[Das Jahr 1579]
 
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Anno domini 1580 mit gode angefangen.
Anno 1580 den 1 janvarii circunciosionis domini ist daß dritte jar diß boichs mines alterthumbs mit gottes gnaden angangen, der es zum seligen fortganck und ende will gedien laissen. Dissen tagh hab ich miner neiffen Hermans schribmeister uff der Bach, zu dem er sontags und hilligs tages ginge, einen scheffen koichen zum newen jar geschickt, desglichn sines broder Gotschalcks meisters frauwen auch einen scheffenkoichn zum neuwen jar. Dißen tag am abendt sin mir zu Weinsberch under unß frolich gewest. Peter, mines vroders son, mit Ennen, siner frawen, waren allein bei unß und haben koichen gessen, wein gedroncken und das newe jar untfangen.
 
Anno 1580 den 3 janvarii decima natalis ihesu christi ist min Hermans geburtzstag gewesen, daß ich in das 63. jar mines alterthombs mit godt getroden und climatericus seu schalarius worden bin. Man wil sagen das, 63 jar deß menschen sult im am sorgligsten und gefarligsten sin, dan alle seven jare das siebende were gefharlich und neunmal sieven und sieven mal neun lauffen uff das 63 dreiundseßzigst jar auß.
Climatericum enimm tempus dubiosum quoniam caldæi climateras appellat pericula vitæ, fortunariumque hominem quæ fieri gravissima in septenariis dicuntur, censorinus etiam septimum quemque annum periculosum putat qui de hac materia diffusius habet, augustus antem 100 sexagesimum tercium ætatis annum periculosessimum credidit, cum lætetur se annum sexagesimum tercium (ad caium nepotem) scribens,Trennzeichenevasissem, de quo gellius lib. 15, ca. 7 sic scribit, observatum in multa hominem memoria expertumque est in senioribus pleresque omnibus sexagesimum tercium vitæ annum cum periculo et clade aliqua venire, aut corporis morbique gravioris aut vitæ interitus, aut ægretudinis.
Ich hab selbst wol vil gekant umb diß alter ungeferlich, die gestorben sin, noch mehe, die jonger oder alter gewesen sin. Ob ich uff das wesen von dem sibenden und van dem dreiundseßzigsten jar vil glaubens soll stellen, des bin ich noch nit genoich bericht. Ich stell es in den willen gottes dem, alle dingen und sachen kundich sin, der uber alle die geometricos, astronimos und mathematicos ist. Und darf wol nit ihenem sagen, iuste age nec dubita sapiens dominabitur astris, in manibus sumni stant elementa dei. Plinius in epistola ad caluisium gefellet mir beß, da er schribt, habes climatericum tempus sed evades. Sterben so vil vur dissem und nach dissem climaterischn jare, so ists nit wunder, das irer auch vil dar in sterben und ungemach haben. Ich gleube, daß mehe dar baussen dan dar innen ungluck haben, perickel schade, sterbt, kompt nit allein zum sibenden oder zum dreiundseßzigsten jare, dan scheir alle jare, dem einen disses dem andern das jare. So mach ich uberall kein swarmoit dar van. Wan got will und was got wil, deß moiß ich gewertigh sin. Bitt allein umb gedolt und seligkeit. Nuhe laiß ich die vom sibenden jar und vom driundseßzigsten jar halten, waß sie willen, daß sie boiß sin. So halt ich vil vom achten jar und achtzigsten jare, daß sie gut und gluckselich sin. Dan machen nuin [165'] mail sieben 63 die geforligh sulten sin, sohe machen zehn mal acht und achtmal zehen jar 80 jar, daß man eitz schreibt. Und kan ungefarlich und seir glucklich sin, kompt jener das ungeliche zal uberein, so hat man diß jar das gliche zall uberein komendt, dan glich ist ehe besser dan unglich. Disparibus bobus nunquam trahitur bene currus. Ist auch, war da man sagt, numero deus impare gaudet. Warumb sult man sich dan im ungelichen zal der 7 oder 63 besweren. Fallen mir dan die ungliche 63 jar eitz mines alters, so hof ich, sullen es die gliche 80 jar so eitz auch fallen die unglucklicheit uber mitz die barmhertzickeit gottes vergutten.
Ich bin zu weit in disse materiam komen, aber dissen geburtztag am abendt hab ich die portion gebessert mit gesotten, gebraten, koichen rhaitzwein und anderm wein. Sin under unß im hauß wonhaftich allein (ohn Peter und Enna) frolich gewest und hab deß mit einem daller wert zukomen.
 
A. 1580 den 5. januarii uff der h. drei konink abent hab ich mit doctor Winant Rhade gewacht die nacht uff s. Severinsporzn mit unsen jongen, dan es lach noch fast kreichsfolk tuschen Kerpen und Mastricht. Und hatt diss wachen wol 2 monat ungewonlich gestanden. Mir waren die lesten scheir diss reise, die uff den tornen gewacht hattenBd.3, S.52.
 
Anno 1580 den 6 janvarii epiphaniæ uff der h. drei koninck tag unß fest und freude nit zu ruckgestalt. Und ist min neif Herman und unß magt Billa van Polhem koninck und koninckin im hauß Weinsberch worden.
 
Anno 1580 den 8 janvarii hat her Casparus Eller, decanus s. Cuniberti die sache zwischen Voissen erben und mir, die nuhe 10 jar lanck hinder im gehangen, von sich zum herrn officialn sinem committenten remitteirt und hingeweist. Weiß die ursach nitt. Ich hat mich in eim zittelgin in den acten beclgtsic das ich zehen jar gnog von im dem commissario onereirt und belestiget were. Ob erß fillicht darumb gethain hat. Und das ist war, er hat mich in sulchem lichten puncto super dersertione mit den assessoren und resolutione dubiorum ha___ besweirt mit nachlauffen, mit sportuln und solarien, hett wol hoflicher mit mir kunnen umbgain und mir sulchen schaden und unrawe verhoit haben. War kein lantzmanß noch mit studentens stuck. Ich besorg mich, dweil ich wol vor 20 jaren mit sinem broder in der Lintgaß irthumb gehat, er hab deß eitzunt gedacht. Nuhe sol disse sach villicht nit zum ende bei minem leben gerathen sullen, damit daß min minsicerb und nachkomen auch ubung und wirck mit dem Wolf und Voiß gesclecht mogen finden.
 
Anno 1580 den 7 janvarii hat Thomas Wulfrade, newer haußmeister im Fischkauffhauß, sinen eidt eirst uff der godestagh kamern gethain und burgen gesatzdt vur 2000 goltgl.. Das nit breuchlich ware, min broder noch andern nehe gethain hatten. Es war im her Gerhart Pilgrum gram, derhalb moist er so lang zu ruck stain.
 
[166]Anno 1580 den 12 janvarii ist mines steifsonß deß licentiatn Wilhelmi Rossen bruloffs mail und essen uff dem Quartermart gewest. Es waren acht dischs von hern und frunden. Den tag zu vor waren sie zu s. Laurentz samen in der kirchen geben. Ich bin alß der fatter alles mit in dem spil gewest, hab mit zu kirchen und umb die disch gangen und nach im und doctor Glaser gedantzst. Ich hab ichsicauch mit eim hoit zuckers und massipanen verehret, sult in braut geweiß zu gast gehat habenn, aber durft das nit wol dhoin. Were es auch mÿt 50 daller nit zukomen, der er nit begert wirt haben. Mach mir vor ungut uffgenomen werden, des kan ich nit keren. Er hat einen gutten heilich gethain, dan es sin groisse erbgutter vorhanden. Mehe ists im gerathen, dan allen sinen sustern und brodern. Eß wirt in auch vil gekost haben, ehe erß so weith bracht hat. Doch besorge ich, werde er noch vor eirst sinen willen nit haben werden, dan hat eitz zwa oder drei frauwen vor eine, moiß etwaß gedultich und sperlich, sin so handlet er weißlich. Sin wolfart ist mir ein besonder freude.
 
Ad sorores tarumque liberos.
 
Anno 1580 den 13 janvarii ist mir die handlong mit minem swager Johan van Dutz und miner suester Marien, widwen Ordenbachs, die erbdheilong des hauß Weinßbergs und haifs zu Dormagen belangende in den sinne und gedancken gefallen, wie da von oben under dem jare 1578 den 14., den 21., den 22. novemb., den 4 und den 7 decemb. weitleuffich vermelt. Und besonder hab ich die clausel in dem concept der erbdheilong daselbst behertziget, also lautendeTrennzeichen.
Wan dan die acht oder neunTilgung: jaren; unterstricheltubrige meidtjaren umb und auß sin, wirt vor rhaidtsam, erlich und gut angesehen, das nemans van unß seszerlei erbgenamen lichtlich uff sin theil eigenthumbs am hausse Weinsberch und Haifs zu Dormagen verzÿhe, etc..
Dieweil min sustern eirst so hart angehalten und nach gehabtem concept biß uff heutigen tag von der dheilung unß nit mehe gewagen noch wort gemacht. Des sich min broder und ich nit gnogsam verwonderen kunnen.
Derhalb in sulcher stilswigung hab ich vor ein nutz wirck erachtet, die ursachen clarlich zu vermelden, warumb es nit vor raitsam erlich und gut angesehen uff sin theil am hauß Weinsberch und Haifs zu verzien.
 
Anfencklich erbare, tugentsame, fruntliche, liebe sustern, auch erwirdiger, hoichgelerter, ersame, an dechtige, zuchtige, liebe swager Johan und miner suster kindere und nachkomen, geistliche und weltliche, alt und jonck, neiffen, nichten und frunde. Ich kan euch in allen gutten nit unerinnert laissen der clausulenTilgung: auß; unterstricheltunser hertzliebster, fruntliger, seliger mottern Sophien Korth, widwen Weinsbergs, bestendigen uffgerichten testamentzs. Also lautende.
Zu dem hat obg. Sophia testatrix mit besonderm ernst und fleiß gewolt und begert, das ire vorß seeß ingesatzste erben, dero kinder und nachkomen ires gebloidts ir elterlich hauß Weinsberch und ir erbgut zu Dormagen under innen wulten pleiben laissen und in kein frembde hende verkauffen noch alieneren ____.
Ailß wilcherTilgung: nicht lesbarein hoichwigtige ursachTilgung: ist warumb nit lichtlich emantz [166'] zu rathen oderTilgung: zugut were, uff sin theil hauß oder hofs zu verzeihen,Trennzeichenist zu verstain. Dan ir wist woll, daß testamenten, wilche formlich und bestendich uffgericht sin, fast und stede moissen gehalten werden, besonder vrer hertzlieber motter testament und lesten willen, der ir sonderlich schuldich sidt, mit gehorsamheit zu folgen und sie damit zu erhen. Dan da ir das nit wurdt dhoin, mogt ir in die straf ires testaments fallen und der zwier kindtheillen, anparten und weß sie mehe mechtich gewesen, quidt werden. Oder, so ir forderthe, mogt euch compensando aut reconueniendo begegnet werden. Ir wurt auch den zorn gotts uff euch laden, das ir vre motter nit geeirt dan irem lesten willen widderstrebt hett.
 
Und wirt hie ausser folgen, das obbestimpt concept zu milt gestalt ist, dan da wirt gesatzst, es were nit ratsam, erlich oder gut lichtlich, uff sin theil zu verzeien, daß den drien suster der hof zu DormagenTilgung: jmallein zugetheilt wurde und unß brodern daß hauß allein, minß broders Christians kinder staint in sin stadt. Dan sollen daß hauß und hof bei iren seszerlei erben und deren nachkomen pliben, so moisten nit drei an ein ort und drei an daß ander orth getheilt werden. Es moist jeder von den seßen sin sesthe theil am hauß Weinsberch und sin sesthe theil am haif zu Dormagen behalten. Sol jeder dar bei pleiben und nit dar uff verzeien, so moisten nit drei diß und drei das haben. Und das ist ohn zweiffel die meinongh gewest. Dan sol es bleiben bei den nachkomen irs geblodes und nit in frembde hende alieneirt werden. Waß hilft es dan, drien und drien zuzutheillen, so moist dan noch under den drien ein deiling in drei theil geschein, das dan uberfloissich were. Ist es dan nit ratsamer, ehrliger und besser, daß ir es sampter handt ungetheilt an jedem orde beseist, oder jeder sin ungetheile deil am hauß Weinsberch behilte und sin ungedheilt besonder theil am hoiffe zu Dormagen wiste und damnest viß dem gemeinen haifrecht bauwen leiß, wie wol im heir an der abtheilong wenich forthels were.
 
Hie mogt ir mir begegnen und sagen, wie kan das im concept zu milde stain, daß drien brodern das hauß und drien susteren der hof zu getheilt sult werden, dieweil es unse motter doch zuleist, da sie in irem testament glich nach der vorg. clausulen van worde zu worde sagt.
Nemlich. Vorbeheltlich innen doch wa sie sich in der erbdheilong undereinandernTilgung: nicht lesbarverglichen kunten, das einem oder mehe das vorg. hauß oder erb zugetheilt wurde, oder ob einer sin anpart dar an mit sinen vorg. miterben verbuten oder einem under in sin theil verkauffen, erblich vißthoin, geben, besetzen oder verlaissen wulte, es were uff waszerlei formen, maveren, anfanck und underscheide es im geliebte, des sol er eben wol macht haben. Jedoch das es under der testatricis nachkomen einem oder mehe verplibe und da ausser nit alieneirt werde etc..
Dar uff sage ich, iha, das sie ware. Aber am ende brengt disse clausel daß nabel [167] stuck mit sich. Es ist war und nit anders. Einer mach es dem andern under innen verlaissen aber nit an frembden bringen. Also hab ich mit dem hausfatter zu Weinsberch, minem erben, gethain. Der ist jeder zit zum lesten man zu under unßTilgung: nicht lesbarkein frembder, der sol min kindtheil und ander geregtigkeit am hausse Weinsberch und haiffe Weinsberch zu Coln und Dormagen haben. Er sol ewigh under euch sin. Und ir sampt vren kindern und nachkomendt gebloede sult an im hangen, dan ire und sie sullen qualificeirt sin, min erben zu werden. An miner ordnong ist kein noit, daß min gut in frembde hende kome, so lang einer vrer nachkomen im leben wurde sin. Dan sult es faelen, so moist es an den vren und vrem gut auch faelen, das sulches alles in frembde hende van vrem geblode queme. Wan dan unser elter hauß und hof also wegen jedes von euch sines dheil also von einen zu dem andern under unß allen moist komen und pliben als daß meine, so wirt nit druff verzeien und kompt auch zum lesten unsers gebloidtzs zu nimmer an frembden.
 
Neben unser motter hat unser seliger fatter Christian von Weinsberch auch groisse lust und genoigde gehat, besonder sines fatterlichen hauß halber, daß es bei sinen kindern mogt bliben.Ergänzung am Rand: Obiit abt Goddert zum Aldenberge.Dan in sinem testament hat er auch von sinen kindern, die in sinem doitbedde bei im gegenwortigh waren, begert, daß sie das hauß nach irer motter dhoit nit wulten deilen, biß sie alle bestat weren, uff das jeder sine herberge dar in mogt haben. Und wulten demnach einer baussen den anderen ir kindtheil dar an nit verkauffen noch verendern.
Hie hat unser fatter (der unß allen so trevlich beigestanden wie unse motter auch) sorg vur alle sines gebloidtz nachkomen getragen, die herberge zu haben. Wer will sagen, das er sine kinder eirstes grads allein und nit zweiten, dritten und weiteren grades alß enckeln, vrenkel und hin forter gemeint hab.Ergänzung am Rand: oder vertrags zu beiden seithen zu thoin und zu prengen.Dan die rechtzgelerten und der h. schriftgelerten wissen wol, das sich daß wort kinder weit erstreckt, als man alle abstigender linien und geblodes drunden begreift, als da oft von den kindern Abrahæ, Isaac und Iacob, von den kindern israhel gesagt wirt. Warlich, da werden die im eirsten oder zweiten grade nit allein gemeint. Und wan man disses worts nit in einen einhelligen verstant kunt komen, so moist der richter mitler sin und die signification auslagen und ercleren. Aber waß ist der unrawen und kosten nodich, dieweil dar bei von unserm fatter gesatzst, das einer baussen den andern sin theil nit sol verkauffen noch verendern. Sol es einer bausn den andern nit dhoin, so kan man es auch baussen mich nit dhoin, auch nit baussen minen erben. Dan ich bewilligen nimmer in die alienation oder reindication. Ich hab es auch minem erben verpotten zu thoin. Von unß mogten auch noch mehe sin, die nit darin willigen wurden. So kan es noch al nit geschein. Hat unser fatter sulch auch begert, ohn zweifel, so haben die im eirsten grade drin bewilligt, offentlich oder stilswigendt, dieweil sie gegenwortich gewesen, wie da clarlich steht. Waß dan einmail ingewilligt, daß moiß ehe jeden und sine erben binden.
[167'] liebe fruntliche sustern, neiffen und nichten. Ehret doch fatter und motter, das ir lanckleibich mogt werden, daß euch vre kinder auch mogen erhen. Gedenckt doch an die heilsame namen vrer eltern Christiani, daß ist einß christen menschen, und Sophiæ, daß ist der weisheit. Handlet christlich und weislich besonder in dem, daß ir sie ehret in haltung ires lesten willens und begerten. Es ist gottes gebot und keines menschen allein. Widdersetzst euch irem ernstlichen willen nit, irer fleissiger bitt und beger widderstrebt nit, daß es euch nit widderfare wie ir innen thoit. Ewere und mine so gutte erliche eltern begern und willen, das nemanß von iren kindern und seeszerlei erben sin kidtheil am hauß Weinsberch in Coln und haiffe zu Dormagen ohn den andern an frembde hende sol prengen oder dar uff verzeihen, dan sol under innen pliben. Was wil man doch clarer haben? Und ob min seliger fatter vom hausse Weinsberch in sinem testament allein gesagt, so wirt im doch das mit dem haiffe zu Dormagen nit zu widder gewest sin, wie ich duck viß sinem monde verstanden hab. Aber so ist doch gnoig, daß der hof zu Dormagen auch von seliger motter specificeirt und vißgetruckt ist, die es wol mit unserm fatter wirt abgeredt haben und viß sinem rhade daß ordineirt. Es mogen auch die wort beider eltern testamentzs außgelagt werden, wie sie ein sophist, der gern disputeirt, vißlagen wil. So ist doch diß ire meinong gewest. Es mach einer irer kinder oder enckel und nachkomen dem andern sin theil zu verordnen und uberlaissen, wem er wol, so soll er es derselb doch nimmer in frembde hende komen laissen.
 
So moiß ich diß question und frage stellen, wan einer dem andern sin kindtheil deß hauß oder haifs an einem oder beiden orden zum theil oder zum mail ufftroge, also das der, dem sulch uffgetragen worden, ein, zwei, drei, veir, funf kindtheil erlangte, so kan er doch das seste als min kindtheil nit zum eigenthumb also erlangen, daß er daß mein weniger dan die anderen kunth in frembde hende alienern oder bringen. Waß forthels hett er dan mehe dran dan, daß er gezenck machte? Derhalb sagh ich noch wie vor hin, das es ratsam, erlich, und gut ist, daß nemanß lichtlich uff sin kindtheil deß vorg. hauß und hofs verzeihe. Was hulfen im mehe dan ein theil dran, wan erß nit an frembden alieneren mach? Wil einer hausser haben oder landt under euch, wan er gelt hat, so kan erß wol ankomen, beß dan an dissen verstrickten erben. Heusser und landes ist altzit zu bekomen, wan einer lust dar zu hat und es bezaln kan, darf sich keinen last und irthumb selbst machenn. Frembde heusser und landt mach er doch laissen und brengen an frembden oder wa hin er wil, zu sinem wolgfallen und gutten nutzTrennzeichen.
Also pleibt ein jeder nutzer bei sinem kindtheil am hauß und haif vorges., so mach er dan auch alle geregtikeit und qualification haben und genessen, die er von wegen mines testamentzs und codicilli mogt haben, der er sunst nit geneissen kan,Trennzeichensol,Trennzeichennoch mach. Und ist diß auch der ursachen ein, warumb es radtsam, ehrlich und gut ist, das jeder bei sinem kindtheil plibe, unser eltern [168] testament und lesten willen gemeiß, salueren, verwaren und beschirmen sulch sin kindtheil am hauß Weinsberch und haifs in Dormagen alß ein heilich kindttheill, das sonderlich gefrihet und privilegeirt ist, dar vil ehren, gutzs und hofnong anfengt. Wie kleine auch der enckeln oder vrenckeln und nachkomen kindtheil dar an fallen wirt und wie weit es in die heubter an erbet. Der daß kleinste theil dar an hat, sol so vil geregtigkeit haben alß der daß groiste kindttheil dar an hat.
 
Ir liebe sustern neiffen und nichten inß gemein oder einer oder mehe under euch mogten zu mir sagen, lieber, broder, ir hat gut dar von zu sagen, ir hat kein kinder, ir kunt euch behelfen und umbweren, ir hatzs beß zu thoin dan mir, die da kinder haben und allerlei bedurfen. Die heusser und landt gilt eitz wol gelt, wan mir unß theil frei hetten, moigten mir es dissem oder dem verkauffen uff daß deurste, den meisten penninck drauß loesen und mehe renth, fhar, inkompst drumb gelten oder an warhe kauffmanßgutter lagen oder sunst irgen anders an zu unsers leibß underhalt und unser kinder bessern nutz und forthel etc..
Dar uff wil ich diß antwort geben. Das were wol ware, kunth wol zu nutz geschein off zum schaden, wie es rachte und gluckte. Aber das kan oder mach nuhe nit geschein umb beider unser hertzlieber eltern testamenten und trewen lesten willen. Mancher lehnman, der ein leihngut hat, vil geistlichen, die groisse haiffe und grundt gutter haben, mochten sie verkauffen, waß geldtzs sulten sie zu wege prengen, waß geltrenthen sulten sie gelten mogen, waß nutzs oder schadens sie dhoin mogten. Diß wirt in umb der nachkomenheit nit gestattet, dar vor moiß auch gesorgt werden. Diß haben unse liebe eltern auch wol und weislich gedacht und der ursachen die alienation und renuntiation in fremde hende umb ires gebloidtz nachkomenheit und best verpotten und gewolt, das jeder bei sinem kindtheil des hofs so wol alß des hauß vorg. sult pliben und leist innen diß ehe pillich die natur und alle redlichkeit zu, dan dem und dem gotlichn rechten und menschen gesatz ist es ehe gmeiß, daß die stam und stockgutter bei dem geblode sullen pliben. Dar in kan innen nemans ungelimpf zumessen oder sie drumb straffen.
 
Aber gesatzst, wan es euch gestattet wurde, vre kindttheil am hausse zu alienern, wie auch am haiffe. Meint ir, das es euch dan eben vrem ansclage gemeiß gerathen und glucken wulte, daß ir vil nutz schaffen mogt. Lieber sehet doch umb euch her binnen und baussen Coln. Von sulchen ansclegigen leuthen, wie sie doch so jamerlich mit irer unvorsigtiger vorsigtigkeit gefaren sin. Wan sie ir patrimonium verkaufft und verlaissen, wa das gelt pliben, wie es widder alle ire hofnong verflogen, daß sie deß erbgutz mit dem gelde quidt sin worden.
Ir werdt wol sprechen, wir willen weislicher zusehenn, das es kein noit sol haben. Da were gut ein burg vor. Die andern sprachen auch, wir willn wol zusehen, und ist in glichewol gefaelet, also mogt es euch auch widderfaren.
Das hauß Weinsberch ist sweirlich in zwei oder drei theil zu theillen, vil swerlicher in seeß theill, dan es ist an 200 jaren nehe zweiherich gewesen wie das clarlich im schrein zu Arsberch zuvernemen [168'] und zu sehen, da Johan von Weinsberch und Catharin von Else elude eirst dran sin komen. Waß meint ir dan, das sulches mit so vil theilen und foissen am schrein kosten wurde, wer ein oder zwei theil off mehe gelten wult und sich schaden, zanck und vurau uff den halß laden, wie daß hauß auch kein gewulfte keller hat hatsicund sunst ohn bawich und alt an vil orthen ist, mehe dan man weiß.
Das landt zu Dormagen were wol zu theillen in seeß theil aber nit daß hauß und hofstadt, das lehngut zu Mertinshoiffen ist. Waß meint ir, das weinkauffs, zerong, unkosten uff die dheilong und kauff wult gain. Und wan erß verkaufft, ob das gelt glich bar bei sult komen, nitz drin fallen (_____________)nachtr. Einfügungund zu nutz angelacht oder sunst nit verleint oder verkurtzst werden.
Ir, min sustern Marie und Catharina, mogt wissen, wie es mit den 400 daller van doctor Conradt Furstenberch, van der abloesen komendt, gefaren ist, waTilgung: ßes pliben und was es eitz jarligs renth. Ich hab noch nit erfharen kummensic wa es angelacht oder belacht ist, das es mehe nutz schaft dan es sult schaffen, wan die vorige renth noch iren ganck jarligs het wie vor der abloesen.
 
Nutzer, ratsamer, erlicher und besser were es derhalb, ir getroisten euch, liebe sustern, neiffen und nichten, der dheilung, verenderung oder verzeihung des hauß Weinsberch und hoifs zu Dormagen mit gutten willen. Und jeder untfinge jarß sin anparth deß haußzinß und kornpachten. Als dan hett jeder sin theil unabgetheilt mit friden und gutter rast. Und ob er eben nit so vil jarlichs dar von wurde bekomen als er wol haben mogt, wan daß kauffgelt angelacht an renth were, so ist er doch am sichersten und gewisten dran. Und darf die sorge und unrade der abloesen nit erwarten. Dan ir wol wist, daß gereit gelt vil angefertigt wirt und wie sorglich es ist, wan es stil licht oder nit an ein seir gut ort kompt. Und were euch dan loblicher und vren kinderen vil herlicher, lustiger und frolicher, daß ein jeder vor sin anpart an sinnem vorelterlichem hauß geerbt und ein her da were, glichfalß am hoif zu Dormagen, daß auch von den eltern herkomen ist, daß jeder da hin mogt spaceren zehen und sin lust habenn, auch deß in zeiten uffroren, sterbten oder zur noit gebrauchen, wan er van der handt wult sin oder moist sin.
 
Unser stamwapen mach wol ein præsagium et omen sin, das die beide stuck, daß hauß Weinsberch und hoif zu Dormagen, bei ein sullen pliben und nit vertheilt werden. Dan ir, min liebe sustern und mir broder, foeren daß sparkle im schilde. Der spar ist daß oberst uff dem hauß und bedeut daß hauß Weinsberch. Daß kle weischt im felde, und bedeut daß lant gewaß und den hof zu zusicDormagen. Ist wonder wol gerathen, die wonong und fruchten bei ein ander zu haben. Und dienen auch nit wol von ein andern sol man leben. Lieber, laist euch diß wapen zur eindracht sulcher dingen deß hauß und hofs ermanen und reitzen. Laist euch beduncken und halt es festlich dar vor. Gott wirt diß wapen zum zeichen und vorbilt verlenet haben [169] . Und wer kan sagen, das es nit gescheit sie. Ir, mein liebe sustern, sclait diß nit in den windt. Ir, suster Marie, hat daß schoene hauß zum Lewen uff dero Hoeportzen und ander heußer und erben. Ir, suster Catharin, hat auch noch das hauß zum Aren uff dem Numart, ein herliche wonong sampt mehe erfschafften. Ir, suster Sibilla, hett auch wol heusser, wan man euch recht gethain hett. So daß ir, suster Marie und Catharin, wonong gnug hatt, durft deß hauß Weinsberch nit. Mir, Herman und Gotschalck gebroder und unse suster Sibilla und unsers broder Christians kinder, moissen umbers auch ein verbleif und das tag boven dem heubt wissen. Derhalb, ob euch zweien die dheilong deß hauß fort die alienation und renunciation wol dienen, so deinst sie unß keines wegs. Ist so wenich am elterlichen wonhauß und erb gelegen, so verkaufft und verendert ewer erb oder vre kinder mogen es thoin. Dasselb ist van euch und vren eltern durch kein testament verstrickt, wie daß hauß Weinsberch und hof zu Dormagen verstrickt ist. Von dem hof zu Dormagen kunnen mir alle seeszerlei erbgenamen unsen pacht her haben. Und ob der pacht schoin nit groiß ist, so wirt doch sulch broit, von unser aller eltern landt herkomende, vil suesser smachen und besser sedigen alß ander broit. Uf der motter schoiß smacht es leiblicher.
 
Belanghende das hauß Weinßberch, da von moiß ich euch noch so vil anzeigen. Ob man das eitz zur zit wol hoich wil ansclain und sagen, es were tausent daller oder vil mehe wert. Aber wer weiß es, wan es an allen orthen recht besigtigt, beleidt und geschatzst wurde oder die gelegenheit uberlacht, dan es zu keinem gewant oder kruthauß dienet. So ist doch war, wie ich oft von minem fatter gehort, daß nehe mehe dan 600 colsche gulden derzit gegolten hab, dar umb sie es von unsern anherrn geloist und an sich pracht worden. Es ist minem fatter selbst anno 1521 nit hoher von siner seliger motter und beiden sustern Drutgin und Marien dan er kein mehe mitgedelingen zum hauß gehat dan vor 300 goltgulden, da von er siner motter zur leibzucht jarß 15 goltgl. geben und nach irem absterben jedem von in drien hondert goltgl., wie daß sich also im schrein zu Arsberch in lib. sentenciarum sub anno, p_dicte 1521 befinden wirtTrennzeichen.
Diß geringen geldes alß mallich ein hondert daler haben sich gedachteTilgung: nicht lesbarmeine moenen gegen minen fatter auch gegen mich duck beclagt und min neif seliger, her Christian Hersbach licentiat, do er zu Bon canonicus und official ware, hat mir nit seir lange vor sinem dhoit einen scharfen breif geschriben und dasselb hardt verwissen. Ohn zweiffel wirt er von siner motter deß also bericht und zu gemacht sin. Ich kunth es nit keren. Min fatter seliger hat minen moenen wol verheischen, er wulde danckbar sin. Ob es aber geschein, weiß ich nit. Wa es unser fatter aber nit gethain hatt, so weirt ire und mir es noch zu thoin schuldich, daß mer sulche danckbarkeit leisten. Was ir deß dhoin werdt, weiß ich nit. Ich bin uff danckbarkeit bedacht gewest, da mit unser fatter von wegen siner zosagen min motter und ire alle quiteirt wordet. Und [169'] hab derwegen miner beider moenen Drutgin und Marien gebloidtz und nachkomen, daß sin die von den Hersbachen oder Kuckelmennen untsprossen, in minem testament gedacht und sie nach vrer aller nachkomenheit hausfatter zu Weinsberch und min erb sullen werden undTilgung: nicht lesbarzum hauß dergestallt gehoren besonder min theil am hauß und allem andern daß min ist, also daß emantz van unß danckbar sie und das vor euch alle vergute. Derhalb sin sie von alther billigkeit und eitz durch min testament rechtmeissich zum hauß Weinsberch interesseirt und beregkiget, werden ohn zweiffel auch wol ein insehens derhalben thoin.
Und ist diß auch nit der geringster ursachen ein, warumb es nit ratsam, erlich oder gut were, lichtlich umb ein wenich mehe geltzs willen uff die geregtigkeit jedes sines kindtheils zu verzeihen am hauß Weinsberch. Und ob es wol verjaret, so gilt doch die verjarung und præscription vor got nit, dan es ist conscientien wirck.
Derhalb bedenckt diß und sidt nit zu driftich uff die dheilong, verkauffong, alienation oder renunciationTilgung: vnd; unterstrichenund erinnert sie irer geregtigkeit, die sie viß minem testament haben, das ir damit auch vre schuldige danckbarkeit loessen mogt.
 
Auch mogt man sprechen, wan mir dan unse theil am hauß Weinsberch oder haifs zu Dormagen nit verkauffen, alienern, nochTilgung: dedrauff renunciern und verzeihen sulten, so moisten mir in communione und gmeinschaft pliben. Dan da man nit dheilt oder alieneirt, da pleibt man in der gemeinschaft, des man von rechtzs wegen nit schuldich oder verpfligt ist zu dhoin. In der gemeinschaft zenckt man sich oft und kan ubel fride haben, dan wan jeder das sin getheilt und besonder hat, so darf er sich mit nemans vill irrenTrennzeichen.
Min liebe sustern, neiffen und nichten. Es sol zum theil wol also sin wie ir sagt. Aber ire findt an vil orthen, da man bei der gmeinschaft wolfirt. Bei den geistlichen ist es meistheils bruchlich. Und besteidt ire gmeinschaft lange in friden. Bei den weltlichn kan es auch wol sin. Und man sicht teglich, daß man gemeinschaften in kauffhendeln, daß seir sorglich ist, hat und vertragt sich doch wol und werden etliche reich dabei. In ampten, deinsten, renthen presention ist es seir gut zu thoin. Die gemeinschaft deß hauß Weinsberch und hofs zu Dormagen ist auch seir gut zu halten. Dan ir und mir haben sie doch vom jar 1575, daß unse hertzliebe motter gelebt und gestorben, biß in diß jar 1580 fruntlich und leiflich funf jar underhalten, derhalber ohn allen zanck, dan waß irthumbs ist umb des hauß und hofs willen ehezitz gewesen werlich mines wissens nehe zitzs. Man leist minen broder und unß im hauß sitzen und ir untfangt da vonTilgung: vonvren zinß. Sunst werdt ir mit keinem bawe besweirt. Mir halten daß hauß in allen erhen.
Ihr gebraucht den hof zu Dormagen am meisten, gift unß unsen pacht, mir komen selten dar spacern, mir helfen euch da mit rathen, sclichten und bessern und euch deß irthumbs untheben so vil unß moglich ist. Und ob wol umb Goddert van Ichendorps landt und [170] andere dingen irrong vorgefallen so, ist doch das von wegen deß hauß und hofs garnit beschein und kan derhalb dar in die gemeinschaft ohn allen irthumb und zanck wol fridlich und fruntlich tuschen euch und vren kindern und unß wol gehalten werden. Und wirt das doch moissen sin, sol unsers seligen fatters und motters auch min testament ire kraft und wirckunck erreichen. Dan dar uff lauffen sie auß, ob schoin der gemeinschaft nit gewagen wirt.
 
Wa das wort gemeinschaft ehe immer etwaß beswirniß uff sich hat, man nenne es anders, alß einen vertrag, daß jeder sin kindtheil behalten und deß geneissen wilt, daß laissen die recht ummer zu. Und kompt so fern alß die gemeinschaft. Nuhe sult disser vertrag, daß jeder sin theil behilt, vil fruntschaftet tuschen euch und unß machen, vre kinder und min nachkomen in gutter kuntschaft und leifden behalten. Und wurde ein faster bandt und knode aller leiblicheit tuschen den nachkomen sin, das dan seir gnoiglich und lustich were. Dan man hett sich alle deß hausfatters und hauß zu Weinsberch (da unse voreltern vißuntsprossen weren) zu erquicken, alle deß haiffe zu Dormagen da auch uff dem kirchhof unser vorelter steinen epitaphium steit und in der kirchen finster daselbst unser elter biltniß zu ergotzen, wan emantz von unß allen dar queme. Und were daß dan der vorelter memoria und gedechtniß gehalten an beiden orthen.
 
Da aber emanß von euch oder unß oder unser aller nachkomenheit sulchen groben unachtsamen und widderspennigen gemoißzs, wisen oder wesen were, daß er uff siner alter testamenten noch uff minen ingesatzsten erben den hausfatter zu Weinsberch und also uff keine erliche handlung wurde achten und sagen, waß hilfen mir oder minen kinderen, suche fundationes, memorien und wesen. Zu dem mogt ich sprechen, achtet ir uff minen erben, nachkomen und ordnong nit? Waß hab ich dan auch mit vren kindern zu thoin. Waß gain unß die mehe an, dan euch unse sachen angain, geits euch kalt in und nit zu hertzen, waß darf es mir dan heiß off warm gegen euch oder die ewere angain. Ir halt vil van vren kindern, meint, mir sullen auch so vil dar van halten glich alß weirt ir und evre kinder es allein werdt. Willt ir dan vren sin und gemode und ungeschicklicheit brauchen, so darf ich esauchTilgung: nit; unterstrichennit so nawe achten.
Ein jeder helt von sich selbst vil undTilgung: forbefordert sin vornemenn. Ich hof nit, das es geschein soll, aber ich besorgh es mich glichewol.
Derhalb hab ich mein codicil euch, lieben sustern und vren kindern, wol zu gut gemacht, aber gliche wol vorsehung gethain, im pfall, min lester will in allen dissen clausuln mineß codicilli nit gehalten wurden, daß dan die peen und straff, so ich dar zugesatzst, exequeirt und vollenstreckt werdeTilgung: n.
Sehett derhalb fleislich zu, und handlet weiszlich. Jeder van euch laiß sin kindtheill, es sie klein oder groiß, ohn einige renunciation oder alienation bei sich pliben. So dhoit ir ewer lieben eltern lesten willen und ich hab dan kein ursach gegen euch und ir werdt es loff haben.
 
[170'] vom haif zu Dormagen wirt man fillicht wol verscheiden bekummerniß haben. Ir, liebe sustern Marie und Catharin, werdt fillicht dencken, unse beide brudere Herman und Gotschalck und unse suster Sibilla haben kein kinder, die erben kunnen am stockgut zu Dormagen, dan es ist im Gulicher lande gelegen, da vermach daß landtrecht, daß die stock erbgutter zu ruck sterben, das man kein testamenten bestendich dar uber uffrichten kan. Wir willen still swigen und das concept (wilch unß anno 1578 den 7 decemb. von unsern broderen zu gestalt ist) verhalten und der sachen nit mehe gewagen, biß sie nit mehe in leben sin, alß dan wirt es sich wol finden. Dan wirt ir dheil am haf zu DormagenTilgung: zuckwech uff unß oder unse kinder fallen und haben doch dan dar zu unße theil am hausse Weinsberch. Mit stilswigen kunnen mir nit verleren, uns brudere haben unß wol angesagt, daß landt zu Dormagen were wol in seß theil zu theilen, aber daß deint unß nit. Wan in ire theil zugetheilt weren, mogten sie dieselben verkauffen. Und als dan hetten mir den forthel des landtrechten im lande Gulch nit mit dem ruckfal, drumb laissen mir es nutzer ungetheilt verpliben, dieweil die meidt jaren am hauß Weinsberch noch nit half umb sint.
Dar uff, liebe sustern, wist, daß min broder und ich dargegen wol gedencken kunnen, das ir sulches denckt. Nemans darf meinen und dencken, das ein ander nit dencken kan. Deß gulichen rechten sin wir beide wol bericht, auch deß ruckfalß und das kein testament uber stock gut stadt hab. Aber wist, wa ir unsen erben daß spilen wurdt, so kumpt unßenTilgung: daerben daß ihenich zu gutt, weß unse selige motter mechtich gewesen ratione poeneæ, wilchs euch dan hie zu Coln an vren theil des hauß Weinsberch dargegen anzu halten und wes des dan mehe sin kan. Zu dem wurde euch und vren erben auch nit werden, waß ich euch in minem codicillo zur leibzugt zu verordnet hab. Min broder mach auch rhait wissen zu finden. So gehoirt unß doch der elmenpesch kolck und was in woringer herlicheit gelegen zu. Dar uber kunnen mir unse testamenten machen. Daß ist dem ruckfall wie uff dem gulischen bottem nit underworfen. Darumb, liebe susteren, sclait doch disse vre gedancken viß dem sinne und laist es bei den seszerlei erben, jedem sin dheil so wol zu Dormagen alß zu Coln, verpliben. So handlet ir wol und loblich und wirt neman uffstoissich. Laist doch alle strenge und spitzfondicheit tuschen sustern und brudern und irer aller nachkomen triben.
 
Wie flissich ich auch min sustern und broder von wegen des hauß Weinsbergs erinnert, ermant, erbitten, daß es bei dem hausfatter daselbst, minem erben, moge pliben und nit alieneirt oder druff renuncieirt, werde, vorbeheltlich jedem sines eigenthumbs und jarliche nutzung dar auß. Liebe sustern, da von laist euch doch vorlesen oder be richten, was ich in minem declaration boich an drien verscheiden orthen geschriben. Alß under dem 6. cap., 4. verß, nu. 7 et seq., fol. 83. Item under dem 7 cap., 7 vers., vom numero 29 biß 38, fol. 128. Item under dem 9 cap., 4 vers., nu. 8 et seq., fol. 181, pag. 2 et sequentibus. Ich hoff, [171] wa ir nit isern, steinen oder hulten hertzer hat und einich funcklinck leibten und zuneigung zu vrer eltern und voreltern stamhauß und wonplatzen zu irem seligen gedechtniß, so sol euch diß bewegen und sanftigen. Und wiewol daselbst im declaration boich deß haifs zu Dormagen am wenigsten gewagen, so ist es doch loblich und von gott also versehen und von vrer und unser hertzlieber motter in irem testament also verordnet, daß ein jeder von iren kinderen und nachkomen ires gebloitzs so wol ein theil an irem elterlichen patrimonio zu Dormagen soll haben alß ein dheil van irß fatters Christians patrimonio, des hauß Weinsberch in Coln. Und daß schickt sich dan fein, daß man von jedem, so wol der motter alß dem fatter, dem fatter als der motter, ein klinat in der erbschaft hab, an jedem orde ein ursach, deß einen so wol als deß andern zugedencken.
Liebe fruntliche sustern, laist euch doch diß in vre hertz hin in dringen, min so trulich bitten nit verachtlich langs ghain.TrennzeichenLagt es mir doch nit im ubeln auß, daß ich minen broder und broders sone und agnaten eirst zu dem hausfatterampt verordnet. Mir sint es wol gliche nach, aber ich moiß es umb deß stams und aller namen Weinsberch dhoin. Ich dhoin es euch nit zu leide, ir sidt mir gliche leiff. Und wan ich eine von euch sustern dar zu verordnet, so het ich es den andern allen doch nach irem willen nit kunnen machen. Sult ich auch alle min gut sullen umbtheilen, so hett es fillicht auch mit an frembden komen und jeder het gar wenich dar von pracht. Was sult es doch dan vor ein arm wirck sin worden.
List doch min rheinschrift an euch, liebe sustern, neiffen und nichten, die ich anno 1578 den 20 octob. wie oben an euch gethain, und verstait sie doch recht und sidt doch zu friden mallich halt an beiden orthen die klauwen in sinem kindtheil.
Sclait doch allen swairmoit viß dem sinne, sidt nit uffnemendt und argdenckich. Uberlacht, wan ich schoin vil kinder het, in armoit oderTilgung: nicht lesbarmangel were, waß ich doch von dem vren geneissen mogt. Warlich, warlich, deß sult gar geringe sin, also habt auch gedolt. Einer sol euch alle representern in dem meinen, das ir von mir und ich dar gegen von euch nit haben werde.
 
Unser erbgenamen sin seß oder seeszerlei wie sie unse liebe motter in irem testament bestimpt. So sin nit mehe dan zwei stuck zu theillen. Der kan jeder nit ein ganß haben, er moist dan den andern drauß dhoin oder geben, waß recht oder pillich were. Wan sulcher heuser und haiffe seeß weren, so mogt die dheilong bequeimlich einen fortganck gewinnen, dan mogt jeder kindt ein hauß oder einen hof bekomen. Aber wie lange sult daß auch bestain, liebe sustern Marien oder Catharin, wan ir dan ableibich wurde, so moist es doch widder undertheilt werden und darnach fillicht verkaufft und alieneirt. So ist uff die weise nitzs bestendich und durhaftich.
Dieweil dan nit dan die zwei stuck, daß ein hauß Weinsberch und der ein hof zu Dormagen vorhanden sint, so spurt ir wol, das es gar ubel zu theilen ist. Dheilt man drien daß hauß zu und dreien den hoff, so sin sie doch in der gemeinschaft, mogen sichTilgung: villdrei undereinandern so ubel vertragen alß sex und wurden doch die dheil an iedemTilgung: odeorde underdheilen moisn. Und wie ist daß hauß Weinsberch oder daß hauß und gehoicht zu Dormagen bequeimlich an jedem orde [171'] in drei dheil oder seeß dheil zu underdheilen. Waß handels, waß schanden, uffsprachen, unehren und spotz das were vor allen menschen, die es vernemen und hoirtenTrennzeichen.
Were dan nit ratsamer, erlicher und besser, daß die beide stuck, daß hauß und hoff, bei einandern pliben oder inß gmein vermeit, verpacht und gebraucht worden oder daß jeder sineß dheils im ungedheilten ein herre plibe und doch daß hauß Weinsberch dem hausfatter und den hof auch einem alß eimem principaln befelchhaber befoele, alles ohn einige alienation oder renunciation uff sin kindttheill.
 
Wan dan auch die gemeinschaft des hauß Weinsbergs, und hofs zu Dormagen also wie vorgemelt bestendich erhalten wirt, so durft ir, liebe sustern, broder, neiffen und nichten, mit minem erben und executoren von wegen mines heilichs gutzs, da von man mir noch fast uff heutigen tag heubtsumma und interesse schuldich, ist kein disputation haben. Dan das ir es schuldich sidt, bezeugt die handlong an vrem inuentario anno 1575 den 20 augusti uff einem sampstag vertragen und daselbst von euch, her neif doctor Tilmanno Ordenbach mit eigner handt angezeignet. Dar in man sich uff einen zweifachigen vertrag zeugt, wie der folgenß concipieirt von euch gelesen und corrigeirt und folgens von Wilhelmo Walbeck notario eitzigen sidello ingrosseirt zweifachich. Das er aber der abreden nach nit subscribeirt und einer in die kist gelacht ist, das ist, liebe suster Marie, ur scholt wie ir wist, daß ir vil besweirniß macht und innen nit underschriben wolt, da doch swager Johan van Deutz und min suster Catharin, min broder Gotschalck und suster Sibilla alle gut willich waren, aber wolt sie do nit dar mit besweren, gedacht, man ist mir doch alle zit min heilichs gut sampt der pension jarligs da von schuldich zu geben und zu erstatten, auch den ingewilligten vertragh zu halten. So ligen nuhe die zwein breif in miner breifkisten, sin noch nit underschriben und man ist das noch schuldich zu thoin. Man kan auch nit sagen, das ander breif da von uffgericht weren, da das gesagt sult werden, so moist man sie vor den tag brengen. Aber daß wirt man nit dhoin. Diß sin in warheit die rechte breiff, daß ich eitz abermal sage und dar bei pleibe uff disse stunde. Wan ir dan eben vren vertragh brechen kunth und daß erkant were mit recht, des ich nit gleube daß geschein wirt, so moist ir doch jeder die 20 daller und alle jarß einen pension dar von geben. Und dan alles forthels auß minem codicillo beraubt werden und wieters erwarten, waß euch begegnen macht.
Darumb sach ich nach alß vor es nit ratsam, erlich oder gut, daß emans van euch uff sin theil am hauß und haif vorg. verzeihe, sonder halt daß an sich.
 
Waß sult ir euch, fruntliche, liebe sustern, neiffen und nichten, anzeigen, daß ir euch durch trotzs, haß oder abgunst oderTilgung: wumb so wenich nutzs willen von sulcher fruntlicher einigkeit und gemeinschaft sult laissen abwenden, sult ir das erbarmliche schutz die armoit vorwenden [172] . Daß sult euch ein ewige schande sin, das man euch nach wurde sagen, sihe, wie arm und ramspodich sin sie worden, das sie fatter und motter mit haltung irer testamenten nit geehret, so sin sie van godt vermaledidet, die irer aller nachkomen und geblodes gemeine wolfart nit annemen willen. Und sagen euch nach, ir habt das eur verfaulett, versclochen, verthain, ir foirte pillich den bittel sack, daß rechtfertigen samen sicht man nimmer umb broit gain, euch geschege recht. Waß groisser schanden und unehren were daß. Last es doch nimmer darzu komen das ir die armut vorwenden wult und eur eigne unselicheit und schandt an den tag prengen.
Ir mogt aber sagen, und wanne unsß dannest das ungluck zu gegen leiff, daß mir ohn alle unse verseumniß oder scholt arm worden, alß wan unß daß unse im kreich uffroren mit gewalt zu wasser und lande abgenomen worde oder schiff unden ginge, spolieirt wurden, daß unse abrente, das wir gefangen und verschatzt wurden, in lanckwiliger kranckheit unß verzerten, mit kinder uberfallen und narloiß wurden und also verdurben in den grundt, sult man unß dan sulche smach nachreden und sulten mir deß unssn dan in sulchem pfall der hoigster noit, bedurflicheit und armut nit antasten. Daß wurde got im himmelTilgung: mel; unterstrichenund die gansse welt erbarmen, und unß nit unrecht geben, wan wir alß dan unß kindtheil am hauß und hof antasten und veralieneirten. O wehe, o wehe, lebe sustern, o uhe, libe neiffen und nichten. Ich hof nit, das es gott dar zu immer soll komen laissen. Der allemechtiger ewiger got will euch dar vor behutten. Ich moiß wol bekennen, das daß gluck falsch und wunderlich ist. Aber, min liebe frunde, wan es immer dar zu komen sult (da got vur sei), das ir in der utersten noit und armut vre patrimonium, daß hauß Weinsberg und hofs zu Dormagen, fordern moist, wie nit geschein kan und ich setz allein, daß es geschein mogt, und ir verkeufft es, neimpt daß gelt zu euch und verzerten daß dan auch. So were daß dan daß gruntgut, heubtgelt und jarlige uffkompst hinwech und hat nitz da von mehe zu besten. So were es in dem leidigen, erbarmlichen fal noch alß nutzer, daß ire vre kindtheillen am am vorg. hauß und hof behilten und daß ir alle inß gmein (und besonder min erb), bei dem das best dheden und daß wirck der barmhertzicheit beweisten, daß er ohn verzeihung und alienerung bei sienem kindtheil mogt pliben und sinen kindern verlaissen oder, het er gein kinder, er were rich oder arm, die verordnong dede, daß es von den hausgnosen zu Weinsberch nit alieneirt wurde.
Doch daß neman verpotten sult sin, daß jeder sin kindtheil, so haich alß er kunte, beswern mogte (_______)nachtr. Einfügungund die loese doch den hausgnosen vergunnen, wie der vertragh uber min heilichs gut uffgericht clarlichen vißfoeret.
 
Demnach, allerleibste, fruntliche sustern, neiffen und nichten, wilt doch alle daß ihenich, waß ich hie oben geschriben, alß die verstendigen behertzigen, [172'] euch gutwillich dar zu schicken, dargegen nit wie widderspennigen murmureren.
Ir, min lieber broder Gotschalck, hat euch des gnog gegen mich erkleret, das irß aller dingen zu friden sidt, dar an ich nit zweivelenTrennzeichen.
Ire, mines seligen broder Christiane kinderTrennzeichen. Besonder Herman wirt es auch wol folgen, wa er weiß ist und nach minem broder gedenckt hausfatter zu werden. Und sin broder Gotschalck, min neiff, wan er alles dinges bericht wirt und ein agnat ist, wirt sich dar gegen nit lagenTrennzeichen.
Aber ir, min liebe neiffen und nichten von Ordenbach alß die getruwe Lewen kinder, werdt dem geblode nit abstain und gedencken, daß jedem von euch daß hoigste an der gemeinschaft schadens oder nachtheils nit gelegen ist. Dan dieweil ewere fruntliche motter, min liebe suster, ein leibzugtersche am hauß Weinsberch und haifs zu Dormagen ist, ire aber die recht eigenthumber, so ist vrer sexß, ist iedem ein sesthe dheil von eim sesthen dheill, macht das sexundrissischthekorrigiert aus: veirundzwenzigstedheil an jedem orth. Waß kan euch daß 24sic?theil dan vil helfen richer oder armer machen, das ir euch derhalb samen oder besonder vil zwerß sult lagen. Und hoffenn, alß ire den namen hat, daß ir gutter art, siddich und friddich sidt, ir werdt euch ganß und gar nit absonderen dan alß die elste und forderste cognaten (die ir gein agnaten sidt), allen andern cognaten ein gut exempel und vortritt geben.
Also ist es mit euch, minen lieben neiffen und nichten van Deutzs, auch gelegen, das ire nach abganck eineß oder beider ewer eltern auch jeder van euch nit mehe wurdet an jedem orde haben dan daß 24 theil. Waß hulfe euch, daß zu alienern oder druff zu verzeihn. Ir sidt die rechte geborn adlers kinder. Ir werdt einß hohen verstandes sin und ewere flugel uber mine gewonschte gmeinschaft deß hauß Weinsberch und hofs zu Dormagen vißbreiten und dieselbe mit ewerem scharfen snavel und clauwen beschirmenTrennzeichen.
Ir aber, liebe suster Sibilla hat der dheilung wol am lande zu Dormagen begert, daß ir da von jarlichs etwaß mehe in vrem ellende mogt gneissen, aber an dem hauß Weinsberch nit. So doin ich doch auch daß best nach miner inkompst bei euch, daß ir deß neben vrem eigen tugent, fleiß und arbeit bei erhenn, friden und rauwen pleibt. Wa ir also ohn kinder und leibserben wurdt pliben und daß leste und beste Weinsberchs kindt sidt, daß meische theil daselbst erzogen, lieber wilt ein gutte rebe sin, gut soisse truben der vorg. gemeinschaft beiprengen und eur theil broeeder, sustern und brudern und sustern kindern nit verprengen.
Darumb, aller getruweste, allerleibste und fruntliche sementliche hausgnossen zu Weinsberch, mine gesapte frunde alle, also nenne ich euch mit einem gmeinen namen, der euch leib und wert sol sin. Wilt nit achten, daß ich alles vorg. unordentlich eilenß angefertigt, incorrect an euch geschriben, gedenckt und gibt es der leibte mehe zu dan der geschicklicheit. Und bidt euch samen und besonder ganß demodich, fleissich und fruntlich, ir wilt doch die testamenten, fideicommissen, codicillen, vertrege vrer seliger lieber eltern, fatters, motters, mineß und vrer, fast, stede, unverbruchlich halten, vertadingen und beschirmen, nimmer evre kindtheillen klein oder groiß alienern, noch verendern, [173] renunciern, noch druff verzeien, dan ein jeder halt an siner elter stamhauß Weinsberch in Coln sin kindtheil oder enckelß theil, desglichen am haiffe Weinsberch zu Dormagen auch sin kindt oder enckelß theil im grundt und in der erfschafft, daß ir an beiden orthen zuglich samen und besonder herrn mogt sin und plibenTrennzeichen.
Wan die leudt alsulche besonder eindragt und leibde vor so vill tusent menschen werden vernemen, des werden sie godt lob und preisen und sulchem leiblichn, fruntlichen exempel folgen und den alle mechtigen umb seine benedidung uber euch wunschn und bitten. Wan ich untsclaiffen und personlich mit euch nit mehe reden kan, so laist doch diße schrift, die viß leibten zu euch die feder lauffen laissen, mit euch sprechen. Der allemechtiger, ewiger, hoigster, guttiger gott wil euch allen sine gnade und barmhertzigeit thoin, daß es euch hie und hernachmalß wil troisten und behoitten, auch dem vorg. allem und jedem guttwillich und trevlich nachzukomen.
Datum Anno domini 1580Tilgung: den; unterstricheltuff saterstach den 13. janvarii anno 80.
Herman von Weinsberch lic., ewer lieber broder und ohme s. et subs., signavitque.
 
A. 1580 den 14. jan. ist Henricus Huckel uis befelch eins erbarn raitzs zu torn gangen. Ist daher komen, das er uff den churtag Thome vor christmissen uff sinem gaffelhaus Himmelrich sult gesagt haben, er kunte sinen eit mit Melchior Liblar nit verwarn, wan er den kuir. Also das Liblar, der duck vom Himmelrich gekoren ware, eitz zuruck gesatzt und Herman Smidtman, ein jonger man, wilcher der neuwen religion seir zugetain, zu rade gekoren wart, daher clage quamDie Untersuchung wurde auf eine Supplikation Melchior Liblars hin eröffnet. Huckel blieb bis zum 6. Dez. (Rpr. 32 f 4 a) in Haft, trotzdem sich der Prinz von Oranien (Rpr. 31 f 202 b) und ausserdem die Doktoren Albada, Holtmann und Steffan (f 155 a, 173 b) für ihn verwandten. Nachdem ein vorläufiger Beschluss, ihn und einen ebenfalls gefangen genommenen Schneider, dem Greven zu liefern (f 181 a, März 2), ,dan ir bis daher getane bekentnis genuchsame anzeige gebe, das sie der augspurgischer religion nit, sondern anderer verdamter secten weren' (f 173 b), am 8. April, im Hinblick darauf, ,das man erfarn, das bei greff und scheffen in sollichen fellen keine straffe', (f 197 a) fallen gelassen worden war, wurde am 26. April (f 207 a) vom Rate das Urteil über die Verhafteten gefällt, das auf Verbannung aus der Stadt lautete (Turmb. No. 8 f 25 a). Diese Strafe wurde auch bei H.'s Haftentlassung am 6. und 7. Dez. (ib. f 81 b) aufrecht erhalten. Der Gefangene hatte während seiner Haft die drei eben genannten Doktoren zu seinen Sachwaltern bestimmt (ib. f 19 b), von denen jedoch Albada, als ,Fremder' vom Rate nicht genehmigt wurde (ib. f 23 a).. So bekommerte sich Huckel vil mit intricaten sachen und was der neuen religion zugetain, war auch seir geswinde und trotzich, das man im gram war. Wie man es mit im halten wirt, mach man erwartenBd.3, S.94.
 
Anno 1580 den 14 janvarii ist jocker Haren zu mir komen und gesagt, er hab von jonfer Hellincks, bei Theil wonhaftich, ein hantschrift uff Conradt Ecken haltende von 600 daller. Und wie er sulch gelt von gedachtem Ecken forderte, so spreich er, die schult were da, gestonde dero, het kein gereidt gelt dan erb, da von er bezaln kunth, so wurde er von den Weinsberger verhindert, begerte von mir bericht. Ich verzallt im den ganssen handel, wie und wa es eitz stunde. Und sacht, het er zu fordern an Ecken, daß stunde im frei, min suster Sibilla het da mit nit zu schaffen, also kunt er bei mir keinen troist erhalten, moist den Ecken umb bezalong anhalten. Darnach befant man, daß Henricus Weber schreinschriber von wegen sines swegerherrn Peter von Brubach fordert 800 daller. Isaacks frau 300 dall.. Item die Rossen erben nit min dan 200 dall.. Item daß heilichs gelt sustern sampt dem interesse und schaden 800 daller. Ohn waß man nit weiß, wilch sich bei die 3000 dall. belauffen wurde. Also daß groisse gefhare an im ist, nit allein der scholt halb, dan auch der verdhoinlicheit und boisser kranckheit halber. Das min suster Sibilla nit zu ime eilett, sich in sulchen last und perickel zu begeben.
 
[173'] Anno 1580 den 16 janvarii ist min dochter, suster Engin von Weinsberch, in der Reimerßgassen fast kranck gewest, das sie zu bedde gelegen. Die motter und ander susteren waren nit wol zu freden, dan sie war eitz procuratersche undh wost am besten umb deß cloisters sachen. Die alten die drumb gewist, waren blindt umd lam, die andern noch ganß un_erfaren.
Doch foeichten gott, daß uber etliche tagen besser wart.
 
Anno 1580 den 17. janvarii uff einen sontag war ich uff drei ort zu gastgeladen.
Bei her Eifler zu sant Gereon, der hat den brutgam und brut, den licentiat Roß und sin hausfrawe zu gast. Dieweil mir nit gelegen, war die fruntschaft widder zu roiffen, deß ich mit 50 daller nit hett erlich wie der pracht das erheischt kunnen vißrichten, so bin ich nit da hin gangen, hab abgedanckt.
Item den nachmittag war ich bei Reinhardt Essich, bruwer uff der Bach zum Gruwel, unsern achten sant Jacob, uff sin krentzgin geladen. Dem hat ich vor acht tagen zugesagt. Auch war ich lieber bei minen nachparn den kirchmeistern und achten. Wolt den nit abstain und bin zu dissen gangen und frolich gewest, ohn alle pracht oder gefhare.
Item Brun Bartholt hat mich uff sin gewelrichters essen den abendt in sin hauß uff die Breidestraiß geladen. War deß rhaidtzs von unser gaffeln. Dissem hab ich auch moissen dancken und von dannen pliben.
 
Anno 1580 dem 20 janvarii hat mir Wilhem van Euskirchen hamecher uff der bach von wegen Goddert Bremer zu effern der jonfern halfen zu s. Marien von 6 malder 1 firdel haiffern, die ich im vor hin anno 79 den 3 junii geborgt, 8 hollensche daller und 21 alb. bezalt, wilche ich mineß broders frawen uff regnong der kost laissen folgen.
Disse haver waß mir uff bezalung der pacht von Swartzem von Wilhem von Meternich komen.
 
Anno 1580 den 21 janvarii ist swager Johan Paulus widder in deinst angenomen von dem amptman oder capitein Ferdinando Lopes zu Kerpen, dem daß vom koninck von Hispanien befoln waß. Deß secretarius und bestelmeister sult er sin. Und dieweil er kein narong mehe hatte, quam im diß eben. Half im seir, das er vor hin dem hertzogen de nova Terra gedeint und also die kunstschaft mit dissem erlangt hatte.
 
Anno 1580 den 22 janvarii ist mir in gedancken gefallen, off ich groissen swairmoit dar von zu machen hett, das ich kein elige leibserben und kinder hab. Dieweil ich also ganß eifferen uff die eigenschaft miner agnation und gesclechts des hauß Weinsberch. Und laiß mich beduncken, wan mir gott kinder bescheret het, so mogt ich mich desTilgung: zuerfreuwen und zu hofnen, dar durch sult min agnation, der stam [174] und nam Weinsberch sampt dem geblode, erhalten werden. nuhe das aber von gott nit also versehen ist, durft ich auch nit vill swairmoits dar von machen. Und halt es eitzunt gewislich dar vor, daß ich min agnation, den stam und namen, daß wapen und zeichen Weinsberch, eben so wol und vill bestendiger und durhaftiger kan erhalten, dan wan ich kinder het. Dan wan ich kinder het bekomen sullen, mogt sich fillicht zugetragen haben, daß ich eidel dochter het erlangt. Oder het ich mit etliche sohne gezilt, die mogten versterben, also kunth mineß fatters und min abstigender manßstam und nam Weinsberch auch daß wapen als das swartze sparkle vergain. Oder da ich eidel sone hett, mogten sich einer oder mehe bestatten, kein sone zillen und ir patrimonium iren frawen oder ander besetzen oder sunst alienern. Oder mogt von den enckeln uff ir motter sterben und also von der agnation komen, daß der manßstam, zunam und wapen vergingingesic. Wie man bei groissen ansehnlichen leuthen spurt, die umb disser dingen vill dhoint und innen hoich dran gelegen ist, ir vurnemen hofnong und ansclege duck faelenn, begeben sich duck drumb zur ehe und zillen kein kinder und pleib ir gut nit bei irem stam, namen, agnation und wapen.
Hab ich dan kein kinder, so bin ich ir auch nit so eigen alß irer vil, da sich die kinder bei leben der eltern laissen hoeren, sie sin herren der gutter, ob sie die eltern schoin mit irem fleiß und arbeit gewonnen haben und moissen die elter daß leiden. Nuhe mach ich ohn elige kinder mit dem minen frei unbeswongen dhoin, waß mir gott gau und das recht zuleist. Und kan also min agnation, stam, namen und wapen gliche wol erhalten. Got hat mir einen eligen broder, zwein minß seligen broders sohne und einen sinen naturlichen sohn beschert, wan er die gedeien und segenen will, so kan min agnation und die eigenschaft von den wol iren fortganck gewinen, dar auß ich in minem testament verordnet, daß dar auß zum lesten manßbelt zu ein hausfatter zu Weinsberch erwelt sol werden. Und in mangel dern aller, miner sustern und mineß fatters sustern nachkomen einer zu lesten zu. Und in mangel dern ein licentiat der rechten in Coln promovert zum lesten zu. und wer also jeder zit hausfatter zu Weinsberch wirt, der sol min erbe und besitzer und her aller miner gutter sin, ohn einige alienation oder renuntiation druber zu thoin und die eigenschaft miner agnation (daß ist) den zunamen Weinsberch und daß swartze sparkle im weissen schilt und heubtmanß arm uff dem helm foeren. Also wan durch gottes gnade sulche mineß testaments ordnong glucken und einen fortganck gewinnen wurde, so wurde min agnation und dero eigenschaft wol ewich erhalten werden. Disser hausfatter soll min unsterblicher sohn sin und kan es uff die weise sin. Sehet, so bin ich nimer in ewigkeit sonder kindt, wan ich allewege einen einigen sohn und erben hab, der foirt und helt dan auch alle zit den stamnamen und wapen Weinsberch.
Dissem minem sohn, dem hausfatter, hab ich daß stamhauß mineß seligen fatterß zu verordnet, die sol im zur brut und ehefrawen vertruwet und verheiligt werden und ewich pliben, von der er sich nimmer scheiden sol. Also daß die [174'] zwei, brutgam und braut, man und frawen, unum thalamum, ein sclaif kamer, et unam mensam, ein dischs, samen und ungedheilt haben sullen, dan sie gehoren bei einandern und dienen die nit von ein andern, dan es sullen ewige eleuth und gemaheln sin. Sulche vermehelung und bestedtniß were wol under weltlichen etwaß frembts und besonders, sunst im geistlichen stande ist es nit unbekant oder newe, wie man bei den prælaten und pastoren und kirchen sicht. Wan ich dan ein gutter poeta were, alß ich nit sin, so wulte ich minem eigen sohn und siner braut ein brutleidlin dichten. Wan ich es aber underlaiß, so schaf min erb daß durch einen gelerten man in poeterien verfharen epithalamium id ist carmen nuptiale in honorem et laudem patrisfamilias et domus Weinsbergianæ atque eorundem perpetui coniugii gemacht werde.
 
A. 1580 den 24. jan. ist unse geselschaft des Swarzenhaus vergadert gewesen, da hab ich uff anzeigen Peter von Attendars, unsers raitzhern, vorgetragen, nachdem ein erbar rait befolen den drien gaffeln Swarzhaus, Himmelrich, bontworter zu vermelden, sie sulten zu einer neuwer chur binnen achtBinnen 14 Tagen (Rpr. 31 f 156 a).tagen schreiden, oder ein rait wult dissmal keisen, vorbeheltlich den gaffelen uff ein andermal ir chur frei widder zu gebruchen, wan sie qualificeirten erwelten, stundeHs. Nuhe stunde.nuhe der geselschaft zu bedenken, ob sie kiesen wulten, oder ein rait kesen laissen, oder was zu doin stunde. Daruff wart allerlei gesagt und uberlagt, doch entlich mit den meisten stimmen, so wol von gutten catholischen, als andern verdechtigen und uiswendigen besclossen, man sult hofflich bei einem rade supplicerenDiese Supplikation kam erst am 22. Febr. im Rate zur Verlesung und wurde abgeschlagen (Rpr. 31 f 175 b). Am 29. Febr. (ib. f 179 b) erhielten die Gaffeln Schwarzhaus und Himmelreich die Erlaubnis, neue Rathsherren zu wählen, ,one jedoch die nit qualificireten bei inen zu beroffen'. Eine Neuwahl kam aber auf keiner der beiden Gaffeln zu Stande. (Vgl. unten März 14 und Juni 19.), man wulte doch die geselschaft vermoge des verbuntbriffs in irer chur nit verhindern, wan sie einen erbar man und burger kuiren, wulten nit achten, das unser her Jacobus Omphalius nit catholisch war, noch sich den kirspels- und statbreuchen glichs andern nachparen gemeis hilte, der ursachen er und die andern nit zugelaissen worden. Also wurden etliche deputeirt zu supplicern und umb bescheit anzuhalten. Nota. Hie hab ich wol gemirkt, bei dissen drien obgenanten gaffeln, wie die burger gesinnet sint. Es licht diss wirk brocken und brocken, das ich mich nach allen umbstenden besorgen, das es hie zu Coln entlich nit so stanthaftich wirk in der catholischer religion will sin. Und wan die bischoffen und geistlichen nit so groisse wer und widderstant deden bei der weltlicher oberkeit, ich hab sorg, es solt sich verlaufen. Der gmein man vom adel, stetten und lande wurden nit halten. Ich zeige min bedunken und sorg allein an und halt auch darfor, die nach mir sin und pliben werden, den wirt es kuntbar werden, off ich geirret hab. Ich wult aber, das ich in minem prophiteren failteBd.3, S.53.
 
[175] Anno 1580 den 25 janvarii conuersionis pauli hat min broder am abent sin 3 sustern, Marie, Cathein, Sibila, swager Johan van Dutz und mich, sinen son Peter und Johan, sinen fasbender mit iren frawen zu gast geladen. Und machten sie sich frohlich, dan min broder hat zu Weinsbergh wein gezapt, eitz zugethain und wult balde widder uffstechen. Und dar tuschen einß sin frunde tracteren. Den mittagh helt minß broders frawe nit gern gasterien umb deß willen, wan es feir tag ist, der gotzdeinst in kirchen nit versaumpt werde.
 
Anno 1580 den 26 janvarii ist der bruloffstag gewest, daß her Gerhardt Pilgrum, rentmeister der stadt, herrn Costin von Leisekirchens dochter zur ehe bekomen. Er war von 56 jarn ungeferlich, sie von 33 jarn. Er, ein widman, hat gein kinder mit der vorfrauwen. Sie war ein jonfrawe.
Her Pilgrum war seir rich und nit vom adel, so hat er ein vom adel getreuet, daran man spurt, das die edle gesclechten auch wert gehalten werden, wie das regiment, ehr und richtumbBd.3, S.54. Die dingen soichen die menschen.
Dissen tag hat der licentiat Reck von Neuß die widwe doctor Bornß, ein dochter Steffen Sontgins, getruwet. Sie war fast rich, hat aber wol 8 kinder. Wonten uff s. Johanßstraiß neben dem kirchen inganck.
 
Anno 1580 den 29 janvarii joncker Berthrum vom Speich 4 gl. current fhar bezalt de termino cristi neigstleden van Paulus hauß uff der Bach. Nota. Omphalius, sin eidomb, hat die quitancz geschriben de dato christi anno 79 und damit gefaelet, dan es sol anno 80 sin, uff das man sich nit irre.
 
Anno 1580 den 30. janvarii sin bei mir gewest Gerhardt Ducker zum Aldenhaif bei Oidt und der jong Gerhardt Ducker zu Oede, Alethn son, mit dem licentiatn hulfen. Und gefracht, ob ich von der widwen Hatzfeltzs zu Bracht bezalt were van dem verlitten termine onim sanctorum. Sie hett vom kreichsfolck groissen schaden gelitten, worde doch wol bezaln. Ich sagt, sie het mir flaß anpieten laissn an bezalung. Hofte min bezalung zu bekomen, doch anders nit dan von minem underpfande zu Uda. Ich schenckte dem alten Ducker einen scheffen koichn, kuntschaft zu erhalten. Und badt sie, daß best fort zu dhoin, auch sich selbst beß zu verwaren laissen.
 
Anno 1580 den 30 janvarii viß der kisten sant Jacob genomen, 30 rad. gl. wie die anno 1555 gegolten hatten, der rad. alb. 22 h. machten eitz 65 gl. current, noch 7 gl. ungeferlich an anderm gelde. Diß gelt waß komen von wilant Conradt Gengenbach kirchmeister. Der hat etwaß landtzs vor der Weierportzn, daß gult er von den kirchmeistern umb diß gelt, wiewol ich nit weiß oder gehoirt, daß unß kirch ehe gerechtigkeit am landeTilgung: hgehat. Mogt es villicht umb einß titels willen gedhain haben, breif und siegel dar van zu bekomen. Diß gelt war [175'] biß her zu zum vorrhade in der kirchen kisten pliben ligen, dan man zu bawen hat und pleidt sachen vur und nach mit dem capittel sant Georgen, ob man in geldtzs noethn were und nemans gern zu budel gehet, das man auch nit zu bloeß were.
Under dissem stilligen sint fast gestorben m. Johan Cortessum, die kirchmeistere Krudener, Nuwenar, Gengenbach, d. Wissel und sin es Rommerskirchen und Lutzekirchen kirchmeistere gantz vergessen d. Wissel, doctor Krudener, min broder Wynsberg, der pastorn h Johan und h. Lambert, noch keiner hat mehe dar von gewist dan ich allein. Hab es auch alle zeit, wan die kist offen gewesen, under den breiffen verborgen, das es nemanß drin vernomen.
Dieweil aber mitler zit durch gut regiment die gerichtzsachn gmach abgelauffen, die beu gestolt, die alte scholt bezalt ware und nit so groisse sorge wie vorhin vorhanden, so hab ich es allereirst minem broder zu erkennen geben, ehe er kirchmeister wart. Wie aber umb diß zit Wilhem Gruteo gelt uff sin hauß an der Hoeportzen zunemen bergert, alle sachn stil waren, hab ich es mit mines broders rhaidt doctor Krudener und Lutzekirchn zu erkennen geben, und mit irem willen und wist daß vorg. gelt viß der kisten genomen in meinong an eitzbestimpt wolgelegen ort zu belagen. Im fhall der uterster noith kunth man die fhare wol widder verzeihen und gelt machen, sunst hett die uffkompst jarlichs zu geneissen. Were wol so wol gethain gewest es lang zu belagen. Man moist aber auch weislich handlen und im sichern pliben, sunst were es doch jars den armen visgespendt oder verbaut worden, daß noch geschein kan.
 
Anno 1580 den 31 janvarii hat mir Neisgin van Kempen, meister Hermans Velbardts scloszmechers an der Hoeportzn hausfrawe, geliebert 25 daller, wilche vor wenich monaten ire pflegkindt Gerlich von Heumern, gewesen scholer sant Jacob von 16 jarn alters, den armen sant Jacob besatzst hat. Diser Gerlich leirte daß hoidtmecher ampt uff sant Severinßstraß, da er peste kranck war und starb und s. Severin begraben licht. Und war meister Herman scloßmecher sin vormunder und eitz sin einiger truhender gesatzst.
Item glichfalß waren auch 12½ dall. beikomen, die Joist vom Stege zu sant Jacob besatzst hat, im Medehauß in der Weinerstraß verstorben aber im kirspel sant Jabob geborn.
Item noch waren von her Jaspare von Essen dem officianten s. Jacob, auch im kirspel s. Jacob geborn, vor 2 silbere schailger 6 richtsdaler zu einem silbern olifesgin besatzst beikomen.
Item noch 2 goltgl. von Henrich Wyngartnerß wegen in den Spitzn, der beide proven gehat.
Diß gelt macht ungef. samen 80 dall.. Daß mach man samen thoin oder mehe dar zu belagen es.
 
Anno 1580 den lesten janvarii miner steifdochter jonfer Brigitten Roß custerschen zu s. Maximinen einen breifgeschriben, mich untschuldiget, das ich so lang nit bei ir gewesen. Und schickt ir einen scheffn koichn und ein rhaitzeichn, daß sie sich den andern tag uff s. Brigitten tag oder wan es ir gelegen da mit frolich machen sult. Zu gelegener zeit mogt ich sie selbst persoinlich besoichen.
 
[176] A. 1580 den 1. februarii dar umbtrint haben die Staten in Vreislant das casteil, wilche zu Lewerden gebauet und stark ware, begonnen abzubrechen. Das casteil zu Harling haben sie auch mit behendicheit inkrigen. Das casteil zu Staveren, so auch uff der sehekanten licht, wie Harling, haben sie mit zweien urlichsschippen benaut, das im nichtzs zu mach komen, daruff des koninks heubtman und kreichsfolk licht. Sunst sin in Vreislant keine feste vor den konink mehe, dan die drei eitzbenente castelen. Sunst war zu Groningen wol ein begonnen gewest, aber nit volmacht und eitz auch verstoret. Des koninks stathelder, von LalingenGeorg Lalain, Graf von Renneberg, trat bekanntlich bald darauf zu dem König über.genant, mach zu Groningen sin, helt sich zu beiden sitn, wirt doch verdacht, das er malecontentischs sin solt. Es hat der konink dissmal in Vreislant kein macht, dan zu Dockum etlich kreichsfolk, wie man sagtBd.3, S.54.
 
Anno 1580 den 1 febrvarii h. Johan Kriptz steinmeister angesprochen, dweil ich gehoirt, er het minem pechter Wilhem van Metternich sin erfschafft zu Metternich affgegolten. Und gefragt, ob er geerft were und bezalong gethain hett, dan er were mir noch bei 40 mald. kornß schuldich und het mich uff sulch gelt vertroist. Kriptzs sacht, er were geerft, het auch scheir bezalt, stunde auch noch etwas zu rucke uff das messen nach. Wan das geschein und ich an in uberweist, wolt er mir das uberich zu gutter regnong geben.
Wie ich zu hauß quam, stunde Wilhelms swager, dair genant, Berthrum Krudderich Bongertz halfen oder eitz landtdrosten Gymnichs halfen zu groissen Vernich, und begerte mineß Wolfsgut zu swartzen zu pachten. Ich sagt, sin swager Wilhem hett mir noch nit uffgesagt, mich auch nit bezalt, ich wolt im dar schriben, weß er gemeint were, wult er mir den breif an in bestellen, waß ich dan vur antwort uberqueim. Darnach het ich mich zu halten. Also hat er minen breif mit genomen, hab aber noch nichtzs bescheidtzs vernomen.
 
Anno 1580 den 2 febrvarii ist min gefatter und nachp. meister Herman Velbart schloßmecher an der Hoeportzen sines alters von 73 jaren von einem dicken boissen bein und eitz des wassers gestorben und den andern tag blasii zu klein sant Mertin mit zwen orden begraben. War min smidt und vil jaren her gewesen min frundt, der mir auch mit zum hauß Cronenberch geholfen hatte. Hat sin hausfrau Neisgin von Kempen in leben gelaissn, gein kinder dan sin nicht Kempersche Jaspar von Mulhems frawen daß wonhauß zum eigenthumb und zum erben verlaissen.
 
A. 1580 den 2. februarii uff lichtmissn tag ist zu Dormagen in der kirchen uisgeroifen, ein jeder von den nachparen sult sin lant mit stuck zu stucken uffschriben laissen und uberliebern zwischen dem 5. tag februarii, uff die straiff und boess, wer des nit dede. Wie uns diss angesagt worden, hab ich mit minem swager Dutz und broder gesprochen, man sult alles, was mir in Dormagen herlicheit und grundeBd.5, S.157 [176'] van morgen zu morgen hetten, uffzeignen uisgescheiden, was in Woringer herlicheit lege, oder das bezongt oder frei were und ubergeben das alles und verswigen nichtz, das mir mit dem herren keinen irtum erlangten und geben dan dem fursten, was inne zuqueme. Diss mach min suster Marie mit minem swager ins wirck gestalt haben und ungeferlich 74 morgen uberleibert haben, was diss nuhe uff sich hat, des mogen mir gewar werdenBd.5, S.158.
 
Anno 1580 den 3. febrvarii mogen die kirchmeister sant Jacob im schrein laurentii an 10 daler fharn, jeden zu 52 alb., geschriben sin mit 200 dall. zu loissen, wilche doctor Wilhelm Wissels erben an den scheffen Bruwiler uff ein hauß uff dem Salmanach belagt haben uff den termin lichtmiß. Hat vom jar 1562 gedawert, ehe man es so fern hat bringen kunnen. Sollen half den armen und half zu doctor Wissels memorien gewant werden.
 
Anno 1580 den 7 febrvarii jat der licentiat und scheffen Ryndorf zu mir komen und gefracht, wie die sach zwischen Conradt Ecken und Sibillen siner frawen stunde. Dieweil sie von ein andern gedachten zu pliben, ob man sich der gutter halber nit auch verglichen kunth.
Ich sagt, es were im ein scedula durch Henricum schreinschriber vorkomen, der weiste den wech, war uff zu handlen were. Er sprach, Conradt Eck het in den zedel sehen laissen. Der hilt von der scheidonghe vom official zu bedde und zu disch vißzubringen und den vertrag uber die gutter zu beiden seithn, das jeder deß sineß unverhindert mechtich were, auch zu bestetigen. Alß dan sich der 500 richtzdaller heilichs guts und jarlichen interesse und schaden von 7 jaren her sich zu verglichen. Und wie mir von den dingen ein weil zit communiceirt, sagt er, Conradt mogt leiden, das er dar innen handlete, das er dhoin wult, wan mir es auch leiden mochten. Ich badt in, er sult es an sich nemen, drin handlen, wa es gluckte, wurde man uff disser seiden danckbar sin. Er sagt und verheisch, das best zu thoin.
 
Anno 1580 den 7 feb.. Dissen sontag ___ sin zu sant Jacob drei brauten gewest. Alß meister Johanß minß schroderß dochter an der Hoeportzen. Da hab ich eirst mit gangen und iren tag mit 1 dall. geleist. Mit doctor Rhaidtz magt auch in die kirch gangen. Und die drit war Belen, dochter van Rosel. Disser vurg. waren zwa glich samen geben san Jacob.
Item uff dissen sontag war zu s. Johan bei s. Catharinen 5 bruten gewest. Und zu s. Peter in der kirchen 13 brauten, die dissen tag alle ire hoichzitlichen tag hilten, ohn waß deß in andern kirspeln zu thoin gewest.
 
Anno 1580 den 7 febrvarii ist der alte kelner zu Broil, zum Spiegel bei den prædiger wonhaftich, der unser seligen swager Peter Alstedens halb suster hatte, gestorben, wie man sagt eines brauchs der im außgangen were, dar uber er pliben.
 
[177] Anno 1580 den 9 febrvarii ist der bruloftzs tag gewest zwischen des licentiaten Helmans einigen vorsohne und des burgermeisters herrn Johan Maesen dochter. Disse wonten vor sant Laurentz glich gegen ein andern uber.
Es waß disser brudegam mit sinem fatter selich in einen groissen irthumb komen, daß er sin testament umb des sohnswilln allein gemacht. Dweil aber er seir reich war, ginge disser heilich vor sich, dan die groisse leuth im regiment, die fruntschaft und gunst haben, darumb man doit und leist, die kunnen vil zu wege bringen, daß fett wil ohn daß bei einandern sin.
 
A. 1580 den 10. febr.Am 10. und 12. Febr. wurden auch vom Rate vermehrte Sicherheitsmassregeln wegen des in der Nähe befindlichen Kriegsvolkes angeordnet (Rpr. 31 f 169 a b, 170 b).hat min swager Johan von Deutz zeitong bekomen, es were(n) die schutzen zu Dormagen, das kunftich kreichsfolk, so umb Neuss lach, zu weren, uff uns weren 2 schutzn gelacht. Do ist er dahin gezogen, in meinong uns best ingedoim von dannen zu holen. Wie er aber dar komen, zogen wol 16 fendlin knecht hoher uff Hackenbroich im nuwenarschn, colnischen und gulischn lande, zu Polhem, Stomel und der ort, quamen nit zu Dormagen, aber man sach sie oben von unsem haus, also das sie uns keinen schaden getain, dan 3 gulden, so die 2 schutzen uff uns bei dem wirde verzeirt, und bleib uns ingedoim da dissmal unverletzet. Das kreichfolk quam dem konink von Hispanien zu under des von Parma regiment, hatten umb Aich gelegen. Und man sagte, die chur- und fursten Treir, Coln und Gulch hetten bewilligt, das sie in jedes lande einen monat uff dem hausman sulten zeren und sunst keinen schaden oder last an doin. Sie sin ins vorgeburge und darumb gezogen, da sie eitzunt ligenBd.3, S.55.
 
Anno 1580 den 11 febrvarii von joncker Adam Haitzfelt uff sant Maruiren straissen untfangen 33 stein flaß, jeden stein vor 5 mr., macht in summa zu gelde 41 gl., 6 alb.. Dissen flaß hat die widwe Haitzfeltzs zu Bracht an iren swager joncker Adam geschickt, mir zu uberantworten. Ich hab in uff bezalung angenomen vor die widwe Aleth Duckerß zu Uda und hab den flaß mineß broders frawen uberlaissen, die in zum theil selbst behalten, zum theil andern widder uberlaissn und mir min gelt wie vorg. bezalt. Also mangeln mir noch an den 20 goltgl. pension den termino onim sanctorum anno 79 dweil sie 55 gl. current machen. Rest mir 13 gl. 18 alb..
 
Anno 1580 die 14 febrvarii descripsi quædam tetrasticha seu quaterniones versvum quæ partim pro latiori declaratione ultimæ voluntatis nummeræ, partim pro recreatione animi diebus hihce bacchanalibus inusitato stÿlo lusimus ea quidem intentione, ut latinus lector mentem nostram compendiose intelligat, cum in eis medulla, vis et effectus testamenti meim conpræhendatur, quorum tenor cum suis titulis folio verso ad oculum ostenditur.
 
Vide infra fol. 234 alia duo.
Tetrasticha hic permittenda. [177']
 
De patrefamilia domus Weinsbergianæ hærede meo instituto.
 
Rite vir electus Weinsbergi sanguinis unus.
Quinque viris, nostræ condicione manus.
Sit genearcha domus, et in officio meus hæres.
Res cunctas habeat possideatque meas.
 
De quinque executoribus testamenti mei immortalibus.
 
Exequitur pastor sociis cum quatvor, horum.
Canonici dvo sunt ædituique dvo.
(testamenta mea) templis Iacobique Georgij.
Sint a consiliis partibus vitiferæ et domui.
 
De advocato ac notario patrisfamilias hæredis mei.
 
Sit iurista probus domui, sit scriba fidelis.
Advocet hic causis annotet ille libris.
Acceptabit eos, et eos genearcha relinquat.
Mercedem quibus ut promeruere dabit.
 
De festo Weinsbergico, deque personis et negociis annotandis.
 
Sit dedicata dies Weinsbergis tercia maij.
Postremi nostris eloquii tabulis.
Coniugij, genesis, fati hac ac date tempora nostræ.
Gentis ephimeridæ gesla domique foris.
 
De triplici gradu eligendorum patrumfamilias.
 
Hæredum gradibus agnatus in ordineTilgung: primum; unterstricheltprostat nostris quisque semper.
Illo cognatus deficiente sequens præit.
Hinc si nullus erit dabit inde licentia iuris.
Sed neque vota gradum transiliantue probos.
 
De consanguineis in domo parentum surrogandis.
 
Quod Weinsberga domus est a maioribus ad nos.
Secula post aliquot continvata probe.
Excitat, ut sedem hanc reddamus posteritati.
Weinsbergos igitur perpetvate focos.
 
De nomine et signo p__risfamilias et domus quibus noscuntur.
 
Proprietate domus nunquam genearcha carbit.
Curet Weinsbergum nomen ut ipse ferat.
Utque svo niveo referant insignia scuto.
Cum nigro tigno nigra triphilla tria.[178]
 
De conservanda proprietate domus per legem testamenti mei.
 
Progenies veterum multas periisse recordor.
Nomine cum clipeo lætifer ansa fuit.
Si nostra sub lege domus sine fine vigebit.
Talia perpetvo non morientur ibi.
 
De principalioribus in officio patrisfamilias actibus.
 
Weinsbergus pater numen exoret, superiores verneretur, se omnium moribus adaptetErgänzung am Rand: D. Krudenerß krentzgin..
Nutriat, admoneat, pacificet, generet.
ædificet, reparet, redimat, regat, augeat, adsit.
Quæstificet, parcat, protegat, et memoret.
 
De interdicta alienatione atque renunciatione.
 
Non alienabit p__sfamilias nec iura domestica non cedet alicui, nec renanciabit supra allis perdet.
Cum sva sint etiam posteriatis erunt.
Non morie tur emm (quia perpetvabitur) hæres.
In patris officio so varientur homoErgänzung am Rand: Deß hausfatterß ampt wirt der sclangen verglicht wan sie die haudt wetzelt..
 
De reparanda domo Weinsbergiana et poena non reparantis.
 
Ne structura domus ex quavis parte ruinam.
Sentiat ipse pater ædificanda strvat.
Anno non reparans si cesset reparet reparanda senatus.
Expensas faciet censebus atqus domus.
 
De quæstu communi domus, et prinato patrisfamilias.
 
Nostra domus quæstum Weinsbergica quotidianum.
Exigit, ex opera quærat et arte cibum.
Non tectum, non census inops, non parcus agellus.
Sufficiunt, cumulet ingeniumque manus.
 
De memoriis in domo Weinsberginana fundandis.
 
Fama 1 memoria memor cunctæ consanguinitates in æde.
Nosta Weinsberga floreat assidue.
Est fundare domum patriam memorabilis actus.
Si quis re faciat fama peremis erit.
 
De relativis q__busdam inter p__remfamilias et domum domesticosque.
 
Sit Weinsberga domus tibi filia, mater, et uxor.
Hanc foveas, illas ac reverenter ames.
Mater ut est peperit, datem sed ut attulit uxor.
Abste doletur filia quando potes. [178']
 
De amanda domo Weinsbergiana præ aliis domibus.
 
Canonicus, monachus, monialis, et omnis avarus.
Eccelesiasque domos commoditatis amant.
Non minus ergo suæ faveat Weinsbergicus ædi.
Quæ genus et vitam præbuit atque cibum.
 
Disse vorg. verslinTilgung: hab ich; unterstrichenhab ich wol zu latin umb ziit verdreif gemacht, und scheir den gantzn effect und meinong meines testamentz drin verfast. Wolt, das es deusche reimen (vor die, so nit latin kunnen) weren, so mochten sie auch den kurtzen verstand drauß schepfen. Ist doch der rechte sin nit volkomentlich auß sulchen kortzen versen oder reimen zu verstain. Wa es mir immer so eben kompt, willh ich uff die oder ein ander weiß den effect in deusche reimen verfassen. Doch wa man disser latinischer verslin irgen zu wil brauchen, so ist wol nodich, daß ein tetrastichon dem andernTilgung: nicht lesbarzu hilf kome, dan die kurtzste hat nit alles was zu klarem bericht dienstlich begreiffen und verstentlich genoich außdrucken mogen.
 
Anno 1580 den 15 febrvarii uff montag klein fastabent am morgen, wie min neif und pat Herman van Weinsberch uffstonde, dan er uff miner sclaifkamern uff sinem besondern bedt saß sich andhoinde, finge er an und sagt, ohme ich befinde bei mir, das ich gein goit memorien hab alß andere jongen, die vast jonger sint und balde ein dinck von baussen leren kunnen und behalten als ich, wie vil arbeidtz ich auch dar umb dhoin. Sult ich dan ad loicam ascenderen und in scholis artium und in Bursa min argumenta vorbringen und kunt da mit nit hin wegh komen, drin bliben stechen, so werde ich schande inlagen und doch nit vill vißrichten. Es were auch ein seir lanckwilich wirck mit dem studio und lere und besonder, wan ich dan noch in den rechten sult studern. Ander leude, so nit studeirten und ampter leirten, quemen auch alle hin wech, wie man an mineß broders Gotschalcks meister, dem zimmerman, sege. Der hett auch gut essen und drinken im hausse und leifden wale. Wan sinß broders jaren umb weren kunte er gelt verdienen und sich kleiden, des ich nit doin kunte. Und derglichen reden pracht er vor.
Wie ich diß nu hort, bedrobet es mich zum theill, dan ich hab in seir leib, daß ich sin walfart und best gern sege. Dan dweil ich verordnet, das er nach minem broder Gotschalck hausfatter zu Weinsberch sult werden, so hat ich hofnong und lust, er sult bei dem studio verpliben und geschickt werden, daß er zukonftiglich dem hauß mit erhen mogt vorstain, dieweil noch allerlei vorfallen kunt, dar zu man geleirten moist [179] gebruchen, dweil min broder noch sin broder nit lange bei dem studio weren pliben. (es feil mir auch in, mir min suster Elisabeth vor etlichn tagen mich gefragt, off Herman ein ampt wult leren, sie het es rede gehoirt)eckige Klammern. Es wurde auch wal vor mich komen, wiewol ich da von nit ein wort gehort hat biß eitzunt.
Drumb fragde ich Herman eitz uff sin vortragen, wie er her an queme. Er aber erholte sin vorige meinong, und bestunde noch druff.
Do sagt ich im, es mogt wol sin, das er nit die aller starckste memoriam hette wie ich auch gar ein boisse memoriam hette. (ich het aber wol duck von im gehort, das er etwas kunth nach verzellen, das er vorlangs gesehen und gehort, auch waß er kurtzlicher tage gesehn und gehoirt hett, dar auß das ich neme, das er noch dannes wol etwas behalten kunth)eckige Klammern. Verzalt im, waß er mir vor und nach gesagt hett. (das er aber nit von baussen kunth leren oder sin argumenta wie andern darzuthoin, daß gebe ich siner groisser blodigheit zu, das er nit so koen were wie andere jongen)eckige Klammern. Das er auch im latin nit geubt were mit dem latin zu sprechen und dan das er nit lust hett zum studern und sulche arbeit anwente etwaß zu behalten und wol etliche lichtlich etwaß begreiffen und von baussen leren kunnen, so were moglich, daß dieselben sulches auch deste balder vergeissen und die langsam ein dinck leren, das dan deste faster in gedechtniß behilten. Waß in holtzs und stein geschriben wurde langer durten dan waß in waxs oder in den sant geschriben wurde. Wan man nit zu eidel und unachtsam were, kunt man wol horen verstain und behalten. Doch queim daß alles mit der zit und mit vill repetern und sich uben wurde die memoria gestarckt. (derhalb sult er lust darzu bekomen, fleiß ankeren und volherden, mit der zit sult dan die koinheit komen und sich die memoria bessern, sult gehertzst und stanthaftich sin)eckige Klammern. Er durft doch nit zu seir eilen, mogt zit gnog dar zu dhoin, er hett doch die, kost kleidong und noitturft, was er zu clagen hett. (und ob das studium etwas lanckwÿlich fiele, des moist er sich getroisten, er het noch sex oder acht jare vor der handt, dar tuschen kunth man vill leren, wan man stedich dar bei volherdich plibe)eckige Klammern. So were es auch ein erlich wirck zu studern und ein gelerter were zu fillen sachen, hendel, befillen, deinsten bequeim und den leuthen nutz, nodich und angeneme. Ein gelerter luchte wie die sternen vor andern ungelerten. Die handtwircker und ampter weren auch nit zu verachten, weren aber nirgen nach so herlich als die leere. Er were eitz scheir zwentzich jar alt, sult er nuhe noch veir jar lenger oder kurtzer ein ampt leren, dar zu wult auch zit, kleidong und ander kosten gain vill mehe dan bei sinem studio. So wurde es auch wol so lanckwilich werden alß wan er studierte. (ich wiste auch wol und sege es, das er nit seir gern groisse arbeit diede, das er sich im hauß mit putzen, holtztragen, afdhoin, aissn, fercken, winckelten)eckige Klammer. So wist er auch sin gebrech am leib, daß im groisse arbeit gefarlich were. (of er dan, meint daß an taglonern und der arbeit allein [179'] groisse uffkompt were, baussen hausse im regen im dreck zu ligen, were werlich ein sweirlich wirck, so hetten die ammichslude auch vil besweirniß uff den gaffelen)eckige Klammern. Und das meist were, das im dan alle sin voriges studern wenich zu nutzs sult komen.
Under dissen reden veile mir in, wie er gehort, daß sin broder gotschalck uber anderhalb jar alle tage mogt 12 oder 13 alb. tagloinß verdienen. Ader wan siner beider neiffen Reinhartzs van Deutzs und Gotschalcks von Polhems zeiten am goltsmidt ampt viß weren, daß sie irem handtwirck nachmogten trecken die landen besigtigen und gelt dar zu verdienen. So fragt, ob er daß vor gut an siege. Er meint, iha. Ich sagt, da von moissn sie sich dan kleiden, speisen und underhalten, deß er eitz nit darf doin. Zu reisen wurt er noch wol komen fillicht mehe dan er begern mogt.
Wie ich aber hoirt, daß er eitz ganß zu eim handtwirck geneigt was, sagt ich, wan er mir nit wult folgen, so mogt er ander frunde und erfaren, gutte lude raidtzs fragen und den folgen. Jonge leude weren unerfaren, kunten nit wissen was in nutzs sult sin. Es het sin fatter, sin ohemen und vil anderen ampmigter geleirt und weren nit dar bei pliben. Nutzer hetten sie studeret. Er mogt auch ein ampt anfangen und des mode werden wie eitz der leer. Und were dan an allen seithen die zit verloren, an der leer und ampt. Dan er wist eitz nit, waß im am ampt begegnen mogt, es leiß allerlei arbeit lichtlich ansehen aber nit so lichtlich volherden. Doch fragte ich, wan er dan immer so groisse genogde zu eim hantwirck hett, was er dan vor einß gedacht zu leren. Do sagt er und fragte, waß mich duchte. Ich antwort, er moigt sagen, war zu er genoigde und lust het, sult ich einß nennen, sulchs mogt im nit gefallen oder verwisse mir, ich hett im dar zu gerathen. Dan steinmetzer, zimmerampt, smidt were swar arbeit. Sult er auch reimsnider bontwerter, schoinmecher werden, die erforderten groiß verlech. Sult er auch ein snider, weber, meler werden, daß were auch nit so groiß. Wan er dan immer den wech wandeln wulde, so were ein schreibmeister auch nit zu verachten, daß schriben hett er nuhe angefangen zu leren, so mogt er da bei pliben. Die schriber seissen im drogen in der wermpten, weren reinlich gekleit. Und sin leer queim im dan auch mit zum besten, dan wenich schreibmeister hetten so vil studeirt als er. Und mogt auch also etliche jar bei mir sin, daß schriben und regnen mittler zit wol leren, auch dar zwischn in den rechten studern, daß er wist, was er schriben und den leuthen mit viß eim grunde dienen und behilflich sin kunth. Dar an noch an die gaffel durft er auch nit vill unkosten legen. Und mogt wol broit mit essen als ein groff ammigsman, biß er mehe glucks uber quemeTrennzeichen.
Als sich disse reden also zu beiden seithen zutrogen, daß er kein handtwirck wolt nennen und ich etwaß heftiger von den sachen rette und er sich nu an gethain hatte, sagt er mir gutten morgen, ginge hin ab und es pleib also dar bei. So kan ich [180] nit gewissen, ob erß viß einfalt alß mit dem ampt zu leren vorgenomen oder ob er sich beduncken laiß und imagineirte, sin broder und neiffen sulten so groissen nutz schaiffen und uff ir ampt reisen, daß im das auch lustich were und gelt verdeinte. Deß kan ich nit eigentlich wissen, haltzs dar vor, jonge leudt fangen alle mail so etwaß an, wie Herman auch vor hin gern ein canonicus were worden. Und in moissigganck gelt in den henden, ire freiheit und eigenwille wolgefalle. Doch wart er eitz widder siner bursa verhoffen, er sol nach parschen ad logicam ascendern dialecticam mit inß heubt fassen und institutiones juris dan anfangen zu hoeren. Wult er daß studium continuern und wol schriben leren, were wol min lust und sin best.
 
Was Hermanne vorg. zu rathen were.
 
Min lieber neif und tauffpat Hermanne. Glich wie mir einen tauff und zunamen, schilt und helm foren, unser beider fatter Christian geheischen und dar innen glich sin, also wolt ich, das mir auch gelich von leer und vornemen weren, das du also min sohn und nachfolger mogtes sin und under sulchem einen namen dasselbich, was van mir angefangen, mit mehe gnaden, fleiß, ernst, glucks und wolfarten continueren, waß freuden und lust mir das dan were und dir forthels, das hastu selbst zu bedencken. Unser beider neigst vorg. gespreich hat mich verursagt, dweil das dhu noch jongk und unverfaren bißs, daß ich alß din elster ohme und frundt din best nach minem vermogen will rathen. Dan freilich darfs du an allem waß ich dir rathen werde nit zweiflen, das es anders herkome dan auß truwen gemode, off ich es fillicht nit treffen mogt wie es wol anders und besser mogt komen. Dan wan die ansclege gelucken, dan sin sie am besten gerathen. Das dir gepurt godt boven all zu lieben, zu fruchten, vor augen zu halten, dinem neigsten zu thoin als du woltes das dir geschege und sunst vor dich selbst erbar from, zugtich, tugsam von gutten sitten zu sin, sulchs alles leirstu teglich von den predicant und meistern und list es hin und widder in sacris et moralibus. Und wirs ohn zweifel dem also mit der dhait nachkomen.
Demnach wilß frei wol leren schreiben, lesen, rechnen, ein gut handt setzn, dieweil dhu eitz in dem wirck uff sontage und hillige tage in ubung bist. Wer weiß, war zu es dir mancherlei zu nutzs mach komen, ob dhu kein doctor, kauffman oder handtwircks man kuntzs werden, das du dich dan im pfal der noit damit mogtes erneren. Wiewol du dar uff nit allein solß zu lagen alles weiters dencken, laiß dir das schoin schriben mehe lust sin alß uff citharen, violen, lauthen, harfen und andern spilen, fechten, dantzn, kurtzwiln. Dan mit schonem schriben kan man in der stilheit und warmer stoben gelt verdienen und andern nutz schaffen. Neben dissem schriben versaume din studium in artibus et jure keines weges. Dhu biß eitz in cursu, lere din sillogismos und argumenta wol machen, wol assumeren und soluern. Dhoin die zit dar zu, laiß sie dir nit zu lanck werden, ein ihar oder zwei langer dan andern, die besser forthel und exercitationes haben [180'] dan dhu, des moistu dich getroisten. Die lang zit wirt dir helfen, wan du sie zu nutzs mags. Dhu hast die renth nit wie andern, daß du die kost kanß in bursa bezalen. Wilß zum wenigsten baccalaureus artium werden, biß das dhu licentiandus wirß volherde es. Daß dhu magister artium promoveirdes, were wolt gutt. Und darnach lector in gimnasio wurdes. Dich alda ubest, die kost zum theil zum besten hettest und darneben in jure zu studerest, were wol zu wunschen, wan es dir nit zu spade wurde fallen. Dweil du seir blode bist und langsam her an dringes. Doch gib ich dir diß alles zu bedencken, ob ich dir mitler zit absturb und nit mehe rathen kunth. Aber vor allen dingen continuere din studium juris biß dhu baccalaureus dar in werdes. Zugk nit, wan du daß biß, so bleib frei in libertate zu studern, fange an zu sollicitern, zu ingrossern, zu procurern, zu advocern, zu practisern, zu dienen, zu rhaden und waß dar zu sich gepurt. Bleib lange licentiandus, werde nitTilgung: bilichtlich licentiatus juris umb der swarer kosten auch umb des prachtes willenTernnzeichen.
Diß wirß dhu gut zu thoin haben, dieweil ich dir ein blibendt ort zu Cronenberg, auch min boich und etwaß inkompst dar zu verordnet hab, wie du da von weitern bericht in dem besigeleten boichlin und fideicommisso vernemen wirß. Daselbst wirß du dan zeitz gnog haben, dich zu uben und dich wol zu bedencken, ob du dich zum geistlichn oder weltlichen staidt wilß begeben, wilcher dich am besten anstehet und der dir auch am besten moge gelucken.
Hie will ich dich aber hoich ermant und gepetten haben, daß du dich baussen der ehe unthaltes vur unzugtigen oder zugtigen frauwen luden. Dieselben wissen die jonge gesellen mit sonderlicher kunst, die dir verborgen ist,Trennzeichenzu betregenTrennzeichenund in deß tufels strick zu bringen. Fuge meretrices stehet da, fluwe sie, weich von in, die ehr und wolfart wirt dar durch verletzst. Es kost auch vil und macht ledige budell und verachts und verscheimß dich, wa du dinen ehr und pfenningk leif hast. Und hut dich,Trennzeichenleir dich unthalten. Kanß du aber nit dhoin, so bestat dich an ein erliche ehefrawe mit ehren und nutz, mit frunde, rhaidt und willen. Dan verschantz din gluck und wolfart nit, gleub und folge mir frei.
Da du ein gut officium im sale alß eines procuratoren oder notarii communis oder sunst einen gutten deinst umb einen zimlichen pfenninck oder geschenck kuntes bekomen, were besser angelacht dan an ein geistliche prebende, dan die officia und deinsten kan man widder verzeihen und sin vißgelacht gelt widder haben.
Es mogt sich fillicht auch zu tragen, des ich nit weiß, daß din broder Gotschalck vor dir bestatte wurt, wie die ammichtzs lude nit hoich dencken und sich zitlich bestattet. Diß so fern es ein gutter, erlicher, heilich were und kinder zu verhoffen weren, so wilsz dar nit widder sin biß im behilflich, daß unse agnation vermeirt werde. Laiß dich das nit anfechten, erwarde du dines glucks. Ich hett wol gern, daß unser elter stamhauß durch dich verzeirt und herlich wurde, wie es biß her zu besessen und mit ehren von unsen eltern vil jare und van unß underhalten ist, das es also von dir hernach mit meher ehren und geluck [181] fortan besessen und underhalten wurde, dan ich hab seir uff dich gemuntzst, daß du mit gottes gnaden hausfatter und daß oberheubt zu Weinsberch solß werden. Wa du dan spurdes, daß din broder kinder zilte, so hettes du deste beß dich zu bedencken nach proven zu stain oder ein habselige widwe oder jonfrawe zu truwen. Es ist war,Trennzeichenman sol ein erliche, zugtige, verstendige frawe freien, die guttes gesclechtzs und artzs ist. Aber dieweil ir der vornemeinste hausfatter mogt werden, wa ir es erlebt, so tragt nach den dingen, daß die da sin. Und dan auch gutte renth inkompst und narong. Dan ohn die dingen kan man nit wol erlich hauß halten, sinen kindern und frunden zu leif und leide vorstain. Drumb eilet nit zu seir, sat cito si sat bene.
Doch kan ich nit wissen, waß sich mit leben und sterben und durch gluck kan oder wil zu tragten. Ich reden hie von zukunftigen unsichern sachen. Wa durch vor dinem broder ein gut bestetniß vorqueme, da gutte inkompst und narong kunth sin und hofnong der kinder were, es were ein jonge widwe oder frele, dar will ich nit widder rathen. Allein bitt ich, daß du weißlich willes zusehen und mit mineß broders rhaidt, wa der dan lebt, und ander verstendiger frunde rhaidt und in gottes namen sulchs anfangen. Wan du also din studium wie vorgemelt continueres und dir einen gutten, erlichen namen machs, so ist nit gesagt, was dir von got vor ein condition, handel und kauffmanschafft durch ein erlich bestetniß mogt beschert sin.
Du biß eitz ungewonlich vor andern dinem broder und neiffen scheu und blode. Ich hab etwaß widdersinß dar in, aber moiß bekennen, zu vil verwegt, swetzhaft und koen ist auch nit zu preisen. Ich bin auch in der jugendt blode gewest, wie ich es noch von natur an mir hab, das minn seliger fatter es auch nit gern sach. Aber ich hab mich zu den leuthen gethain, gesprochen, gehandlet und mit gewalt min blodigheit gebrochen. Dem dhoin auch also scheu kein erliche geselschaft, da du bei leren und gutz haren mogs und dich selbst uben. Aber hut dich vor boisser, lichtfertiger geselschaft, spilern, suffer, hoerern deif unzugtigen.
Auch, lieber neiff, hab ich dir gerathen, daß du nit balde licentiatus juris werdes, noch dannest het ich wol gern, das du es wurdes, wanne sich din gelegenheit also zutroge. Doch mach es dir erlich und nutz sin, so machs du es werden oder nit werden wie dich duckt. Ich stelle es an dich selbst, din best zu uberlagen. Es het sunst wol statt, wan du in min stat sultes treden, daß du auch min titulu hettes, doch ist nit so hoich dran gelegen, wan du anders zu erlichem stande und narong mags gerathen. Wilß dich doch drin gewinnen, daß du bei den leuthen gespreich, fruntlich, hoflich und zugtich biß, leirt sanftmodigheit und gedolt tragen, hab einen horschensic? zugtigen, fridsamen mondt, ein rein handt die sich nit vergreiff.
Hut dich vor der drunckenschaft, die dem menschen sin verstant und gesontheit benimpt. Zum unredlichen beisten mach_ zu zorn, zanck, totsclag, unzucht bewegt. Du heisch Weinsberch, biß sin her und meister, laiß in din her und meister nit werden.
Lieber neif Hermanne, ich hab dich besonder leib, sege din best und wolfart gern so wol als min eigen. Dar umb wil mine trewe ermanong und rhaidt nit verachten. Gedenck, wie getreu und forderlich ich dir bei miner motter und noch uff [181'] heutigen tag bin. Ich sorg, wan ich das roder umb dinet willen nit in die handt genomen hett, diner sult ubel gewaret sin worden. Min sustern und ire kinder sullen villicht uber mich clagen, daß ich mich diner mehe dan irer anneme, dich mehe vortrecken dan sie. Diß alles schreib ich eitz, daß dhu min meinong, wan ich nit sin, neben minem gutten hertzen daß ich die ____, verstain moges, dar umb folge rhaidts, mehe dir dan mir zu gutt. Hiemit dem allemechtigen dißmail befolln. Datum zu Cronenberch in museo anno domini 1580 den 25. tag febrvarij.
Herman von Weinsberch lic., din ohm s..
 
Anno 1580 den 16 febrvarii den lestfastabent am abendt waren Peter van Weinsberch und Anna, sin fraw, allein bei unß essen, do mir den fastabendt scloiffen. Min broder zapte daßmal wein zu Weinsberch umb 7 alb.. Und quamen unß jonge neiffen Herman von Weinsberch, Peter Ordenbach, Reinhardt van Dutz und noch zwein bei unß mommen, hatten sich mit wissen wambiß, schortzn, stopmetzer vißgerust wie fasbender.
 
A. 1580 den 17. febr. war es Eschtag, das die 40 fastage angingen. Wir alle im haus Weinsberg hilten uns dem catholischn und stat gemeinen bruch gemeis, das mir kein fleischs speisden bis zu parschen. Min broder und ich, min suster Sibilla und Herman fasten montags, godestags, fritags in der fasten zu einer maltzit, aber min broders fraue und Lisbetgin Horns waren jesuitischs, fasten alle tag ohn sontags zu einer maltzit. Doch ass man abentz auch etwas, das nant man ein kurstgin. Man satzt auch kein botter, keis, eier, milch die fastage durch uff den dischs, dan gemoisse, ertzen, herink, stockfisch und ander gesalsen fischs und groin fischs, nuss, eppel, fiegen, rasinnen, pletz, kochten doch mit botter und oln in der speisen. Aber sunst wart heimlich, auch wol offentlich, in der stat, im stift und an vil orten fleischs gespeist, an den eiern, botter, keis war vil offentlich breuchlichBd.3, S.55.
 
A. 1580 den 17. febr. starb binnen Coln der bischof von GroningenW. verwechselt hier den Bischof von Leuwarden, Cunerus Petri de Brouwershaven, der am 15. Febr. 1580 in Köln starb (Gams. S. 254), mit dem Bischof von Gröningen, Johannes Cnyff, dessen Tod schon am 1. Okt. 1578 erfolgte.aus Vreischlant, war ein seir gelerter theologus, predigten duck zu sant Maximinen und in der Jesuiter bursen, und wart zimlich statlich und erlich in s. Bernhartzs capell im dome begraben. Disser was der allereirster bischoffen einer in den Nederlanden, der zu Coln geflauwen ware, wie die andern alle uis den provincien gewichn waren, etliche noch im leben, als der Lyndanus, bischof zu RemundeGuilielmus Damasi Lyndanus gest. 2. Nov. 1588.im Gelrelande, und der bischof von Mittelburch uis SelantJoannes de Stryen. gest. 8. Juli 1594., die auch vor eim jar zu Coln lagen, etliche waren doit, als der bischof van DeventerBernard Herinck.. Die sage ginge, diss weren die eirste bischoffen in den landen, sulten auch die lesten sin. Umb disse zeit hat sich widder ein irtumb in Vreislant erhaben, das etliche wolten catholisch pliben und nanten sich die Malecontenten, die andern aber waren calvinischs und van der ausperscher confession, und jeder wult meister sin und mit der tait zuwerden. Gott helf dem geregten! AberBd.3, S.55 [182] die Vresen, so nit catholisch waren, haben zu Lewerden das casteil abgeworfen und gescleift, desglichen zwei casteil zu Harling uff der see und zu Vrancken, also das der konink von Hispanien nuhe in Vreslant nit mehe dan das casteil zu Staveln mach haben. Disse zeitung mach den verstorben bischof auch nit erfreut haben, ohn das er doch naher 70 dan 60 jar alt gewesn. Kurzs da befor war auch der koninklich secretarius Scharberger gestorben, der in groissem gehoer ware. Und fallen also under dissen irtumben die principaln und alten hin und komen neuwen in die platzn, den die sachen nit so kundich werden sin, wie den vorigen. Und mach dadurch der alt hass auch nit gelindert werdenBd.3, S.56.
 
A. 1580 den 20. februarii dem hern Suffrido Petro regenti bursae coronarum von miner erfschaft Foelix oder weingart in der achterstraissen 8 rad. guld. faren de terminis Pascae et Remigii an. 79 fellich bezalt inhalt siner quitancien. Disser sagt mir, er wult institutiones juris nach parschn privatim anfangen zu lesen, wa nemans anders das doin wurde; dar mach ich minen neiffen Hermannum laissn gain; das sult von im a prandio 5 hora geschein, das nemans in lectionibus suis in bursa verstoret wurdeBd.5, S.158.
 
Anno 1580 den 21 feb. starb Rhodolphus Schoipman licentiatus juris vor s. Laurentio in sinem hausse, von 50 jarn sines alters, devotarius, ganß ihesuitischs. War frembt in Coln und mit zweien bestetniß zimlich wal zu komen. Licht vor dem crutz zwischen dem dhom und ad gradus marie in sineß lesten swegerherrn Vorsbachs graf begraben.
 
Anno 1580 den 23 feb. bezalt Joigsten Pynsthorn, der nevlich Barbarm van Morße, ein einige riche dochter, getruwet vor die 6 rinsche gl. fharen von der Kymnaden oder Duven uff der Bach Joachimß hauß, 10 gl. current 6 alb. de terminis pingsten und martini anno 79. Inhalt der quitancien.
 
Anno 1580 den 24 feb. war der schaltag ______. Und ist bei mir gewest ein jonck gesell. Veltin van Wuschum, wilche das Wulfgut zu Swartzem von mir begert zu pachten. Sagt, min pechter Wylhem von Metternich were im bei 200 oder 300 daller schuldich. Ich sagt, der alt pachter Wilhem were mir noch bei 40 malder kornß restanten und pachts schuldich, ich moist eirst van dem bezalt sin und er moist mir die pachtung uffsagen. Veltin meint, er were sin ohme, wurde im wol gunstich sim, dweil er im schuldich were. Ich gab im breif mit an Wilhem, mant in und sagt, er sult mit im handlen, daß ich endtlich bescheidt von im haben mogt, waß er dhoin und laissen wolte. Darnach ich dan bescheidt uberqueim hett ich mich zu halten, doch wult ich nemans das gut verpachten, er setzste mir dan gewisse burgen in Coln, die vur die pachten gut wurden.
 
Anno 1580 den 25 feb. starb ein frau uff dem dhom hof in der Quenteleien, Gerhardt Swartzenberchs dochter, die vorhin Arndt Birckman in der Vetterhennen gehat, eitz einen andern man. Disse wart vormalß heftich von minem seligen broder Christian gefreihet, aber es wolt im nit glucken.
 
[182'] Anno 1580 den 25 feb.. Swager Johan van Dutz sagt, er moist zu Dormagen mehe van zwen jarn schatz alß van Anno 79 und anno 80 geben dan mir im vorhinTilgung: zuzugestalt hetten, dan man regnet, daß mir 72 morgen in dormager herlicheit schatz fort an und eitz geben moisten. Auch hetten die 2 schutzen, so nevlich daß kreigsfolck zu Dormagen werren sulten, 3 gulden uff unß seß erbgenamen verzert hettensic!. Also hab ich im vor min sestentheil alles vorg. moissen bezalen 46 alb.. Item vur sustern Sibille 46 alb.. Item vur Herman und Gotschalck 46 alb.. Summa 5 gulde, 18 alb.. Ich mach sustern und den jongen ir dheil regnen.
 
A. 1580 den 25. febr. hilt man diss jar sant Mattheis tag im schaltjare. Hie mois ich des misbruchs und aberglauben in Coln untwagen. Die leute lagen disse nacht so manich hedern oder effkenblat in ein schottel, so manch menschs in einem haus ist, und uff jeder blat ein klein wenich salzs, laissen das die nacht uis stain. Wilch blat den morgen dan befonden, das es swarzs oder nass sie, der, sagen sie, sult das jar sterben, dan jedem menschen eignen sei ein blat zuBd.3, S.56.
Dieweil mir nuhe einen groissen gewaß von hedern oder efken zu Weinsberchh uff dem haif langs daß stuck alter mauren im winckel haben, daß die mauren zu Cronenberch wol einen wapen vol gewassen ist, komen die leudt uff s. mattheiß abendt, begeren etwaß van der efken, durfen nit sagen, daß sie es zu wicheleien brauchen willen, und sagen, sie hetten etwaß artzenei oder drencke oder bader zu machen und bruchen es dan vur ire aberglauben, wer das jar sterben sol. Und ist gutte narrerei. Villen versagen mir es.
 
Anno 1580 den 26 febrvarii hat mir Jacob Droege, Steffens son von Upladen, in namen und von wegen jonfer Aimen von Reck widwen von Halle bracht 27,5 richtzdaller und ein ort konincks daller. Wulten daß lagen vor min 32 daller pension, so anno 1579 uff termin lætare verfallen waren. Ich wolt daß gelt nit untfangen und den botten mit dem gelde zu ruck laissen zehen, wie ich vor hin auch ein mail gethain hatt. Aber Jacob und Peter von Hall uberredten mich, dieweil es geferlichTilgung: nicht lesbarwere, gelt ab und an zu bringen, so solt ich es behalten.
Der ursachen hab ich es allem uff regnong behalten und kein quitancze dar von geben, dan ein recepisse, dar ich an die jonfer geschriben, ich het diß gelt uff regnong behalten, so falten mir van dissem und etlichn jaren noch restanten, daß ich nit 32 rad.d untfangen, wa sie mich in zweien manaten nit zu freden stelte, so moist ich rath fÿnden, daß ich zu miner bezalung queme. Mit 52 alb. vor [183] den daller, damit leiß ich mich nit genogen, sie geben doch nit uber 4,5 dall. vom hondert, wie in minem regnensboich hie von weiters steht.
 
Anno 1580 den 27 febrvarii uff sampstach, wie in minem almanach sanct fortunanti tag stunde, ist daß kindt Gotschalcus van Weinsberch, eliger sohn Peters von Weinsberch und Annen van Gusten eluden, den morgen zu 5 vren in irem wonhauß vor den prediger uff ein hauß nach neben dem iser zu sant Marcellenstrassen wart elich geboren.
Ist folgens den sontag oculi, den 6 marcii zu sant Paulus mit dem silber geteufft und Gotschalck genant worden von minem broder Gotschalck, sinem hergin, der sin tauffpat waren. Es sult sunst von sinem andern tauffpatten und hergin Jacob von Gusten auch Jacob genant sin worden, deß sich min broder getroist, dieweil frau Julia Vrechens, deß licentiaten Mulertz hausfrawen fatter doctor Gotschalck Vrechen heischs. Wie min broder und sie die tauff goede heische und ware, wult sie proforß, daß kindt moiste Gotschalck heischen. Der allemechtiger ewiger got wil im gnade verlenen und es bewaren, daß es ein gut, from christ moge werden. Es ist auch einn troist und behilf der agnation zu Weinsberch. Wil mich doch nit so seir druff erfreuwen, daß ich den herrn mit den andern eligen nit verzorne.
 
A. 1580 den 27. febr. sin zwein Hispanier oder welschn soldaten von Kerpen zu Coln rechtfertiget, hatten uff die strais getast. Und wie irer bei acht mit gronen rocken von Kerpen zu Gulich uff den Weitmart in die herberge quamen ligen, worden sie beclagt und da angetast, saissen lang. Doch waren diss zwein pflichtich, der ein wart stainde gericht mit dem swerde und begraben, der ander mogt einen mort bekant haben, dem worden arm und bein untzwei gesclagen, der kop abgehauen, uff ein rat gesetzst. Und es waren vil leut im felde, wol 300 perde van in- und auswendigen mit vil fuirrorenDarunter auch die städtische Polizeimacht, die reitenden Boten, Nachtreiter, Schützen und Nachtwächter, welche der Rat mit in das Feld geschickt hatte (Rpr. 31 f 177 b, Turmb. nr. 8 f 22 a)., dan man sagt, die von Kerpen und andern worden sie mit gewalt erlosen, aber das falteBd.3, S.57.
 
Anno 1580 den 28 febrvarii umb diß zit ungeferlich sol der bischof von Wirtzburch gestorben sin, der mit den churfursten Coln und Treir verlitten sommer zu Coln gewesen und den friden der Nederlanden mit dem hertzogen de Nova terra solt helfen machen. War ein jonger weilicher her. (nota. Erratum, non est verum)nachtr. Einfügung.
 
Anno 1580 den 29 feb. hab ich joncker Johan vom Jueden bezalt 4 rinsche gl., jeden zu 26 rad. alb. de termino lichtmissen verlitten. Inhalt der quitancien diß jarß, quam vide.
Und es ist nuhe besweirlich gnog in sinen ganck komen nach uffrichtung unsers vertrags, dan ich von vil jarn her kein richtigkeit mogt haben, dan ich mit seir scharfen und drußlichen luden zu schaffen hatte. Min erb mach auch sehen, wie er mit in handlen mach. Es ist mir sawer worden.
 
[183'] A. 1580 den 29. und lesten februarii disses schaltjars moiss ich euch, lieber hausfatter, clagen, das ich so klein narong dissmal hab, nit so vil und gutte wie vorhin. Do war ich jonk, fertich und lustich, wusste mich gebrauchen zu advoceren und etwas zu gewinnen, darnach hab den borggreven- und weinzeichenschribersdeinst bekomen, der nit das geringste uispracht. Mit beiden minen hausfrawen gulten (ich) korn, gelt, wein, und ander inkomsten und renten und hab inen und minen eigen handel mit schartzen und weinen getriben, das ich diss gutten gewin gehat. Nuhe bin ich durch sulche fremde hendel aus minem studio und practik komen. Min hausfrawen mit iren renten und handel sint nit mehe, dess deinstes bin ich quit, also das min narong verstoirt und nit mehe vorhanden ist wie vorhinBd.5, S.158. Daß irret mich etwaß und beclage es mich eitzTrennzeichen.
Will auch nemans rathen das er lichtlich sinee practick, sinen handel, sine narong und verdreif ubergebe, verlaisse oder verzeihe. Wer hat der halte, verleuß kompt balde. Wan die swein verspreit und verlauffen sin, hat man sie ubel widder bei ein zu bringen. Sol ich eitz uff min alte tage widder anfahen zu studern, zu advocern und practisern, das wil mir swerlich fallen. Ich bin alt, das gesicht ist dunkel, starren ich vil uff das papir, das mich vur den sweimel forcht; bin auch uis den kunden komen. Solt ich auch widder ein frawe genomen haben, da rent, gutter und narong war, wie ich sie wol het mogen haben, so duchte mich, ich sult nit lange leben, sult mir zu vil unrawen gemacht habenBd.5, S.159. So dacht ich auch, einen deinst zu erlangen sult mir nachtheilich sin oder im alter nit so bequeim sin, so moist ich mich deß alles getroisten. Ich will mich aber des widder troisten, daß mir gott die gnade verlenet hat, das ich in den forigen jaren etwaß gewonnen, erworben und erspart hab, da von ich in minem leben deß alterdombs underhalt mogh haben.
Ich het vor min person wol gnoig, ich hab aber mit andern abzug, und felt nuhe dan schaden, baw, pleiten leif und zu leide vor, das mich zu hart besweirtBd.5, S.159.
Mogt ich bei behaltem goede pliben, so gebe ich nichtzs drumb. Ich danck gott und vertrauwe got er wirt mich nit laissen und verhengen, daß ich min heubtgut, minem erben und dem hauß Weinsberg inhalt mines testaments moge laissen.
Und dweil ich dan besonder keine narong fort mehe kan andriben, so wil ich Got dem herrn dienen, auch mines fatters stat und heimat und kirspel und besonder minem gesclecht und geblode uis mines fatters haus untsprossen, wil den raten, die erinnern und manen und inen schriftlich under miner eigner hant verlaissen, was mich dunket, das in nutzlich und nodich istBd.5, S.159. Und ob ich wol gar geringe narong hab und fort vor min person keine besonder weiß oder darf antriben, so will ich doch euch, lieber hausfatter, gern bewegen, das ir uff ein gemeine plibende haußnarong und auch besonder narung stetich verdacht wilt sin.
 
[184] Anno 1580 umb den lesten febrvarii starb Goddert Peschs des capittels offerman s. Apostoln veir tag vor siner frawen. Disser hat daß Orthauß an der Hoeportzn neben vuilappels Hauß newe gebaut und hab geregtigkeit in der halber mauren. Vide min gedenckboich supra sub anno 1555. Disser mach auch der amptlude hauß zu sant Apostolen van den amptluden daselbst gegolten haben.
 
Anno 1580 den 1 marcii uff dinstag nach reminiscere in der tagzit am hohen gericht haben sich die fharheren an daß huiß zum Schricht vor s. Apern anweldigen laissen. Nemlich Gerhardt van Vuckel, Speinsetzer gnant, uff der Erenstraissen, daß im sin 11,5 alde daller fharn van Conradt Ecken nit bezalt sin gewesen. Glichfalß her Johan Maeß, burgermeister, das im sin 20 goltgl. fharn von Conradt Ecken nit bezalt waren. Es hat sich Jurgen Volckquin scheffen auch lassn weldigen, das im sin dheil von 11,5 daller fharen nit bezalt waren, die Conradt Eck uff sin halfscheit hauß zu einer handt besweirt hatt.
Nu waß diß ein jemerliche sach, daß disser mensch sich deß hauß allein annam, vermedet und den huißzinß allein uffstach und die fhar nit kunth oder wolt bezaln. Und macht miner sustern Sibillen und unß allen last und wirck, daß mir unß bekummern moisten, damit das hauß nit vor die fhar verfiele das schade were.
Und moisten uff gelt bedacht sin, binnen 6 wechen und 3 dagen uffzubrengen, das mir durch listige practick und leckerei umb unß halfscheit wet quemen, dar an unse motter selige noch geschriben stunde durch ufftagt unser sustern Sibilen.
 
A. 1580 den 3. marcii bin ich in scholis artium uff einem meisters essen gewest, dahin mich der regens Jesuitarum geladen, folgens noch einmal; und den 9. marcii hat mich regens bursae Laurentianae auch uff ein meisteressen geladenBd.5, S.159.
 
Anno 1580 den 5 marcii hat min swager und suster, Johan van Deutz und Catharin van Weinsberg elude, ir hauß zum Aren uff dem Numart verkaufft, nit viß gebrech oder mangel, dan es wart in feile gemacht durch m. Cornelis van Dalen bartscherer uff der Erenstraissen, der sich annam, sin swager Dederich Stuper wolt es gelden, were ein viszwendiger, het abenthur im kreich gehat, wolt sich in Coln nedersclain und mit weinen handlen. Und wie min swager und suster etliche vil malen drumb angefertigt worden und allerlei gedancken hatten, so haben sie [184'] disses unß brudern und sustern zu erkennen geben. Und gesagt, daß huiß were wal ein kostlich kleinat und rentet eitz jarlichs 50 daller, aber sie hetten vill kinder und kunth nit mehe dan ein daß hauß bewonen. Were auch mislich, off ire kinder daß gluck sulten haben, daß irer ein daß hauß allein an sich mogt brengen oder dem volle gerech doin, wan swager und suster irer ein ableiblich wurde oder noch nit so balde ablibich wurde und ein oder mehe kinder zu bestatten weren, da moist gelt sin dan die kinder wurden groiß, sulten sie dan daß hauß besweren oder in der eil anbieten und verkauffen mogt nit nutz sin. Dieweil dan die erben eitz dhur wern und groiß gelt gulten, duchten sie, es were nutz, eitz zu verkauffen und das gelt an gut fhar und renth gelacht up verscheiden orden, so kunth man alle zit ein dheil sinß gefallens anlassen. Die renth brachte auch noch einß so vil jarlichs in alß der haußzinß und der lestlebendt van in kunt sich auch desthebeß erhalten. Und begerten rhaidt van unß.
Mir hoirten nit gern, daß si daß hauß verkauffen wulten umb der ehren willen und upsprachen. Aber mir moisten bekennen, daß sie es nit ubel vorhatten. Mir wusten auch, daß sie einen widdersin im hauß hatten umb der boisser nachpar willen, daß sie auch viß der narong komen waren umb der boisser jaren und durren keuff der winen, da si mit umb plagen zu gain komen waren. Und hatten sich auch mit Elsginß irer dochter bestetniß etwaß verbloist an gelde, daß sie nit im vorrhade waren, das auch swager alt und seir haistich und druslich wart und mit den luden nit sidlich handlen kunth. Drumb kunthen mir nit vom kauff aff rhaden. Es war mineß swagers fatter gewest, Rheinhardt van Deutz, der es von joncker Amelung gegolten hat und derhalb etwaß bedencklich, aber min suster dranck hardt uff den kauff, dan si waß seir uff die renth geneigt und das es an verscheiden summen angelacht mogt werden. Si hatten sich vor hin bei m. Cornelis Horen laissen von dri tusent goltgl. oder richtzdaler. Aber m. Cornelis van 24 hondert sclechter daler. Und wie sich die sach etliche wechen verzogen und eitz endtlich umb aff oder an anhilten, durf man diß nit absclain, ob etwaß drin mogt fallen ader das man nit so balde neu kaufflude mogt bekomen. Derhalb wart disser 5 tag marcii im [185] hauß Weinsberch angesclagen, sich entlich zu versoichn aff oder an.
Also erschein Derich Stuper, wilche der kauffman sult sin, da man etwaß an zweiffel, es waß doch gliche vil, wer es uberqueim. Und bracht meister Corneliß mit sich und einen zimmerman, m. Hupert. Und es wart vil und lanckwilich gehandlet, alles visverscheiden was nodich. Und gesatzst, gelaist, gedingt wie daß zu plegt zu ghain. Und disser Stuper, unß unbekant, wust sich so behut zu halten, daß mir nit anders glaubten, er were der heubt kauffman gewest. Dar man doch an zu zweiveln begunte, waß doch dar an nit gelegen, deß einen gelt waß so gut als des andern.
Also wart endtlich der kauff getroffen, daß man vor daß hauß zum Aren mit dem zinshauß, wie es min swager besessen, geben sult 2700 daller, jeden zu 52 alb. currente und 22 daler vor einen verzig penninck. Und sult das haußTilgung: mmit 14 marcken erffarn allein besweirt, sunst aller dingen frei geliebert werden. Und sulten min swager und suster jarß 15 daller fhar termino lichtmissen druff behalten mit 300 dall., jeden zu 52 alb. zu loissen. Der Stuper gaf an golde 10 gl. vor den gotzhaller. Und wart der kauff von dem Stuper uff papir verfast und underschriben und vorgelesen. Und als daß zu beiden siden angenomen und bin 6 tagen ein parthei die ander zu liebern bestimpt, ist der keuff in gottes namen zu gesclagen. Und mir haben essen und drincken dar gesatzst. Der Stuper gab einen daler zum wein. Den andern wein mach min swager bezalt haben. Und alß sie zu hauß gingen und miner suster kinder gehoirt, wie daß haus verkaufft were, haben sie bitterlich alß Elsgin und Engin geweinet.
Folgenß, den 10 marcij, uff den vortach post oculi, ist das schrin zu sant Apostoln eroffnet, da hat min swager eirst joncker Aich zu Duysberch 17 rinsche gl. fhar, 3 mr., 5 s. vor den gl. afgelacht. Und alß man den Stuper solt schriben an die erfschafft zum Aren heisch es, ein erbar rhaidt zu Coln het verpotten, viswendige leuth zu schriben. Also wart sin swager Corneliß van Daler bartscherer und sin frau dran geschriben, vorbeheltlich minem swager und suster druff die 15 dall. faren wie im kauff abgeredt. Und wie mir van dannen gingen, wart m. Cornelis und sin frau van der strassen zu ruck bei die schrinmeister geroiffen, dar sie nit lang pliben. Ich war mit dar bei. Do gingen mir samen in meister Corneliß hauß uff Erenstraß. Und untfingen min swager und suster ir gelt half an golt und half an ko. daller, wilch den tag zu voren vor innen uberzalt, besigtigt, gewigen und zu besiegelt waß in zwein burset. Und trogen es zu hauß uff den Huntzrucken dar min swager wonte.
Aber denselben nachmittag brach es viß, daß Dederich Schilt fleischeuwer uff dem Numart het daß huiß [185'] vor sich laissen gelten und were im schrin dran geschriben, ehe dan das gelt viß m. Corneliß hauß getragen wart oder in mineß swagers hauß komen was. Und min swager quam am abendt zu mir lauffen, sacht, sin meiste viandt stunde am huiß geschriben. Mir kunthen unß der behendicheit nit verwondern, noch gleuben, daß der fleischewer so vil barß geltzs het zu wegen kunnen brengen und waß dannest war. Aber mir troisten in und sagten, er het es nit umb sunst, min suster gab nit vil drumb.
Also ists mit dem hauß gefaren. Min swager und suster kunnen 125 dall. fharen jarlichs drauß machen. Und halten fort lude im hauß bei sich, das sie frei sitzn ohn waß sie mehe inkomens haben.
 
Anno 1580 den 8 marcii war min broder 48 jar alt waren und dissen tag jerich. Aber dieweil er dissen tag weinzappens den krantz abgeworfen und zugethain hatt, hilt er dar nach uff sontag l. den 13 marcii fest sineß geburtzs tags. Verbessert die portion und schenckt und den wein. Und war im hauß Weinsberch under unß frolich.
 
A. 1580 umb den 8. marcii ist Groningen in Vreislant von den Malecontenten ingenomen, ist ein burgermeister erschossen und gar wenich pliben, dan sie hatten sich lange samen in der stat geirret undereinandern. Aber die Staten des landes haben die stat balt widder belacht, das nemans uis noch in mogt. In sulchem stat steitzs nochBd.3, S.57.
 
Anno 1580 den 10 marcii umb disse zeit ist min steifdochter Aletgin Roß viß der Dranckgassen her an die Hoeportz in das Orthauß neben dem Backhauß an die Bach komen wonen, dar an hat ir hauszwirt Hanß goltsmidt und sie die besserei des hauß umb 225 daler gegolten. Wolten da ir ampt driben. Sunst wolt es in nit glucken, war sie quamen. Er waß frembt, hat nitz. Sie waß nit van den sinnigsten und dar zu uff den drunck geneigt das groisse sorge gutter haußhaltung bei ir war.
 
Anno 1580 den 10 marcii als min suster Catharin ir gelt vom hausse zum Aren uff dem Numart untfangen und von mir begert umb zu horen und ir zu helfem, das es an gutte gewisse renth gelacht wurde. So ist dissenselben tag min suster Marie Ordenbachs zu mir komen und begert, ich sult miner sustern Catharinen vorhalten, sie begerte des geldes wol tusent uffzunemen und fhare von irem hausse Lewenberg uff der Hoeportzen, dar van zu verschriben. Dan sie hett fast groisse bestetliche kinder, den geholfen moist sin, das sie sich nach so vil boissen jar widder in die [186] narong moist schicken, wein gelten, verkauffen und zappen. Diß hoirt ich auch nit gern, das man die erben besweren sult. Aber waß sult man doin. Dar vor hat man hausser und kleinater, das man sie in den noden moge antasten. Ich kunth wol gedencken, das sie es selbst nit gern dede und ir crutzs gnog waß, also sagt ich, ich wult es doin undTilgung: satsagt es miner suster Catharinen an, die waß es zu freden und ir hausßwirt auch. Min suster Marie hett ir hauß auch wol so nutz im grunde verkaufft und das gelt an rent gelacht. Aber es hat ein ander meinong mit ir dan mit miner suster Catharinen, dan sie hat geinen unsin in irem hausse, daß seir wol zu der narong gelegen waß. Sie waß geschickt und ir eigen man und hatte stille gutte kinder, daß sie wol handlen mogt, wan es sunst glucken wulde und die groisse kinder nit zu vill kosten wurden. Nu gott foege es zum besten.
Hie moiß ich noch an mineß seligen fatters testament gedencken. Dar in er begert, es sult daß hauß Weinsberch irerunterstrichenaller herberge sin und einer baussen den andern sin dheil dar an nit verkauffen. Item min motter selige het dhie alienation in frembde ganß und gar verpotten. Wiewol min beide sustern uff die zeit beider testamentzmachung freihe, eigne huser gehat oder balde darnach bekomen, so leufft daß geluck doch umb, daß sie eitz daß ein zum Aren frembden verkaufft ist, das ander zu Lewenberch besweirt soll werden. Und mogen wol propheten in iren testamenten gewest sin, von wegen der herberge im hauß Weinszberch, das die alienation verpotten. Dan wan sie irer eigen heusser quid sulten werden, so hetten sie dan noch die herberge vor sich oder ire kinder zum theil und noit im hauß Weinsberg. Dan daß van den kindern da steit, daß refereirt und erstreckt sich auch zu den enckeln und vrenckeln, daß alle vor kinder geacht werden, die man zur noit wol zum theil im hauß laissen kan, daß sie da mit underscheide sin und sclaiffen kunteTrennzeichen.
Drumb wulte ich, das min susteren und kinder alle her uff bedacht wulten sin und miner eltern und min testamenten, ansclege und begerten nit so lichtlich in den wint sclain. Ob es fillicht von gode also versehen were, wie ich es dar vor halte, daß es sei, das die gemeinschaft des hauß Weinsberch und der eigenthumb bei jedem vor sin quotam pliben sol, wa emanß an sieneß fatters oder motters hauß kein theil wurde haben, daß der doch ein theil klein oder groiß an siner voreltern hauß Weinsberch mogt haben und frei mit warheit kunnen sagen, er sie dar an geerbt und ein geerbter burger oder originarins viß Coln.
 
Anno 1580 den 11 marcij. Under dissem dato hat mir min pachter des Wolfgutz zu Schwartzhem Wilhem van Meternich, genant carden Willem, uff min anmanong miner vistainder scholt und pacht widder geschreven und sinen hof oder hofrecht zu Schwartzhem alß hauß stel, schuren, garten wie es in sinen wenden und zeunen licht angepotten zu [186'] verkauffen, dweil ich zu minem bloissen lande daselbst keinen hof noch gebewe hatte. Und hat mir fort sinen swager Berthrum Bongarts, halfen zu Vernich, vorgesclagen und geprisen, daß es ein gewiß man sie. Wie disser breif den man uffsoichen mach ferners vißweiset.
Es ist dissen selben tag der halfen Bertrum selbst zu mir komen und mit mir von disser meinong gesprochen. Ich hab gefragt, wie er den hof oder hofrecht mit dem gebeu hilt. Ich begert daß vor hin wol zu wissen. Er sacht, in duchte van zwei hondert daller. Ich sagt, so wolt ich es in ein bedencken nemen, auch mit der pachtung, biß ich eirst minen entlichn abscheit mit Carden Wilhem het. Und sin gescheiden, sie sulten binnen 14 tagen zu mir komen, daß Wilhem mit mir regnete und dan deß kauffs und pachtung versoichten, off sie glucken wulten.
 
A. 1580 den 12. marcii, als umb disse zeit die von Deventer und Utricht vernomen, das die Malecontenti Groningen ingenomen hetten, haben sie die kirchen noch mehe spolieirt, die ornamenta verbrant und verpracht, die geistlichen verstoirt und verjagt, dan sie besorgten sich vor innen, das sie auch etwas heimlichs anrichten sultenBd.3, S.57.
Diß uffroren machen mir allerlei bedencken, daß ich seir sorgen vor Coln. Da got vor sie wan sulch irthumb in die stadt quem daß were zu erbarmen. Vil dingen und lobliche fundationes wurden versturt und sult groisse verenderong folgen, und mit minen executorn mocht sich auch etwaß verenderong zutragen dar uff ich bedacht wil sin.
 
Anno 1580 den 13 marcii uff sontag l. hab ich beide, Herman und Gotschalck, mines broderß sohne vor mir sehen stain und gedacht, sie wassen uff und werden groiß. Uber veir und funf jar mochten sie villicht gern zur ehe willen greiffen. Waß ich innen doch trulich mogt rhaden, daß ir best were, dweil ich in insicnit vill geben kunt und sie an iren eltern wenich rhaidts oder hilfen haben und ich ire vormunder mit sult sin. So were mir ir ehestandt nit zu widder, wan sie gott umb gnade bitten und weißlich zusehen worden, daß sie nit betrogen wurden, dan mallich ein gutt, erlich bestetniß deden. Dar an ist innen gar vil gelegen.
Was ich innen aber rhaden soll, das bekummert mich. Wan der rhaidt und ansclegee von gotzs wegen wol gelucken, so sin sie wonder gutt, da sie aber meßlucken da veracht man sie. Dar umb ist ein gerathener ehestant ein gabe gottes. Edoch mois es auch geratsclagt werden, dan durch daß mittel wil got auch helfen und die vernunftige erwelong erfarner, weiser, getruwer frunde und leudt moiß vor der leibten ghain, prins deligendum, deinde diligendum. Und man moiß die leib gewinnen, die einem erlich und nutz sinTilgung: verund zur ehe werden mogen. Maniger kracht muß durch den sack und mach im die kern [187] doch nit werden, dar umb da man etwaß hohers off harters angesclagen dan im geburren mach, so verzage er nitt. Es kompt so gutten schiff an als ab. Und singe drei noten, la, fa, re. Darnach wirt man dan das sol, mi singen. Sol ich aber Herman und Gotschalck minen neiffen wol rathen und sie freien leren, so sol ich von in selbst anfangen, daß sie zu eim gutten ehestande sich eirst selbst qualificern und geschickt machen, dan geschicklicheit hilf mehe dan gelt und gutt.
Sie sullen gotfrochtigh sin und catholisch gleuben undTilgung: beleben, sich einen, feinen gutten namen mit tugenden, die zur ehe beforderen, machen, alß daß sie fruntlich, zugtich, sanftmodich, barmhertzich, nuchtern, sperlich sin, dan disse und derglichen tugent lieben den jonfern und frawen am meisten, auch irnsiceltern und frunden. Aber daß man fleissich, narhaftich, arbeidsam, from sie, das wirt auch groiß geacht. Am kostlichen kleiden und brassen ist nitzs gelegen. Sinem stande gemeiß sich reinlich, ehrmiltlich halten, ist gut. Die uredigheit, trutzicheit, schantwort, zorn, floichen, urage, widderspennicheit, drunckenschaft, verdoinlicheit werden am meisten gehast und geschauwet. Es moiß auch ein frier einen handel und kunst wissen und haben, da mit er das liebe broit, daß ist leibs noitturft, vor sich, weib und kinder moge gewinnen, dan all ab vor narong, die gefelt uberviß seir bei jongen gesellen und mannern. Ist einer dan von erlicher herkompst und gesclecht, von eim erlichen stande und ehrtitulen, auch etwaß von patrimonio, hab und gutt, die dingen heirt und sicht man auch gern. Und moiß jeder hie mit zu friden sin wie es im das gluck bescheirt hatt. Uff disse qualification zu erlicher frierathn mogen min neiffen bedacht sin.
Und glich wie sie vor ire person gestalt sulten sin, alsulche qualification sullen sie auch an den jonfern oder widwen soichen. Und ob disse dingen alle ein schoin bancket und wilprait were, so kann man sie doch nit alle an einem orde und menschen vergaddert treffen. Neman ist perfect noch volkomen, an jedem ist etwaß mangels. Der alle hecken scheut, kan nimmer zum busch hin in komen, doch moiß man die tugentklinater soichen so fleissich und weislich als man kan und sich vor den mangeln und lastern auch hutten. Alle stuck, der schoinheit, deß adelß und fruntschaft, der fruntlichheitt, und habselicheit und ander hohe tugent kan man nit alzit samen finden. Es falt oder hie oder da etwasTrennzeichen.
Groß gutt, erfzall, renth, inkompst, kleinater, ingedoim, haußrait und gelt und war, weren wol zu wunschen, auch wol darnach zu stain und nutz zur haußhaltung. Dan ohn die dingen kan man nit herlich sin und sin kinder groiß machen. Aber die dingen geburren jedem nit, er hab dan derglichen oder hab sulche groisse, ansehnliche frunde, die im dar zu verhelfen oder aber er stelle sich so tugsam und weislich an, daß er da durch zum groisse geluck moge gerathen. Da er aber einem sinem wunschen gmeiß nit glucken wult im hohen, so moiß am mitteln stande, hab, gutt, ehr, narung pliben.
Einer hut sich aber vur dem nedersten und verachtsten frawen, da kein ehr, stait, frunde gutt, narong, geschicklicheit noch tugent sin. Denck noch, sage also, ich will ein arme person nemen, die mir gefelt haben, mir nit fil. Got wirt unß berathen, vill leuth essen mit, mir werden auch wol mit essen. Diß [187'] sin lichtfertige, halbe leuth, da wenich erhen, hertzen und achterdencknenß innen ist. Es mach sich vor eirst anlaissen, sehen und sagen, wie es wille, aber arme jonfern und frawen werden darnach wol so hoichfertich, trutzich, ungehorsam, zenckisch verdoinlich und untugsam als die richen und mittelmeissigen. Und ist dan der ruck, troist und forthel bei den armen nit wie bei den richen. Ich hab alle zeit bei den edlen, erlichen und richen mehe tugent und loblicheit befonden und gespurt alß bei den sclechten, geringen. Wan die uffkomen, kennen sie sich selbst nit, sin auch oft nit so wol in der jugent erzagen oder werden van den armen frunden verfoirt und folgen den moitwilligen.
Etliche bestatten sich an inwendige und faren wol oder ubel, etlige bestatten sich an vißwendige und gluckt oder mißglucket in. Ich weiß wol, daß man von den vißwenden vil uberfalß hatt, dan jeder soigt Coln, hat da zu schaffen. Die inwendigen kunnen auch vil ubernfalß haben, dar nach die frunde geschaffen sinTrennzeichen.
Man moiß auch in den bestetnissen mit sonderlichem fleiß druff bedacht sin, daß kein scholt da hinden stech. Die eltern und frawen prachten und beroemen sich oft groisses gutzs. Und ist doch lepperei vil scholt verborgen. Derhalb hat man sich jeder zit in den bestetnisn fleissich zu berathen, zu erkunden und zu befragen, nit so seir eilen sich mit glatten worten, kostlichem smucke inß auge nit betregen lassen.
So vill inß gemein gesatzst, waß minen neiffen in iren freiheraten zu bedencken und zu betragten sei, waß man soichen und scheuwen soll. Nu will ich ad speciem etwaß naher komen.
Min neif Herman van Weinsberch ist uff disse stunde zu der lere und schreib kunst gezogen und ist schir zwentzich jar alt. Wult wol, daß er sich dar an halten wulte, wie min boichlin deß fideicommiß vißfoeret, dasselbTilgung: magmach er besehn, so mogt er noch da von erlich leben und broit gewinnen, wie deren seir vil dhoint.
Und min neif Gotschalck van Weinsberch leirt noch daß zimmerampt, dar bei er drittehalb jar gewest ist und in sinem neunzeinden jar geht. Verhoff, wan daß umb ist, daß er sin jarn viß gedienet und geleirt, so wirt er tagloin und gelt verdienen, da von er auch daß broit verdienen wirt.
Wan dan Herman lust zu dem studio und lere wurde behalten oder herrn dienen, daß sich sin bestetniß etwaß und sineß besten nutzs und forthelß willen verzoge, biß er 27, 28, 29, 30 jar alt wurde, aber sineß broderß sach sich nit so lange verzoge, daß er sich sinem stande und gelegenheit gemeiß wol und erlich bestatten kunth, daß solt er im pillich gern gunnen und darzu beiredich und behilflich sin, da mit der name und stam Weinsberch befordert oder geplantzst und verbreit wurde, dan ir fatter Christian hat sinen broder auch vor laissen gain und eirst bestatten, der doch gein kinder in der ehe mit zwien jongen frawen gezilt hatt. Und er ist nachkomen und hat elige kinder gezillt. Wurde dan Herman sich willen bestatten, so mach der uff eine jonge jonfer oder uff ein jonge widduwe, die fruchtpar weren, bedacht sin, doch also mit qualificeirt, wie oben dar von geredt ist.
Es kan auch nit irren, ob sie (die Braut) schoin in Bd.3, S.58 [188] einem gaddum ufferzogen, dar (mit) kremerei und handlong und narong umbgangen sie von iren eltern oder mennern, dan durch die frauen komen die man duck in einen kaufhandel und narong, die von innen vorhin nit geleirt sint und das widderfirt gelerten und ungelerten, wie ich der licentiaten und gelerten vil gekant haben, die mit practisern und handlen, als doctor Johan Steffani mit harners, doctor Heiman mit weinen, doctor Rynck mit engelschn doichern, doctor Fabritius vorhin mit boichen, licentiatus Gerwinus mit truckereien und boichen zu Frankfort, Antwerpen, Paris, item etliche mit wetzel, mit factorschaft etcBd.3, S.58. Aber disse haben meist theils an jonge widwen bestatt. Und kan daß nit iren. Wan jonge widwen schoin kinder haben und rich dar neben sin, so kan man sich wol vor schaden hutten. Man, frawen, kinder essen samen. Lagt man etwaß an sie, so helt man gutte regnong, die altzit nutz ist. Man nimpt es vom sack und lapt den sack. Man findt alß rhaidt, das man ohn schaden pleibe. Der vorkinder kan wolTilgung: mehe nmin aber nit mehe werden, das dan auch nit schadt, so sint die widwen dan auch gemeinlich der haußhaltung beß erfaren. Und sie nemen die gelerthen gesellen gern zur ehe, die in rathen kunnen, da von sie ehr haben und ir handel stil und reinlich ist. Ich hab zwa widwen gehat, bin nit ubel mit in gefharen, sin aber zu alt gewest, daß sie kein kinder mir fortpracht. Doch kan Herman ein jonge jonfer bekomen, die er lieber dan ein widwe hett, die im auch nutz mogt sin, daß stait zu sinem willen. Etliche so bei der leir gedencken zu verharren, die frien wol doctoirs, licentiaten oder andern, da von sie boicher, kleider, und renth gnog mogen bekomen oder erwarten.
Ich hab minem neiffen Herman die wonong zu Cronenberch zu bestimpt und zum nachfolgenden erben verordnet. Er bleib bei der leer und practick oder fange etwaß anders an, einen handel oder kremerei, da mit sin hausfrawe wist umb zu gain, den sie geleirt, da mit geubt were alß doctor Saltzberchs fraw, die side macht und den handel treib. So hat er zu Cronenberch den gaddum an einer herstraissen gelegen und zimlicher maissen hauß genoigh, dar wol narong zu triben were und gutten scliß zu haben, wan man fleissich handlete und weislich zu sege. Dar an es auch vil gelegen ist, daß nit mit schade und verleuß gehandlet werde, dan etwaß gewonnen, dan man moiß essen und haußhalten. Wil er dan burgerlich leben, so mach er sinen eidt auff deß Swartzenhauß doin, dar sin fatter, anherr und vranherre in einem stain deß raitz gewesen. Das were im dan lustich und ein freudeTrennzeichen.
Kan sich dan Gotschalck, min neiff, auch vor oder nach sinem broder an ein jonge dochter jonfer und jonge widwe bestatten, so hab ich im vor eirst zur noit die wonong verordnet. Inhalt deß fideicommiß, da von uffgericht wie zu besehen. Daß steit im auch frei, sunst wil er sich bei sinem handtwirck noch etwaß versoichen in andern stetten oder landen, daß mach er auch doin, doch nit zu lange. Dan dar man gedenckt zu leben und zu sterben, da moiß man auch die meiste kunden und narong soichen. Dieweil aber daß zimmerampt [188'] nit das hoigste geacht wirt van den richen frawen und dochtern wie dan daß studium und kauffmanschafft, so beduchte mich rhatsam vur Gotschalck sin, daß er sich etlicher maissen zu der wein kauffmantschafft leirte verstain. Gulte nuhe und dan ein stuck weinß oder etliche und ginge damit umb, dieweil er doch die freiheit hat. Sulches sult im ein groiß ansehen machen, aber moist doch sulches mit rhade anfangen und nit sauffen lern, dan sunst ist die weinhandlung sorglich. Diß kunth, er da er noch ein jonckgesel were, dhoin. Und mogt in diß oder derglichen kauffmanschafft mit holtz, blei, neil zu richem bestetniß befordern, wan man spurte, daß er etwaß handels neben sinem hantwirck antribe. Alß dan und sunst were im auch zu rathen, daß sin frawen etwaß geleirt hat und wiste mit der handt oder kremereien zu gewinnen. Und disser jonfern und widwen findt man in den gaddumen durch die gansse stadt. Und ist alles nutz, wan der man und die frawe beide etwaß wissen zu gewinnen, sunst felt es einem zu sweir. Wan er dan also in der narong were und daß handtwirck da mit ubte, so mogt er uff der steinmetzer gaffeln, da er sin moist, auch vorgezogen und geeirt werden.
Ich bin wol sorgfeltich vor disse min zwein neiffen, mineß broderß kinder, der vormunder ich pillich sol sin, wilche mir min selige, hertzliebe motter so dheur befollen, daß ichTilgung: ichin gern uff daß aller truligst mogt rhaden, gode zu lobe dem hausse, stam und gslecht Weinsberch zu ehren. Und bidt demoitlich, o allermechtiger, ewiger, barmhertiger gott, verlein din gnade, dinen segen und willen herzo, daß ich dich heir mit nit erzurne und sie derhalb mit zitlichem doede vor irem vollen alter leiß abgain und also min ansclege und hofnong ohn dinen gotlichen vorsatz leiß faelen. Wilß in beiden auch die ubertrefliche din gnade verlenne, daß sie dine gepot halten und sich miner beger vehich und geschickt mogen darstellen.
 
Anno 1580 den 14 marcii hat mich Jacob Troister, ferber zum Wolf uff der Bach, vor sich und Gertrudt sin hausfrawe daß steinen hauß zum Sternen uff der Bach mit dem Ferbhauß daneben, da der Wolf vißhengt, sampt dem haif und huisern uff dem Buchel dar hinden von joncker Lodowich Barsilien und Catharinen Duiepse siner hausfrawen, herTilgung: haArndt von Siegens ritter enckeln, vur 2000 dall. gegolten. Hab jeden dall. zu 52 alb. current. Da von sullen 11 rinsche gl. und 11 s. abgekurtzt van der heubtsummen alß alt fhar jarlichs zinß werden. Sullen 900 dall. angeben und daß hauß und erfschafft in beseß nemen, daß uber sol pliben stain biß sie volkomlich im schrin verwart und geliebert. Dan es war noch ein irthumb von wegen her Arnt von Siegenß testamentzs, der Goswin Wolfs dochter zum ehe gehat, daß die lieberong noch im schrein nit volkomlich geschein kunt. Ist doch zu Arsberch im zeichn boich caveirt und verwart [189] . Her Arndt, sohn joncker Arnt von Siegen, und deß son, auch joncker Arndt, sin vor das gelt gut worden.
Dis hauß und erfschafft hat vormailß Goswin Wolf, kirchmeister s. Jacob zugehoirt, der deß h. sacramentz und h. crutz hoemissn daselbst bestift, von wilchen diß hauß an sinen eidomb her Arndt von Siegen, ritter und burgermeister komen ist, der hat es widder siner dochter man, doctor N. Duiepse, stadthelder in Vreislandt vor heiligs gut mitgeben, da von ist es uff disse beide verkeuffer doctor Duipse eidom und dochter komenn, die es eitz in frembde handt bracht haben.
Wilant Goswin Wolf war ein richer ferber, hab in seir wol gekant, ist anno 1531 gestorben. Licht s. Jacob vor s. Catharinen elter begraben. Min fatter seliger ist in sin stadt Kyrchmeister s. Jacob worden. Also komen die hausser durch die alientation von dem alten gesclecht an frembden wie hie. Derhalb ist nutz, die alienation zu verpieten, wan man die heusser gern bei dem gesclecht wult behalten.
 
Anno 1580 den 14 marcii hat ein erpar rhaidt Melchioren Liblar in stat Herman Smidtmanß zu rhade gekoren, den die gaffel himmelrich verlitten christmissen hatten sitzen laissen und Smidtman urevenlich gekoren hatten, der der neuwer religion seir geneigt war. Diß verdrauß die gaffel und vil anderen seir.
 
Anno 1580 den 15. marcii uff s. gertruden tag auch und diß gansse wech war es hart eiß gefroren und deip gesneihet, daß es den ganßen winter biß her zu noch nit gedhain hatt.
 
Anno 1580 den 16 marcii hat mir jonfer Marie vam Dam, widwe und motter van Haitzfelt, eitz zu Bracht wonhaft zugeschickt noch 15 stein flaß. Der stein war nit uber 1 gl. current wert. Da mit sol der termin 20 goltgl. omnium sanctorum anno 79 verfallnn wol bezalt sin. Vide min rechensboich fol. 186 wilch ich anders nit dan in namen der widwen und sohnß wilant Hernichen Duckers, scholtnissn zu Dedt untf..
 
A. 1580 den 16. marcii hab ich minen huisluden in der Achterstraissen die hausser uffgesagt oder sie sullen mehe geben, dan sie gaben nach disser zit zu rechnen nitzwert. Hartman schoinlepper nit dan 3 daler, Moen frew und Michel salpetermecher jeder nit dan 2½ daler nit allet, da man sunst van einer cameren 4 oder 5 daler zins und mehe moist geben. Ich wolt von jedem nit min dan 6 off 7 daler haben, war noch zu klein, dweil ich swar far moist geben und bauwen. Disse leutger wusten sich zu clagen und mich anzukarmen, das ich sie nuhe vil jar her hab in so lederlichen zins satzen laissn, sachten, sie wulten got vor mich bitten, mogen es auch getain haben. Ich sagt, ich kunt nit gelt zugeben und heuser haben, ich het auch arm frunde, den ich etwas fortels moist doin. Die stat war eitz durch und durch mit folk besatz, das kein heuser ledich stunden, das macht der kreich in den NederlandenBd.5, S.159.
 
[189'] A. 1580 den 19. marcii mach min gnedigster churfurst und her von Coln Gebhardus einen lackeien oder knecht bei Kaiserswerde erschossen haben, ob es ungeferlich oder uffsetzich geschehn sie, kan ich nit wissen. Ich wult wol, das es nit gescheit were, dan es besonders eim geistlichen fursten nit vil gutzs gelimpfs beibringet, doch wirt das von den fursten nit so hoich geacht werden, als von andern, es moisten dan auch hohe leut doinBd.3, S.58.
 
Anno 1580 den 20 marcii dominica judica haben wir zu Weinsberch uff der stoben am disch Johans von Weinsberch rede gehatt, wie der vor 200 jaren das haus Weinsberch bewont und folgens das eitzige haus scheir new gebawt het,Bd.5, S.160wie man eß gewislich dar vur hilt.Trennzeichen und were auch kirchmeister s. Jacob gewest. Do sprach min swegerin, mins broders frau Lisbeth: ,Dieweil der Johann van Weinsberch geheischen hat, hat dan auch das haus Weinsberch vor der zit geheischen?' Ich sagt: ,Ja.' Sie fragt, wie das mogt sinBd.5, S.160. Ich sagt, do keiser Conradt die stadt Weinsberch in Swahen ingenomen het und den wiebern allein waß sie tragen mogten erlaubt hat viß zutragen, wilche do die gutter pliben laissen und ire menner und kinder vißgetragen hetten und geflawen weren, der fluchtigen mogten sich etliche zu Coln nedergesclagen haben und daß hauß gebautt, daß von innen benant were, dieweil sie von Weinsberch herkomen weren. Do fragt Lisbetgin Horns, die nicht: ,Sit ir dan van dem geschlecht oder hat ir den namen van dem haus?' Min broder sagt: ,Mir haben den namen vom geschlecht.' Daruff sie antwort: ,So ist wonder, das ur geschlecht und urer vorelter haus auch Weinsberch heischt.' Mins broders frawe sprach: ,Ich hab eins gelesen, weiß nit wa, das ein kint uff einem weinberch gefonden were, das daher genant were Weinsberch. Davon weirt ir untsprossen (sin).' Ich fragte: ,Wa hat ir das gelesen?' Sie sagt, sie wist es nit, dan es were lange verlitten. Min broder und ich leissen es dabei verpliben. Min suster Sibilla sagt, ir man Conrad Eck het gesagt, uns fatter het sich auch Swelme genant. Mir sagten, das mogt wol sin, het sich aber auch Weinsberch genantBd.5, S.160.
Alsulch gespreich ist gefallen vom zunamen Weinsberch, daß man sich wol dar darsicmit bekommert und dar an zweivelt, wiewol er eitzs im gebrauch ist. Mir unß alle da mit nennen und genant werden. Wie es aber da mit eigentlich ein gestalt hab, da von wirt man im boich weinsberch gnogsamen bericht finden.
 
Anno 1580 den 21 marcij, alß ich dissen montagh bei Henrich Bachoffen in der Klockergassen uff dem banneressen gewessen und zu hauß quam, sagte mir min suster Sibilla, ach, unß jong Weinsberch were seir kranck mogt wol sterben. War Peter [190] van Weinsberchs son, nit uber drei wechen alt. Ich sagt, waß gottes will were, das moist geschein. Es bedroiste mich wol etwaß und gedacht, ich hett mich zu froe erfrewet, deß kindtzs motter hat boes burste, kont es nit wol seugen, aber sie uberquamm ein amme und der foigte, daß es widder gesont wart. Ich sege wol gern daß gesclecht Weinsberch befordert, wan es gottes wille were. Ohn godt ist nitzs bestendich.
 
Anno 1580 den 22 marcii hat der licentiat Holtzwiler uff sant Johanßstrayßn wonende mit mir gerechent, waß ich wilant Theodorico Sutorio, minnem procuratorn im fall deß nachgelaissen widwe disser gehalt und im auch abgestorben war schuldich gewesen, von wegen der sachen deß Lantzelroder hofs gegen Jacobn Voiß veschriber und Agneß Wolfs elude und iren erben. Und wiewol er noch von der revision act 4 inpracht dar vor ich mich nit gehoit und ich von etlichem golde, so Mattheias selichen Sutori broder im zu uberreichn von mir untfangen, so haben mir unß doch verglichen, daß ich im 12 gl. current her viß sult geben wie van stundt an beschein ist. Wie ich mit eigner handt und in sin prothocol geschriben, umb der kinder vormunder willen, wie er beger, also das sulches auch sin ende hat. Und disse sach seget mir alles den budell, daß ich vißgeben und dargegen nit untfangen. Min erben mogen es fort vißfegehten.
 
Anno 1580 den 23. marcii godestach vor palmarum starb Thoniß Volckquin, ein weinkauffman und raitzman in der Mullegassen.
Item 24 marcii starb Everhardus Mullnhoiffer, procurator vor dem rhaitzgericht.
Item den 25 marcii starf N. Dunwalt, der bruwer, rhaitzman in der Lewegassn.
Item uff mendel tag und weisfritag storben der knecht und jong miner steifdochter Aletgin am orde neben dem Backhauß an der Hoeportzen und anderen mehe durch die statt, allet peste, daß man sich einer sterbten besorgte. Aber derglichn hat es etliche jar mehe anfanck somers gethain.
 
Anno 1580 den 26 marcii starb auch Johan van Aich, oben uff der Bach wonhaft, ein achter s. Jacob und provisor zur zit der armen, ein jonger, feiner richer man an der pest. Und wart s. Jacob uff den choir begraben.
 
A. 1580 den 27. marcii sint die lantzknecht, wilche stark den luden im stift Coln, lande van Gulich und Mors uff dem hals gelegen, eitz zu Dormagen komen, da haben sie des fursten ruter und schutzn am nuwen grindel gewert, doch brachen sie unsen zaun und ander zeune, das sie in und durch quamen. Die schutzn namen den kirchoff in, und zogen die lantzknecht durch ohn sonderlichen schaden der lude, wolten zu Himmelgeist und uff der Ordenbach uber Rhein faren und fort in Vreislant zehen. Aber der bergschn baurenBd.3, S.58 [190'] waren wol 2000 uis acht amten (uffgemant) und wulten si(e) nit laissen uber Rhein faren, also das sie widder zuruck moisten zehen und doch nit widder zu Dormagen quamen. Aber die gulische schutzn hatten vil zu Dormagen verzeirt uff die nachparn. Man scloge uns gut wol an uff 20 gl. current, steit noch also zu vernemenBd.3, S.61.
 
Anno 1580 den 28 marcii umb diß zit hat daß Ort hauß am Weitmart gegen der Hoeportzn an der brucken ledich gestanden, dan meister Vit. schoin mecher, ein alt widman sonder kinder hat es uberlaissen und die kost im cloister Carmelitorrum gegolten. Und sint mich gedenck von kindtzs uff hat stedich ein schoinmecher drin gewont. Eitzunt mach es ein snider gemeit haben. Und wirt repareirt, dan es seir alt ist.
 
Anno 1580 den 29 marcii ist min suster Catharin in der wer daß gelt zu belagen, daß sie von irem hauß zum Aren uff dem Numart geloust hat.
Sie hat schoin daß dritthe theil von 32 goltgl. fharn uff dem srein vor sant Thoniß gegolten, dar an sie im schrein geschriben ist. Hat wol 50 dallers gewinß an der heubtsummen.
Item sie wirt auch zu Erpel belagen 400 daller und 24 dall. jarß dar vor gelten. Und weiß noch orter, daß ir daß golt wol etwaß nutzen wirt.
 
Anno 1580 den 29 marcii hab ich an die groisse veranderongen der religon regimentz und gebreuch in den nederlendischen stetten, landen und gebieten, wie dan auch in Deuschlandt, Franckrich, Engellant und andern koninckrich in minem leben beschein ist, filfeltich gedacht. Und ist mir vorgefallen, da gott vor sie, daß in Coln, der stadt auch alsulche veranderonge geschege, daß daß die relion, die geistlichen, die stiften, cloister, kirspeln, kirchen und clausen verstoret, verwoist, verandert, abgeworfen, vertriben und gedempft worden, daß zu sant Georgen keiner von den canonichen mehe were, sin durft oder residerte, wie auch, daß kin kirchmeister s. Jacob bei dem regiment, da bei sie eitzs sint, pliben oder der canonichen oder kirchmeister namen foeren worden, die renthen und uffkumpsten untf. oder verwalten moisten, wie es dan mit den executoren mines testaments gehalten sulte werden, dieweil da vom pastor von zwein canonicis und zweien kirchmeister steht.
Hie mogt mir emanß vorwerfen und sagen, lieber, ir sidt zu seir sorgfeltich. Wan himmel nider fiele, daß were ein gutter foegels sclader. Uberige sorge kompt nirgen vor. Dar uff kan ich antworten, die eitzgenante koninckriche, lande un stette, die so gwaltich, mechtich und stanthaftich [191] gewesen, die sin widder alle versehung und sorgh so groißlich gefallen, hetten sich ehe himmelfalß versehen, dan sulcher veranderung. Dan wan der herre scleift, wan got die handt zu ruckhelt, so gehet es also zu. Waß ist doch under der sonnen von regimente, die sich nit verandern. Derhalb mach man wol uff die uffstanthaffticheit sulcher dingen dencken und den nachdencken, es helf so vil alß es kan, menschen willen doch bekommerniß haben und sin die gedancken zolfreiTrennzeichen.
Wieters mogt emanß sprechen. Wolan, es sie, so sagt mir, im pfall sich fillicht zutroge, daß sulche veranderong in der hilliger stadt Coln untstunde, daß stift mit den canonichen s. Georgen und die kirch, kirspel mit dem kirchmeisteren sant Jacob verstoret wurden, wie wult irß dan mit vren executorn halten.
Dar uff will ich mich also ercleren. Wan daß mit dem pastor s. Jacob widderfoere und ein ander in sin stadt und ampt gesatzst wurde, der moist es sin. Widderfoere es auch mit den canonicis s. Georgen, wa dan andern in ire stadt verordnet und in den heussern der canonichen wonten, der sulten es zwen sin. Wa es dan mit den kirchmeistern widderfoere, so sullen zwein erliche verstendige man in dem circk des kirspels sin, daß irer alzit funf samen sullen sin erwelt und verrichten inhalt mineß testametzsicund declaration boich. Dan ich erachten, es wil seir nutzlich und nodich sin, daß sie nach bei der handt und bei dem hauß Weinsberch wonen und sitzn umb der bequemer beikompst willen, sunst leiß ich die executorschaft in dissem fhal wol uff den rectoir und veir dechen der Universiteten und faculten deß studii in Coln devoluern und fallen, wan die nit zu weit und verspreich gesessen weren und die personen nit so duck verandert wurden, doch innen gliche wol ire gerechtigkeit ind uffsicht vermogh mines testamentzs vorbehaltende. Da aber in deß pastor stat s. Jacob nemanß sin ampt an den orde gesatzst wurde oder nemanß in der canonichn s. Georgensß stat stunden, so sol der hausfatter mit rhade der ubrigen executorn vil oder wenich alle zit die zalle der vunf executorn viß den besten und nutzen inwonern deß circks oder kreitzs sant Jacobs kirspels verfullen, wie sich das ain alleren bequeimsten zutragen und schicken will. Dan es werden alle zit im circk sant Jacobs kirspels (dar in daß stift sant Georgen und cloister der carmeliten begriffen) hausser und wonongen pliben, und gutte, erbare leude und nachparen wonen. Doch ich sorge auch zu seir und bedenck es zu weith. Gott foege es, daß es ohn noit sie und plibe. Und da es gut pliben wurde, sulte ich von wegen disser groisser vorsorgen gescholten und gestraift werden. Und wult die straif gern gedulden.
 
A. 1580 den 1. aprilis uff weisfritag hab ich, min broder und suster Sibilla und Herman die passion zu Carmeliten hoern wie alle jars, so lang ich zu Cronenberg gewont. Die andern haben sie zu s. Revilien gehort, auch dissen tag kein ander speise dan beir und brot und weck angerichtet, wie unsers haus gebrauch uff dissen tag jarlichs wareBd.5, S.160.
 
[191'] A. 1580 den 2. aprilis haben umb die stat Coln fast lantzknecht uff den dorfern und haiffenVgl. oben S. 55.gelegen und den leuden groissen schaden getain, solt(en) des koninks von Hispanien knecht sinDie Wache in der Stadt wurde vom 26. März bis 8. April verstärkt (Rpr. 31 f 192, f 194, f 195, f 197). Ennen: Zeitschr. f. Kulturgesch. 1874 S. 744., die noch ohn bezalong und monsterong umbsweiften. Und uff dissen parschabent am morgen froe sin die niderlendische freibuter und ruter bei Aissendorp uff sie gestossen und mit hilf der bauren uff sie gesclagen und sie zertrent. Irer mogen 12 oder mehe doit pliben sin, haben sich doch widder umb Kerpen vergaddertBd.3, S.59.
 
Anno 1580 den 3 aprilis war es diß jar parschtage und mir haben alle unß parschfest sant Jacob in unser kirspels kirchen und zu Weinsberch gehalten.
 
A. 1580 den 4. apr. oder umb diss parschfest ist der grave von Egmont mit siner hausfrauen, siner sustern und allem gesinde durch der Staten heubtman, einen de Templis, binnen Ninoven, nit weit von Bruissel, gefangen worden, dan das stetgin war unversehns ingenomen. Und haben den von Egmont fort van stunt an vor Alst gefort und angezeigt, war sie nit van stunt an die stat uffgeben, so wult man den von Egmont vor iren augen in veir stuck uffhangen. Also wart Alst uffgeben und ingenomen. Der von Egmont war malecontentischs und widder die ander Staten, wart darnach uff Gent in die custodien gefort. Es solt auch einer in Brussel, ein lutenant, zu einem catholischen burgermeister gangen sin und gesagt, sie weren seir stark in Bruissel uber tusent, alle Malecontenten, wulten dem von Egmont die stat offnen und gefragt, ob er nit wult instain. Der burgermeister bracht das uis, und wart der lutenant gefangen, gepeinigt und gefeirtelt. Die von Brussel, sagt man, hetten vil geltz vor den von Egmont gebotten, das sie innen in ire gewalt mogten bekomenBd.3, S.59.
 
A. 1580 den 6. apr. off godestag nach parschen hatt min gnedigscher her und churfurst von Coln sinen adel und hauslude bei einandern bei Lechenich und darumbtrint vergaddert, die gulische schutzen sin auch darzu komen und im velde zwischen Zulch haben sie zu den lantzknechten, wilche im lande umbhergarten, ingefallen und sie in die floicht gesclagen. Irer mach wol 200 sin pliben, dar auch jonker Katzs uff der colnischer siden erschossen ist. Zudem haben etliche lantzknecht bei Widdich und Bon willen uberfaren, den es auch ubel gangen ist. Und mogen sich darnach widder vergaddert haben und ins stift von Treir durch die Eifel willen zehen, da sie auch von den Trerischen gewert sin. Und mogen sich bei Sant Vit noch erhalten, wie man sagt. Jonker Vercken mach sich von den Colnischen weilich gebraucht habenBd.3, S.60.
 
A. 1580 den 9. apr. uff samstach nach parschen den morgen umb 4 uren, wie die wacht abgangen, haben die statische soldaten; darund(er) vil Engelschn und Schotten waren, die stat Mechlen an einer siden mit einem alarm angelaufen und darzwischen an der anderBd.3, S.60 [192] siden mit einem alarm angelaufen und darzwischen an der ander siden, da die stat am swachsten, bestigen und drin komen. Die geistlichen und Malecontentischen haben sich ritterlich in die wer gestalt und die fint zweimail zuruckgesclagen, aber zum dritten haben die Engelschn hart gehalten, das die Statischen ein porzs uffbranten und sclogen und mehe hilfen bequamen. Etliche burger, wie man sagt, hetten sich still ohn wer in den hausern gehalten, also das die Statischn oberhant behilten und die stat eroberten. Und sin uff der stat seiten ungeferlich bei anderhalb hondert (pliben), darunden war broder Peter, ein CarmelitaAuch Isselt l. c. nennt denselben Petrus Lupus, Provincial der Carmeliter., der generail des ordens, in der gegenwer durch den kop geschossen, sunst ubel tracteirt worden, wie man sagt, dan er ein gutt catholischr predicant war und die stat bei dem konink diss zit her erhalten. Sunst ist ein burgermeister doit pliben, einer samt vil geistlichen gefangen worden, die kirchen spolieirt und verdestrueirt, die burger ranzoneirt und geistlichen vertriben und ubel gehalten. Also gefarlich ist es uff allen seiten, man stahe den gerechten oder ungerechten bei, die etwas zuBd.3, S.60.
 
Anno 1580 den 9 aprilis ist ein jonck man van Swartzem, genant Henrich van Vershaiffen, sin husfrawe Greitgin mit sinem swegerhern Thoniß an der kirchen zu Strasfelt und sinem swager Johan van Woringen, dem werdin in Coln zu mir komen und deß wolfguts zu pachten begert. Der werdein erbaute sich, burge vur den pacht zu werden. Disser Henrich hat sine haifrecht mit dem gehuchte hart neben minem hofrecht ligen, hat aber nit vil landes zu swartzem. Ich hab in vor bescheidt geben, ich sagt in nichtz ab noch zu. Ich wult es bedencken, biß ich von carden Wilhem bezalt und allerdingen van im were.
Diß schreib ich dar umb, daß man etwas van den nachparen und gelegenheit zu Swartzem mog wissen, zu uberlagen, wem daß Wulfgut am nutzsten zu verpachten were. Und da mit dissem gehandlet sult werden, ob er sin haifrecht und gehoicht mit vur die jarliche pachten und alle punctu fast zu halten zu pande sult setzen.
 
Anno 1580 den 10 aprilis bin ich im conuent in der Reimersgassen uff der kirmiß gewest. Da hab ich der mottern 10 daller hollenschs vor Engin geliebert, auch ein firdel rhaitzweinß geschenckt und Engin selbst ein rhaitzeichn und 2 einletzige regaln geschenckt.
 
Anno 1580 den 11 aprillis uff montag vor gotztragt folgendt fhar vom hauß zum Schricht vor sant Apren hinder daß hohe gericht gelacht. Disser ursachen. Alß Conradt Eck daß hauß zum Schricht, da min motter zur halfschit an geschriben steht, allein vermeit und den zinß vor sich allein untfengt und nemanß mit dheilt, hat er disse dagzit her Johan Maessen die 20 goltgl. fharn und Gerhardt van Unckel die 11½ richtzdalr fhar nit bzalt, das sie sich dar an haben weldigen laissen, stode gedingt und biß her zu noch nitzs untf.. So besorgten mir, min broder und ich, vor list so heimlich practi seirt mogt werden, als wan mir die fhar binnen den 6 wechen und 3 tagen nit erlagen wordenTilgung: daßund daß versaumpten, daß er sich dan die anweldigheiten [192'] sult laissen ufftragen, wan er die fharherrn darnach bezalte und laissen sich dan allein an daß alich hauß schriben und bringen unß umb die halfscheit oder machten unß zum wenigsten groissen irthumb, dan die heubtluth sin ansclegich, wiewol im sin ansclege noch nirgen gerathen sin. Drumb hab ich 20 goltgl. in golt, die ich viß Marien Luchelginß gelde geleint, dar gelacht und ½ rad.d vor unkosten vor her Maeß und min broder hat mir 12 richtzdaller und ½ rad.d unkosten vor Gerhardt van Unckel gedain, die ich dargelacht hab, sampt einer schriftlicher protestation im pfall Conradt Eck bezaln wurde unß gelt widder zu untf.. Und er mach doch folgenß die fharhern bezalt haben. Wil doch Unckel nit dan 10 daller geben mit dem er sich irret, aber unß gelt soll noch ein zitlanck da pliben ligen. Es mach ein jeder van disser sachen urtheln, waß unß er kan, dan min suster Sibill kan deß haußzinß oder ires heiligs gutz nit einen heller geneissen. Moiß gedolt tragen.
 
Anno 1580 den 15. aprilis zu colner gotztragt hab ich ein ungebonden wapen boich vor ½ dall. gegolten, dar in stunden etliche wapen helm und schilt mit irem zihen, auch vil ohn zeichen bloiß, dar in und uff man malen mach, waß man will.
Ich hab gnoigde zu dissen dingen alle zit gehat, kan nit schaden. Daß man auch kein gnogde oder wissen heir van sult haben, were zu vill baurischs. Hat man keinen sonderlichen fordel dar van, so hat man doch auch keinen unforthel darvon.
 
Anno 1580 den 17 aprilis uff saterdach zu colner gotztragt war min pachter, carden Wilhem hie in Coln. War in der freiheit, daß er nit durft sorgen, daß ich in bekommeren sult. Aber er ginge heimlich viß der stadt, ohn daß er mich angesprochn het, daß verdrauß mich seir, dweil er mir fast pachtes schuldich waß und nit mit mir endtlich rechnen und sinen abscheidt machen wolt. Berthrum Kuderich, Bongartz halfen, ein alt man het daß Wolfgut gern gepacht, quam zu mir auch und sagt mir, carden Wilhm were in der stadt, er het in her bracht und begert. Desglichen quam Brun, muller zu Vernich, und sagt, carden Wilhem hett im daß Wulfgut underpacht, und begerte den willen van mir.
Ich gab in beiden vor antwort, ich gedachte daß Wolfgut nemanß zu verpachten. Carden Wilhem het mich dan allerding zu friden gestalt und die pachtung clarlicher dan noch uffgekundigt. Wan ich van carden Wilhelmen allerdingen were, wult ich es dan lehnen oder verpachten dem, der mir am besten gefiele und mir sicherheit und burgen vor die pacht deden und setzsten binnen Coln off wie es am besten geschein mogte, daß ich mines pachtes jarß gewiß were. Jeder redte schoin, wan erß pachte, aber wan es an ein bezalen sult ghain, dan troge es sich anders zu, daß were ich mit allen pachtern wol gewar worden. Also moisten diß bei Berthrum undTilgung: WilBrun sonder weitern bescheidt hin zehen.
 
[193] A. 1580 den 17. aprilis uff sontag Misericordia min gaffelkost uff dem Swartzenhaus gehalten, hartfleischs und gebrait angericht, ein schink, stompen van 16 ponden, ein borstkern, ein hamelspistel, item ½ lamp, 1 hamelsboich, ein kalfsharst, drei hanen, darnach keis, haselnuss, eppel; item hab dargebeden minen broderBd.5, S.160, minem swager Dutz, Peter Ordenbach quam nit, doctor Krudener, l. WilhelRoß, Henrich Roß, Wymmar Hack, Jurgen Volquin quam nit, item nachparn zum Stommel, Mattheiß Gendorf, darneben Jakop Liblar, Gerden, man gen mir uber m. Johan Schroder, Wilhem Gruter, Wolter Fasber, in dem srein und bern und Hollender wonten vißwendigen, sustsic?drei widwen. Disse und van dan die herren und alte gesellen vorheubtzs sampt Christgin Kort, Kloich, Cortefilla hilt ich glach frei zu 24 personen zu und schenkte nach 4 firdel weins und worden sunst zu 73 quarten weins in all gedrunken. Also stunden mich diss gaffelkost ungeferlich summa 25 gl. current. Dess hat ich in und binnen 8 jarn gein gaffel gehalten, dan die leste gaffel hab ich a. 1571 den 16 septembris gehalten, do hat sieIn der Handschrift ,sich'.mich 13 gl. gekost der zit, aber eitz war aldink durerBd.5, S.161, die quart winß galt auch 7 alb. eitzs.
 
Anno 1580 den 22. aprilis haben mir unses alten korns verkaufft bergschen luden, das mald. vur 6 gl., 2 alb., nemlich 4 mald. min 1 lb., den 23 aprilis uff s. georgens tag daß rest, nemlich 31 mald. 1 lb., daß mald. vor 6 gl., 4 alb. und dan noch ½ mald. vom neuwen korn und vom alten korn scheir 1 mald. abgangen im leger. Under dissem korn hat min broder 6 mald. 1 lb. 2 fi., daß ander quam mir allein zu,Trennzeichenzum theil von Swartzem, zum theil von Dormagen vor mich und miner suster Sibillen und der jongen theil, die mir zuquamen.
Diß korn hat lang gelegen unse beckersche hatzs veracht, sagt der worm were drin het es wol vor 6 gl. vor einem monat bekomen uff langen borg wult nit wol do unß es den bergschen und dem becker an der Bottegassen ort vur 6 gl. 4 alb. vor bargelt seir gut clagten nichtzs uber denTilgung: borgworm. Also quamen mir unser langen ligens und abgangs naher.
Diß korn wart binnen 14 tagen gesackt und geholt, min gelt, ungeferlich zu 182 gl. zu gutter regnong, hab ich mineß broders frawen gelaissen uff unß kunftige kosthaltunge.
Deß pliben dan noch 12 mald. 1 lb., daß anno 79 den 6 novemb. van Dormagen geliebert ware, vißgescheiden ½ mald., so mit dem alten korn vorhin verkaufft ware.
 
Anno 1580 den 24 aprilis uff sontag nach georgij, eitz jubilate hab ich in divicatione uff geweiheter jarkirmis zu Carmeliten mit j. scluin den prior helfen leithen, der das h. sacrament umb die kirch trage. ,Und bin den mittag daselbst zu gast uff der kirmiss pliben. Es war daselbst ein prior von den Regulerer uis dem lande van Cleif und weltlich gekleidt, verzalt, wie neulich die Geussen in der nacht sin cloisterGemeint ist das Kloster Gaesdonk, das im Laufe des Jahres 1580 von den Soldaten Martin Schenks aus Blyenbeck geplündert wurde. (Ferber: Gesch. der Familie Schenk von Nydeggen S. 164.)ingenomen und alles verstoret, die monche verdriben, wiewol es nit gellers, dan cleifs ware, des wegs hinder Xanten gelegen, und das er mit groisser gefar sines lebens, do er in der nacht durch den wassergraben swam, darvan quamBd.3, S.61.
 
Anno 1580 den 26 aprilis uff dingstach nach jubilate ist die memoria Barbare von Gladbach gehalten worden, dan den montag war es s. marx tag, do kunt es nit ge [193'] schehen umb der station willen.
Binnen dem neigsten jare sin unser drier executorn in got verstorben. Her Reinerus Hellerman, pastor Petri, in deß stadt waß komen dominus Iacobus Hutterus, licentiatus theologiæ, newer pastor. Und meister Herman Velbart schloßmecher ist verstorben. Also hat der newe pastor sinen cappellan herrn Bartholomeum Virscheusem in sin stadt zu Weinsberg geschickt. Aber insicmeister Hermanß widwe Neisgin van Kempen quam in sin stadt. Mir aissen samen die portion hartfleischs, groinfleischs, gebrait und hatten ein firdel weinß zum besten. Dem caplan gab ich vor den pastoir 3 mr. presentzs und Neisgin 3 mr. presentzs. Wie diß van anfanck jar vor jar zugegangen sie, da van ist ein boichlin lanck und small vorhanden, dar in hatzs manß zu vernemen.
 
A. 1580 den 27. aprilis ist magister Adolphus scholmeister zu Sant Albain gestorben, war net wol fertich, stunde in der nacht uff, wolt zum heimlichen gemach gain, wart fallen, daruber er doit bleiff. Disser war mines alters ungeferlich, dan er war anno 1532 mit mir hinab nach Emerich uff die schol gefarenBd.5, S.161.
 
Anno 1580 den 27 aprilis. Dissen tag hab ich an min suster Sibill von Weinsberch gedacht und iren ungerathen ehestait uberlacht. Wie sie umb ires manß Conradt Ecken groisse verdoinlicheit, lichtfertigkeit, unrechtfertigkeit nit bei im sin kan und mit im haushalten, damit sie nit in armut und bittelei gerathe und darzu nit allein umb alle ire habe und gutte dan auch umb ire gesontheit leif und leben kome. Und ob ir das wol ein groiß crutz ist, daß sie ire jonge tage und beste zeit nit bei irem man darf sin und kinder zillen wie ander gutte eheleudt, so hab ir doch godt die gnade verlenet, daß sie sich in den zeiten ires ellendes in irem heimat, daß ist in der hilligen stadt Coln, in irem elterlichen und vorelterlichem hausse Weinsberch eirstlich bie irer seligen, hertzlieber mottern, darnach bei iren beiden brodern christlich, erbarlich, keusch, zugtich und loblich hat gehalten und gearbeit, das sie dannest bei ehren und gut ist verpleiben. Also daß sie von ireß manß wegen nit allein keinen nutz oder lust gehat, dan allen unwillen und widderwertigkeit bekomen, hin widder aber von irem mottern frunden und hauß Weinsberch troist, hilf, beistandt, forthel und fraude.
Nachdem aber gedachte min liebe suster zu iren jaren kompt, daß sie eitz dreiundveirzich jar alt ist und fillicht in sulcher widderwertigkeit noch elter mach werden und biß herzu noch kein kinder oder leibserben gewonen und fillicht des alters halb nit gewinnen wirt und dannest ir patrimonium bei dem hauß Weinßberch salueirt und beschirmbt hett. Wan sie dan kein kinder geberen und leibßerben nach laissen wurde und frembden oder frunden ohn bescheit und ire verordnong ire gut scheir oder morgen bekomen oder erben sulten und also vertheilt und an ungewisse orther hinfallen sulten, daß sie kein ehr, gedechtniß oder namen dar von haben wurde und sie also ganß und gar in daß [194] vergeß kommen sulte, wie daß uff vil orthen beschein ist. Derwegen were ire zu rathen und fruntlich zu ermanen, insonderheit dweil das sie eitz irß rechten alters und besten verstandes ist, das sie minen foisztappen nachfolgte, ire gedancken da hin richte, daß sie den grundt mines testamentzs leirte verstain und alß ein holtselige dochter und kindt des hauß Weinsberchs irem namen ein ewige gedechtniß und memorien dar in machte und etwaß herlichs und besonders erblich von und auß irem patrimonio und waß dan ire were bestifte, gode zu lobe, irer selen zu troist und irem gesclecht, des hauß ires vorelter zu wolfart.
Dasselb mogt dan uff folgende maneir geschehen.
Oder sie mogt ir gut geben, besetzen und verordnen, das ewiglich ein agnatin oder cognatin des hauß Weinsberchs, als irer suster oder bruder dochter eine oder deren enckeln und nachkomen, eine unbestatte, die sich nit bestatten wulte oder irer gelegenheit nach nit so balde erlich bestatten kunte und nit uberichs underhalt hette, daß dieselbe in hauß Weinsberch ein kamer und ganß oder ein dheil alimenten und leibs underhaltung ein zit lanck oder ir lebtag mogt haben, wilche von dem hausfatter allein oder mit von den executorn deß hauß eder zit angenomen sult werden, mÿt bescheide und underscheide wie min suster daß machen und ordinern wurde zu irem besten behagen.
Oder wult sie es lieber uff einen son der agnaten und cognaten ordnen, daß im hauß Weinsberch ein kamer haben und studern oder sunst einen erlichen handel off handtwirck andriben, die kost da haben und siner gelegenheit erwarten mogt. Daß stunde auch in irem freihen willen.
Oder mogt es vor eine widwe oder widweman viß dem gesclecht machen, da nit zu vil kinder oder uberlast were, daß es dem hauß zu swerlich fiele.
Oder sie mogt es uff ein sicher anzale, veir, seß, oder acht van, den agnaten oder cognaten, manß oder frawen personen ordnen, daß dieselben uff einem benanten tag an irem grabe bitten und darnach in daß hauß Weinßberch uff die maltzit komen und jeder dan van innen einen benanten penninck daßmals alle jarß haben sulten.
Oder sie mogt daß antheil im hauß Weinsberch inß gmein bessern, daß jeder antheilßgnoß deß geneissen mogt.
Oder sie mogt ein spende van armen luden vor dem hausse Weinßberch uffrichtichten.
Oder etwaß gotzdeinst in der kirchen oder hauß uffrichten.
Oder sunst ein ander memoriam und gedechtniß in irß fatters hauß bestiften, waß sie dan erdencken kunth, daß dem hauß Weinsberch und irem gesclecht zu den erhen und nutz reichen mogte, dar zu sie am meisten genoigde hette.
Diß kan sie wol dhoin, sie were in der ehe oder nit in der ehe, dieweil die sach mit irem manne noch wilde stunde. Und diß moist bestendich vur scheffen des hohen gerichtzs durch ein testament oder gift geschein. Es geschehe uff ire oder deß hauß kosten, were gliche vil.
 
[194'] und da ich vor miner sustern Sibillen absterben wurde, so beger ich, das der hausfatter, min erbe sie disses mines vorsclags, rhaidts und ermanung erinnern und diß anzeignong will lesen laissen und handlen fruntlich von minent wegen und deß ganssen hauß mit ir, das sie diß doch zu hertzen und gemode foeren wult. Und stellen sich auch vor ein herliche dochter und frau deß hauß Weinsberch dar, daß sie iren namen ewich im hauß bei irem ganssen gesclecht mache. Daß man sie prise und lob, also sagendt, gott will unse moen Sibilla van Weinsberch troisten und ir die ewige freude verlenen, sie ist ein besondere frundin der vorelter hauß und ein lobliche agnatin daselbst gewesen. Dan dweil sie frei ist und dhoin kan, daß ander agnaten und agnatinnen, cognaten und cognatinnen deß hauß nit so bequeimlich dhoin kunnen, so sult sie es ehe nit underlaissen. Und geben andern nach ir einen gutten vortrit und loblich exempel, daß sie auch min testament, codicil, declaration, addition, summa daß hauß Weinsberch, personen, gutter und geregtigkeit wil helfen befordern und vertadingen, wie ich ir des und alles gutten zu vertrawe und sie da mit dem allemechtigen befille, der sie bei ehren erhalten und zur seligheit langh gesparen will.
 
Anno 1580 den 27. aprilis, ist min neif Herman van Weinsberch dissen morgen frohe nach Mugenhaussen gegangen, in meinongen, daß er carden Wilhem, minen pachter vor den schotiß Johan von Gemunde bescheiden sulte, sin scholt und pacht, so er mir schuldich ware, zu bekennen und zu bezaln. Ich hab im breif an benanten Johan van Gemunde, den scholtiß mitgeben, der war vor wenich tagen an der pest verstorben. Ich hab im auch breif an Brim Muller, den under oder nach pechter geben und gebitten, er sult mir kunth dhoin, ob der pachter auch sin hofrecht und landt, daß er zu Swartzem hatte, verkauffen wurde und mich umb min scholt brengen. Disser hat Herman underricht, daß joncker Goltsteinß, kelner deß scholtissn stadthelder were, den sulte er ansprechen und carden Wilhem vur den bescheiden. Daß hat Herman gethain. Und der stathelder hat carden Wilhem durch den bodten beschickt, da hat Herman van im 41 mald. kornß achter stendigen pachtzs und 9 capun gefordert, dar gegen sulten im 6 mald. haiffer abgekurtzst werden, die im zu gut quemen. Wie Wilhem vor den stadthelder komen war, hat er die scholt bekant und geloft, er wult in acht tagen zu mir komen mit mir regnen und mich zu friden stellen. Und Herman hat jedem sin geregtigkeit geben und sinen abscheit daß mail gemacht.
Ich gedacht, dweil er uff die gotztragt zu Coln gewesen und mich nit angesprochen, [195] er wurde nitzs gutzs im sinne haben, dan dweil er im kauff stunde, sin landt zu Swartzen zu verkauffen und daß gelt zu uberweisen oder andern zu bezalen und mich umb laissen sehen, wie er zu Metternich gedain hat und dasselb Johan Kriptzs, unsem burger verkaufft, daß ich in im stift Coln mit breiffen viß dem sale nit antreffen kunde und er verdorben waß. So hat mich die noit gedrongen, der schantzen achtung zu haben. Dieweil es dan gegen den somer ginge und lustich widder war und ich auch minen neiffen gern anfoeren wult, hab ich im zergelt geben, bericht gedhain und im befollen, disse sach zu sollicitern und zu leren, mit den leuthen umb zu gain, dan er noch seir bloede war. So ist er den andern tag zitlich widder komen und hat daß phenich wilch ich im befolln zimlich und flissich verricht.
 
Anno 1580 den 29 aprilis hab ich minen neiffen Herman van Weinsberch nach joncker Wilhem von Hall, amptman zu Monhem, nach Uphaven hinder Wistorf, da er wont, geschickt, im einen breif und missive van mir zu uberantworten. Wie aber Herman zu Wistorp uberfoere und der amptman nit zu hauß ware,Tilgung: jsthat er den breif da gelaissen und ist den selben tag widder zu Coln gangen. Ich het auch gern gehat, daß er wist, wa er der renth gesinnen sulte, ob ich ableibich wurde. Der effect vom breif war. Dweil ich siner e. l. mottern jonfer Annen vander Reck vor zweien monaten geschriben und sie underrichtett, mir gepurten richtzdaler, also mangelten mir in disser lester bezalung wol 4 daller ohn daß forige und ir zwein manat angesatzst, wa sie mich dar zwischen nit zu friden stelte, wult ich auff die underpfende zu Vreistorp vor dem official fort faren. Nuhe het sie mir in den 2. manat nitzs laissn wissen. So setzst ich dem amptman alß dem rechten erben 10 tag an, wa ich dar zwischn nit zu befridegt wurde, wult im im sale procedern, und sin e. l. derhalb aviserende, auch berichtende, daß mir richtzdaler und mir 52 alb. oder 9 mr. vor den dall. zu queme, mit etlichen bewegnissen.
Ich gedacht, wa ich daß rest nit bekome, ich mogt fort an jarlichs richtzdaller in der bezalung erlangen. Datum deß breifs war wie vorg. den 29 aprilis.
 
Anno 1589 den 30 aprilis ist Brun Muller zu mir komen und mir ein firdel kalfs geschenckt und deß wulfgutzs zu Swartzem van mir begert zu pachten. Ich danck im vur daß gescheck und gab im zu essen wein und beir zu drincken und zur antwort, ich wult daß gut nemanß verpachten, biß ich van carden Wilhm uffbezalt were.
Dissem Brun Muller zu Vernich hat carden Wilhem sin gut und min gut zu Swatzem ohn minen [195'] wist und willen verpacht. Und clagte mir Brun, eitz wult in carden Wilhem verwerpen und den Berthrum Kuderich, Bongartzs halfen zu Vernich an min gut verhelfen, wiewol er im die zeit siner pachtung auch zugesagt hett, dar uff er perde gegolten und kosten angewant hett. Fragt, waß ich dar uff sagte.
Ich gab im sonders dar uff keinen bescheidt, dan allein, wan mich carden Wilhem zu friden gestalt het, dan eirst wult ich dhoin, was mir gerathen wult sin.
 
Anno 1580 den 30 und lesten aprilis bin ich viß minem underen stoblin hin uff min schriffkamer gefaren. Dan es biß her zu noch kalt gewest ware.
 
Anno 1580 den 1 tag maii ist Christian Kolgin zum Lewen unden uff der Bach zum achten sanct Jacob erkoren in stat Johns van Aich. Und hat sinen eidt den 8 maii im sprechhauß gedhain.
Jedem kirchmeister und achten 6 rad. alb. præsentzs geben und dem offerman 8 rad. alb. bottenbroit.
Disser war ein hendler, renthner und raitzman. Und eidom her Johan Maes burgermisters. Sine voreltern sin im kirspel s. Jacob vor 100 jarn kirchmeister und achten gewesen und dieweil er von alters dar auß untsprossn, hat man gutte hofnong zu im.
 
A. 1580 den 2. maii umb diss zit wult man uber etliche tagen sagen, wie das gerucht ginge, wie Dansken, die vernoimde Hanzestat in Prussen, undergangen und versonken sin von eim erdbiffen. Ob aber etwas dran sie, wirt die zit erleren. Ich hoff nit, das es so arch sol sinBd.3, S.61.
 
A. 1580 den 3. maii inventionis s. crucis hab ich zu Cronenberch uff minem sale lassen zeren, daruff decken und haben alle im haus daruff zu mittag und abent samen gessen und frolich gwest, hab ratzwin und andern wein auch Unnas beir laissen holen. Min minong war zu versoichen, den tag mit freuden in minem leben (zu feiern), wie das hausfest nach minem absterben den 3 maii sult zu gain. Diss ursach zeicht ich nemans an, aber dede es under dem schein in namen mins neiffen und dieners Herman, das der auch als siner geburt halber disses monats, das er 20 jar alt worde, und das sin name Herman darumb trint im almanach stunde, das er auch was charitaten und fortels dede, wie die andern im haus wie bruchlich war. Und es ginge wol zu, got gebe, das es folgens mit dem hausfest erlich fruntlich und loblich moge zugain. Darnach den 12. maii uff herrn himmelfarttag haben wir noch eins den tag da unse beide maltziden gehalten, dweil es noch gezeirt ware mit stoil laken und diss geschach alles umb der veranderung und freuden under uns allein im haus, als minem broder Gotschalk, sine hausfrawen Lisbetgen, suster Sibilla, Lisbethgin Horns und Herman minem neiffenBd.5, S.161.
 
[196] A. 1580 den 3. Mai ist ein heimliche predigt im haus zum Geisbusch vor den Crutzbrudern in der Schildergassen gewest, da haben die gwelrichter 2 predicantenMattheis Stedtfeldt und Arndt de Loes (ib. f 216 a). Der letztere war übrigens kein Prediger (Turmb. nr. 8 f 32 b), sondern ein aus Brüssel gebürtiger Kupferstecher (ib. f 31 b u. 33 a).fonden und zu torne gefort, waren uiswendige under dem van ManderscheidAm 18. Mai (Rpr. 31 f 221 b) verwandte sich der Graf von Manderscheid durch Abgesandte für den gefangenen Mathias Stedtfeld. Derselbe wurde daraufhin gegen das Versprechen, in der Stadt fernerhin keine religiösen Handlungen vorzunehmen, entlassen. (Vgl. Turmb. nr. 8 f 38 a.) Vorher hatte man von ihm verlangt, dass er die Stadt für immer ,verschwören' solle (ib. f 34 a).zur Scleiden gesessen. Die ander und burgerschen gefragt, wer sie so koene macht, sprachen sie, man sult in ein kirch ingeben, das sie offentlich ire predigen mogten hoeren, so durften sie es nit heimlich doin. Und man hat sie alle angezeignet einem rade das zu vermeldenBd.3, S.61.
 
Anno 1580 den 6. maii ist der Backhauß schorstein, binnen voller roist stechendt, angangen und gebrant und sulchn damf von sich geben und roist rouch, daß wol tusent menschen sich uff der Hoeportzen, Buchel, Weitmart vergadderten. Aber nemans besonder leif mir inß hauß zu Cronenberch dan meister Deam zimmerman und ein opperknecht. Die klommen oben bei die peiff, schotten frei wasser hin in die peiff. Waß ungedicht und hat zu beseiten locher, dar durch der rouch und funcken, auch die wie boumnuß brennende roist uff die kal und taher fiele nach bei min holtzleuffe, daß es sorglich ware. Und wart doch balde mit dem wasser gelescht.
Nu wolt ich vom becker und beckerschen haben, sie sulten die peif den schornsteinfeger laissen reinigen und oben die peif gedicht machen. Sie sagten, es hett kein noit und lachten es. Sagten, sie kunten nemanß drin brengen. Ich sagt, sie moisten die peif unden laissen uffbrechen und den schorensteinfeger drin stigen, dan sie were an 30 oder 40 jarn nehe gefeget. Aber sie verachten daß alles. Derhalb leiß ich in den 11 maii mit dem botten Arsberch mitTilgung: den verdas backen verpieten und damit zu stollen, biß die pfeif gefeget und gebessert were, dweil miner erfschafft Cronenberch und Vuylappel mehe gefharen druff stunde dan irem Backhuyß, daß gar neder und alt were. Sie leissen den abent die peif baussen ein wenich bewerpen, aber nit genoich, wulten es nit fegen laissen oder uffbrechen, so vil kosten dran lagen. Also moiß ich in der gefaren sitzen. Waß sall ich mich vil mit den nachparn zencken. Und ist mir diß seltzam, daß beckerß schornstein nit so wol fegenß bedurften als ander burger schornstein. Ich mach mich mit den amptzmeistern und schornsteinßfeger berathen, waß sich hier in gepurre zu thoin. Dan die peif und maur oben und auch hinunder an minem bedde waß so heiß, daß man kein handt dran liden mogt. Gott behutte mich und jedem daß sin vur brandt und schade.
 
Anno 1580 den 6 maii hat mir joncker Dederich von Hall, amptman zu monhem van Uffhaben zur antwort geschriben, wie er auß minem breif verstanden, wie ich mich beclagte, daß mir min pension nit mit richtzdaler oder der wirde bezalt wurde etc.. Er het min breif siner motter zugeschickt, dweil in bei irer leibzucht die sach noch nit allerdinge anginge. Mit beger, ich wult etwaß stollen, sich versehnde, sie wurde sich in aller gepur laissen finden. Sub dato den 4 maij.
Daruff [196'] ich siner liebten widder geschriben, ich wolte die vorhinTilgung: jngestalte; unterstricheltangesatzste 10 tag instellen zu siner l. bescheidenheit, so fern es sich nit zu lange verweilen wurde. Sub dato 7 maij.
 
Anno 1580 den 8 maii umb disse tag ist unse alte moen Cecilia am Putz uff den Steinen gegen Nuyß im Ham sampt irem eidom, ein zimmerman, der bei ir wonte peste gestorben. Disse hat unß stuck beiden uff den Schandert zu pacht und gift da von einen alten daller zu miner motter memorien. Ir dochter Feiken hatzs eitz in der hant, bei ir wonhaft.
 
Anno 1580 den 9 maii hab ich minen neiffen und diener Herman nach Mugenhusen geschickt, breif an den kelner und stadthelder des Scholtissn mit geben und umb pfendt vor die bekante scholt und pacht van carden Wilhem laissen anhalten. Und der stadthelder hat mir sin lenderei zu Swartzem ungeferlich bei 20 morgen vor pende geben, dweil er in der herligkeit kein gereide pfende zugeben hatt. Und ist im die eirste pfandung erleubt und Wilhemen gethain. Da von Herman jedem sin geregtigkeit geben hat und gezert, das samen diszmal 23 alb. gekost.
 
Anno 1580 den 9 maii ist das unß vorhin verkauffte korn gemessen. Und hat der becker an der Bottegassen 14 mald. untf. und bezalt, jedes vor 6 gl., 4 alb.. Noch 2 mald., da under war ein half mald. vom neuwen korn. Und dem bergschen man sin 2 mald. zu beseithen gemessen.
Vide min rechnßboich.
Darnach daß uberige neu korn van Dormagen den bergschn verkaufft, daß mald. vor 6 gl., 9 alb.. Aber si habens ligen laissn und doch 8 gl. druff bzalt.
 
Anno 1580 den 12 maii uff himmelfart tag nach dem mittags essen, wie ich zu Cronenberch uff dem sale uff und aff spacern ginge, ist mir in den sin komen, wie mines fatters fatter anno 1496 zu Airsberch im schrein, im boich, sentenciarum am hauß Weinsberch und Wenemarß mit dem namen Gotschalck van Swelme stunde. Und min fatter anno 1521 im selben boich sentenciarum Christgin van Swelme, Gotschalcks van Swelme und Marien eluden sohn, am selben hauß stunde.Ergänzung am Rand: Catholisch exercitium zu Antwerp abgetan. Und weren beide nit Weinsberch genant dan Swelme allein, wie ich und min brodere und sustern oder ire kinder und erben doch im schrein genant sulten werden, wan sie samen oder besonder in irem leben oder nach irem dhoit an daß hauß Weinsberch zu schrein sulten komen und geschriben werden, dweil wir eitz nit anders dan von Weinsberch genent werden und nemans besonders unß van Swelme nent oder schribt, also daß der zu namen Swelme bei unß gar inß vergeß komen und vergencklich [197] worden ist. Und daß wie recht und pillich, dan der zunam Weinsberch ist nach dem jar 1521 geweltich ingerissen bei meineß fatterß zeiten, daß er sich selbst van Weinsberch genent und geschriben und also von andern genant und geschriben ist, wie uff vil orthen in breif und siegel und sunst beweislich. Und hat sin 4 sone, Herman, Christian, Gotschalck und Hieroniumm alle von Weinsberch in der weinscholn anno 1540, do er rheinmeister war, laissen inschriben und nitTilgung: vonmit dem zunamen Swelme willn nennen. Also daß der zuname Weinsberch eitz 40 jar mit guttem titel und glauben præscribeirt und verjaret ist, wie auch in matricula uninersitatis, in gimnasis, in aula, uff den gaffeln, im rhaitzboich, amptzboich, in broderschaften und vil jar und uff vil orthen beweiszlich. Und besonder dweil unsere fatterß beide elige eltern hern des hauß Weinsberch, wie auch unse elige eltern hern desselben hauß gewesen, mir auch alle dar in geborn und erzagen sint und es unß an ererbt ist, daß wir mit aller foegen und reden unß Weinsberch nennen. Iha, minß broders Christians sohne Herman und Gotschalck kunnen nit sagen, das ir fatter ehe anders genent und ingeschriben sie dan van Weinsberch. Und sie auch selbst nit anders.
Nuhe hab ich bei mir gedacht, wan wir unß an daß hauß Weinsberch und Wenemars sulten schriben laissen, dan moichten und moisten mir mit dem zunamen Weinsberch dran geschriben werden. Es geschege dan in unserm leben, daß mir samen oder jeder besonder dran geschriben wurde oder nach unserm dhoit zum theil oder zum maille. Als Herman, Marie, Catharin, Christgin, Gotschalck, Sibilla, alle van Weinsberch, haben sich van doede irer eliger elter Christian van Swelme und Feigen eheluden an daß hauß Weinsberch und Wenemars uff ire gesinnen schriben laissen, wie das vor anno 1521, sentenciarum geschriben steit, also daß jeder ein sesten theil sulcher erfschafft erblich haben und behalten mach zu keren und wenden in waß handt er will.
Oder jeder mach sich besonder uff die weise uff sin gesinnen laissen schriben, alles under dem zunamen Weinsberch, etlich mit irem gemalle, die besonder kinder haben, so fern daß nutzlich ist, die ander besonder die im widwe stait sin und gein kinder haben. Da auch ein testament gemacht worde oder were, wie ich gemacht habe, hat man sich in macht der clausulen deß testamentzs laissn weldigen und schriben.
Sunst, da daß hauß mir oder minem erben oder einem oder mehe van unß sult in macht einer dheilong uffgetragen werden, das moist auch durch einen beheltniß mit dem eide gerichtlich geschein und an daß schrein verurkundt werde. Und wan diß immer geschein sulte, so mocht man sich mit den schrinschribern berathen, dieselben willich machen, daß es bedachtlich und ordentlich zuginge.
Aber, liebe susteren, neiffen und nichten, dweil unse liebe motter die entfrembdung in frembde hende und dheilong ver [197'] potten, inhalt irß testamentzs, und unserm seligen fatter dasselbich gar nit zu widder gewesen ist und min testament und codicil auch mitprengt, daß jeder van euch sin kindtheil, wie klein oder groiß eß sei, oder enckels oder vrenckelß dheil am hauß Weinsberch behalten sol und sinen zinß und gepur dar van untf., wie daselbst uff sin straf und peen vermelt ist, so dunckt mich gerathen sin, das sich nemans am schrein an sin kindt, enckels oder vrenckelß theil laiß schreiben, dan laist unsern fatter Christian van Swelme und motter Feigin elude dran geschriben bliben, so behelt glichewol jeder sin theil dar an und bleibt her zu Weinsberch und mach jedem sunst ein besiegelter schein und bekentniß dar van geben werden, wiewol er ohn daß dran beregtiget were und plibeErgänzung am Rand: Weinbloit noch nit gescheit..
Wult man mich und oder minen erben alß hausfatter an daß hauß Weinsberch laissen schriben, vorbeheltlich jedem sineß anpart der uffkomst, daß were zu wonschen. Und mogt ich also under dem zunamen Weinsberch dran komen und pliben und jedem von minem erben und executorn dan da von gnoigsam verschribung geben werden in die gmein kist zulagen, damit alle und jede haußgnossen ires antheils und gepurß genogsam verwart, werden.
Wan dan unß eitziger zunam Weinsberg an daß hauß Weinsberch queim, daß were daß eirst nit, dan vor alten zeiten ist dasselb auch geschein. Dan anno 365 und anno 377 ist Johan van Langele und Cathrina van Ense elude eirst an daß hauß Weinsberch und Wenemars komen, die auch die beide erfschafft eirst bei einandern vergaddert haben, wie im schrin zu Airsberch in libro porta panthaleonis dasselbst zu ersehen. So ist bei dissem der zunam Weinsberch auch allerdinge ingerissen, daß er da mit bekant und benant ist worden, also daß man folgenß im schrin zu Arsberch in lib. porta pantha. Johan van Langele nuhe van Weinsberch genant sub anno 405 und anno 311 geschriben findt. Also findt man dissen Johan van Weinsberch, kirchmeister sant Jacob im misboich und pastoirs boich auch anders nit benant und nit van Langele, wiewol es ein man gewesen. Und sin kinder, sin auch van Weinsberch allein genant, wie sin sohn Christianus de Weinsberch undTilgung: Gemagister Gerhardus de Weinsberch, noch zu carmeliten im umbganck in der gemailder historien seir veralt, eitz under den doichern verborgen befonden kunnen werden. Und daß Christian van Weinsberch deß vorg. Johanß van Langele, genant van Weinsberch und Catharinen van Elß eliger son gewesen, ist im selben schrein zu Arsberch in lib. sentenciarum sub anno 1436 zu finden und clarlich zu erwißen, do er nevlich gestorben war, da befor daß gemeils schoin lang gemacht war. Und disser wirt im schrin zu Arsberch, in lib. lata platea sub anno 1427 oder 1429, da er fhar uff dem Bickelstein gegolten, auch Christian van Weinsberch genant und anders wa mehe in schrinen. Und sol disserTilgung: mynChristian min abanus paternus gewest sin.
Also hat man zu bedencken, wie unse gesclecht Weinsberch mit und under dem zu namen Weinsberch an daß hauß Weinsberch vereinbart und eigentlich pracht werde.
 
[198] Anno 1580 den 15 maii ist her Frantz gestorben und den 18 maii ist her Boinradt gestorben, beide canonici sant Marien ad gradus.
Her Frantz hat lange kranck am swartzn wasser gelegen, war ein lutger wale, hat vur ziden ein arm student und jonfer knecht, der geputzst und holtzgetragen gewest, hat sich etwaß erholt und sult eitz gut tage gehat haben.
Der ander hat die kost sin lebenlanck zu sant Maximinen vor 400 daller binnen jarß gegolten, solt nuhe sine renth und fructus uffgelacht haben.
Und sin gestorben wie vorsetzich sie gewesen und daß cloister ist ubel mit den 400 daler im jar zukomen, war in ein gut gluck.
 
Anno 1580 den 15 maii hab ich minen neiffen Herman und diener mit breiffen nach Nuyß geschickt. Und wiewol ich nit anders wast, dan er were hin ab gefarn, so ist er doch mit sinem neiffen Peter Ordenbach zu Dormagen gangen und van dannen uff Nuyß und uff den Lantzelrader hoff, daß er den einß sult besehen umb miner forderong, daß er wist, wa der lege. Und hat dem newen halfen minen breif bracht und im gesagt, wan er zu Coln queim, sult er mich ansprechen. Diß war ein ander halfen, genant Lenhardt vorst van Butgin, von dem ich nit gewist. Ich hat an den vorigen halfen geschriben, der inß zweite jar abgezogen waß. Aber der newe halfen sagt, er wult es dhoin. Und sin frau heischt Irm.
Auch hat mir Herman von dem gasthuiß landt van Pilgrum Keiffer daß 1 mald. korn renth van 6 jarn an gelde nemlich 8 hollensche daller bracht.
Von Johan Langefeltz und hoitmecher alß van dreiß sporß landt daß halb mald. van 4 jarn achterstendich hat er mir nit bracht, dan bescheidt erlangt, die leudt wonten hie in Coln an der hoher Smidten, den daß landt zugetheilt were, da von ich daß 1 mald. sult haben. Ist ein gewant und siden kremer.
Also weiß nuhe Herman ein wenich umb daß ihenich, waß ich zu Neuß hab, ob ich sturbe.
Iha, er war auch an schiffer Stoffel Butzkan huiß umb der 5 mald. gersten pacht van 3 jarn achterstendich. Der war mit sinem schiff eitz zo Wormß, die frawe bescheidt in, wan er queim, so sult er zu mir komen.
 
Anno 1580 den 16 maii ist die pest widder uff der Hoeportzen gegen mir zu Cronenberch angangen, dan gegen mir uber ist dißmal bei Gerden Appel mengerschn ir einich dochtergin Margritgin gestorben, darnach den 18 maii ire man Peter van Heil. Und sint zu klein s. Mertin begraben. Den 19 maii ist daß jongste dochterlin Margretgin im Stommel neben mir gestorben, uber 8 tage darnach daß elste Gertrudtgin. Alle peste. Und sin bei zu Carmeliten begraben. Ich bin als nachpar mit zum grabe gangen allen vieren. Gerdt da uber hatzs am haltz gehat, ist ir ohn schaden verswonden.
 
[198']Anno 1580 den 17 maii ist min neif Herman von Weinsberch, minß broders sohn, sinß altersBd.5, S.16220 jar alt worden, quam dissen tag van Nuyss und Dormagen widder zu huis. Er besteit eitz etwas menschs zu werden und besteit im der bart binnen um die backen swartz hervor zu kicken. Wult er geraten, das were gut, ist bis herzu noch fast blode und kindigs gewest. Derhalb laiss ich in etwas herum lauffen und institutiones juris hoeren, das er koen bei den leuten werde und sich mit denen in gespreich gebeBd.3, S.94.
 
Anno 1580 den 18 maii ist Johan Hertzoch, zolner zu Andernach hie im haif von Coln gewest und bezalten den rentnern einen termin de termino annunciationis mariæ de anno 79. Wolt oder kunth van Anno 80 nit bezaln, da mit sie nit wal zu friden waren. Und dieweil er unß den daller nit hoher bezaln wolt dan 52 alb., haben ich, min mitgedeling und provisorn s. Jacob der bezalung uff die weiß nit untf. und ist bliben stain, wiewol etliche die bezalung also untf. haben. Mir willen, off gott wil, samen komen und unß berathen, waß zu thoin sie.
Ich hab Hemmerman rodendreger, im dhom der die heubtsummen von wegen ertzbisschof hauß Gebhardtzs untf., ob es nit enckel richtzdaller gewesen. So sagt er druff, sineß behaltzs winß er anders sich nit zu erinnern.
 
Anno 1580 den 19. maii ist Henrich Malmenther und Peter von Geller von Zulch bei mir gwest und mir min 10 goltgl. renth in stadt der acht mald. kornß de termino prima maii bracht und nit mehe dan 11 mr. vor den goltgl. willen geben. Sagen, ich hett sie damit passern laissn. Ich hab es noch also prassern laissn dißmal, haben mir auch angelang, ein burger zu Zulch, gnant Christoffel Narong beirzepter het noch 3 firdel landtzs in der vitzn van Georgen Koch, die sie haben sulten. Darumb sult ich in im sale laden und die viß sinen henden sampt van etlichen jaren die fructus abfordern. Ich sacht, ich wolt es dhoin. Hab es auch mit Godenau inß wirck gestalt.
 
A. 1580 den 19. maii uff donnerstag vor Pingsten hab ich min steifdochter jonffer Brigitta Ross zu S. Maximinen bei mir zu Weinsberch zu gast gehat und frolich mit ir gewest, dan sie war von anfang irs profess noch nehe uis dem cloister bei iren frunden gewest dan eitz. Ich schenkten ir einen silbern uisgetriben pennenck, war so breit als ein daler aber nit so dick und swar. Es war auch Wymmar Hack und min suster Marie bei uns und holfen sie toifen, hat ungeferlich 3 daler an groin fischn und wein mich gekostBd.5, S.162.
 
Anno 1580 den 21 maii uff den h. pingstabendt ist uff jonfer Brigitten Roß und deß licentiaten Roß, [199] ires broders beger ein beikompst der frunde umb irer sustern Aletgin Roszn willen zu Weinsberch gewest. Die hilt sich im widwe staidt nit wol, dan war zum zumsicdrincken und frien geneigt, wiewol sie swanger war und stalt sich vur der nachparschaft narrigs, daß es den frunden schande ware und sie dardurch verderben moist, dan sie verkaufft und versatzst al waß ir voravam gezawe und hausrat. Es erscheinen doctor Johan Broich, doctor Krudeners fraw, doctor Rhaitz fraw, licentiat Roß, jonfer Brigit, Feigin Schelt, minß broders fraw, Wymmar Hack und ich. Da war Aletgin untgegen. Und wart sie allenthalben genogsam erinnert, ermant, gewarnt, gepitten, daß sie sich recht halten wult, daß lichtfertige leben bessern, sich zu gott keren, daß hauß ubergeben und sich irgen bei gut lude in die kost doin und enge leben. Sie gab wol gut wort, ginck zur bicht bei die ihesuiten und den pingstach zu s. Jacob zum h. sacrament, auch bei mich und die frunde zu gast. Aber es hat nit lang geduret. Man hat kein ort gewist, da sie wal und annemlich were. Gott wil sie bessern und ir helfen, dan sie nit van den weisten. Die neigste frunde haben kein gehoir bei ir, sint auch des groissen vermogens nit. Die richen nemen sich irer hart an. Und wa nit ander rhaidt funden wirt, ist zu besorgen, daß man schande von ir haben wirt oder wirt bidlen moissen gain, dan sie ist zu verdoinlich. Ir broder Henrich Roß und Lisbet Roß,Tilgung: syn, unterstrichenir suster, die sin bei diser handelong nit gewest, dan sie mogt sie nit liden.
 
Anno 1580 den 22 maii uff pinstach zu nachmittag ist Lenhardt Vorst van Butgin, der halfen uff dem Lantzelroderhaif bei mich komen und mir den breif widder bracht, den ich sinen vor halfen Krein zu geschriben hat, in meinong, kuntschaft zu behalten. So hab ich wein und beir laissen zappen und hart fleisch, gebrat botter und keiß dar gesatzst, in getoiffet und kuntschaft mit im gemacht. Und sagt, ob ich wol mit Agnesn Wolfs kindern am rechten im sale hinck und min lebtag uffgehalten sult werden und nit geneissen, weß mir selige Weisgin, min vorfrawe und andern am Lantzelroderhof gegunt hetten, so wult ich doch nit druff verzihen. Dan waß ich nit geneissen mogte, deß mogten min erben und nachkomen geneissen. Vil herren weren irer gutter und landen untsatzst und andern dar innen noch dannest schriben sie sich herrn dar von und hoften deß best. So wult ich auch dhoin und hoffen alles. Und derhalb wult ich gern jeder zit kuntschaft und fruntschaft mit den halfen halten und zu zeiten uff den hof komen oder von minent wegen emanß dar schicken. Mit beger, unß dan baussen iren schaden den hof besein laissen. Wieters wist ich im nit anzumoethenn, hab mich auch erpotten, da im die Wolfs, daß sin die Foix erben, oberlast deden, da wult ich im behilflich und beistendich sin, so vil an mir were. Er antwort druff, im were glichevil, ob er mir oder den Voix erben die pacht gebe, wan wist, daß [199'] im kein schade dar von sult untstain. Ich sagt, daß wult ich also dar bei laissen gott und dem rechten befollen sin.
Und wie wir saissen drincken, sagt erTilgung: vmir, waß er zur pacht geve, deß mir der vorige halfen nit sagen wult, wie er vur zwien jaren den hof 24 jar zu pacht angenomen hett. Und moist miner swegern Gertgin, widwen Henrich Rapgens so wall alß Agneß Wolfs und Jacob Voixen kinder eitz uff jeder ort liebern jarligs item 9 mald. roggen, item 4 mald. weiß, item 4 mald. gersten, item 4 mald. haiffer, item 1 fercken, item 1 fet lamp, item 2 stein flaiß, item ein halfhondert eier. Diß und also vil krigen sie eitz, da min hausfrau Weisgin nehe mehe dan 14 mald. roggen jarß plach zu bekomen.
Und sagt mir der halfen, sin frau heisch Irm. Und sagt auch, er het verstanden s. Stoffel Butzkan het landt van mir zu pacht, wan ich es im verpachten wult, er wurdt es wol annemen zu pacht. Auch verstunde er von mir vom Schandert, daß da heir woisse, deß bergert er auch wol zu pachten. Ich sagt, wan mir der pechter ab kunten sin, so wult ich das an gedencken. Er meint, wan das geschege, so machten wir noch weiter kuntschaft. Also haben wir diß mal samen gehandlet und kuntschaft gemacht. Und er ist darnach zu sinem swager, einem schroder, siner frawen broder gangen, neben dem Kneingin in der Dranckgassen wonhaftich bei dem hof van Coln. Waß ich aber mit dem vorigen halfen gehandlet und waß der hof besweirt ist und weiter gelegenheit, da von hat man vor im ander gedenckboich zu besehen sub anno 1577 den 30 julij.
Er sagt mir auch, der vorige halfen were zu achterß komen und alß er daß vernomen, hab er im etlich gelt geben, im sin stat zu stain.
Der hof hab alles nit wol 100 morgens landes, er halt 2 perde und mich duckt, er gebe zu vil pacht, dieweil er noch vißgilt 14 mald. kornß und 12 mald. haiffer. Weir wol von hondert morgen 32 mald. kornß 8 mald. weiß, 8 mald. gersten, 20 mald. haiffer, ohn die fercken, lamer flaß, eier, schatz unlust.
 
Anno 1580 den 22 maij. Umb diß pinsten ist min suster Catharin seir kranck an der motter gewest zu dhoit zu. Auch ist min suster Maria kranck gewest als weirß ein feber.Ergänzung am Rand: Geistlichn zu Antwerp uisgetriben. Min broder und sin frau waren auch nit fertich und vil ander leuth, dan es ware ein unbekante newe plach, wie man sagt. Revaluere tunc omnes.
 
A. 1580 den 23. maii uff montag zu pfingsten ist zu Mulhem uber Rhein ein grois brant gewest, das wol 27 heuser abgebrant sie. Sie hatten den foegel geschossen und schoschen mit speck, das feil uff die stroendacher und gingen mit feur an, es ware groisser wint und druchte, das half darzuBd.3, S.94. Daß feur moiß alle zeit wol verwart werden, dan alleß gefair dar bei ist, wiewol es hie jamerlich bei lichtem tage in irer freuden versaumpt waß, da sie alle in der wacht waren.
 
[200] Anno 1580 den 24 maii ist min neif Herman widder nach Muckenhusen gangen die zweithe pfandung gegen carden Wilhem zu thoin, wie beschein.
 
A. 1580 den 24. maii uff dinstach zu pingsten sin ein haufen lantzknecht zu Dormagen komen, wilche uff Neil geruckt und sin in dern stat funf fendlin lantzknecht zu Dormagen komen, half Dutzschen, Oberlender, und halb Walen. Die Walen haben uff der siden van der kirchen gelegen, uff der siden daruber die Deuschn und haben den leuten groissen schaden getain an essen, drinken, an beisten und die leut umb gelt geschatzt. Sie haben uns uns losament uffgebrochen, die finster untrust, lacken mitgenomen, kessel versatzt und etlich verdorben. Und mir hatten vorhin das zinwirk, linenwirk, bet und best nach Zons geflauwen. Das was uns gluck. Min swager Deutz und suster Marie hatten koe, ferken, lamer, hoener, etwas korns und haver da, holz, schouven, das moist anhalten. Also das mir auch fast schaden haben, dess man gewar wirt werden. In unsen haiffen hatten mir 20 knecht und nachtz quamen die knecht van Reifferden in unsen hoff und wart die wacht dar im bongart gehalten. Sie habens foll leus gemacht. Es lagen auch zu Woringen, zu Vuilen, Cassen, Mirknich, Neil, Merhem, Mauwenhem allenthalben knecht, warten uff reuter und wolten uberschiffen und vor Groningen in Vreislant zehen und das erreten. Aber die Bergschen und Merkschen stalten sich zu wers, wulten sie nit uberlaissen, vorten ire schiff vor Kollen und in die Wipper. Aber sie, die knecht, uberkamen etliche laurdannen van oben und rusten sich zur uberfart. Die Staten hatten bis zu Mullem uisladers in den Rhein gelacht und beneden Dusseldorp, aber der furst van Gulch hat die uberfart und durchzog gestattet, darzu m. h. von Coln mit verholfen hattHs. was.. Also ligen sie noch wartent uff ruter und den uberzog und doin den leutn groissen schadenBd.3, S.62.
 
Anno 1580 den 26 maii uff holtzfart tag war ein uberauß groiß donner, blix, hagel, sturtzregen, daß der floß hie an der enger Hoeportzn an kemmer seiden leiß langs gain. Hat aber besonder keinen schaden gethain.
 
A. 1580 den 28. maiiSchon im Spätjahr 1579 (Lossen I S. 645).mach der graff van Reifferscheit, wilcher vor eim jar von dem von Neuwenar gefangen war binnen Bedber und eitz zu Keiserswerde in haftung sass, usskomen sin zu Duisseldorf und man weis nit, wie das zugangen sie, dan der van Reifferschit wolt keinen urfreden doin, das nit zu wrechen, sunst were er lange erledigt worden. Etliche meinen, es werde noch was spils folgen, dan er war in deinst des koninks von Hispanien, aber man hofft widder des fridens und bestenBd.3, S.63. Also haben graven und hern auch widderwertigkeit und zanck under einandern.
 
[200'] Anno 1580 umb den lesten maii storben etliche alten, der ich gedencken moiß, dweil ich alt sin und im boich mines alterdhombs handlen.
Dan den 24 maii starb Diedrich Hertzoch, burggreif im haiffe van Coln in der Danckgassen, min gaffelgenoiß, sines alters wol von 80 jaren. Hat den hof bei 56 jar bewont, war feiner gestalt in sinem alter unverswecht. hat die salzmais, die roit im doim, die schreiproven und wirtschaft im Haif gehatBd.3, S.63. Seine kinder bestatt, die sich doch nit gliche stanthaft gehalten dan etliche gefallen sin.
Uff dissen 24 maii ist auch suster Agnes undermotter zu Marien betlehem in der Reimersgassen, irß alters nit vil under 80 jaren, gestorben. War langzÿt krump van der gicht gewest, war seir verstendich und regolich strack und scharf, das deß ganssen conuentz regiment an ir hinge, verstendich und fein biß in ire ende.
Den 30 maii ist Claß von Siegenn, sinß alters fast uber 80 jaren alters, gestorben uff der Hoeportzen neben dem Kluppel armlich. ,Disser war von anno 1528 bis anno 1540 funfmal des ratz vom Arn gekorn, darnach scheffen am hohengericht gewest,Bd.3, S.63daß er an 12 jaren nit mehe gewest ist, dan er war rich und von gutten frunde(n), aber ein dominator und bresser, das er arm wart,Bd.3, S.63dar zu auch sin kinder holfen. Der Groinwalt in der Wefferstrassen mit vil zinhuser hurte sin, den verkaufft er dem Quaden hern zu Wickrade, der im 4000 dall. dar vor gab. Daß erb uberleiß im der j. Quaidt widder vur 3000 dall. und daß war im auch nit nutzs, dan er verbaute sich darnach an den zinßhusern, daß er es beswerte und zu lest deß ganssen erbs quidt war und verdarf, das er umb scholt an das leib gepant, scheir ein ganz jar zu torn sass und das scheffenamt verleis. Sunst war er gedultich, wolgemut und from in siner armut bis ins lestBd.3, S.63.
Es ist auch joncker Vincentz Geilekirchen, deß greven am hohen gerichtzs, j. Jaspars Geilekirchenß halb broder, sinß alters van 56 jarn zu Augustinen im cloister in armoit gestorben. ,War ein reidman und hat sich nit so adelich und loblich gehaltenBd.3, S.63, das er sin leben wol selbst verkurtzst wirt haben. Den lesten maii begraben.
 
A. 1580 den 1. juniiIsselt: Historia S. 686 Aitzinger S. 425.off umb den trint haben die nederlendische Staten die stat Deist in Brabant ingenomen. Wie man sagt, sulten sie an einer seiten die stat gestormt (haben), und (als) die besatzung des koninks daselbst in der wer waren, haben die burger uff der der ander seiten die porzen eroffnet, das sie ingenomen ist. Disse stat sult dem princen von Uranien gehoren, dem die burger zugetain waren, besonder dieweil ins koninks kreichsrade besclossen sult sin, das man die statmuren und graben sult uberhauf werfen, dieweil man an der burger zuneigung zum princen zweiveltenZweifeln hier im Sinne von ,Verdacht hegen'.. DisseBd.3, S.63.
 
[201] eroberong war dem herzogen von Parma, des koninks felthern, ubel im sinne, dweil der pass uff Mastricht durch Deist ginge. Von Loven wart auch vil gesagt, das es in der Staten gewalt worde komen, wiewol disse stat gar narlois ware, das studium und universitet gar verstoret, die in sulchem hohen floir zu stain plach, als einige in ganser deutzer nation. Der duca de Alban, eirster capitein generals, hat sie eirstlich untfrihet, do er des princen son von Uranien, der da studeret, da von dannen nam und in Hispanien schicket und wes er dess mehe andreif, daruff die widderpart der stat Loeven auch nit verschonet hatBd.3, S.63.
 
Anno 1580 den 2. junii uff herrn lichnamstag ist mir zu gemoete komen, wie das aureum seculum mit minen drien swester, die kinder haben, von wegen irer narong um ist, damit meine ich min swester Marie, widwe Ordenbachs, min suster Catharin Duitz und mines broder Christians frawe Catharin. Dann sie plagen vormails alle drei mit dem weinzappen gutte narong zu haben, davon sie eitz stil sitzen und nit mehe mit weinen handlen um der boser, durer, mißwassender weinjaren, auch das sie alt werden und die kinder uffwassen und vil kosten, das vorhin also nit plach zu sin. Min broder Gotschalk zap wol zu seltmalen eins, aber ist mit sinem deinst im fischkaufhaus beladen, das er auch des zappens nit so nawe acht hat. Der deinst bringt im jars hondert daller in, die gaint auch mit der haushaltung darzu, ohn was leiff und leit abtragt. So hat min swester Sibilla nit wol competens, das sie vil antriben kan, hat doch das fortel bei mir, das sie nit zuruck geit. Ich verhoff, dweil die gutliche handlung eitz durch gutte herren zwischen ir und Conrad Eck versoicht wirt, sie sol zu irem heilichsgut geratenBd.5, S.162Trennzeichen.
Nuhe hab ich gedacht, dweil es allenthalben benaut wirck ist, daß min gesclecht bei iren kindern umb der narloissigkeit vor eirst nit so hoich prosperern und uffkomen wurden, daß ich dan mit gottes gnaden durch insetzung mineß erben, des hausfatters zu Weinsberch nit ubel dan wol gethain het, uff daß einer viß miner brodern und swestern geblode und nachkomenheit bei miner armut erhalten mogt, werden innen allen zu ehren wolfart nutz und freuden. Dan het got nit gefoigt, daß ich einen under in allen in minem testament zum erben verordnet, und min geringes gutlin vertheilt und versplissen sult werden, so kunth es an minem orde dem gesclecht gar [201'] nit zu gut oder nutz oder zu erhaltung dienen. Dorch min testament und insetzung mineß erben aber, deß hausfatters, von wegen sineß amptz und unsers anhangendem geblode, kan es mit gode geschein, ohn deß barmhertzicheit nitz geschicht oder gediet. Sunst kan durch gottes erhaltung einer mineß gebloitzs ewich bei dem ampt, daß dan ewich und unsterblich sin wurde, erhalten werden, gronen, bloen und frucht fort pringen.
Doch sullen min swestern und ire kinder glichewol gott vertrawen, sich wol stellen, weislich handlen und gehertzt sin, der wirt widder narong und gluck geben. Er leist wol ein gesclecht fallen, will auch widder uffheben, wan es sich selbst dar zu schickt. Ob die gesclechten eben nit so hoich uffstigen, in ehren, gewalt, und richtumb, wan es in sunst im mitteln stant wolgehet, so haben sie got vil zu dancken. Die hohe stoltzn falln, die demodigen und nidern werden erhaben.
 
Anno 1580 den 5 junii uff sant Jacob und sant Peters gotztragten, wie gewontlich beide warenn, daß man umb die kirspeln geit, hab ich den pastor s. jacob helfen leiden. Bin darnach zu sant Anthonis den mittag essen gangen, da hin mich der preceptor geladen hat. Bin spade da pliben biß uff den abendt zu 6 vren.
Den andern und 6 tag junii bin ich bei minem eidomb und dochter Wymmar Hack und Elisabethn Ros uff der Bach zu Rosau zu gast den mittag gewest. Da hat er sin sweger jonfer Brigitta, die widder zu s. Maximimen inß cloister wolt gain, und sin beiwoner, hispanier und portugeser, man und frawen und ander sin frunde zu gast.
 
A. 1580 den 6. jun. sin die lantzknecht, auch die folgende ruter, die nuhe 14 tage zu Dormagen, Woringen, Mirkenich, Rheinkassel, Neil, Merhem, Mauwenhem und allenthalben darumbtrint in dorfern und haiffen gelegen, uffgebrochen und ubergeschifft ins bergsche lant mit seir groissem schaden der leut uff beiden seiten Rheins. Sie haben uns zu Dormagen unse schone finstern uff dem somerhaus, auch etliche andern, gar zersclagen, etlich ingedoim mitgenomen, etlich vehe gesclacht und uns folk getrongen, innen van Zons beir, broit, fleisch, botter und keis und anders zu bestellen, sunst hetten sie das ganse haus und gebeues verdorben, das es uns vil schatt. Unsen halfen haben sie samt 2 perden mitgenomen und das uff vil orten, vil haben sie uff gelt geschatzst, etlichen 50, 60, 80, 100, 200 daler, etlichen wol 1000 daler schaden getain, unsem swager Adam zu Wistorf haben sie sin ingedoim undBd.3, S.64 [202] hausgelt und geltzwert genomen und alles zu stucken gesclagen, was im haus gewesen, und sin so vortan nach Vreislant verreist, also das diss ort landes bis Zons und Broil, wilche sie vor den porzn hilten, (durch) des koninks folk von Hispanien, die doch frunde solten sin, groissen schaden erlitten, etliche in den grunt verdorben sin. Und an menschen gedenken und von anno 1474, das Neuss belacht ware, ist zu Dormagen, noch umb disse gegent, sulcher schade nit gescheit, dan in der neusser veheden wart Dormagen ganz abgebrant uff veir heuser nach, wie ich vormals von miner motter motter und andern alten frunden oft gehoirt habBd.3, S.64.
 
Anno 1580 den 10 junii ist Henrich Gruwel uff der Geirgassen orde am Heumart ,ein vernoimder weinzepper und raitzmanBd.3, S.64gestorben und zu groiß sant Mertin bei sin eltern begraben worden. Leiß sin hausfraw, Claissen von Morß dochter, und kinder in leben.
Den 11 junii ist min swager Melchior Westenberch, ein jonck altgesell uber 40 jarn under Kestern gestorben und zu s. Brigiden zu sinen voreltern gelacht worden, Disser war duck zu Venedigen und durch Italien mit sinem broder Jaspar gewesenBd.3, S.64.
Es ist auch dissen 11 tag junii min dochter jonfer Brigitta Roß widder in ir cloister zu s. Maximinen gangen.
 
Anno 1580 den 11 junii umb disse zit ist man fast in der handlung gewest zwischen Conradt Ecken und Sibillen, miner swester, ob man sie den einen oder andern wegk zur beiwonung oder scheidong verglichen mogt.
Und daß ist also zu kommen.
Wie Conradt Eck vor etlichen monaten im salle heftich mit der scheidung sachen angehalten, hat der her official die sach den licentiaten herren Jacobo Middendorpio und Helmanno committeirt, bei wilchen Eck ungestumb umb der ehescheidung angehalten. Wie aber miner suster clagartickel umb abscheu der groisser kosten, dweil er sie deß iren spolierte, noch nit beweist mit iren gezeugen hatte, so kunten im die commissarien die ehescheidung noch nit zu erkennen. Er meint, dweil sie von im gewichen, sult er darumb die gutter alle behalten, und durft ir nitz geben, da mit er groislich irett, dweil sie nit in undochten van im getrotten dan umb siner groisser verdoinlicheit und forcht der armut und beddeleien und ander boisser stuck willen.
Wie aber Eck ecksic!nit ableiß und die commissarii balder verursagt mit recht waren umb mangel des beweiß, daß er von irer ansprach absolueirt und sie in die kosten verdampt sult sin worden, derhalb haben sie etwaß gemach gethain und ir 14 tage angesatzst, da sie etwaß beweisen wult, daß sult sie dar zwischn dhoin.
Min swester wart deß bericht, daß zum beweiß groisse kosten und schade moisten angewant werden, und moist [202'] mitler weil irß heilichs gutzs untrathen und hat auch nit da von si die gerichtzs sach vollen foren mogte. Es ware ir auch swere, daß sie in gefhar ireß leibs gutz und sclicheit zu im widder sult ghain. Derhalb schreib sie dem licentiaten herrn Middendorp einen breiff, disser meinong. Sin werde sult bedencken, wie gefarlich es in disser sachen zu erkennen were, sult die ehescheidung erkant werden ohn beweiß, daß were conscientnß wirck und wurde mit guttem dar von appeleirt und daß urthel widderroiffen werden. (sult sie dan verdampt werden und widder zu im moissen gain, wie undoinlich daß were, da er got und allen menschen schuldich were, zwei oder drierlei hoeren wichter hette und sin personen, daß er auch die pocken gehat und im siner gelegenn, dar zu prachtich tirannischs und unrechtfertich were)Trennzeichen. Derhalb sult er weislich handlen, daß durch daß urthel der leste irthumb nit arger wurde dan der eirste. Sie kunth sich auch nit gnogsam, warumb er sich eitz der commission so hart anneme, da er sich vor zweien jaren derselben abgethain hett. Dar auß er wol verstunt, dweil Conradt verthoinlich ware und frigebich, daß er deß geschencks verdacht wurde etc.. Also sege sie vor ratzamerTilgung: anan, daßTilgung: der sich der sachn abdede und dieselbe vertroge.
Alß h. Middendorp dissen breif gelesen, uber etliche tage schickte er ir botten. Und alß sie zu im quam, entschuldiget er sich, sagt, er wult der sachen lieber absein, doch wult sie weiters handlen, daß moist sie richtlich inprengen, da in wolt er ir behilflich sin. Sie sacht, sie hett richtlich vorgeben, wie Conradt ir daß gemein gut alß den haußzinß an dem hauß zum Schricht vor sant Apren vorunthilt, daß sultTilgung: bman ir zur halfschit zuerkennen da von mogt sie dan die kosten anlagen und mit dem beweiß fortfarn. Disser meinong leiß sie auch den licentiaten Helman durch gutte frunde bericht, also daß beide herrn dem Eck sagten, wa die saghe nit vertragen wurde, so kunth sie noch an etlichen jaren nit zum ende lauffen umb der appallation wilten, die zu beider seithen vorlauffen wurde.
Eck aber, der eitz van sinen creditoren hart angefertigt wart und gelt haben moist, kunth auch sin erben nit besweren, dieweil er ohn sin hausfrawe, wie stadt brauch war, nit an siner elterhauß, daß im zugetheilt war, geschriben werden, und die creditorn derhalb auch zum vertrag rethen. So hat er drin bewilligt, dan sonst war er vor hin so unpillich, daß er nit dan 500 sclechter daller in alß vor heilichs gut und pension, kost und schaden wolt geben, wie er sich vor Henrich Roß und Henrich schrinschreiber hat vernemen laissenn.
Als in nuhe her Middendorf so weit bracht hat, das er deß lanckwilich recht schewet und gern den vertrag gehat hett, so hat er Sibillen abermail botten geschickt. Sie aber besweirt sich [203] vill in frembder geistliche haiffe zu ghain, dan er war canonicus Gereonis, da er wonte, also ginge ich in iren namen zu im. Do erzalt er mir, wie alle handlung geschaffen were. Und sagt, Conradt Eck clagte, daß im zu keiner entschaft verholfen wurde am rechten. Er kunth auch nit uber daß hertz bringen, daß er und sin frau widder bei einandern quemen. Und wie er, her Middendorp, verstanden, begerte die frau auch nit zu im zu komen. Da mit dan kosten gespart wurde, fragt er mich, ob es dan nit ein meinong were, sich samen zu vertragen, daß er deß sienen mogt megtich sin und geneissen, sie auch deß iren. Ich sagt, die gutliche handlung het Sibilla, min suster, nehe abgesclagen. Es were baldt sieven jar, do hetten etliche verordnete herrn einß rhaitz als der her Philips Geil burgermeister, her Gerhardt Pilgrum rentmeister, Johan vom Kriptzs, Conradt Heiman, Jacob Bedber, Johan von Synsich einen vertrag uffgericht, dem hett er nit nachkomen. Da etwaß uffgericht sult werden, daß moist etwaß bestendiger zugain, sult es bundich bestendich sin und wirklich vollen zogen werden. Der her official alß der geistliche richter umb der scheidung moist es bestetigen, auch daß hohe gericht umbTilgung: ebder erbgutter willen. Und moist drin versehen sin, waß nodich were.
Er meint, ob man dan ein beikompst sult machen, dar in samen komen und understain, von den sachen zu redden und sich zu verglichen. Ich sagt, die parthien weren etwaß heftich, deinten nit bei einanderen, so wurdt man der advocaten und procutorensicuff Conradt Ecken seithen willen gebrauchen, die selben wurden nit zum friden rathen, dan sie die gerichtz sach heimlich anreitzten, da von sie iren gewin hetten.
Er fragt, waß mich dan duchte, wie der sachen zu rathen were. Ich sprach, Eck mogt mir sinen neiffen, den licentiaten Roß zugeben, den er doch umb der fridhandlung angesprochen hett, oder wen er sunst wolt, der ein sach etwaß verstain kunt und zum friden geneigt were. So wulten mir beide ein concept eineß fridenß in die feder bringen, zu beiden siethen dar in zu lengen und kurtzen, biß man durch under handlung deß hern Middendorps der sach zu friden wurde. Diß sult er Conradt Eck vorgeben. Wa im daß gefalln worde, mogt man also ein anfanck der handlung machen. Deß war er zu friden, sagt, er wult daß inß wirck stellen. Und schiden also von ein andern.
Uff den zweiten tag quamTrennzeichender licentiat Roß, min steifson zu mir und sagt mir, her Middendorp und Conradt Eck hetten von im begert, er sult daß concept deß fridens mit mir stellen. Dieweil mir die sach dan beß dan im kundich, so sult ich mich des wircks beladen begernde. Daß hab ich an mich genomen. Her Middendorf ist heir zwischen uff den landtagh zu Nuyß verreist. Alß ich nuhe daß concept gestalt und die ursachen der scheidong angezogen, den vorigen vertrag bestetigt, [203'] 500 richtzdaller heilichs gelt gefordert und 300 richtzdall. vor sieven jar pension, gerichtz kosten und schaden, altragt aller scholt so wol der Rossen erben alß aller ander creditoren, bestetigung der ufftrachten am huiß zum Schricht, daß jeder zu einer handt mit sinem patrimo nio sineß gefallens handlen mogt. Und endt, daß sulch durch geistliche und weltliche oberkeit und ire decreta authentiseirt wurden. Und wie ich diß concept inß rhein schriben laissen, hab ich es den 6 junii dem licen. Roß geschickt, der hatzs Conradt Ecken zugestalt zu besigtigen.
Diß concept hat Ecken also nit gefallen. Und ist die sach also pliben ansthain biß uff her Middendorps ankompst vom landtage. Wie der komen, hat Conradt im sin besweirniß angezeigt und her Middendorp hat miner swester boden geschickt, daß sie mit irer broder ein zu im komen sultenn.
Min suster waß gar begerlich uff den vertrag und ir heiligs gutt, also daß sich min broder mit mir beduncken leissen, sie wurde die sach ubereilen, sich verlauffen und zu vil nachlaissen, dan sie hat duck die 500 sclechte dall. wol willen nemen und afstain, daß allein 60 daller geschat hett. Derhalb ginge min broder und ich zu her Middendorp, da leiß sich der her daß concept ungeferlich gefallen und daß Conradt willich were, 500 richtzdaller zu geben, aber vor die 300 daller nit doch wolt er sehen, ob etwaß vor die pensionen bei im zu erhalten were. Also handleten mir daßmal samen, daß er uff 100 richtzdaller quam, mir aber nit under 140 inwilligen wolten. (auch wolt er, daß die ursachen in specie der ehescheidung die ungelimplich waren alß dominern, verthoinlich sin pferdt uff dem stall halten, scholt machen, wein uber sehe wagen und ander mehe vißpliben sulten. Deß waren mir zu friden und scheden, er wolts Ecken vorhalten)Trennzeichen.
Als nuhe der licentiat Roß und die Rossn erben vernomen, daß sie mit durch den vertrag zu dem iren gerathen solten, so bestunde innen die sach zu hertzen zu gain, dan irer etlich deß geltzs bedurftich und begerlich waren. Und beforderten alle den vertrag. Conradt Eck leiß einen andern vertrag stellen durch sinen advocaten, dar in daß ungelimpf uff Sibillen am meisten gelagt wart, den wolten mir gantz nit annemen. Also handletTilgung: daßder lic. Roß, daß der eirst concipierte vertrag sult corrigeirt werden und pliben. Und Conradt leiß vil viß wischen, daß zu gutter hofnung stunde mit gotz gnaden und satzst noch etwaß dar zu. Aber dieweil noch etwaß drin fiele, daß die Rossen erben an Sibilln besonder fordern wolten und man von wegen der pension kosten und schaden noch 40 richtzdallerr van einandern waren, kunth man sich noch nit verglichen. Wart also die sach widder an her Middendorp gelangt und pleib also etliche tag stain.
Uf sontag den 19 junii ginge der licentiat zu dem sigler sant Severin, da er kirmiß war, essen und sprach mich in minem hausse an. Sagt, Conradt wolt noch 20 rad.d uff die 100 rad.d geben. Ich [204] sagt, daß wolt ich minerTilgung: sieswester und den frunden anzeigen, wie ich alß balde dede. Sagt do auch van stundt zu miner swester Sibillen, die handlung bestunde eitz zum ende zu lauffen, sie sult sich mit iren andern sustern und frunden berathen und sich endlich weislich bedencken, waß sie dhoin oder laissen wolde, da sie mir darnach nitzs zu verweissen hette. Ich leiß auch daß eirste concept von her Middendorp holen, gabs ir, daß sie es wol uberlese und sich wol bedachte, wie sie dede, sprach ire sustern an. Und do sie es alle rethenn, gab sie mir befilch, der sachen fort ein ende zu machen.
Hier zwischn verleiffen etliche tage, daß Conradt und die Rossen erben sich besorgten, es sult etwaß drin fallen. Do schickte her Middendorf zu mir und leiß daß concept widder holn. Und quam darnach der licentiat Roß und sin broder Henrich zu mir, handlen auch mit Eck, daß er innen vor alle forderung 200 daller sult geben, die sie immer gegen Sibill mogten vorwenden. Alß diß geschein, war der stoiß noch zwischn 20 rad.d, die ich mehe wolt haben dan im concept stunde, derhalb war Eck und Sibill nit wol zu friden, doch wie ich hardt hilt, hat der l. Roß tuschn mir so weit gehandlet, daß im concept sulten 620 richtzsdaller pliben stain, deß solt mir lic. Roß 10 rad.d uff zit der lieberong in die hant geben zu follest der unkosten. Ich hett wol mehe erhalten, aber dweil sich min suster deß harthaltenß seir betroibte, so leiß ich es da bei pliben. Und verglichten unß fort deß conceptz in allen puncten, dar in ich vil nachleiß, daß kein gelt antraff, dieweil es Eck nit drin wolt haben. Und alß mir es also under unß einß waren, nam der l. Roß an sich, er wolt es bei Wesseling notario cause in aula zwei fachich ingrossern laissen und deß herrn officials, auch greif und scheffen willen werfen.
Wie aber der l. Roß zum official quam, wolt der gar in die scheidung nit willigen. Die gepurlich wort, die ich drin gesatzst und Eck außgestrichen, moisten widder drin gesatzst werden, deß Eck do wol zu friden moist sin, solt er zum ende gerathen. Eck wolt eirst die peen selbst drin gesatzt haben, deß mir zu friden waren, aber do disse wort drin pliben, daß man sich mitler weil erlich und wol halten sulte, wie man von gott sinem herrn zu vertadingen wiste, do waß im die ingesatzste pfeen zu widder. Der l. Roß eilteTilgung: nseir, ich begerte, man sult eirst daß gekakelt concept inß rhein abschriben und zu beiden sithen besichtigen laissen, daß nitz vergessen wurde, daß schedlich were, aber daß mogt nit helfen. Zu allen seithen eiltman, doctor Krudener sult Conradt Eck uff sin hauß ungeferlich anderhalb tusent daller dhoin, da von sulten mir daß gelt untfangen am schrein. Also wart disser vertrag geraimpt, deß die procuratorn und schriber an den gerichten sich nit bedanckten. Und wiewol min swester Sibilla nit vil gewan, so hat sie doch nit vill verloren und moist sich deß getroisten, daß sie und mir alle zu rawe quemen.
 
[204'] A. 1580 den 12. jun. ist ein klein confauschiff von beneden vor Coln die Mullegass mitten in den Rhein komen ligen, hat sin bonte fendlin uff und fast groffe falkenetten und geschutzs. Es war ein gutte weil zwischen wegen gewest. Man hiltzs darvor, es sult die uberfart der lantzknecht und ruter under Coln und Neil gewert haben, aber es dreif nitzs an. Darnach quam ein fast grois uislader und schiff, min her von Gulich wolt es zu Dusseldorf weren, da geschahen zwen schuss darnach, (die) uff dem schiff strichen das siegel, foeren etliche zu Dusseldorf, gaben gutte wort, das sei langs quamen und den 16. junii vor Coln mitten in den Rhein. Der heubtman wart beschickt vor einen rait zu Coln und im befoln, er sult von der stat zehen. Er antwort, das were nit sin befilch, wult emantz den anker uffheben, das hetten sie zu vernemenDie zaghafte Haltung des Rates, der auch in diesem Falle nicht von der bisher ängstlich behüteten Neutralität abweichen wollte, forderte freilich eine solche anmassende Antwort förmlich heraus. Das Ratsprotokoll schwächt die Form der Erwiderung beträchtlich ab (Rpr. 31 236--238). Nach der Abweisung suchte der Rat Hilfe bei dem Kurfürsten von Köln, dem Herzog von Jülich, durch den an diese abgesandten Sekretär Link nach und wandte sich zusammen mit den Verordneten des Kreistages zu Essen brieflich an den Kaiser, die rheinischen Kurfürsten und die Staaten (ib. f 241).. Diss schiff hat auch vil butzen uff. Es quam noch einsAm 14. Juni kamen noch drei neue Schiffe vor Köln an (f 238 a). Vgl. Bezold: Joh. Casimir I nr. 235. Auch den Gesandten der Kurfürsten gaben die Kapitäne eine drohende Antwort., foir hoher bei Lins, auch noch eins bei den Steinen gegen Nuiss. Und es war ein groisse spraich von dissen schiffen, das sich jeder, geistliche und weltliche, damit bekummerten. Etliche waren bange. Sie von den schiffen sagten, sie wolten nemans des richz beschedigen, dan ire viant weren, dess sie befoigt. Der kreitztag van Essen hat auch der schiff halber an die churfursten uff dem Rhein geschriben, auch an den heubtman uff dem schiff vor Coln. Der heubtman mach mit den breven nach Arnhem gefaren sin, sich zu beraten, wess er sich verhalten sollBd.3, S.64.
 
A. 1580 den 12. junii hat min broder Gotschalck sin gaffel uff dem Swartzenhaus gehalten, fast frunde dar gepitten, sin hausfrau hat auch mit den nachparinnen zwein tag zu Weinsberg gaffel gehalten, wie bei der nachparschaft uff der bach breuchlich, und hat in diss gaffel halten wol 40 gl. cur. gekostBd.5, S.163.
 
Anno 1580 den 13 junii war es jarich und funf jar, daß min hertzliebe motter Sophia Korth in gott verstorben waß. Und wart irer im hauß Weinsberch von unß und den gegenwortigen naparensicin erhen und guttem gedacht, daß sie ein gutte kinder motter und fleissige haußhaltersche gewest were und trewe nachparsche.
 
Anno 1580 den 14 junii ist Thoniß zu Strasfelt mit Johan van Worringen werdein zu mir komen und daß Wolfgut nochmalß von mir zu pachten begert und gesagt, sin eidomb, neben miner hofrecht zu Swartzem wonhaftich, hett 6 morgen in die gewande und ein perdt, wan er diß landt het, mogt er noch ein perdt halten. Het auch 100 daller, die wolt er dar an und an mirgel lagen. Der werdein erbaut sich nochmals, burch vor den pacht zu werden. Ich antwort im wie vorhin, den [205] 9. tag aprilis, ich kunth nitzs dhoin, biß ich min ende endtlich von carden Wilhem hett.
 
A. 1580 den 14. jun. solt man zu Coln eines schiffmans sohnTurmb. nr. 8 f 56 a.rechtfertigen, der sinem steiffatter und rechter motter in irem abwesen uffgesclagen und das gelt uis der kisten genomen und ander vil gewalt und boser stuck bedreven hat, man sacht, er het auch einen menschen umbpracht... Wie disser hinaus vor die Erenporz an den grindel quam und im geschenkt wart, haben etliche ire swerter uisgezogen, den scharprichter geschreckt, den schiffsohn uis irer aller hende uber das felt hinwech geleidt und getragen, dan er war beschenkt, das er ohn widderstant des greven, scheffen, richterbotten, wechter, die zur stat zuflauwen, darvon komen. Man sagt, es were disser zu Venloe bei die freibuter gezogen. Die vorgelaufen zu den Melaten am gericht, warten und nemans quam, machten sich balde zuruck. Man hat irer etliche angezeignet, die hantdedich gewesen, der auch etliche, wie man sagtDas Gerücht war begründet (Turmb. nr. 8 f 57 b ff)., zu torn pracht sulten sin. Also wart disser los, der zu doede verurtelt wasBd.3, S.65anno 1580 den 15 junii hab ich joncker Wilhem Goltstein, her zu Mugenhusen, im hauß zur Cassen uff dem Numart (da er sin pferdt stain hatt) angesprochen und verzalt, wie ubel mich carden Wilhem bezalte, wie gudich ich mit im handelte, mit beger, sin edel leibte wol mir daß recht gegen innen gedeien laissent. Der joncker sagt, iha, er wolt in auch selbst berichten, daß er mich befridigen, sulte. Ich schenckte dem joncker 2 raitzeichn, dieselben wurde daßmal auch da verdroncken, dan er wult den abendt noch verreithen, wie dan auch geschach.
Und war vom landttage zu Nuyß komen, eilte uff Bon, da sin motter und hausfrawe beide nit wol fertich waren.
Disser joncker mach 7 sone und etliche dochter im leben haben.
 
A. 1580 den 17. jun. ist die sclacht zwischen Hardenberch und Gramsberch im lande van Overeissel oder Vreislant zwischen den koningschn, die hie zu Dormagen bis zu Coln gelegen, uber Rhein gefaren waren, und den Statischen, die aus Hollant, Utricht und daher komen waren, (gewesen). Der koningscher oberster war Mertin Schenk von Nideggin, der Albaneser rittmeister Thomaso Fratri, der Staten oberster, der graff von Holoch, und uber das foisfolk der von Isselstein, die dan an der anzal vil starker waren. Aber des von Holochs ruter worden voreirst von den albaneser speisruter heftich angegriffen und in die flucht gesclagen, darnach des von Isselsteins foisfolk auch gar zurtrent, also das die koBd.3, S.66 [205'] ninkschen das felt, siegHs. sich.und preis erhalten und den Stadischn scheir anderthalbtusent man ersclagen, 300 gefangen, 4 groisse stuck bussen, 12 tonnen pulfer und kugeln, vil rustwagen und karen abgenomen, auch Kovorden ingenomen und vor Groningen geruckt, das feltleger fluchtig gemacht und die stat untsetzt. Uff des koninks seiten sint nit dan 20 man pliben, der Thomasso und etliche heuptleut hart verwont, ohn wer zu beiden seiten in eim wasser, die Vecht genant, plibenBd.3, S.66sint.
A. 1580 den 19. jun. dissen sontag haben die gaffeln in Coln gemeinlich gekoren ire raitzherrn. Und wiewol die Omphalii uff dem Swarznhaus nit kesen wolten, man het dan den vorigen herren im rade eirst angenomen, sagt ichIch sagt., der her moist gedolt haben, ein rait were also nit zu zwingen. Also wart der alt her Stephan Kolb mit der meisten stimmen erwelt, edoch in sinem abwesen und ginge uff sant Johans abent nit in, dan darnach. Umb diss zeit wart vil unglucks gewirkt, dan es worden fast gekoren uff den gaffeln, die nit catholischsTrotz der Warnung, die der Rat ihnen hatte zugehen lassen (Rpr. 31 f 240 a).waren, als uff der gewantmechergaffel Paulus Gommersbach in sinem abwesen, den ein rat doch qualificeirt eracht, uff der bontwortergaffel Peter Keiffe, wart ingenomen, uff der goltsmitgaffel Jacob ScherÜber seine und Gerhards von dem Bierbaum Zulassung wurde vorläufig kein fester Beschluss gefasst, da seine religiöse Stellung nicht vollkommen klar erschien. Im Auftrage des Rates hatten die Bürgermeister und der Stimmeister Caspar Kannegiesser (Rpr. 31 f 243 b) mit den religiös Verdächtigen eine Art Voruntersuchung angestellt. Die Entscheidung erfolgte nach ihrem Berichte am 23. Juni (ib. f 244 b)., der durft es nit wagen, bleib aus, uff der reimsnidergaffel Gerhart Birboum, den presenteirde sine geselschaft, dweil er aber den eit nit doin wolt, wart er nit zugelaissen und forte in sin geselschaft widder in sin haus. Uff der smidegaffel wart Christoffel von Reill zugelaissen und ginge in. Also bleif es doch allerding still, sonder rumorBd.3, S.66.
 
Anno 1580 den 20 junii nach filfeltigem kurtzen anhalten ist carden Wilhem von kleinen Vernich, min pachter zu Schwartzem zu mir komen uff Collen und bei Johan Kriptzn 8 dubbel ducaten untfangen, jede vor 8 gl., 6 alb., wilche er mir uff regnong miner achterstendiger pacht bezalt hat, dan daß korn galt eitz 3 daller, also ertragen sich disse acht stuck goltzs 66 gl. current, die ich also uff bezalung angenomen hab. Sagt, er kunth es nit uff ein mall bezalen. Und da mit eilt er hin wech. Ich begert, er wult bei mir die nacht pliben, dan es war abendt umb 7 vren, und regnen doch mit mir. Er sprach, er het einen wagen und geselschaft, moist hin wech, stalt sich, alß were er wilt und het uff heissen koln gestanden, eilt so seir, daß er ein par glaser weiß mit mir dranck, begert doch einen monat frist dar zwischn, wult er widder zu mir komen. Ich sacht, den monat wult ich im wol gunnen, aber die sach sult gliche wol in irem standt pliben, ich moist auch min zit und angesetzte termin zu Mugenhuissen gliche wol regnen. Er illt hin wegh den monat begern. Ich sacht, dem scholnß daselbst wult ich daß am forderligsten zu erkennen und sineß rhaitz pfegen, da mit schede er eilendt.
 
[206] A. 1580 den 21. junii hat Reinhardt Balch von Ohm hinder Emerich gern mit miner nichten Feigin Ordenbach, miner suster Marien dochter, gesprochen, die er lang vorhin gefriet, do er zum Stommel uff der Hoeportzen gewont und sin fasbenderampt da geleirt hat. Also quamen sie in miner suster wingart in der Depengassen samen, er und sin sustern Feigin und ir motter und broder Peter Ordenbach, drunken da und machten sich frolich und kuntschaft weiters samen. Er war ein jonk gesel, wolt mit brantwinen, winen, siden, spitzerei handlen, damit sin eltern umbgangen hatten. Min suster hat mir lange vorhin gesagt, wie disser heilich vorhanden were. Wie es nuhe spade wart, ginge Peter min neif innen zu geselschaft in ire herberge uff S. Maximinen strasse, da holt in die magt mit der luchten, und wie sie zu Mariengreden unden an die trap quamen vor her Frantzn haus, der kurtz da vor gestorben war, lag vor der dur ein swartz wasserhont, dem lockte Peter, das er im bis an die Sporgass folgte; die magt erschrack vor dem honde und dreif in hinwech zuruck, das er nit folgte. Wie Peter zu haus quam, ginge er wie gewonlich zu bedde. In der nacht wart er krank, und lach im der hont alles im sinne und wolt bichten, geistlich werden und hat seltzam fantasie, in der nacht bichte er her Henrich caplain zu S. Merten, leiss den morgen miss lesen und sich berichten und war veir oder sess tag halb toitlich krank, darnach wart es besser. Er schamte sich der dolheit und fantasien vor den nachparn. Ich lass mich bedu(n)cken, dieweil dissmail durch die stat vil leut krank lagen und es die neu krenkte heisch, er sie auch dran krank gewest, und wie er die krenkte schoin uff dem leib gehat und umb der zit den hont gesehen, hab er sich verduncken laissen, sie were im daher komenBd.5, S.163.
Dissen tag ist auch Tilman Aldenhoven, ein richer bontworter in der Schildergassen, und ein ratzman gestorben.
 
Anno 1580 den 21Tilgung: jstjunii ist Herman, min neif und diener, nach Muckenhusn gangen und drei tagh da verpliben. Geleist, wie im vor hin von den scheffen befollen waß. Ich hab dem scholteß den begerten monat von carden Wilhem zugeschriben. Und carden Wilhem ist da erschinen und geloft, den monat inzuhalten mich zu friden stellen, sunst sult man nach dem monat oder arme, wan es mir dan gelegen were, den umbsclach dhoin.
Und ist Herman uff s. johanß abendt widderkomen. Mir wart gesagt, er were mitler zit mit Westenberg zu Waldorf spacern gewest, weiß es doch nit eigentlich. Er sagt mirß auch nit, also fruchtsam oder halbar ist er vor mir.
Hat disse reiß 1 gl., 10 alb. vißgeben und verzert.
 
A. 1580 den 22. junii ist das alte hultzen gehuisse am Weitmartsorde neigt der brucken an der bach roit abgestrichen, sin zwa wonungen; eitz wont am orde ein schroder, vorhin hat fil jaren ein schomecher drin gewont, im andern zu Rhein wart wont eitz ein schoinmecher darin vorhinBd.5, S.164 [206'] eitziger und noch ein schroder, davor meister Adam und meister Jaspar Krons barberer, davor ein keismenger Henrich van Werden, Balthasar von Berchems swegerher, davur ein kertzemecher gewont, die ich alle gekant. Diss haus war da vor a. 1500 auch roit abgestrichen gewest, wie der datum oben under dem leitag mit wissem zeiffer anzuzeigen plach, wie ich den oft von miner stoben zu Cronenberg gesehen hab. Diss haus ist wol 40 jar stritpar gewest von tode jonffer Christin Steinkops, derhalb seir verfallen. Es wart auch eitz uff 700 richtz daler gehalten, die nemantz davor geben wolt, derhalb repareirt und vermeit, weiss nit wie deur, dan gemeinlich in Coln gelten die heusser eitz etliche drei oder viermail mehe zins und im grunde dan vor 40 jarn, so vil folks ist eitz in Coln von fremdenBd.5, S.164.
 
A. 1580 den 24. jun.Bd.5, S.164uff sant johans tag hat min swager Johan van Deutz uns den zittel bracht, was uns neiff Johan Korth, scheffen und wirt (in) Zons, zu unsem behoifBd.5, S.164, edoch ohn minen und unser vieren befilch oder begert, dem kreichsfolk zu Dormagen vorgestrecktBd.5, S.164und verlacht, die weil sie uns die hubsche finstern zerschlagenBd.5, S.164, daß sie doch keinen schaden mehe dhoin sulten.
 
Inhalt des zittels.
Anno 80 uff saterstag nach PingstenBd.5, S.165zu Weinsberch verlacht 36 quarten beirs, die quart 3 s. und 4 gl. 5 alb. an keis und broit. Noch datselb fesgin vol beirs; 2 broit, 8 alb. weck, und 2 scholter stuck, wigen 16 P. Noch am lesten maii datselb fesgin vol beirs und 10 quart in ein kroich, und ein halb quart wins, die quart 4½ alb. Noch 3 broit und dat fesgin vol beirs, und 2 stuck rintfleisch, wigen 10 P und ½ hollenschn keis. Noch uff des h. sacraments abent datselb fesgin vol beirs und einen hollenschen keis, wicht 8 P, das P 4½ alb.; noch 5 broit = 5 alb. 4 h. Noch 2 stuck rintfleischs wigen 11 P. Noch uff h. sacramentz dach 2 stuck rintfleischs, wigen 12 alb., und ein scholter stuck, wigt 8 alb. und 4 broit. Noch den anderen tag 2 stuck rintfleischs, wigen 14 alb., und 3 broit. Noch uff saterstach nach h. sacramentstag 2 st. rintfleischs, wigen 13 P, und 4 broit, und dat fesgin voll beirs. Noch 12 P rintfleischs. Summa 21½ gl. 5 alb. Item 96 P fleischs. Das fleischs ist uff kein gelt geschlagen, das wolt er widder haben. Ich schatz spek und durrefleischs das P uff 4 alb., were summa an fleischs 16 gl. Summa in all 37 gl. 17 alb.Bd.5, S.165.
 
Wiewol wir, alß min broder, suster Sibilla, broders kinder und ich, unß zu besweren gehat, diß vorg. zu bezaln, dweil wir veir daß gut swager Johan van Dutz und suster Marien uberlaissen zur pacht und wie ob sub anno 78 in novembri unse handlang vermelt und sie von halfschit zu bawen under in beiden den nutz allein haben, koe, schaiff, hoener halten, daß dannest zum theil erredt ist dorch die speiß von Zonß, daß sie die koe behalten, edoch dweil unß Johan Zonß viß truwen daß verlacht, so wolten mir in nit im schaden sterben laissen, ob wir [207] unsen swager Duytz wol bezeihen, daß erßt bestalt hab, und hab im derhalb vur eirst vor beir und broit keiß vor unß veir 10 gl., 20 alb., 6 h., bezalt, macht jedem 3 gl., 20 alb., 10 h.. Ich hab vor suster Sibilla und die jongen verlacht.
Daß fleischs wolten mir im auch bei ein machen, trogen vor unß veir 64 lb., die haben mir im folgens geliebert, alß 12 stuck gereucht rintfleischs gewogen 50 lb., item ein scholter stuck und ein stuck specks gewigen 14 lb., daß neif Johan zu Zonß eitz zu danck bezalt ist.
 
Ermanong.
Lieber swager Johan van Dutz, fruntliche, liebe sustern, hie sin wir euch zu steur komen in dem schaden, der euch allein uff den halß sult komen, nit allein an dissem dan auch, waß mir zu den schutzen vor und verstanden schatz gethain und bei Hupert dem wirde und hernach noch mehe fillicht dhoin moissen. Nuhe kunth ire euch wol berichten wie nutz die gemeinschaft deß hofs und lands zu Dormagen ist und wie schedlich euch und ewern kinder die dheilong desselben were gewest, dar auff ir anno 1578 den 14 und den 21 novemb., wie oben gerurt, so hart tribt, da mir unß doch aller pilligkeit erpotten, wie oben anno 78 den 7 decemb. zu ersehen. Dan wan euch drien sustern der hof zugetheilt were, so het ir dissen schaden allein moissen tragen, den mir euch zu unserm nachtheil helfen tragen. Also were eben wan schoin einem der hof zugetheilt were, der het den last allein getragen. Und obwol gesagt, so het die drei oder einer auch den nutz allein. Lieber ists war, warumb besweirt man unß dan mit, da mir nau unsen bloissen pacht bekomen. Ist eitz waß zu bawen mir bezaln mit, ist waß irtumbs wir rathen und helfen mit, waß schadens hat ir am hauß Weinsberch gehat oder erlitten, halten mir daß nit in noitbau zerait und erhen ohn einigen schaden einß hellers wert, den ir lidt oder am zinß nachlaisset.
Darumb rath ich euch getrevlich und bidt euch fleissich, bleibt deß hauß Weinßbergs und hofs zu Dormagen in gemeinschaft und jeder vor sin antheil ein her am eigenthumb, wie ich oben fol. 166 weitleuffich angezeigt hab. Dem herrn befollen. Datum ut supra
Herman von Weinsberg, eur l. broder.
 
A. 1580 den 25. jun. uff samstach am abent bis uff den sontag den morgen umb 7 urenBd.5, S.165haben mir beide, doctor Mertin Krudener und ich, die nacht uff der Wierportzn gewacht, dahin mir von eins raitz wegen ordineirt waren, wiewohl eitz kein kreichfolk in der nahe ware dan die zwei uisladersschiff vor der stat und uff dem rhein. Mit haben jeder 2 quarten weins dahin bracht und darneben ich noch 20 alb. gelaissen vor unkost, verspilt, drinkgelt; jeder hat sinen knecht bei imBd.5, S.165. Den morgen, alß die tagwacht da ware, gingen mir ab. Diss nacht bin ich ubel gequelt gewest von minem oberbruch an der rechten seiten, der ginge mir herfur ligen so dick wie ein gespalten ganseiBd.5, S.165dick und rede mir gar bange, weiss nit, ob es vom verhalten winde ware oder von milchbrei, den ich zuvor am mittach gessen und nit wol verdewt und kalt beir gedrunk(en). Ich wart aller steif und kurtborstich darvan, verbeiss es doch mit nawer noitBd.5, S.165, [207'] das ich noch duckend und krum zu haus quam. Es fragte mich d. Krudener, was mir were; ich sagt, ich het milch gessen, die macht mir im leib wedumb. Also verbarch ich diss gebrech vor mallich, troge min crutz allein. Wie ich mich zu haus uffs bedde lacht und warm wart und indawte, gink er zulest widder in, dede mir noch drei tage wie; wiewol ich es mit steiff binden des gurtel teglichen inhalten und hoeten, noch widderfert es mir uber lank so hart. Dieweil dienet mir vil reisens und arbeit und stains nit, dan ein still, sober, einsam leben und wesen. Got hab lob, das ich min tage so weit zu alter pracht habeBd.5, S.165.
 
A. 1580 den 26. jun. umb disse zeit haben die von Frankfor(t) die Calvinischen uis der stat vertriben. Und damit haben sie also umbgangen. Wie die calvinischen alle in der predigen waren, haben sie die burger in der kirchen umbcingelt und gesagt, irs plibens mogt nit lenger sin, und sie hin an die Meun, das wasser, pracht und gesagt, sie moisten hinfaren und gain, wahin in geleibt, aber in die stat nit widder komen, dan mit urlob. Man sult in auch weib, kinder und gutter folgen laissen, die sie uisholen mogten, wans in geliebte. Ohn zweifel haben sich die von Frankfort besorgt, sie sulten zu stark und meister werden, also etwas verneuwerong anrichten, das in nit dienet. Disser, sagt man, sin etliche heimlich in Coln komenAuf dieses, wohl berechtigte, Gerücht hin, erhielten die Tirmherren Befehl ,umbzugaen, die leute zu warnen, keine derselbigen personen inzunemmen, noch zu beherbergen' (Rpr. 31 f 250 b).. Derhalb mach man hie auch wol fleissich zusehenBd.3, S.67.
 
Anno 1580 den 30. tag junii altera petri et pauli den vormittag umb 8 vren zu sant Marien greden in deß officials hauß vor dem greven joncker Jaspar Geilekirchen und Jaspar Sittart und Questenberch, beiden scheffen vor Wesselinck notario causæ, und Petro Schutz, hohengerichtzschriber, ist der actus der scheidung zu bedde und dischs, auch der gutter tuschn Conradt Eck heubtman und Sibillen von Weinsberch eluthen beschein. Eck hat den licentiaten Roß uff siner seithen, min suster hat mich, iren broder Gotschalck und sin hausfrau und swager Johan van Deutz alß ire frunde, mit deren aller willn es geschach, bei sich. Da waren der breif zwein glichlautendt deß vertragß von beiden schribern verlesen und collationeirt. Und wie der greif fragte, uff innen daß also leib were, sprachen sie, iha, und nam von in beiden, Conradt und Sibillen, die handtastung druff. Gingen dar nach samen in den hof van coln in die Dranckgaß, da hin der h. official eilenß beroiffen war, und der fragte sie, ob sie die breif hetten verlesen hoeren und ob es in wille also were. Sprachen sie beide, iha, und gaben dem official die sicherung und handt dar uff. ,Der official sagt, er het sich des wol etwas besweirt, dweil die wort der hoffnong aber im vertrag stunde, so leiss er es zu. Diss wart allerseitz vergotzhallert, authentiseirtBd.5, S.167, protho [208] colleirt und verwart. Was aber der vertragh mitbrengt, dieweil es die leste handlung sie und im extrahern deß effect nit zu wenich oder zu vil gesatzst werde, will ich den vertrag van worde zu worde setzen, und lauth wie folgt.
 
Wir Johan Kempis, der rechten doctor, des hohen Dumbstifts in Coln preister canonich und des Churfurstlichen, geistlichen gerichts dasselbst official, und wir greve und scheffen Churfurstlichen weltlichen gerichts in Coln toin jedermenniglich kunt und zu wissen und insonderheit denen disser offner besiegelter breif vorkomen wirt, den lesen und hoeren werden offentlich zugent und bekennent, das in eigner personen vor uns kommen und erscheinen sein Conradt Eck eins und Sibilla von Weinsberch anderteils und haben zu beiden seiten durch ire erpittene frunde offentlich erzalt und lauten laissen: Nachdem leider vor etlichen jaren ein betrobter zanck und richtlicher process zwischen benenten Conradten Eck und Sibillen vor uns officialn als dem geistlichen richter wegen der scheidung zu bedde und dische, auch der gutter unstanden, wilcher in erster instanz noch unerortert swebte, auch sich dergestalt ansehen leisse, das groiss unrait und ungelimpf, kosten und schaden daraus erwaxsen und seir lanckwilich fallen sulte, das auch zwischen eitzgerurtem process wegen des haus zum Schricht vor s. Apren, item Sibillen heiratzgut, item Conradts kleider und linenwirk, item der Rossen erben scholt, item etlicher hantschriften und wenig ander mehe puncten vor eins erbarn hoichwisen raitz der stat Coln deputeirten vernoimden herrn anno der ringerzal 73 den 28. julii ein gutlicher vertrag zwischen bemelten Conradten und Sibilln und iren frunden aufgericht were, wilcher dan ausserhalb des hauss zum Schricht und des heiratzgut ungeferlich vollenstreckt, ohn das der scheidongssachen einige meldong darin beschein, alles inhalt des vertrags sich daran referernt, und dweil sulchem vertrage mit verkaufung des haus und lieberong des heiratzguts, auch contenterong der Rossen erben in drien jaren und noch nit nachgesetzt worden, derhalben weren swere gerichtshendel vor dem herrn burgermeister am hohengericht und im hoff Coln erwaxsen, alle noch unerortert swebent. So weren auch under obgerurten irrungen beider Conradten und Sibillen eltern seliger gedechtnis in got verstorben und jedem von innen sin patrimonium gereiter und ungereiter gutter angefallen. Dieweil sie dan keiner beiwonung samen pflegten, wurt jeder von inen verhindert, das er baussen den andern besonder der erbgutter nit mechtich were, dieselben zu sinem besten nutz zu vereusseren und anzulagen,Bd.5, S.167 [208'] daher dan zuletzt neuwer unrade, schade und nachteil, gezank und gerichtshendel, wie zu besorgen, untstain wurde. Und ob wol gutte herrn und frunde inwendich jares frist zu verscheiden zeiten obg. Conradt und Sibill angeregter mangelen und gebrechen zu verglichen understanden, auch etliche mittelen vorgeschlagen, dieweil die sach aber zum teil conscientiois were, zum teil erbgutter antreiffe, hetten sie sich besweirt, ohn uns officialen als dem geistlichen ordinario, vort ohn uns greven und scheffen als uber erb und erbzal ordentlichen richtern etwas bescleislichs zu handlen, nachdem sich dan bemelte Conradt und Sibil jeitz zur zit abermails erkleirt, das sie um allerlei wichtiger ursachen willen, ohn noit hie auszutrucken, ire gemutter nit dahin richten kunnen, das sie sich noch zur zit der ehelicher beiwonong verglichen kunten, bis got weiter gnade und segen verlenteDies und der folgende Abschnitt sind wohl die vom Official geforderten ,Worte der Hoffnung'., so hetten sie sich mit unserm und der frunde beiderseitz vorwissen und willen samen verglicht, vertragen und transigeirt, in maissn wie nachfolgtBd.5, S.168.
 
1. Anfenklich die obgerurte ehescheidung antreffent, dweil sich in warheit erfint, das Conradt und Sibilla vurg. die neigste acht jar ungeferlich nit samen hausgehalten, dan verscheiden gewont und gelebt, so ist verglicht und vertragen, das Conradt vor sich und Sibilla auch vor sich mit der wonung zu bedde und zu disch und der gutter sein sullen und sich dermaissn erlich und wol halten, wie sie das vor got irem herrn zu vertadingen wisten, ohne das ein den andern oder dessen frunde auf der gassen, in der kirchen, haus oder einichem orde binnen oder baussen Coln durch sich oder emantz anders mit worten oder wirken anfertigen oder besweren sol, dan gedultig erwarten, was weiter von got versehen sie oder geschein wurdeBd.5, S.168.
 
2. Um andern sol der obbestimpt vertrag vor den verordneten einß rhaitz anno _ drei und sevenzigh den 28 julii uffgericht, wie derselb von wilant dem hochachtparn, erentfesten, wolwisen hern Philips Geilen burgermeister jedem theil zugestellt ist, durchauß fast und stede gehalten werden.
 
3. Zum dritten. Dweil sich dan Sibilla wegen vorangezonenen vertrags irer funfhondert rad.d heiradtzs geldtzs und daher von sieben jaren untratener pension abnutzong interesse, auch der gerichtzkosten und schaden beclagt, so ist vertrags, das er, Conradt ire, Sibillen dar vor in allß [209] nicht vorhanden [209'] nicht vorhanden [210] seeßhondert und zwentzig richtzdaller (wan die schreinschribung geschein wirt incontinenti und unverwandeldes foeß vor dem außganck deß halbschit deß hauß zum Schricht vor sant Apren und daselbst mit vor zweien amptluden Laurentii deß hauß in der Bottegassen) in ire sichere behalt und gewalt liebern soll. Edoch daß obbestimbt gelt einen tagh zu vor besigtigt, gezalt, verpitzeirt und hinder einem beider seidtzs vertrauwem frundt biß an daß schrein vurg. deponeirt und verwart soll werden.
 
4. Zum veirthen ist ingewilligt und vertragenn, das Conradt Eck, inhalt deß vorg. vertrags, die Rossen erben der dreihondert daller halber sampt der pensionen contenteren soll, und Sibillen desselben Rossen erben quitancz zustellen, deß sie von wegen der halbschit heubtsummen und pensionen (ob sie die und waß sie dan mehe forderen wulten) gefriet werde, alles ehe sie einigen außganck zu thoin schuldich soll sin.
Und soll Conradt fort Sibilln alle forderungen der scholt, wilche er vor und nach zu einen handt allein gemacht oder sich underschriben hette, wie dan auch, ob villicht noch etwaß gemeiner scholt irgen vißstundt und mit uff Sibilln gedeut moegt werden, dieweil sie derselben nit genossen noch frohe worden, abschaffen und bezalen, noch ir keine creditorn, ob villicht deren noch einige vorhanden, zu hauß weisen, sonder, da sie einiger maissen oder gestalt gerichtlich oder baussen gericht angefertigt wurde, sinen foeß vor sie setzen und sie uff seine kosten verthadingen. In glichem soltzs auch mit ir verstanden und gehalten werden, da sie einige scholt zu einer handt gemacht hette, vor ire person allein zu bezalen.
 
Zum funften wan dan das vorg. also inß wirck gericht und volendett, so ist verglicht und vertragen, daß Conradt Eck sin elterlich hauß in der Bottenngassen, item daß hauß zum Schricht vor sant Apren und weß er dan mehe von patrimoniall guttern binnen und buissen Coln hatt, zu einer handt macht haben soll zu keren und zu wenden, wahin im geleibt. Und soll im Sibilla dan zur zit uff sin gesinnen am schrein oder vor zwien amptluden Laurentii und wa es dan mehe ist iren willn geben, außgenge und verzig thoin, so oft es noetich ist, also daß er es zu sinem besten nutz und noitturft zu einer handt wenden und anlagen muge.
Hinwidder sol Sibilla zu einer handt auch ire patrimonial gereithe und ungereite gutter binnen und baussen Coln gelegen moegen zu einer handt keren und wenden in waß handt und mit waß titels sie willt ohn einige in oder widderrecht.
Und Conradt soll in glichem jeder zeit uff ire gesinnen außgenge und verzigh thoin, so oft und duck es noettich wurde sein zu irem nutz, wie er gegenwortigh sinen willen dar zu gibt, außgenge und verzigh thoit.
6. zum sechsten ist ver [210'] tragen, dweil Sibilla Weinsbergs angeben, als hette Eck etzliche gereithe gutter im Ochsen auff dem Heumart verkaufft, so irer swester Sibilln mit zustendigh gewesen, und aber sulch noch fast disputerlich, alß hett er, Conradt Eck da her ir, Sibillen hinwidderumb etzliche gurtel und ringe und fort weß deß mehe sein mogt quidt gescholten noch dasselbich hinforter von ir nit zu forderen ingewilligt und got dem allmechtigen da mit befollen.
 
7. zum siebenden und letzsten sullen alle und jede richtliche processen im sale, am hohengerichte vor den commissarien im hof Coln, vor dem burgermeister am Cornmart und an andern gerichten sampt den forderungen, dern heubtsachen kosten und schaden so vorgelauffen sin und noch vorlauffen mogten, hie mit gentzlichen uffgehaben und zu beiden seithen allenthalben verglichen, untscheiden und gestillt sin und pliben.
Da von und weß deß irthumbs mehe mach sin ein parthei die ander gegenwortig und gerichtlich freiheit und quiteirt renuncieirt und verzeihet in kraft diß breifs.
 
Dieweil dan Conradt Eck eins und Sibilla von Weinsberch anderteils vor uns officialn, vort greve und scheffen wissentlich und wolbedechtlich ungetrongen und ungezwongen offentlich bekant, das sie in allermaissen wie vurs. vereinigt, verglicht und vertragen sein, und bei waren worten und handtastungen sulchen vertrag und transaction under 2000 goltgl. pfeenen, halb der Churf. kamer und fisco, andere halbscheit dem haltenden teil unnachleisslich zu bezaln fast stede und unverbruchlich zu halten und dargegen durch sich und andere nit zu toin noch zu handlen angelobt und verheischn, auch sulch alles durch unse respective geistliche und weltliche decreta und erkantnissen zu autentizeren, zu befestigen und zu bestetigen, auch mit unsern anhangenden des hoffs Colln und hohengerichts siegeln zu befestigen begert, ist alles gepittener maissn durch unser beiderseitz ordentlich decret approbeirt und bestetigt, wie wir approbiren und bestetigen hie mit, und haben derhalb auf fleissich gesinnen und pitt beider obg. parteien zu bestendiger und erblicher faster stedicheit und zu urkunde der warheit wir official und ordinarius vurg. unsers hoffs groisse siegel neben disser sachen vor uns notarien subscription, und wir greve und scheffen unser gmein scheffenamptz eingesigel neben unsers gerichts vereidten schribers subscription unden an disser breif, zwein gleichlautende und jeder partien einen zuzustellen, toin hangen. Geben und beschein im jar unsers hern 1580 auf donnerstag den 30. jun. Subscriptum per me Adolphum Wesselinck, notarium publicum et in curia archiepiscopali Coloniensi causarum scribam et sentenciarium iuratum. Petrus Schutz, alti iudicii Coloniensis scriba iuratusBd.5, S.169.
 
Anno 1580 den 30 tag und letzsten junii sint die kirchmeister und provisorn sant Jacob zu behoif [211] ires kirspels haußarmen im schrein zu Arsburch in libro lata plateia an zwein goltgl. fharen gut van golde und gewicht jarlichs uff den termin johannis mitzsommers von dem hauß zum Sternen und roden Schilde vor sant Catharinen zu bezalen geschriben sin, mit 48 derglichen goltgl. zu loesen.
Diß ist also bei komen. Es mach ein foirman im bosselraidt vor 25 jaren verstorben sin, der sich s. Jacob in Compostellen Galliciæ Hispaniarum zur bidtfart gelaift hatte und mit dhoitlicher kranckheit vorkomen wart, genant Cleif Johan oder Christgin, der mach s. Jacob derhalb den armen 2 foren kornß besatzt haben, zu s. Severin ein fhoir, zu s. Johan 20 dall., den fondelingen auch etwaß, inhalt sineß testamentz, daß versclagen und doch von etlichen gesehen ware. Wie disser gestorben, hat sin frawe villicht die leste handt daß biß an daß jar verlitten 1579, do sie gestorben, verhalten haben, die ir testament uffgericht zweimal, in einen meister Johan von Brussel barbeir, den man nante Kirsenmentgin, zum truhender ingesatzst, im andern ire und deß manß frunde, dar durch meister Johan in irthumb und zu thorn quam und nit ab komen mogt, er hette dan die frunde und armen alle zu friden gestallt. Und dieweil er gern abgewesen und auch nit bar gelt hat, hab ich dissen morgen am schrin zu Arsberch zu wege pracht, daß die armen an die 2 goltgl. fharen quamen, damit er unsernt halben nit gesaumpt wurde, die er dan vor zwen amptluden uff sin vorg. huser vißgangen hat und schriben laissen. Und komen die armen so von wanschaffen an diß 2 goltgl. erffharen. Und alß ich diß am schrein und den morgen frohe mit der scheidung sachen vor dem official und gref und scheffen hab helfen stiffelen, bin ich den mittag bei doctor Wynant Rhade uff der Bach am Weitmart zu gast gangen, da mit im, mit den l. und scheffen Ryndoff und lic. Fabricium und iren hausfrawen frolich gewest und mich minem mohe den vormittage gehabt ergetzst.
 
A. 1580 den 1. julii umb disse zit sommers gegen den arn ist die sievenjarige hiltombsfart gewest, das die Ungarn zu Coln waren, wie man sie nant, mogten eitz meisteils Oistericher und Behemen sin und der ort her, fillicht nit vil Ungarn, oder gar keine, wie irer vor zeiten die mennigte herquam. Dissmal waren nit wol 200 personen, man, frauen und megde hie, drogen ire waxkerzs mit gelt bestochen zu Weissnfrauen und uff ander orter mehe, wie von alters, aber nit so grois, hatten drei oder veir preister bei sich, die uff sant Peter und Pauli tag das hiltumb uff dem domhoff boven dem blauen stein zaunten und uff ire sprach verdolmetzsten. Ein erbar rait hilt bei allen kirspeln an, wie von alters, umb steur und almusen und die kirspeln waren willich. Die tirmmeister und offerman sant Jacob gingen auch umb und kregen ungeferlich 24 gl., fast mehe, dan die leste hiltumbsfart. Diss wart den provisorn im Wipperwalde zugestalt, da haben sie die Ungern staitlich gespeist, wie von alters plach zu geschehn. Darnach zogen sie nach Aich und quamen meisteils widder uff Coln, etliche uff TreirBd.3, S.67 [211'] und so fort nach irem lande heim.
Anno 1517 war ein hiltumbsfart, do mich min motter troge und ir gelit nach Aich ginge, daß min fatter plach zu sagen, ich were anno 1517 zu Aich gewest und Aich nit gesehen hett. Aber der hiltumbs fart anno 1524 gedenckt mich seir woll, dan ich ginge in minem sevenden jare. Und waren daßmal uberauß vil ungern hie. Eß lagen zu Weinsbergh daß hauß und stall vol, aissen so vil kirsen und misten daß hinderst hofgin, daß darnach ein busch von kirsbeumen woiß die lang stunden und kirsen troge. Darnach leiß min motter die kirsbeum abhawen. Die hiltumbs fart anno 1531 war ich zu Emerich uff der schoelen. Darnach anno annosic1538, anno 1545, anno 1552, anno 1559, anno 1566, anno 1573, anno 1580, also daß mich neun hiltumbs farten gedenck. Und so herlich disse fart und deren vil mehe vormals gewesen, also nemen sie eitz in zeiten der zweispaltiger religion ab.
 
Anno 1580 den 4 julii ist der vertrag zwischen Conradt Eck und Sibillen van Weinsberch weiters vollnstreckt. Dan alß Conradt sinen breif vom sigler und hohen gericht und undsicminer suster breif den 3 julii vom sigler vor einen goltgl. besiegelt ware, hat daß hohe gericht dissen morgen ir siegel auch dran gehangen, da man es groff gnoich heischs und bezaln leiß.
Dissen morgen wart der scheffen schrein am platz auch eroffnet, dar auß wart ein claussel viß dem testament unser motter seliger Sophien Korth extraheirt, die man am schrein zu s. Columben moist gebrauchen, der ursachn, dieweil min motter eitz an halfschit deß hauß zum Schricht vor s. Apren zu einer handt geschriben stunde und gestorben ware, wart umb minß broders kinder willen disse clausel gebraucht.
Dissen nachmittag waren die beide schrein s. Columben und s. Laurentii zu eroffnen bestallt. Und am schrin Columbe worden mir kinder und enckel alle gegenwortich ohn suster Cathrin so kranck und den vißganck vor zwen amptluden doch gedhain jeder an sin theil am hauß zum Schricht in kraft der clausuln des testaments geschriben, da van mir den ausganck zu henden unser susteren Sibillen deden, die wart mit Conradt Eck dran geschriben und sie verzege uff den eigenthumb zu henden ires manß Conradtzs, daß er daß hauß zum Schricht und daß hauß Aich in der Bottegassen allein haben sult, dan auch zwein amptlude von s. Laurentz zu gegen am schrin Columbe waren, also daß Conradt Eck deß hin forter an beiden orthen mechtich sol sin zu keren und wenden und da er ab in testatus sonder testament sterben wurde, so sol sollsicsin kein geregtigkeit dran haben dan soll an sin neigsten fallen, die im succedern sullen. Dissen anhanck moveirte Peter Veist schrinschriber, und mich ducht, er hett daß nit durfen dhoin, dweil es im vertrag nit vermelt ware. Derhalb hat min suster Sibill zu spurren, wie gefarlich man mit ire handelt.
Wie diß nuhe columbe also geschriben ware und daß gelt 600 rad.d und 30 richtzdaller bei doctor Krudener, der gegenwortich war, vor handen waren an 400 enckel goltgl. und fort halben ducaten, hat er daß gelt uberliebert und min suster Sibilla hat es vorhin besigtigt, gezalt, verpitzeirt, untfangen und nach sich genomen und damit zu hauß gangen, wol zufriden, das sie es bekomen und viß dem grossen irthumb war. Conradt Eck hat auch daselbst den vißganck und verzigh vor j. Peter Kannegeisser und joncker [212] Barthel Questenbergh gethain uff alles, waß min suster Sibilla in Arsberger schrein und sunst hett, das er dar an auch kein geregtigkeit wult haben. Diß moveirten min sustern daß es geschach. War doch nit nodich, dan sie stunde noch nit dran, er auch nit, und der vertrag pragt die clausel mit, daß sie ires patrimonii allein macht haben sult.
Und alß disse dingen am schrin columbe volendet, sin die schreinmeister und amptlude beider orde an daß schrin Laurentii gangen, da ire urkunde getragen. Und ist Conradt Eck daselbst an das hauß zum Aich in der Bottegassen, siner elter hauß, zu einer handt geschriben worden, wilcher er do zu einer handt van stundt an doctor Mertin Krudener und Elisabethen Sclosgin eluthn jarlichs mit zwenzich goltgl. in golde und zweiunddrissich daler termino purificationis mariae erflicher fharen besweirt hatt. Also sin disse sachen dissen 4 julii vollendet.
 
Liebe suster sibilla. Willt doch indegtich sin, waß mohe und arbeit, auch unkosten heruff gangen, ehe diß also inß wirck gestallt. Ir hat es vorhin uch nit versehn, wiewol ich jeder zit gutte hofnong dar zu hatte. Nuhe godt hatzs gefoigt, vre brodere haben daß best gethain, daß ir bei behaltenem gut pleibt und uch viß der scholt und gefhar gerissen hatt. Ich ermanen und bitten, ir willt fort mehe weislich und fleissich zusehen, daß ir den foegel nit viß der handt laist, ir hat in, halt in, fast und hut euch vor gut wort und list, daß ir nit betrogen werdt. Wilt auch gott dancken, das es so weit komen und sidt nit stoltzs dan demodich, hut euch vor bosem gerucht und bosem namen. Wer weiß, waß got mit euch versehen hatt. Und wie ich und broder Gotschalck vill treu bei euch beweist und ir durch daß hauß Weinsberch ehr hatt, so beger ich nitzs van euch dan gott vor mich zu bitten und, daß ir dem hauß Weinsberch mit einer erlicher bestiftung, wie ich oben sub anno 80 den 27 aprilis angezeigt, gedencken und inß wirck stellen wilt.
 
Nuhe folgen die kosten, so den lesten junii und 4 julii uff den vertragh, ausgengen, am schrin, sigelen und anders disse reise druff gangen sie.
Item den greven 0,5 rad.d scheffen Sittart und Questenberg jedem 0,5 nun marcks dallergestrichelte Linie. Facitgestrichelte Linie3 gl., 12 alb..
Item dem h. official 0,5 nunmarcks daller und zwei raitzeichn, jedes 3 mr.gestrichelte Linie. Facitgestrichelte Linie3 gl., 18 alb..
Item des officials gesinde alß gezugengestrichelte Linie. 12 alb..
Item dem notario Wesseling vor sin alte restante scholt und ingrossatur diß breiff. Facitgestrichelte Linie5 gl., 12 alb..
Item Petro Schutz pro tra____ 0,5 ratzichngestrichelte Linie. 18 alb..
Item m. Wilhelmo Walbeck pro copia deß vertragsgestrichelte Linie. 8 alb..
Item 4 julii vom groissen sigel deß hof Coln dem sigler 0,5 goltgl.. Facitgestrichelte Linie2 gl. 18 alb..
Item am hohengericht und vur zwa groisse mommerschaften und daß siegel. Facitgestrichelte Linie5 gl., 8 alb..
Item dem hohengerichtzschriber zu prothocollerngestrichelte Linie. 2 gl., 18 alb..
Item pro clausula motters testament ex scrineogestrichelte Linie. 1 gl., 20 alb..
Item von 4 geschrichter am schrin Columbegestrichelte Linie. 8 gl..
Item den amptluden 3 dubbel urkundengestrichelte Linie. 1 gl..
Item Wesseling vor ein copei deß vertragsgestrichelte Linie. 8 alb..
Item 2 quarten weinß am dischsgestrichelte Linie. 14 alb.
Summagestrichelte Linie37 gl..
 
Hergegen hat suster die 10 richtzdaler, wilche nit im vertrage staint.
 
[212'] noch von der lesten regnong, die anno 1577 den 1 janvarii zwischen unß erbgenamen zu Weinsberch gehalten was, stunde noch unbezalt, daß ich vor min suster Sibillam verlacht hat und noch nit verregnet was, ohn waß ich vor dem jar 1577 ir verlacht hat und noch neit bezalt ist.
Item Peter Schutzs daß complement und rest eirster instancz acten bezalt. Facit facitsic3 gl., 12 alb..
Item Tholle, dem procuratorn eirster instancien rest verricht. Facitgestrichelte Linie5 gl., 6 alb..
Item noch Tholle uff das neut in zweiter instancz uff sin verdeinst 4 dall.. Facitgestrichelte Linie8 gl., 16 alb..
Item Henrico Gerlaci, schriber im hof van Coln inhalt sines zittels und hant bezaltgestrichelte Linie. 11 gl., 22 alb..
Item noch Henrico Gerlaci vor das complementgestrichelte Linie. 1 gl. 14 alb..
Item lic. Satzfaß 1 goltgl. 1 rad.d pro sportatisgestrichelte Linie. 5 gl. 6 alb.
Summa diß ist auch 36 gl., 4 alb..
 
Disse zwa summen mach 73 gl. 4 alb., die hat mir min suster folgens anno 80 den 17 augusti mit 6 sonnen cronen, das stuck vor 14 mr., und mit 13 ducatger, das stuck vor 4 gl., sampt 4 alb. kleinß geldtzs, so sie drufflacht bezalt. Also sin die uberige daler, wilche sie mehe dan 600 richtzdaller sult haben, fast darzu gangen.
 
A. 1580 den 6. julii, off umb den trint, soll in Hollant ein neu recht in den stetten daselbst publiceirt sin, wie Florenz Wilhm in dem Witten Hasen aus der stat Gaue an minen broder Gotschalk geschreben hatBd.3, S.68.
Was das nuhe vor ein wirck ist, weiß kan ich nit eigentlichTilgung: wissen. Ob fillicht die staten in Hollandt ein reformation uber die gerichter oder policei ordnong etwas uffgericht haben. Wirt ohn zweiffel in dissen kreichs zeiten nit viß consent und befilch des konincks geschein sin. Und were gutt, das min broder die refortmation hett umb sines erbguts willen, das er zur Gau hat, ob etwas dar an gelegen were zu wissen.
 
Anno 1580 den 8 julii hab ich in minem declarationboich uber das 4 cap. mines testamentzs gelesen und befonden, das ich zweierlei agnaten und zweierlei cognaten hab, die successive hausfatter zu Weinsberch und min erben mogen werdenn. Als alle elige agnaten, die von manßlinien zu manßlinien von wilant Christian von Weinsberch minem fatter jedes glidts elich geborn, untsprossen und im eirsten, zweiten, dritten grade mins testamentzs stain, da von im begin im 1 und 2 verß mines testamentzs im 4 capittel vermelten wirt, die sullen genant und specificeirt werden und heischn primarii agnati, die eirster art agnaten. Die naturlichen __ primarirum agnat__ aberTrennzeichenvon naturlichen agnaten aller vorgeschribenTilgung: geborn,; unterstricheltTrennzeichengezilltTrennzeichenund untsprossenTilgung: synt; unterstrichelt, ob sie schoin elich weren oder ir fatter und deß fatter elich were oder legitimeirt, so fern ein glidt zwischn wilant Christian minem fatter und also ein manß person unelich gewesen und under den veirthen gradt minß testaments stain, wie daß dritte verß anfahendt. Were aber etc., deß 4 capittels da von sagt, die sullen secundarii agnati, die zweiter art agnaten genent [213] werdenTrennzeichenund zu underscheide der vorigen also heischnTrennzeichen. Dan sie sint in allen manslinien und glider her ab alle nit elich gewesenTrennzeichenwie disse dan in minem declarationboich in textn in margine in additionibus ibi in fine und sunst specificirt und zugelaissen sintTrennzeichen. So soll auch ein underscheidt zwischn den cognaten sinTrennzeichen. Dan die von minen eligen sustern Marien,TrennzeichenCatharinen und Sibillen von eligen zu eligen manß oder frawen personen herab geborn und gezilt sinTrennzeichenund im funften grade mines testamentzs stainTrennzeichenda von im 4 verß deß 4 capittels angezeigt. Waß der sint,Trennzeichensullen primarii cognati,Trennzeichendas istTrennzeicheneirster art cognaten, genant werden.
Wilche aber von wilant mineß fatter eligen sustern Drutgin und Marien von eligen manß oder frauwen personen her ab elich geboren oder gezalt sinTrennzeichenund im sievenden grade mines testamentzs stain, da von daß 6. verß der 4 capittelsTrennzeichenanhebendeTrennzeichen. Und wan etc., die sullen secundarii cognati, (das ist) zweiter art von cognaten heischen, dan zwischn den eligen abstigenden miner sustern, die mir testatorn naher, und mineß seligen fatters sustern, die mir ferners sint, ist groiß underscheidt.
Disse underscheide mogen min nachkomen zwischen den primarienTrennzeichenund secundarien agnatenTrennzeichenund den primarien und secundarien cognaten deß hauß und geschlechtzs Weinsberch also in ubung bringen. Und daß sie sich im reden, schribenTrennzeichenund bestimmen nit irren, diß setz ich, Herman von Weinsberch testator eitz hie herTrennzeichen. Pro aliquali declaratione seu additione, alles zu verlichterung der nachkomen.
 
Anno 1580 den 10. julii bin ich bei doctor Krudener zum Hirtz uff der Bach zu gast gewest. Sin hausfrawe j. Elisabeth Sclosgins hat mich da hin geladen uff iren geburtzs tag, den sie hilt, daß sie 58 jar alt worden, dan sie were irem sagen nach anno 1522 geboren. Ich gain nit gern viß essen, durft es ir auch nit wol versagen, dan ir hauswirt und ich samen kirchmeister und gutte frundt sint. Auch kunth ich sie so dick nit widder laden, dan daß kost alles, doch sint ire renthn groisser dan die meine, das es in nit vill schadt. Haben auch kein kinder und es gut zu thoin. Sie ist es auch widder gewert an mir, waß proven s. Jacob fallen, da bidt sie vor gutte leudt, und waß sei heimlichs zu thoin haben, bin ich in behilflich.
 
A. 1580 den 11. jul. uff montag haben beide burgermeister ire steiffe untfangen und mich uff ire essen geladen, aber dweil ich in kein kapune oder velthoner schenkte, so bleib ich von dannen, dan sult ich das alle jar jedem toin, troge etwas in kreigszeiten, da alles uberteur ist. Her Melchior von Mulhem hat sin essen uffm Quattermart gehalten und her Gerhart Pilgrum in sinem wingart in der Snorgassen hinder dem Perlegraven uff sin neue haus, das er binnen 2 jarn gar zirlich dar gesatzt hatteBd.3, S.68.
 
A. 1580 den 14. julii zouch min swager Johan van Deutz und neiff Peter Ordenbach zu Dormagen in den arn. Es war umb diss zit sorglich, dan das kreichsfolk und schiff lagen neit weit von dannen,Bd.5, S.170 [213'] die freibutter oder freischelmen fingen die leut hin und widder, forten sie hinweg und schatzten sie und quam manicher, der schoin nit fiant war, in schaden und verderfnis. Also forcht uns auch vor disse; sie sin den 23. julii widder ungeletzt komenBd.5, S.170.
 
A. 1580 den 15. julii ist Conrad Eck im rade vor einen heubtman der stadt Coln angenomen. Man sagt sex jar lank, sol jar 200 daler haben und ein erlich kleid, auch ein raitzkirf und zeichen glichs eim raitsman. Her Pilgrum burgermeister, des knecht er vormals gewesen, mach in herzu befordert haben. Wan er nuhe sperlich, fleissig, getreu und gesont were, sult im diss wol ein gutte bequemicheit sin und grois behilf zur haushaltung. Wie er sich aber halten wirt, mach die zeit erlern. Es ware vil sagens in der stat van dissem heubtman, einer sagt guts, der ander bois, wie es zu pleigt zu gain. Andern haben auch drumb angehalten und es nit kunnen werden. Was die herrn bewegt hab, weiss ich nit, filligt das er in Coln geerbt and erzagen ware. Min suster und mir alle duchten es seltsam sin, dieweil er sich selbst nit noch den sinen nutz gewesen, das im die stat mit vertraut wart. Er mach sich villicht seir umbsclain und bessern. Darnach zouch er ins lant van Hessen, wie man sagt, da er 125 knecht ungeferlich annam und uff Coln beschede, dar sie hin quamenBd.5, S.170wan sich Conradt nuhe recht und unverweislich hilt, so kunte ehr ehre und nutzs inlagen. Wa er dsatz abgebrochen.
 
Anno 1580 den 16 julii hab ich in minem codicillo anno 76 den 16. aprilis minen fruntlichen, lieben sustern und iren kindern eirstes graidtzs ein zit lanck zu gefallen uffgericht,Korrigiert aus: vbergelesen, daß ich noch zur zit dar bei pliben laisse. Aber ich hab dar in die clausulen von minen ampartsicdeß gutzs und pachtzs zu Dormagen uberlacht. Und laißTilgung: nicht lesbarmich beduncken, daß da von etwaß mißverstandts und ungunst mogt untstain. Alß in der clausulen, anhebendt.
Zum dritten. So fern und langh et cætera. Da am ende disser clausuln vistrucklich steit, visgescheiden doch den hausfatter zur zit, dem min sesten dheil neben dem sinen dar zu allein folgen soll etc.. Her uff wurde der hausfatter, min erb fast stain und kunth auch nit wol anders verstanden werden, dan daß er min dhail pachtzs oder inkompst zu Dormagen allein anhalten mogte und nitzs da von distribuern. Aber sie, min sustern und ire kinder, mogten die folgende clausel im codicill, anfangendt.
Zum funften. Min anparth eigenthumbs deß aligen landtzs etc.. Vorwenden und sprechen, da worde deß pachtzs und inkompst deß landts gar nit gewagen noch gemeint dan allin des eigenthumbs und dan des gebrauchs im lustgemach und ingedoim daselbst. Und ob diß nachclausel mines erachtens nit wol so starck were wie die forige.
Damit aber alle, waß an gutter gunst und fruntschaft nachtheilich mocht sin, hingenomen mogt werden, so will ich sulches uff folgende maneir ercleren und verordnen. Es mach der hausfatter mit gutte wol bei minen sustern und iren kindern versoichen, ob sie es bei der eirsten clausuln worden pliben laissen. Da daß geschege, so [214] hett es sinen bescheidt. Wurden sie aber die bestimpte eirste clausel in ein disputation zehen. Und weren dan urbuddich einen gleublichen schrein under iren eigenen henden in der besten formen vor sich und ire erben van sich geben und ohn allen verzogch in die gmein kist der erbgemanen zu Weinsberch lagen. Daß sie min testament und lesten willen anno 1557 den 20 novemb. uffgericht sampt minem declarationsboich und sinen additionen, auch diß codicil in allen andern clausuln und waß ich mit eigner handt weiters ordineirt, begert fideicommitteirt und befollen hett in aller truwen und bei iren eiden bestedigten und confirmeirten, auch festlich verheischen dar gegen gar nitzs durch sich oder emanß anders vorzuwenden heimlich oder offenbar. Und wulten den hausfatter zu Weinsberch zur zit und sin nachfolger im selben ampt und von wegen sines amptzs vor minen universalln einigen ewigen erben und iren und deß gantzen geschlechtzs gemeinen fatter halten und dem hauß Weinsberchs sin gepurlich ehr nit minderen. Und wan sulches gescheit ist, so sol der hausfatter, min erbe jedem von minem anpart und sestentheil sin amparth des pachtzs und inkompst zu dormagen mit dem anhanck und underscheide, wie mit andern renthn und inkompsten in minem vorg. codicil vermelt ist, jarligs distribuern und zustellen, ohn weiteren abbruchs deß codicils und aller ander siner geregtigkeit und forthels.
Diß, lieber hausfatter und erb hab ich nit allein umb voriger clausuln dan auch umb ander mehe ursachen also ordineirt und ercleirt, wie ich eitz in kraft disser miner handtschrift ordineir und ercleir. Datum ut supra
Herman von Weinsberch testator s. etc. s.s..
 
Anno 1580 den 17 julii uff dissen sontag zu veir wechen lanck hats scheir alle tage geregnet, wiewol es vor hin ein feiner vorsomer gewesen, also daß ein mald. kornß uff 8 gl. steich, da es vor hin nit vil dhurer dan sex gulden gewesen. Wiewol der wein auch am kranen sich steifden, so pleib doch ein quart uff 7 alb. wie zu vor. Aber anfanck des arns wart es gutte widder und bleib biß noch zu und korn und wein scloig ab.
 
Anno 1580 den 18 julii hab ich an die lesten addition, sub dato huius anni 80 den 15 marcii dar gesatzt, gedacht, dweil ich neben dem declarationboich, dar sulche addition steit, min boich weinsberch, min gedenckboich, min copienboich und min alterdhombsboich also authentiseirt und gewerdicht, waß in den allen steit, daß sol min testament und lesten willen ercleren, so fern es dem nit zu widder ist, alles inhalt eitzbestimpter addition. Waß ich dan dar in und besonder zu dissem minem boich senectutis zu starckung, bekreftigung und erclerong mines testamentzs setz und schribe, daß mach man (da es nutz und nodich ist) die leudt wol sehen laissen oder innen vorlesen, wie es sich schickt. Dan nuhe und dan felt mir wol etwas in, daß zu guttem bericht und underrigtung dienet, wilchs ich nit all in min declaration boich kan prengen, dan es scheir vol geschriben ist, dasselb weiß ich in der eil vor gedechtniß nit besser in verwarsamheit zu behalten dan in dissen boich. Darumb schrib ich es drin. Und waß dem testament zu gut mach komen und dienen, hett ich auch gern gehalten. Dan man kan deß nit zu vil machen mines truwen bedunckens.
 
[214'] A. 1580 den 19. jul. umb den trint hat Adam von Delft, ein wirt und kaufman uff dem Bottermart wonhaftich, das gar schone herlich haus, die Haseporz genant, umb 4000 daler gegolten, wilcher mit siner frauen van geringer herkomst waren und beide in Coln gedeint hatten. Er war van Delft uis Hollant burdich. Diss haus hat her Tilman Bruck und sin nachkomen bei 100 jar besessen, moistens es eitz scholthalben meisteils verzeihen. Sie, wie komen sulche herliche, furstliche heuser in fremde hent! Man sult diss haus eitz uff die weis umb zehntusent daler nit bauen. O, was gedenk mich sulcher schoner, kostlicher heuser, die bei miner zit von dem rechten geblode an fremden sint komen. Als das Paradis uff der Brucken, ist noch in korzen jaren von den Meusger, das jonkern waren, an fremde komen, und her Adolf Rynken burgermeisters haus dargegen uber, item der Hackeneihoff, darin eitz her Liskirchn burgermeister wont, hat vormails den graven von Mors zugehort, uff dem Numart bei sant Gertruden gelegen, item der Lepart, die Ere, die Laneck uff dem Altenmart, item der Grule, die Grove und andern uff dem Heumart, item Smidtgins haus und andern uff dem Holznmart, item der Groinwalt in der Weverstrassen, item der Swain vor s. Paulus, item Costin Grevenhaus, oder die Croin genant, ist van den Brabendern komen, item doctor Joisten Wilpurg haus uff der Brucken, item die Klock am Malzbuchel und die Klock uff dem Weitmart, item Aich neben der Weinscholen in der Rheingassn, item der Rotstock und Wederhan, das Swarzhaus vor den Augustinern, item her Reiden, auch her Geilen, beider burgermeisters huser in der Lintgassen, item die Stessa bei sant Laurenz, item der Straus in der Bottegassn, item doctor Vresen haus in der Drankgassen, item das Hirz vur sant Laurenz und das Hirz vor den klein s. Merten, da auch her Mulhems vormals burgermeisters,zu wonen plag' ?, her Greifraithaus, item her Schurfeltz burgermeister haus, eitz Plogers haus Boven Mauren, item das bruloffshaus Quatermart hat ein rait gegolten, item die FasbenBd.3, S.68.
Iha, waß will ich alle die herlige heusser erzellen, waß sint dan mittelmeissige schone heusser. Sehet, so unsteit ist es mit den gesclechten, wan daß alieneren, besweren, verkauffen, vertheilen nit verhindert wirt. Es hat auch die kostlicheit der heusser verursagt daß sie einem kinde zu hoich angesclagen werden und renthen nits besonders. O here gott mogt, daß recht der geistlichen und lehnleuthen, die non alienando seu dividendo bei dem hauß Weinsberch stat haben, dar umb hetten wir zu pitten. Man min got zum besten und schick sich darnach, so mach es pleiben, dieweil ein erbar rhaidt nit stirbt, so mach der Quatermart da pliben, glichfalß der faßbinder gaffel bei dem ampt.
 
Anno 1580 den 23 julii hat mir doctor Mertin Krudener kirchmeister die abschrift der nuwer memorien taiffel, wilche anno 1555 ungeferlich und da befor von her Gerhardt Lydt pastor und magistro Johanne Cortessum offerman s. Jacob verneuwet und zugericht wirt sin und in die gerkamer daselbst in stadt der alten taiffel ge [215] hangen, da nit die nuwen da die alten memorien innen stundensic: Prädikat fehlt. Von den nuwen memorien binnen hondert den neigsten jaren wil ich nit vil hie meldong doin, dan von den alten allein. Wan aber die taiffel der alten memorien pliben sie und wan sie eirst uffricht worden, weiß ich nit. Ich hab sie gesehen, wair breidt, groiß, alt und bereucht dunckel nit wol zu lesen. In der nuwen taiffel ist allein ein extract der alten namen uffgericht, nit nach ordnong deß alters, wer vor oder nach sin memoriam bestift, dan nach ordnong, wie man sie vor und nach eimmal oder zwei mal im jar gehalten hatt. Und wie ich mich viß den schrin und kirchen anzeignong bericht, so wirt der alter memorien kein vor dem jar 1300 uffgericht sin, dan van der zit eirst an biß uff daß jar 1444, da her Franck Odendorp pastor gestorben, der bei siner zit die alte memorien taiffel wirt uffgericht haben, wie zu vermotten, dan er hat wol schriben und ingrosser kunnen auch s. Jacob und s. Iurgen etliche boich mit eigner handt geschriben, da do eirst die truckerei uffkomen ist. Er hat auch wie gewislich glaubt und sagt die alten memorien latinisch in ein missal oder mißboich s. Jacob geschriben. Und dweil ich kein elter fundationen und bestiftung sant Jacob findt, wirt es daselb ein sclecht wirck wie uff den dorfern do und da befoir gewest sin. Dan zu den alten memorien sint wenich marcken oder schillinck oder denarien pfenninck geben, von keinen gulden oder pfunden findt man noch, daß einige miß bestift gewesen noch almuß. Man wirt ohn zweiffel der zit mit wenich gelde vil haben viß richten kunnen. Die gutter und arbeit wirt wolfeil vor gering gelt gewest sin. Bei miner elter und miner zit und leben hat die kirch s. Jacob an baw, an missen, vesper, spenden, erfschafft, renth goltgl. und dall. beß zu genomen (dieweil ich gott vertrawe, der hausfatter zu Weinsberch, min erbe werde ewich im kirspel wonen und daselbst hauß halten, da mit er dan von der antiquiteten und altheit deß kirspels sant Jacob und deß hauß Weinßberch etwaß und klein bericht moge wissen, alß ein nachpar, kirspels man und inwoner, daß dan gar gnoiglich und lustich ist, so hab ich die alten namen der memorien stifter in diß boich geschriben, da er sie lesen mach).
 
Auß der memorien taiffel s. Jacob (etwaß geschriben wie es da vor an steit).
Dominicis et diebus festis sive feriis cantatur summa missa ratione parrochiæ per dominum pastorem aut eius sacellanum.
 
Feria secunda 1 lunæ.
Per alterum eorundem cantatur summa missa pro defunctis vel de tempore, in qua servabittur una ex memoriis antiquis pagina secunda annotatis secundum ordinem, et sub vigiliis per pastorem et capellanum legendis ponetur candela cerea una super summum altare, sub summa missa quatvor candele in navim ecclesiæ et pulsetur magna campana ad vigilias, etc. (ibi de 2 fribus bulgin et 2 dalleris additium)eckige Klammern. Jtem Capellanus et Custos habebant suas presencias ex eisdem antiquis Memorijs debitas. [215']
 
Sequucitax nunc Memoriæ antique.
Singulis secundis ferijs seruandæ de quibus.
Supra facta est mentio, Olim aliter seruatis.
Domini Gerardi Poppendick Decani S. Georgij et Christinæ de Leopardo.
Gerardi de Stella et Elsæ coniugum.
Johannis de Heimersbach pastoris et Henrici Jegers.
Aleidis de Odendorp et Stinæ eius filiæ.
Werneri de Bergerhuyssen et Eutginæ vxoris.
Cunegundis vxoris Hermanni de Efferen et Cunegundis, Agnetis et Catharinæ sororum.
Adam Penninck et Hille coniugum.
Domini Franconis de Odendorp pastoris.
Frederici Walraven et Metzæ coniugum.
Elsæ de Stella et Gerardi, eius mariti.
Johannis Oußgin et Aleidis coniugum.
Theodorici de Scheiderich.
Geradi quondam pastoris.
Jacobi de Wichterich.
Mattheiæ de Rore et Alheidis uxoris.
Gobelini Weidtmart et Drude uxoris.
Catharinæ Kaldenbergs.
Adam Pennincks et Hillæ uxoris.
Johannis Mullestein et Drudæ uxoris.
Gerardi up der Bach et Noitburgis uxoris.
Johannis de Bomberch et Belæ uxoris. Et Conradi de Merhem ac Catharinæ de Gotzwiler.
Johannis Wickman.
Belæ van Wichtrich.
Christiani de Attendorn et Aleydis, eius uxoris.
Gerardi de Pavone, decani s. Georgii et huius pastoris ac Hille et Sophiæ de Eppendorp, Aleidis et Christinæ, eius filiarum.
Domini Gotschalci pastoris.
Gerardie de Lynne et Nesæ, eius uxoris.
Abel Karbender et Catharinæ, eius uxoris.
Werneri de Blaitzem et Gutginæ eius uxoris.
Cunegundis, uxoris Hermanni de Efferen atque Cunnegundis Nesæ Catharinæ sororum.
Johannis Mullenstein et Drudæ, eius uxoris.
Johannis Ruters et Sophiæ uxoris.
Johannis Olichscleger.
Tilmanni Huperti et eius uxoris.
Johannis Sudenwint et eius uxoris.
Goblini Weidtmart etTilgung: Aleidis vxoriset Drude uxoris zu Weinsberch.
Johannis Huperti et Aleidis uxoris.
Abel Karbender et Catharinæ, eius uxoris.
Hermanni de Heimbach et eius parentum.
Gerardi Stoilgin et Nesæ uxoris.
Elsæ de Bornhem et eius sororis.
Johannis Marini et Aleidis uxoris.
 
Diß sint nuhe die alte herrn nachparen und frunde deß kirspels gewest, dar unden etliche gutte leudt von den alten gesclechten und edel gewesen. Und dannest ein loblich wirck mit iren memorien gewest, das man irer uff heutigen tagh in ehren und seligheit gedenckt. Auch meistheils die fhar und renth, wilche sie dar zu geben und verordnet sin, noch vorhanden oder waß durch abloese in die stat komen ist. Hetten sie nitzs ordineirt, weren ire namen lange vergessen.
 
[216] Nuhe findt man under obbestimpten namen auch Gobelinum WeidtmartTilgung: vet Drudam uxorem zu Weinsberch. Dissen hat das hauß Weinsberch zu gehoirt, werden ohn zwevel auch drin gewont haben. Sint anno 1333 durch ufftragt Jacobs von Solingen und Elfe eluden im elsten boich porta panthaleonis dran geschriben und geerft worden. Und er wirt daselst zu latin Gobelinus domesticus de foro Sandicis genant. Was das wort domesticus anders dan heußlich (der haußgnoiß)nachtr. Einfügungsie, weiß ich nit. De foro xandicis per 10 steit da, ist vom Weitmart, dan sandix ist weidt oder rhoede, kraut, dar man mit ferbt. Und haben disse elude Gobel und Druda ein dochter gehatt, auch Druda, genant wilche zwein eheman gehat, der eirst hat geheischen Johan van Vianden, inhalt des schrein zu Arsberch zu lib. seu carta sentenciarrum sub anno 1365, der ander hat geheischen her Memfardt van Brunsberch und ist ein ritter gewest. Wie von dissem Meinfardt und Druden eluden ein dheil deß hauß Weinsberch uff Johan von Weinsberch, von Langele genant, und Catharin von Else ist komen, wie daselbst im schrein zu Arsberch sub anno 1365 clarlich ist zu sehen.
Aber Gobelinus und Druda elude vorg. haben samen oder besonder die memoriam s. Jacob zue zweien mal im jar zu halten fundeirt, dar zu 2 marck geben von dem haif hinder Weinsberch und Cronenberch, genant Setzrobe, wie man hie von im schrein zu s. Peter in libro putzhof sub anno 1368 wirt finden, inhalt des pastors copienboich sant Jacob. Von disser memorien steit also im missal oder mißboich also von worde zu worde latine geschriben.
 
Item Johannes de Wynsberch et sui hæredes soluere tenentur de quadam domo coniuncta a retro domui dictæ zu Weinsberch ubi itur up den Buchel dvas marcas dvobus terminis anni soluendas unam scibicet in festo pascæ, et aliam in festo remigii vel infra mensem post quemlibet predictorum terminorum proxime sequentem pro memoria Drudæ up der Herbergen et eius mariti nec non svorum parentum et dvabus vicibus peragetur memoria prædicta cum candelis more solito ut supra in aliis memoriis habetur. Prima enim vice lapso mense post festum pascæ, secunda vero vice prima die post simonis iudæ apostolorum, et de qualibet predictarum dvarum memoriarum capellanus habebit dvos solidos, campanarius unum solidum et de dvabus p__tactis marcis reperitur scriptum in scrineo in parrochia sancti petri.
 
Eitzgemelter Johan von Weinsberch ist auch genant worden johan van Langele, wie im schrein vorg. zu Arsberch ist angerurt worden. Ist ein kirchmeister s. JacobTilgung: syn gewest vur der zit und auch bei der zit Franconis des pastor, der bei siner zit pastor worden, da von sant Georgen noch bescheidt wirt sin und ich gesehen und gehort lesen hab. Disser Johan ist ein habseliger hamecher gewest, ein amptmichsman, min altavus und vorfare, deß ich mich gar nit schame. Und hat under ander kindern einen sohn gehatt, Christian von Weinsberch, deß contrafitung oder biltniß sampt siner hausfrawen und iren namen und wapen, auch sines broders magistri Gerhardi [216'] de Weinsberch ich duck durch anzeigung mineß seligen fatters in der historien im binnersten umbganck zu Carmeliten oder Frawen broder cloister uff der Mauren gemailt ich hab sehn stain. Ist min abavus paternus gewest, ist eitz bedeckt mit den newen doichern ungeferlich bei dem putz im umbganck, dar manTilgung: JohaChristian und sin frau und meister Gerhardt bei der dhur, dar man van der strassen langs die kirch in den umbganck geit, wirt man diß gemeils noch wol finden, wa es nuhe nit zu alt ist. Disser Christian hat under andern sinen son Frowin von Weinsberch, meinen proavum paternum gezilt, der in groiß ungemach umb eineß dhoit stichs ist komen, daß er auß Coln gewichen, zu Swelme inß landt van der Marck quam wonen, daselbst vil kinder zilt und alles waß er zu coln hat quidt wart und in armut feile, dar zu sin steiffatter Andreiß von Else und deß bewanten seir geholfen, also daß disser Frowin auch ganß und gar viß dem hauß Weinsberch gemonstert ist, daß sich auch sin anfrewe Catharin von ElseTilgung: benach absterben ires sohn und sineß fatters Christian vorg. bei sinem leben, dweil er zu Swelme im ellende ware, an daß hauß Weinsberch hat weldigen laissn und nach irem absterben an ire neiffen Gerlich Herman Johan Brun van Else bracht, deß Frowyn nit keren noch weren mogt, so vill schelmeri war dar umb gangen, wie mir min fatter und fatters motter mit schrienden augen duck geclagt.
Disser Frowin von Weinsberch hat sinen elsten sohn, minen avum paternum Gotschalck gezilt, der quam folgensTilgung: zuvan Swelme uff Coln wonen, war jongk und arm und ellendt, deinte gutten luden, quam doch nach bei, wart burger und von sinem heimatt, Gotschalck van Swelm genant. Der quam entlich widder bei und alß er bericht wart siner herkompst, gedacht er nach siner vorelter hauß Weinsberch und uberquam es auch zu lest. Dan daß gluck kan sich wenden. Er behilt aber so lang er lebte den zu namen Swelme und wart nit von Weinsberch genant. Disser Gotschalck, van Swelme genant, zilte meinen fatter Christian der meisttheils von Swelme genant ware, befordert doch den zunamen Weinsberch dermaissen, daß eitz zur zit sine kinder sich ohn anhanck alle von Weinsberch nennen.
Und also hat es bei drittehalb hondert jar van Gobbel Weitmartzs leben mit dem hauß Weinsberch und den erbgenamen Johans von Weinsberch verlauffen. Und geben mir heutigs tags noch die 2 mr. dem pastor s. Jacob zu behoif disser alter memorien. Und mocht ir haußfatter zu Weinsberch nuhe gruntlichen bericht haben, wa her sulche memoria eirst untstanden, da vonTilgung: dman die zwa marck jarß gift.
 
Anno 1580 den 25Tilgung: Augustijulii uff sant jacobs tagh den nachmittag umb 4 vren zu Weinsberch im hauß in der kamer hab ich min krentzgin uff der kirchmeister und achten bei kompst gehalten. Und waren alle eilf bei einander. Lenhart von Bracht neben Weinsberch zu zweien Tauben war kranck, dem schickt kost und wein zu hauß und der offerman meister Daem kreitfichs deinste zu dischs und waren seir frolich. Hab mit drien gengen ange [217] richt hardtfleischs gebrait und keiß und botter, jeder mall mit funf schotteln und waß dar beigesatzst wart. Und ist gewest und hat gekost wie folgt.
 
Item vur 2 hennengestrichelte Linie15 alb., 6 h..
Item vur 6 honergestrichelte Linie1 gl., 15 alb., 6 h..
Item vur ein ganßgestrichelte Linie10 alb., 6 h..
Item vor ein stump und ein lommel, wigen zu samen 34 lb. und ½ lb., daß lb. 34 h., facitgestrichelte Linie4 gl., 1 alb., 9 h..
Item vor ein hamelßboich und hamelßpistel, wigen 9 lb. und 3 firdel lb., daß lb. 40 h., facitgestrichelte Linie1 gl., 8 alb., 6 h..
Item vor 19 wingartzsiegelgestrichelte Linie20 alb., 6 h..
Item vor 2 gebackgestrichelte Linie12 alb..
Item vor 12 koichlingestrichelte Linie16 alb..
Item vor gemengt broit und weckgestrichelte Linie10 alb..
Item vor sclait redich hasennuß kirssengestrichelte Linie8 alb., 7 h..
Ohn 1 schinck keiß botter zucker holtz und waß mir dan mehe bei unß selbst gehat
Summagestrichelte Linie10 gl., 23 alb., 8 h. zum mart.
 
Item 14 quarten und 1 quarzt weinß, die quart 7 alb.
Facitgestrichelte Linie4 gl., 5 alb., 6 h..
 
Item 5 fleschn ratzwinß, die fleschs 16 alb. taxeirt
Facitgestrichelte Linie3 gl., 8 alb..
 
Summa omnium expositorumgestrichelte Linie18 gl., 13 alb., 2 h..
 
Hergegen einen richtzdaller vur 10 mr. und 10 quarz winß, jede zu 7 alb., untf., van jedem 1 quarzt, dan vor Lenhart und mich wirt nit gerechent.
 
Summa omnium receptorumgestrichelte Linie5 gl. 10 alb..
 
Defalcatis defalcundis kost es mich
Summagestrichelte Linie13 gl., 3 alb., 2 h..
 
Diß krentzgin geit zu halben jaren einß umb, ich hab es vom jar 74 den 3 janvarii nit gehat. Ist ein loblich, nutzlich fruntliche beikompst im kirspell.
 
Anno 1580 den 26 julij. Lieber hausfatter und erb, ich, Herman von Weinsberch testator, wunsch euch heude zutag vil gutzs gluck und heilß und laß euch wissen, wie ich noch alles sorg trag vor daß hauß Weinsberch in sonderheit, auch vor daß gut zu Dormagen, daß dieselben bei unserm geblode ewich mogten pliben und nit an frembde komen, daß sie auch umb der ehren willen bei ein andern unvertheilt mogten pliben.
Derhalb verpieten ich euch, so hoich ich alß testator zu verpieten hab, daß ir keinß weges in die dheilong sult bewilligen heimlich noch offenbar und nit heir zu dhoin ohn wol vorbedachten rhat und consent miner executorn, auch deß herrn rectorß und dechen der Universiten und 4 faculteten deß studii in Coln, auch deß heren l. Heresbachii obersigler, deß lic. Bremagen und joncker Muisgin, miner drier neiffen, und ohn erkentniß deß rechten in drien instancien und ein formigen urtheln.
Ich befil euch auch, daß ir ein instructionem juris uff deß hauß kosten sult laissen fertigen und von sex licentiaten juris in Coln promoveirt underschriben, dar in die clausulen miner seligen motter testamentz und pena vertadingkt werden, daß weß sie mechtich verhaft sult sin und nitzs an frembden komen. Und laist sie der clausulen mines testamentzs und declaration hie von vermelden und waß ich oben sub anno eodem 1580 den 13 janvarii an min sustern und ire kinder geschriben clarlich berichten. Und waß also [217'] die instruction vißforen wirt und euch zu deß hauß ehr und best geraden wirt, dar nach sult uch halten und nit anders. Und versehen mich nit anders, dan daßir euch gehorsamlich heir zu erzeigen werdt, dem almechtigen befolln. Datum ut supra.
 
A. 1580 den 28. julii hab ich meister Johann bartscherer neben Weinsberch angenomen, und er hat mir das har uber den kam geschoren, dan ich hat an drifirdel jars keinen bartscherer gebraucht, leis das har in nacken wassen, dan vor war ich kale; dem barbier 6 alb. geben, so duck das geschichtBd.5, S.170.
 
Anno 1580 den 28 julii hat mir jonfer Anna van der Reck, widwe van Hall, hafmeistersche deß jongen fursten van Julich geschickt 32 rad.d und mehe dan 3 richtzsdaller rest vom verlitten jar, inhalt mines rechenß boichs, und ich hab ir eitz die quitancz von anno 79 und anno 80 terminis lætare geschickt.
Und ich hab nuhe mit minem schriben an den amptman von Monheim, iren sohn, erhalten, daß ich eitz richtzdaller bekomen hab. Und hof sie auch fort an zu bekomen, da sie mir vorhin plach abzubrechen und nit dan 9 mr. vor den dall. wolt geben, da der reichtzdaler eitz 10 marck gern galt und mach noch weiters uffsclain. Also daß ich hoff. Daß sal nuhe uff eim gutten foiß stain.
 
A. 1580 den 31. julii uff sontag den lesten diss mants hat Peter von Lyns son zum Rosenbaum an der Sternengassen orde, min gesell am schrin Arsberch als elster schrinmeister die regnong vom knoden sullen machen, wie beschein. So sin Henrich Krudener ratzrichter und ich als jongere schrinmeister samt den schrinschriber in sin wonhaus neben der Schuren in der Ryngassn nach der kirspels missen erschinen, das gelt, so binnen jar am schrin in die buss gelacht, mit der rent oder far 25 dal., off was es ist, gezalt, alles abgezogen vor jeden schrinmeister 2 knoden, vor schrinschriber 2 knoden, vor presentz aller geladener und unkost in die kuch und was uberpliben zu 44 knoden mines behaltz gemacht, und min 2 knoden und presentz haben sich dissmal 10 gl. 15 alb. ertragen, also auch der ander schrinmeister, dan jeder kreich van uns vor presentz 12 alb., in die kuch 8 gl. cur. und presentz. Hier zwischen quamen sin geladen zwein amptlude, essentiales und ander frunde, nemlich Conradt van Lyns sin ohm, Herman van Merhem und sin son, beide secretarien Laurentius Weber und Nicolaus Lynck, Johannes Ercklens, Eltman, Wickrat, Johan Merhem quamen nit, und man gab jedem, ehe man zu disch ginge, sex alb. vor presentz. Darnach gink man an den dischs sitzen, da war seir wol und zimlich kostlich angericht und machten uns alle frolich. Diss pleicht uff einen nachmittag zu geschein, aber es troig sich eitz also zu, das ers uff einen mittag hilt. Aber man kunt die amptlude zu Arsberch noch an drien tagen nit bescheiden und die knoden umteilen und neu schrinmeister keisen, dan die amptlude hatten hin und wider zu schaffen, dadurch es sich verweilet; und wie ich diss reise nit vil uber eiff monat schrinmeister gewesen und es zimlich gewart, 32 gl. 2 alb. vor presentz kregen ohn die 2 vorgen. knoden, so gleub ich, das es jars ein grois inprenge, dan jeder knode war 5 gl. 3 schillingBd.5, S.171. Vide 1, 4 augusti lacius.
 
[218] Anno 1580 den 1. augusti uff s. peter vinckelstag hat her Gerhardt Pilgrum, zur zit burgermeister, sin banneressen in sinem wingart in der Snorgassn bei dem Perlegraven gehalten. Da waren oben uff dem sale in sinem nuwen gebauten hausse gedeckt drei disch von bannerherrn und ander herrn und frunden. Ich wart mit von her Pilgrum an den obesten disch bei die sex herrn und andern groissen herrn, da ich lieber bei miner glichn gesessen hett. Alda macht man sich gar frolich. Und daß krentzgin wart Wynandt van Keiserßwerde, dem smidtherrn gegeben. Und quam also diß krentzgin vom fasbender ampt an das smidtampt.
 
Anno 1580 den 1 augusti ist min neif und pat Herman van Weinsberch kranck worden und sich geclagt und gelacht, wie ich mit im van her Pilgrums banneressen bin komen. Er hat groisse hitzde, kunt nachtz nit sclaiffen. Ich wart verueirt, besorgt mich eins argers, dan es finge widder in der stadt an der pest zu sterben. Doch wie er sich etliche tag stil inhilt und nit in die lucht quam, dan es seir hitzich witter war, wart er gesont.
 
Anno 1580 denselben 1 tag augusti mach der kauff vom hauß zum Roich am Maltzbuchel, dar in ich vor miner hausfrawen absterben mit ire acht jar gewont, zu gesclagen sin vor 19 hondert daller. Es ware Wymmer Hack und elisabetz Roß eluden zur halfschit und Aloff und Tringin Broichs zur ander halfscheit vor 1500 dall. in der erbdheilong zugetheilt. Und gewonnen eitz 400 daller dran. Wilhem Roß, min vorfatter, hat das hinder geheuß am lichof neu gebaut und daß ander huiß wol repareirt. Wie ich bericht werde, haben es drei partheien an sich gegolten, zimmerludt mehe. Und willen dri huser und wonong drauß machen. Henrich Roß, min steifson, hat es biß herzu von siner motter doit und der deilong zinß weise bewont. Und ist nit wol zufreden, das er drauß moiß zehen. Kompt gar ubel, dan sin sachen staint nit woll. O her, hett Wilhem Roß und Drutgin Barß, da es herkomen ist, mogen zu vor sehen und gewist, wie es mit iren statlichen erben und renthen faren sulte, sie hetten vor leidt gestorben. Min hausfrawe hat in bei zwentzich tusent daller an erbschaft und renth verlaissen, da sie starb. Wa ist eitz in daß achte jar ein erb oder renth in sinem stande scheir vorhanden. Min steifson, der lic. Roß, hat noch daß hauß uff der Brucken und etwaß renthn am rhade. Doctor Broich kinder mogen auch noch renth haben, sunst sin die kostliche huser under kestern hin wech, daß gut zu Waldorp und uff der Mersen, die renthn am rhade zu Coln und Duren und weß des mehe gewesen ist, alles in so wenich jarn verandert, das zu erbarmen ist. Ob es gott nit will gedeien laissen oder ob die kinder nit weislich zusehn, weiß ich nit. En campus ubi troia stetit. Sehet, disse kinder sin herrn irß gutzs und deß mechtich gewest, wan sie ploisse leibzuchter und alementarii der gutter alle weren gemacht worden. Ich durft sagen, sie sulten beß gefaren und dar van underhalsin worden, das eitz nit geschein wirt, dieweil es dar von ist.
 
[218'] Anno 1580 den 3 augusti ist in miner sachen im salgericht den Lantzelroder hof bei Nuyß zum theil betreffende ein decretum vom herrn officialen außgesprochen, daß mir so wol alß Horst der Voiß kinder curatorn, caution und sicherheit gestalt soll werdenn, waß mit recht erkant wirt und vor die gerichtz kosten. Ich hab keinen procuratorn im sale, will auch noch zur zit keinen setzen umb kosten zu verhutten. Ich hab auch im rechten angehalten. Ich besorg mich, der procurator Horst und notarius Kopp werden die sach mehe triben dan mir parthien dweil sie, da her narong habenn. Wiewol mir der her officiall mit der zuerkanter caution einen gutten forthel gethain, der auch minem erben nutzen mach, ob die sach sich noch vill jar verweilen wurde, wie zu besorgen, da mit er dannest uff daß lest im gewissen stunde. Ich sehen der sachen in minem leben kein ende, so moiß ich sei den nachkomen auch nit gar unden laissen gain. Wie gott geleibt, mach es da mit faren. Und lauth das decret van wort zu wort wie nachfolgt.
 
Ut domino l. Weinsberg et m. Rutgero Horst curatori ad litem de iudicato soluendo et litis expensis nunc post obitum utriusque parentis minorennium tanto magis cautum sit mandamus ut curatores pupillis ad bona dati qui ante aliquot menses bona (uti informamur) inter ipsas proles diveserunt ad hanc litem et causam accedant et præsatum m. Rutergrum Horst actorem sive procuratorem cum ratificatione actorum constituant, et simul de iudicato soluendo et expensis litis caveant, et cum hoc ulteriorem causæ decisionem l. Helman et Broilman coniunctim et divisim committimus.
 
Diß und der glichen setz ich her und dar, dan nach minem absterben werden die frunde mineß steifsons Johans van Cube minem erben hardt an ligen und vil willens von im willen haben, fordern und clagen. So soll er innen mit disser sachen begegnen, min executorn und ander frunde zum besten nemen und zeigen in gutlich an. Die gansse handlung moist also anpliben stain biß die sach mit dem Lantzelroder hof sampt den erschinen pachten und kosten eirst ir ende het. Dan da innen daß alles nit vol komlich zugestalt wurde, were alles, waß der testator Herman von Weinsberch und sin hausfrau sampt und besonder mechtich gewesen, minem erben heimgefalln und durften den frunden nitzs geben. Und sol sich min erb ohn minen neiffen her Hersbach obersigler sampt minen executorn, agnaten und cognaten zu Weinsberch nit endtlich und scleislich vertragen.
 
A. 1580 den 4. augusti als die amptlude zu Arsberg under das raithausBd.5, S.171verpolt und erschinen, neue schreinmeister zu kesen, ist Peter von Lyns elster und ich jongster schreinmeister abgangen und sint in unse stette Bartholt Questenberch und Johan Eltman zu schreinmeistern erwelt, Henrich Krudener ist es pliben vor ein jar, mit dem ich in der chur war, hat aber mehe partien, sinen swacher her Pilgrum burgermeister, sinen broder Dr. Krudener und andern, wiewol ers nit wol verwart. Ich het es wol gern diss jar noch mogen pliben, umb alle dingen im schrin desse bess uffzusoichen, das ich im eirsten jarBd.5, S.171 [219] nit nach aller noitturft hab uisrichten kunnen, aber es hat mir nit gepurren mogen. Ich hab der frunde und partien nit so vil, doch bedank ich mich, das ich ein jar schreinmeister gewest sin, so fill vernomen und fondenBd.5, S.172alß deß ist, daß ich folgens anzeignen will, dar auß man sich berichten mach so vil deß ist und da waß mangelt dem weiterß nachsehen, wer amptman und schrinmeister hernachmalß von den unsern wirt oder, wirt erß nit, durch die schrinschriber oder anderen laissen uffsoichen und anzeignen. Der knode ist dißmal gewest 50 gl. und 1 alb., 6 h.. Die sint jedem umbetheilt.
 
Auß dem schrein gezeignet.
Diß jar (darin ich schrinmeister gewesen) hab ich alle geschrichter vom hauß Weinsberch selbst uffgesoigt und waß ich fonden in der memorien behalten oder namen und datum in min schreibtaflin angezeignet und so balde ich zu hauß komen uff daß papir bei ein andern vergaddert und mehe vernomen (wie ich mich beduncken leiß) dan min fatter Christian oder minß fatters fatter Gotschalck oder die von Elß (die vor im gewesen sin) vernomen haben, deß sie fillicht auch auß den alten latinischn boicher nit haben vernemen kunnen, dweil sie leien gewesen und fillicht nit alle latin verstanden haben. Oder haben sie etwaß vernomen, daß alt ist, mogen sie nit angezignet haben, das es pliben sie. Dieweil ich dan fillicht mehe vernomen dan emanß miner eltern vorTrennzeichenmir, so hab ich daß nit in den windt gesclagen noch widder inß vergeß laissen komen, dan hab es mit der feder uffgeschriben, damit es pliben moge in gedechtniß und nit vergencklich oder vergessen werde, dan die schrift ist ein truwe verwarersche der memorien. Es wirt dem hausfatter zu Weinsberch, minem erben, und allen hausgnosen daselbst gar angenem sin, daß sie den alten urspronck des hauß von etlichen hondert jaren zu ruck wissen mogen, wie hie so lang die schrein gestanden haben und gewest sint. Ich bin diss jar wol fleissich mit dem uffsoichen gewest, aber mich ducht, die schrinschriber hatten es nit gern, das ich die boich vil in die hent nam, besorgten villicht, ich sult ander dingen soichn, die mich nit angangen hetten und innen schade sulten beipracht haben, das macht mich etwas scheu, das ich die zit noch bequemicheit nit so wal alles nach minem willen uffzusoichen, anzuzeigen oder so eigentlich die wort zu behalten, dan die schrinschriber eilten alles, so was vil getummels nu und dan am schrein mit fragen zu bescheiden, zuzuhoren, uisgenge zu untfangen, gelt zu zelen, zu regnen, lagen einem uff dem hals, swetzten, das alles etwas verhinderung drin fiele; het ich die boich zu haus mogen haben (das nit sin mogt) und nach minem frien willen mogen lesen und die zit dar zu toin, ich het gewisslich jeder geschricht van worde zu worde uffgeschriben, da ich mich nuhe im effect fillicht mogt in der eil geirrt haben, das doch wol nit vil wirt gescheit sinBd.5, S.172, wa es geschein ist. Ich halt aber min anzeignong vor gewiß, doch nit zu hart dar uff stain, daß nitzs gefalet sie.
 
[219'] Die schrein oder schreinboicher zu Coln sint ungeferlich angefangen bei den zeiten Frederici 2 des Romischn keisers und herzogen von Swaben und Brunonis, 4. erzbischoffen zu Coln, do man MCC schreiff mit boichstaben, dan do der brauch der zeiffern an hondert jaren dar nit uffkomen und an zweihondert jarn nit jederman wie eitz bekant. Vorhin wirt man ohn allen zweiffel die erbgutter als hauser, lant, wingarten, haiffe, platzen mit breiffen und siglen vor der oberkeit und scheffen off schribern und gezeugen ausgetain haben, das dan ein groiss geferde gemacht, wan der breiff vil worden, etliche verloren, irrich geschriben und an siglen gequat oder ohn siglen gefonden sint. Dweil domals die stat mit neuwen graven und muren geweitert und mit groissem folck besatzt und verfolt, hat man den rait mit den schrinen erdacht, die beste leude zu amptluden und uffsener verordnet, vereidte schriber angenomen und umb vilheit der heusser und leude in allen kirspeln und gerichten, auch ander etliche orteren schrein uffgericht, auch in den gebaurhusern uber sulche sachen gericht wie der stat statuta vermelden; und ist licht derhalb zu gleuben, das die stadt damals in verscheiden kirspeln oder pfarren geteilt ist, dieweil der kirspeln 18 gewesen, wie ex statutis synodalibus zu spuren. Der schrein mogen aber wol zwentzich und mehe sin, dan ich hab vom schrinschriber Wickradt sie nach der anzal und ordnong des alphabete horen erzellen als Albani, Brigidae, Columbae, uff der Dillen, Eigelstein etc. zum ende zu, und gibt mich wonder, das unse Colnische croninck von anfanck der kirspeln, der schrinen, der Bach nitz vermelt, so das wol so bequem da gestanden, als etliche ungewisse und unnodige sachen, dan die Bach ist auch durch die stadt gelauffen, ehe die schrein ankomen sint. Wiewol die schrinschriber Peter Veist und Henrich Weber mich berichten allenthalben, befunde sich, das meisteil der schrein und boicher a. 1225 mehe oder weniger uffgericht weren, sagen aber darbei, vorhin hab man rollen gehat, darin die heuser gestanden, die auch etliche jar werden gedauert haben, also das ich darvor gewislich halte, die schrin und rollen der heuser sin nit spader ankomen, dan vom jar 1200 und ist vor gewiss zu halten, das anfencklich nit alle hauser in die schrein, boicher und rollen sin komen, dan etliche frohe, etliche spade. Die gutte breiff und siegel gehat und fridlichen besess, werden damit zufriden sin gewest, die andern haben ire huser drin laissen setzen, die gewolt haben. Man hat nemans darzu gedrongen, wie heutigs tags nit, da noch nit alle heuser im schrein staint. Eirstlich hat man die geschrichter bei anderhalb hondert jar in latin gesatzt, folgens alle zu deuschen, das dem folck bess gefallen hat. Man hat auchBd.5, S.172 [220] voreirst wenich jar zal darbei gesatzt oder den datum, dan der steit die eirst hondert jarn und mehe oben eitz im spacio angezeignet, in wenich geschrichen, das die schreinschriber folgens getain haben, deste balder etwas zu finden. Auch wan etwas in ander hende komen, verstorben und ererbt ist, hat man die continuation und das mutatum oder allegation und anweisong nit so clar darzu gesatzt wie nuhe bei zweihondert jare. Die hauser hat man auch im anfank nit mit namen alle genant, dan sunst etwas specificeirt oder limiteirt. Derhalb ist komen, das die heuser meistteils nach irer herrn und deren tauf oder zunamen genant sint, etliche nach irer gestalt, etlich van den zeichen und bredern, was daruff oder vor den hausern gemalt, gestanden als gegen oder bei der straissen, kirchnportzn, putz und derglichen. Es hat auch jeder schrein verschiden boicher, etlich vill etliche wenich nach den strassen oder etlichen namkundigen haussern, leuten, portzen, hilligen. Gar vil heuser uff heutigenIn der Handschr. ,hutigen'.tag haben noch keine namen, dan werden demonstreirt als zwei oder drei heuser under einem tag mit sin hofrecht, gange uff den putz, heimlichen gemach, mit eim stinen giffel, leitag, bruhus, backhaus, smit, wie es sich zugetragen. Vilmal sin vorzeiten die namen der heuser im schrein verandert, das daruis die farherrn und eigentumber umb das ire sint komen, derhalb es folgens in den statutis der stat verpotten istBd.5, S.173.
So vil dissmal ins gemein von den schreinen und wil nuhe etwas naher komen und von dem schrein zu Arsberch auch etwas vermelden, dweil das kirspel s. Jacob, s. Johan und Leiskirchen drin ligen auch das haus Weinsberch. Diss schrin zu Arsbach steit zu Leiskirchn im gewolfe, da ist es vor feur und wasser wol verwart, steit auch luftich, aber man tragt es zu Arsbach, da wirt es uffgetain hat allerlei boicher, genant Sentenciarum, Generalis, Porta Panthaleonis, Veteris portae, Textorum, Lata platea, Spitzbutgass und etliche mehe und hat jeder namen mehe dan ein boich, etlich zwei etliche drei, etlich veir, als das boich Porta Panthaleonis hat veir boicher, begreift ordinarie und meisteils die heuser von der portzn zu Weissefrawen und der fleischhallen an die Oberbach, Nidderbach, Viltzegrafe bis an den Rhein und mach diss portz bei den Weissenfrawen vormals Porta Panthaleonis gemeint sin, wie ich mich beduncken laiss, dan des abts herlicheit und cloisters wingart erstrecken sich bis daran, obwol die besclossen feltportz auch s. Panthaleonsportz genant wirt, damit diss boich nit bezeignet wirt, dan nitz uff der Velbach oder in der Walngassn gehoirt ins schrein zu Arsburch. Das eirste boich Porta Panthaleonis zu Arsberch, durchaus zu latin geschriben, fengt an sub Anno 1230 ungeferlich, wie einer darvor gezeignet, aber wie ich uber etliche blader oben in spacio tituli 1212 min oder mehe fonden und gefragt, warumb der elste datum vor dem jongsten stunde, beschede mich der schrinschriber Peter Veist, das were vormals mit dem verbinden versawmet, also das diss noch uff min forige meinong komt, das die schrin anno 1200 angefangen sint und darumtrint, und hat dissesBd.5, S.174 [220'] eirste und elste boich Porta Panthaleonis wol hondert jar geduret. Das zweite boich Porta Panthaleonis ist auch schir alle zu latin geschriben und fengt an anno 1340 und begreift nit uber sexzich jare und im ende desselben boichs circa annum 1390 fengt das deutsch an, nit uber veir oder funf bletter am ende. Das dritte boich Porta Panthaleonis ist gans deutsch, fengt an anno 1392, hat auch wol hondert jar inverleibt. Das veirte boich Porta Panthaleonis ist auch zu deutzn geschriben, fengt an anno 1491 und duret bis uff heutigen tag, ist aber fast dick, das man balde das funfte mois zurusten. Dieweil aber das haus Weinsberch sich in den veir boichern Porta Panthaleonis leist finden, derhalb hab ich etwas weitleufich davon angezeignet, wiewol auch im boich Sentenciarum zu Arsberch vom haus Weinsberch fonden wirt. Nachdem ich aber lange zit verlangt hab schreinmeister zu werden und derhalb amptman daselbst auch machn laissen und so ich es verlitten jar 22. augusti worden sin, hab ich alle geschrichter vom haus Weinsberch, die ich hab finden kunnen, uffgesoicht und den effect angezeignet und will sulche geschrichter auch zu gedechtnis heher anzeignen, nit van worde zu worde dan die kurtze meinong, und derhalb hab ich von den schrinen ins gemein und besonder vom schrin zu Arsberch und boich Porta Panthaleonis zu einer vorbereidung allerlei vorlaissen laufenBd.5, S.175.
Ich will willsicauch hie und da bei die geschrichter anfenge machen und etwaß, was mich nutz und nodich dunckt sin, erkleren, da mit man dasselb auch wissen moge, dan daß einß sol bei dem andern wol dienen.
 
Historia des haus Weinsberch aus dem Schrin und sunstBd.5, S.175.
Das haußs weinsberch auff der Bach in s. Jacobs kirspel zu Coln hat ohn allen zweiffel drissich oder 40 veirzichsicjare uffTilgung: demetzigem grunde und platzen gebautTilgung: syngewesn und gestant, auch mit breiffen und siglen untfangen und außgethainTilgung: syngewesn, wie es anfencklich vur breifgut zu erachten,Trennzeichenehe und zu vor die schrein und schreinboicher in Coln uffgericht sin.Ergänzung am Rand: Breda in Brabant ingenomen.Dan die colnische cronica sagt, das die weite newe Statmaur im jar deß herrn 1180Tilgung: gbegonnen sie, do daß hauß Weinsberch und ander hausser folgenß kurtz dar nach in den alten stadtgraben gesatzst. Und wirt den namen von den geflauwen auß Weinsberch, der stadt in swaben bekomen haben. Und zu der zeit ist noch kein schrin oder schrinboich in Collen gewest, an alle schrein mich zehendt,Trennzeichendabmitsicder zit halber zu erwisen ist.
Wan aber daß hauß Weinsberch eirstlich auß breifgut inß schren komen und schreingut worden, dar nach hab ich vill tage gesoicht, daß boich porta panthaleonis scheir zweimall in den eirsten hondert jaren cursorie uberlauffen und gelesen und under dem namen Weinsberch dar zwischen nit finden konen, ich hetts dan versehen und nit gemirckt, deß ich nit wol gluben kanTrennzeichen.
Ob es aber gliche wol im schrein under einem andern namen gestanden und bezeignet, das es dasselb hauß gewesen, darnach hat [221] man zu sehen und zu forschen, off man an daß rechte ort und hauß mogt komen. Und wan es dannestTilgung: darirgens im alten und eirsten boich sonder den namen Weinsberch da stonde und irgen anders bei bezeignet worde, so stait es dannest drin, ob es schoin nit benant ist. Ich war wall verhoft, ich sult es under dem namen Weinsberch im anfanck des elsten boichs fonden haben, es ist aber nit gescheit. So moiß man nach einem andern hauß sehen das von anfanck des ortzs gestanden und benant ist und den namen im schrein behalten hett biß uff disse stunde. Da bei man daß unbenante hauß Weinsberch mogt finden oder bei sulchen vorgenoissen kennen.
 
Ich finde im anfanck deß eltisten boichs porta pantha. sub anno 1223 und dar umb trint steit de domo Melremans und Christiani Melremans ad ripam juxta altam portam. Disser Christian Melremanß wirt gelebt haben, do die schrein eirst uffgericht sint. Und wirt sin hauß von im den namen erst erlangt und alle zit behalten haben. Diß hauß hat super ripa (daß ist) uff dem over der Bach juxta altam portam (daß ist) bei der Hoeportzen gelegen. Umb diß gegent ligt auch daß hauß Weinsberch und ander mehe huÿsser. (und folgt nit noitwendich, das hauß Melremans ist anfangs im schrein genant, so moist daß hauß Weinsberg auch da genant stain. Nein, das ist nit, dan es sin der ort mehe heusser gewesen, die gar nit im schrin gestanden, oder aber ohn namen da staint. Es ist aber seir gut, das Melremans hauß von anfanck biß zum ende im boich porta panthalenis steit, wie es viß einer handt in die ander komen sie)eckige Klammern. Diß melremans Hauß ist daß hauß, da eitz zwa dauven uff dem brett viß hangen und nit wie im schrin dan vom bret zu zwen Dauven genant wirt.Ergänzung am Rand: Uff der reimsnidergaffel gewest.und wont eitz der alt Lenhardt van Bracht darin, vormalß sin fatter Maeß van Bracht, dar nach er lange zit Maessen hauß heischs. Uff diß stunde steit min broder Gotschalck van Weinsberch weiß und swartz im schrein dran geschriben, da es Melremans hauß genant steit. Daß licht eitz super ripa apud Altam portam juxta domum baxatoriam, pistoriam, cameram, barbitonsoris, Vuylappels, die alle umb die zit und gegent im schrein stain, da bei dannest das hauß Weinsberch auch licht und zuerkennen were. Auch ist auß dem schrein bei Melremans hauß zu mircken, ob es wol im anfanck breidt an der strassen gelegen hab und ein hauß mit einem tag gewest mach sin, so kan es doch folgens verandert sin und zwa wonongen etwas enger druß gemacht sin worden. Und mach eirst so breit sin wie daß alte Backhuys neben Weinsberch eitz breit an der straissen und gar neder antiquiß ist, wie der neder huser zu Aich und Mastricht vil staint. Dan in lib. porta pantha. sub anno 1320 erfindt sich, daß etliche kinder Engelberti pistoris sancti Georgii ire anparten et quotas dvarum domorum quæ quondam vocabantur domus Melremanni emanß uffgetragen etc.Ergänzung am Rand: Burgermeisterß chur.. Und umb diß trint wol hondert jar nach anfanck deß schreinß hab ich eirst vam hauß Wenemars fonden und darnach oft daselbst gelesn. [221'] und ist wol gleublich, daß diße zwei heusser einnem herschaft zugestanden, dan wie der augenschein heutigs tags vißweist, so sin sie an der straissen mit den giffelen in einandern verwirckt und aus einer handt gebaut. Und wirt das ein hauß zu felde wartTilgung: rin der dheilung bei dem Melremans namen im schrein pliben sin. Aber das ander hauß zu rheinwartz wirt den namen Wenemar von einem genant Engelbret Wenemar erlangt haben. Ob sich auch der vorgenante Engelbertus pistor s. Georgii Wenemar genent und der und disser ein man gewesen, weiß ich nit, mach wol sin. Es scheint auch viß dem schrein, das diß Wenemars hauß vor ein backhauß sie gebraucht worden. Auch findt man in lib. porta panthaleonis sub anno 1241 quod domuus iuxta domum Melremanni versis rhenum teneatur sancto spiritui 12 solidos. Wilch hauß nuhe diß zwelf schilling gegolten het man heimlich im schrein zu soichen oder nach zu forschn, ob es daß ein hauß zu rhein warts, daß eitz die stoff und kirch zu Weinsberch ist, oder daß hauß zu felde wartz. Nuhe ist in warheit nit anders daß hauß Weinsberch und Wenemars unsern eltern zustendich, ligen tuschen Melremans hauß und dem backhauß super ripa iuxta Altam portam wie folgens clarlich ausser dem schrein erweist sol werden. Wie wol es von anfanck dunckel on namen gewesen. Wie daß hauß Weinsberch von anfangk im schrein limiteirt oder bezeignet sint, es den namenTilgung: nicht lesbarWeinsberch da gefort, dar nach hat man bei vorigen huissern zusehen.
 
Noch finde ich in obg. elsten boich porta panthaleonis zu Arsberch sub anno 1223 quod demodi filia Henrici de Mensa terciam partem domus et areæ ad ripam iuxta domum Christiani Melremanni inferius versus Altam portam cessit etc.. Hie bedunckt mich, soll das dritte theil des hauß Weinsbergh mit gemeint sin und nit Wenemars huiß, dieweil es bei Melremans hauß underwartz der Hoeportzn gelegen, dan doemals, so frohe, der name und hauß Wenemars noch unbekant gewesen ist und under Melremans hauß begriffen ware, wie hie neigst oben vermelt worden. Wa aber disser diemodi de mensa hauß gewesen, so hat der hauß dero zeitTilgung: nicht lesbarden namen Weinsberch noch gar nit gehatt, dan allein daß Melremanß hauß, deß hauß Weinsberch domalß unbenant vorgenoiß und neigst neben hauß ist. Diß ist alles im anfanck deß schreins, daß es noch fast dunckel ist, dweil gar kein name da stheit und nit hart druff stain darf, daß es Weinsberch sie oder ein dheil dar von.
 
Demnach hab ich von dem vorg. jar 1223 an funfzich jaren vom namen oder hauß Weinsberch nitzs kunnen finden noch obseruieren, dan eirst vom jar 1280 biß an das jar 1310 und dar zwischen hab ich etliche mal de domo lapidea ut pueri partibus iuxta domum Melremanni fonden, besonder sub anno 1303. Ibi de Conrado Clevefrundt erga Conradum Bruwiler jus acquirente de suis uxoribus ut prolibus, in textu et in margine. Und wirt der Clevefrundtz partheiem (dar unden ein monich zum Altenberge und ein jonfen zu Weissefrawen gewesen) etliche mail [222] umb disse zit untr_agen im boich missal panthaleonis, wilche domum Lapideam besessenTrennzeichen.
Nuhe kan ich nit erachten, das einich ander hauß mit dissem domo Lapidea gemeint sie dan eben daß unbenante hauß Weinsberch, dweil neben Melremanß hauß zu beiden seiden (___ annum 1580 _ein die alte Taube)nachtr. Einfügungkein steinen hause befonden wirt als Weinsberch, dan dar umbtrint hat kein hauß zwa seide mauweren vor sich allein, wie an den beiden seidtmuren binnen im vorhauß daß geschreck von den alten, dicken, duckstinen muren noch heutigs tags zu sehen ist. Und wirt das gebonne und balcken der eirster leuben vorzeiten so neder gelegen haben als daß geschreck steit, ehe dan daß hauß uffgefoirt, verhoigt und vernewet ist. Auch wirt es van vor zu einen steinen giffel gehat haben, da von es daß steinen hauß genant worden. Van hinden zu auch einen stine maur uff der alter stat mauren, so fern es nit gelichs des kellers lengden gewant hat, daß auch wol sin mogt, ehe noch daß hofgin dar an komen, daß zu sant Peters kirspel und schrein licht. Und wirt derzit ein klein neder hauß ohn uberspronck vor an der straissen gewest sin. Da aber steit inferius altam portam, da macht mir daß wort inferiusin eckigen Klammernetwaß bedenckenß, mich dunckt doch, dweil die Hoeportz etwas hoher gestanden da eitz min stoif zu Cronenberch steit, so sult daß inferius sin im graben an der Hoeportzen gemeint sin, da eitz Weinsberch, daß backhuß und Vuylappel steit, folgens zur Trauben genant.
 
Weiters hab ich noch im schrin nit finden kunnen von namen Weinsberch, wer sich da mit genant hab und wie daß hauß und von wem es an den namen komen sie. Es moist dan in breif und siegeln emanß van Weinsberch genant sin, da her der name an daß hauß komen were. Aber wa sin die breif und siegell? Fillicht lang zerrott, weren auch bei 400 jar alt. Ich finde in libro porta pantha. sub anno 1320 zu Arsberg quod Gerardus de Vinea dedit uxori Rigmudi domum ad circlum in dotem etc.. Wa das hauß steit, weiß ich nit.Ergänzung am Rand: Jeder rader alb. vur 28 h. vißgeben.Herumb setzs ich aber, dweil ich einen fonden de Vinea genant, ob daß einer von Weinsberch sie gewest? Dan vinea heischt ein weingart oder weinberch ist ein dinck. Und domails hat man vil wort und namen zu latin geschriben und hat nit altzit germanismum gefolgt. Es kan wol sin, daß er zu latin de Vinea, zu duisch von Weinsberch und dem gesclecht gewesen und sin voreltern von Weinsberch auß swaben zu Coln komen sin. Und ob eben nit disser daß hauß Weinsbergh gehat dan andere hausser in Coln, so mach sin, daß es sinen oder sines fatters swestern in der dheilong gefallen sie und so an ein ander agnation und zunamen vor alten zeiten komen sie.Ergänzung am Rand: Rent van Andernach an rad. gelde untf..Einer genant Iacobus de Solingen und Lisa Eig uxor werden eirst vor allen andern am hauß Weinsberch fonden, do der name Weinsberch bei dem hauß gewesen. Ob disses motter oder siner frawen Lisæ fatter vom gesclecht und namen Weinsberch gewest [222'] sin kan ich nit wissen. Ist aber wol zu vermoten, dan der name Weinsberch moiß dem hauß dannest irgen her komen sin. Disser Jacob von Solingen und Lisa elude werden nit so geringe lude gewest sin, dan der Weitdkoichen, das hauß uff der Bach in s. Jacobs kirspell, hat in auch zugehoirt, daß sei anno 1332 andern verlaissen haben, wie sich daß in lib. porta pan. also clarlich befindt. Wie vil jare sie aber daß hauß Weinsberch und Weidtkoichen vor hin gehatt, da von hab ich noch zur zit keinen bescheidt kunnen finden, wie vil ich gesoigt hab und wie gern ich es auch gewist hett. Und zweiflen ganß, daß hauß sult vor hin im schrein den namen Weinsberch nit gehat haben, ob es schoin sonst von den luden inß gemein wol Weinsbergh genant sie. Aber in den folgenden geschrichtern findt man den namen Weinsberch allenthalben vißtrucklich bei dem hauß, dar auß es dan dar vor zu halten ist, daß Weinsberch vor hin mehe und langer ein zuname der gesclechten, dan ein haußname gewest ist.
 
Item anno domini 1333 in libro porta panthaleonis Arsburgi habetur latine, notum sit quod Gobelinus Domesticus de foro Xandicis et Druda, eius uxor emerunt erga Iacobum de Solingen et Lÿsam uxorem svam domum et aream dictam Weinsberch iuxta domum Pistoream versus albas dominas ad Altam portam prout jacet ante et retro subtus et supra cum omni jure. Ita quod habeant dominicem, salvo jure cuinscunque.
Nota, incontinents subtus erant duæ lineæ seu rige scriptæ et deletæ vix legibilis.
Das wort domesticus heischt auff deutzsch heuschlicher oder ein haußgnoiß. Ob es ein zuname gewesen oder waß darmit gemeint sie, weiß ich nit.Ergänzung am Rand: Ermanong gegen gulsigkeit und drunckschaft.Forum Xandicis, daß sol Weidtmart sin.Ergänzung am Rand: Beschenckt gewest.Sandix heischt weidt. Es steit im schrin per 10 weiß nit, ob damit geirret sie. Ob disser nuhe lange uff dem Weidtmart gewont oder sin eltern und daher den zunamen vom Weidtmart bekomen, kan sin. In dissem geschricht hab ich allereirst außtrucklich den haußnamen Weinsberch fonden, deß ist dannest von heude data 247 jar, ist ein feine zeit. Von dissen ist die memoria sant Jacob bestift dar vor zu halten der pastor jarligs untfengt zwa marck, dar vor nit daß hauß Weinsberch verunderfende, dan daß hofgin hinder der kamer zu Weinsberch, dar uff vormalß ein huÿß Setzrobe genant gestanden hat, wie sich daß im schrein Petri in lib. putzhof sub anno 1358 wirt befinden (und ich habs in beisin mines neffen Herman Weinsberg im schrin anno 1592 den 30 maii da __ gelesn, begreif die gansse ordnong wie die memoria sult gehalten werden, aber daß ab anno 1554 uff die weise nit gehalten worden)nachtr. Einfügung. Und dieweil ich finde, daß disse elude auch die Setzrobe gehat, hett man zu s. Peter im schrein zu vernemen, wie lang daß hinder gehuisse bei dem hauß Weinsberch gewesen, so fern es schrin gut ist. Es scheint auch, daß daßsicdisse elude wirtschaft gehalten. Dieweil sie Druda up der herbergen in deß pastoirß [223] boich oder memorien taiffel oder missale s. Jacob genant wirt. Vide sup anno 80 den 23. julii ibi fol. 216. Und kan daß hinder gehausse wol ein groisse pferdtzs stall gewest sin und edlen und unedlen mogen da geherbergt sin.
 
Item anno domini 1365 sabbati post epiphaniæ in libro. sentenciarum zu Arsberch stunden veir geschrichter zu latin in continenti und glich nacheinandern. Primum. Notum sit quod Druda filia Golbini domestici de foro Xandicis et Drudæ coniugum uxor domini Memfardi de Brunsberch habeat super domo et area Roß qq. mr.. Secundum. Quod Druda p__tacta relicta quondam Johannis de Vianden non alienabit sine ratihabitione sui marite et filiorum. Tercium. De pueri parte in domo Weidtkirchen ab obitu filiæ suæ Catharinæ. Quartum. Dedit domino Memfardo potestatem alienandi prætactas qq. mr. ad domum Weinsberch et pueri partem ad domum Weidtkoichn etc..
Nota. Diß und folgend geschricht in lib. porta pantha. war ein handt und boisser schrift, dan ich ehe im schrein fonden, also daß ich die wort und meinong gar ubel han verstain kunnen, wie disser ritter und gutter vom adel an disse Druda die dochter komen sie, die nit vom adel gwesen mach sin. Dan er wirt dominus Memfardus miles intituleirt, sie aber nit domina Druda diß ortzs mineß behaltzs. Ob sie fillicht ein schone, riche widwe gewesen sie, ob wie es ein gestalt hab, ist eitz zu rathen, nit zu wissen. Es licht daß schloß und herlichheit Brunßberch gegen Andernach uber in den bergen ob dominis Memfardus daher oder von dem gesclecht oder einß andern geslechts, ist nit so gut zu vernemen.
Ich kan auch nit auß forschen, ob disse Druda, die dochter Gobiline, sinne einige erbin gewesen und kein ander broder, suster und miterben gehat hab. Ist auß den schrinen nit lichtlich zu spurren, dieweil sie neque in textu neque in margine seu fine zu ruck oder zu vor weisen.
Ich kan viß dissem geschricht auch nit vernemen, wie her Memfardt ritter an den eigenthumb des hauß Weinsberch komen sie. Es moist dan mit den duncklen boichstaben qq. etwas anders gemeint sin dan fhar allein. Aber Druda, sin hausfrawe, alß ein dochter, wirt dannest in tota vel quota dran beregtiget sin gewesen, daran nit zu zweiflen ist.
 
Item ungeferlich eodem anno 1365 wie der datum oben titulotinus in spacio nit in lextu folgens angezeignet stunde. Ibi in libro porta panthaleonis zu Arsberch latine scriptum, notum sit quod dominus Memfardurs de Bruntzberch miles cum domina Druda uxore sva donavit et remisit Iohanni de Langele et Catharinæ uxori domum et aream dictam Weinsberch salvo cuicumque jure svo, prout in cartam sentenciarum conscriptum.
Diß geschricht war warsicgar ubel zu lesen und zu verstain, daß ich wol etwaß zweiffeln, ob vom ganssen oder theilen der hausser da stahe.
Nota. Zu disser zit wirt Wenemars hauß noch nit bei dem hauß Weinsberch gewest sin, dweil es Johanni de Langele nit mit uffgetragen ist.
Ich findt wol, daß sub anno 1353 in d. lib. porta pantha., daß Johan pistor sant [223'] Georgen und Catharin elude zum theil am hauß Wenemarß gestanden, noch eodem porta pantha. sub anno 1323 mines behaltzs, daß Wenemar ein tauffnam sol gewest sin, da stunde Wilhelmus et Catharina, Gobelinus et Druda sonder zu namen, das sie an Wenemars hauß etliche außgenge gethain.Ergänzung am Rand: In stadt deß l. Omphalii wart l. Roß deß rhaidtz.da befor stunde auch, daß Gobelinus et Druda beregtigt an Melremans hauß sin gewesen. Were disse gobelimus und druda gewesen vom Weidt oder andern, weiß ich nit.
Eodem porta pantha. sub anno 1372 stunde auch Iacobus Eckardi umb den trint am hauß Wenemars, also daß ich ganß dar vor halte, es sie diß mall noch ein abgesonderte wonong gewesen alß Weinsberch vor sich und Wenemar auch vur sich, dweil so vil parthien und geschrichten, der ich nit alle obseruern kunth, von Wenemars hauß umb die zit befonden worden.
Hie moiß ich anroren, dweil dominus Memfardus und dominna Druda auch domina genant wirt,Tilgung: daßder zit das hauß Weinsberch zu groisser staidt komen bei den herschaper. Es verdreust mich aber, daß sie nit lang herrn dran pliben sint.
 
Item anno domini 1377 die 20 aprilis scripturæ tres latinæ sibi successine sequentes in Arsburgensi scrineo, in lib. porta panthaleon. habentur.
Prima. Notum sit quod Heintzo de Rodenbach et Gertrudis eius soror cum consensu et ratihabitione Iacobi Wulfertin sin mariti medietatem medietatis domus et areæ dictæ Weinsberch apud altam portam juxta domum Pistoream versus albas dominas, nec non terciam medietatem medietatis domus Wenemars hereditarie vendiderunt seu cesserunt Johanni de Langele factori hamorum et Catharinæ filiæ Hermanni de Ense coniugibus hic Johannis __ uxorem quam lic. Gawe quæ bal prole objit, __rina fuit s___ pleno jure.
Secunda. Notum sit quod Iohannes de Langele fecit Catharinam de Ense uxorem svam in dicta doma Weinsberch, et tercia medietatis domus Wenemars participem.
Tercia. Notum sit quod Iohannes de Langele et Catharina eius uxor congregaverunt predicta domum Weinsberch etc.. Eodem anno 1377 et eodem lib. por. pantha. post pauca folia habebatur.
Nota sit quod Johannes de Langele et Catharina de Ense coniuges hereditarie habent dictam domum Wenemars etc..
Diß veir neigst vorgemelte geschrichten sin die leste vam hauß Weinsberch zu latin geschriben. Die folgende alle zu deutschs und im zweiten boich porta pantha., dar in am ende daß latin wendt und das deutzschs angeit.
Wanne und von wem der obgenante Heitz von Rodenbach an das hauß Weinsberch sie komen, hab ich im schrein nach fleissigem soichen nit kunnen erfaren. Glichfalß wie Johan von Langele an die ubrige theil an Wenemars hauß sie komen. Ob man villicht umb die zit die continuerong und verfolgung nit so nau hat gehalten und geacht wie zu disser zit oder ob ichs ubersehen hab, des ich nit gleube. Daß dar stehet hamerum factor sol ein hamecher sin. Dar dan stehett von Langele, ob daß von Langel sie oder ein besonder zunam, kan ich nit wissen. Wie auch dar van Ense stehet, ob das van Else sie, dan man sagt van Ens und auch van Els, daß zweierlei gesclecht kan sin, [224] die schriber duck unrecht hoeren, unrecht verstaint und schreiben, dar auß wol oft irthumbt untstehet.
Bei dissem geschricht ist auch zu sehen, daß Johan van Langele die beide heusser Weinsberch und Wenemars eirst vergadert und ein herrich gemacht wie sie noch hutigs tags bei einandern sint und gebraucht werden, wiewol es folgens durch beswerniß mit fharen, mit versterbniß und vertheilong vil gelitten hat.
 
Item bei dissem Johan van Langele, der folgens im schrin und anders wa van Weinsberch genant und geschriben ist, moiß ich etwas weiters vermelden. Ob disser aber den zunamen Weinsbergh sinß gesclechts halber gehat und doch anders wa her auch von Langele genant sie, wie daß wol oft und machmal geschicht, oder ob er den zunamen Weinsberch vom hauß gehat, daß kan man nit clerlich auß dem schrein vernemen. Ich halt es dar vor, er hab in von alters her gehat und sie unser uffstigender vorfetter einer gewest. (nuhe ist disser sinß handtwircks ein hamecher gewest)eckige Klammernmach auch herberche gehalten haben und sich gotlich und erlich ernert. Dan er wirt ohn allen zweiffel nit anders dan vor einen uffrichtigen, habseligen, fleissigen ammigsmann, wirdt und burgen angesehen sin, dieweil man in von der gansser nachparschaft vor ein kirchmeister und prouisorn des kirspels s. Jacob erwelt hatt. Dieweil disser auch gutte narong gehat haben wirt und habselich gewesen ist, steht zu vermoethen, er hab das hauß Weinsberch widder neu gebaut. Und sie der bau wilcher noch heutigs tags da steht. Dan wie oben ercleirt, do das hauß keinen namen im schrein gehat und Lapidea domus genant ist, hab er es mit eim newen giffel uberhange, weiter partzn uffgeforten mauren, mit balck gebonne gemacheren neu gemacht haben, dan daß alte steinen hauß wirt eitz zu neder und baufellich sclecht gewest sin. Ich kan nit wol gleub, daß es emanß vor im gebaut hab, dan der giffel ist nit zu seir alt, so wirt es von den von Else auch folgens nit gebaut sin, dan die gebonner uff dem sale sin so alt gewesen, daß sie min seliger fatter anno 1538 hat uffnemen moissen und newe basler bort dar lagen, deß mich seir wol gedenck. Und mach sich derhalb obgenenter Johan etwaß verbaut haben, daß daß er daß hauß Weinsberch mit funf goltgl. fharn jarligs besweirt hat.
Wie sulches und das er auch van Weinsberch genant ist viß folgendem geschricht, wilchs zu Arsberch im schrein im dritten boich porta panthaleonis eirst vom hauß Weinsberch zu teusch geschriben, vermeldent sub anno 1404 klarlich zu sehen ist, also lautendt, kunth sie das Johan von Langel, der hamecher, nuhe genant van Weinsberch, und Catharin, elige dochter Hermans van Else, sin huisfraw, up ir huiß Weinsberch gegeven haven Claiß Vlaiß funf goltgl. jarlicher fharen termino assumptionis mariæ zu bezaln, wilcher die loese mit funfundfunfzich innen viß gnaden vergunt hat. Nota. Unden an dissem geschricht stunden drei oder veir verdunckelte reien nit wol leslich. Mich dunckt, es hab die loese angetroffen, daß es ab geloist ist. Nesen und Druden der namen waren drin untwagen, daß auch wol sin wirt, dan van dissen funf goltgl. fharen hab ich folgens nit mehe fonden. Hie wirt er nuhe van Weinsberch und sie van Else genant.
 
[224'] item anno 1411 in lib. porta pantha. zu Arsberch im schrein stunde uff teuschs, kunth sie, das Johan van Langele der hamecher, nuhe van Weinsberch gnant, und Catharin, sin elige husfraw, elige dochter Hermans van Else, up ire haus Weinsberch up der Hoeportzen bei dem Backhuyse zu weissen Frawen wart, wie daß vor sub anno 1404 geschriben steit, und dan up ir hauß Wenemars, wie daß anno 1377 steith, gegeven und verlaissen haben Mechtelt eliger dochtern Everhardt Assen und Margreten eheluthen zwelf goltgl. jarlicher fharen uff die termin pascæ und remigii zu bezalen.
Nota. Umb disse zeit sin beide ehelude Johan und Cathrin uber 46 jar im estaidt samen gewest, wie auß den vorigen geschrichten (da sie eirst an daß hauß Weinsberch komen) zu rechnen ist. Waß sie aber verursagt, daß erbe mit 12 goltgl. fharn zu besweren, ob sie sich fillicht mit dem nuwen bauwe und austevrong irer kinder verbloist, kan ich nit wissen, ist aber zu vermoden. Und ist disse fhar lange zit uff dem hauß Weinsberch und Wenemars pliben stain, daß sie da von nit gefreit sin. Ist auch nehe dar von allerding abgelacht. Derhalb mach sich ein jeder hutten, das er sin hausser erb und gut nit lichtlich mit fharen und renthen besweir, dan sie nit so balde abgelacht wirt als uffgenomen. Beatus qui non indiget der hat sich gut dar vor zu hutten.
Nota. Unden and dissem eitzigen geschricht stunde mit etlichen reien folgens zu ander zit geschriben, wie daß obg. Mechtelt iren haußwirt Herman van Grolle gutten swaren 12 fharen sub anno 1427 dheilhaftich gemacht hab. Do gedachte Mechtelt Assen eirst dran eirst dran geschreven ist, wirt sie jonck, onmondich oder unverheilicht gewest sin. Als sie aber gedachten Herman van Grolle etliche jar zur ehe gehat und samen kinder gezilt, ist er eirstlich verstorben und sie sampt dreien ehekinder mit ir in leben nachgelaissen, einen son und zwa dochter, Herman, Lisgin, Evert, dan disse Evert war auch ein meitgin und dochter, wie folgen wirt, daß ich zu besser erclerong her zu setz.
 
Item anno 1429 ungeferlich oder ehe umb den trint zwei jar dar vor oder nach wirt man zu Arsberch im schrein in libro lata plateia gewislich finden, das Christian van Weinsberch und Irmgin (nota disser tauffnam Catharina ist ir van den mone __ Irmgardis off irmgin genant)nachtr. Einfügung, sin hausfrawe an 20 oder 25 goltgl. fharen uff dem hauß zum Bickelstein gegen den herrn zu frauwen brodern gestanden haben, wilche fhar innen auch folgens abgelupst istErgänzung am Rand: Min votum..
Nota. Diß geschricht hab ich selbst nit gesoicht noch gelesen, dan wanschaffen hat sich am schrin zu, do ich schreinmister war, do joncker Wilhem Blomendal das hauß zum Bickelstein einem gnant Peter Olbertzs verkaufft und den dran wult schriben laissen, Peter Albertzs aber zu ruck uffleisß soichen, ob der Bickelstein auch mit [225] alter oder newer faren weiters besweirt were dan in sinem kauff vermelt und alß Peter Veist schreinschriber und Henricus Hattingius da nach soichten, fonden sie Christian von Weinsberch an der vorß fharen und auch daß sie abgeloist were. Und alß Hattingius, min gefatter, daß sach und laß, fragt er mich, ob mir disser Christian bewant were gewest. Ich sagt, iha, er were mines fatters proavus paternus gewest. Und hett sinTilgung: biltnißsampt siner frawen biltniß in der historien im binnersten umbganck deß cloisters zu Carmeliten bei dem putz ungeferlich gestanden, dar man in noch uff der mauren under dem neuwen gemailten taiffel wurde finden, wa es eitz nit verblichen were, dieweil disser wol anderhalb hondert jar dhoit gewesn. Und als ich von dissem geschricht hort, wart ich frohe, dan min fatter hat mich die biltniß vor veirzich jaren und dan noch eineß genant mgr. Gerhardus de Weinsberch biltniß im selben umbganck neigst der dhur am portzheusgin geweist. Und wiewol min fatter oft gesagt, daß ist min uber ancher, so hat er noch ich auch biß uff disse stunde von dissem vorfatter Christian von Weinsberch einige schriftlichen bescheidt haben finden kunnen, waß jarre und zit er gelebt oder gestorben were, dar auff gleublich und beweislich zu stain were, dan wie eitz und in eim geschricht, daß ich auch diß jar von im eirst im schrein fonden hab. Do eirst, sag ich, in minem driundsestigsten jars mines alters, daß mich pillich nach langem verlangen erfreut hatt. Ich hab min brodere Gotschalck und Christian diß gemeilß auch gezaunt, da die namen bei stunden ware sie dunckel und visgesclagen van altheit. Disser Christian ist ein eliger sohn gewesen der vorg. Johanß van Langele, gnant van Weinsberch, und Catharine van Else eluden, inhalt des schreinß, dar auß das clarlich zu erwisen, wie folgen wirt, also das der zuname Weinsberch nuhe gnogsam bestetigt ist. Er kom vom hausse oder gesclecht, wie man will, und ist freilich nit van heude oder gestern dan von hondert und zweihondert jarn auß dem schrein zu beweren. Disser Christian ist auch ein rechter sohn und folgens ein einiger erb deß hauß Weinsberchs worden, wie wol er nehe dran geschriben ist umb siner motter Catharinen willen, die ein leibzugtersche gewesen und innen uberlebt und geerbt hat. Also daß der zit deß manß und hauß nam Weinsberch ware, wie heude zu tage derglichn geschicht. Dieweil aber daß hauß und fharen folgens vertheilt, wil ich von der fharen eirstlich etwaß mehe vermelden.
 
Item anno 1435 steit im schrin zu Arsberch in libro sentenciarum, wie sich Mechtelt widwe Hermans van Grolle hat laissen weldigen und schriben van Doede Hermans und Leisgin irer kindere von ire und Herman von Grolle elich geschaffen an zwei drittendheil van 59 goltgl. jarlicher fharen uff dem hauß Weinsberch und Wenemars, inhalt des schrinß, da daß umbstendiger steit.
Item anno 1436 feria tercia post oculi, steit im schrin zu Arsberch lib. porta panthaleonis.
Kunth sie, daß Mechtelt elige hausfrawe wilne Hermans van Grolle irem neiffen Gerlich van Else 8 goltgl. von 12 goltgl. gut van golde und swair van gewichte erflich geven zu keren und zu wenden, in weß handt er wilt. Doch hat Gerlich siner nichten Mechtelt widder die loese gegunt [225'] binnen seeß jaren und anders nit. Mit zweihondert rinsche gulden, 3 mr., 5 schillinck vur jederen rinschn gl., und dan noch mit 4 gl. zu dhoin.
Nota. Unden an dissem geschricht stunde, mulatumm anno 1445 mines behaltzs.
Item anno tusent 445 in lib. porta pantha. wirt stain, wie ich in der eil und getumel im schrein gelesen und behalten, daß Gerlich van Else und Druda elude ire 8 goltgl. fharnTilgung: vesversatzt Agnesn, Cathrinen, Jacob und Johan, eligen kindern hern Johans van Reimbach, und haben noch mehe darzu verpendt vor 200 rinsche gl.. Und hie von wirt man mehe in lib. sentenciarum sub eodem Anno 445 finden. Und Gerlich von Else mit Druden mogen disse 8 goltgl. folgens mit 200 goltgl. widder geloist haben, wie unden an den geschrichten gestanden. Und ist Gerlich van Else nuhe widder an sin fhar komen.
So vil van den 8 goltgl. fharn. Nuhe wil ich hie fort anzeigen, wie es mit den uberigen 4 goltgl. zu den 12 fharn zu gefaren sie.
Item sub anno 1445 in lib. porta pantha. zu Arsberg steit, kunth sie, daß Everharda oder Evert, elige dochter wilne Hermans van Grolle und Mechteln noch lebendt eheluden, laissen weldigen van doede ires fatters, dar zu Mechtelt iren willen geben, an 4 goltgl. fharen van 12 goltgl. vorg., vurbeheltlich irer motter Mechelt der leibzucht.
Mutat. incontinenti, eodem anno, et libro, kont sie, daß gedachte Everhardt oder Evert, die dochter, dar zu Mechtelt, widwe Hermans van Grolle, die motter und leibzuchtersche, iren willn geben, den eigenthumb ire 4 goltgl. alß den dritten dheil van 12 goltgl. fharn Gerlichen van Else und Drutgin eluden uffgetragen haben zu wenden und zu keren, in waß handt sie willen.
Also daß Gerlich van Else und Drutgin elude die vorg. 12 goltgl. nuhe nach villen verscheiden geschrichten vergadert und samen widder bei ein andern pracht haben.
Darumb ich disse geschrichter hie her ordentlich bei einandern gesatzst und nit zu verscheiden jare verpreiten wolte in dem vißschriben, sich deste beß drauß zu reissen.
 
Item anno 1435 crastino epiphaniæ steit zu Arsberch im schrein in libro, sentenciarum, kunth sie, das Johan van Else als volmechtiger momber Catharinen wilne, meister Johan hamechers van Weinsberch widwen. Und hat sich laissen weldigen an zwei derden dheil zwier huisser, dem Backhuyse und Kymnade, bei der Bartscherers huis an der Hoeportzen.
Item an daß huiß Weinsberch an der Hoeportzen bei dem Backhuysse zu weisse Frawen wart und an Wenemars huis, wie die vor anno 411 geschreven stein.
Item an dheil van 12 marcken fharn uff zweien huissern under einem dache am Bosselroeder orde in der Witzgassen zu Rheine wart.
Item an ein dheil van funf wispennige up dat Backhuysse. Wilche eruen und zinß gedachter Catharinen van doede Christian van Weinßberch ires sohns van irem manne wilne Johan van Weinsberch und ire elich geboren ire anerstorben waß, wie dan im schrein vistruncklier mach stainTrennzeichen.
Waß kein zu ruck wi fong mehe dan wie eitz vorg. und dan ein vom Backhuß fratibus Elsenis calliditate parant [226] etwaß, daß zu ruck wieste.
Nota. In margine zu beseiden bei dissem geschricht stunde, das es Wolter Grein kannegeisser zu allem rechten widdersprochen hadde. Aber unden an stunde, daß disse widdersprach circa andreæ 1435 aberkant ware.
Nota. Bei dissem geschricht spurt man, daß disser Christian von Weinsberch deß vorg. Johanß von Weinsberch und Catharinen van Else eliger sohn ohn allen zweiffel gewesen. Item daß erTilgung: ermehe eruen und zinß in schrein zu Arsberch gehatt, fillicht auch in andern schrinen mehe, dar nach man zu hehen und sin gelegenheit noch weiters zu erforschn hette. Aber hie kan ich noch nit vernemen, ob Christian zu Weinsberch bei siner motter gewont oder wa er gewont, und was er angetriben hab. Auch kan man die ursach nit wissen, war umb Wolter Grein daß geschricht widdersprochen. Fillicht, wan daß drinckiß boich zu Arsberch von der zit noch vorhanden were, so mogt man es dar in finden. Und mogt gutter bericht drauß vernomen werden. Man kan auch nit eigentlich wissen, ob diß Christian diß jar oder vor etlichen jaren verstorben sie.
Und feldt hie ein groiß dubium und zweiffelhaftich punct vor, in ansehung, daß disser Christian sinen eligen son Frowin und ander mehe elige kinder nach sich in leben verlaissen, wilche dan als sin rechte leibserben sin motter in der erbfolgung ausgesclossn sulten haben. Es mach der Wolter Grein fillicht die widdersprach von wegen der kinder gethain haben, aber man sagte, es sie durch der kinder steiffatter, genant Andreiß van Else, ein vermeint verzigsbreif vorpracht, da durch und durch ander practick die kinder zu ruck und abgeweist sin. Wie sich gedachter Frowyn van Weinsberch deß gegen gott und allen menschen die tage sines lebens beclagt hab, daß im gewalt und unrecht gescheit. Dar auß auch ein groisser irthumb und dunckelheit unserem menlichen stamme untstanden, als were Frowyn nit sinTilgung: nicht lesbarrechter sohn oder ehe ein bastart gewesn were und hett kein suster oder broder mehe gehat, so man doch daß widderspil findt. Aber die von Else habens anders practiseirt wie folgt.
 
Item anno 1438 in lib. sentenciarum zu Arsberch befindt, daß schrein vervrkunt worden, das sich Johan, Herman, Gerlich van Else van doede irer moenen Catharinen, widwen wilne meister Johan hamechers van Weinsberch, haben laissen weldigen an zwei derderdeil zweier huser, dem Backhuß und Kymnade bei des Bartscheres huß an der Hoeportzn.
Item an daß hauß Weinsberch an der Hoeportzn bei dem Backhauß zu Weissefrawen wart und an Wenemars hauß.
Item an ein deil van 12 mr. in der Witzgassn in und 5 alb. uff dem Backhuß, wie die vor anno 435 in lib. sentenciarum staint, daß man jeden van innen an ein veirthen dheil schriben sult, wie dan beschein.
Nota. Wie daß oftgenante Catharin van Else ungeferlich der zit binnen einem jar oder zum lengsten gestorbenErgänzung am Rand: Bruzinß mit rad. gelt zu bezaln besclossen und in gewilligt.. Und ist diß ein fast alte frawe gewest tuschn neuzich und hondert jaren, dan sie vor 73 jarn am hauß Weinsberch geerbt gewest ist und bestatt, mach auch vorhin wol zwenzich [226'] off mehe jaren alt sin gewest, dar auß wol zu besorgen, daß sie verkindt gewesen und daß sie die van Else do underhanden gehalt und allerlei practiseirt und getriben, wie die geweltigen und richen das lichtlich dhoin kunnen.
Item sub anno 1438 in eodem lib. sentenciarum post pauca folia stundt weiters, kunth sie, das sich Brun von Else hab weldigen laissen an ein veirthen dheil des hauß Weinsbergs und Wenemars und ander eruen und zinsen hie vor specificeirt so im anerstorben van doede siner moenen Catharinen, widwen wilne meister Johan hamechers van Weinsberch. Und hat fort sin anweldicheit Conradt Angelmecher und Elsgin eluden so vil daß hauß Weinsberch und WenemarsTilgung: zubetreffende zu veirthn dheil uffgetragen und dran schriben laissen.
Nota. Hie ist die frage, ob die vorbenent Johan, Herman, Gerlich und disser Brun rechte broder oder neiffen und der alter moenen Catharinen broders sohne oder enckel gewesen, und war umb sich Brun mit den andern drien nit zu glich hab weldigen laissn, ob er nit inheimischs der zit gewesen. Heruff kam ich keinen endtlichen bescheidt geben.
Ade Weinsberch, du liebes hauß, hie bistu von Catharinen enckeln irß sohns Christians eligen leibs erben und kinder und also vom stam Weinsberch an den stam van Else uff die spilside von der swerdt siden kommen. Und ob wol Frowin und sin miterben Johanß von Weinsberch hamerchers und Catharinen von Else eluden rechte enckel gewesen van irem son Christian gezilt und Johanß, Hermanß, Gerlichs, Bruns van Else neiffen und bloitzbewanten, so sin sie dannest von hauß Weinsberch außgemonstert. Und dweil Johan, Herman, Gerlich, Brun von Else jeder ein veirtheil gehat, ist zu besehen, wie damit gefaeren und wa jedes veirthe dheil hinkomen sieTrennzeichen.
Dieweil es auch etwas inticat mit dissen theil zugangen, daß ich es in der eil nit recht verstanden, mich in anzeignen geirret, so will ich jedes geschricht in sonder hernach setzn, daß man sich so vil druss_ reisse, alß man kan.
 
Item anno 1439 in lib. porta. pantha. zu Arsbergh stunden zwei geschricht uff einer seiden, dar tuschen nit dan ein frembt stunde. Das eirste hilte, kunth sie, das Conradt Angelmecher und Elsgin elude deß hauß Weinsberch etc. und Wenemars zu eigenthumb geben und erlaissen haben Wolf van Glesse und Cathringin eluden. Und weß deß mehe ist.
Nota. Wie dißer Conradt dran komen sie, steit steitsiche vor clarlich.
 
Item daß ander geschricht anno 1439 eodem por. pan., kunth sie, daß Johan van Else sin veirthen dheil und Gerlich van Else sin veirthen dheil deß hauß Weinsbergs etc. und Wenemars geben und erlassen haben Wolter Grein kannegeisser, vurbeheltlich im Gerlich des wandels etc., wa ich mich bei dissem geschricht in der eil nit etwas geirret hab.
Nota. Unden an dissem geschricht stunde, daß sich Gerlich mit Gertruden, siner hausfrawen, in kraft desselben vorbehalten wandels anno 1475 hab lassen schriben. Daß wol 36 jar darnach gewest ist, also daß zu vermoden, Gerlich sie ein jongk gesel gewest, do er sich eirst an sin dheil han schriben lassen.
 
[227] item anno 1445 in lib. porta panthaleonis. Hie hab ich mich widder im gerucht und hindernis am schrin geirret, daß ich zweiflen, off Johan van Else und Gerlich van Else samen oder aber besonder ire veirthe dheilen Wilhem Breidenich und Alken eluden vor acht rins. gl., 3 mr., 5 fl. currens geldts gemeinlich lauffende mit 25 derglichn gl. zu loesen etc..
Nota. Mich dunckt, ich hab disser ort einß gelesn, daß Johan van Else hab ein firthen dheil Gerlichen van Else außgethain, kan aber nit hardt druff stain. Aber es sie geirret oder daß ist gliche vil, Gerlich hat sich doch im selben jar an zwei dritten theil deß hauß Weinsbergs und Wenemars lassn weldigen wie folgt.
Mich dunckt, ich disser orth einß gelesen, das Gerlich van Else am Backhauß gestanden hab und das mutatum weisse uff anno 1516 in fallor. Ich kan es mich auch noch nit berichten, wie daß zugangen, das Johan und Gerlich van Else eirst Wolter Grein ir dheilen erlaissen und folgens Wilhem van Breidenich besweirt haben. Waß daß vor ein handel sie, ob irgen noch mehe geschrichter hier van sint, die ich nit hab in der eil finden kunnen, und dannest noch irgen stunden, der sich damit bekummern wil, mach darnach sehen. Es stunde aber under dem geschricht mit Wilhem Bridenich. Mutat. anno 1445 mach fillicht das folgendt sin.
 
Item anno 1445 in lib. sentenciarum zu Arsberg steith, kunth sie, das Johan Walmerade und Engelbret Muisgin verurkundt, daß sich Gerlich van Else an zwei derden dheil deß hauß und hofstadt Weinsberch an der Hoeportz bei dem Backhauß zu Weissefrawen wart und an Wenemars hauß, wie daß vor anno 1436 geschreven steit, umb das im sin fhar zu rechter zit bezalt sie,Trennzeichenhab lassen weldigen. Und dweil nemans widderstandt gethain, hat scheffen urthel geben, daß man Gerlich mit Gertruden siner hausfrawen schriben sult, wie dan beschein etc..
Nota. Unden an dissem geschricht stunde mut. grauen, quo ad dominum mutatum jnfra anno, xhundertvi.
Ich mircken hie, dweil sich Gerlich van Else an zwei derden dheil des hauß Weinsberch hab laissen weldigen und dran schriben sie komen van den 8 goltgl. fharn, dar an er anno 36 wie vorg. porta pantha. ist komen, daß war zwei derden dheil fharen van 12 goltgl., dan diß jar 45 waß er noch eirst oder solt noch eirst komen an daß uberige derden dheil fharen alß an die 4 goltgl.. Ob diß umb des einen von den veir Catharinen erben, nemlich Herman van Else ist beschein, weiß ich nit, dieweil ich nit fonden hab, wa sin veirden dheil hauß Weinsberch und Wenemars pliben sie, dar an er gestanden, ob er ohn leibserben und testament verstorben ist.
Nota. Mich dunckt, daß Gerlich und Gertude elude vorg. das hauß Weinsberch wol selbst bewont werden haben, dan ich finde in einem alten sinalen kirchen boich s. Jacob sub anno 1448, da die stoil außgethain sint, das Gerlichen van Else und Gertruden eluden der dritte stoil gegen sant Steffens elter außgethain ist. Hetten sie zu Weinsberg oder im kirspel nit gewont, were zu vermoden, sie hetten den stoil nit gegolten, wie domails vil die stoile gegolten haben. Waß disser Gerlich angetriben, kan ich nit wissen.Ergänzung am Rand: Van Gotschalck van Swelhem gehorsamer ann 1501.Er wirt wol ein cloicker erlicher man gewest sin, dan ich finde Gerlich van Else im raitzboich und under den amptluden zu Arsberch, hat ein schoin wapen gefoirt, ein schilt oben gulden, dar in ein halber swartzer lewe, und blaw, dar in drei gulden burge. Mir ist gesagt worden, die von Else hetten im Gronenwalde in der Wefferstrassn gwont.
 
[227'] item anno 1469 in lib. porta panthaleonis stunden zwei geschrichter. Das ein hilt, kunth sie, daß Beilgin van Glesse, frau meistersche zu sant Maxinenen, Irmgin und Leisbeth, professe jonfern daselbst, und broder Wolf von Glesse, conners zum Overcloister bei Nuyß, alle veir elige kÿnder der erbarn, seligen Wolf van glesse und Cathringin eluden, und sin uff ire beger jedes an sin veirthen dheil von einem veirthel der hausser Weinsberch, Wenemars, Backhauß 12 mr., 5 f. geschriben und geerbt worden, etc..
Mutatum incontinenti.
Das ander geschricht hilt, kunth sie daß, frau Beilgin meistersche, jonfer Irmgin und Lisbet zu Maximinen und broder Wolf van Glesse zum Overcloister bei Nuÿß ire veirden dheille vam veirdel der vorg. eruen und zinsen erblich gegeven und erlaissen haben Gerlich van Else und Gertruden eluden zu haben und zu behalten zu keren und zu wenden, in waß handt in geleibt, wie das einer van Hauschilt und einer van Liskirchen verurkundt.
Mutatum p capt. mache sin. Ich weiß nit wa, und diß ist das veirthe theil van Brun van Else, uff Conradt Angelmecher und van dannen uff Wolf von Glesse und Cathringin ire eltern und van dan uff sie komen ist, so hat er auche ein veirthen dheil van Johan von Else und ein dritte veirthen dheil von im Gerlich selbst herkomen, dar an er sich an folgens in kraft den vorbehalten wandels wie vorgemelt anno 1475 porta pan. under dem vorg. geschricht anno 1449 leiß schriben, daß er eitz an dreidheil und zwei derden dheil gnogsam verwart waß. Und mangelt eitz nit mehe dan Hermans von Else veirden dheil, wie das auch nach sinem doede durch ein anweldicheit einß derdendheils am hauß Weinsberch und Wenemarß, so ir Gertruden siner widwen beschein ist wie nachfolgt.
Nach dem jar 475 findt ich nit mehe van Gerlich van Else. Wan er aber verstorben und wa er begraben lige, kan ich nit vernemen. Und hat fast uber 110 jar die klauwen im hauß Weinsbergh gehat.
 
Under dissen weilen ist Gotschalck, der rechte enckel deß obgemelten Christians van Weinsberch (da her die vorg. eruen und zÿnsen alle komen sin) van Swelme auß dem lande van der Marcke zu Coln komen, da er sich nedergesclagenTrennzeichengutten leuthen gedeint,Trennzeichensich nevlich und jemerlich vil jar beholfenTrennzeichenund allerlei widderwertigkeit gelitten, daß er broit mit eren mogt essen, dan sin fatter Frowyn und motter Clara vom Doirholt waren zu Swelme verarmet, daß sie nichtzs bei im dhoin kunthen, daß im doch endtlich got half, daß er Gotschalck beiquam,Trennzeichendaß brvampt geleirt,Trennzeichenetwaß verdeint und burger wart, daß er umb groisser einfeltigheit nit anders sich nant und nennen leiß dan van Swelme sinem heimat, da er her waß komen. Der zunam Weinsberch (der im zuquam) war daßmal vißgelescht und verdruckt. Und ob er wol deß unrechten und gewalt, so sinem fatter Frowin widder faren, erinnert ware, so hat er binnen noch buissen Coln hilf noch troist, daß er daß also hintriben leiß biß zur zit Gerlichs [228] von Else verstorben, den er wol gekant. Und feilen allerlie reden von der alter handlung do vor, die vor in quamen, also daß er die etwaß zu hertzn faste, druff verdacht waß, wie und waß gestalt er widder zu sinem vorelterlichen stamhause Weinsberch mogte gerathen. Befragte sich mit verstendigen leuthen, aber es wolt ein lanckwilich wirck werden. Darnach trewet er ein widwe, Wendel Pennincks, damit er in gutte narungh quam. Und alß im die nach veir jaren abstarbe und er wol etwaß erobert, truwete er Mariam Keppel, minß fatterß motter, damit zilte er kinder und stunde fast nach dem hauß Weinsberch. Er war den von Else bloitzbewanten und sie war der widwen Gerlich van Else und irer kinder swegersche und gut frundtin. Und wie sie fast umb daß hauß Weinsberch worben, so golden sie doch eirst daß hauß zum Raven uff der Bach von her Jacob Scloßgin, preister zu Duren, wie daß sub anno 489 in lib. pota pan., da Gotschalck van Swelme und Merge elude im schrin zu Arsberch dran geschriben staint. Es war in aber von 7 overlensche gl. jarlicher fharn vißgethain. Und alß Gotschalck van Swelme den kauff deß hauß Weinsberch mit villem wircks und mohe getroffen und van der widwen und kindern deß verstorben Gerlichs von Else gegolten, so hat er daß hauß zum Raven einem genant Henrich van Attendorn widder verkaufft und uberlaissen, wie sich eodem lib. porta pantha. anno 497 erfindt. Und ist Gotschalck darnach an daß hauß Weinsberch geerft und geschriben worden, wie folgen wirt,Trennzeichen.
Daß disser Gotschalcks fatter Frowin geheischen, daß kan ich mit guttem gewissen und mit warheit (die got selbst ist)Tilgung: darbezugen, daß ich sulch oft und duck von minem fatter und siner motter gehort hab, daß sie daß gesagt und vil von im erzalt haben. Diß setz ich hie her zu zugniß der warheit, ob mir emanß deß nit gleuben wolt.
 
Item anno 1496 den 18 novemb. stunden zu Arsberch im schrein in lib. sentenciarum drei geschrichter incontinenti nachein anderen.
Und lauth daß eirste also. Kunth sie, wie daß Jacob Rodekirchen und Johan up dem berge verurkundt, das sich Gertrude, nachgelasne widwe wilne Gerlichs van Else des alten, hat dhoin weldigen an ein dritten dheil des hauß Weinsberch up der Hoeportzen bei dem Backhuyse zu Weissefrauwen wart und Wenemarß hauß wilche ire umb unbezalung irer fharen verfallen waß, das man sie mit irem seligen haußwirt dran schriben sol, wie daß vor anno 14 in lib. porta. pantha. geschriben steit.
Mutatum incontinenti.
Nota. Disse widwe Gertrude wirt sich haben laissen weldigen an ein drittendeil deß eigenthumb von wegen einß drittendheils der 12 goltgl. fharn alß der 3 goltgl. fharen von Evert, der dochter Hermans van Grolle und Mechtelden eluden herkomende. Dan Gerlich van Else der alde hat sich vor hin an zwei drittendheil van 8 goltgl. fharn laissen weldigen und schriben [228'] und wirt diß alles fillich zum vorrade geschein umb des einen Hermans theil willen von den obg. veiren van Else, der noch unuerwandelt dran wirt stain, dieweil ich nit vernemen hab kunnen, wa sin veirthen dheil anders pliben sie.
Nota. Hie ist nuhe daß gansse alige hauß Weinsberch und Wenemars zum eigenthumb vergaddert und von aller fharen frei gewesen. Dan die zwa mark sant Jacob staint nit uff dissem hauß dan uff der setzroben dar hÿnden.
Nach dem vorg. mutato folgt im selben schrin in lib. sentenciarum sub anno mcccc 96 den 18 tag novemb., kunth sie, das sich Gerlich, Neisgin, Lisbeth, nachgelassene kinder wilne Gerlichs van Else des alten und Gertruden eluden, mit irem willen van doede ires fatters schriben laissen. Als Gerlich der jonge mit Neisgin, siner hausfrawen, an ein derden dheil, Neisgin mit Lenhardt van der Brucken an ire derden dheil und Lysbeth mit Joahn van Wischel, irem haußwirt, an ire derden dheil jedere der hausser Weinsberch und Wenemars zu wenden und zu keren, in weß handt sie willen, wie daß vor sub anno mcccc 45 geschreven steit. Und ist diß daß zweite geschricht, da von vorgemelt ist. Und auch unden dran mutatum incontinenti. Wie daß dritte glich folgt.
 
Item anno 1496 auff den 18 tag novemb. in p__tacto. lib. sentenciarum zu Arsberch glich nach dem vurg. zweien geschrichten stunde diß dritte geschricht. Kunth sie, daß Gertrude, widwe Gerlichs van Else des alten, ire leifzucht, Gerlich van Else der jonge und Neisgin elude, Lenhart van der Brucken und Neisgin elude, Johan van tilgung, Else Wischel und Lisbeth elude jede ire anpart eigenthumbs deß hauß Weinsberch up der Hoeportzn bei dem Backhuysse zu Wissefrauwen wart und deß hauß Wenemars geven und erlaissen haben Gotschalck van Swelme und Marien eluden erflich und jarligs vor zehen overlensche rinsche gulden, veir marck colsch paimentzs gemeinlich lauffenden geltzs etc.. Und die loese innen vergunt mit zweihondert der glichen ouerl. rinschn gl. nach doede gertruden der leibzuchterschen, wie die wort deß schrin hie von clarlicher vermelden. Und stunde unden dar bei mutatum quo ad dvas tercias p__tes 10 flo. porta pantha. anno 1506 et quo ad unam terciam eodem anno et lib.
Nota. Hie ist daß hauß widder an den rechten stam van Weinsberch komen. Und hab Gotschalckn und Marie elude manghmal gerauwen, wiß sie beclagt, das er sich nit Gotschalck van Weinsberch mit sinem zunamen von alters inß schrin hab laissen setzen. Also geit es zu, wan man uff sinen rechten geslechtzs namen nit achtung gift und einen andern leist in sclichen, wie der zuname Swelme so starck in reiß durch diß und ander geschrichten anzeignongen und nennungen, daß er an vil jaren nit außzuroden ware, wiewol Swelme auch gein unzirlich name war. Sunst wart er auch von der sipen oder dorholtzsipen dem haiffe zu Swelme, dar uff er geboren ware, genant, aber hie in Coln war nit der hof dan [229] dansicdas dorp Swelme in ampt van Wetter bekant, wilches uberhant nam. Disse elude Gotschalck und Marie sint mines fatter eltern und elige fatter und motter gewest und widderbrenger deß hauß Weinsberch an die swerdtside und ire nachkomen. Wie sie daß hauß zum Raven anno 1489 von Jacob Sclosgin bekomen und im schrin porta pantha. zu Arsberg dran geschriben stain, da von ist vorhin gesagt. Und dweil sie nuhe Weinsberch daß hauß bekomen, haben sie den Raven daß folgendt jar 97 Henrichn van Attendar und Catharinen eluden widder im schrin uberlaissn, deß sie eitz nit bedurften. Und nach Henrichs absterben hat es Catharin, die widwe, uber etlich jare Claß Soißlandt uffgetragen, wie sich im vors. boich porta pantha. befinden sal. Dweil auch daß hauß Melremanß im schrein alter dan Weinsberch oder Wenemars befonden, gibt mich wonder, daß ein deß andern vorgnoiß im schrein nit ist. Fillicht hat man den alten namen Foiß und Scluir nit willen noch moissen verandern. Also stunde doch zu Arsberg in lib. sentenciarum dar van sub anno mccccxcij, wie ich da gelesn, wie daß hauß Melremans zur Duven mineß behaltzs durch einen umbsclach vor hondert und veirzich rinsche gl. Thomas Smidt verfallen wilcher im neigst folgenden nota Johan Hoekeshoven dran schriben laissen. Diß hat Gerlich van Else und Jacob Rodekirchn verurkunt. Und weiß nit, ob diß der alde oder jonge Gerlich van Else gwesen. Unden stunde dran, mutatum anno 1522 ni follor 7 grauen.
So vil hab ich her neben vur ein elten bericht anzuzeignen nit underlaissen willen. Aber am geschricht des hauß Weinsbergh vorg. stunde, mutatum quo ad dominum, sentenciarum Anno 1521. Und dweil ich biß her zu in den vorg. geschrichten und foissen kein ziphren dan littern geschriben, will nach dem gl. jar fort bei dem zall durch litern pliben.
 
Item anno 1506 in lib. porta phantaleonis steith zu Arsberch im schrein, kunth sie, das Lenhart van der Brucken und Neisgin elude ire dritten dheil, item Johan van Wischel und Lisbeth elude ire dritten dheil an den vorg. 10 ouerlenschn gl. uff dem hauß Weinsberch und Wenemars stainde uffgetragen und gegeven haven Marien, widwen Gotschalks van Swelme, mit erflichem rechten zu haben, zu keren und zu wenden, in waß handt ir geleibt.
Nota. Eodem anno 1506 et lib. porta pantha. im funften noto fort an steith, konth sie, das Cathringin, elige dochter Gerlichs van Else des jongen, sich an ire dritten dheil von den obbestimpten 10 ouerl. gl. uff dem hauß Weinsberch und Wenemars nach doede ireß fatters mit willen irer motter Neisgin vorg. schriben lassn und ire dritten dheil Marie, widwen Gotschalcks van Swelme, uffgetragen und gegeven zu keren und wenden in weß hant sie wilt, also daß gedachte Marie widwe eitz die alige 10 ou. gl. vergaddert und an sich zu einer handt im widwe stait pracht hat etc..
Nota. Diß Catharingin ist folgens an joncker Goddert van der Eren verheiligt worden, wie eodem lib. deß ortz im geschricht vam Backhuyse zu vernemen. Sie heischt hie wol Catharingin in diminutivo, aber da ich sie gekant hab, wonte sie zu Lewenberch uff der Hoeportzen in miner suster Marien hauß, da ire wapen noch oben uff dem sale in den finstern staint, auch zu sant Georgen, zu s. klein Mertin, zu Augustinern boven der vorderster dhur in den finsternErgänzung am Rand: Waß ein rhaidt druf vermelt.. Und steit oben ein halb swartz leu im gulden felde und drei gulde thorme im [229'] blauwen felde. Hat fil gemeinschaft mit der von Else wapen im stif Treir, die oben einen halben gulden lewen im roden felde haben und im weissen felde aber nitzs, alß der eitziger churfurst van Treir, einer van Else, fuirt. Mir steit vor, do ich zu Emerich studerte bin, da uber rhein mit minen lantzluden bei ir uff irem haiffe daselbst gewest. War do anno 1533 fast lanck und zimlich alt.
Nota. Gotschalck van Swelme, minß fatters fatter, war anno 1502 gestorben.
Nota. Unden an dem geschrichte stunde, granatum Anno mdxiii und auch dar bei liberartum Anno 1526 etc..
Nemlich anno 1513 im lib. porta panthaleonis zu Arsberch steit, kunth sie, das Maria, widwe Gotschalcks van Swelme, ire vorg. 10 ou. gl. uff dem hauß Weinsberch und Wenemars Johan Huppe jarlichs mit 5 goltgl. mit 100 goltgl. zu loesn besweirt. Disser Johan Hup wart folgens burgermister zu Coln. Waß disse widwe der zit zu thoin gehatt, drumb sie gelt uffgenomen, weiß ich nit.
Nota. Unden an dissem geschricht stunde anno mdxxvi penul. octob. in lib. porta pantha., daß disse neigst vorg. 5 goltgl. mit hondetsicgoltgl. abgeloist sin. Hab aber nit achtung druff geben, durch wen. Mich bedunckt wol, min fatter und motter seligen haben es gethain.
 
Item anno 1521 den 10 tag novemb. steith zu Arsberg im schrein in lib. sentenciarum in etlichen geschrichtern wie folgt.
Zum eirsten, kunth sie, daß sich Christian, Drutgin, Marie, elige kinder wilne Gotschalcks van Swelme und Mergen eluden, mit irer mottern, der leibzuchterschn willen, jeder als Christian mit Feigin, siner hausfrawen, an sin dritten dheill, Drutgin mit Peter Hersbach, irem haußwirdt, an ir dritten dheill, Marie mit Johan van Aich, irem haußwirdt, an ir dritten dheil des hauß Weinsberchs up der Hoeportzn bei dem Backhuysse zu Weisse frawen wart und deß hauß Wenemars zu irem gesinnen schreiben laissen zu wenden und zu keren, in weß handt sie willenn.
Mutatumincontinenti, 2 kunth sie, daß obg. Peter Hersbach und Drutgin elude ire derdendheil und Johan van Aich und Marie elude ire derdendheil des obbestimpten hauß Weinsberch und Wenemars zum eigenthumb außgangen haben Christian van Swelme, irem broder und swagensic und Feigin eluden, wilche das alige hauß und erfschafft eitz vergadert, vorbeheltlich Mergen, der widwen, irer motteren vorg. irersicleibzucht dar an.
Nota. Incontinenti folgt ein sulch geschricht, 3 kunt sie, das Merge, widwe wilne Gotschalcks van Swelme, ire 10 ouerl. rinsche gl., 4 mark vor den gulden, die sie jarlichs uff dem vorg. hauß Weinsberch und Wenemars hatte erflich, eitz erlaissen Christian, irem sohne von Gotschalck van Swelme, mit ire elich geschaffen und Feigin eluden. Wie sie Merge widwe zu Arsberg in lib. porta pantha. anno 1506 noch dran steit, vorbeheltlich glichwol ir noch aller der leibzigt am hauß Weinsberg und Wenemars vorg..
Incontinenti folgte weiters, kunth sie, das Merge, widwe Gotschalcks van Swelme, die motter, ire obbestimpte leifzugt an dem hauß [230] Weinsberch und Wenemars irem sohn und svoirgen vorg. Christian und Feigin eluden erlaissen etc.. Und haben oftbenente Christian und Feigin elude hinwidderumb irer mottern Mergen widwen jarligs 15 goltgl. uff die termin johannis und christi zu leifzugt visgangen, mit dem bescheide, wan die motter nit mehe ist, Peter Hersbach und drutgin eluden jarligs 5 goltgl. zum eigenthumb und Johan van Aich und Marien eluden auch jarligs 5 goltgl. zum eigenthumb, vorbeheltlich doch obgenanten Christian und Feigin, sulche zweimail funf goltgl. mit 200 derglichen goltgl. zu loesen, darvor sie das hauß Weinsberch und Wenemars verunderpfendt uff peen des erfelniß, wa die fhar jarligs zur rechter zit nit bezalt wurde.
Nota. Diß leste war ein groiß geschricht aber disser gesatzster meinong.
Nota. Unden stunde extraordinarie dar an, wie Christian und Feigin elude die zweir oder zweimal 5 goltgl. erflichr jarlicher fharen mit 200 goltgl. geloist haben sub anno 1542 den 8 tag marcij. Et paulo inferius in margine stunde, das Johan van Aich und Marie elude ire 100 goltgl. eodem Anno den 7 augusti untf., Drutgin aber widwe Hersbach ire 100 goltgl. im schrin laissen ligenn, doch folgens im selben schrein eodem Anno den 9 septemb. widder zu behoif irer kinder angelacht, wie daselbst in lib. gnnalis zu sehen.
Nota. Also sin obgenente Christignsicund Feigin elude, min fatter und motter, an daß hauß Weinsberch komen, die es allerding gefrihet haben. Und staint noch heude zu tage anno 1580 in augusto unverandert dran geschriben.
Nota. Disser Christian, min fatter, ist im schrin nit anders dan von Swelme nach sinem fatter genent, den sie also fonden und nit verwandeln willenn, wiewol er auch von Weinsberch ware und sich also mit nant, wie in einem vertragh anno 1532 zwischn dem capittel s. Georgen und kirspel s. Jacob uffgericht zu sehen, glichfalß in der amptlude boich zu Arsberch, sub anno 1533 und in der glaßfinster, die er sant Jacob im choir sub anno 1534 gegeben, und uff mehe orthern zu ersehen, da er sich Christian Weinsberch van Swelme hat schriben und nennen laissen und also sinen alten gesclechts und stam namen neben dem neuwen heimatzs namen widder inzufoerenErgänzung am Rand: Waß ein brvampt vorgewant..
 
Min lieber erb und hausfatter, sehet, wie begerlich ich euch scheir die gansse historiam vom hauß Weinsberch auß dem schrein zu Arsberch von anfanck biß zu miner eltern zeithen ordentlich vergaddert und vor die augen gestalt hab, also das ir eitz auff einmal daß alles bei einandern hat und in einer stunden kunth vernemen, darTilgung: nachich so vil jar nach gedacht und deß nit so eigentlich biß auff diß jar achtzich hab gewar werden kunnen.
Und ob ich jedes geschricht nit van wort zu wort abgeschriben und bequeimlich abschriben durfen, so ist doch der effect und meinong durch auß drinnen. Wae auch irgen hie und da ein dubium oder zweiffel vorfelt, so hat ir eitz wol so vill anweisung und forthels, das ir den dingen beß nachforschen, soichen und auffzeignen (selbst oder durch andern) mogt. Ir findt vor eirst de domo lapidea iuxta domum Melremann, daß wirtKorrigiert aus: ist; unterstricheltohn zweiffel daß allereirste gebewe und gehuiß Weinsbergs sin gewest, ob schoin der nam unkundich. Und wirt vor einen steinen, spitzich, uffgande giffel gehat haben, mit dem eirsten frien gebonne anfangende, das leitag in der nedern figuren deß leitags. Und werden scheir alle hausser van anfanck uff der Bach also neder gwest [230'] sin, in wilchen nedern heussern unse vorelter domals sich beholfen haben. Heude zu tage stadt wol ein Coln uff dem andern, da auch daß hauß den namen Weinsberch bei dem Gobilino Domestico de foro Xandicis eirst mit sinem namen genant wirt. Mach da her komen, daß disses Goblini eltern von den alten hausgnosen deß hauß Weinsberch, auß Beiern untsprossen, zu Coln komen, daß hauß eirst gebaut haben, dieweil er hie Domesticus genant wirt, dan Domesticus heischt ein haußgnoiß. Wirt auch sin gesclecht lang uff dem Weidtmart gewont haben, dweil er sich da von hat laissen nennen. Und waß deß dan vor hin mehe da stehet. Aber in sonderheit, lieber hausfatter, wilt auß disser historii anmirken, waß besweirlichen und schedtlichen dings die beswerong deß hauß, auch die erbdheilong ist gewesen, wie langsam und mit waß mohe und kosten es jeder zit widder vergaddert ist. Nuhe daß kan inß gemein nit anders sin. Ein jeder mach mit dem sinen sinen besten nutzs und gutten willen schaffen. Auch mogen es die erbgenamen alles wie pillich dheilen, da in die alienation zugelaissen und nit verbotten ist. Wan aber sulche veranderong, verspleissung und beswerong durch min testament, codicil, declaration, ordnung und befilch verhindert mogt werden und ursach geben, daß es stedich bei einandern fridlich mogt pliben, were wol ein gutte gewunsche sach.
Derhalb ist min fleissige und fruntliche ermanong, rhaidt, bidt und beger, ihr willt doch allen fleiß und mohe ankeren, daß die alienation, division und hipothecation verhindert werde. Wilt auch disse minen fleiß in dissen vergatterden geschrichten vor leib und gut annemen und zu deß hauß ehr und nutz wendenn.
Datum zu Cronenberch uff miner schrib kamern anno 1580 nach dem halben augusto.
Finis.
 
Anno 1580 den 8 augusti in der kirspels schoelen ein newe gebonne boven uff der uberster leuffen laissen machen und daß zweite gebonne durch auß laissen bessern und mit newen borden gedicht machen, dan die zwei gebonne waren so faull, das es sorglich war ohn gefhar druber zu gain. Auch zwein isern ancker an den vorsten giffel gelacht den anzuhalten dan er sclotterten alß sult er in die straß fallen.
Zu dem die alte verfaln heimliche peif mit newen zogsteinen oder leien vom eirsten gebonne biß uff daß oberste gebonne gefort und da widder ein sitzn gemacht, daß vor mals da plach zu stain, uff daß nit jeder uff die underste kamer durf gain, wan emanß da scleiff.
Auch einen newen pissinsarck off stein uff den zweiten gebonne gesatzst, daß in die heimliche pif tracht. Wan die kirche und armen regnonge gehalten und der pastor, kirchmeister und achten dar quemen, nit jeder mal hin ab durften gain. Dan dweil man daß hauß und daß zweith gemach zu einer stetiger plibender platzen der kirspels regnong zu erhen hat verordnet und gar vil an der jarlicher regnong, kost und beikompst [231] gelegen ist, so war auch nodich, das dar ein bestondich gemach und kamer zu gerust were, da man sichen und sichTilgung: daßvor das gansse jar siner mohe und arbeit einß ergetzen mogt und underein frolich sin. Wiewol daß hauß ohn das mit noitbawe versorgt moist sin, solt es ein schoil pliben.
 
A. 1580 den 10. aug. hat s. Laurentii bilt in s. Laurenz kirspel diss jar etliche reiffe truben an sich hangen, das man gern hat und hofft, dan sulten die truben froe gnoig reiff werden und gutt wein wassenBd.3, S.93. Und desthe mehe, dweil daß forige jar keinen drackbarn wein geben hat.
 
Anno 1580 den 10 augusti ist Jacobus Omphalius gestorben. Dar man vil mit zuschaffen gehat, war vom Swartzn hauß zu rhade gekorn, wolt ingain und ein rhaidt wolt in, umb daß er in der religion ganß verdechtlich war, nit innemen, daß biß noch swebte und eitz mit im sin ende nam. Ist an der pest in drien tagen gestorben und zu Wistorf begraben worden.
Es starb auch umb diß zit Christian Broilman ein alter raitzman uff dem Eigelstein, war lang geracht gewest ohn leibßerben.
Auch starb Brinckman, ein siden kremer, gegen der Salecken uber peste.
Desglichen Peter Numart, ein oistferder und jonger man, peste.
Und begunt die sterbde etwaß widder durch die stadt anzughain, wiewol sie an 15 jarn nehe jarß uffgehort hatte, wie sie vor hin zwum 12 jar ungeferlich eins heftich plach zu komen.
 
Anno 1580 den 12 augusti hab ich sorg getragen, min sustern Maria und Catharin und ire kinder worden nach minem dhoitlichen abganck ungern horen, daß min broder und nach im minß broder Christians kinder Herman und Gotschalck oder sunst ein agnat von der swerdtsiiden, so lang der einer menlichs kunne were, sie und undsiciren kindern in der chur eines hausfatters zu Weinsberch vortreden sulten und sie so lang zu ruck moisten stain und so lang zu der erhen und ampt der hausfatterschaft nit gerathen.
Deß hab ich mich zu andern zeiten gnogsam untschuldigt. Und kannß eitz nit andern und nit bessern. Bidt derhalb noch, sie willen da mit zu friden sin. Sin sie von gott dar zu beroiffen, da ist nit gegen zu handlen.
Nuhe will ich setzen, ich het in minem testament verordnet, daß inß gemein auß allen minen agnaten und cognaten einer ohn underscheit der agnation und cognation sult erwelt werden. Wa dan die chur uff miner agnaten einen fiele, so moisten sie doch dar mit einen friden haben. Fiele auch die chur uff die Ordenbachs leibs nachkomen, so moisten die andern alle damit zufriden sin und kunth es daß mail keiner van den Deutzs leibßerben werden. Wurde es aber der Dutzen kinder einer, so moisten die Ordenbacher und alle agnaten daß dan auch nit jedem gefallen worde zu ruck stain. Und also jeder zit moiß einer allein werden und die [231'] andern alle des ohn sin. Und wirt nimmer also fallen, daß jedem genogen wurde. Warumb sult man dan minem willen uber daß mein dem namen Weinsberch zu gut nit gunstich sin, daß man doch andern und den executorn heimstellen oder dem gluck vertruwen. So ist euch nit mehe dran gelegen dan die hofnong, daß es ein cognat mogt werden und der agnat vißstain. Aber daß gluck kan die hoffnong jeder zit laissen vergeblich sin und faelen. Sult ich auch min armut umb dheilen, das kan gantz und gar nit sin. Ich habs nit von den eltern am meisten, dan es ist gewonnen geworben und erspart gut. Wie balt sult miner auch vergessen sin, nuhe mach vre hofnong und geregtigkeit noch vil jar duren.
Dar sit gedultig, lagt es aller zum besten auß und laist euch mit minem codicil genogen, das ich euch zu gut uffgerichtet und minem testament nit so gemeiß ist. Het ich ein frawe genomen, die mich beswetzs und es alles an sich pracht het, oder wan ich verthain het oder scholt gmacht, so hett ir vren willen auch nit bekomen. Ir habt euch mit nichten zu besweren. Ir werdt miner noch mehe geneissen dan ich vrer verhof zu geneissen. Hat ir wol kinder und leibs erben, die mogten sterben vor oder nach mir. Oder sie mogten es vom gesclecht selbst bringen oder laissen bringen. Warumb sult ich dan nit daß gewiste spilen es durch einen bei dem namen und geblode daß vren und mineß ewich behalten.
 
Anno 1580 den 17 augusti sin Wilhem Gruter unden an der Hoeportzen veir kinder (son)nachtr. Einfügungbinnen dri tagen an der pest abgestorben, daß er eitz kein mehe hat. Also geitz mit den leibs erben zu.
 
Anno 1580 den 18. augusti ist es jarrich und drei jar uff dissen tagh, daß min neif Gotschalck van Weinsberg, minß seligen broder ChristiansKorrigiert aus: Gotschalsohn, auff der steinmetzer gaffeln ingeschriben wart, daß er daß zimmerampt bei meister Daemen vanNetteshem in der Butgassn sult leren, wie er nuhe drei jar ohn alle clagten daß geleirt und bei sinem meister unverweislich gehalten und ist eitz zu sin veirthe leerjar und in sin zwentzigst jar alterß vom dissem 19. augusti getroden. Gott gib im fort gnade, daß er ein erlich handtwircks man und burger mogh werden.
Hie felt mir ein question vor, nemlich, ob es erlicher oder nutzer sei, ein canonich zu sin, oder ein handtwircksman?
So vil den standt belangt, so gehet der geistliche standt vor dem weltlichen stande und derweger ist der canonich erlicher dan der handtwircksman. Sunst ist der erlicher, der am erligsten lebt und die meiste tugent wirckt.
Auch ist deß Canonichs inkompst wol so gewiß als deß hantwircks manß, dan sin renthen und inkompsten lauffen im auch flaiffendt fort und darf nit so groisse arbeit drumb dhoin alß der hantwircksman. Und were also meher und gewisser, ein canonich dan ein handt wircks man zu sin.
Uber daß haben die canonichn ein zeirlich, reinlich, stil und moissich leben und kunnen beß (wan sie willen) got dienen, iren frunden vorstain und studern dan ein hantwircksman. Und wes der dingen mehe sin zu irem forthel.
Dieweil sie aber im cælebat ohn den ehestait moissen leben, daß innen [232] ein groiß crutz, dweil sie menschn sin wolleben und sich ubel unthalten kunnen. Wa sie dan boilschaften haben, daß ist in verdamlich und unerlich. Und sint in dieselben auch nit so getrewe, ire kinder sint unehelich, daß innen verachtlich und nachtheilich ist.
Haben sie wol huisser uff den stiften, so moissen sie die doch vor ir lebtag duir gnoig in kauffen und haben nit dan die leibzugt dar an und kunnen iren erben dieselben nit nachlaissen oder ist in etlichen stiften wol der bruch, daß sie etwaß nachlaissen, so moissen doch die frunde sulche huisser nemans verkauffen dan einem canonichen und anders nit und fillicht umb ein stuck broidtzs gebe, des sin sei under sich gmeinlich einß.
Sin die canonichen auch der wacht und stadt deinst frei, so moissen sie sontags und hillig tag dar gegen in die metten gain oder nit verdeinen, der handwircksman uff feirtag nit darf dhoin.
So vil dan den gandtwircks man und ammigsman belangt, der standt ist auch erlich, nutzlich und nodich, deß hat man van anfack der welt moissen brauchen, kan siner nit untrathen. Aber der canonich kan man wol untberen, dan jeder wie ein handtwircksman kan wol bitten und renth uffheben alß ein canonich. So ist arbeit auch vil gottlicher und erlicher dan moissigganck und werden mehe vor sunden und boissen lusten bewart dan die moissigen.
Von den misbreuchen zu beiden seithen will ich hie nit sagen. Von dissen irrigen zeiten in der religion were under innen mehe verhast und in gefhair steit will ich geswigen.
So kan auch ein truwer, fleissiger handtwircks man wol so vill verdienen alß ein canonicus verdenet und van siner præbenden inkomens hatt, wie das lichtlich dar in abzunemen, daß wol zehen oder zwentzich handwircks menner richer und mehe inkomens haben alß ein canonich. Die lerjonger moissen in gelt zugeben und darzu ir broit helfen verdienen. Etliche handtwircker und meister haben drie, vier min oder mehr knecht, die im ire arbeit vor dhoint, der der canonich nit hat.
Er mach zum hilligen ehestandt greiffen, ein schone, verstendige, befrundte, erbare, frundtliche hausfrawe truwen, da er gut heiligs gut, zu zeiten erfschafft renth sterbfhel bekumpt, da bei er mit guttem gewissen, ohn sunde und schande mach sclaiffen, durch gottes gebot elige kinder mit ehren erzehen und zugen, da von er auch canonichn kan mach, da die canonigen kein vernombt ampter ire kinder mogen in Coln leren laissn. Die ehefrawen sint innen auch getrewe und gehorsam, wie in daß befollen ist, durfen offentlich mit iren lieben weiben uber die gassen, in kirchn, marcken, uff dem grafen da her spacern und ire kinder neben sich lauffen laissen und also ir gesclecht und nachkomenheit mit ehren erhalten, auch bei gutten herrn und frunden mit iren frawen und kindern am disch sitzen und uff hoichzitlichen bruloften und essen dantzen und offentlich kurtzwilen, diß man in nit verargert.
Sie kunnen heusser und erb in und aussen Coln gelten, bawen, besitzn und an ire kinder bringen, deß die canonichn nit alle so durfen dhoin, wirt nit gestattet.
Werden dan wol canonighen prelaten, doctorn, fursten, rehte und derglichen groisse amptdreger, daß gluck kan auch den handtwircksleuthen widderfarn, wa es duck geschicht, daß sie trefliche kauffleudt, renthner und amptlude, burgermeister, rhaidtlude, richter und derglichn werden, daß sin gaben goltzs und des glucks, keiser, koninck, fursten, herrn, stedte, durfer, konnen vil weniger der ammiglude untberen alß der canonichn.
Werden die canonichen zu zeiten gutte prediger und standt dem folck mit dem [232'] wordt gotzs vor und erhalten die leudt bei christlichem leben und glauben, daß dhoin sie nit alß canonichn dan alß preister. Monigen und vicarien kunnen daß auch dhoin.
Dargegen bawen die handtwircker stedte, kloister, scloß, dar in der mensch erhalten kan werden geistlichn und weltlichen beschutzst, daß wort gotz zu horen und mit friden und sicherheit zu volbringen.
Daß der handtwirckslude gar vil sin und in irer arbeit nit so zirlich gekleit sin, daß macht ire achtung etwas geringer, aber waß irret, daß irrer vil sin, deste starcker sin si. Ire handtwircks kleidt steit in auch loblich, kunnen zu den erhen auch wol erliche kleider tragen. Haben sie wol etwaß, daß sie an weib, kinder, gesinde irret, daß ist auch bei andern, so haben sie doch auch gut regiment, geselschaft und freude an innen.
Also daß ich mich beduncken laisse, ein handtwirck man sie wol so erlich und nutzs alß ein bloisser canonich uff sich selbst. Sol sich derhalb min neif Gotschalck siner handtwircks, daß er geleirt, zu nutz machen und erfrewen, dan einß jeden stand ist selich, wer da mit zu friden will sin. Dencken die canonichen hoher, er denck und stae auch durch erliche wege darnach, daß er sin sache bessere wie nach angewentem fleiß wol geschehen kan.
 
A. 1580 den 20. augusti den morgen zu 5 uren sin die zwei schiffen oder uisladers, die vor Coln hilten, vor der stat umbgewert und die samt denen, so oben und unden Coln gelegen, hinab uff Bomel zu, wie man sagt, gefaren, sie aber haben von eim rade zu Coln ein pasportzs mitgenomen, das sie hie nitzs ungepurlichs angetribenDer Rat hielt in dieser Sache an der Schaukelpolitik fest. Er selbst hatte die jetzt nach langer Zögerung erfolgende Aktion der rheinischen Kurfürsten wesentlich mit angeregt. Ein nun an ihn von den letzteren und dem Herzog von Jülich gestelltes Ersuchen, ,dem werk der abschiffung der armirten scheif van dem Rein sich beipflichtig zu machen', lehnte er ab und begnügte sich damit, den niederländischen Schiffsleuten ruhiges Verhalten bei dem Vornehmen der Kurfürsten anzuempfehlen, ,und zo geine weiterunk ursach (zu) geben'. Das dem ,Admiral' der Schiffe erteilte Zeugnis lautete dahin, ,das ehr sich allhie vor Coln retlich gehalten und nemants beschedigt.' Dem gegenüber liessen die Kurfürsten am 20. Aug. erklären, dass sie ,des raits antwort d. d. 1. augusti uff Coblenz gefertigt vur fremt erachtet', und verlangten Mitteilung über die Fassung des erteilten Zeugnisses.. Aber zu Bon, zu Zons und zu Keiserswerde, sagt (man), haben sie hart nach in geschossen und zu Keiserswerde etliche beschedigt. Der furst von Gulich und Coln haben nit geschossen. Hatten scheir zwein monat uff dem Rheinstrom gelegen, doch sonderlichs nemantz vil beschedigt. Man sagt, dweil sich die veir churfurstenVgl. Bezold l. c. I nr. 235 A. 1.uff dem Rhein mit schiffen und schutzen stark machten und wolten sie hinweg triben, hatten sie von den nederlendischen Staten bescheit kregen, sie sulten zuruck komen, wie beschein. Aber den 28. augusti sin fast der churfursten schiff von oben herab komen und vor Coln seir geschossn, und wie sie zu Keiserswert komen, da verpliben, aber kurz darnach sin die ruter und schutzen, die das gleit getain, zuruck gezogen, die schiff auch widder uffgefaren. Und ist dissmal gotzs fride pliben, wiewol zu beiden seiten fast kosten angewant sin. Und sin die geistlichen in Coln wol zufriden gewest, die sich seir besorgt hattenBd.3, S.69.
 
Anno 1580 den 20 augusti hab ich der kirchmeister sclussel zu s. Marien Aflaiß, die biß her zu hinder mir in einß erbar rhaidtzs handt gewest sin, in die cantzelei geliebert, dan der pastoir und kirchmeister daselbst hatten sie j. Johan Liskirchn, j. Johan vom Juden und mir uberantwort vor zwei jaren. Und eitz mit Herman van Polhem noch irthumb hatten, daß ein rhaidt befollen, er sult sich der kirchmeisterschaft unthalten, sie newenTilgung: erwelen und die schlussel in der cantzelien gesinnen, derhalb ich dar gelibert.
 
Anno 1580 den 21 augusti die vorige nacht mit doctor Krudener uff der Weierportzn jeder mit sinem [233] diener gewacht, dan es war im lande noch fast krichsfolck nit weit von Coln. Und haben malbich die nacht ein flesch weinß und acht alb. an unkost und drinckgelt verthain.
 
Anno 1580 den 21 augusti den eirsten sontag nachTilgung: Hernhimmelfart, tagh unser lieber frawen krutwihongh zur Mullen uff dem Weidtmart bei der drencken uff der broderschaft unser lieber frawen s. Jacob bei den samentlichn brodern und sustern gewest und vur min quart 6 alb. verzert. Diß war min drittmal, daß ich da sin gewest. Bedurft wol reformernß, dan der brodermeister wirt zu hardt besweirt, were auch wol zu thoin, aber wer will newerong anfangen.
 
Anno 1580 den 22 augusti. Uff dissen tag mogen im kirspel s. Brigiden 12 lichen groiß und klin gwest sin, under wilchen auch Johan Fucker, der reimsnider, gaffelknecht, und doctor Wissels broders sohn, leer jongh zum schiff s. Jacob, begraben gewest sin. Umb diß zit sint in Coln etliche man und frawen samen oder nit lang nach ein andern gestorben, also daß es zimlich an der pestelentz mit geresen. Deß ist aber ein ubertrefflich folck in Coln mehe dan in 100 jaren ehe gewesen, daß man es nit mist.
 
Anno 1580 den 24. augusti uff s. bartholomeus tagh uff den rechten mittagh ist ein brandt neben dem Fischs kauffhauß an gangen und zwei hauser abgebrandt durch einen essigs stalen versaumpt. ,Wan es in der nacht gewesen und der oistenwint nit hart gewehet, were das neue fischkaufhaus ohn zweivel mit abgebrant, dan es lagen so vil alter schollenkorf von 10 off 12 jarn da, das man sie nit durft oder kunt rumen in der eil. Doch ist das fischkaufhus salveirtBd.3, S.70.
 
A. 1580 den 26. aug. ist der graif von Swarzberch dissen tag verreist, war keiserlichen majesteten commissarius und legat gewest in der frithandlung, zwischen des koninks von Hispanien deputeirten und den Staten der Nederlanden zu handlen, die doch im verlitten 79 jar unfruchtparlich abgelaufen ist. Er hat eitz scheir anderhalb jar Zum Pallass in Johan Moeren haus hinder Sant Marien gelegen mit sinem sohne und vil gesintzs und gar schonen rossen, hatt weilich hoff gehalten und von anfank ubel bezalt und ist den burgern hin und widder fast schuldichSeit dem 5. Okt. 1579 hatte der Graf mehrfach versucht, vom Rate 5000 Thaler, resp. Gl. zu entleihen, war aber trotz zweimaliger Verwendung des Kaisers stets abschlägig beschieden worden, ja der Rat hatte ihn schliesslich bündig ersuchen lassen, ,das ir gn (meine herrn) mit ferer anhalten gnediglich verschonen' (Rpr. 31 f 91 b, 92 b, 94 b, 110 a, 116 ab, 168 b, 171 a, 172 b). Ennen: Zeitschr. f. Kulturgesch. 1874 S. 745.verpliben, die er nach uff Nurenberch bescheiden hat, ire scholt da zu untfangen. Gott gib im vil glucks, dieweil er hie nit hat bezalen kunnen, das er dan wol bezalle. Minem steifsohn, Henrich Ross zum Roich, und anderen nachparn am Malzbuchel und Ringassen hat (er) die herbergslohn und verlech nit bezalt. Man sagt, so hab er auch vorhin in Brabant getain, do er do gelegen hatt. Diss ist dannest nit so loblich und verkleinert ire keiserliche majestet keiserliche reputation, das irer majestet gesanten den wirt nit kunnen bezalenBd.3, S.70.
 
[233'] Anno 1580 den 28 augusti, den zweiten sontag nach assumptionis marie, ist der kirchen und armen regnong sant Jacob gewontlicher weiß gehalten, da hab under anderm die regnong van sant annæ missen van drei jarn gethain, sint her Paulus Bonholtzs das officium annæ verlaissen und zu ruckkomen, was auch nehe mehe dan die singende hoemiß dingstags gethain, die ander drei leißmiß alle ungedhain gelaissn. Derhalb die kirchmeister gedhacht die singende miß zu singen verschaffen die leßmessen anlassn stain, dieweil sei doch nit geschein, daß uberich aber zum vorrhade der kirchen zu versparren und jarligs zu verregnen, biß daß alsulche reformation von der gepurlicher oberkeit folgt, daß sie ungszweiffelt gedhain moissen werden, wiewol sunst auch gar gein folck die leßmissen ohn uff feirtagen in der kirchen hoirt. So were wirt etwaß erspart und an die kirch gelacht, dan es einer verzert da nitz van kompt und nitz dar vor dhoit.
 
Anno 1580 den 30 und 31 augusti minen neiffen Herman und diener nach Muckenhusen geschickt, die pfende gegen carden Wilhelmen umb zu sclain. Aber der stathelder und Wilhem waren nit behanden, daß er ungeschaffet widder zu hauß zouch. Und verzert 12 alb..
 
Anno 1580 den 28 augusti uff sontag nach der hohemissen ist min swegern Merge Westenberch Underkestern, ein jonfer uber 40 jarn, brut gewest. Ist stillich viß der clausen bei s. Johan in die kirch zu Sant johan gangen mit der cronen und sich da laissn samen mit irem brutgem, einem widman, den ich nit kenne. Und van dan mit der heucken in irer suster, Kraußkamps widwe, in die Lewegaß, da under sich gewest, sunst mit den frunden kein heilichsscloissen noch zirliche bruloffes tag gehalten.
 
Anno 1580 den 30 augusti ist min nachparsche Mattheis Gendorfs frau zum Stommel bei mir am Buchelß orde in den kraim komen, ein dochterfreiraum fur die spätere einsetzung eines namengebeirt, hat an acht jaren kein kinder gehat, dan die waren alle beide noch parschn diß jarß verstorben.
Item Rembolt van Nuyß, bruwers zum Hultzn stege uff der Bachs frau geht eitz einß kindes swanger. Hat nit dan vur 26 jarn einß gehat.
 
Anno 1580 den 31 augusti hab ich umb disse zeit min copienboich etwaß geweitert und etliche sexternen dar zu gebonden, auch einen pergamenen umbsclach drumb gemacht. Ich hab diß boich nit zirlich durfen lassen inbinden, den ich durft es frembden umb den heimlichen dingen nit underhenden [234] laissen. Wa man nach minem absterben zu rhade wurde werden, diß boich in bredern oder sunst zirlich inzubinden, so dunckt mich, daß man daß papir und bletter nit umbher besnide und lais es also pliben, ob es schoin rau ist, da licht nit an, sunst wurdt man die annotata in marginibus swechen und dar in sniden.
In dissem boich hab ich min testamenten, codicillu, werschaften, rentbreiff, heilichs breiff, vertrege, pachtbreif und waß deß mehe ist mich und daß hauß Weinsberch betreffende abgeschriben. Und ob etwaß in der eil vergessen oder geirret, das hat man zo collationern und dar zu zuthoin oder zu bessern.
Wa auch nach minem doede etwaß mehe drin abzuschriben ist, das hat man drin zu bringen. Wa mich auch min broder Gotschalck van Weinsberch uberleben oder nit uberleben wurde und etwaß zu behoif deß hauß Weinsberch verordnet oder da her geben hett oder waß sunst mehe deinstlich were, daß alles mach man in diß copienboich schriben und es also wie disses continuern. Auch im verbinden mehe papirs von derselben formaten nit hoher, breiter oder groisser dar zu thoin.
Und wirt minem erben, dem hausfatter, und minen executorn gar seir nutzlich und nodich sin, allen bericht und gerechtigkeiten an einem orde beider handt zu haben und in einem boich zu lesen und zu vernemen.
 
Anno 1580 den lesten augusti hab ich noch zwei tetrasticha gemacht, sullen und mogen in stadt deß proemii vor die andere tetrasticha, so oben, fol. 177 stain, gesatzst werden. Und lauten wie nachfolgt.
 
Testor ego Hermannus Weinsbergius, atque supremæ.
Summa voluntatis omnibus esto palam.
Versiculis facile vim mente tenebitis omnem.
Heret enim versus firmius atque redit.
 
Omnipotens scelus omne meu. (qod morte piandum est).
Ablvat, atque animam sumat ad astra meam.
Ossa tegat medium Iacobi sub turre sepulchrum.
Tunc ad. legatis reddite cuique svumTilgung: Vnicuique suum detur ab et asse meo; unterstrichelt.
 
Da emantz von dissen und den vorg. versen sub anno 1580 den 14 febrvarii oben zu finden ein summarium oder methodum mineß testamentzs von versen zu latin machen wult, so findt er hie den wech etwaß bereidt, daß er sulches deste bequemer dhoin moge.
 
[234'] Anno 1580 den 3 septembris ist min pechter Wilhem von Meternich mehe viß gedrenckniß dan viß frihem willen zu mir komen. Und haben do vor eirst samen gerechent und hat sich befonden, das er mir von den jaren 76, 77, 78, 79 jedes jarß schuldich war gewest jars 16 mald. roggen und 2 capune.
Summa facitgestrichelte Linie64 mald. k. 8 capune.
 
Dar uff hat er mir vor und nach inhalt minß rechenßboichs bezalt wie folgt.
Item 6 mald. roggen 1 lb., 1 fi. und 1 capun.
Item noch 11 mald. roggen.
Item 6 mald. roggen und 6 mald. 1 sester haiffer.
Wan dan zwei malder haiffer vor 1 mald. roggen und 1 sester haiffer vor 1 fi. roggen gerechnet werden, so hab ich in alß untf.
Summa facitgestrichelte Linie25 mald. roggen, 3 lb., 3 fi..
 
Also aberegnet was abzuregnen ist, bleibt mir Wilhem, min pechter, per rest schuldich
Summagestrichelte Linie38 mald. roggen, 2 fi., 7 capune.
 
Und dweil das korn mitlerweil gegolten hat 5, 6, 7, 8 gl., haben mir unß nach aller pilligkeit uff 6 gl. vor jeder mald. verglicht, nuhe hat ich vor etlichen wechen von im 8 dubbel ducaten, daß stuck vur 8 gl., 6 alb., uff regnong untf., machten 66 gl. curr..
Das rest aber ubersclagen und zu dall. gerechent, befandt sich, das er mir scluldich vorbeheltlich doch gutter regnong.
Summa facitgestrichelte Linie75 dall., 6 alb. curr., 7 capune.
Und war der kunftich pacht her in mitgerechent.
 
Nachdem aber Wilhem mit korn noch mit gelde nit bezalen kunth, so ist zwischen unß vertragen, daß er mir uff sin haifrecht zu Swartzem sult verschriben jarlichs uff den termin remigii 4 dall., jeden zu 26 rad. alb., mit 80 derglichen dallern zu loesen.
 
Daß bemelt haifrecht oder underpfandt were also zu specificeren, als hauß, hoff, schur, stelle, mist garten, gebewe, wenden, zeunen, wie es in allen sinen circk und pelen licht ungeferlich anderhalf firdel begrifs im Wilhem Richartz van Meternich alten scholtissen zu kleinen Vernich gesessen zustendich, wie er daß in sinen besitz hat. Vormals Peter van Swartzem gewesen, langs die straiß ligende neigst der herrn hof zu Sant anthonii in Coln, dar tuschen eitz Augustins zu Swartzems hofrecht hart beneven dissem licht, und vorhin samen ein hofrecht gewesen und hindn mit dem garten uff die funffirdel landes mir selbst zu stendich scheissende und rorenß an den mißpat sich rorens erstreckende.
Und sol diß hofrecht nit weiters besweirt sin dan mit einem hoen und einem firdel weiß von alters. Und dan mit funf daller jarß den armen deß hospitals zu Bon uff der Sternstraissen, mit hondert daller zu loesen, wilche loeße Wilhelm mir vor sin anparten vergont hatt, vorbeheltlich im widder zu loesen, dan alles beswirniß trifft Wilhelmen nit mehe dan zu veirtheilen von funf [235] theilen an. Und Augustin daß funfte theil an. Also zu verstain, das Wilhelm nit dan veir daller van den funfen darf geben mit 80 dallern zu loesen und Augustin den einen funften mit 20 dall. zu loesen und also mit den andern beswernissen.
Dan die mogen alles dar uff den beiden hofrechten gelacht sin vor der dheilong ehe Wilhm sin hofrecht bekomen hab.
Nota. Sophia van Lundorp heischt eitzige Wilhelms fraw. Sol mit bewilligen.
 
Namen der scheffen.
Thoniß Orth, elster scheffen und stadthelter in deß verstorben scholtiß stadt.
Goswin zu Swartzem scheffen.
Churstgin Brunß halfen gewest eitz joncker Johans vonWeiß halfen.
Churstgin Hilgers zu Swartzem, min alt pechter da gwest und fort die sementliche scheffen zu Mugenhusen sullen siglen.
 
Abscheidt.
Ich sol den breif uff vorg. effect in meliori forma untwerpen und ingrosseren laissen und uber 9 tage da hin schicken. Und Wilhelm, der da mit scheffen istTilgung: nicht lesbarsol schaffen, das er uff sin kosten besiegelt werdeErgänzung am Rand: Raitztag aller rete und 44, umb eins bruamtzs und rader geltz.
 
Was dan an den vorg. dallern mangelt als 5 dall. min 6 alb., daß sol mir an den unkosten, dieTilgung: deich verlacht, abgain und, da etwas ubrichs, im das in die handt geben.
Hie von wirt folgen.
 
Item der pacht kunftich remigii ist her in nit geregnet, den wilt er mir besonder goit thoin.
Item auch die 7 capune, die noch mangeln wil er bezaln.
 
Wilhem sagt, sin alter were dißmal 71 jar. Sin frawe, die er nevlich getreut hett, were auch alt.
 
Acta sunt anno die ut supra.
 
Anno 1580 den 4. septemb.. Im anfack disses monatz hat es zimlich widder angefangen an der pestilentz zu sterben.
Dan joncker Johan Sclun min alter frundt von 80 jaren war unpessich viß Coln gezogen und zu Arwiler gestorben. Hilte uff dem Buchel hauß, ein ubertrefflich rich man an erbguttern zu Arwiler, Reimbach, Euskirchen, Bon, Neuss, Coln und anderswaBd.3, S.92und aber ein kariger man. Dede doch alten armen menner mit goit. Hat fast sone und wenich dochter, die er rich machte.
Item Hermannum Wiltforst, procurator am hohen gericht, war rich, hat ein newe hauß in der Klockergassn gebaut und wie es fertich, starb er eitz.
Item Syluester fveriß, ein alter ureder menschs und kreichsman in vil zugen gewest, zapte eitz wein uff dem Eigelstein und starb auch peste.
Item Tringen, mister Johan Schroders dochter, binnen eim halben jar bestat, starb gegen mir zu Cronenberch uber den 9 tag diß monatzs, dar nach daß metgin und ir motter in dem selben hauß, alles peste.
,Und sturben umb disse zit in Coln uff etlichen orten man und frauen zuglich und worden etlich zuglich elude begrabenBd.3, S.71.
 
Anno 1580 den 5. septemb. starb suster Goitgin van Halferen moder im conuent Marien bethlehem in der Reimersgassen. Diß war irß alters von achtzich jarn im conuent 60 jar und 13 jar moder gewest. War gar swechlich im alter, deß sie starb. Und wart uff den kirchof bei suster Agneiß under motter begraben.
Disse war mineß fatters und min nicht. Und fort daß gesclecht Halferen in irem wapen einen adler uff einer sithen gulden uff der ander sithen swartzs. Daß felt waß half swartz und half gulden, also daß gulden im swartzn und swartz im gulden uffrichtich stunde. War gar schoin. Unß neif peter von Halfern, ein vernoimbder kauffman und raitzman in Coln, plach es also zu foeren.
Disse suster Goitgin hat min naturliche dochter, suster Engin Weinsberch, bequeim dar vor gehalten und dem pater und andern sustern befolln, das man sie in ire stadt zur motter sult erwellen, dan sie wiste kein im conuent bei aller gelegenheit, da mit das conuent besser verwart were. Dan sie were ein weil zit procuratorsche und in der kuchen gewest, alle gestalt des cloisters erfaren.
 
[235'] Anno 1580 den 8 septemb. uff den geburtzstag mariæ, als ich am morgen sant Jacob vom pator daß evangilium vom stam mariæ hat hoeren vißlagen und nach der hoichmissen zu hauß komen war, uff miner camer und sale zu Cronenberch uff und abginge, an die predigh gedacht, wie die schrift der altfetter, koningengen, fursten namen daselbst im evangelio benent, so trevlich hett behalten und verwart, leiß ich mir min wirck diß gedenckboichs nit misfallen, dar in dan angezagen wirt undminen nachkomen daß, waß eitz geredt, gethain und gehandlet zu gedechtniß gefoirt.
Under sulchen gedancken ist mir vorgefalln, es mogt nach minem absterben min neif Herman von Weinsberch oder wer dan diß boich lesen wurde also gedencken oder sprechen, min ohme hat diß boich geschriben und ander boich mehe gefertigt und da mit vill zit vergeblich umbbracht. Er hett sulche zit zu meherem nutz wol kunnen anlagen und mehe erobert haben, daß were unß vil nutzer gewest dan sulche boich und anzeigniß. Waß helfen unß dieselben. Und wurden mich als der moissigkeit oder vergeblicher arbeit halber straiffen.
Dar uff wil ich in eitz antworten, daß sie es dan wissen mogen. Wa es vergebliche arbeit von innen eracht wirt, die keinenTilgung: snutz sult bei prengen, daß wult ich, daß sie so gesinnet weren, vil nutz zu schaffen. Lieber sie schaffen vil nutz, daß sie nit gestraift werden ires unfleiß, moissigkeit und zit verleuß, so dhoin sie wie sie leren und achten. Das ich vil nutzs mehe sult geschaft haben, wan ich disse boich nit hett geschriben, deß weiß ich nit. Ich hett villicht etwaß mogen antriben, dar schaden van were komen, wie daß oft geschicht, daß man zum schaden mehe dan zum nutz leufft rinnet und arbeit. Hab ich nit nutzs geschaft, da ich alles, waß ich erorbert, bei dem hauß Weinsberch und minem geblode ewiglich laiß, nit allein mine gut dan alle geschichten und gedechtniß aller miner frunde. Ist miner gutter schoin nit so vill als wol zu wunschen were, so ist irer doch mehe dan emantzs vor mir inß gmein bei dem geblode gethain het. Wan ich in schoin garvil erobert und gelaissen hett und sie rich gemacht, so mogt es in nit nutz sin, sie verleissen sich druff und gedachten nitzs dar bei zu thoin und daß zu vermeren oder zu erhalten. Derhalb haben sie mich nit zu straiffen oder uber mich zu clagen. Irer werden vil nach mir komen, die vil dar zu sagen werden und vil corrigeren willen, die doch daß wenigst dar zu thoin werden. Erstlich mach einer dem hauß und geblode vil erb und gutz und renth geben und dan vil meistern und regern. Waß ich dan in diß und ander boich geschriben hab, daß wirt euch ohn zwiffel nutz und nodich, lustich und leiblich sin, wan ir es im gutten wilt annemen und zum gutten wenden. Und wan es eben nemantz zu nutz keim, so ist es min zit verdreiff, waß kanß dan schatten. Bat es nit, waß schat es dan. Es ist noch alle nutzer dan zechen, drincken, bret, wurfel, karten spillen, singen, sithen, lauthen, harfen, citharn, wem batten, jagten, prachten, dantzen, mommen nach sinem doede. Ist auch min schriben und anzeignen mit so zirlich ordentlich und kunstich, ein ander mach es beß, beß, beß und noch besser, ob er kan.
 
Anno 1580 den 10 septemb. gegen die nacht haben vil leude vil vuirß ungewonlicher weiß in der lufft gesehen, daß auch den folgenden tag die zeitung quam, Polhem were verbrant, daß doch nit war waß.
Den 11 tag septemb. uff sontag den andern tag war ich bei minem neigsten nachpar Mattheißn Sysndorf im Orthuse deß Buchels zu Stommel uff einem kindt tauff zu gast, da ware gar vil reden von dem feur, dan vil von den frunden hattens binnen und baussen Coln geschen. Waß [236] daß und derglichen mehe feur und gesichten diß jar in der lufft uff sich haben, daß weiß godt. Ob es etwaß bezeignet oder ob es naturlich von der groisser druchden deß herbst her kome, weiß man nit eigentlich.
 
A. 1580 den 12. septembrisAm 13. Sept. (Bezold I nr. 251) heiratete Johann von Nassau Kunigunde Jacobe von der Pfalz, die jüngste Tochter Friedrichs des Frommenumb disse zit sol graif Johan von Nassaue, der widder des koninks willen von Hispanien stathelder im lande van Geller gesatzst war, des palzgreven, des churfursten, und Hans Casimire swester zu Dillenberch getreuet (haben). Disser war ein widman, hatt fast kinder mit einer lantgrev(inn)en van LichtenberchJohann war vom 6. Juni 1550 bis 6. Juli 1579 mit Elisabeth, Tochter des Landgrafen Georg von Leuchtenberg vermählt gewesen., vorhin zur ehe gehat. Man sagt, es weren uff dissem hoichzit uber veirzich graffen und herrn gewest, die einen bunt under sich gemacht hetten, die freigebung der religion zu erhalten und dem camergericht, so dargegen mogt sin, nit zu pareren. Ob diss war sie und ob etwas drus folgen wirt, das mach die zit lerenBd.3, S.71.
 
Anno 1580 den 12 septemb. ist min neif Herman van Weinsberch mit dem rentbreif van 4 daller renth termio remigii uff carden Wilhems hofrecht zu Swartzem zu Mackenhusen gewest und hat den laissen siglen und mir besiegelt widderbracht, dem abscheidt supra den 3 septemb. gemeiß. Und lauth van wort zu wort, inhalt der copien in minem copienboich fol. 160. Ich hat den breif uff min kosten laissen schriben und er uff sin kosten siglen. Ich hat Wilhem dem pechter geschriben, waß noch an der summen van 80 dallern mangelten, daß wolt ich glich machen so balde er zu Coln queim, trogen ungeferlich 5 daller. Also sin mir min alte restanten mit dem rentbreif bezalt, da ich der barer bezalung an korn oder gelde beß bedurft hett. Aber ich gedacht, dweil ich kein gebeuweß uff minem hafrecht hett und Wilhem daß sin verlaissen wolt, mogt ich oder min erben mit im oder sinn erben deste beß zu handlen zu gelden zu butten haben, dan fern von der handt ist nit gut bawen. Der effect diß breifs steit daß zweite blat hie vor am ende.
 
Anno 1580 den 13 septemb. ist Gerde, min nachparsche gegen mir zu Cronenberch uber, brut gewest. Ist ein appel und fischfrawe, hat wol seir nach 4 monat widwe gesessen. Diß war ir dritte eheman, ein gestanden ferbers knecht. Do ich ir gluck wunste, sagt si mir, er were ein arbeitsam, fridsam, gut broitwinner.
 
Anno 1580 den 13 septemb. sagt man, solt unß neiffen Peter Bremgins heilich gesclossen werden mit einer jonger jonfern, N. Groin genant, zu Burick im landt van Cleif zu hauß. Und er hat sineß fatters hauß binnen Neder wesel geweiter und gebaut, dar er sich nedersclain und da wonen wolt. Disser ist zu Wesel geboren, da sin fatter Henrich Bremgin der stadt rentmeister und ein kauffman ware. Sin motter, min nicht Maria Hersbachs, war in Coln zum Hollender uff der Hoeportzn geborn und durch iren ohmen doctor Conradum Heresbachium zu Wesel bestat. Also ist disser Petrus Bremgin juris licentiatus viß dem hauß Weinsberch untsproissen et est secundarius cognatus dominus.
Hie sol der hausfatter zur zit zu Weinsberch verdacht sin, dieweil sich disser buissen die stadt Coln verheiligt, wie der wol mehe sin werden, daß man disser und deren kuntschaft mit zuschriben und nachfragen halt und erfare nach iren kinderen, wan die geborn werden, [236'] daß ire namen und zunamen sampt jar und tag in das genealogeiboich zu Weinsberch geschriben mogen werden, wie in glichen, wan emantzTilgung: dvan dennen verheiligt wirt oder stirbt und waß dan nodich ist, angezeignet werde. Dan der außwendigen moiß eben so wol gedacht werden alß der inwendigen. Sie durfen nit alle in Coln wonen. Die außwendigen sullen so wol hausgnosen pliben als die in der stadt Coln sin und ander ire geregtigkeit behalten. Daß gebloden mach auch wol in andern landen gronen, kunnen wol widder zu Coln komen wan sie willen ind ir nutzst ist. Gott will in binnen und buissen Coln sin gnade verlenen, daß sie narong und noitturft in ehren und tugeten zu gottes loff und irer selen heil mogen haben.
 
Anno 1580 den 13 septemb. uff sant materni tag ist der heilich zwischen Reinhardt Balick von Oehm, viß dem lande van Cleif burtich bei Goch, ein jongen gesellen, und Feigin Ordenbachs, miner suster Marien van Weinsberch elster dochtern, uff der Hoeportzen zu Lewenberch in irem hauß uff den abendt gesclossen. Uff sithen Reinhardtzs war sin leirher zum Stommel, Mattheiß Gendorf, und Bernhardus Wyntzeler und Johannes Balck licentiandus, sin broder und eine bleiß notarius in aula. Sunst nemans van frunden mehe. Uf miner suster seithen war ich, min broder, min swager Johan van Dutz. Und wart gedadingk, daß Reinhardt zur ehesteur sult bringen 400 daller, die er schoin in sinem handel hett, und dan noch etlich landt, wie sin bestatter broder gehat. Und min nichte Feigin sult 500 dall. bringen vor heiligs gut. Und jeder sult gekleit und gereidt komen wie preuchlich. Und im fhall kinder gezilt, sult es dem stadtrechten gemeiß gehalten werden. Im pfhall gein kinder verlaissen, wan einer vur sturbe, sult der lestlebentiger sin heiligs gelt sampt dem gewonnen und geworben vor an nach sich nemen und von daß vor abgestorben heiligsgut 300 daller haben und gewinnen. Mit jedes kleider und klinater hab ich nit eigentlich behalten, wa die pliben sulten.
Und wie der zusclach gescheit ware, quam min sustern Catharin und Sibilla auch Wyntzlers frau da hin. Es war nit mehe dan ein dischs, ginge sclecht zu. War kin spilman dahin bescheiden, doch quam endtlich ein cithara, daß etwaß gedantzst wart.
Disser heilich hat lang gestanden. Die jonge leuth hatten in selbst angefangen, wie min suster sagt. Aber 500 daller heiligs geltzs waß fast vil, dweil er kein gerechtiget zu zappen hatt und vißwendich waß und mir van sinem haben nit so eigentlich wisten und besorgten, frembden sulten sich alles richer machen dan sie doch weren. Wir gedachten auch, Feigen were drissich jar alt und min suster het kein narong, sie moist auch zu den erhen bracht werden. Wulten sie dan gutte sinne haben, narhaftich sin, so sult gott mit helfen.
Uber zwein oder drei tag darnach ist Reinhardt hin ab nach Dort und Amsterdam gezogen, da er vißstainß hat.
 
A. 1580 den 14. sept. exaltationis s. crucis hab ich das + zimlich mit getragen, dan min oberbruch an der rechter siten ginge mir uis, das ich den ganzen abent und scheir die ganze nacht damit gequelt wasBd.5, S.177. Und ist mir diß in dissem climaterico [237] mehe malß widderfharen, aber nit so hart alß etzunt, doch nach halber nacht ginge es widder in. und hab das also verborgen, das es nemans an 16 jarn gewar ist wordenBd.5, S.177. Wan ich nit sobrie leb und fette flussige speiß und dranck im leib hab und mich nit fleissich hut oder mit dem gurthel steif binde, so widderfirt es mir lichtlich. Daß crutz moiß ich in min grab tragen, mach mich hutten so vil ich kan. Mich sorgt aber seir, es sult mir noch groissen schaden dhoin und in noit bringen. Waß got will, daß geschehe. Jeder moiß sin crutz gedultich tragen. Ich wolt das min nit gern clagen und weiß nit warum, scham es michBd.5, S.177.
 
A. 1580 den 15. sept. uff donnerstag ist suster Engin van Weinsberch min naturlige dochter im convent Marien Bethlehem in der Reimersgassen vur ire moder gekoren in gegenwortigkeit herrn Jacobo Middendorp licentiaten und domherrn und dem prior zu Prediger iren visitatorn und her Broichhusen iren pater; und man hat ir die schlussel zugestallt. Auch ist suster Stingin Bruwilers undermoder gemacht, und Zei oder Lucei procuratersche. Alle sustern haben der moder gluck gewonscht und sich gehorsam zu halten erpotten, uisgescheidn suster Johanna van Aich custersche, die were gern motter gewest und machte sich hier rebell und unnutz und kunt das nit uis dem heubt und sinne sclain, wiewol das ampt moder zu sin nit dan groisse sorg und beswernis uff im hatte, dan das convent war mehe zu achters und hie und da schuldich. Wie mir die magt bottenbroit heischs, die gar frohe war, moist ich auch etwas darvon halten und nit zu gering achten und gab ir ein halben richtsdaler zu bottenbroit, leiss suster Engin gluckwonschn und ansagen, ich wult am forderlichsten dahin komen und der neuwer moder den wein schenken. Also quamen mir uff neigstfolgen sontag dahin, war der 18. tag septembris, leissen beide visitatoren und den pater darzuladen, die auch quamen, uisgeschiden der prior zu Prediger und zu Crutzbrodern, hatten zu schaffen; min broder und Elisabeth Horns sin hausfrau waren auch umb irer nichten, suster Zeyen, neuwer procuratorschen, lustich zu dissem schenken, die mit druff driben. Min susteren Marie, Catharin, Sibilla, swager Johan van Dutz, die frau zum Korff quamen mit dar schenken, und als das glach folgens gerechnet wart und jedem 10 mr. 4 alb. ertroge, leiss ich 3 richtzdaler davon ab kurtzn, die ich zum besten gab, also das jeder nit mehe dan ½ richtzdaler sult verzert haben, das uberich hab ich allein getragen und bezalt, 13 gulden; und mir waren seir frolich, ich besonder lustich, dan als ich die -zweispalt mit suster Johanna custerschn neder gelacht hat, hilt ich die motter und sie zum besten an im reventer und underrichte sie zum friden und einigheit und trank als darzwischen. Wie mich den andern tag min sustern bespotten, das ich ungewonlich frolich were gewest, wie alle conventz sustern auch sagten, daruff sagt ich dissen swank, dieweil suster Engin min dochter der sustern moder were worden, so weren die sustern min enkelin eilens worden, derhalb ich eitz ir hergin were und het mit so vil enkeln frolich moissen sin, wilchesBd.5, S.177 [237'] nur nit verargert moist werden, wie es auch nit wart, und lachten miner die sustern lange, das ich ir hergin solt sin. Vil sagten, sie hetten mich ir lebtag nit so frolich gesehen, wiewol es ein arm convent van S. Francisci orden ist und schaifgraue kleider und seil umb das leif tragen und swartze weilen uff dem heubt, das nit so vil uff der moderschaft sass, noch dannest gefiele mir wol, das man suster Engin darvor angesehen, das man sie zu den eren und regiment vor allen andern befordertBd.5, S.178.
 
Ermanong zu suster Engen.
Liebe dochter Engin. Dweil ir nuhe dem moder ampt vres conuentzs beroiffen sidt, so werdt ir mehe last und sorgen befinden dan rast und freude. Aber sulchs moiß nit angesehen sin. Ir moist dem ampt genoich dhoin, daß sidt ir schuldich. Und werdt deß preiß haben. Ir moist den andern sustern in tugeten und demoidt vortretten, so folgen sie euch deste lieber. Halt sie starck in der frucht gotts im gotzdeinst, gehorsamheit und irer regulen sidt straifbar doch meissich und halt nit zu hardt. Mit der haußhaltung sidt geschickt. Macht vre regnong, daß ir uber inkompst und verdeinst nit verzert und in scholt falt, da durch macht ir uch eigen und laissen euch die leude nit in rawe. Wa ir zu forenß kompt, so sidt ir frei und macht uch ehr. Schribt alles visgeben und inburrens uff und rechnet duck im jar, doch einß magt alle jar ein regnong uber all, spart kein papir, feder und vuck, dar zu es ist euch nutz. Halt gutten friden, leibte und zucht im conuent. Und sidt dem swachen troistlich. Wiewol ir, liebe dochter, deß conuentz regentin und moder sidt und dem in allen sachen getrewe, behilflich und beiredich sin, so gedenckt mit an daß hauß Weinsberch, dar viß ir untsprossen sidt, und an die hausgenoissen, vre ohmen, moenen, neiffen und nichten, vren gesipten, frunden und stait den nit ab. Sidt den auch troistlich und forderlich, wie ir zu dhoin schuldich sidt baussen deß conuentz schaden. Ir kont vrem conuent und vrem gesclechtzhausse beide wol trewe und nutzlich sin. Da thoidt es, sie laist es nit. Er zeigt euch in jedem orde wie es sich geburt. nimpt da nit und gibt es her, treckt dissem nit ab und gibt es dar. Ein kan wol neben dem andern befordert werden. Daß ir auch dem hauß Weinsberch ungunstiger dan dem conuent, weiß ich nit zu vertadingen. Hat ir da geswaren dem conuent trewe und holt zu sin, so hat irß hie nit gesworen und sidt es van natur und bloitz halben schuldich. So kunth dem hauß Weinsberch und den hausgenosen mit gutter under weisung, mit gutter warnong, mit guttem rhaidt, mit gutter ermanongh, mit gutten ansclegen und anbrengen und mit andechtigen gebet troistlich und behilflich sin. Also, liebe dochter, will ich euch dißmail erinnert und gepitten haben und da mit euch und vre regiment dem herrn befollen. Datum ut supra
Herman van Weinsberch lic., ur l. fatter.
 
Anno 1580 den 15 septemb. sint dem licentiato Berhardi Omphalio zwei kinder geilich an der pest abgestorben, ein songin und dochtergin. Hat noch einß. Mit disser frawen kein kinder.
Sie waren uff irem haif uff dem Buchel hinder Wistorf, quamen zu Coln gefaren und worden eilens kranck und storben. Also haben riche leudt auch widderwertigkeit. Umb der sterbten waren sie vißgefaren und gewichen, noch half das alles daran wenich. Worden viß Coln zu Wistorf begraben.
 
[238] A. 1580 den 16. sept. umb disse zit ist Philippus, der konink von Hispanien, keiser Caroli 5 son, zu Lisibonna zum konink in Portogall gekronetDiese Nachricht war irrig. Der feierliche Einzug Philipps in Lissabon fand erst im Juni des folgenden Jahres statt., das villen sinen widderwertigen und undertanen nit leib wair. Dan hat er in den Nederlanden vil abbruchs und schaden, so hat er diss koninkrich Lusitanie oder Portogallie widder erobert, wiewol man sagt, es sult im daselbst noch allerlei widderwertigkeit begegnen. Also sin die vom stam Oisterich vil jar hir wonder gluckselich gewest mit vil koninkrichn und landen an sich zu prengen. Die geistlichen sin diss gar frohe, haben groisse hoffnong und troist uff den konink von Hispanien gesatzstBd.3, S.71.
 
A. 1580 den 17. sept. starb graif Reinhart von Solms, domcuster zu Coln, in sinem lusthaus zu Dutz, das er vor wenich jaren zirlich dahin gebaut hat, und wart zu Coln in den dom begraben. Disser her wonte steitz in Dutzs und hatt da wingart und lant gegolten zu dissem lusthaus unden dem gasthaus zu Dutz. Und foir alle zit mit sinem eigen nachen heruber, wan er zu choir oder zu capittel wolt gain und, sobalde das geschein, widder hinuber, da er sin lust hatt. Es waren neben im auch binnen jars baussen Coln noch drei domgraffen gestorbenBd.3, S.72.
 
Anno 1580 den 22 septemb. hat Conradt Eck das haußTilgung: Sczum Schreicht eitz dem jongen Dulmen vor 2800 gemeiner daller verkaufft, alß man van sulchrsicsummen sagt. Und sol die lieberung nach dem herbst geschein. Er stait nuhe zu einer handt drann, min motter oder suster Sibilla nit mehe. Ist fast beswirt und er ist fast schuldich. Daß uberich mach fillicht auch zu verzeren sin.
 
Anno 1580 den 23 septemb. ein ungeschoren flawelen bonet ingeleßen gegolten vor 3,5 daller. So dheur hab ich min lebtag kein gegolten, dan biß herzu hab ich alle zit wullen getragen. Mir hett wol geburt, ein rau flaweln bonet zu tragen wie andern licentiaten, aber hab mich alle zit sclecht gekleidt.
 
A. 1580 den 23. sept. umb diss zit und das ganse jar durch hatz in Coln und allenthalben in dissen landen gein klein silber munz gehat, das man die leut hett bescheiden mogen. War es hinkomen, weis ich nit. Man sagt, in den Nederlanden hett man es uffgewesselt und neu daler darvan munzen laissen. Heller waren auch nit wol zu bekomen und alle rader albus, vuiriser, schreckenberger, betzler, scleifer, snaphanen wurden verfoirt, da es vil mehe galt, als zu Coln. Der batzn, groschen, stuffer sag man nit mehe. Der rader albus galt zu Coln 24 heller, under Nuiss 30 heller, und so alle gelt. Wenich daler sach man. Alles gink grois golt, rosennobel vor 10 gl, dubbelducaten vor 8 gl, engellotten 6 gl, halben ducaten 4 gl, sonnencronen 14 mr, goltgulden 11½ mr, ridder 8 mr, pesteletten 13 mr 3 alb., richzdaler 10½ mr, regaln 6½ alb. Und uff ander orten galt es allet meheBd.3, S.72.
 
[238'] Anno 1580 den 24 septemb. hat min suster Maria widwe Ordenbachs zur leibzucht und ire seeß kinder zum eigenthumb ir hauß Lewenberch uff der Hoeportzen mit 45 richtzdallern fharen besweirt terminis assumptionis und lichtmissen zu bezallen unserm swager Johan van Dutz und Catharinen Weinsberch unser sustern eluden mit 900 richtzdallern zu loesen zu drien reisen jedermail mit 300 richzdallern ein firdel jars zu vor auffzukundigen, wie diß geschriben steit im schrin martini im boich saphiri.
Zu wissen. Daß die 900 rad.d vom verkaufften hauß zum Aren uff dem Numart her sint komen mit andern mehe gelde und hie widder angelacht. Also sol ein suster von der anderen fhar untfangen.
Min suster Marie hat mit irer gewontlicher weinkauffmanschafft lang kein narong gehat, vill an ire groisse kinder gelacht, mitler zu haus moissen halten und jedem zu leif und leide kosten moissen anwenden. Her Christian, dechen zu Wormß, und Gotschalck, der zu Wormß deinte, habe ire volmachten uff die motter gestallt lang zu abgeschickt, aber ir sohn doctor Tilmanus zu Strasberch ist nit gern dran gewest, sich lang bedacht, doch endtlich auch limiteirt her abgeschickt. Feigin, Peter, Tringin haben den außganck personlich gethain. Es war min suster Maria auch in groissem betrag, daß sie ir hauß sult besweren, dweil der heilich tuschn Reinhart Balck und Figin, irer dochter stunde. Besorgte, es sult visbrechen und nachteilich werden. Auch drange sie die noit dahin, gelt uffzubrengen umb widder narong zu triben, iren kindern zu helfen und eitz Feigin zu bestatten, die drissigh jar alt waß. Doch foigte es gott, daß es stillich am schrein zuginge ohn geschrei vor villen.
Auch irreten sich min sustern Maria und Cathrin von wegen der muntzen, daß nit enckel dall. erlacht worden. Item von wegen deß terminß, daß min suster Cathrin lang uffgehalten wart, ehe die volmachten her ab quamen,Tilgung: Daß gelwie auch, daß Peter und Tringin nit 25 jar alt warn und jonfer Merie s. Reinolt, der dochter der verscloigen sult werden. Disse mangeln hab ich inTilgung: sbeisin miner suster Sibillen zu Cronenberch bei mir heimlich und still verglicht, da von visgesulden zitteln und handtschriften zu beiden seithn uffgericht sint, sich dar nach zu halten wie pillich ist. Min broder Gotschalck solt diß nit wissen, der mit suster Marie etwaß mißverstendich waß etlich scholt van waskertzn. Darnach stallt mir min suster Catharin daß gelt vor 900 dall. zu zuverwaren. Und alß die schrinschribung gescheit waß, hab ich suster Marien wie suster fSibilla gesehen zuge stallt, eben wie sie es versiegelt hatt. Und waren also der sachen zu friden vor dißmall.
Alsulche groisse veranderrong miner beider sustern schoner hausser hat sich diß jar zugetragen. Min swager Johan und suster Catharin haben ir hauß zum Aren uffm Numart vor hin den 5 marcii verkaufft und daß gelt an gutte fhar und renth angelagt. So hat nuhe min suster Marie ir hauß wol zu eigenthumb behalten aber doch hardt besweirt, daß sie jarß vil als 45 gutter daller drauß moiß geben. Wer von innen nuhe daß weisligst gehandlet oder unweisligst, steit zu bedencken. Min suster Cathrin hat ire ursachn zu verkauffen, wie oben den 5. marcii angezeignet ist. Min suster Marie hat auch ir [239] ursach ir hauß zu behalten aber zu besweren, alß daß sie es selbst gern bewont und drin weinzappen kan, dar min suster Cathrin ein ander bedencken in hat.
Sehet nuhe, liebe frunde und haußgnosen, wie es zugehet. Min beide sustern haben ire heusser sweirlich gebaut und ir kinder drin gebert und erzogen, zimliche narong drin gehat und im bau und unrau nit gemeint, daß also faeren sult wie kloick, vorsigtich, sorgfeltich, sperlich sie beide sin, so ist innen diß widderfaren.
Daß kan alieneren und beswern thoin und machen. Hat wol min suster Marie den eigenthumb noch, wer will ir aber den last der groisser fharn ablagen, dweil sie nit von den starcksten ist, vil handlen kan und die unberatten kinder hatt. Und derhalb wie zubesorgen sie und ire kinder den eigenthumb auch verkauffen moisten. Drumb ist es nit ungerathen, daß ich die alienation deß hauß minß fatterß in minem testament und codicil verpotten hab, damit jeder von minen sustern und iren leibsnachkomen an irer vorelter hauß und erb in Coln zum theil ein her blibe, es foere mit andern iren besondern erben wie es woll, daß were in allen erlich und troistlich.
Ich moiß hie aber min suster Mariam untschuldigen, daß sie es gar nit versampt oder verthain hab, dan sie hat von anfanck nehe dasz meiste und groiste gut gehat und in irem widwe stait, daß sie allein gewesen, die boisse devre jaren vorgelauffen sint.
Der allemechtige guttige gott will sin barmhertziheitsicuber sie und ire kinder und uber unß alle erzeigen.
 
Anno 1580 den 25 septemb. uff den sontag hat min nichte Feigin van Polhem zu Marien bethlehem in der Reimersgassn im conuent ire profeß gedhain und ist ire die swartze weile nach verlauff des proiffjarß geben worden. Diß ware mines seligen fatters suster Marien van Weinsberch dochter Stingin Kuckelmanß van Aich dochter. Ir fatter war genant Sweder van Polhem. Disse ist ein cognatin deß hauß Weinsberch. Uff dissem profeß waren die frunde, alß her Ludtger Hersbach, licentiat und obersigler, ich mit minem broder sustern und andern frunden. Ich gab ir einen dall. van acht marcken, die andern gaben ir auch etwaß. Ich gab der motter im conuent 2 raitzeichen. War min dochter. Und war diß daß eirste profeß, daß under ir gescheit waß.
Den andern tag quamen die neigste frunde widder dar. Und schenckte der obersigler der moder conuent und frunden zwei firdel raitzweinß zum ehrdrunck. Und wie min neif der obersigler mit mir nach hauß ginge, gewoge er, der finstern zu sant Jacob loco epitaphn vor sine eltern an s. Catharinen zu geben. Da von ich im vor einem jar gesagt haben, deß er willich war. Drumb macht ich im uff papir einen patron, wie sin fatter und motter drin mit iren geistlichn und weltlichen kindern knehen sulten, wilche in namen der Hersbachs erbgenamen geben werden sulte zu ewiger gedechtniß da zu stain, dweil sie doch rich weren und daß ohn ohnsicschaden dhoin kunten an den orde, da ire broder, ohmen, neiffen, nichten, motter und voreltern begraben legen. Dissen patron hab ich im folgens zu gedencken geschickt, daß epitaphium zu befordern. Folgt etwaß darnach, des mach man gewar werden.
 
A. 1580 den 25. sept. haben etliche des koninks von Hispanien lantzknecht, die lange im lande Gulch und erzstift Coln vergadert gelegen uff dem husman, bei der Herck bei Urdingen willen uber Rhein setzen, in Vreislant zu den forigen zu reisen. Und wie etlich heubtleut, befelchhaber, tross mit dem gelde uff jener siten gewesen, sin unverseinlichBd.3, S.72 [239'] der Statischn kreichfolk und des graven von Holochs regiment uber sie komen, drin gesclagen und geschossen und den vernoimsten heubtman Prampeir gefangen, inne das gelt, proviant, krut, loit, was sie uberpracht, abgenomen, etlich in den Rhein gejagt, dar auch Hupert von Medtman in der Lintgassn, unser burger einer und marketenter, vertronken ist. Die koningschen uff disser siten haben den wich uff Nuiss genomen, da gern ingewest, aber die van Neuss hilten ir porzen zu und speisten sie doch, do sie sich under das Obercloister unden an den Hamhoff lachten. Aber die Statischn schifftn uber und eilten nach. Wie sie sich bei dem Hamhoff vor Nuiss antraifen und sich zu beiden seiten rusten under einandern schussen und scharmutzelten, stunden die burger zu Neus uff der muren in irem harners und die burger van Dusseldorf uff jener seiten uff den Steinen am far und sahen dissem handel zu, wie unse alte magt Lisbet, die dasmal bei irer suster Feicken da ware. Und wie von beiden seiten etliche wenigen pliben, haben die Statischen zuruck gewichen hinab bis zu Kamp ins cloister hinder Berk. Ire gunstigen sagten, es were untreue und verreterei under innen gewest, der sie etlichen selbst gefangen und in Hollant geschickt und beclagt hetten. Darnach half man den koninkschen uber, die in Vreislant eiltenBd.3, S.73.
 
Anno 1580 den 26 septemb. starb peste meister Wilhem van Euskirchen hamecher uff der Bach neben dem hauß zum Mullenstein, einer van den achten s. Jacob, ein gutt, fromer man, hat ein roit angesigt, boisse augen, nit groiß oder groff van personen. Hat ein sprechwort, begeul, beguil, beguil, er ist nit recht oder es dauch nit. Siner frawen (die starb anno 80 18 adhuic vit__)nachtr. Einfügungund kindern geschach nit wal, daß hauß war sin eigen.
Item 27 starb die frawe zum Wyngart oder in Harfen hauß gegen den Carmelitten uber irß alterß van 74 jaren. Und licht zu Carmeliten vor s. johanß altar, dar ir vor man der jonge Harf und sin fatter der alte Harf, kirchmeister s. Jacob, begraben. Starb peste.
Item den 27. septemb. starb Dreissen, unß swagers kindt, im Hackhauß neben unß.
Vur zu wo 23 septemb. starb peste der dicke schoinmecher in der Smirstrassen van Polhem broderß frawen neiff.
Item dem 29 septemb. sturben beide peste, Johan van Aichs widwe oben uff der Bach und ir broder Fridrich van Lynß, beide uff einem tag. Waren bei riche leuth van zwenzich tusent dallern.
 
Anno 1580 den 28 septemb. hab ich uff sant michels abendt min truben in der Achterstrassen gelesen und nit uber 2 aimen bekomen, wie allenthalben in Coln, im vorgebirge, den underrhein uff im spaden, kalden mei der stock und trube schaden gelitten, wiewol der nach sommer gut gewesen und zu fro gutter wein gemacht ist.
Under dissem lesen half ich mit truben lesen. Und war so heischn witter, daß mir die shon min naeß verbrandt zu bladern in eim tage, daß ich deß lang nit genesen mogt. Ich durf dißmal nit vil leserschn den unß folck drumb half ich selbst.
 
A. 1580 den 30. sept. bis herzu hat man das neue heubt zu Poll dissen drugen sommer mehe dan 500 fois zur Oisterwerde wartz gelengt uff swere kosten und wolt eitz scleissen bis uff ein andermal. Dieweil es aber alles druge pleib, ist man folgensAm 21. Okt. beschlossen, weil ,man jetzo mit einem hondert dalern mehr tun konne, dan sunst mit 200' (Rpr. 31 f 319).van andern sinnen worden und verhoffen(t) durch deibde und troge Oisterwert zu errichenBd.3, S.73.
 
[240] Nemans will mir verargern, das ich van geringen leuten, suster, brodern, frunden, nachparn, burgern, bauren, gesellen, van huslichen, sclichten, kindischen dingen und von mir selbst vil schribe, dan wer wult es doin, wan mir es nit deden. In der bibel, in der romischn historien und croniken, in der hilliger schrift, im herbario, in den siben frien und andern kunsten und philosophien und poeten wirt man werlich van uns nit finden, darumb wa min boich und anzeignong verwart und nachgeschriben wirt, werden unse nachkomen van uns auch etwas zu sagen wissen; sunst weren wir, als weren wir nehe gewesen. Aliquando meminisse iuvabit; vox audita perit, litera scripta manetBd.5, S.178.
 
Anno 1580 den 1 octob. umb disse zeit sin licentiaten in den rechten zu Coln promoveirt an der pest gestorben. Nemlich Georgius Ravenort, officialis in ambita von 55 jaren, wont in s. Marcellen capellen am alten dhom, saß mit der magt und kindern, war nit im ehestait noch geistlich, lebte armlich. Licentiatus Feltman und licentiatus Appeldorn, beide bei 40 jaren, nit zu rich bestatt, daß die haushaltung sweir fiele. Und ist beswerlich hern stait zu triben, damit gutte ampter oder vil renthen sin.
 
Anno 1580 den 1 octob. ist min suster Sibilla an zwelf goltgl. fharen de termino lichtmissen uff ein kleine behausung in der Lyndtgassn geschriben worden, die mit 240 goltgl. zu loesen sint. Diß gelt hat sie von Conradt Eck bekomen und angelacht an Johan van Burbach. Und ist am underpfande nit so wol verwart, dan dem zusagen und siner handtschrift nach steit Burbach und sin frawe nit am eligen hauß und mangelt vil dar an. Man kundt aber am schrin nit finden, wer an den uberichn theilen stunde. Doch hat er geloft, binnen jarß sin wonhauß in der Lyndtgassn mit zu verschriben. Und moiß druff getriben werden, daß daß geschehe. Suster hat im auch gelt in die handt geben, daß ir neigst kunftiche die tag zit der eirste termin lichtmiß sol werden. Daß steit im schrein schabinorum. Hab daß boich nit behalten. Daß hauß heischt Klein rutgers huiß.
 
A. 1580 den 3. october ist Adam von Delft uff der Haseportzen suster, gnant Lisbeth, ein alte unbestatte jonfer im convent in der Reimersgassen, da sie lang krank gelegen, gestorben; und daselbst in miner sustern Agnesen und Feigins grab, wie sie van uns begert, begraben worden; und man fant min suster Feigin noch gantz, doch verwesn drin und wart ir gebeins in ein besonder letgin gelacht, aber min nicht Beilgin Dutz, professa daselbst, nam das heubt, woischs es, dede das haar darvan bei sin gebeins und satzt das heubt mitten uff iren kirshof an das steinen crutz, da der heubter mehe stunden van den vorigen jonfer, die sie gekant hatten und zu nennen wost. Disser Lisbetn von Delfs begenknis wart den 9. oct. kostlich gehalten und ich wart von Adam van Delft bannerherrn neben anderen frunden in das convent zu gast geladenBd.5, S.178.
 
Anno 1580 den 4. octob. starb peste min nachparsche m. Johan Schroders frawe gegen mir an der Hoeportzn uber und wart s. Jacob begraben.
Uber 10 tag darnach starb noch ein alte Schrodersche peste, unser alten pastor hern Johan Nuwenhaiffens suster, und wart s. Georgen begrabenx.
,Also ginge es durch die stat stillich zu mit dem sterben und wart vor kein sterbte gehalten, dan (vor) ein trubungBd.3, S.73.
 
Anno 1580 den 5. octob. hab ich miner suster Sibillen ire 5 daller leifrenten bezalt, die ich ir jarligs termino reimigii schuldich sin, inhalt der verschribeung unser drier, suster Marien, Sibilln und miner handt, der jeder eine deß andern handt hat.
 
[240'] Anno 1580 den 8. octob. starb Herman van Cronenbroich sideferber uff der Hoeportz bei s. Steffens capel neben der Doichscherer gaffel haistich in der nacht, hat den tag noch uff der straissen gangen sich doch wenich geclagt. Ob es pestis gewesen sie, weiß man nit.
Diß war der elste nachpar uff der Hoeportzn geborn und erzogen, den ich da gekant. Und ist jetz doctor Johan van Broich der elste, daselbst geborn. Und dan d. Dreiß fasbender. Hat lang da gewont. Und sint alle huser eitz daTilgung: vrverendert sint mich gedenckt.
 
Anno 1580 den 8 tag octob. haben mir uff sant gereonß tag unse regnong der gmeiner hauß und kosthaltung zu Weinsberch in der kamern gehalten, den morgen umb die achte stunde biß zu der eilfter geherdet, do mittags mal zit gehalten und darnach geendigt und gesclossen. Hie bei ist nemanß mehe gewest dan min broder und ich und sin hausfrawe ginge ab und an. Min suster Sibill war nit dar bei, hat auch nit dar mit zu schaffen, ich baut es ir an, aber sie pleib dar van. Und ginge gerade und stil zu. Min broder hat sie ordentlich gerechent und geschriben, daß half vil dar zu, nit dan daß man sie laß und ich regnet und probeirten sie, daß sie recht waß. Min broder helt die regnong, sin husfrau geit zum mart, ich dhoin daß wenigst dar zu, sie moisten doch kochen vor sich. Ich dhoin min verlech darzu und vertragen unß broderlich wie sich gehoirt. Und ist daß die summarie, meinong und effect der funfter regnong wie folgt.
 
Regnong zu Weinsberch.
Anno 1580 den 10. octob. geregnet waß zu gmeiner haußhaltung von anno 79 remigii an biß anno 80 remigii außgeben ist.
 
Exposita oder außgabe.
Eirstlich waß durch daß gansse jar inß groß und klein teglich zum mart und inß gemein vor unkosten auß geben ist.
Item im eirsten firdel jarßgestrichelte Linie276 gl., 2 alb., 4 h..
Item im zweiten firdel jarßgestrichelte Linie86 gl., 23 alb., 5 h..
Item im dritten firdel jarßgestrichelte Linie64 gl., 20 alb., 3 h..
Item im veirthn firdel jarßgestrichelte Linie59 gl., 23 alb., 3 h.
Summagestrichelte Linie487 gl., 21 alb., 3 h..
 
Item an broit 4, 3, 3, 2Korrigiert aus: II III II IIgestrichelte Linie. Summa 88 gl..
 
Summa omnium ex positorumgestrichelte Linie575 gl., 21 alb., 3 h..
 
Heir van kompt der haußhaltung zu gut wie folgt.
Item vor broders frunde, gest und fasbendergestrichelte Linie358 malzeiden. Facit 25 wechen und 8 maltziden. Jeder wech ist 1 gl. 15 alb., 5,5 heller.
Item 4 aimen, 7 firdel beirß, so sin son Peter viß dem gemeinen gebreu kregen hatt, die aim 1 gl., 22 alb., 6 heller.gestrichelte LinieFacit 8 gl., 5 alb., 7 h..
Item an smaltzsgestrichelte Linie4 gl., 7 alb., 6 h..
Item vor Peter 100 herinck viß den gmeinengestrichelte Linie1 gl., 19 alb., 4 h..
Item vor broders stoifgin zu wermengestrichelte Linie12 alb..
Item vor Lisbetgin noch an maltziden 1 dall.gestrichelte Linie. Facit 2 gl., 4 alb..
Item vor 9,5 malder aiß, daß malder vor 10 alb., verkaufftgestrichelte Linie. Facit 3 gl., 23 alb.
Summa ohn die vorg. wechengestrichelte Linie20 gl., 23 alb., 5 h..
 
Disse 20 gl. 23 alb., 5 h. van der vorg. groisser summen [241] expositorum abgekurtzst, so bleibt die gmein haushaltung schuldich.
Summagestrichelte Linie554 gl. 21 alb. 10 h..
 
Item vor mich, vor suster Sibilla, vor neif Herman zu samengestrichelte Linie156 wechen, jede wech 1 gl., 15 alb., 6 h.
Summa facitgestrichelte Linie256 gl. 11 alb. 6 h..
 
Item vor broder, sin hausfrawe und Lisbetgin Hornß 156 wechen. Und dan noch vor sin besondere der frunde, gest, fasbender maltzidengestrichelte Linie181 wechen, jede wech 1 gl., 15 alb., 6 h.
Summa facitgestrichelte Linie298 gl., 9 alb., 8 h..
 
Summa disser zweier wechen summen und wan dan noch 8 heller dar bei sin, so wirt es die vorg. summa lauffen. Nemlichgestrichelte Linie554 gl., 21 alb., 10 h..
 
Linie
Nota.
Die haußhaltung diß jar vor unß drei, alß vor mich, vor min suster Sibille und vor Herman die 156 wechen, jede zu einen gl., 15 alb., 6 h., ist jedes tags zu zwen maltziden 5 alb. 8 h., ist jede malzit 2 alb., 10 h. seir nach
Summa machtengestrichelte Linie256 gl., 11 alb., 6 h..
Zu dallerngestrichelte Linie149 dall., 19 alb., 6 h..
Ist jedes dritthe theilgestrichelte Linie39 dall. 23 alb. 4,5 h..
 
Ohn gewontlichen und ungewontlichen wein uber disch.
Ohn min besonder stoben holtzs.
Ohn magtloin vor Billen 5 gl. dedi 11 octob..
Ohn kleider und alles waß mich besonder antrift.
Linie
Waß minem broder gegen sin verlech vor mich, suster und Herman zu gut kompt.
 
Item gegen daß vorg. verlech hat broder van mir 4 aimen bleicharts weinß die aim vor 7 dall.. Facit 28 dall.
Summa zu geldegestrichelte Linie60 gl. 16 alb..
 
Item noch van minem korn, inhalt deß korzittels, 39 mald. 1 lb., daß mald. 6 gl. 9 h.
Summa zu geldegestrichelte Linie236 gl., 17 alb., 5 h..
 
Item noch 6 mald. haiffern, 1 fi. haffer, daß mald. 3 gl.
Summa zu geldegestrichelte Linie18 gl., 4 alb., 6 h..
 
Item an Bedbers fharen 15 richtz dall., einen per 10 mr.
Summa zu geldegestrichelte Linie27 gl., 12 alb..
 
Item noch zwei theil haußzinß alß vor suster und die jongen 10 dall., jeden zu 52 alb.
Summa zu geldegestrichelte Linie21 gl., 15 alb..
 
Summa facit diß vorg. alles 374 gl., 17 alb., 11 h..
 
Gegen disse vorg. summa bin ich broder schuldich von wegen der haußhaltung der 156 wechen, jeder wech 1 gl., 15 alb., 5,5 heller.
Facitgestrichelte Linie256 gl., 11 alb., 6 h.
 
[241'] item vom wein ordinarie uber disch gedroncken vor min halfscheit hondert quarten, die quart 6 alb.
Facitgestrichelte Linie25 gl..
 
Item noch die 5 dall. pension jeden 52 alb., die ich broder jarß schuldich sin zu geben, inhalt de verschribung von termin remigii diß jars 1580.
Facitgestrichelte Linie10 gl., 20 alb..
 
Item noch broder vor die jongen Herman und Gotschalck verlacht, inhalt sines zittels
Facitgestrichelte Linie11 gl., 10 alb., 6 h..
 
Item noch kompt broder vor min gest ein halbe wech her auß.
 
Facitgestrichelte Linie19 alb., 9 h..
 
Summa facit in allgestrichelte Linie304 gl., 13 alb., 9 h..
 
Defalcatis defalcandis kompt mir diß jar von brodert her auß.
 
Summagestrichelte Linie70 gl., 4 alb., 2 h..
 
Linie
Waß diß jar 1580 den 2 octob. im vorrhade bleibt, ist mir half zu stendich, wie fogtsic.
Itemgestrichelte Linie23 stuck rintfleischs.
Itemgestrichelte Linie7,5 side specks.
Itemgestrichelte Linie2 schincken.
Itemgestrichelte Linie1 hoidt und 1 fi. hoitz saltz.
Itemgestrichelte Linie20 rochen.
Itemgestrichelte Linie10 pont stockfischs.
Itemgestrichelte Linie10 pont bottern.
Itemgestrichelte Linie11 aimen beirs.
Itemgestrichelte Linieholtz, kolen vor deß jar viß.
 
Wilche ich diß verlitten jar am disch gehat oder maltzit oder zegh geben hab.
Item anno 79 den 16 octob. zum truben lesen 7 menschengestrichelte Linie 14 maltziden.
Item 3 decemb. Steffen Droge dem boden die zopgestrichelte Linie 1.
Item 12 decemb. her Arnoldt Isfeldtgestrichelte Linie 1.
Item anno 80 den 26 feb. Steffen Droge von Upladengestrichelte Linie 1.
Item 11 marcii Berthrum halfen zu Vernichgestrichelte Linie 1.
Item 25 marcii noch Bertrum halfen zu Vernichgestrichelte Linie 1.
Item 30 aprilis Brun Muller zu Vernichgestrichelte Linie 1.
Item 5 maii Bertrum zu Vernich keiß und broitgestrichelte Linie 1.
Item 19 maii zwein man van Zulchgestrichelte Linie 2.
Item 22 maii pingstag min dochter Algin Roßgestrichelte Linie 1.
Item 11 julii Johan Ouch min alt knecht die zopgestrichelte Linie 1.
Item 28 julii Steffen Droge, do er mir die rent brachtgestrichelte Linie 1.
Item 3 septemb. carden Wilhelmgestrichelte Linie 1.
Item 27 septemb. truben gelesen, Wyngartz man, fraw, dochter, 3
Summa 30 maltzit. Facit 1 wech 2 maltzit.
 
Ist mir half dar vor ich broder ingelaissen 19 alb. 9 heller.
 
Nota. Oben hab ich die summen jedes firdel jarß allein geschriben, wiewol min broder von tag zu tag alle parcelen groiß und klein geschriben und uff jede side ein wech underscheidlich.Ergänzung am Rand: Prohibitio alienationis laudanda.Da hett man dan zu sehen, waß aissen, fircken, schaiff, geissen, botter, keiß, korn, maltz, weinß, herinck, stockfisch, rochen, rinfisch laberdain, kappiß roben, morren, moiß, saltz, koint, spitzerei, bessem, botten zu binden gegolten hetten etc..
 
[242] A. 1580 den 12. octobris ist die bursa uff dem Heumart mit erleubnis eins erbarn raitz durch die kaufleut uff deren kostenDer Bau erfolgte in der That auf Kosten der Kaufleute, nachdem vorher, am 19. Okt., der Rat seine Zustimmung zu dem ihm vorgelegten ,entwerp von der borse' gegeben hatte. Jedoch ists umb ein gerings getan, sollen die hern rentmeister bevelch haben.' Vgl. Rpr. 31 f 302 b (Sept. 21), f 318 (Okt. 19), f 334 b (Nov. 21)., wie man sagt, angefangen zu bauen. Sie haben die sohe weit gemaurt und oberwulft, das der floss und sohe under der bursen durchgain sol, dan es waren dissmal vil kaufleut zu der stat, burger uis den Nederlanden, uis Italien und Portugallien, das sie es wol doin kunten. Ware in nodich, dan im herbst und winter, zeiten der aissen und ferken, war es unseledich. Und war in der Heumart am besten gelegen umb des Rheins, kaufhaus und ander bequemicheit willn. Vor etliche jarn war ein klein bursa in der neuwer Bolsgassen zugericht, die war zu klein und mach sie ein rait diss jar Hartmann van Zons lederrider verkauft habenBd.3, S.73.
 
Anno 1580 den 13 octob. ist min neifTilgung: zu her Christian Ordenbach, dechen zu Wormß, her ab gen Coln zu siner suster Feiginß bruloft komen. Hat doch auch mit dem capitel ad gradus Mariæ zu schaffen. Hat unsen neiffen Johan van Dutz, miner suster Cathrinen son, der sin jong waß, mit pracht. Hat in uber ein jar zu Wormß gehalten. War woist gnoich in der zit gewest.
Sin broder doctor Tilmannis Ordenbach zu Strasberch und Gotschalck Ordenbach zu Wormß kunthen nit herab komen.
 
Anno 1580 den 14 octob. hat mir Christoffel Butzkan van Nuyß her uffbragt 14Tilgung: maseck gersten zu Coln uffTilgung: die13 mald. 3 lb. gemessen, dan er waß mir den pacht eitz remigii van 4 jaren alle jar 5 mald. gersten schuldich. Ich hat im vor etlichen tagen einen scharfen breif geschriben, dar uff ist nuhe disse bezalung gefolgt, also resten mir an im noch 6 mald. gersten, die er sagt, daß er mir mit gelde bezalen wulte. Geschach doch nit. Disse 13 mald. 3 lb. hab ich minem broder, daß mald. vur 6 gl., uberlaissen, der meltz sie oben uff den leuffen im hauß Weinsberch.
Dißmal sacht mir auch schiffer Christoffel, ich hett im im breif getrut, die weil die jarn umb weren, die pachtung und daß lant uff zu sagen. Ich sagt, dweil er ubel bezalte und ein ander deß landtz begerte zu pachten, were ich deß wol befoigt. Dar uff sagt er, derselb man were bei im gewest, nemlich der halfen uff dem Lantzelroderhoff, und hett im dar von gesagt. So lege daß stuck van 4 morgen weit van Neuß nach bei dem haiff, so mogt er im daß wol gunnen, aber den 1 morgen an der stadt graif zu Neuß begert er wol allein in pachtung zu behalten. Ich nam min bedencken dar uff, sagendt, wan der halfen zu mir queim, wolt ich mit im viß der sachen sprechen. Ich schenkt im wein. Und scheden also daßmall.
 
Anno 1580 den 14 octob. haben mir angefangen, unß gewaxß deß rothen weinß ordinarie den abendt uber disch zu drincken, besonder dweil er goit und dranckbar waß.
 
A. 1580 den 15. oct. umb diss trint hat sich ein neu cometa sehen laissen, doch mit eim scheir uffrichtigen, kleinen, bleichen swanzs, ginge abentz uis dem oistsiden bis ins westnort und leist sich noch als sehen, dan es dissen gansen herbst druge ohn regen gewest ist. Der cometa im jar 1577 vig. Martini leis sich vil groisser und heller mit sinem swanz sehenBd.3, S.74.
 
Anno 1580 den 16 octob. hab ich minem neiffen Herman van Weinsberch mit breiffen an min pachter carden Wilhem geschickt der, bei im zu klinen Vernich geherberget. Und gesagt, er wolt den pacht diß jarß, wan er gedreschen het, bezalen. [242'] aber Herman besorgte, carden Wilhem sult sinem worde nit nachkomen, derhalb wart im geraden, er sult den botten Micheil zu Swartzem volmechtich machen, wie beschein. Der sulte so lang zu Mugenhusen fortfaren, biß im zu stollen van Coln untpotten wurde. Der botteTilgung: nach mnam daß also an, wolt auch mitler zit daß verlech doin, biß zu siner zit.
 
A. 1580 den 16. oct. ist des drosten zu Geller und Oede, Johan Brenthen, vorsohn mit 4 perden aus Coln geritten, wol beschenkt gewesen. Und wie er auf die Merhemer heide komen und im ein nederlendisch wagen mit kaufluden begegnet, hat er sie angefertigt und gescholten. Und einer erscheuste in aus dem wagen, das er alsbalde starf und wart doede in Coln gefoirt. Die diener des Brenten wolten wissen, wer sie weren und wer das getain hett. Sie antworten, man worde sie zu Coln uff dem Over in der herbergen finden, der innen etwas wulte, sult irer da gesinnen. Die diener haben bei einem rade angehalten, aber ich hab nit kunnen horenWeil ,meine hern berichtet, das die thetter nicht anhero komen', wurden die verschlossenen Pforten am 17. Okt. wieder eröffnet (Rpr. 31 f 317)., das emantz drumb gefangen oder besweirt sieBd.3, S.74.
 
Anno 1580 den, 17. octob. ist moen Tringin, deß abgestanden Offermanß meister Gerhardtz van Monhems fraw, ein seir alt weifgin, uff der Bach in miner suster Marien zinßhauß alterhalber gestorben und sant Jacob under den thorn, neben mine vorfrawe begraben worden. Hat seir lanck kranck gelegen.
Item eodem die starb daß kindt im Stommel an der Hoeportzen, daß sex wechen alt ware. UndKorrigiert aus: vnßist freude in truren gewant. Wart zu den Carmeliten begraben.
 
Anno 1580 den 21 octob. hat min steifdochter Ailgin Roß widwe einen son gebeirt am Orthuyse bei der Hoeportzn, wart Gerhart gnant. Daß war ein posthumus und waß groisse armut da vorhanden, widder essen noch drincken noch holtz, noch koln. Daß haußrat und ingedoim waß verzert und abgepfandt. Daß kindt ist etliche tage ohn die tauff pliben ligen, dan nemans van frunden nam sich irer an. Minß broderß fra Elisabet war frembt und bat ir die gefatter, da mit daß kindt nit ohn tauff sturbe. Ich und andern gaben holtz ramen, gelt, beir und anderß in irem kram.
Sehet, so geht es zu, wan man unweislich handlet und gutten rhaidtz nit folgen will. Aber sie ist verthoinlich, unzugtich, faul, gelot und geck zwaren alle zit gewesen und wirt fort an also pliben so lang sie lebt. Und alle ire frunde werden uberl mit ir dran sin, wiewol sie wenich bei ir thoin kunnen.
 
Anno 1580 den 23 octob. ist her Born, canonicus in capitolio, sinß alterß uber 80 jar gestorben in eim hauß, zu s. Stephan capel gehorende. Und ist zu s. Marien begraben worden. Disse war lang vor hin auch ein canonicus et decanus Apostolorum. ,War prachtich, plach einen morian vor einen diener zu halten. Uff das lest quam er zu achters, das er vor scholt die prebent und dechenei s. Apostoln moist verlassn und erhilt sich armlich uff sin prebent, verlaissnBd.3, S.74und erhilt sich armlich uff sin prebendt in capitolo. Sunst war er in Coln von eim vermombden burger deß rhadtzs, Christian Born, gezilt, der mit mir vor drissich jarn zu rhade gesessen hatt. Auch waß disser dechen Born ein und fromer her, aber es willt sperlich hausgehalten sin und uber die inkompst nit verthain werden.
 
[243] A. 1580 den 24. oct. uff einen montag ist der hoichzitlicher und bruloffstag zwischen Reinhart Balck und Feigin Ordenbach, miner suster dochter, gewesen. Den morgen umb funf uren war der kirchgank zimlich zirlich mit brutkerzen, tortzen, schonem jongling vor der brut. Und ir broder Peter Ordenbach und neif Reinhart van Dutz leiten sie in die kirch. Der frauen mit faehen waren sess par, der man auch sess par mit iren tortzenBd.3, S.75. Da wart zu klein sant Mertin ein lese miß gehalten am hohen altar und worden daselbst samen geben wie bruchlich. Ginder darnach zwischn sexen und siben mit der brudt beide fruntschaft, der man samen zu Lewenberch uff der Hoeportzn, der brudt wonong. ,Und wart da von dem brutgam und den frauen untfangen und ingefurt, wie bruchlich, und die zop gessen, kneildrank gedrunken. Der salle oben war vur das bruloffsmall zugerust, wie das ganse haus mit tapetten gezeirtBd.3, S.75. Und waren funf dischs gedeckt und doch nit mehe dan (tilgung, drei veir dischs wol besatzst. Und alß man unden die herrn und frunde untfangen sin, sie zu disch gesessen und frolich gewest mit dri gengen, hat man mit drie(n) gengen, mit drien schotteln zugericht und silber beirpott, gulden kop, silber schenkkannen gebruchtBd.3, S.75, firnen und newen wein gehatt. Uff seiter der brut war her Ludtger Hersbach obersigler, ir neiff, ir broder, her Christian Ordenbach, dechen zu Worms, doctor Martin Krudener, Steffan Kolf ratzman, licentiat Bynge, fort mir, broder, suster, neiff, nichten, swager, frunde und nachparn. Uff siethen deß brudegams war sin motter nit noch susteren noch vißwendigen, dan es war da die sterbt und auch winter zit. Sunst hie viß der stadt Johannes Balck licentiandus, sin broder, licentiatus Geien, Johannes Enninck, sin neiff, und etliche ander landtzlude und bekanten.
Nach dem gratias worde die drei und mehe irst denz ordentlich gedanzst, und bliben alle herrn und frunde sitzen bis ein ur in die nach(t), die Deutzer aber bis den morgen. Den nachtach am abent waren widder veir disch nachparn und frunde da, danzsten bis in die nacht hinwech. Den dritten tag war(en) noch etliche frunde daBd.3, S.75.
Wart also disse hoichzit maneir, erlich, zirlich gesclossen.
Got will den jongen eluthen sinen segen geben, daß disser estandt zu siner gotlicher ehr und zu irem selbst wolfart und gedien mit narong und noitturft moge gerathen. Amen.
 
Anno 1580 den 25 octob. ist Thoniß Hannen unsß, neigste nachpar zu Dormagen, uff sinem eigen hoifrecht gestorben. Disser waß unser pachter unsers landtz umb die halfscheit. Und kunten sich min swager Dutz und min suster Marie nit mit im vertragen. Er war wol ein gott mengin, doch nit so fix oder getreu wie sie von im clagten. Und hat im die pachtung uffgesagt und ein metze Johan umb halfschit zu winnen angenomen. Auch die frawe, Trin, in unsem hauß erlaubt und andern luthen daß hauß zu gesagt.
Disse Thoniß wie auch sin fatter Evert Hannen hat der Carmeliten landt zu Coln, deß wol hondert morgen so churmoitz und leinlant solt sin, jarlichs vor 10 gl. in pachtung. Sin jaren [243'] waren auch umb und wolten die carmeliten hinfort korn und gerst pachten haben. Sin leste frawe mach der pachtung gesonnen haben und die ingewilligt zwelf malder kornß und zwelf mald. haiffer zu geben, daß nuhe ein groisse verhohnung war.
Diß landt waß den carmeliten von ein joncker von Harft zu einer erbTilgung: gememorien geben. Licht in unser L. frawen choir hinder dem groissen peiler, mogt ein bastartz sohn im cloister haben, her Mattheiß Harft, den hab ich seir wol gekant und bin etlich mal vor 40 jaren mit demselben Dormagen gewest. Diß landt der carmeliten hat min fatter und mir wol in unse pachtung begert, aber wolten andern viß irer narung nit prengen. Wan man es aber het gehat, so hett man vol wirck vor zwei perdt uff unsem hof gehat. Dan der hern zu Carmeliten landt hat kein hofrecht dar zu gehorich. Daß hofrecht, da Thonis Hannen uffgewont, gehoirt sinen vorkindern, nit disser nachfrawen und neuwer pachterschen.
 
A. 1580 den 26. oct. ist zeitung komen, wie das der neue konink von Poln, der nach koninks Henrichs von Frankrich abzug erwelt und angenomen, gegen den Moscoviten ein groisse sclachtGemeint ist der siegreiche Feldzug Stephan Bathorys gegen den Zaren Iwan.umb den anfank des septembers erhalten und hat im fast stede und feste ingenomen und das felt erhalten. Hie ist wol grois angelegen. Licht der Polack oben, ist gut turkisch, mogt der christenheit geferlich sin, wiewol er catholisch. Licht der Moscovita oben, der sich mit dem keiser fruntlich helt, und wurde (sich) uff Oistsehe bei Rehe und Reffel innistlen, dan er seir mechtich ist, das het nit weniger gefair uff sich. Gott schick alles zum bestenBd.3, S.75.
 
Anno 1580 den 27. octob. ist min pachte Wilhem von Metternich oder carden Wilhem zu mir komen und hat mir 8 mald. 0,5 lb. kornß uff dissen pacht remigii anno 80 fellich sampt 5 capun uff die forige gelibert, also resten mir noch acht mald. minsic ein halb lb. und 2 capun, so nach bin ich eitz bezalt.
Und hab mit im fort glich gemacht mit dem 5 dallern, wilche im an den 80 heubt dalleren noch mangelten.
Dan die kosten und zerong dissen sommer umb der unbezalung willen beleif sich 3 dall. und 33 alb.. Und hab im noch 1 enckel dall. und 21 alb. in die handt bar geben, damit sint im die 5 dall. vernoigt, daß die 80 dall. nuhe vol sint und er mir jarß 4 dall. rent schuldich istTrennzeichen.
Nota. 6 alb. sin mir zu nachtheil verregnet, steit so noaw nit.
 
Anno 1580 den 29 octob. war min neif Gotschack va pWeinsberch der jong, minß broderß, son kranck, dar den tag im hauß war pliben und nit an sin arbeit komen. Alß sin lermeister Daem zimmerman unß das ansachte, bin ich verfeirt worden, dweil es durch die gansse stadt noch an der pesten starb. Doch quam er den andern tag zu unß war nit wol fertich. Ich leiß im feur anmachen und wart doch kurtz widder beß mit im. Ich gedacht in minem sinne, disser ist eitz kranck, umb petri ad vincula war sin broder Herman auch kranck, ob irer ein oder ob sie beide ohn leibs erben absturben, [244] so were wol nodich under innen, daß sie sampterhandt ir testament uffrichten und verhoitten irthumb so untstain mogt und daß auch einer dem andern einen forthel dede. Und es were dem hausse Weinsberch auch etweß dar an gelegen.
Satzst mir also vor, ich wult weiters druff bedacht sin und mit minen beiden neiffen Herman und Gotschalck drauß zusprechen. Wie ich dan in kurtzem dar nach innen sulchs vorgehalten, deß sie sich gefallen laissen viß der vornemlicher ursagen. Wan irer ein starbe und es uff ire motter erbten, dweil ir fatter und sie verschult weren, sult es der mottern doch nit zu gut komen, dan die creditoren wurde es geneissen willen ader gar an sich prengt, so plibe es nutzer am rechten geblode. Und ob wol min selige motter Sophia Korth ire frewe ir testament gemacht und dar an sie zu einer handt gescheiben stunde verordnet van einem uff den andern zu fallen, so mogt dannest disputeirt werden mit dem hus Weinsberch irß fatters achte dheil, item an der renth zu Andernach und fhar uff dem hus Brunsberch under Kestern. Alß sulte die frewe zu leibzucht ir leibserben aber zum eigenthumb dran geschriben stain, das sie es nit allerding mechtich gewesen. Derhalb wer irer beider testament nodich.
 
Anno 1580 den 30 octob. hat min suster Mariæ van mir drimail 6 gl., facit 18 gl., min 18 heller alß vor mich, min suster Sibille und die zwein jongen bekommen. Glichfalß van minem broder Gotschalck 6 gl. untf. der meinong, daß sie unß Hupert den wirdt zu Dormagen soll vom halß schaffen, daß er unß nit in schaden brenge. Dan alß etliche ruter und schutzen umb palmtag zu Dormagen gelegen und uff unß ergbenamen bei Huperten den wirt foreirt waren van den nachparn, hetten sie 36 gl. min 2 alb. uff unß verzert, die wult der vaigt sulten mir bezaln, ob die nachparn wulten unß einen graven vor dem haif uffwirfen. Mir erpotten unß deß rechten, daß mogt nit helfen. So wult min broder und ich auch keinenTilgung: wunrau und unwillen haben. Mir leissen Hupert her zu Coln komen. Der bericht unß, wer vehe hilt und deß feldtzs dar for bruchte, gewin und narong tribe, der hett daß folck moissen underhalten. Dieweil man gewin und narong uff unsen haif gehalten und dem schutzenfolck nit speiß und dranck geben, hett erß in unsen namen moissen doin. Alß mir diß minem swager Johan und suster Marien vorhilten und die dach uff sie triben wolten, dweil ich noch minen broder noch min suster Sibilla noch die jongen dan sie beide narong und gewin da gehat hetten, so moisten sie unß schadeloiß halten, dan kein herschaft hett den schutzen last getragen. Doch umb mereren schaden und ungemach zu verhutten, wulten mir unse theil dar lagen, sie beide mogten unß daß gut doin, dan mir veir hetten kein gewin da gehat dan unsen blois sen pacht allein und nau bekomen. Min suster Maria wolt gar nit, daß mir daß gelt hinder gericht sulten lagen, dan sulten unß weren. Mir sagten, daß weren sult vil kosten an zerong und unraw, mir kunten nit auß Coln komen, wult sie es unß abtragen und daß gelt nach sich nemen, daß hett sie zu versoichen, kunth sie es behalten, daß mogt ir und swager zu nutz komen, moist sie es aber geben oder behalten, so hetten mir es an in zu fordern. Dar uff hat sie es angenomen unß ein quitancz dar van zu bringen, da sie es vissgeve, ader unß widder zu zustellen. Ich hab suster Sibilla und [244'] den jongen ire theil in min regnongs boich vur scholt angezeignet. Und bedunckt mich, wan sie den nutz und gewin haben, sulten sie auch den last allein tragen oder sich des an Thoniß frawen und Trinen erholen oder unß erstatten. Doch dunckt mich nach aller redlicheit, daß die herschafter iren pechtern dar in etwaß zu steur quemen. So mogt mir auch unsem swager Johan und suster Marien etwaß zuTilgung: khilf komen, wan sie imer tragen moisten.
 
Anno 1580 den 1. novemb. uff allerhilligen tag do ist unser selige motter und fatterß memoria gehalten. Und sin wir, Herman, Gotschalck gebruder, Maria, Cathrin, Sibilla sustern und her Christian Ordenbach, dechen zu Wormß, suster Marien son, als die seeß elste und neigsten, inhalt unser motters testament, und daneben unser swager Johan van Dutz und ir dochter Elsgin Dutzs widwe, alle zu Carmeliten under der vespern an daß grab unser eltern erschinen, daß visiteirt und da gepitten. Darnach der vespern mit den monichen durch die kirch ire umbgenge und choir weihendt ghain, umb gangen und gebett.
Sindt darnach alle vurschriben sampt dem nuwen swager Reinhardt Balck und Feiging Ordenbachs elude und dan die frawe zum Stommel an der Hoeportzn, dieweil Reinhardt da sin ampt geleirt hatt, in daß hauß Weinsberch erschinen und unden in der groisser stoben zu disch gain sitzen unser 12 personen und haben etwaß zirlicher angericht, dan zu andern zeiten und gutten newen rhaitzwin und andern gutten neuwen und firnen wein uffgesatzst und geschenckt. Und waren seir zugtich und frolich.
Es hat min broder auch daß grab zu Carmenliten mit einer graf allerhilligen tag in der vesper und allerselen tag wie gewonlich belucht.
 
Dißmail ist Reinhardt und Feigin newe elude mit uff diß memoriam beroiffen, damit mir einß samen frolich weren. Es ist in Coln ein grois missbrauch bei groissen und mittelmeissigen bruloften, dar man den tag mit gelde nit leist, das dan die neiste frunde den brutgam und brut samt iren frunde(n) kostlich plegen zu gast zu laden und zu danzen. Und pleicht sulche malzit dan wol 50, 40, 30, 25 daler mehe oder min zu kostenBd.3, S.75, daß ist under unß vorhin beschein. Dweil aber eitz deß brutgams motter, sustern, noch frunde nit zu gegen waren, doichte mich, die kosten weren nutzer gespart und den jongen luden haußraidt dar vor zu schencken und hab es drumb widderrathen und gewert. Sunst waß min suster Cathrin schoin bereidt, wolt sie zu gast haben, aber dweil es gewert wart, pleib es auch zu rucken. Jonge leudt rathen nit dar van, daßTilgung: dassie dantzn mogen. Also worden Reinhardt und Feigin verdeckter weiß uff diß memoriam eitz beroiffen, uff daß es nit heisch, min broder und ich hetten braut und brudegam zu gast gehatt, sunst waren sie nit essentiales und gehorten nit under die seß elsten disser memorien. Min broder hat wol einen richtzdaller zu behoif disser memorien von der beiden uff dem Schandert under Neuß im rhein von Feigin am Putz im ham bei den Steinen untfangenTilgung: bynaber der half nit vill. Min funf pacht capun van Swartzem und min rhaitzkirf, ohn waß min broder zulacht, quam mit zu gut dar zu.
 
[245] Anno 1580 den 2 novemb. uff aller sellen tag bin ich zu mittag zu Carmeliten im cloister essen gewest, da hin dan die jenigen komen, wilche ire frunde da ligen haben. Jeder gibt ein flesche weinß ich ein rhaitzeichn. Ich hab auch diß jar s. Jacob miner hausfrawen Weinsginß und dan daß grab Pauli van Kauffs bei s. Annen alter belucht, wie auch Berndt van Reimbachs grab zu Carmeliten. Auch uff dem stoil s. Jacob vor min fatter und motter, beide hausfrawen und ander frunde laissen pitten.
 
Anno 1580 den 3 nouvemb. uff s. hupertztag ist unß alter pechter zu Dormagen, Goerdt Lenhardtzs, mit swager Johan van Dutz zu Weinsberch bei minen broder und mich komen, einen rentbreif mit bracht, diß inhaltz, daß wilant meister Henrich Schroder zu Dormagen und Bela elude wilant Christgin Weinsberch van Swellem und Feigin eluden, unsen lieben elter, verkaufft hetten zwei malter roggen jarlicher renthen uff termin martini zu liebern vur 50 gl. alß 18 rad. alb. vor den gl. und etlichn stucken landtz daselbst zu 5 morgen ung. underpfandt, mit der gantzen, halben, drittheil, veirthen theil der summen abzulosen, sub dato 1536 uff s. mertinß abendt. Und hinden uff dem breif stonde, daß Theiß Schroder, sin son, und Idtgin elude daß drittheil loißgeldtz arflich abgelacht hetten etc.. Und sagt, er were Zonß schuldich van wegen schaden deß kreichsfolcks, wolt unß die ander zwei drittentheil uberlassen.
Dieweil min broder, swager und ich fonden, daß der breif uff unß eltern hilt und Gordt geinen wilbreif hat, wart er gefragt, wie er dran queim. So sagt er, joncker Emondt Ruischenberg het sich vur drissich jaren an etlich landt weldingen laissen umb unbezalung siner erfpacht drier jarlicher mald. kornß, der halb umb der loessen mit unsem fatter ein zanck war. Und dweil im der ploich verpotten, were im gerathen, er sult die achterstendige korn termine bezalen wie er gethain het. Und folgenß hett im unser fatter den breif in stat siner bezalong gethain.
Nuhe wost ich von dem irthumb wol und waß also ware und hat den breif nuhe uber drissich jar fridlich on bekronong verjart und prescribeirt. Derhalb waren wir drei wol der meinong, die zwei uberige theil an unß zu gelten. Sagten aber, wan mir drei daß deden und unser seß erbgenamen weren, moisten mir sie fragen, ob sie wolten mit in stain, kunth aber in der eil dißmal nit geschein. So begert er ein kleinß zu lenen, biß uber 14 tag wolt er widder komen und bescheidt gesinnen und leiß mir den breif guttwillich hie. Ich hab im 3 gl. current geleint viß befelch mineß broders und swagerß.
Folgenß haben mir diß unser suster Marien und Sibillen vorgehalten, die wolten gar nit dran. Min suster Cathrin schreif es mir auch aff, so hatten die jongen gein gelt. Min broder und ich kunnen baussen auch nit manen, dweil es klein lepperei ist. Und wirt also nit drauß willen werden.
 
A. 1580 den 7. nov. ist nachpar NeisginBd.5, S.179van Kempen, widwe meister Herman Velbartz schloßmecher, schir haistich gestorben und von betrobnis. Dan meister Johan van Boichholtz schroder und widman neist neben ir an der Hoeportzen, dem die frawe binnen einem monat abgestorben was und er auch die pestilentz noch am leib hat, der hat diss Neisgin gefreihet, ir einen goltgl. beweislich uff treu geben, auch uber das tag zu ir gestigen und bei ir gelegen. Und wie im darnach ein gefelliger heilich vorquam, want er (ir) den rucken und sprach ir nit mehe zu, zouch auch sonder adde ausBd.5, S.179 [245'] der stadt und sclouß sin hauß zu. Die frau nam sich diß so hardt an, dieweil sie bei dem alten man sich altzit unverweislich und erlich gehalten und das volk eitz vil unnutze schimpfwort macht, dess sie sich schampt und etliche tage trurent inheilte, bis sie sich den tag zuvor umb ir hertz clagte und den andern morgen starbBd.5, S.179. Der schoder hat ubel gehandelt und sie sult auch nit so kleinmodich gewest sin. Got sie ir gnedich. War min gutte nachparsche, ein frau van 60 jaren im hauß zur Trappen gegen Conenberg uber, dar an sie die leibzucht hat. Und ist daß hauß nuhe an meister Herman Schloßmechers nichte in der Nuwergassen zum rhade testamentz weiß gefallen.
 
Anno 1580 den 8 tag novemb. ist min suster Sibilla an 6 richtzdaller fharen mit 150 richtzdaller zu loesen uff den termin michael zu bezaln von einer erfschafft uff dem under Holtzmart scheir gegen der Witzgassen portz im schrein zu Airsberch in libPlatzaussparung für Namenseintraggeschriben worden. Item noch daselbst an 5 goltgl. fharen mit 100 goltgl. zu loesen termino jonis zu bezaln. Item noch uff dieselb erfschafft an halbscheit von 8 rad. mr. und 6 rader schilling termino joannist erflichs unabloislichs zinß. Disse fharen hat sie von der widwe und kinde wilant Severin van Surde gnant, steinmetzers Scholtissn zu Woringen, der daß neu hauß daselbst uff den Mullen berch vor etlichen jaren gebaut, eitz gegolten.
Und dweil suster Sibilla daß heubtgelt nit alles beieinandern mogt bringen, hat sie von irem neiffen Peter van Weinsberch und Annen van Gusten eluden 50 rader gulden uffgenomen und inTilgung: nicht lesbarviß den vors. 5 goltgl. fharen 2,5 rad. gl. fharen, mit 50 rad. gl. zu loesen und uff den termin Martini zu bezallen, verschriben.
 
Hie sie kunth und zu wissen, ob suster Sibilla disse fharn an sich gegolten und pracht und zum eigenthumb dran geschriben ist, daß sie mir 50 richtzdalr drauß schuldich ist. Glichfalß minem broder und den jongen an jedem orde 50 richtz dall.. Dan do sie anno 1562 in augusto an Conradt Eck bestat wart und Conradtz motter groiß heiligs gut haben wolt, min susteren aber jede nit mehe dan 200 dall. heilichs gut bekomen, wie auch min broder Christian selich und Gotschalck, damit aber der heilich der do groiß und kostlich heischs nit zersclagen wurde, haben mir, broder und suster, vergundt an Conradt Eck 500 dall. heilichs gut zu prengen, da von sie jedem, wan sie daß wol thoin kunth, 50 daller vergutten sult. Da von sie swager Johan van Dutz ir handtschrift moist geben, unß andern aber gab sie gein handtschriften wie van disser handlung in minem andern gedenckboich der jaren sub anno 1562 in julio et aug. weiter bescheidt wird fonden werden.
Alß nuhe suster Sibilla 620 richtzdall vor heiligs gut und anders hat van Conradt von ___ bekomen, ut supra fol. 211korrigiert aus: 111 anno 80 den 4 julij, und min swager Johan van Dutz und suster Cathrein eitz umb ir 50 dall. anheilten, hat suster Sibilla in 50 daller verricht, jede ire handtschrift und sunst quitancz van in untf..
Auch sach min suster Maria revlich umb und het ire 50 dall. auch gern gehatt, der sie bedrufft, und hat min broder und ich ir vor hin gerathen, sie sult ire sustern vorTilgung: kallen dingen bezaln und clagloiß stellen, so wurde sie fride haben, sunst sult gein uffhoren bei in sin, derhalb hat sie auch suster Marie ire 50 dall. vergnoigt und ein quitancz van ir genomen.
Item die 50 dall. unsers broder Christian kinder Herman und Gotschalck antreffende, die mogte sie zu gelegener zit zu friden [246] stellen, die bedurften es noch zur zit nit so nawe.
Min broder Gotschalck leiß sich durch mich bei suster Sibillen vernemen, er wolt sich auch gepurlich mit ir halten, daß sie sich deß nit beclagen sult. Leiß sich bei mir hoeren, so lang sie innen vor ir anpart vor den alten zinß im hauß Weinsberch sitzen leiß und alieneirte ir theil in kein ander handt, so wolt er ir lebtag von den 50 dall. im zukomende gein pension fordern vor sin person. Wa er aber vor siner frawen Elisabethn Hornß sterben worde, sult sie dieselb versichern jarlichs ir pension 2,5 daller oder die heubtsumma geben.
Nuhe resten noch mine 50 richtzdaller, da hab ich suster Sibillen zugesagt, die wult ich ir lebtag mit der pension laissen ungnant anstain. Deß sie sich zu bedancken hett. Ich woltTilgung: sieaber glichewol die heubt 50 dall. und alle jarß 2,5 daller minem erben dem hausfatter zu Weinsberch erblich zu verordenen.
Derhalb setz, ordiner und befillich Herman eitz in kraft disser miner eigner handtschrift, wa min suster Sibilla ir theil eigenthombs am hauß Weinsberch und ir theil eigenthombs am haif zu Dormagen helt und nit alieneirt, auch daß hauß Weinsberg minem broder oder mir ohn verhoehung verheurt, so lang sol sie minß theils als nemlich die 50 rad.d und jarliche pension und interesse nit schuldich sin zu bezalen. Aber wan sie dan auch nit ist, sullen die 50 dall. und jarliche pensionen van dissem jar an biß sie stirbt dem hausfatter und hauß Weinsberch zu behoif mineß testamentzs angelacht und jarlichs zukomen. Und ist ehe pillich, daß ich daß uber min eigen gut selbst ordineir, ob sie es villicht da hin nit erflich und ewiglich wenden wurde, wiewol ich mich alles guten und danckbarkeit undtgegen sie vertroisten, wan sie die fundation deß hauß Weinsberch und bestetigung irß gebloidts verstain wirt, so versein ich mich, sie wirt sich einen ewigen namen in ireß fatters stamhauß und under irem neigsten geblode machen, sie hab elige leibserben oder kinder oder nit. Diß ist also ein addition mineß lesten willens
Herman von Weinsberch min handt _.
 
Anno 1580 den 9 novemb. starb die widtwe licentiati Rodulphi Schoipmans, der auch im jar gestorben, in irem hauß vor sant Laurentz in der Vorsbecher graff. Bei dem crutz tuschen dem Dhom und sant Marien greden wart sie begraben. Ich hab den tag daß grab offen gesehen, war uberwulft. Hat zwa dochter gelaissenn, waren diß frau und ir man gut ihesuitischs.
 
Anno 1580 den 10 novemb. ist Derich Schilten frau uff dem Numart zum Aren gestorben. Disse hat so seir geilt, daß sie in den Aren mogt komen dieweil, er daß hauß kloicklichTilgung: anvan minem swager Johan van Dutz und suster Cathrein durch frembden hatte gelden laissen. Und hat ire freude nit lang drin geduret. War aber sunst ein erliche, zugtige fraw, deß geweltrichters Ercklens dochter, starb ohn kinder.
 
A. 1580 den 10. nov. uff s. Mertens abend hab ich Engin der moder in der Reimersgassn ein jerwecken van 12 alb. und ein 2 quart flesch neus weins zum Mertin geschickt. Dissen Mertins abend haben mir zu Weinsberch under uns frolich gewest, kein fremden am dischs gehat, drunken raitz win und andern nuwen wein. Min suster Sibill ginge uff die Hoeportz essen bei iren neiffen her Christian dechen, und Peter Weinsberch und sin frawe quamen folgens bei unsBd.5, S.179
[246'] A. 1580 den 11. novembris ist gewisse zeitung komen, das min gnedigster her und churfurst von Coln, der von Arsberch nach Nurenberch im zoge war, und min gnedigster her von Treir, der im zoge bis zu Binge komen, beide widdergekeirt und nach haus gezogen, dan innen sult von keiserlicher majestat zugeschriben sin, der tag zu NurenberchDer geplante Kurfürstentag zu Nürnberg war zunächst auf den 28. Aug. (Bezold l. c. I nr. 241) angesetzt, dann auf den 6. Nov. (ib. nr. 254 u. 259) verschoben, schliesslich (ib. nr. 262 u. 265) ganz aufgegeben.were ab. Hievon fielen allerlei reden, doch ungewiss. Es hatt wol keiserliche majestat den tag zu Nurenberch im herbst bestimt, die seven churfursten, geistlichen und weltlichen, dahin verschriben. Die churfursten von Saxen und Brandenburch hatten ire herberg da bestalt und proviant verschafftib. nr. 241 A. 1., aber es sult sich min her von Coln lang un(t)schuldiget haben, dahin zu komen, also das der tag dreimalSoweit ich sehe, nur zweimal.verstreckt wart. Man sagt, keiserliche majestat und die churfursten ins gmein sulten den friden zwischen dem konink von Hispanien und den Staten der Nederlanden widder understain zu treffenRichtig.. Auch sagt man von eim neuen romischen konink und gehulfen des reich(s) sich zu verglichn und zu erweln und ander mehe sachen zu verhandlen. Ich weis es nit eigentlich, doch wirt es wol wichtige sachen sollen antreffen. Warumb aberder tag zu Nurenberg zuruck gangen, kan man nit eigentlich wissen. Die sage ginge, der konink von Hispanien het nu Portugal, wiste wol rait, sin underdain gehorsam zu machen, begerte die underhandlung nit. Die andern sagten, die keiserliche majestat mit den geistlichen churfursten weren parteilich und starker, duchten, das nitzs fruchtparlichs sult gehandlet werden. Wa es nuhe sticht, mach zu siner zit an den tag komen. Min gn. h. van Coln hat vorhin uff dem landtag zu Nuiss groisse steur vom erzstift, geistlichen, ritterschaft und stetten, erhalten. Des geltzs wirt vil im lauf plibenBd.3, S.76.
 
Anno 1580 den 11. novemb. uff s. mertinß tag hat min suster Marie Ordenbachs ein eirst neuwen weinß umb 6 alb. im hauß zum Alten tempel in der Dranckgassen. Sulten mit naher wein drunden sin, dan sie waren mondich und milt, die sie acht tagen da in gelacht hatt. Wult sich nuhe ein wenich, dieweil sie gelt bekomen, widder in die wer stellen, zappen und narong antriben. Hat auch iren eidom Reinart, der vor sie gain und ir etwaß bestellen kunt.
Hie ist min suster Maria in einen groissen irthumb mit meister Otgero Steinwich, dem inwoner, komen. Dan alß er vor ein par tag etwaß viß der stadt gangen, hat min suster ein rheinkar mit eim bedt, bedtstat und kisten dar komen laissen und inß hauß gesatzst, auch zwa durren im gange und kamer vißgenomen und in den keller gesatzst. Da leif meister Otgerus frau zu iren herrn und frunde und clagte hoich und heftich, ir geschege gewalt. Die geweltrichter schickten ir botten dahin, leissen verpieten, nitzs anzutriben, sie wulten die sach verhoeren wie auch zum geschach dan ich erschein in stadt miner suster. Und handlet, daß sie den leger sult in der stoben haben biß ir man queim. Dem schickte sie eilentz mit eim perde botten, daß er sant mertinß abendt quam. Sant mertinß tag suppliceirte er eim rhade heftich und clagte uber groisse gewalt. Dar durch ein rhadt die sache den clagherrn befalch. Die waren willich, den 12 novemb. [247] audientz zu geben, war s. cunibertz tag. Da hin erschein ich mit minem broder und licentiato Byngio gegen meister Otgerum, der nemanß bei im hat.
Da gab m. Otgerus den inhalt siner supplication vor, wie er und min suster sulten daß hauß anno 1572 von Giberto Sclidano zu Nidecken und Catharinen Dalbenden zwelf jar zu halber zit ein parthei der ander uffzusagen samen gemeit hettenn. Und min suster het sich nit mehe dan den keller, daß vurhauß und stobe vißbehalten, wan sie zappen wulten.
Mir gestonden im gar nit, daß er und min suster daß hauß samen gemeit sulten haben, aber sagte, min suster hett daß hauß vor 25 jaren und mitler zit vur sich und ire kinder gemeit, eitz vur 28 rad.d, und het es allein meister Oitger anno 72 sex jar jarligs vur 14 daller vermeit vorbeheltlich ir die zinßhauser die sie vor 7 dall. vermeit und deß kellersTilgung: nicht lesbarvorhauß und stoben. Und dweilTilgung: nicht lesbarsin seß jaren umb weren, hett er kein zeit am hauß, sie mogt ir hauß selbst brauchen, der zwa durren hett sie im keller bedurft und wist sich keiner gewalt zu erinnern.
Mir lachten unse ungesniden zittel uff, dieweil der nit underschriben war, wolt er den nit ken, bracht sinen noch keinen andern vor den tag, also daß er kein zit kont bewesen. Aber stunt allein druff. Dieweil er dannest im hauß were, sult man in mit recht und nit mit gewalt vissetzen. Mir sagte, sie were elter und besser in der medong und posseß, er sult sie mit recht vißtriben, dan er were ein procurator und sie ein arme widwe, sult ir gegen in vill wircks machen.
Also wart viß der gewaltsachn ein possession sach. Und vorwar, min suster hat jarligs nit 5 daller zu willen geben vom hauß, deß sie in acht jarn nit gebraucht hat, wan sie es nit drumb behalten, daß sie ein kindt drin mogt bestatten, wie sie eitz gern Reinhart und Feigin ir dochter drin gesatzst het. Alß aber die claghern Boum und Beiwegh die sach angehort und Otgero nit zu felen, sagen sie vor gut an, min suster sult der kuchen mit gebrauchen und man sult ir die sclaiffung da nit weren. Und daß geschach. Und ginge die hitzt deß zornß ein wenich uber. Und sin also noch beide im hauß, biß man weiter zeitung vernimpt. M. Oitger und ich waren heftich anenandern, dweil er gegen sin broitfrawe sich so undanckbar erzeigte und leiß sie nuhe in der stoben uf dem gebonne uff irem bedde ligen, die im so vil truwen hett beweist, wie unß allen kundich were.
 
Anno 1580 den 12 novemb. bin ich zu Cronenberg oben van miner schreibkamer unden in min klein stoblin et dolum diogenis gefaren, dan ich kont oben umb der kelte willen nit schriben, wiewol ich im dampfigen stobgin ungern sin.
 
Anno 1580 den 13 novemb. haben kirchmeister und achten s. Jacob in stat deß verstorben meister Wilhemß sinen nachpar Laurentz Mock zum Haesen am Putz zum achten deß kirspel gekorn. Der uff den 20 novemb. sinen eidt gethain und jeden kirchmister und achten 6 rad. alb. presentz geben.
 
[247'] Anno 1580 den 13 novemb. starb der her Petrus Ryndorf, der rechten licentiat, scheffen am hohegericht und nuwenarscher scholtiß, in der vaipdien zu s. Gereon und uff dem Igelstein in siner wonung under 16 hausser gegen bursæ Montis uber an der pestilentz sineß alter van 50 ungef., min besonder gutter patron, her und frundt. Und ist zu s. Johan bei s. Catharinen sineß fatterß grab gelacht worden. Und ist da mit daß Ryndorfs gesclecht, so vil den stam, namen, wapen belangt, verstorben, nit daß geblode, dan er noch zwa sustern hat, doctor Raitz frau und licentiati Fabricii hausfrawe, die leiberben verlaissen haben, er aber nit. Und vacern also daß scholteiß und scheffen ampt vorg..
 
So vil das scheffenamt antrifft, mois ich hie anregen, wie es nitz stedichs inkomens hat, dan der es wart, die presentzn am gericht und scheffenschrin und was ir siegel uisprengt. Aber erzbischof Fridrich von Weit, churfurst zu Coln, wult es funderen und bestiften; zweitausent goltgl. belagen, davon die scheffen jarlich die uffkomst under sich solten deilen, dess sulten sie hinwidder inwilligen, so duck ein neuer scheffen anqueme, das er sin 250 goltgl. an das domcapittel sult belagen und die rent davon under den scheffen umbdeilen und das sie nit, wie bis herzu, unangelacht uisgeteilt wurden. Diss wulten der meisteil van den scheffen nit ingain, wiewol es innen und den nachkomenden scheffen ein grois fordel gewesen were. Und also vurait drin gefallen, das disse fundation des scheffenamtzs zuruckpleibBd.3, S.76.
 
Anno 1580 den 13. novemb. uff sontag zu 2 vren nachmittage haben min broder Gotschalck und sin hausfrawe mich mit sich in daß hauß zu zwen Tauben, vormalß Melremanß hauß genant, zu unsem nachpar Lenhart van Bracht, umb gebrech der bein und alters oben uff eim bedde ligende, und Neltgin van Ratingen siner hausfrawen gefordert. Und hat da min broder erwiddert, wie nachpar Hilger van Duren, sin motter Trein und hausfrau Mettelgin sich mit schonen hultzern, borten, zeigelsteinen, kalck, leisteinen versorgt und wolten ir hauß zu der alter Dauben neigst da neben uffbawen und viß dem grunde verneuwern. Dieweil nuhe die want tuschen dem hauß zu zwen Dauben und dem hauß zu der alter Dauben gemein were und so alt, daß sie iren bau dar uff nit wol setzen kunten, es moist dan ein neweTilgung: nicht lesbarwant oder neu steinen maur uff die stat gesatzst werden uff beider kosten, wie sich nachpar Hilgerß wercklude hoeren leisen, daß daß sin moiste.
Dieweil min broder und sin frawe, dweil sie im schrein am hauß, umb daß ire fhar jarlichs 10 richtzdaller nit zu rechter zit bezalt were, weiß und swartz geschriben stunden, fast teglich angelauffen wurden und wissen wolten, wie man sich mit der gemeiner alter want halten wulte und sie sich nit mit innenTilgung: jninlaissen wulten, sie hetten dan sich endtlich mit Lenhart und Neltgin deß hauß zu zwen Tauben aller ding vertragen, besonder dweil Hilger die want mit gref und scheffen zu Arsberch wolten beleiten laissen und druber richtlich erkennen, waß jede parthei zu beiden seithen dar zu zuthoin schuldich were.
Nuhe hett nachpar Lenhart [248] und Neltgin selbst zu sagen, wie sie es mit Hilger und mit dem hauß und want halten wolten. Sie wisten auch, daß in daß hauß vor 10 oder 12 jar vor die fhar verfallen were. So stunde in auch noch von der zit an berechneter achterstendiger fharen 66 richtzdaller und 9 gemeiner dall. ohn die 200 richtzdaller loesgelt der fharen. Auch weren 2 rinsche gl. erffaren uff dem hauß in den hilligen geist geldende, die nit wol mit 50 daller zu loesen oder abzulieben weren. So wult dan die neu maur oder want vil kosten und daß hauß were wie ein scheur durher verwuist und bau fellich, daß wult ein groist kosten.
Dar uff antwort nachpar Lenhardt und sprach, er were auch ein zit her vil van Hilger und siner motter umb deß baus willen angefertigt. Nuhe were er alt, tuschen 80 und 90 jaren, und swachlich, hett auch kein leibs erben, wie er und Neltgin sin frau auch nit broder oder suster hetten. Und sin narong were im untgangen, daß sin vermogenheit nit were bei dem bau etwaß anzuwenden. Sult dan gebaut werden tuschen beiden erfen, daß kosten sult, so were sin beger, Gotschalck und Elisabet elude, min broder und suster, wulten sich mit im verglichen, daß hauß fort an sich nemen, im sin lebtag ein camer drin vergunnen und dan nachpar Hilger mit der want oder muren helfen bawen und daß hauß fort repareren, vermeden und deß haußzinß geneissen. Er, Lenhardt, wiste wol, wie daßsicim daß hus mit 10 richtzdaler fharen mit 200 richtzdaller zu loesen besweirt were und dan 2 rinsche gl. fharn in den h. geist jarligs gulte. Daß im auch daß hauß verfallen und 66 richtzdaler restanter pensionen und 9 dall. bou und unkosten mangelten. Zu dem worde die newe want oder maur und reparation deß ganssen hauß fast kosten.
Darnach haben sie sich undereinandern verglicht, vertragen und transigeirt folgender gestalt.
 
Zum eirsten sol min broder Gotschalck sampt siner hausfrauwen Elisabethn Hornß Lenhardtzs hausses, vormalß Melremanßhauß, eitz zu zwen Tauben uff der Bach genant, vur sich und ire erben rechte und ware eigenthumber und besitzer sin und pliben und deß zu keren und zu wenden, in weß handt sie willen. Und daß geschricht zu Arsberch im schrein sol hie mit bekreftiget und bestetiget sin und kein widderspraich, exception oder inrede imer dargegen vorgewant werden, mit verzeihung uff alle geregtigkeit zum eigenthumb vorgenenten hausses.
Zum andern ist vertragen, daß Lenhardt van Bracht sin lebtag zur leibzucht allein die wonnong uff einer kamer deß hauß frei ohn einigen zinß dar von zu geben haben sult. Und so lange er lebt mogt Neltgin auch frei bei im sin.Ergänzung am Rand: Schurfeltzs hof.Also zu verstain die eirste zwei jar von neigst christmissen an, sult er die beste kamer boven dem vorhauß mit dem herde an der straissen inhalten, aber die ubrige zit sineß lebens die hinderste kamer, wa ein herdt druff gemacht wurde. Nach Lenhardtzs thoidt aber sult Neltgin frei stain, die hinderste kamer seß jare ohn zinß zu bewonen, oder man sult dar vor und iren verzigs penninck van stundt an, wan sie außzoge, geben einß 20 dall., jeden zu 52 alb. vor sich selbst [248'] zu haben und zu behalten.
Zum dritten ist ingewilligt, daß min broder Gotschalck und Elisabeth elude und ire erben daß hauß zu zwen Dauben achter neigst christmissen, so baldt es innen geleibt, vor und hinden, unden und oben verhevren und vermeden mogen, irß gefallens und den haußzinß jarß uffheben, vorbeheltlich Lenhardt und Neiltgin irer vorg. kameren.
Zum veirten ist vertragen, waß kosten zu der neuwer want oder muren mit nachpar Hilger angelacht sulten werden, dar vor er zu steur wegen deß hauß zu zwen Dauben wol 100 dall. darf fordern. Und dan die reparatur im hauß, dieweil es gar verwoist und baufellich dasselb, sulten Gotschalck und Elisabeth vur sich viß irem budel ohn Lenhardtz und Neltginß schaden allein tragen. Und die 2 rhinsche gl. fhar fort mehe bezaln. Und die 10 dall. jarlicher fharen noch 200 dall. heubtsummen, wie auch die 66 restante richtzdaller, 9 gmein dall. nit mehe von in fordern.
 
Und dweil es dissen tag gut sontag war, ist verabscheidt disser vertrag. Sult also wie vorg. in die feder pracht werden mit allen nodigen clausulen der visgenge, verzig, quitancz under einer peen von 50 goltgl. und kunftigen dingstach daselbst widder vorgelesen und der vertragh endtlich abgehandlet und besclossen werden. Und sint also daß mal von ein andern gescheiden. Und hatten zu allen seithen begert, ich sult mich der mohe annemen und den vertrag untwerfen, wie ich gethain.
Uff neigst dingstach darnach, alß uff den 15 novemb. den nachmittag zu 3 vren, sin wir drei vors. widder zu Lenhardt und Neltgin komen. Und ich hab innen diß concept ordentlich und verstendtlich in meinong wie vorgemelt vorgelesen. Und ist under anderm mit vorgelauffen, wan alles beregnet wurde, die 2 rinsche gl. fharn uff 50 dall. und dan der bau und reparation, so sult daß hauß wol 500 dall. kosten, so vil es nit wert were, wan es schoin von den amptz meistern geschatzst sult werden, wie sie es schoin heimlich uff dem lesten beleidt nit hoher dan uff 450 gemeiner daller fri geschatzst hatt. Also daß an der besserien nitzs uberigs were, wie Lenhardt und Neltgin dan selbst bekanten. Doch begert Lenhardt noch ein ferckelgin in die kuch vor einen verzigs penninck. Also hat im min broden ein halb aim weinß, dieweil er unfertich were vor und nach zu hoelen, in stat deß ferckenß ingewilligt, da mit Lenhardt zu freden gewesen. Und min broder hat im 1 goltgl. und 0,5 daller vor einen gotzhaller geben. Und ihe einer dem andern in die handt getast und also den vertragh besclossen. Deß sulten alß balde zwein amptlude zu Arsberch, notarius und gezugen, da hin komen, vißgange, verzigh, gelobde, werschaft, handtastung von ir nemen. Und alß sie diß also allersidtz zufreden gewesen, haben min broder und suster gesoden und gebraten wißbroit und ein firdel weinß dahin komen laissen. Und einer hat dem andern einen bracht und sint frolich gewest.
Darnach uff donnerstag den 17. novemb. sint widder zu Lenhardt van Bracht und Neltgin eluden in daß hauß zu zwen Duben komen. Und erscheinen her Mertin Krufft, gnant Krudener, der rechten doctor, und Jaspar Liblar uff der Hoeportzn, beide amptlude zu Arsberch, meister Wilhelmus Cæsarius van Walbeck bedellus alß notarius, Adolf Bruwiler und Jaspar van Mulhem, beide scheffen am hohengericht, alß gezugen, dweil die ohn daß dar komen sulten und von Lenhardth einen vißganck untf. einß hauß vor den Augustinerenn, wilches Neilgin vor hin meister Johan Schnitzler verkaufft hat. Und ist do daß vorg. concept deß vertrags widder beiden parthien hel und clair durch den notarium vorgelesen [249] und, alß sie in gnogsam verstanden, freiwillich vernuwert, ingewilligt und beiden amptluden und notario die handt druff geben. Auch jeden sin urkunde zugestalt und also van einandern gescheiden, daß min broder und suster nuhe fort diß hauß herrn sint und deß mit gebruchen mogen, verbeheltlich Lenhardt der leibzucht an der kamern und Neiltgin irer seß nachjaren oder 20 dall..
 
A. 1580 den 15. nov. hat ein rait der richzstat Coln iren lantzknechten, die sie 3 monat zum vorrade in besatzung angenomen und gehalten, und innen ire bezoldong geben hattenDer Befehl dazu wurde schon am 4. Nov. erteilt (Rpr. 31 f 327) vgl. f 330 (Nov. 9).eitz erleubtIn Hs. steht ,eitz erleubt' sinnstörend zwischen ,gehalten' und ,und'.. Waren wol verhofft gewest, die geistlichen sulten mit steur getain haben, dweil sie glichs den burger(n) binnen einer mauren sitzen. Aber das mogt nit sin, sie doint eim rait kein steuer, bitten darvor. Und ist Conrat Eck, heubtman, nuhe der unrauen seir unthaben, mach sin besoldung restlicher geneissen und hinder dem kacheloben kregen. Dan es ist eitz umb die stat van lantzknechten ledich, dan die forigen sin alle aus dissem colschn und gulcher lande in Vreislant verreist, da sie hin und widder im lande vur Steinwech und anderswa ligen und die Statischn innen widderstant doin, zu zeiten hart samen scharmutzeln, das irer fast pleibtBd.3, S.77.
 
Anno 1580 den 17 novemb. uff donnerstach vormittags zu 9 oder 10 vren haben Herman und Gotschalck jongen gebruder, mineß seligen broder Christians elige sohne, ir testament und lesten willen under in beiden samen und besonder im hauß Weinsberch uff der Bach unden in der kameren am haif uffgericht und gemacht. Dan dieweil ich vorhin woste, daß zwei scheffen am hofengericht, alß Adolf Bruwiler und Jaspar van Mulhem, auch zwein amptlude zu ArsberchTilgung: vnd allß Mertin Krufft, gnant Krudener, und Jaspar Liblar, sampt dem notario Wilhelmo Cæsario de Walbeck bidello dahin komen sultenTilgung: gedund die ausgenge und verzig von Lenhardt van Bracht und Neltgin eluden bei den neigsten nachparen untf., gedacht ich, disse occasion und bequemicheit der scheffen, notarii und gezigen hett man bei der handt, durft nit vil geleuffs machen, daß man sie zu andern zeiten vergadern moiste. So kunth es nuhe uff einmal in einem wege vißgericht und inß wirck gestalt werden. Leiß derhalb Herman, minen neiffen, daß conceptum testamenti eilentz zweimall abschriben. Und wie die herrn scheffen, notarius und her gezugen sich im hauß Weinsberch vergaddert und auch zu Lenhardt van Bracht neigst der dheur gain wulten, sint Herman und Gotschalck gebruder, min neiffen, bei der handt gewest. Und man hat innen angezeigt, die zwein jonger gesellen wulten ir testament machen, inhalt einß zittelß, der zu gegen ware. So haben sich die herrn sementlich dar zu willich erpotten, sin umb den disch neder gesessen. Da hat der notarius den zittel oder schrift irß testaments offentlich in irer aller gegenwortigkeit van worde zu worde vorgelesen, auch die copie, wilche min neif Herman geschriben, sie beide, Herman und Gotschalck, min neiffen, mit eigner handt underschriben laissen. Es worden aber die worter jure institutionis et por legitima hie und da durch den notarium in daß concept und copie gesatzt, wie da zu sehen. Und dar uff namen die scheffen und notarius verscheiden von jedem die handt, daß sie bekanten, sulches iren leste willen zu sin. Und [249'] wart der actus testamenti also solemniter celebreit. Aber der scheffen Bruwiler sagt, dieweil der erbgutter uff der Wierstraß mit im testament gedacht were, gebe er zu bedencken, ob es auch vur zwen scheffen oder amptluden uff der Wierstrassn sult uffgericht werden. Dar uff wart gesagt, man wult es diß mal hie bei pliben laissen.
Und laudt nuhe der uberricht zittel des testamentzs wie vorg. van worde zu worde wie hernach folgt.
Aber ich gab jedem scheffen und notario ein ort richtzdallers und jedem zugegen drei rad. alb., sagt, sie hetten noch nit vill geltz, sult zum neigsten verbessert werden. Der actus mocht fillicht binnen jarß vernewert werden.
 
Copia exhibetæ scedulæ testamenti Hermanni et Gotschalci fratrum, de verbo ad verbum.
Wir, Herman van Weinsberch der jonge, mineß alters im 21. jare, und Gotschalck van Weinsberch der jonge, mineß alterß im 20 jare, gebrudere, erscheinen personlich vur euch herrn notario und gezugen, offentlich sagendt und vermeldende, nachdem die geferliche, fenckliche kranckheit und sterfte sich nuhe biß her zu jar vor jar erstreckt und fillicht fernerß verfolgen mogte, ohn daß emans die unsichere stunde deß sicheren dhoidtzs wissen kan, umb dero und ander mehe bewegende ursachen sin wir bedacht, zwischen unß beiden brudern samenderhandt und jeder besonder unse testament und lesten willen uffzurichten in maissen wie folgt.
Anfencklich befillen wir, brudere und testatorn, wan wir dhoitlich abgain und auß dissem jamerdhal scheiden, wurden unse selen gode van himmelrich, marien, siner gebenedider mottern, und allem himmelschn here in den schoiß deß ewigen fridens zu prengen und unse doedeTilgung: ehelichnamen der kirchlicher graft zu s. Jacob oder zu Carmeliten, wie jeder van unß dasselb begeren wirt, sunst wie es nachbenenten executoren verordnen werden,Trennzeichenzu erden zu bestatten.
Und besetzen hernach samen und jeder van unß besonder unserm gnedigstem herrn ertzbischoven und churfursten zu Coln uff zit unsers absterbens wesende einen torners oder die werde dar vor einß zu geben, wie in glichem zu sant Peters bau der Dhomkirchen in Coln einen torners oder die werde dar vor einß zu geben, vorbeheltlich unß auch, da wir folgens vor notario und zugen oder unserm bichtzfatter oder under unser eigner handt jemantz mehe von frunden oder frembden etwaß in sonderheit besetzen oder befillen wurden daß soll eben so bundich und kreftich sin und außgericht werden alß stunde es von worde zu worde in dissem testament geschriben.
Auch sie zu wissen, daß wir vorlangs samen und besonder allerseidtzs verlassenschaft gereider und ungereider gutter binnen und baussen Coln gelegen, so unß van dhode unser beider hergen und frewen und unsers fatters anerstorben und angefallen sin, mit dem geuwede und wirck adieirt und angenomen und eitz abermal adieren und annemen.
Demnach die sementliche erbgutter, erbfharen und renthen belangende, wilche unß uff sithen unsers seligen fatters Christian van Weinsberch dem jongen und unserm seligen hergen und freuwen [250] Christian von Weinsberch dem alten und Sophien Korth samen und besonder anererbt sin im pfall, da unser ein vor dem andern ohn lebentige, plibentige, elige leibserben sterben wurde, so ernent und setzst der eirst absterbendt den lestlebentigen von unß beiden brudern und sin elige leibserben von einem uff den andern zusterbenTrennzeichenin dem aligen eigenthumb zum erben und nachfolger, aber sin liebe motter Catharin Hemmersbach nit mehe dan in der halfschit ir lebtag pro alimentis und zur leibzucht oder waß dar von jarligs frei in kompt zur erbinnen et loco legitimæ und daß der ursachn vornemlich, da mit sich irß steiffatters und motters ungestumme creditorn an dem eigenthumb zu nachtheil deß rechten geblodes (daher es komen ist) nit zu erholen hetten.
Dieweil aber bemelte unse liebe motter die leibzucht hat an unser erbschaft uff der Wierstrassen und wenich lendereien buissen Coln von wilant unserm hergen Johan van Hemmersbach herkoment in disser legeirt, besetzst und gift der eirstableibiger dem lestlebentigen von unß beiden brudern und deß eligen leibßerben von einem uff den andern zu ersterbenTrennzeichenden aligen eigenthumb. Und wan sin motter Catharin auch nit mehe ist, siner halber sustern Eifgin die halbschit zur leibzucht oder waß van der halfschit jarligs frei inkompt zu irem noitturftigen underhalt zu follens.
Was dan die gereide unse gutter antrift, dieselben besetzst der eirstabliebiger bruder van unß den lestlebentigen, mit dem bescheide, wae gedacht unse motter und suster dan samen oder besonder in leben weren und der eirstverstorbener etwaß schriftlich oder montlich innen zu geben betirmpt und befollen, daß sol innen ohn widderrede zugestallt werden.
In dem leidigen pfall aber, da wir beide bruder vorg. ohn lebentige und elige leibsnachkomen absterben wurden, ordnen und willen wir, daß dan der eigenthumb aller unser verlassenschaft gereider und ungereider gutter, wa die auch her quemen, uff unse seß gesipte personen die neigste und elsten in der abstigender linien unser seliger freuwen Sophien Korth eligen geboren, wie sie dieselben in der memorien ireß testamentz zu einer handt uffgericht bestimpt hat, fallen und erben sullen und unser beider memorien uff dieselbige weiß dar vorhalten, vorbeheltlich unsser lieber motter, doch wa die dan leben, wirt der leibzucht an den guttern von unser der testatoren fatterß wegen herkomende, wilche sie in dem pfalle ire auch jure institutionis et loco legitime verlaissen. Darneben unser vor benenter sustern, wae die dan auch im leben were, die leibzucht an den guttern von unser motter siden herkomende und sulches alles in beiden pro alimentis und leibsnoitturft.
Aber nach eitzgemelter leibzugterschen absterben sulen [250'] obbestimpte seeß personen und eigenthumber die inkompsten van beider seitzs guttern vorg. zu ewigen zeiten uff aller helligen tag nach der vesperen, wan sie oder ire nachkomen in die wonong Weinsberch komen, und die memoriam halten, ein theil zu verbesserung der portion und drancks keren, das uberich aber under in sessen vor præsentz umbtheilen, wilches mir der ursachen da hin verordnen, dweil obg. unse freuwe und unse oemen und moenen unß in gedachtem hauß gar vil treuwen beweist und undsicgutzs gethain haben. Da aber die vorg. memoria nit gehalten wurde, so sol es im hauß Weinsbergs uff denselben tag und stunde den 24 haußarmen sant Jacob vißgespendt werden.
Derhalb wir obbstimpte seß personen, unser seliger freuwen Sophien elste und neigste elige nachkomen und leibserben, wilche eitz sin Herman van Weinsberch, der rechten licentiat, und Gotschalck van Weinsberch, unse oehmen, Maria, Catharin, Sibilla, alle von Weinsberch, unse moemen, und her Christian Ordenbach, dechen zu Wormß, unser neiff, und dan, wer nach deren absterben von den elsten und neigsten in die zall der seszen treden wirt, zu unser beider samen und besonder steden sichern und gewissen executorn und truhenderen diß unsers testamentz, mit fleissiger bidt und beger, sie willen mit der vorg. præsentz und besetzs zu freden sin und diß unser beider gemein und besonder testament und lesten willen trvulich vißrichten.
Und wir begern her uber ein oder mehe offne instrumenten in der bester und bestendigster formen zu machen, zu besiegeln und einß in das schrein zu lagen, das ander vißzubehalten, damit mir unsers lesten willens allenthalben versorgt und verwart mugen werden
Hermannus Weinsberch subscripsi, Gotschalck Weinsberch min eigen handt.
 
Nota. Diß vorg. ist der tenor scedictæ testamenti, wie er wortlich ungeferlich lauth. Waß aber von den amptluden uff der Wierstrassen vermelt wart, dunck mich ohn noit, sin sulche kosten dran zu wenden. Dan es wirt clarlich im schrin uff der Wierstrassen in lib. piscina sub anno 1570 den 1 julii stain, wie Johan von Hemmersbach sin angeerbte drei kindtheilen, so er an sich genomen uffgetragen hab, sin dochter Tringin zur leibzucht und iren kindern, die sie hat und bekomen mach, zum eigenthumb von einem uff daß ander zu sterben etc.. Vide min gedenckboich anno 1570 prima julij. Ist derwegen nit hoich dran gelegen, ob schoin ir suster Eifgin etwaß dar van bequeim oder die motter auch selbst, dweil es van der seithen her queim. Diß testament kan aber so vil uber die gutter uff der Wierstrassen wircken im fall, da man sparte, daß es Eifgin oder der motter verpracht sulte werden, daß man es dan durch diß testament uffhalten disputern und weren mogt.
Und hoff, diß testament sol ein gutte vorrhade und vorsorg tuschen den beiden jongen brodern sin, wie es umb leben und sterben sich zutroge und in der eil nit alles, waß nodich, bedacht kint werden. Sie mogen es irß gefallens al zit lengen und kurtzn.
 
[251] Anno 1580 den 18 novemb. ist Petri Schutzen hausfrau in der groisser Bottegassen hohengerichtschriberß gestorben. Hat im 9 oder 10 lebentige kinder gelaissen. Disser war van zonß burtich, deinte bei Johan Anckum hohengerichtz schriber und nach deß dhoit bleib er bei dem deinst, der seir gut ist. Gewan vil kinder und wart rich. Er galt oder verbute sinß steiffatters Johan Korthen landt zu Dormagen, von unsen voreltern herkomendt, an sich, daß er noch hatt. Und war diß ein schedtlicher thoidt. Sei war deß Johan Anckoingh dochter.
 
A. 1580 den 19. nov. ist die gecke Trein an der pestilens gestorben. Diss war ein neuliche narrin, kurz und ungestalt von leib und angesigt, war geherzst und redt vil, doch nit aller verstentlich, wart angefertigt van den kindern und alten uff der gassen, dar sie mit spraich, hilt sich draus reis, war jedem angeneim, bracht alle zeitung an, was in der stat geschein was, wan emans gestorben, troich sie reubetzel, ginge gern zu kirchen durch die ganze stat bidlen, wust irer wirdinnen uff dem Kreichmart wol etwas inzubringen. Disse geckin war seir genoichlich, drumb war von irem doide durch die ganse stat und baussen Coln vil sagensBd.3, S.77.
Uff dissen tag starb auch der spinder zu Frawenbrodern im cloister, daß die pest auch dar in komen war.
 
Anno 1580 den 19 novemb. ginck min suster Sibilla von dem abendtessen im duister viß der hangender stoben zu Weinsberch und stoiß ir lincke auge under dem appel widder die klem einer dur, die uff die sclafkamer geit und ungefer offen stunde, daß sie daß aug scheir vißgestossen sult haben, wan es ein fingerbreit hoher were komen. Also kompst nach freuden betroibniß, dan sie eitz froe war ires bekomen geltz von Conradt Eck, daß sulchs angelacht ware und sie des einß geneissen mogt zu irer noitturft, dar zu sie vorhin wenich hofnong zu gehat hatte. Doch ist gut hofnong, got sol es mit dem augen wol schicken.
Anno 1580 deb 20 novemb. uff den sontag zu nachmittage sin die frunde nachpar Hilgers van Duren, alß Peter van Rhade, sin swegerher, min gefattersche Trin, sin motter, Mettelgin, sin hausfrawe, Henrich van der Heiden, sin ohem, m. Steffen van Rommerskirch, sin steinmetzer, in sinem abwesen uff die Ar, umb wein uff einer, und min broder Gotschalck und sin hausfrawe Elisabeth, auch m. Thomaß van Gommersbach zimmerman und ich uff der ander seiden uff der hangender stoben zu Weinsberch bei einanderen gewest, sich von wegen der alter baufelliger want tuschen dem hauß zur alter Duven, darin Hilger und sin motter wonten, und dem hauß zu zwen Duven, dar in Lenhardt van Bracht wonte, zu verglichen und zu vertragen, dieweil Hilger bauwen wolt und moist (und leiß sich die want ansehen alß were sie 300 jar alt und da gestanden, alß daß hauß zu zwen Tauben eirst gebaut worden, dan die sparren van der alter Tauben resten uff der wirmen, der want dar boven waß noch ein wirm understipet uff die underste und lagen dar uff der uberst die sparren der zwen Duven. Und waß disse want beiden heusser gemein. Und wie alt sie war, hett sie noch manich jar kunnen stain)eckige Klammern. Aber dieweil Hilger also uff den bau trange und sin wircklude in berichten und auch wal war waß, daß er sin hauß nit wal bestendich uff bauwen mogt, es wurde dan zwischen beidtzs ein starcke newe want oder maur gesatzt. Und gab unß wonder, wie disser Hilger an den swaren bawe queim, weir nit vil uber 26 jar alt, sin frau nit 24 jar alt, noch nit drei jar bestat gewesen. Vide supra anno 78 prima ja. Und [251'] weren schartzeweiffer, handleten auch mit winen. Und ob sie wol gutte narong hetten, so lebten sie wol im hauß, hetten mitler zit auch gasterien gehat und gebaut. Nuhe daß gain sinen wech. Ezundt stunde es dar uff, off man ein neuwe want oder newe maur wolt bawen und waß uff jeder seithen dar bei geschein sulte.
Hie hat sich min broder vil bekommert und mit mir sich beratsclaget vor hin, ob es nutzer ein maur oder want tuschen beidtz gesatzst wurde. Er ware mehe uff ein maur geneigt. Ich rede auch nit dar van. Eirst, umb der occasion und gelegenheit, die man hett und fillicht an etlichen hondert jaren nit haben mogt, wan man schoin uff sin eigem landt gern ein maur wult bawen, daß der nachpar dan unwillich were. Zum andern, umb deß brandtz willen, dieweil sunst kein brandtmaur an dem orde were und Weinsberch scheir mit allem zubehuir tuschen sinem brandt muren liege, wie min kotten Vuylappels huser auch ein brandtmaur am Orthuse bekomen, dar zu ich 20 gl. hett geben moissen. Vide supra anno 1555 und dar umb trint. Zum dritten so mogt er auch in die newe alle sin noittorf van herden, fogden, peiffen mit der muren ufflaissen foeren und uff jene side prengen, dweil tuschen Melremanß hauß und Wenemarß hauß nit dan ein bloisse want stunde. Und er het nuhe nuhesicdie beide heusser samen pracht, die in 200 jaren nit bei ein gewesen und eitz zwischn zwa brantmuren zu stain quemen. Zum veirten, wan ein newe want gebaut sult werden, die moist starck sin und wurde auch vil kosten. So moist dan min broder die herde und peiffen besonder bawen und ufffoeren, daß es in nit weniger worde stain alß wan es ein maur wurde. Zum funften, da es ein want wurde und die groisse schartzen gezawen dar widder sulten sclain, wie vor hin daß schottel und kesseln klinlen und dantzen wurden und die stoben oben und beiffen verderben, daß sult daß haußTilgung: jnden inwonern zu widder und zanck machen und am haußzinß schaden.
Der ursachen hat min broder mit einer neuwer mauren ingewilligt zu bawen, wiewol Hilgers motter so leif ein want gehat hett, dar in die andern alle zu widder warenTrennzeichen.
Uf den ander puncten, waß uff jeder siden geschein sulte, sagt min broder, im were nit nodich zu bawen an der want oder mawern. Dieweil aber nachpar Hilger bawen moiste und dan im bawe were und sinen meister hette, sult er die maur zu beider seidtzs heusser zu behoif und gmeinschaft uff sin kosten und mohe bawen und im einen penninck vor sin geregtigkeit zur halfschit abfordern. Also war man vor eirst zu friden, daß es ein maur sin solt, und kein want, zum andern, daß sie van minem broder einen penninck heischn sulten vor gereidtschaft und arbeit.
Darnach wart uff Hilgers seithen die somma von hondert daller geheische, dan der steinmetzer sacht, die maur wurde viß der erden wol drittehalb hondert daller kosten. Min broder clagte sich seir, daß er deß hauß zu zwen Duven vil vurawen und schaden gehat und an sex jaren keinen heller van siner fharen bekomen. Und moist daß verfallen hauß einer woister schuren glich sweirlich rusten und sult nuhe umb deß nachparß hauß vill dar zu vißgeben. Damit aber nachpar Hilger in sinem bau nit uffgehalten noch verhindert wurde und es sinem hauß auch mit zu nutz queme, wulte er HilgerTilgung: veir dallerveirzich daller zu leib dran lagen. Darnach quamen sie mit uff und absclain alles etwaß nacher, endtlich wart der penninck zu beiden siden [252] an mister Thomaß zimmerman und meister Steffen steinmetzer zu bestimmen gestalt, die sich sachen bespra chen und deß verglichten. Und war folgens der vertrag uffgericht und gemacht wie nachfolgt.
 
Mineß behaltz sol nachpar Hilger die newe maur tuschn beiden haussern uff sin kosten, stoff und arbeit anderhaluen foeß dick durchauß biß an die kal unden viß dem grundt so lanck daß hauß zur alter Duven ist foren und weiß locher zu beiden seithen machen, auchTilgung: bynnen dem snoir der mawren jm keller zu zwen Dauuen plibenmutatum ut in margineErgänzung am Rand: Der greiff sin huß vor 200 dall. vermeit..
(und die bleien kall sol Hilger lagen uff daß hauß zu zwen Duven und dieweil er sin hauß hoher foirt ein neu kall uff sin side machen, alles uff sin eigen kosten)eckige Klammern.
Zudem sol Hilger im uffforen der muren balcken und gebunne im hauß zu zwen Duven stipen, daß kein schade Gotschalck dar von untstahe. Und sol Hilger vur sin rumen die stein an der keller mauren und daß gehultz der gmeiner want zum besten haben.
Auch sol Hilger in Gotschalcken zwein hulde gezant vor herde unden machen, in den einen zu straissen zu deß stoffgins peif leiden und den herdt oben uff bessern und auch drin leiden und in den hindersten herdt auch ein neu stoiffen peif leiden und oben uff der hinderster kamern ein fogde hulle gezandt machen und in deß principals herdtz peif leiden und die beide newen herdtpeiffen oben vißfoeren und zum gutten wirck machen.
Waß aber boven der kallen deß hauß zu zweien Duven die maur hoher gefoirt worde, dar an sol Gotschalck und Elisabet und ire erben kein geregtigkeit haben, dan wa sie drin bauwen willen, sollen sie daß von Hilger und sinen erben werden und lieben.
(unden der kallen aber sol die maur gemein sin und pliben und mach jeder parthei ancker und balcken drin lagen wie in gemeinen mauren erfs recht und gewonden ist)eckige Klammern.
Und wan Hilger die gansse maur wie vorg. uff sin kosten zu guttem wirck gemacht und uff siden deß hauß zu zwen Duven glich beworpen und geweist hat, ist durch m. Thomaß und m. Steffen vißgesprochen, daß Gotschalck alß dan Hilger vor daß alleß, seeßzich daller, jeden zu 52 alb., geben soll, ad huc addet 5 dall.. Vide infra 5. decemb..
 
Diß sint beide parthien also zu freden gewest, dar uff den wein gedroncken und mir befollen, es ein wenich anzuzeichnen, wie ich alß balde ge thain, innen daß vorgelesen in der eil, aber ist befollen in ein form zweier visgesneden zittel zu machen und zu underschriben. Daß untwirp hab ich gemacht und minem broder zugestalt, der es bei sich behalten biß uff Hilgerß zokompst.
 
Anno 1580 den 20 novemb. zu dissem tage binnen eim monat ist frauwae Anna, koninckin von Hispanien, gestorben, die den koninck Philippum, irer motter broder, anno 1570 zur ehe bekomen und ein tochter keisers Maximiliani secundi war, deß fatter keiser Ferdinandus primus und ireß manß fatter keiser Carolus quintus zwein rechte broder waren. Also ist eitz der konninck van hispanien van veir ehefrawen ein widman. Die eirst war van Portugall, die ander van Engellandt, die dritte van Franckrich, die veirte von Ungarn, behem und oisterich etc.. Und ist der koninck noch nit mehe dan 53 jar alt.
 
[252'] Anno 1580 den 21 novemb. haben mineß broderß frawe Elisabeth Hornß und ir nicht Elisabetgin Hornß unß dischgengersche ireß namenß fest van sant elisabetten tag hude, uff tag præsentationis marie, und nit uff den 9 novemb., den rechten tag, gehalten, dan do waß es saterstag, daß Elisabetgin plach zu fasten den abendt. Sie gaben gebrait und jede 2 quarten newes raitz und ander gutten weinß zum besten und hatten Mariam, ire gespille in der Gotzgnaden, zu gast geladen. Disser festen hatten mir under unß fast mehe im jar, das mir frolich waren.
 
Anno 1580 den 22 novemb. sol min neif Peter Bremgin, der rechten licentiat, uff dissen tag, wie mir vor hin gesagt worden, sinen hoichzitlichen ehren und bruloffs tag im lande van Cleif zu Burick oder Wesel gehalten haben. Der brudt name mach sinaussprung fur namensnachtragGroin. Nemans van unsen susteren oder brudern ist dahin beroiffen worden, were doch auch nemans komen, dan es winter tag, gefarlich und weit ware. Dan umb disse zit sin darumbtrint van den soldaten des konink(s) uis Hispanien sess oder sieven schiff mit weinen und anderer ware angehalten und spolieirt worden, von denen, die uff Blienbeick und anderswa lagen, etliche gefangen und erschossen wordenBd.3, S.78. Nuhe ist es gliche vill, wan man riche bewanten hat, alß disser ist, ob sie schoin nit in Coln wonen, daß hauß Weinsberch kan sich auch irer vißwendiger hausgnosen erfreuwen. Wult got, daß sie da wolten gedien, daß gesclecht vißbreiten und floreren, man kunth irer zur noitturft mit geneissen. Disser wirt sich zu Neder wesel in siner gebuirt stadt nedersclain und zu hauß setzen. Waß ich kunftig mehe dan disser brut vernemen, will ich anzeignen, geleibs gott.
 
Hie hab ich an daß verslin mantvani in eglo. gedacht, omnis commoditas sva fert incommoda secum.
Hat man wol einen forthel in Coln van disser vißwendiger bruloft, daß man kein unrawe dar von gehatTilgung: sonoch kosten getriben, wie dan wol pleicht zu geschein, so hat man hinwidder auch kein freude und lust dar von gehat noch kuntschaft gemacht, also tragt es sich tausent feltich zu. Waß forthel hat, daß hat auch mit unforthell. Waß nutz hat, daß hat auch etwaß unnutzs und schadens. Waß freude hat, daß auch sin bedroifniß. Und so hinwidder, waß da unforthel, unnutz, bedroifnis hat, daß hat dargegen etwaß forthels, nutz, freude, wie daß in manchen fellen zu sehen und spurren is. Alß richtumb hat fil forthels, auch vil unforthels. Armoit hat groiß unforthel, daß man ubel zu mart kan gain, so hat sie vil forthels, daß sie sorgfrei vor dieffen ist und der glichen.
Drumb hab ich daß verslin umbgekeirt, also fert incommoditas omnis sva commoda secum, kein dinck ist so boiß, es hat etwaß gutzs dargegen, kein dinck ist so gut, es hat waß boiß mit am sich. Der essich ist der borst und frawen boiß aber dem magen gut, honich ist dem magen boiß aber der borst gut.Ergänzung am Rand: Aleth zu uda gestorben.Daß gelt ist gut und boiß, daß sweirt ist gut und boiß, die schrift ist gut und boiß. Drumb mogt ich so wol reimen.
All forthel sin unforthel hatt.
All unforthel hat forthels watt.
Nichtzs bait, es schait. Nichtzs schait, es bait.
 
[253] Anno 1580 den 21 novemb. in der nacht biß auff den 22 novemb. ist daß kindtgin Gerhardt, minesz steifdochtern Aletginß Roß sontgin, gestorben. War einen monat alt. Man fandt es den morgen dhoit, ohn daß man den tag zu vor van siner kranckheit gehoirt hatte. Disses macht alle bedencken und sagen, besonder dweil groisse armut und lichtfertigheit da ware. Doch kunt man nitz vernemen. Es hat minß broderß frau noch recht gesorgt patten und gotten gepitten, sunst were es ohn tauff gestorben. Ist s. Jacob uff den kirchhoff begraben. Und wiewol die sach mit Aletgin nichtz dochte, so besorgte man sich eitzs, wan sie frei were, noch mehe ubels. Und mir leissen den frunden ansagen, sie sulten eilens rhaidt soichn, also waren sie druff bedacht.
 
Anno 1580 den 22 novemb. hab ich meister Mattheisen, schreibmeister unden uff der Bach bei dem Hirtz tuschen Rosau und dem Orthause, von minem neiffen Hermanno Weinsberch anderhalben daller loinß bezalt, daß da bei uber ein ganß jair schriben und lesen zu deutzsch uff alle sontage und feirtage vurmittage und nach mittage geleirt hat, wie er vor etlichen jaren glichfalß bei meister Wilhelmo Cesario von Walbeck in der Weifferstraissn, eitzigem Bidello auch ein weil zit hat schriben leren, also daß ich hoffe, er soll nuhe zimlich kunnen schriben und lesen, wan er sich fort an ein wenich beß dar bei hilte und ubte. Dan ob er wol latin leret und zur bursen gehet, so ist es doch nutz und nodich, daß er wol schriben und lesen kan latin und deutzsch, dan nit gesagt war zu im ein fein handt zu schriben fordelich gesein kan, dan der wol schribt, gewint selbst ein lust, daß er gern schribt. Und andern haben lust, gutte schrift zu lesen. Man kan damit auch etwas vißrichten. Boiße, unlesliche schrift ist den gelerten auch nit roimlich, moissen iren amanuensibus und knechten noitzhalber oft vertruwen abzuschriben, daß sie wol selbst kunten visrichten. Und bleib derhalb von innen oft vil ungeschreiben.
,Mit dissem meister Mattheisen bin ich fort (eins) geworden, das er Hermannum fort soll rechnen leren, besonder das er die species lere, als da ist numeratio, additio, subtractio, multiplicatio, divisio etc., wie er dan die figuren machen kan und bis zu tausent rechnenBd.3, S.78. Und sol im diß auch nodich sin in eignen und frembden sachen, wie deß vill zu thoin felt. Darumb hat er schoin arithmeticam bestalt inzubinden und fengt da mit an.
 
Anno 1580 den 23 novemb. ungeferlich haben die kirchmeister, zwelfer und kirspelßlude zu s. Laurentz irer alter formen gemeiß ein neuwen pastoir erwelt, dan die kirch hat vaceirt und ledich gestanden ohn pastoir nit weniger dan seß jar min oder mehe von deß zeiten, daß ir leste pastor, her Adam von Kempen, canonicus Gereonis, siner unvermogenheit halber abgedanckt und darnach gestorben und etliche jare doit gewest ist. Haben sich mit irem caplan und ander predicant. her zu beholfen. Nemanß hat seir nach der pastorien gestanden, dweil daß gefel nit so groiß ist wie vormalsTrennzeichen.
Nota. Sie sin wol samen komen, aber noch nemans erwelt. Also leucht viß eim kirspel in daß ander.
 
[253'] Anno 1580 den 24 novemb. ist die ferbersche in der Spilmanßgassen, deß troisters frau und motter zu s. Jacob, im kirspel geboren, min coætanea, min zitgnoissin, hastich geracht worden und gestorben. Ir fatter war einer van Swellem. Ich gedenck fast her an. Got helf mir.
 
A. 1580 den 25. nov. uff s. Catharinen tag hab ich uff dem bedden am morgen frohe noch ligende mit minen neiffen Hermanno, der nuhe untwachet, angefangen und gesprochen, er wisse sich zu erinneren, wie ich im den verlitten fastabend und faste oft gutlich ermanet, er sult sich doch gen Parschen rusten und schicken, das er ex retorica ad logicam ascendeirte, dan sult er in artibus baccalaureus und magister werden, so moist er nit zu lange uff eim orde pliben, sunst wurde er zu alt, ehe er ad jura queim. Ich mogt im auch abgain, das im das hinderlich sin wurde. So het ich nit anders gemeint, er sult dem nachkomen sin, aber Parschen were vergangen, andern weren uffgestigen, er aber pliben sitzen. Dieweil aber nach Parschen ein jonger student Institutiones juris anfinge zu lesen im umbgange oder capittelhaus ad minores, hab ich im min institutiones dubbel getain und gesagt, wan die lectiones octava uisweren, so sult er in die letz gain, und also allegemach in jure etwas anfanks zu machen, dan der las ab octava ad nonam horamBd.5, S.180, daß hat er gethain Ich befal im auch, er sult sich bei dem herrn rectore universitatis studii Coloniensis laissen immatriculern und inschriben, das er membrum universitatis wurde, het wol ja gesagt und uff disse stunde des noch nit getain. So were er den gansen sommer den morgen von sex uren uisgangen und umb 10 uren zu haus gangen, den disch gedeckt und gessen, darnach von 12 uren uisgangen bis den abend umb sex uren, das man balde essen solt, ich het in duck gefragt, wa er hinginge, ob er der letzen warte, ich het wenichs berichts von im haben kunnen, dan er wol sagt, er ginge zur letzen und bei etliche gesellen, aber also dunkel, das ich daher nit berichts gnog mogt haben. Nuhe het ich im vom ascendern den sommer aus nit willen sagen und willen sehen, was er doch von sich selbst worde antriben, ob er auch Omnium sanctorum wurde ascendern, aber alle-hilligen sin nuhe lang verbei, er hat nit ascendeirt. Diss hat mich nuhe seir verdrossen, da ich im volle zit vergunt, morgens minen sclaif in minem alter sinethalben zubrochen, das ich in zu rechter zit uff geweckt, selbst durworter gewesen, im gelt und boich angepotten, das er sulchs fortels nit bess achtung genomen, da vil kinder van iren eigen fattern nit so vil fortels haben, und leir in mit und kan mich fragen, was er nit weis und gern wist. Er sult doch gedenken, dweil er an siner motter steiffatter und anderen frunden nitz hat, wan ich in nit so leif het, siner sult ubel gewart werden. Ob im duchte, das er von sinen eigen kindern und gesinde wolt leiden. Er missbrauchte miner guttigheit und gunst; nuhe aber dweil Omnium sanctorum umbwere und er nit ascendeirt het, ich wiste auch nit, wahin er den gansen tag ginge, so fragte ich inen, was er im sinne hette und was er antreben wulte. Er besan sich etwas, sagt darnach: er kunte nit vil nutz in den letzen schaffen, die magistri lesensBd.5, S.180 [254] daher, man kunt es nit wol verstain, er wolt zu haus bei sich selbst wol so vil leren als in den letzn, so kunt er auch der duren warten und inlaissen. Ich sagt, wan die magistri vergeblich lesen sulten, so weren vil kosten verloren, die man an die lectores lachte, man moiste ire letzen hoeren und zu haus repetern und sich also mit helfen, leirte man nit vil, man leirte als etwas; das er zu haus mehe leren worde, des wiste ich nit, kunt doch wol etwas nutz schaffen, wan er sich dran hilte. Das er sorge von die duren zu eroffnen troge, des durft er nit, ich wurde mich fort wol behelfen kunnen, wie ich sus lang getain hab, wan er anders in den letzen nutz schaffen mogt. Heruff gab er wenich bescheidz. Ich vernam wol, das er zum ascendern und promovern in artibus wenig genoigde hat, und wan ich in hart daruff halten wurde, mogt er nit in die letzen dan moissich umbgain und zit verlesen, es were auch winter, duister, unfeledige zit, kurtze tage und die quotlibeticae questiones und vacanciaeBd.5, S.181 vorhanden, das ich im gunnen wolte nach siner hoffnong zu haus zu pliben und sich ad privatum studium zu begeben, und hilt es darvor, dweil er declinern, coniugern, construern und sin grammaticalia zimlich wiste, auch zwei jar in rethorica gesessen, darin und in dialectica wa nit vil doch etwas verstanden hette und argumentirt, das er sich nuhe zur noit in privato studio und in jure etwas behelfen kunt. Es were mir aber lieber gewes, das er in dialectica et philosophia etwas geschickter were worden, nuhe es nit sin mogt, moiss ich gedolt haben, ich sege sin best gern, wan er sich selbst mit helfen will. Er ist eitz zu einem handwirk zu alt und zu eim swaren handel zu swach, drumb bleib er nutzer an der lere. Also haben mir gesclossen, er soll ein weil zit zu haus pliben und privatim studern und besonder sin institutiones cum intellectu uislesen und dan fortschriben und in jure studern. Diss ist er wol zufreden gewest. Diss hab ich also in der eil mit der feder erzalt uff das, wan Herman es list, dran gedenk und mir die scholt nit uffmisse, dan im selbst und schaff fort an, was er versumet, daselb mit stetigem fleiss und arbeit inzuholn, er wirt es dan bess hehertzigen und achten dan eitz, wiewol min hoffnong druff gestanden hat, er sult magister sin worden und in loquendo bess zugenomen haben. Doch kan es got mit im noch wol zum besten fogen, wan er uff in vertraut und sin best doitBd.5, S.181.
 
A. 1580 den 26. nov. sin die tirmmeister zu s. Peter, als Herman van Merhem zum Rosskamp und Henrich Renboum, umbgangenVgl. Rpr. 31 f 334 (Nov. 18).van haus zu haus und alle inwoner uffgeschriben, umb den bott uff dem Pollerwerde am neuen heubt zu tragen und zu fullen, dan sie waren soweit komen, das man droge druff ginge, dess nehemals geschein was. Und besonder dweil der Rhein umb des langen drugen somer und herbst gar klein und neder ware. Sagten zu mir, ich wurde den bott nit tragen, ich sult zu steur geben, was min gutter will were. W. gab ½ ReichsthalerBd.3, S.78. Ich sagt, ich gehoirte zu sant Peter von wegen deß hauß Cronenberch, aber sunst gehoirt ich meistheilß s. Jacob mit dem disch und kirchgang. Dar uff sie antworten, es were gliche fill, wan ich es an einem orde geibe, so were ich am anderen frei. Der ursachen gab ich innen einen halben rad.d zu steur etlicher unkosten am bott.
 
[254'] Hie ist zu bedenken, was groissen kosten ein erbarer, hoichwiser rait der stat Coln diss jar allein an das Pollerwert und besatzung der lantzknecht gewant hab, ohn was dan ander groisse kosten antreffen des baus und gerichtzsachen, auch sturen des reichs, die dan vor miner zit nit plach zu sin und bei miner zit under keisers Caroli quinti regerong uffkomen und noch zur zit mit verscheiden namen im swange ist, als defensiff- und offensiffhilf gegen den Turken, item das baugelt, item vorrait, item ergenzung, item gmeinen pfennink, item die eilende hilf, item camergerichtzunderhaltung, item uff richztagen, kreitztagen, probationtagen, deputationtagen, stettagen, Hansatagen, item geschenk und vererungen der keiser, konink, chur- und fursten, das es noch wonder ist, wie es ein rait ohn ungewonliche schatzong irer burger kan beiprengenBd.3, S.78.
 
Anno 1580 den 26 novemb. wie der rhein eitz fast klein ware und der bot zutragen uff dem Oisterwerde alle tage mit 200 menschen angefangen, finge es dissen tag an zu regenen und durt etliche tage. Min leitag oben miner sclafkamer waß zertrotten, do die Backhuyß peif brante, daß mirß uff daß bedde regnet, daß ich uff minen sall wichen und da sclaiffen moist, biß es gebessert wart. Aber der herbst war so truge gewest, daß wenich schiff uff noch ab komen mochten. Die klein wesser waren gar nit zu faren, die putzen waren seir etliche gar troge, deß umb disse zit deß jarß nit vill gesehn ware. Ich hab sorg, wa es mit dem regnen lang nit uffhoeren wurde, so wirt bot zu Poll am Oisterwerde zu ruck pliben, aber schifflude und ackerlude sullen drumb nit seir trurich werden.
 
Anno 1580 den 27 novemb. uff sontag den achten tag vor s. barbarenkorrigiert aus: lauretag ist der aduent angangen. Wan s. barbarn tag uff einen montag, dinstach etc. kompt, so gehet der aduent einen oder zwein tage etc. so vil der ist zu vor an. Dan ess ist ein gmein regel, das alle zit der aduent uff den sontag vor s. barbarn anfengt. Disse regel hab ich in folgent verslin begriffen.
 
Versus.
Aduentus primam præmittit barbara semper.
 
Dissen sontag prima adventus hat unser pastor s. Jacob her Lambertus Wiler angefangen, die epistolas Pauli durch das jar uiszulagen; also ist sin brauch, das er alle jars wesselt, dan lagt er das evangelium dis jar uis, das ander jar die epistolas. Aber dieweil hin und widder in der stadt gute pastores und ander predicanten sin, da das folk mehe hinleuft und dissem pastor das folk auch absteit, unangesehen er doch verstendlich, wol und hart predigt, etwas uff die eifflische sprach, daher er ist, so will er dissen advent den cathegismum, das pater noster anfangen uiszulagenBd.5, S.181.
 
Anno 1580 den 28 novemb. ist der keller uff der Hoeportzen zum Hollender umb diß zit angefangen zu uberwulfen, dan er waß im sommer im gange ingefallen, do allein Jutta die magt dar durch ginge und mit hin infiele. Und ein wenich vor hin so wonten fast portugalische frawen, megde, kinder nit under 12 oder 14 und do feil es nit. Diß hauß hat min ohme Peter Hersbach und mineß fatters suster Drutgin van Weinsberch vor veirzich [255] jaren uff dissen keller nach gantz neu gebaut, dar in alle Hersbachs kinder geboren sint. Und wie eitz der keller ingefallen, leist in min neiff, der licentiat her Lutger Hersbach obersigler, uberwolf fen. Ich hoer, er will zwein zinßhauser drauß machen und vermeden. Und gibt mich wonder, daß nit emantz vom gesclecht drin zeugt wonen, dweil es ein fein mittel meissich hauß ist. Doch sin sei zu rich, dencken alle zu bessern heusser. Meister Henrich steinmetzer, unß neif uff der Hoeportzen neben dem hauß zum Kluppell, hat in uberwolft und verdingt.
 
Anno 1580 den 28 novemb. hat Conradt Eck daß hauß zum Schricht vor s. Apren n. Dulmen, einem son n. Dulmens unden an der Lintgassen orde, daß er im im sommer verkaufft, eitz im schrin Columbæ geliebert, sich unterft und den jongen Dulmen geerft. Hat vil pragts und gebeirß umb diß hauß willen angetriben. Und ein groiß pochhauß druff gewest. Hat min suster Sibilla nit dran willen leiden und hat es auch selbst neit kunnen bekruden noch beschutten. Ist es nu zu einer handt nit veir oder funf monat ein her gewest und pliben kunnen. Die creditoren werden im wol so bang gerathen haben, daß erß hat moissen verkauffen. Deß hauß zum Schricht ist er nuhe so wol alß min suster quidt, mogen beide dar langs ghain so oft sie willen. Er aber hat noch den eigenthumb am hauß Aich in der Bottegassen, im von sinen eltern herkomende. Aber daß ist doctor Krudener jarligs mit veirzich goltgl. in golde und drissich dall. termino lichtmissen besweirt. Sitzst so frei dar innen alß gebe er haußzinß drauß.
 
Anno 1580 den 29 novemb. hat nachpar Hilger van Duren, schartzeweffer zur alter Duven, sin wein roit und weiß von der Ar ufflaissen foeren, der wolTilgung: nicht lesbarbei drissich foder gewesen mogen sin, uff laissen foerensicund in sinen newen keller lagen, der nit weit ist, daß mich wondert, wie er die wein kunnen laissen besonder im bawen, da alleß woist uber hauff licht.
 
Anno 1580 den 30 tag andreæ hab ich ein gebot vor die wachtherrn Christoffel van Reil und Gobel van Zonß uff den platz zu erschinen bekomen, umb daß ich vor 14 tagen ein gebot zu wachen het gehat und zu Arsberch nit selbst noch min gelt nit da hin einen vor mich zu bestelln geschickt het. Ich waß gehorsam folgte, untschuldigt mich mit der warheit wie ein frembder knecht in minem hauß daß gebot untfangen und es minem diener noch mir nit angezeigt hett. Der wachmeister Reil sagt, es were sin sach nit allein, sie moisten die boissen half uff die rentkamer liebern. Die boiß were ein goltgl.. Ich were jederman. Sie wulten mich mit ein raitzeichen erlaissen. Ich wolt nit vill wesens machen deß nachsprach haben und gab daß raitzeichn.
 
[255'] A. 1580 den eirsten dec. ist min steiffdochter Aletgin Ross in das convent zu Betlehem uff dem Eigelstein in der Boissen genant gangen und das ist also zugangen. Wie sie bisher zu van doit irs mans ein unordentlich verdoinlich und uffspreich leben gefoirt, das ire verdrunken und vertain, das sie gans verarmet, kein bede, kleider, hausrat, noch ingedoim mehe hat, dan noch etliche hondert daler an erfschaft und eitz des kindellbetz zit umbware, besorgten sich gutte nachparn und frunde, sie sult widder sich an manslude lagen und unzugtich und noch ubeler handlen; und haben ir broder der licentiat Ross und Wymmar Hack mit den sustern in der Bussen gehandlet, dieweil das rau leut sin, das sie da in der kost were, und hat sie mins broders frau Lisbeth Horns und Agnes Eck, des Hasselborns frau genant, mit gutten worden darzu bracht, weiter schande, schade und ungemach zu verhoiden; und mogen die frunde nuhe rait finden, das sie darin pliben mogeBd.5, S.182.
Sehet, wie komen die leudt, so nit gotfrogtich oder nit weiß sin, in so groissen fall. Von ir ist oben mehe geschriben. Ist jedem ein gut exempel. Ich hab der motter duck gerathen, sie sult in leben in irem testament etwaß unterhaltzs vor sie verordnet haben, aber daß wolt nit sin. Also ist diß ein ungeratene dochter pliben.
 
A. 1580 den 1. decembris umb disse zeit hat her Jacobus Middendorpius die dechenei ad Gradus Marie per resignationem des vorigen dechen Groppers bekomen. Disser ist sinen eltern gluckseliger geraten, dan er ist uis der Zwendt hinder Deventer her zu Coln komen, in bursa Montana magister und lector worden, darnach licentiatus theologie, auch licentiatus iuris, umb die zit auch canonicus ad Gradus Marie und da sich bei den herrn official in die kost getain, advocatus curie worden und in foro pracktiseirt. Folgens hat er ein prebent s. Andree, darnach s. Gereon bekomen. Und wie im nach abstant erzbischof Saletini sin sollicitatur gluckte, das Gebhardus erzbischof zu Coln wart, der nam in vor einen hoffrait an und half im, das er domher zu Coln und eitz decanus ad Gradus wartBd.3, S.79.
Sehet, daß kan mir prospereren sin.
 
Anno 1580 den 2 decemb. hab ichTilgung: allerleimit minem neiffen her Christian Ordenbach, dechen zu Wormbs, allerlei vurs sinent wegen und siner motter wegen gehandlet. Dan er hat von siner suster Feigens bruloft noch hie gelegen und groissen irthumb mit dem capittel ad gradus Mariæ und mit minem broder der kertzen halber vor Peter, sinem son, gehatt, [256] dan er war thesaurarius und Peter campanarius und waß der irthumb meistheils scholt betreffende. Ich kunth aber nitzs frochtbarlichs handlen, dan ein jeder stundt hardt uff siner meinong. Es hat min neif auch von miner seliger motter testament gesagt, daß nemanß dar van wist, mogt allerlei gemacht sin. Auch plibe die dheilong deß hauß Weinsberchs und hofs zu Dormagen also stain und kunth nemans mit sinem theil sin best dhoin. Der ursachen hab ich im copiam testamenti matris mitgetheilt und gesagt, daß ein orginal lege im scheffen schrein, daß ander in unser gemeiner kisten. Er mogt die copie collatirnern laissen. Ich hilt es dar vor, daß testament hett min motter mit vorwissen, willen und rhaidt irer sementlicher kinder gemacht. Were auch ganß pillich und unsen sustern Marien und Catharinen (die beide kinder hetten nutzer)sicalß unß broedern. Die dheilung deß hauß und hofs vorg. kunt nit foglich geschein. Were vor zwien jarn derhalb ein gespreich vorgelauffen und ein concept eines vertrags uffgericht, daß sin motter noch hinder ir hett. Dar uff were es biß uff disse stunde pliben stain und nit scleislich abgehandlet. Diß concept sult er besehen, stunde auch uff aller pilligkeit und redlicheit. Damit er dan auß dem draume queim und den grunt verneme, hab ich im daß testament und concept zu gemode gefoirt, doch leiß ers dißmal dar bei und behilt die copei des testamentzs bei sich. Den abendt so bleibt ich und min suster Sibilla bei ime und siner motter in irem hauß uff der Hoeportzen essen.
 
A. 1580 den 5. dec. umb diss zit, sagt man, were der rait zu Antwerpen verendert und mit calvisten oder calvinisten besatzstBd.3, S.79.
 
Anno 1580 den 5 decemb. hat nachpar Hilger in der alter Duven ein beleidt laissen geschein von wegen der neuwer muren, die tuschen Melremanßhauß und sinem hauß gebaut sult werden. Und hat sich da ein irthumb von wegen der keller muren zugetragen, dan hett man der alter muren snoir recht nach hin uff sullen bauwen, so het min broder wol einen ganssen foiß breit in sinem Melremans hauß moissen verleren. Daß dem huiß vil geschat sult haben. Derhalb min broder und ich bekommert waren und vor hin dar vor nit sorg getragen hatten. Doch ist durch underhandlung der amptzmeister die sach vertragen, daß die alte keller maur im grunde abgebrochen sult werden und durch nachpar Hilger nach bau ordnong dem loit nach zu beide siethen gliche vil abnemende hin uffgebaut werden. Deß sult im min broder uber die vorige summan noch funf daler steur geben, damit gerichtzs handel verhoit worde. Diß ist ingewilligt und den 7 decemb. ist die keller maur dem vertrag gemeiß abgebrochen und newe uffgefort.
 
[256'] A. 1580 den 6. dec. ipso Nicolai und umb disse zit vor und nach hat man widder am morgen umb 6 uren ab oriente einen andern cometen gesehen, doch klein und fast bleichBd.3, S.79.
 
Und dissen nachmittag haben die kirchmeister die smehe-sach vor der amptlude tuschem den scholmeister und offerman s. Jacob uff irer regnong im sprechhaus vertragen, auch dem scholmeister gestatt, das sin elste sontgin choralis s. Georgen sult sin, und das er einen studenten vor einen underscholmeister bei sich in die schol nemen und versoichen solt, dan er stunt nach dem kelners deinst zu Seien im cloister und die schoiler untgingen ime, des man nit gern hatte und doch umb der possession, die zu continuern so gemeglich, moist zusehen, dan der gerichtzhandel mit dem capitel umb der schoelen willen scleiff nochBd.5, S.182.
 
Anno 1580 den 8 decemb., wie ich den nachmittag uff minem saal zu Cronenberch spacern nach der maltzit uff und abginge, hab ich gedacht an minen erben. Und hab mir wolgefallen laissen, daß ich inTilgung: manmangel und gebrech aller miner haußagnaten und haußcognaten einen licentiaten der rechten zum erben verordnet hab, der ursachen, daß dan min erb on min kosten ein rechtzgelerter were und daß alle zit.Ergänzung am Rand: knecht zu Monhem und Mulhem gewest. Ich mirck, wan ich schoin miner agnaten oder cognaten gern einen zu einem licentiaten wolt zehen und die kosten anlagen, so wult er mir doch nit folgen. Wan es dan zu den licentiaten nach abganck mineß geblodes queme, so durft ich an den nit lagen, noch dar vor sorg tragen, dan er were mir durch andern vor erzogen. Und hetten meine executores dan die chur under den frembden licentiaten den besten und geschicksten zu erwelen. Es were wol zu wunschen, daß keiner under minen agnaten oder cognaten zum hausfatter erwelet wurde, er were licentiat oder sunst geleirt. Aber das kan nit sin. Under vil kinder gereidt nit ein licentiat oder sie sint zu derlei nit geneigt oder die kosten sin zu groiß und die zit zu lanck. So moiß ich mit minen groben agnaten oder cognaten gedolt habenn, wan sie sunst warhaftiche und erlich sin. Doch were under innen ein licentiat, den mochten die executorn zum hausfatterlichen ampt beforderen, wan es dem hauß nutz were und daß kein __ da durch we____ wurdem sunst___ da zu nit verornet. Doch soll mich nimmer gerauwen des licentiaten, quod in defectum sanguinis et descendentium aui paterni licentiatus juris surrogands et eligendus sit et subsidiarius hæres fiet. Und ist mir diß in minem leben ein troist, ob fillicht min agnaten oder cognaten (dar got vor sie) nit gerathen wurden. Si sullen aber umb gotliche gnade fleissich betten und selbst weislich zusehen, daß ir geblode erhalten werde, daß ein frembder licentiat vor innen nit an durf komen.
 
[257]Anno 1580 den 9sicdecemb. ist min neiff, her Christian Ordenbach, nach Wormß geritten. Hat sinen broder Peter mit laissen gain. Hat swarmodich gewest und mir nit gutten nacht selbst dan durch suster Sibilla gesagt umb des irthumbs willen villicht mit minem broder und sinem sohn. In disser reisen ginge das wetter ab und regnet, das seir boiß uff dem wege war.
 
Anno 1580 den 10 decemb. umb disse zit alß durch den halfen und scholtiß zu Mertinshoven ein verbot von wegen sines jonckern uff unß gut zu Dormagen, waß des Churmoitz gut were, gescheit ist, dasselb nit zu gebruchen, dieweil die zwei hoener und zwein schillinck etliche jar nit bezalt were. Derhalb ich dissen tag an den jonckern Henrich Schall van Bel geschriben, der eitz zu Swadorp bei Walberbegge hauß heilt, und in namen unß sementlicher begert, das verbot uffzuheben, biß man dingde. Dar uff in sinen namen widder geschriben ist, sin halfen hett im angezeigt, die hoener und schillingen weren an drei off veir jaren nit bezalt und man moist alle tage dubbel geben, daß die summa hoher were dan das gut wert were. Derhalb hett er befoln, daß gut so verfallen in den hof zu gewinnen. Dar uff ich widder in unser aller namen oder in mines broders namen geschriben den 15 decemb., man versege sich nit, daß etwaß verfallen were. Da aber etliche honer unbezalt weren, daß het unß halfen Thoniß Hannen versumet, der die honer und schillingen vor unß bezalen sult, an deß frau und kinder mir unß erholen moisten. Dar auff schreif der joncker zum andern mal an minen broder, dieweil nuhe ohn alle mit daß gut verfallen were, so sult er als balde komen und daß widder untfangen. Uff dissen breif schrif ich in namen mines broders, es were mehe erben seszerlei, dar unden ein widwe, zwei minderjarigen, zwein viszlendigsch, zu Wormß und einer zu Strasberch were. Und die sach auch in zweiffel deß geschitztes und rechtens were, kunt er ohn vorwis sen der allen nit thoin oder sich vertragen, wult aber umb fridlebens willen ein anzalt honer vor sin heubt geben, daß ein dinck ein dinck plibe, zanck und kosten verhoit wurden. Und dweil der joncker her uff nit widder geschriben hat, ist es vor eirst da bei pliben. Es wart min broder in deß jonckeren breif auch erinnert, dweil er der gesworen einer were, er sult deß hofs gerechticheit und weißdomben helfen befordern, deß sich min broder erpotten, waß recht were zu dhoin. Unß halfen Thoniß selich solt diß hoener und schillingen bezalt haben. Ob es gescheit sie anno 77, 78, 79 weiß man nit. Sin pacht zittel helt, das erß doin sol. Min broder und neif Herman sagt, van jar 75 und 78 sie bezalt, so ist diß leste jar 80 auch bezalt. Diß heischt uff ein ander mail beß zu sehen, wan man viß dissen irthumb ist. Von dem selbst bawen deß landes zu Dormagen, dar zu min suster Merie geneigt ist, macht unß vil irthumbs und schaden. Wie es mit dissem lehngut gelegen ist, waß mir und andern dar unden [257'] gehorende haben, wan es untfangen sie, wie hoich und wie vil man hab geben moissen, van dem allem hat min broder ein boichlin van etlichen blettern, daß hat man zu besigtigen und sich dar viß zu berigten. Ist daß unß ein drit theil eines perdtzs Churmoitz mineß behaltzs.
 
Anno 1580 den 10 decemb. hat mir min neif Herman Weinsberch die quitancien der kirchmeister van dissem jar geschriben. Und waren zimlich wol geschriben, daß ichs dar vor halte, wan er sich etwaß will uben und fleiß ankeren, er sult ein gutte handt bekomen, dan er nuhe ein jar lanck sontags und hillige tage uff die deutsche schol gange ist.
 
Hie werde ich indegtich, wie min lest ernenter notarius und scriba Petrus Alsteden, min swager, in gott verstorben ist und ich mitler weil keinen andern ernent hab, wa mich dan min broder uberleben wurde und hausfatter werden, daß er dan unsen neiffen Herman zum schriber des hauß verordnen. Dan waß er eitz noch nit weiß, mach er mitler weil leren. Und waß er eitz nit weiß, das wirt er wol leren, wan er so fort firt wie noch zur zit. Diß daß er vor einen schriber und notarius des hauß gebrucht wirt, mach vor eirst geschein bei leben mines broders, darnach mach er in sin stadt treden.
 
Anno 1580 den 11 decemb. mogen Gerhardt und Gertgin, die kinder wilant Jacob Voißn und Agneßn Wolfs, zu Nuyß gewest und haben da irer motterliche lenderei van 17 morgen eim burgermeister daselbst verkaufft, jeden morgen vor 43 daller zwischen zukunftich lichtmiß ein parthei die ander zu liebern. Sol sich zu 731 dall. ungeferlich verlauffen. Haben uber 50 daller verzert.
Wan diß landt, daß von Herman Ripgin, miner vorfrawen fatter herkomen, hinweg ist, so haben sie zu Nuyß nit mehe.
Darnach mach man sich mit dem Lantzelroder hoiffe deß ortz bekommeren, daß wirt mich und minen erben und executorn betreffen, die mogen mit daß best thoin.
 
Anno 1580 den 15 decemb. ist min swegerin under Kestern, Gertrudt Roß, widwe Melchior Westenbergs, in irer dochter Kruißkamps hauß in der Lewegassen gestorben. Und ist zu sant Brigiden bei iren fatter Henrich Roß begraben. War ein frau bei 77 jar, hat an 40 jaren nit vil freude gehatt. Bin uff irem sencken gewest.
 
Anno 1580 den 15 decemb. hab ich min steifdochter Aletgin Roß in der Bussen uff dem Eigelstein viseteirt, ir 12 alb. geschenckt, dan sie ganß arm war.
 
Anno 1580 den 16 decemb. zwei fercken vor 27 dall. gehat, dar vor einß vor 7 daller. Der aiß wirt auch 34 dall. gegolten haben.
 
[258] Anno den 17 decemb. sin gutte frunde mit mir zu sprach komen und gefragt, warumb daß ich doch also einsam unbestat plibe sitzen, da ich wol gutte heiligen mogt doin und herlicher frier leben mogt haben alß eitzs. Ich antwort, dweil ich im widwe stadt eitz daß freieste leben furte, so begerte ich keiner richtumb der gestalt, daß ich die nuhe durch ein frau sult bekomen. Uberfluß bracht vil unrawen und boses bei. Ich leiß mir mit miner mittelmeissigkeit genogen, danckte gott, daß ich nit arm were, und begerte van got auch kein richtumb, erfrewete mich der mittelmeissichit, dar uff ich diß folgende verslin machte.
 
Versus.
Coelebs coniugio potui ditescere terno.
Verum non volui ducere propter apes.
Ipsa superflintas incommoda multa ministrat.
Sum sine proke senex quid mihi divitiæ.
Nec dives nec pauper ego desidero gazas.
Res mediocris erit nunc mihi grata satis.
 
A. 1580 den 18. december bin ich mit doctor Krudener in die materiam juris primogeniturae komen, das ich von geregtigkeit der eirstgeburt, wie das dieselb wol bei hohe potentaten, fursten und herrn, vasallen in ubung were, dan under dem gemeinen man nirgens so seir als in Engellant, das es der elste sohn alles behilt und gebe sinen suster und broder gar gerings. Under dem adel practiseirte man es glichfals und die dochter weiste man mit dem heiligsgut ab. Er sagte, das queme in Coln der stat auch uff, das der elste sohn das stamhaus vorab beheilte und deilte dan darzu glich mit den anderen, das bei Bartholt Heimbach beschein sin, auch bei den Ryncken, item bei her Geill, den were das stamhaus voraus gemacht; her Arnt von Siegen ritter hat das auch getain aber im testament, her Angelmecher und her Arnt van Bruwiler mogen es auch getain haben, aber nit alle durch testamenten, dan durch frein willen der ander suster und bruder ist es mehe in Coln zugelaissen. Nuhe will ichs als der elste mins fatters haus (vor mich allein) nit wunschen, dan wunschen mehe, das ein jeder van minen sustern, brudern und iren kindern ein deil dran behalte und doch dasselb in keine fremde hende alienere oder verendere, wie dan unse selige motter in irem testament verordnet hatBd.3, S.92. Ob daß hauß Weinsberch dan vor eirst bei dem manß stamme plibe, so were daß nit newe in Coln, von oben vermelt.
 
Anno 1580 den 20 decemb. uff s. thomas abendt ist durch die licentiaten Brodman und Helman ein decreit im saal vor die Voiß kinder gegen mich ergangen, daß ich ad causam constitueren und ad articulo 6 [258'] libelli appellatorii antworten soll etc.. Sulchs hat mich gar ubel verdrossen, dan da ich wurde constituern procuratorem, wurde einer dem andern den bal zusclain und moist pro revisione actorum und sunst vil unnutze kosten triben. Sult ich auch respondern uff alle articulen so, ginge die sach uffs neut an, eben alß wan nehemals drinnen gehandlet were. Und halte den procuratorn Horst und norarium Kopp mehe verdechtlich, die es triben, dan die partheien, so die sach nit hart angehet, also daß mir leide dede, vill anlagen zu dhoin und nitzs zu untfangn. Gedacht derhalb, die sach in der gutte zu verhandelen oder aber prosidtlich dar in fort zu faren, dan ich im alter nit gern vil irthumbs wult haben noch vil vergeblicher kosten anlagen.
 
A. 1580 den 21. dez. uff s. Thomas tag hat mich ein erbar geselschaft des Swartznhaus zu rade gekorenBd.5, S.183. Und solt min neunter rhaidtzganck sin. Die hausmeister daselbst haben die kost ohn allen mine zutoin bestalt, ich den nassen wein, 135 quarten. Mir ist aber der droege wein geschenkt wie folgtBd.5, S.183.
 
Waß anno 80 uff s. thomas tag vor wein uff dem Swarznhauß geschenckt ist.
 
Erst von der geselschaft.
L. Bernhardus Ompaliusgestrichelte Linie6 fi..
Brun Barthel gweltrichtergestrichelte Linie6 fi..
Peter van Attendargestrichelte Linie6 fi..
Steffen Kolfgestrichelte Linie6 fi..
Doctor Krudenergestrichelte Linie4 fi..
L. Wilhelmuz Roßgestrichelte Linie4 fi..
Adolphus Fabergestrichelte Linie2 fi..
Johannes Hilderaidtgestrichelte Linie6 fi..
Neliß Disternichgestrichelte Linie1 fi..
Johan van Gulßgestrichelte Linie2 fi..
Wilhelmus Omphaliusgestrichelte Linie4 fi..
Gotschalck van Weinsberchgestrichelte Linie8 fi..
Lenhardt van Brachtgestrichelte Linie3 fi..
Henrich Steinhausengestrichelte Linie3 fi..
Peter van Weinsberchgestrichelte Linie4 fi..
Anthonius Kloichgestrichelte Linie1 fi..
Lucas groningengestrichelte Linie1 fi..
Christgin Melendunggestrichelte Linie2 fi..
Hanß Kochgestrichelte Linie1 fi..
L. Rhedanusgestrichelte Linie4 fi..
Melchior Bispinckgestrichelte Linie6 fi..
Kilian Roprichtzsgestrichelte Linie3 fi..
Vitus Saltzmangestrichelte Linie2 fi..
Jacob Schutzgestrichelte Linie3 fi..
[259] Simon vanZonsgestrichelte Linie3 fi..
Viacrius Granfgestrichelte Linie3 fi..
Bernhardus Hardenberchgestrichelte Linie1 fi..
Michael Lutzelraedegestrichelte Linie2 fi..
Eckert Wulfraedtgestrichelte Linie1 fi..
Sweder van Aissendorßgestrichelte Linie1 fi..
Roloff Voißgestrichelte Liniegestrichelte Linie4 fi..
Dederich Brabendergestrichelte Linie1 fi..
Andreis Rutergestrichelte Linie1 fi..
Leu van Ruidortgestrichelte Linie1 fi..
Thevis van Dunwaltgestrichelte Linie1 fi..
Hanß van Dunwaltgestrichelte Linie1 fi..
Meviß van Rheidtgestrichelte Linie1 fi..
Dreiß van Zundorpgestrichelte Linie1 fi..
Laurens Lulstorpgestrichelte Linie1 fi..
Rutger Aldekirchen, eitz 44 erwelt,gestrichelte Linie2 fi..
Siluester Muddergestrichelte Linie3 fi..
Jurgen Darthgestrichelte Linie2 fi..
Johan van Dunwaltgestrichelte Linie1 fi..
Johan Hoedtgestrichelte Linie1 fi..
Johan Brunßgestrichelte Linie1 fi..
Johan van Hambachgestrichelte Linie1 fi..
Derich van Weselgestrichelte Linie1 fi..
Johan Staelgestrichelte Linie1 fi..
Thoniß Aldenhoevengestrichelte Linie1 fi..
Johan Buddenbendergestrichelte Linie1 fi..
Wilhem Bellerbusch wingartergestrichelte Linie1 fi..
Oitgerus Steinwech, eitz haußmeisterkorrigiert aus:weingartergestrichelte Linie2 fi..
Johannes Katz van Cleiff, eitz hausmister,gestrichelte Linie2 fi..
Henrich Ernstgestrichelte Linie1 fi..
Joncker Bellerbuschsgestrichelte Linie8 fi..
Laurens Capungestrichelte Linie1 fi..
Jacob van Bachemgestrichelte Linie1 fi..
 
Summa 144.
 
Was van andern gutten herrn frunden und bewanten geschencke ist.
 
Johan Kriptzs zum Swanen vor s. Paulusgestrichelte Linie2 fi..
Thomas Wulfradt, haußmeister Kauffhus,gestrichelte Linie2 fi..
Wymmar Hack uff der Bachgestrichelte Linie3 fi..
Paulus van Alftergestrichelte Linie2 fi..
Gillis Eiflers fraw, Burgerstraß,gestrichelte Linie3 fi..
Her Herman Eifler ca. gereonisgestrichelte Linie2 fi..
Johan Scheidenmecher, Klockergassnort,gestrichelte Linie2 fi..
Hanß Duytzs vor s. Laurentzgestrichelte Linie2 fi..
Fridrich von Eilgestrichelte Linie1 fi..
Henrich Roß, Maltzbuchel,gestrichelte Linie2 fi..
Joncker Ludowich, Heimbach,gestrichelte Linie1 fi..
Her Melchior van Mulhem, burgermister,gestrichelte Linie2 fi..
Mertin Lutzekirchen, Multzbuchel,gestrichelte Linie2 fi..
[259'] M. Johan van Stommell, fasbender,gestrichelte Linie3 fi..
M. Anthonius Ercklenz, scholmeister s. Jacob,gestrichelte Linie2 fi..
Arndt Maeß, Heumart,gestrichelte Linie2 fi..
Borggreif uff Beiengestrichelte Linie1 fi..
Johan Peil van Nevysgestrichelte Linie2 fi..
Marie van Weinsberch, Hoeportzn,gestrichelte Linie6 fi..
Reinhardt Balck, Dranckgasn,gestrichelte Linie4 fi..
Elisabeth Hornß zu Weinsberchgestrichelte Linie4 fi..
Henrich Brun, glaßworter, Hoeportzn,gestrichelte Linie2 fi..
Gerhardt Lutzekirchen, Weidtmart,gestrichelte Linie2 fi..
M. Wolter, fasbender Hoeportzn,gestrichelte Linie2 fi..
Herman van Mechem zum Roßkampgestrichelte Linie1 fi..
Hilger van Duren, schartzeweffer,gestrichelte Linie2 fi..
Evert van Mulhem, Velbach,gestrichelte Linie2 fi..
Conradt Heiman zum Voiß, heumart,gestrichelte Linie2 fi..
Henrich Krudener, Ryngaß,gestrichelte Linie2 fi..
M. Daem zimmerman, Butgaß,gestrichelte Linie3 fi..
Peter van Rhade, schartzeweffer,gestrichelte Linie2 fi..
M. Henrich steinmetzer, Hoeportzn,gestrichelte Linie2 fi..
Peter Beiwech, boven Marportzn,gestrichelte Linie1 fi..
Herman Volbergh, zeichnschreiber,gestrichelte Linie2 fi..
M. Daem, offerman s. Jacob, Weidtmart,gestrichelte Linie3 fi..
Johan Lutzekirchen, kangeisser, Altemart,gestrichelte Linie2 fi..
L. Bruno Byngins, Dranckgaß,gestrichelte Linie4 fi..
Johan Botzwiler zum Boumgengestrichelte Linie2 fi..
Johan van Duytzs uffm Hontzruckgestrichelte Linie8 fi..
Her Pilgrum burgermeistergestrichelte Linie2 fi..
Christian Korth, borggref Rhaithauß,gestrichelte Linie3 fi..
Marx Beiwech, Wenerstraiß,gestrichelte Linie1 fi..
Paulus Gommersbach zum Blaißbalchgestrichelte Linie1 fi..
Johan pastoir zum Swartzenhorngestrichelte Linie1 fi..
Jacob Bage boven Murengestrichelte Linie1 fi..
Frantz van Burgen, Torenmart,gestrichelte Linie2 fi..
Hupert Daemß veheschribergestrichelte Linie1 fi..
M Peter Boumgestrichelte Linie2 fi..
Sibilla van Weinsberchgestrichelte Linie6 fi..
Jasper van Mulhem, Nugaß,gestrichelte Linie2 fi..
M. Wilhen Becker, Hoeportzn,gestrichelte Linie3 fi..
Henrich van Tricht, salpetermecher,gestrichelte Linie2 fi..
Gobbel van Zonß, Heumart,gestrichelte Linie2 fi..
Hartman van Zonß, Heumart,gestrichelte Linie1 fi..
Wynandt van Blaitzhem zum Schiffgestrichelte Linie2 fi..
Joist Pingsthorngestrichelte Linie1 fi..
Michel Lutginßgestrichelte Linie2 fi..
Diederich Boum vor s. Paulusgestrichelte Linie1 fi..
Johan van Gladbach, Myrwilerort,gestrichelte Linie1 fi..
Henrich Backhaiffen, Klockergaß,gestrichelte Linie2 fi..
Her Hillebrandt Suderman, alte burgermister,gestrichelte Linie2 fi..
Diederich Plogergestrichelte Linie1 fi..
Johan Braickelgestrichelte Linie1 fi..
[260] Peter Keiffe, Schildergassen,gestrichelte Linie1 fi..
J. Gerhardt Angelmechergestrichelte Linie3 fi..
Henrich van Berchem, Marckmanßgaß,gestrichelte Linie2 fi..
Maternus Colinus, bei der Fetterhennen,gestrichelte Linie2 fi..
Christoffel van Reill, Ryngaß,gestrichelte Linie1 fi..
Mattheiß van Nuyß, Altemart,gestrichelte Linie1 fi..
Herr Jasper Kannegeisser, alter burgermeister,gestrichelte Linie2 fi..
Wynandt van Keiserßwerdt, smidt, banmecher,gestrichelte Linie1 fi..
Aloff van Langenberch, Breidestraß,gestrichelte Linie1 fi..
Gisbert van Bommel, Altemart,gestrichelte Linie1 fi..
Joncker Theviß Wolfskeilgestrichelte Linie2 fi..
Henrich Faber, zum Eynhorn,gestrichelte Linie2 fi..
Adam van Delfft, uff der Haseportzn,gestrichelte Linie2 fi..
Johan van Wichem, Saltzgaß,gestrichelte Linie2 fi..
Geiß Holtzbecher, bontworter, Hell,gestrichelte Linie1 fi..
Peter van Lynß, Rheingaß,gestrichelte Linie2 fi..
Scheffen Jurgen Volckquingestrichelte Linie2 fi..
Jasper Westenberchgestrichelte Linie2 fi..
Cecilia Kruyskamps, Lewegassn,gestrichelte Linie2 fi..
Henrich Buschs, Breidtstraß, swager,gestrichelte Linie2 fi..
Joncker Bartholt Questenberchgestrichelte Linie2 fi..
Mattheiß Klein vor den prædigerngestrichelte Linie2 fi..
Jacob von Bedber, Altemart,gestrichelte Linie1 fi..
GillisTilgung: HeinßbachHenfbeckgestrichelte Linie2 fi..
Otto van Koken, zum Pfloich, Heumart,gestrichelte Linie1 fi..
Wilhem Paulusgestrichelte Linie2 fi..
Thomas Snorenberchgestrichelte Linie2 fi..
Conradt Zulchoven, Marportzs,gestrichelte Linie1 fi..
Johan Schutz, Nuwenarschr secretarius,gestrichelte Linie2 fi..
Johan van Wiler, zu Neill,gestrichelte Linie1 fi..
Joncker Arnolt van Siegengestrichelte Linie2 fi..
Henrich van Netteshem, becker,gestrichelte Linie1 fi..
Johan Walraiff, Wierstraiß,gestrichelte Linie1 fi..
 
Summagestrichelte Linie144 fi. der gaffelbroder.
 
Summa 187 fi.gestrichelte Linieder hern und frunde.
 
Summa summarrumgestrichelte Linie331 fi..
 
Die regnong expositorum et receptorum wirt sich folgens fol. 274 finden sub eodem anno 81 den 12 feb..
 
Anno 1580 den 23 decemb. ist Goerdt Lenhardtzs, unß alter halfen zu Dormagen, zu unß komen und gefragt, ob mir unß samen besprochen und im daß gelt vor den breiff, da von oben, fol 245 sub anno 1580 den 3 novemb. meldong beschein, wolten dhoin. Mir sagten, unse sustern Marie, Catharin, Sibilla wulten nit beilagen, so kunten mir, Herman, Gotschalck und unß broders kinder, nit darnach gain und maven, derhalb wult die handlong nit gerathen. Und gaben im derhalb sinen breif widder in sin gewalt. So fragt er, wie mir unß mit den 3 gl. dar uff geleinten gulden wulten halten. Disse 3 gl. hat ich allein verlagt, dieselb sulten dißmail bleiben stain. Sult aber schaffen, daß er sie mir am forderlische widder gebe. Daß gelobt er zu thoin. Her uff hat man [260'] min rechenßboich fol. 78 zu besigtigen. So komen ich mit den 3 gl. nit wol zu, wirt langsame bezalung sin. (Untf. von wegen Gorden per sororem Sibillam 1 goltgl. fant 3 gl. sic solut.)nachtr. Einfügung.
 
A. 1580 den 23. dec. ist die abschrift neulich von Roma komen des neuen indulti apostolici, wilches eitziger romischer pabst Gregorius 13 uff anhalten eins erbarn hoichwisen raitzs der stat Coln zu behoif irer pastorn allergnedigst mitgeteilt. Das original mach auch expedieirt und uff dem wege sinBd.3, S.79. Und hat pabstliche heiligkeit dar in zehen canonicatus und zwa vicarien suppriment und extingueirtTilgung: haben wie ich bericht sin, allerdingen scheir frei zu haben zu underhalt der pastoren, daß sie deste beß studeren und des wort gottes abwarten und predigen mogen. Gott gebe, daß es recht gebrucht und nit misbraucht werde, wie ich besorge und eitz scheir vor den augen sehen, waß kunftigh damit geschein wirt, daß es nach gunst und fruntschaft zugain wirt und nit jeder zit die geschicksten pastores sullen werden. Oder die pastores werden die prebenden wol freien und einen andern oder capellane den arbeit laissen doin und sie die herrn willen sin und stoltzeren, dominern oder colligeren. Sufficit.
Ich hab kurtz darnach viß der copien vernomen, daß der pastor s. Pauls ein vicarieKorrigiert aus: canonicats. Andreß soll haben. Der pastor s. Jacob ein vicarieKorrigiert aus: canonicatzu s. Marien in capitolio. Item der pastor s. Aposteln ein canonicat daselbst. Item der s. Peter zu s. Cecilien. Item der zu s. Johan baptisten zu s. Severin. Item der zu Liskirchen ein s. Georgen. Item der zu s. Mertin, item Albani ein in Capitolio. Item der zu s. Columben ein zu s. Revilien. Item der pastor judulgentiarum auch zu s. Revilien. Item der pastor s. Lupus ein zu s. Cunibertzs etc. und so fort an wie daß indultum wirt ferners mitprengen, Nuhe ist diss ein schoine freiheit der stat, die uber ire pastores zu gepieten hat, und hat ein rait wol 2000 cronen gekostBd.3, S.79. Daß die pastorei zu s. Laurentz nuhe etliche jare vaceirt hat daß ires nemantz begert, hat die eirste ursach zu dissem privileger geben. Unser pastor s. Jacob, h. Lambert Wiler hat unß steitzs umb ein officium im unser kirchn angelegen, das mir im nit durften geben. So kompt unß diß indultum mit der prebenden in Capitolio zu gutt, das er und alle sin nachkomen nuhe die hoffnong haben. Die pastores haben gnoich und bekomen gnog. Gott helf auch den capellanen, scholmeistern und offermennern, das sie competenz haben mogen. Her Melchior BruinRpr. 32 f 1 b (Dez. 2), f 15 a (Dez. 21), f 16 a (Dez. 23)., canonicus et pastor Apostolorum, filius Coloniensis, hat diss indultum von wegen eins raitz zu Rom solliciteirt und impetreirt und hat fort extinxionem decem prebendarum zu s. Apostolen erworben, wie die ad Gradus Marie vor zwien jaren auch extinctionem 10 prebendarum zu Rom erhalten. Also sol man nuhe drissich canonicaten seu vicarias weniger in Coln haben. Item Severini etiam 4 canonicatus hoc anno extincti: Miror, quod minuant numerum personarum cleriBd.3, S.79.
 
[261] A. 1580 den 24. dez. uff Christabent hat mich ein erbar geselschaft vor die raitzkamer gefoirt, und ich bin ingangen und man hat mich zum sestenmal zu urtelsmeister erwelt, auch zum scheffenherrnBd.5, S.184. Dismal hat man den herrn vom bontworteramt umb der religion willen nit ingenomenBd.3, S.80.
Dissen christabent hab ich nach altem prauch vor min person offergelt umbgeteilt wie folgt:Bd.5, S.185item minem broder Gotschalck 1 raitzeichen.
Item mines broders frawe Elisabethn 1 raitzeichn.
Item miner suster Sibillen 1 raitzeichn.
Item minem neiffen Herman weinsberg 3 rader, item Gotschalck zimmerknecht s rad. alb..
Item Lisbetgin Hornß 3 rad. alb..
Item Lisbet, unser alter magt, 16 alb. current, item Sibilln Schal, unser magt 16 alb. current.
Und also got vor das alt jar gedankt und innen allen ein gluckselich new kunftig jar gewunscht.Bd.5, S.185.
 
A. 1581 den 25. dec. uff den hilligen christach, uff sontag gefallen, ist uns das newe jar angefangen. Das christfest hab ich Herman, min broder und sin hausfraw und min suster Sibilla und andern gesinde s. Jacob gehalten und den abent im haus Weinsberg under uns das kintgin gewieget, gesongen und mit Jesulin frolich gewest. Den montag uff s. Stephani tag under uns stil gewest. Den dinstag Joannis Evangelistae hat min broder Jacob von Gusten und mister Johan, sinen fasbender, und sinen son Peter mit irer aller frawen zu gast und ich hab in ein firdel raitzweins geschenktBd.5, S.185.
 
Anno 1581 den 28. decemb. uff der kindertag ist Mattheis Bruck van Duytz, ein widman ohn kinder van funfzich jaren ungeferlich, der bei den jonfern sant Marien und andern ir rentmeister war und ein geborn kirchmeisters und kint s. Jacob, wie er am abent allein mit eim luchtgin wolbeschenkt aus dem Deuschenhaus quam gain, in die Bach auf s. Jorris cloister vor der decheneien stillichBd.3, S.80verdroncken und am morgen eirst daselbst dhoit fonden worden, dar besigtigt, am heubt etwaß geletzst, in sin wonong uff der Trappen bei s. Noitburg getragen und darnach zu sant Jacob begraben worden. War ein gutter man und min frundt.
Uff denselben tag ist auch uff dem Kreichmart in einen putz gefallen und verdroncken, wie glichfalß zwein an fhar bei der Saltzgassen.
,Ist ein bois planeit bei dem wasser gewestBd.3, S.80.
 
A. 1580 den 28. dec.Am 29. Dez. morgens 3 Uhr. Lossen: Köln. Krieg S. 732.umb diss zit ist der bischof von Lutgen, der vor zwei jaren cardinalAm 21. Febr. 1578. ib. S. 728.worden, in got verstorben. War einer von Groissbeick vom adel, foirt im weissen schilt einen roden wolken, hat vil daler gesclagen und in kreichzitenBd.3, S.80.
 
[261'] Anno 1581 den 29 decemb. glich den tag neigst nach den christ feirtagen ist mir von wegen der kinder Gerhardt und Gertgin Voiß ein monitorium viß dem sale insinueirt inwendich drei tagen zu antworten und einen procuratorn zu setzen oder zu sehen mich in ban zu thoin im fall ich dem nit nachqueim. Nuhe war es noch binnen der vacantz und leiß mich gantzs beduncken. Disse sach worde mehe durch den notarium Andream Kop und gegentheils procuratorn Rutgerum Horst getriben dan durch die kinder oder ander ire curatores, dweil sie den besten nutzs hetten und mehe genussen alß die kinder selbst und ich allein untberen moist und darzu kosten tragen und unrau haben. Derhalb ich dißmal wol hett liden mogen, daß die sach gestolt worde. Sult ich in minem leben nit geneissen, das ich dan auch keinen schaden durft liden.
Hab also den 30 tag decemb. im rhade begert etlichen herrn die sach befillen zu versoichen, ob die gutliche handlong stat hett gewinnen sullen und mogen. Und sin dar zu verordnet worden joncker Lodowich Heimbach und Johan pastor zum Swartzen horn. Die haben beide partheien gen den 31 decemb. newjars abendt vorbescheiden. Dar zu ich allein uff einer und uff der ander siden Gerhardt voiß mit sinem curatore ad lites Viatrio Graif erscheinen. Und haben die hern gefragt, off die sach nit in der gutte zu verglichen were. Ich sacht, lieber wolt ich, daß kosten und schade zu beiden seithen gespart wurden, der gegentheil schade hilf mir nit. Nemans foere besser dar van, dan der gerichtzschriber, procurator und andern gerichtzs personen. Aber Gerhardt Voiß sweich still, Viacrius sagt, dweil ein ander curator im substitueirt were, wolt er sich abthoin, besonder so er hoert, daß die kinder vor ir person im sal Horst und ander constitueirt und volmechtige procuratorn gemacht het. Also mogt nichtz gehandlet werden, dieweil daß metgin Geirtgin und ire curator ad bona nit erschinen, wiewol Anthonius Kloich, ir curator ercleirte, er wult der gutlicher handlong nit zu widder sin, wan Gerhardt folgte.
Alß mir scheden, frachte in Gerhardt, wer viatrio substitueirt were, nante er Hermannum Till, procurator vor dem burgermeister. Alß der glich uff platz ginge treden, gingen mir zu im und von im fragende, ob er in stadt Viatrius curator were. Er antwort nein. Dan were ad unicum actum daß landt zu Neuß helfen zu verkauffen am hohen gericht constitueirt und weiters nit. Und wolt sich der sachen gar nit annemenTrennzeichen.
Do sagt ich swager Gerhardt, mit wem sullen dan die herrn handlen. Er sprach, ohn minen procuratoren Horst im sall, kan ich nit dhoin, dan ich der sachen nit verstendich gnoig bin. So sin mir beide staindes foiß zu Horst gangen. Der sagt, der fride were im wol leiff, aber man moist keinen forthel drauß sceppe, wie zu andern zeiten mit der desertion. Doch wult er etwaß stollen und mich zu vor avißeren, [262] ehe er weiters procedeirte.
Binnen acht tage darnach schickte er mir bode. Und sagt, er het sich mit dem advocaten der gestalt besprochen, mir vorzuhalten, wan ich uff die principal sach wult verzeihen und uber die kosten mich vertragen, daß mogt geschein, sunst kunth man nit stollen. Ich sagt, daß were ein procuratorß mittel, daß ich verzeigen sult, da wolt nit van werden. Also waß die gutliche handlung ab. Und ich gedacht, wie hin fort am reidtligsten in der sachen zu procedern were und mich vur dem meisten schaden zu hutten. Wolt noch nit gern der procuratorn einen im sal constitueren oder aller uff dei articuln zu antworten, dan uff andern rhait bedacht zu sin. Und ist her nach der proceß im saal eirstmals nach der vacantz widder angefangen, wie in actis zu sehen.
 
A. 1580 den 30. dec. bin ich in gedanken zu rade gangen und min sclussel in minem stoiffgin laissen stechen, die min suster fonden und mir, do ich zu haus uff den mittag komen, zugestallt hat, und hat mich das geirret, dan ich hab min secreten, copien-boicher und gelt im stoiffgin und oben in miner schriffkamer, davan der sclussel mit darbei war. Dis ist mir zu andern zeiten mehe widderfarn, das ich der sclussel vergessen sin und min suster Sibilla sie jeder zit bekomen. Mich sorgt nit vor das gelt, dess wenich ist, dan vor min testament und ander min haele, die sie erfaren sult, das sie bei andern minen sustern uiskome, dan sie ist seir begerlich alles zu vernemen, dar sie fleis ankeirt, wie ich weiss, das sie in andern sachen getainBd.5, S.186.
 
A. 1580 ultima decembris ein unglucklicher neujarsabent, dan bei Merhem sin 4 schiffknecht angetroffen als freibuter bis in die Neiler widen von den colnischen schutzen verfolgt, drein gesclagen, gestochen, geschossen und alle veir umbpracht, wilche zu Coln an das warf bracht sin und besigtigt und nach widder bei Neil ins felt begrabenBd.3, S.80.
Dissen tag hat sich auch Jacob Bage sohn boven muren im felt jensidtzs Wesselinck unverhoidtz erschossen. An dissem abendt haben wir kein freude im hauß Weinsberch angetriben, dieweil es sampstag waß und Lisbetgin Hornß faste, druncken allein ein quart weinsz.
Ich hab dissen abendt zwei raitzkerber bekomen, ein van dem raitzgange, das ander vom urthelßmeister ampt.
Item diß verlitten jar neben dem gewontlichen wein buissen zitzs nochgestrichelte Linie57 quarten weiß wein, die quart 7 alb..
Item roitzweinß ungeferlichgestrichelte Linie18 quarten zu 5 alb..
Itemgestrichelte Linie32 raitzeichen oder fleschen zu samen.
Also endet sich daß verlitten jair hie mit.
 
[Das Jahr 1581]