Wie swerlich die menliche stamlinea und afkompst zu erhalten. Und durch wilche mittel dem zu rathen _ an den hausfatter zur zeit zu Weinsberch.
Vilgeleibter hausfatter zur zeit zu Weinsberch, min gewonschter erb und nachfolger, ir habt hie vernome
n, wie der heilich zwischen Peter von Weinsberch und Annen von Gusten gesclossen. Wiewol er nuhe ein naturlicher sohn mineß broders ist und nit ehelich, so ist mir dannest leib und ein freude, daß er zu
m ehestat wirt gerathen und mit gottes gnaden elige kinder und leibserben gewinnen mach. Und das zum theil disser ursach, dieweil ich, Herman, und min broder Gotschalck im ehestande gewesen und sin jeder mit zwien ehefrawen nacheinander, und mit dene
n gein elige leibserben erworben und fast zu
m alterdhomb und unsern jaren gerathen sin, also daß wenich hoffnong an unseren personen wirt sin, den manßstam und namen Weinsberch in der abstigender lineen der agnation zu verbreiten. Und ob wol sulches durch unsere neiffen Herman und Gotschalck, unsers brod
er Christians elige sohne, mogt gelucken und geschehn, so ist wol uff gott den herrn allein zu vertruwen, sunst uff daß gluck und ire personen nichtzs ohn got. Dan es mogt sich zutragen, daß sie jonck ableibich wurde
n, oder es mogt innen widderfaren wie unß oder ein ander verhinderniß oder mangel vorfallen, das doch der allemechtiger verhoeten wulle und sinen segen geben, dieweil sie ehelich sin, das sie den ehelige
n manß stam durch sich und ire menliche nachkomen, wie ich dan zu gott roif und bit er will es thoin. Da es aber gott ehe immer anders gefallen wulte, so ist es doch wol ei
n mittel, daß es durch disses Peters person und sin menliche leibs erben und nachkomen mogt gelingenn, ob er vor sin person schoin nit ehelich ist, wer kan gottes barmhertzigkeit außforschen. Derwegen ich mich pillich erfrewe, daß gott dissen
zum ehestande beroiffe
n und sulchen troist und subsidiu
m verlenet. Und da schoin die beide Herman und Gotschalck den manßstam durch
[78] got sulten erhalten, so kan doch uberigh fortel nit schaden, dan dar umb desthe mehe got zu dancken und zu prisen sin. Wair ists, das got auß steinen kinder abrahe
m kan erwecken, aber er erhelt dannest sinem segen und verheischung nach sulchem so vil tausent jarige
n stam biß uff heutigen tag und der stem noch vil mehe alter und jonger. Also ist ohn gotlichen segen und gnadt dar uff nit zu bawen.
Dan wie unstede daß gluck hie innen ist und wie besweirlich die abstigende manß linea stamb und afkompst auch der nam zu erhalten, werde ich an dissem orde ermant euch anzuzeigen. Wil eirstlich das zeu_en bei den stemmen und gesclechten binnen disser ringkmauren der stadt Coln. Ir habt dreimal funfzehen alter edler gesclechten, wilche iren urspronck von den edlen romern sulten gehat haben, wie man da von schreibt und helt. Nemlich, die vom Oberstoltzs, Scherfgin, vom Horne, Quatermart, von der Adocht, Spiegel, von Rodenberch, vom Jueden, von der Hardefuyst, Leisekirchn, vom Ehyren, Grein, Birckelin, Overstoltz genant von Effrem, Elemgedanck und hier auß die von der Stessen und andern untsprossen. Diß sullen die 15 elste gesclecht sin.
Noch die von Benefis, von Troen, Roitstock, von Frentz, genant Raetzen, vom Hirtz, genant Lautzkroin, von Schyderich, Cuesyn, Plaes, vome Meranet, von Bernßawe, Lyntlar, von Schallenberch, vom Walde, Mommersloch, vom Stommell. Diß sullen die ander 15 alte gesclecht sin.
Noch die von der Erhen, Pantheleon, Nuych von Heuberch, vom Stave, Crantz, Poy, Reven Schoinwedder, vom Loiff, Lepart, Guldenheufft, vom Swanen, Muttegas, gnant vom Thorn, von Mawenhem, Walraiffen. Diß sin die leste 15 gesclecht.
Ausser dissen allen sin wenige gesclechten zum burgermeister ampt in Coln. Sint dem uffgerichten verbont anno 1396 gerathen. Dan allein die von Leisekirchen, von der Erhen, die Walraiffen, Hardefuyst, vom Jueden, Schirfgin von den Schwartzen, gnant vom Hirtz, oben vergessen, von Schyderich. Wer auß denen vor dem verbuntbreif burgermeistere gewesen, weiß ich wenich gesclecht. Ob nuhe vil von den vorschriben stemmen und manßlinien afkompsten vorhanden sin, hat man umb sich her binnen und buissen Coln zu vernemen.
,Von allen denen hab ich wenig gekant, als Quatermart mit schilt und helm begraben. Etliche vom Jueden sin noch, von Leiskirchen sin noch, Cleingedank gnant Mommersloch, der hab ich gekant, lebt noch einer, Spiegel uff dem Over hab ich den fatter mit 4 sonen gekant, lebt noch ein dochter, von den Frentzen lebt noch binnen und buissen Coln, Lantzkroin hab ich fast zu Coln und Aich gekant, leben etliche, von Schyderich hab ich gekant, weis von keinem manserben, vom Meroede, das ist noch ein vernoimt, herlich gesclecht aussen Coln, von Bornhem, von Petershem, Kalkhoven etc., von Stommel leben noch, von der Eren hab ich vil gekant, sin noch in esse, Reven hab ich in Coln gekant, mach noch uiswendich im bergschen lande sin. Ob noch etliche mehe sin bausse(n) Coln, dess weis ich nit. In Coln ist irer nit mehe. Sehet, so ist es zugangen mit den dreimal 15 gesclechten.
Item ferners wil ich die zunamen der ander burgermeister sint dem verbontbreif alle ernennen, dar auß zu vernemen, waß gesclechten da von noch vorhanden sin. nemlich vom jar 1396 von Aushem, Eigelstein, von Reimbach, Medthuyß, von Aich, Lauffart, von der Lynden, Ulreportzen, von Duren, Florin, Bischof Lewenstein, Wolffloryn, Aldenraidt, Bruwer, von
[78'] Hoickelßhoven, vom Aren, von Heimbach, Beirboum von der Wyden, van der Arcken, Eller, Sevenburch, Glesch, Wasserfaß, Penninck, von Haer, Breide, Wachtendorp, Schimmel____, Suderman, Krulman, Clocken, von Stralen, Ercklenß, Rynck, Saeß, Muysgin, Bruylman, Siegen, Haich von Merle, Wesel, von Berchem, Rheide, Schnofelß, von Oldendorp, von Greifraede, von Cleve, Kannengeisser von Aich, von Bruwiler, Blitterswich, Reit, von Geneiß, Hoppe, von Siegen, Rotkirchen, von Heimbach, Broich, Lommershem, Peil, Hittorp, Geill, Mulhem, Pilgru
m, Maeß.
Disser gesclechten von burgermeistern sin ungeferlich 67, ohn die vorigen aus den alten gesclechten. Und ich kan nit finden in der stat zwenzich gesclechten, die noch im floir ires namens sin. Die vernoimste aus dissen sin die Sudermen und Kannegeisser, der noch zimlich vil sin und habselich. Die uberichen sin noch gar neue gesclechten und fast swach, als die von Stralen, Ryncken, Muysgin, Broilman, Von Aich, Bruwiler, Blitterswich, Reith, Huppen, Siegen, Rotkirchen, Heimbach, Broich, Peil, Geill, Mulhem und Maess, der lebt noch sex zur zit. Und laissen sich disser kinder und erben jonker schelten, wiewol sie nit vom adel herkomen, es were ire mutter dan von adel gewest. Und durt sulch aller adel, so lang sie rich und ansehnlich sin, wan sich sulch gluck endert, so werden sie aus edlen widder gemeins oder burgerlichen leuten. Und sehet ir hie, wie der alter burgermeister stemme so swach in Coln sin worden.
Nuhe kunnen aber nit alle gutte leuth, die dannest auch von seir gutten gesclechten in Coln sien, zum burgermeister ampt geraten, wie rich sie auch sin und wie geschickt da neben. Derhalb will ich ein gutte anzale von gesclechten der rhaitzherrn, doch nit dan die zunamen erzellen, die waß vernoimpt und deß rhaidtz sint dem jar 1500 gewesen, dar unden ich nit die von den drimal 15 geslechten vorg., noch von den burgermeister gesclechten nennen, die doch neben den andern mit und vil im rhade gewesen. Nemlich. Brugge, Berenberch, Frunt, Kriptz Wickrade, Bysse, Geilekirchen, Weise, Oirt, Lauffstat Groven, Wydenraidt, Elsich, Werden, Weinsberch oder Swelme, Ryndorf, Westenberch, Oedendal und Gruwel, Boel, Kleinenstein, Liblar, Strauß und Buddenklop, Curten, Lewe, Blomenberch, Wolf, Fudener, Hack, Eicholtz, Widdich, Kerpen, Kessel Furstenberch, Smedtgin, Daesse, Reisholtz, Sterzgin Halfern, Questenberch, Jabach, Kemper, Beiwech, Starckenberch, Born, Gerlichs, Imhaiff, Rhode, Lewendall, Swartzenberch, Haesse, Hardenraede Braitfischs, Koelgin, Pastor, Unverdorfen, Wyndeck, Keppell, Bergen, Kellenberch, Wesel, Ketten, Sar, Fritag, Eiß, Syndorp, Ae, Synsich, Weveren, Sclosgin, Vederhen, Botschoen, Kamp, Stronden, Somer, Bartholt, Clemens, Quentel, Haene, Grevenstein, Falckenberch, Acht, Lomar, Sevenich, Goltberch, Pentelingk, Hoen, Brenich, Himmelgeist Vrechen, Quentin, Budel, Hirtzfelt, Bilck, Borgschein, Polhem, Schirl, Sonnenberch, Aldeneick, Lynne, Palm, Neil, Mey, Requin, Minaw, Merhem, Gelre, Geien, Horner, Ar, Vischenich, Schnyff, Walraiff, Hoult, Brinckman, Dutz, Kaman, Kru
mmel, Numart, Co
meshem, Jachart, Albertz, Sittarth, Schuyrman,
[79] Hoeboum, Tholhuys, Koch, Siberch, Wormß, Lyttich, Hilden, Munster, Lennee, Eifler, Kempen, Lynx Schilt, Vigenmont, Nerendorp, Speich, Ens, Wulfraede, Duyssel, Krudener, Coisfelder, Lutzekirchen, Hoidt, Sointgin, Berck, Kruyskamp, Nuwenar, Wilpurch, Krantz, Herlin, Ordenbach, Aldenhoeffen, Brune, Ponderich, Tack, Wenendal, Smalenberch, Bynge, Attendar, Langenberch, Volckquin, Dunwalt, Brackerfelder, Steif Hontum, Oickhoven, Ploger, Lutges, Engelßkirchen, Schol, Rolanswerde, Bolant, Haickstein, Dene, Andernach Nustadt, Renboum, Unckel, Bon, Lyp, Gommerbach Ortenberch, Torlain, Klein, Muschs, Duylen, Backhove
n Gropper, Bilstein, Alfter, Dewedige, Neuß, Toreidt Zonß, Bracht, Colinus, Helman, Delfft, Hasseldt, Meinertzhagen, Snorenberch, duisberch, Engelbredtz Koninck, Omphalius, Blaissem, Swelhem, Ramswinckel Heyman, Dresius, Faber, Treir, Koen, Kolf, Korth Reill,
etc..
Hie hat ir nuhe fast uber 200 gesclechten von alten und nuwen rhaitzherrn, der etlichen vil personen, etliche wenich oder ein allein im rhade gehat. Die tauffnamen hab ich her umb der kurtz nit kunnen setzen. Etliche sin lang des rhaitz gewest, etliche nit lang. So sin auch etliche gutte adeliche personen, ehlich rentner, und kauffleuth und auch wol handwircks lude under dissen gewest, doch hab ich der sclechten amptluden gesclechtzs namen nit her gesatzst, der sin zu vil und haben ir namen seir und meist von den umbligenden stetten durfern, und haiffen, oder van iren hantwirckeren.
An dissen gesclechten hat man nuhe zu mircken, wie es mit den menlichen stamlinien zu geht. Dan der alten ist vil vergencklich worden verdorben und verstorben, der newen und jongsten auch etliche, doch haben dieselben noch gutte zu sin, dan irer fast vil leben noch vor ire person, etlicher sone oder dochter leben. Wie es aber mit innen faeren wirt, daß mogen die jenen vernemen werden so nach dem jar
a
nno 1600 sullen sin und komen
.
Es sin nuhe in Coln noch wol me gutter gesclechten, die nehe des rhaidtz gewesen, doch nit so gar vil, alß die von vißwendigem adel, ritterschaft, rentner, kauffleuthen, ampte, deinsten in Coln komen oder der chur und fursten rathe und befelchhaber, doctores, procuratores, notarij, gelerthen heubtleuth, befelchaber, kreichleuth und derglichen sin oder gewest sin und ire erben, die alle hie zu nennen zu lanckwilich were. Deren dan auch fast vil zu nit worden.
Eben wie es nuhe ein gestalt hat mit den gesclechten in der stadt Coln, also hatzs eben ein gestalt baussen Coln.
Das aber emanß sprechen wolt, lieber ir
weineth. Es sin
wol disse und jene stem, manliche lineen und gesclecht gar vißgestorben, die dannest noch in leben sin, wa nit in Coln, so mogen sie anderwa sin. Dan wie teglich außwendige in Coln komen, so komen etliche inwendige in ander stet und lande
n. Der mogen wol vil sin, ob ir sie schoin nit allet kenth oder zu nennen wist, dan wan sie nit bei der hant sin, arm, sclecht und mangelhaftich sin, so komen sie auß der kuntschaft. Und sin danest gliche wol bei leben.
Das ist war und also wie ir sacht, wan sie auß dem regiment, auß der richtomb, narung, und geselschaft komen, so weiß ma
n van innen nit zu sagen. Und daß geschich in in groissen stetten alß Coln, und andern, aber nit so vil im lantstetten
[79'] und durfern. Dan in groissen stetten verandern sich die gemeinß leudt, hendeler, kremer, schribenten, handtwircker, von einem orde zum andern irer narong und under halt nach mit der farender war, beweglichen gereiden gutter, auch irer kunst und arbeit.
Aber da ligende unbewechliche erbgutter, fharen und renthn, und da von die underhaltung und narong felt, bliben lange alß in Coln und anderswa, da man vil heusser, wingarthen, fharen und erbrenthen hat und in schreinen rentbreven daran geschriben stehet, da findt man es lenger und werden die gesclechten auß den schrinen und breiffen eigentlich erwisen. Darumb findt man uff den dorfern alte baurßgesclechten, die von hondert zwei oder drei durch ire lendereien, vorgenoissen und besiegelte breif oder boich wie an jedem orde breuchlich zu beweisen sin.
Iha, da auch ein richer, habseliger, milter, glorioser man ist, der in kirchen, glasfinstern und gemeilß oder ander zerat gift und sin biltniß, namen, wapen und mirck zeichen darzusetzet, oder der etwaß in cloistern, kirspeln, pharn, stiften, capellen, eltern, gotzhusern, hospitalen und gasthuser, in spenden der armen fundeirt und bestiffet oder auch uff gaffeln, in broderschaften, bursen, scholen, zur predigen und ander geselschaften und orthen waß guts verordnet und thoit oder herlichs in sinem namen in der gmeinden bawet, etc.. Deß alles nemen sich die kinder und kindtzkinder und frunde an, wissen daß zu wisen, zu verzellen und zu behalten, haben genoigde und freude dar innen. Und werden da durch vil gesclecht, ob sie schoin geringe und arm sin bekannt, und ermanen sich deß oft under ein andern zu verfrissung und behaltung ires stamß, lineen, gebloitz und sipschaft.
Oben hab ich euch nuhe vil verscheiden gesclechten genant.
Und kan mich nit gnogsam verwonderen, das von allen den dreimal vunfzehen alten edlen herlichen geschlechten wie auch keiner aus den burgermeister und andern vernoimden geschlechten nit einer befonden in gans Coln, der ein haus uff sin nemliche afkomst, agnation, cognation, uff sinen stam, geblode und posteriteit, sulches alles ewich darbei mit dem namen und wapen bei einandern zupleiben fundeirt, begiftet oder bestiftet het, also das daraus gefolgt, das man eitz zur zeit nit ins gmein weis, wa die geschlechten gewont haben, was heuser sie in Coln besessen. Man mogt dan in den schrinen finden, wem diss oder jenes haus zum eigentum gewesen. Man kan aber nit sicherlich wissen, ob sie es selbst besessen, gebaut oder darin geboren oder gestorben sin; wiewol es disse wol hetten doin kunnen umb irer richtum willen, wan sie sunst druff bedacht gewesen oder sulches bericht gewesen weren, da sie doch groisse erbgutter, haife, lant, renten in kirchen und clausen gegeben, damit sie diss in iren eigen heusern wol hetten anrichten kunnen. Aber ich hab sorg, werden etliche von den geistlichen beredt sin, sulchs oder sulche stamhuser zu fundern, sult groisse [80] sunde, hoichfart und zeitliche ehre sin. Lieber, ist war! Damit hetten sie dem geistlichen stande abgebrochn, das nit so vil gutter zu innen komen were, als es nuhe sin. Und bedunkt mich, ist den narren mit den einfeltigen groben leihen getriben. Gegen iren list, geitz, practick, gwalt hat bis her zu nemans etwas durfen reden, oder er het ketzerischs oder uffrorichs moissen eracht werden. Und dieweil ich viel jar mit innen umgangen, solche foisswentz und griff wol gespurt; und uff mins fattershaus und geblode bei einandern zu funderen bin ich verursagt und bedacht gewesen. Hett ich etwas vill, so kunt ich da daselbich gutt so wol doin zum gotzdeinst und armen, als in den kirchen und cloisternich hett es so gotlich und pillich minem eigen geblode zu befillen, alß ganß wilde
n frembden, dan sult misbruch in die stiftung fallen, daß es nit gehalten sult werden, so genosse es so mere min gebloit und gesclecht alß frembden
.
Derhalb hat ein vernoimbter burger vor 100 jaren recht und wol gethain, daß die discantzs herlich miß in siner capellen viß siner nachkomen und kindtkinder hant zu singen belonet wirt, wilche die rent uffheben und es erlich underhalten, wiewol eitz sware zeiten sin. Villicht da er geistlichen befollen were, sult es balder geswecht sin, wie ich deß dinges uff vil orthen weiß, da man die rent mehe zum dischs da zu behoif der stiftung braucht. Ich wil aber kein geistlichen hie mit gesmehet haben, oder sagen, daß es ubel gethain sie zu kirchen und clausen etwaß zu bestiften und frembden etwaß zu befillen.
Der misbrauch ist bei geistlichen und weltlichen, wer von innen nit rechtfertich und from ist.
Disse hausstifftungen weren wol gut und lichtlich in Coln zu thoin, da so vil wolbebauter, weiter, herlicher, wolgelegener heusser in Coln sin, alß uff dem Altenmart, Numart, Heumart, Holtzmart, Weitmart, neiste den portzen und wellen so vil hoiffe und weingartz heusser, uff sant Seruerinßstrassen, uff der Bach, im Filtzegraben, Rheingassen, umb sant Marien, Hoeportzn, Ster
ngaßn, Boven marportzn, uff der Brucken, Klockergassen, Schildergassen, Breiderstrassen bisß an die Mullegasse portzn, vom Eigelstein biß und
er Pannescleger und anderß wa durch die stat vil mit iren portzen, steinwegen, haiffen, garten visgengen, wilche von den alten und newen gesclechten gebaut und vil mit iren zunamen genant sin, da die heusser die namen von den gesclechten haben, hin widder auch etliche gesclechter von den heussern. Von allen den vorg. heussern, wie herlich sie sein, wie groiß die herrn derselben sin, so weiß ich irer doch nit uber zehen oder zwelf heusser, die uber 100 jar bei irem namen oder geblode gepliben sin. Alles an frembde hende verkaufft. Mogen doch wol mehe von frebdem herschaft und adel sin, die ich nit vur burger halte. Sunst haben fast ebte und ander geistliche p
relaten, cloister stiften ire heusser von alters in Coln, pliben bei innen gemeinlich unverendert, die sterben nit, die gesclecht sterben und verderben, vertheilen es, verkauffen und verenderen in fremde hende.
Es ist wol der hoff am Poil hinder s. Aposteln cloister ein herlich erb, eitz genant Gronenbergshoff. Hat sin eigen gericht, scholtiss und gesworen, gehoren darunder alle erben und heuser uff der einen siden uff der Hanestraissenund [80'] Erenstraissen langs den wall rontumbher, ohn was landes es im felde hat und wingartz umb das haus, das ich kein herlicher burgergut in Coln weis. Noch gedenk es mich, das es vor Gronenberg genant was Wasserfaishoff, da befor Quatermartzhoff, da befoir hats geheischen Benesishoff, ohn wa von ich nit weiß, und sint dannest nit alle eines gesclechtzs oder gebloedes gewest. Der hof und die herrn haben nit einerlei zunamen gehat noch ein wapen gefoirt.
Die erbkamerei des erzstiffs Coln hat ein haus vor s. Laurens bei der Goltsmitgaffeln, darunden gehoren etliche heuser und lehngutter, hat sinen stathelder und man von lehn. Vormails war es an dem hern von Bachem, eitz ist es an den von Veltbrucken, beide nit eines namens und wapens, dan das sie sich erbkamerer genent und geschriben Noch sin vormails die erbvaigt zu Coln gewest. Hat ein gewaltige hoicheit binnen und baussen Coln gehat, das gericht uff dem Eigelstein und s. Gereonsstrass, die Hacht, alles in der stat, baussen fast dorper und hoicheiten. Diss vagtei ist vor zu den von Alpen, eitz an die van Nuwenar komen, und als es sich noch leist ansehen, mach sei wol an einen andern stam komen, dan eitz nit mehe, dan graff Adolf von Nuwenar und sin hausfrau, ein von Nuwenar und Mors, leben haben und zillen gein kinder. Diß sin die herligste weltliche gutter in Coln, gehoren doch eitz die erbvogtei und erbkamerei frembden adel zu. Der weltlichen herlicheiten sin vormails mehe in Coln gewest, eitz in der geistlichen klawen komen, da sie noch pliben und nit alieneirt werden.
Da sehet ir nuhe so schinparlich, wie swerlich die menliche linien und stem erhalten kunnen werden, oder daß rechte geblode bei den alten wonungen pliben, daß sie ewich und stedich mit einem stamnamen benant und eim wapen bezeignet werden.
Darnach ich dan trachten und daß gern voranderen etwaß ordentlicher und bestendiger inß wirck stellen wolt, wan got sin gnade und mir daß verstandt und ansclege verlene
n geben und bestedigen wulte, dweil es sunst beswirlich wulte sin, dan es noch nemanß gethain, oder, dar erß understanden, nit volkomlich gethain hat
.
Die ursachen auch zu ergrunden, wa her es kompt, daß die menliche afkompst und linea so ubel gereidt und erhalten wirt.
Bedunckt mich kompt da her, daß wol etliche jonge man und jonge frawen samen oder besonder unfruchtpar von natur oder mangel halben sin, derhalb sie kein kinder zillen kunnen.
oder aber gott wil umb irer oder irer eltern sunden willen sinen segen und benediction uber sie und ire kinder nit laissen gerathen. Derhalb innen am hoichnodigsten ist, daß jonge
n und alten manliche und frevlinß gesclechtzs den herrn forchten, loben, prisen und pitten, daß er uber ire sunde nit zornen wulle, dan sinen segen geben
.
Etliche jonge gesellen oder man treuwen alte widwen oder frauwen und kunnen lichtlich ermessen die vil uber drissich, veirtzich oder funfzich jar alt sin, daß dar wenich hofnong an ist, dhoin daß fillicht umb ires forthelß nutz oder gemachs willen. Und dasselb hab ich selbst erfaren in zweien reisen. Min eirste hausfrau Weisgin war uber ir drissigst jar, die ander, Drutgin Barß, uber seßundveirzich jar. Ich zweifleten auch an mir selber einß
[81] gebrechs halber. So hat ich noch drei oder zwein bro
dere und hofnet, dar durch sult die stamlinea erhalten werde
n, das an mir so vil nit gelegen were
.
Etliche sin edell, doctores, licentiaten, fursten, rethe oder von ansehentlichen luden geborn, oder sunst eines erlichen standtzs und doch nit so habselich. Gedencken sich richlich zu bestatten, warten druff von jar zu jar, zehen, zwenzich jaren, daß dan auch sorglich ist.
Auch findt man, die rich sin und groisse gutter habe
n, einige sohne sin, kunnen irß glichen nit haben. Die edel oder schoin gnoich sin, verweilen da mit auch ir best zit oder sin irgenß uff diß und die affectioneirt und gesessen, die irer hinwidder nit begern oder die eltern und frunde willen nit drin verstain. Damit die zeit auch verleufft.
So ist auch ein ramspoit im wege mit der heimlicher truwen verheischn und verloben, da durch sie verpotten und am rechten ire beste jar uffgehalten werden. Daß ubel ist etlicher maissen nevlich uff dem consilio zu Trint gebessert
.
Etliche elteren, die wenich kinder und besonder wenige sohne habenn, willen groisse herrn und leuth, hoflingen, gelerten, handeler, kreichsluth von in machen, schicken sie wie in die frembde orther und landen sich zu versoichen. Daß seir gefarlich ist, haben gehin uffsigt und sterben. Deß man wenich hat moiß man beß sparen, also ist dis fursten von Gulichs sohn in wenich jaren zu Rom gestorben von 19 jaren, derglichen vil andern. Weren besser zu hauß pliben. Der furst hat nit dan die zwein sohne, der noch einer von 16 jaren lebt. Und hengt der cleivischs menlich stam, so tusent jar alt ist, an dissem eizige eitz allein
.
Etlich erwerben auch geistliche prebenden, prelaturen vor ire kinder, dhoin sie in cloister, machen sie geistlich. Die rent und inkomst, gut leben, dhoit in so wol, daß sie nit dar von laissen kunnen, oder werden durch die weihungen, eide, und canones gebonden, daß sie zum ehestande nit moissen greiffen. Und durch sulchen geistlichen standt ist mannich groiß, edel, herlich, und gut gesclecht und mansstamb vergencklich worden. Man sagt, der adel wirt dar durch erhalten. Daß ist war an etlichen, da der kinder seir vil sin. So vergeit auch vil adels durch den verpotten und abgesnitten ehestant. Ist dißer mangel etlicher gestalt uff eim richstach zu Auspurch gebessert. Mogt fillicht noch mehe gebessert werden.
Und was der ursachen dan mehe sin, die mir eitz nit alle vorfallen.
Wie disen gebrechen und misbreuchen aber vorzukomen were und der rhat und fundt, remedie und practick zu finden, damit die agnation, manliche linea und afkompst zu erhalten were, ist zu sehen.
Und vor eirst halt ichs dar vor, wan die oberzelte ursachen der verhinderong hin genomen wurde, das mogt der sachen seir helfenn, alß da got der her erzurnt durch ubel und missethait daß fort an boiß und beserung geschege und sine gebotter und wil geschege
.
Daß die jongen leuth und sohene nit umb geitz und hoichfart ire zeit und jaren verlauffen leissen und gedachten,
was innen hilf groisse wirdigkeit, pracht, regiment und richtumb, wan menliche posteriteit und stam name mit innen inß grab gelacht werden, wie die ihenigen so mit schilt und helm begraben sin und werden sullen.
Derhalb ist under dem gemeinen adel, burgerlichen gesclechten und lantleuthen zu erhaltung ires menlichen stambs, daß sie jeder zeit ein kunst oder gut handtwirck leren im fhal, da sie sich nit alß balde irer herkompst und
[81'] frundt gemeiß
rich und hoich genoigh bestatten kunnen, daß sie als dan sich an andere erliche verstendige jonge frevlichn verselligen, da bei sie sich irer arbeit und waß sie geleirt haben erneren, haushalten, elige kinderen zillen und wol erzehen mogen. Got wirtz foegen, daß ire stam und nam mit ehren erhalten werde. Die sich diemodigen, werden wol erhohet. O waß groisser leuth hab ich gekant und noch kenne, die von geringe
n leuthen zu groissen herrn und regendten sin worden. Wa ir gesclecht durch sie dan umb der nachkomenheit willen etwaß geringert und abgestigen, so schaffen sie, daß es durch sie selbst oder ire kinder widder gebessert werde und uffstige, ist es etwaß verdunckelt, daß es widder luchte, daß es inesse plibe und erhalte
n werde. Da kein sohne oder kinder sin noch agnaten oder cognaten wie, kann es da uffkomen oder gerathen. Da dieselben aber sin, kann es gelucken und geschein. Lieber wilt kein erliche arbeit, kunsten und handtwircker verachten. Joseph und maria ware
n von konincklichen stam, haben dannest daß zimmerampt gebraucht und sich deß nit geschampt. Iha, waß ist deren alle von hohen leuthen, von eheligem zu eheligem glidt herkomen und dannest sclechte arbeit dhoin. Die arbeit ist ehe nit unerlich und boÿss. Ich laiß wol zu, wan er siner haiff, erbgutter und renth kunth gut underhalt haben oder groisse ampter oder richtumb haben und gliche wol kinder zillen, daß sulchs wal ansehentlicher were. Da es aber nit also balde gerathen kan, so ist diß arbeit besser und erlicher geleirt und gethain, dan ungeleirt und gelaissen.
Sin nit die jonkeren Kannegeisser von amtzluden uffkomen, wie ir name anzeigt? Ist her Arnolt von Siegens, ritters und burgermeisters, fatter nit ein schiffman gewest, her Arnolt von Bruwilers burgermeisters fatter ein assenmecher uff der Hanestrassen gewest, sin ire kinder nit groisse jonkern und herrn? Ist nit das gesclecht der Geilen durch sclechte kremerei ankomen?und waß ist deren mehr, waß hilfe innen ire waßdom, wan sie keine sohne und enckel nachgelaissen daß, der name in irem geblode kleben plibe. Und glich wie vil von geringen uffkomen sin. Also gedenckt mich viller groisser jonckern und herrn kinder, die zur armut nider gestigen und dunckel worden sin. Und mogen dere nachkomen und leiberben (darnach sie sich stellen) uffstigen und wassen. Sulchs kan das gluck alles geben allein, daß man den stam und namen erhalte mit gottes gnaden, dar uff sult ir, vilgeleibter hausfatter und nachfolger, bedacht sin, daß befordern und nimmer verhindern durch kein geschein.
Sin dan schoin die sohn und menliche nachkomen nit so hohes ansehens, so mach daß mit der zit komen, wan sie den namen und zeichen underhalten, dar durch sie erkant werden.
Derwegen hab ich in minem testament die menliche linea, afkompst, agnation und stam van Weinsberch also vorgesatzst und vorgezogen, daß ich auch in mangel der eheligen die naturliche von Weinsberch in gebrech aller eligen agnaten substitueirt und undersetzst hab und nit ausgesclossenn, dweil sie deß namens und wapens sin, und allen andern (waß cognaten dan sin werden) vortretten und
[82] in der eligen nachfolgong tretten sullen. Doch wil ich die uneheligeit hie nit
prisen wiewol wir bekennen moissen, das die naturlichen und unehelige sohne deß gar kein scholt haben, drumb moiß man sie auch nit gar verwerfen, dweil sie dannest agnaten sin und irer fetter succession, untrathen ich geswigen anderes mangelß irer
enelicheit, umb deß namens willen moiß wie anderen etwaß dhoin, ire kinder mogen elich werden und der eligen freiheit geneissen.
Ist nit bei den alten edlen romeren daß jus adoptionis uffkomen und in den beschriben rechten noch bewert und dasselb umb des namenß willen. Dan da einer keinen menlichen leibßerben, sohn oder enckel hat, so adopteirte er siner ander bloitzbewanten einen oder mehe oder auch einen frembden in stat sineß sonß, daß waß dan sin adoptivus filius und angenomener sohn, moist sin jura agnationis und gentilicia sinen stamnamen und sin zeichen, wapen, schilt und helm foeren.
Drumb hab ich auch weiterß in minem testament verordnet, daß, in mangel aller eheliger und uneliger agnaten, min anderer cognaten von minß fatterß wegen in der agnaten stat tretten und darauß einer hausfatter zu Weinsberch und min erb werden sol, auch minen namen Weinsberch und das sparkle swartz im weissen foeren sol, eben alß were er min agnat, min adoptivus filius von wegen sines amptz wan er daß foeret. Und ist min will und beger, da immer min agnation underghain worde und ein cognat hausfatter zu Weinsberch worde, so sullen desselben kinder und leibsnachkomen in dem fhal min adoptivi agnaten und stamßgnosen sin und pliben den namen Weinßberch und wapen sparkle alle zit mit oder ohn ireß fatter namen und zeichen foeren, dan sie sin viß dem hauß Weinßberch untsprossen und vom geblode. Also sullen alß die cognatische hausfetter und kinder und alle leibsnachkomen quasi agnati sin, alß dan auß cognaten agnaten deß hauß werden und pliben. Und mach also ein neuwer menlich stam dem eirsten alten folgen.
Darumb hab ich mineß fatters hauß neben allem minem gut dar zu verordnet, betirmpt und geben, daß nit allein daß geblode und eigentschaft, namen und zeichen die agnation und stam erhalte, dan auch ein sichere wonplatz, ein sicher stedich orth und sitz alß daß hauß Weinsberch in Coln, dieweil daß hauß und eigenschaft nit stirbt und wie es etliche hondert jar gestanden, daß es also fort an mehe hondert jare moge stain und mit minem fleischs und blode vereinigt und bei dem namen Weinsberch und wapen sparklee benant, bezeignet, gekannt werde und in ewiger gedechtniß bleibe.
Und wirckt die wonplatz und hauß so fill im leidigen fhal, da nemanß von minem geblode bei lebe were, daß dan und nit ehe ewich ein licentiat der rechte
n inhalt mineß testamentzs, hausfatter und mi
n erb und nachfolger sin soll, und ob der frembt und nit vom geblode ist, so sol der dan jeder zit min quasi agnatus sin, minen namen und wapen foren, eben alß were er min adoptivus filius et adoptivus agnatus, sol daß hauß Weinsberch besitzn und miner verlassenschaft geneissen, also hat er dan auch der gestalt jus agnatio
nis et gentilicia signa und hilft alles ein dem andern, agnat, cognat, hauß, name, wapen, erb, nachfolger, alß were es ein
[82'] und min rechte menliche linea, si non in omnibus revera tum imaginativa seu ficta. Dan disser frembde licentiat, wan er hausfatter wirt, sol er und sin kinder und leibßerben den name
n Weinsberch und wapen sparkle ewich fore
n. Also trit dan der frembde licentiat, ein frembde person in stat der bloitzbewanten, die sterblich menschliche persona in stadt des unsterblichen hauß. Die person deß hausfatterß erhelt den namen Weinsberch und das wapen sparkle. Glichfalß erhelt daß hauß den namen Weinsberch und sparkle. Daß ampt aber deß hausfatters begreift die person und wonung, samen und besonder wirt die eigentschaft schinen. Aber dieweil die person sterblich ist, moiß die uffschribung und anzeigung da sin dorch die schrift, wirt die genealogei und continvation, surrogation und succession behalten. Wie das geblode sich von einem zu
m anderen, vom menschen zu
m menschen erstreckt, in wilchen acker der saem gefallen, wilche frucht, wilcher baum von jedes same uffgewassen, diß wirt alles clar durch die feder und druck erhalten, durch abschriben und malen in boich, in finster, uff taffelen, an wenden erfrischt, waß geschriben und geprent blibet. Derhalb hab ich auch in minem testament begert und befollen, daß die genealogien uff den 3 maii jarlichs sullen fleissich uffgezeignet werde
n. Lieber, sagt mir, was ist die ursachen, daß der fursten und hohengebornen herrn genealogien so bekant sin, daß man iren uffstigenden stam van heubt zu heubt ex ordine zu erzellen weiß. Daß man sie durchluchtigh schelt und nent. Daß kumpt daher, daß jeder zeitt, von gepurt zu gepurt, ire eltern fonden werden in boichen und gemeils, deren und der graven, freien und groissen adelß herkompst und series ascendentiu
m maioru
m vor etlichen hondert etlichen tausent jaren bekent sin, daß sie wolgebornen begrutzet und tituleirt werden, daß sie nobiles et in nobilitate (id est noticia) sin und pliben, villicht doch nit alle irer tugenthalben, dan auch boeser stuck halber. Ita nobilitas in bonam et in malam partem accipitur, sic dicitur nobilis doctor, miles, civis, sic nobiles latro nobile scortu
m. Und behelt in disse nobiliteit nach irem leben, feder, vuck, farb, ist derhalb die anzeignong der steter continuerter geburt hoichnoidich.
Gleubt diß frei und ist gewiß, daß gemeinß leuth, burger und bavuren in stetten und felden ire herkompst und afkompst von man zu man, van frawe
n zu frawen oder gewesselt und also ire genealogeiam in warheit so wol haben, alß die fursten und der adel, dan sie sin ehe von menschen herkomen, nit vo
n stine
n, holtzs gemacht, nit von appel, birn, eichenbeumen gefallen. Und ist nitzs underscheidtzs, da dan, daß ire manliche linea, stam, und afkompst nit bekent, dan obscur und unkundich ist. Were
n irer uffstigender linien fetter und furfetter fleissich uffgeschriben, so weren sie auch durchluchtich und man sult durch sei so wol kunnen sehen alß durch die fursten, so sie zu allen seithen nit von glaß gemacht sin oder in der duister nacht schinen. Drumb behalt min uffzeichno
ng vres stambß und menlicher linien von Aramonde und hern Henrichen biß uff euch in gedechtniß und erhen,
[83] schreibt es nach, mailt es nach. Gliecherweiß die hernachmals geboren werden, der genealogien schribt jarlich uff mit allen umbstenden wie in minem declarationboich,
die von weitleuffich declareirt, waß hilfe, daß der stam, die linea, die nachkomenheit sie und in warheit sie, wan man jeden menschen mit namen und zunamen nit weiß zu nennen, daß ire gelegenheit und standt unkunidch, ire wonong und handel verborgen ist. Ir, min haußagnaten, laist uff die menliche afkomenheit fleiß achtung haben, ir, meine haußcognaten, uff menliche und frevliche geburt und gebloitznachkomenheit. Damit kan der memorien und behaltsamheit gerathen werden. Wa ir dan nit so hoich von geburt, edel, vernoimbt und bekannt sidt, so sidt ire dannest kein bestien oder unredliche their, sonder so wol menschen und auch gutte menschen alß sie. Die apostoln sint nit alle vom adel gewest, man wult dan sagen, daß etliche von konincklichem und Davides stam weren, alß Jacobus maior und Joannes, so sin es doch meistheilß grabe leuth und fischer gewest. Und durfen sich ire nachfolger, pabst, cardinal und bischoffen irer succession hoich roemen. Iha, der pabst sigelt cum anulo piscatoris und helt sinen stoil hoicher dan keisere und koningen. Sehet, wie durch sclechte und gemeinß leuth auch der manßlinie
n und nachkomenheit zu rathen ist.
Wilche aber uff die menliche linien, uff den manßstam und die agnation hart stain willen, wie hie zu wonschen, die mogen mehe druff bedacht sin, wie sie ire kinder nit geistlich machen, dan ire sohn zu
m ehestande zehen. Es wurde dan dem geistliche
n stande auch der ehestandt frei erlaubt und nit benomen, wie ich dan sorgh, das geschein mogt, alß sich alle leuff der welt eitziger zit ansehen laissen
.
Diß practisern eitz vill fursten, graven, hern und edelen. Als die pfalßgrave
n bei Rheine haben vil pfaltzgraven ire landen zu
m theil getheil, alß etliche sin churfursten, etliche hertzogen zu Beiern, etliche hertzogen zu Summern, etliche graven zu Zweibrucke
n, zu Spainhem, zu Veldenß, daß der ursachen, ob die manliche linea an einem orde fhalet, daß ein ander ort da were sampt der agnation, die menliche leiberben hett, wie ich dan pfaltzgraven Fridrich und Otto henrich gekent, die ohn leibserben verstorben und sin andere pfaltzgraven in die stat succedeirt, also mit deren vil andern. In miner zit hat lantgraf Philips von Hessen in sinem testament sine landen und
er sin veir sohne vertheilt, also daß eitz und nit zu vor auß einem hessigschn stam veir stem sin worden zu erhaltung der menlicher linien. Ob es an einem orde faelen wurde, daß ein vorrhaidt und erstattung am andern orde were, also an vil orthen hat man den manßlinien stemmen und agnatione
m gerathen. Ich moiß hie von groissen leuthen sagen die, sin beß bekannt, ire exempla sin kundiger, vil wisse
n von geringen stemmen, gesclechten, und leuthen nit zu sagen, sin diß uff eim
orde bekant, so si
n sie uff dem andern orde aller dingen unkundich. Und dienen mir hoher menschen vorbilt und beispil beß zu minem bericht, den ich dhoin. Wan nuhe emanß spreich, uff die weisse were die ordentlich bloitbewantschaft, der sterblichen personen alß durch erbnachfolgung, succession und surrogation zu ewigen zeiten und so lange es got gehengen wurde wol zu erhalten, aber daß hauß und gutt, daß man unsterblich achtet, kann auch wol zu nit werden und vergain, eben alß sturbe daß auch, alß durch brandt und nederfelligkeit, da es der hausfatter nit widder uffbauwete oder da es mit gewalt oder
[83'] von der oberkeit, von fianden und moitwilligen frembden ingenomen und der name verendert oder verdilget wurde oder das es die miterben mißgunneten und durch urack und boißheit verdheilten und alieneirten, daß wer immer des hauß und der platzen dhoit gnoich, wiewol der grundt ewich pliben moiß, wan schoin die platz zu
m mart, strassen, garten oder felt sult werden.
Diß alles ist wol war. Alle dinge sin vergencklich, dan die ganse welt sol vergain, vil stede und sclosser sin zu bodem gangen. En campus ubi troia stetit. Nichtz zitlichs ist ewich. Aber ist zu hoffen, daß es nit so ubel mit dem hauß Weinsberch faeren sult, deß best ist zu hoffen, des argsten zu befoegen. Doch ist vermoitlich got sol daß hauß auch bauwen und bewaren, anderß were es nichtz, nisi dominus ædificaverit domum. Neben gottes hilf hab ich vorsehung gethain, damit das hauß gebaut, gebessert, gefhrihet, geheirt und geehirt werde. Inhalt mineß testamentz, da daß zu vermenen.
Ich hab oben angezeigt, wie besweirlich es sie, auch wie unsteht und ungewiß es sie, die menliche linien unzerbrochen uff sich selbst alle zit zu erhalten. Und geschicht daß nit allein bei geringen leuthen alß burgeren und bauren im aller nidersten stande und graidt der menschen, dan es geschicht auch bei dem hoigsten stande, bei den groisten potentaten und edelsten herrn, daß die manliche linea und der mansstam verfelt. Und wirt dannest demselben durch die freuweliche person widder uffgeholfen und lauth, alß were er nehe vergangen. Auch wirt im durch daß hauß, stadt oder landt ireß stambs gerathen und also geholfen, daß der name und daß wapen auch bei den frembden bleibt. Und henget also einß am andern. Ut persona rei et res personæ. Wirt ein vermischung und ein samenfoegung.
Willt ir das spurren, so nimpt Carolu
m 5. den keiser vor, den ich oft gesehen. Ist der nit der eirste gebornen koninck von Hispanien, Castilien, Arragonien und deren mehe, da sin mutter ein einige dochter von ware. Und sin die koninckriche von siner motter, einer agnatinnen, uff innen alß einen cognate
n, der nit vom hispanischen manßstamme ware, continueirt. Ist er und sin son nuhe nit ein newer stamb viß dem alten untsprossen und haben die koninckrichen foeren den hispanischen namen, wapen und titel. Ist nit Franciscus Valesius koninck in Franckrich binnen 64 jaren worden, deß fatter kein koninck gewesen. Hat er nit das koninckrich mit dem namen, wapen und titel von der zit an, daß der leste koninck ohn leibserben verstorben ware, daß hat daß neigste geblode zu der kronen erhalten, da die genealogei daß vißgefort hat. Ist nit koninck Edvardus henrici octavi, sohn der lesthe koninck von Engellant, ohn leibs erben gestorben und daß koninckrich mit namen und wapen uff sine swestern gefallen, eirst Maria
m, eitz Elisabeta
m, die noch koninckinne ist, daß wirckt deß konincklichen hauß und amptz name und geblode
.
Ungern und Behem sin in minem leben also auch an die von Oisterich komen, Polen ist in zehen jaren ohn menliche afkompst an frembde herrn alß den van Frankrich eirst und nach an den Waywodam komen. Und pleibt glichewol der name und wapen, dan faelet das an der personen und geblode, so wirt es am ampt und koninckrich continueirt. Mit Denmarck ists auch also komen. Mit Portogal mach es also komen. Die menliche linea deß hauß Oisterich ist 400 jar alt und ungekrenckt pliben von den graben von Habspurch herkomen.
Hertzoch Carolus audax von Bungundien ist vor 100 jarn vor Nausse dhoit pliben, man hat in nehe widder fonden sin einige dochter in der neusser veheden an keiser Maximilianu
m primu
m bestalt, hat Burgundien, Brabant, Hollant, Selant, Flandern, Lutzenburch, Lym
[84] burch und so vil der Nederlanden an die von Oisterich pracht. Und bleibt der name und wapen neben dem geblode in jedem lande. Der leste hertzoch von Meilain hat in nizit lebentich und thoit gewesen ohn leibserben. Und ist daß landt auch den von Oisterich zukomen. Item eitziger hertzoch Wilhelm von Cleif ist der eirste geborn hertzoch von Gulich und Berge. Sin motter war die leste einige erbinne von dissem stamme. Der leste hertzoch Carol
us von Gellern und graf zu Zulphen bei minem gutten gedencken ist der landen in sinem leben untsatzst und hat sie eirst der hertzoch Wilhelm von Gulich bekomen, dem hat sie keiser Karol
us quint
us mit dem swerde abgewonne
n. Und wirt der name wapen titel im lande erhalten.
Daß hertzochthomb von Westphalen und Engern, folgenß die grafschaft von Arnsberch, sin an daß ertzstift Coln komen, das hertzochdum Francken an den bischof von Wirtzpurch, daß hertzochdom Bullion an den bischof von Lutgin, die lantgrafschafft Elsaß an den bischof von Strasberch, die lantgrafschafften Duringen und Meissen sin an die hertzogen von Saxen komen. Und dannest wirt der name und wapen und titel nit vergencklich. Also ist Swaben auch vom stam komen gar jamerlich.
Etliche grafschafften sin also vom menlichen stam in meinem gedencken komen, alß da ist die grafschafft Koninckstein an die von Solmß, Rytburch an die von der Gewe oder Hoia. Auch hab ich den lesten grave
n von Eppenstein, von Rennenberch, von Buren, von Brerode gekant. Die leste erbinne vom manstamme von Arburch lebt noch und werde ire sohne den stam continuern.
Vur hondert jaren ist die grafschafft van der Marck an Cleif komen (vel contra Cleif an ___ der mari, vide, ___ ad col
ucia fol. 267,
pa, 2)
, Katzenelbogen an Hessen, Lewenburch Hensberch an Gulch, Morß an Nuwenar, Wyß an herrn Berge, also sin vom menlichen stam verandert worden, Are, Saffenberch Reneck, Tonberch, Loß, Drachenfiltz, Odenkirchen, Hurt, Bachem, Kendenich und der fast mehe. Also daß hantgriflich zusehen, wie gefarlich sich das gluck mit den manß stemmen wendt
.
Und dieweil es groisse heusser, borge, landen und herlicheiten sin, bleibt zu
m deil daß gebloit, sunst daß ampt, namen, und wapen, dar durch dem menlichen stamme gerathen und geholfen wirt
.
Ist derhalb, vil geleibter hausfatter zu Weinsberch, erb und nachfolger, man bit, ir willt alleß, waß ich eitz vermelt, zu heubt fasse
n, daß wol behertzigen und uberlagen, waß in der welt umbgehet. Und wilt doch min testament in allen sinen clausulen halten, dar in ich dan auch nach aller noitturft und so vil mir moglich gewesen vor eirst den menlichen stam und die agnation versorgt, darnach daß geblode mineß fatterß und motter und cognation und in deren allen mangel ein andere qualificeirte frembde person in subsidiu
n und in deren aller stadt verordnet, die das ampt sullen tragen deß hausfatters, auch den namen Weinsberch und daß swartze spar und klee im weissen foeren, also daß durch ein mansperson und amptdreger raidt funden werde, darnach durch daß hauß Weinsberch und mine gutter und verlaissenschaft, daß auch die eigentschaft als namen und wapen dem erbgut und wonplatzen anhange. Also wan alle mine verordnete personen zu
m ampt verstorbe
n und vergingen, daß es dan an der wonung und hauß plibe. Verginge aber daß und die stampersone
n und hausgnosen ein ander wonong immer haben moisten und bequeme im fhal der aller uterster noit sunst nit, daß alß dan das neu hauß auch Weinsberch sol heischen, umb des hausfatters und personen willen. Quia ubi pontifex ibi Cæsar ibi Roma. Dan einß wirt nach dem anderen benent, einß durch daß ander bekant. Und wiewol ich diß gnogsam in minem testament
[84'] und declararationboich verhandlet, noch dannest moiß ich es hie mit anregen und verneuweren, doch uff ein ander weiß, damit ir minen fleiß und ernst in dissem wirck spurt und sulchem allem nach besser druff bedacht mogt sin. Und wil euch eitz dem alle mechtigen hiemit befollen haben. Datu
m Anno d
omini 1578 den 18 julij.
Herman von Weinsberch lic. s.s..
Anno 1578 den 15. julii hab ich die halbscheit eines stucks linendoichs von 55 illen, das miner sustern Sibillen und mir gemein war, an mich allein genomen und ir vor ire halfschit des doichs 13 gl. cr. und 18 alb. bezalt mit scleiffern, jeden vor 17 alb. 4 hell. Diss gemeinschaft des doich ware also zukomen, dieweil ir man im kreich, was ire nitz fortels dan schaden zufoeget, wolt sie anfangen zu spinnen und die schoin und etwas vor moissich gain verdienen. Also bezalt ich den flass, sie span; das doich sulten mir samen deilen. Also bezalt ich ir 12 alb. vor die ill, so weit sich ire halbschit ertroge, den bleich und weffloin zu beiden seithen getragen.
Anno 1578 den 18.
julii uff fritag zu 8 vren vormittage starb mein moen Drutgin von Weinsberch, widwe Petern Hersbachs, in ires sohn her Lutgerß deß obersiglers hauß zu s. Severin, da bei sie etliche jarn gewesen ein alte, lame, blinde frawe von 78 jaren, die 37 jare im widwe stait gesessen. Ist den 20. julii staitlich zu sant Jacob mitten in die kirch zu iren kindern und eltern begraben. Disse plagen mir unse moen zum Hollender uff der Hoeportzn zu nennenn, wilch hauß sie eirst mit irem man gegolten und gebaut, war mineß fatter, suester ist alters halben gestorben. War noch biß her zu die elste auch dem hauß Weinsberch bei 29 jaren geweßt. Eitzunt bin ich der alter elste hausgnoß. Sie dißmal nit mehe dan einen sohn, her Ludtger, und ein dochter, jonfer Barbar zu Marienforst, im leben. Sunst funf riche enckelen von veir kindern. Ware ire tage ein erlicht matrain gewesen, doch alle zit wat peinlich, hat kinds kindtzs kinder gesehen. Req
uiescat in sancta pace.
A. 1578 den 19. jul.haben der Staten folk in der belegerong vor Deventer die stat Campen an der Sursee ingenomen, dan die dutzsche knecht, so darin lagen in namen des koninks von Hispanien, kunten es nit langer erhalten. Den 20. julii ist der Staten heubtman, Stuper gnant, uber Rhein und die Bersche Roir heimlich gezogen mit etlichen rutern und hinder Keiserswerde einen haufen kreichknecht zertrent, die dem Don Johan de Austria solten zuzehen.
Anno 1578 den 20
julii hat min broder Gotschalck ein eirst gehat zu Weinsberch die quart weinß vor 5
alb. 4
h.. Hat nit vil uber 14 tage gezapt. Hat sich vil verleuß an den weinen beclagt, die im Hontum zu dheur ingegolten hat. Auch quame
n vil zop vine 5
alb. der abslach quam vom schonen somer und vil trauben. Hie vur hat der wein in Coln 6
alb., 7
alb. und dar zwischen etliche
h. golten.
[85] Anno 1578 den 21
julii bin ich uff Wynandt von Orbachs banneressenstach bei s. Peter in der Sterne
ngassn gewest. Hie moiß ich ruren, daß dannest disser ein handtwircksman ist, ein steinmetzer, der sin eige
n hauß dermaissen und mit einer uberauß schoener kamern gebaut, daß es vur einen renthner gnogh waß. Auch daß essen so statlich zugericht, alß einer von den besten ehe gethain hat, dan er war ein sittiger, stiller, sober man, hat ein feine fraw, hat gutte narung, vil stein und bereit wirck, daß kostlich war, hilt vil knecht in siner arbeit, ein galt und zap auch wein, hat an der Bach ein neu hauß gebaut, daß ich min lust an eim hantwircks man sagh und vernam, also daß man die hantwirker nit verachten soll, wan sie fleissig, narraftich, arbeitsam, sperlich sin und wol zu sehen, kunnen sie mit ehren wol haußhalten und ire kinder zum ehren zehen. Diß extenderen ich also etwaß. Und magh min neif Gotschalck Weinsberch, der eitz daß zimmerampt leret, von dissem bannerherren ein exempel nemen und sich auch wol regern, wil ich dan hoffen das er dhoin wirt. Disser Wynant mach wol etwaß glucks mit eim gutten bestetniß gehat haben, Gotschalck ist daß gluck auch nit versacht, wan er sich erlich helt und sich darnach schickt.
Anno 1578 den 24
julii ist Mattheias Sutorius, procurator am hohengericht, min alter sollicitator und frundt peste uff sant Johanßstrassn gestorben.
Den 27 julii ist jonker Peter Kannegeisser,
ein jonger gesel, der lange in Italia zu Padue, Bononien und Rom studeirt und sich versoicht. Hat auch peste gestorben. Also das es noch alß durch die stadt starb.
Anno 1578 den 28.
julii bin ich und mi
n broder sampt andern frunden bei minem neiffen und
er dem Rhaidthauß, Christian Korth schencken geweßt und haben im gluck gewunschet, daß er borggref daselbst waß worden. Uff sontag dar nach, den 3. augusti, hat er unß alle scheir widder sampt beiden secretarien geroiffen zu sich und unß gutlich gethain. Zu jedermail war min sweger Agneß Wolfs, widwe Jacoben Voiß da gewest essen. Einer redt dem andern fruntlich zu, brachten unß, ware
n deß manß frundt und der sachen findt.
A. 1578 den 29. jul. umb disse zitsol der konink von Portugal von den weissen moren mit fil Dutzschen, Italianern und Castilier(n), zu zwenzichtausent zu ross und zu fois, ersclagen sin. Der konink ist doit pliben, kein leibserben verlaissen. Er mach einen oemen zu Rom, einen cardinalen, gehat haben. Man sagt stark, der sie der neigste zu der kronen, soll konink werden, wirt fillicht auch nit jonk sin.
Sehet wie wehe gehtz mit den konincklichen manlichen stemmen zu.
[85'] Anno 1578 den 29
julii hab ich die meistere und gemein gaffelgeselschaft des Swartzenhauß an 4 rader gulden erfharen uff den termin lichtmissn mit 80 derglichen
gl. heubt geltz zu loesen schriben laissen im schrein Apostolo
rum in lib. generalis uff zwei huser von funf husern, gnant Harpertz huiß in der Deipgassen, wilche Henrich von Ichendorp druff besweirt hatt. Diß gelt war zu
m theil verspart, zu
m theil war es contribueirt viß einß rhaidtz befelch zu buschen, daß doch nit ratzsam waß, die uff die gaffel zu lagen, derhalb sulch gelt
an fhar gelacht ist, mach etwaß mehe nutz. Vurhin sin auch daselbst 4
rad. gl. fharn gegolten, sunst vor mir hat die gaffel nit einen heller renthen. Herzu hat min broder und ich seir gerathen und geholfe
n, das es inß wirck gestalt ist.
Haben darumb so groisse genoigde zur gaffeln, dieweil min fatter da deß rhatz 9 mal und bannerher gewesn, minß fatterß fatter vor 80 jaren da deß rhaitz und drimal gewesen, min beide broder Christian und Gotschalck und ich da deß rhaitz und ich bannerher gewesen und noch sin.
Anno 1578 den 5. augusti als der knode zu Arsberch geteilt wart, bequam ich als ein amptman daselbst vor minen knoden 6 mark 6 heller. Und als man neuwe schreinmeister sult kesen, wart es Lic. Johan Helman und Peter von Lins. Ich were es wol gern gewest, wie ich lang begert hat, umb das ich die bequemicheit des beiwesens het mogen haben vom haus Weinsberch von alters alles uffzusoichen und von andern minen erben und des kirspels geregtigkeit S. Jacob, was nodich were. Aber es mogt mir noch nit glucken. Etlichen haben die gunst, sint von frunden, im burgermeisteramt wissen es uff ire mulle zu triben und ist daselbst mehe uff mehe orten der mißbrauch. Ich moist gedolt haben.
Anno 1578 den 5
augusti ist min nicht Catharin Jabachs, widue Jacob Klingen von Valender, uff dem Eigelstein wonhaftich, zu
m andernmail bestat worden an Jacob Brocher, ein sohn zu
m Dam uff dem Numart, nit mit willen ireß ohemen her Lutgers Obersiglers. Ich mirck, es sin nit vil irer motter bewanten uff der bruloft gewest. Ir handel sol weinzappen sin, wie es auch vorhin gewesen. Ist der vorgeschrene
n Drutgin von Weinßberch die neigscleden den 18 julii verstorben dochter dochter und also ein hausgnoß zu Weinsberch.
Anno 1578 den 6
augusti ist minß broder Christia
ns gewesene, eitz Johan Paulus hausfrawe widder mit irem nachkinde Eifgin uff die Wierstras zu irem man gangen, dan sie hat sich biß herzu 8 wechen mit irem kinde bei miner suster Sibillen uff ire
m wonhauß zu
m Thorn verhalten, gesponnen und viß der kuchen mit behilf gehat.
Dieweil aber gesacht wart, man helt sie van irem manne. Sie aber sagt, daß hauß uff der Wierstrassen were ledich, sie bitte gebrech bei dem, er wist nichtz zu gewinne
n, wult auch nit arbeiten, were auch der leibßpandu
m [86] gewertich. Dieweil aber mineß broders nit wol zu freden war und sagt, Johan Paulus verzerte doch alles ohn sie, so were sie nutzer bei im. Derhalb quam sie widder uff die Weierstraß.
Anno 1578 den 7
augusti hab ich den abendt zwischn 9 und 10 vren, wie ich uff miner sclafkamern uff mine
m bett lach und mines broders son Herman uff dem andern bett und eitz insclaiffen solten, sach ich ein klein sterngin an der want neben minem bedt, daß starte ich ein pr. nr. langk an, sach, daß es seir klar waß, kunth nit wissen, waß daß were, nemans mehe waß im hauß, daß irgen des kertz durch ein lochlin der want oder gebonß het scheinen mogen. So reif ich Herma
nne, ecce waß ist das. Er sagt, ich habs auch lang gesehen. Do alß balde zouch es sich etwaß hoher und verswandt viß unser beider gesicht.
Ich laiß mich beduncken, dieweil es der funfte tag nach dem jongen licht war, daß es do schein umb die stunde, ob fillicht daß klein glasfinstergin im westen stainde so mit hederen lauff bewassen irgen ein lochlin zwissen den bletteren gegeben, dar durch der mon gescheinen und sulch sternlin an der want formeirt. Ist es aber waß anders oder hatzs etwaß bedudet, so gib got, das es gut sie.
Anno 1578 den 15. augusti Assumptionis Marie sin die brodermeister und provisorn unser lieber frawen broderschaft sant Jacob zu Weinsberch bei einanderen gewest, wie ir brauch uff den tag ist, und haben mich mit behendigheit zu sich gefordert, wie ich zu in komen, mich fleissich angehalten, ich sult mich doch in die broderschaft doin. Ich hab es bisherzu nit willen doin, aber eitz gedacht ich, das ich mich dannest eins uberreden leiss, und bewilliget, das ich ingeschriben wurde, wie geschach; gab einen gl. cur. vom inschriben. Den neigsten sontag darnach 17. augusti wart die broderschaft zur Mullen uff dem Weitmart gehalten, darhin ginge ich und war mit den brodern und sustern frolich. Ich besach ir boich und fant Gotschalcken mines fatters fatter, das er in disse broderschaft geschriben ist, Anno 1487, vier jar nach der Nuysser veheden, sint gerade hondert jar. Mins fatters motter Marie fant ich etliche jar darnach ingeschriben. Min fatter ist aber nehe in der broderschaft gewest.
A. 1578 den 1. augusti umb disse zit haben scheir alle bletter uff den kirsbeumen weis gekroinde strichlin uff, eben als weren es sclenglin gewest mit ire kopger, stertzger. Kein meler het so eigentliche figuren der sclenglin nit wol kunnen machen. Es war vil sagens in Coln darvon, als were es durch zauberei beschein. Und were deren zeuberschen ansclag gewest, als wulten sie alle kirsbeum und kirsen bezaubern und also ire kunst gewiss machen und zeunen. Daruff etliche under innen gesagt, das were jamer und schade umb der swanger frauen willen, die gern kirsen essen. Denen hetten die anderen gefolgt und do nit die kirsen und frucht bezaubert, dan ire kunst an den blettern gebraucht. Wan das nit war were, wer wult es dreumen?.
Anno 1578 den 14
augusti hab ich einer widwen Hilgin von Dusseldorf, schiffer Johan van Dusseldorp mott
er, min zinßhauß neigst Cronenberch uff den termin as
[86'] sumptio
nis marie jarlichs vur 6
rad. gl. vermeit. Sei sol den inbau doin, das heimlich gemach helfen bezaln, ich allein daß leitag underhalten, wirt davo
n einen meitzittel haben. Vorhin hat diß hauß heiß schoinleppersche jarß vur 4 daller, bequam boese bezalong.
Anno 1578 den 17
augusti hat min broder widderumb zu Weinsberch uffgestechen wein zu zappen, die quart vur 4
alb. 6 heller gutten kauff gutten wein, daß es war ein gutter herbst zu hoffen, macht sich in kurtzen siner deur ingegoltener wein seir nach quidt.
A. 1578 den 18. aug. mach ein grosse uffroir zu Gent zu Flanderen gewest sin, das sie die kirchen spolieirt und verstoret, die Observanten misshandlet und verjaget, die religion, den rait und die gericht zum teil verendert. Man sagt darnach auch vom neuen friden, der sich doch nit verfolgte.
Anno 1578 den 25
augusti, uff den montagh nach dem zweiten sontag nach krutwihung, ist der regnong tag s. Jacob gelacht und gehalten worden
. Umb Peter von Rhaitz deß provisorn willen, der den sontag uff dem mart zu Nuyß moist sin, wart die regnong im Sprechauß und die kost uff der Schoelen gehalten, wie gebruchlich.
Anno 1578 den 26
augusti ist miner suster sohn, Peter Ordenbach, nach kleinen Vernich gezage
n, minen halfen Wilhem va
n Meternich, gnant Carden Wilhem, von sines broders wegen zu manen, auch mit von minent wegen. So waren im nevlich die frau mit den kindern an der pest abgestorben. Hat mir doch untpotten, er wult mich bezaln. Er hat min gut zu Swartzhem gepacht. Ist ein from, alt, stadich man, aber bezalt nit wol, auch si
n hern, daß capittel sant Mariengreden, uff deren hof er zu kleinen Vernich wont.
Anno 1578 den 27
augusti umb disse zit hat der pastor sant Jacob, her Lambertus Wyler, die zwae refectiones, wilche die pastores lange zit uff montag zu pingsten und sant jacobs abendt uff sware kosten dem capittel sant Georgen moisten dhoin, afbracht und dargegen uff das Ihenich verzogen, waß die pastores zu Lenstorf hatten nemlich 1 malder weiß und weß des mehe ware. Desglichen hat er von den zweien deinstwechen sant Georgen ratio
ne pastorie ein deinstwech abracht und uff sontag bartholomei hat eirst her Johan Koch vicari
us divi Georgii diß ein abgestalte wechen miß angefangen zu bedienen, dargegen im das capittel zu loen etlich gerst jarlichs assigneirt hat. Diß mach_ der pastor erhalten haben, wie er sagte, durch dreuwung, wa man in mit den refectionibus und beiden wechen missen lenger besweren wult, so moist und wult er uff die pastorei renu
nciern. Ein andern mocht es dan mit sulchem beswirniß versoichen, ob er wult, es were im ungelegen. Her zu hets daß capittel nit gern laissen komen in dissen leuffen, dan wenich canonici waren geschickt, pastorn zu sin. Er wonte bei dem dechen, hat den zu
m besten daß half auch die sach beforderen.
Disses
[87] beroimpte sich der pastor hoich, daß er den nachkomen und dem kirspel damit einen groissen deinst gedhain hette, und hoffet, die kirchmeister sulten im ein miß sant Jacob geben. Die kirchmeister aber leissen sich undereinanderen bedunken, da mit het er ehr und lob ingelacht, auch sich und sinen nachkomen pastoren, die auß dem capittel weren, ein groissen deinst gedhain und nutz geschaft. Sulten sie im aber ein miß geben daß sege weiter und verloren die kirch und kirchmeister mehe, dan sei gewo
nne
n hetten. Dan waß ein pastoir einmal bequeim, wult der nachfolger auch haben oder nit pastor sin, und wurde also dem capittel incorporeirt. Und mit dissen practicken und greiffen ghain die ungeistliche geistlichen auch wol umb, dan sie sin nit alle engeln, wie die weltlichen auch nit alle duvelen sin.
Diß schrib ich, ob emantz auß dem hauß kirchmeister oder achter sant Jacob were oder wurde, das er dan auch etwaß berichtes wist, waß dar umbgangen were und war vor er sich hutten sulte. Dan es moicht der tag komen, daß minn anzeigniß dem kirspel wol nutz sin und gefallen worde.
A. 1578 den 29. aug. ist die weinzapzins gemiltert im rade das man hinforter nit mehe, dan das achte foder (nach der regnong, wie die quart verzapt wirt), geben solt. Dess sult man ein fleissich uffsigt haben, das die zins recht inkome und nitz versclagen wurde, wie dan bis herzu beschein war, das etliche das zweinde, das zwe(l)fte, etliche das zwenzigste nit bezalt hatten. Bis herzu hatt es sich auch mit stigerung des rader geltz, des goltguldens und anderm gelde verlaufen, das man das veirte foder zapzinsn bezalen sulte, dess sich die burger und weinzepper beklagten, sprachen, das were unmoglich ohn iren verderbniss zu tragen und durch sulchen missbrauch were der ander misbruch des versclags untstanden. Und wie (man) nuhe dem keiser grois gelt sult contribuern und diss hart suchte, war groisse murmererung uff den gaffeln und burgern untstanden, das man vur wenich wechen die zins uff das seste fodergemiltert hatt, und damit der zepper noch nit gesedigt ware und gliche seir uff den gaffeln murmererten, so folgte diss absetzung uffs achte foder druff, damit vil noch nit zufriden waren. Ich sagt dasmal im rade, die milterung und absetzung leis ich mir wol gefallen, dan also were es vor 90 jarenverordnet uff das achte foder. Da man sich nuhe versege, das sulch achte ohn versclach recht in sulte komen, wurde die zins etwas mirklichs inprengen. Da aber das nit geschein sulte und glichewol ungelichheit gehalten und das versclag darzwischen laufen sulte, beduchte und besorgte ich mich, sult der alte irtumb widder wassen und der neuwer arger und schedlicher sin dan der eirste. Und alsdan sulte man die zins beswerlicher konnen uffsetzenund hohen, dan eitz absetzen. Und leis mich derhalb bedunken, were viel richtiger und wurde die glichheit mehe gehalten, wan man vor zapzins, uffforende zins und drankzins einen pfennink, von jedem foder veir oder funf goltgulden, am kranen und Rhein, an porzen neme, so durft man nit so vil uffsehens, so vil diener, so vil rechnong halten, nit dan was widder [87'] zur stat ausgefoirt were und queme, das sulches nit mehe dan die ufforende zins troge umb des handels und narong willen. Aber disse meinong, wie treulich ich sie meinte, mogt nit gelten, wiewol auch der halb rait, so Johannis abgangen, mit hiebei ware, also moist ich den meisten stimmen folgen. Dissen selben raitztag wart auch der drankzinsen vil gespreich und verneuwet, was vorhinvertragen, das jeder foder drei rader gulden drankzinsen geben sulte, wer es in sinem hause drunke und nit bei dem zepper mit der quarten holte. Diss bestetigung ware aller pilligkeit gemeis, damit der riche auch so wol drankzins bezalt als der arme, die zapzins hilf tragen. Ich hab aber darbei gesagt, vor 6 oder 7 jaren were es auch vertragen, drankzins zu geben, vor 60 jaren desglichen, wie auch da befoir, aber es were noch nehe ins wirk gestalt. Wa es auch nuhe also sult zugain, so were vil arbeitz vergeblich beschein. Etliche herrn sagten, man wurde es nuhe bess ins wirk stellen und halten.
Anno 1578 den 31
augusti war sontag und der leste tag des monatzs. Do war die hoichzich und der bruloffstag, das Peter von Weinsberch und Anna von Gusten ehelude sin worden. Der brudegam Peter ginck mit sinen frunden zu Weinßberch auß und die braut Anna mit iren frawen und frunden auß irer elteren hauß an der Rheingassen. Ire broder Johan und susterman Johan Bruwiler leissen sie in die kirch zu klein sant Mertin, da sie samen samen
in die hillige ehe verselligt worden. Hatten kein gigel oder violin spil vor, wie vormalß stetich preuchlich war, dar vor na
m eitz der pastor sin gelt und leiß daß spil blibenn.
Min neiffen Peter Ordenbach und Gotschalck Weinsberch leidten die braut auß der kirchen an daß bruloffs hauß uff den Quatermart, dar die frundte hin geladen worden den tag zu leisten, dan es ware ein geve bruloft. Min broder dacht, er hette vil leuthen den tag geleist und wurden in auch noch vill bitten iren tag zu leisten. Da er sie nit widder bitten wurde, so sulten sie deß lachen, siner spotten und glichewol siner nit schonen. Also ist er zu der grevebruloft komen und haben vil geltz auch wol vur 50 daller wert zinwirck bekomen. Ich hab uff der bruloft geben 1 gl. wilhelms schilt und 4 daller. Min neiffen Herman und Gotschalck auch 4 bancketschotteln. Und dan min sustern und ire kinder andere inwendige und außwendige frunde. Der brut eltern hatten auch frunde gepetten, den tag zu leisten, trog sich aber her an nirgen nach, moisten vil brutstucker auß geben und brut ringe, daß hie nit geschach. Den abendt gingen sie in der brut motter hauß, bliben zwein oder drei tag da. Und war der brutgam scheir 26 jar alt, die brut nit 22 jar alt.
Nach den brulofts tagen zugen sie in her Christia
n Ordenbachs hauß uff sant Marien greden cloister wonen. Er war zu Wormß in residentia, sin motter leinete inne daß hauß, dweil es doch ledich stunde,
[88] biß si ein gelegen hauß bequemen, dar in versamleten sie etwaß, sparten noch den haußzinß und waren nach bei der kirchen, da er sines offeramptz zu warten hat, hilte sinen kertzen gaddum noch inß Smidtz hauß an der Hoeportzn. Got verlene innen narung und gedien und seligkeit.
Anno 1578 den 2
septemb. hat min broder daß testament, so er und sin hausfrawe binnen jarß samender handt uffgericht, inß scheffen Schrein gelacht, binnen jar und tag daß vermoge der statuten geschein moiste, sult es uber erb und erbzale bundich sin. Und hat fort sin besonder testament zu einer handt uffgericht mit ingelacht zum vorrhade. Und war weislich von inne
n gehandelt, das sie diß bei gesondem leif und guttem bedacht vißgericht, daß im lesten nit also bequeimlich wa
n man kranck ist geschein kan, da man eben nit verrascht wurde.
Anno 1578 den 3
septembris ist Maria von der Gotzgnaden, unse halbe magt, van minem broder zu iren eltern in die Gotzgnade bei der Drachenportzen komen wonen, dan ire sustern waren vor hin gestorben an der pest und moisten die eltern irer hilf mit gebrauchen. Also wart unß hauß und beiwonung wat gesmelert, dieweil Maria und Hadwich vo
n Delfft eirst, nuhe Peter und disse
Maria von unß komen waren.
A. 1578 den 8. septembris, uff tag annunciationis Marie, als ein rat zur zit die discantmiss in der cappelln zu Hierusalem am raithaus jarlichs hoirt und bei beide secretarien zu gast geladen wirt, war ich auch bei dem secretario Link den mittach essen. Jeder schenkt im dan zwei raitzeichen. Da war vil zeitung, wie sich die nederlendische Staten mit des koninks broder von Frankreich gar weit verdeipten und inleissen, der sich auch stark macht und innen zu hilf quam.
A. 1578 den 9. sept. wart ein pasquillus am katz uff dem Heumart uffgesclagen, der meinongen, die fasbender weren alle deif. Das sulchs war (were), darumb sult man her Hillebrant Suderman rentmeister umb fragen. Die deder kunt man nit vernemen, villicht hette der dichter gern zank angericht. Quam also zu: Es lachten sich die vom fassbender-amt hart widder das achte foder zapzins. Und mocht her Suderman uff der rentkamer gesagt haben, es weren alle deif, die eim rait die ingewilligte zapzins versclogen und nit bzalten. Dess namen sich die fassbender hart an, wulten drumb seir zornich sin und dreueten, wulten das widderroifen haben, leissen im rade drum anhalten. Aber ein rat kunt nit ermessen, dieweil her Suderman die wort in genere et sub condicione geredt, das er ubel getain, und daruber decerneirt, wer den andern heruber rechtens nit erlaissen wult, mogt mit recht sprechen. Da stolten das rumoren etwas, wiewol der pasquillusuff mehe ortern und zu mehe zeiten vernuwet wart.
Anno 1578 den 12
septemb. uff fritag zu 9 vren am abendt ist Elisabeth Alsteden, die dochter Petri Alsteden und Elsgin von Dutz eluden, nach ireß fatterß doith uff dem Huntzrucken in Elsginß eltern wonong der zit geboren. War posthuma, dan Peter der fatter war uber 7 manat dhoit gewesen. Ginge die geberong auch swerlich zu, dan man besorgte sich seir irer beider oder eines. Diß kindt
[88'] war ein hauß cognatinne zu Weinsberch, miner sustern Catharinen von Weinsberch dochtern dochter. Wart den 23. septemb. uff dinstach zu sant Marien aflaß von dem pastoir daselbst geteufftt. Min broder Gotschalck, Elisabeth Arnhems, alte Kelnerß von Broil, und Agneß Disch uxor Lenhardt Arnhems waren patten und goden, ich war auch da uff dem tauffessn.
A. 1578 den 15.tag sept. ist hie vor Coln tuschen der Haseporzn und Rheingassen ein schiff vol harners, speis und ander kreichsrustung von drei oder vieren gesellen und schiffknechten mit gewalt genomen, damit umbgewert und ohn alle verletzung den Rhein hinab bis boven Nimmagen (gefaren), angelendet und da das harners und speis uisgeladen und uff Arnhem gefoirt, war wol, wie man sagt, funfzehen tusent daler wert. Diss harners und rustung hatten die harnerschmecher und ander burger in Coln dem freiherrn von Kingstein, zu behoif Don Johans de Austria gegolten und sulten es boven Beien liebern. Da waren dissmail ein heubtman mit zweioder dreihondert ruter, lantzknechten und foirleuten im felde, die es da untfangen solten und uber lant nach Lutzenburch und Limburch zu dem leger foeren. Disse hilten im felde und sahen zu, das sulch schiff hinwech gefuirt wart. Die porzn und an Beien ware es zu, das sie in nit nacheilen konten. Wol tausent menschen am warf stunten, sagen auch zu. Und nemans von schiffluten, Oberlender oder Nederlender, (rurte sich), leissen das alles geschein, nemans eilet in nach, dan sie waren den Staten gunstiger, dan den Spaniern. Man schickt und schriff an den chur- und fursten von Coln und Gulch, an graff Johan von Nassau, des princen von Uranien broder, der stathelder im lande von Gellern und zu Arnhem ware, es balte nichtzs. Graf Johan schreif widder an einen rait, wult, es were fiantzgut, er were es nit mechtich, moist am gemeinen Statenrait anhalten, versehe sich aber, da sult wenich zu erhalten sin. Ich hab aus commission eins raitz neben Gerhart Angelmecher die zeugen von disser handlung verhort und man kunt nit eigentlich hinder die deder komen, noch erfarn, wer sie weren, also verholn was jeder. Umb disse zeit lach der Staten heubtman Engelbret von Belemmit etlichen knechten uff Kerpen, wilch haus er dem Harffen, herrn zu Hurt, heimlich abgesehen hat, druff lach, und streufden um sich her. Was dem koninksleger von Hispanien diss orts zu sult komen, was dess was, wart im verkuntschaft, das nam er und furt es uff Kerpen. Und man sagt, disses folk hett das schiff hinaff gefurt. Derglichen war vorhin auch einmail an der stat und auch tuschen Bon beschein. Diss heubtman hat auch den vorigen heubtman, der druff gelegen und zu beiden seiten verdechtich gewesen, Bloim genant, bekomen und gehangen, dess die lantleut drumb her frohe waren, dan der hat in vil schadens getain. Doch ist einer, der im vorg. schiff von dem harnersmechern noch war, widderkomen, den satzsten sie am Stutgin in der nacht aus, gaben im ein gutt harners und zwein speis. Der sacht, wie sie im willen gehat hetten, im abfaren locher ins schiff zu boren und zu hauen und das schiff zu senken, da innen emantz nachkomen were, sacht auch, sie weren tuschen wegen an ein dorf und an einen frechter gefaren, da speis und drank bekomen und mit harners [89] und speissen bezalt. Der schiffman, dem das schiff gehort, ist dem schiff nachgezogen zu Arnhem, da sin schiff widder bekomen und etliche harners vur sin fragt. Man sagt, die harnersmecher weren am Rhein gewarnet, das man sich wonderte, das sie das schiff im uffspaden am Rhein nit bess verwart hetten.
Anno 1578 den 14
septemb. ist mir ingefallen, wie ich vorgesteren, 12 septemb., unß brodere und min susteren, bei einandern uff dem vorg. kindttauff
gewesen, angesehen het, wie einer hoher dan der ander vo
n p
ersonen were, gedacht, daß eitz anzuzeignen, ob der ein vur der ander nach sterben wurde, daß man auch etwaß van irer staturen und gestalt mocht wissen.
Von mir steith oben alles gnoch.
Gein von allen ist nit so hoich uff ein groiß hant breidt alß ich, der 3 colnischer illen gerade hoich sin.
Min broder Gotschalck ist wol einen halben kops kurtzer dan ich, ist etwaß volliger von angesicht und leib alß ich, hat nit fil swartz bartzs und spitz und griß, daß har leist er uber den kamp sniden, ist swartz mehe mit grisen harren gemengt, dan min heubt har. Ist nit kal alß ich. Sin hausfrau Elisabeth Hornß ist smal und scheir so hoich alß er, schinet hoher.
Min broder Christian solt wol etwaß lenger sin dan er, doch nit vil, auch ein kleinß smaler, waß hurtiger von leib mit springen und dantzen. Hat auch einen swartzen geschoren kolf und ein wenich swartzs bartz, nemanß so vil alß ich.
Min suster Maria, scheir ein firdel illen kortzer dan ich, eitz smal van leib und angesicht, plach folliger zu sin. Ir haußwirt Peter Ordenbach plach nit vil hoher zu sin dan min beide broder, war etwaß dunckent, auch mittelmeissich follich.
Min suster Catharin ist steif ein firdel illen kortzer dan ich, ist von angesigt und leib follich mehe anzusehen dan emantz von unß, uff den backen etwaß leibfarbiger dan min suster Marie.
Min swager Johan van Dutz, ir haußwirt, ist ein hantbrit kurtzer dan ich, nit groff noch mager von leib, hat ein steif hant vormalß von bussenkrut verbrant, redt seir ubel doch hel genoich.
Min suster Sibilla ist hoher dan min beide vorg. sustern, ein hantbreit kurtzer alß ich, wolgestalt von leib, nit groff, uff den backen wenich rodelticher, waren alle einß uffrichtigen ganges.
Min broder Iheronimus war 19 jar alt, do er starb, doch scheir sult er so groiß sin alß min broder Christian.
Min swager Conradt Eck war wol so hoich scheir alß ich, auch nit groben.
Min suster Agnes war 14 jar alt, do sie starb, nit volwassent.
Min suster Feigin im conuent in der Reimersgassen war scheir so hoich alß min suster Sibil anzusehen, aber smal van leib und spitz von angesigt. Man sagt, sie were mir am glichsten gewest von angesicht. Sunst war ein dem andern von angesigt nit so seir glich.
Min dochter Engin in der Reimersgassen ist nawe so hoich, daß sie mir nau an daß kinne reckt, ist nit dick und weiß von angesigt. Von irren sinnen und sitten mach ich uff ein andermail anzeignen. Mogt villicht emantz antasten und verzornen.
Anno 1578 den 15
septemb. hat mich die frau zum Korf in der Nuwergassen uff irer suster Geirtgins essen, die ir iubileu
m in der Reimersgassen gethain, geladen,
[89'] der hab ich einen daler geben. Minem Engin aber ein raitzen und snapha_en und da frolich gewest.
Anno 1578 den 1
septemb. umb diß zit ist miner susteren Catharinen dochter, gnant Engin, in eine
n gadumb bei Peter Terlain von Lennep zum Ancker an dem Altenmart komen, sich zu versoichn.
Anno 1578 den 16
septemb. ist her Albert Plettenberch, coloniensis canonic
us s. Georgii senior, neben der Probstien wonhaftich und 40 jar ungeferlich residens gewesen, ein trap in sinem hauß abgefallen und alß balde gestorben. War ein gut und geschickt her gewesen.
Disser, wie auch sine drei mit canonici eitz alle dhoit, nemlich her Joseph Goltberch lic. her Laurentz Hulthusen scholaster, her Anthonius Lobbach senior. Sin in miner zit dem kirspel sant Jacob in irem bau und besserung, auch in uffrichtung der scholen vor andern zu widder gewest und uff irer kirchen s. Joriß geregtigkeit gar hoich gehalten und geducht, iren capittel worde zu vil abgebrochen an dem iren alß worde gott nit so wol s. Jacob geprisen und gelobt alß s. Joris. Und gab mich wonder, dweil sie alle veir in Coln geborn waren, daß sie den kirspels luden so zu widder waren.
Waß hilft in eitz sant Joris stift, waß schadt in eitzunt s. Jacob kirch. Im stift komen sie kin oder wenich bewanten haben. Aber im kirspel kunnen sie jeder zit ire sustern, nichten und frunde mit ehren haben. Ich laiß zu, daß sie eidtz halber dem stift treu sin sullen, daß sol aber rechtmeissich und nit so ungestum geschein, glich alß weren sie vur sich und ire kinder an daß stift geerft.
Anno 1578 den 17. september ist min gesel jonker Gerhart Angelmecher urtelsmeister im rade in stat Goddert Birboums uff die Godestags rentkamer zum beisitzer erwelt. Er satzt mich aus, ich Johan Pastor zum swartzn Horn, sacht, der were nachgesessen und der regnong und muntzen verfaren. Aber ich mirkte wol, das man Angelmecher vurhatte und haben wolte, dan er war eins burgermeister sohn, aber ein jonk gesell. Ich war nuhe vil alter, raitzman. Also ist zu verschiden malen auch vorhin zugangen, do ich in der chur gewest, eirst mit Arndt Maes, des burgermeisters broder, danach mit jonker Johan Liskirchn, des burgermeisters sohn, den der fatter eirst selbst in die chur satzt. Hie spurt man wol, was groisse frunt am brede und gesclechten kunnen uisrichten. Indem bin ich hoichfertich gewest, umb der verkleinerung willen, das man die jongen mir vorgezogen hat. Ich troist mich doch wie der vois: do er nit zu den truben kont komen, sagt er, sie sin saur. Ich gedacht auch, eitz ist die rentkamer in kleinem vorraede, die burger unwillich mit dem contribueren, die reichsteuren groiß. Es ist nit vil da danks zu verdienen etc. Der fortel ist auch nit so grois, dan hab alle jar so vil raitzeichen und ein kirf glichs eim raitzman zu drei jarn; so kumt er auch in den engen rait, in die schikung, dan man richt eitz wenich aus ohn die 6 herrn und herrn von beiden kamern, ist ein halber steter rait; dahin komt er, wa das fortel ist, dess mois er auch zit versumen. Nuhe ich bin von dem holtz nit; ich wil mich derhalb umb groisser frunt, swager und gesclecht auch nit bestatten. So bin ich auch zu minen jaren geraten, das mir gut gemach hin forther am nutzsten ist. Ich mois min abnemen bekennen, die jongen zunemen und lang pliben.
[90] Anno 1578 den 16
septemb. ist Herman Volberch, min alt geselle und frundt, uff dem Buchel in der Bleichen gegen dem bruhuiß zur Cronen uber in stadt Henrichs Engelskirchn kirchmeister zu sant Peter gekoren worden. Nuhe waren wol doctorn, jonckern, rhaitzherrn im kirspel, den ma
n dissen vorsatzst. Aber wirt umb siner fromigheit, auch daß er kein leibserben hat und habselich war, vorgezagen sin, der sunst einß rhaidtz zeichenschriber war, sunst vor hin rhaitzher deß zeichamptzs und bannerher gewesen.
Anno 1578 den 18
septemb. hab ich mich in der nachtlige
n umbwirpen im bedde, hab gesweist und mich ubergebenn. Da ich den abendt doch nit gedruncken hat mehe da
n gewonlich war, weiß die ursach nit anders, dan daß ich etwaß verirt und unlustich war, derhalb der mage nit wol verdeut hat.
Auch hab ich neben der nasen ein roit mal am backen bekomen, ohn wedun etliche zit da pliben, ob er fillicht viß dem heubt geflossen.
Anno 1578 den 22
septemb. ist im rhade ein neuwer zeichenschriber, Peter des secritarii diener, erwelt, daß er im zeichenhauß am platz sitzen und die zeichen von den
weinen, so viß der stadt gefurt sullen werden, und auch die zeichen vom dranckwein sult geben. Daß deinst ist nehe mehe gewesen. Und er hat alß balde sinen eidt gethain und das wirck angefangen.
Den kellergengeren ist auch befollen, von hauß zu hauß (da wein sin mogten) umbzugain und in allen kellern uffzuschriben, waß sie finden mogten. Deß dieselben auch understanden und vil unnutze wort moissen hoeren.
Anno 1578 den 22
septemb. ist min nicht Feigin Kuckelmans von Aich viß dem conuent Marien betlehem komen, sich in der welt zu versoichen. Ist bei den kussenmecher in die Gotzgnade verdingt worden. Were gern im conuent pliben gewest, aber der sigler sagt, sie wer noch zu jongk, do er sinen willen, dar zu wolten die beginen nitzs nachlaissen und dar uber wart sie vißgenomen.
Anno 1578 den 26
septemb. haben mir veir, ich neben minem broder und suster Sibillen und den jonge
n, von Dormagen zu pacht bekomen uff regnong eilf
mald. roggen, 1
mald. weiß, 2
mald. gersten.
Anno 1578 den 29
septemb. truben gelesen in der Achterstrassen, ungeferlich 5,5 aim gehat. Ware
n gar gesonde, reiffe truben. Hat an zwien jaren nit vil geben. Ich hab diß faß zu Weinsberch laissen foeren und uffgestechen. Gezapt die quart vur 3,5
alb.. Das folck wolt nit drincken, dan anderen staichen umb 3
alb. uff, derhalb ich widder zu dede. Stach darnach auch umb 3
alb. uff und ginge wol van der handt, loist 69
gl. 1
alb., 9
h. druß und behilt noch 0,5
a. dranckwinß. Min suster Sibilla war min kiste sitzersche. Ich hat 3 aime
n zapzinsen frei, dweil es in Coln gewassen ware. Bezalte vur 1,5
a. zinß uff der rentkamern. Man sacht, umb das gelt sult man gutten weissen wein ku
nnen gelten. Min broder hat mir vergunt zu zappen, sunst plegen ich daß gewaß ganß zu verkauffen.
[90'] A. 1578 den 1. octobrisumb disse zit ist Don Johan de Austria, ritter des gulden fleiss, oberster gubernator und capitaneus von sinem broder, dem konink von Hispanien, in den Nederlanden gemacht, im leger bei Namur in gott verstorben und hat sich im lesten durch das leger tragen laissen, wie er sich des doitz versahe, und inen befollen, den herzoch von Parma vor iren obersten zu halten bis uff des koninks bescheit. Disser Don Johan war ein jonger helt von 31 jarnungeferlich, gegen den Turken im Mari Mediterraneo vernomt worden. Er und des herzogen von Parma motter waren keiser Caroli quinti naturliche kinder. Wiewol es in sinem leger seir starb, so sagt man dannest, er sult halber drucks gestorben sin, dan wie die Hispanier aus dem lande bracht, die mechtige castelen uber ein geworfen, die Staten stede und landen innen hatten, kunt er wol verstain, wie beswerlich im fallen wult, das lant mit gewalt zu gewinnen. Derhalb er sich auch heimlich uis dem lande uff Namur gemacht hat. Es sin auch mehe graven, ritter und beroimte leut im leger die zit an der pest, bennen und roitbuch gestorben.
Anno 1578 den 1
octob. umb diß trint ist joncker Frantz von Haitzfelt der fatter zu Brucke im lande Gulich bei Venlo gestorben, waß nevlich vo
n Arnhem kranck komen. War ein heubtman gewest, hat sin hausfrawe, ein vom Dam, sinen sohn Frantz vo
n Haitzfelt und etliche dochter verlaissen. Mit dissen alten joncker Haitzfelt hab ich vil handelß von wegen der 20
goltgl. renthn zu Uda an Duckers erben gehatt, wie hin und widder zu finden, auch sine missiven und breif anzeigen werden.
A. 1578 den 5. octobris uff sontag sin die 6 herrn, burgermeister und gewesen, beide syndici, doctor Betzstorp und doctor Steinwech, Henrich Krudener und min person zu gast gewest bei dem churfursten von Coln, herrn Gebhardo, in der decheneien sant Gereon, da sass der herzoch von Saxen, chorbischof, neigst minem gnedigsten hern, der domdechen van Schauenburch, ander graven, prelaten, sexherrn, syndici und Krudener und ich am dischs allein. War furstlich angericht, drunken zimlich. Der stat spillude spilten zu allen gerichten. Jeder sass bloiss heub(t)s am disch, ohn der churfurst. Ich war insonderheit mit dahin beroifen uis etlicher beforderongen. Diss gastladung was der ursachen beschein, dieweil der churfurst vor etlichen tagen sin commissarienverordnet und denselben obbestimten von wegen eines raitz anzeigen und warnen laissen, es were ire churf. gn. in gleubliche erfarung komen, das man eitz nit allein verdamte leren heimlich in heusern, dan auch mit offnen durren predigte, das auch smeheschriften, gemeils, getruckt und offentlich feil in der stat weren, das auch etliche gesclecht und groisser verfurt weren und ire gesinde verfurten, auch der rait von denen nit rein gehalten wurde. Dieweil dan siner churf. gn. amtzhalberzu wachen gepurt, so wult die einen erbaren rait erinnert haben, vorsehung zu toin, damit sulch feur und fenein nit uberhant gewonne, uffroir, versturung, unfride, mort, verenderong des regiments daraus untstain, das insehung und vorsehung [91] von eim rade derhalb in zeiten geschege. Diss sult man an den rait bringen und was antwurts fallen worde, das wulte ire churf. gn. selbst anhoren. Das anzuhoeren, was nu disser tag und maltzit bestimt, da sich die obg. herrn vernemen leis(sen), ein rait wult trulich druff bedacht sin, were auch schoin in der wer gewesen. Disser meinong schrib auch keiserliche majestatund der churfurst von Menz, jeder besonder, an einen rait gutter warnong. Dan es ginge ein grois geschrei in vil landen, wie ubel es in Coln stunde von wegen der zinsen und predigen. War doch das geschrei groisser, als es in im selbst war.
A. 1578 den 6. oct. bin ich und etliche mehe herrn des raitz uff die gurtelmechergaffel zu gast gewesen, dan sie etliche irtumb, das lederreideramtbetreffent, hatten. Da hab ich ir neu gaffelhaus, am Haife vorheubtzs gelegen, besehen, das sie vur zwei jarn eirst gegolten, gebaut und ingehat hatten. Vorhin plagen sie ire geheurte haus zu haben, des mich gedenkt an der Bottegassen orde in Jdt roden haus, eitz Theis von Treirs haus, darnach ein haus in der Drankgassen.
Anno 1578 den 9
octob. hab ich dem dechen Cuniberti, hern Casparo Eller comissario d
omini officialis, min acta gegen Agnesn Wolfs witwen Voiß zugeschickt, tam prim
æ qua
m s
ec
und
æ instann
æ, das ich nuhe einmal verhoff, dweil er allen bericht und resolution hinder sich hat, der sachen wert gedeien, waß recht ist.
A. 1578 den 10. october ist mins broders son Hermann Weinsberch ex poetica ad rhetoricam ascendeirt. Er eilet nit so seir in ascendendo, als ich plach zu eilen. Ich hoff aber, deste bess sol er sine grammaticalia und fundamenta fassen. Er ist seir blode, wie ich auch plach zu sin, ist wol gut, ist auch nit gut. Wult er mich ubertreffen in allen dingen, das were wol min beger und wunsch.
A. 1578 den 10. oct. ist zwischen minem broder und mir und unserem folk gerechent, was zu gemeiner haushaltung von a. 1577 Remigii bis a. 1578 Remigii ausgeben worden zur kost und dischs allein, teglich zum mart ins klein, auch ins groiß, und unkosten ohn wein und broit wie folgt.
It. von firdel jars zu firdel jars, im eirsten 269 gl. 7 alb. 9 h., im zweiten 60 gl. 23 alb. 3 h., im dritten 171 gl. 1 alb., im veirten 47 gl. 18 alb. 1 h., summa... 549 gl. 2 alb. 1 hkranken broders kosten, it. was an fell verkauft ist, it. 2 schinken, do broder kirchmeister ist worden. Summa 16 gl. 6 alb. It. vor die zweite magt, die broder meisteils vor sinen besonderen deinst helt, 12 dal.; summa 42 gl. 6 alb. Wie jeder gerechent diss jar, mit wechen jeder person. It. min broder, sin hausfraw, und Lisbetgin Horns, jede person das jar uff... 52 wechen. It. Peter sin son ist hie gewest. 48 wechen, bestat. It. Haduwe und Mertgin van Delft, zitlich verreiset, doch samen hie gewest, facit. 50 wechen.
[91'] It. noch hat broder for fasbender, weinroiffer, auswendigen und andern an maltziden gerechent -- 163 malzit, facit.. 13 wechen. Summa hat broder zu tragen.. 274 wechen, jeder wech uberschlagen uff.. 1 gl. 9 alb. 6 h., ist jeder tag zu zwein maltziten 4 alb. 10 (h.) Jede maltzit 2 alb. 5 h. Summa uff broders seiden an gelde, facit.. 382 gl. 11 alb. It. ich selbst, min suster Sibilla und Herman, jeder 52 wechen. It. m. Derich van Lyndt, min diener.. 18 wechen. Summa uff miner siten trag ich.. 174 wechen, jeder wech, maltzit und tag ubersclagen ut supra. Summa uff miner seiten an gelde, facit.. 242 gl. 21 alb. Summa zu beiden seiten samen in all -- 448 wechen.
Summa in all an gelde.. 625 gl. 6 alb. 9 h. Die vorg. summa von 242 gl. 21 alb. current, so ich, suster Sibilla, Herman und Dederich verzert diss jar, wan Derichs 18 wechen uff 25 gl. 3 alb. gesclagen, summa ist uns drien samen.. 100 dall. 31 alb. und Dederich 11½ dall. 5 alb. Hergegen hat broder von mir untfangen, mich, suster und die jongen antreffent, auch zum wenigen teil suster Marien und Catharin berorende.
Recepta.
It. 15 daller faren an Bedbers haus Brunsberch, jeden daller zu 9 mr. 2 alb., darvon geit ab vur uns dreiteil unkosten der anweldicheit 19 alb. 6 h. facit.. 34 gl. 4 alb. 6 h. It. 30 hollensche dall., jeden zu 52 alb., facit... 65 gl. It. von Andernach de term. An. Ma. a. 76.. 25 dall. und de a. 77 auch 25 dall. jeden zu 52 alb., geit ½ dall. drinkgeltz ab, facit... 107 gl. 6 alb. It. noch van Andernach de a. 76 und de a. 77, sint 25 dall. und 25 dall., jeden zu 52 alb., hievan geit auch aff ½ dall. drinkgelts, ist uff jeder 5 daller, 5 alb., 2 h. Nota, ist mir, Sibilln und den jongen jedem vor sin teil 11 dall. 28 alb. 8 h. und suster Marien und Catharinen, jeder von jeden 5 dall. 3 ort dallers, 4 alb., min 1 h., ist uff die zwei jar 1½ daller, 7 alb., 10 h. Summa macht in beiden 7 gl. 3 alb. 8 h. Zu behoiff disser regnong aber sol ich eitz schreiben.. 37 dall. 49 alb. It. hauszins vor suster Sibille und jongen 10 dall., facit... 21 gl. 16 alb. Summa omnium receptorum facit... 310 gl. 11 alb. 2 h. Defalcatis defalcandis kumt mir diss jar von disser regnong zu gutt per superest... 67 gl. 7 alb. min 1 h. Hergegen bin ich broder vom verlitten jar 77 per rest schuldich pliben... 17 gl. 4 alb. 3 h. Also komen mir heraus ohn den wein, so zu verrechnen.. 50 gl. 7 alb. min 1 h.
[92] Nota. Nach gehaltener regnong war vergessen die beir fass zu binden, item was Gotschalk goltsmit zum teil in siner krankheit gehat. Und ist eins gegen das ander compenseirt und verglichen. Magtloen. A. 1578 den 17. oct. Lisbet der magt hab ich 5 gl. vor min halfschit geben, ohn die halb kost. Nota. Dieweil ich diss jar nemans besonders an den diss bracht dan den halfen, Alsteden, Johan Paulus, Derich min alten diener, sich nit uber 9 maltzit ertragende, dieweil es gmein frunde und nit zu beduden, hat man es passeren laissen und nitz darvor gerechnet.
Vom vurrade uns allerseits zustendich a. 78 prima oct. Item ungeferlich -- 34 stucker rintfleichsitem noch
34 stucker rintfleichs, 5½ siden specks.
Item noch
34 stucker rintfleichs, 5½ siden specks, 3½ schinken.
Item noch
2½ firdel hoitz salts.
Item noch
50 P stockfischs.
Item noch
21 aimen beirs. Item noch holtz, koln, schantzen, stempel, kertzen.
Von der weinrechnong.
A. 1578 den 15. oct. hab ich mit broder die weinrechnong von zwei jaren gehalten, als von a. 76 prima oct. bis a. 77 prima oct., dan alle abent haben mir ein quart weins uber dischs, darvor er mir rechnet vor min halfschit 100 quarten, ist mehe dan die halfschit, dan nuhe und dan kocht man mit wein. Ich mach auch wol etwas mehe drinken, suster Sibil drink auch alle abent 1 gleslin, jeder quart 6 alb. facit... 25 gl. Item von a. 77 prima oct. bis a. 78 prima oct. auch vor min halfschit.. 100 quarten, die quart 5 alb., facit.. 20 gl. 20 alb. Item noch hab ich minem broder die pension 5 daller, so ich im uis der rent van Andernach de term. prima oct. diss jar 78 schuldich war, vergnoigt, facit.. 10 gl. 20 alb. Item vom rechenszittel gmeines baws rest broder an mir, facit.. 1 gl. 3 alb. 3 h. Item broder gutt getain, was er Herman und Gotschalk mins broders Christians kindern de a. 77 und a. 78 inhalt eins zittels verlacht hat, facit.. 13 gl. 17 alb. 6 h. Summa summarum... 71 gl. 12 alb. 9 h..
Hergegen rest mir wie oben an im, das broder van mir mehe untfangen, dan uisgeben, facit.. 50 gl. 7 alb. min 1 h. It. noch hat er van mir 1 aim 6½ qt. roitz weins, die aim vor 8 dall., de a. 77, facit.. 18 gl. 6 alb. It. noch vor 3 raitzeichen.. 2 gl. Summa summarum.. 70 gl. 12 alb. 11 h. Also rest broder an mir, das ich im bezalen sol, facit.. 23 alb. 10 h. Was wein ich extraordinarie und raitzzeichen vertain, ist herin nit gerechen(t).
[92'] Anno 1578 den 11
octob. hat mir jonfer Anna von der Reck, alte widwe deß amptman Hallen zu Monhem, eitzige
n amptmans mutter, 32 daller, jeden daller zu 9
mr. und 2
alb., mit Steffen Druge geschicket. Wolt
rad.d haben, die eitz zehen
mr. golten. Hab quitirt, vorbehaltlich 7
gl. und des alten mangels. Vide min rechensboich, hab dem brenger dringelt geben ut ibi.
Anno 1578 den 13
octob. im rhade hab ich alß urthelßmeister und commissarius von 12 urtheln refereirt, die vißgesprochen sin. Min gesel auch von drei oder veir urthelen.
Anno 1578 den 19.
octob. bin ich uff dem Huntzrucken
mit den gefatteren bei miner nichten Elsgin von Dutz kramfrawen in miner sustern und swagers hauß schencken gewest, da mit seligen Alstedens mottern, broder und frunden frolich gewest.
Den 21 octob. uff s. ursulen tagh mir, suster und broder widder da gewest. Und newen rhaitzwin und andern wein gedruncken, der unnß nit ubel smachte vor ein spadt jar.
Anno 1578 den 20
octob. hab ich einen gereimpten sentbreif an min drei suesteren fertigh gemacht und besclossen, dar uber ich etliche tags gedicht hat, den in min breif kist gelacht und verwart. Ist scheir der gansse effect und sin mines testamentz dar in begriffen. Hab in derhalb mit reimen gemacht, damit er desthe nevlicher und angenemer sie zu lesen und zu behalten. Beger auch von euch, minen lieben erben und hausfatter zu Weinsberch, ir willt in corrigern und abtrucken laissen und jeder einer von minen susteren, neiffen und nichten und executoren und allen hausgnosen einen schencken. Dar auß kurtzlich minen lesten willen zu vernemen. Und ob das wol auß den abschriften deß testaments und auß dem copienboich zu erlernen ist, so schat diß doch nit und hilf eines dem andern, damit es gnogsam verstanden werde. Die auffschrifft wil ich eirst vor an setzen und dan die reimen hernach.
Uffschrifft des breifs.
Den erentugendsamen Marien, Catharinen, Sibilln, minen lieben suesteren sampt minen lieben neiffen und nichten, waß titels und standtz graidtz oder wesen sie sin, allen auß dem hauß Weinsberch untsprossen, samen und besonder.
Herman von Weinsberch.
Ewer lieber broder und ohme.
Fruntliche liebe suesteren min
.
Neiffen und nichten, wist ich bin
.
Euch zugeneigt, denck an euch duck
.
Min groitz zu vur, habt heil und gluck
.
Ich hab getragt manch tag und stundt
.
Zu soichen einen gutten fundt
.
Wie ewich pleiben mogt min gut
.
Bei mines fatters hauß und gebluit
.
Gedacht, o her dein gnadt verleihn
.
So kan es foiglich wol geschein
.
Und fandt, wan min verlaissenschaft
.
[93] Durch min vermechniß wer werhaft
.
Dem hauß und weinsbergschen gesclecht
.
Zu pliben steitzs erblich mit recht
.
Das sie nimmer in frembde hendt
.
Verendert wurde noch zurtrendt
.
Was dißfhals noedich uberlacht
.
Min testament dar auff gemacht
.
Verordnet minen erben drin
.
Und hausfatter genennet in
.
Zu Weinsberch in Collen der stadt
.
Dar zu erwelt von graidt zu gradt
.
Nach miner ordnongh sonder list
.
Wie der treuhender befilch ist
.
Eirst ein agnat zum lesten man
.
So man der nit mehe finden kan
.
Als dan ein eheliger cognat
.
Zu lest frembt ein licentiat
.
Diß erb soll sein ein manß person
.
Ein heubt des hauß und dem vorstain
.
Gemeiner fatter, principal
.
Uber euch haußgnosen zummal
.
Ein eigenthumber er allein
.
Er halt min gut bei einandern fein
.
Was inß gemein euch sampt dran licht
.
Da von
will ich euch thoin bericht
.
Ir werdt repr
æsenteirt durch in
.
Dan ir sult sampt ein corpus si
.
Und haben eur gemeine kist
.
Verwaren drin was nodig ist
.
Er durch euch all minß gutzs ein her
.
Und was der haußgutter sin meir
.
Den last vor an, tragt disser man
.
Des moiß er dan, mehe forthelß han
.
Ir mein frundt wert vermeinen wol
.
Ich wurdt min gut umbtheilen al
.
Besetzen jedem diß off das
.
Wie erß besonder hoffendt was
.
Wan ich dasselbich nuhe schoin dhett
.
Ging nit glich zu, und macht nit fridt
.
Min armut hilf jedem nit vill
.
Verfloege also in kurtzer zill
.
Under euch mogt sich tragen zu
.
Das etlich des nit pliben fro
.
Dan spreich man, wa ist Hermans gut?
.
O weh, hat erß nit beß behut?
.
Hie pidt ich all min frundt gelich
.
Neman wil zurnen uber mich
.
Wa euch gefelt min lester will
.
[93'] Der nutzst euch all ists schoin vill
.
Wirt jedem beiprengen etwas
.
Das er sich hab zu troisten baß
.
Ir sidt auch sampt qualificeirt
.
Das auß euch steitz erkoren wirt
.
Yn hausfatter des ampt nit stirbt
.
Wilchs einer eurs gebloidts erwirbt
.
Sidt irß nit selbst so mach es sein
.
Eur sohn off der nachkomen ein
.
Es stirbt off steht aff man nach man
.
Ein neu hausgnoiß kompt widder an
.
Das ampt pleibt erb ohn underlaiß
.
Ein sterblich mensch verwalt doch das
.
Minß fatters stamhauß sol er steitz
.
Im selben ampt haben zu
.
Ich mein damit Weinsberch das hauß
.
Lieber guntzs im, schaft in nit drauß
.
Er hat ohn das dran min kindtheil
.
Das eur beschirmpt sie euch nit feill
.
Dan wer kein klein erbtheil hat dran
.
Sol mineß gutzs kein forthel han
.
Eur zinßtheil gib er drauß euch fort
.
Sinß ampts hat er dan ein steit ort
.
Sol es mit noitbau jars zeren
.
Dem ganssen gesclecht zu erhen
.
Selbst wonen drin off sin gesindt
.
Das sich da kochens underwindt
.
Diß hauß und hausfatter zur zeit
.
Erhalten euch in ewigkeit
.
Den namen Weinsberch eigentlich
.
Eurs stams schilt und helmzeichen glich
.
Des wapens felt so weiß als sne
.
Das biltniß drin swartz spar und kle
.
Diß trift die agnaten eirst an
.
Drumb laist sie ohn abgunst vorghan
.
Der manssstam furt das wapen mer
.
Wie im gepurt nach stams maneir
.
Die swerdtsidt geht der spilsidt vur
.
Pillich geschicht das mit der chur
.
Wan kein agnat das furte off weir
.
Dan furt es stehtz sin nachfolger
.
Min erb sol laissen glidt zu glidt
.
Uffschriben wie nach ir mir sidt
.
Eur kinder und nachkomenheit
.
Umbstendiglich datum und zeit
.
Mit namen und zunamen clair
.
Von urspronck jedes afkompst dar
.
Wa stahe die platz siner gepurt
.
Der erzehung und wonongs ort
.
[94] Von jedes standt und handel meist
.
Wie er sich darin hab beweist
.
Sin und das elterlich geschicht
.
Auch wa jeder begraben licht
.
Jedes wirt ewich da gedacht
.
So sin memoria gemacht
.
Das man im ehr und gutzs nachredt
.
Ohn was zu gott hilft das gebet
.
Wan sulchs den encklen wirt bewust
.
Das wirt in geben freudt und lust
.
Erlangten da her magschaft schein
.
Sunst wurt der balt vergessen sein
.
Dem hausfatter ist ufferlacht
.
Wan ir im eur gebrechen clagt
.
Das er euch mittheil gutten rhat
.
In nothen beista mit der that
.
Eur narung, fleiss, ehr tugent laif
.
Untugendt, schandt und laster straif
.
Vur schaden warn und ungemach
.
Tuschen euch unfriden hin lach
.
Und reich dem armen freundt die hant
.
Der irrendt werdt durch in ermant
.
Das er euch all fatterlich mein
.
Und dhoin nach dem vermogen sein
.
Ir sult im auch sin treu und holt
.
Und ubertragt in mit gedolt
.
Verhof wan sulchs inß wirck gestalt
.
Min gut und gebloit pleib ungespal
.
Das stamhauß wirt dar durch gezeirt
.
Ir nit besweirt dan all geeirt
.
Doch hab ich mit minß broders rhadt
.
Vor ab gedhain euch diß genadt
.
Das ir min suestern zur leibzucht
.
Der renth zum theil geneissen mogt
.
Eur kinder auch doch lenger nit
.
Biß das ir all drei nit mehe sidt
.
Mit underscheidt nach mim befil
.
Mit eigner handt im codicil
.
Der liebe godt spar euch gesont
.
Datum Cronenberch da ich wont
.
Dusent funfhondert eitz vurwair
.
Im achtundsevenzigsten jair
.
Octobris den zwenzigsten tagh
.
Do diß rheimschrift an euch geschach
Iterum valete.
Nach eitzbemeltem gereimten sendtbreif mineß lesten willens sol man sich gemeiß halten, edoch minem
[94'] testament zu einer handt sampt dar uff gefolgtem declaration boich und codicillen ohn einigen abbruch. Zu urkunde der warheit hab ich, Herman von Weinsberch vorg., diß rheimschrift mit gedancken w
ist willen und eitz widderholt und abgeschriben und confirmeren es eitz gegenwortiglich.
Hermannus Weinsbergius lic. s.s..
Anno 1578 den 23
tag octob. uff s. severins tagh hat man ein gespreich oder capittel zwischen mine
m broder und siner hausfrawe
n einß und miner sustern Sibillen neben mir andertheilß angestalt und im hauß Weinsberch bestimpt, dar in jeder sin gebrech und waß er uber den andern zu clagen hett anzeigen sult und demselben als dan rhaidt und mittel finden wie dem zu thoin und zu rathen were.
Diß ist also zu komen. Dweil mir nuhe under unß drei gansser jar gemeinen disch und kost
gehalten. Und dar zwischen sich nuhe und dan minß broders frawe und min suster Sibilla samen mit worten geirret, ein der ander dhoin und laissen nit gefallen hat, auch ein so wol alß die ander regeren wolt und derhalb nit wol kunnen uber ein komen, dan sich nuhe und dan gezanckt und allerlei reden und clagen gefoirt. Und ob wol min broder und ich der sachen einß gewesen, so hat doch sin hausfrawe im duck in den oren gelegen, glich wie mir min suster Sibilla auch in den oren gelegen. Und wirt jede wol es rhein vor irer dhur willen machen und ubel von der anderen verstain, wie man dan alle zeit so wol mit unverdreglichen frawen alß unverdreglichen mannen wirck findt, so ists hie auch zugangen, dan wie gotfruchtich, erlich, from und zuchtich sei zu beiden siethen waren, so waren sie doch nit gestalt wie die engeln, und hilten die wirck der leibten nit in allem
.
Waß nuhe die puncten waren dar umb der irthumb untstanden, die sullen balt hernach verstanden werden.
Wie nuhe prima octob. her an komen, daß unß gemein regnong sult gehalten werden, verweilt es sich biß uff sant gereonßtag den 10 octob., dan min broder hat die zit nit wol dan uff feirtage, dan er die ander tage im Fischkauffhauß moist sin. Alß er nuhe die regnong gethain, exposita und recepta, außgabe und inname verglicht ware
n, fragte er, wie man sich fort an halten wulte, sagte, suster Sibilla het sich horen laissen, sie wult allein haußhaltenn, deß sin frau und er wol zu freden weren, so het man nit so vil zu clagen wie biß her zu beschein were, dan wan daß nit geschein sulte, daß ma
n fridlich kunt samen haußhalten, so were ein jeder beß vur sich selbst. Begerte dar uff bescheidt zu wissen, doch were es mit mir wol umb zu komen, uber daß zwa
frawen in einem hauß sulten regeren. Were nit wol moglich. Minß broders frau war bei disser regnong nit. Min suster finge an von etlichen puncten, dar nit wol uff gehandlet mogt werden, minß broders frau were dan gegenwortigh, die bescheidt dar van kunth geben. Suster Sibilla clagte, min broder und sin frawe mit dem gesinde hilten alle samen, sie moist allet unrecht
[95] haben, und die geringste sin. Ich neme
mich
irer auch nit hart an, wolt keinen undanck verdienenn. nuhe dacht ich, alles dings ist rhait, mir sin suster und broder samen, sulten mir unß scheiden, sult nit loblich sin, auch schedlich. Hetten mir drei jar samen umbgewert, so hetten mirß hin forter beß zu dhoin. Dieweil mir aber daß mal min gewaxß zu Weinsberch zapten und unmoissich waren, bestimpten mir dissen 23 tag, daß da jeder sin gebrech sult clagen und waß er wiste frei viß sage
n. Da hetten mir unß dan den einen oder den anderen wegh zu verglichen, dar untgegen sult sich jeder parthei schicken. Alß nuhe min broder und sin hausfrau der sache
n samen (wie pillich) einß waren, und die p
rincipale hauß und kosthelter waren, und min suster Sibilla meir zu Cronenberch bei mir uff ein gemach war, deß hauß mehe gebrauchte dan ireß hauß zu
m Thorn und sie auch nemanß zu dissem handel gebruchen kunth, hab ich mich irer moissen annemen und von allen gebrechen, handlen und rhaitsclagen. Dieweil aber vil puncten vorfielen, die ich nit alle behalten im heubt kunthe, so hab ich sie uffs papir angezeignet, damit nichtz vergessen, dan alles waß zur sachen nodich uff ein mail geroirt wurde, da mit nit teglich disputationes uffs neut infielen, dan zum fridden deinte nit vil und duck uffruppens. Dissen zittel hab ich vor unser memorial da gelesen. Und sin die stoiß irthumben und gebrechen, so miner suster clage
n, zum theil auch minen broder, sin hausfraw, auch mich mit antraffen, dar begriffen und drauß zu vernemen. Ich hab nichtz noderß dan zanck aber von unwillen zu handlen. Dacht aber es moiß einß her auß, so mach man es gedencken und sich dar nach richten.
Gedenckzittel.
Es ist nit zu erachten, das broder und sin hausfrawe unser gemeiner haushaltung einigen schaden haben, dan balder nutz und forthel.
Dieweil sie vor hin alle zit zwa megde gehalten, der mir eitz eine allein uff 6 daller nach halten. Und dhoint in dannest iren besondern deinst zu irem besondern nutz, alß wan sei weinzappen, mit frensen und sidemachen, spinnen, nehen, der durren zu warten, mit senden ghain und stain. Dar gegen mir irer gar wenich besonder deinst gehatt, dan allein, daß eine magt abendtz mit miner suster in ir hauß sclaiffen ghet und nuhe nevlich angefangen, mir min bedde und Hermanß bedde zu machen.
So sparen sie auch bei gemeiner haußhaltung halb, holtz, kolen, brant, kertzen, beirfesser, budden, duppen, bessen, besonder der kertzen im keller und zappen, wie man weiß, vil mehe, auch bruloinß, sclachtenß und weß deß fillerlei vorfelt.
An unß haben sie kein unehr und boisse leer, dan gutte geselschaft und ansprache, so wol an unß alß mir an innen, da sunst ire einsamheit und swigen innen vil unlust, swarmoit, pfantasie und saur gesicht machte. Wie jeder dan spricht, broder sehe nit so frolich als er plach zu sehen, het ein zorniger gesigt.
Ires handelß und zappen der wein werden sie durch unß gar nit verhindert, dan balder befordert, dieweil
[95'] min suster Sibille und ich mit dem weinzappen auch uffgezogen weren, denselben getriben vor unse heubter, daß mir innen dar in beiredich kunten sin.
Ob mir wol in irem geheurten hauß Weinsberch eissen, dar in, durch und ausgingen, in der kameren gespreich mit frembden hilten, uff den hof spacirden, so kunt in sulchs tuschn suster und broder nit vil schaden. Ich hulf doch mit besseren und zeiren, das gesinde untzege sich auch in irem abwesen etwas vur unß. Ich hett auch min funf daller haußzinß vor min anpart noch nehe von in gefordert. Mir gebrauchten deß putz nit vil besonder, dargegen putzsten mir auch zu ziten wasser vor daß gesinde.
Ob sie aber sprechen wulten, sie weren umb unsernt willen gefart nit so frei, umb gotzwillen zu geben, gutte frunde zu gast zu laden, sulchs weren mir in doch nit. Mir sin auch so gefart und nit frei, das schat unß zu beiden siden nit.
Daß sie auch vermeinten, mir hilten sie verdechtlich, alß weren nit fleissich und getrewe genoich, schriben zu vill uff oder daß sie beswirniß von der bestellung, martgangks, inkauff, regnong und boichhaltons hetten, sulcher argwon und bedencken were bei unß nit. Und ob wol min suster oder ich ein wort her oder dar zu gesagt, moist man tuschen den frunden nit so nau wigen und inß argst verstain. So man sich des martgangs und regnong beswirten, sult suster Sibilla und ich sie des untheben.
Uber min person und uber minen neiffen Herma
n gleubt ich nit, das man sich zu besweren hab. Mir haben noch nirgen uber geclagt. Ich bezale auch vor Herman eben so vill alß uber vur mich selbst wie die regnongen anzeigen werden. Und deint unnß dannest allen zu disch, da mit die megde unthaben werden. Sunst kunt er wol in der kuchen essen und sparen, wan das nutzer were.
Wa aber suster Sibilla zu zeiten wort machte, dar uff sagt sie, dieweil ir broder, noch sin hausfrawe, noch ire ander sustern keinen heller zu gut deden, dan ich ir wol forthel dede vor allen andern, so kunt sie es umb mines besten willen auch nit wol laissen ein wort zu sagen. Wiewol ich ir keinen befilch geben hett vor mich zu sprechn, daß kunth ich selbst wol dhoin, wan mir etwaß gebreiche
.
Hie moiß man gedencken, das sie nit uberflussigs hab, das sie ires heiligs gutz nit geneissen kan, daß sie nit bei irem man ist, das sich der unredlich mit ir anstelt, daß sie ir theil lantz zu Dormagen und deß hauß zum Schricht irß gefallens nit gebrauchen mach. Da her werde ir das heubt duck doll und werde ungedoltich. Sie gehoere broder so nach zu als mir. Er kunte ire ungedolt auch wol etwas helfen ubertragen, ire fruntlich sin, mit sanftem, redlichem, broderlichem bescheide, ir nit under augen faren, ir nit trotzen noch stour sin, nit im hauß sweigendt langs sie ghain alß were sie im gar frembt, da er ir doch nit geben oder forthel dhoin will.
Und sult broder, hausfrawe, suster Lisbet, dweil sie ihesuiters und volkomener sin wil, auch etwaß bekentlicher sin. Ein wort von ir vertragen. Der megde anbrengen nit so balde glauben zu stellen, sonder innen daß anbringen verbieten, da vil irthumbs viß untsteht. Und gedencken, das ir das gluck beß leiff, die handt im sack und gelde hett, mehe forthelß und willens hett, da suster Sibilla verlaissen und half arm were. Und folgen Ihesu nach wie Magdalena, die irer suster Marthen rede und wort gedultich vertrog, wie sant Peter
[96] alß verleiß und Ihesu folgte, des sie nit dhoin durfte, und also daß crutz ein klein wenich nit wie sirene
us helfen trage
.
Hin widder sult suster Sibilla auch ire gelegenheit ansehen, gedultich sin und hoffen, gedencken, ob sie der man und deß frunde verleissen, so hett sie doch troist und gehoichniß an unß, het auch erliche kleider, wonong und fridden, so gut essen alß mir selbst, wurde doch von nemanß gemant, gepant noch geschandt.
Ich mirck doch, daß mir zu allen sieden
menschen und unvolkome
n sin, besonder die frawen, die clagen weinen und karmen gern, sin uffnemendt und karrich, faren auch uber disch und sunst zornich her auß oder swigen plat still. Und wiewol an beiden sustern mangel, so boldert doch suster Sibilla mehe und firt ungestummer her auß, stellt sich etwaß ungeschickter an. Suster Lisbet aber kanß beß verbergen und ist stiller darbei.
Ob auch suster Lisbeth sich dar uff verheiffe, daß sie sustern Sibillen wol frentzen zu wircken umb iren loin zugefoigt het ader auch zu spinnen geben, des weiß sie ir danck, waß sie ir widder zu deinst und nutz wist zu thoin wult nit gern underlaissen. Und gehoirt sich under frunden zu wol alß under frembden, ein dem andern ohn sinen schaden gutzs zu thoin.
Sult auch broder und sin haußfrau meinen. Ich kunte suster Sibillen ire clagen, sagen und ungedolt verpieten. Ich hett irer macht. Iha, daß ist, war wan sie mir folgen wult. Eben hab ichs macht wie bei minen andern sustern und brodern. Dan were ich wol ein gut regent, wan ich einß jeden boisse heubter, sinne, sitten, zorn und gebrechen kunth besseren. Nuhe kan ichs nit allein nit besseren oder keren, dan moiß es auch von ir neben minem schaden und unwillen dulden, umb deß willen, das sie min suster ist. Also dhoin auch ein ander, des suster sie ist, und helf sie ubertragen, alß der mehe gnaden und glucks hat alß sie. Sagt dan emanß, was darf ich des ich wil unverirret sin in minem hauß, so mogt ich auch sagen. Aber lieber, wa sol sie dan pliben, moist wol selbst kost halten und mehe unrawen machen und sich verderben. Spreich man dan da sehe sie zu. Da mit ist der sachen dan auch nit geholfen.
Den zanck betreffende, daß suster Sibilla clagt, ir werde die holtzleuff vor gesclossen. Und ir theil schantzen von Dormagen geweigert. Auch bezeigen sie hat suster Tringin bei sich gehat und damit holtz verbrant und eim alten weib, moen Merien, im conuent holtz geben.
Dar uff ist diß ire untschultdigungh. Sie hab in dissen drei jaren nit zwei hondert schantzn verbrant, mache nit ein kar schantzen an gelde, trag es nit einen gulden werdt in alles, mit ein wenich stempel oder scheider, sie moiß nuhe und dan Hermanß und Gotschalcks der jongen hoesen weschen, wult das nit gern in der kuchen dhoin. Ob sie dan zu seltmal in irem hauß ein schentzgin anlagte, wan deß zu thoin oder wan sie kranck were sich zu erquicken, so sparte sie es in gmeiner kuchen, wult die andern da
nit gern iren stunde so gnau nit, dan vor hin sie der vorrhaidt von seligen motters holtz von ir, den jongen und mir und drien dheilen wie auch drei theil dormager elmen schantzen vor handen gewest. Der jongen theil mogt sie wol mit geneissen, den sie lappen und placken moist alß were sie ire motter. Sunst brenne sie von minem besonderen holtz uff Cronenbergh ligende, daß ich ir ange
[96'] potten hab anzutasten und zu nemen waß sie bedarf. Des sie sich zu thoin besweir, dweil sie zu
m gemeinen holtz beregtiget sie. Broders sohn Peter kertzemecher hab in den drien jaren auch fil holtz, kollen, kertzen zu sinem ampt und wirck verbrant, dar uber sie nehe murmureirt hab. Auch hab sie
wol under ire trap des hauß etliche stempel gelacht, ein hesslich ort zu verbirgen. Die stempel pliben da unverbrant ligen, oben uff der leuffen hab sie irgen zwentzich schider ligen, daß mach emantz anpracht haben, danach sie die holtzleuff gesclossen worden. Moen Merien vorg. hab sie ein wenich speinger geben, bedarf irer zu zeiten. Hab auch min sterbhauß zu der Achterstraßn, dar die zu
m Hollender in an der pest gestorben, gelert und daß bedde gewant. Suster Lisbeth hab irer hilf an under Karbender an der beiß oder pest gebraucht und broder mitgetheilt. Nehemal hab sie suster Tringin holtz geben, dan derselben und moen Merien ein wenich beirß von irer kanten.
Das sie aber suster Tringin bei ir suster Sibillen in irem hauß zum Thorn gelitten hab, das sie umb der beider jongen und unser aller best willen geschein, wie man weiß, do sie iren willen mit den bedden und andern mehe sachen erlangt, wilch suster Sibilla doch allein inß wirck gestalt. Derhalb und umb gemeines besten willen, hett sie suster Tringin nit so baldt durfen verstossen, dar uber doch fast wort gefallen waren.
Auch hab suster Tringin wenich auß gemeiner kost genossen. Wan es suster Lisbet gefallen, hab sie ir ein wenich mitgetheilt und doch druber geclagt. Sunst ist die regnong und broitkirf vorhanden, waß suster Tringin dar tuschen mit spinnen verdeint und wa van sie mitler zit gelebt hab.
Ob man ir auch die dhurren hinden am Steinwech sontags zuscleisse, das sie zu Weinsberch nit inß hauß konne kommen, das mach suster Sibilla wol leiden. Beger auch nit dar durch zu ghain, wanne nemans drin ist. Daß sie aber dar durch ghae zu selt malen uff feirtage, geschehe dar umb, daß sie nit gern mit den nachparen, umb Cronenbergh wonhaft, so uff der straissen stain und sitzen, lang gespreich durf halten.
Es hab suster Sibillen wol ehezitz uhe und leide gethain, das Hadwich und Mertgin von Delfft und anderen frei zur kaubanck und zum keller den zu ganck gehat. Man gebe aber ein besonder auge uff sie mehe dan auff andern und man moge sie nit so wol in der kuchen dulden alß die anderen. Nemans visitere sie auch hinden in irem hausse oder kom nit zu ir alß were sie nitz wert.
Belangendt, daß suster Sibilla zu jar drei aimen schlecht beirs und diß jar zwa aimen beir in dem keller zu Cronenberch besonder hab ligen gehat. Kost jeder aim nit einen daller. Ob sie herman und Derich, min diener zu Cronenberch oder aber zu Weinsberch baussen zit drincken leufft glich auß andern drincken zu Weinsberch wanß in gelebt hab nitzs uff sich, kun es auch tuschen brodern und sustern so nau nit machen, ginge auch broder nit dan half aff. Wiewol ich nitz besonders nehe begert.
Es hat sich suster Sibilla auch wol hoeren laissen, sie wulte lieber besonder vur sich allein oder vur unß alle drei mit eim metgin leben, zu
m mart ghain und kochen. Suster Leisbet hat sich auch laissen
[97] vernemen, sie und broder mogten es wol leidenn, begerten es auch, das sie sich deß versoigte. Hie kan ich ubel gleuben, das sie unser moede sin oder verdroß haben, dweil sie unser keinen heller schaden oder sunst einigen uberlast, der etwas zu beduden haben. Sult aber emantz clagen, das het ich zu thoin dan suster Sibilla und die zwein jongen gehoere
n eine
m so nach zu alß dem andern. Ich bin nit mehe ir vormunder alß auch broder, unse motter selige hat sie unß beiden in irem dhoit bedde unß beiden theur und hoich befollen. Waß broder diß drei jar bei innen gethain, das mach er wissen zu sagen. Ich will aber anzeigen waß ich dar bei gethain hab.
Als nemlich miner sustern Sibillen hab ich diß drei jar den Thorn frei ohn haußzinß laissen bewone
n. Het mir wol etwaß inku
nnen bringen, da die hausheur eitz so theur
ist. Ohn was ich drin verbaut und gezeirt hab und malen laissen, auch allerlei dar in geleint hab.
Anno 76 suster Sibilla, Herman und Gotschalck, jeder van in hat 33 daller ungeferlich verzert. Sin 99 daller ohn waß ich vor min person verthain. Dargegen hab ich von den drien 40 dall. gehat. Also resten mir daß eirste jar an innen 59 daller.
Anno 77 hat suster Sibilla einß, Gotschalck in der stat ist Derich komen anderßtheils und Herman dritten theils, jeder 41 daller verzert, daß macht 123 daller. Dar gegen hab ich 40 daller gehat, also rest mir diß jar 85 dall..
Anno 78 hat suster Sibilla und Herman jeder uber 33 daller verzert, Derich 12
dall. ungeferlich dan es qua
m hin wech
verzert und noch derich 3 richtz
dall. geben, dan er hat Herman mit institueirt. Dargegen hab ich vor Herman 10
dall. und vor suster Sibilla 30 daller. Also rest mir diß jar 38 daller.
Summa also resten mir van dissen drien jaren an innen ohn den Thorn und ander verlech 200 daller.
Und da mich disse nit gehat hetten, solt in ubel gangen sin. So hab ich die drei jar auch von minem theil haußzinß nichtz bekomen. Ich hab auch alle jarß besonder der magt Lisbet funf gl. loin geben. Also sucht man, waß ich darbei gethain ohn waß ich den drien noch geschenckt.
Daß man aber sprechen mogt, ich moist doch einen knecht oder magt samen oder besonder haben. Ich sage, des bedurfte ich auch dergestalt stedich nit, wuste des wol reitlicher zuzukomen wie andern, die sich recken nach irer decken und in den dingen rhait zu finden wissen. Iha, wan ich gesinde moist haben, so mogt man auch sagen, ist moist ein frawe haben, die ich fillicht miner gelegenheit nach auch mit gutter, inkompst und forthel mogt haben. Ob das aber des hauß nutz were, gib ich jedem zu bedencken. Nuhe setz ich, Herman sie min knecht gewest, ich hett doch einen willen haben. Aber waß hab ich deinst an Herman, den ich plat sineß studii und bursen warten laß, den ich wecken und im mit dienen. So moiß ich doch disses besondern deinst so hoich alß vor mich selbst bezalen. Der beider megt halt ich ein ganße uff sex daller nach wan ich die dar zu lecht.
Also halte ich zwei gesinde und hab keinen besonderen deinst oder nutz van innen. Broder aber hat zwei gesinde. Die im besondern nutz doint. Wan emanß
[97'] an minem hauß klappert oder schelt, moiß ich selbst die dheur offnen wie ungelegen es mir ist. Suster
Sibilla sagt, hie moiß man irer gnaden leben.
Wie nuhe dissem gebrech des besondern deinst uff unser seithen zu rathen sie, hat man zu bedencken, wie die glicheit ein motter deß fridens zu treffen.
Wieters will sich suster Sibilla untschuldigen, sie trag oder sage nitzs auß dem hauß. Desglichen wil suster Lisbeth auch thoin. Ob nuhe emanß dar an schuldich, der mach sich deß miden.
Das gesinde were auch zu ermanen, daß sie horten und segen. Auch nit horten und nit
segen. Nit anbrechten, daß unwillen machte, dan dar in behut weren, sult zu
m friden nit undeinlich sin. Nemanß sult sie auch uber den anderen außholen noch von in etwaß erfharen. Es treif dan schande oder schaden an. und leist sich suster Sibilla beduncken, die megde wulten oder moisten uff ein siede mehe hangen dan uff die andere. Dieweil suster Sibilla dan von nemans vil gehoichniß hat, wie sie sich beclagt, moiß ich ir nit gantz abstain. Scleislich hat man heir auß zu spurren, daß die gmein haußhaltung wol etwas beswirlich doch iren forthel dar gegen hat, daß sie auch broder und siner hausfrawen nit schedlich oder uberlestich, dan wan die besonder haußhaltung innen nutzer sin sulte, so kunth sie unß auch nutzer sin, daß ich bei mir noch nit verstain kan.
Dieweil aber die gmein haußhaltung bei unß etwaß besonderß ist und erlich eracht so broderlich und fruntlich samen zu leben, so hat man zu beiden sieten da hin zu sehen, daß jeder clagloiß plibe und friden underhalten werden. Und hat man nuhe drei jar kunnen gemein hauß halten, ehe man gewist, waß druff ginge und wa der stoiß were, so kan es hin forter mit gottes gnaden nach der erfarenheit beß darmit umbweren.
Finis.
Alß ich nuhe dissen gedenckzittel auffgelesen und hie und da etwaß montlich erkleirt, hat daß minen broder und sin hausfrawe wol etwaß unlustich gemacht. Dieweil sie villicht die unschuldigung etwaß pillich eracht und auff gutten reden stain. Auch villicht bei sich bekennen moisten, daß sie keinen schaden dar von hatten, dan daß ich den moisten last troge. Haben sie doch hie und da ir beswirniß etlicher maissen angezogen. Alß sie moisten dannest sorg tragen, daß die maltziden zu rechter vren gehalten und die kost fertigh were. Ich furte auch die leuth in die kamer und hof zu Weinsberch, die den tag duck zu mir quemen, daß sie der nit so frei brauchen mochten. Jetz eiß man in der kamer, stoben, haiff, sunst kunten sie wol stillich in der kuchen am kleinen dischgin essen. So kunten sie sich auch eitz mit einer magt wol behelfen, da sie eitz 12
dall. vor die ander moisten geben. Item twelen linenwirck und ander haußrade deden sie darzu, versclisse in. Ich hoiffe der jongen renth uff und het ir angetheilt haußrat ingedoim und anders zu mir genomen, im nirgens von gesagt. Wan sie allein weren, durften sie nit so wol anrichten, auch sperlicher leben, hetten auch sich mit nemanß zu irren,
[98] noch zu disputeren und derglichen. Aber dieweil ire clagt oder gegenclagt ob zu
m theil abgelen
nt, so haben sie doch alle wenich besweirniß uff sich. Dan so bequeim hat man die rechte zit und stunde zu halten alß im ungewissen, broder moist doch auch sin vre halten inß kauffhauß zu ghain, wan sie etwaß zu schaffen, kunten mir wol warten oder vor unß anrichten und essen. Ob wol frembden mich anspreichen mit den ich nit lang in der kamer plib, were wenich beswirniß. Wan sie drin weren, wust ich mich des zu miden. Uff dem hof het nemans zu thoin dan da lucht zu raffen. Ein klein dischgin und ein groiß dischs ist scheir ein dinck, min diener troge doch uff. Sie hetten alle zit zwei gesinde gehalten, kunten mit einem nit umb weren, wan sie handlen wulten. Mines linenwircks und haußraidtz brauch ma
n mit, magh wol liden. Der jonghen renth hab ich nehe untf., behalt broder vur die kost. Ir ingedhoim wart wol zu Cronenberch gesatzt, broder het daß sin selbst in der dheilung besonder moissen setzenn. Suster Sibilla het ir hauß am meisten darmit gezeirt.
Ob schoin nuhe und dan disputert und wort gebraucht worde, ginge doch stil zu. Suster und broder irreten sich auch wol etwas.
Wie nuhe allerlei geredt wart und villicht vil dings dar zwissen bedacht und uberlacht, ist man doch der sachen balde einich worden, das man gmein kost halten und dhoin sult wie biß her zu beschein. Und wart widder gutt. Do sagt broder,
dweil es dan fritag jovis were, so wult er hin ghain und eine
n aissen gelten, wie dan geschach. Und galt einen umb 27
dall. uff dem Dhomhoff, der sines geldes seir wol wert was.
Alß diß vorg. capittel under unß vieren zu Weinßberch in der camern allein vißgericht waß, ginck ich zu Cronenberch oben uff minen sal spacern, uberlacht bei mir, daß jenich waß vurgelauffen wie dan zu geschein pflegt. In dem kompt min suster Sibilla zu mir hin uff und und
redt mit mir auch nach aller noitturft derselben handlong. Und fengt darnach mit mir an zu reden. Und begert, ich wult ir die leibrenth zustellen, da von mir unsern vertrag vorlangs uffgericht. Ich sagt, sie hett doch wol in der regnong verstanden, daß die ingerechent were, das mir 33 daller von irentwegen zugerechent, dar in were die leibrent komen. Da fragte sie, wa van sie dan etwaß neben der kost sult haben alß vor hoesen schoin, leiff, leidt und anders. Ich sagt, sie se
ge, daß ich allen last, den motter selich nachgelaissen, allein troge, wie ich vor sie und die jongen in den drei jarn 200 daller getrogen hett. Es fiele mir zu swar, min gewin und narung were nit so groiß. Wan sie beß beibracht, sult mirß nit so nau stain. Andern deden nichtzs dar bei, so moist sie mich nit so hart beswern.
Do sagt ich ferners, sie sult bei suster Marien ire funf daller leifrenten uffheben, mogt ich liden biß uff weiteren bescheidt. Sie sagt, ich moist doch ein magt halten, so sult ich sie der kost erlichten und dencken, off ich die allein hilt. Ich sacht, ich moist mich nach mine
m geringe
n inkomens schicken, daß ich nit zu ruck zerte in daß heubt gutt, dar vur wult ich mich gern hutten, die inkompst wult ich gern wagen. Wie mir die vorige capittulation noch im heubt lach und ich nit so balde in irem vornemen folgte. Wart sie gar heffich heftich
und ungestumb mit weinen und schreien, leufft va
n mir uff die stoiffen zu Cronenberch, macht da sulich
[98'] lauth und groiß karmen und hevlen, alß were ir leib, leben, ehr und gut dran gelegen, daß mich besorgte, die nachparen, so es ohn zweiffel horten, sulten dencke
n, ich het sie gesclagen oder morden willen. Also daß ich zu Weinsbergh ginge und deß ungeburlichen unsidtlichen handelß nit mehe durf hoeren. Darnach leif sie in meiner suster hauß zu
m Lewen, warf da die heuck von sich, stalt sich an alß were sie unsinnich gewest. Die kinder waren in miner suster abwesen alle erschreckt, wusten nit, waß daß uff sich hatte, schickten nach irer motter, do die quam, wart sie etwaß gestilt. Und hab nit gewist, daß min suster Sibilla so unmaneirlich sich stelte, wan sie iren willen nit glich uberkompt. Deß dings mir vil min tage begegnet ist. Wiewol sie sich mit mir und ich mich mit ir sonderlich nit geirret. Und nevlich bei minem broder und siner frawen vil vor sie gestritten. Verdrauß mich gar seir ire ungestummicheit. Nam mich zornß an. Wolt ir an etlichen tagen nit vil zusprechen, damit sie sich sulchs mehe meiden sult. Dan ob es einem nit aller dingen nach sine
m willen ginge, moist man dannest sich leiden. Ich verstondt es auch, alß het sie mich dringen willen. Sie wolt, ich sult ir quitschelde
n, was ich ir verlacht het. Ich sagt, sie sult nit sorgen, ich wult ir nit heischen, biß sie es wol bezalen kunth. Sie woltzs gewiß sin. Ich wult es so im ungewissen laissen stain, durft oder moist ir auch nit eben quidtslain, daß ich zu thoin nit schuldich waß. Ob sie sich fillicht beduncken leiß, sie deinten mir mit recken und langen nehen und bestellen, daß ist war, so deinte ich ir auch in gerichtzsachen und das sie bei behaltentemem gut mogt bliben und gab auch vur sie gelt auß
.
Wie nuhe min broder mit dem aissen vom Dhomhof zu hauß komen und sin hausfrawe viß der kirchen und gehoirt, da mir vur hin
samen gegen sie gehalten und eitz under unß irrich und uneinß weren, ohn zweiffel werden sie deß heimlich gelacht habe
n in ire faust. Darnach waren mir drei frolich mit dem wolgerachten aissen. Aber suster Sibill bleib etliche maltzit vom dischs, mogt sich villicht schamen der ungestommigheit, do sie bei sich selber quam. Sunst ist sei fein, siddich, manerlich und frolich, wan sie gut ist. Wan sie aber unlustich ist, hett sie ubel mittel und stelt sich schamper an. Ich wolt wol, daß sie das nit an sich het, wan sie kaltsinnich were, daß sult ir wunde
r wol anstain, aber sie ist heftich zornich, ist doch balde mit ir gescheit.
Diß schreib ich, wie sich brodere und sustern samen in einem hauß halten, wie alt sie sin, so felt irtum vor. Mir haben alle gein kinder und haben stoiß. Wie sult es zugain, wan wir kinder hetten und in einem hauß wonten. Und ob die communio und gemeinschaft zu
m theil und zwischen etlichen wol fein und loblich ist, so ist sie doch beswirlich zu erhalten, da von ich uff ein ander zit und platz, wa es got geleibt, meldong thoin wil
.
Anno 1578 den 28
octob. ist widder ein tag zu Weinsberch von miner susteren Marie
n angestalt, zwischen miner sustern Sibillen und
[99] mir gutlich und fruntlich zu handlen. Dar ist nemanß mehe dan min broder, sin hausfrawe, mi
n susteren Maria und Sibilla und ich under unnß funfen bei gewest.
Und dieweil min suster Sibilla sich heftich beclagt, sie kunne jarlichs zur noit mit dem iren nit umbweren, moist zuruck zeren und in scholt fallen, ire sustern brodere hetten gut sage
n, hetten ein hinkomen und gnoich, nemans wult bei ire etwaß dhoin
man wult zu Dormagen nit mit ire daß landt dheilen, daß sie daß zu
m deursten verkeufft und gelt rent drumb gulte und mehe dan dubbel jarß dar von genusse
.
Man sclusse sie auch zu Dormagen mit dem bawwirck des landes auß, daß man iren beiden sustern allein zuleisse
.
Man wult ire auch nit gestatten, selbst zu kochen, vur sich zu essen und leben, da mit sie etwaß ersparen mogt
.
Begert, man wult ire darin behilflich sin.
Dar uff wart gesagt, sie sult zu friden sin und hoffen, sie het immer biß her zu mit ehren umb gewert, nemanß uberfeile sie
.
Der schricht mogt einß verkaufft werden, daß sie deß heilichs gut dan gneissen mogt
.
Sei hett es besser dan ir beide sustern, alle hetten sie wat, so hetten sie kein narong, hetten vill kinder, da sie gein kinder hette
.
Ire broder moisten auch swerlich haußhalten und vil last hetten, es worde mit ir beß
werden
.
Sult daß gut zu Dormagen zersplissen werden, das were nit so erlich loblich und nutz, es mogt auch unrhait drauß untstahen
wult sie aber daß lant zu Dormagen mit helfen bauwen und gewinnen, sprachen ire broder, dem wulten sie nit zu widder sin. Vor sich begerten sie des nit, wulten so vil unrawen nit haben vor sich noch vor die jongen
.
Daß sie auch vor sich allein kochen und essen sult, kunt sie ohn ein metgin nit außrichte
n, wurde vill mehe kosten, machte vil unmoissen und das gesinde wurde sich under ein irren, dar auß zanck untstain mogt
.
Ich, Herman, begerte sulches kochenß, suddeleien und unrast in minem hauß gar nit, were loblicher und nutzer fort an gemeinen dischs und kost zu halten
.
Also ware min broder und sin hausfrawe, auch min suster Maria al drei uff miner suster Sibillen seiden. Sagten, ich sult gedencken, ich moist doch ein magt und jongen haben und damit den anderen zu gut komenn
.
Ich sacht, daß leiß sich wol dhoin, wan ich mogt jarlich zukomen begert nitz zu erobern, allein daß ich das heubt gut nit durft swechen. Aber es fiele mir allerlei beswirniß vor, daß ich es nit kunth beibringen
.
Sult ich den last von Sibillen und den jongen, wilchen motter nachgelaissen, allein tragen, feile mir zu swair. Andern sulten mir mit helfen. Min broder moist doch auch gesinde halte
n und hett mehe verdeinstes und inkomenß eitz zur zit alß ich hett
.
Ich moist auch Sibilln die leibrenth jarß geben. Dargegen sie sagten, so gewonne ich diß gruntgelt. Ich sagt, wem gewinne ich es vor, dweil ich gein kinder hab, wie min suster Maria die es vor ire kinder gewint, ich moist es dannest vor min leib jar visgeben und untrathen. Wolt mi
n broder in min stat stain, ich wultz im gerne gunnen, des er nit dhoin wolt. Solt ich nuhe wichen oder wenden, ich moist nachlaissen. Wolten profors ich moist den laist einer magt und knecht tragen und sustere Sibillam dar in untheben. Sie sult mir jars vur die kost nit mehe geben alß ir antheil pachts zu Dormagen, schatzten daß uff veir malder jars. Item ire funf
dall. haußzinß
[99'] am hauß Weinsberch
. Item ire funf
dall. fharen am hauß Brunßberch under Kestern, die bedber bezalt
. Item ire funf daller am zoll Andernach sampt irem sesten theil von funf dallern daselbst
. Wilches alle sie uff 24 daller jarß gesclagen haben. Weiterß sult ich vor suster Sibille kost nit haben. Und sult ir dan jarlichs ire funf
dall. leibrenthen in die handt
geben. Suster Mari
æ wult ire auch ire funf daller leibrenth in die hant geben, so hett sie dan ohn die kost 10
dall. jarß, mogt auch darneben spinnen und wat mehe gewinnen. Wiewol zu Dormagen noch schatz und sunst unkosten druff gingen, wan ich dan die 5 leibrent außgebe, so behilt ich nit 16 oder 18 daller vor ire kost und wurde mir dannest jarß tuschen 30 und 40 daller vor sie gerechent. Wieterß wart hergegen gesagt, deß sult suster Sibilla uff die deilong und deß verkauffen zu Dormagen nit mehe anhalten noch daruber clagen wie sie ingewilligt. Auch hat sie uff den vorrhaidt an fleischs, speck, beir, ander kost mir zu gut verzeigen.
Und dweil min broder nitz bei sustern Sibillen thoin wult, sonder ich sult seligen motters nachgelaissn last allein tragen.
Hab ich dasselb umb friden und best willen sulches auff diß lauffendt angefangen jar allein, doch sonder minen frien
willen, halb dar zu gedrongen, ingewilligt, mich dar zwischen weiters zu bedencke
n.
Und gibt mich wonder, daß man mich so hart nodigt, dweil sie deß mines geneissen mogen, ich aber des iren nitz oder wenich, da sie doch sehen und spurren, das ich nit ein erlich kleidt jarß kan ersparren, noch etwas erobern und moiß minem leib abbrechen wil ich daß heubt gut saluern. Min suster Sibilla sagt wol, min broder ist sinß guts gein her. Meint mich. Iha, ich weirß wol ein her, wa
n ichs im grunde antasten wult, waß sult ich aber dan nachlaissen
.
Es hat miner suster Marien auch allerlei bedencken gemacht, daß ich miner sustern Sibillen nit wult umb min verlech ir lebtag oder biß sie es beß vermogt manen und auch nit quidt sclain. Sagt, ich het dar in ein bedencken. Iha, sprach ich, wan sie rast hat, waß darf ich ir schencken, daß sie an andere prengen wurt, daß will ich selbst vißrichten nach minem willen deß sol nach irem willen nit geschein. Diß lagh ir im sinne. Aber wie es eitz spade wart, scheden mir uff den vorg. abscheidt von ein andern.
Anno 1578 den 29
octob. hab ich sustern Sibilln dem vorigen abscheidt gemeiß ire 5
dall. leibrenth bezalt. War der eirste termin remigii anno 78 diß jarß verfallen.
Anno 1578 den 30
octob. hab ich m. Christoffel Leiendecker Cronenberch, Vuylappel, den Thorn und die heusser in der Achterstrassen zu decken ver dingt vor 8 gulden current und
dan alle gereitschaft. Diß verdingniß hab ich nit mehe verfolgt. Mich ducht, es ginge lantzem zu, pliben nit darbei, wulten jedem helfen. M. Jaspar waß uff Weinsberch in septembri, wolt mir do nit helfen, do er doch bei der handt waß, derhalb moist ich noitzhalber mich verandern im winter.
[100] Anno 1578 den 1
novemb. uff allerhilligen ist die memoria Sophie Korthn, miner lieber mottern, gehalten worden. Also min broder, min swager Johan von Dutz, min suestern Maria, Catharin, Sibilla und ich sin in der vespern und vigilien zu Carmelite
n an miner eltern graf in sant Joseph capellen gewest, da gebet und mit dem weiwasser umbgange
n.
Min broder hat ein waßkertz den abent und andern vormittage uff dem grabe gehat. Von dannen sin mir alle sex zu Weinsberch gangen. Da hat min broder vor den alten daller, so er von der bonde uff dem Schandert alß inwoner bekompt, ein gutte maltzit mit fischwirck angericht und gutten firnen und neuwen wein geschenckt. Ich auch 2 quarten raitzwinß und 1 quart anderß wichelhoiffers da zu geben und unß frolich gemacht. Er het nit so vil durfen dhoin, wults aber dhoin, alß mich dunckt, umb der magt Lisbethn willen, wilcher motter die weide zu gutte kauff gepacht hatte, zu behoif irer motter, der man gunstich waß, uff daß gnog geschege.
Ich hab auch dri kertzn uffsatzst, uff allerhilligen tag in der vigilien und aller selen tag, biß die leste miß viß ist. Ein waxkertz s. Jacob under den Torn uff miner hausfrauwen Weisginß graff, und ein uff Pauli von Cuba graff, die dritte zu Carmeliten uff das grab Bernhardi von Reimbach. Uff meiner hergin und freuwen graf sant Jacob durften mir kein kertze setzen, daß beluchter her Ludtgerus Hersbach sigler von wegen siner motter und bruder diß jar.
Aller selen tag den mittag bin ich zu Carmeliten den mittag essen gewest, da ein raitzeichn verzert wie gebreuchlich.
Anno 1578 den 4
novemb. bin ich in der Dranckgassen uff dem heilichsscleissen zwischen mine
m swager, dem licentiaten Brunone Bingio, und Odilien Gewers von Clotten den abendt gewest. Min suster Maria war dar mit iren dochtern, den bleib ich zu leiff, da biß sie zu hauß sulten gain. Also dantzst ich mit und herde daß biß den morgen zu 4 vren.
Anno 1578 den 8
novemb. ist min broder Gotschalck alß der gesworen und mit mines broder Christians sohn Herman alß untfangender handt zu Dormagen gezogen. Den 9
novemb. uff sontag vor martini das geding zu Mertinßhoiffen besessen, da joncker Schal von Nederberge meinen broder nach den anderen lang bei sich behalten und tracteirt. Broder hat im da ein rhaitzeichen geschenckt und ist s. mertinß abendt widder zu hauß komen.
Anno 1578 den 8
novemb. hab ich l. Casparo Eller, decano Cuniberti, ein breifgin geschriben und gar fleissich gepetten und solliciteirt und angehalten, daß in miner sachen gegen Agneiß Wolfs geschein mogte, waß rechtens, dweil die dubia schoin resolueirt weren.
Dar uff schreib er mir den 10 novemb., ich sult durch mich oder andere bei den assessoribus anhalten, daß sie samen de fundamentis et rationib
us in dubio
rum resolutio
ne adductis conferendis quemen. Er were fertich. Allein sult ich in wissen laissen, wa
n die
[100'] andern folgen wulten. Demnach hab ich d. Schencken angesprochen und l. Meddendorpiu
m, wilchen der 18 _ novemb. den morgen zu 9 vren gefallen inß dechens hauß Cuniberti zu erscheinen, wilches ich dem dechen den 13 novemb. widder zu geschriben und verheischen, dar uff fleissich zu dringen, daß der tag geleistet werde
.
Anno 1578 den 9
novemb. haben die kirchmeister und achten sant Jacob befollen, ein eidtboich uffzurichten, das man stedich bei der handt mogt haben, dar in alle eide stunden.
Desglichen zwei quitancie boicher, vor die kirchmeister ein und vur die provisoren der armen ein besonder. Daß vorige gmein quotancienboich war schir aller fol.
Min broder und ich haben sulch wirck an unß genomen zu verschaffen.
Anno 1578 den 13
novemb. den vormittag, wie mi
n broder uber den Bottermart ginge zum kauffhus, wart holtz an eim hauß uff die leuff getreckt und eß schauß ein kluppelholtz viß, feile von oben hart neben minen broder. Und wanß geracht het, sult es in dhoit gefallen haben.
Anno 1578 den 14
novembris uff fritagh den nachmittag ist min swager Johan von Deutz vo
n minem broder auß dem Fischkauffhauß zu mir komen und gesprochen, er und sin swegerinne min suster Maria weren des einß, daß die erbtheilung geschein sulte. Und scl
oich vor, meinendt, dieweil unser sex weren, so sult man daß hauß Weinsberch drien zu theilen und das erbgut zu Dormagen auch drien zutheilen. Man mogt innen beiden die zwein jongen oder suster Sibilla
m zugeben wie man wulte, wilchen dan daß gut zu Dormage
n zu fiele, mogten ir best dar mit dhoin.
Diß ginge im so wat strack af ohn einich vorrede. Und kunth mich nit berichten, wa sulches so eilens her queim, des ich nehe rede gehoirt noch mich versehen hatte, dan man in der voriger dielung diß lange nit zu theilen und besonder dweil sie nit gern gesehen, daß suster Sibilla zu Dormagen abtheilen und verkauffen sulte.
Uff disses unversehn vortragen hab ich in der eil geantwort, ich moist bekennen daß man widder sinen willen nit in der gemeinschaft durft pliben sitzen sonder dheilen moist, wan man da von nit wult abstain. Nuhe moist man sich erinnern, wie man daß hauß Weinsberch minem broder zwelf stracker jaren ohn einich uffsagen hett vermeit, der hett sunst wol in minderm zinß zu
m Kluppel uff der Hoeportzen kunnen pleiben, wan man im die zeit nit hett halten willen. Er het an Weinsberch noch acht oder neun jar. Ich hab sorgh, er wirt vo
n siner medong nit abstain. Mir ist auch dran gelegen, daß die medong gehalten werde, dweil ich anders von minem hauß Cronenberch deß putz und hofs nit untrathen kan, deß ich mit minem broder einß were und derhalb unbestat pliben sitzen. Derhalb wurde ich in siner medong nit zu widder sin, so lange sin jaren nit umbweren. Waß hulf dan
[101] die dheilong, wan daß hauß so vil jaren mine
m broder moist pliben. Doch sagt ich, die sach wult ich in ein bedencken nemen und mit minem broder dar auß sprechen biß uff ein andermal. Dieweil er aber sagt, er hett minem broder dar von gesagt, queim glich von im und dweil er noch uff siner meinong etwaß bleib stain, wart ich in mir selbst zornich und sagt, wa dan die dheilung moist vor sich ghain, deß ich noch zur zit nit gleuben kan. Wolan, der deß dan ein ursach sin wurde, sol wissen, waß mir dan zu getheilt wirt von dem und von anderm, daß er deß nit einen heller geneissen sol.
Wie ich im weiterß keinen bescheidt wolt geben, scheden mir kalt van ein andern. Ohn zwivel wirt er daß miner sustern Marien und siner frawen, miner sustern Catharinen, angezeigt haben.
Alß min broder den abent zu hauß quam, sagt ich im, waß mir vorkomen und waß bescheides ich geben het. Er sagt, derglichen het er im auch vurgehalten. Aber min broder wolt proforß sin meidtjaren inhalt sines meitzittelß strack auß gehalten haben. Kunten unß auch nit bedencken, waß diß uff sich hetten. Dachten allerlei. Ich meint, min suster Sibilla, dweil sie zornich uber mich gewesen, het diß angericht. Min broder aber leiß sich beduncken, unß suster Marie het da mit etwas im sinne, worde das inß wirck gestalt haben.
Anno 1578 den 15
novemb. bin ich uff der rentkamer gewest, min zapzinß vom roden wein 1,5 aim bezalt, dan 2,5 ai
m minß gewax in Coln waren frei, auch 5
rad. gl. untf. die mir an
no 76 christi von der lester rheinmeisterschaft verfallen waren.
A. 1578 den 15. novembrissol Deventer von denen, so darvor lagen, ingenomen sin, dan die darin lagen, haben es umb allerlei mangel willen uffgegeben, beheltlich leibs und gut(s) und sin daraus gezogen. Waren dutzsche knecht, welche in des konink(s) von Hispanien namen etlich jar darin gelegen und kein gelt bekomen hatten. Also das die nederlendische Staten nühe die drei fluss oder strenge, die Wale, Leck und Isel, offen haben und der kaufman faren und fleissen mach, das vorhin verhindert wart, do es der von Alba und ander hispanische heub(t)leut zu Nimmagen, Arnhem und Deventer inhatten.
Anno 1578 den 16
novemb. haben die kirchmeister sant Jacob irem pastor her Lambert von Wiler sant annen miß, die er begert hat, plat abgesclagen, umb vermidung deß incorporerens und viß anderen ursachen vorhin vermeldt, darumb er seir ungedultich wart, uffstonde und viß dem sprechhauß leiff, mir moisten unß des getroisten.
Anno 1578 den 18
novemb. uff angesetzsten tagh ist der licentiat her Middendorpi
us uff miner seiten zu dem
dechen Cuniberti komen zu confereren. Aber doctor Schenck, uff Agnesen siethen erwilt, ist außpliben, ohn daß er daß uffgekundigt hatte daß ich noch zu s. Cunibertz untbotte, sunst hetten sie vergeblich uff in gewartet, also bin ich dran.
[101'] Anno 1578 den 20
novemb. hat der probst Rynck und sin suster dem conuent Marien bethlehem die loisse von 1250
rad. gulden vom zoll Burick gethain. Minß broders frau und min suster Sibilla haben daß gelt untfangen, und mich gebitten umbzuhoren, das es widder angelacht wurde. Ich hat min dochter Engin und ander bewanten dar, moist in derwege
n behilflich sin.
Anno 1578 den 21
novemb., presentatio
nis mari
æ, den nachmittag sin zu mir komen min beide sustern Maria und Catharin und gesagt sie hetten mit mir zu sprechen. Ich foirt sie in die kamer zu Weinsberch und fragt, waß in leib were
.
Do finge min elste suster Marie an. Und sagt, innen weren etliche dingen vorkomen und hette
n auch selbst allerlei gemirckt. Derhalben sie sich besorgten, da die erbdheilung nit vor sich ginge. Und mir veire, alß min broder Gotschalck, min suster Sibilla und ich selbst mogten under unß und mit unssers broder Christians kindern, die mir under hende
n hetten, unse dingen also machen und ordinern, das innen und iren kindern zu groissem nachtheil mogt reichen, mir mogten daß hauß Weinsberch und daß erbgut zu Dormagen inhalten, daß innen kunftiglich vil irthumbs drauß untstain kunte und des iren nit fro wurden. Mir weren kloick und die jongen mogten uffwassen und deß bericht werden innen widderstandt zu dhoin. Mit mehe gelichnissen, wie sie daß her und dar verdeckt wuste zu wenden. Mit beger, mir wulten in die dheilo
ng verstain
.
Alß sie alles viß hatten, sagt ich, ob sie wol so einfeltich weren, daß sie gleubten, daß mir
in an irem elterlichen patrimonial gut kunten schaden dhoin ohn iren willen verzigh oder ufftragt. Oder ob sie unß so unredlich hilten, daß mir am hertzen hetten, sie zu betrigen und umb daß ire zu prengen. Sie hetten her Christian und doctor Tilman, ire kinder, und ander gelerten und frunde, die ohn zweiffel uff ire sachen wol sehen wurden, daß nemanß unglich geschege. Sei trogen ein uberige sorgh
.
Dar uff sagt min suster Catharin, alß die offen hertziger und nit so behut ist, sie wusten wol, daß mir vorhetten, daß unß gut bei den sohnen sult pliben, ehe es an die dochter sult komen, daß wult lanck werden und dat wer nit recht
.
Dar uff sagt ich, liebe suster, wer wil dem anderen maiß oder ordnong setzen uber daß sien, deß er mechtich ist. Das kan man mit foegen nemanß weren. Nemanß hett sich auch uber daß mein zu bekommern. Und bit
sclait das viß dem sinne
.
So vil nuhe die dheilung betrift, wie kan die neißlich und bequeim geschein, so lang die meitjarn am hauß nit umb noch auß sint. Min broder kan mit foege
n nit dar uff verzeihen, dan er hat kein eigen hauß in Coln, alß ire beide schoene haussere hatt, so hab ich auch an Cronenberch nit bereif mit dem putz noch hoff, daß mir sunst daß hauß nit deinte zu bewonen. Umb disser gelegenheit bleib ich deste lieber unbestat, mit bestetniß mogt ich filligt wol zeirlicher wonong bekomen, aber waß furthelß were euch daß. So ist es auch loblich, daß der rechter sohne einer oder mehe
[102] daß hauß bewonen, die es in ehren halten, dar zu ir teglich mogt komen, dan daß es frembden bewonten oder bequemen. Wan euch schoin daß hauß in der dheilung zufeile, so wurt irß doch villicht nit selbst behalten noch bewonen, dan ir hat hauser und vil heusser nemen vil bawes und sorg deß abbrennens. Wan dan eben die dheilung deß hauß gegen den hof sult geschein wie irß vorhat, so moist doch gelost werden. Und mogt euch daß loß nit bei ein foegen wie irß gern hett. Wan ir dan meint, irthumb zu vermeiden, mogt ir mitten in irthumb fallen. Die jongen mogten euch samen oder besonder hie in Coln oder zu Dormagen zu getheilt werden oder fallen. Die weren noch minderjarich und mogt damit irthumb haben. Oder Conradt Eck mogt euch zu fallen, das ir mit dem wirck fundt, so moist sich suster Tringin auch deß sterbfalß am hauß Weinsberch va
n thoit irß sohnß Conradtzs, wer wil deß irthumbs erwarten. Wan auch eben drei und drei samen getheilt wurden, waß hilf dan die dheilung, da jeder sin theil nit weiß. Ir wist daß nit mehe, dan die zwei erschaften sin daß hauß zu Coln und der hof zu Dormagen. Hetten mir der erbgutter sex, daß jeder ein besonder mogt haben, dan leiß es sich wol dhoin. Nuhe ist daß nit. Wil auch jemanß bedacht sin der erben ein alß daß hauß od
er den hof an sich zu prengen, so moist er doch ander gutter dargegen verzeihen. Es were wol
erlicher und loblicher, daß man die zwei stuck und erben gemein hilt. Ich hett auch wol sonderliche gnoigden dar zu, so hett ein jeder sin theil und lust binne
n und baussen Coln und wurde an keinem orde vißgemonstert. Dieweil auch daß hauß deilbar und daß erb zu Dormagen dheilbar, ob dan emantz sprechen wurde, ich will min dheil am hauß haben, auch min dheil am hof haben, meint ire, das im daß mit recht geweigert kunth werden. Und da daß geschein sulte, waß drauß folgen wurde. Von den jaren am hauß wirt min broder keinß wegs abstain, waß hilf dan daß zu theilen? Nitzs.
Wol man ehe immer daß erbgut zu Dormagen dheilen, so mag man daruff bedacht sin. Ich wil mit broder drauß sprechen, sie mogen mit swager Dutz auch dar von sprechen, biß den andern tag, so ist Thoniß der halfman bescheiden, daß wir
doch same
n komen moissen, daß sie dan zitlicher umb 8 vren da wulten
sin, so mogt man sich besprechn, ehe Thoniß queim
.
Alß ich minem broder darnach anzeigte, waß gehandelt were, und auch wie suster Catharin gesagt, sie wust woll, daß man die sohn den dochtern vorzehen wult, macht unß daß allerlei bedencken, wie sie an die wort komen were. Ob suster Sibill gelauffert und von unß etwaß verstanden. Oder ob sie heimlich in min schreifkamer und stoblin komen were und da im copienboich off sunst etwaß gelesen. Oder ob sie von den scheffen viß dem schrein hetten vernemen laissen. Oder ob es suster Marie doch (die kloick uff die dingen were) also uff daß bret geworfen und unß viß holen willen, daß mir selbst etwaß sulten gesagt haben. Deß alles kunten mir nit wissen.
[102'] hie ist zu wissen das, min drei susteren ehr und tugent same, frome, zuchtige, redliche und verstendige frauwen sin, alle wolberedt, die wol mit den leuthen kunne
n conuerseren und sich wol halten mit frunden und nachparen.
Sin auch gut haußhelterschen. Aber sie sin waß seir geir und nevlich und laissen nit gern etwas nach, dar zu sie berechtiget sint. Und soichen alle dingen scharf
.
Min suster Maria, wan die zornich wirt, dan geit sei stillich norren, schut daß heubt, ist seir kranck und kleinhertzich, macht nit vil geruchtzs, also deit sie auch in widderwertige
n dingen
.
Min suster Catharin, wan die zornich wirt, so hat sie von jongs uff an sich gehat, daß sie im angesigt roit und weit wirt, schreit und heult, ist aber guthertzich, war ungedultich, ist aber bei irem man
der ein haistich, zorniger, heftiger, sclainder mensch ist, van sant Vitz dantzs sagt, da bei sie gedult hat moissen leren,
.
Min suster Sibilla, wan die iren willen nit bekompt und erzurnet wirt, stellt sie wonder, beir und weisen an, mit hevlen, ungestum, boldern, zancke
n an, mehe dan die andern und kan irem zorn und widderwirtigkeit gar in der eil nit widder stant dhoin. Meint, sie wulle mit gewalt visrichten alß ein man, wilche den leuthen zu erkorfen dreuwen
.
Mir brodere sullen innen auch wol etwaß sclachten, wan wir zornich sin, und sin sunst auch nit ohn gebrechen
.
Mir haben unß alle undereinandern gar leib, sint unß fruntlich, troistlich, beireidich und uberauß getrewe. In noethen mirck ich nit, daß einer den andern ehe verlaissen hatt, dan wa einer dem ander mit rhaidt und dhait nutzs und forthel schaffen kunnen, hat er nit gelaissen. Also daß auch unser aller f
iande und widderwertigen daß haben selbst bekenne
n moisse
n. Aber wan man etwas undereinandern zu dheilen gehatt, da hat man nitz nachgelaissen, ein jeder hat daß siene bei einem heller gehatt. Und hat gott sonderlich gefoigt, das unse motter selige so lange gelebt, daß mir nit zu dheilen mogten komen in den jongen jaren, das mir auch nit zu vil gehat zu dheilen, dan sint der dheilung hat man sich mehe geirret dan vor hin etzitz, wie dan eitz zu sehen und zu spurren ist, daß man in sulch misstrawen felt deß gutz halber, da doch am patrimoniall stockgut kein sorg ist. Iha, das man auch tragt und sich bekommert mit unß brodern, wa wir unß gut laissen werden
.
Mi
n suster Marie ist heir in versclagen, dan sie ist von den andern practiseirlicher und listiger, wult es doch kein wort haben. Min swager Dutz und suster Catharin sin einfeltiger und offenhertziger. Wie sie es meinen, so redden sie es auch da her. Min suster Sibilla swigt still dar zu, tragt sant Johan zu allen seithen tuschen unß, wirt doch nit aller dinge
n bei iren susteren verhaelen halten, was sie bei unß im hauß sicht, hoirt und vernimpt. Kan sich doch auch nit jeder zit mit iren sustern allerdingen verglichen, dan sie steit hart drauff, wilt mit
[103] den anderen beiden sustern den hof zu Dormagen zur halfschit bawen, hoft da mit groissen nutz vißzu richten, daß ist den andern beiden und mine
m swager Dutz nit im sinne. Min broder und ich sint ir da in nit zu widder, dan es gilt unß gliche vil wan mir unsen pacht allein bekomen und der hof und lenderei in ehren gehalten wirt
.
Diß setze ich alles in diß boich mines alterdhombs, daß man kunftiglich auch wissen mogt, wan mir nit sint, was mir angetriben haben, do mir in leben gewest sin, daß es die kinder und enckeln mogen nachsage und lachen, daß mir menschen gewesen sin. In der hilliger schrift findt man fil, waß elter und kinder, suster und broder, jonck und alt, knecht und megde einß gegen daß ander angetriben. So mach ich es auch schriben. Ist daß zur leir und exempel geschriben, daß leir man heir auß auch. Ist gliche vil, war auß man leirt und gedenckt, daß boisse zu laissen und daß gut zu dhoin, dan waß unloblich an unß ist, wil ich nit loben, waß aber gut ist auch nit lastern.
Anno 1578 den 22
novemb. uff s. cecilien, einen feirtag, ist min swager Johan von Dutz, min suster Maria sampt miner sustern Sibillen einß und min broder Gotschalck und ich den morgen umb acht vren zu Weinsberch in die kamer samen komen. Min suster Catharin ist aber nit erschinen, dan auch spade leiß sie unß wissen, sie were uff der Hoeportzn zu
m Lewen, off mir da weren. Ob sie fillicht nit gern dar zu wolt komen, dieweil sie den tag zu vor von den sonen gesacht, oder off ir vo
n miner suster Marien gerathen, daß sie nit da hin sult komen dweil sie mit innen hilt, weiß ich nit
.
Do hat swager
Johan von Dutz angefangen. Und gesagt, nachdem die dheilung noch nit bequeimlich geschein kont, so sulten mir in doch das gut zu Dormagen so lange verpachten alß min broder daß hauß Weinsberch innen hett
.
Min broder und ich namen unß bedencken ein
kurtze zit, und gaben vor, wir weren willich, mit innen derhalb einen vertrag uff zu richten, dar in gnogsam zu versorgen, das unse susteren, noch ire kinder, noch erben, noch keiner verkurtzst oder betrogen sult werde
n, dan das alles darin caveirt und versorgt wurde mit irem wissen und willen, waß sie duchten in zu aller versicherong nodich sin. Dar in sult auch der pachtu
ng gewach geschein und waß unßer will und meinong darin were oder nit were begriffen werden.
Nachdem sie aber wisten, daß Thoni, der halfen va
n Dormagen, gegen dissen morgen bescheiden weren, mit im zu handeln und er schoin eitz im hauß were, wult zu sulcher handlong zit ghain. Und moisten die vor die handt nemen. Wa es in dan also gefallen wult, so wulten mir ein concept und untwerf eineß vertrag machen und innen daß zu stellen zu besigtigen, zu lengen und kurtzn, biß mir es wol einß wurden und das dan in ein form die recht und pillich were stellen. Es kunth aber in einem oder zweien monaten nit so wol geschein, dan ich noch mit etlichen gescheften beladen were, die ich eirst vißrichten moiste. Hette auch so groissen eil nit
.
Ich sagt auch vur min person, sie hetten sich nit zu bekommern, waß ich mit minem gut (dar zu sie nit beregtiget weren) dhoin wurde, das stunde zu got und minem frien willen. Wem es got gunnen wurde, dem sult es werden, derhalb were
[103'] min bitt und beger, sie wulten umb daß mein unbekummert sin. Ich wurde wol dhoin, waß ich mit gutter foegen und pilligkeit dhoin sulte. Hie bei haben sie es pliben laissen und zu friden gewest, man sult zu gelegener zit das concept untwerpen und innen zustellen und unß dan verglichen, dan ma
n moist mit Thonis handlen und quam mir wat kornß dan Swartzem da mit verhindern infiele.
Anno 1578 den 22
novemb. hat mir Wilhem von Meternich zu kleinen Vernich uff minen pacht von Swartzem 6
mald. roggen und 6
mald. zaiffern und 1 sester uff regnong geschickt. Ist ein gut man aber boiß bezaler, wie ich vermirck.
Anno 1578 den 22
novemb. uff sant cecilien tag waß Thonis Hannen, halfen van Dormagen, uff sine
m angesatzsten tag erscheinen inß hauß Weinsberch. Das war also zukomen. Als Johan Goddenz son zu Dormage
n von dem haif abgestanden war und der alt halfen Gordt Lenhartz des widder begert, hat man allerlei bedencken drin und derhalb besclossen, den hof selbst zu bauwen oder umb halfschit bauwen zu laissen. Min suster Marie stundt seir uff die meinong. Min broder und ich sagten, mir wulten und kunten unß der unmoisse
n nit beladen, drumb wart es miner sustern Marie
n und swager Johan von Dutz befollen, die sulten es in unser aller namen sich deß wircks underwinden. Die beforderten Thoniß Hannen, der es von unß allen annam, umb halfschit zu bawen mit allem beschide, wie der pachtzittel aufforet, 6 jar lanck zu halber zit uffzusagen. Min suster und swager vorbenent sulten es regeren und jedem von unß sin antheil pachtzs zustellen. Kunten sie vil nutz schaffen und etwaß dar mit erobern, daß sulten sie vor sich selber allein behalten. Als nuhe diß pachtung zwei oder drei jar gestanden, worden sie mit Thoniß uneinich und sagten, er het der winnong zu vil daß unß lenderei und hof dar durch verwarloist wurde, derhalb sie verursagt im die pachtung zu halber zit uffzusage
n, wulten siner plat quidt sin, so holt im swager eirst waß, so gram wart er im nuhe, klagten bei unß heftich uber in. Mir sagten, von irer clagt sulte
n sie unß ein verzeigniß zu stellen, mir wulten es im vorhalten. Wa er sich dan nit wiste zu verantworten, so wulten mir in zu fallen, er moist dan eirst verhat werden
.
Wie er nuhe dissen bestimpten tag gefolgt, wart im vurgehalten
.
Zum eisten. Er foigte unß schaden zu, daß er die weiden am Kolck ohn befilch abgesnede
n und verkocht hett
.
Zum andern, daß er die lenderei nit fleissich noch wol gebaut, wie nachpar kundich ist
.
Zu
m 3
das er daß lant vol disteln und hoichelter leist wassen und die nit vißrott
.
Zu
m 4. daß er unß gut groin durch sin gesinde ind
bewanten im felde leist absniden, daß ander mit ganssen blecher leist stelen verfaulen und vo
n beisten zur tretten und schanden machen. Ma
n sagt, er sult wissens dar von haben
.
Zu
m 5. die besserei antreffendt. Werde daß stroi und foderi von unsen haif verdragen
.
Zu
m 6 und van sinem haif neben dem unsen ligende. Werde nit ein gaffel mist uff unß landt gefuirt
.
Zu
m 7. Es werden auch gein beisten uff unsem hof gehalten, wie unß verheischn
[104] ist.
Zum 8. waß schadens er unß mit schatz an potzen am grindel und derglichen wirt er nit laissen.
Zum 9 leist er die zeun alle baufellich werden.
Und wart im darnach angesagt, daß man umb deß willen nuhe fort an selber beisten uff den hof stellen wult und unß foeder uff unsem hof selber verfodern, auch die zeune selber laissen machen. Und da im gefiele, unß landt langer zu bauwen, so sult er es umb den halben saem bauwen, alß das bei andern nachparn gebreuchlich. Den garthen, den bongart und den newen kamp uff der ander siden van der gassen willen wir vor unse beisten zu unß nemen. Aber den kamp unden am dorp willen wir im wol laissen vor den pacht, dar vor er innen gehat mit dem bescheide, daß mir die zeun selber willen machen laissen, des sol er den loin und kost bezalen und sol sich geiner widden oder holtz dar in zu hauwen krudden. Auch sol er unß alle jarß, wan mir dreschen, van stundt an 1,5
mald. kornß und 1
mald. kornß gruntzpachtz, so es visgilt, van stundt an geben und den schatzheberen die 6
rad. alb., dieweil wir noch da sint. Und er sol unß landt wol bawen, daß es nit mit distelen, hoichelter und hondtzblomen verwoiste. So sal ers auch rein echten, daß es mallich erkenne
n moiß, das es wol gebaut ist. Er sol unß uff unß gesinnen unsen mist uff unß lant, daß mir im anzeigen werden foeren. Und sol unß jarß unß gut an das schorn oder schiff foeren. Auch unß prouiant und beir vom rhein in unß hauß foeren. Deß sol er gein jaren am hoif oder lande haben, also wan er sich nit recht helt, so sullen mir im den bawe uffzusagen macht haben
.
Alß disse meinonghe Thoniß vorgelesen und erkleirt, hat er sich filfeltich und scheir uff alle puncten und clagten understande
n heftich zu vertagingen, etliche untschuldigung hat wol etwas artz gehat, etliche aber ubel geklencket. Er besweirten sich auch, daß man selbst beisten beisten
halten und sin foeder selbst verfoedern wult. Weiterß sagt er, dieweil er nuhe den meisten laist mit der halfschit deß bawß gehat, vil drumb angelacht und sich dar zu gerust und schaden gehat, hoffet er nit, daß man in verwerpen wult. Mir hetten im wol den bau montlich verkundigt, auch richtlich uffgesagt, daß were im wol nit vil ehren, begerent, mir wolte
n daß triben, laissen waß pillich und leidlich were, daß wult er dhoin
.
Mir heischen in abwichen und nach gehabtem bedacht gesagt, daß es sorglich und geferlich were, sich alle tage zu verneuwen, waß man an dem einen schewete, funde man am andern. Und wart im gesagt, er sult sin bedencken nemen, dweil die halbzit noch nit aller umb were, waß im uff die leste puncten zu thoin oder zu laissen stunde, mir wulten es auch bedencken. Wir kunten im noch kein zÿt entlich zu sagen, dan mir were noch under unß nit untsclossen, ob wir daß landt dheilen oder noch lenger in der gemeinschaft also wulten verpleiben laissen. Und alß noch allerlei von dissen dingen geredt wart, auch der mittach vorhanden war, helten mir swager Johan von Dutz, suster Marie und Thoniß bei unß uff der maltzit. Min suster Catharin waß nit gefolgt
.
Hie moiß ich noch so vil zusetzen zu gedencken, daß sich min broder und ich beduncken laissen, das es nit so unbequeim oder unnutzlich were, dem hof umb die halfschit zu bauwe laissn, wan man es moissich were und gewarten kunte. So mogt man sich selbst bezalen, da die pechter sich vil klagen und inhalten. Auch wurden daß hauß, dacher
[104'] und zeun beß underhalten. Aber swager Johan vo
n Dutz wirt fast alt und ist haistich, deint allein nit dar zu. min suster Marie ist wol kaltsinnich und geschickt genoich dar zu, aber ist auch nit die starckste und vil uber lant zu lauffen ir deinlich, daß gesinde mogt ir auch nit allein pleiben. Min suster Sibilla hat gar gein gesinde, auch geine
n verstant druff und wilt mit den andern instain, die irer nit begeren. Min broder und broderß kinder haben mit iren dingen zu dhoin, ku
nne
n des nit warten. Mir ists gar nit gelegen, doch mach man es also ein zit lanck lauffen laissen und sehen, wa es hin auß wilt.
Anno 1578 den 23.
novemb. uff sontag hat min broder und ich unß nichten, Cecilien Koppenß dochter, die hie in Coln bestat wart, iren tag geleist und hat jeder ein halben daller uff die bruloft geschickt. Vor hin wart ire sohn auch vißwendich bestat, da hin wir den tag zu leisten beroiffen waren. Quamen aber nit dar, dan mir durften nit viß zehen.
A. 1578 den 24. nov., uff montag vig. Catharine, ist min neif Hermannus Weinsberg, studens in bursa Laurentiana, mit noch zweien studenten in cubiculo ires pedagogi in der Reimersgassen deponeirt worden, das er nuhe nit mehe beanus sol sin, wa im die horner recht abgestoissen (sin), das sie nit widder waxsen. Jeder hat sex mark current contribueirt, damit haben sie sich frolich gemacht. Ich leiß Herman
nu
m warden durch min suster Sibillenn, das er sich nit sult druncken drincken und er qua
m noch mit gnaden dar von.
A. 1578 den 24. nov. am abent hab ich mit dem licentiaten Bernhardo Omphalio die nacht under dem raithaus gewacht, dan es war ein rait der stat aus der stat Mastricht und von dem heubtman Engelbret von Belem zu Kerpen uff ein tag schriftlich gewarnt, das wol etliche ansclege uff Coln gemacht, dweil man der zinsen uneinich, das die stat stillich uberfallen und geplondert sult werden, derhalb ein starke wacht tag und nacht wart allenthalben angestalt.
Anno 1578 den 24
novemb. wart min swager Johan Paulus an der pest kranck uff den achte
n tagh. Darnach, 2 decemb., wart sin hausfrau Tringen Hemmersbach auch peste kranck. Lagen beide in irem hauß uff der Weierstrassen, litten groissen smertz und mangell. Ir kindt Eifgin wart von im genome
n und bei sinen fatter bracht underkestern. Got half dissen beiden widder zu irer gesontheit, wiewol vil andern gestorben waren, die besser underhalt hatte
n als sie.
A. 1578 den 30. nov. ist etlichen in Coln zugeschriben worden, wie Sygeth in Ungaren von des Turken bassa, so darin gelegen, dem graven von Seryn in der christen hende sult ubergeben sin. Diss Sygeth war ein faste grensestat, von dem reich mit groissen kosten gebaut und vor wenich jaren vom Turken mit storm ingenomen. Man sagt, disser bassa oder stathelder het sich vor dem Turken seir besorgt, derhalb er (sie) den christen ingeraumt.
[105] A. 1578 den 2 decembrisist graif Herman von Nuwenar und Mors an der zerender krenkden, daran er etliche jar gangen, gestorben. Hat sich in den drunk, als er zum man (erwaxsen) war, begeben und damit ohn zweifel verdorben, dess sich der fatter hart angenomen. Disser war ein gelerter, erfarener redseliger man und sulchen verstantz und raitz, das innen keiser, chur- und fursten vil brauchten. War half und half der stat Coln geneigt. Hat kein leibserb mit siner hausfrauen, der von Nassauen, des princenz von Uranien swester, oder sunst nit verlaissen, aber hat an sin eigen swester, die widwe von Horne, sinen fernern neifen, graff Adolf von Nuwenar, herrn zu Alpen und Hackenbroich, erfvagten zu Coln, bestat, aber, wie ich hoeren, zillen die auch gein leibserben. Graff Herman starb zu Bedber, alsbalt kam einer von Reiferscheitaus dem leger des von Parma, nam es in, sagt, er were der neigste graff. Graff Adolf vorg. wolt der neigste sin, steit hart druffetc..
Uff dissen 2. decemb. starb auch die widwe joncker Herlinß, mineß eidombs Wymmer Hacken swester, die gein lebentige kinder nachgelaissen, dan ir testament gemacht. Und dweil ir enckel vor ir gestorben, nam sich deß motter der gutter an. Und entstunde dar auß auch groisser zanck.
Auch starb dissen tag 2 decemb. her Jaspar von Essen, ein officiant und halber caplain s. Jacob, vicarius sant Georgen, in sim hauß neben der pisterien sant Joris. War im kirspel geborn und erzogen, licht bei m. Johan Cortessum, sinem oemen, in einem grab s. Jacob. War auch vicarius s. Marien. Ein gut from minsch der gern mit dranck und stammelten. Hat etwaß gutz zu s. Jacob gethain. Wart vor eim jar oder zwien bestolen, daß schatten vill. Requiescant in pace.
Anno 1578 den 4
decemb. hat min sohn Wilhelmus Roß lice
ntiat
us alß scheffen zu Nederich koichen gebacken. Hat mich in sineß dischheren hauß ad grad
us Marie, deß hern doctor Johan Kempis officialis hauß, neben hern Pilgrum burgermeister, Dederich Ploger greiffen, licen. Johan Helma
n, joncker Heimbach und ander scheffen und frunde
n daselbst den abendt zu gast mich gehat. Und sin seir frolich gewesen.
Anno 1578 den 5
decemb.. Umb diße tage sin wir beide gebroder bekummert gewest, waß bescheidtzs mir unsern sustern von wegen der erbdheilong deß hauß Weinsbergs und hofs zu Dormagen geben sulten und wie daß concept einß vertrags zu stellen, wilches mir innen verheischen hatten zuzuschicken. Damit es also gestalt, daß es uff grunde und reden stunde, sunst sulten mir mit innen ubel bestain, dan sie hilten unß verdechtlich, alß wan suster Sibilla und die jongen, die an einem disch weren, mit unß hilten und unser also veir weren, sulten sie suster Marie und Catharin mit iren zwien theilen zu kurtz stain, wiewol sulchs uberige sorg ware. Mir kunten nit wissen, wa daß her queime, daß mir den sohnen und manß stam gunstiger weren, dan innen unsen sustern oder iren kindern, die mir den andern nachsetzen wulten. Es mogt fillicht nit klar sin, daß sie es gewist, aber dweil wir unß selbst conscii waren, meinten wir, waß sie geredt, davon
[105'] wisten sie etwaß gewisses bescheides, wiewol wir deß unsern mechtich waren. Ich sagt zu minem broder, wan ich gewiß were, das sie es wisten, so wult ich in die meinong durch den mont vißsagen, daß sie sich darnach wisten zu richten, dan unß vornemen were doch loblich und gut. Er aber meint, dieweil sie es nit clair sagten, so sult man es auch nit untwagen, waß wir endtlich der erbtheilong halber im sin
ne hetten. Und des fogten ich, damit sie unß nit anzufertigen verursagt wurden. Wir gedachten, sie haben die medong deß hauß 12 jar ohn uffsagen ingewilligt und underschribe
n, dar vor kunnen sie nit hinkomen, moissen die halten. Der hof zu Dormagen mit dem lande ist gut van einanderen zu theilen. Der halb moisten mir unß erpiethen, das jeder da von sin theil mogt bekomen. Nuhe wusten wir wol, daß sie daß nit soichten noch gern hatten, dan sie hatten es sustern Sibillen gewert. Wan mir under unß drien auch ohn elige leibs erben sturben, so wusten sie, daß es nach gulischem landtrechten zu ruck widder uff sie und ire kinder sturbe. Wan wir aber unß theil hetten, kunte
n mir daß verkauffen und in vermachenauch wusten. Auch wusten mir, daß sie lust zu
m haif hatten, iren bau und nutz da mit zu triben. Mir kunthen auch suster Sibillen von der pachtung zu Dormagen nit außscleissen, dweil sie va
n unß begert, das sie daselbst mÿt mogt iren nutz schaffen
.
Auch hilten mir es dar vor, daß unserm vornemen nach den jongen nutzer were, daß sie am hauß pliben, dan daß sie da von abstain und zu Dormagen getheilt und geweist wurden. Doch min broder und ich soichten in allen
dissen dingen nitzs anders, dan daß daß hauß und der hof zu Coln und Dormagen unvertheilt in der gemeinschaft mogten pliben und besessen werden, und gar nit, daß emanß betrogen wurde. Auch dachten wir, wan dan ehe immer die gmeinschaft beider erbschaften nit zu erhalten, dan die thilung proforß vor sich mogt gain, das dan daß hauß Weinsberch bei unß beiden und unsers broder Christians kindern und der hof zu Dormage
n unsern drien sustern zu komen. Doch ehe dan sulches geschege, daß innen untdeckt wurde,
, waß in druff stunde. Und wie mir disser punckten unß underredt, ist mir befollen, daß concept in die feder zu prengen. Wie ich daß aber gethain und im sulchs gefallen hat, leiß ich mich beduncken. Min sustern sulten dar gegen nit vill wissen inzustreuwen, es sult in aber nit durch auß gefallen. Es wurde villicht da
bei pliben anstain, wan sie mirckten, das unß meinong uff reden und pilligkeit gegrunt were. Ich sult in diß allein ad examina
ndu
m et corrigendu
m zustellen, biß daß ma
n endtlich druff sclusse. Mitler zit sulten mir bedacht sin, super exhortatoria sen svasoria, wie unß susteren zu der gemeinschaft deß hauß in Coln und deß haifs zu Dormagen ein lange zit von jaren oder in ewigkeit zu bewegen weren. Wie dan schoin
obbestimpte reimschrift und sentbreif an sie und ire kinder zu
m theil vißweist.
Hie von zeignen ich so vil an, im pfal die gmeinschaft oder consolidation kunftiglich glucken wurde, das man alß dan wissen moge wie es zugangen und bei komen were. Oder da es nit so balde glucken wulte, wie man viß miner anzeignong ursachen soichen und finden mogt, wie es noch inß wirck zu stellen were. Und verhoffen unßer aller gemein fatterlich wapen, mirck oder zeichen, alß nemlich das sparklee, sol sulches weissagen oder vorbeduthen, dan glich wie es ein wort gibt, also sol unsers fatters
[106] hauß Weinsberch und unserß fatterß lenderei zu Dormage
n samen bei ein pliben, dan der spar steit uff dem hauß und daß kle weist uff dem lande. Sult ein vorbereitung sin,
das man under sine
m eigen tag und wonhauß, gewaxß der erden und broit zu essen sult haben.
Anno 1578 den 7
decemb. hab ich miner sustern Sibill
æ das concept der zukunftiger theilung und pachtung zugestalt, iren sustern das zu uberreichen, daß mir dan zu gelegener zit samen verfoigten und endtlich so absclussen, das keiner van unß allen betrogen wurde. Und sol das concept ungeferlich von worde zu worde lauten wie folgt
Diß concept hat man zu bedencken, zu lengen und zu kurtzen.
Wir, Herman von Weinsberch licentiat, Maria von Weinsberch, widwe Ordenbachs, Johan von Dutz und Catharin von Weinsberch elude, Gotschalck vo
n Weinsberch und Elisabet Horns elude und Sibilla von Weinsberch, rechte gebruder und susteren, dhoin allermenniglich zu wissen, als wir vorlangs unser seliger eltern nachgelassene gereithe guttere, auch loißrenthen und fharen under unß getheilt, were unß benenten sustern bedencklich worden, das die erbdheilong des hauß Weinsberch in Coln und haifs zu Dormagen lenger sulte pleiben ansthain. Und haben vur gut eracht, das unser drei an ein orth und drei an das ander orth getheilt wurdenn. Wir beide vorgenante brodere sin der dheilong deß erbgutzs zu Dormagen von stundt an zu friden gewesen, dweil es dheilbar war, aber nit des hauß Weinsberch, dweil es mit jaren verstrickt. Und wie mir susteren gespurt, das die erbtheilong noch zur zeit nit bequemlich geschein mogt, haben wir deß haifs zu Dormage
n vor einen pacht begert, so lang die meitjaren am huiß dhurten.
Derwegen haben wir, obgenante brodere und susteren, nach vorgehaptem reiffen rhade unß undereinandern fruntlich und leiblich verglicht und vertragen in maissen wie nachfolgt.
Vureirst ist ingewilligt und vertragen, das obbena
nten unsem broder und suster Gotschalckn und Elisabeten eluden ire zwelf meidtjaren ohn einige dheilong oder ander verhinderong strack auß gehalten sullen werden. Wan dan die acht oder neun uberiche meitjaren
umb und auß sin, wirt vur ratzsam erlich und gut angesehen, das nemans van unß seeßerlei erbgenamen lichtlich uff sin theil eigenthumbs am hauß Weinsberch und haifs zu Dormagen verzeihe, es were dan emanß in groissen nothen, der sol sin anpart uff ein loese so hoich besweren mogen alß er kan. Und da es darzu kome
n sulte, das die erbtheilung ehe immer vur die handt genomen moist werden, daß dan rechtmeissige taxation und schatzung vor hin an jedem orde geschein sulte und unsern brodern Herman und Gotschalck sampt unsers broder Christians erben und kindern das hauß Weinsberch under in drien, der hof aber und landt zu Dormagen unsen drien sustern Marie
n, Catharinen und Sibillen auch verpliben sulte. An wilchem orde dan die schatzung hoher were, da solte
n sie der ander parthien her viß geben waß sich gepurt.
Damit sich aber bemelte drei sustern und ire erben keiner verfordelong irer theilen am hauß Weinsberch oder haifs zu Dormagen zu besorgen hetten, dan aller
[106'] dingen mitler zeit an beiden orthen verwart weren, ist auch ingewilligt und vertragen
das obgenante Maria, widwe Johan von Duytz, und Catharin ehelude und Sibilla den hof und landt zu Dormagen mit allem sinem zubehoir so lange pachts und pfandts geweiß inhalden, besitzen, durch sich und anderen bauwen sullen, biß zur zit die meitjaren am hauß Weinsberch ohn oder mit erstreckung neuwer jaren umb und auß sin. Doch obberurten Herma
n und Gotschalck und Christians kindern auff dem hof zu Dormagen ires theils jarpachtzs elmengewas kolckswidden, auch der frier herbergen und legers zur noith oder lust jedem vorbehalten,
.
Und wan es die drei sustern under innen einß sin, wilche den hof zu pacht annemen sullen, alß dan sullen innen ire beide brudere vor sich und ires broder Christians kinder und erben eine
n pachtzittel vor ire drei anparthen unverzoglich under iren siegelen zustellen
.
Da bemelten susteren aber samen oder besonder einige indracht am hauß Weinsberch geschege, villicht das innen ire zinß zu rechter zit nit verricht wurde off weß des mehe were, so sullen sie sich an irer broder dheilen zu Dormagen selbst erhoelen moegen.
Desglichen da bemelten iren brudern und Christians erben einege indragt an iren theilen zu Dormagen oder des pachtes wie vurg. geschege, so sullen sie sich auch an iren sustern dheilen am hauß Weinsberch erholen, wilch hauß sie dar gegen
auch zinß und pandts weiß so lang inhalten, besitzn, durch sich oder andere bewonnen sullen und moge
n, also das an beiden orthen zu Coln und zu Dormagen ein parthei die ander irer dheilen nit untsetzen, betroben noch verhindern soll.
Wir, obgenante Herman licentiat, Maria widwe, Johan und Catharin elude, Gotschalck von Weinsberch und
Elisabet elude und Sibilla haben auch jeder ein von unß dem andern bei waren worten und treuwen in eidtzstadt festlich verheischen und zugesagt, obbestimpten vertrag fast stede und unverbruchlich zu halten, nitzs dar gegen vorzuwende
n, zu excipieren, zu thoin oder zu handlen durch unß oder andere. Auch hab ich Maria widwe und leibzuchtersche vor min kindere, die eigenthummer sin, auch mir, Herman und Gotschalck, vor unß broders Christians kinder und ich, Sibilla, vor mine
n man verheischen und gelobt auch gut dar vur worden, daß dieselbigen alle dissen vertragh glich unß bestedigen sullen. Und da nodich, soll einer den anderen an orthen und plaitzen, da die guitter dinckplichtich sin, wie erbsrecht und gebrauch ist und sunst gnogsam verwaren. Alles sonder bedroch und argelist,
etc.
Finis concepti.
[107] Anno 1578 den 8
decemb. ist Maria Luchelgin vo
n Reimbach, min pflegdochter, auß irem deinst zu
m Wildenman under Wapenstickern gangen, umb des willen sie sich mit der frauwen geirret hat. Ist zu irer moene
n Marien Blomendalß, widwen Kochs, uff den Weitmart bei der Drencken komen wonen. Dissem metgin sol ich wol schuldich sin, dan waß im in Coln angelacht ist, heffen ich jars uff und geu
ne auß, was ich dan untfangen hab mehe dan ich ir verlacht zu gutter rechnong, daß bin ich
ir schuldich. Dar ich dan sturbe ehe ichs glich gemacht het, da sullen min erben ir gut dhoin. Waß mir dan vor min verwaltung gepurt, deß hat man sich mit ir zu verglichn. Ich hab dannest fleiß angekeirt, das im das sine pliben ist, mogt gescheit sin, wan es under einß andern gewalt komen were, das es allerlei zugangen sulte sin. Sin fatter seliger Berndt von Reimbach hat mich fleissich gepetten ich wult sineß testamentz executor sin neben den anderen, die den arbeit sulten doin. Ich sult gar ghein arbeit oder unrau haben, dan allein mit zum besten rathen. Aber die sterfel und ander sachen haben sich also zugetragen, daß ich am meisten darzu gethain, wiewol her Johan allen bericht biß uff heutigen tag hinder im baussen Coln gehabt. Er hat so vil gewaltz als ich, wan wir samen komen, mogen mir unß besprechen wie die sachen stain. Ich mach mich einß an die sach setzen und
uberlagen, wie ich dran sin, hett ich eirst von her Johan den bericht.
A. 1578 den 9. dec. sin alle rete und 44 uff den eit und 10 glgl. boesse verbot zu raede zu gain und haben drei tage nach einandern dinstag, godestag, donnerstag zu rade gangen. Den eirsten raitztag ist nichtzs, dan de autoritate gehandlet. Diss was also verursacht: Dieweil uberaus ungewontliche richsteur ingewilliget und man den drankwin verzinst wolt haben, auch die zapzins strack, das untreglich, on versclag forderen und den gaffeln befollen, sich daruff zu bedenken, daraus gefolgt, das meisteils die gaffeln uff dem honder(t)sten pfennink zu geben stundendamit die zins nit mehe wurde, und zogen den transfixbreif hervor, das kein zinz uffgelacht und uffgesatzst wurde, ohn alle amten, gaffeln und ganse gemeinde, also das etliche sagten, ein rait hets allein nit macht, ohnangesehn der verbuntbreif uisforte, das ein rait aller sachen mechtich und mogich sult sitzn und sin, also wart die frag angestalt. Und alß es an mich quam, sagte ich, wa ein gansse gemeinde ehe zitzs volle gewalt in burgerlichn sachen gehat het, were umb die zit beschein, do der verbuntbreif uffgericht ist, aber daß mal het die gansse gemeinde ire macht eim sitzenden rhait zugestalt ohn veir puncten. Dieweil aber ein rhat zur zit zu allen halb jar halb wesselte und bei sich im rhade jonge, newe und zu
m theil der sachen unberichte hett der ursachen, hett ein rhaidt zu vil malen alle rhete und 44 zu sich in wigtigen sachen gefordert, dar unden alten verfarn berichtet weren, dar mit auch ein continuerung weren der abgangene
n und neigst ankomenden. So dan einß rhaidtz zur zit beschlosß allein gelten sol, so were nit zu zweiffeln, wan alle rethe und 44 vo
n wegen der gmeinde samen sclussen wie vo
n alters breuchlich, daß sult ohn zweiffel bestendich sin, man durft die gmein nit fragen, dan, sagt ich, sult die gemein mechtich sin, so weren alle rentbreif nit bundich die alle rhete und 44 geben gegeben. Und sult dar auß groiß unrhadt und fiantschaft unstain
Es sagten auch vil herrn, wie es moglich were, die ganse gemein scleissen laissen, in der stat weren die vierundveirzigen [107'] Es war auch von 200 jaren uffgesoigt und gelesen, das jeder zit alle rede und 44 alles allein ohn die gemein besclossen hett(en). Und als van man zu man umbgefragt was, waren scheir aller stimmen dahin gericht und druff gesclossn, das ein sitzender rait mit allen reten und 44 in allen sachen mechtich sulten sin ohn die gemein. Und der punt ist darnach still pliben.
Den zweiten raitztag wart do von der weinzinsen gehandelt, von drankzins, jeder in sinem haus, was er inlachte, und von des zeppers zapzinsen. Es wart auch von man zu man umbgefragt. Und wiewol vilerlei meinongenwaren und die oberste stimmen scheir dahin leifen, man sult von jedem foder drankzinsen 3 rader gl. geben und dan das achte foeder, was der weinzepper draus lauste, uffrecht ohn allen versclach. Diss folgte der gmein raitzman, die dan mit wullen, siden, spitzerei, kremerei, hantwirker umbgingen und diss den meisten verstant nit hatten. Aber dweil ich verneim, das nemans diss zu heubt gefast, so leis ich es auch bei der ander und meisten stimmen pliben. Also wart uff die 3 rad. gl. drankzinsen und das achte foder zapzinsen gesclossen.Got gebe, das es gluck. Es ist wol lichtlich raten, aber swirlich ins wirk zu stellen. Und wiewol also gesclossen war, so gefiele es villen gar ubel und hatten vil sagens druff.
Den dritten raitztag sult man halten uff des keisers Rodolphiund churfursten von Menz schriben, den das heimlich hauspredigen auch mit offnen durren anpracht war und eim rat befollen und gewarnt, fleissich daruff achtung zu haben, das daruis kein unrau und last der stat untstunde, dan vil in Coln waren der fremder religion mehe, dan der catholischn geneigt. Als aber heirvon gehandlet solt werden, wart es gar verhindert durch etliche herrn von den gaffelen, die meinten, man sult fragen, ob die gaffeln zinsfrei sulten sin, dan das hatten sich vil vorbehalten. Also wart daruff die frage angestalt. Dan es ware ingerissen, das ein smitamt vom jar 1541 wein ingelacht und ohn zins ohn underlais gedronken, den etliche ander gaffelen das nuhe und dan nachgedain hatten, das die weinzepper sich beclagten, sie hetten geinen scliss, wan die gaffeln frei weren. Diss freiheit gedachten etliche gaffeln zu behalten. Und wie umbgefragt wart, gingen die stimmen oben her, sei sulten zins geben glichs andern ohn underscheit der zap- oder drankzinsen. Doch einer oder zwein vor mir sagten, sie sulten das achte foder zapzinsen bezalen. Wie die frag an mich quam, besorchte ich, da es unden zu den gaffelhern sult komen, die wurden das 8 foder nit geben willen und den handel uber hauf stossen. Ich gedacht, die glicheit und mittel wil hie nutz sin, voteirte, ich wult die gaffeln nit hoher besweren, als die reichen, die nit mehe dan drankzins bezalten von allem, was sie binnen und baussen drunken. Ire gaffelhaus were irer aller gmein haus, wan sie die ganse woch groisse arbeit gedain und swer deinsten und amter moisten tragen, warumb sie [108] nit auch mit der drankzinsen allein sulten passern. Sagt darbei, es moist aber nit zugain, wie in den extracten der registrationen gestern vurgelesen, das vor neunzich jaren 6 rad. mr. drankzinsen uffgesatzst, aber in minem leben nehe geben were worden. Wan die gaffeln sulten geben, so moisten andern der drankzinsen nit frei sin. Das aber die gaffeln allerdingen frei sulten sin und vil gaffelen geinen wein inlagen und aus moissen holen, das were unglicheit, wurde andern ein bois exempel geben, moisten dannest auch statlast und steur tragen. Disser meinong folgten meisteils alle, so nach mir folgten. Vil wolten sie aber frei halten, wenich aber mit der zapzinsen des achten foders besweren. Also wart mit den meisten stimmen besclossen, die gaffeln sulten 3 rad. gl. drankzinsen neben der uffforender zinsen, 3 mr, bezalen. Und dieweil drankzins und zapzins nit glich sol sin und am kranen angezeignet oder bezalt werden, ohn was gans uisgehn wirt, auch die groisse hendler mit villen weinen vil locasie und halb aimen frei haben werden, vil dener und uffsehns mois sin, vil ubertreger und frunde haben, besorgt mich, wirt es nit so gar wol geraten und gnog inprengen werden. Doch mach es die zeit erleren. Und dieweil eim rait allerlei gescheften vorfielen und sant Thomas churtag andrank, wurden alle rete und 44 disse zit nit widder bescheiden. Der von Parma was auch bei Luckginuber die Maess mit dem feltleger gezogen, das man der stat achtung moist haben.
Anno 1578 den 19
decemb. starb Hill, ein jonge dochter von 24 jaren, zu Weissenperdt in der herbergen uff dem Weitmart peste. Wart zu Carmeliten vor joncker Spiegelß elter begraben mit krentzen, wilch graf sie im somer zu vor hat laissen wulfen und zurusten. War ein wilde rauschs, zauch selbst hin, ab galt botter, keiß, zapte wein uffs lest, hilt mit der motter wirtschaft, waß koen und doch leifzellich bei jedem, zirte die hilligen. Ire motter Anna Bachs
starb ir nach den 24 dece
mb., war ein widwe mineß alterß, leiß zwein sohn, Hillen halbe broder. Daß hauß gehoirt ire Hillen zu, daß sie kurtz dabefor oben mit zinne
n laisse bauwen. Sunst ginge es trappetich spitz uff die beide unbestatte broder behalten es.
Anno 1578 den 20
decemb. hab ich eirst in mi
n stoblin laissen stochen uff ander jar vil zitlicher. Ich hat vor und nach feur uff miner sclaifkamern und gebrauchte mines dannetten nachtastabbertz mit foxssen gefodert den tag durch. Es war der vorwinter auch nit so seir kalt. Aber daß ich so spade in daß stoblin mich begab, quam also zu. ich hat etliche jar her gegen den winter an mir, so balde ich abendts im bedde mich nidder lagt, finge ich an zo hoisten, daß duret scheir ein firdel stunde, ehe es uffhorte, darnach waß es stille, wie den tagh durch auch stille. Min elige hausfrau plach daß auch zu thoin, da durch ich mich einß longen gebrechs besorgte. Und wan der winter umb waß, umb pingsten, hoiste ich nit mehe biß widder im winter
. Diß hat ich nuhe drei oder veir jar alle tag geherdet. Also kreich ich einen widder sin im stoblin, meint, daß were ohn lufft und domp umb deß backobenß willen, da von es teglich la wart. Dieweil aber ohn das stoblin ich mit der federn
nitz kunth vißrichten, derhalb dranck mich die noit eitz dar in.
A. 1578 den 20. dec. ist der lincentiat Bernhardus Omphalius eirst den lesten raitztag im eirsten [108'] halben jar nach Johannis im rade zugelaissen. Und das ist also zukomen. Wie vor Joannis uff dem Swarznhaus solt gekoren werden, schreib er breif an die geselschaft und an mich auch, als bannerhern, mir sulten siner verschonen mit der chur, besorgte villicht, wan er gekoren wurde, sult er nit zugelaissen werden, dweil er sin hausfrau zu Wistorf aus Coln begraben hat laissen und mit siner zukomender hausfrauen, die auch nit catholischs war, in worten stunde. Doch dweil er eins mit ehren des raitz gewesen, haben sie in erwelt. Er wult uff s. Johanns abent, wie bruchlich, nit ingain. Wie er aber folgens gern ingangen und ich es etlich mal im rade uffdede, wart es allet in bedenken genomen, bis die geselschaft vur in suppliceirten und ich heftich drumb anhilteund begerte, von man zu man umbzufragen, wie geschach. Und er wart dissen tag zugelaissen, swoir bei dem alten catholischn glauben zu pliben und kein neuerong inzuforen.
Anno 1578 den
23
decemb. hab ich minem eidom und dochter Wynmar Hack und Elisabeten Roß ire
dochterlin Tringin uff der tauffen gehaben mit Tringin Westenbergh, Jurgen
Volckquin frawen, und jonfer Tringin Broichs minem enckel. Hab uff der tauffen
geben ite
m 1
gl. engellot, 1 sonnen kroin, 1 Wilhelm
us
schilt, 1
goltgl., 1
rad.d vo
n 72 krutzn, 1 colschn
daler, 1 tornerß, 1
rad. alten
alb., ite
m 1 groin siden
budel, 12
alb. der hevelschen 6
alb.. Uff dem essen waß doctor
Johan Broich und sin neu hausfraw, Jurgen Volkqin und sin neu hausfraw,
Henrich und Wilhm Roß broder, Eiflerß widwe, Andreß Hacken widwe. Und hab
da sint unsem vertrag und sonen widder samen gessen und frolich gewest.
Anno 1578 den 24
decemb. uff christabent, wie ich deß rhaitz eitz abgangen, bin ich zum dritten mal rheinmeister erwelt.
Dissen abent offergelt geben im hauß.
Offergelt.
Item broder 1 raitzeichn. Item siner hausfrawen 1 ratzichn.
Item suster Sibillen 1 raitzichn. Item Lisbetgin Hornß 3 rad. alb..
Item Herman 3 rad. alb.. Item Gotschalck 3 rad. alb..
Item Lisbet der magt 8 rad. alb.. Item Billen der magt 3 rad. alb..
Weiterß hatten mir kein folck im hauß wonen, die auß quamen gab ich nit mehen.
Anno 1579 den 25
decemb. christfest s. Jacob gehalten mit minen broder.
Anno 1579 den 28
dece
mb. kinder tag hat Peter von Rhadt achter s. Jacob in krentzgin gehalten, da ich gewesen, in Paulus hauß uff der Bach.
Anno 1579 den 30
decemb. moist ich eine
n zu min stat uff die burger wacht eirst schicken. Jeder moist selbst wachen. Biß her waß ich alß bannerher frei gewest.
Anno 1579 den 31.
decemb., neu jarß abendt, sin mir allein under unß frolich den abendt gewest und daß alt jar gesclossen.