s. Jacob.
Ab anno 1517.
Johan Swanefeldt. Elsgin, sin hausfrawe.
Ab anno 1518, 1519.
Peter Roistenmecher. Anna, sin hausfrawe.
Peter Beickhuysen, blaferber.
Beatrix, meister Johan
Cortessum husfrawe.
Ab anno 1520.
Henrich Walraiffen, bartscherer. Anna, sin husfrau.
Ab anno 1521.
Wilhem van Rommerskirchn. Beil, sin husfrawe.
Henrich van Orbach hamecher. Metza, sin hausfrawe.
Johan Curbach, der jonge hoifsmidt.
Ab anno 1522.
Conradt van Eupen, schartzeweffer. Greita, sin husfrawe (hec postea uxor de Cuba)
.
Johan van Duren zum mullenstein. Gretgin, sin husfrawe.
Ab anno 1523, 24, 25.
Paulus van Cuba, kirchmeister, min vorfare.
Her Goddert Kaldenberch van Wulfrade (mi
n scholmeister gewest)
.
Her Johan Sichen, canonius s. Georgen.
Ab anno 1526, 27, 28.
Henrich van Hilden, dreisler an der Hoeportzn (in Vuylappels h
us)
.
M. Anthonius Wipperfurdis, scholmeister. Beilgin uxor.
Ab anno 1529, 30, 31.
Her Wynmar van Wirtzberch, canonicus s. Georgii.
Ab anno 1532.
Her Johan Johan
Coppertz, vicari
us et pastor sub turre s Georgii.
Ab anno 1533.
Dierich Schuyf zum Gruwel. Elß van Melraede, sin frau.
Ab anno 1534.
Johan van Lennep. Tringin van Ratingen uxor.
Her Gerhardt Quade van Lyt daventri ein, pastor s. Jacobi.
Ab anno 1535, 36.
Theil van Westhoiffen.
Sieger van Monhem.
Her Anthonius van Lobbrish, canonicus s. Georgij.
Weisgin Ripgin van Neuß, kirchmeistersch. Pauli van Cuba uxor ___, mea anno 48.
Her Arndt von Dortmunde, caplan s. Jacob.
Lenhardt van Bracht. Cecilia van Wistorp uxor.
Henrich van Bracht.
Ab anno 1537, 38, 39.
Johan von Delfft. Catharin van Lyntlar, sin husfrau.
Ab anno 1540.
Quirin Deckstein van Bell. Drutgin, sin husfraw.
Johan Nagell.
Mertin van Orbach.
Ab anno 1541, 42, 43.
Johan van Ichendorp.
Peter Brackerfelder.
Her Roloff van Reyde, canonicus s. Georgii Clargin uxor Beickhuyssen.
Ab anno 1544.
Berndt Luchelgin van Reinbach. Freu Beckers uxor.
Johan van Swelhem. Geirgin uxor.
Trin Schartzewessers.
[142]
Ab anno 1545.
Goddert van Siegen, ferber zumWolf. Ketter van Cuba uxor.
Her Henrich van Osnaburch zur Clocken, can. s. Georgen.
Goswyn van Ketwich, offerman s. Georgen.
Wilhem van Waltneil.
Peter van Waltfuycht.
Ab anno 1546, 47.
Gerhardt Lutzekirchn, kirchmeister. Greitgin van Duysberch.
Gerhardt van Romerskirchen, kirchmeister. Fuit sed non regi.
Jonfer Irmgardt Deipenbroichs, widwe Ketzgin.
Eckert Lutzekirchen, kannegeisser.
Ab anno 1548, 49.
Georgen Kaldenbach, ferber zum Wolf. Tringin van Sexten uxor.
Lisbeth und Marie van Rosel sustern.
Ab anno 1550, 51.
Peter Krum van Cassel, vasbender. Drutgin van Orsau uxor.
Arndt van Werden steinmetzer.
Ab anno 1552.
Johan van Woringen, schartzeweffer. Trin van Essen uxor.
Ab anno 1553.
Conradt van Iserlohe, becker, Gerde van Aldekirchen uxor.
Johan Eicholtz zur Blomen. Engin van Polhem uxor.
Her Johan van Virssen, canonicus georgij, officiant s. Jacob.
Her Jaspar van Essen, officiant s. Jacob, vicarius Georgii.
Ab anno 1554.
Wilhem von Swelhem.
Neilgin van Ratingen zu 2 Duven
Gillis van Duren.
Evert van Gommersbach.
Ab anno 1555.
Her Johan Newenhaiffen van Virschen, pastor s. Jacob.
Beil van Dusseldorp, decanissa.
Beil van Rosel.
Ab anno 1556, 57, 58, 59.
Her Balthasar Broich, canonicus s. Georgii et in capitolio.
Her Peter Amhaiffe, gnant Wolckenberg, can. s. Georgij.
Georgen Montenbaur, ferber uff der Drencken.
Ab anno 1560, 61.
Sixtus von Hilden vor den Carmeliten, keismenger.
Her Derich Engels, canonicus s. Georgij, pastor in Vreishem.
Her Michael Neobarius van Virschen, caplan s. Jacob.
Her Johan van Swelhm, officiant s. Jacob.
Ab anno 1562, 63, 64, 65.
Peter van Rhade, schartzeweffer. Fei, sin husfrawe.
Gerhardt van Monhem, folgens offerman s. Jacob.
Cornelius Sclange, choirsenger sant Jacob.
Ab anno 1566, 67, 68, 69.
Her Gregorius Gerhardi van Virssen, officiant s. Jacob.
Reinhardt Essich, bruwer zum Gruwel.
Engel van der Lynden, schartzeweffer zur Tauben.
Mattheiß van Wipperfurdt, buddenbender Weitmart.
Ab anno 1570.
Doctor Wilhem Wissel, gulischr rhaidt, kirchmeister.
Frau Elisabeth van Bergen, sin husfrawe.
Magister Henricus Hattingius, scholmeister s. Jacob.
Ab anno 1571.
Rembolt von Polhem, loerer uff der Bach.
Ab anno 1572.
Johan van s. Truden, leckwircker in der Spitzen.
Ab anno 1573.
Gotschalck van Weinsberch, hauszmeister, kirchmeister.
Her Lambert van Wiler, nuwe pastor s. Jacob, noch nit drin.
Ab anno 1574.
Elisabeth Horn van Polhem zu Weinsberch.
Joseph van Ercklens, zimmerman in der Butgassn.
Ab anno 1575.
Jacob Vogel, duppenbecker.
Albert van Kerpen, bartscherer.
Her Paulus van Boicholt, caplan und officiant s. Jacob.
Johan van Numerich zum Radel.
[142']
Ab anno 1576.
Magister Anthonius Ercklensis, scholmeister s. Jacob.
Jacob van Bleiffen, koch.
Albert Kriptz, batz.
Wilhem van Euskircheny, hamecher.
Steffen Sclang.
Wilhem Struyff, leiwircker.
Hilbrant Hagen, snitzler.
Ab anno 1577.
Adam Kreitfischs van Neuß, offerman s. Jacob.
Ropert van Hattingen. Greitgin van Langenberch uxor.
Margret van Aldenhaiffen.
Ursula van Surde.
Fridrich van Lechenich. Ursula Guldenmondt uxor.
Herman van Weinsberch. Licentiat und kirchmeister. Diß jar bin ich eirst in die broderschaft komen, daß ich biß her zu verhalten hat etlicher ursachen halber.
Disse namen hab ich wol viß dem kleinen alten boichlin geschriben. Sint aber nit alle darinnen. Ich hab auch min selige motter nit drin funden. Es mach noch ein ander boich hinder dem offerman sin, darin mehe naman staint. Doch laissen sich alle kirchpelßlude, man oder frawen, nit dar in schriben. Ich hab der alten auch vil ubergesclaghen, dieweil diß gedenckboich mit dem boich Weinsberch zu gut kompt und daß hauß Weinsberch im kirspel s. Jacob licht, dar innen die hausfetter steitz wonen sullen. Dennen hab ich dan diß register der broderschaft her zu gesatzst. Sol in der alter namen und leude zu gedencken lustich sin.
Bei disser broderschaft sol man auch leren und gedencken, wie dieselb lang vor hondert jaren angefangen und noch lange vil jar duren mach, so
sol man nit blode sin etwaß zu ordnen, daß unsterblich ist. Die broder und suster sin wol vor ire person gestorben. Die broderschaft aber und brodermeister sin unsterblich. Und wie ir sehet, hat disse broderschaft nit dan 4
gl. renthn hat und pleibt alles. So mach
es auch mit dem hauß und hausfatter und haußgnoissen zu Weinsberch zu gain, wan es gott foegen will und daß ma
n sich selbst darnach anstelt. Darumb moiß der anfanck da sin. Ich hab den anfanck durch min testament gemacht. Der anfanck helft vil. Die kirch zu sant Jacob hat so vil hondert jar gestanden, ehe dan die broderschaft angefangen, die missen und memorien bestift sin, die spende der armen uffgericht ist. Nuhe es einmail angefange
n und begonnen ist, ist ein herlich wirck viß dem und derglichen angefangen wircks mehe worden. Sidt derhalb mit gode wolgemoit, dimidiu
m facti, qui bene coepit habet. Ir mogt es weislich continuern und verbessern.
A. 1579 den 17. augusti umb disse zit ist ein nederlendischs schiff bei Orsau im lant van Cleif angefertigt und spolieirt. Dem herzogen van Arschot ist wol so goit draus genomen, als zwenzig tusent daler wert, der noch zu Coln in der gutlicher frithandlong sich bekommert. Diss mogen die soldaten binnen Stralen im lande von Geller getain haben, des koninks folk van Hispanien, die allenthalben umbgetast, nemantz verschonet, dan sie sprachen, dieweil innen ir besoldung nit bezalt wart, kunten sie nit hende, noch fois essen, der von Parma lach noch binnen Mastricht. Was man daran schreif, half nit, er kont es selbst nit weren. Im lande van Gulch streuften die von Kerpen selbst.
[143] Anno 1579 den 20
augusti ist mir vorgefallen, das sich die nachkomen umb min moissigkeit bekumern werden, daß ich so vill zeit bei minem testament, codicillen, declarationboich, copienboich, gedenckboich der jarn und alters, dem boich Weinsberch und andern ordnungen zu schriben, auch etwas zu malen anwenden, so ich sulche zeit mit studern, practisern und anderer arbeit zu nutz het bringen kunnen. Dan wan ich etwas durch fleiß und arbeit gewonnen oder erobert het, damit were den nachkomen und frunde bese gedienet und geholfen. Und mogten derhalb allerlei wort, seltzame reden und nachteilige gedancken nach minem absterben uber mich fallen. Wiewol ich die dingen nuhe alle nirgens vur achten sult, dweil es nemans auff erden, iha, unser her und gott im himmel nit macht, daß eim jeden behagett. Alles hat man etwaß druber zu murren zu taddelen und zu clagen, daß ist der menschn art und mißbruch, das weiß ich alß woll. Und verachte derwegen alles swetzen.
Aber, lieber hausfatter zu Weinsberch und ire sementliche hausgnosen und glider deß hauß, wist, das ich mich derhalb etwaß vertadingen moiß und min moissigkeit untschuldigen, nit umb minent willen dan euch zu gutt, da mit ir stanthafftich bei minem lesten willen und fundation unsers vorfetterlicher hauß Weinsberch (dem ich es alles zu gut gethain) mogt verpliben.
Ich moiß hie wol bekennen, wan moissigkeit den art an sich het wie tragheit und faulheit, dar durch nitz gutz gewirckt, dan alle boißheit verursagt wirt, daß die allenthalben zu schelten were. Wie dan auch sulche moissigkeit sie nitzs gutte, dan alles boiß mit brechte, alß sich umb fullereien, suffereien, dobbeln, spilen, boleren, zancken, urechen, wucheren, liegen, betregen, capbisern und derglichen.
Aber sunst moissigkeit, die gutzs beiprengt, als in rawen leben, fridlich sin, studeren, schriben, speculern, rathen, underrichten, ermanen, straiffen, leren und waß der dan mehe sin, sulche moissigkeit kan nit gelastert werden.
Es sin wol vil leuth, die meinen, wan man nit seir groisse grabe leiffarbeit dede, so were man ganß moissich. Halten derhalb nirgen van dan von reissen lauffen rinnen, tragen, recken, langen handtwirckern alß die smide, bauleuth, becker, bruwer, fleischenwer, fischmenger und was dern mehe sin antriben. Willen die leer arbeit und schriben, practisern nirgen vor achten. Wiewol mit den sinnen, vernunft und verstande zu arbeiten werlich nit ohn arbeit ist. So ist es dan mit mir auch gelegen. Ob ich wol kein groisse leibarbeit uben oder kauffmanschafft oder handtwirck eitzs driben, so ist dannest war, daß ich nimmer ohn arbeit sin. Ich hab alles etwaß zu dhoin, daß ein oder daß ander.
Iha, mogt emanß sprechen, ir schribt diß boich und ander boich euch und daß hauß und ewer frunde antreffende, waß hilft daß dem gemeinen nutzs, waß sin des frembden gebessert. Lieber hausfatter und hausgnossen, ich hab nuhe vil jar her minem fatterlandt, minem kirspel und frunde
n trulich gedeint und beigestanden. Ich dhoin es auch noch nach minem vermogen, wie ich zu thoin schuldich sin. Aber daneben, wan ich zeit hab, so bin ich auch in
[143'] unß geschlechts Weinsberchs arbeit, vergeß miner auch selber nit, daß wol sin mach. Daß man aber spreich, iha, diß wirck und schriben wendet ir mehe zu deß hauß ehr und forthel dan zu
m gemeinen nutz disser stadt Coln. Das ist war. Ich sehen das da so vill herrn sin, den die sachen zu hertzen gain und die sich der stadt sachen willen annemen. Auch ire kinder, broder, frunde dar zu fordern. Wan ich schoin gern etwaß guts wult dhoin oder kunth thoin, so kan ich doch nit ankomen. So laiß ich sie dar mit gewerden, dieweil sie es gern dhoin und auch noch her in meinen zeiten wol und weislich ungeferlich versorgt haben. Ich weiß uber min oberkeit neit zu clagen. In fursten und herrn hoiffen kan ich auch nitz vißrichten, bin nit dha, auch fillicht nit da hin beroiffen, dar sich vil wol selbst roiffen und durch ire frunde und gunner beroiffen werden. Dieweil dan der gmein nutz durch die vorgemelte beroiffene gnogsam befordert, so bleibbe ich ehe nirgen nutzer dan bei der arbeit deß schribens und ordenens des hauß Weinsberchs, da her min nachkomenheit und gesclecht underricht, geleirt und gebessert mach werden. Vil verscheiden geschlechten machen ein gemeinde, wan dan jeder sineß kunftigen gesclechtz beste soichte und schafte, der hulfe da durch auch den gemeinen nutz soichen und schaffen. Im kirspel s. Jacob hat man mich ein wenich mehe laissen gewerden dan im rhaidt. Ob ich aber vil oder wenich in miner zit außgericht und geschaft hab, daß wil ich von mir selbst nit sagen, das wirck wirt sich in im selbst wol offenbarn. Darumb kan man nit sagen, daß min moissigkeit ein faulheit oder tragheit sie. Leidt und uberleidt ist mir, das ich nit mehe viß gericht hab oder vißrichten kan oder mach. Sult auch gesacht werden, es sie schriben und min wirck nit moissigheit dan arbeit, so were nutzer die moissigkeit arbeit oder zeit angewant daß gelt goit und schetzs da
her vergaadert worden und quemen, der die frunde und nachkomen beß geneissen mogten. Eÿ lieber ists da der mangel. Ich helt auch wol mit der meinung, daß richtumb v
ergaddern wol nutz sult sin, wan sie wol verwart wurde. Dieweil ich aber so vil und vil exempla sehen, wehe faulich und schentlich die nachgelaissen richtumb (wie groiß die auch ist) veirt, so macht mir daß ein ganß abschewen daß ich gemach dhoin, rawe und moissigkeit suche und dar nach tragte, wie daß ihenich, so ich verlaissen werde, bei einander pliben. Da her geit alles min ansclach und arbeit. Ist es nit so vill, so ist es wenich. Es ist alles etwaß und wirt alles mehe sin dan ich von emanß vo
n den frunden ererbt oder erlangt hab. Wan ich dan eben vil kunth oder wiste zu gewinnen und alle sinne und zeit da hin wente, wie kunth ich dan dissen dingen und schriften abwarten, die ich hof sullen dem hauß und gesclecht nutzer und lustiger sin, dan wan ich ohn daß mehe gutzs nachleisse. Es were auch noch zu zweivellen, wan ich zu geitzich und arbeitsam were, ob es dan eben gewin und nutz moiste sin. Man meint oft nutz zuschaffen und dhoit mehe schadens. Ists nit am goit, so mach es am leib sin, so hat man dan nit vil gewonnen. Ich
[144] hab eitz zur noit underhalt, so bin ich auch zu minen jaren komen und hab leider gein kinder. Waß sol mich dan da hin bewegen, daß ich mich hoichlich bemoeden und mit last besweren sult, umb ein wenich. Es were wol zu wunschen, das ich mehe gutzs und gewinß hett, so mogten es die frunde in minem leben und auch hernach beß geneissen. Nuhe daß aber nit ist, moissen sie sich daß so wol getrosten als ich. Kans nit bessern. Laissen ich nit vil, ir mogt es vermeren. Mit dem vil advoceren kan ich eitz nit so wol hin wech komen, bricht mir die sinne zu vil, daß ich nachtz nit sclaiffen kan. Daß mir seir schedtlich, dweil mir ohn daß der scleif nit mach geburren, es dhoint die jarn, doch diene
n ich hie hie
und da den leuthen, verware auch mine officia vom rhade, wan mir die befollen, daß ich da auch min presens von hab. Daß ich auch mit weine
n oder ander uhare handlen sulte, ist mir ganß nit gerathen. Rawe und rast und erliche moissigkeit in stille und erlichem wirck ist mir eitzt am nutzst. Wie kan ich allerdingen moissich sin und nichtz antriben, daß were ubel gethain ich kanß auch nit dhoin. Also, lieber hausfatter und nachkomen, laist euch meine moissigkeit disses und andern schreiben nit mißfallen. Sulche min moissich wirck mach euch zu eim groissen forthel und nutz gerathen. Wan ir wie ich moissich sidt, so besehet und uberlisset min moissigkeit und schriften zu vrem besten, keirt uch nit dran, waß die leudt uber min moissigkeit clagenn, wendt irß allein zum besten, wa ir mich leib halt, so werdt ire mine schriftliche ordnong, leer und ermanongen auch leib haben, disse werden euch nutzr sin dan roit golt und blanck silber. Deß moicht ir wol zur noitturft uberkomen, min schriften aber nit so lichtlich, dar durch ich dan noch ein gutte zeit bei euch dem hausfatter leben und ir mit mir und ich mit euch communicern und reden kunnen. Dan ich hab vil papnen boich und schriften gesehen, die zwei oder dreihondert jar alt gewesen, dar unden doch pergamenen boich waren. Und sin die boich in den schrinen 3,5 jar alt. Dar tuschn kan man sie ablaissen schriben und verbessern. Waß kan ich in minem alterthumb auch erlicher vor moissichganck, wan ich doch nit mehe in der kirchen, im rhade und anders wa zu schaffen hab dan lesen, studern, schribe
n, betrachten. Ist besser dan ohn alles wirck trag zu sein und zu fantaseren und sich in ligen und sclaiffen zu gewinnen.
A. 1579 den 22. augusti als die amptlude zu Arsbach under dem raithaus vergadert waren, in meinong neuwe schreinmeister zu erwelen und den knoden zu teilen, so hab ich mich auch dahin verfoeget und nit willen uispliben, dan ich moiss bekennen, das ich gern schreinmeister were worden. Ich hatte etliche jar her gespurt, das einer dem andern heir innen behulflich wass und den ball zu scloge, das es einer duck wart, der ander nit einmal werden kunt, die jongen den alten vorgesatzt worden. Drumb were ichs principalich gern gewest, das ich im schrein hett mogen uffsoichen, wer vor und nach am haus Weinsberch geschriben het gestanden und sofern und fil ich dan zuruck het soichen mogen; und wiewol das den amptluden gestattet wirt, so [144'] hat man doch zu seltmalen, wie ich wol versoigt, nit zeit genoich darzu, wan man net schreinmeister ist und duck gegenwertig mach sin; und diss war auch die meiste ursach, das ich zu Arsbach amptman wart, und hat mir die chur duck vor der nasen hingangen Eitz aber ducht es mich zeit sin, die schemt schoin eins uiszudoin, das ich wort druber moist machen, dan man was allet unbelefft, und gedacht nit eins an mich, wie lang ich da gewesen war, und finge an sagent: Ich spurde einen groissen misbruch in disser chur. Vor wenich jarn were woll vertragen, es sult eins umb gain, das es jeder eins zum wenigsten mogte werden und were es eins gewesen, sult es an drien jaren nit widder werden. Nu weren drei schreinmeister, der stunde der elste vor eirst ab, und wurde der ander beider einer dan ins zweite jar continueirt, der dritte moist wol abstain, sol einer gekoren werden, der es nehe gewesen. So sege man, wan einer zwei jar nach einandern wurde und widder dan uber drei jar continueirt, so wurde der veir oder sex mail, ehe der ander eins wurde, auch kuir man die jongen, die zu lest ingeschriben oder do sie kinder gewesen ingeschriben sin. Sult es nu umbgain, so moist man mit den alten bekentlich sindaß sie es auch einß worde
n wanne daß sie es werden sulten. Wan sie dhoit weren, kunthen sie es nit werden.
Der ein hett sin gelt so wol uisgeben als der ander, einer were auch so wol qualificirt als der ander. Mit disser reden bewecht ich vil, die alt waren und es nit werden kunten. Wie man zur chur sult schritten, war her Hillebrant Suderman der elste zwei jar gewesen, der solt under Johan Helman Lic., der schoin doit ware, und under Peter Lynss einen keissen, moist Lynss kesen, der wartz dan, Helman war doit. Es solt nuhe Lynss einen keisen, der satzt Henrich Krudener uis, der wart der zweite. Dieweil Helman doit war, satzt her Hilbrant Suderman, burgermeister, den allernjongsten, Johan Kripsen son, uis, der noch kein raitzman ware gewest; der wart alles erwelt. Und wie die frage balde an mich quam, sagt ich, es were unpillich und nit loblich, das man die alten leiss sitzen und sie verachte und zoege die allerjongsten vor. Es were den alten ein verachtung und smach. Ich wolt aber der elsten einen uissetzen, als minen nabar Caspar Liblar, were nit weit gesessen und kuntz wol vertretten. Derselbich wart van den andern angereitzt, er sult mich uis setzn, wie geschach. Und als ich uiswichen moiste, sagt ich: man het mich etliche mal zu andern zeiten in die chur gesatzt; ich het keine groisse partien; hie moist ich bekennen, ich mogt auch fillicht von dem holtz nit sin, davon man die schreinmeister machte, sult ich es auch nuhe nit werden und die jongsten mir vortreden, des moist ich gedolt tragen. Es [145] sult dannest umbgain und billich nach dem alter, dan wa die jongen jeder zit sulten vorgain, so were es ein groisse unbekentlicheit, machte lange und vil wort darvon. Do fragten etliche, sit irs noch nehe gewest, namen sich fremt an, und wusten doch wol bess; doch ich weich aus, und her Johan Maess burgermeister und der alten vil und mit den meisten stimmen wart ich gekoren. Also hab ich diss chur mit dem swerde moissen hoelen. Man sagt, man sall sich selbst nit in die ampter dringen. Aber ich sehn, der zu blode ist, schafft wenich, wan er net groisse frunde hat. Ich het auch kein wort hievon gemacht, wan ich das uffsoichen im schrin neit gern gefordert gesehen het. Also bin ich schreinmeister worden; was ich aber uis dem schrin vernemen werde, das will ich, off gott will, behalten und zu siner zit an sin ort anzeignen dem haus und gesclecht zu gode. Dissmal hat der knode jedem geben 4 gl. 7 alb.
Anno 1579 den, 23 augusti uff der kirchen und armen regnong, alß die im Sprechauá
und die kost uff der schoelen gehalten wie breuchlich, hat sich fast irrongen bei den provisorn der armen befonden, dan wie man alle jar eine
n newen vor zwei jar erwelt und auch wol etliche spenden bestift sin, da sich die stifter die leifzucht vorbehalten und glichewol viß unwissenheit nuhe und dan geschein und sich nit wol drauß reissen kan, hab ich vorgesclagen, man sult alle jar ein kalender uffrichten, dar in van tag zu tag zeichnen, waß jeder tag jeden gegeben und gethain sult werde
n und laissen die spenden drauß die nit im brauch sint, biß die leibzuchter abgingen. So durften die provisoren nit dan in daß kalender setzen und dar viß leren, waß sie thoin und laissen sullen. Und alle jar sult man ein neuweß machen und dan auch dar in schriben, waß in dem jar geschein sulte. Diß hat den kirchmeistern ond achten also gefallen und begert daß inß wirck zu stellen. Also hat min broder und ich einen calender zugericht und corrigeirt, inß rein geschribe
n, den doctor Krudener laissen sehen, der in auch zirlich abgeschriben. Deren einen hat man den provisoren zugestalt, sich dar viß im spende
n zu halten. Also ist dißer calender diß jar eirstlich angefangen, wa es damit dan wol zu geht, daß wil ein gutte sach sin und mach noch lang dar bei pliben und ist auch nodich, dieweil die armen eitz fast renth haben, daß innen das ire werde und die provisoren sich auch selbst keinen schaden doint. Es ist auch den armen daß rest von den dubbeln spenden eitz in der vesperen verspent worden, dem pastor, caplan, scholmeister, offerman, chorsengern und schoelern ire presentz worden nach der newer ordnong ohn der armen oder emanß schaden. Also kan man durch gut ordnong und gut uffsigt gut regiment machen und erhalten.
[145'] Hie mant es mich, daß ich mit anregen moiß die die
ursach, war umb ich so oft und fil von den kirchmeistern, achten, pastoir, caplan, proviso
rn und ander kirchen diener sachen und renthen schreib, dan dieweile daß hauß Weinsberch im kirspel sant Jacob gelegen und ich in minem testament verordnet, daß der hausfatter min
n erb das hauß jeder zit bewonen sol. Wa mir dan min ansclach mit dem hausfatter glucken wirt, wie ich zu gott hof und vertrawe, mogt es sich wol zutragen, daß er beroiffen wurde, der kirchn und armen vorzustain. Der ursachen schrib ich die dingen in diß gedenckboich, daß er alß ei
n gut mit nachpar auch mit von deß kirspelß sachen van mir verneme und den anderen mit verzolle, daß wirt im und andern dan nit unnutzs dan lustich und angeneim sin und hett deste beß zu den sachen zu rathen und zu thoin.
Anno 1579 dem 24 augusti starb Gerhardt Hasselborns hausfrawe, Bartholomei dochter von Morß und heren Pilgu
m burgermeisters suster dochter peste und von ellendt uff s. Severinßportz, da ir man voir eim jar borggreif worden, wiewol er verdorbe
n waß. Der auch kurtzs darnach umb scholt under minen rheinmeisterschaft in der weinschoelen gepfandt wart, daß er den deinst uffsagt. Und Gerhardt Peil van Neuß wart borggreif daselbst in sin stadt, dem die frawe vor eim jar Peter vo
n Merhems dochter pest und von ellende abgestorben ware, dan er narrischs gehandlet hat, daß er gar verdorben waß und sinen fatter verdorben hat, daß jeder einer einen schonen hof im grunde ver kauffen moist. Die vorigen aber hat daß schoin hauß zur Saar irß fatters hauß verthain. Hie hat man nuhe zweierlei anzumircken, wie sorglich es ist mit der kauffmanschafft zu handlen, dan sie beide mit weinen uff Lubeck, Hamborch, Dort, Anterpen gehandlet und jonck waren, so kan das gluck lauffen. Und daß man die portzen und deinsten verdorben leuthen vertruwett, die sich selbst nit vorstain kunnen, wie hie von vill uffsprachen under den burgern waß, aber dieweil sie beider seidtz von groissen frunden in Coln waren, moist das also geschein. Ich setzs diß her, off es nachmals derglichn in Coln geschehe auß gunst, daß man sich hie zu erinneren het, daß vorhin mehe geschein were, dan alle zit ist so wol misbrauch under den weltlichen alß under den geistlichen gewest und wirt deß hernach wol mehe folgen.
Item umb disse zit hatzs etwaß peste gestorben, dan zwein jonge gesellen, der omphalien einer und Rutger van Aich, ein student, sin umb disse tag auch gestorben.
A. 1579 den 26. aug. ist Conrad Eck den Rhein uffgefaren, wiewol er etwas krank ware. Man [146] wußt nit, wahin; etliche sagten, er were zu hertzoch Johan Cassimiro pfaltzgraben gezogen, der im noch fast schuldich sult sin. Die andern sagten, er were ins bat zu Ems gezogen, bleib etliche wechen aus, ohn das man van im etwas vernam.
Anno 1579 den 28.
augusti hab ich min original testament, wilch ich anno 1557 zu einer handt uffgericht, eitz mit eigner hant und zu latin underschriben und erwiddert. Dan ich gedacht, diß testament ist vur 21 jarn und lenger gefertigt und ligen pliben, daß es durch mineß hinscheidens wegen nit bestetigt, emantz mogt villicht vorwenden, dieweil es vor so vil jaren uffgericht und nit verneuwet were, es sult verloschen und van unwerde sin. Derhalb hab ich es repeteirt, confirmirt und continueirt mit erklerung mines unveranderten willen, so mitler zit mit gedancken, worten und willen dar zwischen gefallen sult sin. Ich hab auch min declarationboich, min codicilla und alle ander ordnongen mit dar in repeteirt und co
nfirmert. Und beger noch, daß min erb, min exercutorn, all min hausgnossen und jederman, dennen allen trulich nachkomen will und die sach nimmer dahin komen laißn, daß sie dar uff zu
m theil ader zu
m mail renu
nciern oder verzeihe
n, dan (wie ich) stanthaft plibe
n.
Und lauth die subscraption wie folgt.
Ego Hermannus a Weinsberch ll. licentiatus et testator p
__noi
matus deliberate fateor et vericate attestor me supscriptu
m testamentum ab initio confectionis s
æpissime sicut et hodie iteru
m perlegisse et contenta mature ponderasse, eaq
ue omnia et singula mihi optime placuisse et adhuc placere, quare hoc ipsu
m testamentu
m meu
m cum institutione h
æredis perpetui patrisfamilias, substitutionibus, fideicommissis con ditionibus, demonstrationibus, dispositionibus, ordinationibus, pr
æceptionibus, prohibitionbus, provisionibus aliisq
ue suis clausulis, nec non libra
m declarationis eiusdem testamenti eis centum et vigintiquinque folia continentem anno millesimo quingentesimo sexagesimotercio
tilgung, quarto; unterstrichelt per me conscriptum cum additionibus in fine successive positis et ponendis, tum quoq
ue codicillu
m meu
m in favorem mearu
m sororum earumq
ue prolium anno minoris numeri septvagesimo sexto
propria manu mea exaratum et et
quicquid ulterius a me scriptum seu annotatu
m reperietur et aliqua ratione pro corroboratione pr
æmemoratoru
m omnium et singuloru
m operari vel facere potest modo vicissim repeto et confirmo et quasi renovo, nec volo quod distancia seu intervallu
m medii temporis vel decem vel viginti annoru
m pr
æcedentiu
m vel pluriu
m sequentiu
m quicq
uam obstare vel nocere debeat, nam interea hanc voluntatem mea
m fuisse et esse et fore deo volente, dico, legata autem illa parva pr
æcipue recordationis propinquoru
m et amicoru
m causa posui ne se per oblivionem prorsus pr
æteritos conqueri valeant.
Datum Anno domini millesimo quingentesimo septvagesimo none ipso die augustini verneris vicesima octava augusti.
[146'] Anno 1579 den 31
und lesten augusti. Bisz her zu 30 hat es den augst und somer durch geregent und die sonne nit vil oder heisch geschenen, daß die truben hardt und weit zu ruck waren. Und ware
n wenich untferbte korner umb disse zeit in Coln, also daß man sich keineß gutten weinjars versahe. Die wein stegen uff und gingen die kellern zu. Man sagt, nach der netzsten quollen die kellerdille, daß sie sich sperten uffzugain.
Anno 1579 den 1
septemb. bin ich bei Diederich Ploger, dem gweltrichter zur zit, uff sine
m banneressen gewest. Dar er seir kostlich und weitfeldich mit 4 dischen angericht im hauß zu
m Dawe boven muren, daß er vor wenich jaren gegolten kostlich gebaut, gemailt und verzeirt. Es hatte vormailß in dem hauß her Conradt Schurfeltzs burgermeister zinßweisse drinnen gewont, waß von einem vernoimbten kauff man, von der Borch genant, uff deß dochter von joncker Wienhorst verfort, uff ire kinder gefallen, die es dissem Ploger verkaufft, der auch wol prosperirt und uffkomen ware, hat doch kein kinder.
Anno 1579 den 2.
septemb. starb her Reinerus Hellerman, lic. theologi
æ, pastor zu sant Peter und canonicus s. Cecilien, an der pest, dan es waren etliche kinder und gesindes im hauß gestorben. Nuhe besorgte
n sich die kirchmeister s. Peter, es sult in erghain wie den von s. Laurentz und s. Columben, daß die keine
n pastor worden haben mogen.
Derhalb holfen sie, d. Iacobo H
uttero, licentiato theologi
æ, lectori in bursa Laurentiana, bei der abbatissen zu s. Cecilien, einer gravenne
n va
n Manderscheit, solliciteren, das er die canonicat zu sant Cecilien, so eitz vaceirte, mogte
erlangen, so wulten sie bei den kirspels luden werben, das er pastor sult erwelt werden, dan da daß nit geschege, worde er nit zu
m pastor erwelt werden oder da er erwelt, die ohn die canonicat nit annemen. Und sult dan schimpflich sin, daß drei kirspel in Coln keinen pastor hetten, also erlangten sie die canonicat zu s. Cecilien, daß im die mit dem beschede confereirt waß, wa er pastor worde. Darnach koere daß kirspel dissen d
om
in
us Jacobu
m und noch iren pater und alß sie in miner gnediger frawe
n presenteirten, wart im die pastorei confereirt.
Mein hauß Cronenberch gehoirt in diß kirspel. Ich gib auch alle jarß dem pastor, caplan, Offerman iren missanck parscheier und waß deß mehe ist, bleib aber vor min person s. Jacob mit dem kirchgange.
Anno 1579 den 7
tag septemb. ist Hermans von Woringen buddenbenders eigen hauß zu einer vren in der nacht mit dem neigsten vorhauß darneben plotzlich wie ein donnersclach uber hauff gar zu grunde dar neder gefallen. Diß hauß licht in s. jacobs kirspel uff der under Bach glich hinder der kamern den hauß Hensberch Wolfs Keben dem amptman va
n Broil zustendich, dar in doctor Wynant Rhade wonte. Daß ander hauß, so mit
[147] ingefallen, gehoirte meister Theisen Doichscherer uff dem Steinwege eitz zu. Vorhin hatte Conradt Sengenbach kirchmeister und siner frawen und steifsohn Claissn zu Hamborgt zugehort, dar in Conradt wonte ehe er in den den
Rhaitzkeller zur Cronen uff den Altenmart quam zu wonen.
Der schade wie es besigtigt ist gelegen gewest an der maure und keller muren tuschen beiden heussern, die gebente, als were sie geknickt gewest und umbgewichen. Derhalb hat man wol uff die fundamenten und muren achtung zu haben. Es hat aber deß buddenbenders hauß einen grosse last van eichen holtz, da man budden von macht, oben ront umb her gehat ligen, mach auch dar zu geholfen haben.
Disser buddenbender hat einen sohn, war ein augustiner monch, der hat sich vor hin mit einer beginne zu s. Niclaß im borghaiffe vergangen, da mit er ein kindt, hat daß in dissem hauß bei sinen elter zu zehen. Disser monch waß viß dem cloister gewest und den tag zu vor widder am cloister gesonnen, sie wulten in annemen, deß sie noch nit dhoin wolten, derhalb er diß ungluckliche nach zu den altern waß komen.
Wie nuhe daß hauß oder hauser ingefallen, worden die nachparn wacker, stunde uff und funden, daß die heusser da lagen. Sie klommen druff, reiffen und horte daß kindt weinen und einen jongen und metgin, son und dochter van 16 und 18 jaren roiffen, den brach man ein loch durch doctor Rhaidt maur und kreich den jongen und metgin nachet dar durch und auch deß monchen kindt lebentich, doch etwaß gewont und geletzst vom fhall. Den man, die frau noch den monchen hort man nit roiffen. Und man feil frei mit macht dar an alles zu ruuhmen. Und dweil dar zu lang zit ginge, umb die 10 vre vormittage fandt man den man und frawe uff irem bedde dhoit. Dem man war ein arm gebrochen, den monchen fandt man vor an straissen sinem bedde dhoit. Und man begrobe Herman van Woringen und sin frawe zu s. Jacob in den ganck. Der monch wart zu den augustinern geholt und begraben.
Neist dar neben im hauß wonten dißmal brabendische leuth, die scleiffen im im
hindern geheusse, die hatten nit gehort, daß in daß vorhauch kuch, stoif alles ingefallen waß, bliben allerdingen undgeletzst, wiewol beide giffeln mit isern tralier und korfen balcken, gebouner sparren und leitager plat neder lach. Und leif groiß folck etliche tage dahin, die es sahen und sich hoich verwonderten.
Disser Herman waß min gaffelbroder uff dem Swartznhauß und gut nachpar. Ich hat sinem sohn, dem monchen, auch sinen tag uff siner eirsten missen geleist.
Requiescant in pace.
A. 1579 den 8. sept. worden zwein jonge burger, Melchior von Mulhem, her Mathevis, des alten burgermeisters sohn, und Christian Koilgin, hern Maissn, des burgermeisters eidom, im duisberger walde, doe sie von Embden quamen, angefertigt von etlichen kreichsknechten des koninks von Hispanien und hin zum Rhein gefoirt, in einen nachen gesatzst und uff disse seide angesatzst und also mit streichen gezwongen, uff Stralen zu zehen, da der meher hauf lach. Jonker Rynck und jonker Aich, die in das geleide uis Duisberch getain und uff irer karrn gesessen, worden mit dahin bracht. Als diss ausquam, wa sie waren, hilten die burgermeister hie in Coln bei dem herzochen de Nova Terra anumb erledigung. Dieweil der in her Mulhems haus uff sant Severinsstrass lach, schreif er vor sie. Es half etwas, solten sie aber los werden, so moisten sie mallich ein hondert cronen den freibuttern schenken.
[147'] A. 1579 den 7. septembris hat mines broders frau Elisabeth mir ein latinisch boich zu hauss bracht, sagt es were feil, da es mir dienet, mogt ich drumb geben, was recht were. Ich gewart mit ir und bezalt 8 alb. darvor. Diss boich war vol latinischer carmina und figuren und intituleirt: Stultifera navis, zu Strasburch, Anno 1497 getruckt. Doctor Sebastianus Brant hatz mit teuschn reimen gedigt und eirst laissen uisgain. Diss boich zu teuschs hat min suster Sibilla auch im haus, das sie mir zustalt zu lesen; aber Jacob Locher hat es ubersatzt und gar artige carmina zu latin darvon gemacht.
Die materia war gar schoin, hat gutte leren und ermanongen innen zu tugent und weisheit und straiffunge der untugent und lastern und allerhande narrerei. Alle, die boisse stucken und sitten an sich hatten, worden in diß narrenschif gefordert und gesatzst, alte, jongen, riche, armen, man, frawen, geistliche, weltliche, edle, unedle. Und ich fandt, das ich auch alß drin gehoirt.
Diß boich gefiele mir drumb, daß es vor 80 jaren getruckt uff papir war, umb die zit, do mineß fatter beide altern das hauß Weinsberch bewonten. Und gedacht, hat daß papiren boich 80 jar gedauret, so mogt min gedenckboich der jarn und diß senectutis auch wol 80 jar in guttem wesen pliben. Das papirn narrenschiff und boich wirt daß latinsche und daß deusche noch mehe, wie es schein, in der kinder hendt umb gangen haben und ist biß uff disse stunt erhalten. Wirt ohn zweiffel her und da geworfen worden sin. So kan wol ein papiren boich uber hondert jar duren, wan es vor wasser, feur, fuchte, schimmell, fettwirck, motten, meussen und wormen und den leuthn verwart wirt.
Ich hab noch ein alt geschriben boich von paibsten und keiser und ist nit ungestalt dan durchaus leslich, wilch mich bedunckt uber 200 und mehe jaren alt zu sin. Darumb ermant mich diss Narrenschiftz boich vor eirst, das ich euch, lieber hausfatter, und andern bitte, das ir min geschriben boicher urer nachkomenheit verwaren wilt und ungeletzt nachlaissen. Zum andern als ich es durch hin besigtigt, da alle narren nit gnog im selben boich specificeirt sin, besonder ich, das ich understain mins fatters haus Weinsberch dermaissen durch min testament zu fundern und zu bestiften, das es ewich duren, so ich doch weiss, das nichtz uff erden bestendigh ist, und keiner vor mir sulch haus in Coln fundert hat, das weltlich ist, es were dan ein geistlich haus, kirch, cloister, convent, capel, gasthus, spittal. Und glub, wan mich autor libri gekant und min vornemen gewist, er het mich mitten drin gesatzt.
Doch narren moissen auch sin und narheit so lange in der welt pliben alß weisheit. Dweil er mich aber nit drin hat kunnen setzen, dan ich zu siner zeit kein mensch ware, so kan ich noch drin komen. Mich dunckt auch, daß narren schif gahe miner unden. Drumb hab ich ein
versgin gedigt, frag und antwort her zugesatzst.
Also.
An ego stulti feram tenear conscendere navem.
Omnia cum pereant qui puto quid stabile.
Dum studeo tentoque domum fundare paternam.
Ut mea semper ibi gens habitare queat.
æternum qui fingit opus vix stultus habetur.
Sinon perpetvo stare, diu, poterit.
[148] Singula qui peritura putat mundana repente.
Noliger est ille nil quoque cordis habet.
Cum ratis innumeroe et magno pondere stultos.
Illa capbiat qavidem concomitabor eos.
Nuhe ob min bestiften des hauß Weinsberch zu ewige
n zeithen narheit oder weisheit sei, daß befille ich gode und verstendigen leuthen zu richten. Das moiß aber jeder bekennen. Da etwaß ordineirt und bestift wirt, das mach ewich werden, das ein seir lange zeit dhuren mag. Da aber nitz ordineirt wirt. Da ist nitz und kan nit duren, dan es ist gein anfanck, so kan kein verfolg da sin, vil weniger ein langes ende. Darumb wa ich es ubel angefahen habe, so mach es min nachkomenheit beß vollenforen und gut wirck druß machen. Bin ich narrischs gewest, so mogen sie weiß sin. Ir hoirt oft sagen, ist es gecklich gewonnen, so moiß es weislich verwart sin. Man sagt von einem trefflichen man, Gratiano genant, der seir gecklich gezillt sie und dannest sulch gelerter weiser man worden, daß in die hillige kirch hoick prisett, geckliche narrische anfenge glucken wol und wirt ein gut wirck drauß.
Aber hie felt noch ein ander frage vor. Dieweil ich nit vill gutzs hab und nicht rich sin, daß hauß Weinsberch mit gutten renthen wol zu bestifte
n und understain, daß dan zuthoin, ob ich derhalb nit auch inß narenschiff gehoren. Und mogt emantz sagen, iha, freilich mogt ir dan wol mÿtten dar in sitzen und daß segel hart anhalten oder frei roeren, daß ich balde in Narragonien an das lant quemt. Aber mich bedunckt, doctor Sebastian
us Brant eilet mit den geringen, unrichen leuthn nit so seir inß narrenschiff alß mit den ihenige
n, wilche groisse richthomb soichen. Und sagt vill gutzs von der armut, daß daher vill kunsten sin fonden und stette gebaut, so kan auch wol ein hauß da her gebaut oder bestift werden. Und sagt, das nichtzs so herlich oder hoich in der welt sie, es hab sinen eirsten anfanck von eine
m geringen armen wirck gehat. Diß exempel moiß ich geben, dweil ich doch still moissich im narrenschiff sitze und faren. Sant Peter hat gesagt, sehet, mir
verlaissen alles und folgen dir nach. Und mach fillicht ein arm schiffgin und ein arm netz gehat haben, wie er auch gein groiß her dan ein armer fischer wart. Sehe, sin sine nachfolger nit herren der ganssen christenheit worden und gepieten keisern und koningen. Iha, haben sie nit die sclussel des himmelß erlangt und sin so weit gerathen, das der glossator auch in jure canonico ein dubiu
m stelt an einem ort und fragt, ob der pabst gott oder menschs sie. Und in extravagenti der papst der sonne
n, den keiser dem monde verglichet. Und sagt die glosa und astronomi, daß die son etliche tusent mal groisser sie dan der monde. Ich geswige andern sage wie mehe von den 4 bidler orden, waß koninckliche heusser sei gebaut und rittergutter und renthen sie vergaddert, so doch bidlei so geringe in der schrift geacht da gesagt. Ich hab deß geregten erbe
n nehe broit sehn bidtlen. Und ob wol emanß sprechen
[148'] wolt, das were gottes wirck, der verhoigte wen er wulte. Iha, wer solt es anders dhoin, der erhoicht und ernidert zu sinem gotlichen gefallen. So kan er auch mit dem hauß Weinsberch dhoin. Ist daß hauß mit mir arm, er kan es durch sin gnade wol bessern. Es ist immer nit ubels, heusser und gesclechten zu der forchten gottes und noitturftigem underhalt zu bestiften. Gut were es, daß sulcher heusser vil tusent und in allen stetten und landen die vilheit weren. Und ob man wol sin gesclecht befordert, daß dhoint auch pabst, cardinal, bischoffen, abten und ander prelaten und weltliche herrn. Christus hat selbst sine bloitzbewanten nit die hindersten laissen sin. Nu hat d. Sebastian
us Brant inß narrenschiff
gesatzst, wilche die armut verachten. Die deutzsche reimen sin wol gut, die latinische carmina sin doch besser, der ich etliche her zu wil setzen wie folgt.
Translatio Locher latina.
Paupertatis onus omnes iam ferre recusant.
Auri sacra fames pectora cuncta quatit.
Quos magis oblectat cupidi possessio nummi.
Quam morum probitas ingeniumque deius.
At paupertatis (quando ætas aurea mundum.
Lustrabat) laudis gloria magna fuit.
Parcus erat victus, frugalis vita laborque.
Communis, fervor nullus avaritiæ.
Omnia maiores communi jure tenebant.
Non ita divitias legerat ullus avus.
Paupertatis amor peperit præconia priscis.
Quorum perpetvo gloria parta viret.
Paupera roma fuit quondam, pauperque senatus.
Atque inopes habuit bellica roma duces.
Curius insignis dux paupertate decorus.
Sub iuga samnetes traxit et ausonios.
Publicolam extollunt qui paupertate benigva.
Emeruit laudes æthereumque decus.
Fabricium colimus qui pirrhi munera sprevit.
Cue satis exigvus census et arca fuit.
Regulus et meruit præconia magna decusque.
Ingera cui exigno parva fuere loco.
Paupertas tribuit nostris primordia seclis.
Hæc urbes statuit sceptraque digna dedit.
Ista magistratus stabilivit regnaque mundi.
Inuenit meritis dogmata cuncta fuis.
Græcia clara quidem cum paupertate decora.
Promeruit laudem perpetvumque decus.
Iustus aristides pauper fuit epaminundas.
Dux equidem pauper fortis et indomitus.
Et fuit insignis vates quoque pauper homerus.
Dum tonat heroo troica fata pede.
Socrates ætherea sophia succinctus et arte.
Divitiis vacvus non sine laude fuit.
In mundo nihil est tam celsum tanque superbum.
Ex rivo quod non fluxerit exigvo.
Paupertatis honor tarpeias extulit arces.
Atque urbi titulum principiumque dedit.
Pauperibus roma est quondam pastoribus orta.
Rusticus exilis nomina tanta dedit.
[149] Divici
æ molles fregerunt regna superba.
Propter opes cecidit roma, cadetque potens.
Propter opes miserae passa est carthago ruinas.
Paupertatis honor sed sine fine micat.
Quid tantum cupimus, funesta pecunia multas.
Mortales damnum iussit mire grave.
Divitiæ croeso regi nocuere superbo.
Propter opes mortis tristia fata tulit.
Sit venerandus apud mortales pauperis usus.
Nam coelum dives nullus mire potest.
Hie hat doctor Brant die armut mit schonen exemplu wol vor gesatzst, aber es were zu fragen, ob er auch selbst inß narrenschiff gehoirte, wan er boven dem hertzen die armut so hoich romet, wilche er fillicht nit selbst begert hat. Dan es ist swerlich zu gleuben, daß er nit auch richtumb gewonschet sult haben wie alle die ihenigen dhoin, wilche die armut prisen und sweren und dannest nach richtumb trachten und groisse gutter verlangt haben. Was ist mir doch daß votu
m paupertatis vor ein heuckelgin und glisnerei, die nemanß innemen, er bringe dan sin patrimonia
m oder etliche hondert gulden oder ander kunst und geschiklicheit mit inß cloister, damit er gelt und gut gewinnen kan oder leibrenthn, da doch vor hin gnog ist. Es wurde wol
jeder edelman, burger oder baur sich mit sulcher armut kunnen behelfen und sinen standt erhalten, wan im jeder kinder kindt, jeder vom gesinde leifrenth, gelt, gut und narong inpragte. Ich kunth auch mit allen narrenbrodern wol armut loben und sweren, wan mir die frei wonung, kost, dranck, kleidung, fevrung, ingedoin hausrat, baw, gelt und zergelt gnog hetten sonder hauszgaß und ander anlage.
Darumb wirt doctor Brant und ordensleude die armut anderß verstain. Sie moistens dan meinen mittelmeissich und noitturft haben, das man nit uberflussigs richtumb hette, das heisch armut. Und darauß, dieweil man bitt, her, gib kein richtumb noch armut dan allein, waß zu zemlicher underhaltung deß leibs nodich, daß man sich der richtumb nit erhebe und sich stoltzheit verlauffe, noch in der armoit stele, falscheit tribe und ander boisse stuck. Und mit sulcher armut sult ich es minem sprichwort gemeiß (medium tenuere beati) auch wal halten.
Dan ich sorg, sult ich das hauß uff die uterste armut und bedleÿ bestiften, daß sult nit lang duren, daß fundament mit dem obern beheusse und tag sult balde uberhauff fallen und zu nit werden. Es erfrewet mich aber doctor Brant mit sinen lobreden der armut damit meine ich mich des lobs auch an, als ein schiffgesell, dweil ich arm sin und dem hauß Weinsberch kein richtumb kan laissen, besonder das ich die volkomene frei, eigne wonugh dem hausfatter, minem erben, nit kan schaffen nach minem willen, dar in bin ich arm und nit reich, also auch nit die folle frei kost und ander underhalt hab. Aber dhoin ich dannest etwaß dar bei, so vil min vermogen und armut sich erstreckt. Allein dhoit ir auch wie ich gethain hab und erstaltet minen mangel. Es geit euch die sach so wol an als mich, hett ich mehe, ich dhede mehe. Ir spurt minen gutten willen. Wie daß arme frevlin, gab auch waß sie hatte. Und halt es mir nit vor ungoit, das ich euch des so oft ermanen, das ir von euch selbst wol thoin werdt. Gedenckt, dieweil ich mitten im narrnschiff sitz, moiß ich etwas narreren.
[149'] Anno 1579 den 19
septemb. in hauß Kymnade uff der Bach bei dem Wolf, dar in Joachim van Aich schartzeweffer wonte, am tag einen mangel gebaut und gebessert umb disse zit und bezalt. Kost in nachfolgenden parcelen.
Item meister Christoffel Leiendecker von in und dan noch drien knechten 4 tag lanck, jeden tagloin zu 13
alb., bezalt
. 6
gl., 12
alb..
Item 4500 deckneil und ander neil, daß tusent vur 16
alb., wie der smidtzittel visforet
. 4
gl., 18
alb..
Item vor 9 bort, daß stuck 8
alb., und 22 foiß anders holtzs, inhalt des zittels. Facit
3
gl., 20
alb., 4
h..
Item vor 4 reiß leistem, das reiß 28
alb.. Facit
4
gl., 16
alb..
Item 2,5
lb. loezin
. Xiii,5
alb..
Item vor 10 emmer morters
. 20
alb.
Summa dismal 21 gl., 2 alb., 4 h..
Vor zweien oder drien jaren hat ich in dissen hauß, do die maur hinden uber hauff fallen wolt, auch wol 80
gl. verbaut, ohn 6 rinsche
gl. fhar, die ich jarlichs drauß bezalen moiß. Biß herzo hab ich nit mehe dan 12 daller haußzinß bekomen, diß jar eirst 16 richtzdall, also wan fhar und bau abgerechnet, so werdt ich nitz in den budel stechen.
Derglichen ist es mir diß jar auch mit Goddertz hauß uff der Bach gangen, do der keller ingefallen waß. Ut supra sub 30 junii eodem anno 79. Und hat mit parceln vill gekost. Inhalt des zittels da van vermeldende.
Cosilium bonum.
Lieber hausfatter und hausgnosen. Alß ir vernimpt, waß man alles an die hauser moiß lagen und dern schade
n haben, alß noitbawe, untrustung der inwoner oder wan die heusser ein zitlanck ledich staint, wan man die heimliche gemacher reinigen moiß laissn. Wan euch dan gott vor evre person oder das hauß verseliget, das ir gelt wilt anlagen, so ist min treuwer rhaidt, das irß an gutte, gewisse, freihe fhar renth in Coln anlagt. Und nimpt jarlichs dar von waß bruchlich vom hondert, laist euch nit irren, ob es schoin an verscheiden hausser und erbe
n anlagt. Baussen Coln uff gutte lendereien were es auch nit boiß, wan es an gutte lude und bezaler queme, sunst moist man vil drumb lauffen oder botten schicken und verzeren, daß nit so bei kompt, wiewol es in der verschribung versorgt were. In der stadt bei der handt, da man jars dagzit helt, ist es besser. Uff dem lande dheilen die bauren kinder daß landt, so moiß man es an vil orthen nit ohn schaden in manen. Der adel ist auch sorglich, er sie rich oder arm. Uff den zollen und kellerei und den rentkamern, bei fursten, herrn und stetten ist es auch sorglich, willen bezaln, wie sie und wan sie willen, wer kan sie zwingen. Mehe hausser und gebewe dan einß, dar in man wont, ist auch nit gerathen wie oben gerurt. Man moist sie dan haben oder weren so newe oder gelegen, daß were ein meinong. Mancher hat gnogde in vil heusser, ich nit, dweil ich der heusser nehe vil forthels gehat da
n balder schaden und irthumb. Ich hab sie eitz, kan irer nit quidt werden mit forthel. Were das gelt an fhar oder renth gelacht, sult mir groissen metz beipracht haben. Vil heusser und gehoigten uff dem lande dan einß zur lust und noit, ob man uff side verborge
n wult sin, ist auch nit nutz, deß werden mir eitz
[150] zo Dormagen wol innen, dar man stedich zu bauwe
n und zu lappen hat, auch groisse gefare des brandes moiß stain. Min pechter zu Swartzem reitzen mich da zu bawen. Ich untschultigen mich minß alters, aber vil nutzer ist das landt visgethain und verpacht. Uf den bauhaiffen hat man vil lastes, daß landt nit so vil beswerniß, brent nit ab, bittler und kreger tribe
n mehe moitwillens in den bauhaiffen an. Doch der selbst dar bei wont und sin narong dar von hat, moiß wol bawen. Wan ich schoin vil landtzs an eim orde het und in der stadt wonte, wulte er lieber dissem und dem vertheilen dan einen hof drauß machen, umb deß deinstesuberfalß, bedegeltzs willen. Etliche sin geneigt, kornrenth uff wenich underpfende zu gelde 4 malter vom hondert und konnen wol dencken, daß sie oder ubel bezalt oder balde abgelacht sullen werden. Experto crede roperto. Da man aber nit duch_e nutz sin in Coln oder an einem orde oder under einem herrn alle sin armoit zu haben wie es auch nit gerathen ist, so mach man verscheiden gutte orther soichen, daß der schade und last an einem orde nit zu hart falle. Diß ist wol also min truwer rhadt, doch kan man diß viß gutten ursachen und umbstenden wol verendern und verbessern. Mit wol weisen, erfaren leuthen kan man sich auch beratschlagen.
Anno 1579 den 23
septemb. ist
Brocher, ehelicher sohn und kindt mines swagers Jacob Brocher deß jongsten und Catharinen Jabachs, miner nichten, zur Ganß uff dem Eigelstein geboren. Diß kindt ist ein hausgnoss zu Weinsberch von wegen siner motter eitzgenent.
Anno 1579 den 27
septemb. starb eitzgedachter swager Jacob Brocher der jongst uff dem Eigelstein zu Gantz an der peste. Wart dar an kranck vor 4 tagen wie im glich daß kindt geborn war. Heisch drumb der jongst, dan sin fatter und deß halb broder, halfen zu Mechteren heischen auch beide Jacob Broicher. Er war deß fasbenders handtwircks und zappe auch wein. Er und sin hausfra
hatten daß hauß zur Ganß vorhin von sinem vorfatter Jacob Klingen gegolten, kurtz hie vor scheir neu gebaut. War uff dem Numart zu
m Dam ein shon wirt zu Marien aflaiß begraben ligen. War ein angemeleter des hauß Weinsberch.
Anno 1579 den 25
septemb. hab ich mine
m broder Gotschalck ein zittelgin zu gestalt, das sult er unse
m swager Anthonio
m Kloich rhaitzschriber zu gelegene
n zeiten lesen laissen. Das war also zukomen, dieweil Anthonius sich der vormunderschaft uber die dochter seligen Agnesn Wolfs annam. Und minem broder etlich mail vorgehalten, off die sach im sal uber den Lantzselroderhof stridtbar nit hin zulage
n und zu vertragen were, daß sult er von mir vernemen. Und damit min broder nit zu vil oder zu wenich sagte, so gab ich im ein zittelgin, daß mocht er Anthoniu
m laissen lesen oder abschriben wie im gefiele. Wie er das nach sich nam und alß balde Anthoniu
m daß vor sin antwort lesen leiß und alß ers gelesen es in bedencken genomen. Und lauth van worde zu worde wie folgt.
Zu gedencken.
Lieber broder auff swagern Anthonii Kloichen vortragen, ob nit die stritige sache hin zu lagen were etc..
Daruff
[150'] wist, das es sich umb groisser kosten willen uff beiden seithen zu ersparen wol thoin leiß. Aber wa hin ich es uberlage, so ist mir und minen erben nach aller geschaffenheit nit gerathen, von minem angefangen rechten gentzlich abzustain oder die sach noch zur zit zu vertragen und daß umb gutter ursachen willen mich dar zu bewegende.
Het aber das mittel, wilch ich miner seliger swegern Agnesn Wolfs anno 1572 vorgesclagen, stat gewonnen, so weren mitler weil die kosten nit druff gangen noch so vill pensionen uffgelauffen. Und mogt swagern Anthonio anzeigen, er wil es mir nit in unguttem uffmessen, wir willen glichewol gutte frunde sin und pliben.
Clausel des alten mittels.
Wil Jacob Voiß und sine consorten vor neigstkunftigen oistern oder parschen diß 72 jars vom Lantzelroderhoff, so vil wilant Hermans van Cube kindtheil beroret, mir von anno 70 und anno 71 terminis remigii (zwischn wilchn die gutliche handlong gestanden) jarlichs sieven malder roggen jarpachten folgen laissen oder selbst liebern, auch verheischen, das sie mich sulcher sieven malder roggen jarlicher renthen und anpart des haifs hinforter in revlichem beseß heven und burren willen verpliben laissen, so wil ich die angefangene gutliche handlung weiters erstrecken und mag in dem pfall leiden, das fortan uber die ubrige versessen achterstendige kornpachten und geltrenthen sampt kosten und schaden und weß des mehe ist gutlich gehandlet werde. Wa nit, mach und sol jeder parthei uff sinen freihen foissen stain und mit sinem proceß richtlich fortfarn. Anders weiß ich die stritige sach mit langerm stilstandt nit zu verwilen.
Anno 1579 den 28
septemb. hab ich under disse
m dato zwei boichlin glichlautende mit eigner hant geschriben. Deren einß den exekutoren mines testaments uff zit mins abwesende zu komen soll, die es am meisthen antrift. Das ander sol der hausfatter, min erb, haben, dan es im der inhalt auch nodich zu wissen ist. Der vordersthe theil vom boichlin sol ein sendtbreif an die executoren sin, mit siner uffschrifft, exordio, narration und conclusion. Der ander theil sol sin wie es ist, ein register miner executorn. Und im sendtbreif vermelde ich den executoren vor eirst, wie ich an
no 1557 den 20 novemb. zu einer handt ei
n bestendich testament uffgericht, dar in ich verordnet, daß jeder churzit einer menlichs kunne von minem oder mines fatters oder deß fatters geblode in der abstigender linien zu
m hausfatter zu Weinsberch erwelt
[151] und genant werden, der von wegen sulchen ampts mi
n erb und nachfolger aller gutter sin sult nach grade und bescheide mines testaments. Auch gewolt, daß jed
er zit mineß testaments executoron funf sin sullen, der pastor sant Jacob, zwein canonichn s. Georgen und zwein kirchmeister s. Jacob von mir gesetzt oder von den uberigen dar zu erwelt, vermeldende, das der brauch, exetutorn
neben den erben zu setzen, also bruchlich und hoichnodich sie. Und damit ich uff zeit meines thoidtlichn abgangs nit ohn executore
n sie und vor und nach etliche verfallen sin, wolt ich ein jarregister da van und an setzen, wer dar in auff das lest befonden sult es sin.
Und ob wol mi
n erb alles außrichten sult, dieweil fillicht im der handel zu swere oder er nit nit geschickt gnog dar zu were, het im die executorn, die sin rhaitzgeber sin sulte
n, zu moissen geben. Deren ich doch mit der
arbit und last so vill verschonen wult als moglich, als mit dem begrefniß und begengnis, wilch ich minem broder Gotschalck befolln, nach im mine
m tauffpatten Herman, durch in oder andern. Das ich sie auch mit dem inuentario auffzurichten unthaben, wilch ich minem broder vertruwet und befollen, min gutter in drierlei art zu underscheiden, als in die steitz blibende, in die nitplibende, in die geringschetzige gutter. Wie es mit jedem airde und sorten sult gehalten werden, wer dar bei oder nit bei sin sult und wa jedes pliben und hin komen sult, wie da weiters zu sehen. Das er auch ein haußkist und siegel verschaffen sult, das sich die executoren mit der chur vor eirst, so lang min broder oder broders sohn Herman lebten, nit bemohen sulten, vorbeheltlich innen doch zu andern zeiten irer frien chur. Wan sich auch nach minem absterben die frundt mines steifsohnß Johanß von Caube oder miner hausfrawen Weisgins her vor dhoin werden, daß in min broder (da sie ungepurlich fordern worden uff des hauß kosten widderstant dhoin sol) allein das im min executorn und
er irem namen mit beiredich und behilflich sin wulte
n, da auch mi
n sustern oder ire kinder als dan uff die deilonge mineß fatters hauß Weinsbergh und hofs zu Dormagen dringen wurden. Das sie dan dieselben unser eltern fiedeicommiß und begerten erinnern wulten und vor irem nachtheil warnen und fleiß ankeren, daß min erb bei dem hauß Weinsberch und Cronenberch moge pliben und nit vill besweirt werden und, da nodich, den obersigler Hersbach und min ander neiffen Bremgin und Muysgin, dieweil sie interesseirt sin, her zu brauchn. Und das min executoren derwegen nit hart mit der execution besweirt sulten sin, dweil min broder durch den advocaten schriber uffsener mit daß best sol doin. Von minem declarationboich sage ich auch, daß inne
n das zu irer verlichterung dienen sol. Und durfte
n mit den besondern anhengen und ansclegen nit ubereilt werden, die sie zu gelegener zit inß wirck stellen mogten mit sampt den additionen hinden dar zugesatzst. Das sie auch min codicil a
nno 1576 minen sustern und iren kindern zu gut mit minß broders willen uffgericht sampt allem, waß ich weiters schriftlich verordnet und befollenn, das sie sulches wulten helfen befordern. Weiters hab ich mich untschuldiget, das ich im testament jedem nit mehe dan einen
goltgl. besatzst. Doch minem
[151'] broder befollen, wa er auß dem verkaufften etwas eroberen wurde, sie beß zu verehren wie pillich. Daß in min broder auch uff den 4 beikompsten alß im anfanck marcii junii septemb. decemb. jedermal jedem 2
rad. alb. zu pr
æsetz geben zu Weinsberch od
er Cronenberch od
er im Sprechauß sant Jacob. Und wa es mit dem Lantzelroder hoffe gluck wurde haben, sol er die beikomsten herlicher machen. Im scloß der epistoln beger ich von innen, sich der execution dar in ich sie nuhe verlichtert willen anneme
n und umb der geringer verehrung nit zu ruck willen laissen ghain und dhoin, es doch aus christlicher broderlicher leibden, dieweil ich neigst got groisse hofnung uff sie gesatzst, wult auch got vor sie widder bitten, mit wunschung alles gutte
n.
Datum zu Cronenberch anno 1579 uff s. michels abendt den 28 septemb..
Darnach folgt dan daß register der executoren zu Weinsberch, wie es sich von zit uffrichtung mineß testamentzs mit lebentigen und doede
n jar vor jar zugetragen. Als inclusine vom jar 1577, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79 do hab ich diß folgende funf herrn zu minen executoren genant und gesatzst nach ordnong mineß testame
ntz und declaration boich. Und sullen die selben min executorn uff zit minß absterben sin, so fern ich kein andern setzen wurde. Nemlich.
Her Lambert van Wiler, pastor sant Jacob.
Her Johan Nuwenhaiffen van Virschn, canonich s. Georgen.
Her Balthasar Broich, canonicus sancti Georgij.
Her Mertin Krufft, gnant Krudener, doctor, kirchmister.
Gerhart Lutzekirchen, kirchmeister sant Jacob.
Mitler zit sin mir abgestorben, die ich genant hatte. Als nemlich.
Conradt Gengenbach, kirchmeister. Anno 1560 den 6 junij.
Henrich Krufft, gnant Krudener.
Anno 1559 den 16 ja. paus obit.
Doctor Wilhelmus Wessel, kirchmeister. Anno 1572 den 28 ja.
Lic. Josephus Goltberch, canonicus. Anno 1572 den 6 marcij.
Gerhardt Rommerskirchen, kirchmeister. A
nno 1577 den 29 nov
emb.
.
Dominus Fredericus Darth van Hulß, canonicus. Anno 1578 den 11 janvarij.
Anno 1579 den
28
septembris hat min suster Sibilla min eppel in der Achterstrassen im Weingart ablaissen dhoin. Waren noch nit so wol reif umb deß spaeden nassen jarß willen und der wint warf sie seir ab. Irer war ungeferlich funf malter, va
n den unnutzen boumger, die ich anfencklich hat gesatzst ohn die birren. Sehet, so kan pflantzen und possen etwaß ohn kosten nutz sin, teste Virgilio, infere daphin piros carpent tva poma nepotes.
Anno 1579 den 29
septemb. war ich den mittag in des h. officials d. Johan Kempis hauß essen, da hin hat mich min steifsohn der licentiat Wilhelm
us Roß hin beroiffen, umb ursachen, daß man sach deß heilichs mit im und Gilliß Eiflers dochter, so lange gestanden, sult besprechen. Her Eifler sant Gereon und licentiat
us hauß sampt andern sine
n seidtz frunden waren auch da hin beroiffen. Lic. Roß
[152] waß ein zitlanck deß officials kostgenger, gewest der den heilich am meisten befordert hatt.
Uff dissem essen vorg.waren vil zeidongen vom kreichshandlungen, die eitz swebten und noch zu besorgen weren, auch von religionssachen, wie die Calvinisten, confessionisten und vom haus der leifden sich teglich hervordeden und starkten und wie die kirchen und cloister in Hollant, Selant, Flandern, Brabant und eitz auch zu Utricht und das Gellerlant durch verstoret und vil alte herlicht fundationes und stiftungen zu neit gemacht worden, fielen mir seltzame gedanken und questiones dubiose vor. Vor eirst, ob es nit so wol von mir gedain were, das ich mines fatters haus Weinsberch inhalt mines testamentz bestifft, das min geblode bei minem gut dar innen ewich pliben, dan das ich vil in kirchen, cloister und gasteshuser gebe. Her uff moiß ich wol bekennen, das es zu
m gotzdeinst und armen in kirchen, kloistern und hospitalen wol so wol angelacht were gode zu lobe und den armen zu troist als am hauß Weinsberch. Wan es also loblich sonder groissen misbrauch underhalten und nit verstoret wurde, wie dan eitz zur zeit leider geschicht. Und derhalb hab ich zu sant Jacob auch ohn lob geredt die kirch am bawe gotzdeinst und geregtigkeit und die armen an iren spenden befordert, wie daß die rechenßboich und copien boich wol werden anzeigen. Doch ich nit allein, andern haben auch als mit darzugeholfen. Und ob ich nit so vill viß dem meinen dar zu geben, so hab ich doch mit wirbe
n advocern, sollicitern, concipiern, ordinern und anderm fleiß und arbeit auß gericht, das wol besser mach sin dan die ein wenich geben haben, daß ohn mich wie ich besorgt sunst nimmer dahin komen were. Wult es auch also pliben fort, prosperern und nit abneme
n.
Daß und derglichen hab ich nuhe gern gethain, bin es auch amptzs halben schuldich zuthoin. Und ist oft besser dahin zu wenden dan sinen eigen frunden verlassen, die es verswenden und unnutzlich in kurtzem verthoint, das man nit weiß, wa hin das es geflogen ist.
Aber in kirchen und cloistern wirt es auch duck misbrucht, daß die fundeirte mÿssen, memorien und spenden nit gehalten werden oder zu anderm gebruch gewant. Oder die oberkeit wendt es ires gefallen, iren hoffjonckern und smeichlern zu, wie man es eitz zur zit an vil orthen sicht, daß die cloister, probsteien, vicarien zehenden so wol va
n den geistlichen alß weltlichen fursten und herrn zu irem disch und hofhaltung gewant werden, also daß auch der stifter rechte bloitzbewanten und patronen das nit weren dan leiden moissen, wan es dan also zugeit. So duncket mich, ist es noch nit so seir zu schelten min fundation des hauß Weinsberch, da min gut und armut bei minem geblode und frunde ewich soll pliben. Ein hausfatter gehet ehe immer auch zu kirchen, horet miß, predich und sin gezeiden und bitt, gift almosen. Er, sin hausfrawe, kinder und gesinde werden gebessert und in gotzfrocht gehalten. Iha, ist das ubel angelacht, daß er und sin hausfrawe und kinder da her erliche underhaltung und leibsnarong mogen haben, das er ein erlicher burger moge sin. Die geistliche prelaten und preister willen doch auch vor erlich und nit armlich angesehen sin. Und sin beide stende erlich, die weltlichen haben auch ire ampter. Titulen, alß burgermeister, richter, scheffen
[152'] rhaidtzgenosen,
minister, verdeinten
. Moissen sich irem stande auch gemeiß halten und dar zu gehoirt vil. Die geistlichen haben renthen und hoiffen gnoig, da von sie leben ku
nne, die weltlichen moissen auch etwas haben.
Man kan eitz wol sagen, das der geistlichen groisser gutter (davon sie herrn sin) von den weltlichen her sien komen. Got gebe, das es mit uberreden und listen nit vil zu wege pracht sei. Aber wa sin die weltliche von den geistlichen bestift, vorwar, der finde ich leider nit vil. Es mogt dan irgen ein offerman oder ander diener sin, (es) sie deinst und sclauereien halber nit untbern kunnen. Derhalb bedunkt mich gantz und gib es den verstendigen zu bedencken, das ich in meiner zeit leider voller ketzerien und missbrauch auch verwoistungen aller kirchen ordnongen und verenderong der gutter wol so ratsam und nutz ist, das haus Weinsberch und hausfatter drin zu bestifften, als die gefar bei den kirchen zu stain. Dieweil der hausfatter jeder zit von wegen sines amptz min sohn soll sin und also min erb, dan an im und auß ime fangen alle min frunde auß den hauß Weinsberch untsprossen. Und ob wol vorgeworfen wurde, bei dem hauß und hausfatter kan auch misbruch vorfallen und vergenklichheit widderfaren. Das ist ware
. Hoff es aber nit. Und wan es eben sin moist, so hetten und genoissen es die bloitzbewanten so mera alß frembden. Min frunde wurden auch min memoriam so wol halten und vur mich bitten alß frembden. Ich tragte aber da hin, das min armut stedich bei
minem geblode blibe, im hauß Weinsberch. Ich hab sorg, der irthumb disser zit wirt nit allein die religion sin, dan daß mancher sin har widderhole und sin fetterlich patrimoniu
m bei den geistlichn in kirchn und cloistern soiche. Doch wa min wirck und fundation nit besser were, so halt ich doch, das es gut sei oder ehe nit boiß.
Zum andern ist mir auch umb disse zit widderomb von der narung zu soichen und zu haben vorgefallen, das ich mich bekummert mit dem underschede der narungen zu Weinsberch. Ob die gmeine steitzplibende hausnarong bequemer sie oder deß hausfatters besondere narong.
Die gemeine steitzbleibende haußnarong, die ich mit einem worde haußnarong nenne und under dem composito nomine verstanden
will haben, ist sulche narong die bi dem ampt deß hausfatters zu Weinsberch steitz bleiben mogt, wan schoin einer oder mehe sturben oder vor ire persone
n neit mehe were und ein neuwer anqueme, daß derselbe die vorige narong steitz eweich funde, hilte und triben mogte.
Die besondere narong aber deß hausfatters ist, die er vor sin sterbliche person antreibt, alß wan einer mit weinen gehandlet und gezapt, nach dem queim ein gewantsnider, nach dem ei
n krutkremer, nach dem ein advocat, doctor, schriber, nachden ein handwircks man, nach dem ein ampt oder deinst haber, sulche besonder
narong queim mit einem und verginge auch mit demselben, dan sin nachfolger wiste sulche narong nit zu triben.
Von dissen zweierlei narongen hab ich vill in minem declartionboich im 6. capittel, im 3 verß ungeferlich, fol. 70 et sequentibus vill geschriben, wie da zu sehen allerlei bericht. Aber hie ist zu fragen wilche, dem hauß Weinsberch am bequeimsten were? In comparatino. Dan sie sin beide bequeim in positivo, beide nutz und gut und under beiden erlichen und nutzen ist das ein gemeinlich
[153] wol bequemer dan das ander. Oder da sie beide ehe immer samen bequeim weren, so ist es doch mit der einer dinhafftiger dan der andern.
Dieweil nuhe min testament da hin gericht und dahin sueut sicht, daß der hausfatter steitz im hauß Weinsberch wonen und haußhalten sol, so dunckt mich ganß und gar, daß die steitzblibende narong, an eim steden orde als im hauß Weinsberch sin und pliben mogt, vill bequemer sie dan die besondere narong jed
er personen des hausfatters, dan es mogt sich zutragen, daß ein sulcher ungeschickter, fauler, hinleissiger, grober, unwissender mensch hausfatter wurde, der nitzs naro
ng antriben kunt oder wult oder zu blode oder zu hoffartich, etwas sclechtes
oder arbeidtsames anzutribe
n, was bequemicheit were dan bei der haushaltung und moist moist
under deß hausfatterschaft gar keine narong im hauß sin. So ist ehe die gmeine steitzblibende narong im hauß Weinsberch nutzer, die funde doch jeder neu ankomender hausfatter jeder zit, er wiste ein besondere narong anzutriben oder nit.
Het er kein oder wist keine, so funde er ein. Het er aber ein so vil zu besser, die mogt er auch antriben, wa in das duchte, sin und des hauß beste sin. Doch da die alte blibende und die neu besonder narongen nit samen getriben kunte
n werden, also das ehe ein moist wichen und nit beide erhalten mogten werden, da sulte die besonder der steitzblibender narong wichen wie pillich, dan der gemein haußnutz moiß mehe angesehen werden dan jeder besonder nutz. Wiewol villicht die besondere narong wol so herlich und nutzlich were alß die gemeine narong, so moist man daß doch nit ansehen oder achten wan die gmeine wichen moist, umb der bestendiger durhaftiger contiunvation willen. Was es aber vor ein narong sin sol, die bei dem hause Weinsberch stetich beharlich allwege pliben mogt, da von hab ich im vor allegeirten orde mines declaration boichs gehandlet. Da mogt irs besichtigen und etwaß anders und bessers inß wirck stellen. Derhalb tragt doch tag und nacht nach der gemeiner steitzblibender narong, dweil ich das hauß meistheils dar uff gegrundt und gebaut hab. Mich dunckt, wan sulcher fundt gerathen wult, so were dem hauß jeder zeit gerathen, das es in ehr und guttem wesen wurde pliben, daß ohn gewisse sicher narong nit geschein kan kan
. Doch ehe die steitzblibende haußnarong fonden und inß
wirck gestalt wirt, mach der hausfatter glichewol sin besonder narong antriben.
Zum dritten hab ich mich glichfals bekommert mit den narungen, die in den stetten und uff dem lande geubt werden. Dan in stetten wirt der handel, komershaft, kremereien, kunsten, ampten, hantwerck und mancherlei geschefft vil mehe getriben dan uff dem lande, und in den dorferen und haiffen wirt das lantwirck, ackerwirch, vehezugt vil mehe getriben dan in den stetten, wiewoll beiderlei narongen an beiden orten wol sin kunnen. In den kleinen stetten erneren sich vil leut des lantbawes, des gewax in weingarten und acker, buschen, benden und vehs; aber gemeinlich geschicht das uff dem lande, wiewol in Cöln und groissen stetten des auch zu doin ist. Aber diewel des handels und mancherhande arbeit und wircks [153'] da mehe ist, so wirt das acker und gartenwirck nit geachtet; ist auch nit durch die groisse stett, dan an den portzen. Uff den durfern fint man auch kremer und etliche hantwircker als smide, assenmecher, schroder, schoinmecher, decker, doch nit alle.
Und kunnen die stette der durfer nit untberen, und die dorfer der stette nit. Und es ist uff beiden orthen gut und lustich, uff beiden orthen kan man nutz schaffen. Derhalb schaffen habselige riche leude, das sie es uff beiden orthen, in der stadt und uff dem lande, haben. Daß ein ist gut bei dem andern, kunth der hausfatter, min sohn und erb, sin anparten oder daß gansse hauß Weinsberch in Coln und sin anparten oder den ganssen hof zu Dormagen an sich und sinen nachkomen im ampt behalten, daß were wol zu wunschen. Und kunth dan an beiden orthen narung haben. Dieweil aber mehe am hauß Weinsberch dan am haiffe vorg. gelegen, moist ir ein sonderlich auge uff das hauß haben. Da einß von beiden verlaissen moist sin, nutzer were uff den hof dan uff das hauß verzeigen. Ich hof aber nit, das es dar zu komen soll. Dan es ist gemeinlich wol so gutt, gemechlicher, bereiflicher in der stadt dan uff dem dorp. Dan in der stadt hat man mancherlei gotzszdeinsten, studia, leeren, rechtzgelerten, medicinmeister, apteken, allerlei war und kremereien, kunsten wircker und rhaidt. Wiewol es in zeiten der uffleuff und sterbten wol so lustich uff dem lande ist, aber in zeiden der kregen und uberleuffs auch brandtzs ist es widder uff dem lande so sorglich. Jeder ort hat sinen forthel und unforthel.
Nachdem dan das haus Weinsberch in der hilliger weitberoimpter frier reichsstat Coln uff dem Rhein gelegen und der hausfatter darin sinen sitz und stoil mach haben, dess glucks und fortels hat er sich hoich zu erfreuwen und got darvor zu loben und zu preisen; besonder das er nit von heut oder gestern darin komen, dan vor etlichen hondert jaren daraus untsprossen ist. In disser stat Coln, unsern patria, fatterstat oder lant, wie man es gemeinlich nennet, da ist der geistlich und weltlich stant jeder von drien graden weitfeltich, und den weltlichen sin im irsten grade die vernoimste als die sex herrn, die das burgermesterampt und ander groisse ampter eins raitz vertrotten, die edelste und vernoimste gesclechter, der chur und fursten rete die allertreffligste ampter, greifen, doctoren, rentner, kaufleute. Im zweiten grade sin die raitzhern, licentiaten, scheffen, amptlude, kirchmeister, erliche geslechten, wol vermogende kauflude und vernomste hantwircker. Under dissen grade gehoren die hausfetter zu Weinsberch und ist ein gutter grade. Kunnen sie in den ersten kome
n wol und gutt, komen sie in den dritten grade. Moissen auch da mit zu freden sin. Biß es besser wirt.
In den dritten grade gehoren kremer, ammisslude, so nit des raitz oder von den gesclechten sin, fort diener, arbeider, notarienschriber, procuratoren und gutte erliche gemeinsburger, ohn die gruntsoppe, heffe des folcks, erlose und verachte leut. Sehet, daß der hausfatter in erzelten drien graden wol ankomen und gutte
[154] narong erlangen mach, wan er anders wol wilt und vorsigtich und fleissich ist. Und schewet oder schampt sich in der stadt Coln keiner gutter arbeit, dar narong von kompt, der uberflussich gnog zu finden, wan er wil, und den moissichganck scheuwet.
Zum veirthen hab ich gedacht, da eben das gluck nit leif und die narong deß hausfatters klein wurde sin, ob dan daß haus Weinsberch eben wol von den hausfettern besessen und underhalten kunt werden, also daß es im noitbawe plibe, nit verfiele, der frunde drinnen gedacht und min memoria dar in gehalten wurde. Hie moist ir mit alle roiffen und erihehen
, daß durch gutte narong der hausfatter kan in ehren pliebe
n und leibs underhalt haben, daß hauß auch repareirt und gebaut werde
n.
So moiss ich euch doch zu gemoede foeren die alte hauser und conventer durch die ganse stat Coln: als in S. Columben kirspel bei 28 sulcher huser, in S. Peters kirspel 7, item in den kirspeln zu S. Laurentz 1, zu S. Mertin 1, zu den Apostoln 1, zu S. Albain 2, zu Sant Jacob 2, item zu S. Mauritz 1, zu S. Severin 1, item zu Marien Afflaiss 12, zu S. Paulus 8, item uff Sant Gereonsstraiss 1 convent; summa bei die 65 hauser und conventer, darin meisteils alte, arme weib und megde wonen; etliche under denen auch wol zugenomen und prospereirt, das sie feine cloisterlin draus gemacht haben. Disse conventer und heuser sin fast alt 200, 300, 400, und mehe jaren die von etlichen gutten burgern, von den alten geschlechten, richen und mittelmeissigen, mannen und frawen, darzu besatzt und geben sint, und unverbruchlich biss uff hutigen tag scheir alle in zimlichen gutten wesen pliben sint; darin der gifter und stifter gedacht wirt, von denen die heuser den namen haben, und ire memoria drin zu ewigen zeiten pleibet, und mangelt nitz dran, dan das ire gebloede nit darin haushelt. Wiewol die hauser ohn rent meistels darzu verordnet, so troist mich doch, das die arme alte weiber sich drinnen zu underhalten wissen mit wenich renten, dan allein mit spinnen, warten, nehen, weschen, bitlen, smeichlen, und wie sie es dan machen, das sie die kost haben und das haus im tag halten. Sin die heuser schoin seir alt, so hab ich nehe gehort, das irer ein uberhauf gefallen; werden gelapt, geplackt, das sie alles pleiben, etliche aber sin gar zirlich gebaut und gebessert. Ei, so kan es mit dem haus Weinsberch auch geschein!. Unser her und gott kan es da auch foegen. Kan daß mit den conuenten so sin und bestain, war umb sol es dan auch nit mit unsem hauß mogen sinn. Das man sagt, das sin geistliche oder halbe geistliche heusser in die ehr gotzs besatzt, gegeben, betirmpt. Lieber, wer hat die alte weiber geweihet, wa haben sie p
rofeß gethain, eben so vil alß der hausfatter, die ehe so hielich ist bei dem hausfatter, kan ummer nit boiß sin, der hausfatter sie auch geistlich wie die choirsenger im dhomstift zu Coln, die auch ehefrawen haben und andere mehe. So geit min testament doch auch zur erhen gotz, zum gebet vor die verstorben und lebentigen, zu speisung der armen hausgnoissen mit viß. Das ist immers ad pios usus und ist so gut geistlich wirck als daß ander. Sult auch gesagt werden, die geistlichen haben regiment dar uber da durch werden sie erhalten. So were es doch ein faule schande allen weltlichen und ein groisse verachtung. Das sie nichtzs besteindigs ohn die von
[154'] geistlichen stande kunnen underhalten alß were
n sie eseln und kein menschen. Pfhu uber pfhu. Daß man also den weltlichen standt verniddert und wan es schoin die weltlichen dhoin,
bestiften,
bawen und schaffen, so moissen die geistlichen ubersten druber sin. Es sin die burger noch zu loben, wilche die hospitaln und spenden hin widder in iren clauwen gehalten. Waß herliche abdien, stiften, cloister und beneficien haben die bischoffen zu Coln bestift, waß haben die burger doch dem gemeiß gethain, da sie namen von haben. Ich halt es dar vor, daß die 4 orden die jonfer cloister und vil capellen wol von der burgerschaft gebaut haben, aber wer hat daß regiment druber. Daß dhoit die hinleissigkeit der weltlichen. Man sicht es an den gebaur haussern, wie die in miner zit verfallen, etliche verkaufft und vereussert und daß gelt zum knoden verordnet worden. Die geistlich habe
n dem den preiß, das sie es einß sin und daß wasser uff ire mulle triben. Drumb hab ich auch geistliche und weltliche executorn uber min testament gesatzst, verhoffentlich, der ein sol dem andern her in behilflich sin.
Lieber hausfatter mit allem dissen anzeigen will ich euch ursach geben, den sachen fleissiger nachzudencken.
Zum funften sin ich werden gedencken wie daß hauß Weinsberch im schrein zu Arsberch steht, dar ich
dan an andern erben dar in stainde, auch von wegen mines testaments berechtiget sol werden, das er dan darnach wurfe, das er amptman und scheffen zu Arsburch samen oder besonder wurde, da het er dan ursach deste beß die schrein boicher selbst zu besigtige
n und wiste den nachparn rhaidt zu geben, dweil das gansse kirspel sant Jacob, sant Johan und Leissekirchen, dar under die herlicheit gehorten. Bracht es nit vil auß, so bracht es wenich auß. Hulfe allet etwas. Es were auch nach bei der handt gelegen. Min fatter seliger und ich sin auch da amptlude gewesen. Deßglichen kunth zu sant Severin und uff der Weierstassen auch geschein, das er der orth auch amptman und scheffen wurde. Die drei herlicheite
n und schrein sin wol gelegen in einem circk bei ein andern. Zu sant Peter amptma
n zu werden, were umb Cronenberch
auch nit ubel gelegen. Dan wan man ein mittelmeissich burger ist und die zit sulches zu warten, so were es kein unbequeim zeit verdreift, doch hette er besser handel, das erß nit warten kunt, so mogt ers faren laissen. Es mogt auch ein hausfattern mit den amptluden uff die wege handlen, daß der hausfatter ein erbamptman an dissem oder dem schrein wurde und gebe dan den amptluden ein penninck dar vor zu belagen und fhar off renth gelten, da mit sie iren knoden auch erblich mogten bessern. Uff die wege were wol zu handlen und were so unpillich nit. Und wer daß dan so erlangt, machte sich ein erb memorie
n im hauss.
[155] Zum sexten kan ich mich noch nit gnogsam getroisten von wegen der geringer vorsigtigkeit der weltlichen leien gegen die groisse vorsigtigkeit der geistlichen, zukunftige dingen zu bestifften, da sie so vil hausfetter mit den hausern bestifft, dar nit ein burgerlich frei hausfatter untgegen van den burgern bestifft ist. In der geistlicher rechten boicher wirt an einem orde der propheta Balam dem geistlichen stande verglichet und die eselin, da er uff sass, dem weltlichen stande. Ich sult nuhe auch wol in der meinong sin. Lieber, hat doch achtung druff. Ist nit in der stat Coln allein das hohe Domstifft und sieven herliche mansstiffter und collegia und dan die canonici Sant Marien in Capitolio, zu Sant Revilien und zu Sant Cecilien, dar unden etlich gansse collegia sin, etliche halben, etliche vil, etliche nit so vil prebenden, probsteien, decheneien und canonichen haben, und wan ich nit dan jedem orde zoregnete 14 oder 15 canonicos, ein ort helf dem andern, so wurde ich doch mehe dan anderhalf hondert canonichen bei einandern brengen, der jeder einer sin besonder haus und hof hat, sin jarliche pacht, rent und inkomst, das er herlich daruff haus kan halten und ein hausfatter sin; wilche 150 dannest ein treffliche anzal von stiffts geistlichen hausfetter sin. Wa ist ein burgerlich hausfatter oder haus dermaissen fundeirt, berentet und bestifft als disse, die nuhe 500, 700, 800, 1000 jar zum teil angefangen und heutigs tags im floir sin. Das kan fundern und bestifften uisrichten. Ferner sin noch inwendich der statmuren noch in Coln 13 herliche manscloister, ohn die zu den Oliven und zur Longen, die abte, comturn, preceptorn, prioren, guardianen und patern haben, mit den ubertrefflich vollbebaweten weiten abdien, reventern, dormitorien, capittelhuser, umgengen, cellen, gastkamern. Item 19 kirspelskirchen, die alle ire pastores und sacellanos sampt iren widdenhaven, heuser, rent und inkomst, gefelle wissen. Item 30 abgesonderte capellen durch die stat, die ungeferlich ire rectores und ire eigne heuser, wonungen und renten haben. Item 10 geistlich cloister, der jeder ein sinen pater und vor den sin besonder haus und rent hat. Item noch sin ohn das in den stiften fast nit under 50 gutter, ja vil mehe vicarien, in den kirspeln officien, in den cloistern officien, die alle ire besonder wonongen und losamenter samt iren missen, deinsten, rent und gefellen haben, das ich disse nit geringer in die zale schatz dan auch anderhalb hondert man, die alle wol versorgt sin und haushalten kunnen und derhalb geistlich hausfetter sin; und ob wol der einer vil hat, der ander wenich, so kunnen sie alle umbweren, ob sie nit alle in iren widdenhaifen, capellen, heusern und wonungen sitzen und residern ohn underlaiss, so mogen sie es doch doin, wan sie wulten und nit bessers wisten. Also das ich in all finden summa 300 hausfetter, die alle geistliche manspersonen sin, die alle ire hausnarung und leibsnoitturft haben. Und sin darneben noch in Collen wol 14 herliche jonferncloister, 8 clusen, auch etliche conventen, das wan ich jedem orde nit mehe zu rechnete dan 12 personen so macht es an der zale nit weniger an jonfern, nonnen, canonissen, sustern, beginen als summa auch 300 personen; das jeder von den geistlichen hausfettern wol eine kunt haben, die auch alle [155'] wol eine kunt haben, die auch alle wol berentet und versorgt sin, das sie sich gnogsam zu erneren und zu erhalten wisten. Noch frach ich nit ohn wonder, wa ist ein burgers hauß dergestalt fundeirt und versorgt mit wonong, leifsnoitturft und underhalt, als der vorg.. Iha, mogt emantz sage
n, die geistlichen moissen ire gutter nit untfremen, nit vertheiln, nit alienern. Lieber mirckt ir daß? Fundert ein burgers hauß, berent es und verpietet die dheilung und alienation. Hat ir kein kinder, so ist seir gut zu thoin. Hat ir kinder und sidt rich und vermogen, so kunth ir alle zit daß drit oder veirthe theil dar zu bestendich wenden, setzst dan jeder zeit einen vrß gebloitz drin, so ist daß hauß einß burgers dan bestift. Iha, die burger triben iren handel und hantwircker und arbeiten, diene
n fursten und herrn. Lieber, wan sie daß nit deden, sulten nit wol brassen und ubel zu komen. Wan die geistlichen kein renth hetten, moisten sie es auch wol thoin, wie dan von etlichen geschicht.
Hie hab ich euch, lieber hausfatter und hausgenossen, der geistlichen vorsigtigkeit und bestendigheit vor die augen gestalt; von den leirt weisheit. Ihr hoirt wol von inen uff dem predigstoil und in der beicht, wie die seel gespeist soll werden, das dan hoich nutz und nodich das aller best ist. Aber sie leren euch ire practiken nit, wie das leib mit erlicher noitturft und underhalt versorgt sol werden. Als sie Magdalenen und Marthen sint, also doit ir auch. Das ein kan ohn das ander nit sin. Also laist im hauß Weinsberch Magdalenam und Martha
m dem hausfatter beiwonen und anwisung geben. Und folgt dar in den geistlichen mit dem bestiften und zu versorgen. Ich hab sie euch zu
m spegel gesatzt.
Anno 1579 den 1
octob. bracht unse Elisabetgin Horns ein taiffel zu hauß, dar uff ein crucifix elumineirt und dan, ne
uia suie carmen lugubre, irer motter Catharinen Hoebomß, do sie verstorben, zu ehren gemacht, schoin ingrosseirt im cloister zu Widenbach. Diß Carmen war gar artich und kunstich von einem jongen monchen, seligen herrn Assuero Horn Polhemo, gemacht. Also er hatte hinden am ende veir verslin gemacht. So manchen litter oder boichstab die vorderste zwei hatten so mannich waren verslin in dem ne
uia und gingen nach ordenong sulcher littern an, aber endente sich nach ordenong der litern im zweiten lesten verße der so vil waren als der andern. Und wie ich mich beduncken leiß, auch vil mehe leuth, so were unsprechlicher groisser arbeit dar uber geschein, besonder bei den ende litteren aller versen, das am besweirligsten was mehe dan an den vordersten. Und versoicht es mit eim kleinen, ob es wol moglich were mir zu machen. Und machte die veir wie folgt under dem wort und acht boichstaben.
V. I. N. I. M. O. N. S.
Virtutem studio tibi desponsare decoram.
Illa procos dotat munere sponte pio.
Nec fortuna potest maius præbere iuvamen.
Integris virtus quam facit alma viris.
Und ich mirck, es willen nit alle litern als f, g, h, sich am ende schicken.
[156] Anno 1579 den 5 febrvarii
miner suster Sibilln ire funf daler leifrenth de termino remigii neigstlede
n zum andern mail bezalt, dan sie hat vor zwien jaren miner sustern Marien und mir ire zwiemal funf daller erffhar und renthen, die sie hat, alß 5 daller viß den 20 daller fharn vom hausse Brunsberch uder kestern und 5 daler auß den 25 daller rent zu Andernach am zoll, uffgetragen und erlaissen, dar vor mir ire jeder van unß alß marie
n und ich ir jarß 10 daller leifrenth geben sullen, wie da von under unß ein verschribung uffgericht ist. Also hab ich ir diß jar die 10 daller bezalt, daß ich 5
dall. zu follest irer kost ingehalten und eitz 5
dall. in die handt geben, das sie nuhe von zwien jaren bezalt ist. Den contract und kauffbreif ist dreifachich von unß uffgericht und von jedem uff jede
n von unß underschriben, der jeder einen hatt.
A. 1579 den 8. oct. hat mir der Lic. Ross min steifsonangezeigt, der her official des hafs Coln und ich sulten von sinent wegen des jaworts bei siner brut mottern und frunden unter uns beiden allein gesinnen, also were es vor gutt angesehen, mit beger, ich wult das wort doin. So durf ich im des nit weigern. Mir sint dissen morgen zu s. Laurentz in die kirch bescheden, da (ging) ich mit dem h. official in die Burgerstraiss, da die motter und dochter wonten, und da hern Eiffler, der brut halben vorbroder, und den Lic. Haus von Venloe, der ire halb vorswester hat, funden und hab in deren gegenwertigkeit von der motter und frunden der brut solenniter und zeirlich gesonnen, auch das jawort druff bekomen.
Anno 1579 den 10
octob. uff gereonßtag hat min broder und ich unse gmeine hauß und kost regnong gehalten und unse suster Sibilla mit zulaissen hoeren, wiewol das ohn noit ware, dan im verlitten jar verglicht ware, waß sÿ mir vor die kost solt geben, wie da zu sehen. Ich nam sie mit dar bei, sunst sult sei es vor ubel uffgenomen haben, wan ich sie dar von gelaissen hett. Wiewol sie swairmodich ist und sich lichtlich irren leist, es fhailt ir alles etwas dran, so nau kan man es nit treffen. Die rechnong wirt etliche tag verzoge
n umb des bequemen und moissigen hilligen tags willen, das min broder dar bei sin kan. Wirt zu Weinsberch in der kamer gehalten den nachmittage und doch gestallt uff remigii oder den eirsten sontagh in octobri. Und lauth wie nach folgt.
Rechnung.
Rechnong gemeiner haußhaltung zu Weinsberch von anno 1578 remigii angefangen und bis an anno 1579 remigii volherdett.
Exposita oder ausgabe.
Eirstlich waß durch daß gansse jar inß groß und sunst teglich zum mart inß gmein vor unkosten vißgeben sint.
Im eirsten firdel jars
170
gl., 2
alb., 5
h..
[156'] Item im 2 firdel jars
131
gl., 12
alb..
Item im 3 firdel jars
81
gl., 14
alb., 3
h..
Item im 4 firdel jars
55
gl., 5
alb., 6
h.
Summa
438
gl., 10
alb., 2
h..
An broit in dissen veir veirtheljarsen im eirsten 21 gl., 12 alb.. Im zweiten 19 gl., 2 alb.. Im dritten 21 gl.. Im veirthen 21 gl., 6 h..
Summa 82 gl., 16 alb., 6 h..
Summa omnium expositorum ohn wein, kleider und was jeder besonders gehat.
Facit in all
521
gl., 6
alb., 2
h..
Item hie von kompt der haußhaltung zu eirstlich vom aissen fell
8
gl., 2
alb..
Item vom smaltz und fett
4
gl., 10
alb., 9
h..
Item von suster Marien herinckge
6
gl., 6
alb., 6
h..
Item vor ein kalf fell
7
alb..
Item von broders stoiffen zu wermen
7
alb., 6
h..
Item vor die ander magt Billa 12 dall.. Facit 26 gl.
Summa 45 gl., 17 alb., 9 h..
Wan dan disse summa der haußhaltung zu gut komendt von der vorg. groisser summen abgekurtzst, so bleibt und hat die gemein haußhaltung zu tragen.
Summa
475
gl., 12
alb., 5
h..
Nuhe ist disse restante summa uff die personen, wilche in der haußhaltung gewesen, vertheilt und auch, waß jeder woch macht, gerechent. Und macht jeder wech diß jar
1
gl., 10
alb., 2
h.. Dan scheissen 9 heller uber.
Also hab ich vur min eigen person, vor mi
n suster Sibilla und vor Herma
n159 wochen.
Aber min broder vor sin person, vor sin hausfrawe und Elisabeth Horns auch
159 wochen.
Und dan noch vor sine fasbender, weinroiffer, gest oder frunde 227
maltziden. Die zu wechn gerechent macht
auch 16 wechen, 2 tag.
Derhalb ertragt sich, waß ich, min suster und Herman an kost verzert
226
gl., 8
alb., 6
h..
Und ertragt sich, waß broder, sin hausfrawe und Lisbetgin sampt den andern verzert
249
gl., 3
alb., 2
h..
Summa
475
gl., 11
alb., 8
h.. Und gehoeren noch 9
h. her bei.
Deß ist mir unser magt Lisbethen half kost und was es an der ander magt Sibillen uber die 12 dall. half mehe ertragt auch und die gmein haushaltung gerechent, wilche halfscheiden ich mit trage. Und hab dannest der magt besondern deinst nit zu brauchen.
Nota.
Die wech jedes tags zu zwien maltzÿden gerechnet uff 1 gl., 10 alb., 2 heller.
Facit jeden tag
4
alb., 9,5
h., dan obern 1,5
h..
Facit jede maltzit
2
alb., 5
h., min eins hellers.
Des ist der wein uber dischs und min besonder wein und stobenholtzs heir in nit gerechent.
Nota.
Die vorg. 226
gl., 8
alb., 6
h. machen
105
dall., 24½
alb..
Dis in drei dheil getheilt ist jedes dritte theil
35
dall., 8
alb., 2
h..
Folgt, was broder verlacht und im zu kompt.
Item von den vorg. 159 wochen vor mich, min suster Sibilla und Herman, facit
226
gl., 10
alb., 7
h. ung..
Item vur min besonder gest, facit
12
alb..
Item vom rest des verlitten jarß 78 facit
23
alb., 10
h..
Item gegen broders 3 firdel jars vom wein vor mich 150 quarten, die quart 4
alb., 6
h., dan ich hat ein firdel jars zu vor bleicharts gehat, die quart 3
alb., also solt broder her auß komen vom wein
10
gl., 22½
alb..
Item noch hat er vor die jongen Herman und Gotschalck inhalt sines zettels gerechent
2
gl., 19
alb., 9
h..
Item noch sol er auß motters renth von Andernach 5
dall. pension de t
ermino remigii a
nno 79 erhalten von mir haben,
facit 10
gl., 20
alb..
Summa facit 252 gl., 10 alb., 7 h. ungef..
Disse vorg. alle verleche su
mmen eirstlich mit miner besonder renth zu Andernach am zol der 25 daller, jeden zu 52
alb., de termino annu
ntiatio
nis Mari
æ a
nno 78 gefallen, da von 1 ort daler drinckgeltzs abgain sol.
Facit
53
gl., 15
alb..
Item unse drei theil als des minen, susters Sibilln und der beider jongen an moders 25 dall. eodem anno et termino am zol zu Andernach gefallen, das dringelt abgerechent, bleibt unß drien
Facit
33
gl., 4
alb., 3
h..
Des sol broder die zwei theil von den uberigen 5 dall. suster Marien und Tringen, da mit er doch zu rechnen hat, bezaln oder sie zu freden stellen.
Item unse drei theil als des minen, susters und der jongen der fharen am hauß Brunsberch under Kestern sin 15 richtzdaller, jeden zu 10 mr., anno 78 termino jacobi erfallen.
Facit
37
gl., 12
alb..
Item noch sustern und der jongen haußzinß vom hauß Weinsberch sin 10 dall., jeden zu 52 alb., de termino remigii anno 79 verfallen
Facit
21
gl., 16
alb..
Item broder hat die 2 mald
er gersten, das malder vor 4
gl., und das 1 mald
er weiß vor 6
gl., wilche diß
jar anno 78 remigii under unsem pacht vo
n Dormagen komen waren, nach sich genomen und ertragen unse dreitheil, daß min, susters und der jongen.
Facit
10
gl., 12
alb..
Item ich hab broder von stundt an glich nach der rechnong 12 richtzdaler und ander klein gelt druff geben in summa.
Facit
30
gl., 23
alb., 4
h..
Item noch hab ich broder an der beckerschen min 13 malder korns, jedes zu 5 gl., uberwist.
Facit
65
gl..
Summa facit in all
252
gl., 10
alb., 7
h..
Und da mit sin wir diß jars verglicht.
Noch hab ich der magt Lisbet vor min anpart zu loen
[157'] van dissem verlichten jar geben 5
gl. cur., wiewol sie mir kein besonder wirck dhoit.
Item min 5 daller haußzinß an Weinszberch laiß ich broder auch nach, so vil ich der hauß gebrauch.
Folgt, waß wir diszmal anno 79 uff sontag den 4. octob. im vorrhade sin, gehoirt mir half zu.
Item
41 stuck rintfleischs.
Item
7 seiden specks.
Item
3 schincken.
Item
1 hoidt saltzs.
Item
25 pont stockfischs.
Item
25 rochen.
Item
30 par schollen.
Item
30 pont bottern.
Item
holtz koln schantz vor das jar.
Item das beir war seir nach all viß.
Wilche ich diß jar am disch oder maltzit vor min person gehat.
Item umb remigii Derich Winroiffer kelterma
n1 maltzit.
Item den 3 octob. Steffen Droge
1.
Item 11 octob. Steffen Droge
1.
Item a
nno 79 den 18 feb. swager Dutzs
1.
Item 2 aprilis Wilhem Kremer van Bruck
1.
Item 28 aprilis her Johan Tonberch
2.
Item 21 maii zwien von Zulch keiß und broit
1.
Item 10 augusti swager und same
n va
n Bacharach
3
Summa uff 1 gl. ubersclagen, der mir doch half nachgelaissen wart.
Anno 1579 den 11
octob. hab mit Peter va
n Rhade, schartzeweffer, unserm hausgeseiß uff der Bach in Pauli va
n Cube hauß gesprochen von wegen des hausses, da er innen wonte, wie die maur hinden am buchel seir gerissen und gesoncken were, wa dero nit geholfen wurde, mogt sie in die straß fallen, derhalb sult er sorgtragen, daß sulches gebessert worde, es wurde im sunst am ubelsten komen. Und underrichte inn
en fort, daß diß hauß half und die zwei ander zinßhuser uff der Bach zur Hardefuyst half mit 8 dallern besweirt were
n, daß troge dissem hauß jarß wol 5
dall. und gulde, auch noch 4
gl. fharn. Diß hauß allein weren auch wol zwein
dall., so moist man auch jarß daß leitag versorgen, kost auch und daß hauß gulte nit mehe dan 14
dall., were mir vor die halfschit 7
dall. und moist mehe vor min halfschit an fhar und bau viß geben, daß ich zu mogst lagen, so kunt er wol gedencken, daß sulches unpillich were die lange zeit her. Daß hauß verfiele, die von Bacharach hetten auch nit vil dar vo
n, bauten auch nit. Hie moist ander rhait gesoigt werden, sulch ich jarß zugeben und auch bawen, das wult sich ubel reimen. Er sagt, er wult mit mir handlen und da bei bleib es.
[158] Anno 1579 den 12
octob. mach her Wilhelmus bock, novesian
us monich zo Altenberch, zu surde uff der altenberger hoff, da er lang zit hofher gewesen, verstorben sin. War miner hausfrawen Weisgins suster sohn. Ich hab in helfen inß cloister doin. Und vor eim jar mach sin suster Geirtgin Bocks, Henrich Knappertz hausfrawe, in der Hardefuyst zu Neuß auch gestorben sin. Ire suster zu Gnadendall im cloister bei Neuß und ir broder Herman Bock leben noch. Wie mir diß her Tilman Ripgin, canonic
us ad grad
us Mari
æ, min swager, angehengt hatt. Die Geirtgin mach kinder gelaissen haben.
Diß Bocks kinder werden sich auch reppen nach minem absterben, dan min vor hausfrau Weisgin hat kein naher bewanten dan disse und die Ripger, viß dem Lewen zu Neuß untsprossen, alß her Tilman, Gerhart und Johan Ripgin und dan Henrich Ernst zu Coln. Der verstorben kinder sin einen graidt ferner, derhalb setz ich diß zu gedechtniß. Dan sie mogten sich mit den von Bacharach cursners erben verglichen oder stoissen, das man sich darnach zu halten hett. Iha, Henrich Hoentgenß frau zu Brisich, Geirtgin Wolfs, mach auch noch leben ist im selben grade.
Anno 1579 den 13
octob. ist Conradt Eck nach sex wechen widderkomen. Man weiß nit, wa er gewesen. Man sagt, er were noch nit gesont.
Es sint uff dissen tag auch dri licentiaten in den rechten von doctor Schencken promoveirt, Hagen, Broilman, Geien.
Anno 1579 den 16
tag, octob., glich vor dem forst, haben mir unse roit truben gelesen, die zimlich reif waren nach gelegenheit des spaden jarß, aber was weiß war, moist pliben stain, war zu hart, das holtz war nau reiff. Darnach balde qua
m ein forst das mallich eilte. Ich kreich noch 4 aime
n weinß, da von mir die ain 7 daller galt. Es war min neif Herma
n min kelterma
n diß jar. Ich hat 7 menschen, die mir holfen lesen. Der forst quam ursul
æ, das die weisse truben von den stocke
n verdorben und erforen.
Anno 1579 den 18
octob. ist der heilich tuschen dem licentiaten Rossn und Gellis Eiflers doch beschlosn zu sant Gereon in her Eiflers hauß. Der h. official, doctor Glaser, und ich solten uff deß budegans siden
die hielichs
vorwart sigeln. Uff der brudt seithen beide herrn Eifler und lic. Hauß. Ich war daselbst mit den frunden frolich.
Anno 1579 den 20
octob., do nam min suster Sibilla widder was neus in den sinne. Wolt besonder in irem hauß zu
m Thorn kochen und ir nichtge
n Lisbetgin Dutz, irer suster dochter, bei sich genomen. Bleib vom gmeinen dischs, ohn das sich mir oder ema
n vorhin dar von gesagt hat. Min broder und ich leissen sie auch plat gewerden, biß uber zwein of dri tag sagt sie mir.
Diß ursach vurwendende, sie verdrusse, daß ich irenthalben schaden sult haben
[158'] . Auch vergeisse sie ires kochens mit beger, ich wult ir gestatten, daß metgin bei ir zu bleiben, dan dweil die magt Lisbet umb ires boissen beinß von unß komen were, so mogt sie nit allein in irem hauß zu
m Thorn sin.
Ich sagt, minenthalb durf sie sich nit besweren, des weren mir also geworden, so kunth sie
auch mit irer eitziger inkompst sich und das metgin nit erhalten, wurde weit dar uber zeren, wa sie das dan nemen wult, zwei menschn kosten vill mehe dan einß. Wult sie uff den obersten kamern boven mir sclaiffen zu Cronenberch, so were sie nit allein. Das metgin ir zu gestatten, magte irthumb. Dan duchte suster Marie, ire kinder wurden nit vorgezogen und mogt anfanck und zanck dar viß und viß besonderm kochen komen. Wult sie sich kochenß uben, sulten die megde das wol liden kunnen.
Wie sie diß hoirt want sie iren sin, wult daß metgin laissen heim ghain, begert aber ir zugestatten, daß sei ein zitlanck den winter uff der stoben zu Cronenberch sclaiffen mogt. Wie ich ir daß gestatte macht sie ire bedt den 28 octob.
da hin und quam widder an den disch essen. Also waß ma
n mit ir dran, het gern regiment gehat, aber die rent war nit da, konth nit gut tage haben, der ich und andern frohe waren.
Anno 1579 den 21
octob. hat unß unser swager Jacob von Gusten in der Ryngassen alle, mine
n broder, suster Lisbet und Sibilla
m, zu gast geladen. War sant ursulen tag und so hart gefroren, das er die stof vor kelte wermen moist. Disser frost durten veir oder funf tage, das alles, was van truben reif war, abmoist. Waß noch nit reif war, verdarf, daß man es an den stocken moist laissen, deß seir vil war meistheils alles weiß.
Anno 1579 den 27
octob. starb Peter thor Laen vo Lennep zu
m Ancker am Altenmart, dar bei mi
n nicht Engin va
n Dutz ein vorstendersche nevlich gewesen.
Auch starb Johan Broilman min swager uff dem Eigelstein, dem nevlich neben im daß bruhuß und auch ein hauß zu Duytz abgebrant waß.
[159] Anno 1579 den 28
octob. ginge unse alt magte Lisbet van den Steinen in ein hauß uff der Bach wonen. Sagt, sie moist ires boissen beinß halber rau und rast haben, wiewol ir minß broders frau ein kamer im hauß bei sich angepotten hat, dar sie ohn ire kosten still mogt sin. Des sie nit doin wolt. Hat wol zwenzich jar bei mine
m broder gewont, were auch wol gern dissen sommer an meister Lewen steinmetzer bestat gewest, daß doch nit glucken wolt. Also van unß komen doch aff und an gangen. Man baut ir das conuent in der Butgassen an, deß sie auch nit haben wolt. Sie wirt bei irem eigen vornemen wol keine
n forthel haben.
Anno 1579 den 28
octob. simonis et judae uff der geweiter jarkirmiß sant Georgen hat man diß mail die hoichmiß uff der newer orgeln gespilt, wilche dissen verlitten sommer durch neu gemacht war. Der probst her Arnolt von Bruwiler und dechen doctor Conradus Ort va
n Hagen hat jeder 100 daller dar zu gegeben und jeder canonicus 10 daller daß uberich mocht ex fabrica oder sunst dar zu komen. Ich halt vill von dem gotzdeinst und zerat der kirchen. Dweil es in der nachparschaft ist, setz ich es her zu. Hoff, es sol in Coln gut pliben. Da es aber fhalen wurde, da sult man mit mir spotten. Laudate deu
m in organis.
Anno 1579 den 30
octob. mach Conradt Eck, min swager, uber sin hausfrau Sibilla
m, min sustern, und die schreinschriber bei einem erbarn rhaidt suppliceirt und geclagt haben. Als das Sibilla ire halfscheidt am hauß zu
m Schricht gegen s. Apren irer mottern selich buissen in hett bei stain der ehe uffgetragen. Und ime auch das
sin untfrembt von gereiden guttern. Zu dem were ire motter gestorben, daß sie in der dheilong ir patrimoniu
m bekomen, ohn das sie in des dheilhaftich gemacht. Er wult sie auch damit gewerden laissen. Nuhe were sin motter auch gestorben und im were daß hauß in der Bottegassen zubetirmpt und getheilt. Und were den leuthen noch fast zu thoin, wolt sich gern zu schrein laissen bringen, so wulten inne
n die schreinschriber ohn
sin hausfrau nit schribe
n. Mit beger die schrinschriber da hin zuhalten, das sie innen zu einer handt schriben wulten. Als die schreinschriber drumb zu reden gestalt sin, haben sie geantwort, irem eide gemeiß moissen si den man ohn die frau und die frawe ohn den man bei stainder ehe nit schriben, drumb durften sie es nit doin. Doch wult es ein rhaidt
vmmerß habe
n, so moisten sie der oberkeit gehorsam sin. Doch mocht man der frawen sulchs vorhalten, fillicht mogt sie drin verstain, so kunt es auch geschein.
Derhalb wart unß die supplication zugestalt. Dar uff wart widder in namen miner sustern eine supplication disses effects ingeben. Er het sine halfscheit
am hauß zu
m Schricht ohn iren wille
n mit 600 daller besweirt, wie sulcher wetschatzs uff Hanß van Brubach inß schrein gesatzt, daß were eirst geschein, so hett sei ire halfscheit irer motter uffgetragen, das were nach geschein. Wan nuhe sin halfscheit gefrieht und in vorigen stant bracht wurde, mogt sie leiden, daß es mit irer halfschit auch
[159'] geschege. Das sie im aber vom gereiden untfrembt sult haben, wult sie, das es war were, es sult wol verwart sin, aber leider die mere were nit zu gut. Er wust doch selbst wol, wa vil dings pliben sie. Da sie dan von im etwaß geschencks het, dar gegen het sie zu compensern das, er ire das ire in irem abwesen offentlich wie nachparkundich verkaufft und mit dem gelde in den kreich gezogen were. So kunt sie noch nit gestatten, das er zu einer handt allein geschriben wurde, ehe dan sie ordentlich vom geistlichen richter dem official zu bedt und disch, auch der gutter halber gescheiden weren. Es wult sich ei
n rhaidt dan sulcher scheidungs sachen baussen den geistlichen richter mechtich machen, wan sie dan ire heilichs gelt, 500 richtzdaler, und die pensione
n und interesse von 7 jarn sampt kosten und schaden haben mogt, als dan mogt geschein, waß sich gepurt. Bidtende, daß stadt und schreinrecht zu behandthabe
n.
Disse supplicationen sin doctor Conrado Betztorpf zugestalt, die sach zu verhoern. Und ist also noch zur zit dar bei pliben, das er nit geschriben wart.
Man sagt, das hauß Aich in der Bottegassen were wol 4000 daller wert, derhalb was im etwaß dar an gelegen. Er hat wol gemeint, die sach bei einem erbarn rhadt durch zu triben. Ist im aber noch nit gluckt.
Anno 1579 den 1
novemb., allerhilligen tagh. In die vesper und vigilien zu Carmelite
n sin komen min Gotschalck und sin hausfraw, swager Johan van Deutz und Catharin, min suster. Min sustern Marie und Sibilla und ich haben am grabe (das belucht wart mit einer groisser waskertzen) gebitten, sin mit der station durch die umbgenge gangen, van dannen zu Weinsb
erg. Da hat min broder vor den daller, von dem schandert komende, angericht mehe dan sich derselb erstreckte wie daß eitz licht mach. Und waren alle da frolich, gedachten unser lieber eltern und vollbracht die verordnete memoria
m visgescheiden. Min suster Marie wolt nit komen, dan sie hat einen irthumb mit mine
m broder Gotschalck umb deß waxß willen zu s. Margreden, da ir sohn, her Christian, sinem sohn schuldich waß und er etwaß hart umb die bezalung an gehalten.
Den 2 novemb., allerselen tag, alß die missen viß waren, ginge ich zu Carmeliten essen zu dem prior und andern frunden, die auch ire eltern da ligen hatten, und verzerte ein raitzeichen, wie ich den vorigen abendt auch ein flesch raitzwinß und ein fleschs mines gewaß zum besten geben hatt.
Anno 1579 den 4
novemb. hab ich minen neiffen Herman mit einem breif nach kleinen Vernich zu Wilhem va
n Meternich, minem pachter zu Swartzem, geschickt und in von wegen der restanten und disser jars pachten laissen manen. Und auch, wa er deß landes nit lenger begerte, das er mir dan die lenong oder pachtung uffkundigen wulte
[160] . Dar uff hat er mir disser meinong widderumb geschriben, das er sich mit den pechten verdich wil machen binnen kurtz alß im moglich ist. Und wolt selbst zu mir komen und mit mir rechene
n und bezalen, weß im moglich var
uberigen wult er bidden und gelden. Van den capunen jars zu geven hab er nit gewist, dieweil er noch keinen leinbreif gehat. Moist auch dem herrn va
n Mugenhuysen acht honer van dem goit geven (weiß nit ob er min gut meint)
. Das erß nit selbst baut, sie ursachn scholt. Hoft, es selbst zu bawen, wult auch ein half jar zu voren uffsagen. Er sie schuldich den luiden. Hoft, es sol besser werden.
Datu
m den 5.
novemb. a
nno 79
Wilhem van Metternich zu kleinen Vernich.
Anno 1579 den 4
novemb. ist min pflegdochter Merg Luchelgin zu mir komen und gesagt, sie were bei irer monen kochsfrawen uff der Drencken, da sie nitzs sege oder lirte. Wiste wol bei Jacob Koninck zu Budderich under Kestern zu zu komen in den gadumb mit spitzerei und allerlei uhare, off mir daß leif were gefragt.
Dar uff ich gesagt, ich mogte es leiden, dan ich het nach den luden vernomen, das es gewisse lude weren. Und ist darnach dar gangen, sich zu versoichen.
Anno 1579 den 4.
novemb. Siberto Spee, zinßmeister im kauffhauß boven Muren, alß befelch herren Casparn Pruym, burgermeisters zu Dortmu
nde, binnen jarß verstorben, zugestalt per Obup sine
n gesellen, die noch vo
n 10 jarn fhar von den zwen huser Hardefuyst uff der Bach, alle jarß 12 marck current, sin 3 gulden. Summa 30
gl.. Als von den jarn a
nno 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78 puta termino pasche. Vide tamen quitanciam qua
m habeo.
Anno 1579 den 6.
octob. haben unß swager Dutz und suster Mari
æ unse principal pechter zu Dormagen da her geliebert 12 mald
er roggen und 1
lb., wilch zu Weinsberch uff die leuff gemessen wart. Das uberich zu 16 mald
er zu mogen sie verrechnen. Kompt unß veirhen zu.
Anno 1579 den 8
novemb. uff sontag ist min neif Herman Weinsberch unden uff die Bach neben Rosawe uff die deusche schol gange, daß er die hillige tag durch die handt leirte setzen und wol schriben und lesen. Dan ich gedacht, wie im das studiu
m zu lanck viele oder faelete, daß er sich dan da mit kunth meß behelfen. Und kunth gliche wol die wech durch zur borsen gain. Er mogt hie auch dutzsch leren lesen und regnen. Were gut bei dem man, sin broder Gotschalck quam auch ein mal dahin, bleib aber viß. Sagt, sin meister het noch keinen jongen, das er die zit nit wol hett, biß uff den sommer.
A. 1579 den 8. novembris starb Herman Kannegeisser in der Wefferstrassen, jonker Peter Kannegissers sohn, peste. War vorhin lange borggreif uff der Weierporzen gewest, eitz des raitz und wachmeister zur zit, hat vorhin her Arnt von Siegens ritters enklen zur ehe gehat, eitz ein widwe vom lande.
[160']Anno 1579 den 19 nouemb. vmb disse zeit haben wir hynder Paulus va
n Kauffs hauß vff dem Buchel da die mawr gerissen die wegemecher daß jngesonckenn ort laissen vffnemen vnd hohen dan es war jngerissen vnd zu myner sustern erff der roddelen durch gedrunge. Und jch leiß stein vnckel stein widder die mawer vnden setzen daß die wagen vnd karren rader die mawr nit rorthen wie vor hyn beschein do da noch kein vnckelstein stunten. Jch machte die wegemecher willich das sie es deden.
Anno 1579 den 10.
nouemb. vff s. mertinß abendt hab jch vnder dissem dato eyn boichlin mit wenich pergamenen bletter gemagt geschriben vnd mynen broder vnderschriben laissen, auch myn siegel dran gehangen vnd jn myn breiffkist gelacht, wilch jch mynem neiffen Herman van Weinsberch vor syne
n merten doch jm noch vnwissendt geschenckt. Vnd soll myn fideicommissu
n syn wilch jch jm gethain. Und jst dis der effect vnd meinong dar von. Nemlich dass myn broder glich nach myr hausfatter zu Weinsberch vnd myn erb syn soll vnd nach jm myn eitziger neiff Herman. Dweill es sich aber nach mynem absterben zutragen mocht das myn broder eyn lange zeit von jaren leben mogt ehe die hausfatterschafft an mynen neiff
en fallen wurde so hett er die mittellzeit villicht nirgen eyn losament vnd verplibende platz oder verbleib, da er bequeimlich synß studij practisern schriben sollicitern vnd practisern abwarten kunth, wie sulche
n handel jm wol am nutzsten vnd bequeimsten syn sult, dieweil er kein ander handtwirck vnd kommenschafft geleirt vnd auch eitz fast spade were zu leren vnnd dar zu sorglich. Derhalb hab ich jm etliche gemacher zu Cronenberch specificeirt alß mynn schreiffkamer vnd stoiblin, myne
n sal sclaiff vnd schawkamer oben vff. Auch etlich jngedoim vnd hausraidt myn boich vnd schribgezuch druff zu lenen vnd zugebrauchen verordnet. Die vberiche plaitzen, jngedhoim, haußrhaidt vnd weß deß mehe jst mynem broder jn syner gewult zu pliben, wie daß daselbst vnderscheiden vnd specificeirt ist, vnd jn dreierlei weisen vo
n jm jnuenteirt sol werden. Glichfalß wie sie sich my
n broder vnd neiff myt dem jn vnd vißganck, myt der kosthaltung, sclaiffen, noitbaw, gerichtz handel vnder eynandern halten sullen. Vnd jm fhall myn neiff mytler weil geistlich oder weltlich bestatt wurde wie man sich jn den felln zu halte
n hette. Myt meheren myner wegwisung, ansclege
n vnd vrsachen auch warnongen vnd vertroistunge
n daselbst lanckwiliger angezogen. Diß hab ich wol vor etlichen Monaten vorhanden gehat vnd doch ohn mynß broderß vorwissen vnd rhait heir jn nit scleislich handlen willen da mit es desthe fridtlicher vnd leifflicher zu mogt gain, alles zu bepossung deß hauß Weinsberchs, den wech myne
n testament so vil moglich vorbereitende. Doch alles gott den herrn zu bitten daß er synen gottlichen segen vnd gedien dar zu verlenen will.
Datun anno 1579 den 10 nouemb.
[161] Anno 1579 den 11
novemb. uff s. Mertinß tag sin swager Jacob von Gusten und Geirtgin elude bei unß zu Weinsberch essen gewest und haben min broder 100 daller rest sinem son Peter und Annen siner svoren dar gezalt und geliebert und damit waren sin 300 heiligs gelt bezalt. Aber Jacob van Gusten hat sinem eidom und dochter Peter und Annen 100
dall. restanc
ue dargezalt und geliebert und damit waren ire 200 daler auch bezalt. Inhalt des heilichs vertrags. Ire 50 daller uff der Weierstrassen am achten theil erbs quame
n noch nit bei. Es hat sich etwas widder das zusagen verweilet. Ire motter sagt, sie het gmeint, ir dochter sult sterben, als dan hett sie nit durfen visgeben. Damit were is verwilet. Dar nach aß und dranck man allerseidtzs mit freuden.
A. 1579 den 14. nov. ist dem herzogen de Nova Terra boese zeitung komen, das irer gnaden hausfrau in Cecilia mit toit verscheiden were. Und er bei zwelf lebentigen kinder mit ire hatte. Derhalb er so betrubet worden, das er etliche tage zu bedde gelegen, sol circa 1. octobris gestorben sin. Und dweil die handlung des fridens zwischen dem konink von Hispanien und den nederlendischn Staten unfruchtbarlich abginge, wirt das sulch leit auch nit erquickt haben. Doch quamen die chur- und fursten Coln, Treir, Wirzberch zu im an das bet und troisten in, so vil moglich war.
A. 1579 den 14. nov. ist der churfurst von Treir den vormittag und der bischof von Wirzburch den nachmittag auch verreist, min her von Coln war schoin hinwech, dan der halber richztag war geleist. Es ware wenich hoffnong zum friden. Leissen doch alle drei, wie auch der herzoch von Gulch, ire rete noch hie. Der graff von Swarzenburch und der Staten gesanten pliben auch noch hie ligen, ob fillicht noch ander bescheit von den Staten were gefallen, davon man doch (nit) mehe vernam, dan das gesagt wart, sie wulten im Nederlande die religionen frei haben.
Anno 1579 den 16. novemb. ist Gerhardt Boschman, haußmeister im Fischkauffhauß, minß broderß gesell, nach dem er wol funf monat sweirlich am gesweir, am halß und heubtzs kranck gewesen, eitz in gott verstorben. Und ist zu den Augustinern begraben. Hat sin hausfrau und fast kinder verlaissen und wenich vorrhaidt, dar zu noch narong. War ein gut catholischer man gewesen, seir kurtzweilich und angeneim bei den besten von der stadt und allen kauffluden und nachparn, doch ein groisser drencker, daß man sagt, ein maiß weinß wurt 1 alb. absclain. Wuste sunst wol rechnong und boich zu halten, dan er hat den kauffleuthen in Engellandt, zu Antwerpen und Franckfort vil gedeint. Und min broder hat in siner kranckhit und nach sinem dhoit, doe am meisten die schiff an und abgingen, zu thoin.
A. 1579 den 16. nov. umb disse zeit mogen die Malecontenten von den nederlendischen Staten bei Menen und Bruissel hart gesclagen sin. Die Malecontenten waren meisteils Hennegauer und Artoeser, die catholischs sin wolten.
Anno 1579 den 21
octob.. Doctor Krudener und siner hausfrawen haben die kirchmeister und achten ingewillicht, dieweil sie zwei hondert
goltgl. in namen der kirchmeister belagen wulten, innen dar vur
18
goltgl. leibrenthn jarligs zu geben und uber die 10 angelachte
n goltgl. fharen den armen die spende ires gefallens zu bessern. Wan sie nit weren, mit dem dritten hondert
goltgl., so sie noch dar zu thoin wolten, daß sult in plibe
n, dar mit zu thoin, was in geliebte.
Item dissen tag widder befollen dem probst s. Georgen, her Bruwiler, der noch vor den pastor umb ein miß angehalten, abzusagen, wilches minem broder Gotschalck und Johan von Aich befoln war, hoflich anzuzeigen, wie geschein und darbei gesagt, es wurde der pastor fort mehe vergeblich anhalten werden und nitzs erlangen, dan es stunde den kirchmeistern und achten nit zu thoin.
Anno 1579 den 22
novemb. hat uns Mattheis Gendorf zu
m Stommel uff der Hoeportzen (der sin alte magt Greitgin bestatte) alle zu broloft gepetten, dem min broder sustern und ich zu ehren mit in die kirch gangen und den tag geleist, ich mit 1
dall., min suster Sibilla mit 1 kohnings
dall.. War unß neigste nachpar.
Anno 1579 den 28
novemb. starf der abt von Bruwiler in sinem hof uff der Borgmuren. War noch nit alt, war
eines Kerzenmachers, ein korz, follich man von personen, seir gut und fruntlichwar in Coln geborn von eim kertzemecher, der wol 20 ehekinder gehat. War miner hausfrawen Drutgins swager. Ich hab etlich mal mit im conuerseirt und gessen.
Item den 29 novemb. starf Fridrich Meinertzhagen, der reimsnider, bannerher, in der Mullengassen. Ein alt man von 70 jaren.
Item den 30 novemb. starb Hermannus Dresanus kranschriber am wasser. Min gaffelgnoisse.
A. 1579 den 29. nov. mogen die Staten aus Nederlant an die nachgelaissen rete der verreister chur- und fursten zu Coln geschriben haben, wie man sagt, wa man die nit frei wult laissen, so eitz die religion verendert, und innen einen gubernatorn gestatten, den sie leiden mogten, so wisten sie nit lengers zu handlen. Uff wilchen bescheit sich vil uff die reise gerust. Der herzoch von Arscot und die verordneten der Staten mogen an einem radewidder ein half jar geleide begert haben. Also, bedunkt mich, ist die ganse gutliche frithandlung eitz zersclagen. Und ist misslich, was noch draus folgen wirt. Man sagt, keiserliche majestat sie glichewol in werbung, das noch fride mogt gemacht werden. Ob es aber so balde gelucken wurde, das ist gott bekant. Te pacem poscimus omnes. Der kreich macht vil jamers und schaden(s).
A. 1579 den 2. decembris ist der herzoch de Nova Terra uis Coln gezogen, zu schiff gangen und mit allem sinem hoffgesinde hinuff gefaren bis zu Bon, da er erlich vom churfursten untfangen und tracteirt worden, und von dannen zu den andern fursten. Und der bischof von Rostau, legatus apostolicus, zoch mit dem herzogen hinuff.Min swager Johan Paulus kreich zu Bon sine bezalung und abscheidt. Hetten in gern mit nach Anspurg gehatt, wolt aber nit folgen.
Also ist der tag gehalten, die fridhandlung zersclagen dissmal. Hoffe, got sol noch sinen segen verlenen und alles zum besten schicken. Wiewol bei dissen kreichszeiten die stat Coln so vol folks ist, als sie in etlichen hondert jaren (nit) gewesen, so ist auch alles narong, einer hat sie besser, dan der ander, wie zu allen zeiten. Man hat in minen jongen tagen armen gehat, wie noch. Nemans stirbt noch hongers.
Also ist der tag gehalten, die fridhandlung zersclagen dissmal. Hoffe, got sol noch sinen segen verlenen und alles zum besten schicken. Wiewol bei dissen kreichszeiten die stat Coln so vol folks ist, als sie in etlichen hondert jaren (nit) gewesen, so ist auch alles narong, einer hat sie besser, dan der ander, wie zu allen zeiten. Man hat in minen jongen tagen armen gehat, wie noch. Nemans stirbt noch hongers.
Anno 1579 den 3
decemb. hat mir jonfer Anna von Hall widwe mit Stephan Droege, zu Uphaven wonhaftich, die pension 32 daller de termino l
ætare anno 1579 pr
æsenteirt. Aber dieweil sie kein richtz daller lagen wolt dan fast zu klein, durft ich daß gelt nit annemen, dan leiß dissen botten widder zuruck zehen mit dem gelde. Ob ich weislich gethain, weiß ich nit. Ich hab es ein zit lanck auff regnong vorhin angenomen, da pleib es bei. Ich besorgte, es solt fort
inreissen, die verschribong helt von daller zwa
mr. feinß silbers haltende. Auch gab sich nit uber funften halben vom hondert, also da mir zu wehe geschach. Und sult sich verlauffen haben.
A. 1579 den 9. dec. ist das haussiegel zu Weinsberch fertich worden, das ich es in min gewalt bekomen. Ich hat vurthin den 19. nov. einen unkundigen meister, gnant Gerhart Keiser, goltschmit oben in der Hellen, in siner elter haus etlich silber bracht, davon er mir voreirst die principal plat machte und noch ein kleines platlin; die troge ich denselben tag zu einem siegelgrever, wonhaftich gegen der Gotzgnaden. Dem verdingt ich, uff die groisse plat schilt und helm als das sparklemit dem arm und kluppel oben uff zu graben und zu stechen mit der umschrift ,S. patris familias et domus Weinsberch', uff das klein pletlin, so hinden darwidder getrukt sol werden, das mirk mit den dri crutlin und W dubbel daran und ein trublin; samen dri gulden current und dri alb.; und als er diss mines beduncken wol gemacht, hab ich es nach acht tagen wider zum Keiser unwissent, das er also heisch, pragt sampt eim silbern ketgin und knouf; der hat do die scharneirger dran gemacht und mit dem ketgin fertig gemacht, do ers lange bis uff dissen tag bei sich gehat, hoff nit, das ers nachgetruckt hab, und hab im vur sin arbeit nit mehe dan 6 mark geben. Es weich mit dem ketgin auch nit mehe in als dan funftehalb loit, des solt im stechen ein halb loit abgangen, sin; so kan man nuhe und dan sagen, es sie das siegel vom keiser komen; hat mich in all silber und machloin 10 gl. cur. 3 alb. gekost. Es ist lichtfertich
[162'] gemacht, wult wol, das ich es ein par loit swarer het laissen machen auch etwas groisser, durft es auch nit dhoin, das es nit zu kostlich oder prachtich were, dieweil der hausfatter und hauß vor eirst nit groiß sin werden. Damit es auch nit zu gering were, hab ich es nit uff kuffer oder messich laissen graben dan von guttem silber machen.
Ich gedacht, wan das hauß Weinsberch etwaß bestendich sult sin (wie ich zu got vertraw, daß es werde sin), so moist es ein fein siegel haben. Und ob das von minen nachkomen zu verfertigen sult versaumet werden oder nit eigentlich und recht proportioneirt und formeirt, so wult ich es selbst inß wirck stellen, wie dan eitz gescheit ist. Dan wan sulch siegel einß gemacht ist, so pleicht man es nit gern zu verandern, uff daß die alte und neuwe siglen uber ein stimmen mogen und kein verscheidenheit da funden wurde, dar viß verdechlicheit bei der warheit folgen mogt. Daß haus kan auch nit wol ohn siegel sin im pfal der noit.
Das wapen sparkle sult mit sinem helmzeichen gnoigh sin, so hab ich doch hinden dran das mirck, so man uff die faß und ware macht, hinden zu setzen laissen, da mit das auch nit vergessen dan mit in gedechtniß gehalten wurde. Dan im hauß Weinsberch ist es duck neben dem wapen gebraucht worden. Sol doch daß wapen da durch nimmer zu ruckstain oder vertriben werden, dan daß hauß und gansse gesclecht dar durch bezeignet und erkant sol sin. Daß dubbel 10 steit da alß die eirste 10 litter deß zunamens. Daß drublin mit dem aistgin stalet auch uff den Weinsberch, da her es die alten von golde an einem snoir vor der borst getragen. Ermant balde an Weinsberch, da her die truben komen.
Von dissem haussiegel und wan man es gebrauchen und nit gebrauchen sol und wilche das thoin sullen, da von wirt man in minem declarationboich im 7 capittel am 9 verß fol. 135 in fine etwaß finden, wiewol es daselbst nit gnogsam erkleirt ist. Dan man mach es wol in vertregen und contracten gebrauchen, dar in daß hauß nimmer verkurtzst kan werden, zu keiner alienation oder renu
nciation einiger erbgutter of erbgeregtigkeit, doch zu leifrenthn und leifzuchten allein, so fern daß heubt gelt an erbrenth od
er gut gelacht und dem hauß nutz beibringen mogt und keinen nachtheil oder schaden. Sunst sol disses haussiegel nit gelten, wie daß der hausfatter und und executorn wol trulich uberlagen und dar in sorgfeltich handlen werden. Diß siegel wil ich eitz in min breifkist lagen, hernachmalß so sol man es in der haußkisten verwaren glichs andern breiffen und siegeln.
W
an ich aber die haußkist selber nit machen laissen, so sol sie min broder Gotschalck sinem schriftlichen befelch nach, wilch ich an die executorn gethain machen laissen uff deß haußkosten.
Anno 1579 den 12
decemb. sin Peter van Weinsberch, mines broders sohn, und Anna va
n Gusten ehelude an acht
dall. fharn, jeden zu 25
rad. alb., uff den termin lichtmissen geschriben, wilche sie mit 166½ derglichen daller von etlichen parthien, Hattingen genant, uff ire hauß zu
m Sale in der Schildergassen neven der Melergaffeln am orde gelegen uff ein loese
[163] gegolten haben, wie sich das im schrein sant Peter in lib. cecili
æ clarlich befinden wirt. Da
n ich bin selbst am schrein gewest und sulches vor sie in das wirck gestalt. Sie hatten noch geltz genoich in den henden, ire narong mit den kertzen zu triben, das sie diß wol untrathen kunthen. Und etwaß renth alle zit gut darbei.
Anno 1579 den 15
decemb. haben doctor Wynant Rhade und frau Ursula Kyndorfs oder Schiltzs ire
iren silber und klinatzs kist sampt iren kleidern, wilche sie bei mich geflawen, widderlaissen hoelen. Dan als die zwei heusser neben innen ingefallen waren und auch ein groiß ort muren an der kanten an irer kamern, daß die deif bei der nacht wol drin hetten komen mogen und sie auch ires hausses nederfall besorgten, haben si sulches nit drin durfen vertrawen, biß ir hauß umb disse zit widder gebaut und versorgt ware.
Anno 1579 den 18
decemb. ist Thomaß Wulfrade krutverkeuffer in der Saltzgassen in stat Gerhardt Boschmans zum haußmeister in fischkauff hauß von eim rhade erwelt worden, also das min broder nuhe widder einen gesellen bekomen. Dissem vele er saur, ehe es im glucken wult. Waß wol ein fein, sittich, erfaren man. Hat doch den namen, daß er sich mit burgschaft und scholt verlauffen hett.
Anno 1579 den 22
decemb., altera Thom
æ, hab ich Merie Luchelgin von Reimbach, min pflegdochter, bei Jacob Koninck und Marie elude zum Budderich underkestern verdingt, drei jar zu dienen, zu sehen und zu leren. Und ir zit sol diß christmiß angain. Sol 12 malder kornß zu geben halb an und halb, wan die jaren umb sint. Und ist abgeredt, waß Marie an kleider oder sunst bedarf, daß sol ir ire frau im hauß verlagen und durch einen zittel von mir verricht werden. Ich hab der frauwen ein raitzeichn zum gotzheller geben. Und ist meister Gerhart Wendel va
n Bon snider am hof ire steiffatter mit uber dissem verdinckniß gewest. Die lude handelten vil, der man mit winen, herinck, stockfischs nach Speir, da er geborn ware. Die frau im hauß mit allerlei spitzerei, figen, rasinen, ertzen, saltz, mostertzs mel und waß des mehe ware. Die frau het es gern veir jar angenomen, aber dweil sie seir strack und hart ware, durf ich es mit der zeit nit zu lanck verzehen. Besorgte, es sult die zit nit volherdich pliben. Die arbeit ist da etwaß unrewich. Dweil sie aber selbst gnoigde dar zu hatte und die frau im hauß und sinß steiffatters frau sustern waren, daß si kunftschafft samen hatten und auch daselbst nit so vill verzerte als bei Marien Kochs frauwen, irer moenen, war ich es seir wol zu freden, insonderheit, dieweil es daselbst sehen und lere
n mogt, off im der handel zu nutz mogt komen.
[163'] A. 1579 den 24. dec. uff christabent, als der neu rait, s. Thomas tag erwelt, wie gewontlich von iren gaffelgnosen vor die raitkamer presenteirt waren, hat man drei herren, von dreien verscheiden gaffeln erwelt, umb der religion willen, das sie nit catholischs sulten sin, nit in die raitzkamer willen nemen, noch zum raitzgank willen gestatten, als vom Swarzenhaus Jacobum Omphalium, von der bontwortergaffel Arnt Jabach, von dem Himmelrich Herman Smidtman, dan keiserliche majestat hat etliche mal an einen rait geschriben, sei sulten ire raitkammer rein halten, dem romischn reich were vil an Coln gelegen. Die chur- und fursten, wilche dissen sommer zu Coln gelegen, hatten bei eim rade auch hart drumbgeworben. Die weigerung oder untsetzong verdraus die drei erwelte herren samt iren gaffeln. Ich hat min geselschaft uff den churtag gewarnt und gesagt, es were mir von groissen leuten angezeigt, wa mir Omphalium wurten kesen, er wurde nit ingenomen werden und ich hilt es auch darvor, das es nit geschein wurde, darnach hett sich ein jeder zu richten. Dieweil aber Omphalius in der religion, darin er eitz were, zu andern zeiten zugelaissen were und im nit die geringste amter befollen, mir das auch nit ex specialimandato senatus angezeigt were, damit man da nit sagte, ich were im fiant, so kuir ich in, durft es den andern aber nit raten. Diss dede ich, als der die eirst stim als bannerher hatte, damit sine brödere und partei uiswichen moisten, dan er war nit zugegen. Als aber sin broder, der licentiat Bernhardus Omphalius, uiswich, sagt er, der verbuntbreif hilt, wan ein erbar man und burger erwelt wurde, kunt man nit ubel toin, er kunt sinen broder derhalb nit ablagen, so were er van keiner verdamter religion. Und chur in auch. Und wie die stimmen fast uff Jacobum Omphalium leifen, sagt (ich), man moist bedenken, da er nit ingenomen sult werden, was daraus folgen wulte. Das half nit, er wart mit den meisten stimmen erwelt, sunst hat doctor Krudener auch etliche stimmen. Den mittag was man frolich und wart dem herrn der wein geschenkt, wie auch uff andern gaffeln. Den zweiten tag darnach worden die drei bannerherrn von den bemelten drei gaffeln beschickt von eim rade und innen befollen, jedem sinem herrn anzusagen, ein rait wust sie nit anzunemen, darnach mogten sie sich wissen zu halten. Und als ich neben Bachhaiffen und jonker Heimbach den drien herrn unsen befelch eins raits angezeigt, haben sie ein beikomst der elsten uff den drei gaffeln begert, sich zu besprechn, was in dissen sachn zu toin were. Disse beikomst wart uff den christabent gans froe umb sex uren gelacht uff den drien gaffeln. Und als sie samen quamen, fielen die meiste stimmen dahin, man sult zu erhaltung des verbuntbreifs und gaffelchur und geregtigkeit den erwelten herrn eim rade presentern. Ich wart abgeroifen und wolt ohn das nit darbei sin. Jonker Lodowich Heimbach, bannerher vom Himmelrich, wolt auch nit mit siner geselschaft gain, aber glichewol gingen die drei obgenente erwelte herrn mit iren frunden [164] vor die rhaidtzkamer. Aber aller ander ________ _______
herren von gaffeln worden ingefordert und zu
ge= laissen ohn disse vorg. drei, die worden hingeweist. Die von den Bontwortern und Hymmelrich gingen hinwech, die vom Swartznhauß pliben noch vor der kamern stain, hilten montlich und schriftlich an, aber worden bescheiden, der abgainde rhat hetzs also so vertragen ohn den kunth ein sitzender rhait, deß dißmal umb vilheit der churen nit eranderen oder dar in handlen. Und bleib die sach derhalb anstain, das nemant von den drien in gingen. Und ob folgenß und besonder von den bontwortern fast scharf drumb angehalten wart, so keirte sich doch ein rhait nit dar an. Der bontworter her Arnt Jabach waß zu andern zeiten auch des rhaidts gewest und war doch ein heimlicher stiller man. Die vom Hymmelrich hatten iren alten herrn Melchior Liblar, der es duck gewesen,
laissen sitzen und den Herman Smidtman erwelt. Das war nuhe wol etwas ungelimpflich. Es verdrauß disse, das andern im rhaidt auch wol verdechtlich waren, gestattet und vo
n den neuwen ingenomen worden. Also hat sich die sach dißmal zugetragen. Gott gebe, daß die rhaidtkamer alles rheine plibe, in guttem catholischen glauben und guttem wirck und regiment.
Anno 1579 den, 24 decemb. uff christabendt hab ich wie min gebrauch jedem minschen im hauß vor min person offergelt geben.
Item minem broder Gotschalck 1 raitzeichen.
Item siner hausfrawen Elisabethn 1 raitzeichn.
Item miner suster Sibillen 1 raitzeichn.
Item minem neiffen Gotschalck Weinsberg 3 groschen. Wont aber nit im hauß. Quam doch dar, als were er zu heim.
Item minem neiffen Herman Weinsberch 3 groschn.
Item Elisabetgin Horns 3 groschen.
Item Billen van Polhem, eitziger magt, 8 groschn.
Item Lisbet, die alt magt, half eitz zappen, das ich sie im hauß fand, 4 groschn.
Item Engel dem alten wein roiffer 2
groschn.
Dissen brauch hab ich uff christabent bei zeiten miner beider hausfrawen, auch im widwe stait gehalten, daß ich jedem damit ein zukunftich selich jar gewonscht hab und sie mir widder, doch ohn gabe.
Anno 1580 den 25
decemb. war der heilige christach, uff wilchen das neu jar anfengk, ob es wol noch in december ware. Dan man schreibt nach der geburt ihesu christe und nit nach der beschnidong. Dissen brauch helt auch ein rhaidt der stadt Coln, doch sin es zwischen christach und prima janvarii dies nefasti, das kein gericht oder vil ander handlungen in den acht tagen vißgericht werden. Gott gebe unß ein selich jare.
Und hat min broder Gotschalck gegen dissen tag ein eirst gehat und wein gezapt umb 7 alb. die quart, dan der wein war noch dheur im herbst anno 78 alß disser gewassen. Der verzog war beneden im lande noch zu Coln nit groiß. Das gmein folck schewet 7 alb. vor die quart zu geben.
Anno 1580 den 27
decemb. hat mir ein man van Bracht in namen der widwen Marien vom Dam deß alten joncker Frantzn von Haitzfeldtz flaß an bezalung miner erschinen pensionen an der
[164'] widwen Duckers Aleth zu Uda verlitten o
mni
um sancto
rum erscheinen an presenteirt, ob es mir gelieben wolte. Ich antwort, ich het sonderlich keinen verstant uff den flaeß, doch wan er her zu Coln queme, mogt man rhait finde, sunst het ich lieber gelt.
Disser bott hat mir auch angesagt, wie der jonge joncker Frantz, der sohn, vor etlichen tagen an der pesten gestorben were. War ein einich bestatlicher sohn und weren noch drei dochter vom alten Haitzfelt im leben. Das kreichsfolck hett innen auch groissen schaden zugefoigt, wiewol Bracht Gulisch were.
A. 1579 den 28. dec. umb disse zit sol der herzoch von Alanzon, des koninks broder von Frankrich, das bistomb Camerich ingenomen haben, ist des reichs gewest.
A. 1579 den 30. dec. hat min neiff Herman einen reflecken uff der hant gehat; die weiber machen ein bedudung draus. Er hat um disse zeit auch vil geblodet.
A. 1579 den 31. dez. uff newjarsabent, als ich diss Christmiss des rheinmeistersampt abgestanden und min praesentz diss jar in der weinschoelen samen gerechnet, befinde ich, das sich die summa 46 gl. cur. beleuft; so sol ich auch uff der fritagskamern 5 rad. gl. untfangen, die mir ordinarie gepurren. Hergegen hab ich nitz an kosten angewant, dan vor gotztragt 1 ratzeichen und der frawen 2 raitzeichen vor offergelt Item gerechnet, das ich diss jar durch neben die portion wein des abents als vor und nach mit halben und ganssen quarten vertain hab 52 quarten ungeferlich. Hat die quart anfenklich bis an den mei 5 alb gegolten, so hat sie uffs letzt 7 alb. (gegolten, ich) sclain sie durch uis uff 6 alb., summa 9 gl. Item noch an raitzwein und zeichn verschenkt und verdrunken diss jar 29 zeichn off fleschn, sin auch 58 quarten; ein raitzeichen galt wol 16, 18 oder 20 alb Dissen newjarsabent nit vil frewden angetriben, dan min broder was zu Weinsberch mit dem weinzappen unmoissich, doch ein gleslin weins gedrunken und das alte jar damit gesclossen