[Einleitung zum Liber Senectutis]
 
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Senctutis. Gedenkboich der alterdhombsTilgung: der; durchgestrichenjaren des lebens mineß selbst Hermanni von Weinsberch in gotzs namen angefangen wie folgtSchlusszeichen.
 
Anno 1578 den eirsten tag janvarij, alß man also nach der geburt ihesu christi unsers selichmechers im Romischen rheich und zu Coln schreib und min forich gedenckboich von seßzigh jaren volendet war, hab ich dißes mit minem alter durch die gnade deß allerhoigsten angefangen, min leib und seil in sinen gotlichen schutz und schirm befollen und gebitten, mich in minem alterthomb nit zu verwerfen. Und also diß neu jar mit andacht den morgen in der kirchen sant Jacob angefangen und sin gnade und barmhertzigkeit angeroiffen.
Den nachmittag bin ich auff eim heilichs scleissen zu den Carmeliten der Frawenbroeder cloister im umbganck gewest. Dan min nachpar Peter von Rhade schartzeweber, ein rhaitzman, min haußgeseiß uff der Bach, bestattet sine einige dochter Mettelgin an Holger van Duren, einigen sohn miner nachparschen Treinen Schartzeweberschen in der alter Dauben uff der Bach einer, widwen drier ehemenner, Johanß von Woringen, Gilliß van Duren, Engels van der Lynden. Uff seiden deß brudegams war min broder Gotschalck, der gestrigs tags kirchmeister s. Jacob worden sampt dem pastor und anderen frunden und nachparn. Uff seiden der brut ware ich neben irem fatter sampt andern frunden und nachparen. Und wie die heilichs gutter bestimpt, alle fhelle und verglichung vom notario angezeignet, sin alle gegenwortigen in der braut fatterhauß uff das essen mitgangen und da frolich gewest. Hie hof ich nuhe, diß sol ein gut auspicium presagium und vorspoit sin, daß zwein rechte bruder, beide kirchmeister in einem hauß wonende an einem disch essende, zwischen zweien nachparen eines handwircks zweier einiger kinder jonger wassender leuth einer nachparschaft, burgerschaft und kirspelß sulchen heilich uff den eirsten tag janvarii anfangs unß alters haben helfen machen und von unß beiden mit die kein elige kinder haben. Wie sich sulchs dan wonderlich in so vil und noch mehe dan erzalten stucken verglicht, geschickt und gefoigt. O got wult daß gutzs beduden. Und bidt gott laiß es gutzs beduden, daß ich neben minem broder einen gutten gluckseligen heilich mogen machen und foglich treffen tuschen dem hausfatter einß und dem hauß zu Weinsberch andertheilß zu der ehrn und glorie gottes und selicheit und wolfart unsers gesclechtzs. Das unß beiden diß wirck in unser beider beiwonungk und alterdom neben deinem deinst moge gedien. Dar zu der allemechtiger ewiger gott sin gnade und segen verlehne. Wie es dar durch wol glucklich angefangen ist, dar durch auch gelucklich geendigt und in sinem gotlichen namen volherdet moge werden. O groister gott, dweil dhu unß kein elige leibserben geben hast, so wilß den hausfatter und hauß Weinsberch in dinem ehebandt unß erben sin laissen, unß heilichs machung sin. Laiß sie dir zu lob und ehren uffwaxen, groenen, bloen und gutte frucht dir zu vur und sich selbst beibrengenSchlusszeichen.
 
[57'] Anno 1578 den 2 janvarii starb min alte nachparsche Agnes van Lynx ein dochter zum Rosenboum an der Sternen gassen orde uff der Hoeportzen, widwe deß licentiaten Johans Horstgin churfurstlichen colnischen rhaidtzs im hauß hart neben sant Servaiß capellen uff sant Johanßstraissen. Disse widwe war mir von gutten frunden anpracht, ich sult sie zur ehe mogenTilgung: ko, durchgestrichenbekomen. Het ein kindt, were von erlichem gesclecht und hett gnoigh. Ich gab vur antwort, dasselb sampt iren sitten weiß und person were mir wol bekant und gefiele mir alles war. Aber mir hetten samen ein kindt gefirmpt, Marie Luchelgin, also were das geistliche magschaft und mogt derhalb nit sin, wiewol es wol het sin mogen, dan min hausfrawe ware in minen namen die firmgode gewest in dem fhal es den geistlichen rechten gemeiß nit geirt het. Aber es war ohn daß min meinong nit gewest, mich widder zu verandern, noch mit dere Agnesn, die eitz verstorben, noch mit andern, der mir fast anpracht waren. Und das anders nit dan auß sonderligher leibden zu minem gesclecht und hauß Weinsberch, wilch ich eitz neigst nach got under menschlichem wesen, dweil ich kein eltern noch elige kinder hab, daß allerleibste hab. Ich mogt durch bestetniß wol zu groisserm stande, zu groissen frunden, zu groisser _chtumb, zu groisser pracht, zu groisse lust und freuden mogen gerathen. Hab es aber dem hauß mineß fatterß und fatterß fatter, wilchs ir geblode und wonong gewesen, zu guttem gelaissen. Und ob man wol sprechen mogt, im neuwen ehestande het ich daß gliche wol kunnen dhoin und filligt beß, dar uff sag ich, das het geschein mogen oder nit, war aber neit so sicher noch so gewiß wie in minem widwestande. Die frawen sin kloick und listich bei in selbst, und weß sie nit wissen, deß werden sie von andern iren frunden bericht. Gewonne ich kinder, so wost ich nit, ob sie bei leben pliben sulten nach mir oder nit, ob auch menliche erben drunden sin sulten. Da ich aber kein gewonne, bin ich alt, worde beswetzst und mit soissen worthen bewecht, der frawen min gut zu verlaissen, dan sie worde miner warten und smeichlen willen, ob ichs schoin nit begert und daß dan groiß roemen. So were dan aller min ansclag zu nitt, den ich bit got bestetigen wille. Also wil ich mit minem armut mich genogen laissen und daß an daß hauß Weinsberch (wa es im got ghan) bringen, daß der allerhoigster da geprissen, und miner elter, frunde und miner da gedacht und durch daß gebet ires selen heil bei got befordert werde.
 
Anno 1578 den 3. januarii war min natalis und geburtztag, an wilchem ich sesszich jar alt sin worden und in min alterdom getrodenBd.5, S.122. Da von ich diß verslin gedicht.
 
VersusErgänzung am Rand: Erlich frundt sin in im selbst licentiaten..
Nunc aetatis adest mihi sexagesimus annus.
Quo decies seni constitvunt senium.
Ultima pars vitæ est, fragilissima, proxima morti.
Qua senior dubitat vivere posse diu.
Sancte deus grates ago pro tam tempore longo.
TolleKorrigiert aus: Dele; durchgestricheniuventutis crimina quæso meæ.
Ne me proiicias mea cum virtute senectus.
Defuerit, vetulum respice me miserum.
 
Wie ich gegen dissen mittag aus dem rhade komen, bin ich zur malzit geroifen und in die groisse stoife zu Weinsberch gangen zu dische. Da haben gesessenBd.5, S.122 [58] nehen, spinnen, sclengern, wircken mins broders frau Elisabet, min suster Sibilla, zwa jonfern von Delft, Haduweich und Marie, uns dischgengerschn, Elisabetgin Horns, uns pflegdochter, Marie uis der Gotzgnaden, kellermagt, und fort min broder Herman, mins broders Christians son und min dener Diederich. Da hab ich lustich ront umbher gesprongen mit einem ganssen und keinem halben spronge, dan ich war von hertzen frohe, das ich den tag erlebt. Disses sprongs lachten sie alle und lobten denselben von eim alten man. Uff die mailzit zu abent lode ich min susterBd.5, S.122zum leben Maria mit zu uns, besserten die portion mit gutten fischen und koichen, dan es war fritag und schenkten raitzwin und andern wein und waren alle froelichBd.5, S.123. Wie ich minen geburtz tag dan jarß gewonlich ware mit eim wenich zu verzeren.
After dissem tage senarii decimi, sol ich senior sin worden. Im alten testament hat man presbiterum seniorem genant. Man macht eitz einen besonderen standt von den presbiteris oder preisteren. nuhe es sie, das es geistlichen sullen sin, so wil mir got gnade verlehen, daß ich im alterdom auch geistlich mog sin. Wil man es aber wie die canones außlagen, daß mehe sapientes durch wort presbiteri dan ætate seniores verstanden sullen werden, daß ich dan auch hin forter weislich mogt handlen und dar in alten.
 
A. 1578 den 4. januariiVgl. Isselt: Historia sui temporis S. 586. Aitzinger: De Leone Belgico S. 347. Relat. Hist. I S. 6., als Don Johan Austrie kreichsfolk sich aus Brabant ins Limburchs lant uber die Maess begeben, sin der nederlendischen Staten kreichsfolk, so den winter umb Remunde gelegen, uffgebrochen, darvon gezogen und haben Don Johans folk Remunde untsatzst und gespeist, wilche fort den streich im lande van Gulch gestreuft und den Gulischn groissen schaden uff den grensen getainBd.3, S.01.
 
Anno 1578 den 4 janvarij, den termin 32 dall. renth, wilchen mir jonfer Anna von der Reck, alte amptfrau zu Monhem verlitten neu jarß abendt geschickt, do ich unmoissich waß, eitz widder uberzalt und finde, daß mir zu wehe an der bezalung geschicht, dan der daller sticht teglich hoher und sie lagt die wirde dar und weniger dan die verschribung helt. Ich hab Steffen Druge von Upladen brenger des geltz von sin drinckgelt 6 alb. und die maltzit geben. Hab der jonfern auch dißes geldtz quitancz de anno 77 termino l. mit geben, wie auch noch ein verhalten quitanz de anno 76 termino l. doch in jeder an jedem daller 2 alb. mir im quitern vorbehalten. Wirt fillicht langsam beikomen. Aber waß sol ich ankeren.
 
Anno 1578 den 5 janvarii haben mir uff der h. drie konincks abendt, wie in der stadt Coln durch auß bruchlich, im hauß Weinsberch vor dem abendtessen koninck und koninckin erwelt. Min diener Dederich Lyndius ist haußkoninck und Mariat von Delfft haußkonincksinna worden, und sin frolich gewest.
 
Anno 1578 den 7 janvarii bin ich zu dem lic. Casparo Eller decano s. Cuniberti gangen, wilcher commissarius war in causa appellationis zwischen Agnesn Wolf relicte Jacobi Voiß appellanten und mir in sachn den Lantzelroder hof bei Neuß, zum theil antreffende. Und dweil ich eitz anhilt super [58'] desertione, gegentheil aber super responsione aut admissione articulorum gravaminum, und lang nichtzs in der sachen gehandlet war, dan sie nit triben und ich auch lang irthumb mit minen steifkindern zweiter ehe gehabt, hab ich min testament widder gefordert wilchs der dechen bei drittehalb jar hinder im gehat ligen und er hatzs mir folgen laissen. Ich sagt im auch, dweil Theodorus Sutorius, min procurator verstorben, wult ich keinen newen constituern, dan ich mirckte, der procuratorn griff were, daß einer dem andern den bal heimsclage und die sachen von jar zu jar uffholten. Bittendt, dieweil die fatalia lange verlauffen und die sach verloschn, sult er sie desert erkennen. Dar uff er antwort, mit sinen assessorn wult er sich besprechen und darnach dhoin was recht were. Ich schenckt im 2 raitzeichen vor ein neu jar, und macht also minen abscheidt. Ich leiß auch disse sach also gemach hintriben, gedacht wa ich keinen nutz min lebtagh dar von haben werde, so darf ich am meisten auch nit dran lagen. Aber min erb und executorn haben daß nach minem dhoit zum forthel anzuzehen und zu sprechen, dieweil man miner hausfrawen seligen Weisgins testament in dem nit gehalten so darf man iren und irß sohnß erben auch nitzs geben, dan es innen adimeirt und uff mich transfereirt sie inhalt der clausulen deß testamentzs, und also inhalten waß man hat.
 
Anno 1578 den 8 janvarii ist zu mir komen meister Barthel Meler, uff dem Buchel gegen dem Thorn uber wonhaftich, und hat vor sich und andere nachparn uff dem Buchel begert, man wult innen vergunnen wasser zu putzen uff dem Putz gegen iren husern uber uff unsem erbe stainde und unß zustendich. Sie wulten jarlichs dar von geben waß pillich were, dan sie moisten daß wasser bei Gulch uff dem Weitmart und anderßwa weit hoelen.
Dar uff ich im dissen bescheidt gab, der putz were zweiherrich. Ich neben minen mitgedelinge alß die frunde von Bacharach und Peter von Rhade weren zur halbschit druff beregtiget auß unserm erbe oben. Und min suster Maria widwe Ordenbachs zur ander halfschit. Ich wist vor min consorten nit zu handelen. Min suster were auch ein leibzuchtersche dar zu und ire kinder erben. So mogt er sie ansprechen und iren bescheidt anhoeren. Daß hat m. Barthel gethain. Min suster mach sich fast besweirt haben doch 100 daler gefordert, wie sie mir gesagt, und ist darnach die sach stil pliben. Es hat mich ein ander von den erben genant Osnabruck drucker auch einmail drumb angesprochen, und wie ich mit miner suster drauß gesprochen, ist es im abgesclagen. Etliche nachparn willen sagen, sie weren druff beregtiget, aber sie sint wol vur 34 jaren viß der possession gewest und ohn einige interruption und bekronong drauß pliben. Ist nit gut in widder zu verhengen, verhenckniß brengt verderfniß. Mich gedenckt wol, das vil zancks und stritzs diß putz halber gewest ist, aber vur 35 jaren, daß die herschaper der huser uff dem Buchel sprachen ire inwoner und leuth hetten daruff geputzt, dargegen min hausfrau [59] Weisgin und ir vorman Paulus von Kube einß und her Gotschalck von Rhade andertheilß sprachen, daß were etlichen vergunt. Und wie einßmalß die nachparn mit iren herschaper den Putz innemen wolten, und her Gotschalk und Paulus von unden uff sich dar gegen lachten, stouß doctor Lodowich Falkenberch, einer von den herschapern, herrn Gotschalck vor die borst, daß der hin absturtszden und zu thoit lang da ligen bleib. Darnach wart ein beleidt von den hern rentmeistern, weirckluden und amptzmeistern auch etlichen verordneten einß erbaren rhaitz gehalten, wilche minem vorfaren Paulum von Kaube und her Gotschalck von Rhade den Putz zu erkanten. Und leiß do Paulus sin maur van stundt an in stat einer britzen dar lagen und den Putz umb her ab bemurenn. Und also ist es reinlich dar bei pliben biß uff hutigen tagh. Diß setz ich zu erinnerung hie her, dan nemans wirt eitz vil dar von wissen, ob es kunftiglich nodich worde sin, etwaß hir van zu wissen.
 
A. 1578 den 9. jan. sin zwein wolhabende burger, raitzgenoissen, gestorben, Gerhart von Hontum, in der Schildergassen wonhaftich, und Gerhart Koen uff dem Steinwech. Disser wart zu Klein Sant Mertin mit den 4 orden begraben, dan er war gut catholisch. Aber Hontum war von der ausperger confession, drumb wolt in der pastor ColumbeDiese Grabverweigerung erregte einen Teil der Bürger sehr und gab zu Schmähreden gegen den Rat Anlass, so dass dieser, damit dardurch kein argres entstunde', die Sache der Schickung zur Vorberatung überwies, damit alle dinge in gutter ordnung bleiben und gehanthabt werden'. Am 8. August wurde dann ein Edikt über die Leichenbegängnisse erlassen. (Rpr. 29 f 357. Rpr. 30 f 27.)da nit gestatten, wiewol er begert bei siner hausfrauen da zu ligen, stunde daruff, das man in sult uis der stat haben begraben. Aber dieweil er zur zit geweltrichter war, wart er allein mit dem bontworteramt und gaffelgesellschaft uff den Ellendigen kirchoff begraben, dan er war ir bannerherBd.3, S.01und ein stein zirlich uff sin grab gelacht und name wapen und titel datum drauff gehawen. Umb disse zit wart nemans anders, dan catholischn gestattet, in die stat in kirchen oder kirchoiffen zu begraben, dan der nit under einer gestalt communicern wolt, oder sin kinder in kirspeln laissen deufen oder calvinisch, geussich, martinisch, widderdeufischs und anders ware, wart zur Weierporzen uisgefoirt und da uff einen acker begraben, oder wohin sie in dan forten, wilch acker der Geusen kirchoff gnant wartBd.3, S.01.
 
Anno 1578 den 11 janvarii starb her Fredericus Darth von Hulß senior canonicus s. Georgij, min alter gutter her und frundt, den ich zum executorn mineß testamentzs ernant, also daß nuhe beide kirchmeister und beide Canonici executores und so alle ohn den pastor, der doch die pastorei verlaissn, nit mehe in leben sin. Und sol nuhe fort mehe mit minen executoren gehalten werden, wie zu ende in minedeclaration verordnet ist.
 
Anno 1578 den 13 janvarii starb min nicht jonfer Feigin von Elspe, professa zu sant Reinholt. Disse gehort mir zu von wegen mineß fatterß fatter von sinen susteren untsprossen und von allen kundigen der linien noch uberich gewesen. War lange im kloister gewest, aber noch nit so gar alt geschaffen. Requiescat in paceSchlusszeichen.
 
[59'] Anno 1578 den 12 janvarii mach der colnischer marschalck Horst, do er zwischen Coln und Broil geritten, den himmel dreimail offen gesehen haben wie man sahgt. Mach hiathus gewesen sin wie etliche willen.
 
Anno 1578 den 14 tag janvarii ist ein verglichung zwischen joncker Johan vom Jueden in sinen und siner hausfrauwen jonfer Catharinen von Leiskirchens namen in doctor Furstenberchs vur den Augustinern und mir, Herman von Weinsberch getroffen.Ergänzung am Rand: Geblode nit uffwillen lagen.Es sulte uff seiden joncker Juden allein sin doctor Conradt Furstenberch, so pracht er noch joncker Matthevesn von Wolfkeil dar zu. Ich sult uff miner siden doctor Johan Duyssel haben, der bleib aber auss, war nit in der stat, daß ich allein da ware, die sach belangte den alten irthumb, wie die veir rinsche gulden fharen uff dem hauß neigst Cronenbergh sulten bezalt werden.Ergänzung am Rand: Die promotion minem.Es forderte joncker Jude 4 enckel goltgl. off die wirde dar vor, stunde hart uff daß schrein im jar 1417 petri, das dar stunden 4 rinsche gl. goit von golde und swar von gewichte off dat rechte werde dar vor. Ich sagt aber, ich het ein alte werschaft von anno 1516, dar in stunde von 4 rinsche gl. 3 mr. 5 schillinck vor jeden gl. currentz lauffendtz geltz were uber 40 jar alt, dar zwischn were ne mehe bezalt, daß er viß sinen alten register nit anderß befinden wurde. Also were sulche bezalong der 3 mr. 5 s. præscribeirt und verjaret dem rechten in cap. olim, ex. de censibus und einß rhaidtz alte morgen sprachen gemeiß, die gulich reformation stempte auch damit also daß die bejarung von 30 und 40 jaren stat het. Nach langer disputation ist verglichen daß, ich fort an 26 rad. alb. vur den r. gl. sult bezalen. Der mangel der restaten vorigen pensionem wart zu beiden seiten in doctor Furstenberch und joncker Wolfskelen compromittirt. Die laudeirten und erkanten, daß ich 6 rad.d vor allen mangel der bezalter und visstainder pensionen sult bezaln. Diß hab ich also ingewilligt, sagendt, ich wult umb fridtlebenß mich mit joncker Jueden nit irren, dweil mir bei ein im rhade seissen und gutte frunde were. Aber jonker Juede sagt, er were es auch vur sich und sin hausfrau zu friden, were aber siner hausfrawen swesteren jonfer Sibillen von Liskirchn volmechtiger nit, der kunth er nitzs benemen. Und da bleib es, und also ist in der warheit daß mal gehandlet worden.
Mit disser faren hab ich vil jaren vil disputerens gehat, wie man im alten gedenckboich vur zwenzich jarn vor und nach im mertz under der tagzit bescheit wirt finden, wie es sich hie mit zugetragen. Ibi vide, quere et lege. Auch in minem copienboich. Joncker Jude wirt nit anders wissen, Vuylappelß hauß im Wynckel, daß alt gehauß gelde die fhar, dieweil es uff daß hauß neigst Cronenberch im schrein staht und nitTilgung: d; durchgestrichenuff daß hauß Cronenberch selber. Sunst ist uff dem Gaddumb und Stoffen zu Cronenberch, daß war vor 50 jaren ein abgesondert zinßhauß gewest. Wonte ein blindt schroder altman dar in, gedenckt mich seir woll, folgens ist es zu dem hauß Cronenberch gebraucht.
 
[60] Anno 1578 den 15. janvarii hat her Johan Broich, der rechten doctor churfurstlicher colnischer rhaidt, zu Grevenstein uff der Hoportzen in siner elter hauß wonhaftich, Metteln Garthofs, widwen Dreißen Spors, burgermeisters zu Neuß, uff sinem haif Lovelick, nit fern van Lantzelroder hof bei Neuß gelegen, getruwet und die bruloft da gehalten.Ergänzung am Rand: Geblode licentiatn mogen werden ut hic.Sin vurfrawe Ursula im haif war miner zweiter hausfrawen nicht gewest. Sie aber, Mettel, war miner eirster hausfrawen nicht gewest, also daß die swagerschaft mit mir war aber doch umb deß alten irthombs miner steifkinder noch kalt. Er bestatte daß mal sin dochter junfer Ursel auch an joncker N. Juen van Eschs, wilche folgens in den Kluppel uff die Hoeportz quamen wonen gegen den fatter uber, dan daß hauß fort auch dem doctor und sinem broder her Balthasar Broich canoich s. Jorien und s. Marien zu. Min broder plach vormalß drin zu wonen. ,Diss und derglichen haben nichtz uff sich dan der alter antiquiteten, swagerschaft und geschichten under der nachparschaft zu gedenken. Schriben andere von pabsten, keisern, koningen, groissen fursten, herrn und landen, was gaint mich die an? Ich schreib von minen frunden und nachparn lieber, so weis man von inen auch etwas zu sagen. Und ob von groissen herrn und groissen dingen nodiger mogt sin zu wissn, so schriben auch vil von inen, der boich man zu lesen hat, ich darfs nit so seir, doch lais ich deren groissen auch nit ungedacht, so sich disser zeit zutragenBd.3, S.02.
 
Anno 1578 den 16 janvarii hat min swager Peter Muller van Aich scheidenmecher in der Clockergassen sin veirte hausfrawe getruwet. Sin eirst hausfrau war min bastertzs suster, ein jonge magt, do er sie bequam. Die zweite auch ein jonge magt, die dritte ein widwe. Haben im alle kinder getrage, disse auch gar jonck, N. Bilsteinß dochter. Min broder und ich waren uff die bruloft geladen, quamen nit, waren aber vorhin uff dem heilichscleissen zu Carmeliten in dem umbganck und den abendt uff dem essen gewest, daß uff dem Perlegraven in irer motter hauß ware.
 
Anno 1578 den 17 janvarii haben die 4 compromissarii den anlaß spruch widder minen swager Johan Paulus, der minß broder Christianß frau Catharin eitz hat und mit Marien Spinderß, siner swegerfrawen, die Johan van Hemmersbach gehat, gethain. Er hat Johan Paulus vil gereides gutzs inhalt des inuentarii und hielichs vorwart auch pachtlandt und besserien gefordert. Aber sie bracht ein testament her vor, daß es ir man ir geben hett, gestonde im nit. Sie zauch bei nachtlicher weil mit dem gereiden gut auß in ir hauß an der Kreichportzn. Deß beclagte er sich im rhade uber sie alß einß spolij. Und dweil sin fatter Wilhem Paulus daß mal deß rhatz war, zwanck er sie duch den tornganck da hin, daß sie alles widder uff die Wierstraß moist lieberen. Darnach wart die sach veranlaist, Johan Pauls stalt sie an Johan Oickhoven zum falcken und Theisn Schilt, Marie Spinders aber an Thomam Svorenberch und Jacobum Omphalium. Ich moist neben swager Alsteden [60'] vor und nach uff dem Thorn und Wierstrassn bei disser handlung sin, doch nit gern, dan mich dochte wie ich und min neif doctor Ordenbach und min broder im duck gesagt, er wurde nitz erhalten dem er doch keinen glauben wult zustellen. Also wart dissen tag daß laudum und urthel visgesprochn, daß Marie Spenderß ir gut widder sult haben oder er sult ir noch vil mehe her vißgeben, dan es wert were, da erß behalten wult. Deß erschrack er gar, und auch Alsteden, der es mit im hilt, dan er hat vil uff diß gut sich geroimpt, die leudt vertroist und uffgehalten den er schuldich war.
 
Anno 1578 den 19 janvarii haben unß haußkoninck min diener meister Theodorus Lyndius und koninckinne Marie Johanß dochter van Delfft viß Hollandt unß kostgengersche ir konincksessen zu Weinsberch gehalten. Mir anderen haben den wein geschenckt und sin frolich gewest.
 
Anno 1578 den 20. januarii starb Doctoris Martini Snellii hausfrau, Anthonii Unverdorvens dochter in der Portzen uff der Santkuylen, und wart zu den Augustinern in die kirch bei iren fatter begraben. Diss war ein einige dochter uff ein nach, fort scheir ein wapen wie das mine ohne die farben; dan das schilt war blau, der spar und kle waren gulden und lebt nemans mehe van dem wapen dan ire swester, widwe Johan Gerlichs in der RheingassnBd.5, S.123. Es sin gein broder noch broders kinder, also daß diß schilt verstorben ist uff die ein widwe nach. Also weiss ich eitz in Coln nemans, der im wapen oder schilde einen sparen mit drei kleblettern foirt, und da emantz were, so werden die doch fillicht kein weiss felt und swartz sparkle haben. Ich hab doch von alters weisse schilde gesehen, darin ein spar stunt, war swartz und drei gulden kleblatter; das gesclecht war Frankfort genant, ist gar verstorben. So war ein gesclecht, heisch Beisse, hat im blauen felde ein weissen sparren und im sparren stunden grone klebletter drei, sunst hab ich wol zu S. Maximinen in der kirchen uff eim grabe gesehen ein gehauen schilt mit eim sparrn und dri klebletter drum wie das min, weiss aber die farben nit, und ob das gesclecht noch lebt. Also versehen ich mich, das nemans in Coln eben sulch wapen mit farben, figuren, helmzeichn hab als das unser ist. Wan dan emans immer eben eins dem unsern glich foeren wurde, wa das nit elter were und nit weit gesessen, durften mir das nit gestattenBd.5, S.123und hetten es dem mit recht zu weren, das erß nit furte. Und ist unß daran gelegen dan es sol nit allein unser agnation Weinsberchs wapen sin, dan auch des haus selbstBd.5, S.124.
 
Anno 1578 den 21 janvarii sin zwein jonger gesellen, Petrus Gropper, und Wilhelmus Haickstein in doctores juris zu Coln promoveirt. Wart von in gepetten ad actum, quam aber nit, dan ich war minem swager Haickstein nit zu deinst komen, ich durfs nit widder, sin fatter Rembolt und min hausfrau Weisgin waren broders und suster kinder, beide von Neuß bordich.
 
[61] Anno 1578 den 26 janvarii bin ich uff sontagh mit einer brut viß Merings hauß neben dem kauffhauß Gurzenich zu sant Albain in die kirch in die frohemiß gangen. Diß war Margreten Wolfs dochter viß der Lilien zu Neuß. Christgin Korth und Maria Wolfs elude, min neif und swegern, der suster dochter sie war, hatten mich zu bruloft gebitten. In die hoichmiß sant Jacob bin ich mit Mettelgin der brut, unß nachpar Peter Rhaidtz dochter gangen, und an beide bruloffs huser, dan es waren beide geifbruloften, in die Walengaß am Heumart ein, die ander im Medehauß in der Weifferstrassn. Scheickte an jeder ort einen daller, damit ich den tag leiste. Also hat ich diß und daß zu thoin.
 
Anno 1578 den 27 janvarii hat mir Johan Paulus min, swager einen breif geschriben und sich des spruchs hoichlich beclagt und betroibt, wie sin hausfrau so jemerlich umb das ire queime. Er het vil kosten binnen und baussen Coln angelacht, auch an dem hauß vil verbaut und die creditoren legen im hart an. Hat auch sin scholt, die er eitz schuldich were ungeferlich specificeirt. Mit fleissiger bitt min broder und ich wolten im behilflich sin, das er von sinen creditorn und scholtherrn nit uberfallen wurde, dann daß er dilation bekomen mogt, sin scholt inzumanen dan zu bezaln, daß er widder in narong komen mogt etc..
Diß schriben ist daher komen alß er unß nit durft ansagen, daß im der spruch zu widder gangen were, dweil mir im duck genoich zu vor dar vor gewarnt hatten. Hat unß doch unß swager Peter Alsteden sin sollicitator deß spruchs erinnert, zu dem mir gesacht, da were alle zit unß sorge gewest, dan daß inuentarium hilt wenich in, so were daß testament vorhanden. Alle unß rathen, daß er ablaissen sult, het nit geholfen. So wisten wir nit, wem er schuldich were und wie vil jedem. Wan mir da von etwaß bescheidtzs wisten, mogten mir besehen, waß mir im rathen sulten. Er triff fil kosten außwendich an, wolt unß vor siner frawen sohne auch zu kosten bewegen. Dweil wir aber unß verstunden wie swerlich baussen Coln etwaß zu hoelen were mit recht und unß nit gelegen vil baussen zu sin, wulten mir unß der sachen nit beladen. Wa den kinderen etwaß van lenderien baussen zu queim, daß wort in unbenomen pliben, zu siner zit mogt es ingefordert werden. Wan es schoin verkaufft und erlangt mogt werden, moist den kindern daß gelt angelacht werden und im nit folgen, mir moisten nit sinen dan der kinder nutz soichen. Diß alles hat im Alsteden angezeigt, dar uff waß der breif gefolgt.
 
Diß waren sin creditoren und scholt, die er anzeigt mit parcelen.
Maria Spinderßgestrichelte Linie125 dall..
Conradt Jegergestrichelte Linie138 dall..
Jacob von Gustengestrichelte Linie245 dall..
Jurgen Hittenrat von Nurenberchgestrichelte Linie256 gl..
Barthel Viatus von Nurenberchgestrichelte Linie50 gl..
Corneliß de Brumegestrichelte Linie80 dall..
Jacobo Wettergestrichelte Linie50 dall..
Die Scheifferschegestrichelte Linie50 dall..
 
Nuhe hatten wir gehort daß, sie von usser nichten Sibillen zum Engel uff der Hanestrassen etlicheTilgung: geleinte; unterstricheltstucker goltzs geleint und ir schuldich sult sin, und noch hie und da mehe klein parcelen, ohn waß mir nit kunten erfaren. Diß dede unß wehe zu hoern, dan mir gern ire wolfart gesehen hetten. Also swager Johan Paulus balt darnach zu unß quam, troisten mir in, sagten auch, was unß moglich und dhoinlich were wulten wir dhoin.
 
[61'] A. 1578 den 31. jan. haben des koninks von Hispanien heubtleut, reuter und kreichsvolk, in der nederlendischen Staten folk gesatzst, wilche Don Johan de Austria, des koninks naturlichen broder und feltherrn, zu Namur belagt, und sie zertrent und in die flucht gesclagen. Man sagt, ire heubtleut weren nit bei in gewest, dan etliche zu Brussel, Antwerpen und anderswa. Und haben die koninkschen fortgeruckt, Loven, Deist und etliche klein stet in Brabant ingenomen. Haben auch fortgeruckt, Brussel und Mecheln, Tenen berant und uffgeheischen. Zu Brussel war groisse uffroir, wulten alle Staten umbbringen, wilchs der prinz von Uranien, der dasmal under den Staten war, gewert hat, und sich verglicht widderstant zu doin. Desglichn wolten die zu Mecheln und Nymmagen iren rait absetzen und sich treulich weren. Das zertrente statisch folk versamelt sich auch bei Nivel widder, also das widderstant geschachBd.3, S.02.
 
Anno 1578 den 1 febrvarii starb doctor Born, neben sant Johan cordulen uff sant Johanßtrassen burdich. War contract von armen und beinen lam. Hat vil kinder, war ein devotarius, sin hausfrau war Steffen Sontginß veheschriberß, eineß seir richen manß dochter, mineß swager Johan van Dutz nichte, also mine gutte swager und frunde.
 
Anno 1578 den 1 febrvarii brach offentlich viß, daß min swager Johan Paulus und Catharin, sin hausfrau verdorben leude waren. Moisten es zum theil wol selbst bekennen, doch launten sie es alß mit. Disser tag waß van den clagherrn joncker Wolfkeil, joncker Jude und Michel Ramswinckel angesatzst, sich understain mit den creditorn zu setzen, dan er hat suppliceirt sin noit und schaden angezogen. Die creditorn folgten wol zum theil, etlichn folgten nit, die folgten wolten sich wol finden laissen, hetten aber gern gewist, waß sie geben wulten, wie fil, und mit waß terminus. Aber leider sie hatten nit zu geben, daß zu beduden hat, etlich haußraidt, bedt, kleider waren schoin versatzst. Min broder und ich waren dahin gebitten. Min broder folgt nit. Man understunde mit mir zu handlen, ich sult behulflich, sin daß die erbschaft uff der Weierstrassen etwaß hilf tragen, desglichen esglichen minß broderß kinder auch viß ireß fatterß gut der motter zu hilf der motter in iren nothen quemen, so wult sin fatter Wilhem Paulus auch etwaß dar bei dhoin. Ich sagt, min broder und ich sulten wol legitimi tutores und curatores unsers broders kinder sin. Hetten unß aber noch kein vormunderschaft verlehen laissen, so durften und kunten mir in keinen schaden an der erbschaft dhoin. Die motter mogt der leibzucht geneissen und beschutten so vil sie kunte. Daß ir primmonium auch sult angetast werden, wult sich gar nit wol schicken, dan von moisten sie erzogen werden. Die motter het die scholt nit gemacht, der steiffatter hot daß scheir alle gethain, were derhalb pillich, daß sin patrimonium angetast und die creditorn dar viß contenteirt wurden. Her uff fore mir sin fatter Wilhem Paulus her auß under augen sprechende zorniglich, man wult von den beiden jongen Herman und Gotschalck ire kinder meinende [62] jonckern machen und die motter sult noit leiden. Es sagt joncker Wolfkel zu mir, die kinder weren dannest ire mutter schuldich zu alimentern und in irer noit zu underhalten. Ich sagt, daß were rechtenß, wan sie daß aber dhoin sultenTilgung: wan, unterstrichenwie pillich, so moisten sie daß ire auch behalten und beschutten, da von sie es dhoin mogten. Da bei leiß erß pliben. Zu Wilhem Paulus sagt ich, daß ich sie jonckern machen sult, daß were mir swerlich zu dhoin, kan ich in aber forthel und nutz dhoin, will ich nit laissen, und verdagt sin, daß sie etwaß leren mochten, ir broit da mit zu verdienen. Also kunth nitz fruchtparlichs gehandlet mit den creditorn werden. Ich wult auch nit mehe dar zu komen, damit ich mich nit verleif und in schaden gerethe. Deß von Nurenbergs diener lach hie hilt schaf mit der pfandung vur dem burgermeister an, wolt nit ohn gelt scheiden. Ich hoer, sie haben im noch etwaß geben moissen an pfenden und globten, daß sie in gescliffen haben.
 
Ermanongh.
Liebe neiffen Herman und Gotschalck van Weinsberch. Hie sehet ir nuhe, wie ubel es vrer motter gerathen ist, waß schadenß sie erlitten. Sie hat disse dingen auch in zeiten nit wol außgeforst, noch denen begegnet, dan sie ist seir sclecht und einfeltich. Ist doch sunst from dar bei. Vre steiffatter sult deste beß zugesehen haben. Man sagt wol, der schade kom seir von sinem fatter her. Got weiß es. Doch het ur steiffatter nit so uff vrer mutter gut haben ligen graven darnach fischen. Solt gearbeit haben wie im duck gerathen, daß er allet etwaß verdeint het und vre motter mit ernert, dweil sie im ir heilichs gut und alle hausrat und ingedom frei ohn scholt zu pracht und er vrer auch keinen last gehat hat.
Dieweil ir dan nit vil furthelß von innen hat, so wilt sie dannest eren und fruntlich sin, und schampt uch irer nit ob sie schoin nit rich sin. Arm und from kan ohn schande bei einandern stain, sidt doch wolgehertzt aber demodigt euch und halt uch an der arbeit, die jedem zubetirmpt. Got kan und wil die demodigen und werbenden die in fruchten erhohen und erhalten. Nimpt ein exempel an innen, hat uch vur hinleissigheit und schaden. Mach ich es erleben oder glucklich verordnen, deß sult ir, ob got wil, mit genesn. Foelix quem faciunt aliena pericula cantum, nimpt der schantzen acht.
Diß hab ich euch diß ortz also ermanen willen. Valete bene.
 
Anno 1578 den 2. tag februarii unser lieber frawen lichtmissen tag, als die kirchmeister bei einandern uff dem choir S. Jacob plegen zu stain und ire waxkertzen untfangen, ist min broder Gotschalck eirst dohin komen stain, als ein kirchmeister und darnach mehemalen, das er dess ortz in die gewonheit komenBd.5, S.124und nutz ist, daß sie bei ein stain ob noit were etwaß dem andern zu wissen, vorhin plach er sinen neuen gebauten stoil inzohaltenBd.5, S.124.
 
[62'] Anno 1578 den 2. febrvarii purifica. marie uff dem mittag lode sich unß swager Petrus Alstede bei unß zu gast. Quam von sich selbst, do mir zu Weinsberch in der groisser stoben uber dischs saissen, wie daß dan mehe plach zu dhoin, und war unß wilkum und gar angeneim, dan er war hoblich und leiblich von sitten und reden, auch vor sin alter wol erfaren. Hat von allerlei sachen und swebenden gerichtzhendel der scholn sant Jacob, deß Lantzelrodershofs, und Johan Paulus rede, war doch nit so frolich, alß er plach zu sin und fragte etlich mal, ob es umb unß her auch sturbe und erwidderte die materiam. Mir tracteirten inn, leissen in newen wein versoichen, doch eilt er balt hin wech, sagt, er het zu schaffen, dranck noch stainde ein mail oder zwei, schede damit van unß und sahen in nit widder. Dan wie er hin wech schede, hatten mir alle viß einem pot gedroncken. Waß er im pott gelaissen dranck min broden noch auß.
Den andern tag blasii wart gesagt, Alstede hett die pest, were dar seir kranck, het sie bei unß am dischs schoin am leib gehat. Die in dermaissen anfaste, daß man im sin christliche recht am 4. tag febrvarii moist reichen laissen, und uff den selben 4 feb. war dinstach am abendt umb die 8. stunde starb er. Deß mir alle erschrocken und unß des mit nichten versehen hatten, starb in sinem geheurten Eckhauß under 16 huser an der neuwer Gemacht gassen da er wonte. Wart den 6 feb. zu prediger in die kirch mitten in ein grab gelacht, dar nevlich ein jonger geselle, Haifman von Wirtzberch, ein student in begraben, waß der Engin, min nicht gefreit und in irß fatter Johan van Dutzs Hauß uffm Hontzruck gestorben was. Disser Alstede hat sin hausfrawe Engin van Dutz, min nicht, und ein kindt verlassen und sie ginck auch swanger und war noch ein betrublich sterben, dieweil sie sich seir leib gehabt, und nit vil jarn samen gewesen. R. in pace.
 
Anno 1578 den 5 febrvarii ist min knecht Theodorus Lyndius van mir komen, dan sin jar war purifecationis mariæ neigstleden viß gewest. Ich hat es im auch vor 4 wochen zu vor angezeigt. Er war es auch wol zu freden. Er war magister artium, studeirte in sacris. Durft im nit so vil knechtzs arbeit ufflagen. Ich moist auch diß jar bei 40 daller vur sin kost allein tragen, feile mir zu swar, dan min suster und min neif Herman worden auch diß jar so hoich gehalten, deß sie nit tragen kunten. Ich moist in fast zu hilf komen. Ich hat in zum theil mit umb Hermans willen angenomen, das er sin pedagogus sin sult. Aber er waß wenich im hauß, dan er ginck vil zu Bursen, da ich im doch wenich erleubt hat. Gedacht so vil ich zu thoin hab, kan Herman wol min diener sin und mit zur Bursen ghain und etwaß langer studeren. So hab ich Theodoro noch 3 daller lhoinß und ein par schoin gegeben und in damit passern laissen. Also ist er bei sin motter, die in der Wefferstrassen wonte komenn, da etliche wechen pliben. Darnach mit den ihesuiten nach Treir, und van dan nach Speir und anderßwa hin gezogen.
 
[63] Anno 1578 den 5 febrvarii hab ich minem neiffen Hermanno den sclussel vom hauß Cronenberch geben, da viß und in zugain siner lectionen zu warten, daß er nemanß mit dem schellen und klappern durft besweren uffzu dhoin. Also wolt ich in zu seltmal in stat minß dieners bruchen, dargegen ich in auch mit underrichten und leren mach, abendtz und morgens uff miner sclaifkamern, da er bei mir uff einem besondern bedde schleiff. Und behelfen unß also samen, daß mir beide sparen mogen, im zum meisten forthel.
 
Anno 1578 den 6 febrvarii hab ich breif von joncker Frantz Haiffelt sub dato 4 feb. durch uberlieberungh siner fettern Henrich Wildenraidtz zu Bruck untf. und bekomen. Dar in er mir geschriben und geschickt von drei jaren alß de annis 75 76, 77 die pensionen jedes jarß 20 goltgl., den goltgl. nit hoher dan ein regel uff den daller gelacht. Diß gelt hab ich nit anderß dan innamen der widwen und sohnß Duckerß zu Uda annemen noch untf. willen, dieweil daß gelt neit all da ware, auch hoher gelacht, dan es in Coln galt.
Waß ich dan vor partes untf., hab ich Wilderadt gelobt stil laissen zu ligen zu j. Haitzfeltz profit biß neigst kunftich palmtach, wan er in die franckforder miß wurde zehen. Wan es dan nit gewesselt noch gebessert wurde, wult ichs zu deur visgeben alß ich kunt, biß mir unß der bezalung und rechnong ver glichen durch rechtzgelerte oder ander gutte leude. Auch hab ich im mit Wildenraidt den falschen konings daler von der lester bezalung anno 75 den 4 maii beschein widder geschickt, unß deß auch samen zu verglichen.
Diß effects ein recognition sub anulo et dato 7. feb. mit geben.
Und folgen nuhe die partes, so ich dißmal untfangen.
Item 22 hollendische daller.
Item 19 herrn bergsche dall. hart verpotten anno 77 gesclagen.
Item 18 gmeiner scleiffer ungeferlich alle.
Item 15,5 gutte sevenbirgsche betzler.
Item 45 betzler mit dem groissen schilde, daß stuck 7 alb..
Item 5 betzlerKorrigiert aus: betzlech; überschriebengewolckt ohn einen alle halben.
Nuhe hat Wildenrade noch etlich mehe boiß unkundich gelt, daß nam er mit, wolt es zu hauß umbsetzen und mit brengen.
Also daß an dissen dri pensionen bei 30 gl. current falen sulten.
Von den forigen zwein pensionen vide in minem forigen gedenckboich, sub anno 74 den 6 ja. und anno 75 den 4. maii findt man da bescheidt.
J. Haitzfeltz breif gewacht, ich het im geschriben, die pensionen wult ich nit van im dan van der widwen und son Duckerß zu Uda untf., da het erß presenteirt, hetten es nit untf. willen, untschuldigt sich also. Ist auch etwaß unlustich, schreib auch von zwen verhaffen daler, da van ich nit weiß. Begert quiterung, die ich im nit allerdincks klar kunnen schicken, dieweil die bezalong nit clar waß.
Her uff hab ich j. Haitzfelt widder anno 78 dem 8. feb. geschriben in effectu. Ich moist zu Uda anhalten, dar an were mir vil gelegen. Er sult mir daß rest von den drei pensionen vor parschen bezalen wie der goltgl. uff dem mart zu Coln gulte, off daß sulch punct an verstendige leuth tuschn unß beiden zu untscheiden gestalt wurde, doch wult ich mit einen regal uff einen richtzdaler dißmal nemen. Auch sult er mir die widwe und [63'] curatorn deß jongen Duckerß willich machen, mir einen schein zu geben, mich hinforter viß irer handt zu bezalen. Auch einen burgen in Coln zu setzen, daß hie die bzalung jarß geschein sult inhalt breif und siegel. Dar er aber die daller jeder zit uff 52 alb. rechnen wult, daß sult mir nit gelten, etc..
Dißmal hab auch der widwen geschriben, verzalt, wie ich mit Haitzfelt stunde, daß ich bei innen zu Uda glichewol umb die restantenn, umb die burgschaft, und recognition wult anhalten. Sie sulten bei Haitzfelt umb friehung der underpendt werben, dar zu sie gutte foige hetten etc.. Ich hab joncker Haitzfeltz breif in den iren gelacht, im den zuschicken, daß sie ursach het, anmanong zu thoinTrennzeichen.
Ich will, geleibs gott, Haitzfeltzs und der vormunder Duckerß breif und missinen bei ein lagen und verwarn, umb sich der sachen dar viß zu berichten. Ob min erb deß auch nodich were zu wissen.
 
Anno 1578 den 6 febrvarii ist min neif Gotschalck bei sinem leirmeister Daem Zymmerman in der Butgassen koninck gewest. Ich hab im ein fleschs raitzweinß min ein fleschs ander weinß uff sinem konincks essen geschenkt. Wir hat sinen meister und frawe sampt Lenhart van Bracht und m. Herman Sclossmecher mit iren frawen vur zwen tagen zu gast. Ich hab auch sineß meister frawen, einen scheffen koichn zum neuwen jar geschickt, damit sie deße williger mit im weren, und die leir jaren deste leiflicher umbgingen.
 
A. 1578 den 8. febr.Aitzinger l. c. S. 7. Isselt S. 593. Bor I S. 924 ff.sol sich die stat Amsterdam an den princen von Uranien und die Staten von Holland ergeben haben, dess sie lang nit doin wulten, da es doch alle ander hollensche stet lang vorhin getain hatten, hofften alles uff errettung ires koninks, das in falet, und eitz es noitzhalber wol doin moisten. Also das in gans Hollant nitzs mehe in des koninks Philippi gehorsam und gebot steitBd.3, S.03.
 
A. 1578 den 9. febr. umb disse zitDie Hauptverhandlung über die Befugnisse des Erzherzogs Mathias war schon im Januar beendet. (Motley. Rise of the Dutsch republic III S. 206 ff.haben erzherzoch Mathis von Oesterich, Wilhelm, prinzs von Uranien, und der nederlendischen provincien Staten und gesanten, die etliche wochen binnen Bruissel sich beratsclaget, sich zum teil verglicht. Dan der prinz durft eirst nit wol dahin komen. Do sie den Hollendern aber vor in vil geisseler und burgen in Hollant gestalt, damit der prinz gnogsam versichert was, (was) er dahin komen. Dan die Hollender, Selender, Fresen allen vertrauen uff des princen guttigkeit und verstant gesatzst, so vil dissen irtumb anginge. Und als sich das folk von der zertrennung vor Namur zum groissen teil widder erholt und vergaddert und innen die zeitung von Amsterdam zokomen, haben sie widder moit untfangen, einen uisschuss von kreichsheubtlutn und reten verordnet, die stat Brussel wol besatz(st), versehen und verwart, sin sie uff Antwerp gezogen, da es sicher genoich war und daselbst uff den kreich weiters bedacht gewesenBd.3, S.03.
 
[64] A. 1578 den 10. febr. uff montag zu klein fastabent, als das folk frolich ware und sich vermommet, gedacht ich mich auch etwas zu vermachen und narrisch zu seinBd.5, S.124, dan daß kunth die zeit eitz leiden, wust aber bei mir eitz nit besser narheit und geckheit anzutriben, dan das ich mich selbst lobte, das were ein recht mommen und narrenwirkBd.5, S.124, finge derhalb diß folgendt carmen an zu dichten vur min zit verdreif und fastabendt spill.
 
Carmen.
Sipersona domus, res atque domestica per me.
Coniungi valeant in patris æde mei.
Inter eas unquam ne sit re solutile vinclum.
Sed semper mutva jure frvantur ope.
Tunc Hermannus ego laudabor sæpius author.
Nomine diviso mannus et herus ero.
Vinea montis ero, nec erit generosior ulla.
Orabunt vireat, floreat, atque ferat.
Artibus ingenuis ero preditus atque magister.
Quod homines rebus consolidare queam.
Iuris amor dicent legumque licentia tus est.
Cuius odore deum iusticiaque colunt.
Per testamentum si perpetvatio fiet.
Non ero testator cotidianus eis.
Progenies si corpus erit de sanguine patris.
Tunc ero præcipvum corporis ipse caput.
Res reditusque meos habitatio stirpis habebit.
Him fundator ibi sedis et ædis ero.
Cum perfecta domus honoriores res atque requirat.
Aedificator ero dando quod optat opus.
Stres uxor erit, domus persona maritus.
Tunc paranimphus eram causaque coniugij.
Nam sine dole solent coniungi sponsaque sponsus.
Sic dotator ero quod dederim domus.
Hoc si coniugio generetur filius ___o.
Tum patriarcha domus primus eroque nouæ.
Unicus inde bonis succedet in omnibus hæres.
Conservator in hoc posteritatis ero.
 
Hiemit hab ich die zwein leste fastabentz tage vertriben, wuste dar in kein ander weisheit viß zu richten. Ich het noch will mehe dar zu kunnen setzen, aber wult deß in der fasternoit dhoin. Den abent aber zu lestfastabent sin mir allein mit unsen jonffern und volk, wess dess im haus bei uns gewont, frolich gewest, und kein fremden bei uns gehatBd.5, S.124und da mit dissen fastabent gesclossen. und mit eim milch-eier-koichen und ander bankettgin und guttem wein die fast den abent umb 12 uren untfangen und ist jeder damit in sin losament getrodenBd.5, S.124.
 
[64'] Anno 1578 den 15. febrvarii hat min nicht Elsgin van Dutz widwe Alsteden begunnen, viß irem hauß bei ire eltern uff den Hontzrucken zu faren, den haußzinß zu sparen, dan sie saß jarlich vur 24 daller. Ander lude begerten deß hauß, sie wiste keinen nutz drin zu schaffen oder sich vor eirst zu bestatten, dweil sie swanger war.
 
Anno 1578 den 16. februarii was min swager Johan von Deutz zu Dormagen gewest, umb den schatz zu erlegen zum Turkensteuer; und dieweil man nit uff einen benenten tag fertich gewest ware mit dem gelde, hat er verstanden, man sult darumb 10 gl. zu boissen geben. Derhalb zouch min broder Gotschalck den 21. februarii dahin, erlacht, was sich geburte. Ich schreib an den voigt, untschuldiget uns. Dabei pleib es der zit. Man sult vor uns gut 4 dall. geben, drei jar druber bezalenBd.5, S.125.
 
Anno 1578 den 18 feb. sagt mir Suchtelen under Wapensticker zum Wildenman, da bei min pflegdochter Merie Luchelgin daß side ampt leirte, er begerte irer nit lenger, dan sie wurde dauffer. Doch stunde es so genau nit biß oistern. Sunst war eirst verglicht, sie sult pliben sex jar, die sulten zukunftich jar 1579 umb johannis eirst viß und umb sin. Ich sagt, ich wult es bedencken.
 
A. 1578 den 24. febr. haben die Lusitani oder portugalische kaufleut, die zu Antwerpen bis herzu gewont, iren handel und finanzerei da getriben, bei einem rade der stat Coln schutz und schirm und die wononk in der stat gegen ire schriben und suppliceren erhalten, mit dem bescheide, das sie horschs und zuchtich sulten sin und alle burgerliche accise und schatz sulten geben, ire eide doin, treu und holt zu sin und statlast helfen zu tragen, dan sie waren catholisch und seir rich und mechtich von guttern, und der handel stunde Antwerpie, in Brabant und Nederlanden so selsam, das sie der ort groissen verdross hatten zu pliben. War auch vol kreich und uffroren der ort allenthalben, das sie da verdechtlich waren und in groissen sorgen irs leibs stunden. Dissmal bin ich mit im rade gewest und das helfen vertragen. Man leis sich allenthalben bedunken, sie worden narung in die stat bringen, das die Nurenberger, Auspurger, Italianer mit innen handlen worden, den gemeinen burger und kremer nit schedlich sin.Bd.3, S.03 [65] Dan sie handelten alle ins gross und mit keinem offnen laden penwertzwirkAber die weitreichenden Handelsbeziehungen der Portugiesen, vorwiegend nach Spanien, Italien, und selbstverständlich auch den Niederlanden, geben zahlreiche in ihrem Interesse ausgefertigte, städtische Briefausgänge einen ziemlich genauen Überblick. Mehrere waren besonders als Banquiers thätig.. Man sagt auch, vor menschn gedenken weren sie auch zu Coln gewestEine Erinnerung an die früher in Köln zeitweise aufgenommenen Lombarden. Der Abschnitt ist in moderner Übertragung veröffentlicht von Ennen: Müllers Zeitschr. für deutsche Kulturgesch. 1874, S. 733.. Und man hat innen geleide, schutz und schirm zugeschriben und erleubt zu komenBd.3, S.04.
 
Anno 1578 den 24 febrvarii hat mir meister Thoniß gaffelknecht uff deß Swartzenhauß vom geschenckten wein uff sant thomas tag neigstleden, do ich deß rhaidtz wart, uffgehoben und geliebert 240 firdel vor jedes 6 alb. current, facit summa 60 gl.. Davon hat er vor dese rhaitzherrn gaffelgelt abgekurtzst 4 rad. gl., facit 8 gl. current. Item noch 1 rad. gl., den man dem gaffelknecht da von verlacht zum haußzinß, facit 2 gl. current. Item noch der gaffelknecht vom inmanen verzert und geschenckt 1 gl. current. Also hat er mir geliebert an barem gelde 49 gl. current. Deß stunden noch zu bezaln vom licentiaten Omphalio 6 fi. und Jacob Omphalio 4 fi..
Von dissem gelde hab ich minem broder 99 quarten 1 pint winß bezalt, die quart vur 7 alb., facit 28 gl., 22 alb., 6 h.. Item vur 60 herinck viß unser tonnen, daß stuck 5 h.. Item 24 pont rheinfisch, daß pont 16 h.. Summa 2 gl., 6 alb., 6 h.. Summa recepit frater 31 gl., 5 alb., 3 h..
Nuhe hat ich eirst zum mart verlacht bar viß dem budel 7 gl.. Also obert mir am geschenckten wein, facit 10 gl., 18 alb.. Deß moiß ich widder den wein schencken. Partes expositorum vide supra die s. Thomæ in precedente libro.
 
Anno 1578 den 26 feb. hab ich domino suffrido Petri novo rectori burse coronarum et collegii Twergh 8 rad. gl. fharen de terminis pascæ et remigÿ anno 77 fellich von Foelix oder dem Wyngart in der Achterstrassen inhalt der quitancien geschickt und bezalt. Und sin auch alle vorige termin bezalt. Quere et vide quitancias quonda. ugri. Joannis Tzulp predecessoris eius.
Disser rector ist von beverden ex frisia ein gelerter man.
 
A. 1578 den 27. febr. hat min steifsohn lic. Wilhelmus Roß, so eitz Dr. Kempis officialis dischgenger war, commissionem generalem vom newen churfursten zu Coln erlangt und uispracht, das er nuhe fortan im hoff von Coln in der Dranckgassen in causis appellationum zu gericht mach sitzen. Der lic. Medendorpius, der in groisser audientz bei minem gnedigsten herren war, hatz uispracht und im erworbenBd.5, S.125.
 
A. 1578 den 28. febr. ist Herman Vaitzbel armlich gestorbenBd.5, S.125. Diß moiß ich unser zit halb nachparschaft gedencken vor ein exempel, Er ware eins seir richen bruwers sohn, Johans Vaitzbels bannerhern zum Lembgin vor s. Catharinen, der groissen handel mit korn und fruchten treibBd.5, S.125, hat nit mehe dan ein suster, Dissen leiss der fatter das fasbenderampt leren, oder er woltz leren, das sult statiger sin dan das bruampt, sult mit winen handlen und zappen, wart an ein riche dochter Conrad Lynssn bestat. Der fatter gab im das haus Dedenhaiffen, gegen im uber an der Lewengassen orde bei dem putz, dar zapt er wein, bawte das haus schoinBd.5, S.125 [65'] nach sines fatters und motters doit. Sins fatters haus zum Lempgin fiele der suster zu teil, darin zouch des fatters knecht Aloff Newrade, brawte beir und war arbeitsam und fleissich. Darnach verdarf der sohn Herman also seir, das im alles, auch das haus zu Dedenhoffen, abgepant wart und die frawe uffs lest armutz halben von im genomen wart. Aber der knecht Aloff wart rich und selich, wart des raitz in sinem leben, galt das orthaus zum Birbaum am Bonnerhaiffe bei den Carmeliten, und wie er des haus zum Lempgin versichert wart, verkauft er das haus zum Birboum widder dem comtur von Mastricht Ruysschenberch und gewan wol 300 daler dran, dem es ein rait vergunt, das er im schrin dran geschriben wart, das sunst den geistlichen verpotten istBd.5, S.125.
Diß schrib ich zur leer, daß man schlechten handel, der gut und nutz ist, nicht verachten sol, und dem gluck, daß unstnthaftich ist, zu vil vertruwen. Daß fasbender ampt und wein handel ist seit sorglich, man winnet sich inß sauffe. Jeder wil deß winß geneissen. Der nit seir fleissich und sorgfeltich und sperlich ist, dem dienet dissers ampt und handel nit wol, wie auch wol ander kauffmanschaft. Here got, was gedenkt mich vil trefflicher leut in Coln, besonder kaufleut, die in den grunt verdorben sin. Ja, es sin auch vil geringen uffkomen, rich und herlich worden, die haben bess zugesehenBd.5, S.126.
Dar umb sehe jeder fleissich zu vertrawe dem gluck nit zu vil, dan der vorsigtigkeit mehe. an klaren wassern kan man sich auch sat drincken. Halt diß vor ein leir und gedenck dran folgtzsSchlusszeichen.
 
Anno 1579 den 3 tag marii ist swager Johan Paulus zu mir an daß hauß Weinsberch komen und N. Suchteln zum Wildenman under Wapensticker mitpracht. Under der mittags malzit, clagt Suchteln, het in von wegen eineß frembden vordem burgermeister verfolgs zu penden, wulte eitz mit den dienern da hin gain, pende hoelen, bittend, ich wult im behilflich sin. Daß dede ich sp__ch zum besten, sagt die sach hinge vur den clag_hern, die handelten noch zwischen den creditoren, magden raidt finden, er sult gedolt haben. Suchteln sagt, er were zweimal mit den penden uff der Wierstrassen abgewest, wult nuhe fort faren. Wan ich vor min eigen proper scholt wult burge werden, so wult er ein gantz jar mit __de gedolt haben. Er het sich auch mit den andern creditorn nit ingelaissen, dieweil ich mich _____ zu erholn, darauf ich mich in last stechen. Und bat in, Suchtelen, er sult mit dem penden schonen, waß Johan van Hemmersbach, Herman und Gotschalck an bedden besatzt, und da ___ fatterß mi___ uff stunde. Er antwort, daß er nitz schonen kunth, so fern er nit zu siner ___er bezalong funde, und damit das heubt umb zur Wierstrassen zu. Ich schickte min suster Sibilla da hin, daß sie der jonge besetzte bedde und be___de sult beschutzn und dar in pende weren. Die ____ fleissich und getrewe _____ sich _____ dahin und man sich der bedde an. Aber Suchteln ___ ___wirck haußraidt und scheir alleß hin ___ die [66] besatzste bedde, daß er duchte vor sin bezalung zu haben, also daß es scheir ledich im hauß ware. Der schriber und botten reden, man sult van stunde an die besetzste gutter hinnemen, morgen weren neuwen vorhanden, wilche auch penden wulten. Also bestalt min suster ein kar und leiß die besatzste bedde und bedstede zu Weinsberch gegen den abendt foeren. Jacob von Gustens frauTilgung: hanhandel auch, daß sie mit willen etwaß dar van pracht ehe andern mehe quemen. Also wurden disse gutte leuth gepandt und geschandt an dem gut auch daß minem broder Christian und sinen kindern zum theil mit zugehort, daß sie nau ein bedt im hauß behilten, dar uff sie rasten mogten. Und achter dem tag durften sie nit offentlich dan heimlich uff die straß komen, besorgten sich der leib pfandungen, man sult sie dar setzen.
Also haben sie sich verdorben und geschandt ire kinder und frunde wenich geehrt. Und ist dannest Suchteln der eirst gewest, der doch vor einen frembden sie unburgerlich eirst geschandt und rumich gemacht hat.
Ire kinder mogen hoir an ein spiegel nemen, weislicher zusehen, und sich vor borgen hutten, nit gedencken anderleut geborgt oder geleint gutt, uhare oder gelt gehoere innen zu. die leuth swigen ein kleine zit, faren dar nach hefftich ungestomme fort. Darumb stecht euch in gein scholt, bezalt alle zit gern und balde uff vren tag der bzalung. Kunt ir deß nit thoin, so hoirt uff zu handlen, ernert euch der handt und leib arbeit und reck euch nach vrer decken. Ob nuhe swager Johan diße scholt aller dingen buissen wist siner frawen gemacht, weiß ich nit mehe, dan man sagt, sin fatter und er hetten samen gehandlet, were die nurenbergsche alte scholt geweßen von 10 oder 12 jaren alleß vernewet zu Franckfort. Sunst mach sie auch bei Jacob von Gusten und Conradt Jeger selbst gelt geholt haben und handtschriften underschriben. Sie aber unschuldigt sich, sagendt, er hab ir daß zu thoin befollen und vil dingen weiß gemacht. Got weiß es. Sie sult sich aber berathen und daß gutten frunden in zeiten zu erkennen geben haben.
 
Anno 1578 den 4 marcii bekomen 700 widen, ramen daß hondert vur 5 mr. und 21 forloinß bezalt. Dem borggreiffen uff der Dranckgassen portzn minem besteller ein raitzeichn bezalt.
 
Anno 1578 den 4. marcii bin ich in actu magisterii in scholiß artium gewest, da hin mich unse kostgengerschn befordert. Dan ir bruder Joannes promoveirte in magistrum de dema ihesuitarum darnach, den 12 marcij, waß ich in actu ex parte regentis burse Laurentianæ, dar ich zum theil essentialis ware.
 
Anno 1578 den 6 marcii ist minß broder Christians oder Johan Paulus frau Catharin Hemmersbach in irem ellendt und bedrobniß heimlich zu miner sustern Sibillen in ir hauß zum Thorn komen, deß mir nit wissen sulten und doch wol vernomen, da bleib [66'] sclaiffen und essen ir nachkindt, hat sie bei iren neiffen meister Henrich van Lyn fasbender in der Bottegassen gethain etlich tage zu verwaren. Nuhe wart gesacht, swager Johan Paulus het sin creditoren seir uff daß gut von minem broder Christian und miner motter herkomende, auch sinß steifskindtz Conradtz Weinsbergs stirffhal mit vertroist. Dem so vil alß moglich vorzukomen, haben ich min suster Sibilla zugemacht, daß sie mit sustern Catharinen unsers broders frawen handlen sult. Sie berichten, daß sie das nimmer inwilligen sult und ire kinder auch deßgenigen van irß fatterß wegen und deß motter wegen herkomende berauben. Das hat sie gethain. Und sie bewegt die alte hantschrift zu verneuwen, die sie dismal geschriben. Und laudt van worde zu worde wie nachfolgt.
Ich, Tringin Hemmersbach beken, dat min seliger hauswirt, Kurstgen Wynsberch und ich der dugentsamer frauwen Feigin Korth zu Wynsberch und iren kindern anderhalf hondert daler berechent geldtz schuldich sin, wilche sie mir quidtgescholden, so fern ich danckbar sin wulde gegen min und mineß manß vorg. kinder. Darumb geloven ich bei miner truen in eidtz stat, dat nimmer wat fordern will van allen gereiden und ungereiden gutteren, eruen, off renten und faren, wat minen kindern van Kurstgin vur. van irem fader of seligen Connert und ander verstoruen kinder zu kompt off ferner zu komen mach, sonder verzeien dar up gentzlich zu behoif min kinder Herman und Gotschalck samen und besonder. Wa ich off emanß van minent wegen her gegen doin worde, so sullen sich min kinder off ire frunde vor die anderhalfhondert daller an mineß faders und moders erfgudern off gereiden wie si beß kunnen erholen, die ich in zu pande setzen. Im jar dusent funfhondert sevenzich den lesten dach im bramant.
Ich Tryngen Hemmersbach vorg. min eigen handt.
 
Disse hantschrift hat min suster Sibilla in ire verwarsamheit genomen, da hat man sie zu soichen und zu gesinnen. Ich hof sie wirt sie wol verwaren oder emantz zustellen wol zu verwaren, dieweil Herman und Gotschalckn fast dran gelegen ist (anno 83 den 25 junii hat sie mir suster Sibilla zugestalt)nachtr. Einfügung.
 
Anno 1578 den 13 marcii ist min steifsohn, licentiatus Wilhelm Roß zu mir komen und gesagt, der her official het befelch schrift von dem bischof zu Coln bekomen umb zuhoren umb einen licentiaten vor den bischof von Strasberch, der sin rhaidt wurde. Daß het er dem licentiaten Brunoni Bingio angezeigt und angelangt, der hetz abesclagen und innen gefragt, ob er nemanß wist. So hett er Roß an minen fettern doctor Tilmannum Ordenbach gedacht und den dem official vorgesclagen. Der official het im befollen darnach zu vernemen. Sulchs wolt er mir angezeigt haben.
Leiß sich beduncken, da im drumb were, mogt er die condition wol erlangen. Ich sach, ich wult dar nach vernemen und in morgen froe allen bescheidt [66] laissen wissen. Sulchs hab ich van stundt an minem sustern Marien angesagt, die hat es sich gefallen lassn. Darnach hab ich es minen neiffen Ordenbach dem doctor vurpracht und sinen beduncken vernomen, der es sich auch gefallen laissn. Sagt doch, er sult sich in kurtzem bedencken und mich entlich sinen willen wissen laissn. Daß hat er an sich genomen und mir angezeigt, im were zu Wormß auch zu Costentz condiciones angelangt, doch sult im diß condicion lieber gefallen, da ich es im rethe. Ich sach, diß gefeil mir aller best, dan mim her vam Strasburch, einer van Manderscheit, were ein stifsman und Strasburch were ein vermomde stat. Sult im ansehen ein namen und forthel machen. Do wa erß zu friden. Den morgen frohe schrift ich dem lic. Roß ein zittelgin, doctor Ordenbach wult die condition wol mit bescheide annemen. Were an ein ansehenliche person und wolgeschickt, daß mich beduckt, min g. h. vom Strasberch sult wol mit im bedeint sin und der her official sult danck inlagen. Diß breifgin leiß der lic. Roß den official sub audiencia in aula sehen, der reckt es fort dem licentiato Middendorpio. Middendorpius sagt zum lic. Bingio alß balde in aula, die euch die condition zu Strasberch nit anstehet, waß bedunckt euch zu vrem fetter doctor Ordenbach. Er sagt, ich wilß im vorhalten. Und ginck l. Byngius zu d. Ordenbach, widderreidt es im. Dar uber quam ich zu maissen, und nach lic. Bingii abscheiden sagt ich im, er sult daß alles nit achten, er sult es vor sin vocation halten, sin motter were es zu friden, min broder und ich rethen es, und bestettiget in also. Sagt im auch, wan sin broder nach Wormß zuge residern, ob er dan bequemlich bei siner motter sin kunte, die eitz klein narong hett. Also leiß erß sich gefallen, machten unß abscheit, er sult mir einen gedenckzittel geben, nit uber drii jar sich zu verbinden und etliche mehe punctn. Damit ginge ich am 15. tage marcii zum officiale, der leiß mich sin befilch schrift sehen und repeteirte alle gestalt. Ich sacht im widder, daß es doctor Ordendbach zu friden were, inhalt deß zittelß. Daruff sagt der official, man sult im conuivend__icias literas vom minem gnedigsten churfursten von Coln mit geben und sult sich am forderligsten fertich machen. Doctor Ordenbach ist selbst zum official gangen, im aller gunst gedanckt und alleß waß nodich in der sachen abgeredt, daß er sich zu der reiß fertigen sult. Diß uff sampstach vur judica in der fasten.
 
Anno 1578 den 14. marcii ist Elisabetgin Hornß, unß pflegdochter bei uns kranck am feber geworden und balde darnach genesen. Sie und minß broderß frau und die jonfern von Delfft waren gut ihesuitischs, lagen morgenß frohe in der kirchen und fasten seir. Ich gleub, sie sin den winter durch erfroren, da von sie Elisabeth kranck gewesen. Min broder und suster und ich hilten den alten bruch leissn unß mit kirspels gebruch genogen.
 
[66'] A. 1578 den 16. marcii umb disse zit fore Don Johan de Austria mit sinem kreichfolk fort, zouch vor NivelNivell wurde am 12. März, (Aitzinger: De Leone, S. 359. Isselt: Hist. S. 591) erobert, nach Bor I S. 935, jedoch am 15. Februar., und PhilippevilleVgl. Isselt l. c. 599. Nach Bor I S. 952, am 21. Mai., notiget dieselben so hart, das sie sich ergaben. Und rusten sich do zu beiden seitenBd.3, S.04.
 
A. 1578 umb den 20. marciiAm 7. März (Rpr. 29, f 382) forderte der kaiserliche Gesandte, Mundschenk Johann Breuner (Preyner) Freiherr zu Stiburg, 3 verfallene Termine der vom Reichstage zu Regensburg 1576 bewilligten, sechsjährigen beharrlichen Türkenhülfe und ausserdem 2 Termine im voraus, erhielt jedoch den Bescheid, ,das man (!) ir kais. maj. das irich, was gefallen ist, zu Frankfort richtig gereicht werden solle one verzoch. Uber die uberigen terminen, die noch erfallen sollen, kont man ir. kais. maj. nicht wilfarn, wie gern man auch wollte'. Am 11. März fand dann ein Ratstag aller Räte und Vierundvierziger statt, in welchem der sitzende Rat die Ermächtigung erhielt zur Deckung der verfallenen Termine Erb- und Leibrenten zu verkaufen. Eine endgültige Entscheidung über die Höhe des Trankzinses (eine diesbezügliche Ordnung war schon am 13. Febr. von der Schickung dem Rate vorgelegt worden und hatte dessen Billigung gefunden). (Rpr. l. c. f 372b) wurde durch die Erklärung einiger Ratsherren vereitelt, die behaupteten ,mit bevelch deshalb nicht versehen zu sein'.war ein rat zu Coln hart bekummert, wie das groisse gelt uffzubrengen were, das man keiserlicher majestat gegen den Turken solt geben, etliche jar fortan. Und wart vil geklagt, das die zapzins wenich eitz inpracht. Wart nit offentlich gesagt, aber ich verstunde wol, das in dissen deuren jaren jarlichs nit uber funf oder sex tausent daler inquemen, da vorhin allerdingen mehe als bei funfzehn oder sesszehen tusent daler plagen inzukomen. Sunst bin ich der uffforender zinsen seir wol kundich. Ob dieselb eitz nit so vil inprenget, so halt ichs doch darvor, das sie jarlichs wol zehen tusent foder ertragen sol, ein jar helf dem andern, jeder foder zu 3 rad. mr. Und die(weil) also nach der zapzins gedacht wart, daruff ein fleissich insehens zu haben, das (der) zins recht inqueme, das auch der drankzins ins wirk gestalt wurde, gab es in der stat allerlei murmurerong und gespreich under den burgernBd.3, S.04.
 
A. 1578 den 24. marcii uff montag in der charwechen zogen unse beide dischgengerschen zu schiff den Rhein hinab bis zu Delft, nemlich Hadwe und Maritgen und ire suster Mechtel, dan die eltern waren vor zehen monat vorhin abgezogen und alles da gestivelt, beduchten, es were nuhe ruwich in Hollant zu pliben, dan bisher zu waren sie mit iren kindern uff Coln geflouwen. So sin mir der jonfern quit worden, daran mir gut geselschaft hatten, dan sie vil zu predig gingen, vil laissen, vil vernomen, gut jesuitischs waren und hatten stetich uber disch zu disputeren und zu reformerenBd.5, S.126.
 
A. 1578 den 25. marciiBd.5, S.126, dingstach nach palmarum nit uff daß fest annunciationis mariæ, zogen beide min neiffen, her Christian Ordenbach und Dr. Tilman Ordenbach hinaufBd.5, S.126. Einer dede dem anderen daß geleide, jeder nach sinem orde. Her Christian hat sich vorhin 21. febr. von hern Theobaldo weibischof in s. Albanskirchen in Coln zu preister laissen weihen, dan er war dechen und canonicus s. Mariae Wormaciensis worden, dahin er ad residentiam zehen woltUeber seine weiteren Aemter vgl. III, 383., dede doch sinem broder mit eirstlich geselschaft bis zu Strasberch. Aber Dr. Tilman hat sin commendatitias von minem gestrengen herrn von Coln, vom officialen und unsem neiffen Lutgern von Heresbach obersigler, der im breif anBd.5, S.126 [67] sinen neiffen Dr. Nervium, sindicum der stat Strasberch, mitgeben; und wie sie samen zu Elsass-Zabern zum fursten zu Strasberch komen und etliche tage da verharret, ist Dr. Ordenbach vom bischof zu Strasberch drei jar lank vor einen rait angenomen und im 200 gl. zu 15 batzen jarlich verheischen, auch im befollen, das officialat in stat des officials, der zu Rom dasmal war, zu vertretten, bis zu des widderkomst; (es) wart im auch zu Strasberch wonong und disch verschaftBd.5, S.126. Aber her Christian zouch widder zu ruck uff Wormbs und begab sich da in die residens. Also sin die zwein auß Coln gezogen umb bessern fordelß willen. Sie weren der mottern wol so troistlich bei der handt gewest, aber daß sult nit sin.
 
A. 1578 den 28. marcii war es diss jar Weisfritag, do aissen mir zu Weinsberch den tag nit anders dan beir und broit. Den brauch hat ich die neigste veirzich jar wol gehalten und noch. Sunst fasten wir in der wechen montags, godestags und fritags zu einer maltzit, doch ass ich abentz etwas beir und broitz, auch wol buckink, nuss, weck. Etliche von uns fasten alle tage zu einer maltzit, ohn sontags. Und wiewol man in vil heusern eitz in Coln fleisch speiste, so aissen wir dem alten kirchenbrauch nach in den 40 tagen kein fleisch, kein eier, keis oder botter, dan etwas botter in der speisenBd.3, S.05. Ich weiß mich auch nit zu erinnern, daß ich uff einigen fritag saterstag oder verpotten fast tag min leibtag ehe fleisch gessen hab, es were dan uff christagh geschein. Bei dissem unser elter brauch sin wir noch pleiben und leben so wol alß andern die den brauch nit halten.
 
Anno 1578 den 30 marcii hab wir alle, die zu Weinsberch gewont, unß parschfest in unser kirspelßkirchen s. Jacob gehalten, da cominuniceirt wie breuchlich, das gesinde aber vorhin uff palm tag und mendeltach. Do hat unß daß fleisch angeneim gewest und beß gesmacht dan da mir unß deß die 40 tagige fast nit unthalten hetten. In den folgende hillige parschfestagen sin wir zu Weinßberch stil under unß allein ohn gest frolich gewest, gesongen, und in ziten ein druncklin weinß mit dar bei gehat.
 
Anno 1578 den lesten marcii und folgenß wart ein neu sommerhauß bei den ellenden Kirchof zwischen der Dutzen herrn Wyngart und h. Hoppen erbgenamen Wyngart uff einen halben morgen wingartzs gebaut. Dißer halb morgen schouß hinden scheir an minen Wyngart, gehort zu dem hospitalTilgung: zu; durchgestrichenbei sant Johan und s. Catharinen, wilchen die provisorn h Liskirchen, Krudener, j. Siegen, Eltman einem borger vor 400 richtz dall. und 3 aimen gutzs weinß vor den abstant ver kaufft hatten. Setz diß zu gedechtniß wie hoich sulcher bloiß 0,5 morgen ohn gebewß verkaufft ist.
 
[67'] A. 1578 den 2. aprilis sin die Lusitani oder portugallische kaufleut von Antwerpen zu Coln mit irem gesinde, schiffen, ware, ingedoim ankomen, heuser gemeit, ire eide uff dem IsermartMitt. aus dem Köln. Stadtarch. H. VII S. 109.und andere gaffeln getain und sich under schutz eins raitz begeben. Dieweil sie aber der catholischen(religion) zugetain waren, sin sie von villen anderer religion verhasset und gescholten, auch daitlich am Rhein, uff dem Heumart und anderswa angefertigt, haben derhalb kein gewer uff der seiten durfen tragen, wie sie dess zu Antwerpen gewon(t) waren. Doch hat man etliche drum zu reden gestalt, auch zu torn gesatzst, die sie angefertigtVgl. Rpr. 29 f 422.. Der heubt Portugeser sin nit zwenzich heubter oder heuser, darunden sin etliche honderttusent gulden rich. Des gesindes und anhangs war zimlich stark. Wurden auch verdacht, das sie gegen die Staten sulten gelt vorstreckenVgl. unten zu Juni 16., aber dess purgeirten sie sich, daran sulten wol etliche italianische und mediolanische kaufleut in Coln mehe pflichtich sin, dan sie. Diss quam alles uis dem nederlendischen kreich und uffroren, das die lantstrassen in Brabant nit frei waren und allenthalben schaden geschach. Das macht die burger unlustichBd.3, S.05.
 
Anno 1578 den 5 aprilis, uff sampstach nach oisteren, ist zu mir komen Geirtgin, Jacob von Gustens husfraw, und geclagt wie sie so jamerlich von minem swager Johan Paulus und Cathrinen eluden dran weren. Mit bitt, ich wult in behilflich sin, daß sie zu irer bezalong mogten gerathen. Ich sagt, mir weren auch fast zu achterß an innen. Ich wiste daß min selbst nit zu erlangen.
Darnach finge ich an und erzalt ir, waß mir vorkomen. Nemlich, es het min suster Sibilla zu mir gesprochen, ire swegern Tringin, Johan Paulus frawe, die sich eitz bei ir verborgentlich noch hilt, het ir einen heilich vurgesclagen zwischen Peter van Weinsberch kertzemecher, der bei unß zu dischs ginge und minß broder Gotschalcks sohn were doch ein naturlicher einß, und irer von Jacob von Gustenß dochtern Ennen van Gusten, wilche bei Johan Paulus nuhe ein gutte zit lanck gedeint het ander theils. Dieweil wir beide doch eitz allein in gespreich sin, sprach ich, so wult ir sulchs nit verhalten dan anzeigen und zu bedencken geben. Mich beduchte, sulche sach sult sich wol dhoin laissen. Dan Peter hat neben sinem kertzemecherampt das offerampt zu s. Mariengreden, hett jarlichs fallen 2 malter weiss, 9 malter korns, 14 malter haver, 7 aimen weins ohn ander presenz und beifelle, auch was im min broder geben und er etliche jar verdienet hetBd.5, S.127. Sie mogt es zu gelegen zeiten mit irem hauß wirt gewach und redt hab. Wa sie duchten, daß in dar an gelegen were, wult ich alß dan die sach minem broder auch zu erkennen geben. Und sie sacht, daß wult sie doin und machten also unsen abscheidt daß maill.
Diss sach wart miner sustern groiss anpracht, als das Anna oder Ennen Jacobs einige dochter were, wurde ir wol 600 oder 800 daler mit geben. Sie kunteBd.5, S.127 [68] auch wol nehen und were mit dienen und arbeit uffgezogen und mogt nach der elter absterben etwas werdes bekomen. So was sie auch von angesigt und leib ansehnlich und wol gestaltBd.5, S.127, also daß mich die sach wol anstonde. Min broder und er selbst waren etwaß verscleiffen. Er war 25 jar alt, ginge bei uns mittachs und abentz essen, machte auch sin kertzen by uns in der hinderkuchen und hat sinen kertzen-gaddom gegen Cronenberch uber an der Hoportzn ins Smitz haus, ginge ab und an, aber des nachts ginge er zu s. Mariengreden in die kirch allein sclaifen, wer kunt im nachgain? Miner suster und mir quam es vor, er ginge nachts uis und in die kirch bei geselschaft, hett gelt underhenden. Es mogt etwas in der kirchen verloren werden, min broder und ich waren sine burgen vur schaden bei dem capittelBd.5, S.127, und er hat eitz sin jaren. So ducht mich nutz sin, daß er bestadt worde, ehe dan er in boese geselschaft verdreiß und schaden queme und mir alle mit im. Derhalb gab ich diß minem broder fur, min suster mogt es auch mit Petern gewach haben. Sie leissen es sich nit so ubel gefallen, wulten aber alle hoich flegen, und quam doch nitz besonders, vur daß ich besser kunth schatzen, dan eben disse gelegenheit. Sie waren auch bei nit zu andoinlich, daß sie wisten zu frien. Meinten und warten, man sult in kostliche heilichen vorprengen und das geschach nit. So dreif ich alles druff, gedacht es were hoich zit, besser diß gedhan dan gelaissen, dweil ich nit besser vernemen kunth. Peter waß wol lang und smal von leib, hat ein klein heubt, etwaß weiß bartgeß, bleich van angesigt und so seir starck noch gesont nit, auch blode und wust nit wol mit den leuthn zu conuerseren. Also ist die sach ankomen und gestalt, waß weiterß folgen mach, wirt die zeit erlerenSchlusszeichen.
 
Anno 1578 den 6 aprilis, den eirsten sontagh nach parschen, bin ich uff derTilgung: w; durchgestrichengeweide jarkirmiß zu Marien betlehem in der Reimersgassen zu gast gewest. 1 firdel raitzwinß geschenkt. Der motter 10 dall. zu 52 alb. von Engin lifzucht bracht und Engin, miner dochter ein raitzeichen und 1 miscel geschenckt.
Den zweiten sontag nach parschen zu Crutzbrodern uff der geweiheter jarkirmiß gewest essen mit vill herrn, d_e ein herliche maltzit jarlichs gehalten wart.
Den sontag nach georgii zu Carmeliten uff der geweiheter jarkirmiß den prior geleit, do er daß heilich sacrament troge, und den mittag bei im gepliben essen.
 
A. 1578 den 8. apr. und umb den trint, sin die reuter des herzogen Erichs von Brunswich zu ErlichIrlich gegenüber Andernach.am far bei Andernach und anderswa uber Rhein gefaren. Waren ubel gerust, hatten kein gelt bekomen und honger gelitten. War(en) in deinst Don Johans de Austria und koninks von Hispanien gewest. Was ursachen man innen erleubt, kan ich nit wissen, ob sie irer nit bedurft oder geltz mangel gehat habenBd.3, S.06.
 
[68'] A. 1578 den 11. apr. uff colner gotztragt ware es weis geschneit, stunde seltzam uff den tag. Auch war ein kop und sterzsstuck von eim walfischs, der von den drien walfischen einem war, so vorhin bei Antwerpen gefangen, hie zu Coln im gebourhaus uff dem Altenmart. Dieweil er aber seir gestonken, wolt ich nit darzu gan zu besehen. Der kop und sterz waren vil fois grois, breit und lankBd.3, S.06.
 
Anno 1578 den 14 aprilis haben mir einen vertragh mit her Johan von Swelhem, pastor zu Pirschit uff dem berch bei ober Wesel gemacht, daß er die 2 daler fharn, so er vur sin veirthentheil noch jarlichs erblich uff der kirspelß schoelen hatte, dem kirspel erblich verlaissen, den visganck vur doctor Krudener und mir alß amptluden gethain, deß haben wir im ein miß sin lebtag von 12 dallern gestattet, 6 daller dar van zu geneissen, mit underscheit, wie unß hantschrift da von vermelt und von sinem grab, die er van unß hat. Aber im Schrin befant sich folgens, daßTilgung: d; durchgestrichendie kirch schoin an dem eigenthumb sinß theils geschriben stunde.
Hie van mach man weiter bescheidt finden im gedenckboich sant Jacob, daß ich etliche jar mit eigner handt continueirt.
Und mogt man sich wonderen, war umb ich von deß kirspelß sachen vil schriben. Dhoin ich derhalb, dieweil daß hauß Weinsberch im kirspel licht und min erb stetich dar in wonen sol, daß er auch von mir etwaß berichtzs mogt haben nach zu verzellen, wan er bei dem pastor, kirchmeistern, achten, und nachparn were, und daß best mit dar zu reden mogt. Daß ich dar van schreibe, wirt er in der croninck, historien noch bibelen nit finden. Es mogt fillicht irgen nutzs oder nodich zu sin mogen.
 
Anno 1578 den 15 aprilis quam Geirtgin, Jacob von Gustens frawe zu unß und sprach Tringin, Johan Paulus frawe an, die bei miner suster Sibillen in irem hauß zum Thorn sich verhilt. Und wolt von irem leib nit scheiden, sie wolt von ir bezalt sin, stalt sich heftich an, sagt, sie selbst, Tringin het van ir 100 dall. geleint. Aber Tringin hat nitz, da von sie kunth wol bezaln, sie waß schoin gepant. Doch foirt sie Tringin in ir hauß, heilt sie bei sich, ethliche wechen, handelt so lang mit ir, biß sie iren kleider, fucken, hencken, klinater, kessel und anderß zum theil von ir bracht. Dieweil daß aber an der summen nit alles helfen mogt, handelt sie durch Schilten frawe, Laurentz secretarien und ander gut frunde bei minem broder und mir, daß mir ir von wegen unß broderß kinder wulten helfen. Und treib daß argument seir, die kinder weren schuldich, den eltern bei zu stain. Daß leissen mir zu, sagten aber, mir durften deß nit dhoin, kunten dem einen nit nemen und dem andern geben. So vil daß erb uff der Weierstrassen antreiffe, daß queim nit her van der motter, dan von der motter fatter. Der hett es alß sin beifhal van sinen dreien kindern so verstorben angenomen, sich dran schriben laissen und eitz sine enckel dran laissen schriben, siner dochteren nit mehe dan die zucht oder leibzucht ir lebenlanck [69] dar an vergunt. So were es mehe minß broderß sach dan siner frawen, mehe irer kinder sach dan ire eigen sach. Mir kunth plat ab denen nitzs nemen und frembden geben, deß mir klin macht hetten.
Do quam Johannes Schutz, gerichtz schriber uff der Wierstrassen, und Henricus Weber schrinschriber zu unß, und sagten, es were dannest daß ein minß broderß kindt Conradt nach sinem fatter verstorben, das were uff Tringin die motter verstorben. Deß moisten mir wol gestain. So sachten sie, daß nachkindt ginge unß ehe immer nit an. Het sin fatter und motter, auch sinen hergin Wilhem Paulus in leben. Begerten derhalben, mir sulten daß verbot uff der Wierstraissen von unß beschein uffheben. Mir sagten, daß wulten wir wol zum theil dhoin, da mirß mit gutter conscientz dhoin kunthen. Wurde aber dem nachkinde Eifgin waß zu nachtheil gehandlet, deß het es sich dan zu beclagen und restitution zu begeren wan es uffwoisch. Wir kunthen es nit alß volmechtigen nit vertadingen oder wurden unnutze kosten triben. Wulten derhalb ein zittelgem von unß geben wie wir daß verbot uffheben kunthen und mogten,Tilgung: he; durchgestrichenso hett manß nit zu lengen noch zu kurtzen. Und lauth das zittelgin wie nachfolgt.
Item Herman und Gotschalck von Weinsberch renunciern uff das bescheine verbot uff der Wierstrassen so vill ein angestorben veirthentheil vom veirthentheil der aliger erbschaft betrift, dar an Johan von Hemmersbach und N. eluden noch geschriben stain, das ire dochter Tringen Hemmersbach des zu wenden und zu keren mechtich mog sin. Aber uff die dreitheil von veir theilen deß aligen gutzs, dar an die vor und nachkinder zum eigenthoim im Schrein stain. Und uff die drei theil vom obbestimpten veirthen theil vermogh des gebrauchs am Schreine, laissen sie das verpot in siner macht pleiben. Edoch was obg. Tringin uber ires nachkindes veirthe theil vom veirthen theil mit recht mechtich ist. Dar uber haTilgung: mit recht mechtich; durchgestrichenben obg. Weinsberger keine verwaltung, kunnen ir verpot dar uff auch nit deuten,Schlusszeichen
Ich Gotschalck van Weinsberch daß d_t wie vurg. min wil ist.
 
Folgt der effect wie Jacob von Gusten und Geirtgin elude fort gefharn und sich eilenß schriben laissen, als von wegen der urkunden und geschrichtzs wie das practiseirt ist. Und lauth ungeferlich wie nachfolgt.
Kunth sie das in der herrn amptluden uff der Weierstrassn boich anno 1578 den 16 aprilis klerlich geschriben stehet, Coram dionisio Leefdhal und Herman Kannegeisser constituerunt Johan Paulus und Catharin Hemmersbach, Oitgerum Steinwech, Mattheia. Ropertz, Johan Schenckart procuratores ad immitendum, supportandum, cessionem faciendum et alia permissa necessaria agendum et defendendum quibuscunque causis erfschafft so wol als gereide gutter belangendt cum clausulis consuetis necessariis et potestate substituendi in meliori forma.
Demnach uff donnerstach 17. aprilis Oitgerus Steinwech als volmechtiger Johan Paulus und Catharinen Hemmersbach hat sich thoin weldigen an ein firthel einß veirthen theils des hausses Limburch und zum stall und sinem zubehoir vor, achten, unden, oben inxta tenorem schrinei cessum ex obitu Conradi, gedachter Catharinen vorsohns von wilant Christian Weinsberch irem vormanne geschaffen. Ex. prefix ad pregimum.
Want dan obg. Steinwech anwalt alß er zu recht thoin sult nachgefolgt und ime werender gerichtz vren nemans widderstant gethain hat, ist uff sin gesinnen die anweldicheit fast, stede, und in der macht erkant, und h. urthel hat geben, das man urkunden und schriben sol.
Ferners sin vor obg. Leefdhal und Kannegeisser ampt [69'] luden erscheinen Johan Paulus und Catharin vorg. und haben ire zwei veirthen dheil einß veirthen theils des hauß Lymburch und zum stall mit sinem zubehuir et, dar von sie ein veirthentheil durch immission von dhoit Conradtzs, ires vorsohns angenomen, und das ander veirthen theil wegen Eifgens, irer beider dochter ire frei gut ist, dem auch erparn Jacob von Gusten und Geirtgin eluden vur 2,5 _ daller zu 52 alb. den dall. gerechent uffrichtige kentliche scholt von vorgestreckten gelde und weinen herkomendt hipothiceirt und verwetschatzst haben, sich daran, wanne es gedachten Jacoben und Geirtgin eluthen oder iren erben gefelt vor emant anders der vorg. heubtpenningen sampt kosten und schaden zu erkoueren und zu erholen, pittendt an daß Schrein zu verurkunden in meliori forma, wie das uff dingstach den 20 aprilis vistrucklich geschriben stehet.
Johan Schutz, gerichtzschriber s.s..
 
So ist Jacob von Gusten und Geirtgin elude umb diß zit ungeferlich im Schrein (13 maij)nachtr. Einfügungverwart uff vur. maneir. Nota. Vide srip. im eirsten gedenckboich sub anno 1570 den 1 julij. Daß boich uff der Wierstraissen, darin es geschriben wirt, generalis heischn, dar in zu finden wirt. Daß Johan Hemmersbach an die drei theil wirt stain, wirt man anno 1565 oder 1566 ungeferlich finden.
 
A. 1578 den 17. apr. sin die meister und geselschaft vom wullenamt uff der gewantmecher-gaffeln und auch uff etlichen andern gaffeln bei einandern gewest umb der drank- und zapzinsen, und sin allerlei und seltzame reden gefallen, die uffrorigsch scheinten zu lauten. Wilchs den 18. aprilis uff fritag, wie s. Silvestri heubt getragen, eim rade im capittelhaus sant Apostolen, da dasmal, wie von alters breuchlich, rait gehalten, zu erkennen geben wart. Derhalb ein rait etwas bekommert. Aber diss quam daher, das ein her im rait vorhin zugelaissen hat, jeder raitzman mogt es siner gaffel-geselschaft vorhalten. Das ich und andern das mal im rait nit gern hoirten, das man den gaffeln sulches heimgeweist und ein rait sich die autoritet abgelacht. Daraus folgte, das vil gespreichs wart binnen und baussen Coln, das es ein rait mit irer gemeinden nit einich were. Und wulten kein neue zins geben, schrien alle, man sult den hondersten pfennig geben, der vil het, sult auch vil geben. Doch blieb es also darbeiBd.3, S.06.
 
Anno 1578 den 19 aprilis starb her Gotschalck Vuycht, vicarius s. Jacob et officians s. Georgij, der gegen den abt van Bruwiler einen pleidt gefoirt und tres sentencias conformes erhalten und zu geiner execution kunth gerathen. Der abt pleidt in dhoit.
 
Anno 1578 den 20 aprilis starb N. Andernach gewantsniders dochter an der Schildergassen ort erzogen zu Krauhaußen bei sant Mertin oben in Orthuse. Disse war ein gestanden jonfer, hat lang bei dem fatter, eim widman gesessen, zu iren jarn komen. Disse hat ein widman, Melchior Mant zur ehe bekomen, der sich groiß uffgethain, mit fil weinen handelte und wie sie bei einandern waren, brach es auß, daß er mehe schuldich ware, dan er hatt. Drumb die creditoren innen mit recht visserwonen und panten, daß die frau auch des iren in kurtzem quidt wart, deß sie sich so nach annam, daß sie balt darnach starb. Es ginge etlichen auch nitBd.3, S.07 [70] glucklich. Jonker Melchior Hittorff, des burgermeisters her Hittorffs sohn, finge den 20. aprilis an zu dollen, wart wansinnich. Hat Henrich Krudener(s) dochter zur ehe, war rich, hat jars wol tausent daler renten. Sin broder, jonker Jaspar Hittorff, war uissetzich und neman wolt in zur ehe haben. Gab alle sin gutter zum eigentum hinwech, beheilt allein die leibzucht. Johan Schenckart, ein procurator, verdrank uff eim perde den 26. aprilis im Rhein vur Deutz, war wol beschenktBd.3, S.07.
 
Anno 1578 den 20 aprilis, uff sontag jubilate, loden wir Jacob von Gusten und Geirtgin, sin hausfrawe zu Weinsberch zu gast, in meinong kuntschaft zu machen. Dieweil ich ir vorhin von Peter, minß broders naturlichn sohne und irer dochter Annen vorgesclagen hat. Auch dieweil sie nuhe zum theil an der erfschafft uff der Weierstrassen beregtiget waren, und minß broders frau noch bei sich hatten. Also quamen sie alle drei. Aber des heilichs wart nit gewagen, dan allein kuntschaft zu machn.
 
Anno 1578 den 25. aprilis uff sant Marci tag was es noch so kalt, das ich min stublin wermte und man vernam noch kein knoppen am weinstock, also das man sich eins spaten jars besorgte; dan man pleicht zu sagen uff sant Marx tag, wan man dan das weingartz laub uber die Mosel kunt erkennen, so were es noch nit zu spade, und das war dis jar nitBd.5, S.128.
 
Anno 1578 den 29 aprilis haben die Rossen erbgenamen durch Joannem Tholle widder laissen anhalten umb halbscheit deß geldes, so min hausfrawe selicher gedechtniß minem swager Conradt Eck, irem neffen geleint, daß min suster daß half bezalen sult. Auch deß perlen gurtel sich mit in verglichen. Ich sagt miner motter, sementliche erbgenamen weren an halfscheit deß hauß zum Schricht beregtiget, die hetten sich lassn hoeren, wan daß hauß verkaufft wurde und ire suster Sibilla ire heilichs gelt bequeim, sampt dem interesse mogten sie es mit geneissen. Vom gurtel wist man nit zu sagen. Da sie dar mit nit zu friden weren, mogten sie leiden, daß geschege, was recht were.
 
Anno 1578 den 30 aprilis, uff s. quirinstag, hat unß swager Thoniß Horn der halfen zu Mawenhem zu gast geladen uff sin kirmiß. Sin starck da gewest scheir waß unser im hauß waren. Spaceret.
 
Anno 1578 den 1 maii hab ich min studorium gewesselt. Bin auß minem undern stublin zu Cronenberch uff min schreibkamer gefaren, dan es spade kalt war. Das stublen hat wol winters einen forthel vom Backhuyß daher es vom backoben halb warm wirt. Hat den mangel, das es somers zu warm und dampich ist, macht boicher und papir klam, fucht und vißsclainde. Darf somerß die hof glasfinster nit off halten, dar in krauffen amiß, wurm, spinnen und flegen. Moiß allein die duir stetich eroffnen umb deß dampfs willen. Oben ist lustiger bei den andern gemachern dem dormitorio, deambulatorio speculatorio. Im stublin hat es auch winters und sommers heimger, die sich deß warmen swadems vom backoben erneren, und stetich singen und frolich sin. Ich laiß sie unverhindert gewerden.
 
[70'] A. 1578 den 3. maii starb Henrich Berck oder Winter, borggreif under dem raithaus. Disser was a. d. 1565 in min stat erwelt, 13 jar verpliben, war nitz zuforen, do ers wart, dan genouss gutter frund, das ers wart. Im hat man sinen lohn moissen bessern, das man mir nit wult doin, doch lacht man im uff, das er die ufforende zins moist bar bezalt nemen, das man mir nit uff gelacht hat. Er was milder dan ich, dede jedem vil guts, darumb er leibzelliger was, aber da er gestorben, war ein rait drie oder veirhondert daler an im zu achters, die im lauf plibenBd.5, S.128. War ein seir fruntlicher man und deinsthaftich willich.
Deß tags zu vor, 2 maii starb Johan Romer, underkeuffer von den weinen, ein stolz man, peste, der des fasbenders ampte fendrich plach zu sin. Denn 11. mai starf Isaac Lewenharter peste, war ein factoir oder wirt der Oberlender, die im wein hinabschickten. Disse drei hatten alle befelch uber die wein. Man sagte, unser her gott hett in boden geschickt, wolt der wein halber mit in handlenBd.5, S.128. ,Also lag es noch und den winter uber als peste ein wenich zu sterbenBd.3, S.07.
 
Anno 1578 den 8 maii hat min suster Maria zum Lewen von irem sohn her Christian Ordenbach, dechant zu Wormß daher schriben und zeitung bekomen, wie sin broder doctor Tilmannus Ordenbach zu Strasberch kranck gewesen und eitz besser mit im were. Der ursach hab ich den 12 maii an innen zu Strasberch geschriben, getroist und bericht wie er sich halten sult.
 
Anno 1578 den 8 maii zu abendt haben wir Jacob von Gusten und sin hausfrawe Geirtgin bei unß neben unsers broder Christians frawen zu gast geroiffen, weiter kuntschaft und fruntschaft zu machen, dan sei alle drei, auch min broder und sin hausfrau wosten, daß es mit Peter und Annen vorgelauffen ware, und mogt auch den jongen leuten vorkomen sin. Aber es solt keiner noch vom andern wissen oder sich deß annemen. Daß gespreich war meistheils von innen. Jacob von Gusten und Johan Paulus, wie der sachen zu helfen were.
Den 13 tag maii wart Jacob von Gusten uff der Wierstraissen in libro generalis an zwei veirthen theil von einem veirthen theil der aliger erbschaft des haus zum Lymburch und zum stall et geschriben, wie oben gemelt ist. Es ist auch ire dochter Enne oder Anna Gusten wanschaffen zu mir komen, etwaß bei miner sustern Sibillen zu hoellen, daß ich sie inleiß und ire do zu erkennen gab, wie ein gespreich tuschen Peter van Weinsberch minem neiffen und ir gefallen were. Sagt ir kurtzlich sin gelegenheit. Fragt, wie sie gesinnet. Sie sagt, damit leiß sie ire eltern gewerden, deren rhait wult sie folgen. Daß hort ich gern und labt sie dar in. Aber wie ich folgenß hort, so funden sie sich wanschaffen zu sant Margangreden in der kirch, geschpreich samen zu halten. Werden villicht der sachen selbst wol redt gehat haben.
 
Anno 1578 den 12 maii hab ich Alethen widwen Duckers und iren frunden geschriben, anmanung gethan, daß sie gegen joncker Frantzn Haitzfelt sulten unuerzoglich fort faren. Und der sachen einde zu machen gepitten.
 
[71] Anno 1578 den 12 maii ist Conrath Eck, miner suster Sibillen man viß den Nederlanden zu Coln komen, bei sin motter die besehersche van Lanstein in ir hauß in die Bottegaß gezogen, da pliben. Min suster ist noch bei unß gewesen, er hat irer nit gesonnen. Mitler weil war er zu Harlem und anderwa in der besoldong gelegen. Der gerichtzhandel zwischen im und unß hinge noch vur den commissarien im hof Coln in dem stande, daß er personlich uff unser erbgenamen libellum appellatorium antworten sult. Deß er nit dede und dißmal uff unsers procuratorß Tholle anhalten (hinder dem die acta sin) citeirt wart und sich doch nit dran gekirt. Derhalb in scriptis et viva voce de fatalibus non labendis protesteirt worden. Also stehet umb diß zit mit der sachen.
 
Anno 1578 den 19 maij, uff montag zu pingsten, hat Henrich von Hontum zum Aren uff der Bach sin krentzgin und beikompst der kirchmeister und achtenTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenin sinem hauß gehalten. Und er sampt siner hausfrawen haben sie ganß erlich und leiblich tracteirt. Und war ein groisse eindracht und fruntschaft under innen s. Jacob desglichen in Coln nit ware und prospereirten die kirch und armen groislich dar bei.
Dabefor, in januario, wart daß krentzgin bei Sixto von Hilden gegen den Carmeliten uber gehalten.
 
A. 1578 den 23. maii ist Surius, ein wolgelerter Carthuser monich, in Coln gestorben. Disser war mines behaltz ein student, visiteirde in bursa Montana in miner zit circa annum 1539. War von Lubeck, ein einich goltsmitz son. Hat sin mentel mit frensen besatzst und sin schon mit zweien horngin. Wie disser etlich mal zu den Carthusern in Coln gewesen, sneit er die frenzen und hor(n)ger ab, ginge ins cloister widder siner elter(n) und frunde willen, wie ich der zit gehort hab. Uber etliche jare hat disser Surius angefangen boich zu schriben von allerlei geschichten, auch von den hilligen ire historien und legenden. Es wart aber gesagt, wie doch dissem schribenten und sinen boiche(r)n meher glauben zuzustellen were, als andern, die vorhin geschriben hetten, oder noch zur zit schriben und mit im nit uber eins stimpten, (on)angesehen er als ein gefangener so vil jar her im cloister besclossen und in sinen manbarn jaren nit in der welt gewest were. Und ist wol gleublich, das es im gesagt, zugeschriben, ohn was er uis den vorigen schribenten gelesen hat. Und hat mir diss vil bedenkens gemacht, also das ich zweifelen an andern schribenten, das es nit derglichen gescheit sei. Und stehet zu besorgen, das vil geschriben und bewert, darzu sie am meisten affectioneirt gewest sin. Ob sie alle bewert, die warheit geschriben und nit gefalet, kan ich nit wissen. Es mach sin, es mach auch nit sin. Got ists bekant. Disses contrafeitung hat Barthel Brun, wie er doit gelegen ist, in sinem haus vor sant Alban uff der finster lang stain gehatBd.3, S.07Ergänzung am Rand: Wonschung daß al min..
 
Anno 1578 den 27 maii sin zwein man bei minem broder und mir gewest, gnant Thomas Snitzler zu Turnich, ein lanck man mit eim barde, und Jaspar Potzs zu Balckhusen. Diß hat unß swager Johan Paulus zupracht, den alle gelegenheit der lenderien zu Hemmersbach und zu Habelrat, dar an minß broder Christians kinder mit [71'] beregtiget, sulten sin kundich were. Wie sie unß auch den bericht ungeferlich deden, wie vorhin sub anno 1576 den 12. novemb. der casus und linia wirt angezeignet sin, ut ibi. Den mir auch sagten, unß broder frau Catharin, eitz Johan Paulus fraw, were ein leibzugtersche, dar bei wolten mir sie laissen. Wir kunten so balde in keinen kauff bewilligen oder zu gericht ghain.
Und waß wir dan witerß mit in sprachen.
Diß anzeigung ist weiterß nit nutz, dan daß man wiß, wilchen leuthen von dissem lande deß doch vil ist kundich were, daß Herman und Gotschalck, minß broderß kinder scheir off morgen darnach zu forschen hetten. Wir kunnen eitz nit dar zu thoin, willen auch nit an die sach lagen. Sie mogen sich befragen und wol und weislich berathen, ehe sie wat anfangen, daß sie nit in kosten und last quemen.
 
Anno 1578 den 28 maij, den abent corporis christi, ist min neif Christian Korth, miner motter broderß sohn zu Woringen, der Marie Wolfs zum Hilligen geist uff der Hertzestrassen zur ehe hat, dissen tag in Rhaidtstadt zum borggreven under dem Rhaidthaus erwelt worden. Sin steiffeidom Anthonius Kloich, rhaidtzgerichtzschriber keirthen groissen fleiß an, so ware ich daßmal im rhade und solliciteirte bei dem gemeinen raitzman und dede im sin wort trevlich. Es half im auch, daß er ein mail deß rhaitz gewesen. Dan ich sprach, sulcher deinst were gewontlich vor menschen gedencken nirgens bei gewesen, dan bei rhatz personen. Were dem gemeinen rhaitzman ein abbruch da, es nit gehalten wurde. Sunst hatten die burgermeister und etliche besten Joannem Ercklenß dorwortern vur, der sinen swegerherrn in der cameren hatte. Stunden hart dar uff, im were der neigste deinst so im rhaidt zu geben, fallen wurde im verheischn daß waß war. Aber dem zu vorkomen sagt ich, so were Romer, der underkeuffer am Rhein, vor dem Bercken borggreven gestorben. Und moist von wegen sulches zusagenß deß deinst haben. Wa einTilgung: ag; durchgestrichenabgegangener rhaidt eim sitzenden rhaidt ire handt in den erwelungen zu scleissen hette, daß ich nit dar vur hilt.
Wie ich aber sampt deß Ercklensn swegerherrn abwichen moisten und nemanß besonderß mehe umb den deinst (dieweil diß zwein groislich in der wer gewesen) anheilte, ist es min neif Christian mit den meisten stimmen worden. Und verdrauß sulchs den Ercklens uberauß seir. Min swegeren Marie ware aber seir wol zu freden, daß sie irem eidom und dochtern so nach waren komen mit der wonong und eitz widder narong mogten haben. Dan der deinst vermogt wol zimlicher massn druff haußzuhalten, wan man sich behelfen wult.
Mein neif aber war nit so ein hoblicher mensch, dan ein sitzender man, daß er im wol ebenquam und grousam vill wert ware. Dan ob sin husfrawe versturbe, so were er versorgt, da er sunst siner steifdochtern hett wichen moissen. Summa, wan er eitz wal will, so ist er ein behalten man. Vormails, do ich abstunde, hetten sie auch den deinst gern gehatt. Aber der zit war er noch fast jongk, und stunden Henrich Hoen und ander rhaitzpersonen darnach, daß es do nit sin wolt.
 
[72] A. 1578 den 29. maiiAitzinger: Rel. I S. 11. Isselt S. 601. Bor I S. 953.uff donnerstach des h. sacramentz tag ist zu Amsterdam und zu Harlem in beiden steten in Hollant ein groisser ufflauf und rumoir gewesen. Dan wie sie das heilich sacrament zu Amsterdam catholischr weis wolten umbtragen und in der station oder ummegang waren, hatten sich die Geussen, wilche nit der alter religion, heimlich geheufet, in die kirchen voreirst gefallen und die spolieirt und verstoret, auch 4 burgerm(e)ister, 24 raitzmenner und 20 Minnerbroder, Franciscaner, Graue munch, angetast, in ein schiff gesatzst, ein stuck wegs gefurt, da uffs lant gesatzst und der stat verweist, den rait widder erfollt, ohn zweifel mit denen, die der Geussen partien waren. Man sagt, in der frithandlung zwischn den hollandischn Staten und Amsterdam were verhandlet, man sult die stat und burger bei der alter catholischen religion laissen. Aber der alte groll ware noch da, das diss stat sich besonder abgesondert und mehe mit dem konink gehalten, dan alle ander hollendische stet. So waren die exules und verbann(t)en burger von den Geussen in die stat komen, etliche widder in ire gutter gesatzst, das ein groisser heimlicher hass da war, der brach eitz aus. Und holten neu calvinische predicanten in die stat und worden am meisten teil der neuer religion. Glichfals war zu Harlem uff denselben tag ein jamerlicher irtumb. Es lag in der stat ein besatzung von des princen und Staten wegen, wie auch zu Amsterdam. So hatten die geistlichen zu dem heubtman geschickt, fragen laissen, ob sie auch wol mit der station umbgain und das h. sacrament umbtragen mogten. Solt der innen das bewilligt haben. Aber die Geussen sin alsbalde under sie gelaufen, den burgermeister, den official, etliche geistlichen und andern erstochen, den frauen die ringe aus den fingern gezogen und allerleis spolieirt. Der bischof zu Harlem quam heimlich darvon, untleif, quam zu Coln. Und wart zu Harlem die calvinische predicat und religion da uffgericht, also das eitz die Geussen, Calvinischn und rebellen durch gans Hollant iren willen hatten und nitzs uberichs ware, das zu beduden hat, von der alter religion sowol, als vom regiment. Der prinz von Uranien, graff zu Nassau etc., war dissmal zu Antwerpen. Der nam sich an, als were es im seir leit, wolt auch ein insehens doin, das die dieter gestraift und hinforter sulchs verhut worde. Aber diss ware gescheit und bleib darbei. Also wonderlich geht es in den leufen zuBd.3, S.08.
 
Anno 1578 den 1 tag junij, uff sontag sant jacobs gotztragt, hilt min broder und ich kirmiß im hauß Weinsberch. Hatten unse sustern Marien und Catharin und swager Johan van Dutz, auch suster Tringin, broder Christgins frawe, Jacob von Gusten und sin fraweTilgung: Johan; unterstrichenThoniß, halfen zu Mauwenhem zu gast geladen. Der preceptor sant Anthoniß hat mich in sin kirmiß geladen, dem hat ich abgedanckt, dieweil mir selbst unse frunde beroiffen. Also waren mir zu Weinsberch den gansen tag frolich. Den mittag und abendt in der kamern und uff dem haif im gronen.
 
[72'] Anno 1578 den 2 junii hat min broder und sine hausfraw, min suster Sibilla, Herman, minß broder Christians sohn und ich bloit gelaissen und etliche mehe im hauß, ich leiß am lincken armen in der leber adern.
 
Anno 1578 den 2 junii sin Gerhardt Ducker zum alden Haif bei Uda und Henrich Ducker, burger zu Kempen, gebrudere, hie bei mir zu Coln gewest, die ohn daß hie waren uff der hoichzet deß licentiaten Horstgins dochter von irer swester, einer duckerschn wilche, an doctor Laubenberchs steifson uff der Brucken bestat war. Sachten mir, ich het irer swegerschen Aleth zu Uda einen banbreif geschickt, den sult ich doch casseren, dieweil sie mir doch vor etlichen wechen 4. maii geschriben, sie het sich nit anderß versehen, dan daß Haitzfelt den mangel bezalt sult haben. So were es auch leider der zit also im lande, da Haitzfelt zu wonen pleicht also geschaffen, daß es nit veihelich da zu reisen were umb des kreich folcks willen. Wust auch nit, wa er sich eigentlich verhilte, wiewol die justicia da ubel administreirt wurde, cum sileant leges inter arma. Wan ich etwaß gedolt hett, mogt er sich selber her vor thoin und sin dingen clar machen. Vertroist sich deß also gegen mich.
Dar uff ich geantwort, ich het dem cursori vorlangs befelchs gethain zu procedern, der het die dingen lange verhalten, so mirckte ich eitz, daß die excommunication außgangen, ich wult bestellen, daß er stollen sulte. Het der widwen Aleth glichewol den 12 maii widder geschriben, ich durft bei dem notario cause und sunst nit vil anhaltenn, damit sie die kosten nit uff mich triben, dan es weren fast vil termin gehalten, daß sie lieber da hin tragten, daß man die acta leiß schriben, daß dan vill kosten wult, dan sie sult selbst mit den vormundern ires sohns handlen, wie der sachen zu helfen were. Also mogten sie mit rathen, wie der sachen zu thoin were.
Und wart der abscheidt gemacht, daß der licentiat Hulß uff sant Johanßstraß, der der sustern Duckes ein hat mit mir handlen sult, daß der cursor zu friden gestalt und gestolt wurde. Und sin also dismal von ein andern gescheiden.
 
Anno 1578 den 3 junii hat min eidomb scheffen Georgen Volckwin getruwet Tringin Westenberchs, Peter Westerberchs dochter in der Lyntgassen. Hat zwein man vorhin gehat, einen N. Hettorp, den andern Lambert Hulß. War noch fast jonck, aber rich. Hat etliche kinder wie er auch hatt. Wonte zum Spiegel uff der Santkuylen. Er war fast elter dan sie. Der heilich hat lange gestanden, ist alle mal ab dan an gewesen.
 
A. 1578 den 7. junii ist doctor Conrat Furstenberg, gulischer rait, under Bonn uff sinem perde gestorben. Er war hinuff von des fursten wegen zu WormsAuf den Deputationstag. Das kaiserliche Einberufungsschreiben kam am 19. März im Rate zur Verlesung, (Rpr. 29 f 391).verordnet, nit so wol fertich, do er dahin zouch. Und wie er da war, balde krank wart, das er sich zulest uff die reise hinab begab. Her Liskirchen rentmeisterMit Hildebrand Sudermann und dem Secretär Laurenz Weber war er am 26. März (Rpr. 29 f 394) zum Gesandten der Stadt ernannt worden. (Vgl. Vollmacht, Brb. 98 f 23b--25 April 5.) Am 4. Juni (Rpr. 29 f 417b) wurde er, weil der Turnus für das Bürgermeisteramt seine Wiederwahl voraussichtlich machte, zurückberufen. Die übrigen Gesandten sollten, ,wa die van Nurnberg starker dan ein person alda pleiben', bis Johanni in Worms verbleiben. (Vgl. Brb. 98 f 63a Juni 3.) Über den Wormser Tag vgl. im übrigen Rpr. 29 f 400 (April 11), f 402b (April 21), f 406 (April 28). Der Abschnitt ist gedruckt Ennen: Zeitschr. für deutsche Kulturgesch. 1874 S. 735.war mit im im schiff und sin sohn, der Antoniter comtur zu Hoist. Und wie sie zu Bon umbwerten, wolt er plat vom wasser und zu Coln reiten, war im nit aus dem sinne zu prengen. Und wie sie im bei Hersel uff das pfert geholfen und der preceptor, her Liskirchens sohn, neben im am perde gink, bestund er vom perde zu sinken. Und wie in der angreifBd.3, S.09 [73] starb er dem im armen, und wart dohe widder ins schiff gelacht und doit uff Coln pracht. Licht zu den Augustinern hinden in her Wesels capelln begraben. Hat her Peter von Heimbachs burgermeisters dochter und gein kinder mit derselben geziltBd.3, S.09. Dar auff er nit wirt zugelacht haben der eirst zu sein. War nit uber 52 jar alt, ein gutter, hablicher man.
 
Anno 1578 den 12 junii sin die kirchmeister sant Jacob an daß lesten veirten theil hauß zum Aren uff dem Weitmart, das eitz die kirspels schoil ist, in Schrin zu Arsberch in lib. lata platea, daß sieTilgung: den 27. April; unterstricheltTilgung: diß jars; unterstrichelt, puto den 15 maii vor hin von Johan von Soist und Tringin von Swelme vur 70 richtzdaler gegolten, der 50 von Dominico Tongnalli veronenser, eim jongen kauffmans gesellen auß Italien herkomen, und dan noch von 20 daller auß dem Mullenstein komende bezalt ist. Also dasTilgung: ich; durchgestrichenTilgung: das; unterstrichenein kirspel nuhe an daß alige hauß stehet und ire eigen Kirspels schoil ganß hat.
Deß die voreltern duck begert und nit zu wegen haben bringen kunnen. Die nachkomen mogen weiters dahin trachten, wie sie es ablegen und frien mogen, da mit es besweirt ist.
 
Anno 1578 den 13 junii ist min neif her Christian Ordenbach hie gewest zu Coln, hat sine ingedoim und haußraidt vur sich und sineß broders boich und kleider mit hin uff nach Wormß gefoirt. Miner motter alte magt Enna unß nicht ist mit im hin uffgefaren. Solt sin magt da sin.
Den abent hab ich fischs und win dar geschickt, min broder und sustern sin auch in siner motter hauß bei im gewest und die lesze mit im gedroncken.
 
Anno 1578 den 15 junii ist Johan Hertzoch, colnischr secretarius und zolner, zu Coln gewest und die renthener sines zolß bezalt. Die goltgulden und da von verschribung hatten, worden ohn einigen abzogh mit goltgl. bezalt. Die aber daller hatten, den wolt er nit mehe dan 52 alb. current vor den dall. geben, da doch eitz der daler in der stadt gern 59Tilgung: daller; durchgestrichenalb. galt und baussen der stadt Coln gern 60 alb. trog, uff jeden daller 7 alb. oder 8 alb.. Nuhe hat ich von zweien jaren nemlich van Anno 76 und von anno 77 termino annuntiationis mariæ von jedem jar 25 daller zu untf. und min broder auch so vil von unser erbgenamen wegen. Auch die provisoren sant Jacob vur die haußarmen so vill. Mir aber alle beclagten unß deß abzugs, wolten enckel alte richtzdaler haben oder die wirde dar vor an anderer muntzen so hoich der richtzdaller zu Coln galt. Der zolner aber sagt, er funde in sines vorigen zolnerß register, daß er nit mehe dan 52 alb. vor den daller bezalt hett, so hett er auch keinen befelch mehe zu bezalen. Mir sagten, sin vorfar Peter Stoiß zolner moich wal ein oder zwei mal sex konincks daller vor siven daller bezalt haben, daß hetten mir do so passern laissen, dan der zit het die stigerong noch nit so hoich gewesen alß eitz, het sich scheir uber ein ertragen, eitz hettes ein ander gestalt. Mir hetten daß mail enckel richtzdaller in der heubtsummen [73'] vißgeben, so geburten unß auch so wol richtzdaller alß den andern goltgulden. Her an keret er sich nit. Es war ein ander dar bei, der fragt, wie mir das soluern wulten, daß ein rhaidt zu Coln enckel goltgl. untf. und verschriben und doch nit dan 26 rad. alb. vor den goltgl. bezalten in der pension, da dannest der goltgult eitz 32 rad. alb. galte. Mir sagten, was ein rhaidt dede, ginge diß nit an, doch wie wir es verstanden, hetten die gelder den brauch zu forn gewist etlicheTilgung: w; durchgestrichengewilligt. Die es aber nit gewilliget und enckel goltgl. haben wulten, die loist man ab. Mir begerten inhalt der verschribung der alter daller. Sie sagten, es were ir befelch nit. Mir druff, glaubten nicht, daß unser gnedigster her den befelch gethain het, unß 52 alb. current vor den daller zu geben. Sie aber sprachn, so mogten mir darnach fragen. Mir sagten, wol wa irß leiden mogt, willen mirß dem churfursten zu erkennen geben. Druff sich sachten, daß stunt unß irenthalben frei.
Und scheden also von einandern, wie dan auch vor hin einmail mit Johan Hertzoch beschein ware, und scheden von im wolten den termin anno 76 verfallen nit untf. und wie ertzbischof Salentin abgestanden und mitler zit ein neuwer erwelt moisten, mir biß dissen tag deß unseren untrathen. Wie wir aber zu hauß gangen waren diß mail ohn gelt, wart ich mich bedencken, wie ich noch nehe in die neisliche possession der 25 daller renth von wegen deß vertrags mit minen steiffkindern den Rossn erben ware komen. Gedacht ich der vertrach helt nit hoher dan 26 rad. alb. vor den dall. miner steiffenckeln vormonder, doctor Broich, mocht daß fillicht zu haif visprengen, so stunde ich im ungelimpf. Auch were es wol nodich, daß ich in die possession queim. Gab disse minem broder zu erkennen, also daß mir unß verglichten jetz 52 alb. vur den daller zu nemen, wulten es aber m. gnedisten churfursten und herrn zu erkennen geben.
Also gingen wir widder in den Hof von Coln, sagten zu Johan Hertzoch dem zolner, wir wulten wol die 52 alb. uff rechnong und mit der protestation annemen, sulchs unserm gstensic?herrn zu gelegenen zeiten zu vermelten. Wan er das nit in unguttem uffnemen wult, wiewol 52 alb. current nit so gut weren alß 26 rad. alb.. Do sprach er, wa mir rad. gelt begerten, wult er unß daß verschaffen, ehe 26 rad. alb. vur den dall.. Er were auch wol zu freden, daß mir bei dem churfursten anhilten, auch in der quitancien dar von protesteirten. Sin befelch were nit anderß, mir kunten do nit weiterß komen. Namen unß gelt wie vorg. und quiteirten uff den abscheidt mit dem zolner genomen. Und waß der abscheidt wie eitz erzalt. Also bin ich eistlich in heven und burren komen der 25 daller renth van Andernach, da von der breif uff min hausfrau Drutgin Barß und ire kinder haltende mir zu betirmpt.
Darnach ware ich druff bedach, wie der sachen fernerß zu thoin were. Und concipierte ein supplication an ein erwirch dhom capittel, dweil sich dasselb mit verschriben hat, daß sie umb ireß interesse und ehre vorbit vor die jenigen so daller zu Andernach renth hetten an minem gnedigsten herrn, daß ire churf. gnade [74] dem zolner befelch wult thoin unß enckel richtzdaller oder die wirde dar vor zu geben. Zouch dar in an, daß daß nemanß anders und mit warheit kunth sagen, daß mir in der heubtsummen ander gelt dan gutte richtz daller hetten geliebert, were auch nit zu vermoethen, daß wir verpotten horsche, toesche, nimmagensche herrn bergsche daller geben hetten. So funde man auch nimagen bewerlich, daß eben 52 alb. ein dall. were, so hett er wol etliche jar gegolten, er hette vor hin vil weniger alß 46, 48, 50 gegolten, gulte eitz vil mehe 56, 57, 58, 59 und noch mehe. Daß gelt, da mit man unß die daller bezalt, hett der zit auch nit so vil gegolten alß eitz, und kunth vor kein pilligkeit ermessen werden, ist die stigerung eitz im daller so ist sie glichfalß im andern gelde. Der zol zu Andernach wart der zit bei zeiten ertzbischof Hanß Gebhart von Mansfelt mit 600 goltgl. und 200 dall. jarlichs besweirt, so man den mit den goltgl. nichz abzeugt. Waß foege man den mit den daller abzugt. Die weniger zomma kan den churfursten oder daß ertzstift nit rich oder arm machen, ob die glicheit mit dem einen wie mit dem andern gehalten wirt. So kunth auch nit irren, ob in den breiffen nit stunde, enckel daller, rad.d oder daller vor dato gemuntzst. Dan die warheit ist, daß man uff der cantzeleien die breif concipieirt und die einfeltige dar gein achterdencken innen gehabt, dau dan daß irren sulte, were esTilgung: wil; durchgestrichenpillich, daß es noch in den breiffen gebessert wurde, daß nemantz das durch under guttem glauben verkurtzst wurde. Itz eitz steht in der erbtheilung zwischen sustern und der bruder irthumb der breif halben, den die vur richtz daller zugetheilt sin und eitz innen anders begegnet. Der eirste zolner Reinhardt Zunß hat nehe anders dan bare richtzdaler bezalt.
Disse und derglichen ursachen waren in der supplication angerurt. Dweil aber etliche von den rentner sich anderß bedencken wulten und sie nit wol bei ein zuprengen waren, ist es nit der supplication also pliben anstainSchlusszeichen.
 
A. 1578 den 16. jun. umb disse zit haben die koningschen, Don Johans de Austria kreichsfolk, die stat und scloss Limburch ingenomen. Es hatt ein edelman, Belue, dasselb von wegen der Staten der Nederlanden ingehat, der hatzs innen uffgeben, daher er binnen Aich vor einen verreter und schelm gescholten wart. Dess er sich mit recht vertadingen wolt, sagt, sin folk im scloss, so bei im gewesen, hettens plat ab nit halten willen. Wie mir siner hausfrauen broder, jonker Bellerbuschs, uns gaffelbroder, selbst allen handel, wie es zugangen, entlich verzalt, der dan auch hie in Coln gescholten was, als sult das gelt von den PortugalernDie Portugiesen, von denen einer, namens Symon Roderici, auf Grund dieser Anschuldigung gefangen genommen war, veranlassten beim Rate eine zu ihren Gunsten verlaufende Untersuchung. Auf ihre Bitte verwandte sich der Rat für sie bei Graf Johan von Nassau und den Generalstaaten (Rpr. 30 f 1 b Juni 27, f 6 b Juli 2). Schr. an Gr. Johann d. d. Juli 2, (Brb. 98 f 79b) an die Staaten vom gleichen Tage (ib. f. 81b).bei sant Pantaleon in sinem haus uberzalt sin, das sinem swager, jonker Belue, vur das uffgeben geschenkt sult sin, dadurch disser Bellerbuschs auch in last quam, das er sich am hohengericht purgern moist. Belue aber zouch nach Antwerpen, sich bei den Staten zu purgern, wart da abermal beclagt und angetast, darnach losgelaissen. Und wie er zu haus wolt zehen, wart er bei Maseick errascht, erschossen und in die Maese geworfen, Diss verleus des scloss Limburch wart hoich geacht, das es dissem lant, als Gulch und Coln, gar schedlich gewesenBd.3, S.10Schlusszeichen.
 
[74'] Anno 1578 den 21 junii ist die heilichs abrede zwischen Peter von Weinsberch und Annen von Gusten in stille und heimlich vor notario und zeugen und den neigsten bestetigt, da mit man uff dem heilichs tage nit vil wesens durft machen umb etlicher lude willen, die druslich weren worden, wan in der handel gruntlich untdeckt were. Man hat zo vor Jacob von Gusten einen zittel zugestalt, wie die sach untworfen und verlautet ware, den hat sin frawe doctor Rhade uberantwort ab und zu zuthoin so lang, biß erß mit minem broder einß were. Und do man es einß waß wart, der actus celebreirt und war tacete mit in sich Jacobs von Gusten und siner hausfrawen testament.
Damit ich es aber hie nit lengen noch kurtzen, zu vill oder zu wenich setzen dan gehandelt, so will ich die gantze heilichs verschribung von worde zu worde her setzen. So hat man auch ein form anderen darnach zu machen, mutatis mutandis,Schlußzeichen
 
Heilichs vorwart.
In namen der heiligen untheilbaren dreifeltigkeit. Amen.
Durch diß offen instrument sie aller menniglichem, dem dasselbich zu sehen, lesen oder hoeren lesen vorkomen wirt kunth und offenbar, das im jar nach christi ihesu unsers selichmechers geburt tausent funfhondert sevenzich und acht, in der sester indiction uff sampstag, wilcher war der einundzwentzigster tag monatz junij, nachmittage zwischen ein und zwien vren ungefher zeitzs, pabstumb deß allerheiligsten in got fatters und herrens herren Gregorij, deß namenß der druzehnde, in sinem sesthen jare, alß das romisch rich regeirte der allerdurchlugtigster und groißmechigster furst und here her Rodolf, der ander erwelter romischer keiser, alle zit merherer des richs in Germanien, zu Ungaren, Behem, Dalmacien, Croacien und Sclavenien konincks, ertzhertzoch zu Oisterich, hertzoch zu Burgundi, Steir, Kernthen, Erain und Wirtenbergh, grave zu Tyrol et, unser aller gnedigster her, siner romischer keiserlicher maiestat riche im dritten, des ungarischn im sesten, deß behemischn im dritten jare, in mines offen notarii und dar zu erforderten gleubhaften gezugen gegenwortigkeit dem allenmechtigen zu lob und ehren, auch mehrong der hilligen christenheit und weiter fruntschaft zu machen durch den erentfesten, hoich gelerthen achtparn und tugentsamen herrn Herman von Weinsberch, der rechten licentiaten, Gotschalken von Weinsberch und Elisabeten Hornß, sin eheliche hausfrawe, von wegen und mit verwilligung deß erbarn und fromen Petern von Weinsberch an einem, und dem erentfesten, hoichgeleirten und fromen Wynandt von Rhaidt, der rechten doctoren, Jacobn von Gusten und Geirtgin von Werden eheluden, in namen der erbarn und zugtiger Annen, irer eheliger dochter anderheilß ein fest ehelich und ehrlich unwidderroiflich heiradt zwischen eitzgemelten Petern und Annen abgeredt, gethedingt und besclossen ist, wie sich sulchs nach heiratzvorwarten recht eiget und geburt in maissn hernach folgt.
Und anfencklich, das eitzbestimpte Peter von Weinsberch und Anna von Gusten loß ledige jonge leuth einander zu dem sacrament [75] der hilligen ehe nemen, und daß in zukomenden tagen in angesicht der kirchen nach christlicher ordnongh bestetigen und beisclaiffen ferner biß sie godt nach sinem gotlichen willen scheiden wirt, wie eheleuthen zusteht und von got allemechtig befollen sich haben behalten dermaissen leben und leben sullen, das sulches zu der ehren gottes und irer beider selen heil sin und gedien moge.
Damit aber beide ehegemegt sich und die kinder, so sie mit der gnaden gottes bei ein andern uberkomen, desthe beß underhalten und erzehen, auch irronghe, mißverstandt und gezenck kunftiglich allerseidtz immer verhoit werden mogen, ist folgentz bededingt und von beiden theilen einander zugesagt und versprochen.
Und eirstlich, daß eitzgemelter Peter, der brudegam, neben sinem deinst und ampt ohn gelde, uhar und ausstainde schulden allerdingen gewiß und frei dreihondert daler vor sin heiligs gut zu bringen soll.
Dargegen soll Anna, die braudt, von stundt an in dotem und vor ire heiligsgut zwei hondert daler allerding gewiß und frei bar bringen, sampt noch funfzich daler am achtendheil deß hauß Lympurch und stalTilgung: et; durchgestrichenmit sinem zubehoir uff der Wierstrassen wan daß verkaufft oder alieneirt wirt eirst zu untfangen.
Wie man an jeder seithen sinem stande gemeiß gereidt und gekleidt sol komen, etwaß ingedoims und haußrhaidtzs wie breuchlich beibringen und die bruloffskosten zum halben theil tragen.
Und da durch gottes gnade von beiden jongen eheluthn ehelige kinder gezilt und bei leben nachgelassen sulten werden, dennen sullen bestimpte heiligs gutter sampt dem gewin und bei stainder ehe eroberten guttern zu komen.
Wurde aber einß von in beiden vor dem anderen sterben, soll der oder die lestlebendt deß sinen heilichs gut in die ander ehe zu bringen und alle sin vor und nachkinder dar an zu erben macht haben.
Sulte aber Peter oder Anna elude ein vor dem andern ohn ehelige leibserben in disser gefarlicher oder ander zit sterben, so sol der lestlebendt alles waß vorg. sampt dem gewin zum eigenthumb allein behalten, und deß eirst ableibigen elteren oder erben sin obbestimpt heiligs pfenningk zum halben theil widder zu komen und folgen.
Ferners ist verglichen und vertragen das obbemelter Peter und sin leibserben nach sines lieben fatterß Gotschalcken und Elisabeten Hornß beider eluden dhoitlichem abganck ohn iren Elisabethen nachtheil oder schaden auß sines fatterß gutteren allein, es sie auß dem gereiden oder ungereiden auß dem gelde, ware, oder renthen wie und was gestalt und mit was bescheide sinem fatter das gelieben wirt so gut und nit weniger wert als drihondert daler haben soll, wie er im dasselbich auch zu meher erklerong und sicherong neben dem was er im auß fatterlicher zuneigungh und nach siner wolstellongh noch mehe gunnen wurde und in sinem testament und lesten willen zu verordnen sol und will, und eitz schoin vorbehelt und verordnet.
Also ist auch verglichn und vertragen, daß benente Anna und ire leibes [75'] erben neben irem heiligs gut auß allen irer beider eltern, Jacob von Gusten und Geirtgin eluden, zuprachten, gewonnen und eroberten gutteren sie sin inuenteirt oder nit vor auß haben und behalten sol oder sullen dreihondert daler, doch nit ehe dan nach abganck beider elteren, mit dem bescheide, das eitzbestimpteTilgung: h; durchgestrichendreihondert daller nach absterben deß eirst ableibigen von in, an gutte erbfhar oder renth in Coln irer dochter Annen und iren erben zum eigenthumb und dem lestlebentigen zur leibzucht angelacht sullen werden.
Was dan uber sulche dreihondert daller und alles wie obstehet mehe vorhanden wurde sin, das alles und jedes nichtz da von außgescheiden sol der lestlebentiger von beiden eheluden, Jacoben und Geirtgin, zu sinem underhalt restlich und rewich ungeschicht und ungetheilt sin lebtagh geneissen und von den vorkinderen noch nachkinder dar uber nit angefertigt noch besweirt werden, wie ein dem andern dasselbich eitz inwilligt, vergunnet und jure institutionis verleist, und wan der lestlebendt dan auch nit mehe ist, so sol die dochter Anna oder ire erben das uberich ohn einige collation oder inprengen mit den vorkindern und erben (wie recht) fruntlich und leiblich dheilen, wie sie Jacob und Geirtgin iren bestimpten kindern als erben sulches verlaissen, dem ertzbischof und dhomkirchen zu Coln zwein torners respective besetzen und alles wie vurg. mit testando mit verordnet und disponert.
Endtlich haben obbemelte Peter, der brudegam, sin fatter Gotschalck von Weinsberch und Elisabeth Horns elude, auch Jacob von Gusten und Geirtgin elude, vor sich selbst die braut und ire ander kinder und erben einandern festlich zugesagt und versprochen wissentlich und willich mit waren worthen, bei iren trewen in eitzstadt dem vorg. allem, so vil das jeden beroret uffrecht nachzusetzen darwidder nimmer zu thoin, zu handlen, noch dargegen gethain zu werden gestatten durch sich oder emantz anders. Und haben derhalb auff alle inrede und forthel geistlich und weltlich wie das namen haben mach in kraft diß breifs verzeigen, und neben dem von mir undenbenenten offen notarien ihnen ein und so vill von noethen instrumenten her uber in bester formen uffzurichten und innen mitzutheilen begert.
Und zu mehrer urkunde und zeugniß der warheit haben obgenente heilichsfrunde ein jeder sin ingesiegel her an wissentlich hangen laissen.
Geschein und verhandlet in Coln auff der Bach in obg. Gotschalcks von Weinsbergs behausung im jar, indiction, monat, tag, vre, pabstumb und keiserthumbs vorg.. Damit bei an und uber waren die erbare und frome Ulrich von Merhem und Caspar von Dunwalt alß gleubwirdige erforderte gezugen.
Und wan wir, Herman von Weinsberch licentiat und Gotschalck von Weinsberch haußmeister, uff siden des brutgams Petri, und wir, Winandt von Rhade doctor und Jacob von Gusten, uff siden der braut her bei geroiffen gepitten und gewesen und disse hilichsvorwart in allen iren puncten und clausulen war bekennende und derhalb unse insiegele unden an dissen breif gehangen. Datum et actum ut supra.
Und dweil ich, Wilhelm Keisers von Walbeck auß pabstlicher und keiserlicher macht offner notarius und der loblicher universiteten der stadt Coln vereidter pedellus bei obg. [76] heiradtz vorwart, auch allen andern handlungen und puncten vurg., do die wie in dissem instrumento vertragen, verwilligt und angenomen mit gedachten herrn und frunden, sampt ernanten gezugen selbst und personlich zu gegen gewesen, also beschein, gesehen und gehoirt hab, darumb gegenwortich instrument mit miner eigener handt geschriben, darbei begriffen und in offner formen uffgericht, mit minem tauff und zu namen und notariat zeichen underschriben und underzeignet zu zeugniß dar zu erfordert
Guilhelmus Cæsareus de Walbeck s.s..
 
A. 1578 den 23. jun. uff s. Johans abent worden her Constantinus Leisekirchen und her Jaspar Kannegeisser zu burgermeistern erwelt. Und ginge disse chur stillich und fridlich zu, wiewol man sich allerleies besorgte von wegen des gemurmels uff den gaffelen umb der weinzinsen willenBd.3, S.10. Dieweil ich im plibenden halben rhaidt ware gehort mir bei den elsten burgermeister her Leisskirchn uff den Numart zu ghain, da ich mit an den eirsten dischs geruckt und dweil ich uber maltzit engelsbeir und paterbornß beir gedroncken hat, dan es seir heiß witter war, scloich es mir zu boddem, daß es mich zwanck, binnen maltzit uffzustain, daß nit so zeirlich solt sin, wiewol man lang am disch saß biß uber funf vren nachmittage. Ich quam aber alß balde widder, es waren auch kein jonfern am disch. Gedacht aber, consulendum est pocius sanitati quam civilitati remorari enim lotium gignit calcietum.
Diss mal war auch Gerhart Angelmecher urtelsmeister und min collega und geselle worde(n), der noch frei unbestatter jonger gesel warBd.3, S.10.
 
Anno 1578 den 26 junii ist min broder Gotschalck und sin hausfraw, und min suster Sibilla und ich im conuent in der Reimersgassen gewest, mit motter und den sustern zu handlen von wegen Feigin von Polhem unser nichten, die nuhe lang sich da erhalten und begert, man wolt es doch inkleiden. Hat auch filfeltich schriftlich und montlich drumb bei her Ludtger Hersbach licentiaten und sigler und minem broder, sinen vormundern, und bei mir fleelich drumb angehalten und gepetten. Also hat min broder kost und wein dar geschickt. Und hilten sich die vom conuent hart, wulten alles haben, was_n Feigin zustunde, ohn allen mittel. Mir hatten befelch und den willen eitz vom sigler, unsem neiffen, und sagten, mir wulten dhoin, waß erlich und recht were, aber es moist sin broder siner ein wenich geneissen. Daran wulten sie nit. Mir botten innen zu lest an, so lang Feigin lebt inß conuent 12 daller jarlich zu geben und Feigen auch jarlichs 4 daller vor einen spilpenninck sin lebtag, und wan es nit were, sulten sie inß cloister einß 100 daller haben gegen verzich uff daß uberich, daß sinen neigsten zukomen sult. Man sult es auch kleiden und reiden und die kost dhoin, wurde wol 100 daller kosten. Aber sie machten sich deur. So sprachen mir, dar uber kunten mir nit handlen, wulten es dem sigler anzeigen, stalten es auch in die feder. Der sigler leiß es bei unser handlung, die beginen wulten es aber nit folgen, also das man es nit einß kunth werden.
,Hie bedunkt mich, handelt der geistliche stant zu scharf gegen die weltlichen, stain hart super autentica ingressi c. de sacrosanctis ecclesiis, die sagt: Ingressi monasteria se et sua deo dedicant. Und dadurch haben sie vormals scheir die halb welt zum eigentumb bekomen, dan was einmal zu innen komt, pleibt da. Dar man alle zit zudeit und nit ab, das mois grois werden, quia fecerunt legum de non alienandoBd.3, S.10 [76'] res ecclesiasticas, die sie mortificern, also mois der weltlich stant swach werden. Disse practicken der geirheit sin villicht nit die geringste ursachen eitziger zit der groissen irtummen der christenheit. Und wie die catholischen sulche groisse gewalt und gutter durch die alte religion bei ein gesclagen, also practiseren die widderpartien durch die neue religionen, das kreich und uffroir in allen landen untstehet, das es die geistlichen widder moissen untgelten. Meinen fillicht, was die geistlichen mit list und smeicheleien practiseirt, das willen sie mit gewalt und dem swerde widderhoelen, dan also sicht man, das es leider heutigen tags zugehet in vil landen und stettenBd.3, S.11gott will unß hie friden und gnade verlenen, und auch, daß mir alle pilligkeit und redlicheit stat laissen haben.
 
A. 1578 den 29. jun., uff tag Petri et Pauli, quam herzoch Hans Casimirus, des pfalzgraven und churfursten broder, mit vil schiffen und kreichsfolk zu Dutz gegen Coln ligen. Ein rait verehret in mit eim stuck weinsÜber diesen Punkt wurde ,hinc inde hart disputirt, insonderheit dweil in diesem fall dank und undank zu verdienen, gleichwol, dweil der pfalzgraff Casimirus ein furst des reichs, meine (herrn) der Pfalz fil zu gebrauchen, die colnische burger auch in den Nidderlanden, obschon krieg, wissen zu handlen und zu wandlen (?), massen und derowegen niemant damit zu verkurzen und und zu beleidigen', wurde beschlossen, den Pfalzgrafen mit einer Zolllast Wein zu verehren und die beiden Bürgermeister, Arnd Angelmecher und Dr. Steinweg ,ad gratulandum' deputiert. Den Gesandten gegenüber bedankte sich Casimir für die Erfüllung seiner Bitte und erklärte, ,das ehr sich der burgerschaft zu dienen geneigt'. Inbetreff der Gründe für seinen Zug verwies er auf sein demnächst im Druck erscheinendes Ausschreiben (ib. f 5a). Casimirs ,Incognito' (vgl. Bezold I nr. 111), war also sehr schlecht gewahrt worden.und moist im proviant umb gelt folgen laissen, auch im die burger borgen bis uff die monsterplatz. Lach ein nacht ins graven von Solms domhern haus zu Dutz und fore do zu schiff hinab bis zu Zutphen. Darhin quamen sin ruter zu allen sieten. Ware von den nederlendischen Staten bestalt gegen Don Johan de Austria. War von zwein zogen in Frankrich vernoimt. Und wart sin folk bei ZutphenBezold I nr. 114).gemonstert, daBei Emmerich und an der Beek am 6. August (Bezold I nr. 119).sie uber Rhein ins Gellerlant, Brabant und Flandern zogen. Deventer hatten des koninks Philippi deutzsches kreichsfolk noch innen, war aber von den Hollender(n), Utrichschen und Fresen belacht, dadurch die Isel des ortz gesclossen ware. Ander herren, als der Schenk von TutenberchDiesen Rittmeister Schenk von Tautenberg vermag ich nicht nachzuweisen. (Vgl. im übrigen Bezold I nr. 108 u. 114.)und Idelfridrich von Brunswich quamen auch zu im mit iren reutern, das sich ein groisse handel leis ansehenBd.3, S.11.
 
Anno 1578 den eirsten julii bin ich neben joncker Johan Leiskirchn und joncker Johan Juede alß verordnete einß rhaidtz zu sant Marien afflaß dar bei gewest, das man zwein neuwer kirchmeister erwelt hat. Und das quam also zu.
Es hatten Johan Broilman uff dem Igelstein und Herman von Polhem uff S. marcellenstraß, beide kirchmister zu Marienafflaß, einen groissen irthumb mit irem pastoir und beisetzeren, von wegen der regnong, daß sie mehe untf. dan vißgeben hetten, und groisse clagte an einen rhaidt quam und sich nit verglichn kunthen, dan es hart gegen hart ware. Und leis sich ein rhaidt beduncken, nachdem sie biß her zu nit mehe dan zwein kirchmeister gehat, were nit unradtsam, daß sie hinforter veir kirchmeister sulten haben. Ob einer und der ander alt, kranck, vislendige mit scheften beladen oder verdechtlich weren, das dan die ander zwein ire ampt verrichten und insehens zu thoin macht hetten, dan vil augen sehen beß dan wenich. Also wart unß vorg. drien sulchs befoln inß wirck zustellen, auch den alten kirchemeistern anzuzeigen, sich der administration zu unthalten und die sclussel van sich zu geben, biß sie regnong und bezalung gethain hetten. Und alß die clock gelaut ware und die geerbten samen komen waren, haben die zwein alte kirchmeister ire sclussel in einß rhaidtz handt moissen stellen, biß sie sich mit dem kirspel verglicht. Und haben domalß Casparn Andres von Sittart, scheffen am hohengericht, und einen n. Freckenhorst genant vor die zwein newe kirchmeister genant, also das irer nuhe veir sin, [77] da irer nit dan zwein zu sin plagen. Disse deden iren eidt und befollen mir, der alten sclussel zu verwaren, biß sie mit innen irer sachen einich waren. Ich nam sie zu mir in einß rhaidtzs handt, biß ein rhadt befoile, wa sie pliben sulten, also leiß sie ein rhaidt hinder mir, da sie noch sin.
 
Anno 1578 den 1 julii hat min broder Gotschalck von Weinsberch sin besonder testament zu einer hant vur zwien scheffen, notario und gezugen uffgericht, dar umb zum vorrhade, daß nit gesagt oder vorgewant sin besonder testament, wilchs er schoin vorhin mit eigner handt uffgericht, were nit bestendigh uber erbgutter, dweil es nit vur den zwein scheffen des hohen gerichtzs uffgericht were. Inhalt der stat statuten. Und hat doch dasselbich auch hiemit bestetigt.
Hat mich darnach zum erben und nach mir sineß broder Christianß sohne, einen Herman, eirst darnach Gotschalck, ingesatzst und substitueirt mit condition, anhanck, beschide, fideicommiß und underscheide, wie er mit eigner handt angezeignet und fernerß anzeignen wurde, mit bedreuter straff, da sin erb dem zum theil oder zum mal nit nach queim, wie es dan gehalten sult werden und die inkompst und renth pliben. Und wie es dan weiters außweist, dar an mich referevende.
Daß hat er mit eigner hant geschriben, und also damit den actum celebreit, damit im sin wort oder meinong nit verendert wurden.
Auch hat er ein fundation umb diß zit vor off nach von zweien memorien jarlichs uffgericht, dar zu sex daller jarlichs betirmpt, alß drei dall. vur ein memoriam s. Jacob, und drei vur ein memoriam im hauß Weinsberch, wie sich dar in befinden soll.
 
Anno 1578 den 29 juniiKorrigiert aus:.7. Julij; unterstrichenoder umb den trint ist unser neif her Wolter Oß von Dormagen, canonicus Dusseldorpensis, deß fursten von Gulich Cleif und Berge alter capelan gestorben. Ist baussen Dusseldorp an eim haif gefallen, deß er sulchen schaden sinß dhoitz untf.. Er ware etwaß zwei oder drei jaren elter dan ich, war deß tolnerß Thederich Oßn sohn zu Dormagen, sin motter und min motter waren zwa rechte nichten. Licht zu Dusseldorp begraben.
 
Anno 1578 den 11 julii ist swager Conradt Eck zu schif gangen bei s. Cunibertz thornKorrigiert aus: synem Beten; unterstrichelt. Hat sinen wagen ein stuck weinß und anderß inß schiff laissen setzen und etliche siner ruter, die er angenomen mit faren laissen. Er war zum heubtman gemacht, dar uff er etliche ruter uffbracht hat. Hat siner mutter und suster Tringin am Rhein, auch Henrich Roß und anderen gutten nacht gesagt. Die lauth ginge, er were gar swairmodich zu der reisen gewest und het geweinet. Ist darnach hin abgefaren zu hertzoch Casimiri pfaltzgraven hauff bei Deventer, und Henrich Roß, min steifson, ist mit im gefaren und uff der Monsterplatzn von sinent wegen 200 dall. untf., die er im hie verstreckt. Disse reiß hat er noch bei siner motter haußgehalten und nach siner hausfrawen, miner suster Sibillen gefragt oder sich irenthalben mit redlicheit bekommert.
 
Anno 1578 den 13 julij, uff sontag Margaretæ, zu sex vren nachmittage, ist der heilich zwischen Peter von Weinsberch und Annen von Gusten zu sant Marien in Capitolio im umbganck gesclossen. Da war min broder [77'] und ich mit Peter uff einer, doctor Rhade, Jacob von Gusten und Johan Bruweiler uff der brut siden. Da wart nitz besondersTilgung: he; durchgestrichengehandelt, dan allein der brut gesonnen, und angeregt, waß vor hin zwischen deß brudegams und braut eltern deß heilichs gutz und ander puncten abgeredt und vertragen were. Da bei wult man es laissen. Und wie die brut dem brudegam vom fatter verheischen und der brudegam den gotzheller uberliebert, sin sie frunde dar zu auch Herman Ketteler komen. War in Jacob von Gustes hauß vor in der Strasbergassen an der Rheingassen gangen, da zu dischs gesessen, sich frolich gemacht, auch folgens alle gedantzst min sustern und ire elste dochtere sin alle dagewest.
Daß aber uff dissem heilich scleissen neit offentlich specificeirt oder erkleret, waß der heilich penninck und condicionen weren, wolt Jacob von Gusten nit. Das es sin eidom Bruwiler hoern sult, der mogt wort machen und in verstoren, dar vor bat er, daß sulches nit geschein sulte. Waß aber gehandlet sie, vide supra 21 junii in der heilichs vorwart anno 78.
 
Wie swerlich die menliche stamlinea und afkompst zu erhalten. Und durch wilche mittel dem zu rathen _ an den hausfatter zur zeit zu Weinsberch.
Vilgeleibter hausfatter zur zeit zu Weinsberch, min gewonschter erb und nachfolger, ir habt hie vernomen, wie der heilich zwischen Peter von Weinsberch und Annen von Gusten gesclossen. Wiewol er nuhe ein naturlicher sohn mineß broders ist und nit ehelich, so ist mir dannest leib und ein freude, daß er zum ehestat wirt gerathen und mit gottes gnaden elige kinder und leibserben gewinnen mach. Und das zum theil disser ursach, dieweil ich, Herman, und min broder Gotschalck im ehestande gewesen und sin jeder mit zwien ehefrawen nacheinander, und mit denen gein elige leibserben erworben und fast zum alterdhomb und unsern jaren gerathen sin, also daß wenich hoffnong an unseren personen wirt sin, den manßstam und namen Weinsberch in der abstigender lineen der agnation zu verbreiten. Und ob wol sulches durch unsere neiffen Herman und Gotschalck, unsers broder Christians elige sohne, mogt gelucken und geschehn, so ist wol uff gott den herrn allein zu vertruwen, sunst uff daß gluck und ire personen nichtzs ohn got. Dan es mogt sich zutragen, daß sie jonck ableibich wurden, oder es mogt innen widderfaren wie unß oder ein ander verhinderniß oder mangel vorfallen, das doch der allemechtiger verhoeten wulle und sinen segen geben, dieweil sie ehelich sin, das sie den eheligen manß stam durch sich und ire menliche nachkomen, wie ich dan zu gott roif und bit er will es thoin. Da es aber gott ehe immer anders gefallen wulte, so ist es doch wol ein mittel, daß es durch disses Peters person und sin menliche leibs erben und nachkomen mogt gelingenn, ob er vor sin person schoin nit ehelich ist, wer kan gottes barmhertzigkeit außforschen. Derwegen ich mich pillich erfrewe, daß gott dissenTilgung: dar; durchgestrichenzum ehestande beroiffen und sulchen troist und subsidium verlenet. Und da schoin die beide Herman und Gotschalck den manßstam durch [78] got sulten erhalten, so kan doch uberigh fortel nit schaden, dan dar umb desthe mehe got zu dancken und zu prisen sin. Wair ists, das got auß steinen kinder abrahem kan erwecken, aber er erhelt dannest sinem segen und verheischung nach sulchem so vil tausent jarigen stam biß uff heutigen tag und der stem noch vil mehe alter und jonger. Also ist ohn gotlichen segen und gnadt dar uff nit zu bawen.
Dan wie unstede daß gluck hie innen ist und wie besweirlich die abstigende manß linea stamb und afkompst auch der nam zu erhalten, werde ich an dissem orde ermant euch anzuzeigen. Wil eirstlich das zeu_en bei den stemmen und gesclechten binnen disser ringkmauren der stadt Coln. Ir habt dreimal funfzehen alter edler gesclechten, wilche iren urspronck von den edlen romern sulten gehat haben, wie man da von schreibt und helt. Nemlich, die vom Oberstoltzs, Scherfgin, vom Horne, Quatermart, von der Adocht, Spiegel, von Rodenberch, vom Jueden, von der Hardefuyst, Leisekirchn, vom Ehyren, Grein, Birckelin, Overstoltz genant von Effrem, Elemgedanck und hier auß die von der Stessen und andern untsprossen. Diß sullen die 15 elste gesclecht sin.
Noch die von Benefis, von Troen, Roitstock, von Frentz, genant Raetzen, vom Hirtz, genant Lautzkroin, von Schyderich, Cuesyn, Plaes, vome Meranet, von Bernßawe, Lyntlar, von Schallenberch, vom Walde, Mommersloch, vom Stommell. Diß sullen die ander 15 alte gesclecht sin.
Noch die von der Erhen, Pantheleon, Nuych von Heuberch, vom Stave, Crantz, Poy, Reven Schoinwedder, vom Loiff, Lepart, Guldenheufft, vom Swanen, Muttegas, gnant vom Thorn, von Mawenhem, Walraiffen. Diß sin die leste 15 gesclecht.
Ausser dissen allen sin wenige gesclechten zum burgermeister ampt in Coln. Sint dem uffgerichten verbont anno 1396 gerathen. Dan allein die von Leisekirchen, von der Erhen, die Walraiffen, Hardefuyst, vom Jueden, Schirfgin von den Schwartzen, gnant vom Hirtz, oben vergessen, von Schyderich. Wer auß denen vor dem verbuntbreif burgermeistere gewesen, weiß ich wenich gesclecht. Ob nuhe vil von den vorschriben stemmen und manßlinien afkompsten vorhanden sin, hat man umb sich her binnen und buissen Coln zu vernemen.
,Von allen denen hab ich wenig gekant, als Quatermart mit schilt und helm begraben. Etliche vom Jueden sin noch, von Leiskirchen sin noch, Cleingedank gnant Mommersloch, der hab ich gekant, lebt noch einer, Spiegel uff dem Over hab ich den fatter mit 4 sonen gekant, lebt noch ein dochter, von den Frentzen lebt noch binnen und buissen Coln, Lantzkroin hab ich fast zu Coln und Aich gekant, leben etliche, von Schyderich hab ich gekant, weis von keinem manserben, vom Meroede, das ist noch ein vernoimt, herlich gesclecht aussen Coln, von Bornhem, von Petershem, Kalkhoven etc., von Stommel leben noch, von der Eren hab ich vil gekant, sin noch in esse, Reven hab ich in Coln gekant, mach noch uiswendich im bergschen lande sin. Ob noch etliche mehe sin bausse(n) Coln, dess weis ich nit. In Coln ist irer nit mehe. Sehet, so ist es zugangen mit den dreimal 15 gesclechtenBd.3, S.12.
Item ferners wil ich die zunamen der ander burgermeister sint dem verbontbreif alle ernennen, dar auß zu vernemen, waß gesclechten da von noch vorhanden sin. nemlich vom jar 1396 von Aushem, Eigelstein, von Reimbach, Medthuyß, von Aich, Lauffart, von der Lynden, Ulreportzen, von Duren, Florin, Bischof Lewenstein, Wolffloryn, Aldenraidt, Bruwer, von [78'] Hoickelßhoven, vom Aren, von Heimbach, Beirboum von der Wyden, van der Arcken, Eller, Sevenburch, Glesch, Wasserfaß, Penninck, von Haer, Breide, Wachtendorp, Schimmel____, Suderman, Krulman, Clocken, von Stralen, Ercklenß, Rynck, Saeß, Muysgin, Bruylman, Siegen, Haich von Merle, Wesel, von Berchem, Rheide, Schnofelß, von Oldendorp, von Greifraede, von Cleve, Kannengeisser von Aich, von Bruwiler, Blitterswich, Reit, von Geneiß, Hoppe, von Siegen, Rotkirchen, von Heimbach, Broich, Lommershem, Peil, Hittorp, Geill, Mulhem, Pilgrum, Maeß. Disser gesclechten von burgermeistern sin ungeferlich 67, ohn die vorigen aus den alten gesclechten. Und ich kan nit finden in der stat zwenzich gesclechten, die noch im floir ires namens sin. Die vernoimste aus dissen sin die Sudermen und Kannegeisser, der noch zimlich vil sin und habselich. Die uberichen sin noch gar neue gesclechten und fast swach, als die von Stralen, Ryncken, Muysgin, Broilman, Von Aich, Bruwiler, Blitterswich, Reith, Huppen, Siegen, Rotkirchen, Heimbach, Broich, Peil, Geill, Mulhem und Maess, der lebt noch sex zur zit. Und laissen sich disser kinder und erben jonker schelten, wiewol sie nit vom adel herkomen, es were ire mutter dan von adel gewest. Und durt sulch aller adel, so lang sie rich und ansehnlich sin, wan sich sulch gluck endert, so werden sie aus edlen widder gemeins oder burgerlichen leuten. Und sehet ir hie, wie der alter burgermeister stemme so swach in Coln sin wordenBd.3, S.13Trennzeichen.
Nuhe kunnen aber nit alle gutte leuth, die dannest auch von seir gutten gesclechten in Coln sien, zum burgermeister ampt geraten, wie rich sie auch sin und wie geschickt da neben. Derhalb will ich ein gutte anzale von gesclechten der rhaitzherrn, doch nit dan die zunamen erzellen, die waß vernoimpt und deß rhaidtz sint dem jar 1500 gewesen, dar unden ich nit die von den drimal 15 geslechten vorg., noch von den burgermeister gesclechten nennen, die doch neben den andern mit und vil im rhade gewesen. Nemlich. Brugge, Berenberch, Frunt, Kriptz Wickrade, Bysse, Geilekirchen, Weise, Oirt, Lauffstat Groven, Wydenraidt, Elsich, Werden, Weinsberch oder Swelme, Ryndorf, Westenberch, Oedendal und Gruwel, Boel, Kleinenstein, Liblar, Strauß und Buddenklop, Curten, Lewe, Blomenberch, Wolf, Fudener, Hack, Eicholtz, Widdich, Kerpen, Kessel Furstenberch, Smedtgin, Daesse, Reisholtz, Sterzgin Halfern, Questenberch, Jabach, Kemper, Beiwech, Starckenberch, Born, Gerlichs, Imhaiff, Rhode, Lewendall, Swartzenberch, Haesse, Hardenraede Braitfischs, Koelgin, Pastor, Unverdorfen, Wyndeck, Keppell, Bergen, Kellenberch, Wesel, Ketten, Sar, Fritag, Eiß, Syndorp, Ae, Synsich, Weveren, Sclosgin, Vederhen, Botschoen, Kamp, Stronden, Somer, Bartholt, Clemens, Quentel, Haene, Grevenstein, Falckenberch, Acht, Lomar, Sevenich, Goltberch, Pentelingk, Hoen, Brenich, Himmelgeist Vrechen, Quentin, Budel, Hirtzfelt, Bilck, Borgschein, Polhem, Schirl, Sonnenberch, Aldeneick, Lynne, Palm, Neil, Mey, Requin, Minaw, Merhem, Gelre, Geien, Horner, Ar, Vischenich, Schnyff, Walraiff, Hoult, Brinckman, Dutz, Kaman, Krummel, Numart, Comeshem, Jachart, Albertz, Sittarth, Schuyrman, [79] Hoeboum, Tholhuys, Koch, Siberch, Wormß, Lyttich, Hilden, Munster, Lennee, Eifler, Kempen, Lynx Schilt, Vigenmont, Nerendorp, Speich, Ens, Wulfraede, Duyssel, Krudener, Coisfelder, Lutzekirchen, Hoidt, Sointgin, Berck, Kruyskamp, Nuwenar, Wilpurch, Krantz, Herlin, Ordenbach, Aldenhoeffen, Brune, Ponderich, Tack, Wenendal, Smalenberch, Bynge, Attendar, Langenberch, Volckquin, Dunwalt, Brackerfelder, Steif Hontum, Oickhoven, Ploger, Lutges, Engelßkirchen, Schol, Rolanswerde, Bolant, Haickstein, Dene, Andernach Nustadt, Renboum, Unckel, Bon, Lyp, Gommerbach Ortenberch, Torlain, Klein, Muschs, Duylen, Backhoven Gropper, Bilstein, Alfter, Dewedige, Neuß, Toreidt Zonß, Bracht, Colinus, Helman, Delfft, Hasseldt, Meinertzhagen, Snorenberch, duisberch, Engelbredtz Koninck, Omphalius, Blaissem, Swelhem, Ramswinckel Heyman, Dresius, Faber, Treir, Koen, Kolf, Korth Reill, etc..
Hie hat ir nuhe fast uber 200 gesclechten von alten und nuwen rhaitzherrn, der etlichen vil personen, etliche wenich oder ein allein im rhade gehat. Die tauffnamen hab ich her umb der kurtz nit kunnen setzen. Etliche sin lang des rhaitz gewest, etliche nit lang. So sin auch etliche gutte adeliche personen, ehlich rentner, und kauffleuth und auch wol handwircks lude under dissen gewest, doch hab ich der sclechten amptluden gesclechtzs namen nit her gesatzst, der sin zu vil und haben ir namen seir und meist von den umbligenden stetten durfern, und haiffen, oder van iren hantwirckeren.
An dissen gesclechten hat man nuhe zu mircken, wie es mit den menlichen stamlinien zu geht. Dan der alten ist vil vergencklich worden verdorben und verstorben, der newen und jongsten auch etliche, doch haben dieselben noch gutte zu sin, dan irer fast vil leben noch vor ire person, etlicher sone oder dochter leben. Wie es aber mit innen faeren wirt, daß mogen die jenen vernemen werden so nach dem jarTilgung: 166; durchgestrichenanno 1600 sullen sin und komenTrennzeichen.
Es sin nuhe in Coln noch wol me gutter gesclechten, die nehe des rhaidtz gewesen, doch nit so gar vil, alß die von vißwendigem adel, ritterschaft, rentner, kauffleuthen, ampte, deinsten in Coln komen oder der chur und fursten rathe und befelchhaber, doctores, procuratores, notarij, gelerthen heubtleuth, befelchaber, kreichleuth und derglichen sin oder gewest sin und ire erben, die alle hie zu nennen zu lanckwilich were. Deren dan auch fast vil zu nit worden.
Eben wie es nuhe ein gestalt hat mit den gesclechten in der stadt Coln, also hatzs eben ein gestalt baussen Coln.
Das aber emanß sprechen wolt, lieber ir weineth. Es sinTilgung: sie; durchgestrichenwol disse und jene stem, manliche lineen und gesclecht gar vißgestorben, die dannest noch in leben sin, wa nit in Coln, so mogen sie anderwa sin. Dan wie teglich außwendige in Coln komen, so komen etliche inwendige in ander stet und landen. Der mogen wol vil sin, ob ir sie schoin nit allet kenth oder zu nennen wist, dan wan sie nit bei der hant sin, arm, sclecht und mangelhaftich sin, so komen sie auß der kuntschaft. Und sin danest gliche wol bei leben.
Das ist war und also wie ir sacht, wan sie auß dem regiment, auß der richtomb, narung, und geselschaft komen, so weiß man van innen nit zu sagen. Und daß geschich in in groissen stetten alß Coln, und andern, aber nit so vil im lantstetten [79'] und durfern. Dan in groissen stetten verandern sich die gemeinß leudt, hendeler, kremer, schribenten, handtwircker, von einem orde zum andern irer narong und under halt nach mit der farender war, beweglichen gereiden gutter, auch irer kunst und arbeit.
Aber da ligende unbewechliche erbgutter, fharen und renthn, und da von die underhaltung und narong felt, bliben lange alß in Coln und anderswa, da man vil heusser, wingarthen, fharen und erbrenthen hat und in schreinen rentbreven daran geschriben stehet, da findt man es lenger und werden die gesclechten auß den schrinen und breiffen eigentlich erwisen. Darumb findt man uff den dorfern alte baurßgesclechten, die von hondert zwei oder drei durch ire lendereien, vorgenoissen und besiegelte breif oder boich wie an jedem orde breuchlich zu beweisen sin.
Iha, da auch ein richer, habseliger, milter, glorioser man ist, der in kirchen, glasfinstern und gemeilß oder ander zerat gift und sin biltniß, namen, wapen und mirck zeichen darzusetzet, oder der etwaß in cloistern, kirspeln, pharn, stiften, capellen, eltern, gotzhusern, hospitalen und gasthuser, in spenden der armen fundeirt und bestiffet oder auch uff gaffeln, in broderschaften, bursen, scholen, zur predigen und ander geselschaften und orthen waß guts verordnet und thoit oder herlichs in sinem namen in der gmeinden bawet, etc.. Deß alles nemen sich die kinder und kindtzkinder und frunde an, wissen daß zu wisen, zu verzellen und zu behalten, haben genoigde und freude dar innen. Und werden da durch vil gesclecht, ob sie schoin geringe und arm sin bekannt, und ermanen sich deß oft under ein andern zu verfrissung und behaltung ires stamß, lineen, gebloitz und sipschaft.
Oben hab ich euch nuhe vil verscheiden gesclechten genant. Und kan mich nit gnogsam verwonderen, das von allen den dreimal vunfzehen alten edlen herlichen geschlechten wie auch keiner aus den burgermeister und andern vernoimden geschlechten nit einer befonden in gans Coln, der ein haus uff sin nemliche afkomst, agnation, cognation, uff sinen stam, geblode und posteriteit, sulches alles ewich darbei mit dem namen und wapen bei einandern zupleiben fundeirt, begiftet oder bestiftet het, also das daraus gefolgt, das man eitz zur zeit nit ins gmein weis, wa die geschlechten gewont haben, was heuser sie in Coln besessen. Man mogt dan in den schrinen finden, wem diss oder jenes haus zum eigentum gewesen. Man kan aber nit sicherlich wissen, ob sie es selbst besessen, gebaut oder darin geboren oder gestorben sin; wiewol es disse wol hetten doin kunnen umb irer richtum willen, wan sie sunst druff bedacht gewesen oder sulches bericht gewesen weren, da sie doch groisse erbgutter, haife, lant, renten in kirchen und clausen gegeben, damit sie diss in iren eigen heusern wol hetten anrichten kunnen. Aber ich hab sorg, werden etliche von den geistlichen beredt sin, sulchs oder sulche stamhuser zu fundern, sult groisseBd.5, S.128 [80] sunde, hoichfart und zeitliche ehre sin. Lieber, ist war! Damit hetten sie dem geistlichen stande abgebrochn, das nit so vil gutter zu innen komen were, als es nuhe sin. Und bedunkt mich, ist den narren mit den einfeltigen groben leihen getriben. Gegen iren list, geitz, practick, gwalt hat bis her zu nemans etwas durfen reden, oder er het ketzerischs oder uffrorichs moissen eracht werden. Und dieweil ich viel jar mit innen umgangen, solche foisswentz und griff wol gespurt; und uff mins fattershaus und geblode bei einandern zu funderen bin ich verursagt und bedacht gewesen. Hett ich etwas vill, so kunt ich da daselbich gutt so wol doin zum gotzdeinst und armen, als in den kirchen und cloisternBd.5, S.129ich hett es so gotlich und pillich minem eigen geblode zu befillen, alß ganß wilden frembden, dan sult misbruch in die stiftung fallen, daß es nit gehalten sult werden, so genosse es so mere min gebloit und gesclecht alß frembdenTrennzeichen.
Derhalb hat ein vernoimbter burger vor 100 jaren recht und wol gethain, daß die discantzs herlich miß in siner capellen viß siner nachkomen und kindtkinder hant zu singen belonet wirt, wilche die rent uffheben und es erlich underhalten, wiewol eitz sware zeiten sin. Villicht da er geistlichen befollen were, sult es balder geswecht sin, wie ich deß dinges uff vil orthen weiß, da man die rent mehe zum dischs da zu behoif der stiftung braucht. Ich wil aber kein geistlichen hie mit gesmehet haben, oder sagen, daß es ubel gethain sie zu kirchen und clausen etwaß zu bestiften und frembden etwaß zu befillen.
Der misbrauch ist bei geistlichen und weltlichen, wer von innen nit rechtfertich und from ist.
Disse hausstifftungen weren wol gut und lichtlich in Coln zu thoin, da so vil wolbebauter, weiter, herlicher, wolgelegener heusser in Coln sin, alß uff dem Altenmart, Numart, Heumart, Holtzmart, Weitmart, neiste den portzen und wellen so vil hoiffe und weingartz heusser, uff sant Seruerinßstrassen, uff der Bach, im Filtzegraben, Rheingassen, umb sant Marien, Hoeportzn, Sterngaßn, Boven marportzn, uff der Brucken, Klockergassen, Schildergassen, Breiderstrassen bisß an die Mullegasse portzn, vom Eigelstein biß under Pannescleger und anderß wa durch die stat vil mit iren portzen, steinwegen, haiffen, garten visgengen, wilche von den alten und newen gesclechten gebaut und vil mit iren zunamen genant sin, da die heusser die namen von den gesclechten haben, hin widder auch etliche gesclechter von den heussern. Von allen den vorg. heussern, wie herlich sie sein, wie groiß die herrn derselben sin, so weiß ich irer doch nit uber zehen oder zwelf heusser, die uber 100 jar bei irem namen oder geblode gepliben sin. Alles an frembde hende verkaufft. Mogen doch wol mehe von frebdem herschaft und adel sin, die ich nit vur burger halte. Sunst haben fast ebte und ander geistliche prelaten, cloister stiften ire heusser von alters in Coln, pliben bei innen gemeinlich unverendert, die sterben nit, die gesclecht sterben und verderben, vertheilen es, verkauffen und verenderen in fremde hende. Es ist wol der hoff am Poil hinder s. Aposteln cloister ein herlich erb, eitz genant Gronenbergshoff. Hat sin eigen gericht, scholtiss und gesworen, gehoren darunder alle erben und heuser uff der einen siden uff der HanestraissenBd.3, S.13und [80'] Erenstraissen langs den wall rontumbher, ohn was landes es im felde hat und wingartz umb das haus, das ich kein herlicher burgergut in Coln weis. Noch gedenk es mich, das es vor Gronenberg genant was Wasserfaishoff, da befor Quatermartzhoff, da befoir hats geheischen BenesishoffBd.3, S.13, ohn wa von ich nit weiß, und sint dannest nit alle eines gesclechtzs oder gebloedes gewest. Der hof und die herrn haben nit einerlei zunamen gehat noch ein wapen gefoirt. Die erbkamerei des erzstiffs Coln hat ein haus vor s. Laurens bei der Goltsmitgaffeln, darunden gehoren etliche heuser und lehngutter, hat sinen stathelder und man von lehn. Vormails war es an dem hern von Bachem, eitz ist es an den von Veltbrucken, beide nit eines namens und wapens, dan das sie sich erbkamerer genent und geschribenBd.3, S.14 Noch sin vormails die erbvaigt zu Coln gewest. Hat ein gewaltige hoicheit binnen und baussen Coln gehat, das gericht uff dem Eigelstein und s. Gereonsstrass, die Hacht, alles in der stat, baussen fast dorper und hoicheiten. Diss vagtei ist vor zu den von Alpen, eitz an die van Nuwenar komen, und als es sich noch leist ansehen, mach sei wol an einen andern stam komen, dan eitz nit mehe, dan graff Adolf von Nuwenar und sin hausfrau, ein von Nuwenar und Mors, leben haben und zillen gein kinderBd.3, S.14. Diß sin die herligste weltliche gutter in Coln, gehoren doch eitz die erbvogtei und erbkamerei frembden adel zu. Der weltlichen herlicheiten sin vormails mehe in Coln gewest, eitz in der geistlichen klawen komen, da sie noch pliben und nit alieneirt werden.
Da sehet ir nuhe so schinparlich, wie swerlich die menliche linien und stem erhalten kunnen werden, oder daß rechte geblode bei den alten wonungen pliben, daß sie ewich und stedich mit einem stamnamen benant und eim wapen bezeignet werden.
Darnach ich dan trachten und daß gern voranderen etwaß ordentlicher und bestendiger inß wirck stellen wolt, wan got sin gnade und mir daß verstandt und ansclege verlenen geben und bestedigen wulte, dweil es sunst beswirlich wulte sin, dan es noch nemanß gethain, oder, dar erß understanden, nit volkomlich gethain hatTrennzeichen.
Die ursachen auch zu ergrunden, wa her es kompt, daß die menliche afkompst und linea so ubel gereidt und erhalten wirt.Ergänzung am Rand: Bei minem geblode wirt mangel sin.Bedunckt mich kompt da her, daß wol etliche jonge man und jonge frawen samen oder besonder unfruchtpar von natur oder mangel halben sin, derhalb sie kein kinder zillen kunnen.Ergänzung am Rand: Causa prima impietatis erga deum causa fridam qvalificatio lic..oder aber gott wil umb irer oder irer eltern sunden willen sinen segen und benediction uber sie und ire kinder nit laissen gerathen. Derhalb innen am hoichnodigsten ist, daß jongen und alten manliche und frevlinß gesclechtzs den herrn forchten, loben, prisen und pitten, daß er uber ire sunde nit zornen wulle, dan sinen segen gebenErgänzung am Rand: Menschlich wirck nit al ewich..
Etliche jonge gesellen oder man treuwen alte widwen oder frauwen und kunnen lichtlich ermessen die vil uber drissich, veirtzich oder funfzich jar alt sin, daß dar wenich hofnong an ist, dhoin daß fillicht umb ires forthelß nutz oder gemachs willen. Und dasselb hab ich selbst erfaren in zweien reisen. Min eirste hausfrau Weisgin war uber ir drissigst jar, die ander, Drutgin Barß, uber seßundveirzich jar. Ich zweifleten auch an mir selber einß [81] gebrechs halber. So hat ich noch drei oder zwein brodere und hofnet, dar durch sult die stamlinea erhalten werden, das an mir so vil nit gelegen wereErgänzung am Rand: en selbst am geblode der halb uff frembde licen. gedacht..
Etliche sin edell, doctores, licentiaten, fursten, rethe oder von ansehentlichen luden geborn, oder sunst eines erlichen standtzs und doch nit so habselich. Gedencken sich richlich zu bestatten, warten druff von jar zu jar, zehen, zwenzich jaren, daß dan auch sorglich ist.Ergänzung am Rand: Ich wil uff min geblode und fatters hauß stiften.Auch findt man, die rich sin und groisse gutter haben, einige sohne sin, kunnen irß glichen nit haben. Die edel oder schoin gnoich sin, verweilen da mit auch ir best zit oder sin irgenß uff diß und die affectioneirt und gesessen, die irer hinwidder nit begern oder die eltern und frunde willen nit drin verstain. Damit die zeit auch verleufft.Ergänzung am Rand: Sprichwort.So ist auch ein ramspoit im wege mit der heimlicher truwen verheischn und verloben, da durch sie verpotten und am rechten ire beste jar uffgehalten werden. Daß ubel ist etlicher maissen nevlich uff dem consilio zu Trint gebessertErgänzung am Rand: Vill ire fundationes uff frembden, wenich uff ir geblode gestalt..
Etliche elteren, die wenich kinder und besonder wenige sohne habenn, willen groisse herrn und leuth, hoflingen, gelerten, handeler, kreichsluth von in machen, schicken sie wie in die frembde orther und landen sich zu versoichen. Daß seir gefarlich ist, haben gehin uffsigt und sterben. Deß man wenich hat moiß man beß sparen, also ist dis fursten von Gulichs sohn in wenich jaren zu Rom gestorben von 19 jaren, derglichen vil andern. Weren besser zu hauß pliben. Der furst hat nit dan die zwein sohne, der noch einer von 16 jaren lebt. Und hengt der cleivischs menlich stam, so tusent jar alt ist, an dissem eizige eitz alleinErgänzung am Rand: Wenich tragen sorg umb gbloit beim hus zu bhalten..
Etlich erwerben auch geistliche prebenden, prelaturen vor ire kinder, dhoin sie in cloister, machen sie geistlich. Die rent und inkomst, gut leben, dhoit in so wol, daß sie nit dar von laissen kunnen, oder werden durch die weihungen, eide, und canones gebonden, daß sie zum ehestande nit moissen greiffen. Und durch sulchen geistlichen standt ist mannich groiß, edel, herlich, und gut gesclecht und mansstamb vergencklich worden. Man sagt, der adel wirt dar durch erhalten. Daß ist war an etlichen, da der kinder seir vil sin. So vergeit auch vil adels durch den verpotten und abgesnitten ehestant. Ist dißer mangel etlicher gestalt uff eim richstach zu Auspurch gebessert. Mogt fillicht noch mehe gebessert werden.
Und was der ursachen dan mehe sin, die mir eitz nit alle vorfallen.
Wie disen gebrechen und misbreuchen aber vorzukomen were und der rhat und fundt, remedie und practick zu finden, damit die agnation, manliche linea und afkompst zu erhalten were, ist zu sehen.Ergänzung am Rand: Testamenten schiden sie duck.Und vor eirst halt ichs dar vor, wan die oberzelte ursachen der verhinderong hin genomen wurde, das mogt der sachen seir helfenn, alß da got der her erzurnt durch ubel und missethait daß fort an boiß und beserung geschege und sine gebotter und wil geschegeErgänzung am Rand: Von lehn luten und gutter..
Daß die jongen leuth und sohene nit umb geitz und hoichfart ire zeit und jaren verlauffen leissen und gedachten,Ergänzung am Rand: Von wesselong der namen.was innen hilf groisse wirdigkeit, pracht, regiment und richtumb, wan menliche posteriteit und stam name mit innen inß grab gelacht werden, wie die ihenigen so mit schilt und helm begraben sin und werden sullen.Ergänzung am Rand: Hude alt gebloit und huser samen.Derhalb ist under dem gemeinen adel, burgerlichen gesclechten und lantleuthen zu erhaltung ires menlichen stambs, daß sie jeder zeit ein kunst oder gut handtwirck leren im fhal, da sie sich nit alß balde irer herkompst und [81'] frundt gemeißTilgung: berich und hoich genoigh bestatten kunnen, daß sie als dan sich an andere erliche verstendige jonge frevlichn verselligen, da bei sie sich irer arbeit und waß sie geleirt haben erneren, haushalten, elige kinderen zillen und wol erzehen mogen. Got wirtz foegen, daß ire stam und nam mit ehren erhalten werde. Die sich diemodigen, werden wol erhohet. O waß groisser leuth hab ich gekant und noch kenne, die von geringen leuthen zu groissen herrn und regendten sin worden. Wa ir gesclecht durch sie dan umb der nachkomenheit willen etwaß geringert und abgestigen, so schaffen sie, daß es durch sie selbst oder ire kinder widder gebessert werde und uffstige, ist es etwaß verdunckelt, daß es widder luchte, daß es inesse plibe und erhalten werde. Da kein sohne oder kinder sin noch agnaten oder cognaten wie, kann es da uffkomen oder gerathen. Da dieselben aber sin, kann es gelucken und geschein. Lieber wilt kein erliche arbeit, kunsten und handtwircker verachten. Joseph und maria waren von konincklichen stam, haben dannest daß zimmerampt gebraucht und sich deß nit geschampt. Iha, waß ist deren alle von hohen leuthen, von eheligem zu eheligem glidt herkomen und dannest sclechte arbeit dhoin. Die arbeit ist ehe nit unerlich und boÿss. Ich laiß wol zu, wan er siner haiff, erbgutter und renth kunth gut underhalt haben oder groisse ampter oder richtumb haben und gliche wol kinder zillen, daß sulchs wal ansehentlicher were. Da es aber nit also balde gerathen kan, so ist diß arbeit besser und erlicher geleirt und gethain, dan ungeleirt und gelaissen. Sin nit die jonkeren Kannegeisser von amtzluden uffkomen, wie ir name anzeigt? Ist her Arnolt von Siegens, ritters und burgermeisters, fatter nit ein schiffman gewest, her Arnolt von Bruwilers burgermeisters fatter ein assenmecher uff der Hanestrassen gewest, sin ire kinder nit groisse jonkern und herrn? Ist nit das gesclecht der Geilen durch sclechte kremerei ankomen?Bd.3, S.14und waß ist deren mehr, waß hilfe innen ire waßdom, wan sie keine sohne und enckel nachgelaissen daß, der name in irem geblode kleben plibe. Und glich wie vil von geringen uffkomen sin. Also gedenckt mich viller groisser jonckern und herrn kinder, die zur armut nider gestigen und dunckel worden sin. Und mogen dere nachkomen und leiberben (darnach sie sich stellen) uffstigen und wassen. Sulchs kan das gluck alles geben allein, daß man den stam und namen erhalte mit gottes gnaden, dar uff sult ir, vilgeleibter hausfatter und nachfolger, bedacht sin, daß befordern und nimmer verhindern durch kein geschein.
Sin dan schoin die sohn und menliche nachkomen nit so hohes ansehens, so mach daß mit der zit komen, wan sie den namen und zeichen underhalten, dar durch sie erkant werden.
Derwegen hab ich in minem testament die menliche linea, afkompst, agnation und stam van Weinsberch also vorgesatzst und vorgezogen, daß ich auch in mangel der eheligen die naturliche von Weinsberch in gebrech aller eligen agnaten substitueirt und undersetzst hab und nit ausgesclossenn, dweil sie deß namens und wapens sin, und allen andern (waß cognaten dan sin werden) vortretten und [82] in der eligen nachfolgong tretten sullen. Doch wil ich die uneheligeit hie nitTilgung: pb; durchgestrichenprisen wiewol wir bekennen moissen, das die naturlichen und unehelige sohne deß gar kein scholt haben, drumb moiß man sie auch nit gar verwerfen, dweil sie dannest agnaten sin und irer fetter succession, untrathen ich geswigen anderes mangelß irer enelicheit, umb deß namens willen moiß wie anderen etwaß dhoin, ire kinder mogen elich werden und der eligen freiheit geneissen.
Ist nit bei den alten edlen romeren daß jus adoptionis uffkomen und in den beschriben rechten noch bewert und dasselb umb des namenß willen. Dan da einer keinen menlichen leibßerben, sohn oder enckel hat, so adopteirte er siner ander bloitzbewanten einen oder mehe oder auch einen frembden in stat sineß sonß, daß waß dan sin adoptivus filius und angenomener sohn, moist sin jura agnationis und gentilicia sinen stamnamen und sin zeichen, wapen, schilt und helm foeren.
Drumb hab ich auch weiterß in minem testament verordnet, daß, in mangel aller eheliger und uneliger agnaten, min anderer cognaten von minß fatterß wegen in der agnaten stat tretten und darauß einer hausfatter zu Weinsberch und min erb werden sol, auch minen namen Weinsberch und das sparkle swartz im weissen foeren sol, eben alß were er min agnat, min adoptivus filius von wegen sines amptz wan er daß foeret. Und ist min will und beger, da immer min agnation underghain worde und ein cognat hausfatter zu Weinsberch worde, so sullen desselben kinder und leibsnachkomen in dem fhal min adoptivi agnaten und stamßgnosen sin und pliben den namen Weinßberch und wapen sparkle alle zit mit oder ohn ireß fatter namen und zeichen foeren, dan sie sin viß dem hauß Weinßberch untsprossen und vom geblode. Also sullen alß die cognatische hausfetter und kinder und alle leibsnachkomen quasi agnati sin, alß dan auß cognaten agnaten deß hauß werden und pliben. Und mach also ein neuwer menlich stam dem eirsten alten folgen.
Darumb hab ich mineß fatters hauß neben allem minem gut dar zu verordnet, betirmpt und geben, daß nit allein daß geblode und eigentschaft, namen und zeichen die agnation und stam erhalte, dan auch ein sichere wonplatz, ein sicher stedich orth und sitz alß daß hauß Weinsberch in Coln, dieweil daß hauß und eigenschaft nit stirbt und wie es etliche hondert jar gestanden, daß es also fort an mehe hondert jare moge stain und mit minem fleischs und blode vereinigt und bei dem namen Weinsberch und wapen sparklee benant, bezeignet, gekannt werde und in ewiger gedechtniß bleibe.
Und wirckt die wonplatz und hauß so fill im leidigen fhal, da nemanß von minem geblode bei lebe were, daß dan und nit ehe ewich ein licentiat der rechten inhalt mineß testamentzs, hausfatter und min erb und nachfolger sin soll, und ob der frembt und nit vom geblode ist, so sol der dan jeder zit min quasi agnatus sin, minen namen und wapen foren, eben alß were er min adoptivus filius et adoptivus agnatus, sol daß hauß Weinsberch besitzn und miner verlassenschaft geneissen, also hat er dan auch der gestalt jus agnationis et gentilicia signa und hilft alles ein dem andern, agnat, cognat, hauß, name, wapen, erb, nachfolger, alß were es ein [82'] und min rechte menliche linea, si non in omnibus revera tum imaginativa seu ficta. Dan disser frembde licentiat, wan er hausfatter wirt, sol er und sin kinder und leibßerben den namen Weinsberch und wapen sparkle ewich foren. Also trit dan der frembde licentiat, ein frembde person in stat der bloitzbewanten, die sterblich menschliche persona in stadt des unsterblichen hauß. Die person deß hausfatterß erhelt den namen Weinsberch und das wapen sparkle. Glichfalß erhelt daß hauß den namen Weinsberch und sparkle. Daß ampt aber deß hausfatters begreift die person und wonung, samen und besonder wirt die eigentschaft schinen. Aber dieweil die person sterblich ist, moiß die uffschribung und anzeigung da sin dorch die schrift, wirt die genealogei und continvation, surrogation und succession behalten. Wie das geblode sich von einem zum anderen, vom menschen zum menschen erstreckt, in wilchen acker der saem gefallen, wilche frucht, wilcher baum von jedes same uffgewassen, diß wirt alles clar durch die feder und druck erhalten, durch abschriben und malen in boich, in finster, uff taffelen, an wenden erfrischt, waß geschriben und geprent blibet. Derhalb hab ich auch in minem testament begert und befollen, daß die genealogien uff den 3 maii jarlichs sullen fleissich uffgezeignet werden. Lieber, sagt mir, was ist die ursachen, daß der fursten und hohengebornen herrn genealogien so bekant sin, daß man iren uffstigenden stam van heubt zu heubt ex ordine zu erzellen weiß. Daß man sie durchluchtigh schelt und nent. Daß kumpt daher, daß jeder zeitt, von gepurt zu gepurt, ire eltern fonden werden in boichen und gemeils, deren und der graven, freien und groissen adelß herkompst und series ascendentium maiorum vor etlichen hondert etlichen tausent jaren bekent sin, daß sie wolgebornen begrutzet und tituleirt werden, daß sie nobiles et in nobilitate (id est noticia) sin und pliben, villicht doch nit alle irer tugenthalben, dan auch boeser stuck halber. Ita nobilitas in bonam et in malam partem accipitur, sic dicitur nobilis doctor, miles, civis, sic nobiles latro nobile scortum. Und behelt in disse nobiliteit nach irem leben, feder, vuck, farb, ist derhalb die anzeignong der steter continuerter geburt hoichnoidich.
Gleubt diß frei und ist gewiß, daß gemeinß leuth, burger und bavuren in stetten und felden ire herkompst und afkompst von man zu man, van frawen zu frawen oder gewesselt und also ire genealogeiam in warheit so wol haben, alß die fursten und der adel, dan sie sin ehe von menschen herkomen, nit von stinen, holtzs gemacht, nit von appel, birn, eichenbeumen gefallen. Und ist nitzs underscheidtzs, da dan, daß ire manliche linea, stam, und afkompst nit bekent, dan obscur und unkundich ist. Weren irer uffstigender linien fetter und furfetter fleissich uffgeschriben, so weren sie auch durchluchtich und man sult durch sei so wol kunnen sehen alß durch die fursten, so sie zu allen seithen nit von glaß gemacht sin oder in der duister nacht schinen. Drumb behalt min uffzeichnong vres stambß und menlicher linien von Aramonde und hern Henrichen biß uff euch in gedechtniß und erhen, [83] schreibt es nach, mailt es nach. Gliecherweiß die hernachmals geboren werden, der genealogien schribt jarlich uff mit allen umbstenden wie in minem declarationboich, die von weitleuffich declareirt, waß hilfe, daß der stam, die linea, die nachkomenheit sie und in warheit sie, wan man jeden menschen mit namen und zunamen nit weiß zu nennen, daß ire gelegenheit und standt unkunidch, ire wonong und handel verborgen ist. Ir, min haußagnaten, laist uff die menliche afkomenheit fleiß achtung haben, ir, meine haußcognaten, uff menliche und frevliche geburt und gebloitznachkomenheit. Damit kan der memorien und behaltsamheit gerathen werden. Wa ir dan nit so hoich von geburt, edel, vernoimbt und bekannt sidt, so sidt ire dannest kein bestien oder unredliche their, sonder so wol menschen und auch gutte menschen alß sie. Die apostoln sint nit alle vom adel gewest, man wult dan sagen, daß etliche von konincklichem und Davides stam weren, alß Jacobus maior und Joannes, so sin es doch meistheilß grabe leuth und fischer gewest. Und durfen sich ire nachfolger, pabst, cardinal und bischoffen irer succession hoich roemen. Iha, der pabst sigelt cum anulo piscatoris und helt sinen stoil hoicher dan keisere und koningen. Sehet, wie durch sclechte und gemeinß leuth auch der manßlinien und nachkomenheit zu rathen ist.
Wilche aber uff die menliche linien, uff den manßstam und die agnation hart stain willen, wie hie zu wonschen, die mogen mehe druff bedacht sin, wie sie ire kinder nit geistlich machen, dan ire sohn zum ehestande zehen. Es wurde dan dem geistlichen stande auch der ehestandt frei erlaubt und nit benomen, wie ich dan sorgh, das geschein mogt, alß sich alle leuff der welt eitziger zit ansehen laissenTrennzeichen.
Diß practisern eitz vill fursten, graven, hern und edelen. Als die pfalßgraven bei Rheine haben vil pfaltzgraven ire landen zum theil getheil, alß etliche sin churfursten, etliche hertzogen zu Beiern, etliche hertzogen zu Summern, etliche graven zu Zweibrucken, zu Spainhem, zu Veldenß, daß der ursachen, ob die manliche linea an einem orde fhalet, daß ein ander ort da were sampt der agnation, die menliche leiberben hett, wie ich dan pfaltzgraven Fridrich und Otto henrich gekent, die ohn leibserben verstorben und sin andere pfaltzgraven in die stat succedeirt, also mit deren vil andern. In miner zit hat lantgraf Philips von Hessen in sinem testament sine landen under sin veir sohne vertheilt, also daß eitz und nit zu vor auß einem hessigschn stam veir stem sin worden zu erhaltung der menlicher linien. Ob es an einem orde faelen wurde, daß ein vorrhaidt und erstattung am andern orde were, also an vil orthen hat man den manßlinien stemmen und agnationem gerathen. Ich moiß hie von groissen leuthen sagen die, sin beß bekannt, ire exempla sin kundiger, vil wissen von geringen stemmen, gesclechten, und leuthen nit zu sagen, sin diß uff eimTilgung: ore; durchgestrichenorde bekant, so sin sie uff dem andern orde aller dingen unkundich. Und dienen mir hoher menschen vorbilt und beispil beß zu minem bericht, den ich dhoin. Wan nuhe emanß spreich, uff die weisse were die ordentlich bloitbewantschaft, der sterblichen personen alß durch erbnachfolgung, succession und surrogation zu ewigen zeiten und so lange es got gehengen wurde wol zu erhalten, aber daß hauß und gutt, daß man unsterblich achtet, kann auch wol zu nit werden und vergain, eben alß sturbe daß auch, alß durch brandt und nederfelligkeit, da es der hausfatter nit widder uffbauwete oder da es mit gewalt oder [83'] von der oberkeit, von fianden und moitwilligen frembden ingenomen und der name verendert oder verdilget wurde oder das es die miterben mißgunneten und durch urack und boißheit verdheilten und alieneirten, daß wer immer des hauß und der platzen dhoit gnoich, wiewol der grundt ewich pliben moiß, wan schoin die platz zum mart, strassen, garten oder felt sult werden.
Diß alles ist wol war. Alle dinge sin vergencklich, dan die ganse welt sol vergain, vil stede und sclosser sin zu bodem gangen. En campus ubi troia stetit. Nichtz zitlichs ist ewich. Aber ist zu hoffen, daß es nit so ubel mit dem hauß Weinsberch faeren sult, deß best ist zu hoffen, des argsten zu befoegen. Doch ist vermoitlich got sol daß hauß auch bauwen und bewaren, anderß were es nichtz, nisi dominus ædificaverit domum. Neben gottes hilf hab ich vorsehung gethain, damit das hauß gebaut, gebessert, gefhrihet, geheirt und geehirt werde. Inhalt mineß testamentz, da daß zu vermenen.
Ich hab oben angezeigt, wie besweirlich es sie, auch wie unsteht und ungewiß es sie, die menliche linien unzerbrochen uff sich selbst alle zit zu erhalten. Und geschicht daß nit allein bei geringen leuthen alß burgeren und bauren im aller nidersten stande und graidt der menschen, dan es geschicht auch bei dem hoigsten stande, bei den groisten potentaten und edelsten herrn, daß die manliche linea und der mansstam verfelt. Und wirt dannest demselben durch die freuweliche person widder uffgeholfen und lauth, alß were er nehe vergangen. Auch wirt im durch daß hauß, stadt oder landt ireß stambs gerathen und also geholfen, daß der name und daß wapen auch bei den frembden bleibt. Und henget also einß am andern. Ut persona rei et res personæ. Wirt ein vermischung und ein samenfoegung.
Willt ir das spurren, so nimpt Carolum 5. den keiser vor, den ich oft gesehen. Ist der nit der eirste gebornen koninck von Hispanien, Castilien, Arragonien und deren mehe, da sin mutter ein einige dochter von ware. Und sin die koninckriche von siner motter, einer agnatinnen, uff innen alß einen cognaten, der nit vom hispanischen manßstamme ware, continueirt. Ist er und sin son nuhe nit ein newer stamb viß dem alten untsprossen und haben die koninckrichen foeren den hispanischen namen, wapen und titel. Ist nit Franciscus Valesius koninck in Franckrich binnen 64 jaren worden, deß fatter kein koninck gewesen. Hat er nit das koninckrich mit dem namen, wapen und titel von der zit an, daß der leste koninck ohn leibserben verstorben ware, daß hat daß neigste geblode zu der kronen erhalten, da die genealogei daß vißgefort hat. Ist nit koninck Edvardus henrici octavi, sohn der lesthe koninck von Engellant, ohn leibs erben gestorben und daß koninckrich mit namen und wapen uff sine swestern gefallen, eirst Mariam, eitz Elisabetam, die noch koninckinne ist, daß wirckt deß konincklichen hauß und amptz name und geblodeTrennzeichen.
Ungern und Behem sin in minem leben also auch an die von Oisterich komen, Polen ist in zehen jaren ohn menliche afkompst an frembde herrn alß den van Frankrich eirst und nach an den Waywodam komen. Und pleibt glichewol der name und wapen, dan faelet das an der personen und geblode, so wirt es am ampt und koninckrich continueirt. Mit Denmarck ists auch also komen. Mit Portogal mach es also komen. Die menliche linea deß hauß Oisterich ist 400 jar alt und ungekrenckt pliben von den graben von Habspurch herkomen.
Hertzoch Carolus audax von Bungundien ist vor 100 jarn vor Nausse dhoit pliben, man hat in nehe widder fonden sin einige dochter in der neusser veheden an keiser Maximilianum primum bestalt, hat Burgundien, Brabant, Hollant, Selant, Flandern, Lutzenburch, Lym [84] burch und so vil der Nederlanden an die von Oisterich pracht. Und bleibt der name und wapen neben dem geblode in jedem lande. Der leste hertzoch von Meilain hat in nizit lebentich und thoit gewesen ohn leibserben. Und ist daß landt auch den von Oisterich zukomen. Item eitziger hertzoch Wilhelm von Cleif ist der eirste geborn hertzoch von Gulich und Berge. Sin motter war die leste einige erbinne von dissem stamme. Der leste hertzoch Carolus von Gellern und graf zu Zulphen bei minem gutten gedencken ist der landen in sinem leben untsatzst und hat sie eirst der hertzoch Wilhelm von Gulich bekomen, dem hat sie keiser Karolus quintus mit dem swerde abgewonnen. Und wirt der name wapen titel im lande erhalten.
Daß hertzochthomb von Westphalen und Engern, folgenß die grafschaft von Arnsberch, sin an daß ertzstift Coln komen, das hertzochdum Francken an den bischof von Wirtzpurch, daß hertzochdom Bullion an den bischof von Lutgin, die lantgrafschafft Elsaß an den bischof von Strasberch, die lantgrafschafften Duringen und Meissen sin an die hertzogen von Saxen komen. Und dannest wirt der name und wapen und titel nit vergencklich. Also ist Swaben auch vom stam komen gar jamerlich.
Etliche grafschafften sin also vom menlichen stam in meinem gedencken komen, alß da ist die grafschafft Koninckstein an die von Solmß, Rytburch an die von der Gewe oder Hoia. Auch hab ich den lesten graven von Eppenstein, von Rennenberch, von Buren, von Brerode gekant. Die leste erbinne vom manstamme von Arburch lebt noch und werde ire sohne den stam continuern.Ergänzung am Rand: Von judden.Vur hondert jaren ist die grafschafft van der Marck an Cleif komen (vel contra Cleif an ___ der mari, vide, ___ ad colucia fol. 267, pa, 2)nachtr. Einfügung, Katzenelbogen an Hessen, Lewenburch Hensberch an Gulch, Morß an Nuwenar, Wyß an herrn Berge, also sin vom menlichen stam verandert worden, Are, Saffenberch Reneck, Tonberch, Loß, Drachenfiltz, Odenkirchen, Hurt, Bachem, Kendenich und der fast mehe. Also daß hantgriflich zusehen, wie gefarlich sich das gluck mit den manß stemmen wendtTrennzeichen.
Und dieweil es groisse heusser, borge, landen und herlicheiten sin, bleibt zum deil daß gebloit, sunst daß ampt, namen, und wapen, dar durch dem menlichen stamme gerathen und geholfen wirtTrennzeichen.
Ist derhalb, vil geleibter hausfatter zu Weinsberch, erb und nachfolger, man bit, ir willt alleß, waß ich eitz vermelt, zu heubt fassen, daß wol behertzigen und uberlagen, waß in der welt umbgehet. Und wilt doch min testament in allen sinen clausulen halten, dar in ich dan auch nach aller noitturft und so vil mir moglich gewesen vor eirst den menlichen stam und die agnation versorgt, darnach daß geblode mineß fatterß und motter und cognation und in deren allen mangel ein andere qualificeirte frembde person in subsidiun und in deren aller stadt verordnet, die das ampt sullen tragen deß hausfatters, auch den namen Weinsberch und daß swartze spar und klee im weissen foeren, also daß durch ein mansperson und amptdreger raidt funden werde, darnach durch daß hauß Weinsberch und mine gutter und verlaissenschaft, daß auch die eigentschaft als namen und wapen dem erbgut und wonplatzen anhange. Also wan alle mine verordnete personen zum ampt verstorben und vergingen, daß es dan an der wonung und hauß plibe. Verginge aber daß und die stampersonen und hausgnosen ein ander wonong immer haben moisten und bequeme im fhal der aller uterster noit sunst nit, daß alß dan das neu hauß auch Weinsberch sol heischen, umb des hausfatters und personen willen. Quia ubi pontifex ibi Cæsar ibi Roma. Dan einß wirt nach dem anderen benent, einß durch daß ander bekant. Und wiewol ich diß gnogsam in minem testament [84'] und declararationboich verhandlet, noch dannest moiß ich es hie mit anregen und verneuweren, doch uff ein ander weiß, damit ir minen fleiß und ernst in dissem wirck spurt und sulchem allem nach besser druff bedacht mogt sin. Und wil euch eitz dem alle mechtigen hiemit befollen haben. Datum Anno domini 1578 den 18 julij.
Herman von Weinsberch lic. s.s..
 
Anno 1578 den 15. julii hab ich die halbscheit eines stucks linendoichs von 55 illen, das miner sustern Sibillen und mir gemein war, an mich allein genomen und ir vor ire halfschit des doichs 13 gl. cr. und 18 alb. bezalt mit scleiffern, jeden vor 17 alb. 4 hell. Diss gemeinschaft des doich ware also zukomen, dieweil ir man im kreich, was ire nitz fortels dan schaden zufoeget, wolt sie anfangen zu spinnen und die schoin und etwas vor moissich gain verdienen. Also bezalt ich den flass, sie span; das doich sulten mir samen deilen. Also bezalt ich ir 12 alb. vor die ill, so weit sich ire halbschit ertroge, den bleich und weffloin zu beiden seithen getragenVgl. Decr. 207'. Im Jahre 1591 schenkten Weinsbergs Schwestern ihm 4 Hemden von selbstgewebtem Leinen, das Hemd mit den ,lobben' zu 6 Ellen. Die Elle sei ungefähr 13 alb. wert.Bd.5, S.129.
 
Anno 1578 den 18. julii uff fritag zu 8 vren vormittage starb mein moen Drutgin von Weinsberch, widwe Petern Hersbachs, in ires sohn her Lutgerß deß obersiglers hauß zu s. Severin, da bei sie etliche jarn gewesen ein alte, lame, blinde frawe von 78 jaren, die 37 jare im widwe stait gesessen. Ist den 20. julii staitlich zu sant Jacob mitten in die kirch zu iren kindern und eltern begraben. Disse plagen mir unse moen zum Hollender uff der Hoeportzn zu nennenn, wilch hauß sie eirst mit irem man gegolten und gebaut, war mineß fatter, suester ist alters halben gestorben. War noch biß her zu die elste auch dem hauß Weinsberch bei 29 jaren geweßt. Eitzunt bin ich der alter elste hausgnoß. Sie dißmal nit mehe dan einen sohn, her Ludtger, und ein dochter, jonfer Barbar zu Marienforst, im leben. Sunst funf riche enckelen von veir kindern. Ware ire tage ein erlicht matrain gewesen, doch alle zit wat peinlich, hat kinds kindtzs kinder gesehen. Requiescat in sancta pace.
 
A. 1578 den 19. jul.Aitzinger: De Leone S. 367. Bor I S. 967. Am 20. Juli.haben der Staten folk in der belegerong vor Deventer die stat Campen an der Sursee ingenomen, dan die dutzsche knecht, so darin lagen in namen des koninks von Hispanien, kunten es nit langer erhalten. Den 20. julii ist der Staten heubtman, Stuper gnant, uber Rhein und die Bersche Roir heimlich gezogen mit etlichen rutern und hinder Keiserswerde einen haufen kreichknecht zertrent, die dem Don Johan de Austria solten zuzehenBd.3, S.14.
 
Anno 1578 den 20 julii hat min broder Gotschalck ein eirst gehat zu Weinsberch die quart weinß vor 5 alb. 4 h.. Hat nit vil uber 14 tage gezapt. Hat sich vil verleuß an den weinen beclagt, die im Hontum zu dheur ingegolten hat. Auch quamen vil zop vine 5 alb. der abslach quam vom schonen somer und vil trauben. Hie vur hat der wein in Coln 6 alb., 7 alb. und dar zwischen etliche h. golten.
 
[85] Anno 1578 den 21 julii bin ich uff Wynandt von Orbachs banneressenstach bei s. Peter in der Sternengassn gewest. Hie moiß ich ruren, daß dannest disser ein handtwircksman ist, ein steinmetzer, der sin eigen hauß dermaissen und mit einer uberauß schoener kamern gebaut, daß es vur einen renthner gnogh waß. Auch daß essen so statlich zugericht, alß einer von den besten ehe gethain hat, dan er war ein sittiger, stiller, sober man, hat ein feine fraw, hat gutte narung, vil stein und bereit wirck, daß kostlich war, hilt vil knecht in siner arbeit, ein galt und zap auch wein, hat an der Bach ein neu hauß gebaut, daß ich min lust an eim hantwircks man sagh und vernam, also daß man die hantwirker nit verachten soll, wan sie fleissig, narraftich, arbeitsam, sperlich sin und wol zu sehen, kunnen sie mit ehren wol haußhalten und ire kinder zum ehren zehen. Diß extenderen ich also etwaß. Und magh min neif Gotschalck Weinsberch, der eitz daß zimmerampt leret, von dissem bannerherren ein exempel nemen und sich auch wol regern, wil ich dan hoffen das er dhoin wirt. Disser Wynant mach wol etwaß glucks mit eim gutten bestetniß gehat haben, Gotschalck ist daß gluck auch nit versacht, wan er sich erlich helt und sich darnach schickt.
 
Anno 1578 den 24 julii ist Mattheias Sutorius, procurator am hohengericht, min alter sollicitator und frundt peste uff sant Johanßstrassn gestorben.
Den 27 julii ist jonker Peter Kannegeisser, ein jonger gesel, der lange in Italia zu Padue, Bononien und Rom studeirt und sich versoichtBd.3, S.14. Hat auch peste gestorben. Also das es noch alß durch die stadt starb.
 
Anno 1578 den 28. julii bin ich und min broder sampt andern frunden bei minem neiffen under dem Rhaidthauß, Christian Korth schencken geweßt und haben im gluck gewunschet, daß er borggref daselbst waß worden. Uff sontag dar nach, den 3. augusti, hat er unß alle scheir widder sampt beiden secretarien geroiffen zu sich und unß gutlich gethain. Zu jedermail war min sweger Agneß Wolfs, widwe Jacoben Voiß da gewest essen. Einer redt dem andern fruntlich zu, brachten unß, waren deß manß frundt und der sachen findt.
A. 1578 den 29. jul. umb disse zitAm 4. August.sol der konink von Portugal von den weissen moren mit fil Dutzschen, Italianern und Castilier(n), zu zwenzichtausent zu ross und zu fois, ersclagen sin. Der konink ist doit pliben, kein leibserben verlaissen. Er mach einen oemen zu Rom, einen cardinalen, gehat haben. Man sagt stark, der sie der neigste zu der kronen, soll konink werden, wirt fillicht auch nit jonk sinBd.3, S.15.
Sehet wie wehe gehtz mit den konincklichen manlichen stemmen zu.
 
[85'] Anno 1578 den 29 julii hab ich die meistere und gemein gaffelgeselschaft des Swartzenhauß an 4 rader gulden erfharen uff den termin lichtmissn mit 80 derglichen gl. heubt geltz zu loesen schriben laissen im schrein Apostolorum in lib. generalis uff zwei huser von funf husern, gnant Harpertz huiß in der Deipgassen, wilche Henrich von Ichendorp druff besweirt hatt. Diß gelt war zum theil verspart, zum theil war es contribueirt viß einß rhaidtz befelch zu buschen, daß doch nit ratzsam waß, die uff die gaffel zu lagen, derhalb sulch geltTilgung: gean fhar gelacht ist, mach etwaß mehe nutz. Vurhin sin auch daselbst 4 rad. gl. fharn gegolten, sunst vor mir hat die gaffel nit einen heller renthen. Herzu hat min broder und ich seir gerathen und geholfen, das es inß wirck gestalt ist.
Haben darumb so groisse genoigde zur gaffeln, dieweil min fatter da deß rhatz 9 mal und bannerher gewesn, minß fatterß fatter vor 80 jaren da deß rhaitz und drimal gewesen, min beide broder Christian und Gotschalck und ich da deß rhaitz und ich bannerher gewesen und noch sin.
 
Anno 1578 den 5. augusti als der knode zu Arsberch geteilt wart, bequam ich als ein amptman daselbst vor minen knoden 6 mark 6 heller. Und als man neuwe schreinmeister sult kesen, wart es Lic. Johan Helman und Peter von Lins. Ich were es wol gern gewest, wie ich lang begert hat, umb das ich die bequemicheit des beiwesens het mogen haben vom haus Weinsberch von alters alles uffzusoichen und von andern minen erben und des kirspels geregtigkeit S. Jacob, was nodich were. Aber es mogt mir noch nit glucken. Etlichen haben die gunst, sint von frunden, im burgermeisteramt wissen es uff ire mulle zu triben und ist daselbst mehe uff mehe orten der mißbrauch. Ich moist gedolt habenBd.5, S.130.
 
Anno 1578 den 5 augusti ist min nicht Catharin Jabachs, widue Jacob Klingen von Valender, uff dem Eigelstein wonhaftich, zum andernmail bestat worden an Jacob Brocher, ein sohn zum Dam uff dem Numart, nit mit willen ireß ohemen her Lutgers Obersiglers. Ich mirck, es sin nit vil irer motter bewanten uff der bruloft gewest. Ir handel sol weinzappen sin, wie es auch vorhin gewesen. Ist der vorgeschrenen Drutgin von Weinßberch die neigscleden den 18 julii verstorben dochter dochter und also ein hausgnoß zu Weinsberch.
 
Anno 1578 den 6 augusti ist minß broder Christians gewesene, eitz Johan Paulus hausfrawe widder mit irem nachkinde Eifgin uff die Wierstras zu irem man gangen, dan sie hat sich biß herzu 8 wechen mit irem kinde bei miner suster Sibillen uff irem wonhauß zum Thorn verhalten, gesponnen und viß der kuchen mit behilf gehat.
Dieweil aber gesacht wart, man helt sie van irem manne. Sie aber sagt, daß hauß uff der Wierstrassen were ledich, sie bitte gebrech bei dem, er wist nichtz zu gewinnen, wult auch nit arbeiten, were auch der leibßpandum [86] gewertich. Dieweil aber mineß broders nit wol zu freden war und sagt, Johan Paulus verzerte doch alles ohn sie, so were sie nutzer bei im. Derhalb quam sie widder uff die Weierstraß.
 
Anno 1578 den 7 augusti hab ich den abendt zwischn 9 und 10 vren, wie ich uff miner sclafkamern uff minem bett lach und mines broders son Herman uff dem andern bett und eitz insclaiffen solten, sach ich ein klein sterngin an der want neben minem bedt, daß starte ich ein pr. nr. langk an, sach, daß es seir klar waß, kunth nit wissen, waß daß were, nemans mehe waß im hauß, daß irgen des kertz durch ein lochlin der want oder gebonß het scheinen mogen. So reif ich Hermanne, ecce waß ist das. Er sagt, ich habs auch lang gesehen. Do alß balde zouch es sich etwaß hoher und verswandt viß unser beider gesicht.
Ich laiß mich beduncken, dieweil es der funfte tag nach dem jongen licht war, daß es do schein umb die stunde, ob fillicht daß klein glasfinstergin im westen stainde so mit hederen lauff bewassen irgen ein lochlin zwissen den bletteren gegeben, dar durch der mon gescheinen und sulch sternlin an der want formeirt. Ist es aber waß anders oder hatzs etwaß bedudet, so gib got, das es gut sie.
 
Anno 1578 den 15. augusti Assumptionis Marie sin die brodermeister und provisorn unser lieber frawen broderschaft sant Jacob zu Weinsberch bei einanderen gewest, wie ir brauch uff den tag ist, und haben mich mit behendigheit zu sich gefordert, wie ich zu in komen, mich fleissich angehalten, ich sult mich doch in die broderschaft doin. Ich hab es bisherzu nit willen doin, aber eitz gedacht ich, das ich mich dannest eins uberreden leiss, und bewilliget, das ich ingeschriben wurde, wie geschach; gab einen gl. cur. vom inschriben. Den neigsten sontag darnach 17. augusti wart die broderschaft zur Mullen uff dem Weitmart gehalten, darhin ginge ich und war mit den brodern und sustern frolich. Ich besach ir boich und fant Gotschalcken mines fatters fatter, das er in disse broderschaft geschriben ist, Anno 1487, vier jar nach der Nuysser veheden, sint gerade hondert jar. Mins fatters motter Marie fant ich etliche jar darnach ingeschriben. Min fatter ist aber nehe in der broderschaft gewestBd.5, S.130.
 
A. 1578 den 1. augusti umb disse zit haben scheir alle bletter uff den kirsbeumen weis gekroinde strichlin uff, eben als weren es sclenglin gewest mit ire kopger, stertzger. Kein meler het so eigentliche figuren der sclenglin nit wol kunnen machen. Es war vil sagens in Coln darvon, als were es durch zauberei beschein. Und were deren zeuberschen ansclag gewest, als wulten sie alle kirsbeum und kirsen bezaubern und also ire kunst gewiss machen und zeunen. Daruff etliche under innen gesagt, das were jamer und schade umb der swanger frauen willen, die gern kirsen essen. Denen hetten die anderen gefolgt und do nit die kirsen und frucht bezaubert, dan ire kunst an den blettern gebraucht. Wan das nit war were, wer wult es dreumen?Bd.3, S.15.
 
Anno 1578 den 14 augusti hab ich einer widwen Hilgin von Dusseldorf, schiffer Johan van Dusseldorp motter, min zinßhauß neigst Cronenberch uff den termin as [86'] sumptionis marie jarlichs vur 6 rad. gl. vermeit. Sei sol den inbau doin, das heimlich gemach helfen bezaln, ich allein daß leitag underhalten, wirt davon einen meitzittel haben. Vorhin hat diß hauß heiß schoinleppersche jarß vur 4 daller, bequam boese bezalong.
 
Anno 1578 den 17 augusti hat min broder widderumb zu Weinsberch uffgestechen wein zu zappen, die quart vur 4 alb. 6 heller gutten kauff gutten wein, daß es war ein gutter herbst zu hoffen, macht sich in kurtzen siner deur ingegoltener wein seir nach quidt.
 
A. 1578 den 18. aug. mach ein grosse uffroir zu Gent zu Flanderen gewest sin, das sie die kirchen spolieirt und verstoret, die Observanten misshandlet und verjaget, die religion, den rait und die gericht zum teil verendert. Man sagt darnach auch vom neuen friden, der sich doch nit verfolgteBd.3, S.15.
 
Anno 1578 den 25 augusti, uff den montagh nach dem zweiten sontag nach krutwihung, ist der regnong tag s. Jacob gelacht und gehalten wordenTilgung: w. Umb Peter von Rhaitz deß provisorn willen, der den sontag uff dem mart zu Nuyß moist sin, wart die regnong im Sprechauß und die kost uff der Schoelen gehalten, wie gebruchlich.
 
Anno 1578 den 26 augusti ist miner suster sohn, Peter Ordenbach, nach kleinen Vernich gezagen, minen halfen Wilhem van Meternich, gnant Carden Wilhem, von sines broders wegen zu manen, auch mit von minent wegen. So waren im nevlich die frau mit den kindern an der pest abgestorben. Hat mir doch untpotten, er wult mich bezaln. Er hat min gut zu Swartzhem gepacht. Ist ein from, alt, stadich man, aber bezalt nit wol, auch sin hern, daß capittel sant Mariengreden, uff deren hof er zu kleinen Vernich wont.
 
Anno 1578 den 27 augusti umb disse zit hat der pastor sant Jacob, her Lambertus Wyler, die zwae refectiones, wilche die pastores lange zit uff montag zu pingsten und sant jacobs abendt uff sware kosten dem capittel sant Georgen moisten dhoin, afbracht und dargegen uff das Ihenich verzogen, waß die pastores zu Lenstorf hatten nemlich 1 malder weiß und weß des mehe ware. Desglichen hat er von den zweien deinstwechen sant Georgen ratione pastorie ein deinstwech abracht und uff sontag bartholomei hat eirst her Johan Koch vicarius divi Georgii diß ein abgestalte wechen miß angefangen zu bedienen, dargegen im das capittel zu loen etlich gerst jarlichs assigneirt hat. Diß mach_ der pastor erhalten haben, wie er sagte, durch dreuwung, wa man in mit den refectionibus und beiden wechen missen lenger besweren wult, so moist und wult er uff die pastorei renunciern. Ein andern mocht es dan mit sulchem beswirniß versoichen, ob er wult, es were im ungelegen. Her zu hets daß capittel nit gern laissen komen in dissen leuffen, dan wenich canonici waren geschickt, pastorn zu sin. Er wonte bei dem dechen, hat den zum besten daß half auch die sach beforderen.
Disses [87] beroimpte sich der pastor hoich, daß er den nachkomen und dem kirspel damit einen groissen deinst gedhain hette, und hoffet, die kirchmeister sulten im ein miß sant Jacob geben. Die kirchmeister aber leissen sich undereinanderen bedunken, da mit het er ehr und lob ingelacht, auch sich und sinen nachkomen pastoren, die auß dem capittel weren, ein groissen deinst gedhain und nutz geschaft. Sulten sie im aber ein miß geben daß sege weiter und verloren die kirch und kirchmeister mehe, dan sei gewonnen hetten. Dan waß ein pastoir einmal bequeim, wult der nachfolger auch haben oder nit pastor sin, und wurde also dem capittel incorporeirt. Und mit dissen practicken und greiffen ghain die ungeistliche geistlichen auch wol umb, dan sie sin nit alle engeln, wie die weltlichen auch nit alle duvelen sin.
Diß schrib ich, ob emantz auß dem hauß kirchmeister oder achter sant Jacob were oder wurde, das er dan auch etwaß berichtes wist, waß dar umbgangen were und war vor er sich hutten sulte. Dan es moicht der tag komen, daß minn anzeigniß dem kirspel wol nutz sin und gefallen worde.
 
A. 1578 den 29. aug. ist die weinzapzins gemiltert im rade das man hinforter nit mehe, dan das achte foder (nach der regnong, wie die quart verzapt wirt), geben solt. Dess sult man ein fleissich uffsigt haben, das die zins recht inkome und nitz versclagen wurde, wie dan bis herzu beschein war, das etliche das zweinde, das zwe(l)fte, etliche das zwenzigste nit bezalt hatten. Bis herzu hatt es sich auch mit stigerung des rader geltz, des goltguldens und anderm gelde verlaufen, das man das veirte foder zapzinsn bezalen sulte, dess sich die burger und weinzepper beklagten, sprachen, das were unmoglich ohn iren verderbniss zu tragen und durch sulchen missbrauch were der ander misbruch des versclags untstanden. Und wie (man) nuhe dem keiser grois gelt sult contribuern und diss hart suchte, war groisse murmererung uff den gaffeln und burgern untstanden, das man vur wenich wechen die zins uff das seste foderAm 13. Juni.gemiltert hatt, und damit der zepper noch nit gesedigt ware und gliche seir uff den gaffeln murmererten, so folgte diss absetzung uffs achte foder druffib. f 38a., damit vil noch nit zufriden waren. Ich sagt dasmal im rade, die milterung und absetzung leis ich mir wol gefallen, dan also were es vor 90 jarenStein, Akten II nr. 465 (?)verordnet uff das achte foder. Da man sich nuhe versege, das sulch achte ohn versclach recht in sulte komen, wurde die zins etwas mirklichs inprengen. Da aber das nit geschein sulte und glichewol ungelichheit gehalten und das versclag darzwischen laufen sulte, beduchte und besorgte ich mich, sult der alte irtumb widder wassen und der neuwer arger und schedlicher sin dan der eirste. Und alsdan sulte man die zins beswerlicher konnen uffsetzenDiese Berechtigung behielt sich der Rat ausdrücklich vor. (Rpr. 30 f 39a, f 41b).und hohen, dan eitz absetzen. Und leis mich derhalb bedunken, were viel richtiger und wurde die glichheit mehe gehalten, wan man vor zapzins, uffforende zins und drankzins einen pfennink, von jedem foder veir oder funf goltgulden, am kranen und Rhein, an porzen neme, so durft man nit so vil uffsehens, so vil diener, so vil rechnong halten, nit dan was widderBd.3, S.15Ergänzung am Rand: Von romeren. [87'] zur stat ausgefoirt were und queme, das sulches nit mehe dan die ufforende zins troge umb des handels und narong willen. Aber disse meinong, wie treulich ich sie meinte, mogt nit gelten, wiewol auch der halb rait, so Johannis abgangen, mit hiebei ware, also moist ich den meisten stimmen folgen. Dissen selben raitztag wart auch der drankzinsen vil gespreich und verneuwet, was vorhinVgl. oben S. 6.vertragen, das jeder foder drei rader gulden drankzinsen geben sulte, wer es in sinem hause drunke und nit bei dem zepper mit der quarten holte. Diss bestetigung ware aller pilligkeit gemeis, damit der riche auch so wol drankzins bezalt als der arme, die zapzins hilf tragen. Ich hab aber darbei gesagt, vor 6 oder 7 jaren were es auch vertragen, drankzins zu geben, vor 60 jaren desglichen, wie auch da befoir, aber es were noch nehe ins wirk gestalt. Wa es auch nuhe also sult zugain, so were vil arbeitz vergeblich beschein. Etliche herrn sagten, man wurde es nuhe bess ins wirk stellen und haltenBd.3, S.16.
 
Anno 1578 den 31 augusti war sontag und der leste tag des monatzs. Do war die hoichzich und der bruloffstag, das Peter von Weinsberch und Anna von Gusten ehelude sin worden. Der brudegam Peter ginck mit sinen frunden zu Weinßberch auß und die braut Anna mit iren frawen und frunden auß irer elteren hauß an der Rheingassen. Ire broder Johan und susterman Johan Bruwiler leissen sie in die kirch zu klein sant Mertin, da sie samen samensic!in die hillige ehe verselligt worden. Hatten kein gigel oder violin spil vor, wie vormalß stetich preuchlich war, dar vor nam eitz der pastor sin gelt und leiß daß spil blibenn.
Min neiffen Peter Ordenbach und Gotschalck Weinsberch leidten die braut auß der kirchen an daß bruloffs hauß uff den Quatermart, dar die frundte hin geladen worden den tag zu leisten, dan es ware ein geve bruloft. Min broder dacht, er hette vil leuthen den tag geleist und wurden in auch noch vill bitten iren tag zu leisten. Da er sie nit widder bitten wurde, so sulten sie deß lachen, siner spotten und glichewol siner nit schonen. Also ist er zu der grevebruloft komen und haben vil geltz auch wol vur 50 daller wert zinwirck bekomen. Ich hab uff der bruloft geben 1 gl. wilhelms schilt und 4 daller. Min neiffen Herman und Gotschalck auch 4 bancketschotteln. Und dan min sustern und ire kinder andere inwendige und außwendige frunde. Der brut eltern hatten auch frunde gepetten, den tag zu leisten, trog sich aber her an nirgen nach, moisten vil brutstucker auß geben und brut ringe, daß hie nit geschach. Den abendt gingen sie in der brut motter hauß, bliben zwein oder drei tag da. Und war der brutgam scheir 26 jar alt, die brut nit 22 jar alt.
Nach den brulofts tagen zugen sie in her Christian Ordenbachs hauß uff sant Marien greden cloister wonen. Er war zu Wormß in residentia, sin motter leinete inne daß hauß, dweil es doch ledich stunde, [88] biß si ein gelegen hauß bequemen, dar in versamleten sie etwaß, sparten noch den haußzinß und waren nach bei der kirchen, da er sines offeramptz zu warten hat, hilte sinen kertzen gaddum noch inß Smidtz hauß an der Hoeportzn. Got verlene innen narung und gedien und seligkeit.
 
Anno 1578 den 2 septemb. hat min broder daß testament, so er und sin hausfrawe binnen jarß samender handt uffgericht, inß scheffen Schrein gelacht, binnen jar und tag daß vermoge der statuten geschein moiste, sult es uber erb und erbzale bundich sin. Und hat fort sin besonder testament zu einer handt uffgericht mit ingelacht zum vorrhade. Und war weislich von innen gehandelt, das sie diß bei gesondem leif und guttem bedacht vißgericht, daß im lesten nit also bequeimlich wan man kranck ist geschein kan, da man eben nit verrascht wurde.
 
Anno 1578 den 3 septembris ist Maria von der Gotzgnaden, unse halbe magt, van minem broder zu iren eltern in die Gotzgnade bei der Drachenportzen komen wonen, dan ire sustern waren vor hin gestorben an der pest und moisten die eltern irer hilf mit gebrauchen. Also wart unß hauß und beiwonung wat gesmelert, dieweil Maria und Hadwich von Delfft eirst, nuhe Peter und disseTilgung: rMaria von unß komen waren.
 
A. 1578 den 8. septembris, uff tag annunciationis Marie, als ein rat zur zit die discantmiss in der cappelln zu Hierusalem am raithaus jarlichs hoirt und bei beide secretarien zu gast geladen wirt, war ich auch bei dem secretario Link den mittach essen. Jeder schenkt im dan zwei raitzeichen. Da war vil zeitung, wie sich die nederlendische Staten mit des koninks broder von Frankreich gar weit verdeipten und inleissen, der sich auch stark macht und innen zu hilf quamBd.3, S.17.
 
A. 1578 den 9. sept. wart ein pasquillus am katz uff dem Heumart uffgesclagen, der meinongen, die fasbender weren alle deif. Das sulchs war (were), darumb sult man her Hillebrant Suderman rentmeister umb fragen. Die deder kunt man nit vernemen, villicht hette der dichter gern zank angericht. Quam also zu: Es lachten sich die vom fassbender-amt hart widder das achte foder zapzins. Und mocht her Suderman uff der rentkamer gesagt haben, es weren alle deif, die eim rait die ingewilligte zapzins versclogen und nit bzalten. Dess namen sich die fassbender hart an, wulten drumb seir zornich sin und dreueten, wulten das widderroifen haben, leissen im rade drum anhalten. Aber ein rat kunt nit ermessen, dieweil her Suderman die wort in genere et sub condicione geredt, das er ubel getain, und daruber decerneirt, wer den andern heruber rechtens nit erlaissen wult, mogt mit recht sprechenDie Sache beschäftigte den Rat vielmehr noch längere Zeit. (Vgl. Rpr. 30 f 46a (Sept. 12), f 79a (Okt. 29), f 81a (Okt. 30).. Da stolten das rumoren etwas, wiewol der pasquillusib. f 52b (Sept. 22). Am 12. September wurde durch Edikt auf die Ermittlung des Thäters eine Belohnung von 100 Ggl. gesetzt. (Brb. 98 f 159 a). Ennen: Zeitschr. für deutsche Kulturgesch. 1874 S. 736.uff mehe ortern und zu mehe zeiten vernuwet wartBd.3, S.17.
 
Anno 1578 den 12 septemb. uff fritag zu 9 vren am abendt ist Elisabeth Alsteden, die dochter Petri Alsteden und Elsgin von Dutz eluden, nach ireß fatterß doith uff dem Huntzrucken in Elsginß eltern wonong der zit geboren. War posthuma, dan Peter der fatter war uber 7 manat dhoit gewesen. Ginge die geberong auch swerlich zu, dan man besorgte sich seir irer beider oder eines. Diß kindt [88'] war ein hauß cognatinne zu Weinsberch, miner sustern Catharinen von Weinsberch dochtern dochter. Wart den 23. septemb. uff dinstach zu sant Marien aflaß von dem pastoir daselbst geteufftt. Min broder Gotschalck, Elisabeth Arnhems, alte Kelnerß von Broil, und Agneß Disch uxor Lenhardt Arnhems waren patten und goden, ich war auch da uff dem tauffessn.
 
A. 1578 den 15.Vielmehr am 13. September. Vgl. Brb. 98 f 161a). In der ersten Entrüstung über den frechen Stromraub beschloss der Rat, Gesandte an den Kurfürsten von Köln, den Herzog von Jülich, Graf Johann von Nassau und die Staaten zu schicken. (Rpr. 30 f 48a, Sept. 15). Bei dem Erzbischof und dem Herzog fand der Gesandte, Bürgermeister Constantin von Lyskirchen, freundliche Aufnahme und empfing die üblichen höflichen Zusicherungen (ib. f 51a). Der Plan der Gesandtschaft an Graf Johann kam nicht zur Ausführung, trotzdem sie schon am 13. September brieflich angekündigt wurde. (Brb. 98 f 106b).tag sept. ist hie vor Coln tuschen der Haseporzn und Rheingassen ein schiff vol harners, speis und ander kreichsrustung von drei oder vieren gesellen und schiffknechten mit gewalt genomen, damit umbgewert und ohn alle verletzung den Rhein hinab bis boven Nimmagen (gefaren), angelendet und da das harners und speis uisgeladen und uff Arnhem gefoirt, war wol, wie man sagt, funfzehen tusent daler wert. Diss harners und rustung hatten die harnerschmecher und ander burger in Coln dem freiherrn von Kingstein, zu behoif Don Johans de Austria gegolten und sulten es boven Beien liebern. Da waren dissmail ein heubtman mit zweioder dreihondert ruter, lantzknechten und foirleuten im felde, die es da untfangen solten und uber lant nach Lutzenburch und Limburch zu dem leger foeren. Disse hilten im felde und sahen zu, das sulch schiff hinwech gefuirt wart. Die porzn und an Beien ware es zu, das sie in nit nacheilen konten. Wol tausent menschen am warf stunten, sagen auch zu. Und nemans von schiffluten, Oberlender oder Nederlender, (rurte sich), leissen das alles geschein, nemans eilet in nach, dan sie waren den Staten gunstiger, dan den Spaniern. Man schickt und schriff an den chur- und fursten von Coln und Gulch, an graff Johan von NassauEin späterer Versuch, dem Grafen gelegentlich seiner Durchreise in Brühl die Sache vortragen zu lassen, misslang. (Vgl. Rpr. 30 f 57a, (Sept. 30) u. f 64b, (Okt. 8)., des princen von Uranien broder, der stathelder im lande von Gellern und zu Arnhem ware, es balte nichtzs. Graf Johan schreif widder an einen rait, wult, es were fiantzgut, er were es nit mechtich, moist am gemeinen Statenrait anhalten, versehe sich aber, da sult wenich zu erhalten sin. Ich hab aus commission eins raitz neben Gerhart Angelmecher die zeugen von disser handlung verhort und man kunt nit eigentlich hinder die deder komen, noch erfarn, wer sie weren, also verholn was jeder. Umb disse zeit lach der Staten heubtman Engelbret von BelemLossen I S. 643. In den Kölner Akten wird der Hauptmann stets Engelbert von Belem (Belen) genannt, nicht Engelbert Biel.mit etlichen knechten uff Kerpen, wilch haus er dem Harffen, herrn zu Hurt, heimlich abgesehen hat, druff lach, und streufden um sich her. Was dem koninksleger von Hispanien diss orts zu sult komen, was dess was, wart im verkuntschaft, das nam er und furt es uff Kerpen. Und man sagt, disses folk hett das schiff hinaff gefurtSpäter wurde ein Bürger von Emmerich der That beschuldigt. (Brb. 98 f 237 a, Dez. 2.). Derglichen war vorhin auch einmail an der stat und auch tuschen Bon beschein. Diss heubtman hat auch den vorigen heubtman, der druff gelegen und zu beiden seiten verdechtich gewesen, Bloim genant, bekomen und gehangen, dess die lantleut drumb her frohe waren, dan der hat in vil schadens getain. Doch ist einer, der im vorg. schiff von dem harnersmechern noch war, widderkomen, den satzsten sie am Stutgin in der nacht aus, gaben im ein gutt harners und zwein speis. Der sacht, wie sie im willen gehat hetten, im abfaren locher ins schiff zu boren und zu hauen und das schiff zu senken, da innen emantz nachkomen were, sacht auch, sie weren tuschen wegen an ein dorf und an einen frechter gefaren, da speis und drank bekomen und mit harnersBd.3, S.17 [89] und speissen bezalt. Der schiffman, dem das schiff gehort, ist dem schiff nachgezogen zu Arnhem, da sin schiff widder bekomen und etliche harners vur sin fragt. Man sagt, die harnersmecher weren am Rhein gewarnet, das man sich wonderte, das sie das schiff im uffspaden am Rhein nit bess verwart hettenBd.3, S.19.
 
Anno 1578 den 14 septemb. ist mir ingefallen, wie ich vorgesteren, 12 septemb., unß brodere und min susteren, bei einandern uff dem vorg. kindttauffTilgung: bei eyn; unterstrichengewesen, angesehen het, wie einer hoher dan der ander von personen were, gedacht, daß eitz anzuzeignen, ob der ein vur der ander nach sterben wurde, daß man auch etwaß van irer staturen und gestalt mocht wissen.Ergänzung am Rand: Von Troia.Von mir steith oben alles gnoch.Ergänzung am Rand: Moises der elste scribent.Gein von allen ist nit so hoich uff ein groiß hant breidt alß ich, der 3 colnischer illen gerade hoich sin.
Min broder Gotschalck ist wol einen halben kops kurtzer dan ich, ist etwaß volliger von angesicht und leib alß ich, hat nit fil swartz bartzs und spitz und griß, daß har leist er uber den kamp sniden, ist swartz mehe mit grisen harren gemengt, dan min heubt har. Ist nit kal alß ich. Sin hausfrau Elisabeth Hornß ist smal und scheir so hoich alß er, schinet hoher.
Min broder Christian solt wol etwaß lenger sin dan er, doch nit vil, auch ein kleinß smaler, waß hurtiger von leib mit springen und dantzen. Hat auch einen swartzen geschoren kolf und ein wenich swartzs bartz, nemanß so vil alß ich.
Min suster Maria, scheir ein firdel illen kortzer dan ich, eitz smal van leib und angesicht, plach folliger zu sin. Ir haußwirt Peter Ordenbach plach nit vil hoher zu sin dan min beide broder, war etwaß dunckent, auch mittelmeissich follich.
Min suster Catharin ist steif ein firdel illen kortzer dan ich, ist von angesigt und leib follich mehe anzusehen dan emantz von unß, uff den backen etwaß leibfarbiger dan min suster Marie.
Min swager Johan van Dutz, ir haußwirt, ist ein hantbrit kurtzer dan ich, nit groff noch mager von leib, hat ein steif hant vormalß von bussenkrut verbrant, redt seir ubel doch hel genoich.
Min suster Sibilla ist hoher dan min beide vorg. sustern, ein hantbreit kurtzer alß ich, wolgestalt von leib, nit groff, uff den backen wenich rodelticher, waren alle einß uffrichtigen ganges.
Min broder Iheronimus war 19 jar alt, do er starb, doch scheir sult er so groiß sin alß min broder Christian.
Min swager Conradt Eck war wol so hoich scheir alß ich, auch nit groben.
Min suster Agnes war 14 jar alt, do sie starb, nit volwassent.
Min suster Feigin im conuent in der Reimersgassen war scheir so hoich alß min suster Sibil anzusehen, aber smal van leib und spitz von angesigt. Man sagt, sie were mir am glichsten gewest von angesicht. Sunst war ein dem andern von angesigt nit so seir glich.
Min dochter Engin in der Reimersgassen ist nawe so hoich, daß sie mir nau an daß kinne reckt, ist nit dick und weiß von angesigt. Von irren sinnen und sitten mach ich uff ein andermail anzeignen. Mogt villicht emantz antasten und verzornen.
 
Anno 1578 den 15 septemb. hat mich die frau zum Korf in der Nuwergassen uff irer suster Geirtgins essen, die ir iubileum in der Reimersgassen gethain, geladen, [89'] der hab ich einen daler geben. Minem Engin aber ein raitzen und snapha_en und da frolich gewest.
 
Anno 1578 den 1 septemb. umb diß zit ist miner susteren Catharinen dochter, gnant Engin, in einen gadumb bei Peter Terlain von Lennep zum Ancker an dem Altenmart komen, sich zu versoichn.
 
Anno 1578 den 16 septemb. ist her Albert Plettenberch, coloniensis canonicus s. Georgii senior, neben der Probstien wonhaftich und 40 jar ungeferlich residens gewesen, ein trap in sinem hauß abgefallen und alß balde gestorben. War ein gut und geschickt her gewesen.
Disser, wie auch sine drei mit canonici eitz alle dhoit, nemlich her Joseph Goltberch lic. her Laurentz Hulthusen scholaster, her Anthonius Lobbach senior. Sin in miner zit dem kirspel sant Jacob in irem bau und besserung, auch in uffrichtung der scholen vor andern zu widder gewest und uff irer kirchen s. Joriß geregtigkeit gar hoich gehalten und geducht, iren capittel worde zu vil abgebrochen an dem iren alß worde gott nit so wol s. Jacob geprisen und gelobt alß s. Joris. Und gab mich wonder, dweil sie alle veir in Coln geborn waren, daß sie den kirspels luden so zu widder waren.
Waß hilft in eitz sant Joris stift, waß schadt in eitzunt s. Jacob kirch. Im stift komen sie kin oder wenich bewanten haben. Aber im kirspel kunnen sie jeder zit ire sustern, nichten und frunde mit ehren haben. Ich laiß zu, daß sie eidtz halber dem stift treu sin sullen, daß sol aber rechtmeissich und nit so ungestum geschein, glich alß weren sie vur sich und ire kinder an daß stift geerft.
 
Anno 1578 den 17. september ist min gesel jonker Gerhart Angelmecher urtelsmeister im rade in stat Goddert Birboums uff die Godestags rentkamer zum beisitzer erwelt. Er satzt mich aus, ich Johan Pastor zum swartzn Horn, sacht, der were nachgesessen und der regnong und muntzen verfaren. Aber ich mirkte wol, das man Angelmecher vurhatte und haben wolte, dan er war eins burgermeister sohn, aber ein jonk gesell. Ich war nuhe vil alter, raitzman. Also ist zu verschiden malen auch vorhin zugangen, do ich in der chur gewest, eirst mit Arndt Maes, des burgermeisters broder, danach mit jonker Johan Liskirchn, des burgermeisters sohn, den der fatter eirst selbst in die chur satzt. Hie spurt man wol, was groisse frunt am brede und gesclechten kunnen uisrichten. Indem bin ich hoichfertich gewest, umb der verkleinerung willen, das man die jongen mir vorgezogen hat. Ich troist mich doch wie der vois: do er nit zu den truben kont komen, sagt er, sie sin saur. Ich gedacht auch, eitz ist die rentkamer in kleinem vorraede, die burger unwillich mit dem contribueren, die reichsteuren groiß. Es ist nit vil da danks zu verdienen etc. Der fortel ist auch nit so grois, dan hab alle jar so vil raitzeichen und ein kirf glichs eim raitzman zu drei jarn; so kumt er auch in den engen rait, in die schikung, dan man richt eitz wenich aus ohn die 6 herrn und herrn von beiden kamern, ist ein halber steter rait; dahin komt er, wa das fortel ist, dess mois er auch zit versumen. Nuhe ich bin von dem holtz nit; ich wil mich derhalb umb groisser frunt, swager und gesclecht auch nit bestatten. So bin ich auch zu minen jaren geraten, das mir gut gemach hin forther am nutzsten ist. Ich mois min abnemen bekennen, die jongen zunemen und lang plibenBd.5, S.131.
 
[90] Anno 1578 den 16 septemb. ist Herman Volberch, min alt geselle und frundt, uff dem Buchel in der Bleichen gegen dem bruhuiß zur Cronen uber in stadt Henrichs Engelskirchn kirchmeister zu sant Peter gekoren worden. Nuhe waren wol doctorn, jonckern, rhaitzherrn im kirspel, den man dissen vorsatzst. Aber wirt umb siner fromigheit, auch daß er kein leibserben hat und habselich war, vorgezagen sin, der sunst einß rhaidtz zeichenschriber war, sunst vor hin rhaitzher deß zeichamptzs und bannerher gewesen.
 
Anno 1578 den 18 septemb. hab ich mich in der nachtligen umbwirpen im bedde, hab gesweist und mich ubergebenn. Da ich den abendt doch nit gedruncken hat mehe dan gewonlich war, weiß die ursach nit anders, dan daß ich etwaß verirt und unlustich war, derhalb der mage nit wol verdeut hat.
Auch hab ich neben der nasen ein roit mal am backen bekomen, ohn wedun etliche zit da pliben, ob er fillicht viß dem heubt geflossen.
 
Anno 1578 den 22 septemb. ist im rhade ein neuwer zeichenschriber, Peter des secritarii diener, erwelt, daß er im zeichenhauß am platz sitzen und die zeichen von denTilgung: z; durchgestrichenweinen, so viß der stadt gefurt sullen werden, und auch die zeichen vom dranckwein sult geben. Daß deinst ist nehe mehe gewesen. Und er hat alß balde sinen eidt gethain und das wirck angefangen.
Den kellergengeren ist auch befollen, von hauß zu hauß (da wein sin mogten) umbzugain und in allen kellern uffzuschriben, waß sie finden mogten. Deß dieselben auch understanden und vil unnutze wort moissen hoeren.
 
Anno 1578 den 22 septemb. ist min nicht Feigin Kuckelmans von Aich viß dem conuent Marien betlehem komen, sich in der welt zu versoichen. Ist bei den kussenmecher in die Gotzgnade verdingt worden. Were gern im conuent pliben gewest, aber der sigler sagt, sie wer noch zu jongk, do er sinen willen, dar zu wolten die beginen nitzs nachlaissen und dar uber wart sie vißgenomen.
 
Anno 1578 den 26 septemb. haben mir veir, ich neben minem broder und suster Sibillen und den jongen, von Dormagen zu pacht bekomen uff regnong eilf mald. roggen, 1 mald. weiß, 2 mald. gersten.
 
Anno 1578 den 29 septemb. truben gelesen in der Achterstrassen, ungeferlich 5,5 aim gehat. Waren gar gesonde, reiffe truben. Hat an zwien jaren nit vil geben. Ich hab diß faß zu Weinsberch laissen foeren und uffgestechen. Gezapt die quart vur 3,5 alb.. Das folck wolt nit drincken, dan anderen staichen umb 3 alb. uff, derhalb ich widder zu dede. Stach darnach auch umb 3 alb. uff und ginge wol van der handt, loist 69 gl. 1 alb., 9 h. druß und behilt noch 0,5 a. dranckwinß. Min suster Sibilla war min kiste sitzersche. Ich hat 3 aimen zapzinsen frei, dweil es in Coln gewassen ware. Bezalte vur 1,5 a. zinß uff der rentkamern. Man sacht, umb das gelt sult man gutten weissen wein kunnen gelten. Min broder hat mir vergunt zu zappen, sunst plegen ich daß gewaß ganß zu verkauffen.
 
[90'] A. 1578 den 1. octobrisAm 1. Oktober.umb disse zit ist Don Johan de Austria, ritter des gulden fleiss, oberster gubernator und capitaneus von sinem broder, dem konink von Hispanien, in den Nederlanden gemacht, im leger bei Namur in gott verstorben und hat sich im lesten durch das leger tragen laissen, wie er sich des doitz versahe, und inen befollen, den herzoch von Parma vor iren obersten zu halten bis uff des koninks bescheit. Disser Don Johan war ein jonger helt von 31 jarn33 Jahre.ungeferlich, gegen den Turken im Mari Mediterraneo vernomt worden. Er und des herzogen von Parma motter waren keiser Caroli quinti naturliche kinder. Wiewol es in sinem leger seir starb, so sagt man dannest, er sult halber drucks gestorben sin, dan wie die Hispanier aus dem lande bracht, die mechtige castelen uber ein geworfen, die Staten stede und landen innen hatten, kunt er wol verstain, wie beswerlich im fallen wult, das lant mit gewalt zu gewinnen. Derhalb er sich auch heimlich uis dem lande uff Namur gemacht hat. Es sin auch mehe graven, ritter und beroimte leut im leger die zit an der pest, bennen und roitbuch gestorbenBd.3, S.19.
 
Anno 1578 den 1 octob. umb diß trint ist joncker Frantz von Haitzfelt der fatter zu Brucke im lande Gulich bei Venlo gestorben, waß nevlich von Arnhem kranck komen. War ein heubtman gewest, hat sin hausfrawe, ein vom Dam, sinen sohn Frantz von Haitzfelt und etliche dochter verlaissen. Mit dissen alten joncker Haitzfelt hab ich vil handelß von wegen der 20 goltgl. renthn zu Uda an Duckers erben gehatt, wie hin und widder zu finden, auch sine missiven und breif anzeigen werden.
 
A. 1578 den 5. octobris uff sontag sin die 6 herrn, burgermeister und gewesen, beide syndici, doctor Betzstorp und doctor Steinwech, Henrich Krudener und min person zu gast gewest bei dem churfursten von Coln, herrn Gebhardo, in der decheneien sant Gereon, da sass der herzoch von Saxen, chorbischof, neigst minem gnedigsten hern, der domdechen van Schauenburch, ander graven, prelaten, sexherrn, syndici und Krudener und ich am dischs allein. War furstlich angericht, drunken zimlich. Der stat spillude spilten zu allen gerichten. Jeder sass bloiss heub(t)s am disch, ohn der churfurst. Ich war insonderheit mit dahin beroifen uis etlicher beforderongen. Diss gastladung was der ursachen beschein, dieweil der churfurst vor etlichen tagen sin commissarienAm Rande machte W. später die ironische Bemerkung: Quantum mutatus ab illo tutore, vide infra fol. 389.verordnet und denselben obbestimten von wegen eines raitz anzeigen und warnen laissen, es were ire churf. gn. in gleubliche erfarung komen, das man eitz nit allein verdamte leren heimlich in heusern, dan auch mit offnen durren predigte, das auch smeheschriften, gemeils, getruckt und offentlich feil in der stat weren, das auch etliche gesclecht und groisser verfurt weren und ire gesinde verfurten, auch der rait von denen nit rein gehalten wurde. Dieweil dan siner churf. gn. amtzhalberAm 3. Oktober (Rpr. 30 f 59b ff) erstattete die Schickung Bericht über die Anträge der erzbischöflichen Commissare. Am 4. Oktober fasste dann der Rat Beschluss über die Antwort (ib f 62a ff).zu wachen gepurt, so wult die einen erbaren rait erinnert haben, vorsehung zu toin, damit sulch feur und fenein nit uberhant gewonne, uffroir, versturung, unfride, mort, verenderong des regiments daraus untstain, das insehung und vorsehung [91] vonBd.3, S.20Ergänzung am Rand: Vom paradis. eim rade derhalb in zeiten geschege. Diss sult man an den rait bringen und was antwurts fallen worde, das wulte ire churf. gn. selbst anhoren. Das anzuhoeren, was nu disser tag und maltzit bestimt, da sich die obg. herrn vernemen leis(sen), ein rait wult trulich druff bedacht sin, were auch schoin in der wer gewesenAm 24. September hatte der Rat in der That Vorberatungen über eine verschärfte Aufsicht über die Druckereien, die Verhinderung heimlicher Predigten und ,andere sachen' gepflogen. (ib. f 55a).. Disser meinong schrib auch keiserliche majestatDer Brief d. d. Okt. 7. Prag (Vergl. ausgefertigte, nicht abgesandte Reinschrift der Antwort (Abt. Köln-Reich 1578 Dez. 11.), wurde am 12. November im Rate verlesen (Rpr. 30 f 88 b) vgl. f 91 b (Nov. 17.).und der churfurst von MenzVgl. Rpr. 30 f 103b (Nov. 28.) Die Antwort auf beide Briefe wurde erst am 21. Januar 1579 von allen Räten genehmigt., jeder besonder, an einen rait gutter warnong. Dan es ginge ein grois geschrei in vil landen, wie ubel es in Coln stunde von wegen der zinsen und predigen. War doch das geschrei groisser, als es in im selbst warBd.3, S.20.
 
A. 1578 den 6. oct. bin ich und etliche mehe herrn des raitz uff die gurtelmechergaffel zu gast gewesen, dan sie etliche irtumb, das lederreideramtVgl. Rpr. 30 f 32 a (Aug. 22), f 49 (Sept. 17). W. war mit Gerh. Angelmecher Commissar. Vgl. Ennen: Zeitschr. f. deutsche Kulturgesch. 1874 S. 736.betreffent, hatten. Da hab ich ir neu gaffelhaus, am Haife vorheubtzs gelegen, besehen, das sie vur zwei jarn eirst gegolten, gebaut und ingehat hatten. Vorhin plagen sie ire geheurte haus zu haben, des mich gedenkt an der Bottegassen orde in Jdt roden haus, eitz Theis von Treirs haus, darnach ein haus in der DrankgassenBd.3, S.21.
 
Anno 1578 den 9 octob. hab ich dem dechen Cuniberti, hern Casparo Eller comissario domini officialis, min acta gegen Agnesn Wolfs witwen Voiß zugeschickt, tam primæ quam secundæ instannæ, das ich nuhe einmal verhoff, dweil er allen bericht und resolution hinder sich hat, der sachen wert gedeien, waß recht ist.
 
A. 1578 den 10. october ist mins broders son Hermann Weinsberch ex poetica ad rhetoricam ascendeirt. Er eilet nit so seir in ascendendo, als ich plach zu eilen. Ich hoff aber, deste bess sol er sine grammaticalia und fundamenta fassen. Er ist seir blode, wie ich auch plach zu sin, ist wol gut, ist auch nit gut. Wult er mich ubertreffen in allen dingen, das were wol min beger und wunschBd.5, S.136.
 
A. 1578 den 10. oct. ist zwischen minem broder und mir und unserem folk gerechent, was zu gemeiner haushaltung von a. 1577 Remigii bis a. 1578 Remigii ausgeben worden zur kost und dischs allein, teglich zum mart ins klein, auch ins groiß, und unkosten ohn wein und broit wie folgtBd.5, S.132.
 
It. von firdel jars zu firdel jars, im eirsten 269 gl. 7 alb. 9 h., im zweiten 60 gl. 23 alb. 3 h., im dritten 171 gl. 1 alb., im veirten 47 gl. 18 alb. 1 h., summa... 549 gl. 2 alb. 1 hWorin diese Ausgaben im einzelnen bestanden, wird nur einmal im Jahre 1584, lib. Sen. fol. 472', mitgeteilt. Dort ist die Gesamtsumme etwa 500 gl. und zerfällt in folgende Teile: ,Einen aissen, wigt 500 P -- 30 dall.; 4 firken, gewigen 734 P -- 47 dall. 17 (alb.); 5 malder maltz, das malder 5½ gl., 2½ malder weiss, das malder 7 gl., botter 1 firdel fass, 13 dall., sunst das P 6 alb., 7 alb., summa 220 P in als; hollensch keis, das P 3½ alb. = 68 P min (oder mehe); engels wissen keis, das P 26 alb., ungefehr 91 P; stockfisch -- 75 P, item 68 P, facit 16 gl., schollen, ein gezall, samen facit 3 gl. 16 (alb.); rochelgin 16 st.'So geschrieben nach dem Haushaltungsbuch fol. 5.kranken broders kosten, it. was an fell verkauft ist, it. 2 schinken, do broder kirchmeister ist worden. Summa 16 gl. 6 alb. It. vor die zweite magt, die broder meisteils vor sinen besonderen deinst helt, 12 dal.; summa 42 gl. 6 alb. Wie jeder gerechent diss jar, mit wechen jeder person. It. min broder, sin hausfraw, und Lisbetgin Horns, jede person das jar uff... 52 wechen. It. Peter sin son ist hie gewest. 48 wechen, bestat. It. Haduwe und Mertgin van Delft, zitlich verreiset, doch samen hie gewest, facit. 50 wechenBd.5, S.132.
 
[91'] It. noch hat broder for fasbender, weinroiffer, auswendigen und andern an maltziden gerechent -- 163 malzit, facit.. 13 wechen. Summa hat broder zu tragen.. 274 wechen, jeder wech uberschlagen uff.. 1 gl. 9 alb. 6 h., ist jeder tag zu zwein maltziten 4 alb. 10 (h.) Jede maltzit 2 alb. 5 h. Summa uff broders seiden an gelde, facit.. 382 gl. 11 alb. It. ich selbst, min suster Sibilla und Herman, jeder 52 wechen. It. m. Derich van Lyndt, min diener.. 18 wechen. Summa uff miner siten trag ich.. 174 wechen, jeder wech, maltzit und tag ubersclagen ut supra. Summa uff miner seiten an gelde, facit.. 242 gl. 21 alb. Summa zu beiden seiten samen in all -- 448 wechenBd.5, S.133.
 
Summa in all an gelde.. 625 gl. 6 alb. 9 h. Die vorg. summa von 242 gl. 21 alb. current, so ich, suster Sibilla, Herman und Dederich verzert diss jar, wan Derichs 18 wechen uff 25 gl. 3 alb. gesclagen, summa ist uns drien samen.. 100 dall. 31 alb. und Dederich 11½ dall. 5 alb. Hergegen hat broder von mir untfangen, mich, suster und die jongen antreffent, auch zum wenigen teil suster Marien und Catharin berorende.
 
Recepta.
 
It. 15 daller faren an Bedbers haus Brunsberch, jeden daller zu 9 mr. 2 alb., darvon geit ab vur uns dreiteil unkosten der anweldicheit 19 alb. 6 h. facit.. 34 gl. 4 alb. 6 h. It. 30 hollensche dall., jeden zu 52 alb., facit... 65 gl. It. von Andernach de term. An. Ma. a. 76.. 25 dall. und de a. 77 auch 25 dall. jeden zu 52 alb., geit ½ dall. drinkgeltz ab, facit... 107 gl. 6 alb. It. noch van Andernach de a. 76 und de a. 77, sint 25 dall. und 25 dall., jeden zu 52 alb., hievan geit auch aff ½ dall. drinkgelts, ist uff jeder 5 daller, 5 alb., 2 h. Nota, ist mir, Sibilln und den jongen jedem vor sin teil 11 dall. 28 alb. 8 h. und suster Marien und Catharinen, jeder von jeden 5 dall. 3 ort dallers, 4 alb., min 1 h., ist uff die zwei jar 1½ daller, 7 alb., 10 h. Summa macht in beiden 7 gl. 3 alb. 8 h. Zu behoiff disser regnong aber sol ich eitz schreiben.. 37 dall. 49 alb. It. hauszins vor suster Sibille und jongen 10 dall., facit... 21 gl. 16 alb. Summa omnium receptorum facit... 310 gl. 11 alb. 2 h. Defalcatis defalcandis kumt mir diss jar von disser regnong zu gutt per superest... 67 gl. 7 alb. min 1 h. Hergegen bin ich broder vom verlitten jar 77 per rest schuldich pliben... 17 gl. 4 alb. 3 h. Also komen mir heraus ohn den wein, so zu verrechnen.. 50 gl. 7 alb. min 1 hBd.5, S.133.
 
[92] Nota. Nach gehaltener regnong war vergessen die beir fass zu binden, item was Gotschalk goltsmit zum teil in siner krankheit gehat. Und ist eins gegen das ander compenseirt und verglichen. Magtloen. A. 1578 den 17. oct. Lisbet der magt hab ich 5 gl. vor min halfschit geben, ohn die halb kostIn den Jahren 1581 und 1587 erhält sie als ,halfschit' 5½ gl. und seit 1589 auch 6 gl.. Nota. Dieweil ich diss jar nemans besonders an den diss bracht dan den halfen, Alsteden, Johan Paulus, Derich min alten diener, sich nit uber 9 maltzit ertragende, dieweil es gmein frunde und nit zu beduden, hat man es passeren laissen und nitz darvor gerechnetBd.5, S.134.
Linie
Vom vurrade uns allerseits zustendich a. 78 prima oct. Item ungeferlich -- 34 stucker rintfleichsBd.5, S.134item nochgestrichelte Linie 34 stucker rintfleichs, 5½ siden specksBd.5, S.134.
Item nochgestrichelte Linie 34 stucker rintfleichs, 5½ siden specks, 3½ schinkenBd.5, S.134.
Item nochgestrichelte Linie 2½ firdel hoitz saltsBd.5, S.134.
Item nochgestrichelte Linie 50 P stockfischsBd.5, S.134.
Item nochgestrichelte Linie 21 aimen beirs. Item noch holtz, koln, schantzen, stempel, kertzen.
 
Von der weinrechnong.
 
A. 1578 den 15. oct. hab ich mit broder die weinrechnong von zwei jaren gehalten, als von a. 76 prima oct. bis a. 77 prima oct., dan alle abent haben mir ein quart weins uber dischs, darvor er mir rechnet vor min halfschit 100 quarten, ist mehe dan die halfschit, dan nuhe und dan kocht man mit wein. Ich mach auch wol etwas mehe drinken, suster Sibil drink auch alle abent 1 gleslin, jeder quart 6 alb. facit... 25 gl. Item von a. 77 prima oct. bis a. 78 prima oct. auch vor min halfschit.. 100 quarten, die quart 5 alb., facit.. 20 gl. 20 alb. Item noch hab ich minem broder die pension 5 daller, so ich im uis der rent van Andernach de term. prima oct. diss jar 78 schuldich war, vergnoigt, facit.. 10 gl. 20 alb. Item vom rechenszittel gmeines baws rest broder an mir, facit.. 1 gl. 3 alb. 3 h. Item broder gutt getain, was er Herman und Gotschalk mins broders Christians kindern de a. 77 und a. 78 inhalt eins zittels verlacht hat, facit.. 13 gl. 17 alb. 6 h. Summa summarum... 71 gl. 12 alb. 9 h.Bd.5, S.134.
 
Hergegen rest mir wie oben an im, das broder van mir mehe untfangen, dan uisgeben, facit.. 50 gl. 7 alb. min 1 h. It. noch hat er van mir 1 aim 6½ qt. roitz weins, die aim vor 8 dall., de a. 77, facit.. 18 gl. 6 alb. It. noch vor 3 raitzeichen.. 2 gl. Summa summarum.. 70 gl. 12 alb. 11 h. Also rest broder an mir, das ich im bezalen sol, facit.. 23 alb. 10 h. Was wein ich extraordinarie und raitzzeichen vertain, ist herin nit gerechen(t)Bd.5, S.135.
 
[92'] Anno 1578 den 11 octob. hat mir jonfer Anna von der Reck, alte widwe deß amptman Hallen zu Monhem, eitzigen amptmans mutter, 32 daller, jeden daller zu 9 mr. und 2 alb., mit Steffen Druge geschicket. Wolt rad.d haben, die eitz zehen mr. golten. Hab quitirt, vorbehaltlich 7 gl. und des alten mangels. Vide min rechensboich, hab dem brenger dringelt geben ut ibi.
 
Anno 1578 den 13 octob. im rhade hab ich alß urthelßmeister und commissarius von 12 urtheln refereirt, die vißgesprochen sin. Min gesel auch von drei oder veir urthelen.
 
Anno 1578 den 19. octob. bin ich uff dem HuntzruckenKorrigiert aus: Numart; unterstricheltmit den gefatteren bei miner nichten Elsgin von Dutz kramfrawen in miner sustern und swagers hauß schencken gewest, da mit seligen Alstedens mottern, broder und frunden frolich gewest.
Den 21 octob. uff s. ursulen tagh mir, suster und broder widder da gewest. Und newen rhaitzwin und andern wein gedruncken, der unnß nit ubel smachte vor ein spadt jar.
 
Anno 1578 den 20 octob. hab ich einen gereimpten sentbreif an min drei suesteren fertigh gemacht und besclossen, dar uber ich etliche tags gedicht hat, den in min breif kist gelacht und verwart. Ist scheir der gansse effect und sin mines testamentz dar in begriffen. Hab in derhalb mit reimen gemacht, damit er desthe nevlicher und angenemer sie zu lesen und zu behalten. Beger auch von euch, minen lieben erben und hausfatter zu Weinsberch, ir willt in corrigern und abtrucken laissen und jeder einer von minen susteren, neiffen und nichten und executoren und allen hausgnosen einen schencken. Dar auß kurtzlich minen lesten willen zu vernemen. Und ob das wol auß den abschriften deß testaments und auß dem copienboich zu erlernen ist, so schat diß doch nit und hilf eines dem andern, damit es gnogsam verstanden werde. Die auffschrifft wil ich eirst vor an setzen und dan die reimen hernach.
 
Uffschrifft des breifs.
Den erentugendsamen Marien, Catharinen, Sibilln, minen lieben suesteren sampt minen lieben neiffen und nichten, waß titels und standtz graidtz oder wesen sie sin, allen auß dem hauß Weinsberch untsprossen, samen und besonder.
 
Herman von Weinsberch.
Ewer lieber broder und ohme.
Fruntliche liebe suesteren mingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 1.
Neiffen und nichten, wist ich bingestrichelte Linie.
Euch zugeneigt, denck an euch duckgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 2.
Min groitz zu vur, habt heil und gluckgestrichelte Linie.
Ich hab getragt manch tag und stundtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 3.
Zu soichen einen gutten fundtgestrichelte Linie.
Wie ewich pleiben mogt min gutgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 4.
Bei mines fatters hauß und gebluitgestrichelte Linie.
Gedacht, o her dein gnadt verleihngestrichelte Linie und Zeilenzählung: 5.
So kan es foiglich wol gescheingestrichelte Linie.
Und fandt, wan min verlaissenschaftgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 6.
[93] Durch min vermechniß wer werhaftgestrichelte Linie.
Dem hauß und weinsbergschen gesclechtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 7.
Zu pliben steitzs erblich mit rechtgestrichelte Linie.
Das sie nimmer in frembde hendtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 8.
Verendert wurde noch zurtrendtgestrichelte Linie.
Was dißfhals noedich uberlachtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 9.
Min testament dar auff gemachtgestrichelte Linie.
Verordnet minen erben dringestrichelte Linie und Zeilenzählung: 10.
Und hausfatter genennet ingestrichelte Linie.
Zu Weinsberch in Collen der stadtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 11.
Dar zu erwelt von graidt zu gradtgestrichelte Linie.
Nach miner ordnongh sonder listgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 12.
Wie der treuhender befilch istgestrichelte Linie.
Eirst ein agnat zum lesten mangestrichelte Linie und Zeilenzählung: 13.
So man der nit mehe finden kangestrichelte Linie.
Als dan ein eheliger cognatgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 14.
Zu lest frembt ein licentiatgestrichelte Linie.
Diß erb soll sein ein manß persongestrichelte Linie und Zeilenzählung: 15.
Ein heubt des hauß und dem vorstaingestrichelte Linie.
Gemeiner fatter, principalgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 16.
Uber euch haußgnosen zummalgestrichelte Linie.
Ein eigenthumber er alleingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 17.
Er halt min gut bei einandern feingestrichelte Linie.
Was inß gemein euch sampt dran lichtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 18.
Da vonTilgung: will; unterstrichenwill ich euch thoin berichtgestrichelte Linie.
Ir werdt repræsenteirt durch ingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 19.
Dan ir sult sampt ein corpus sigestrichelte Linie.
Und haben eur gemeine kistgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 20.
Verwaren drin was nodig istgestrichelte Linie.
Er durch euch all minß gutzs ein hergestrichelte Linie und Zeilenzählung: 21.
Und was der haußgutter sin meirgestrichelte Linie.
Den last vor an, tragt disser mangestrichelte Linie und Zeilenzählung: 22.
Des moiß er dan, mehe forthelß hangestrichelte Linie.
Ir mein frundt wert vermeinen wolgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 24; sic.
Ich wurdt min gut umbtheilen algestrichelte Linie.
Besetzen jedem diß off dasgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 25.
Wie erß besonder hoffendt wasgestrichelte Linie.
Wan ich dasselbich nuhe schoin dhettgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 26.
Ging nit glich zu, und macht nit fridtgestrichelte Linie.
Min armut hilf jedem nit villgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 27.
Verfloege also in kurtzer zillgestrichelte Linie.
Under euch mogt sich tragen zugestrichelte Linie und Zeilenzählung: 28.
Das etlich des nit pliben frogestrichelte Linie.
Dan spreich man, wa ist Hermans gut?gestrichelte Linie und Zeilenzählung: 29.
O weh, hat erß nit beß behut?gestrichelte Linie.
Hie pidt ich all min frundt gelichgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 30.
Neman wil zurnen uber michgestrichelte Linie.
Wa euch gefelt min lester willgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 31.
[93'] Der nutzst euch all ists schoin villgestrichelte Linie.
Wirt jedem beiprengen etwasgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 32.
Das er sich hab zu troisten baßgestrichelte Linie.
Ir sidt auch sampt qualificeirtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 33.
Das auß euch steitz erkoren wirtgestrichelte Linie.
Yn hausfatter des ampt nit stirbtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 34.
Wilchs einer eurs gebloidts erwirbtgestrichelte Linie.
Sidt irß nit selbst so mach es seingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 35.
Eur sohn off der nachkomen eingestrichelte Linie.
Es stirbt off steht aff man nach mangestrichelte Linie und Zeilenzählung: 36.
Ein neu hausgnoiß kompt widder angestrichelte Linie.
Das ampt pleibt erb ohn underlaißgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 37.
Ein sterblich mensch verwalt doch dasgestrichelte Linie.
Minß fatters stamhauß sol er steitzgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 38.
Im selben ampt haben zugestrichelte Linie.
Ich mein damit Weinsberch das haußgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 39.
Lieber guntzs im, schaft in nit draußgestrichelte Linie.
Er hat ohn das dran min kindtheilgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 40.
Das eur beschirmpt sie euch nit feillgestrichelte Linie.
Dan wer kein klein erbtheil hat drangestrichelte Linie und Zeilenzählung: 41.
Sol mineß gutzs kein forthel hangestrichelte Linie.
Eur zinßtheil gib er drauß euch fortgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 42.
Sinß ampts hat er dan ein steit ortgestrichelte Linie.
Sol es mit noitbau jars zerengestrichelte Linie und Zeilenzählung: 44; sic.
Dem ganssen gesclecht zu erhengestrichelte Linie.
Selbst wonen drin off sin gesindtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 45.
Das sich da kochens underwindtgestrichelte Linie.
Diß hauß und hausfatter zur zeitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 46.
Erhalten euch in ewigkeitgestrichelte Linie.
Den namen Weinsberch eigentlichgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 47.
Eurs stams schilt und helmzeichen glichgestrichelte Linie.
Des wapens felt so weiß als snegestrichelte Linie und Zeilenzählung: 48.
Das biltniß drin swartz spar und klegestrichelte Linie.
Diß trift die agnaten eirst angestrichelte Linie und Zeilenzählung: 49.
Drumb laist sie ohn abgunst vorghansicgestrichelte Linie.
Der manssstam furt das wapen mergestrichelte Linie und Zeilenzählung: 50.
Wie im gepurt nach stams maneirgestrichelte Linie.
Die swerdtsidt geht der spilsidt vurgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 51.
Pillich geschicht das mit der churgestrichelte Linie.
Wan kein agnat das furte off weirgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 52.
Dan furt es stehtz sin nachfolgergestrichelte Linie.
Min erb sol laissen glidt zu glidtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 53.
Uffschriben wie nach ir mir sidtgestrichelte Linie.
Eur kinder und nachkomenheitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 54.
Umbstendiglich datum und zeitgestrichelte Linie.
Mit namen und zunamen clairgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 55.
Von urspronck jedes afkompst dargestrichelte Linie.
Wa stahe die platz siner gepurtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 56.
Der erzehung und wonongs ortgestrichelte Linie.
[94] Von jedes standt und handel meistgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 57.
Wie er sich darin hab beweistgestrichelte Linie.
Sin und das elterlich geschichtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 58.
Auch wa jeder begraben lichtgestrichelte Linie.
Jedes wirt ewich da gedachtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 59.
So sin memoria gemachtgestrichelte Linie.
Das man im ehr und gutzs nachredtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 60.
Ohn was zu gott hilft das gebetgestrichelte Linie.
Wan sulchs den encklen wirt bewustgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 61.
Das wirt in geben freudt und lustgestrichelte Linie.
Erlangten da her magschaft scheingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 63; sic.
Sunst wurt der balt vergessen seingestrichelte Linie.
Dem hausfatter ist ufferlachtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 64.
Wan ir im eur gebrechen clagtgestrichelte Linie.
Das er euch mittheil gutten rhatgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 65.
In nothen beista mit der thatgestrichelte Linie.
Eur narung, fleiss, ehr tugent laifgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 66.
Untugendt, schandt und laster straifgestrichelte Linie.
Vur schaden warn und ungemachgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 67.
Tuschen euch unfriden hin lachgestrichelte Linie.
Und reich dem armen freundt die hantgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 68.
Der irrendt werdt durch in ermantgestrichelte Linie.
Das er euch all fatterlich meingestrichelte Linie und Zeilenzählung: 69.
Und dhoin nach dem vermogen seingestrichelte Linie.
Ir sult im auch sin treu und holtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 70.
Und ubertragt in mit gedoltgestrichelte Linie.
Verhof wan sulchs inß wirck gestaltgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 72; sic.
Min gut und gebloit pleib ungespalgestrichelte Linie.
Das stamhauß wirt dar durch gezeirtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 73.
Ir nit besweirt dan all geeirtgestrichelte Linie.
Doch hab ich mit minß broders rhadtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 74.
Vor ab gedhain euch diß genadtgestrichelte Linie.
Das ir min suestern zur leibzuchtgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 75.
Der renth zum theil geneissen mogtgestrichelte Linie.
Eur kinder auch doch lenger nitgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 76.
Biß das ir all drei nit mehe sidtgestrichelte Linie.
Mit underscheidt nach mim befilgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 77.
Mit eigner handt im codicilgestrichelte Linie.
Der liebe godt spar euch gesontgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 78.
Datum Cronenberch da ich wontgestrichelte Linie.
Dusent funfhondert eitz vurwairgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 79.
Im achtundsevenzigsten jairgestrichelte Linie.
Octobris den zwenzigsten taghgestrichelte Linie und Zeilenzählung: 80.
Do diß rheimschrift an euch geschachgestrichelte Linie
 
Iterum valete.
Nach eitzbemeltem gereimten sendtbreif mineß lesten willens sol man sich gemeiß halten, edoch minem [94'] testament zu einer handt sampt dar uff gefolgtem declaration boich und codicillen ohn einigen abbruch. Zu urkunde der warheit hab ich, Herman von Weinsberch vorg., diß rheimschrift mit gedancken wist willen und eitz widderholt und abgeschriben und confirmeren es eitz gegenwortiglich.
Hermannus Weinsbergius lic. s.s..
 
Anno 1578 den 23 tag octob. uff s. severins tagh hat man ein gespreich oder capittel zwischen minem broder und siner hausfrawen einß und miner sustern Sibillen neben mir andertheilß angestalt und im hauß Weinsberch bestimpt, dar in jeder sin gebrech und waß er uber den andern zu clagen hett anzeigen sult und demselben als dan rhaidt und mittel finden wie dem zu thoin und zu rathen were.
Diß ist also zu komen. Dweil mir nuhe under unß drei gansser jar gemeinen disch und kostTilgung: vnder vnß; unterstricheltgehalten. Und dar zwischen sich nuhe und dan minß broders frawe und min suster Sibilla samen mit worten geirret, ein der ander dhoin und laissen nit gefallen hat, auch ein so wol alß die ander regeren wolt und derhalb nit wol kunnen uber ein komen, dan sich nuhe und dan gezanckt und allerlei reden und clagen gefoirt. Und ob wol min broder und ich der sachen einß gewesen, so hat doch sin hausfrawe im duck in den oren gelegen, glich wie mir min suster Sibilla auch in den oren gelegen. Und wirt jede wol es rhein vor irer dhur willen machen und ubel von der anderen verstain, wie man dan alle zeit so wol mit unverdreglichen frawen alß unverdreglichen mannen wirck findt, so ists hie auch zugangen, dan wie gotfruchtich, erlich, from und zuchtich sei zu beiden siethen waren, so waren sie doch nit gestalt wie die engeln, und hilten die wirck der leibten nit in allemTrennzeichen.
Waß nuhe die puncten waren dar umb der irthumb untstanden, die sullen balt hernach verstanden werden.
Wie nuhe prima octob. her an komen, daß unß gemein regnong sult gehalten werden, verweilt es sich biß uff sant gereonßtag den 10 octob., dan min broder hat die zit nit wol dan uff feirtage, dan er die ander tage im Fischkauffhauß moist sin. Alß er nuhe die regnong gethain, exposita und recepta, außgabe und inname verglicht waren, fragte er, wie man sich fort an halten wulte, sagte, suster Sibilla het sich horen laissen, sie wult allein haußhaltenn, deß sin frau und er wol zu freden weren, so het man nit so vil zu clagen wie biß her zu beschein were, dan wan daß nit geschein sulte, daß man fridlich kunt samen haußhalten, so were ein jeder beß vur sich selbst. Begerte dar uff bescheidt zu wissen, doch were es mit mir wol umb zu komen, uber daß zwaTilgungung: zu; unterstrichenfrawen in einem hauß sulten regeren. Were nit wol moglich. Minß broders frau war bei disser regnong nit. Min suster finge an von etlichen puncten, dar nit wol uff gehandlet mogt werden, minß broders frau were dan gegenwortigh, die bescheidt dar van kunth geben. Suster Sibilla clagte, min broder und sin frawe mit dem gesinde hilten alle samen, sie moist allet unrecht [95] haben, und die geringste sin. Ich nemeKorrigiert aus: memt; unterstricheltmichTilgung: nicht lesbar; unterstricheltirer auch nit hart an, wolt keinen undanck verdienenn. nuhe dacht ich, alles dings ist rhait, mir sin suster und broder samen, sulten mir unß scheiden, sult nit loblich sin, auch schedlich. Hetten mir drei jar samen umbgewert, so hetten mirß hin forter beß zu dhoin. Dieweil mir aber daß mal min gewaxß zu Weinsberch zapten und unmoissich waren, bestimpten mir dissen 23 tag, daß da jeder sin gebrech sult clagen und waß er wiste frei viß sagen. Da hetten mir unß dan den einen oder den anderen wegh zu verglichen, dar untgegen sult sich jeder parthei schicken. Alß nuhe min broder und sin hausfrau der sachen samen (wie pillich) einß waren, und die principale hauß und kosthelter waren, und min suster Sibilla meir zu Cronenberch bei mir uff ein gemach war, deß hauß mehe gebrauchte dan ireß hauß zum Thorn und sie auch nemanß zu dissem handel gebruchen kunth, hab ich mich irer moissen annemen und von allen gebrechen, handlen und rhaitsclagen. Dieweil aber vil puncten vorfielen, die ich nit alle behalten im heubt kunthe, so hab ich sie uffs papir angezeignet, damit nichtz vergessen, dan alles waß zur sachen nodich uff ein mail geroirt wurde, da mit nit teglich disputationes uffs neut infielen, dan zum fridden deinte nit vil und duck uffruppens. Dissen zittel hab ich vor unser memorial da gelesen. Und sin die stoiß irthumben und gebrechen, so miner suster clagen, zum theil auch minen broder, sin hausfraw, auch mich mit antraffen, dar begriffen und drauß zu vernemen. Ich hab nichtz noderß dan zanck aber von unwillen zu handlen. Dacht aber es moiß einß her auß, so mach man es gedencken und sich dar nach richten.
 
Gedenckzittel.
Es ist nit zu erachten, das broder und sin hausfrawe unser gemeiner haushaltung einigen schaden haben, dan balder nutz und forthel.
Dieweil sie vor hin alle zit zwa megde gehalten, der mir eitz eine allein uff 6 daller nach halten. Und dhoint in dannest iren besondern deinst zu irem besondern nutz, alß wan sei weinzappen, mit frensen und sidemachen, spinnen, nehen, der durren zu warten, mit senden ghain und stain. Dar gegen mir irer gar wenich besonder deinst gehatt, dan allein, daß eine magt abendtz mit miner suster in ir hauß sclaiffen ghet und nuhe nevlich angefangen, mir min bedde und Hermanß bedde zu machen.
So sparen sie auch bei gemeiner haußhaltung halb, holtz, kolen, brant, kertzen, beirfesser, budden, duppen, bessen, besonder der kertzen im keller und zappen, wie man weiß, vil mehe, auch bruloinß, sclachtenß und weß deß fillerlei vorfelt.
An unß haben sie kein unehr und boisse leer, dan gutte geselschaft und ansprache, so wol an unß alß mir an innen, da sunst ire einsamheit und swigen innen vil unlust, swarmoit, pfantasie und saur gesicht machte. Wie jeder dan spricht, broder sehe nit so frolich als er plach zu sehen, het ein zorniger gesigt.
Ires handelß und zappen der wein werden sie durch unß gar nit verhindert, dan balder befordert, dieweil [95'] min suster Sibille und ich mit dem weinzappen auch uffgezogen weren, denselben getriben vor unse heubter, daß mir innen dar in beiredich kunten sin.
 
Ob mir wol in irem geheurten hauß Weinsberch eissen, dar in, durch und ausgingen, in der kameren gespreich mit frembden hilten, uff den hof spacirden, so kunt in sulchs tuschn suster und broder nit vil schaden. Ich hulf doch mit besseren und zeiren, das gesinde untzege sich auch in irem abwesen etwas vur unß. Ich hett auch min funf daller haußzinß vor min anpart noch nehe von in gefordert. Mir gebrauchten deß putz nit vil besonder, dargegen putzsten mir auch zu ziten wasser vor daß gesinde.
Ob sie aber sprechen wulten, sie weren umb unsernt willen gefart nit so frei, umb gotzwillen zu geben, gutte frunde zu gast zu laden, sulchs weren mir in doch nit. Mir sin auch so gefart und nit frei, das schat unß zu beiden siden nit.
Daß sie auch vermeinten, mir hilten sie verdechtlich, alß weren nit fleissich und getrewe genoich, schriben zu vill uff oder daß sie beswirniß von der bestellung, martgangks, inkauff, regnong und boichhaltons hetten, sulcher argwon und bedencken were bei unß nit. Und ob wol min suster oder ich ein wort her oder dar zu gesagt, moist man tuschen den frunden nit so nau wigen und inß argst verstain. So man sich des martgangs und regnong beswirten, sult suster Sibilla und ich sie des untheben.
 
Uber min person und uber minen neiffen Herman gleubt ich nit, das man sich zu besweren hab. Mir haben noch nirgen uber geclagt. Ich bezale auch vor Herman eben so vill alß uber vur mich selbst wie die regnongen anzeigen werden. Und deint unnß dannest allen zu disch, da mit die megde unthaben werden. Sunst kunt er wol in der kuchen essen und sparen, wan das nutzer were.
Wa aber suster Sibilla zu zeiten wort machte, dar uff sagt sie, dieweil ir broder, noch sin hausfrawe, noch ire ander sustern keinen heller zu gut deden, dan ich ir wol forthel dede vor allen andern, so kunt sie es umb mines besten willen auch nit wol laissen ein wort zu sagen. Wiewol ich ir keinen befilch geben hett vor mich zu sprechn, daß kunth ich selbst wol dhoin, wan mir etwaß gebreicheTrennzeichen.
Hie moiß man gedencken, das sie nit uberflussigs hab, das sie ires heiligs gutz nit geneissen kan, daß sie nit bei irem man ist, das sich der unredlich mit ir anstelt, daß sie ir theil lantz zu Dormagen und deß hauß zum Schricht irß gefallens nit gebrauchen mach. Da her werde ir das heubt duck doll und werde ungedoltich. Sie gehoere broder so nach zu als mir. Er kunte ire ungedolt auch wol etwas helfen ubertragen, ire fruntlich sin, mit sanftem, redlichem, broderlichem bescheide, ir nit under augen faren, ir nit trotzen noch stour sin, nit im hauß sweigendt langs sie ghain alß were sie im gar frembt, da er ir doch nit geben oder forthel dhoin will.
 
Und sult broder, hausfrawe, suster Lisbet, dweil sie ihesuiters und volkomener sin wil, auch etwaß bekentlicher sin. Ein wort von ir vertragen. Der megde anbrengen nit so balde glauben zu stellen, sonder innen daß anbringen verbieten, da vil irthumbs viß untsteht. Und gedencken, das ir das gluck beß leiff, die handt im sack und gelde hett, mehe forthelß und willens hett, da suster Sibilla verlaissen und half arm were. Und folgen Ihesu nach wie Magdalena, die irer suster Marthen rede und wort gedultich vertrog, wie sant Peter [96] alß verleiß und Ihesu folgte, des sie nit dhoin durfte, und also daß crutz ein klein wenich nit wie sireneus helfen trageTrennzeichen.
Hin widder sult suster Sibilla auch ire gelegenheit ansehen, gedultich sin und hoffen, gedencken, ob sie der man und deß frunde verleissen, so hett sie doch troist und gehoichniß an unß, het auch erliche kleider, wonong und fridden, so gut essen alß mir selbst, wurde doch von nemanß gemant, gepant noch geschandt.
Ich mirck doch, daß mir zu allen siedenTilgung: wmenschen und unvolkomen sin, besonder die frawen, die clagen weinen und karmen gern, sin uffnemendt und karrich, faren auch uber disch und sunst zornich her auß oder swigen plat still. Und wiewol an beiden sustern mangel, so boldert doch suster Sibilla mehe und firt ungestummer her auß, stellt sich etwaß ungeschickter an. Suster Lisbet aber kanß beß verbergen und ist stiller darbei.
Ob auch suster Lisbeth sich dar uff verheiffe, daß sie sustern Sibillen wol frentzen zu wircken umb iren loin zugefoigt het ader auch zu spinnen geben, des weiß sie ir danck, waß sie ir widder zu deinst und nutz wist zu thoin wult nit gern underlaissen. Und gehoirt sich under frunden zu wol alß under frembden, ein dem andern ohn sinen schaden gutzs zu thoin.
Sult auch broder und sin haußfrau meinen. Ich kunte suster Sibillen ire clagen, sagen und ungedolt verpieten. Ich hett irer macht. Iha, daß ist, war wan sie mir folgen wult. Eben hab ichs macht wie bei minen andern sustern und brodern. Dan were ich wol ein gut regent, wan ich einß jeden boisse heubter, sinne, sitten, zorn und gebrechen kunth besseren. Nuhe kan ichs nit allein nit besseren oder keren, dan moiß es auch von ir neben minem schaden und unwillen dulden, umb deß willen, das sie min suster ist. Also dhoin auch ein ander, des suster sie ist, und helf sie ubertragen, alß der mehe gnaden und glucks hat alß sie. Sagt dan emanß, was darf ich des ich wil unverirret sin in minem hauß, so mogt ich auch sagen. Aber lieber, wa sol sie dan pliben, moist wol selbst kost halten und mehe unrawen machen und sich verderben. Spreich man dan da sehe sie zu. Da mit ist der sachen dan auch nit geholfen.
 
Den zanck betreffende, daß suster Sibilla clagt, ir werde die holtzleuff vor gesclossen. Und ir theil schantzen von Dormagen geweigert. Auch bezeigen sie hat suster Tringin bei sich gehat und damit holtz verbrant und eim alten weib, moen Merien, im conuent holtz geben.
Dar uff ist diß ire untschultdigungh. Sie hab in dissen drei jaren nit zwei hondert schantzn verbrant, mache nit ein kar schantzen an gelde, trag es nit einen gulden werdt in alles, mit ein wenich stempel oder scheider, sie moiß nuhe und dan Hermanß und Gotschalcks der jongen hoesen weschen, wult das nit gern in der kuchen dhoin. Ob sie dan zu seltmal in irem hauß ein schentzgin anlagte, wan deß zu thoin oder wan sie kranck were sich zu erquicken, so sparte sie es in gmeiner kuchen, wult die andern daTilgung: gnit gern iren stunde so gnau nit, dan vor hin sie der vorrhaidt von seligen motters holtz von ir, den jongen und mir und drien dheilen wie auch drei theil dormager elmen schantzen vor handen gewest. Der jongen theil mogt sie wol mit geneissen, den sie lappen und placken moist alß were sie ire motter. Sunst brenne sie von minem besonderen holtz uff Cronenbergh ligende, daß ich ir ange [96'] potten hab anzutasten und zu nemen waß sie bedarf. Des sie sich zu thoin besweir, dweil sie zum gemeinen holtz beregtiget sie. Broders sohn Peter kertzemecher hab in den drien jaren auch fil holtz, kollen, kertzen zu sinem ampt und wirck verbrant, dar uber sie nehe murmureirt hab. Auch hab sieTilgung: swol under ire trap des hauß etliche stempel gelacht, ein hesslich ort zu verbirgen. Die stempel pliben da unverbrant ligen, oben uff der leuffen hab sie irgen zwentzich schider ligen, daß mach emantz anpracht haben, danach sie die holtzleuff gesclossen worden. Moen Merien vorg. hab sie ein wenich speinger geben, bedarf irer zu zeiten. Hab auch min sterbhauß zu der Achterstraßn, dar die zum Hollender in an der pest gestorben, gelert und daß bedde gewant. Suster Lisbeth hab irer hilf an under Karbender an der beiß oder pest gebraucht und broder mitgetheilt. Nehemal hab sie suster Tringin holtz geben, dan derselben und moen Merien ein wenich beirß von irer kanten.
 
Das sie aber suster Tringin bei ir suster Sibillen in irem hauß zum Thorn gelitten hab, das sie umb der beider jongen und unser aller best willen geschein, wie man weiß, do sie iren willen mit den bedden und andern mehe sachen erlangt, wilch suster Sibilla doch allein inß wirck gestalt. Derhalb und umb gemeines besten willen, hett sie suster Tringin nit so baldt durfen verstossen, dar uber doch fast wort gefallen waren.
Auch hab suster Tringin wenich auß gemeiner kost genossen. Wan es suster Lisbet gefallen, hab sie ir ein wenich mitgetheilt und doch druber geclagt. Sunst ist die regnong und broitkirf vorhanden, waß suster Tringin dar tuschen mit spinnen verdeint und wa van sie mitler zit gelebt hab.
Ob man ir auch die dhurren hinden am Steinwech sontags zuscleisse, das sie zu Weinsberch nit inß hauß konne kommen, das mach suster Sibilla wol leiden. Beger auch nit dar durch zu ghain, wanne nemans drin ist. Daß sie aber dar durch ghae zu selt malen uff feirtage, geschehe dar umb, daß sie nit gern mit den nachparen, umb Cronenbergh wonhaft, so uff der straissen stain und sitzen, lang gespreich durf halten.
 
Es hab suster Sibillen wol ehezitz uhe und leide gethain, das Hadwich und Mertgin von Delfft und anderen frei zur kaubanck und zum keller den zu ganck gehat. Man gebe aber ein besonder auge uff sie mehe dan auff andern und man moge sie nit so wol in der kuchen dulden alß die anderen. Nemans visitere sie auch hinden in irem hausse oder kom nit zu ir alß were sie nitz wert.
 
Belangendt, daß suster Sibilla zu jar drei aimen schlecht beirs und diß jar zwa aimen beir in dem keller zu Cronenberch besonder hab ligen gehat. Kost jeder aim nit einen daller. Ob sie herman und Derich, min diener zu Cronenberch oder aber zu Weinsberch baussen zit drincken leufft glich auß andern drincken zu Weinsberch wanß in gelebt hab nitzs uff sich, kun es auch tuschen brodern und sustern so nau nit machen, ginge auch broder nit dan half aff. Wiewol ich nitz besonders nehe begert.
 
Es hat sich suster Sibilla auch wol hoeren laissen, sie wulte lieber besonder vur sich allein oder vur unß alle drei mit eim metgin leben, zum mart ghain und kochen. Suster Leisbet hat sich auch laissen [97] vernemen, sie und broder mogten es wol leidenn, begerten es auch, das sie sich deß versoigte. Hie kan ich ubel gleuben, das sie unser moede sin oder verdroß haben, dweil sie unser keinen heller schaden oder sunst einigen uberlast, der etwas zu beduden haben. Sult aber emantz clagen, das het ich zu thoin dan suster Sibilla und die zwein jongen gehoeren einem so nach zu alß dem andern. Ich bin nit mehe ir vormunder alß auch broder, unse motter selige hat sie unß beiden in irem dhoit bedde unß beiden theur und hoich befollen. Waß broder diß drei jar bei innen gethain, das mach er wissen zu sagen. Ich will aber anzeigen waß ich dar bei gethain hab.
Als nemlich miner sustern Sibillen hab ich diß drei jar den Thorn frei ohn haußzinß laissen bewonen. Het mir wol etwaß inkunnen bringen, da die hausheur eitz so theurTrennzeichenist. Ohn was ich drin verbaut und gezeirt hab und malen laissen, auch allerlei dar in geleint hab.
Anno 76 suster Sibilla, Herman und Gotschalck, jeder van in hat 33 daller ungeferlich verzert. Sin 99 daller ohn waß ich vor min person verthain. Dargegen hab ich von den drien 40 dall. gehat. Also resten mir daß eirste jar an innen 59 daller.
Anno 77 hat suster Sibilla einß, Gotschalck in der stat ist Derich komen anderßtheils und Herman dritten theils, jeder 41 daller verzert, daß macht 123 daller. Dar gegen hab ich 40 daller gehat, also rest mir diß jar 85 dall..
Anno 78 hat suster Sibilla und Herman jeder uber 33 daller verzert, Derich 12 dall. ungeferlich dan es quam hin wechTilgung: vnd, durchgestrichenverzert und noch derich 3 richtz dall. geben, dan er hat Herman mit institueirt. Dargegen hab ich vor Herman 10 dall. und vor suster Sibilla 30 daller. Also rest mir diß jar 38 daller.
Summa also resten mir van dissen drien jaren an innen ohn den Thorn und ander verlech 200 daller.
Und da mich disse nit gehat hetten, solt in ubel gangen sin. So hab ich die drei jar auch von minem theil haußzinß nichtz bekomen. Ich hab auch alle jarß besonder der magt Lisbet funf gl. loin geben. Also sucht man, waß ich darbei gethain ohn waß ich den drien noch geschenckt.
 
Daß man aber sprechen mogt, ich moist doch einen knecht oder magt samen oder besonder haben. Ich sage, des bedurfte ich auch dergestalt stedich nit, wuste des wol reitlicher zuzukomen wie andern, die sich recken nach irer decken und in den dingen rhait zu finden wissen. Iha, wan ich gesinde moist haben, so mogt man auch sagen, ist moist ein frawe haben, die ich fillicht miner gelegenheit nach auch mit gutter, inkompst und forthel mogt haben. Ob das aber des hauß nutz were, gib ich jedem zu bedencken. Nuhe setz ich, Herman sie min knecht gewest, ich hett doch einen willen haben. Aber waß hab ich deinst an Herman, den ich plat sineß studii und bursen warten laß, den ich wecken und im mit dienen. So moiß ich doch disses besondern deinst so hoich alß vor mich selbst bezalen. Der beider megt halt ich ein ganße uff sex daller nach wan ich die dar zu lecht.
Also halte ich zwei gesinde und hab keinen besonderen deinst oder nutz van innen. Broder aber hat zwei gesinde. Die im besondern nutz doint. Wan emanß [97'] an minem hauß klappert oder schelt, moiß ich selbst die dheur offnen wie ungelegen es mir ist. SusterTilgung: sieSibilla sagt, hie moiß man irer gnaden leben.
Wie nuhe dissem gebrech des besondern deinst uff unser seithen zu rathen sie, hat man zu bedencken, wie die glicheit ein motter deß fridens zu treffen.
 
Wieters will sich suster Sibilla untschuldigen, sie trag oder sage nitzs auß dem hauß. Desglichen wil suster Lisbeth auch thoin. Ob nuhe emanß dar an schuldich, der mach sich deß miden.
Das gesinde were auch zu ermanen, daß sie horten und segen. Auch nit horten und nitTilgung: gesegen. Nit anbrechten, daß unwillen machte, dan dar in behut weren, sult zum friden nit undeinlich sin. Nemanß sult sie auch uber den anderen außholen noch von in etwaß erfharen. Es treif dan schande oder schaden an. und leist sich suster Sibilla beduncken, die megde wulten oder moisten uff ein siede mehe hangen dan uff die andere. Dieweil suster Sibilla dan von nemans vil gehoichniß hat, wie sie sich beclagt, moiß ich ir nit gantz abstain. Scleislich hat man heir auß zu spurren, daß die gmein haußhaltung wol etwas beswirlich doch iren forthel dar gegen hat, daß sie auch broder und siner hausfrawen nit schedlich oder uberlestich, dan wan die besonder haußhaltung innen nutzer sin sulte, so kunth sie unß auch nutzer sin, daß ich bei mir noch nit verstain kan.
Dieweil aber die gmein haußhaltung bei unß etwaß besonderß ist und erlich eracht so broderlich und fruntlich samen zu leben, so hat man zu beiden sieten da hin zu sehen, daß jeder clagloiß plibe und friden underhalten werden. Und hat man nuhe drei jar kunnen gemein hauß halten, ehe man gewist, waß druff ginge und wa der stoiß were, so kan es hin forter mit gottes gnaden nach der erfarenheit beß darmit umbweren.
Finis.
 
Alß ich nuhe dissen gedenckzittel auffgelesen und hie und da etwaß montlich erkleirt, hat daß minen broder und sin hausfrawe wol etwaß unlustich gemacht. Dieweil sie villicht die unschuldigung etwaß pillich eracht und auff gutten reden stain. Auch villicht bei sich bekennen moisten, daß sie keinen schaden dar von hatten, dan daß ich den moisten last troge. Haben sie doch hie und da ir beswirniß etlicher maissen angezogen. Alß sie moisten dannest sorg tragen, daß die maltziden zu rechter vren gehalten und die kost fertigh were. Ich furte auch die leuth in die kamer und hof zu Weinsberch, die den tag duck zu mir quemen, daß sie der nit so frei brauchen mochten. Jetz eiß man in der kamer, stoben, haiff, sunst kunten sie wol stillich in der kuchen am kleinen dischgin essen. So kunten sie sich auch eitz mit einer magt wol behelfen, da sie eitz 12 dall. vor die ander moisten geben. Item twelen linenwirck und ander haußrade deden sie darzu, versclisse in. Ich hoiffe der jongen renth uff und het ir angetheilt haußrat ingedoim und anders zu mir genomen, im nirgens von gesagt. Wan sie allein weren, durften sie nit so wol anrichten, auch sperlicher leben, hetten auch sich mit nemanß zu irren, [98] noch zu disputeren und derglichen. Aber dieweil ire clagt oder gegenclagt ob zum theil abgelennt, so haben sie doch alle wenich besweirniß uff sich. Dan so bequeim hat man die rechte zit und stunde zu halten alß im ungewissen, broder moist doch auch sin vre halten inß kauffhauß zu ghain, wan sie etwaß zu schaffen, kunten mir wol warten oder vor unß anrichten und essen. Ob wol frembden mich anspreichen mit den ich nit lang in der kamer plib, were wenich beswirniß. Wan sie drin weren, wust ich mich des zu miden. Uff dem hof het nemans zu thoin dan da lucht zu raffen. Ein klein dischgin und ein groiß dischs ist scheir ein dinck, min diener troge doch uff. Sie hetten alle zit zwei gesinde gehalten, kunten mit einem nit umb weren, wan sie handlen wulten. Mines linenwircks und haußraidtz brauch man mit, magh wol liden. Der jonghen renth hab ich nehe untf., behalt broder vur die kost. Ir ingedhoim wart wol zu Cronenberch gesatzt, broder het daß sin selbst in der dheilung besonder moissen setzenn. Suster Sibilla het ir hauß am meisten darmit gezeirt.
Ob schoin nuhe und dan disputert und wort gebraucht worde, ginge doch stil zu. Suster und broder irreten sich auch wol etwas.
Wie nuhe allerlei geredt wart und villicht vil dings dar zwissen bedacht und uberlacht, ist man doch der sachen balde einich worden, das man gmein kost halten und dhoin sult wie biß her zu beschein. Und wart widder gutt. Do sagt broder,Trennzeichendweil es dan fritag jovis were, so wult er hin ghain und einen aissen gelten, wie dan geschach. Und galt einen umb 27 dall. uff dem Dhomhoff, der sines geldes seir wol wert was.
 
Alß diß vorg. capittel under unß vieren zu Weinßberch in der camern allein vißgericht waß, ginck ich zu Cronenberch oben uff minen sal spacern, uberlacht bei mir, daß jenich waß vurgelauffen wie dan zu geschein pflegt. In dem kompt min suster Sibilla zu mir hin uff und undsic!redt mit mir auch nach aller noitturft derselben handlong. Und fengt darnach mit mir an zu reden. Und begert, ich wult ir die leibrenth zustellen, da von mir unsern vertrag vorlangs uffgericht. Ich sagt, sie hett doch wol in der regnong verstanden, daß die ingerechent were, das mir 33 daller von irentwegen zugerechent, dar in were die leibrent komen. Da fragte sie, wa van sie dan etwaß neben der kost sult haben alß vor hoesen schoin, leiff, leidt und anders. Ich sagt, sie sege, daß ich allen last, den motter selich nachgelaissen, allein troge, wie ich vor sie und die jongen in den drei jarn 200 daller getrogen hett. Es fiele mir zu swar, min gewin und narung were nit so groiß. Wan sie beß beibracht, sult mirß nit so nau stain. Andern deden nichtzs dar bei, so moist sie mich nit so hart beswern.
Do sagt ich ferners, sie sult bei suster Marien ire funf daller leifrenten uffheben, mogt ich liden biß uff weiteren bescheidt. Sie sagt, ich moist doch ein magt halten, so sult ich sie der kost erlichten und dencken, off ich die allein hilt. Ich sacht, ich moist mich nach minem geringen inkomens schicken, daß ich nit zu ruck zerte in daß heubt gutt, dar vur wult ich mich gern hutten, die inkompst wult ich gern wagen. Wie mir die vorige capittulation noch im heubt lach und ich nit so balde in irem vornemen folgte. Wart sie gar heffich heftichsic!und ungestumb mit weinen und schreien, leufft van mir uff die stoiffen zu Cronenberch, macht da sulich [98'] lauth und groiß karmen und hevlen, alß were ir leib, leben, ehr und gut dran gelegen, daß mich besorgte, die nachparen, so es ohn zweiffel horten, sulten dencken, ich het sie gesclagen oder morden willen. Also daß ich zu Weinsbergh ginge und deß ungeburlichen unsidtlichen handelß nit mehe durf hoeren. Darnach leif sie in meiner suster hauß zum Lewen, warf da die heuck von sich, stalt sich an alß were sie unsinnich gewest. Die kinder waren in miner suster abwesen alle erschreckt, wusten nit, waß daß uff sich hatte, schickten nach irer motter, do die quam, wart sie etwaß gestilt. Und hab nit gewist, daß min suster Sibilla so unmaneirlich sich stelte, wan sie iren willen nit glich uberkompt. Deß dings mir vil min tage begegnet ist. Wiewol sie sich mit mir und ich mich mit ir sonderlich nit geirret. Und nevlich bei minem broder und siner frawen vil vor sie gestritten. Verdrauß mich gar seir ire ungestummicheit. Nam mich zornß an. Wolt ir an etlichen tagen nit vil zusprechen, damit sie sich sulchs mehe meiden sult. Dan ob es einem nit aller dingen nach sinem willen ginge, moist man dannest sich leiden. Ich verstondt es auch, alß het sie mich dringen willen. Sie wolt, ich sult ir quitschelden, was ich ir verlacht het. Ich sagt, sie sult nit sorgen, ich wult ir nit heischen, biß sie es wol bezalen kunth. Sie woltzs gewiß sin. Ich wult es so im ungewissen laissen stain, durft oder moist ir auch nit eben quidtslain, daß ich zu thoin nit schuldich waß. Ob sie sich fillicht beduncken leiß, sie deinten mir mit recken und langen nehen und bestellen, daß ist war, so deinte ich ir auch in gerichtzsachen und das sie bei behaltentemem gut mogt bliben und gab auch vur sie gelt außTrennzeichen.
Wie nuhe min broder mit dem aissen vom Dhomhof zu hauß komen und sin hausfrawe viß der kirchen und gehoirt, da mir vur hinTilgung: sysamen gegen sie gehalten und eitz under unß irrich und uneinß weren, ohn zweiffel werden sie deß heimlich gelacht haben in ire faust. Darnach waren mir drei frolich mit dem wolgerachten aissen. Aber suster Sibill bleib etliche maltzit vom dischs, mogt sich villicht schamen der ungestommigheit, do sie bei sich selber quam. Sunst ist sei fein, siddich, manerlich und frolich, wan sie gut ist. Wan sie aber unlustich ist, hett sie ubel mittel und stelt sich schamper an. Ich wolt wol, daß sie das nit an sich het, wan sie kaltsinnich were, daß sult ir wunder wol anstain, aber sie ist heftich zornich, ist doch balde mit ir gescheit.
Diß schreib ich, wie sich brodere und sustern samen in einem hauß halten, wie alt sie sin, so felt irtum vor. Mir haben alle gein kinder und haben stoiß. Wie sult es zugain, wan wir kinder hetten und in einem hauß wonten. Und ob die communio und gemeinschaft zum theil und zwischen etlichen wol fein und loblich ist, so ist sie doch beswirlich zu erhalten, da von ich uff ein ander zit und platz, wa es got geleibt, meldong thoin wilSchlusszeichen.
 
Anno 1578 den 28 octob. ist widder ein tag zu Weinsberch von miner susteren Marien angestalt, zwischen miner sustern Sibillen und [99] mir gutlich und fruntlich zu handlen. Dar ist nemanß mehe dan min broder, sin hausfrawe, min susteren Maria und Sibilla und ich under unnß funfen bei gewest.
Und dieweil min suster Sibilla sich heftich beclagt, sie kunne jarlichs zur noit mit dem iren nit umbweren, moist zuruck zeren und in scholt fallen, ire sustern brodere hetten gut sagen, hetten ein hinkomen und gnoich, nemans wult bei ire etwaß dhoinTrennzeichenman wult zu Dormagen nit mit ire daß landt dheilen, daß sie daß zum deursten verkeufft und gelt rent drumb gulte und mehe dan dubbel jarß dar von genusseTrennzeichen.
Man sclusse sie auch zu Dormagen mit dem bawwirck des landes auß, daß man iren beiden sustern allein zuleisseTrennzeichen.
Man wult ire auch nit gestatten, selbst zu kochen, vur sich zu essen und leben, da mit sie etwaß ersparen mogtTrennzeichen.
Begert, man wult ire darin behilflich sin.
Dar uff wart gesagt, sie sult zu friden sin und hoffen, sie het immer biß her zu mit ehren umb gewert, nemanß uberfeile sieTrennzeichen.
Der schricht mogt einß verkaufft werden, daß sie deß heilichs gut dan gneissen mogtTrennzeichen.
Sei hett es besser dan ir beide sustern, alle hetten sie wat, so hetten sie kein narong, hetten vill kinder, da sie gein kinder hetteTilgung: teTrennzeichen.
Ire broder moisten auch swerlich haußhalten und vil last hetten, es worde mit ir beßTilgung: bwerdenTrennzeichen.
Sult daß gut zu Dormagen zersplissen werden, das were nit so erlich loblich und nutz, es mogt auch unrhait drauß untstahenTrennzeichenwult sie aber daß lant zu Dormagen mit helfen bauwen und gewinnen, sprachen ire broder, dem wulten sie nit zu widder sin. Vor sich begerten sie des nit, wulten so vil unrawen nit haben vor sich noch vor die jongenTrennzeichen.
Daß sie auch vor sich allein kochen und essen sult, kunt sie ohn ein metgin nit außrichten, wurde vill mehe kosten, machte vil unmoissen und das gesinde wurde sich under ein irren, dar auß zanck untstain mogtTrennzeichen.
Ich, Herman, begerte sulches kochenß, suddeleien und unrast in minem hauß gar nit, were loblicher und nutzer fort an gemeinen dischs und kost zu haltenTrennzeichen.
Also ware min broder und sin hausfrawe, auch min suster Maria al drei uff miner suster Sibillen seiden. Sagten, ich sult gedencken, ich moist doch ein magt und jongen haben und damit den anderen zu gut komennTrennzeichen.
Ich sacht, daß leiß sich wol dhoin, wan ich mogt jarlich zukomen begert nitz zu erobern, allein daß ich das heubt gut nit durft swechen. Aber es fiele mir allerlei beswirniß vor, daß ich es nit kunth beibringenTrennzeichen.
Sult ich den last von Sibillen und den jongen, wilchen motter nachgelaissen, allein tragen, feile mir zu swair. Andern sulten mir mit helfen. Min broder moist doch auch gesinde halten und hett mehe verdeinstes und inkomenß eitz zur zit alß ich hettTrennzeichen.
Ich moist auch Sibilln die leibrenth jarß geben. Dargegen sie sagten, so gewonne ich diß gruntgelt. Ich sagt, wem gewinne ich es vor, dweil ich gein kinder hab, wie min suster Maria die es vor ire kinder gewint, ich moist es dannest vor min leib jar visgeben und untrathen. Wolt min broder in min stat stain, ich wultz im gerne gunnen, des er nit dhoin wolt. Solt ich nuhe wichen oder wenden, ich moist nachlaissen. Wolten profors ich moist den laist einer magt und knecht tragen und sustere Sibillam dar in untheben. Sie sult mir jars vur die kost nit mehe geben alß ir antheil pachts zu Dormagen, schatzten daß uff veir malder jars. Item ire funf dall. haußzinß [99'] am hauß WeinsberchTrennzeichen. Item ire funf dall. fharen am hauß Brunßberch under Kestern, die bedber bezaltTrennzeichen. Item ire funf daller am zoll Andernach sampt irem sesten theil von funf dallern daselbstTrennzeichen. Wilches alle sie uff 24 daller jarß gesclagen haben. Weiterß sult ich vor suster Sibille kost nit haben. Und sult ir dan jarlichs ire funf dall. leibrenthen in die handtTilgung: gegeben. Suster Mariæ wult ire auch ire funf daller leibrenth in die hant geben, so hett sie dan ohn die kost 10 dall. jarß, mogt auch darneben spinnen und wat mehe gewinnen. Wiewol zu Dormagen noch schatz und sunst unkosten druff gingen, wan ich dan die 5 leibrent außgebe, so behilt ich nit 16 oder 18 daller vor ire kost und wurde mir dannest jarß tuschen 30 und 40 daller vor sie gerechent. Wieterß wart hergegen gesagt, deß sult suster Sibilla uff die deilong und deß verkauffen zu Dormagen nit mehe anhalten noch daruber clagen wie sie ingewilligt. Auch hat sie uff den vorrhaidt an fleischs, speck, beir, ander kost mir zu gut verzeigen.
Und dweil min broder nitz bei sustern Sibillen thoin wult, sonder ich sult seligen motters nachgelaissn last allein tragen.
Hab ich dasselb umb friden und best willen sulches auff diß lauffendt angefangen jar allein, doch sonder minen frienTilgung: nicht lesbarwillen, halb dar zu gedrongen, ingewilligt, mich dar zwischen weiters zu bedencken.
Und gibt mich wonder, daß man mich so hart nodigt, dweil sie deß mines geneissen mogen, ich aber des iren nitz oder wenich, da sie doch sehen und spurren, das ich nit ein erlich kleidt jarß kan ersparren, noch etwas erobern und moiß minem leib abbrechen wil ich daß heubt gut saluern. Min suster Sibilla sagt wol, min broder ist sinß guts gein her. Meint mich. Iha, ich weirß wol ein her, wan ichs im grunde antasten wult, waß sult ich aber dan nachlaissenTrennzeichen.
Es hat miner suster Marien auch allerlei bedencken gemacht, daß ich miner sustern Sibillen nit wult umb min verlech ir lebtag oder biß sie es beß vermogt manen und auch nit quidt sclain. Sagt, ich het dar in ein bedencken. Iha, sprach ich, wan sie rast hat, waß darf ich ir schencken, daß sie an andere prengen wurt, daß will ich selbst vißrichten nach minem willen deß sol nach irem willen nit geschein. Diß lagh ir im sinne. Aber wie es eitz spade wart, scheden mir uff den vorg. abscheidt von ein andern.
 
Anno 1578 den 29 octob. hab ich sustern Sibilln dem vorigen abscheidt gemeiß ire 5 dall. leibrenth bezalt. War der eirste termin remigii anno 78 diß jarß verfallen.
 
Anno 1578 den 30 octob. hab ich m. Christoffel Leiendecker Cronenberch, Vuylappel, den Thorn und die heusser in der Achterstrassen zu decken ver dingt vor 8 gulden current undTilgung: daddan alle gereitschaft. Diß verdingniß hab ich nit mehe verfolgt. Mich ducht, es ginge lantzem zu, pliben nit darbei, wulten jedem helfen. M. Jaspar waß uff Weinsberch in septembri, wolt mir do nit helfen, do er doch bei der handt waß, derhalb moist ich noitzhalber mich verandern im winter.
 
[100] Anno 1578 den 1 novemb. uff allerhilligen ist die memoria Sophie Korthn, miner lieber mottern, gehalten worden. Also min broder, min swager Johan von Dutz, min suestern Maria, Catharin, Sibilla und ich sin in der vespern und vigilien zu Carmeliten an miner eltern graf in sant Joseph capellen gewest, da gebet und mit dem weiwasser umbgangen.
Min broder hat ein waßkertz den abent und andern vormittage uff dem grabe gehat. Von dannen sin mir alle sex zu Weinsberch gangen. Da hat min broder vor den alten daller, so er von der bonde uff dem Schandert alß inwoner bekompt, ein gutte maltzit mit fischwirck angericht und gutten firnen und neuwen wein geschenckt. Ich auch 2 quarten raitzwinß und 1 quart anderß wichelhoiffers da zu geben und unß frolich gemacht. Er het nit so vil durfen dhoin, wults aber dhoin, alß mich dunckt, umb der magt Lisbethn willen, wilcher motter die weide zu gutte kauff gepacht hatte, zu behoif irer motter, der man gunstich waß, uff daß gnog geschege.
Ich hab auch dri kertzn uffsatzst, uff allerhilligen tag in der vigilien und aller selen tag, biß die leste miß viß ist. Ein waxkertz s. Jacob under den Torn uff miner hausfrauwen Weisginß graff, und ein uff Pauli von Cuba graff, die dritte zu Carmeliten uff das grab Bernhardi von Reimbach. Uff meiner hergin und freuwen graf sant Jacob durften mir kein kertze setzen, daß beluchter her Ludtgerus Hersbach sigler von wegen siner motter und bruder diß jar.
Aller selen tag den mittag bin ich zu Carmeliten den mittag essen gewest, da ein raitzeichn verzert wie gebreuchlich.
 
Anno 1578 den 4 novemb. bin ich in der Dranckgassen uff dem heilichsscleissen zwischen minem swager, dem licentiaten Brunone Bingio, und Odilien Gewers von Clotten den abendt gewest. Min suster Maria war dar mit iren dochtern, den bleib ich zu leiff, da biß sie zu hauß sulten gain. Also dantzst ich mit und herde daß biß den morgen zu 4 vren.
 
Anno 1578 den 8 novemb. ist min broder Gotschalck alß der gesworen und mit mines broder Christians sohn Herman alß untfangender handt zu Dormagen gezogen. Den 9 novemb. uff sontag vor martini das geding zu Mertinßhoiffen besessen, da joncker Schal von Nederberge meinen broder nach den anderen lang bei sich behalten und tracteirt. Broder hat im da ein rhaitzeichen geschenckt und ist s. mertinß abendt widder zu hauß komen.
 
Anno 1578 den 8 novemb. hab ich l. Casparo Eller, decano Cuniberti, ein breifgin geschriben und gar fleissich gepetten und solliciteirt und angehalten, daß in miner sachen gegen Agneiß Wolfs geschein mogte, waß rechtens, dweil die dubia schoin resolueirt weren.
Dar uff schreib er mir den 10 novemb., ich sult durch mich oder andere bei den assessoribus anhalten, daß sie samen de fundamentis et rationibus in dubiorum resolutione adductis conferendis quemen. Er were fertich. Allein sult ich in wissen laissen, wan die [100'] andern folgen wulten. Demnach hab ich d. Schencken angesprochen und l. Meddendorpium, wilchen der 18 _ novemb. den morgen zu 9 vren gefallen inß dechens hauß Cuniberti zu erscheinen, wilches ich dem dechen den 13 novemb. widder zu geschriben und verheischen, dar uff fleissich zu dringen, daß der tag geleistet werdeSchlusszeichen.
 
Anno 1578 den 9 novemb. haben die kirchmeister und achten sant Jacob befollen, ein eidtboich uffzurichten, das man stedich bei der handt mogt haben, dar in alle eide stunden.
Desglichen zwei quitancie boicher, vor die kirchmeister ein und vur die provisoren der armen ein besonder. Daß vorige gmein quotancienboich war schir aller fol.
Min broder und ich haben sulch wirck an unß genomen zu verschaffen.
 
Anno 1578 den 13 novemb. den vormittag, wie min broder uber den Bottermart ginge zum kauffhus, wart holtz an eim hauß uff die leuff getreckt und eß schauß ein kluppelholtz viß, feile von oben hart neben minen broder. Und wanß geracht het, sult es in dhoit gefallen haben.
 
Anno 1578 den 14 novembris uff fritagh den nachmittag ist min swager Johan von Deutz von minem broder auß dem Fischkauffhauß zu mir komen und gesprochen, er und sin swegerinne min suster Maria weren des einß, daß die erbtheilung geschein sulte. Und scloich vor, meinendt, dieweil unser sex weren, so sult man daß hauß Weinsberch drien zu theilen und das erbgut zu Dormagen auch drien zutheilen. Man mogt innen beiden die zwein jongen oder suster Sibillam zugeben wie man wulte, wilchen dan daß gut zu Dormagen zu fiele, mogten ir best dar mit dhoin.
Diß ginge im so wat strack af ohn einich vorrede. Und kunth mich nit berichten, wa sulches so eilens her queim, des ich nehe rede gehoirt noch mich versehen hatte, dan man in der voriger dielung diß lange nit zu theilen und besonder dweil sie nit gern gesehen, daß suster Sibilla zu Dormagen abtheilen und verkauffen sulte.
Uff disses unversehn vortragen hab ich in der eil geantwort, ich moist bekennen daß man widder sinen willen nit in der gemeinschaft durft pliben sitzen sonder dheilen moist, wan man da von nit wult abstain. Nuhe moist man sich erinnern, wie man daß hauß Weinsberch minem broder zwelf stracker jaren ohn einich uffsagen hett vermeit, der hett sunst wol in minderm zinß zum Kluppel uff der Hoeportzen kunnen pleiben, wan man im die zeit nit hett halten willen. Er het an Weinsberch noch acht oder neun jar. Ich hab sorgh, er wirt von siner medong nit abstain. Mir ist auch dran gelegen, daß die medong gehalten werde, dweil ich anders von minem hauß Cronenberch deß putz und hofs nit untrathen kan, deß ich mit minem broder einß were und derhalb unbestat pliben sitzen. Derhalb wurde ich in siner medong nit zu widder sin, so lange sin jaren nit umbweren. Waß hulf dan [101] die dheilong, wan daß hauß so vil jaren minem broder moist pliben. Doch sagt ich, die sach wult ich in ein bedencken nemen und mit minem broder dar auß sprechen biß uff ein andermal. Dieweil er aber sagt, er hett minem broder dar von gesagt, queim glich von im und dweil er noch uff siner meinong etwaß bleib stain, wart ich in mir selbst zornich und sagt, wa dan die dheilung moist vor sich ghain, deß ich noch zur zit nit gleuben kan. Wolan, der deß dan ein ursach sin wurde, sol wissen, waß mir dan zu getheilt wirt von dem und von anderm, daß er deß nit einen heller geneissen sol.
Wie ich im weiterß keinen bescheidt wolt geben, scheden mir kalt van ein andern. Ohn zwivel wirt er daß miner sustern Marien und siner frawen, miner sustern Catharinen, angezeigt haben.
Alß min broder den abent zu hauß quam, sagt ich im, waß mir vorkomen und waß bescheides ich geben het. Er sagt, derglichen het er im auch vurgehalten. Aber min broder wolt proforß sin meidtjaren inhalt sines meitzittelß strack auß gehalten haben. Kunten unß auch nit bedencken, waß diß uff sich hetten. Dachten allerlei. Ich meint, min suster Sibilla, dweil sie zornich uber mich gewesen, het diß angericht. Min broder aber leiß sich beduncken, unß suster Marie het da mit etwas im sinne, worde das inß wirck gestalt haben.
 
Anno 1578 den 15 novemb. bin ich uff der rentkamer gewest, min zapzinß vom roden wein 1,5 aim bezalt, dan 2,5 aim minß gewax in Coln waren frei, auch 5 rad. gl. untf. die mir anno 76 christi von der lester rheinmeisterschaft verfallen waren.
 
A. 1578 den 15. novembrisAm 19. November. (Isselt: Historia S. 625 nach Bor I. S. 1004 am 20. November.)sol Deventer von denen, so darvor lagen, ingenomen sin, dan die darin lagen, haben es umb allerlei mangel willen uffgegeben, beheltlich leibs und gut(s) und sin daraus gezogen. Waren dutzsche knecht, welche in des konink(s) von Hispanien namen etlich jar darin gelegen und kein gelt bekomen hatten. Also das die nederlendische Staten nühe die drei fluss oder strenge, die Wale, Leck und Isel, offen haben und der kaufman faren und fleissen mach, das vorhin verhindert wart, do es der von Alba und ander hispanische heub(t)leut zu Nimmagen, Arnhem und Deventer inhattenBd.3, S.21.
 
Anno 1578 den 16 novemb. haben die kirchmeister sant Jacob irem pastor her Lambert von Wiler sant annen miß, die er begert hat, plat abgesclagen, umb vermidung deß incorporerens und viß anderen ursachen vorhin vermeldt, darumb er seir ungedultich wart, uffstonde und viß dem sprechhauß leiff, mir moisten unß des getroisten.
 
Anno 1578 den 18 novemb. uff angesetzsten tagh ist der licentiat her Middendorpius uff miner seiten zu demTilgung: Cdechen Cuniberti komen zu confereren. Aber doctor Schenck, uff Agnesen siethen erwilt, ist außpliben, ohn daß er daß uffgekundigt hatte daß ich noch zu s. Cunibertz untbotte, sunst hetten sie vergeblich uff in gewartet, also bin ich dran.
 
[101'] Anno 1578 den 20 novemb. hat der probst Rynck und sin suster dem conuent Marien bethlehem die loisse von 1250 rad. gulden vom zoll Burick gethain. Minß broders frau und min suster Sibilla haben daß gelt untfangen, und mich gebitten umbzuhoren, das es widder angelacht wurde. Ich hat min dochter Engin und ander bewanten dar, moist in derwegen behilflich sin.
 
Anno 1578 den 21 novemb., presentationis mariæ, den nachmittag sin zu mir komen min beide sustern Maria und Catharin und gesagt sie hetten mit mir zu sprechen. Ich foirt sie in die kamer zu Weinsberch und fragt, waß in leib wereTrennzeichen.
Do finge min elste suster Marie an. Und sagt, innen weren etliche dingen vorkomen und hetten auch selbst allerlei gemirckt. Derhalben sie sich besorgten, da die erbdheilung nit vor sich ginge. Und mir veire, alß min broder Gotschalck, min suster Sibilla und ich selbst mogten under unß und mit unssers broder Christians kindern, die mir under henden hetten, unse dingen also machen und ordinern, das innen und iren kindern zu groissem nachtheil mogt reichen, mir mogten daß hauß Weinsberch und daß erbgut zu Dormagen inhalten, daß innen kunftiglich vil irthumbs drauß untstain kunte und des iren nit fro wurden. Mir weren kloick und die jongen mogten uffwassen und deß bericht werden innen widderstandt zu dhoin. Mit mehe gelichnissen, wie sie daß her und dar verdeckt wuste zu wenden. Mit beger, mir wulten in die dheilong verstainTrennzeichen.
Alß sie alles viß hatten, sagt ich, ob sie wol so einfeltich weren, daß sie gleubten, daß mirTilgung: sie; unterstrichenin an irem elterlichen patrimonial gut kunten schaden dhoin ohn iren willen verzigh oder ufftragt. Oder ob sie unß so unredlich hilten, daß mir am hertzen hetten, sie zu betrigen und umb daß ire zu prengen. Sie hetten her Christian und doctor Tilman, ire kinder, und ander gelerten und frunde, die ohn zweiffel uff ire sachen wol sehen wurden, daß nemanß unglich geschege. Sei trogen ein uberige sorghTrennzeichen.
Dar uff sagt min suster Catharin, alß die offen hertziger und nit so behut ist, sie wusten wol, daß mir vorhetten, daß unß gut bei den sohnen sult pliben, ehe es an die dochter sult komen, daß wult lanck werden und dat wer nit rechtTrennzeichen.
Dar uff sagt ich, liebe suster, wer wil dem anderen maiß oder ordnong setzen uber daß sien, deß er mechtich ist. Das kan man mit foegen nemanß weren. Nemanß hett sich auch uber daß mein zu bekommern. Und bitTilgung: bitt; unterstrichensclait das viß dem sinneTrennzeichen.
So vil nuhe die dheilung betrift, wie kan die neißlich und bequeim geschein, so lang die meitjarn am hauß nit umb noch auß sint. Min broder kan mit foegen nit dar uff verzeihen, dan er hat kein eigen hauß in Coln, alß ire beide schoene haussere hatt, so hab ich auch an Cronenberch nit bereif mit dem putz noch hoff, daß mir sunst daß hauß nit deinte zu bewonen. Umb disser gelegenheit bleib ich deste lieber unbestat, mit bestetniß mogt ich filligt wol zeirlicher wonong bekomen, aber waß furthelß were euch daß. So ist es auch loblich, daß der rechter sohne einer oder mehe [102] daß hauß bewonen, die es in ehren halten, dar zu ir teglich mogt komen, dan daß es frembden bewonten oder bequemen. Wan euch schoin daß hauß in der dheilung zufeile, so wurt irß doch villicht nit selbst behalten noch bewonen, dan ir hat hauser und vil heusser nemen vil bawes und sorg deß abbrennens. Wan dan eben die dheilung deß hauß gegen den hof sult geschein wie irß vorhat, so moist doch gelost werden. Und mogt euch daß loß nit bei ein foegen wie irß gern hett. Wan ir dan meint, irthumb zu vermeiden, mogt ir mitten in irthumb fallen. Die jongen mogten euch samen oder besonder hie in Coln oder zu Dormagen zu getheilt werden oder fallen. Die weren noch minderjarich und mogt damit irthumb haben. Oder Conradt Eck mogt euch zu fallen, das ir mit dem wirck fundt, so moist sich suster Tringin auch deß sterbfalß am hauß Weinsberch van thoit irß sohnß Conradtzs, wer wil deß irthumbs erwarten. Wan auch eben drei und drei samen getheilt wurden, waß hilf dan die dheilung, da jeder sin theil nit weiß. Ir wist daß nit mehe, dan die zwei erschaften sin daß hauß zu Coln und der hof zu Dormagen. Hetten mir der erbgutter sex, daß jeder ein besonder mogt haben, dan leiß es sich wol dhoin. Nuhe ist daß nit. Wil auch jemanß bedacht sin der erben ein alß daß hauß oder den hof an sich zu prengen, so moist er doch ander gutter dargegen verzeihen. Es were wolTilgung: derlicher und loblicher, daß man die zwei stuck und erben gemein hilt. Ich hett auch wol sonderliche gnoigden dar zu, so hett ein jeder sin theil und lust binnen und baussen Coln und wurde an keinem orde vißgemonstert. Dieweil auch daß hauß deilbar und daß erb zu Dormagen dheilbar, ob dan emantz sprechen wurde, ich will min dheil am hauß haben, auch min dheil am hof haben, meint ire, das im daß mit recht geweigert kunth werden. Und da daß geschein sulte, waß drauß folgen wurde. Von den jaren am hauß wirt min broder keinß wegs abstain, waß hilf dan daß zu theilen? Nitzs.TrennzeichenWol man ehe immer daß erbgut zu Dormagen dheilen, so mag man daruff bedacht sin. Ich wil mit broder drauß sprechen, sie mogen mit swager Dutz auch dar von sprechen, biß den andern tag, so ist Thoniß der halfman bescheiden, daß wirTilgung: nicht lesbardoch samen komen moissen, daß sie dan zitlicher umb 8 vren da wultenTilgung: sich; durchgestrichensin, so mogt man sich besprechn, ehe Thoniß queimTrennzeichen.
Alß ich minem broder darnach anzeigte, waß gehandelt were, und auch wie suster Catharin gesagt, sie wust woll, daß man die sohn den dochtern vorzehen wult, macht unß daß allerlei bedencken, wie sie an die wort komen were. Ob suster Sibill gelauffert und von unß etwaß verstanden. Oder ob sie heimlich in min schreifkamer und stoblin komen were und da im copienboich off sunst etwaß gelesen. Oder ob sie von den scheffen viß dem schrein hetten vernemen laissen. Oder ob es suster Marie doch (die kloick uff die dingen were) also uff daß bret geworfen und unß viß holen willen, daß mir selbst etwaß sulten gesagt haben. Deß alles kunten mir nit wissen.
 
[102'] hie ist zu wissen das, min drei susteren ehr und tugent same, frome, zuchtige, redliche und verstendige frauwen sin, alle wolberedt, die wol mit den leuthen kunnen conuerseren und sich wol halten mit frunden und nachparen.Ergänzung am Rand: Adam und erdrich.Sin auch gut haußhelterschen. Aber sie sin waß seir geir und nevlich und laissen nit gern etwas nach, dar zu sie berechtiget sint. Und soichen alle dingen scharfTrennzeichen.
Min suster Maria, wan die zornich wirt, dan geit sei stillich norren, schut daß heubt, ist seir kranck und kleinhertzich, macht nit vil geruchtzs, also deit sie auch in widderwertigen dingenTrennzeichen.
Min suster Catharin, wan die zornich wirt, so hat sie von jongs uff an sich gehat, daß sie im angesigt roit und weit wirt, schreit und heult, ist aber guthertzich, war ungedultich, ist aber bei irem manTrennzeichender ein haistich, zorniger, heftiger, sclainder mensch ist, van sant Vitz dantzs sagt, da bei sie gedult hat moissen leren,Trennzeichen.
Min suster Sibilla, wan die iren willen nit bekompt und erzurnet wirt, stellt sie wonder, beir und weisen an, mit hevlen, ungestum, boldern, zancken an, mehe dan die andern und kan irem zorn und widderwirtigkeit gar in der eil nit widder stant dhoin. Meint, sie wulle mit gewalt visrichten alß ein man, wilche den leuthen zu erkorfen dreuwenTrennzeichen.
Mir brodere sullen innen auch wol etwaß sclachten, wan wir zornich sin, und sin sunst auch nit ohn gebrechenTrennzeichen.
Mir haben unß alle undereinandern gar leib, sint unß fruntlich, troistlich, beireidich und uberauß getrewe. In noethen mirck ich nit, daß einer den andern ehe verlaissen hatt, dan wa einer dem ander mit rhaidt und dhait nutzs und forthel schaffen kunnen, hat er nit gelaissen. Also daß auch unser aller fiande und widderwertigen daß haben selbst bekennen moissen. Aber wan man etwas undereinandern zu dheilen gehatt, da hat man nitz nachgelaissen, ein jeder hat daß siene bei einem heller gehatt. Und hat gott sonderlich gefoigt, das unse motter selige so lange gelebt, daß mir nit zu dheilen mogten komen in den jongen jaren, das mir auch nit zu vil gehat zu dheilen, dan sint der dheilung hat man sich mehe geirret dan vor hin etzitz, wie dan eitz zu sehen und zu spurren ist, daß man in sulch misstrawen felt deß gutz halber, da doch am patrimoniall stockgut kein sorg ist. Iha, das man auch tragt und sich bekommert mit unß brodern, wa wir unß gut laissen werdenTrennzeichen.
Min suster Marie ist heir in versclagen, dan sie ist von den andern practiseirlicher und listiger, wult es doch kein wort haben. Min swager Dutz und suster Catharin sin einfeltiger und offenhertziger. Wie sie es meinen, so redden sie es auch da her. Min suster Sibilla swigt still dar zu, tragt sant Johan zu allen seithen tuschen unß, wirt doch nit aller dingen bei iren susteren verhaelen halten, was sie bei unß im hauß sicht, hoirt und vernimpt. Kan sich doch auch nit jeder zit mit iren sustern allerdingen verglichen, dan sie steit hart drauff, wilt mit [103] den anderen beiden sustern den hof zu Dormagen zur halfschit bawen, hoft da mit groissen nutz vißzu richten, daß ist den andern beiden und minem swager Dutz nit im sinne. Min broder und ich sint ir da in nit zu widder, dan es gilt unß gliche vil wan mir unsen pacht allein bekomen und der hof und lenderei in ehren gehalten wirtTrennzeichen.
Diß setze ich alles in diß boich mines alterdhombs, daß man kunftiglich auch wissen mogt, wan mir nit sint, was mir angetriben haben, do mir in leben gewest sin, daß es die kinder und enckeln mogen nachsage und lachen, daß mir menschen gewesen sin. In der hilliger schrift findt man fil, waß elter und kinder, suster und broder, jonck und alt, knecht und megde einß gegen daß ander angetriben. So mach ich es auch schriben. Ist daß zur leir und exempel geschriben, daß leir man heir auß auch. Ist gliche vil, war auß man leirt und gedenckt, daß boisse zu laissen und daß gut zu dhoin, dan waß unloblich an unß ist, wil ich nit loben, waß aber gut ist auch nit lastern.
 
Anno 1578 den 22 novemb. uff s. cecilien, einen feirtag, ist min swager Johan von Dutz, min suster Maria sampt miner sustern Sibillen einß und min broder Gotschalck und ich den morgen umb acht vren zu Weinsberch in die kamer samen komen. Min suster Catharin ist aber nit erschinen, dan auch spade leiß sie unß wissen, sie were uff der Hoeportzn zum Lewen, off mir da weren. Ob sie fillicht nit gern dar zu wolt komen, dieweil sie den tag zu vor von den sonen gesacht, oder off ir von miner suster Marien gerathen, daß sie nit da hin sult komen dweil sie mit innen hilt, weiß ich nitTrennzeichen.
Do hat swagerTilgung: vmbJohan von Dutz angefangen. Und gesagt, nachdem die dheilung noch nit bequeimlich geschein kont, so sulten mir in doch das gut zu Dormagen so lange verpachten alß min broder daß hauß Weinsberch innen hettTrennzeichen.
Min broder und ich namen unß bedencken einTilgung: zikurtze zit, und gaben vor, wir weren willich, mit innen derhalb einen vertrag uff zu richten, dar in gnogsam zu versorgen, das unse susteren, noch ire kinder, noch erben, noch keiner verkurtzst oder betrogen sult werden, dan das alles darin caveirt und versorgt wurde mit irem wissen und willen, waß sie duchten in zu aller versicherong nodich sin. Dar in sult auch der pachtung gewach geschein und waß unßer will und meinong darin were oder nit were begriffen werden.
Nachdem sie aber wisten, daß Thoni, der halfen van Dormagen, gegen dissen morgen bescheiden weren, mit im zu handeln und er schoin eitz im hauß were, wult zu sulcher handlong zit ghain. Und moisten die vor die handt nemen. Wa es in dan also gefallen wult, so wulten mir ein concept und untwerf eineß vertrag machen und innen daß zu stellen zu besigtigen, zu lengen und kurtzn, biß mir es wol einß wurden und das dan in ein form die recht und pillich were stellen. Es kunth aber in einem oder zweien monaten nit so wol geschein, dan ich noch mit etlichen gescheften beladen were, die ich eirst vißrichten moiste. Hette auch so groissen eil nitTrennzeichen.
Ich sagt auch vur min person, sie hetten sich nit zu bekommern, waß ich mit minem gut (dar zu sie nit beregtiget weren) dhoin wurde, das stunde zu got und minem frien willen. Wem es got gunnen wurde, dem sult es werden, derhalb were [103'] min bitt und beger, sie wulten umb daß mein unbekummert sin. Ich wurde wol dhoin, waß ich mit gutter foegen und pilligkeit dhoin sulte. Hie bei haben sie es pliben laissen und zu friden gewest, man sult zu gelegener zit das concept untwerpen und innen zustellen und unß dan verglichen, dan man moist mit Thonis handlen und quam mir wat kornß dan Swartzem da mit verhindern infiele.
 
Anno 1578 den 22 novemb. hat mir Wilhem von Meternich zu kleinen Vernich uff minen pacht von Swartzem 6 mald. roggen und 6 mald. zaiffern und 1 sester uff regnong geschickt. Ist ein gut man aber boiß bezaler, wie ich vermirck.
 
Anno 1578 den 22 novemb. uff sant cecilien tag waß Thonis Hannen, halfen van Dormagen, uff sinem angesatzsten tag erscheinen inß hauß Weinsberch. Das war also zukomen. Als Johan Goddenz son zu Dormagen von dem haif abgestanden war und der alt halfen Gordt Lenhartz des widder begert, hat man allerlei bedencken drin und derhalb besclossen, den hof selbst zu bauwen oder umb halfschit bauwen zu laissen. Min suster Marie stundt seir uff die meinong. Min broder und ich sagten, mir wulten und kunten unß der unmoissen nit beladen, drumb wart es miner sustern Marien und swager Johan von Dutz befollen, die sulten es in unser aller namen sich deß wircks underwinden. Die beforderten Thoniß Hannen, der es von unß allen annam, umb halfschit zu bawen mit allem beschide, wie der pachtzittel aufforet, 6 jar lanck zu halber zit uffzusagen. Min suster und swager vorbenent sulten es regeren und jedem von unß sin antheil pachtzs zustellen. Kunten sie vil nutz schaffen und etwaß dar mit erobern, daß sulten sie vor sich selber allein behalten. Als nuhe diß pachtung zwei oder drei jar gestanden, worden sie mit Thoniß uneinich und sagten, er het der winnong zu vil daß unß lenderei und hof dar durch verwarloist wurde, derhalb sie verursagt im die pachtung zu halber zit uffzusagen, wulten siner plat quidt sin, so holt im swager eirst waß, so gram wart er im nuhe, klagten bei unß heftich uber in. Mir sagten, von irer clagt sulten sie unß ein verzeigniß zu stellen, mir wulten es im vorhalten. Wa er sich dan nit wiste zu verantworten, so wulten mir in zu fallen, er moist dan eirst verhat werdenTrennzeichen.
Wie er nuhe dissen bestimpten tag gefolgt, wart im vurgehaltenErgänzung am Rand: Frag wa hus und geblode ewich samen befonden..
Zum eisten. Er foigte unß schaden zu, daß er die weiden am Kolck ohn befilch abgesneden und verkocht hettErgänzung am Rand: Durch min testament pliben sie samen..
Zum andern, daß er die lenderei nit fleissich noch wol gebaut, wie nachpar kundich istErgänzung am Rand: Allegationes supra..
Zum 3Korrigiert aus: 4 das er daß lant vol disteln und hoichelter leist wassen und die nit vißrottErgänzung am Rand: Von naturliche ursachen warumb gebloit und hus bei od. van ein komen..
Zum 4. daß er unß gut groin durch sin gesinde indsic!bewanten im felde leist absniden, daß ander mit ganssen blecher leist stelen verfaulen und von beisten zur tretten und schanden machen. Man sagt, er sult wissens dar von habenErgänzung am Rand: Boiß kan nit ewich sin..
Zum 5. die besserei antreffendt. Werde daß stroi und foderi von unsen haif verdragenErgänzung am Rand: Ermanong..
Zum 6 und van sinem haif neben dem unsen ligende. Werde nit ein gaffel mist uff unß landt gefuirtErgänzung am Rand: daß boiß lidet got nit..
Zum 7. Es werden auch gein beisten uff unsem hof gehalten, wie unß verheischn [104] ist.
Zum 8. waß schadens er unß mit schatz an potzen am grindel und derglichen wirt er nit laissen.
Zum 9 leist er die zeun alle baufellich werden.
Und wart im darnach angesagt, daß man umb deß willen nuhe fort an selber beisten uff den hof stellen wult und unß foeder uff unsem hof selber verfodern, auch die zeune selber laissen machen. Und da im gefiele, unß landt langer zu bauwen, so sult er es umb den halben saem bauwen, alß das bei andern nachparn gebreuchlich. Den garthen, den bongart und den newen kamp uff der ander siden van der gassen willen wir vor unse beisten zu unß nemen. Aber den kamp unden am dorp willen wir im wol laissen vor den pacht, dar vor er innen gehat mit dem bescheide, daß mir die zeun selber willen machen laissen, des sol er den loin und kost bezalen und sol sich geiner widden oder holtz dar in zu hauwen krudden. Auch sol er unß alle jarß, wan mir dreschen, van stundt an 1,5 mald. kornß und 1 mald. kornß gruntzpachtz, so es visgilt, van stundt an geben und den schatzheberen die 6 rad. alb., dieweil wir noch da sint. Und er sol unß landt wol bawen, daß es nit mit distelen, hoichelter und hondtzblomen verwoiste. So sal ers auch rein echten, daß es mallich erkennen moiß, das es wol gebaut ist. Er sol unß uff unß gesinnen unsen mist uff unß lant, daß mir im anzeigen werden foeren. Und sol unß jarß unß gut an das schorn oder schiff foeren. Auch unß prouiant und beir vom rhein in unß hauß foeren. Deß sol er gein jaren am hoif oder lande haben, also wan er sich nit recht helt, so sullen mir im den bawe uffzusagen macht habenTrennzeichen.
Alß disse meinonghe Thoniß vorgelesen und erkleirt, hat er sich filfeltich und scheir uff alle puncten und clagten understanden heftich zu vertagingen, etliche untschuldigung hat wol etwas artz gehat, etliche aber ubel geklencket. Er besweirten sich auch, daß man selbst beisten beistensic!halten und sin foeder selbst verfoedern wult. Weiterß sagt er, dieweil er nuhe den meisten laist mit der halfschit deß bawß gehat, vil drumb angelacht und sich dar zu gerust und schaden gehat, hoffet er nit, daß man in verwerpen wult. Mir hetten im wol den bau montlich verkundigt, auch richtlich uffgesagt, daß were im wol nit vil ehren, begerent, mir wolten daß triben, laissen waß pillich und leidlich were, daß wult er dhoinTrennzeichen.
Mir heischen in abwichen und nach gehabtem bedacht gesagt, daß es sorglich und geferlich were, sich alle tage zu verneuwen, waß man an dem einen schewete, funde man am andern. Und wart im gesagt, er sult sin bedencken nemen, dweil die halbzit noch nit aller umb were, waß im uff die leste puncten zu thoin oder zu laissen stunde, mir wulten es auch bedencken. Wir kunten im noch kein zÿt entlich zu sagen, dan mir were noch under unß nit untsclossen, ob wir daß landt dheilen oder noch lenger in der gemeinschaft also wulten verpleiben laissen. Und alß noch allerlei von dissen dingen geredt wart, auch der mittach vorhanden war, helten mir swager Johan von Dutz, suster Marie und Thoniß bei unß uff der maltzit. Min suster Catharin waß nit gefolgtTrennzeichen.
Hie moiß ich noch so vil zusetzen zu gedencken, daß sich min broder und ich beduncken laissen, das es nit so unbequeim oder unnutzlich were, dem hof umb die halfschit zu bauwe laissn, wan man es moissich were und gewarten kunte. So mogt man sich selbst bezalen, da die pechter sich vil klagen und inhalten. Auch wurden daß hauß, dacher [104'] und zeun beß underhalten. Aber swager Johan von Dutz wirt fast alt und ist haistich, deint allein nit dar zu. min suster Marie ist wol kaltsinnich und geschickt genoich dar zu, aber ist auch nit die starckste und vil uber lant zu lauffen ir deinlich, daß gesinde mogt ir auch nit allein pleiben. Min suster Sibilla hat gar gein gesinde, auch geinen verstant druff und wilt mit den andern instain, die irer nit begeren. Min broder und broderß kinder haben mit iren dingen zu dhoin, kunnen des nit warten. Mir ists gar nit gelegen, doch mach man es also ein zit lanck lauffen laissen und sehen, wa es hin auß wilt.
 
Anno 1578 den 23. novemb. uff sontag hat min broder und ich unß nichten, Cecilien Koppenß dochter, die hie in Coln bestat wart, iren tag geleist und hat jeder ein halben daller uff die bruloft geschickt. Vor hin wart ire sohn auch vißwendich bestat, da hin wir den tag zu leisten beroiffen waren. Quamen aber nit dar, dan mir durften nit viß zehen.
 
A. 1578 den 24. nov., uff montag vig. Catharine, ist min neif Hermannus Weinsberg, studens in bursa Laurentiana, mit noch zweien studenten in cubiculo ires pedagogi in der Reimersgassen deponeirt worden, das er nuhe nit mehe beanus sol sin, wa im die horner recht abgestoissen (sin), das sie nit widder waxsen. Jeder hat sex mark current contribueirt, damit haben sie sich frolich gemachtBd.3, S.21. Ich leiß Hermannum warden durch min suster Sibillenn, das er sich nit sult druncken drincken und er quam noch mit gnaden dar von.
 
A. 1578 den 24. nov. am abent hab ich mit dem licentiaten Bernhardo Omphalio die nacht under dem raithaus gewacht, dan es war ein rait der stat aus der stat Mastricht und von dem heubtman Engelbret von Belem zu Kerpen uff ein tag schriftlich gewarnt, das wol etliche ansclege uff Coln gemacht, dweil man der zinsen uneinich, das die stat stillich uberfallen und geplondert sult werden, derhalb ein starke wacht tag und nacht wart allenthalben angestaltBd.3, S.22.
 
Anno 1578 den 24 novemb. wart min swager Johan Paulus an der pest kranck uff den achten tagh. Darnach, 2 decemb., wart sin hausfrau Tringen Hemmersbach auch peste kranck. Lagen beide in irem hauß uff der Weierstrassen, litten groissen smertz und mangell. Ir kindt Eifgin wart von im genomen und bei sinen fatter bracht underkestern. Got half dissen beiden widder zu irer gesontheit, wiewol vil andern gestorben waren, die besser underhalt hatten als sie.
 
A. 1578 den 30. nov. ist etlichen in Coln zugeschriben worden, wie Sygeth in Ungaren von des Turken bassa, so darin gelegen, dem graven von Seryn in der christen hende sult ubergeben sin. Diss Sygeth war ein faste grensestat, von dem reich mit groissen kosten gebaut und vor wenich jaren vom Turken mit storm ingenomen. Man sagt, disser bassa oder stathelder het sich vor dem Turken seir besorgt, derhalb er (sie) den christen ingeraumtBd.3, S.22.
 
[105] A. 1578 den 2 decembrisLossen I S. 644. Am 4. Dezember. Ennen: Zeitschr. f. deutsche Kulturgesch. 1874 S. 737.ist graif Herman von Nuwenar und Mors an der zerender krenkden, daran er etliche jar gangen, gestorben. Hat sich in den drunk, als er zum man (erwaxsen) war, begeben und damit ohn zweifel verdorben, dess sich der fatter hart angenomen. Disser war ein gelerter, erfarener redseliger man und sulchen verstantz und raitz, das innen keiser, chur- und fursten vil brauchten. War half und half der stat Coln geneigt. Hat kein leibserb mit siner hausfrauen, der von NassauenMagdalena von NassauDillenburg, Stiefschwester Wilhelms., des princenz von Uranien swester, oder sunst nit verlaissen, aber hat an sin eigen swester, die widwe von HorneWalpurgis von Neuenahr, Witwe des Grafen von Hoorn., sinen fernern neifen, graff Adolf von Nuwenar, herrn zu Alpen und Hackenbroich, erfvagten zu Coln, bestat, aber, wie ich hoeren, zillen die auch gein leibserben. Graff Herman starb zu Bedber, alsbalt kam einer von ReiferscheitGraf Werner von Reifferscheid (Lossen l. c.).aus dem leger des von Parma, nam es in, sagt, er were der neigste graff. Graff Adolf vorg. wolt der neigste sin, steit hart druffBd.3, S.22etc..
Uff dissen 2. decemb. starb auch die widwe joncker Herlinß, mineß eidombs Wymmer Hacken swester, die gein lebentige kinder nachgelaissen, dan ir testament gemacht. Und dweil ir enckel vor ir gestorben, nam sich deß motter der gutter an. Und entstunde dar auß auch groisser zanck.
Auch starb dissen tag 2 decemb. her Jaspar von Essen, ein officiant und halber caplain s. Jacob, vicarius sant Georgen, in sim hauß neben der pisterien sant Joris. War im kirspel geborn und erzogen, licht bei m. Johan Cortessum, sinem oemen, in einem grab s. Jacob. War auch vicarius s. Marien. Ein gut from minsch der gern mit dranck und stammelten. Hat etwaß gutz zu s. Jacob gethain. Wart vor eim jar oder zwien bestolen, daß schatten vill. Requiescant in pace.
 
Anno 1578 den 4 decemb. hat min sohn Wilhelmus Roß licentiatus alß scheffen zu Nederich koichen gebacken. Hat mich in sineß dischheren hauß ad gradus Marie, deß hern doctor Johan Kempis officialis hauß, neben hern Pilgrum burgermeister, Dederich Ploger greiffen, licen. Johan Helman, joncker Heimbach und ander scheffen und frunden daselbst den abendt zu gast mich gehat. Und sin seir frolich gewesen.
 
Anno 1578 den 5 decemb.. Umb diße tage sin wir beide gebroder bekummert gewest, waß bescheidtzs mir unsern sustern von wegen der erbdheilong deß hauß Weinsbergs und hofs zu Dormagen geben sulten und wie daß concept einß vertrags zu stellen, wilches mir innen verheischen hatten zuzuschicken. Damit es also gestalt, daß es uff grunde und reden stunde, sunst sulten mir mit innen ubel bestain, dan sie hilten unß verdechtlich, alß wan suster Sibilla und die jongen, die an einem disch weren, mit unß hilten und unser also veir weren, sulten sie suster Marie und Catharin mit iren zwien theilen zu kurtz stain, wiewol sulchs uberige sorg ware. Mir kunten nit wissen, wa daß her queime, daß mir den sohnen und manß stam gunstiger weren, dan innen unsen sustern oder iren kindern, die mir den andern nachsetzen wulten. Es mogt fillicht nit klar sin, daß sie es gewist, aber dweil wir unß selbst conscii waren, meinten wir, waß sie geredt, davon [105'] wisten sie etwaß gewisses bescheides, wiewol wir deß unsern mechtich waren. Ich sagt zu minem broder, wan ich gewiß were, das sie es wisten, so wult ich in die meinong durch den mont vißsagen, daß sie sich darnach wisten zu richten, dan unß vornemen were doch loblich und gut. Er aber meint, dieweil sie es nit clair sagten, so sult man es auch nit untwagen, waß wir endtlich der erbtheilong halber im sinne hetten. Und des fogten ich, damit sie unß nit anzufertigen verursagt wurden. Wir gedachten, sie haben die medong deß hauß 12 jar ohn uffsagen ingewilligt und underschriben, dar vor kunnen sie nit hinkomen, moissen die halten. Der hof zu Dormagen mit dem lande ist gut van einanderen zu theilen. Der halb moisten mir unß erpiethen, das jeder da von sin theil mogt bekomen. Nuhe wusten wir wol, daß sie daß nit soichten noch gern hatten, dan sie hatten es sustern Sibillen gewert. Wan mir under unß drien auch ohn elige leibs erben sturben, so wusten sie, daß es nach gulischem landtrechten zu ruck widder uff sie und ire kinder sturbe. Wan wir aber unß theil hetten, kunten mir daß verkauffen und in vermachenauch wusten. Auch wusten mir, daß sie lust zum haif hatten, iren bau und nutz da mit zu triben. Mir kunthen auch suster Sibillen von der pachtung zu Dormagen nit außscleissen, dweil sie van unß begert, das sie daselbst mÿt mogt iren nutz schaffenTrennzeichen.
Auch hilten mir es dar vor, daß unserm vornemen nach den jongen nutzer were, daß sie am hauß pliben, dan daß sie da von abstain und zu Dormagen getheilt und geweist wurden. Doch min broder und ich soichten in allenTilgung: dinssen; unterstrichendissen dingen nitzs anders, dan daß daß hauß und der hof zu Coln und Dormagen unvertheilt in der gemeinschaft mogten pliben und besessen werden, und gar nit, daß emanß betrogen wurde. Auch dachten wir, wan dan ehe immer die gmeinschaft beider erbschaften nit zu erhalten, dan die thilung proforß vor sich mogt gain, das dan daß hauß Weinsberch bei unß beiden und unsers broder Christians kindern und der hof zu Dormagen unsern drien sustern zu komen. Doch ehe dan sulches geschege, daß innen untdeckt wurde,Tilgung: wurde; unterstrichen, waß in druff stunde. Und wie mir disser punckten unß underredt, ist mir befollen, daß concept in die feder zu prengen. Wie ich daß aber gethain und im sulchs gefallen hat, leiß ich mich beduncken. Min sustern sulten dar gegen nit vill wissen inzustreuwen, es sult in aber nit durch auß gefallen. Es wurde villicht daTilgung: pli; unterstrichenbei pliben anstain, wan sie mirckten, das unß meinong uff reden und pilligkeit gegrunt were. Ich sult in diß allein ad examinandum et corrigendum zustellen, biß daß man endtlich druff sclusse. Mitler zit sulten mir bedacht sin, super exhortatoria sen svasoria, wie unß susteren zu der gemeinschaft deß hauß in Coln und deß haifs zu Dormagen ein lange zit von jaren oder in ewigkeit zu bewegen weren. Wie dan schoinTilgung: beobbestimpte reimschrift und sentbreif an sie und ire kinder zum theil vißweist.
Hie von zeignen ich so vil an, im pfal die gmeinschaft oder consolidation kunftiglich glucken wurde, das man alß dan wissen moge wie es zugangen und bei komen were. Oder da es nit so balde glucken wulte, wie man viß miner anzeignong ursachen soichen und finden mogt, wie es noch inß wirck zu stellen were. Und verhoffen unßer aller gemein fatterlich wapen, mirck oder zeichen, alß nemlich das sparklee, sol sulches weissagen oder vorbeduthen, dan glich wie es ein wort gibt, also sol unsers fatters [106] hauß Weinsberch und unserß fatterß lenderei zu Dormagen samen bei ein pliben, dan der spar steit uff dem hauß und daß kle weist uff dem lande. Sult ein vorbereitung sin,Trennzeichendas man under sinem eigen tag und wonhauß, gewaxß der erden und broit zu essen sult haben.
 
Anno 1578 den 7 decemb. hab ich miner sustern Sibillæ das concept der zukunftiger theilung und pachtung zugestalt, iren sustern das zu uberreichen, daß mir dan zu gelegener zit samen verfoigten und endtlich so absclussen, das keiner van unß allen betrogen wurde. Und sol das concept ungeferlich von worde zu worde lauten wie folgt
 
Diß concept hat man zu bedencken, zu lengen und zu kurtzen.
Wir, Herman von Weinsberch licentiat, Maria von Weinsberch, widwe Ordenbachs, Johan von Dutz und Catharin von Weinsberch elude, Gotschalck von Weinsberch und Elisabet Horns elude und Sibilla von Weinsberch, rechte gebruder und susteren, dhoin allermenniglich zu wissen, als wir vorlangs unser seliger eltern nachgelassene gereithe guttere, auch loißrenthen und fharen under unß getheilt, were unß benenten sustern bedencklich worden, das die erbdheilong des hauß Weinsberch in Coln und haifs zu Dormagen lenger sulte pleiben ansthain. Und haben vur gut eracht, das unser drei an ein orth und drei an das ander orth getheilt wurdenn. Wir beide vorgenante brodere sin der dheilong deß erbgutzs zu Dormagen von stundt an zu friden gewesen, dweil es dheilbar war, aber nit des hauß Weinsberch, dweil es mit jaren verstrickt. Und wie mir susteren gespurt, das die erbtheilong noch zur zeit nit bequemlich geschein mogt, haben wir deß haifs zu Dormagen vor einen pacht begert, so lang die meitjaren am huiß dhurten.Ergänzung am Rand: Got erhelt daß gut ewich.Derwegen haben wir, obgenante brodere und susteren, nach vorgehaptem reiffen rhade unß undereinandern fruntlich und leiblich verglicht und vertragen in maissen wie nachfolgt.
Vureirst ist ingewilligt und vertragen, das obbenanten unsem broder und suster Gotschalckn und Elisabeten eluden ire zwelf meidtjaren ohn einige dheilong oder ander verhinderong strack auß gehalten sullen werden. Wan dan die acht oder neun uberiche meitjarenTilgung: ohn einige dheilung oder ander verhynderung; unterstricheltumb und auß sin, wirt vur ratzsam erlich und gut angesehen, das nemans van unß seeßerlei erbgenamen lichtlich uff sin theil eigenthumbs am hauß Weinsberch und haifs zu Dormagen verzeihe, es were dan emanß in groissen nothen, der sol sin anpart uff ein loese so hoich besweren mogen alß er kan. Und da es darzu komen sulte, das die erbtheilung ehe immer vur die handt genomen moist werden, daß dan rechtmeissige taxation und schatzung vor hin an jedem orde geschein sulte und unsern brodern Herman und Gotschalck sampt unsers broder Christians erben und kindern das hauß Weinsberch under in drien, der hof aber und landt zu Dormagen unsen drien sustern Marien, Catharinen und Sibillen auch verpliben sulte. An wilchem orde dan die schatzung hoher were, da solten sie der ander parthien her viß geben waß sich gepurt.
Damit sich aber bemelte drei sustern und ire erben keiner verfordelong irer theilen am hauß Weinsberch oder haifs zu Dormagen zu besorgen hetten, dan aller [106'] dingen mitler zeit an beiden orthen verwart weren, ist auch ingewilligt und vertragenTrennzeichendas obgenante Maria, widwe Johan von Duytz, und Catharin ehelude und Sibilla den hof und landt zu Dormagen mit allem sinem zubehoir so lange pachts und pfandts geweiß inhalden, besitzen, durch sich und anderen bauwen sullen, biß zur zit die meitjaren am hauß Weinsberch ohn oder mit erstreckung neuwer jaren umb und auß sin. Doch obberurten Herman und Gotschalck und Christians kindern auff dem hof zu Dormagen ires theils jarpachtzs elmengewas kolckswidden, auch der frier herbergen und legers zur noith oder lust jedem vorbehalten,Trennzeichen.
Und wan es die drei sustern under innen einß sin, wilche den hof zu pacht annemen sullen, alß dan sullen innen ire beide brudere vor sich und ires broder Christians kinder und erben einen pachtzittel vor ire drei anparthen unverzoglich under iren siegelen zustellenTrennzeichen.
Da bemelten susteren aber samen oder besonder einige indracht am hauß Weinsberch geschege, villicht das innen ire zinß zu rechter zit nit verricht wurde off weß des mehe were, so sullen sie sich an irer broder dheilen zu Dormagen selbst erhoelen moegen.
Desglichen da bemelten iren brudern und Christians erben einege indragt an iren theilen zu Dormagen oder des pachtes wie vurg. geschege, so sullen sie sich auch an iren sustern dheilen am hauß Weinsberch erholen, wilch hauß sie dar gegenTilgung: sieauch zinß und pandts weiß so lang inhalten, besitzn, durch sich oder andere bewonnen sullen und mogen, also das an beiden orthen zu Coln und zu Dormagen ein parthei die ander irer dheilen nit untsetzen, betroben noch verhindern soll.
Wir, obgenante Herman licentiat, Maria widwe, Johan und Catharin elude, Gotschalck von Weinsberch undTilgung: Catharin; unterstricheltElisabet elude und Sibilla haben auch jeder ein von unß dem andern bei waren worten und treuwen in eidtzstadt festlich verheischen und zugesagt, obbestimpten vertrag fast stede und unverbruchlich zu halten, nitzs dar gegen vorzuwenden, zu excipieren, zu thoin oder zu handlen durch unß oder andere. Auch hab ich Maria widwe und leibzuchtersche vor min kindere, die eigenthummer sin, auch mir, Herman und Gotschalck, vor unß broders Christians kinder und ich, Sibilla, vor minen man verheischen und gelobt auch gut dar vur worden, daß dieselbigen alle dissen vertragh glich unß bestedigen sullen. Und da nodich, soll einer den anderen an orthen und plaitzen, da die guitter dinckplichtich sin, wie erbsrecht und gebrauch ist und sunst gnogsam verwaren. Alles sonder bedroch und argelist, etc.
Finis concepti.
[107] Anno 1578 den 8 decemb. ist Maria Luchelgin von Reimbach, min pflegdochter, auß irem deinst zum Wildenman under Wapenstickern gangen, umb des willen sie sich mit der frauwen geirret hat. Ist zu irer moenen Marien Blomendalß, widwen Kochs, uff den Weitmart bei der Drencken komen wonen. Dissem metgin sol ich wol schuldich sin, dan waß im in Coln angelacht ist, heffen ich jars uff und geune auß, was ich dan untfangen hab mehe dan ich ir verlacht zu gutter rechnong, daß bin ichTilgung: jmir schuldich. Dar ich dan sturbe ehe ichs glich gemacht het, da sullen min erben ir gut dhoin. Waß mir dan vor min verwaltung gepurt, deß hat man sich mit ir zu verglichn. Ich hab dannest fleiß angekeirt, das im das sine pliben ist, mogt gescheit sin, wan es under einß andern gewalt komen were, das es allerlei zugangen sulte sin. Sin fatter seliger Berndt von Reimbach hat mich fleissich gepetten ich wult sineß testamentz executor sin neben den anderen, die den arbeit sulten doin. Ich sult gar ghein arbeit oder unrau haben, dan allein mit zum besten rathen. Aber die sterfel und ander sachen haben sich also zugetragen, daß ich am meisten darzu gethain, wiewol her Johan allen bericht biß uff heutigen tag hinder im baussen Coln gehabt. Er hat so vil gewaltz als ich, wan wir samen komen, mogen mir unß besprechen wie die sachen stain. Ich mach mich einß an die sach setzen undTilgung: nicht lesbaruberlagen, wie ich dran sin, hett ich eirst von her Johan den bericht.
 
A. 1578 den 9. dec. sin alle rete und 44 uff den eit und 10 glgl. boesse verbot zu raede zu gain und haben drei tage nach einandern dinstag, godestag, donnerstag zu rade gangen. Den eirsten raitztag ist nichtzs, dan de autoritate gehandlet. Diss was also verursacht: Dieweil uberaus ungewontliche richsteur ingewilliget und man den drankwin verzinst wolt haben, auch die zapzins strack, das untreglich, on versclag forderen und den gaffeln befollen, sich daruff zu bedenken, daraus gefolgt, das meisteils die gaffeln uff dem honder(t)sten pfennink zu geben stundenVgl. oben S. 7.damit die zins nit mehe wurde, und zogen den transfixbreif hervor, das kein zinz uffgelacht und uffgesatzst wurde, ohn alle amten, gaffeln und ganse gemeinde, also das etliche sagten, ein rait hets allein nit macht, ohnangesehn der verbuntbreif uisforte, das ein rait aller sachen mechtich und mogich sult sitzn und sin, also wart die frag angestaltBd.3, S.23. Und alß es an mich quam, sagte ich, wa ein gansse gemeinde ehe zitzs volle gewalt in burgerlichn sachen gehat het, were umb die zit beschein, do der verbuntbreif uffgericht ist, aber daß mal het die gansse gemeinde ire macht eim sitzenden rhait zugestalt ohn veir puncten. Dieweil aber ein rhat zur zit zu allen halb jar halb wesselte und bei sich im rhade jonge, newe und zum theil der sachen unberichte hett der ursachen, hett ein rhaidt zu vil malen alle rhete und 44 zu sich in wigtigen sachen gefordert, dar unden alten verfarn berichtet weren, dar mit auch ein continuerung weren der abgangenen und neigst ankomenden. So dan einß rhaidtz zur zit beschlosß allein gelten sol, so were nit zu zweiffeln, wan alle rethe und 44 von wegen der gmeinde samen sclussen wie von alters breuchlich, daß sult ohn zweiffel bestendich sin, man durft die gmein nit fragen, dan, sagt ich, sult die gemein mechtich sin, so weren alle rentbreif nit bundich die alle rhete und 44 geben gegeben. Und sult dar auß groiß unrhadt und fiantschaft unstain Es sagten auch vil herrn, wie es moglich were, die ganse gemein scleissen laissen, in der stat weren die vierundveirzigenBd.3, S.23 [107'] Es war auch von 200 jaren uffgesoigt und gelesen, das jeder zit alle rede und 44 alles allein ohn die gemein besclossen hett(en). Und als van man zu man umbgefragt was, waren scheir aller stimmen dahin gericht und druff gesclossn, das ein sitzender rait mit allen reten und 44 in allen sachen mechtich sulten sin ohn die gemein. Und der punt ist darnach still plibenBd.3, S.23.
Den zweiten raitztag wart do von der weinzinsen gehandelt, von drankzins, jeder in sinem haus, was er inlachte, und von des zeppers zapzinsen. Es wart auch von man zu man umbgefragt. Und wiewol vilerlei meinongenCa. 29 Personen stimmten für den Zapfzins vom zehnten Fuder oder die Erhebung des 100ten Pfennigs (Rpr. 30 f 117a).waren und die oberste stimmen scheir dahin leifen, man sult von jedem foder drankzinsen 3 rader gl. geben und dan das achte foeder, was der weinzepper draus lauste, uffrecht ohn allen versclach. Diss folgte der gmein raitzman, die dan mit wullen, siden, spitzerei, kremerei, hantwirker umbgingen und diss den meisten verstant nit hatten. Aber dweil ich verneim, das nemans diss zu heubt gefast, so leis ich es auch bei der ander und meisten stimmen pliben. Also wart uff die 3 rad. gl. drankzinsen und das achte foder zapzinsen gesclossen.ib. Zunächst versuchsweise auf ein oder zwei Jahre, dann sollte auch auf andere Waren und Güter, ,so das leiden konnen', Accise gelegt werden.Got gebe, das es gluck. Es ist wol lichtlich raten, aber swirlich ins wirk zu stellen. Und wiewol also gesclossen war, so gefiele es villen gar ubel und hatten vil sagens druffBd.3, S.23.
Den dritten raitztag sult man halten uff des keisers RodolphiVgl. oben S. 20. Rpr. 30 f 106a--117a (Dez. 10. Vorlagen fürden dritten Ratstag). Die Antwort auf beide Briefe wurde dem sitzenden Rate anheimgestellt. (Brb. 89 f 277--279 a ff.)und churfursten von Menz schriben, den das heimlich hauspredigen auch mit offnen durren anpracht war und eim rat befollen und gewarnt, fleissich daruff achtung zu haben, das daruis kein unrau und last der stat untstunde, dan vil in Coln waren der fremder religion mehe, dan der catholischn geneigt. Als aber heirvon gehandlet solt werden, wart es gar verhindert durch etliche herrn von den gaffelenRpr. 30 f 117 b., die meinten, man sult fragen, ob die gaffeln zinsfrei sulten sin, dan das hatten sich vil vorbehalten. Also wart daruff die frage angestalt. Dan es ware ingerissen, das ein smitamt vom jar 1541 wein ingelacht und ohn zins ohn underlais gedronken, den etliche ander gaffelen das nuhe und dan nachgedain hatten, das die weinzepper sich beclagten, sie hetten geinen scliss, wan die gaffeln frei weren. Diss freiheit gedachten etliche gaffeln zu behalten. Und wie umbgefragt wart, gingen die stimmen oben her, sei sulten zins geben glichs andern ohn underscheit der zap- oder drankzinsen. Doch einer oder zwein vor mir sagten, sie sulten das achte foder zapzinsen bezalen. Wie die frag an mich quam, besorchte ich, da es unden zu den gaffelhern sult komen, die wurden das 8 foder nit geben willen und den handel uber hauf stossen. Ich gedacht, die glicheit und mittel wil hie nutz sin, voteirte, ich wult die gaffeln nit hoher besweren, als die reichen, die nit mehe dan drankzins bezalten von allem, was sie binnen und baussen drunken. Ire gaffelhaus were irer aller gmein haus, wan sie die ganse woch groisse arbeit gedain und swer deinsten und amter moisten tragen, warumb sieBd.3, S.24 [108] nit auch mit der drankzinsen allein sulten passern. Sagt darbei, es moist aber nit zugain, wie in den extracten der registrationen gestern vurgelesen, das vor neunzich jaren 6 rad. mr. drankzinsen uffgesatzst, aber in minem leben nehe geben were worden. Wan die gaffeln sulten geben, so moisten andern der drankzinsen nit frei sin. Das aber die gaffeln allerdingen frei sulten sin und vil gaffelen geinen wein inlagen und aus moissen holen, das were unglicheit, wurde andern ein bois exempel geben, moisten dannest auch statlast und steur tragen. Disser meinong folgten meisteils alle, so nach mir folgten. Vil wolten sie aber frei halten, wenich aber mit der zapzinsen des achten foders besweren. Also wart mit den meisten stimmen besclossenRpr. 30 f 118 b., die gaffeln sulten 3 rad. gl. drankzinsen neben der uffforender zinsen, 3 mr, bezalen. Und dieweil drankzins und zapzins nit glich sol sin und am kranen angezeignet oder bezalt werden, ohn was gans uisgehn wirt, auch die groisse hendler mit villen weinen vil locasie und halb aimen frei haben werden, vil dener und uffsehns mois sin, vil ubertreger und frunde haben, besorgt mich, wirt es nit so gar wol geraten und gnog inprengen werden. Doch mach es die zeit erleren. Und dieweil eim rait allerlei gescheften vorfielen und sant Thomas churtag andrank, wurden alle rete und 44 disse zit nit widder bescheiden. Der von Parma was auch bei LuckginAm 9. Dezember kamen im Rate zwei Warnungsschreiben von Melchior von Schwartzberg und Engelbrecht von Belem zur Verlesung, die aus leicht begreiflichen Gründen (Vgl. unten S. 26) dem Zug Parmas feindliche Absichten gegen die Stadt selbst unterschoben. (Rpr. 30 f 114a).uber die Maess mit dem feltleger gezogen, das man der stat achtung moist habenBd.3, S.24.
 
Anno 1578 den 19 decemb. starb Hill, ein jonge dochter von 24 jaren, zu Weissenperdt in der herbergen uff dem Weitmart peste. Wart zu Carmeliten vor joncker Spiegelß elter begraben mit krentzen, wilch graf sie im somer zu vor hat laissen wulfen und zurusten. War ein wilde rauschs, zauch selbst hin, ab galt botter, keiß, zapte wein uffs lest, hilt mit der motter wirtschaft, waß koen und doch leifzellich bei jedem, zirte die hilligen. Ire motter Anna BachsTilgung: nicht lesbarstarb ir nach den 24 decemb., war ein widwe mineß alterß, leiß zwein sohn, Hillen halbe broder. Daß hauß gehoirt ire Hillen zu, daß sie kurtz dabefor oben mit zinnen laisse bauwen. Sunst ginge es trappetich spitz uff die beide unbestatte broder behalten es.
 
Anno 1578 den 20 decemb. hab ich eirst in min stoblin laissen stochen uff ander jar vil zitlicher. Ich hat vor und nach feur uff miner sclaifkamern und gebrauchte mines dannetten nachtastabbertz mit foxssen gefodert den tag durch. Es war der vorwinter auch nit so seir kalt. Aber daß ich so spade in daß stoblin mich begab, quam also zu. ich hat etliche jar her gegen den winter an mir, so balde ich abendts im bedde mich nidder lagt, finge ich an zo hoisten, daß duret scheir ein firdel stunde, ehe es uffhorte, darnach waß es stille, wie den tagh durch auch stille. Min elige hausfrau plach daß auch zu thoin, da durch ich mich einß longen gebrechs besorgte. Und wan der winter umb waß, umb pingsten, hoiste ich nit mehe biß widder im winterErgänzung am Rand: Miner vision hie gedacht.. Diß hat ich nuhe drei oder veir jar alle tag geherdet. Also kreich ich einen widder sin im stoblin, meint, daß were ohn lufft und domp umb deß backobenß willen, da von es teglich la wart. Dieweil aber ohn das stoblin ich mit der federnTilgung: denitz kunth vißrichten, derhalb dranck mich die noit eitz dar in.
 
A. 1578 den 20. dec. ist der lincentiat Bernhardus Omphalius eirst den lesten raitztag im eirstenBd.3, S.25 [108'] halben jar nach Johannis im rade zugelaissen. Und das ist also zukomen. Wie vor Joannis uff dem Swarznhaus solt gekoren werden, schreib er breif an die geselschaft und an mich auch, als bannerhern, mir sulten siner verschonen mit der chur, besorgte villicht, wan er gekoren wurde, sult er nit zugelaissen werden, dweil er sin hausfrau zu Wistorf aus Coln begraben hat laissen und mit siner zukomender hausfrauen, die auch nit catholischs war, in worten stunde. Doch dweil er eins mit ehren des raitz gewesen, haben sie in erwelt. Er wult uff s. Johanns abent, wie bruchlich, nit ingain. Wie er aber folgens gern ingangen und ich es etlich mal im rade uffdede, wart es allet in bedenken genomenib. f 40 a (Sept. 1.), bis die geselschaft vur in suppliceirten und ich heftich drumb anhiltef 119 b (Dez. 12).und begerte, von man zu man umbzufragen, wie geschach. Und er wart dissen tag zugelaissenAber erst nach ,fast weitleuffiger' Disputation und mit dem Vorbehalt, ,da ehr filleicht gegen die morgensprach gehandelt habe, nit'. Der Beschluss wurde am 22. Dezember (Rpr. 30 f 123 b) gefasst., swoir bei dem alten catholischn glauben zu pliben und kein neuerong inzuforenBd.3, S.25.
 
Anno 1578 den 23korrigiert aus: 13 decemb. hab ich minem eidom und dochter Wynmar Hack und Elisabeten Roß ire dochterlin Tringin uff der tauffen gehaben mit Tringin Westenbergh, Jurgen Volckquin frawen, und jonfer Tringin Broichs minem enckel. Hab uff der tauffen geben item 1 gl. engellot, 1 sonnen kroin, 1 Wilhelmus schilt, 1 goltgl., 1 rad.d von 72 krutzn, 1 colschn daler, 1 tornerß, 1 rad. alten alb., item 1 groin siden budel, 12 alb. der hevelschen 6 alb.. Uff dem essen waß doctor Johan Broich und sin neu hausfraw, Jurgen Volkqin und sin neu hausfraw, Henrich und Wilhm Roß broder, Eiflerß widwe, Andreß Hacken widwe. Und hab da sint unsem vertrag und sonen widder samen gessen und frolich gewest.
 
Anno 1578 den 24 decemb. uff christabent, wie ich deß rhaitz eitz abgangen, bin ich zum dritten mal rheinmeister erwelt.
Dissen abent offergelt geben im hauß.
 
Offergelt.
Item broder 1 raitzeichn. Item siner hausfrawen 1 ratzichn.
Item suster Sibillen 1 raitzichn. Item Lisbetgin Hornß 3 rad. alb..
Item Herman 3 rad. alb.. Item Gotschalck 3 rad. alb..
Item Lisbet der magt 8 rad. alb.. Item Billen der magt 3 rad. alb..
Weiterß hatten mir kein folck im hauß wonen, die auß quamen gab ich nit mehen.
 
Anno 1579 den 25 decemb. christfest s. Jacob gehalten mit minen broder.
 
Anno 1579 den 28 decemb. kinder tag hat Peter von Rhadt achter s. Jacob in krentzgin gehalten, da ich gewesen, in Paulus hauß uff der Bach.
 
Anno 1579 den 30 decemb. moist ich einen zu min stat uff die burger wacht eirst schicken. Jeder moist selbst wachen. Biß her waß ich alß bannerher frei gewest.
 
Anno 1579 den 31. decemb., neu jarß abendt, sin mir allein under unß frolich den abendt gewest und daß alt jar gesclossen.