Dieweil ich aber ihn etlichen verlitten jaren den haußgnosen zu Weinsbergh uff dissen tag ein neu jar in minem leben geschenckt, deß sie nach minem absterben zu gutter ermanung und warnong zum besten sulten gedencken, so wult ich es dißmail nit gern achter weghenlaissen und glichfalß ein newjar schencken. Waß es aber sin sult dar umb hab ich mich bekommert. Und hab gedacht daß nach minem abscheiden zwischn den haußgnoissen zu Weinsbergh nitzs erlichen nutzer und leiblicher were dan eindragt, derhalb ich innen gern etwaß zun neuwen jar willen geben, dar bei sie an die eindracht gedachten und die fest underhilten, es heischt aber eindragt zu latin concordia seu unanimitas, einhertzigheit da die hertzer aller hausgnoissen eineß sinß, meinong, und sitten im gutten, erlichen, und nutzsten weren. Und unß disser zit dieselbe eindragt nirgen beß bei kunnen verglichen dan bei einer schoener wolroichender roessen. Dan man findt und sicht in der roessen, daß alle und jede bletter wie hertzer figureirt, gebilt, und gestalt sin, unden spitzs und oben ront und breiter eben eim hertzen glich. So gib ich den hausgnossn vorg. jeder zit wesend alsulche roeß der eindragt und einhertzicheit, damit sie nuhe deste beß darangedencken moegen, hab ich daruff folgendt epigramma gemacht und herzugesatzst.
Unavimes xenii rosa vult conuiverecunctos.
Quolibet in folio cordis imago docet.
Stant in honore simul, dva corda iuganturamore.
Concordate simul sic peto vitferi.
O rosa virtutum concordia, paris amatrix.
Corda tenes iuntim, pacis odore vales.
Crimina nec maculas rosa candida continet atras.
Horto conueniunt uno vineta rosetis.
Waß stucken aber zu der eindracht gehoeren und wie einhertzicheit fridt leib und fruntschaft zu erhalten und zu machen were, ist hie zu lanckweilich an dissem orde zu schriben. Mach an eim andern orde geschein, oder da ichs nit wurde schriben, mach es min erb oder executorn durch einen anderen verschaffen. Got verlene sin gnade zur eindracht und fride tuschen allen haußgnossen zu Weinsbergh, inß gmein groiß und klein, rich und arm wie sie samen alle bletter durch die gansse roese samen stain und herlich bloen, und zeunen.
Spes aliquando tamen fallit ut umbra solet.
Raro quidem vetulus sibi multos asserit annos.
Nestoreis juvenis certior esse putat.
Est incerta dies mortis, certissima mors est.
Vive hodie quasi cras haud superesse queas.
Und dweil er dissen 3 janvarii samstag war und unse Leisbetgin Hornß und rmerie Smidts fasten, hab ich daß fest biß uff sontag den 4 janvarii den abendt ingestalt, do die portion mit 1 hennen gesotten, und 2 honer gebraten, mit zucker koichlin und scheffen koichen gebessert. Item quarten roitzweinß, 1 firdel firnß weinß und 1 firdel newß rhaitzweinß zum besten geben, und unß frolich gemacht, alzugegen im huß und Gots. Margreth.
Summa alles geschenckten weinß.
Ohn noch mehe droges holtzs bei mir zu huß geholt.
Defalcatis defalcandis so hab ich dißmal mehe erobert dan außgeben wan ichs alles in hett.
Hergegen hab ich 2 ratzkerber und raitzichen einß jarß und ob es von commissarii ampt etwaß mehe beiprecht dar vor man ghain, stain, arbeiten moiß.
Anfencklich mogt man uff die eirste taiffel ungeverlich maelen, wie keiser Conradt hertzoch in Swaben vor die stadt Weinsbergh zugt, sich mit sinen kreichs redthen bereit, dieselb belecht besticht, stormpt und erobert. Doch moissen kein bussen her maln die der zit noch nit waren.
Die ander taiffel mogt inhalten wie die frawen uff deß keisers begnadung auß Weinsbergh zogen ire kinder kinder uff den scholtern, ihn armen, an henden trogen und leithen, und kein gutter mit namen. Und wie die Sabina vor an ginge und mit dem keiser uff sim roß sitzende und mit sinen kreichsluthen gespreich hilte.
Zum dritten wie die frauwen und kinder groiß und klein mit iren guttern die in der keiser dar zu geschenckt, mit karrn, sacken, packen gesinde und dregeren mit ruther und foißfolck uber feldt vergleidt worden, so fern sie sicher waren, und do dar von zoegen.
Zum sevenden hett man die vorstadt mit dem Weitmart, mit s. Jacobs und s. Joriß bedthuse und clausen, mit herbergen und huser wingarten britzen vur alter stadt mauren ab zu contrafiten wie der zit gestanden. Und daß sich die frauwen da in ire hutten begeben hetten.
Scedula.
Dar uff hab ich dem joncker incontinenti mit Thoniß Kremer zu Mugenhuyssen 3,5 dubbel ducat geschickt. Und in eim kleinen breifgin geschriben ich het sie moissn lenen wult zum neigsten mehe schriben und schicken. Man hat 6
[641'] Anno 1587 den 3
aprilis ist min 80 fhanenwagt uff s. Severinßportzs gefalln. Ich bin mit uffgezogen und mich besprochen wie man sich uff die colner gotztragt halten sult dan daß loß hat unsen fahnen dißmail getroffen daß er mit in der rustung solt sin, jetz verzert 0,5
q. 3
alb. wie alle p
raesentes, die absentes moisten 2
q. facit 13
alb. moissen bezaln. Auch eitz in die lucht kertzn bestalt.
A. 1587 den 4. aprilis hat man eim sitzenden raede samt allen reten und veirundveirzigen die neu uffgerichte fiscalische ordnong vorgelesen. Und ist der zeit angenomen und ingewilligt, dan ein rat hat vorlangs under keiser Carolo quinto ius fisci per privilegium erhalten. Und dweil das lang nit ins wirk gestalt, so hat man mitlerzit doch dasselb laissen im camergericht zu Speir insinuern und durch eitzigen keiser Rudolphum secundum confirmern und bestetigen. Und werden in disser neuer ordnong die felle erzelt, warin das jus fisci stat hab, als was in testament, codicilln, giften ad pios usus den armen und in die ehre gottes besatzst und betirmt und nit exequeirt und verricht worden, das es noch verricht werde, item was in den contracten, transactionen, vertregen vor peenen ingewilligt eim rait oder armen fondeling gans und zum teil, das sulche penen inpragt werden, item wan etwas gegen ein raitz morgensprachn oder publiceirte edictn gefrevelt worden, das sulches gestraift, item was sunst in den beschriben rechten dem fisco zustehet, das sulchs ingefordert werde, und derglichen zu zehn oder zwelf sachen zu. Zumdem stunde in der ordnong, wie der process in fiscalischen sachen gehalten wurde. Folgens den 13. apr.haben die 4 allereirste fiscalische commissarii, als her Johan Hardenrat, alter burgermeister, licentiat Gerwinus Calenius, raitzrichter gewest, jonker Thenis Wolfkeil und jonker Gerhart Angelmecher, rheinmeister gewest, ire eide in der raitzkamern druff getain, wie glichfals Gotfrit Boum, generalis procurator, und Everhardus Staden, der gerichtzschriber, auch doctor Snellius, der advocatus fisci. Und ein rait hat sie ingesatzstwie sie sulches auch angefangen haben zu thoin. Wie es dan vor sich wirt ghain, steht zu vernemen.
Anno 1587 den 4
aprilis und darnach etliche tage hab ich min korn von Swartzem daß von etlichn jaren da gelegen verkaufft. It
em meister Johan vo
n Ham pister hat vo
n den zweien heuffen uff Weinsbergh eirst bekommen 16
mald. korn das
mald. vur 13
gl. current der er dri
mald. eim andern uberlaissen. It
em den 22 april noch m. Johan vorg. verkaufft 5
mald. 3
lb. daß
mald. vor 13
gl.. It
em noch 3
mald. 1
lb. daß
mald. vur 14
gl.. It
em meister Peter Becker uff dem Eigelstein wa dem dort korn uff der badtkamern verkaufft 6
mald. 3
lb. 1
fod. daß
mald. vor 8
gl.. It
em daselbst neif Gotschalck Weinsberg 4
mald. daß
mald. vor 7
gl.. Su
mma deß vorg. kornß in all ist gewesen
35
mald. 3
lb. 1
fod.. It
em noch vorhin hat neif Gotschalck 5
mald. deß dort kornß und 0,5
mald. goitz kornß untf. daß
mald. vur 6
gl. und daß gebo
nne in Joachimß hauß zu machn. It
em vor hin auch 0,5
mald. ei
n portzn man vur 19
mr. verkaufft. It
em Gotschalck mach da befor auch 1
mald. vur holtzlude bekome
n haben
Su
ma alles swartzemer korn so ich noch ligen gehat ist gewest
41
mald. 3
lb. 1
fod..
Es war im uffsclach also daß mir der leger den schaden und schrumfkorn etwaß vergudet hat. Waß es nuhe zu gelde in su
mm macht hat man lichtlich auß dem vurg. tax zu regnen. Mit unsem becker neben unß da mit
[642] kunten mir nit einß weden. Verachte daß korn so haben mir ihr vur 6
mald. gelt geben vor jederß
mald. 14
gl. damit mogen mir biß an neu korn behelfen. Eitz scleit daß korn mehe uff gelt 15
gl. 16
gl. am Rhein.
A. 1587 den 6. apr. sol Schel Morenhaifenbei Gleuwel ingenomen sin, das bestalt were, wie man sagt, von herzoch Magno von Saxen, des verstorben choirbischofs broder im doim. Aber den 15. apr. mach es ein doimcapittel widder in laissen nemen. Das mach ein edelmanshaus sin, doch nit gar fast und versatzst, doch besorgte man sich einer streuferei daruis. Herzoch Magnus wil sines broders erb sin und am domcapittel forderong haben.
Anno 1587 den 7
aprilis sin mir beide bein under den braten etwaß roit, dicker und hitziger worden. Besonder daß lincke bein boven dem knuchel alß were es die roese aber sonder besondern juck oder freren. Ich weiß nit ob ich ehezitzs die roese gehat hab. Etliche sagten es were kein roese, die andern sagten es were die rose, die dritte es were ein geswolst von feuchte oben her ab, oder von etwaß kelte die sich im glenß uberten. Etliche sagten es were gut und gesunt, die winterliche mine krenckte scloge dar in, es wurde wol vergain. Ich aber besorgte mich es mogte in minem alter ein an mache
n zur hidropischn wassersucht sin. Waß es dan ist got weiß es. Ich laiß es gode befoln sin. Ich laiß es stain ist tumor oder squallor es sie. Ich hab eine
n roeden siden faedem drumb gethain, steht noch also etwaß geswollen im geswelß. Thoit mir sonderlich nit wee, und juckt mich auch nit. Irret mich aber etwaß.
Daß geswell an den beinen hat mich thoin gedencken an mineß anhern Gotschalcks von Weinsbergh geburtzs platz Swelme da her er und min fatter sich zu zeiten und oft von Swelme laissen nennen, und schriben und sin also von andern genent und geschriben worden. So moiß ich mit anroeren daß sulchs wort verscheiden im lesen, schriben, reden, geboichstabt und pronuncieirt wirt. Etliche, Swelme. Etliche, Swelm ein sillaba. Etliche Swelhem. Etliche Swellem. Etliche Swulme. Etlich setzn in stadt deß dubbeln u ein einletzich u, oder zwei einletzige vu. Aber wie mich bedunckt, dieweil es ein deutschs wort und in Deutzlandt ist, daß dubbel u sult beß stain. Und daß man under den vorg. wurtern (Swelme) schribe und rette. Dieweil ich aber die roese an beinen sult haben sag ich nit gern, swel me. Aber sag lieber, swel nit me.
Anno 1587 den 8
aprilis starb Geirdtgin va
n Essen widwe Joachimß van Aich schartze
nweberß im hauß Schoinbart uff der Bach im ort dar ma
n uff die alte maur drumb gehet, dar sie beide an geschriben stunde
n und daß Jacob von Aich bei leben zu
m eigenthumb an schriben laissen und in sampt Thoniß va
n Titz in den gereiden guttern zu erben und executorn lassn setzn da her irthumb von iren bewanten untstanden. Sie Geirtgin hat den armen s. Jacob 20
dall. besatzst. Aber Jacob va
n Aich sagt sie het bewilligt auß den 20
dall. 100
dall. zu machen und den armen zu belagen. Die sach ist ihm rhade joncker Wolfkel und mir befoln drin zu handlen.
[642'] Anno 1587 den 9
aprilis hat Johan von Broich genant Bonjan uff dem Steinwegh wonhaft weinhendler und faßbender herrn Johan Peilß hauß under Spermechern gegen dem Salmanach uber gegolten und hern Peilß burgermeisterß erben wie ma
n sagt dar vor geben 7000
dall.. Diß hauß haben vormaillß die alte burgermeistere Wasserfaßn besessen und hats her Peil mit siner hausfrawen bekomen die ein dochter deß lesten her Gerhardten Wasserfaß waß. Und ist ein herlich weidt wolgelegen hauß, daß eitz vom alten gebloede (dar bei es 200 jar gewesen) an frembden komen ist. Er aber Johan von Broich ist ein uffkomendt man dem daß gluck wunderlich zu leufft wa erß anscleidt. Ist einmail deß rhaidtz und darnach gewaltrichter worden. Also gehtzs mit dem gluck zu, daß nit alle dingen, alle zit in einem stande und wesen leist. Ist in siner unstandthaftigkeit standthaft.
A. 1587 den 10. apr., uff wilchen Colner gotztragt gefallen, was das loss diss jar in mines colonelln joncker Leiskirchens quateir uff mich gefallen, das min fan under den acht fanen in der rustung mit moist sin. Dweil ich aber zur zit des raitz was und mit jonker Lodowich Heimbach den dechan s. Severin moist leiden, der das heilich sacrament troge, wart miner person verschonet, das ich als heubtman dismal bei minen fanen nit durft sin. Ich hat aber doctor Offenberg pfenninksmeister und Jaspar Liblar lautenant willich gemacht, das die beide min stat vertrotten. Der jonge Offenberg und jonge Heimbach folgten innen nach mit guldenen ketten und min fan genossen war wol gerust bei 200 stark. Die gewontliche raitzeichn worden bei den befelchabern umbgeteilt. Ich hat dismal kein beswernis mehe darvon, dan das ich die spillude moist verschaffen, den die zopp geben und das verlech toin. Die andere 7 heubtlude haben fillicht auch derglichen toin moissen. Dieweil der kreich noch duret, so gewage ich alles der fanen neuwen brauchs.
Anno 1587 den 11
aprilis hat sich ein zanck zwischn suster Sibillen, mineß broders frawen, und Margreten zu
m Truben zugetragen. Also daß mi
n neif Gotschalck sin frau Margret gesclagen. Die irer motter botten geschickt und wie sie quam und mit Gotschalck keiff, stunde suster Sibill am hauß zur Truben laustern und foere Margreten motter under augen. Derhalb die mutter bei mich zu Weinsb
erg qua
m daß clagte. Ich sagt ich und broder wulten Gotschalck schelte
n. Suster Sibill verweiß broderß frawen sie het Margreten zur ammen zu den zwien kindern zu sugen gerathen. Broderß frau sagt daß were nit war, sie wult sich in daß geswetzs stechen. Margret gab Gotschalcks motter urloff die uber winter bei ir gewest waß, sagt die kost were durre, dar vur moist sie ein amme halten dan sie were swager kunt die kinder nit lenger sugen. Also qua
m Gotschalcks motter von Margreten, suster Sibil hiltzs mit Gotschalck und siner motter. Min broder schalt min suster Sibill daß sie sich drin mengte und der jonger leude hauß regeirte, dar umb sie zornich uff einandern worden. Margreten motter sagt, es were die dhur tuschen Cronebergh und der Truben nutzer zu gemawert wan zanck drauß sult untstain. Mi
n broder und ich schalten Gotschalck daß er sich gewinte sin hausfrawe zu sclain und nit bei irren eltern
uber sie clagte wan sie etwaß unfoigen hette. Er sagte sin frawe were unnutz in den beck und daß heubt were ihme mit den arbeitern verirret gewest, so unschuldigt er sich. Darnach stilte sich die sach in im selbst.
[643] diß schreibe ich daß die nachkomen auch vernemen mogen, daß auch weiber wirck und geswetzs irthumb im hauß macht, und nit alle gutte luede alle zit wie wie
engeln leben, aber ein gansse fruntschaft uffrustich machen kunnen. Doch ist neman dhoit pliben.
A. 1587 den 12. apr. hab ich minen neiffen und diener Herman nach Muckenhuissen geschickt und dem jonkern Goltstein, minem lehnherrn daselbst, geschriben, ich schickte eitz das uberich der lantsturen dahin, 12 gl. 18 alb. 6 h.; damit weren nuhe die 44 gl. 6 alb. 6 h. inhalt des uberschickten zittels bezaltund hab mich fort beclagt daß mir min seeßjarige pension zu Andernach nit bezalt noch die steur da von abgekurtzst wurde. Mit dancksagung deß erpieteniß, sampt mine
n widder erpieten, sub dato 8 aprilis a
nno ut sup
ra.
Dißmal war der fatter Goltstein verreist. Aber der sohn j. Hanß wilhem hat den breif und gelt untf. und Herman folgenden bericht gethain.
Man hett im verlitten jar 86 von jedem morgen zu Swartzem dri mal schatzung geben, jedermal vom morgen 7 alb.. In eitzigem 87 jar het man zweimal schatzong geben, eirst vom morgen 7 alb. 6 h.. Zum anderen von jedem morgen 14 alb.. Item carden Wilhem het von deß l. Weinsbergh landt einß geben 16 gl. da von were er 0,5 ko. dall. schuldich pliben. Inhalt deß untfangs boich zu Mugenhusen.
Also hat Wilhem in sinem schriben vorhin gefailt.
Item anno 87 uff dem landtage zu Brul were die manatliche contribution ingewilligt, jeden monat von jedem morgen 3 alb. angande prima febrvar und vur ende deß dritten monats sub pena dupti zu bezaln. Sulchs contribution uffzuheben weren verordnet Philips Rost haifmaister Arnoldt Blanckart zu Bon, item zu Mutinckhoffen bei Bon.
Anno 1587 den 13.
aprilis hat Herma
n in minen namen fort gehandlet daß rwilhem Richartzs vo
n Metternich oder carden Wilhem genant mit siner frawe
n vor zweien scheffen Thoniß Ort zu Strasselt und Churstgin Hilgerß zu Swartzem die besserei an alle
n sinem gereiden und ungereiden guttern so er uff dissen heutigen tag und ort hat es sie am haf huiß, landt sandt dem lic. Weinsbergh vor sin scholt mit handtastung gelobt, außgangen und verunderpfendt nemans van andern schulenern sich nach dissem tage an vorg. Wilhems guttern an der bessereien erholen wulten, nitz da von haben sulten ehe und zu vor ehe und zu vor der l. fweinsbergh sin bezalung bekomen het. Und da er sich nit an den vorg. gutteren erholn kunte daß er sich dan an iren personen erholn mogt. Nota diß hat 3 marck gekost ohn die zerong. Sic annotavit Herman. Vide lege ei
us scedula
m.
A. 1587 den 15. apr. hat sich min alt profaiss im fanen, meister Conrat von Duren leiendecker, zu sampt noch einem unsem leiendecker s. Jacob doit gefallen in der Bechergassen, dar sie durch die kall hinabfielen, so faul was es. Disser profaiss war vorhin in vil kregen in Frankrich, Engelant, Italien, Dutzlant gewest und nit vil erobert, wonte uff dem Buchel bei dem Rosskamp im kleinen heusgin, was bei 80 jar alt, noch rustich im monde, sunst zum profaiss undeinlich, das im abgedankt und der wacht gefreihet wart, hat die nacht durch nimmer rauwe.
[643'] A. 1587 den 16. apr. umb disse zeit sin die hispanische ruter und kreichsleut von den munsterschen lantsaissen gesclagen, das irer vil umbkomen sin, dan als der herzog von Parma Grave, Venloe und Nuiss erobert und vor Berk nitzs ausgericht, dan da von dan den oisterschn ruter under augen gezogen und doch nit an einandern gerauscht, das der Verdugo und Taxis, des von Parma heubtlut, den winter den von Munster, bei Wesel den Markschn, die Hispanier und kreichzlude uff den halz gelagt, auch im lande van Cleif die stet Burinck, Orsaue, Berk ingenomen, wie neulich Ruirort im bergschen lande, sin die undertanen ganz unlustich, sowol uber die Hispanier, als der Statischen und Schenkn freibuter worden. Daher sich der irtumb im stift Munster zugetragen und fillicht weiters boes gebloede setzen mach, dan erzbischof Ernestus sigt in sinem stift Munster durch die finger. Also doit auch der furst van Gulich, Cleif, Berg, Mark in sinen landen und sin den Hispanischen nit ungeneigt, daruber die Hollender und Engelschn ubel zufriden sin.
A. 1587 den 17. apr. ist der jonge furst von Gulch etc., herzoch Johan Wilhelm, aus Dusseldorf geritten, etliche sagten, uff die jagt, etliche, ein schanz zu besigtigen. Und es sin die ruter aus Keiserswerde gefallen, die bischof Ernsten von Coln leut waren, und under des fursten von Gulchs perde mit gewalt gesatzst und fintlich geschossen, das der jong furst mit sinem pfert, das snell war, die flucht uff Dusseldorf zu genomen und darvon komen ist, siner diener zwein oder drei erschossen sint und dem fursten selbst mach durch die lobben am hemt geschossen sin. Derhalb er uber die von Keiserswert, so da lagen, gar zornich worden, das umb irentwillen die gulische schutzen auch etliche unschuldichn in dem hitzs umbbracht. Und war diss ein gar gefarlicher handel, dan dweil der furst noch kein leibserben mit der markgreifinnen von Baden hatte, wan er also umbkomen were, ein einiger sohn vom stam, was jamers und ungemags sich in den landen Cleif, Gulch etc. sult erhaben und zugetragen haben.
A. 1587 den 18. apr. umb disse zit haben die Parmischn oder Hispanier bei Wesel, wie vur dem winter, angefangen, ein hulzen bruck uber Rhein zugerust und gemacht, haben auch ein schanzs am Carthuser-cloister uff der Graven am Rhein bei Wesel uffgeworfen. Die bruck wirt von villen schiffen, druberte, laurdannen mit ankern und ketten wol angeheft und befestiget sin und groisse hulzen strichen und bort daruber gelagt, das man druber reiten und gain und mit wagen und karrn faren kan, auch die bruck hie und da an etlichen orten eroffnen, das man die uff- und abfarende schiff dardurch mach passern laissen. Desglichen mogen sie auch noch ander zwa brucken under Emerich und zu Deventer zurusten. Disse bruck kunst ist vor ein jar uff der Schelden und Antwerp inß wirck gestalt und gluckt, nuhe uff dem Rhein. Und ist ein unerhort unerkant und frembt wirck im dutschen landen. Man list wol in commetariis Julii cæsaris vor christi geburt, daß er bei Coln uff d
em Rhein auch ein hultzen bruck gemacht und sin kreichfolck und rustung druber bracht het. Sunst heb ich nehe mehe dar von gelesen und gehoirt, dan von einer steien brucken vor Coln.
[644] Anno 1587 den 20
aprilis sin die kirchmeister und prouisorn s. Jacob an 4
dall. jarlicher fharen mit 80
dall. heubtgelts zu loesen im schrin zu Airsbergh geschriben worden. Disse 80
dall. sin herkomen alß 20
dall. seir nach von einer frawen im conuent s. Jacob die ein scholt dar zu von dem caplan besatzst hat die haben kirchmeister ingefordert und etwaß dar zu gethain, daß ei
n dall. dem conuent zu
m bau dar von komen sol sunst hat daß conuent in miner zit kein rent angelagt. Ite
m 20
dall. hat Herman Curten im Mullenstein nevlich den armen s. Jacob besatzst geben auch 1
dall. it
em alte magt Lisbet van den Steinen zu Weinsberg wonendt hat 40
dall. darzu gethain machen auch 2
dall. dall.die man ihr auß den 4
dall. uff ein abloiß verschriben hat. Und disse unse magt zu Weinsberg hat noch mehe rent s. Jacob, die sie bei minem broder Gotschalck und siner hausfrawe
n all erobert hat und wol 30 jar bei im gewont und gedeint.
Anno 1587 den 19
aprilis uff sontag iubilate alß ich zu Carmeliten auß der vespern quam hab ich gesehen, daß die carmeliten daselbst uff dem vordersten platzgen da ma
n va
n s. Jorriß hin in uber daß iser hin in die kirch gehet 7 eschen beum klein nit daum dick gepost hatte
n. Mogen uff in die lucht waxsen und groisse beum werden dan sie wassen mit der zit wan ma
n scleift. Vor eim jar stounden efken beum uff derselstat waren unden so dick wie ein botter thon, der mich gedenckt daß sie nit vor 40 jarn da gestanden hatten, die eitz vor hin abgehawe
n waren und hubsche bauhultzer waren. Die elmen uff s. Jorißcloister langs die Bach sin auch vor 40 jaren da gestanden. Vorhin wie ich und min 3 broder darnach schoeler waren hat irer kein da gestanden. Derglichen sin die eitzigs elmen oder efkenbeum uff dem Numart und anderßwa in der stadt und am walle seir alle oder in minem gedencken gepost und da hin gesatzst worden, der nuhe und dan etliche vom winde auß der erden geworfen und gefallen sin. Derhalb ist es nutz uff ledige und moissige platzen beum zu setzen, es ist ei
n klin kost, und gewinnen stilswigen wa
n sie einmal gepost sin darf man nit mehe dar an lagenn. Und wie es mit dissen unfruchtparen beumen zugehet so geschicht auch mit fruchtparn beume
n da man die platz hat. Aber fruchtpare beum dienen uff den gemeinen platzen und vor kirchen nit umb deß werpenß und zancks nit.
Anno 1587 den
27 marcii sol Conradt Eck miner suster Sibillen gewesener man binnen Geller der stadt verstorben sin. Diß zeitung hat unß pracht deß doedengreberß Johan va
n s. Trudenß sohn in der Spitzn der daselbst bei siner dirnen Susannen die sin frawe sulte sin, uff irer kamern gewesen, und von ir und andern daselbst gehoirt, wie er minem broder der ihn gefragt im Fischkauffhuß verzalt hat und dar bei gesagt, die dirn were gern mit ihm uff Coln verreist. Er aber hetzs nit durfen wagen umb ungemachs willen uff dem wege. Kurtzs da befor
[644'] wart gesagt er were swerlich kranck. Dar uff folgte diß dodengreiffers s. Jacobs zeitung, der mit einem groislich wetten wolt es were ware. Andern sagten es auch. Aber sin sin
suster Tringen Eck merh
auß frawe zu
m Benßbergh uff dem Heumart hat noch kein gewisse zeitung. Doch schickte noch nemanß eigen botten dahin, dan nemanß vil wußte forthel da von. Ist er dhoit so sie im got gnedich. Er mach auß Coln vor ein jar uff Nuyß gezogen sin, va
n da
n uff Berck, va
n dan uff Geller. Ist wol under dem kreichsfolck gewest aber daselbst nirgen in der besoldung, wie er vor sinem gefenckniß in Bon auch in der bezoldong nit war. Waß daß vor ein meinong gehat oder wesen gewesen ist, er sol nit vil ubrichs gehat haben. Kan nit wissen weß er sich ernert habe. Man hat in oft doeth gesagt und ist alleß widder lebentich worden, derhalben zweiflen etliche noch. Sclachten s. Thomaß, wa folgenß eigentlicher zeitung kompt, die hat man zu vernemen.
Anno 1587 den 20
aprilis uff montag nach iubilate ist miner moenen seliger Barbarn von Gladbachs memoria s. Peter in der kirchen der fundation gemeiß gehalten. Aber nit zu Cronenberg mit dem gelaich wie von alterß, dan hab dar mit umbgegangen und distribueirt eben wie am neigst verlitten jar 86, dan ich spurte noch nit das emantzs groisse begerte dar zu hatte. Wan sie lustich sin mach man es inhalt der fundation widder anrichten, steht in semptlich frei. Es ist mir wol nit so leib daß der pastor petri gein genoigde dar zu gehatt.
Anno 1587 den 21
aprilis ist min 81 fhane
nwagt uff s. Severinßportz gefallen. Ich bin mit minem lutenanten selbst uffgezogen, dan min fendrich und wagtmeister waren nit in der stadt. Verzert 0,5
q. 3
lb. daß uberich bezalten die absentes und daß rest der pfennincksmeister auß dem sack.
Anno 1587 den 21
aprilis ist der bruloffs tagh gewest zwischen herrn Hermanu
m Terlain von Lennep der rechten licentiaten widman der vorhin joncker Adolf von Stralenß dochter zur ehe gehat und da von 4 kinder in leben behalten. Und n. widwe
n Johan Helmanß deß jongsten zum Hirtzs vor sant Laurentzs da von sie drei kinder in leben und groisse gutter und renthen hatte war her Johan Maessen dochter noch jonck von jaren. Werden habselige wolgeschickte leuthe sin.
Anno 1587 den 22
aprilis starb der edel ernfeste joncker Goddert Blitterswich in der Klockergassen ein alt jonckgesel von 50 jarn ungeferlich und ist mit krentzen begraben. Disser ist einß mit mir urthelsmeister und commissarius gewesen. Hat sich deß rhaidtzgancks abgethain und vur sich selbst im stillem gelebt studeirt und sin gezeiden gebitten. Waß in zu
m celibat bewegt daß er kein kinder gezilt noch zur ehe gegriffen kan ich nit wissen, besonder dweil er rich, geschickt, verstendigh von guttem gesclecht war und kein von siner agnation und manßstambß in Coln mehe ware die den roden lewen mit neun gulden pfennicnk im gulden schilde mehe forthen. Er hat ein inuentariu
m siner gutter bei leben im lesten
[645] laissen uffrichten. Aber hat testament uffgericht da von man noch zur zit weiß, derhalb sich die neigste frunde ab intestato inß sterb hauß begeben die possession eirstlich aprehendeirt. Aber Goddert Strauß jactiteirte ei
n testament uffgericht sin, trat auch inß hauß, da vo
n irtumb undtstunde daß ein rhaidt joncker Juden, matern calino und mir die erkundigung im sterbhuß und uber daß testament durch gezugen co
mmitteirt. Waß ursachen er aber er kein testament het willen uffrichten, hat mich bekommert. Ob er sin gutter vur stock und stamgutter eracht und den neigsten zufallen willn laissen, oder ob er sich vilfeltiger legaten und besetzs besweirt, ob wa es sticht kan ich nit erfaren.
Anno 1587 den 23
aprilis uff s. georgenß tag ist min swager Adolf fix von Eller uff s. Gereonßstraß zu mir komen. Und angezeigt wie mine
sustern Marie und Sibilla, sampt miner seliger suster Catharinen kinder von ihm begert er sult mir vermelden und min beduncken auch anhoeren, dweil die meidtjaren deß hauß Weinßbergh der zwelf jarn kunftich remigii umb und auß weren, und eitz swere duren und kreichs zeiten weren. Sie begerten wol daß sich min broder und sin hausfrawe mit dem haußzinß bessern und mehe geben wulten nach aller pilligkeit und gelegenheit der zeit. Mit beger im die werbung nit in unguttem uffzunemen dan er wer drumb besweirt. Ich communiceirt mit swager Eller a part unverfencklich von der sachen. Doch sacht ich im, da es im gefale
n wult ich es minem broder morgen foeglich vortragen und in darnach bescheidt laissen wissen, dan ma
n hett noch funf monat und zitzs gnoig sich zu bedencken. Und alß er deß zu friden war, behilt ich in den mittagh bei unß essen sagt es were halb kirmiß s. georgenß tag. So bleib er bei unß, leissen rhaitzwin und ander wein holen und machten unß frolich und ob ich mine
n broder die werbung kurtzlich untdeckt, so wart doch uber dischs deß mit einem worde kein rede. Und scheden also fruntlich. Deß andern tags aber erkleirt ich die auff sagung und neu angelangte vermedong minem brod
er und sustern Lisbetten etwaß visforlicher und glimflichr. Dieweil sie aber sich mit miner suster Sibillen kurtzs etwaß geirret hatten waren sie unlustich und wigen die sach filfeltigh. Sagten alle
ander mangeln moisten auch richtich gemacht werden, edoch wulten sie sich etliche tag bedencken und mir darnach bescheidt geben, mogten auch leiden daß swager Eller in der sagchen handelte dweil es in mit betreift so vil ist dißmall gehandlet.
Anno 1587 den 26
aprilis ist min diener und neif Herman widder zu Muckenhuyssen komen und daselbst dem joncker die eirste contribution vom febrvarn, marcio und aprili voir dem ende pragt, nemlich geldeß 9
gl. 9
alb.. Vide sup
ra 12 aprilis eod
em anno.
Nachdem aber carden Wilhem mir die pachtung deß lantz zu Swartzm uffgekundt und da bei bleiff, und geinen rhait zu der haiffer saet wust, hat er Herman zu Metternich off zu Muckenhuyssen off zu Vernich emanß bekomen kunt und nemanß dar zu lustich fandt hat erß zu Neukirchn uff dem stoil laissen verkundigen. Wer die haiffer saet doin wulte der sult im arn die haiffer in foeren und sich zu danck selbst bezaln. Aber dweil nemanß fonden wart der daß anemen wulte, kunth Herman neit mehe schaffen, und macht sich widder uff Coln. Aber moiß ich clagen und mich bezugen daß er an minem fleiß noch guttem willen nit mangel. Sol ich nuhe dem herrn schatz und steur contribuern, und min landt sol ungebaut pliben ligen, und nitzs nutzen daß ist hoich cleglich.
[645'] Anno 1587 den 26
aprilis uff sontag nach georgii uff der geweiheter jar kirmiß zu Carmeliten hab ich den supprior daß h. sacramnet tragendt mit Aloff von Nevraede helfen leiden. Bin den mittag da uff daß mittags mal pliben. Und wart die kirmiß gehalte
n darnach ire renthen inquamen, dan cloister und stifsherrn moissen in disser benauter zit sol wol sparen alß der gmein man. Es wirt eitzs nemanß verschoint.
A. 1587 den 28. apr.ist der westphelische kreis in Coln zu rade gangen, sin etlich nit erscheinen, noch geschickt. Die erscheinen, sin auch nit glich gesint gewest. Mach doch ingewilligt und besclossen sin, 2 monat defensive folkuffzuprengen und die offendentes im kreizs zu beiden seiten zu weren und abzuschaffen, einen ritmeister und drei heubtlude zu bestellen, doch noch zwei ander kreiz, als den oberlendischn rheinischen kreis und den nedersexischen kreis und das in sechs wechen, were umb Viti, binnen Munster, Ham oder Dortmunde, (zu beroifen). Es will der stat Coln ertragen vur ihr anpart 25 zu pfert und 200 zu fois. Diss wirt gar besweirlich zugain, vil kosten und nit vil damit ausgericht werden. Und villicht mehe last und leidens im lande machen und anrichten. Man hat des außgancks zu erwarten.
Anno 1587 den 29
aprilis starb swager Jacob Gilsbach in sineß eidombs huiß zu
m Forst uff dem Heumart und wart uff s. quirinßtag in die kirmiß zu s. Alban begraben bei sin hausfrawe die binnen jarß verstorben war. Er war bei 70 jar alt,
des snider hantwirks, hat etliche tausent frauenheucken sin tag gemacht, darin er vor allen snidern vernoimt was und den namen der huickenmecher bekomenwonte an der Marportzen scheir gegen dem Wolf uber da er zwei neuwer steinen huisser auß dem grunde gebaut. Sin sohn Herman Gilsbach und mi
n neif Gots. Weinsbergh hatten zwa swestern Benedicta von Swelmß dochtere. Ein gut from burger. R
escat in pace.
Anno 1587 den 1
tag maii philippi et iacobi hat man an den weingart noch kein gomme vernomen, noch auch an der hedern oder efken also spade war der winter gefallen. Vor dem reformeirten calendario gregoriano hat man desglichen nit vil uff den meitagh gesehen da domailß gemeinlich die wingartzs bletter und loden sich sehen leissen. Ob es die zehen tage der festen also verursachen, oder ob es (ohn das) sich also wan schaffen zutragt kan ich nit wissen. Die 10 tag tragen wol etwaß zu ruck. Aber vil sagen daß nuhe 2 oder 3 jare ungewontlicher weise spade gefallen ist. Ich hoffe es sol sich vort an bessern, doch wirt es umb parschn und gotztragt zu Coln fort mehe nit so grun und lustich dan balder kale und durre sin.
Anno 1587 den 3
tag maii uff tag inuentio
nis sanct
æ crucis uff wilchen daß hausfest zu Weinsberg gehalten sol werden, inhalt mineß testaments. Aber dweil disser tag uff einen sontag gefallen und ich gern ein wenich vorbildts sulchs hausfesteß bei minem leben jarligs sehen. So hab ich under schein mines dienerß und neiffen Hermanß geburtzstag sulches dissen sontag und 3 tag maii inß wirck gestalt und oben uff minen sale zu Cronenb
erg uff den abendt laissen decken und minen broder und sin hausfrawe, suster Sibille, Elisabet Hornß und Marie Smitz
[646] die beide jonfern und dischgengerschen neif Gotschalck und Margret sin husfrawe zu
m Truben und si da hin lassn beroiffen. Und die gmein sontags portion mit ei
m gutten gebraten kalfsharst gebessert. Auch neben keiß und botter 8 zuckerkoichlin, heupen, eppel und nuß drumb gesatzst. Item an wein gehat 6 quarten wiß die quart 6,5
alb.. It
em 2 quarten roitzs. It
em 2
q. rhaitsweinß. Da mit mir alle genog gehat. Und wie wir den vormittag in unserm bedehauß s. Jacob den gotzdeinst gehort und gepetten, also haben wir den nachmittag die malzit soberlich und mit freuden in der wonung gehalten. Und es war wol kalt war doch nit so seir als im vorigen jare. Daß ich disse beikompst zu
m vorbilt deß hausfestes zu Weinsbergh macht da von, noch von minem testament wuste nemanß dan min broder dem ich allein offenbart hat der min haelle wuste.
Anno 157 den 5 maii bin ich spacern gangen uff sant Gereonßstraß da min swager Adolf Eller wonte. Hab im mineß broderß bescheidt willen zustellen weß er min broder uff die newe angekundigte medung gesinnet were deß hauß Weinsberch wie oben am neisten folio stehet den 23 aprilis a
nno 87. Alß aber min swager Eller nit inheimschs gewesen hab ich den schriftlichen bescheidt miner nigten Elsgin siner hausfrawen zugestalt im zubehendigen so balde er zu hauß queme. Da swager Eller eirst auß
ger der sementlicher erben uffs neut die medong mir anzeigt, wuste ich daß min broder und sin frawe uff min sustere Sibille verirret waren den min suster Sibille und sin frawe nevlich undereinandern gehat hatten. So dorf ich es innen uff swager Ellerß anzeigen nit so eilenß vortragen biß den andern tag nach Georgij, daß sie ir bendencken namentliche tage. Und darnach den folgenden bescheidt gaben.
Item nachdem das min zwelf jar der medongh des hauß Weinsbergh neigstkunftich sant remeißtag a
nno 87 umb und auß sint. Und derhalben swager Adolf Eller neigstverlitten sant georgius tag den 23 aprilis sich derhalben bei minem broder angegeben, mit vermeldongh, es hett sich suster Merie und suster Sibil mit siner hausfrawen miner nigten besprochen und von ime begert, er sult sich bei broder
angeben und ime sulches anzeigen das er mit mir und miner hausfrawen sprechen wulte und unß anzeigen daß man hoheren und meheren zinß begerte. Und sulches nit gern an daß ende der zeit verlauffen laissen, umb zu gelegener zit bescheidts zu erwarten. Dar up ich nuhe minem lieben broder, broderß kindere, sustere und suster kinder inß gemein nit verhalten kan, wie auch der meidtzittel clarlich mitbrengen wirt, daß unß daß gemelte hauß zweilf jar vor drissich daller zu 52
alb. und 2 marcke
n dem pastoir sant Jacob und in noitwendigen tagh zu halten. Domails vermeidt, wiewol ich auch mit jaren noch in 22 daller huißzin saß. Das aber min suster Sibil gegen ire eigen handt und geloffdem, gegen alle billicheit und foege die zit der der
medong nit mit friden abwarten kunnen und sulches mit vil widderwertigkeiten bekronet in ansehung sie deß hauß selbst mitgebrucht und ihr alles goedeß und fruntschaft erzeigt worden,
[646'] und in deren ungereimbter meinongh ist, alß sulten die jaren der medongh an die haußhaltungh gebonde
n sin und ihr derhalben hauß und dischs zu halten schuldich, das doch mit nichten dar undern begriffen und verstanden kan werden. Waß nuhe antrift den begerten meheren zinß, wan ich den vermeren wurde, das sulches dermaissen angesclagen daß es unß leidlich und treglich, so mogt dar in tuschen unß gehandlet weren, dan ich kan mich deß wol berichten daß dieselbigen so mich unverhindert ihm huiß laissen, disser zit noch etwaß mehe eigen. Aber dieselbigen die deß huiß mitgebruchen und mich nit in rauwen und friden das in bleiven laissen, denen begeren ich nit allein mehe zinß, dan auch den zinß den ich biß her gegeben hinforter nit zu geben, dan nach miner gelegenheit kan ich mich eitzs wal in einer kleiner behuissong behelpen. Und wan ich den begerten zinß angehoirt, so begeren ich auch nit scleislich zu handlen, es sin als dan unse dingen under unß sementlichen erbgenamen einmail aller dingen clair und glich gemacht. neben dem was ich mit einem jeden besonder zu schaffen clair geregnet, verricht, bezalt und versichert worden. Heir bei kan ich auch nit verhalten, wie ich nit allem daß huiß im tag, dan auch finstern, durren und sunst mit kleiner noitwendiger leppereien ihn gutter reparation gehalten und nichtz verwerde
n laissen.
Da es aber dahin gerathen sult das man mich deren maissen besweren, daß ich das huiß noitwendich raumen moiste und frembden vermeidt sult werden, daß doch so wol mit minem als mit einß andern willen geschein moiste, und in dem falle so wurde ich sicher den erbnoitbawe der dem huiß zu gut verbleift, verricht, und bezalt haben willn. Diß hab ich zu gutter antwort nit wulle verhalten. Datum den zweiten maii anno 87.
Disse eitzige schriftliche meinong wie min broder in der medongs sachen gesinnet, hab ich wortlich abcopeirt und her zu gesatzst. Wie aber swager Eller lang auß Coln bleib daß miner suster Marien die schrift mitler zit zugestalt wart und die underhandelung etwaß verweilet wart. Dar zwischen bracht min broder die oben in der schrift angerurt, uffs papir bracht. Da von folgen wirt.
A. 1587 den 7. maii ist Orsaue, die stat im lande von Cleif, von dem hispanischen kreichsfolk, so ein weil zitzs drin gelegen, sint Berk belegert, angestochen und meherteils verbrant, der ursachn, wie man stark sagt, dieweil sie pasports und einen schriftlichen schein von den burgern begert hetten, als hetten sie sich unverweislich und recht mit den burgern gehalten, und den nit bekomen mogen, derhalb sie aus zorn den brant getain. Und ist disses eine groisse undankbarkeit gegen den fursten van Cleff und burger zu Orsaue, das man sie den herbst und winter uber sweirlich geherberget hatte und das der furst ires koninks und bischof Ernsten swager, des jongen fursten nache bewanten waren.
[647] Anno 1587 den 8.
maii hab ich suster Engin Moder zu Marien bethlehem in der Reimersgassen bezalt die ire uff den termin prima maii verfallen 10 daller waren. Dißmal waren sie mit der quitancien nit so balde fertigh. Derhalb verzog es sich acht tage. Alle vorige jare werde ich wol alle vor dem termin bezalt haben.
Anno 1587 den 9
maii war daß belet unser fhanenwagt uff die Igelsteinß portzs gefallen, wie vor zwei jarn do Neuß ingenomen wart. Ich zog nit mit, dan min lautenant Jaspar Liblar zog uff den thorn Cuniberti da es lustiger sult sin, doch uff der stoben mehe dan uff dem sommerhuiß. Ich moist eben wol 2 quarten weinß verheren waren 12
alb.. Und war diß unse zweiundachtzigste fhanenwagt.
A. 1587 den 11. maii hat der papstlicher legatus, der vor etlichen tagen von Rom uff Coln komen war, der jonger furstinnen von Gulch etc. die guldine roese in namen des jetzigen pabst Sixti 5 presenteirt und damit verehret und ein furstlich geschenk zum bottenbroit bekomen. Es hat mich folgens her Caspar Kannegeisser burgermeister, das geheimnis von disser guldin roesen laissen sehen, war zu Dusseldorf getruckt, kunt es in der eil nit lesen. Wonder gab es den burgermeister, warumb es der furstinnen, und dem fursten selbst nit, geschenkt war. Das folk hiltzs darvor, die furstin solt gut catholischs sin und die catholische religion beforderen. Ich hab gelesen, das der pabst jarligs uff den sontag Letare zu halbfasten ein guldin roese mit gewonlichen ceremonien pleicht zu weihen und dieselb dan hernach irgen einem besondern fursten aus sonderlicher fruntschaft zu schenken, daher dan der sontag Letare der Rosentag villicht genent ist. Sulcher geschenkter rosen hab ich ein uff dem burgermeistersessen van her Leiskirchen in sinem haus uff dem Numart uff der tritzoseren sehen stain, solt vorzeiten her Nicasius Hackenei zustendich gewesen sin, hat einen guldin fois, dar sie uff stonde, das man nitz darwidder sehen mogt, war so weit wie ein zinnenteller mit guldin bletter. Eitz sagt man, der paibst het 6000 kronen jarligs darzu geschenkt, dar doch vil an zweifelten, wie ich auch dran zweiflen.
Anno 1587 den 11
maii bin ich zu Cronenberg unden auß minem stoblin oben uff min schreibkamer gestigen dar ich besser lucht hatte, dan biß her zu umb der spater kelten es unden verheilten.
Anno 1587 den 13
maii umb diß zit sol her Johan von Tonbergh pastoir zu Rhein broil gestorben sin, wie mir Wilhem
us Castenholtzs stadtschriber zu Lenxß angezeigt hat. Disser war min mitexecutor in seligen Bernhardt Luchelginß testament und tutor uber sin kindt Marie Luchelgin. Er hat außwendich fast an rent uffgehaben war sunst auch von den verkaufften Bernhardt gutter schuldich ohn daß er clare regnong und reliqua gethain het, und daß stadt noch inzufordern zu behoif der dochter Marien testament die vor drien jaren verstorben erben institueirt und mich zu executorn verlaissen hat. Und wirt ubel vil von siner verlaissenschaft zubekomen sin, dan er caluinischs worden sich auch sinem fatterlande zu Euskirchen zu Reimbach zu Munstereiffel da er befrunt war uff Rheinbroil under den graven von Seine be
[647'] geben, da er zwa oder drei frawen und kinder mitgehat und nit daß meist uffgelagt wirt haben. Ich hab die sach Castenholtz zu Lynx befollen der mach daß best dar zu thoin uff gmeine kosten, es trift in mit an. Ich kan wenich darzu thoin.
A. 1587 den 14. maiihat man umb disse zeit angefangen, licenten und ungelt zum Hamme im lande van der Mark und zu Mulhem im lant van Berge von colnischen und andern guttern, die aus den Nidderlanden, Vreislant, Munster und anderswoher (nach) Coln zu karren und wagen gefoirt, widder alt herkomen und gebrauch zu nemmen, dess sich dan ein erbar rait zu Coln uff anklage der burgerschaft hoichlich besweirt, sich erkundigt, das die lantstende von Cleif und Mark sulches ohn iren fursten ordineirt, derhalb ein rait schriftlich und montlich bei dem alten fursten zu Dusseldorf und Hambach umb abschaffung oder instellung desselben angehalten, dieweil es widder die alte vertrege mit den herzogen von Berge und des richs constitutionen austrucklich were. Aber dweil es durch den fursten und rete uff den lanttag zu Gulch und bergschen lantz uffgezogen wart, so ist ein rat verursagt, keiserliche inhibitiones und mandata aus dem camergericht von Speir zu prengen und gegen den fursten von Gulch etc. zu procedern, wa es nit abgeschafft wirt, wie vorhin mit dem churfursten von Coln und andern beschein ist.
A. 1587 den 15. maii sin alle rete und 44 vergadert gewest in sachen ein bruamt antreffende, dan die herrn uff der Fritagscamern hatten die seck in der mullen messen laissen und befonden, das etliche seck 5 summer, etliche 6 summer inhalten, daher das malzs verwirkt sult sin. Die bruwer wolten vertadingen, von alters het man 5 sb. vor ein malder laissen passern, die 6 sb. drin getain hetten, mogt ein rait straffen. Als aber ein rait sie zuglich straifenwolt und die bruwer sich uff dem alten bruch und bei der ketten hilt(en), darauf ein rat sagt, die kett der bruwers seck were nit langer dan der becker kett, die nit mehe dan 4 sb. hilte. So moist es mit der ketten ein misbruch sin. Aber die bruwer leissen das bruwenwol 3 weghen anstain, das kein beir umb gelt feil war, derhalb ein grois geschrei von armen burgern in Coln war. Also wart eitz im rade besclossen, das die kette ab sin solte und die bruwer und burger sulten fortmehe 4 sb. vor ein malter und 8 sb. vor einen sack mit der maissen gemessen und gemengt gut verzinsen. Und daruff sulten sie von stunt an bruwen und die burger mit beir versorgen uff peen des torn-ganks.
Anno 1587 den 16
maii starb swagerß Johan Meinarß hausfrawe und neif Reinhardts von Dutz swegerfrawe boven mauren gen Gurtzenich uber im Orthauß daß ei
n rhaidt abrechen will. Hat lang geracht gewesen und swachlich gewesn. Ob es den kindern ein nutzlich oder unnutzlich absterben gewesen sie mach man mit der zit erfaren.
Anno 1587 den 17
maii uff den h. pfingstag ist der disch eirst widder in der camer zu Weinsberg gedeckt worden. Biß her zu haben mir es uff der hangender steven zu Weinsbergh verhalten umb deß lanckwiligen winterß willen. Den abendt haben mir unsen neiffen Gotschalck und sin hausfrawe Margret zu unß essen beroiffen und haben gesongen, veni creator spiritus
etc. und ander lieder vom hilligen geist.
[648] Anno 1587 den 18
maii montag zu pingsten uff einer eirster missen zu Carmeliten gewest sampt minem broder. Dahin hat unser frundt notari
us und schriber Wilhelm
us von Walbeck bidellus vil theologen, juristen kirchmeister und kirspelßlude zu s. Johan man und frauwen beroiffen im sinen tag vor sinen neiffen daselbst zu leisten wie geschach. Und wie ich neben jonfer Kannegeissers widwe deß mitlen joncker Gruten von Siegen quam zu sitzn fragte ich sie wie alt ihr sohn der jongste joncker Arndt von Siegen were der gege
n unß uber saß. Antworten sie 36 jar. Deß gab mich ganß wonder daß er nit zur ehe greiff, dieweil er ei
n einich sohn siner eltern, und scheir universal erb sinen anhern deß alten herrn Arndten von Siegen ritterß und burgermeisters war und die herligste gutter sinem nachfolgenden stam zuverordnet worden. Ich gedacht allerlei, ich wust mich selbst nit zu berichten,
mehe da
n daß er der gutter halb mit her Suderman und andern einen gar sweren pleicht im keiserlichen cammergericht noch unvertert hangen hat und in possessione derselben uffgehalten wart. Aber gliche wol het er sich wol mogen bestatten. Amore p
osteritatis.
A. 1587 den 19. maii haben die schenkische heubtlude und kreichfolk in Cracauen under Nuiss dem churfursten von Coln Ernesto das scloss Cracau gegen ein summam geltzs von sechstusent cronen in sin gewalt geliebert und sin vergleidt darvon gezogen. Und ob es die stiftzen wol von alters ingehat, so sagt man aber, es sie ein gellers lehn.
A. 1587 den 20. maii solt Wachtendong seir nach von den Hispanischen errascht und ingenomen sin worden, aber die hatten sich ein halb stunde verspat, das der ansclach ausbrach. Daruber der heubtman, Lankhar genant, von sinem eigen folk, (die auch dem Mertin Schenk deinten), gefangen, (und wie man sagt), gefirtelt worden sei.
Anno 1587 den 22
maii ist beratschlacht und bewilligt daß die erbgenamen zu Weinsbergh ir hauß und hof und landt zu Dormagen widder wulten bestain zu bauwen und zu rusten, dan ihm colnischen kreich ist daß hauß und gebewe vom kreichsfolck und boesen nachparen seir an durren finstern, wenden, zunen spolieirt und verwoistet, daß landt zwei gansse jar ongerust und unbesehet bliben ligen. So hat nuhe unse suster Maria insonderheit bei minem broder und mir angehalten daß man widder gemeglich anfangen sulten. Min broder und ich aber waren swairmodich besorgten unß vur ungemach und schaden dweil mir mir deß kreichs noch kein ende seghen, kunthen auch baussen alle andere mitgede
nugen nichtzs heir inne
n anfangen handlen und scleissen. Derhalb sin sie alle bescheiden, und haben sich verglicht wie nachfolgt da vo
n doch der abscheidt in die fedder bracht und den andern tag 23 junii suster Marien zugestalt worden sich darnach zu richten, dan nemanß vil mehe lust in dissen ungeendigten kreichsziden lust dar zu hat oder sich deß underwinden wulte dan sie.
Copei deß zedelß.
Anno 1587 den 22
maii sin ungeferlich sementliche erbgenamen zu Weinsbergh samen komen und sich wegen deß ungebauweten gutzs zu Dormagen be
[648'] sprochen und verglicht in maessen were wie nachfolgt.
Anfencklich ist vor gut angesehen, dweil sich andere nachparen zu Dormagen bestonden mit dem bawwirck zu rusten das mir auch einen anfanck bestunden widder zumachen.
Und das vor allen dingen nodich were funf durren zu machen, so sulten mir drei bruder und deß kinder 12 dennen bort verlagen. Die uberige kosten materie und loen sulten die drei sustern und ire kindere thoin und glich rechnen und tragen.
Es ist auch sustern Marien befolln in aller namen wie von anfanck daß wirck vor eirst ein jar zu verrichten biß anno 1588 nachdem arne biß der arn in were. So lang sult nemanß den bauloen von eim morgen einen gl. und nit mehe bezaln, dan sult jeder stam sin 4 malder kornß haben und die baukosten bezalen, oder sulten im am pacht abgekurtzst werden, das uberich sult suster vor ire saedt und mehe haben.
Wurde aber der fiandt die fruchten im felde oder schuren verderben oder rauben, da sol jeder den schaden vor sin quota tragen.
Doch sol suster Marie sorg tragen und mit dem bawman handlen daß die sementlich erbgenamen ohn gefhar oder schaden willen sin, off pferdt vehe oder anderß genomen, oder der bauman oder susters gesinde gefangen, geschatzst oder beschedigt wurden.
So man dem fursten ungewontlichn schatzs sult geben und waß sunst ungewontligst uff daß herschaft gelagt wurde daß sullen die gemein erben tragen. Was aber gewonlich were alß j. Ruyschenbergh 3 malder kornß. Auch 1,5 malder s. Andreæ. Item 1 malder Even Hermanß erben. Item die 6 marck vom Kempgen sul suster Marie tragen und vom pacht nit abzehen.
Diß hat suster Marie wie vorgemelt also gutwillich an sich genomen zu verrichten vor ein jar nach dem arne. Alß dan mach man sehen wie es sich schickt und weiterß handlen und sich verglichen nach aller noitturft.
Hie bei uber und an sin gewest Herman lice
ntiat elster broder, Gotsckalck und Elisabet elude, Herma
n und Gotschalck brudere Christianß kinder. It
em Maria widwe Ordenbach vor sich und ire kinder, suster Sibilla noch Elsgin Ellerß, Reinhart und Johan von Dutz vor sich und iren swager
Adolf va
n Eller und Gotschalck iren broder. Geschein und verhandlet zu Cronenbergh uff der stoiffen. Anno die ut sup
ra.
Finis.
Die copei hie von hat min neif Herman geschriben und an susterß Marien wonongh zu Margreden ir zu behandigen geliebert. Die hohe noit erfordert wol daß daß hauß nit offen und wilt plibe ligenn, daß auch die ecker einmal gesturtzst und von disteln und ungewaxß gereiniget wurde. Also hat man es in gotteß namen willen anfangen.
Anno 1587 den
23
maii nit allem dissen tag dan auch vor und nach haben sich mineß swagerß Johan von Dutz und miner suster kinder hardt under einandern geirret, gezenckt gescholten gesclagen gekratzst daß mir nit leib oder sunst nit erlich ist, dan sie sin seir haistich und moitwillich. Der zanck unsteht
[649] da her, daß Johan ungestumb und unuffhorlich auff die erbdheilung dreift und helt ihm sin broder Gotschalck zu, wiewol innen beiden so wenich dran gelegen ist alß Reinhardt und Elsgin, dweil es alleß rentbar ist und die rent leufft, die jongsten auch noch unbestat sin und dienen. Aber Johan ist ein ureidt gesel von harter sprachen unleiflich roiffendt sich anstellendt alß wult er sinen swager Eller und die andern alle dringen daß sie alle ire sachen anstehn sullen lassen und der deilong allein abwarten und in dienen daß doch umb der unmondigen Reinhartzs und Elsginß kinder mit der tutorschaft beheltniß am hohen gericht und handlung mit den cloistern in der Reimersgassn und s. Claren von wegen jonfer Beilgin und Engin swerlich zu thoin waren und vill trittenß na
m daß die elsten ire narongh dar durch versaumen moisten. Doch mach in gott zu
m friden helfen.
Anno 1587 den 24
maii uff sontag trinitatis die nacht war es gereift und gefroren daß man sich im korn und wingart schadenß besorgte aber doch kein schade der zu beduden, vernomen wart.
Anno 1587 den 26
maii ist die bruloft tuschen Johan Zulchoiffen und Elisabeten Cort miner nigten gewest. Der kirchganck den vormittag s. Columben die maltzit den mittag zu
m hilligen Geist uff der Hertzestraissen, mit 3 groisser disch. Diß war minß seligen neiffen
Christia
n Corten borggrewenß under dem Rhaidthauß einige dochter. Die motter Maria Wolfs lebte noch und hat sie bestat. Swager Zulchoven ubt sin goltsmidts handtwirck. Ich und min broder und sin husfrawe, min suster Marie und ir kinder Gotschalck und Tringin min suster Sibilla sin uff der hoichzit gewest.
Anno 1587 den 27
maii ist min 83 fhanenwagt uff die Haneportz gefallen, da hin bin ich mit gezogen. Ich hab wie die andern ein helfgin weinß 3
alb. beigelagt kertzen in die lucht bestalt.
A. 1587 den 29. maiiist Hieronimus Michaelis, des churfursten Ernesti commissarius generalis, uff heimliche denuntiation hohen und nidern stantz luden und aus gemeinem geschrei durch erkentnis eins erbarn raits zum Wildenman uff dem Tornmart angetroffen und uff Beien zu torn bracht, umb vil und mancherlei boisser daten und tyranscher stücken, die er begangen hat, daher er sich gans vil missgunner und finde gemacht hat. Man hat auch bei im funden 600 dubbel ducaten und an gelt bei burgern 2000 daler und 36 mark silberwirks an gulden koppen und ander gescheir, wilchs in die canzlei geliebert ist, noch fast besiegelt breif von dem churfursten von Coln, vom herzogen von Parma, ohn sunst missiven und anders von mehe andern. Vil burger und ander leude, geistlich und weltlichen, hatten ein freude an dissem gefenknis, vil aber besorgten sich, man sult mit dem churfursten von Coln in disputation und ungnat geratn, das man sinen commissarium ohn sinen vorwissen und willen gefangen genomen und die breif besigtigt und mit gelde angehalten hett. Ein rait hat im die ursachen sines gefenknisanzeigen laissen, das er etliche burger von Coln zu Bon angehalten und hoich geschatzst, dieweil er selbst sinen burger-eit in Coln getain uff die Winteck und die burgerschaft noch nit uffgekundigt hat, auch das er die licenten zu Dutz gegen des richz constitutionen von colnischn burgern genomen [649'] und sie geschundt und geschatzst hat, zudem das er nit allein im colnischen lande, dan auch uffm gulischn und bergschem boden uff verscheiden orten das lantfolk mit soldaten besweirt, gefangen, gespannen, gehangen, gemartert, beraubt, uberschatzst, verarmet und verdorben, davon wonder vil sagens und clagens ware. Und ob er wol sagen wolte, er het siner commission nachgangen und daruber nit gehandlet, so hat ein rait nit gleuben kunnen, dass der churfurst Ernestus von Beiern, von so altem, hohen, furstlichen stam her untsprossen, sulche commission siner untaten geben oder gedacht zu geben, wan er sulches auch sagen durft und nit erwisen, ob er derhalb nit allein straifwirdich. Der furst von Gulch hat auch baldeuber 40 artickel eim rade uberschickt, in daruff zu examinern, und was dern verneint, wult er beweisen. Wie es fernerß ablauffen wirth hat man zu vernemen.
A. 1587 den 30. maii sin etliche burger von Nuiss, darunden ein burgermeister von Nuiss gewesen, samt drien Jesuiten und andern burgern van Coln und Bergschen zu schiff gangen bei der Drankgassporzn, und wie sie umbgewert, hinab gefaren sin, zwischenwegen sin innen etliche freibuter von Coln nachgefaren und uff dem Rhein errascht, den burgermeister und burger van Nuiss samt den Jesuiten zu sich in ihr schiff gezwongen und gefenklich hinab uff Berk bracht, die andern im schiff fort laissen faren, hab(en) auch alsbalde etliche arme burger van Nuiss und den elsten Jesuiten, der swachlich was, erledigt, vergleidt und zu haus laissen reisen, aber den burgermeister und besten von Nuiss geschatzst und erledigt, aber patrem Petrum und den andern Jesuiten uff 1500 daler gesatzst vor ranzon, und alle tage jeden uff 1 daler zu verzeren gesatzst. Da ist man eitz bekummert, das gelt uffzubrengen und die gefangen zu loesen. Und wie ein erbar rat zu Coln vor etliche vorhin gefangen colnische burger und die jetzige Jesuiten geschriben umb erledigung, hat der heubtman zu Berk widder geschriben, er hilt die gefangen burger von Coln, so dem fiant zugefoirt, samt alle andere monchen, paffen, Jesuiten anders nit, dan vor fiant, edoch wult er den colnischn burgern etwas zu gefallen toin und sie des vorschribens geneissn laissen.
Anno 1587 den 31
maii war war s. Jacobs gotzdragt der eirste warme tag diß jarß und 3 oder veir tage darnach. Do hab ich eirst min wullen hempt und gestrickte wullen hoesen außgelaissen. Und uff den hof eirst gedeckt und da gessen. Und es ist zugange
n wie daß sprichwort mitprenget, der leste tag im meii ist der eirste tag sommers
etc.. Und ob es eitz wol im neuwen stilo ware und 10 tage faelen solte, so ist es dannest darnach kurtz widder kuil und kalt gewesen daß ich die winter kleider zu
m theil widder anthoin moiste. Also daß es sich verleuff und ma
n sich einß spaden jarß besorgt mit korn und wein die beide eitzs hoich stigen, und besonder broit und beir. Got helf und gib sin gnade.
[650] A. 1587 den eirsten junii sol der heubtman Court binnen der stat Gulch uff dem markt untheubt sin, den man sagt, das er die berghemer confauwen vor Jonkersdorf verlitten jar 86 den 15. julii het helfen ablagen, da der erschreckliche mort beschein war, derhalb der herzoch von Gulch nit unpillich die scherfe des rechtens gen leis. Sunst sin noch wenich ob sulchem mort rechtfertigt, dan 2 oder 3 ploisser geselln der ort uff rader gesetzst. Disser Cort mach jonker Johan Leisekirchens hausfrauen bruder sin gewest, in Brabant burdich.
Anno 1587 den 1
junii ist die hoichzit Peterß va
n Rhade schartzeweffers in Paulus huiß uff der Bach und Trinen von Essen schartzewefferß gewest. Der kirchganck am morge
n s. Jacob, die maltzit den mittag zur alter Duve uff dern Bach. Waren bei im widwe stadt brachten samen 124 jar dan er war 60 jar, sie 64 jar alt. Sie hatten mallich nit dan ein kindt uff lest gehat, die waren a
nno 1578 den 10 janvarii samen verheiligt genant Hilger van Duren und Mettel va
n Rhade. Vide ibi. Und kinder gezilt und daß hauß zur alter Duven auß dem grunde newe gebaut und sich verbaut daß daß
sie in groisse scholt gefallen sin und alß die enckel nach den kindern beide verstorben ist daß hauß vor ein halfschit uff dissen Peter und vor die ander halfschit uff Trin verstorben mit der scholt, steit noch ledich unvermeidt unverkaufft und unbewont dan sie erhilten sich in Paulus hauß da sie kleinen zinß gaben. Disser Peter ist lang rhatzher bannerher, achter, heubtma
n gewest. Ich sampt minem broder und siner hausfrawe
n sin alß gutte nachparn mit uff der bruloft gewest.
Anno 1587 den 2
junii schickte min broder nit Lisbet unser magt die mangeln und gemein gebrechen wilche tuschn unß erbgenamen noch ungelich stundte
n zu sustern Marien uff s. Marien graden cloister, dieweil swager Eller
viß der stadt war. Wie er sulcher mangeln oben fol. 646 in dem bericht uff die newe
medung angerurt hat. Er hat sie mit eigner handt geschreiben, ohn eine
n den ich dar zu gesatzst von minem mangelhaften heiligs gelde
m, anfahende, alß ich Herma
n 2. Darnach hat broder den lesten artickel von seligen fatterß und motterß testamenten dar zugesatzst, dan do in genere in vorigem breif von den gemeinen gebrechen angezeigt war. So war es auch nodich dieselbe zu specificern waß es vor gemein gebrechen und mangeln weren, sich deste beß druff zu bedencken und sich uff jeden puncten und clausel zu erkleren, da sie sin nodich in zeiten hin zu lagen daß sie nit veralten und dan mehe irthumbs machten, dweil richtigkeit der mißverstende tuschen den frunden gutte fruntschaft und eindracht erhelt. Drumb folgen nuhe die schriftliche mangeln dar uff zu handlen ist.
Schrift der gemeiner mangeln wilch min broder uberschickt hat.
Dieweil ich in miner neigster den zweiten maii anno 87 minem broder zugestalte antwort geandt und vermelt habe von noch etlichen dingen so under unß gemeinen erbgenamen deß huiß Weinsbergh im ungelichen noch zu verglichen stunde. Da mit ich dan nit in dem verzoge befonden und derhalb emanß van mir uffgehalten. So hab ich nit willen underlaissen die gemelte puncten zu specificern und anzuzeigen, da mit sich ein jeder dar uff habe zu bedencken und zu gelegener zit dar uber zu handlen.
Zum eirsten von macht angesclagener deilong mit der renth zu Andernach, Bedbers fharen, und doctor
[650'] Furstenbergs renth einer dem andern erblich werschaft zu dhom und zu versichern schuldich.
Zum zweiten, die in unser gemeiner kisten ligende suster Marien handtschrift van zweihondert daler doch anderhalb hondert daller dar an noch habender scholt. Mit dar van zwelf jarlicher interesse oder pension ein mail endtlich zu verglichen, da mit eim jeden daß sin zukomen moge.
Item zum dritten mit broder huiß, dar unß neif Goddert van Ichendorp in gewondt und sin frawe noch in hat, waß einem jeden zu goeder regnong da von zukompt einmail verglichen und zum ende bracht werde.
Item zum veirthn daß min suster Sibill etlich und vilmal bekronet, daß ich den heufftbreif der renth van Andernach. Die werschaft van Bedderß
fharenn. Suster Marien und Catharinen recognition deß untf. geldts mit doctor Furstenberghs renthen hinder mir hab, der ich nit begeren, dan allein viß der ursachen von broder hinder mich bekomen, daß ich im hondert daller uff pension vorgestreckt, und mich derhalben von wegen sineß gedeilß dar an versichert. Wan mit broder gehandlet wurde daß ich ander gudtlicher versichero
ng von ime haben kunth, wult ich gern uff die breif verzeihn und in gemeine kist lagen.
Zum funften ist auch durch min suster Sibill bekronet worden daß ich den breif van funfrader
gl. mit Herman Evenß kinder in Dormagen hinder mir habe, deß ich auch nit begeren zu
halten, dan allein derhalb hinder mich bekomen daß ich der wegen a
nno 78 den 21 febrvarii zu Dormagen von wegen deß termeinß von drittenhalben
rad. gl. so a
nno 76. Und funf rader
gl. so von wegen deß terminß bartholomei a
nno 77 verfallen einen gerichtlichen umbsclach gedain. So hab ich dar von nit dan 2½
rad. gl. vor den halben termin so a
nno 76 termino bartholomei verfallen untfangen, so ich den gmeinen erbgenamen zu verregnen schuldich. Dar gegen hab ich aber viß minem budel an den umbsclach an gerichtzkosten angewant 7
gl. 14
alb..
Zum sechsten, dweil unse liebe moder selich an funfhondert richtzdaller am huiß zum Schricht von wegen suster Sibillen heiligs gut geschriben gestanden und folgenß durch aller bruder und suster will dar uff verzeihen und miner suster Sibillen daß geldt alich und ganß zukomen laissen, also daß sie dar an drei hondert richtzdaller heiligsgutzs mehe dan ein ander dar von untfangen. Und doch folgens suster Maria, suster Catharin, und suster Sibilla der wegen zu friden gestalt worden, so moisten mir auch glichem fhall mir mine funfzich richtzdaller mit der zwelf jarlicher interesse und pensionen (deß sie sich alß dan noch hoichlich zu bedanken) nit weniger verricht und bezalt werden.
Item zum sibenden, so moiß die korn regnongh vom jar 77, 78, 79, 80, 81, 82, 83 und 84 verfallen, verregnet werden. Die doch wael anno 82 den 22 febrvarii durch unß gemein erbgenamen zuverregnen angefangen, und doch nit zum ende bracht werden moege.
Item zum achten, so ist auch in gemelter regnongh anno 82 gemelt worden, daß suster Mary und Cathrin schuldich die quitanien des erbgrundtpachts der drei malder kornß mit joncker Ruyschenbergh dern anderhalf malder vom camp den herrn zu s. Andreen, dern funfzehen firdel mit Herman Even kinder, als pechter zu bezalen, und die bezalunge dar mit zu beweisen.
[651] item zum neunthen, so befindt sich auch in gemelter regnong das suster Marie und Cathrin die jarlichs sechs marck pachts, so unsem neiffen Johan Corten von dem kempgin an der gassen in dem termin marie magdalen
æ jarlichs bezaln sullen.
Item waß nuhe weiterß zu
m zehnden in gemelter regno
nge a
nno 82, grandt und verglicht das broder und ich van suster Marien und Cathrinen wegen der ubriger funf daller zu Andernach so a
nno 77, 78, 79 und 80 in dem termin Marie verkundigung verfallen und folgens weiters einem jeden dar von
.
Und von den 2 dritte
n dheilen deß turcken schatzs zu Dormagen von a
nno 78
.
Und der zweier quarten weinß in die kirch gemelt zukompt, da von kan einem jedern sin dheil gerechnet und bezalt werden.
Item zum eilften, waß auch a
nno den 22 febrvarii geandt stain pliben, als mit dem
nuwen pachtzitel
der hoener und unkosten mit dem jonckern zu Mertinßhoeffen,
deren finstern in der kirchen zu Dormagen
und deß nachparschatzs so dar in noch etwaß unglichs, het man sich auch zu verglichen.
Item waß nuhe zum zwelften anlangt die gemein gereide gutter so suster Marie und swager Dutz van Dormagen her gefoirt, wa die in verwarsamheit verpliben sulln, oder uff jedem sin dheil da von zuzueignen sie.
Damit ich nuhe deß uffschauffs nit bedacht oder versumniß nit befonden werde, so hab ich in gutter zit dissem wirck hiermit willen vorkomen. Wan dan alle dingen richtich gemacht wurden, so kan das waß ich privates mit einem jeden zu schaffen so vil zu bequemer specificirt und geregnet werden. Und so sulchs aber durch sementliche erbgenamen selbst uffgehalten wurde, so were es immer min schult nit. Und in dem fhall so gedenck ich den jenigen so mich frei im huiß laissen geinen weitern zinß, wie auch denselbigen so mich nit frei im huiß verbleiffen laissen hinforter geinen zinß zu geben oder zu verrichten, deß ich mich offentlich hiemit bezeugt verdadingkt haben wulte, dan ich kan mich wol in noch geringerem zinß behelpen
.
Datum anno 1587 den 2 junij.
Als ich Herman gespurt daß min broder die gemeine mangelen (wilche hinzulagen weren) angezogen hat.
und dan die verglichung uber min heiratzgut so a
nno 75 den 20 augusti besclossen wie im uffgerichten inuentario zu ersehen der gemeiner mangelen auch eine ist, und scheir 12 jar untstanden, will nodich sin diß wirck glichfalß einmail zu vollenzehen. Oder neu handlung druber zu pflegen.
Zu dissem so will auch nodich sin daß man up gnogsame caution bedacht sei, das nemanß sin dheil am huiß Weinsbergh, und am haif Dormagen in frembde hendt brenge widder seligen motterß testament und lesten willen,
____.
A. 1587 den 3. jun. bin ich samt dem lic. Lodowichen Falkenburg und jonker Arnolt von Siegen vor uns und in namen jonker Mattheisn Wolffskelen, als verordnete commissarien von einem erbaren rade uff s. Gereons torn zu Petern Hanff zum Haesen vor s. Mertin gezeidigt, in meinong, das er vor uns uff etliche smeheartikel sult antworten, dan er mogt anno 86 in der herbstmissen etliche grabe lasterwort uber disch zu Frankfort gegen [651'] die ubersten des raits in Coln (geussert haben). Aber Peter Hanff hat in uns veir nit inwilligen, noch sich inlaissen willen, dan hat sich fillicht uff den pfalzgraben Hans Casimirum verlaissen, dieweil er sich bei hangender sachen, do er mitler zit in der oist(er)missen vom torn gelaissen, in die Frankforter miss zu zehen, zum burger zu Bacharach annemen laissen. Er war wol etwas seir moitwillich, aber dieweil er sich uff der Geussen seide mehe dan andern vernemen leis, hat er sich die catholischn gans zu finde gemacht, die ihm eitz hart widderpart hilten, die von der ander religion im aber geneigt waren, dadurch er in groissen last quamdoch mach jeder wol zusehen daß er sinen mondt wiß zu zwingen besonder gegen die oberheit und hoede sich vor schimpf smehe und scheltwort gegen jederman, und nach sich leibzellich.
Anno 1587 den 5.
junii ist von Geller zu Coln umb diß zit komen Susanna Conradt Ecken bolschaft mit irer beider sontgin. Und hat gesagt er Conradt were uff weisfritagh neigstleden verstorben und het 4
goltgl. moissen geben daß er zu Geller in die kirch were begraben. Disse Susanna heltzs dar vor Conradt Eck sie ihr vertruweter eheman gewesen bei leben min suster Sibilln siner eirster ehefrauwen. Ich wil sagen wie der pastor zu Kemmel. Ist es ein ehe gewest es sihe, wa nit so ist es sin hoer gewest wie der noch mehe. Sihe licht eitz hinder ander leuthen, mach dem Eckn daß sin helfen zu
m ende brengen, sunst hat sie wenich erobert, lebt armlich. Nimbt sich noch an vil scholt inzumanen. Also daß manß eitz vor gewiß helt Conradt Eck sie nuhe thoidt, und min suster Sibilla sie widwe. Got sie ihm glichewol gnedich.
Anno 1587 den 7
junii bin ich bei swegern Agnesen
Remmer witiben Anthonii Kloicks zu
m Hilligengeist uff dem Hertzestrassn zu gast gewest ich qua
m allein min broden noch sin huisfrau noch min suster Sibil nit wiewol sie geladen waren. Agneß hat ihr suster Lisbet die brut zu gast, und tracteirten die frunde gar erlich und wol. Ich durft es ihr nit versagen auch die braudt und frunde widder laden dan ich kunth es eitzs allein nit beibringen vil gastereien anzusclain die groiß gelt kosten, man moist wol sperlich sin.
A. 1587 den 8. jun. haben die Geusen Nurberch, ein scloss uff eim berge gelegen bei Arwiler, und(er) dem schein und ansclage, haifer zu kaufen, ingenomen. Eitz hat der abgesetzste churfurst und truckseß oder der graf von Nuwenar oder Morß keinen namen mehe dan allein Schenck und die Gensen wilche doch trusessn und Nuwenar vor ire obersten halten.
Aber man hat allenthalben in der eil die klocken gesclagen, uffgewest und das scloss willen belagen, ehe sie mehe hilf druff bequemen. Als sie das uff dem scloss vernamen, haben sie es geplondert und sin darvan gezogen.
Anno 1587 den 10
junii hat ein malder kornß ihn der stat Coln und am Rhein 22
gl. current gegolten sin 7
goltgl. goit von golt und swar va
n gewicht und 1
gl. current mehe daß ein unerhoirte deurte in dissem lande war. In Flandern und Brabandt ist es noch so deur gewest. Ein malder broit hat zu Coln 12
alb. 13
alb. gegolten, im stift Coln im lande von Gulch und Berg war eß fast deur, daher quam kein korn in. Man leiß innen auch wenich auß, und daß broit und korn daß man heimlich auß Coln verstechen wolt wart von der stadt soldaten preiß gemacht. Wiewol noch kornß gnoig in Coln war.
,Und ob das gemein arm folk grois jamer und honger leidt, noch war es gedultich, dess man sich gnogsam verwondert. Und got troist und half. Darnach scloich es ein wenich ab, ab(er) balde widder uff. Doch war die hoffnong gutten witters und arns vorhanden.
[652] Anno 1587 den 13
junii ist min swager Eller zu minem broder Gotschalck inß Fischkauffhuyß komen uff hat im bracht ein schriftlich antwort und bericht uff die gemeine mangeln die min broder am 2 junii neigst hie befor uberschickt hat. Es mogten suster Marie und Sibilln neif Reinhart van Dutz und er swager Eller, aber die jonge miterben mogen nit dar zu beroiffen gewest sin. Er swager Eller wirt von alterß wenich dar bei uber und an gewest sin und den alten bericht nach nit ingenome
n haben, dan eitz in der eill. Und laudt die antwort und bericht wie folgt.
Antwort und gegenbericht der ander erbgenamen uff minß broderß gemein ubergeben mangeln.
Auff vorgelesene gebrechen so der erenthaft und achtpar Gotschalck von Weinsbergh etlichen sinen geswesterten alß mit erbgenamen zu Weinsbergh specificeirt zustellen, und durch Adolphn Eller genant Fix erkleren laissen, geben dieselbe
nachfolgenden underscheidlichn bericht.
Auff den 1 post moissen sie bekennen daß derselbich in sich pillich. Waß auch dessen nit beschein, sin sie sampt und sonder so vil einen jeden daß betreffen moege dar zu willig
.
Den 2. und 3. post betreffendt. Darauff thuet Maria von Weinsbergh widwe von Ordenbach dissen bericht. Es wusten ohn zweiffel die sementliche erbnhamen sich gutter maissen zu entsinnen, daß man mit deroselben gemeinen außdrucklichen willen und consent, ungefher 10 morgen artlandts zu Dormagen vo
n Goddart von Ichendorf erblich gegolten, wilcher maissen auch mit dem selben dozumail contraheirt worden. Dar ab kunne einer den andern (ob emantz daß abgefallen were) in gegenwurtigkeit lichtlich erinnern. Daß berurte Maria Weinsbergh bemeltem Godderten 60
oder 70
dall. ohn vorwissen der gemeiner erben gefolgt, wilche sie biß zu fernerer außtragt weil dieselbe in arresto gelegen hinder sich behalten haben sulte, dar dan her nacher lichtlich irthumb auß untstehen mogt. Gibt dissen bescheidt. Vur sulche gefolgte pfenni
ngen hab sie sich vor ire person dem gericht zu Dormagen offereirt und dargestalt ist auch urpietig waß deßhalb schadenß endtstehen mogt den gemeinen erbgenamen abzutragenn. Allem aber daß ihr irhe forderong so sie disserhalb in casu evictones widder die nachgelassene wittib erlangen wurde an den hinderstendigen 100
dalern sich zu erhoelen frei stehe und unbenomen sihe.
Belangendt den 4. und 5te kan mhan der halb in der gegenwurtigkeit sich ohn allen besweir verglichen
. Doch sagt Sibilla Weinsbergh, sie hab es dergestalt nit befronet, wie es ihre jetzo in boeser meinong uffgenomen werden wil.
Der 6te ist ein privat sach zwischen Gotschalck und Sibilln von Weinsberch. Willen doch nit deweniger zu gelegner zit die sementliche erbgenamen sich gern dar zwischn in fruntlicher handlung prauche
n laissen, als vil man dero dar zu begirigh
.
Der 7. und 8. wilche von der korn regnong und sunste
n von den quitancien dero grundtrechten meltung thun, wiewol manß dar vor halte daß wenich unrigtigkeit dar in uberich seie. Dennoch waß dessn were der sein mogte ist man auch willich ferneren bericht dar uber vor zu bringen, wilchs doch nit, dan allein in aller gegenwurt
fruchtbarlich beschehen kan.
[652'] den 9. betreffende, weiß sich zu erinnern daß gemelter Cort der mutter und respective der anfrauwen selichen etliche pfenningen schuldich worden. Und endtlich biß dahin mit ime gehandlet daß man ein ortgin camps von ime erblich bekomen doch dar ab 6
mr. pachts jarligs zu geben.
Nuhe ist aber sulcher pacht nit gefordert worden. Ob aber nachderhandt derselbig durch gemelten Corten von Gotschalcken gefordert und er ihm allen hinderstandt verrichten moissen, oder sunsten compensando gegen andere schulden abgesclagen, het man bestendigen bericht anzuhoeren.
Der 10. und 11the haben wenich streidts moegen lichtlich in der beikompst verglicht werden
.
Der 12 die gemeine gereide gutter betreffendt, sagt Maria von Weinsberg zu bericht, daß derselbig gutter theilß zu Dormagen durch disse kreichs enpevrung ehe man sie von dannen bringen mogen verkomen und verlustig worden
. Sonst aber auch hat sie gemelte Maria dern ein theil van dannen hie hin bracht, sie noch zur zeit ihn irer verwarsamb habe, doch in anderer gestalt nit dan zu behoif gemeiner erbgenamen, allem ihr vorbeheltlich waß sie an unkosten dar an uffzubringen und hie hin scleiffen zu laissen noitwendig außgelacht. Ist darneben willich und urputtig ein richtige verzeigniß dar uber zu fertigen und den gemeinen erbgenamen zu zustellen, da mit man dero selben bei ihr und den irigen jeder zit gewiß seie, und auff dem fhall da es dero orther dermail einß gut wurde, alß den uff Dormagen zu gemeinem behoiffe widder zu verschaffen.
Auff die endliche protestation und bezeugung so angehenckt ist.
Wil man es dar vor halten das dieselb in dissem wirck wenich stat haben solle, angesehen dweil obgesetzste gemeine gebrechen mit dem wirck der neuwer medong gar nichtzs zu schaffen, darumb auch dieselbigh durch die andere noch illiquideirte puncten und gebrechen mit nichten uffzuhalten. Sunsten wolte es sich ansehen laissen, alß moisten die angezogene vralte gebrechen jetzo allein darumb specificeirt und hervorzogen worden damit dergestalt die handlung der neuwer medong oder vermedung deß hauß Weinsbergh verschoben werden moege
.
Daß sich dan auch der ohem licentiat sineß heiratz guts wegen beclagt, weil dar in angeben, daß hie bevoren dar uber handlung gepflogen aber unvollenzogen pleiben, hat man daß ihr nich waß do zu
m mall vorgelauffen widder bei die handt zu brengen und ferner verglichung zu versoichen
.
Dem allem nach willen endtlich die sachen erforderen, und ist auch daß scleislich begeren, das man sich eineß sichern tags erklere, gestalt zu samen zu komen. Und die neuwe medongh zu vorderst 1. weil die nit wol verzigh leiden mach, neben den alten gebrechen an die handt zu nemen. Und so vil moglich richtich zumachen
____
[653] Anno 1587 den 14
junii uff sontag war min 84.
fhanenwagt uff die Igelsteinß portz gefallen. Aber uff beger miner befilchaber bin ich uff s. Cunibertzthorn gezogen da es lustiger und williger folck war. Ich hab dem neuwen brauch nach min 0,5 quart weinß bei gelagt 3
alb. 3 heller. Auch kertzn in die lucht verlagt vor die ronde, den ubrigen wein und gobelger dan dem borggreffen vor kertzn uber disch und drinckgelt ist von den absentibus und penningksmeister verstreckt. Und diß s. viti abendt die kurtzste nach im jar. Und mir zogen langs die stadtmuren von binnen biß an die Mullengaß umb der wenigsten ketten willen, da von hin uff uber den Altenmart und Hewmart lang s. Marien zu hauß. Und war noch alleß wachens zit dan der finde scleif noch nit.
Anno 1587 den 17
junii starb mineß geselln joncker Matthei Wulfskelen husfrawen in der Schildergassn bei s. Thoniß seir nach elige dochter joncker Ewerhardten Huppen und n. Sudermanß vor s. Laurentzs und hat 4 sohn in leben verlaissen.
Anno 1587 den 18
junii starb min swegerin Cathrin Hack in der Burgerstraissen witwe Gilliß Eiflers und dweil min steifsohn Wilhelm
us Roß licentiat ihre dochter zur ehe hat, bin ich am 20 junii auß dem sencken wie sie zu s. Laurentz begraben war neben andern frunden (der 16 war) da schencken gewest. Und vor min person verzert 4
gl. 6
alb.. Diß ist nuhe ein kostliche pracht. Man befilcht daß den kochn die machen raume regnongen.
Anno 1587 hat den 19 junii swager Ellern ei
n schrift zu geschickt min broder dar in er siner miterben zu Weinsberch antwort und gegenbericht repeteirt und uff dieselbe clausuln nach dern gezall replicert und sin meinong uff jede anzeigt, und am ende mehe dar zu gethain und gesatzst ist. Und laudt mineß broderß eitzige schrift wortlich wie folgt.
Replick und meinong mines broderß uff siner miterben neigste antwort.
Auff miner miterbgenamen gegenbericht den mir min swager Eller in iren namen neigst verlitten 13 junii diß 87. jarß zu gestalt, gebe ich folgenden bescheidt
.
Wie man den eirsten puncten der gebrechen vor pillich erkent und willich ist zu verrichten, so mach ich leiden das sulches am forderligsten geschein. So wirt der 4 und 5 punct lichtlich richtich zu machen sin, dan min broder willich ist, mir sin hondert daller zu Andernach oder Underkesteren zu uberlaissen.
Von dem 2 und 3 puncten ist noch vil zu sagen die moissen beß ercleirt und verhandlet werden ist eitz zu lanckweilich.
Deß der 6 punct mit suster Sibillen privat erscheidt, so ist er doch in sich clair. Wan der verricht wart so bedurfen, sich die ander frunde damit nit bekommern, private puncten (weß der sin) moissen auch verricht werden.
Mit den 7. und 8. hat es ein gestalt ungeferlich wie mit dem 2. und 3. puncten.
[653'] der 9 punct mit motterß scholt an seligen Johan Corten ist verglicht und sin die pechter zu Dormage
n die 6 marck schuldich zu bezalen so ich nuhe die bezalong durch mich kan erweisen, so ist doch von noeden das die quitancien, oder daß gelt in gemein kist (biß zu weiter handlung gelagt werde.
Off der 10 und 11 punct nit hoich tragen, deste balde weren sie zu endigen, wie man lang begert hat und nitz drauß worden ist.
Der 12 punct die gutter von Dormagen belangendt da moiß das alte inuentariu
m, und neuwes her vorpracht werden und in bewerte handt gestalt zu aller behoiff, und sich dan uber den beweislichen mangel zu verglichen
.
Uff min protestation, sulche laiß sich ansehen wie sie will, so erfordert die hohe noit daß alle alte gebrechen eirst aff und hingelagt werden die nit alle unclair dan auch zum theil seir clar und liquide sin.
Das aber ein neuwe medong vorgain sult, das eigt ein reiflich bedencken. Wan der punct sin ende hett so plibe daß alte staen wie es biß her gestanden hatt. Ich haff auch noch ein ganß firdel jarß am hauß zit, dar tuschen kan man noch vil handlen.
Was minß broders heiligs gut antrift, deß haben mir unß alle mit im zu verglichen.
Die beikompst der sementlicher erbgenamen sol mir zu wolgelegener zit nit zu widder sin. Ist aber noch zu frohe umb vergeflicheit der handlung zu vermeiden, biß etliche puncten mitler zit beß verstanden, behawen sin dan noch. Das aber die medongh weniger verzogs kan leiden dan die verrigtungh der alten puncten, weiß ich nit, daß ein moiß mit dem anderen sin ende gewinnen, soll es wol zu ghaen
.
Das aber uff den lesten puncten seligen motterß testament betreffendt gein gegenbericht gescheit ist, kan ich mich nit untsinnen waß bedenckenß man dar in haff. Es sol etlichen wal frembt luden, aber unß seliger fatter hat es mit bewilligung siner husfrawen und kinder eirst verordnet, und selige motter folgenß noch beß. So weiß man sich zu berichten das man der eltern testamenten mehe und nit min dan der frembden moiß halten. Ist derhalb hoich von noeden daß disser punct vor allen dingen van den elsten under unß afgehandlet werde, daß die jongen kunftich derhalb nit an einandern erwassen. Und besonder dweil die medong nit dar anhengt, dan man moiß wissen wie die medong sul zu gaen, und mit wem, und wie hoich off nidder. Darumb beger ich man wil sich uff fatterß und motterß leste willen eirst ercleren, ehe man der medong sich vergliche, dan waß ich der medong halber gesinnet sin, haf ich im eirsten minem schriben angezeigt, da ich es bei laisse, aber doch auch noch geinen gegenbericht dar up bekomen.
So vil dißmal
tede..
A. 1587 den 19. jun., als diss jar die sievenjarige hiltombsfart ware, das die Ungeren mit groisser anzal aus iren landen plagen uff Coln und Aich zu zehen, und eitzs etliche Ungern herihn komen waren, die ein rat zu Coln plach zu speisn, und in allen kirspeln vor sie umbgangen wart, so sin die provisorn s. Jacob auch umbgangen und dissn tag vor sie bekomen ungeferlich 21 gl. curr., wilch gelt sie den provisorn im Wipperwalt uberliebert.
[654] Anno 1587 den 19
iunii sin die dutze kinder bei unß zu Weinsbergh komen und haben gelost uber ihre erbgut daß in von iren eltern zur dheilong angefallen war, außgescheiden waß sie an dem hauß Weinsberg hatten wie auch daß erbgut zu Dormagen daß sie wulten stain laissen. Die principal erbdeilung ginge auß uff irer veir nemlich uff Lisbeth Dutz Ellerß husfrawe, Reinhart johan gotschalck Dutz ire broder. Sie hatten sich vertragen daß zwei und zwei bei einandern getheilt sulten werden, drumb nit dan zwei loß gemacht wurden, unß suster Sibil nam die breifger mit a und b verzeignet auß. Und fiele Eller und Reinhardt die lenderei vur der Wierportzn die dem abt s. Panthaleon zu lehn ginge, und jarligs 6 malder roggen pachts galt, und dan noch ein ein
erfrenth breif von 24 richtzdaller zu Erpel mit 400 richtzdaller heubtgeltz zu loesen. Aber Johan und Gotschalck den jongsten feile von etlichen lendereien zu Lechenich jarligs 8
mald. roggen roggen
pachts. Item 7,5
goltgl. fharen auff dem grein vor s. Thoniß mit 150
goltgl. zu loesen. Item
rad. gl. fharen uff Levendal uff der Hoeportzn mit 100 derselben 5 zu loesen. Item 6
rad. mr. erflichs geldtzs zu Deutzs. Mir wunsten in gluck, und sagte
n es were ir patrimoniu
m, sulten es wol verwaren. Und sie waren disser erbdeilung wol zu friden dan die elste zwei bestatten weren gern samen gewest so weren die jongste zwei unbestatten auch gern same
n gewest. Nuhe hatten die sementliche dutze
n erbgename
n samen 900
rad.d heubtsu
mmen zu Lewendal oder bergh uff der Hoeportzen da waren die geistlichen alß jonfer Beilgin zu Betlehem in der oreimerß gassen an 20
dall. leifrenten und vur den spilpenninck 6
dall. leifrenthn zu versichern hin geweist und jonfer Entgin zu Sant Claren an daller leifrenth und 6
dall. spilpennincks jarlich. So warn noch 10
rad.d fharen mit 200
rad.d zu loisen die solt man verkauffen und die steifmotter und ander unkosten verrichten. Waß auch den unbestalle
n zwei jongsten an irem heilige gelde, bruloffs kleider und kosten zu sult komen daß wart in vor ab auch uff die 900 richtzdaller uff der Hoeportzen uber weist da von sie jarligs ire renth uffheben mogen. Daß gereide gut hatten sie vor hin under sich getheilt. nuhe haben sie noch den grundt von der geistlichen rent wan die dhoit sin, noch einen rentbreif am rhade zu Coln wan ihr alte moen irß fatterß swester nit mehe ist und ein hauß oben in der Schildergassn neben dem kru
ptz da Reinhart innen wont, noch waß sie an Weinsberch, Dormagen und ein wenich an 5
rad. gl. fharen zu Dormagen und 5
rad.d rent uff dem zol zu Andernach haben.
Hie moiß ich mit anregen wie sich die dutze kinder vor der dheilung duck geirret gezanck versprochen, gesclagen und gekratzst haben, dan sie haben zu
m theil deß fatterß
nit sin seir haistich und zornich moitwillich aber doch getrewe und rechtfertich darbei. Die zwei elsten hat jeder ein vorkindt waß auch einß gestorben also daß Eller und Reinhart umb der groisser kosten gemach deden und Eller der es inß wirck wiste zu stellen siner narong nach zouch nit vil zu der stadt ware. Aber die jongsten triben hart druff in sonderheit Johan der moissich ginge dweil die bruwer iren knechten in der duirden urlob geben hat, so hilt disser gar
[654'] ungestumbe bei Reinhart an wan Eller verreist war, leif in inß huiß und machte vil wort dan er ein seir h
arde urede sprach hat und ein starcker rauwer jongen mensch war, dar uber sie hart an einnadern foegen. Und wan sie sementlich sich nit verglichn kunten so quamen sie zu Weinsbergh und min broder suster und ich untscheiden sie dan.
Doch mach es nach der deilong widder gut under innen werden.
Anno 1587 den 20
iunii hat mir min broder einen schriftlichen außzog zugestalt, weß der pfenen und straif in unser seliger motter Sophien testame
nt underworfen und megtich gewesen den widderstrebenden ireß testament zu untzehen und den gehorsamen zu zufoegen.
Dan dweil unse sustern neiffen und nigten die disputation mit der neuwer medongh deß hauß Weinsbergh hatten angefangen, beduchte unß geraden sin die medong inzustellen biß alle alte puncten so strittich hingelacht und unser beider elter testamenten von allen bestetigt und dar von schein geben wurde. Dan es were nutzer in unsem leben verricht daß sich unse agnaten und cognaten nach unserm absterben under sich dar umb nit durften irren und zencken, wan sie mit frembden zu thoin wurden finden. Drumb wolten wir den wegh deß fridenß und einigkeit understain zu bereidenn, in sonderheit mit den testamenten wie in der replick hie vor am ende vermelt, daß die medong deß hauß am testament henckt. Dieweil die gehorsamen daß seste theil am hauß, aber die ungehorsamen nit dan daß achte theil vermeden ku
nnen. Solt es auch gelten und strack gehalten werden daß daß hauß Weinsbergh ewich bie unser eltern afkompt sult verpleibenn, so moist es auch von den bewont werden, dan waß erhen und nutzs were es anderß und moist also vermeidt werden umb ein zimlich alß under den besten frunden daß man mit dem zinß nit uberhaben und besweirt worde, daß es die erbgenamen kunthen bewonen, daß auch ordnong gemacht wurde waß man jarlichs an den noitbau moist wenden. Nachdem die baufellicheit in der stadt Coln statuten in dissem pfall biß biß
uff daß dritte gelitt die succession ex testamento verbotten, wie auch versorgt moist werden daß nemanß sin anpart am hauß zu hoich moist besweren biß sich der fhar her dran leiß anweldigen wan die fhar nit bezalt, daß dar ihn an zil und maiß gesatzst wurde.
Auch so hetten sich etlichen nit so seir deß verzogs mit der medong zu beclagen noch zu eilen, dieweil vor acht jaren ein abscheidt gemacht ist daß die bruder und bruderß kinder daß hauß Weinsbergh so lange pfandts weiß sulten inhalten, biß sie sich an den dri susteren ireß schadenß zu Dormagen erholt hetten. Auch so moisten mir 4 Herman, Gotschalck, Sibill, broderß kind der renth zu Andernach 7 jar untbern, und wer weiß wie lange fort an, also mit zu Andernach umb zu Dormagen im gebruch weren, da suster Marie und die dutze kinder doch iren haußzinß unverletzst bequemen.
Nuhe folgt broderß außzogh wortlich.
Außzugh und verzeigniß so waß moder selige zu einer handt van wegen der zwier angenomener kindtheil von broder Iheronimus und suester Feigen megtich.
Item zum eirsten die 2 achten theil von dem hauß
[655] Weinsbergh wilche ich ungeferlich gesclagen und getaxeirt will haben up
500
dall..
Item zum zweiten die 2 achtentheil van den 15,5 morgen landtzs dar die elmen up staint.
Der 3 morgen im kolck, der 3 firdel up dem sande neben deß jonckern zu Reifferden landt. Und den 3 morgen im bitzen an der Eden kuilen su
mma 22,5 morgen, daß were moderß veirden theil morgen und 37,5 roede, den morgen uff 10
dall. ungeferlich gesclagen. Ist
52
dall. 26
alb..
Item zu
m dritten die 2 achte dheil dern 500 richtzs
dall. zu Andernach, 400
rad.d an doctor Furstenbergh, 400
rad.d an Jacob von Bedbers hauß up dem Altenmart. Das were moder veirte dheil
325
rad.d deit daller ad 52
alb. current ist der
rad.d up 11 marck geregnet ist
312
dall. 26
alb..
Item zum veirthen so ist moder megtich die 2 achte dheil von den ubrigen 300 richtzdaller van dem hauß zu
m Schricht so suster Sibille mehe am heiligsgut unt. dan ein ander, daß were ihr dheil, 75
rad.d ad 11
mr. colnischs geregnet, doit daller ad 52
alb. ist
95
dall. 10
alb..
Item han ich min dheil deß gereiden guts so ich a
nno 75 den 18 augustus van moderß versterbniß krigen domalß ungeferlich taxeirt und geschetzst up
149
gl. 3
alb. 3
h. wie ich befindt, daß doit die 6 gedeilter dheil an dem gereiden gut zu samen 894
gl. 19
alb. 6
h.. Daß were moder vor ihr 2 achts dheil 233
gl. 16
alb. 10
h. doit
dall. ad 52
alb. ist
103
dall. 12
alb. 10
h.
Summa diß zu samen ist
1063
22
alb. 10
h..
Item disse vorgemete 1063
dall. 22
alb. 10
h. in seß dheil zu deilen, daß were jedem sexten dheil
176
dall. 38
alb. 69
h. dar vor wirt ein jeder van den sex erbgename
n schuldich caution zu stellen das moderß lester will gehulden werde.
Tedoe..
A. 1587 den 22. jun. umb disse zit hat Mertin Schenken folk die stat Berk und mehe flecken im lande darumbher gespeist.
Anno 1587 den 23
iunii uff s. iohanß abendt sin her Jaspar Kannegeisser und her Johan Hardenrhadt zu burgermeistern erwelt.
,wilche vor wenich tagen das zweite burgermeisters essen gern gesehen, das es abgeschafft und uff den eirsten ingank mit gehalten worden umb vil bewegenden gutter ursachn, da auch etliche hin stimten, aber ein her gewan das mer, das es noch bleibund alß dissen tag min alte gesel weinmeister wart ist mi
n eidomb Wilhelmus Roß licentiatus urthelsmeister und commissarius in sin stadt und min gesel worden.
A. 1587 den 24. jun. uff s. Johanstag, als ein jeder, wie zu halben jarn bruchlich, sin sitz im rade innam und ich mirkte, das eitz acht man uff der jonkern bank quemen zu sitzn und da nit mehe pleiben mogten, hab ich die jonkern bank verlaissen und hab mich uff die ander bank da ubergesatzt und bin oben ankomen zu sitzen.
[655'] A. 1587 den 25. jun. altera s. Johannis ist Mertin Schenk stark zu ross und zu foess aus dem Gellerlant ins gulcher lant komen uff beiden seiten van Gulch und Duren, mit stucklin feltgeschutzs, krut und loit, hat vil van wagen, karren, jongen bauren mit genomen und eilens durch die Eifel und Limperslant uff Malmender, das und(er) Stabeln gelegen, eitz Luicks und dem churfursten Ernesto zuquam, (gezogen) hat das mit gewalt gestormt und ingenomen, vil Italianer, da ligent in der besatzong, ersclagen, schone pfert bekomen, den flecken spoliert und bei 400 gefangen mit sich genomen und so vil geladen wagen mit von dannen bracht, das sie d(i)e wagenpfert nit fort scleifen mogten, und grossen schatz darvon pracht, dan das Malmender hat seir vil richzs folks innen. Vor wenich jaren hatten sie einen abt von Stabeln, eitz haben sie ein grossen fursten zum herrn, dan der bischof von Lutgen hats incorporeirt und zum furstentumb erlangt, dess haben eitz die gutte leute nit vil furtels gehat. Und ist Schenk mit dem raub widder ins Gellerlant und nach Berk gezogen.
Anno 1587 den 26
iunii hat ich Iacobn va
n der Brucke
n den kauff mit dem boden in der weinschoilen uff laissen kundigen, drumb daß er mir die verkauffte roithe wein uber gebruchliche zit der 14 tage iha uber 2 monat uff dem haltz laissen ligen. So ist er den 27 junii komen und hat mir 88 daller kauff geldtz bracht und mich mit idel dubbelen ducaten die eitz ganckbar waren bezalt und hat mir die wein gliche wol im keller lassn ligen wie biß noch zu. Sagt sin keller were noch nit aller ding fertich.
Anno 1587 den 27
iunii am morgen zu 6 vren ist swager Adolf von Eller gnant Fix zu mir kome
n und ich hab in zu Cronenberg uff den sal gefordert und in anhoeren willen. Und wie er anfinge van der sachen der medong deß hauß Weinsberg und ander puncten so noch unrichtich tuschen den erbgenamen zu Weinsberch inß gemein waren, mit deß ginge min broder unden zu
m hauß hin auß, dem reif ich zu mir zu komen. Sagt zu swager Eller es ginge minen broder meistheil an ohn den were wenich zu handlen. So bleib min broder dar bei. Und troge swager Eller alß underhendler sin werbung hoiflich vor, wie die andern alle begerten daß die medung mogt vorghain und kunthen die ander gebrechen dar neben abgehandlet werden. Deß besweirte sich min broder sagte, daß kunthe er noch nit iwilligen dweil sie sich nit erkleirt waß vor haußzinß gefordert sult werden, dan da mail den zu hoich wurde ansclain, so sult es ihm nit dienen kunt sich in einem kleiner hauß behelfen oder in sinem hauß neben Weinsbergh daß er vermeit hett. Und verzalt auch vil von den stritigen puncten und ercleirte ihm dieselbe beß, dan er hat den vollen bericht noch nit aller dingen ingenomen. Auch leiß min broder swager Eller den vertrag lesen, der a
nno 1578 den 7 decemb. uffgericht war, und oben fol. 106 stehet, da man sich vertragen daß die drei bruder daß huß Weinsberch und die drei sustern daß gut zu Dormagen zinß pachtz und pfandtzs geweiß inhalten sulten und disse hie und jene da sich ireß schadenß erholen, und were der
[656] vertragh so stilswigendt zu beiden seithen angenomen und were noch nit geendigt, noch von allen widdersprochen. Auch wart der testamenten fatterß und motterß rede daß darauff kein bescheidt oder gegen bericht were komen deß man auch gern ein
ende aff oder an hette daß sich ein jeder dar uff wist zu schicken, dan da es ehe nit dem lesten willen unser eltern gemeiß mogt zughain deß man dar vor nit hilte, so mogt jeder mit sinem theil zu Weinsbergh und zu Dormagen thoin waß im geliebte. Ob es aber den zweien sustern Marie
n und Catharinen kindern gerathen wulte, dweil mir beide bruder kein ehekinder hetten, daß mogten sie reiflich bedencken. Also sagt Eller er het die testamenten noch nit gesehen dan ein clausel dar auß, und wart verabscheidt man sult die gmein kist der erbgenamen eroffnen jeder sult sine
n sclussel brengen, die beide testamenten auß nemen abschriben laissen, und sich rontlich druff ercleren. Auch so sult man uff die stritige puncten bedacht sin wie die richtich zu machen weren daß ein jeder versorgt worde. Min broder sagt, es wol mit worten nit allein außgericht werden dan
nach mit den wircken daß etwaß dar zu gethain wurde. Damit scheden mir von einandern.
Anno 1587 den 27
junii mit meister Christoffel Leiendecker von disse abgelauffen weghen geregnet diß er uff den haussern Cronenbergh, Trauben, thorn Kymnade und Hardtfuyst die leidacher bestigen und gedicht gemacht. Item im bezalt vor
2 man 5 tage jeden tag 1_
alb. facit 6
gl. 16
alb.. It
em vor 2200 deckneil 44
alb.. Item vor bonneil 4
alb. it
em vor 2 bort uff der Hartfuist
20 alb. it
em vor 1,5
lb. leezinß 7,5
alb.. Item vor 2 werß beistein 3
gl.. Item vor marter 10
alb.. Item vor wessel gelt von blei 18
alb.. Item ohn kaelen, beir und _ueir
Summa
14
gl. curr..
Anno 1587 den 28
junii uff _______ ist unß offermanß s. Jacobs Wilhem von Mo
nzeinß bruloft gewest den morgen s. Jacob, den mittag uff der Beckergaffel der pastoir kirchmeister und achten s. Jacob sin ihm gefolgt und den tag geleist. Ich hab im ein 9 marcks daller, er hat nit vil erobert. Er war nit uber 20 jar alt auch ne
we ein jonck metgin, mach auch nit vil vermogen. Der rhadt waß klein den er gehat und auch nit begert ___ wil er gott foegen und zum besten schicken, ________aste sorg dar bei.
A. 1587 den 29. jun. uff tag Petri et Pauli hat man das hiltumb vor die Ungarn uff dem Domhoff oben dem blauen stein gezeunet, man sagt, es weren wal 10 tusent menschn da gewest, dan es den Nederlendischen, der vil in Coln waren, fremt, wolten es alle sehen. Dissmal waren nit uber 150 Ungern hie, die speisde man im Wipperwalde und van den kirspeln. Sie trogen 3 kerzn an verscheiden ort, mit gelde bestochen, waren arme leut aus Behems und den neigsten landen, ubel gekleit, bidleten. Man sagt, es weren vernoimde leut drunden gewest, der ich doch keinen mirken kont. Das broit war eitz gar duir, das die burger irer wol untraten mogen. Von den vorige
n hiltumbsfarten in minem leben hab ich oben sub
[656'] a
nno 1580 pa. julii fol. 211 meldong gethain
Diss jar haben die Ungaren nit wol uff Aich, Cornelis-Munster oder uff Treir (mogen) zehen, wie vorziten, umb des kreichs willen, darvor sie sich besorgten, aber sin meisteils von Coln zuruck heimwartz gezogen. Die andacht war nit wie vormails. Also vergehet disse hiltumbsfart, wie deren vil in minem gedenken vergangen sin, als zu sant Jacob zu Composteln in Gallicia, Hispanie, zu sant Michael, die walfart zu Einsiddel in Switzen, zum Grimmenthal, zu Treier, zu Monhem, zu Euskirchn etc. Und war der geistlicheit kein geringer abzug der offerhandeso vil noch dar zu gesatzst daß etliche jonge jonfern in Coln zu samen gelagt jedem ungaren ein newe linen hembt geben haben. Etliche frawen innen etliche mal ein half quart weinß.
Anno 1587 den 29
junii petri et pauli am abendt hat suster
Sibilla unß dischs gnosen zu Weinsb
erg uff ir losament zu Cronenbergh uff die stoff gelade
n da sie die portion mit gebrait und anderß gebessert und wein schenckte. Ich gab ir roeden wein zu
m besten und ein fleschs rhaidtzs weinß. Solt in stadt ireß geburts festes sin daß sie in maio nit gehalten hat, und auch vor die letzs daß sie nuhe ein weil zeit ihr eigen kost halten wolte.
Anno 1587 den 30
junii hab ich minen diener und neiffen Herman nach Muckenhaussen zu joncker Goltstein geschickt und siner leibten geschriben, da im gefiele die harde fruchten im felde zu pachten und in zuforen. Daß mogt er dhoin dweil mir Wilhem der pechter die pachtung uffgesagt hat. Aber der joncker besweirten sich deß, wult daß nit nachgesagt haben. So waß auch nemanß anderß deß orts vurhanden der es im felde mir abpachten wulte, dan carden Wilhem nam sich noch deß ruggen arntz (so inß gewonnen waß) an, meint im geburt den in zu foeren, wiewol mir die pacht dar van zukompt. Weß deß nuhe gebruchlich ist, da mit moiß ich zu friden sin. Herman aber hat im
vor___ daß er daß gr
oin korn nit verbederen noch schaden dhoin sulte. Und alß er daß g
ib im felde besigtiget und nit mehe schaffen mogt ist er widder kumen den eirsten julii und hat nit mehe dan 11,5
alb. verzert.
Anno 1587 den 30
iunii ist min suster Maria zu mir komen und begert mit mir zu sprechn. So bin ich zu ihr und suster Sibilln den nachmittag uff die stoffe zu Cronenbergh gangen. Sie handlen lieber mit mir dan mit minem broder der ihn mehe untgegen helt und strenger ist. Und finge an zu sagen wie swager Eller bei mir gewest were, so wult sie auch verheren, wie den gemeinen mangeln tuschen unß doch afzuhelfen were, und eirstlich mit der fharn 20
rad.d uff Bedberß hauß und der renth zu Andernach. Ich sagt dweil sie und selige suster Cathrin die 400
dall. von d. Furstenberg bekomen hatte
n und deß sich und gewiß weirn so moisten mir ander veir deß unsn auch gewiß sin zu wenden und keren daß jeder sin theil zu siner noitturft vereusseren mogt, deß er sunst nit megtich were _____der
litt dran geleibert geschriben und verwart were. Sie fragte mich wie daß sulte zu gain. Ich sagt, so moist sie alß ein leibzugtersche und alle ire kinder alß eigenthummer
[657] den außganck dhoin und ir sohn her Christian zu Wormß und ir sohn doctor Tilman zu Straißberg die moisten ire volmacht zu dem ende her abschicken in sulcher formen daß die schrinschriber und ander da mit zu friden weren. Auch moist ihe dochter jonfer Maria mit materschn und conuent zu s. Reinolt ein licentiatoriu
m dar zu mittheilen. Also moisten alle dutze kinder den außganck dhoin sampt der unmondiger enckeln vormonder mit der geistlichen licentiatorien. Nuhe moist ich bekennen daß sulches vill tritten nemen wulte, und vil kosten. So kunth ich mich noch nit bedencken mit waß mittelß das gebessert und jeder verwart mogt werden. Sulchs hoirt min suster Maria nit gern. Ich wust auch noch keinen andern wegh und rhat, und ob es schon lang anstunde und verzogen worde so moist es doch zu lest geschein sult jeder deß sinen widder außgain und ander verwaren mogt off er gelts bedurft, wie hie von vil zu sagen were, wan es nit zu lanck wurde.
Zum andern quamen mir von den quitancien der hern zu s. Andre
æ zu sprechen, wie in glichem von joncker Ruischnberg deß stadthelder Frantz von Burgen uff dem Buttermart war und von Even Hermans erben. Dweil sie unse pechter gewesen moisten sie die quitancien ufflagen off ander recognition daß die gruntpachten bezalt weren. Dar uff sagt min suster Maria, die herrn s. Andreen, und Frantz von Burgen weren bezalt. Ich sagt daß were gut, aber der schein moist minem broder vorpracht werden. Sie sagt die s. Andre wulten keinen schein mittheillen Frantz va
n Burgen hett under siner handt ein verzeichniß van sich geben die sult man zu beweiß wol verwaren. Broder hett sie, doch were der grundtpacht herwartzs in zwei oder drei jaren nit bezalt sidder daß der p
loich zu Dormagen nit gangen het, nit gesehet noch gemehet were. Ich sagt, da mit wirt man noch sp
il haben, moiß unß doch sin wie andern. Mir bekanten all, daß er der kreich machte. Ich fragte an suster Marie auch wie manß mit den zinßhusern uff der Bach und mit dem huißzinß halten sulte, dan die frunde und parthien von Bacherach und Byng wulte dannest daß joch haben. Ich het auch zwei jar die 5,5
rad. gulden s. Jacob bezalt, daß queme alles va
n dem lande ist von neif Goddert va
n Ichendorp gegolten were und sie sich allem dran schriben het laissen daruber die andern alle clagten. Sie sagt, sie wiste es nit, also daß sie wol mirckte daß es ein verworen und lanckwilich wirck wolt werden. Und sie nam sich an sie moist in iren hof in die Diepegaß gain. Doch sagt sie zu mir waß dunckt euch daß broder vor hauszinß sult geben. Ob man eß uff seszich richtzdaller kunt brengen. Ich sagt, mich bedunckt broder wirt nit mehe dan den alten zinß drissich daller willen geben, wie ich verstain dar vor will erß eim andern von den erbgenamen laissen sinß theil wan iemanß deß hauß selbst begert zu bewonnen.
Auch so moiß es jarligs im noitbau gehalten werden daß kost auch. Dar uff meinten sie die sementliche erbgename
n sulten den bau selbst thoin und beilagen. Dar uff sagt ich daß moist wol bedacht off man dan gern beclagen wurde jeder van sinem anpart deß zinß, daß da durch der noitbau nit zu ruck plibe und versaumpt wurde, daß nit sin moiste.
Fernerß fragte ich es were disser tage mit swager Eller auch von seligen fatterß und motterß testamenten vorgelauffen daß die auß der kisten genomen und abgeschriben wurden. Und gefragt, ob man die auch halten wulte. Darauff min suster Maria mich gefragt, ob sich nemanß deß weigerten
.
Ich sagte, deß het ich nit gehoirt. Es moisten
[657'] sich aber die erbgenamen jeder vor sin heubt deß beweislich ercleren daß man deß versichert were. Und sich darnach wiste zu richten. Suster Maria sagte sie were es zufriden. Suster Sibilla fragte wie lange es bei den nachkomen sult pleiben. Ich antworte, erblich und ewich. Wa es dan der lest sult laissen wa er wult. Man verordineirte daß dan anders. So bin ich es auch zu friden sagte sie dweil ich hoer daß es alle zit bei dem gebloede zu
m lesten zu sult verpleiben
.
Und wie suster Maria hin wegh eilte. Wart von den uberigen gmeinen puncten und mangelen dißmal nit mehe gehandlet.
A. 1587 den lesten jun.umb diss zit sol die stat Mulhusen von den Switzeren belacht, gestormt und erobert sin, auch alle man darin ersclagen, umb dess willen, das sie sich mit anderen herrn ingelaissen, rumoret, vom bunde abgesondert und die siegel abgerissen hatten. Derhalb ist zweispalt und nuwerung deß regiments seir perunloß und sorglich.
A. 1587 umb den lesten jun. ist die stat Einhoffen in Brabant von den Geussen, das eitz Statischn oder Engelschen waren, mit practick ingenomen, aber balde darnach von dem princen von Parma widder erobert, der dasmal stark von kreichsfolk im lande Brabant lach. Umb disse zit mach Helman in Brabant von den Geussen auch spolieirt und verbrant sin.
Anno 1587 den 1
iulii hat min suster Sibilla von Weinsberch hinden im alten minen Torn angefangen haußzuhalten und ist eirst von unse
m gemeinen disch zu Weinsberch bliben und ir eige
n kost gehatt. Diß hat sie vor etlichen jaren im sinne gehat aber ich hatzs nit gern, bedacht es sult unß nachtheilich sin. Alß kunten mir unß nit samen vertragen. Dar umb hat sie min suster Marie zugemacht und sie selbst hatten vor wenich wechen hardt drumb angehalten und gepitten, daß ichs gestattet hab. Sie mach sich versoicken ob eß ihr nutzs wirt sin. Sie hat wol die ursach vorgewant, daß ich ihr vil zur kost vorstreckte deß besweirniß sie mich untheben wulte, und sich so genawe vor sich selbst behelfen und so sperlich leben alß sie kunte. Auch kunt sie mit mineß broderß frauwen nit wol uberein komen. Jede kunt der ander wort, weise, und thoin nit wol ungemeistert laissen derhalb min broder ir auch zu zeiten untgegen hilt, daß ihr ein groiß crutzs ducht zu sin, daß mir wol zu beiden seithen nit leib waß kunt es auch nit keren. Es bedroibte mich auch duck, wan man am dischs kippelte oder pratlich sweich. Nuhe hat sie suster Tringinß minß broderß Christianß frawe uff dem Thorn heimlich bei sich, deß mir nit wissen sulten und doch wol wisten und ungemirckt wolten laissn. Die scleif uff dem Thorn. Min suster Sibilla aber scleif zu Cronenberch uff der stoben dar sie den tag auß span und neheten also daß ich innen die freie wonong nit weigerte.
[658] min broder sin hausfrawe und ich leissen sie unverirret uff dem Thorn. Quamen nit dahin, dan sie es auch fillicht nit gern gehat hette. Doch quam sie uber lanck an unsen disch wan mir sie reiffen. Sie wirt uff dem Thon kochen hat zu Cronenberch ihr beir im keller geht ab und an, nemanß irt sie, und hat diß nuhe etliche weghen gedaurt.
A. 1587 den 1. julii war der kreiztag zu Hervorden in Westphaln, dahin zouch von wegen Coln her Hillebrant Suderman rentmeister und doctor Peter Crantz syndicus, da pliben aus der nedersassiss und ober-rheinscher kreis, die sich untschuldigten, das in die zeit zu kurz angesatzst, und verhinderung der ruter, so in Frankrich wolten. Man sagt, es were mit vorsatzs geschein, dan man besorgte, die kreizstur sult mehe dem churfursten Ernesto von Beiern und dem von Parma zu gut practiseirt worden sin, dan des westphalischn kreizs stenten. Also wart der tag ohn frucht geendigt, wenichverricht und vergebliche kosten getriben. Es heischs, der furst von Gulch hett die kreizstende wegen des richz constitutionen uffgemant. Wol uffmanen! Wa helt man eitz den lantfriden oder reichzsconstitutionen? Es leuft alles ins wilde.
Anno 1587 den 2
julii ist min 85. fanenwacht uff die Igelsteinßportz gefallen. Ich bin aber uff s. Cunibertz thorn gezogen, dar min corpus lieber lach und besser losament hatte, verzert 0,5
q. 3
alb. 3
h.. It
em kertzn zur ronden in die lucht bestalt.
Anno 1587 den 4
julii ist Reinhardt jasparß vo
n Erb zu Mugenhusn wonhaftich bei mir gewest und dweil mir min alte pechter Wilhem von Metterich die pachtung uffgekundigt hab ich daß Wolfgut zu Swartzem dissem 13 jarlanck nacheinandern vur in und sin hausfrau Geirde und ire erben verpacht. Dar vo
n sie daß eirste jar termino remigii doch martini a
nno 88 nit mehe dan drei malder roggen geben sulten und dan folgende sechs jar jarligs 12
mald. uff daß sie daß landt disser gefharlichs zeithen in guttem bau und besserong halten mogten auch die 2 capune jarß geben, dem offerma
n 1
lb. kornß. Item 1 hoen und 2
lb. uff die borg, und 19
alb. gewontlichn schatz. Dar zwischn sol man sich bekencken ob ma
n die ubrige 6 jar den alten pacht 16 malter fort an gebe
n soll. Mit weiterm anhanck und bescheide wie der pachtzittel in mine
m copienboich vermelden wirt. Hie moist ich mit rhait mineß broderß dhoin wie ich kunt nit wie ich wult, dan vil lenderei und haiffe pliben ungebaut und unverpacht bei dissen kreichsluiffen ligen.
A. 1587 den 5. jul. ist die stat Geller von dem Berlemont, gnant Hautepen, stathelder des lantz Geller, ingenomen, das die nederlenschn Staten etliche jar ingehat, und vil schadens draus getain. Und mach also zugangen sin. Wie Mertin Schenk mit dem raube von Malmanteir komen und die soldaten in Geller irs gefallens vom raub nit bequamen und wort daruber machten, het Schenk den engelschen heubtman, so darin gelegen, uff die backen gesclagen, das er im nachgehalten und mit den Hispanier(n) practiseirt, das sie uff einen morgen durch die Nerse, ein fleissent bach, komen und die stat heimlich errascht, doch kein burger beschedigt. Man wil sagen, es sult practiseirt sin, wie das gerucht [658'] lange vor hin gangen, es sulte ingenomen werden. Wie ich deß mit andern stedten mehe zu vorgehoirt, daß sich darnach verfolgte. Diß ist nuhe kein verreterei dan verraschong die gegen die fiant gestat wirt. Nam dolns est virtus quem quis in haste requirit.
Aber die Staten haben ein groisses an disser fester stat verloren. Man sagt, als die zeitung in Wachtendong komen were, hetten die Statischen ire Engelschn ausgesclagen, vor verreterei sich besorgende. Auch sagt man, hetten die Hispanier dissmal die stetlin Issem und Hagen ingenomen.
Anno 1587 den 5.
julii hab ich min kost und krentzgin der kirchmeister und achten s. Jacob im hauß Weinsbergh in der cammern mit einem disch gehalten und mit drien gengen angericht der reformeirt ordnong durch auß gemeiß. Und sin alle erscheinen ohn Goddert von Mulhem war oistwarts.
Folgt außgabe.
Item 1 schinck 1 borstkern bei unß selbst gehat da vo
n waß verdain ist ubersclagen uff
2
gl..
Item vor 1 zonge
22
alb..
Item 24
lb. an 1 stump und to
mmel, jede
lb. 4
alb. facit
4
gl..
Item vur 6 par gemengt broitzs
12
alb..
It
em vur 4 groisser schosger wecken
10
alb. 8
h..
Item vur 1 haesen
1
gl. 8
alb..
Item vur 6 braithoener
2
gl. 6
alb..
Item vur 6 loit zuckers
6
alb..
Item vur 0,5
lb. kappern
8
alb..
Item vur 1 pint boumolii
6
alb. 6
h..
Item vur 1 quart haesen nutz
8
alb..
Item vur kirssen, deur spait jar
10
alb..
Item vur wolberen
5
alb..
Item vor erberen
6
alb..
Item 0,5 lamp geschenckt 1
dall. wert
2
gl. 4
alb..
Item vor holtzs koln kertzn, mostert bei unß beir
1
gl. 2
alb..
Item 9
q. weinß jede 6½
alb. facit
2
gl. 10
alb. 6
h..
Item 8 raitzeichn oder fleschn jeden uff 15
alb. facit
5
gl..
Her gegen komen mir von den provisorn auß m. Johan Cortessum fundation zum besten 2 richtz dall. facit 5 gl. 12 alb.. Also hat mich diß krentzgin gekost von wegen deß rest
Summa daß rest facit
13
gl. 21
alb. 8
h..
Waß an fleischs und gebrait broit und weck geobert ist zum besten die wegh durch komen. So bin ich fort glach frei.
A. 1587 den 8. jul.umb diss zit ist der graff von Licester, der koninkinnen stathelter und gubernator, aus Engellant, (nachdem die koninkin von Schotlant im winter justificeirt), in Hollant ankomen, den kreich in den Nederlanden zu foeren.
Anno 1587 den 12
julii hat jonfer Marie Smidtzs auß der gottesgnaden die bei unß wonte ihr gebortzs fest gehalten, daß den 2 julii visita
. Marie waß und do nit vor sich kunt ghain. Und hat min suster Sibille mit geladen die eitz uff dem Thorn da hin kost hilt. Und sie qua
m zu Weinsbergh mit an den dischs. Marie tracteirden unß alle daß mir frolich waren, alß mit gebrait, wecken, kirschn, wolber, 6 quarten weinß neben gewontlicher dischspeisen und portion.
A. 1587 den 14. jul. umb disse zit stait es in der herlicher kaufstat Antwerpen gar erbar(m)lich, das man sagt, es sulten etliche tusent huiser ledich stain, oder wurde(n) die beste gelegenen, etlich umbsunst, bewont, allein das man sie im tag und bau hilt, der vorhin etlich 300, 400, 500 brabansche gulden huszins plagen zu gelden. Die renten quemen den richen nit in, der handel und kunsten weren nit im zwange. Die hantwirker und gemein folk verleif, kunten sich nit er- [659] neren, noch behelfen. Was ein metamorphosis und grosse veranderong ist das! Und wirt wol uff mehe ortn in Brabant und Flandern ellendich zugain.
A. 1587 den 16. jul. ist bei dem Hertzogenbusch ein feltsclagt gewest tuschen Hispanischn eins und den Engelschn oder Statischn anderteils, dar zu beiden seiten vil folks pliben. Man sagt stark, der Hautepen, stathelder des lantz Geller, sult selbst uff der walplatzen pleiben sin, wie vil andern.
Anno 1587 den 18
julii hat min broder ein breifgin an swager Adolf Eller und die dutze kinder geschriben und sie gewarnt, die fhar so sie von 2 jaren im vo
n hauß Weinsbergh schuldich waren sulten sie bezalen sunst moist er sich neigstkunftige tagzit in augusto weldigen laissen. Daß dede er nit allein umb siner bezalung willen dan auch daß er sie wacker machte zu triben daß die alte stritige puncten mangeln und gebrechen einß richtich gemacht wurden, dan er besorgte sich sier, die handlung wurde uffs lest scleifferich vor sich ghain, wie sie auch uff die verhohung deß haußzinß zu Weinsbergh anhilten.
Anno 1587 den 19
julii quam swager Adolf Eller zu minem broder und verglichte sich mit ihm wege
n der dutzen kinder fharen. Und stalt ihm fort der sementlicher erbgenamen ausforlichern bericht und antwort zu uff die gmeine mangeln und gebrechen, alleß in ein schrift verfast. Und wie ich dar zu quam wart vill von den testamenten unser beider eltern communiceirt und gehandlet, auch vur gut angesehen daß die gemein kist der erbgenamen eroffnet und beide testamenten dar auß genomen und abcopeirt wurden und jedem zu lesen zu gestalt, daß er sich druff lang genoig bedenckn und berathen mogte, dan es were nodich daß der punct einß endtlich abgehandlet wurde damit sich ein jeder darnach zu richten wiste. Und swager Eller bleib den abendt bei unß essen und waren samen gutter dinge.
Duplick oder clarlicher antwort der andern erbgenamen gegen mineß broderß replick den 19 junii supra ubergeben. Laut wie folgt.
Die durch Gotschalck von Weinsbergh hie bevern am 2ten junii specificeirte zwischen den gemeinen erbgenamen von Weinsbergh swebenden gebrechen den am 19 junii neigstlitten begeren nach etwan clarlicher zu beantworten und dar ab so viel moglich ausforlicher bericht zu geben. Erholen gemelte sementliche erbgenamen iren darauff bereidte gebenen bericht, damit anfencklich der 1, 4 und 5 post zur noitturft gnogsam beantwort.
Den 2 und 3 baß zu erkleren wil Maria von Weinsbergh widwe von Ordenbach nochmalß die sementliche erbgenamen erinneren. Waß sie hie hie
beforen in der eirster antwort uber sulche puncten berichtz gethain. Helts auch dar vor so vil den gemeinen consens da mit die specificeirte lenderie von Godhardten von Ichendorf gegolten antrift wirt nemant deß in pilliger abreden sin kunnen. Und ob auch glich dargegen von jemandt gesagt werde
n wulte, alß hett man im mittelß weder deß geltzs so Maria vorß laudt irer handtschrift inß gmein schuldich nit genossen, noch in glichem von der gegoltener lendereien etwas untf.. Dar auff sien doch und sonderlich den beiden ohemen ohn zweifel vorstendigh, daß vorhin ehe disse lendereien zu dem gut zu Dormagen kommen, daß allinge guet mehe nit dan 18 malder kornß im pacht außpracht.
[659'] und wiewol einßmailß dasselbich vor 20
malder außgethain, dannoch der halfman sines clagens kein ende gemacht biß manß ihm uff 18
mald. widder abgelassen.
So werden aber jetzo, dweil das gegolten landt das zu gethain zu pacht geleibert 24 mald. k.. Und wan dar an einigs jarß (ausserhalb bei ietzigen kreichtz leuffen, sich mangel ereuget moiste erhebliche verhinderung sin ingelauffen, daß sich doch die moen Marie nit thoit versehen.
Dar auß dan offenbar das man obgemelter 10
morgen artlandts halber jarligs inß gemein 6
mald. kornß gebessert gewest, und noch da der allemechtig friden verlehen thede. Derowegen sich dahere nemantz mit foegen einigs schadenß zu beclagen.
Was dan auch mit worten angereigt, daß Maria vorß sich und ire erben allein. Und nit die gemeine Weinsberger erbgenamen (mit deren gelte daß landt gegolten) dar an het erben und erbfast machen laissen, und sulchen breif biß hie her hinder sich behalten. Sagt dar auff gemelte moen, wan ihr ire handtschrift auß der gmeiner kisten gefolgt, und dan ir und den iren versicherung geschein, von wegen dero vorauß verschossener 65
dall. an den 100
hinderstendegen
dall. so die gemeine erben nach absterben Elsges der widwen von Ichendorf iren erben, gegen inreumong ireß itzigen wonhauß, erlagen moisse
n sich haben zuerholen. Mach sie erleiden daß die erbung nach aller gebuer ingestelt werde und geschehe.
Die gebrechen im 6 post gemelt konnen sich nochmalß die gemeine erbgenamen dar in ferner nit alß gutte mitler da noetigh und manß begeren wulte dar stellen.
Von dem 7 punct besseren zu bericht, sagt Maria Weinsbergh jetzo wie in der eirster antwort, daß von specificeirten jaren an pacht nichts oder gar wenigh, ausserhalb von den jaren 84, 85 und 86, do man nit geneissen konnen, hinderstendich sie. Und wes des aber were, wil sie jeder zeit darab gutten bericht zu thoin wissen.
Waß dan den 8ten punct, und da bei Frantzen von Bingen ubergegebenen angemaisten restzittel deß grundtpachtzs betrift, weiß man sich zu erinnern, daß man gemelten Frantzn von wegen sineß jonckern jarligs mehe nit alß 3 mald. kornß zu liebern schuldich. Und dho er glich die 15 firdel, so man Herman Evenß kindern zu geben pleigt, dar bei fordert. Hat er doch biß hero dar uber biß hero einich beweiß nit vorbringen kunnen, daß ime oder sinem jonckeren dieselben gepurren.
Nun sint ime auß dem im 81 lauth sineß zittelß hinderstendich 3
mald. kornß weniger 3 firdel, da vo
n moissen abgehen 15 firdel von Herman Evenß kind
er wilche er mit dar in geregnet. Item a
nno 82 und 83 jedes jarß erscheinen 3 malt
er kornß thoit 6 malter. Summa biß auß jar 84 ist man im schuldich gewest 8 malt
er weniger 2
fi.. Her uff hat er untf. wie sin anzeig nachbrengt 6 malder, rest ihme derwegen von gemelten jaren
1½
mald. 1½
lb..
So vil aber die ubrige jaren 84, 85 und 86 betreffn dweil Maria Weinsbergh domalß nichts untfangen hette, da her sie die gruntpachten zalen kunnen steht, derwegen sulchs durch die gemein erbgenamen zu verglichen, dan ander nemlich 1½ mald. 1½ lb. wil sie allein richtigen.
[660] ein sulche gestalt hat es auch mit den hern zu s. Andree
n und wiewol die moen dar ab keine quitancien noch zur zit nit erlangen kunnen ist sie doch willich waß sie biß auß jar 84 nit gelieffert dasselbich auß dem iren zu erstatten und die erbgenamen schaedtloiß zu halten.
Mit Herman Evens kinder hat es kein bedencken dweil man von denselben jarligs unglich mehe inzufordern dan innen grundtpachts halber zustendig.
Damit leist sich auch der 9 punct richtich beantworten, das wen schoin beide susteren Maria und Catharin als pechter, die benente 6 mr., lauth deß pachtzittelß jarlichs zu zaln schuldich. So sullen auch pillich vermoge desselben pachtzittelß als pechtern die 5 rad. gl. bei Herman Evens kindern jarligs gefolgt werden. Alß sie aber diß nit untf., kunnen sie jenich auch nit bezaln. Vilweniger were innen anzumothen dar ab etwan in die gemein kist zu brengen.
An dem 10 und 11 puncten falt nichtzs dan das man sie an die handt neme. Kan alß dan auch lichtlich erkleirt werden, wie es mit dem vermelten wein (in die kirch)
beschaffenheit hab.
Bei dem 12ten ist die mhoen Maria deß nachmaligen erpietens, wie hie beforen.
Anlangendt des hern ohemen licentiatn heirahts pfennigks, hat man zu vernemen war auff daß beruhe und dan ferner zu handlen.
Zum letzsten auff fatters und motters und respective hergins und freuginß testamenten, geben die gemeine erbgenamen diesen ronden bescheidt und erklerung, sie haltenß dar vor wie auch der ohem Gotschalck Weinsbergh, daß man, nemlich der voralteren testament und disposition zu halten schuldich. Und wulte schimpflich sin, die vermechnissn wilche so vil jaer her vest und unverbruchlich gehalten nun allereirst nigtich machen und faren laessen. Wollen dero wegen den angedeuten testamenten in iren inhabenden clausuln und puncten, so vil dieselbe sie sementlichen oder einen jeden besonder betrift, das geringste nit abbrechen. Beforab dweil sie mit einhelligem verstande beide gotseliger elteren, dan auch mit guttem consent und verwillegungk dero kinder inß wirck bracht und uffgericht
.
Die medungh deß hauß Weinsbergh wirdt biß zu gutter handlung, auff sechzigh reichtzdaller jarligs angesclagen (min broder hat uber vorige
n zinß nit mehe wille
n geben. Ist also sitzn pliben. Questio, ob er mehe sehn d
och sie zu geben, also fundt ich 1 dvob
us frib
us vel sociis, domu
m coem
m habentib
us ea
mq. p
__ond
iviso possidentib
us s alter eorum domu
m inhabitet, nulla
m fri. Vel socio pensionem p
__stabit, ro., quia utitur re coi. ad usu
m destinatu
m, qui usus dicidi no
n pt., nisi dividatur domus vidi gailiu
m, de pignorationib
us observa. 20 nu. 10 ibi jura.)
mit dem fleissigen begeren daß man disse sachen so baldt moglich an die handt neme und sich einer beikompst forderlich vergliche. Und da sich desfalß beide ohemen irer gelegenheit etwan erkleirt wollen die mhoenen, neben den andern zugehorigen dohin sich auch auffs mogligst schicken
.
Exrelatione.
Ad. von Eller genant Fix etc..
Am 18te
n julii 87
.
Anno 1587 den 20
julii hab ich die vorg. duplick oder erkleirte antwort wilche min swager Eller mit eigner handt in namen der ander erbgenamen zu Weinsberg geschriben, zu mir genomen, gebesenn, und wol verstanden. Hab auch die inuerleibte clausel, anfangende zum lesten auff fatters und motters
etc. sonderlich betragt, daß er selbst sampt minen sustern, neiffen und nigten sich einhellich miner beider eltern testamenten durch auß in allen iren
[660'] clausulen gefallen laissen und damit approbern. Und ob wol dieselb schrift von den andern nit underschriben ist, so halt ichs doch fast dar vor er hab sie auß irem befelch geschribe
n dweil er zwischn unß allen gehandlet. Und nheme sulchs hie mit vor bekant an.
Nachdem aber so wol min fatter alß min motter in iren testamenten verordnet und gewolt das ihr hauß Weinsbergh, wie min motter den hof zu Dormagen bei iren kindern und leibßnachkomen willn behalten haben und verpotten an frembden nit zu alienern noch zu prengen. Hab ich der materien etwaß nachgesehn und besonder l. fi. c. de reb. alien. non alienan. l. hac consultissime c. de testa. l. fi. c. fa. heris. l. et si inutiliter, c. de fideicom. gelesen. Hab ich etliche disticha dar uff fantiseirt, der scheir jeder mit verscheiden worten gesatzst doch alle uff einen effect und meinong außghende, und lauten wie nachfolgt.
Testamenta cui prohibent, vel pactio, vel lex=.
Res alienare, hic non transfert proprietatem.
Vel sic.
Ultima si caveat prohibentis rite voluntas.
Quisquam alienari nunquam transfertur idipsum.
Vel sic.
Res vetitas aliendandi sit nulla potestas.
Nec capiens dominus proprietatis erit.
Vel sic.
Non alienabis tibi quæ vetuere parentis.
Prædia in externos proximitatis erunt.
Vel sic.
Si res testator prohibet specialiter extra.
Stirpem alienari non tapit exter eam.
Vel sic.
Prædia vitiferis urbana et rustica gnatis.
Perpetvo maneant, dedita, possideant.
Vel sic.
Ne Weinsberge domum fundum que moveto parentum.
A consangrineis, partis et esto tenax.
Vel sic.
Agrippina lares ligat, et Dormagina agellos.
Hec aliena manus nescit habere bona.
Vel sic.
Nec Weinsberga domus, nec ager Weinsbergus avitam.
Progeniem linquant ulla nec unciola.
Vel sic.
Tu patris et matris subeas cognatio legem.
Obstrictas partes particulasque tene.
Finis.
Anno 1587 den 20
julii ist min 86. fanenwagt auff die Haneportzs gefallen, da 0,5
q. weinß contribueirt. Ite
m die lucht mit kertzn vor die ronde zu halten da hin verschaft. Und wie ich dar war, ist mir der bruch außgegangen daß ich zu halber nacht sweirlich zu hauß gekomen und wenich gesclossen ketten uff den gassen fonden hab. Doch verginge es mir mit dem bruch ehe ich in scleiff. Ich hats mit dem abendts essen und drinke
n versaumpt, sunst esse ich den mittag kein gemoisse noch flussige speise, drinck wenich beirß, den abent zehen ich nuchtern uff die wacht, eß ei
n stuck gobelginß und drinck da wein daß schait mir nit.
Anno 1587 den 20
julii war Ursula Smidtgin ein leibzuchtersche Melchior Clemens gnant Schallenberg in dem Beneses orthaiffe bei der windtmullen an der Ulreportzn dar in gestorben. Hat vorhin Tilma
n Albertz burgermeister in der alter Hegen gehat zur ehe. Und verleiß auch einen man, von keinem kinder gehat. Und
[661] der hof wart streitpar zwischn Melchior Clemenß suster die ab intestato wolte succedere, und einer jonger jonfern die ex testamento wulte succedere. War Balthasarß Cleme
ns sines broder dochter und Ursuln Grunsgenß mir hausfrawe Weisgin Ripgin suster Geirtginß dochter, da underwande
n sich etlich der vormonderschaft werden fillicht den hof freien.
Anno 1587 den 22.
julii uff marie magdalne
ntag od
er triu
m regu
m sin mir erbgenamen zu Weinsberg same
n komen. Nemlich nemlich
neben mir, min broder Gotschalck min sustern Maria und Sibilla, swager Eller und neif Johan Dutz mit iren sclusseln und haben die gemein kist wilche an 8 oder 10 jaren nit offen gewesn eitz eroffnet und dem abscheit mit swager Eller gemeiß fatterß und motterß testamenta in originali dar auß genommn, in meinong abzuschriben daß alle unde jede erbgename
n zu Weinsbergh dar auß erleren befragen und berathen sult ob er die beide testamenta approbern of bestetigen wulte oder nit, damit ein jeder wissen mogt war an er were. Und alß die testamenten außgenomen sint, ist minem neiffen Herman befollen mineß fatterß testament abzuschriben, swager Eller aber motterß testament. Und ist der 28 julii sant panthaleonß tag bestimpt widder zu erscheinen und dieselben in die kist zu lagen. Aber alß man uff s. panthaleonß tag erschein in namen suster Marien ir sohn Gotschalck mit dem sclussel und mir andern und die copie von fatters testament collationeirten, bleib swager Eller auß. Mogt auß der stat sin, und nemanß von den Dutzn kindern erschein also daß die testamenten noch nit in die kist komen sint. Moissen aber widder drin.
Anno 1587 den 23
julii starb Johan Peil zu Nuyß im Dulcken geborn in sinem hauß am Heumart der Boltzegassen ort sinß alterß von 75 jaren.
,Disser war jonk ein ruters jonge gewest, uberquam in Coln Jaspar Minaus goltsmits dochter gegen dem Kaufhuis uber, fingen an mit fischwirk, botter und keis, wirtschaft zu handlen, das er fast reich wart. Und als die Bolzgass eirst gemacht wart, gult er und baute die ein side der gassen zum Aldenmart warts vom Steinwegseck bis ans Heumartseck, macht 2 schoner hauser draus und bewonte sulche sin huise(r), galt bei Nuiss einen hoff und baut in schoin vor der Nederporzn, wart des raitz, halrichter, winmeister, amtman, rheinmeister, beisitzer uff der godestags rentkamer, dan er ein fein, leiblich, verstendich man was, licht von personen. Als im sin frau abstarb, ginge im das gluck zuruck, doch nam er uff lest ein riche widwe widder, wart bannerher der goltsmide und heubtman im fanen. Hat uffs lest unwilln mit der frawen und stalt sich sin sohn Gerhart Peil ubel deß er sich be
treubte. Und wie er dhoit war begrob ma
n in sonder peiffen und troimen stillich daß
er do ab komen waß. Doch gingen sin fhanengnossn mit irer sidtwer und reukleider nach der lichen.
A. 1587 den 25. jul. ist ein tag zu Nurnberch umb disse zit vom konink aus Denmark und von vil fursten und herrn gehalten. Und als der tag uff was, haben sich bei 2 oder 3 tusent ruter oben zu lande umb Speir, Strasberg, Zabern vergattert, darzu vil foisfolks gesclagen und ein franzosischer her zu in komen war, der sie monstern solt. Man sagt, sie quemen dem konink von Navarren und Hugenotten zu, und der konink von Frankrich mit [661'] dem herzogen von Lotringen, Saphoen, Guisse rusten sich dargegen. Und wirt ein woister religions- und regiments kreich in Frankrich werden.
Anno 1587 den 26
julii starb die witwe Hermanß vo
n Merhem zu
m Roßkamp an der Sternengassen orde ein seir feine ehrentriche frawe. Verleiß vil kinder und dweil sie geussischs war, erwerben ir die frunde den ellendigen kirchhoff bei ein rhade dar sie begraben wart.
Anno 1587 den 26
julii uff s. ann
æ tag hat Engin Weinsberg im conuent Marien betlehem in der Reimersgassen fest ires namenß gehalten. Dar uff ihre zum besten ein firdel weinß von 26
alb. geschenckt dan ob sie uberste und motter war so waß es doch besonder disse kreichs und dhure zit armoitz wirck im Conuent. Es war auch eitz heude jarig daß der von Parma Nuyß ingenomen hat und ei
n verdorben stadt gemacht.
A. 1587 den 27. jul. ist her Gisbert Duiffhuys, canonicus s. Georgii, gestorben. War kein bois man, hat vil kinder gezilt, licht von personen, hat ein zart stimgin, sank seir wol, war auch vicarius in Capitolio und officiant anderswa.
Anno 1587 den 29
julii haben mir swager Adolfn Eller gnant Fix unsen schriftlichen bescheidt uff unser sustern neiffen und nigten zweite antwort sampt etlichen anhengen und zu setzen wilche bei der approbation unser beider elter testamenten hoichnodich, zugeschickt. Dan min broder und ich hatten vor und nach dweil mir bei einandern oft waren auß der sachen communiceirt. Und bedacht wie wulten die begerte beikunffs inwillige
n und nit verweilen dweil mir unß der gebrechen im mittelß beß erinnert hatten, daß sie sich deß uffhaltenß auch nit zu beclagten hetten. Mir hatten auch uberlacht, es were noch nit gnog daß unse coh
æredes und miterbgenamen ohn gleublichen schein uff swager Ellerß bloisses schriben, unser eltern testamenten approbeirt wurden in den clausuln besonder daß unser eltern hauß Weinsberg und ire stockgoit zu Dormagen bei iren leibßerben und nachkomen ewich sult pleiben und an frembde hende nimmer alieneirt und verendert werden. Wannehe nit etlich vertrege mit sulchen anhengen und zuschn gemacht wurden da durch die approbation erwisen und deste bestendiger volherdet kunth werden. Derhalb min broder von mir begert ich wult sulche in die feder brengen, wie beschein. Und hab sie auch under miner handt dargestalt. Und min broder hat daß concept abgeschriben und bei sich behalten waß er abgeschriben hatt. Und laudt ungeferlich wortlich wie nachfolgt.
Schriftlich bescheidt uff unser miterbgenamen zweite antwort und bewilligung der beikompsten auch acht anhenhengeund zusetze bei aprobation unser eltern testamenten. Ut seqtur.
Es haben die beide eltere gebruder und ohmen Herman und Gotschalck auß irer sustern Marie
n und Sibillen sampt irer neiffen und nigten alß sementlichen miterbgenamen zu Weinsberch abermaliger und ausserlicher antwort und bericht so auff etliche gemeine irer sachen gebrechen beschein
[662] und am verlitten sontage den 19 julii diß 87te
n jarß durch iren swagern Adolphen von Eller gnant Fix dadingsfrunde innen schriftlich zugestalt vernomen, das sie in iren streitigen puncten eitzs etwaß naher vber ein komen dan vor hin. Derwegen bemelte gebruder und ohemen uff irer miterbgenamen gesinnen und beger gutwillich sin daß am forderligsten doch zu gelegener zeit ein beikompst under innen gemacht werde dar in die verglichunge
n versorgt getroffen und zum ende geholfen wurde.
Nachdem aber gedachte suestern, neiffen, und nigten in irem ietzgerurtem schreiben, auff den lesten puncten irer gotseliger lieber fatterß und motterß, hergenß und freugenß testamenten betreffendt den ronden bescheidt und erklerong in effectu geben daß sie alle
gemeint weren dieselben testamenten durch auß in allen und jede
n puncten und clausulen fast und stede zuhalten und denen im geringsten nit abbrechen wulten.
Dar auff nuhe vor ratsam und hoichnodich erachtet, dieweil diß mit eitzgerurten testamenten ein bestendich und unwidderroiflich wirck moiß sin, daß auch daß hauß Weinsberch in Coln, und daß alte erbstockgoit zu Dormagen, sampt dar in verleibter erbmemorien erblich und ewiglich bei obgenanter testatoren erben und leibßnachkomenheit zu erhalten und fleissich zu verhutten. Nichs da von in frembde hende zu prengen, zu verkauffen, zu verbuten, zu geben oder under einem andern titel zu vermachen, zu alienern oder zu verenderen.
Das auch jeder eigentlich wissen moge weß er sich sines anpartzs eigenthumbs zu verhalten, zu getroisten und dar uber nit zu schreiten hette.
Das derhalb die gemein kist der erbgenamen eroffnet, die testamenten dar ausser genomen (wie eitz beschein) abgeschreiben und collacioneirt auch dem jongen mit dem alten zugestalt wurden sich zum uberfluß mit frunden und rechtzsgeleirten reiflich druff zuberathen und dan eirst vorg. testamenten approberen und bestetigen sulten, auff das folgenß nemanß immermehe dar gegen zu excipiern oder zu clagen hette. Und sulch alles in der besten und bestendigster formen.
Wan es dan nit allein genoigh ist daß wolgedachte voreltern ire testamenten auffgericht und das elterlich hauß in Coln, und stockgut zu Dormagen erblich allein bei irem geblode erhalten und dar ausser nimmer an frembden pracht willen haben wie innen sulches naturliche, geistliche und weltliche recht uberflussich gestatten. So ist dannest da neben glichfalß nodich daß es zu vor mit gutten anhengen und zu setzen dermaissen versorgt wurde, auff daß es desthe foiglicher mit erhen und mitzs mogt geschein, auch deste durhaftiger sin und pleiben allen kunftigen schaden, unwillen und nachtheil da durch zu verhutten. Derhalb hat man nachfolgende meinongen eirstlich mit fleiß zu erwagen nach aller noiturft und pillichkeit.
Zum eirsten von wegen deß noitbawß im hauß Weinsberch besonder sorgfeltich zu sin, daß es allenthalben in guttem leitag und kallen im drogen gehalten werde. Ob die balcken im keller und mauren faul weren. Ob
[662'] etwaß ihn, oder umb fiele. Ob es an dhurren und finstern und gebonner gefarlichen mangel hette. Ob daß heimlich gemach zu reinigen. Ob am putz, ketten, sarck, scheine
n mangel were, wie man daß und alleß nodiges reparern und besseren sulte. Und also baufelligkeit verhutten, damit man auß dem 8 statuto der stadt Coln nit verursagt wurde die nachkomenheit vom hauß abzuweisen. Ob nit ein gutte bawordnong uffzurichten, und auß dem haußzinß jarligs
daller zum bau allein zu verordnen. Auch alle jar uff einen sichern tag den bau durch durch
die erbgenamen zu besigtigen oder (da nodich) durch amptzmeister zu beleiden, dan es beswerlich fallen sulte sulch baugelt von jedem insonderheit bei zulagen und inzufordern.
Zum anderen wie hoich ein jeder sin achtentheil (dweil zwei
kindtheil durch die testamenten verstrickt) oder sin undertheil am hauß nach aduenant mit einer jarlicher loißfharen oder sunst verpfenden oder besweren moge und daß noit uber
daller heubtsummen.
Auff das es durch sulch beswerniß nit an frembde practiseirt werde, das auch den rechten erbgenamen in der afkompst die loese oder freihung vorbehalten vorbehalten sult werden. Und wan der neigste dessen der es besweirt hette widderumb zum vorrhade, oder gluck gerethe sol derselb jeder zit von einem fernern miterbgenamen wie auch von einem frembden volle macht haben an sich zu loessen zu freien, und zuprenegn, das im und sinen leibßerben unweigerlich gestattet sult werden, und eitz in kraft disses gestat wirt, damit jeder sin urspruncklich quotam des alten patrimonial gutzs frei mogt haben und sich des erfrewen
.
Zum dritten dieweil die vorg. testatoren aller irer leibsnachkomenheit zu gut nach anregen naturlicher zuneigung wol bedacht und trevlich verordnet das der eigenthumb deß hauß Weinsbergh ewich bei irer beider geblode sult pleiben, daß es den nachkomen auch erlich und loblich were, sulch hauß stedich von innen (jarligs vor einen gar redliche haußzinß wie under den neigsten bloitzbewanten sich wol thoin leiß, und vor dem nidderlenschen kreich breuchlich) zu bewonen. Nemlich
daller, dar auß, zu
m bawe jedes jarß sulten
daller erlagt werden, daß man auch die hoigste stigerongen disser zeit nit wult ansehen und den nachkomen einen boesen inganck und consequens machen, so das doch einem jeden ein geringer profit kunt sin, aber dem inwoner ein groisser schade. Wa das hauß Weinsberch auch von zweien oder dreien zu bewonen begert wurde die des einß und zu friden weren, den mogt es samen gestat werden. Sulte aber jeder von innen des hauß insonderheit allein
begern zu bewonen, da sullen die sementliche erbgenamen auff den bequeimbsten handlen das es der beheilte, und daß es so vil moglich verhut werde wie es zu ruck an hondert jaren von frembden nit bewont ist, daß es hinfort auch nit geschege.
Zum veirthen das sich der inwoner erlich im hauß und wol gegen sin miterben halten soll, daß feur und kertzen mit fleiß verwaren. Auch keine
n schaden
[663] dar an thoin, und da er den dhoin wurde als balde besseren. Er sol auch auß sinem heubt keinen noitbau oder wilbau anfangen den er gedechte zu regnen, zu fordern, ader am zinß abzukurtzen, es geschege dan mit außtrucklicken willen seiner miterben, oder auß noit nach gepurlichem beleidt und bescheidt. Und da versicherong vor den zinß von ihm gefordert wurde dieselb sol er als unweigerlich zu thoin schuldich sin. Und auch den haußzinß zu rechter zit unverzoglich bezalen inhalt sineß meitzittelß so da von auffgericht sol werden.
Zum funften als under jetziger lanckwiliger kreigßzeit das hauß und gehoichter zu Dormagen zum theil verfallen und die lenderei daselbst ungebaut pliben ligen und verwoistet erfordert die noith das sulches widder in vorigen standt, reparation, und besserong mit der zeit bracht werde. Dar zu man vor eirst die funf rad. gl. jarlichs renth daselbst etliche jar zu wenden hette. Das auch das lustgemach (da der kreich gelacht) widder mit sinem ingedoim gernst und jedem erbgename frei stunde dest zur lust und noit zu gebrauchen. Auch underscheiden wurde waß den herschaftern und waß den pechtern jarligs gepurte zu bauwen, zu reparern, und zu stevren es were gewontlich oder ungewontlich.
Zum sechsten. Nachdem zur halfscheit oder selbst die lenderei zu bauwen von den nachparn verhast wie man erfharen und ohn das es moeselich ist, so sol daß alte stockgut zu Dormagen wilch durch daß testament verhaft etliche jar vor
malder roggen jarligs verpacht werden dar auß man
malder roggen zu
m vorrhade jarß nemen soll. Und sullen die zehen morgen Ichendorper landt dar under ein halb morge
n binden begriffen in diß vorg. pachtung nit gezogen werden, dweil es ein besonder natur hatt. Da mit mach man dhoin waß man wil. Der pachter sol sinen pacht auch zu rechter zeit an ein gewiß orth in Coln (das man ihm anzeigen wirt) frei leibern. Den gruntpacht und ander besweirniß bezalen und tragen und alles thoin und laissen wie sin pachtzittel mitbringen wirt und eim fromen pechter gepurt.
Zum sievenden sol keiner von den vorg. erbgenamen sin theil am stockgut zu Dormagen hoher in der heubtsummen macht haben zu besweren, zu versetzen, oder zu obligern dan wie oben bei dem hauß Weinsbergh vermeldt als mit
dallern. Also sol es auch nach aduenant einß jeden undertheils gehalten werden. Und wer also sin theill, es sie so groiß oder klein alß es will besweren oder obligern wil oder moiß der sol sinen miterbgenamen die loese und freihung alle zeit vorbehalten, wie der fernere erbgename dem neigsten im grade widder gestatten soll. Damit jeder von dem erbgenamen zu Dormagen glichfalß ein her und eigenthumber sin und pleiben moege. Und wer sin theil besweirt hat
[663'] sol sulch besweirniß und weß deß derglichen ist also verrichten das sin theil durch keinen grif an frembde zu
m eigenthumb bracht werde.
Zum achten wil nodich sin daß ein oder zwein bawmeister oder außrichter verordnet werden, der oder die das ihenich was vom haußzinß zu Coln und pacht zu Dormagen oder ander beilage oder geldt zum bawe oder ander gebrauch verordnet, uffheben und untfange
n sullen. Und da von dan an beiden orthen den bau und reparation
getrevlich thoin und verrichten was zu verrichten ist, da von sie jarligs den erbgenamen gutte regnong thoin sullen. Und ob ein jar etwaß erobert wurde daß soll in die gemein kist zum vurrhade gelagt werden, und dem andern jar zu gut komen. Da aber etwaß gebreiche sol zu
m neigsten jar ingehalten oder von den erbgenamen erstattet werden. Auch sullen disse befilchaber die quitancien oder recognitionen vom grundt, churmoidts, oder erbpacht und andern besweirnissen zu sich forderen und dieselben sampt den rechenßzitteln jarligs in die kist lagen und sunst gutte verzeigniß und boich da von halten. Auch ein klein verehrung dar gegen untfangen und haben.
Und wan obbestimpte anhenge und zusetze mit ab und zu thoinnong corrigeirt und gebessert, daß die gemein erbgenamen darnach dieselben nebe
n allen und jeden clausulen obg. testamenten mit handtastender globten bei waren worthen, treuwen und erhen dieselbigen frei ungedronge
n und ungezwongen approberen, bestetigen, und verheischen willen fast stede und unverbruchlich zu halten dar gegen durch sich oder andern nit zuthoin. Und das under einer pfenen von gelde nemlich
golt
gl. half den armen s. Jacob und half den ubrigen erbgenamen zu Weinsbergh zu verfallen doch onabbruchlich der vorg. testamenten, anhengen und zusetzen. Und daß sulchs under gleublicher und beweislicher formen aller bestendigst gemacht und versorgt sult werdenn.
Datu
m Anno d
omini 1587 den 29
tag julij.
Finis.
Noch hab ich in jetzabcopieirten schriftlichen bescheidt ein gedenckzittelgin gelagt, dweil ich vermirckt daß min susteren, neiffen und nigten allein auff den hoigsten haußzinß drongen, dar umb es innen am neigsten zu thoin ware, lautendt wie folgt.
Ingelagtes zittelgin.
Lieber swager Eller. Was zum dritten vom tregligen haußzinß vermeldet, sulches duchte mich het also wol stadt wie gesetzst. Aber daneben were in den beikombsten zu handlen, im pfall einer erhebliche ursachen vorwenden wulte war umb im in disser hoigster stigerong ein zit lanck etwaß mehe zinß gepurte, der sult sich mit dem inwoner nach geschaffenheit siner sachen in sonderheit verglichen oder verglichen laissen.
Anno 1587 den 30
julii ist min neif und diener Herma
n nach Swartzem zu carden Wilhem minem alten pechter gangen. Und dweil der ein morgen mit korn minem
[664] newen pechter Richardt uberlaissen im dar vor inzu foren, und sunst etlich abgesnitten und gedrischt, und noch nitzs in die scheur gefort beducht er Herman daß Wilhem nit trulich dar mit sult umbgain und handlen und machen daß ich diß jar nit vill vom pacht sult bekomen derhalb er eilenß zu ruckquam. Wult mir sulchs anzeigen. Aber waß wolt ich dhoin, Wilhem war verschult. Ich moiß daß gedolt tragen und hoffen noch etwaß zu bekommen.
A. 1587 den 31. jul. starb her Theobaldus Crassel von Aichweibischof zu Coln und bischof zu Cyrenen, zu s. Severin, in siner behausung bei der decheneien, da er canonicus ab anno 1541 gewesen, auch lang zit pastoir zu s. Albain. Zulest erlangte er auch extinctam prebendam in Capitolio, war doctor theologie und ein gutter predicant, war anfangs scholmeister Laurentii und institueirt her Arnt von Bruwilers kinder, der im auch zu der prebenden Severini verhalf. War anno 1539 min competitor in der Cronenbursn, das ihm doch nit gluckte. Disser churfurst von Coln Ernestus, wie auch Gebhardus vor im, sin im sin salaria schuldich pliben zu 24 hondert ggl., wilches (wie man sagt) er in sinem testament den beiden hospitalen bei s. Catharinen und s. Revilien besatzst mach haben. Auch zu behoff etlicher studenten van Aich jarligs etliche rent. War elter dan ich, ungeferlich 72 jar mines bedunkens.
Anno 1587 den 1
augusti waren die weintruben noch nit halb verblohet derhalb man sich einß spaten herbst und sauren weinß besorgt. Aber der augustus ist noch schoin im anfanck und mittel das troist widderumb. Wanß im maio blohet oder verblohet daß macht gutten moit. Dar uff folgt gern wan man im folgenden herbst, winter, glenß gutten wein trinckt daß gesprechen wirt. O daß gleslin weinß ist ihm mei ein bloimlin gewesen doch wan es eitz post reformatione
m calendarii ihm junio verblohet so ist noch alleß fro genoigh. Ihm julio und augusto moissen mirß auch annemen und befillen es gode, der nach michalis noch gutteß witter und alles vergutten kan. Wan jedem die hofnong halb benomen ist, wiewol es nit allein umb des weinß willen zu thoin ist, dar ab doch vil lande und leuthe leben und erhalten werden, dan es ist mehe umb der ander fruchten im felde zuthoin, wie die sprach gehet wan der wein dhure wirt so wirt getrede auch dhur oder ander gewaschs, einß folge dem andern gern.
Anno 1587 den 3
augusti ist swegere Margret von Swelme mineß neiffen Gotschalcks van Weinsberch zu
m Drauben an der Hoeportzen hausfrawe beswerlich kranck worden, daß sie groisse hitzste und friesen hat dar zu swanger war. Und uber acht tage darnach ein sieven mondich kindt in der krenden gepar daß sie in dhoitlichn node
n lag, bichte und sich mit dem hilgen sacrament verwaren leiß. Ihre neigste nachparsche am orde neben ihre war glichfalß kranck und swanger. Gepar ein kindtgin daß vor und sie uber ein weil zit darnach starb. Doch hat swegere Margret gutte wardung und ob ihr kindt auch starb so wart es doch widder beß mit ire daß sie genaß. Dar zwischen daß jonge zwilling Gotschalck bei irer motter gespennet wart, daß vorste so nit essen wolte von der ammen und ihre widder geseugett.
[664'] Anno 1587 den 4
augusti hab ich minen neiffen und diener Herman Weinsbergh nach Mugenhaussen zu joncker Goltstein geschickt und im die newe ingewilligte contribution von 26 morgen in dern herligkeit gelegen geschickt alß nemlich von monat maio, iunio, iulio samen 9
gl. 9
alb. dißmal ohn waß zu vor bezalt waß. Ich hab auch dem jonckern uber minen alten pechter Wilhem schriftlich geclagt, da bei pleibt es. Die fruchten stunden noch im felde Wilhe
m wolt sie selbst infoeren. Wult noch nit dreschn laissen. Ich moiste gedolt tragen. Herma
n qua
m den anderen tag widder. Hat 11
alb. verzert.
Anno 1587 den 4
augusti starb De
cica Germershem, elige hausfrawe Johanß von Woringen zu
m Ravenstein uff der Bach neben minen zweien zinßhuissergin zur Hardtfuyst die lang swerlich kranck gelegen. 20 daller den armen s. Jacob besatzst. Und dweil sei keine leibßerben gelaissen hat sie iren man zu
m erben ingesatzst, den sie auch in irem leben an ire wonhauß daß bruhauß zu einer
hat schriben laissen, wie doctor Crudener und ich alß zu Airsberg amptlude den außganck untfangen und an daß schrein verurkundt hatten.
Sie ist in Pauli von Culæ graf zu s. Jacob vor dem ufftrit am choir zwischen unser L. frawen. Und s. Annæn altar begraben, wilches ich Johan von Woringen vor sin hausfrawe und ihn selbst vergunt hatt, dweil vor Paulo von Cubæ und sinen sohn Johan kein nachkomen waren noch sunst kein bloitz bewanten im kirspel wonten und die andere graber gnoig hatten. Johan von Woringen war unß achter s. Jacob. Hat kein kinder. War swar von leib fillicht mogen die armen und kirch siner mehe geneissen. Er hat auch einen neuwen stein uff daß grab lagen laissen. Ich hab aber glichwol uff kein jus sepulturæ vor Johanß erbgenamen verzeigen dan ich vorbehalts innen ire geregtigkeit da neben ungekrenckt. Er hat auch keinen schein in schriften von mir. So kan den erbgenamen nit vil hinderlich sin ob ein par folcks im grabe ligen.
A. 1587 den 5. augusti waren etliche ruter zu Brisich zimlich stark ankomen, und wie innen die bauren widderstaint getain, sie nit leden wolten, sin 2 oder 3 von den nachparn druber doit pliben. Darnach hoirt man, das des folks 300 zu perde und 300 zu foess ware und dem fursten von Gulich zuquemen, der sie dahin gelacht, dan er hat etliche geregtigkeit zu dem dorf. Man sagt, er wulte, das ihm die bauren sulten hulden. Sunst komt das dorf der abbatissen von Essen zu. Wie es sich ferners zugetragen hat, weis ich eitz nit.
A. 1587 den 5. aug.hat herzoch Alexander von Parma, gubernator in den Nederlanden, die Scluisse, ein stat in Flandern an der see, ingenomen, hatt lange darvor gelegen, das er die Engelschen, die darin lagen, so hart bedra(n)gt und ausgesmacht, das sie die stat uffgaben und mit dem sidewer allein darvon zogen. Und ob die Engelschen und Statischn mit villen schiffen in der see lagen und den bele(ge)rten gern zu hilf komen weren, so hatt (Parma) doch die vorsee zugepeilt, das sie nitzs ausrichten mogten. Und mach seir vil an disser stat gelegen sin. Und hie mirkt man die groisse macht und richtumb des koninks Philippi von Hispanien mit sinem anhank.
[665] Anno 1587 den 7
augusti ist min 87. fhanenwagt auff die Haneportzs gefallen. Da hin bin ich mit uffgezogen 0,5
q. weinß contribueirt 3
alb. 3
h. und kertzn vur die ronde bestalt.
Anno 1587 den 9.
augusti hat die gaffelgeselschaft deß Swartzenhuß von irem gaffelbotten Thoniß von Hackenbroich sin hauß und deinst widderumb veir jar abgemeidt zu halber zit ein der parthien der andern zu halber zit uffzusagen, jarligs vor 20
dall. jeden zu 52
alb. kunftig christmissn die meidtjaren anzughain. Dan biß herzu war ein strit zwischn der geselschaft und gaffelbotten vor gefallen, ob die uffsagung zu halber zit von 24 jarn formlich beschein und bestain mogt. Das uber der gaffelbott die geselschaft nit mehe wolt zulaissen man gebe dan mehe haußzinß und richte ein neuwe medong uff daß man eitz gethain hat. Er wolte daß hauß der geselschaft wol im grunde verkaufft haben, baust es an. Aber eß waß der geselschaft nit gerathen zu gelten, dan sie hat so vil geltzs nit die besserei zu bezaln auch jarligs uber 50 richtz
dall. fharen zu geben da mit daß hauß besweirt waß. So wart die newe medong ein kurtze zit vor die handt genomen inhalt der meidtzitten, sich dar zwischen wol und reiflich zu bedencken.
A. 1587 den 11. aug. starb her Bernhardus Tongeren, der rechten doctor und ordinarius lector, sines alters uber 52 jareware vorhin etliche jare swachlich gewest
war von Swoll geborn, hie in Coln promoveirt, sich an ein von Esche oder Jven bestat, hatte das haus Wolkenberg an sich pracht, das er bewonte, und was mit vil faren besweirt, das ers wenich nutzs hatte. Sunst war er ein herlich man von personen und angesigt mit eim groissen barde, dabei war er gudich, geleirt und beredt. Der widwen und kinderen war es ei
n schedlichr dhoit.
Anno 1587 den 11.
augusti umb 5 vren nachtage ist Christian von Weinsbergh eheliger sohn mineß neiffen Gotschalck von Weinsberch und Margeten von Swelm eluthn zur Trauben an der Hoeportzen. War ein siben mondich kindt wie man sagt. War kranck und die motter lagh auch thoitlich kranck, derhalb moist daß kindt eilenß geteufft werden ehe eß sturbe. Also leif neif Gotschalck nach dem pastor sant Jacob und den patten und goden. Und alß der pastoir quam deuffte er daß kindt zu Weinsbergh in der kamern, dan es zu
m Truben ungerustet und verste
wert wirck war. Ich war bei der hant zu
m patten gepitten. Der ander pat h
er Peter Ordenbach Anna peter van Weinsbergs frawen
kunnte__
fast so balt nit rusten so wart daß kindt in minem beiwese
n allein nach de
ß fattern__ ad fatterß fatter Christian uff der _______ ______ deß doch her Peter folgenß wol zu freden waß und sagt er hett neif Gotschalcken den
[665'] namen Christia
n verheischen. Ich hab uff der tauffen geben ein guldin sonnen kroin it
em ein philips gulden it
em eine
n richtzdaller, it
em eine
n clefschn s
naphane
n it
em eine
n rad. alb. it
em __ raitzeichn. It
emder heu__scho 2
rad. alb. it
em daß teschgin schenckt mir suster Sibilla. Mir hilten her Petern und swegerin Anna den gefatter und gefattersche bei unß zu gast, dan neif Gotschalck hat uff sie nit zugelagt.
A. 1587 den 12. aug., als die verordneten eins erbarn raits zu Coln mit des churfursten Ernesti reten ein weil zitsim cloister zu Minderbrodern wegen des geldes, silbergescheirs, breif, siegel, regnongen, missiven, blanketten, die Hieronimus Michaelis hinder im gehat, gehandlet und vor etlichen tagen der churfurst und Carolus Belleius an greif und scheffen geschriben, das eim rade nachteilich was, so wart den reten eitzs angezeigt, ein rait wist sich vor dissmal mit den reten in weiter communication nit inzulas(s)en. Derhalb laisen die rete aus irer instruction ein protestation mit angehenkter bedreuong. Das leissen die verordneten eins raitz bei irer werden und unwerden berauwen.
Anno 1587 den 13
augusti starb daß kindtge
n neigst vorg. Christian von Weinsberch zur Trauben an der Hoeportzn den morgen zu 5 vren und wart den abendt zu 5 vren zu sant Jacob mitten in die kirch in sineß fatterß fatter und freunde graf begraben. Alß es uff den dritten tag diß ellendich erdrich bekarmpt hatt. Margret sin motter waß so kranck daß sie in einer stunden darnach vom pastoir bericht wart. Und ir fatter Benedictus und ihr motter Mettel pleiben fort bei unß uff der portion und einer schenckte dem anderen den wein uff sinen r
ewe.
A. 1587 den 13. aug. sin die freibuter ausser Wachtendung zu Bruwiler ins dorf und cloister gefallen und daselbst 40 koppel perde gerauft und von dannen den strich vor Coln und Woringen und alle perde, koe, vehe, auch menschn, die sie bekomen, mit sich hinweg gefurt.
Anno 1587 den 14
tag augusti ist min suster Sibilla zu mir uff min schrifkamer zu Cronenbergh komen und mich gefragt, ob alle dingen ohn ende mit dem huißzinß zu Weinsbergh also plieben anstain, ob sie auch
noch zinß sult haben, dan sie hett von meister
duyk inkomenund bedurft danest vill. Ich antwort ihr und sagt swager Eller der hett sich angenoimen zwischen broder Gotschalck und sinen sustern neiffen und zu
gode zu handlen. Es were eitz stille ich hoirt eitzs besonder von der sachen nit, swager Eller mogt auff __
in ander stadt sin, daß die handlung derhalb pliben an stain. Iha sagte zu mir, ihr hat auch swager Eller ein schrift under
irer handt zu geschickt. Die machte auch vill bedenckenß und wurde die sach da durch mit uffgehalden. Dar uff sagt ich, wie broder und ich von unser beider elter testamenten etlich mail gespreich gehalten, ____ dannest daß hauß Weinsberg und erbgut zu Dormagen ewich leb, ausser eltern und unserm gebloede sulte pleiben und nimer in frembde hende komen, so were hoichnodich daß durch ein ver
[666] trag tuschen unß etliche anhenge und zusetze getroffen wurden da durch sulch wirck deß bequemer mogte geschein und durhaftiger sin. Und alß mir unß etlicher puncten besprochen und vorgesclagen, so hat min broder von mir begert ich wult sie in die feder brengen. Daß hab ich gethain und sulches in schriften an euch samen geschickt zu uberlage
n zu lengen und zu kurtzen. Da were nuhe ein punct innen, daß einer oder zwein von den sementlichen erbgenamen daß hauß Weinsbergh stedich vor allen frembden bewonen sulte. Und daß umb so einen treglichen haußzinß der ihm nit zu sweir fiele. Aber es were ein zittelgin dar bei gelacht dar in stunde, ob sich emanß beduncken leiß im geburte wol etwaß mehe zinß dan biß her zu gebe
n were, der mogte under disser hoher stigerungh deß haußzinß mit dem inwoner nach geschaffenheit siner sachen handlen wie er beß kunt und mogte. So mogt ihr auch thoin sagt ich zu miner sustern dan es were noch mislich wer daß hauß bewonen sulte dweil es min broder nit begerte und andern rhait wiste wan er zu hoich besweirt sult werdenn. Und dweil ihr noch ein mißverstandt mit broder hat so handlet mit ihm oder laist andern under euch handlen biß irß samen einß werde. Und alß sie weiterß nit kunt außrichten, so leiß sie es daß mail dar bei berau
wen.
Hie bedunckt mich min suster Sibille ist etwaß zu unbekentlich gegen minen broder der ihr wie auch sin hausfrawe alleß gutte erzeigt, in dem daß sie so hart uff die verhogung sineß haußzinß tribett, daß sie doch allein nit rich kan machen. Und denck nit zu ruck waß forthelß ich ihr mit der wonong thoin, daß sie bei mir zu Cronenberch ein hubsch lustich gemach inhalt und darzu deß ganssen hauß wie auch hinden deß hauß zum alten Thorn ihrß gefallenß umb sunst gebraucht da fhanen und kettenwagt frei ist. Und so sie sulchen und mehe forthelß von mir hatt, so mogt sie auch mit brodern nit so scharf handlen und gunnen dem etwaß forthelß umb minen willen. Doch hof ich sie wirt sich einß besserß b dencken. Und gunnen im gutzs.
A. 1587 den 16. aug. den sontag neigst nach Assumptionis Mariae den alten gewontlichen tag ist die broderschafft unser lieben frauwen zu s. Jacob mit dem essen und nachmittags-gelaich achter wegen pliben und nit gehalten worden, das an menschen gedenken nit gescheit ist oder fillicht, solang die broderschaft gestanden, nehe zitz. Es ist mir nit leif gewest und vill anderen, die daruber murmureirt, als wult man die broderschaft vergenklich laissen werden, nachdem die kirchmeister das gelt nach sich genomen und angelacht hetten. Aber dissmail war es beider brodermeister scholt, das gute gesellen waren, nit vil vermogten und noch nit dan halb gelt geben hatten vom inschriben, sprachen, sie kunten mit den 4 goltgl. die kost nit doin, das fleisch und broit were in sulche stigerong verlauffen, das es in unmoglich were zu verrichten, so wist man in boven ir vermogen nit uffzulagen, hetten es auch nit toin willen. Das ist dissmal die hindernis [666'] gewesen, aber glichewol ist in der kirchen alles, was sich gepurt, geschein, das register gelesen und sin pastor, caplan, offerman davon verricht. Sin nuhe die 4 goltgl. noch vorhanden, so verleiffen sich die wardongen und das wax hoich, das man die scholt bezaln moist, und wa kein besser ordnong getroffen, das man mehe oder dubbel so vil vor das wax aus moiss geben, als man untfinge, so kan man nit prospereren. Disse broderschafft nutzt dem pastoir, sunst nemans vil im kirspel, den nachparn wenich, ist innen, wan sie brodermeister werden, ein last und schade, sunst ein nachparlich gelaich vor riche und armen man und frauwen. Der missbrauch leufft wol darzwischn, dienet doch nit nachzulaissen.
A. 1587 den 17. aug. umb disse zit ungeferlich ist das vergatterte kreichsfolk im stift Straisburch von dannen uber das gebirge nach Lotringe uber die Mosel und Sar in Frankrich gezogen, sol dem konink von Naverra und princen von Conde zukomen, die beide geborne herzogen von Borbon und die allerneigste des geblodes zu der cronen und koninkrich von Frankrich sin, daher das folk die navarische kreichlude genant werden. Min neif doctor Tilman Ordenbach, des bischofs rat zu Strasberg, schreif mir darnach, wie die stat Straisberch das folk gewert gemacht und mit schonem groben geschutzs, krut, loit und ander noitturft versehen. Und wie das kreichsfolk im durchzoge gewesen, hetten sie Kaufmans Sarburg geplondert uff 12 tusent cronen und 50 perde geschatzst, zu Blankenburch beide vorstede und zwei schoner cloister nit weit darvon abgebrant. Aber der von Gueise liege mit sinem folk stark untgegen, und dweil es meisteils umb die croin zu toin were, sagt man des orts, der konink halte es zu beiden seiten, damit ihm kein teil zu stark werde. Wer will aber sulchem koninck glauben zustellen, wegen deß neuwen edicts so er a
nno 85 den den
18 julii zu Pariß publicern laissen. Vide sup
ra fol. 51
2 pag. 2. Man sagt der von Gwise stain nach der cronen mit dem halte er liga sancta und die catholischen und geistlichen zu beschirmong der catholischer religion in Franckrich, ob er schoin gebloidtzs halber weiter zu der cronen berechtiget ist dan die von Borbon. Wie auß dem zu vermircken daß etziger pabst Sixtus 5. im anfanck sineß regiments den von Navarra und Conde in ban gethain und alleß succession und hofnong zu der cronen und irer eigen landen und leuthen priveirt und beraubet. Nuhe stan bei dem vo
n Navarrn und Conde alle hugenoten, caluinisten und alle die nit gut pabstes oder romischs sin. Auch sin frunde und die herrn im lande ob sie schoin catholisch sin und doch nit gern inleissen reissen daß die neigste
n deß gebloidts von der cronen gebannen sulten werden ob es gegen sie und ire kinder auch practiseirt mogt werden, und wie ich hoere schlain sich ein neuwe faction zu dissen, die sich borbonischen nennen. Also ist nuhe zu besorgen daß ein groisser irthumb in Franckrich wirt anghain, wa er nit vertragen und nider gelagt wirt. Wie mich gedenckt daß er der fride etlich vil mal in Franckrich gemacht und doch balde schentlich widder zu brochen ist, da mit daß alte oder koninckrich sich in sulche groisse verachtung sticht, daß dannest vor koningen ubel laudt die glauben, recht, und friden sulten in erhen halten und laissen sich selbst nit fridtbrecher schelten.
[667] A. 1587 den 21. aug. ist her Wilhem, graff zu Salm, her zu Reiferscheit, canonicus im domstift zu Coln, gestorben. War ein klein swarze person und nit von den weisten. Wan etwas secreitz im domcapittel zu handlen war, gab man ihm befilch uber die choralen, das er mit foegen ausquam. Er nam sich wol groisser gescheften mit dem wort an, daher er der domdreger genant und gemalet wart. Wirt vor got fillicht besser gewesen sin, wie auch vur den menschen, dan vil ander, die seir welterfaren und geleirt sin.
Anno 1587 den 22.
augusti starb her n. Luninck canonicus s. Andre
æ. War vom adel verstendich und geschickt ab hat ubel hauß gehalten in disser devrer zit daß er in scholt gefallen daß 14 kommer uff die lich gescha
pen. Da durch danest gutte lude in schaden irer vorgestreckter uhare und geldeß werden geraden.
A. 1587 den 22. aug. ist Hieronymus Michaelis mit urtel und recht hingericht und (im) sin verdeinte straff widderfaren, dan als da befor den 3. aug. die hern burgermeister, steimmeister, to(rn)meister, gwalrichter samt greif und scheffen uff s. Cunibertz torn (in) zum andern mail peinlich willenverhoern, hat er freiwillich bekant, er hett zwischn 70 und 80 menschen ohn scheffen urtel, ohn malefitzs recht, ohn ordentlich recht oder erkentnis, als des churfursten von Coln roede roede und generail commissarius, laissen hangen und sunst umbbrengen. Item het den ranzon von zweien colnischn burgern und einem fremden in der stat Coln untfangen. Item het 2 Italianer laissen wurgen und zu Broil vor die schoele begraben. Item dem herzogen von Gulich sin undertainen zu Castenholz und anderswa gefangen, geschatzst und spolieirt, hingefurt. Item gelt laissen besneiden, dess er dannest nit gestendich wolt pliben. Item burgern in Coln ire wein zu Weslink genomen. Item zu Rodekirchen die wirtfraue und zwen knecht gefenklich uff Bon laissen brengen und gedreut, das dorf anzustechen, ob der furst schoin drin were, dess er nit bestetigt. Item het bei Lechenich die alte moen Paitz, ein erbar halfensche, in der nacht an einen widenboum laissen hangen, die zu den soldaten het gesacht: ,Ihr sult uns beschirmen und verderft uns wie schelmen.' Item jonker Gertzen van Sinsich elsten sohn sin zirgelt und 2 roir uff frier straissen abgenomen und in willen hangen. Item 2 studenten der Jesuiten uff dem wege laissen hangen, das sie kein pasporzn bei sich gehat. Item das er die licenten zu Dutz mit Carolo Belleio ins wirk helfen stellen. Item das er einen arbeiter von Endenich laissen hangen. Item einen schiffknecht laissen koppen. Item vil im stift Coln von bauren gefangen, gespannen, gepeinigt, geschatzst. Item het Coln nit willen verratn, doch were wal darbei gewest, das gespreich gefallen, wie Coln zu gewinnen were. Den 4. aug. hat man innen dem greven jonker Caspar Trag von Geilekirchen geliebert und an das recht gestalt. Und ist sulch unzalbar folk von s. Cunibertzs torn bis uff s. Johansstrass da erscheinen, das er sich erschrack, dan man hoirte wenich, die mitliden gen in hatten, von edeln und unedlen, geistlichn oder weltlichen, so war er verhast, das er von jedem zu beschauen begert wart. Und da ist er ins greven keller in die iser und stock gesclagen und ein rat hat soldaten und schutzen in des greven haus gelacht, damit er deste bass verwart wurde und neman zu ihm gelaissen wurde, dan die scheffen und gerichtz personen, und wem es der greif und steimmeister vergunten. Und inmittels er dagesessen, sin schreiben vom churfursten und Carolo Belleio, stathe(lter) zu Bon, an [667'] greif und scheffendes hohen gerichts komen, das sei von eim rade alles gelt, silbergescheir, breif, register, missiven, blanketten nach sich fordern, die kuntschaft zu haiffe schicken und die execution mit Hieronimo Michaelis so lange instellen sulten, wilches sie eim rade zu erkennen geben. Und als ein rait vermirkte, das aus dem langen verzogen die sach verbittert sult werden, hat ein rat hart uff die execution gedrongen, ehe dan etwas anders practiseirt wurde. Es hat auch Hieronimus Michaelis sin testament eirst uff dem torn, eitz ins greven keller uffgericht, sin kinder institueirt, sin hausfrau, mutter und frunde, auch die armen bedacht, sich des toitzs schuldich zu sin bekant und glichewol in hoffnong gestanden. Die bichtzfetter sagen, sie haben kein missdeder so vil trenen sehen vergeissen, als dissen. So ist er den 21. aug. den nachmittag, wie bruchlich, in die Hacht geliebert. Und das geschrei ginge, des churfursten ruter und folk wurde in mit gewalt aus dem felde nemen. Derhalb ein rait verschafft, das der stat heubtman mit etlichen soldaten und die acht colonellen aus jedem fanen ein rot von burger mit ins felt schicken sulten. Den 22. tag aug. ist er aus der Hacht an das hohe gericht und an den blauwen stein und von dan zur Ehrenporzn hinaus ins felt (gefoirt). Und ist wonder vil folks uff der gassen und in heusern gewesen, die in gesehen haben, und uberaus vil folks ins felt gelaufen. Der statheubt(man) samt den acht obersten, lautenanten und etlichen burgersheubtluten und burger in irer rustung und harners mit iren geladen roren und langen speissen haben sich uff s. Apostoln-cloister vergattert und sin do ordentlich in iren glidern, uber die 6 oder 7 tusent stark, darunder bei die 50 perde gewesen, zu felde bis an die richtplatz gezogen und da des churfursten ruter und folk erwart, die aber auspliben sin. Wie nuhe Hieronimus Michaelis uff das schaffot gestigen, hat er zum folk selbst nit geredt, dan vom scharfrichter begert, er wult es von sinentwegen toin. So hat er angefangen und gesagt: ,Liebe hern und frunde, der colnische churfurstlicher commissarius begert, het er emans verzornt, sult es ihm vergeben und ein pater noster vor sin seele sprechen.' Do er in commissarium nant, daruff schut Michaelis das heubt. Und wie er nederknehet, scloich er im den kop aff. Do ginge der burger scheissen an, der vil tusent waren, und laut wie ein rogner, den man ins feur wirft, und knappet manchfeltich. Darnach hat der scharfrichter mit sinen dienern das lichnam vom schaffot geworfen und bis mitten under den galgen gescleift, dar ein kuil gemacht und dasselb mit dem kop drin geworfen, daher der galge Michaelis capelle und graff vom gemeinen folk genant wart. Also hat er sin ende genomen. Der her wil siner selen barmherzich sin, ob er schoin vil leut betrubet und verdorben hat. Daruff sin die heubtlude, lutenanten mit piffen und tromen in der sclachtordnong zur Haneporzn ingezogen, da die burgermeister und herrn oben ufflagen und zusahen. Etliche edlen aus dem Hoff Coln und vil waren im felde, wie ich auch, und sahen das unzalbar folk und die geruste burger inzehen. Under diss waren breif von dem herzogen von Parmaan einen rade zu Coln uffpracht under dato den 17. aug. und eirst den 28. aug. anquamen, darin begert wart, ein rait sult den Hieronimum Michaelis dem churfursten laissen folgen. Dieweil er aber vor 5 tagen hingericht war, was es zu spade, der herzoch wart aber hofflich mit guttem [668] bescheide vom rade eilens beantwort. Disser mensch war sins alters von 50 jaren, von Antwerpen komen, da er auch befilch uber die gefangen und missdeder gehat und uffs leif selbst gefangen gesessen hat, und wie der von Alanzon, herzoch in Brabant, ingefoirt und alle gefangen erledigt, wart er auch los. Da von dan quam er zu Coln, armlich, dede sinen eit uff Windeck und wart burger. Und so fort bei jetzigen churfursten hern Ernestum zu hoffe, da er in groisses gehoer und gnade quam, das er grois gelt mit recht und unrecht erlangte, das er ein herligkeit, (wie man sagt), wult gelten. Balde darnach hat der Hoebergerdas geschicht der justicien kunstich uff ein kuffer form gestochen und ist in truck verbreit. Aber ein rat hat die form und ubrige exemplarn nach sich genomen, damit es kein verbitterong bei dem churfursten machte. Er, Michaelis, war auch nit ungestalt von leib und leider, die visiognomia schein nit boess sin, es mach die natur filligt gutt gewesen sin. Aber das er so gar tyrannischs gewest ist, mach sin grois gehoir und boese verzehung, der hoichmoit und geizicheit getain haben, das er hoichmodich und stolzs durch sin erlangt regiment und groisse macht und herligkeit des churfursten, sines herrn, der groisten monarchn und fursten in der christenheit bewant was, das er sich nit hat wissen zu meissigen, do er hoich gestigen, derhalb er schentlich gefallen ist.
A. 1587 den 22. aug. dissen tag soll Erzherzoch Maximilianus von Oisterich, keisers Rodulphi 2 broder, zum konink in Polen erwelt sin nach koninks Stephani doit, der scheir vor eim jar verstorben. Und disses competitores sullen gewest sin des koninks broder von Sweden, des verstorben koninks fetter, vor den der Turk solliciteirt und der Moscovit, der sin landen verheischen an Polen zu prengen. Nuhe sagt man, der groiscanzler oder marschalk von Polen lige schoin zu felde gegen Maximilianum, den die bischoffen und geistlichen meisteils im lande erwelt hetten. Auch hetten die von Koninksberch den Sweden vor einen konink ausgeroifen, mit denen es die zwa stette Rehe und Refel hilten. Ob dem aber so sie, wie gesagt wirt.
Anno 1587 den 24
augusti ist Feigin Schelt minß steifsohns Henrich Rossen hausfrawe in der Ryngassn neben den weinscholn irem wonhauß gestorben und am 26 augusti zu klein s. Mertin in den umbganck under die schole begraben. Disse war wol ein feineß weibgin die sich wol hett erneren kunnen wan sie hilf am man gehat het. Aber er ist zu
m drunck geneigt und wirt ihm diß wol ein seir schedtlicher thoidt sin. Ich bin mit den frunden da zum sencke
n und schencken gewest.
Anno 1587 den 25
augusti ist in 88te fhane
nwagt uff s. Severinßportzs gefallen dahin ich selbst nit uffgezogen bin. 0,5 quart weinß 3
alb. 3
h. beigelacht. Und kertzn in die lucht vor die ronde verschaft. Und ist dißmal Thoniß von
shertzogenroede doichscherer zum weibeler in stat deß abgestanden Wilhem Wytzhellers erwelt.
Anno 1587 den 28
augusti hab ich minen neiffen und diener Herman nach Vernich mit eim schriben an den scholtiß daselbst geschickt von wegen deß schatz mineß gutzs zu Swartzem. Und ist der bericht geschein daß ich in verniger herlicheit 26 morgen ligen hett, da von
[668'] Herman dem scholtiß 13 marck bezalt hat. War vo
n jedem morgen 3
alb. solt zu den ruthern komen, sunst hab ich nit mehe von schatzung vernomen, da mit die herschapper beschweirt sin. Vom gewontlichn schatz hab ich auch nehe gehoirt. Mogen die pechter fillicht bezalt haben. Dissen schatzs hett ich nit gern ohn wist und willen joncker Goltsteinß bezalt, wie ich im zugeschriben. Aber dweil er verreist mogt ich keinen bescheidt bekomen. Dißmal hat Herman 9
alb. verzeirt.
A. 1587 den 30. aug. hab ich helfen befordern, das Wilhelmo von Monhem offerman s. Jacob sin belonong mit 6 dallern jarligs verbessert ist, der sullen im die kirchmeister termino Lichtmissn 3 dal.. und die provisoren der armen termino Krutwihung auch 3 dal.. bezalen. Darvor sol er gepotter toin und was man im ufflagen wirt. Diss gelt ist gewonnen von den verstorbenen leibzugtern und ist nodich, das der kirchendiener belonong mit der zit etwas gebessert werde in irem underhalt, dan sie gar wenich haben. Noch sol er jarlichs aus den stoilgelt 3 dal.. vom weschen und 10 mark vom schuren haben, davon die vorigen offermen wenich gehatt. So hat man auch neulicher jar dem caplan 2 dal.., dem scholmeister 2 dal.., dem offerman 2 dal.. aus dem ingehalten missgelt zu verordnet. Item von frihung der kirchhoffe hat er glichfals 2 dal.. und van der urklocken 8 gl., das von alters nit plach zu sin, ohn was er sunst mehe hat, noch sol er nit umbweren mogen, er moist dan etwas anders mehe leren und wissen anzutriben.
Anno 1587 den 31
augusti hat mich broder und ich innen ermant waß swager Eller in namen aller unser miterbgenamen zu Weinsberch sich ercleirt, daß sie alle unser elter testamenten durch auß halten wulten, wie oben fol. 660 pa. 1 zu ersehen. Und mir im hin hinder unse anhenge und zusetze in schrifte
n zugestalt da mit bestimpte testamenten so vil daß hauß Weinsbergh und stockgut zu Dormagen deste bequeimer und durhaftiger mogten underhalten werden, wie oben die schrift fol. 662 stehet auch zugestalt. Und wie daß wir durch dissen ganssen monat augusti da uff keinen widderbescheidt von ihm bekomen hetten, also gedachten mir er mogt nit in Coln sin, oder kunth mit den andern nit aller ding einß werden oder zum bescloß gerathen. Mich duchte auch wol auß miner suster Sibillen gespreich wie hie vor fol. 665 pa. 1 stehet daß dar an der mangel sult sin, so moisten mir daß biß zu gelegener stunde und zit laissn anstain und erwarten waß folgen wurde. Aber glichewol haben wir da neben unß besprochen, ob auch unse vorige schrift mit den anhengen und zusetzen etwaß zu verendern oder ab oder zuzuthoin were. Und befinden in der communication mehe bedenckenß wie folgt.
Vor eirst, da in eitzgerurter unser schrift. Zu
m andern und zu
m sievenden stehet, ordnong zu machen wie hoich jeder erbgenam sin theil oder anpart in capita vel stirper besweren und hipotisern mogt, da wart bedacht, nachdem die recht in l. fi. c. de reb. alic. no
n alie. vermelten, da der testator die alienation verpotten, daß da auch die hipothecation und underpfandung verpotten were. Derhalb sult nit gestattet werden, daß emanß vo
n unß erbgenamen sin antheil oder quotam mit fharen oder renthen besweren mogt, und daß ist war. Sult emanß aber sagen swager Johan von Dutz und suster Catharina elude hetten ir achte dheil am hauß minem broder besweirt mit 8,5 richtz
dall. fharen und daß het ma
n in gestattet. Hie moiß man sich erinnern, daß die testamenten in frembde zu alienern oder zu hipothischn verpotten aber nit sinem miterbgenamen einem oder mehe. Wie unse seliger motter testamenten den underscheit clarlich macht, so sol es den erbgenamen under sich
[669] gestattet werden. Aber den frembden sol es von rechtz wegen nit besweirt werden und also sol die gerechte meinong der testamenten sin und anders nit. Und so sol es mit beswerong und hipotiserung der theilen am hauß Weinsbergh und stockgut zu Dormagen verstanden werden. Daß sol die distinction und lunitation si
n und pliben, da mit dem lesten willen unser elteren den beschriben rechten gemeiß nit zu widder gehandlet werde.
Aber zu fragen da ein erbgenamen in hohen nothen were und sin kindtheil groiß oder klein besweren wult und nemanß von sinen miterben gelt druff begerte oder weigerte zu thoin, sol er dan nimmer uff daß sine etwaß mogen uffbrengen. Nein, es were dan sach daß ein verglichung under den sementlichen erben oder sunst ein bestendich vertragh uffgericht wurde dar in es in dem fhal gestattet wurde, daß es den frembden gestat wurde gelt druff zu thoin und sich fhar oder pension verschriben zu laissen, da were es dem gesetze in l. fi. c. de reb. alie. nit zu widder, umb deß pactie pactionis und vertrags willen, dan es ein recht ist, da die testatioren oder erbgenamen prohibitionem aut concessionem thoin. Sol aber pactio druber gemacht werden, da moiß mit die vorsorg sin daß den erbgenamen vom geblode die loese von dem beswerer verkeuffer und gelder altzit gestat werde, sunst sult daß verfelniß nit zugelaissen sin. Und dergestalt moist es in den zweien puncten deß hauß und hofs versorgt und caveirt werden, sult kein irthumb drauß untstain.
Wieterß zu fragen, nachdem in der schrift oben fol. 662 stehet daß die dheil am hauß Weinsberg und stock gutz zu Dormagen nit in frembde hende oder an frembden nit alieneirt noch besweirt werde, so ist in fatterß und motterß testament der frembder hende oder frembden nit untwagen. Hie moiß man wissen, da der fatter verbeut daß einer baussen den andern sin kindtheil nit verandern sol. Ist so vil gesagt daß es nit in frembde hende oder an frembden sol geschein. Also wirt auch der motter lester will verstanden, da steht, daß es under iren nachkomen verpliben und dar auß nit alieneirt werd. Waß ist daß anderß gesagt und gemeint dan daß es nit in frembde hende oder an frembden alieneirt oder besweirt werde, die nit von der testatoren leiberben und geblode sin. Also sol die signification deß worts frembde hende, oder frembden sin und deutlich verstanden werden, und ob die von der leibß nachkomenheit und geblode schoin baussen Coln in ander stetten und landen wonten, so sin dieselben doch nit vor frembden zum achten. Kunt man diß also im vertrag nit kurtzen worthen erklern were wol nodich.
Noch felt ein fragh vor, off die gemaheln daß sin die angemeleten und anbestatten der erbgenamen zu Weinsbergh man oder frawe auch vor frembden zuerachten weren, alß zu
m exempel wan ein erbgena
m vorgeschriben. Ich setz ein manßperson ein ehefrawe hett und der man sturbe vor und die anbestatte frau blib in leben, off die frawe oder gemahel dan vo
n frembt eracht sult werden. Und vor war proprie oder eigentlich dar von zu reden so ist die angemelete frau frembt, si ist affinis und keine agnata vel cognata ex sanguine, ist gar nit vom geblode, es were dan daß sie uber die verpottene gradus in den rechten vom geblode were. Also ist es auch zu verstain, wan ein erbgename ein frawenperson iren eheman nachleisse, der weil auch proprie kein agnat oder cognat dan ein affinis und also ein frembder. Wiewol disse angemeleten ratione
n societates human
æ vit
æ und wegen deß hilligen ehestandts und ehemandtz vo
n got ingesetzst nit so allerdingen frembt sin alß andern, so sullen sie doch pillich etwaß mehe forthelß und freiheit haben, alß frembden daß kein angemeleten sin waß forthelß sie aber zu geneissen hetten, steht zu bedencken _
[669'] ire ist ferner ein frage. Waß forthelß die angemeleten am hauß Weinsbergh und stockgut zu Dormage
n mogte
n haben dweil sie frembt sin. Deß puncten hat mi
n broder und ich sonderlich redt gehatt. Und leissen unß gefallen wie wie
wir auch vor ratsam ansochen, daß die angemelete
n die leibzugt ire lebenlangk an irer verstorben ehe menner oder ehefrawe
n die erbgename
n von geblode zu Weinsberch kindtheil groiß oder klein am hauß zu Weinsberch und stockgut zu Dormagen mogten haben, edoch in den casibus und fellen da es
innen nachbeschriben stadtrecht, landtrecht ab intest
ato oder ex testamento, aut quonis also titulo mogt gepurren. Damit sulche lestlebende gemaln sich bei leben und stain der ehe und darnach hetten zu erfreuwen, und zu den gemeinen erbgenamen deß gebloidt deste mehe genoigden mogten gewinne
n und dem hauß Weinsberch deste getruwer und gunstiger auch woldediger mogten sin. Und wie diß dem vertrage mit inzuverleibenm. Und ob wol v____ructus pax in _____ wilch
dem ___ ____ __ vigore testamenti nit alieneirt kunt werden, daß dan pactions der erbgenamen stadt mogt gewinne
n, also auch recht were.
Fernerß ist auch ein frage, wan ein gemaihel man oder frawe die lestlebende handt were und kinder von der oder dem hette und alß dan sturbe der kinder einß oder mehe daß der erbfal am hauß Weinsbergh oder stockgut zu Dormagen uff sinen fatter off motter (der off die ein gemahel were) fiele oder sturbe. Ob daß verstorben kindt einß oder mehe sine
n fatter oder motter erben und den sterbfall uff sie transmittern mach, oder ob der oder die lestlebendt gemahel mit dem verstorben erbgenamen an der fharen, uff dem hauß Weinsbergh im schrin zu Coln oder uff daß stockgut zu Dormagen im gerichtzboich oder in breif und siegel samenderhandt oder besonder geschriben stunde, ob sulcher lestlebender sulchs aliquo titulo erblich emantzs ufftragen, alieneirn, oder auff ire neigsten die kein hausagnaten oder hauscognaten sin transmittern moge. Darauff ist nein zu sagen dan der testator hat alle allienation in fremde hende verpotten verpotten
. Und moiß so vil den eigenthumb betrift verpotten pleiben, und nit gestat werden dan zur leibzugt, auß vorigen ursachen allein. So hat man es mit dem eigenthumb bei gesetz in l. fi.
side rebus alie. no
n alienan. zu laissen, und so vil die leibzugt an
trift durch den vertragh gracioß et dispensative zu gestatten, dan da steht in fine,
ucisi pact
um cum tenor tale aliquid fieri per miserit.
Dißmal haben wir es bei sulchem gespreich und erklerung laissen pliben. Dweil ich aber den l. fi. c. de reb. alie. non alienan. et de p__hi. aliene. etliche mail allegeirt und mir eitz in der materien sin, so wil ich den legem gantz von worde zu worde her zusetzn, daß er vor augen sei.
Iustiniamus imp. aug.
Sancimus sive lex alien
ostirnem inhibuerit, sive testator hoc fecerit, sive pactio (contrariu
m h
e in_ hoc judiciu
m fi_ ueniat, et l. p_ comuni. dim_ ibi, _ pactu
m in_ redes no
n p. ess
e nu
nqua
m res com_ dividant
ue _ as_ op
z. Conciliare)
contrahentium hoc admiserit, non solum dominii alienationem, vel mancipioru
m manumissionem esse prohibendam, sed et ususructus dationem, vel hipothecam vel vigt. noris nexum penitus prohibere. Similiq
ue mod
a et seruitutes minime imponi, nec emphates seos contractu
m nisi in hic tantum modo casibtis in quibus costitutionu
m authori_is vel testatoris voluntas, vel pactionu
m teno
d (qui alienationem interdixerit, aliquid tate permiserit.
A. 30 sup. de titulo c..
Dicit, de prohibita autem alienatione sciendu
m est, quia si a lege prohibeatur alienatio, ut in rebus minoru
m, ecclescoru
m vel similiu
m, vel etiam prohibeatur a testatore, nullu
m omnino in accipientem transit dominu
m, nisi testatoris pr
æceptum fuerit nudum, puta quia non apparet persona cuius oratia prohibita sit aienatio
Quod notandum est
[670] dieweil ich in disser materien de p
rohibita alienatio
ne sin, moiß ich verba triu
m legu
m codius, die kurtz sin herzu setzen. Lauten wie folgt
l. voluntas c. de fideicom.
Voluntas patris prohibentis liberos extra familiam fundos vendere vel pignori dare, fratrem soror, donare prohibuisse non videtur.
l. contra c. de tessa. ma.
Contra voluntatem matris tuæ libertatem in eum conferre quem illa liberum fieri prohibuerit non debes, cum videaris jura paetatis violare.
l. tutelam c. de admi. tu.
Tutelam pupellorum tvorum sic administrare debes, ne ædificium quod hic relictum est, contra formam alienandi testamento datam, vendas.
Deutzsche außlagung.
Dweil etliche kein latin verstain, ist die meinong von den vorg. latinischn keiserlichen gesetzen, daß auff drierlei weiß verpotten wirt den eigenthumb der gutter zu allenern, daß ist zu verandern, auß einer handt an die ander zu prengen, zu verkauffen, zu verbeuten, zu besweren, zu verpfenden, erblich außzuthoin, hinzu geben, zu besetzen, im testament oder ohn testament zu verlaissen, zu vertheilen. Mit deinstbarkeit und erbgeregtigkeit zu besweren, eigen leude zu frien oder under waß tetel daß were zu
m eigenthumb oder zur leibzugte, noch erblich druff zu verzeien. Und wer also widder daß verpot etwaß in ein ander handt gestalt oder geliebert hette, der ihenigh der es uffgetragen kan den eigenthumb oder leibzugt nit bestendigh im rechten nit uberlaissen, und der es untfangen kan deß ni
mmer kein her werden, oder mit recht haben oder behaltenn, zu
m eirsten wan daß gesetz oder recht emanß etwaß verpotten. Alß der minderjarige, wansinniger, kirchen und stat gutter und derglichen. Zum andern waß der fatter oder motter oder ein ander testamentmecher oder testamentmechersse im testament verpotten hat, besonder auß dem gesclecht in frembde hende _ zu prengen umb der elterlicher oder frundt ehr und zuneigung willen. Zu
m dritte
n waß die erbgenamen, nachkomen, und fruntparthien und andern durch ein vertrag verpieten daß es nit verendert oder am frembden pracht werden, sulche verpottene alienation oder ufftragt hat uff alle dri fhel gliche craft samen oder besonder daß einß wie daß ander eben uff die
form weiß und maneir wie es verpotten ist, es sie hauß, oder hoff, landt oder sandt ob waß es vor erb und gut sie nit alieneirt kan werden, der es auch bekompt den eigenthumb noch die leibzugt nit erlangt. Es were dan im testament oder im vertrage auff dissem oder dem fal etwaß außtrucklich gestattet oder zugelaissen, sunst keineß weges. Dar ausser dan die erbgenamen zu Weinsbergh clarlich spurren mogen, daß innen von beiden eltern deß hauß zu Weinsbergh und stockguts zu Dormagen zu alienern verpotten ist,
, und sin mogen, der recht schuldich sulchem verpotte zu gehorsamen, wie sie dan auch zur mehe malen in gewilligt haben. Und ob es in den testamenten nit alle so clair und deutlich gesatzst ist kufftige
n mißverstandt zu verhutten, so were wol hoich nodich und seir nutzlich daß ei
n vertrag under den erbgenamen uffgericht wurde, dar in sie etliche puncten anhinckten und zu setzsten die zu meher erclerong und durhaftiger underhaltung unser lieber eltern lester willen deinten. Derhalb liebe miterbgenamen wilt doch doch
also gehorsame kinder und enckeln vrer eltern lesten willen nit widderstreben, damit ihr bei der verheischung gotteß mogt pliben und kein straf erlidett.
[670'] A. 1587 den 1. septembris hat jonker Wilhem von Herfft, her zu Hurt, bei dem herzogen von Parma und hoff von Brabant ins wirk gestalt, das sei umb des alten irtumb umb der Bach, so durch Coln fleust und anno 1560 angefangen war und mitlerzit vil jar stilgestanden, einen durworter von Brussel gen Huirt geschickt, und daselbst und zu Kerpen der burger gutter von Coln sulten anhalten und umbsclain, wie sie schoin angefangen und der burger gutter dreschen und nach sich namen. Jetziger zit berauwete der stritige punct meisteils darauf, das die Brabender wolten einen rait zu Coln zwingen, er sult gegen den von Hurt in Brabant ins recht (sich) inlaissen, dess ein rait nit toin wolt, sagt, die sach gehurte an das reich und keiserlich camer(ge)richt, Coln were ein stant des richs, gehorte gar nit under Brabant. So were der von Hurt auch im rich gesessen. Und obwol ein rait von keiserlicher majestat breifan den von Parma von Coln schreif, er sult das abschaffen und das rich mit Brabant nit an einandern hangen, sunst moist ers dem konink von Hispanien clagen, aber das hoff von Brabant keirte sich wenich daran. Aber eitz wirt etwas gestolt. Waß weiterß folgen mach hat man zu vernemen.
Anno 1587 den 2
septemb. ist ein urthel zwischen Wilhelm Waltneiln unden uff der Bach, und mir am gericht zu Airsbergh außgesprochen. Und damit ich es nit anders referreir dan es inhelt wil ich es wortlich herzu setzen und laudt wie folgt.
In sachen Wilhelm Waltneil elegern an einem gegen und widder hern Herman Weinsbergh beclagten andertheils wirt nach fleissiger besigtigung gescheinner gerichtlicher acten und handlong mit rhait der rechtzgelerthen folgender bescheidt gegeben. Ob wol cleger Waltneil anfencklich in actis vor eist achtzich richtzdaller kauffschillingk. Demnach funfzich daller von 100 daller uffgelauffener fharen. Zum dritten an bau kosten 178 dall.. Zum 4thn unsichere und verscheidene summas von wegen schadens und interesse der evinceirten heussern halben gefordert.
Befindt sich glichewol ex actus und ist er Waltneil gestendich daß er vor eirst pro precio 80 sclechter dall. mit etlichr jar uffgelauffenen pensionibus zu samen 140 daller. Darnach auch die 50 daller außbehalten pensionen, und zum dritten vor die baukosten und impensen (so hoich dieselben gerichtlich taxeirt sin) nemlich 97 daller albewidt untfangen und inne an Catharinen Hambachs an schuldigen verdampten haußzinß abgezogen und zum gutten komen. Derhalbe nuhe meher derselb drei post zuforderen unbefoigt, und der l. Weinsbergh dar ab zu erledigen, wie wir auch innen erledigen hiemit und absoluern.
Belangendt aber die forderong deß schadenß und interesse von wegen eu
inceirter heussern. Dieweil derselb post beider seidts so wol in beweiß deß clegerß alß auch in defensionibus et exceptionibus rei noch zur zit nit richtig noch außfondich gemacht und zu auffoerong desselben beider seidtzs noch vill zitzs unkosten und unrawe dar uff ghen wirdt. So
[671] wirt auß bewegenden ursachen vur gut angesehn da den partheien dasselbig gefellich beider seidtzs vor den herrn gutliche verglichung zuversuchen, dar zu dan die herren einen tag nach erclerung der partheien ernennen wullen
etc. da aber dasselbigh nit gefellich, sol cleger sin angemaist interesse baß außfundich machen, da gegen dem beclagten glichfalß alle inredt und exception vurbeheltlich
etc. die gerichtliche unkost
en biß daher daß obg
nant interesse außfundich gemacht reseruerendt.
Disser Waltneil hat mich langh vexeirt und kein rau gehat biß disse sentenczs ergangen, nuhe doit ergemach. Wiewol er mir noch die fhar von drei jaren schuldich ist jedeß jarß 5 daller. Ich laiß es auch noch anschain, dan mir mit gerichtzhendel und zanck eitz nit beholfen ist. Min actie sin noch hinder den l. Lennep, der correferenß in der sachen gewesen ist.
Anno 1587 den 3
septemb. alß min broder und ich nach der maltzit am abendt zu Weinsbergh in der cameren uff und ab spacern gingen gingen
, ist unser handlung tuschen sustern und brodern wilche dissen sommer vorgelauff rede bei unß gewest. Und haben unß fast verwondert nach dem sie in iren schriften besonder oben den 19 julii einer beikompst begert, wilche mir innen in der zugestalter schrift am 29. julii ingewilligt, daß sie nuhe an einem ganssen monat der sachen nit untwage
n haben. Und daß ende deß zwelften jarß eitz fast her an leif daß sie gern ein newe medong und meher zinß vom hauß Weinsbergh gehat hetten, dar umb es innen meistheilß zu thoin war. Aber mir leissen unß beduncken, dieweil sie verstunden daß innen die ander puncten etwaß zu sweir wulten fallen, der min broder besonder gern ein ende gehat het und haben wult. Derhalb hat daß einß mit dem andern pleiben anstain. Es mach auch die schrift am 29 julii uberricht da von den 8 anhengen und zusetzen vermelt allerlei bedencken gemacht haben, daß sie deste balder stollen. Min suster Marie wirt wol die meiste ursach zur stollung geben. Min suster Sibilla gar nit. Und die dutze kinder kunnen eitz am meisten auch nit druff dreiben. Die außgenomene testamenten unsers fatterß und motterß wurden auch nit in die kist gelacht, ob sie schoin abcopieirt waren. So wusten mir in der stollung noch nitzs zu dhoin moisten der zit erwarten. Namen unß doch vor daß mir anhalten wulten daß die testamenten widder in die gemein kist gelacht wurden.
Anno 1587 den 7
tag septemb. starb unse nachparsche am orde der Hoeportzen neben dem Backhuyß an der borstkrenckten. Ir man heischs Mertin van Merhem war ein schonecher und keißmenger, beide jonge leudt und dweil sie nit catholischs waren, leiß er sie vor die Weierportzs inß feldt uff der Geussen kirchof begraben. Hat ein klein kindt samen und waren hurlingk im wonhauß.
Anno 1587 den 10
septemb. hat umb diß zeit daß ein kindt und zwilling Gotschalck Weinsbergh im huiß zur Truben ein wenich gepockt, daß ander zwillingk Benedictus noch nit, wiewol sie beide zwechlich waren. Und wirt in saur ehe sie beikomen wie ander kinder so wickelich sin sie. Und daß elste Benedictus mehe da
n daß ander Gotschalck daß gespenet ist und allerlei speisse genoust. Beneditus aber ist noch ungespenet und helt sich an der motter borst daß es sich des seugenß ernert, sunst sult es ubel gerathen. Ich gewage disser zwillingk eitz va
n wegen irer swacheit. Mogten fillicht uffwassen und zu gutten menschen werden dem rechten gesontmecher (der sie geschaffen hat) wil sie cureren und underhalten zu sinem lob und ehrn dem ich sie befillen. Es sin wol jonge zwiglin der agnation zu Weinsbergh, derhalb ich besonder genoigde zu irem gedeien het. Doch waß got gefelt, in deß handt es allein ist.
Anno 1587 den 12.
septemb. ist min 89the fhane
nwagt uff s. Severinßportzs dorch daß loß gefallen. Haben im Corpore jeder 0,5
q. weinß 3
alb. 3
h. contribueirt, daß uberich haben die absentes und unkosten hat d. Offenbergh pfennincksmeister dar zu gelacht. Alß wir disse nacht uff dem
samen hauß daselbst saissen, haben mir ein groiß geschrei und billen von den honden im felde gehoirt. Wusten nit waß mir dar auß machen solten. Meinten die honde hette an der sch
unds Kuylle hinder s. Panthaleonß portzn im felde sulch geschrei under sich gemacht, da bei mir es pliben leissen, biß mir den morgen uff sontag und s. materni tag abgezogen wie gewontlich.
Denselben sontag (13. sept.) quam das gerucht in Coln, wie Hieronimus Michaelis under dem galgen die verlitten nacht were uffgegraben und lege nackt und blois, auch sin kop, auf s. Jorris kirchoff bei der capellen vor der Haneporzn im felde. Und es leif ein grois folk aus der stat, das cadaver zu besigtigen. Da er etliche tage ligen bleib, bis die honde und raifen innen zurissen und zerbissen, das die lude sachten, got hett im das noch mehe zur straff zugeschickt, dan er wart von wenich leuten bejamert. Vox populi, vox dei! Den alle menschn hassen, den hasst auch got, wie man sagt. Darnach mach er irgen darbei begraben sin, das man nit weis, wa er pliben sei. Folgens hat man aus der kuntschaft vernomen, das irer zwein 18 daler untfangen hetten, die in uffgraben am galgen solten und in einen nachen bei Beien an den Rhein liebern, das er gen Bon gefaren sult werden und da begraben, wilches sin frau und motter und ander sin bewanten bestelt hetten. Wie aber die zwein das corpus und kop in einen sack gestochen hatten und es heimlich vom galgen tragen wolten, haben die gartner, (die) irer cappeis im felde der nacht gewarnt und disse heimlich komen horten, ver- [672] meint, es weren cappis-deif, und als sie irer bei s. Jorris capelln gesonnen, sin sie darvon gelaufen, als sie den sack neder gelagt. Daher die honde zum bellen verursagt sin, das geschrei ich in der nachtim felde gehoirt. Und wie die felthutter und gartner anders nit gelauften, es weren cappis, moeren, gemoes im sack gewest und den umb- und ausschotten, war Michaelis rompf und kop darin, den sie ausschutten.
A. 1587 den 13. sept. umb disse zit ist vil clagens uber den fursten von Gulch, Cleif und Berg gefallen, das er von den burgern und kaufluten und andern hendlern im lande von Berge und Mark groisse licentgelt und confauwe-gelt neme von den guttern, die aus Freislant, aus dem stift Monster, von Hamburch und der ort quemen, und richtet also einen ungewontlichen, unerhorten zoll an widder des richs constitutionen zu groissem nachteil der stat Coln und diss(er) beiligenden landen und stetten. Darzu das er sinen undertanen verpotten hatt, kein fruchtenuff Coln zu foeren, die rent und scholt zu bezaln, damit sin undertanen nit wol zufriden waren, dan sie mehe dan fruchten bedorften. Auch wult er nit gestatten, das man Bergschen und Gulischn vor sin eigen scholt in Coln mogt arrestern und bekommeren, sagt, er het neulich vom keiser ein privilegium de non arrestando erworben, davon kunt er nit abstain. Und diss war auch ein beswerlicher handel widder alle alte concordata und vertrege. Wan ein rat ire gesantenzu hoff gen Dusseldorf und Hambach schickte und umb abschaffung anheilten, so worden sei wol erlich untfangen und tracteirt, und erlangten gutte wort und bescheit, ab(er) weiters wart nitzs besonders abgeschafft, damit ein rait und burger zu Coln ubel zufriden waren und uff wege bedacht, wie sulchs abgeschafft mogt werden, dan es ubel zu dulden ware. Aber man hat mit harter widderparteien zu schaffen. Etlich von den reten zu hoff waren der stat Coln nit wol gewogen. So war der furst von groismechtigem anhank und bewantschaft bei Rodolpho dem keiser, Philippo dem konink in Hispanien, von dem herzogen von Parma, von dem herzogen in Oisterich, Ernesto, dem churfurst von Coln, und sinen brodern, den herzogen von Beiern, das wenich hoffnong war, etwas bestendigs auszurichten. So machte der kreich auch, (das) die zol uff dem Rhein dem fursten wenich beibrachten und also neulich wirk war, das ers mit steur und schatzung und uff ander maneir moist holen, wie er best kunt und mogt. Wa ein rait mit dem keiserlichen cammergericht und mit beistant der churfursten uff dem Rhein nitz wirt ausrichten, so will es langsam zugain. Edoch wan der kreich gelacht, der rheinstrom und strassn widder uffghain wurden, mogten sich die beswernissen endern. Sunst nit lichtlich.
Anno 1587 den 15
septemb. ist Johan von Soist an der Wurpelportzen gestroben. Und sin hausfrawe widwe ohn kindt verlaissen, die in s. Jacobs kirspel uff dem Weidtmart im haus da eitz die kirspelßschol
[672'] steht geborn ist von irem fatter Wilhem von Swelhem. Und die kirchenmeister s. Jacob haben in ire geregtigkeit am selben hauß abgegolten. Disse eheludt
,haben mit botter und keisn, mit roten und weissen weinen gehandelt und gezapt, sin rich worden. Er ist heuptman im fanen gewest, diss jar vom meleramt zu rade gesessensie ist nit jonck und lebt noch, Wolter von Gluwel bruwer am andern orde der Wurpelportzn und rhatzma
n ist heubtma
n in sin stadt vom rhade erwelt.
Anno 1587 den 15
septemb. ist uff beger miner sustern Marien widwen Ordenbach die badtbudde zu Weinsbergh warm gemacht da sie gebadet und andern mehe. Und ist den abendt bei unß essen pleiben und sich seir frolich gemacht. Lang pliben sitzen und allerlei geredt. Aber der schriftlicher handlung von den alten straissen noch deß haußzinß zu Weinsbergh hat sie nit untwage
n. Mir haben auß still dar zu geswigen, daß unß dannest wunder gab dweil min suster Sibilla mit am dischs ware die am heftigsten uff die stigerong deß hußzinß getriben hatt.
A. 1587 den 16. sept. hat graff Adolf von Mors und Nuwenar das stetgin Meppen im stift von Munster mit einem behenden (haufen) ingenomen. Mach uff jenseiden der stat Munster ligen. Und ob es wol nit so stark ist, noch dannest kan man ein struifnist draus machen, dar man dem Verdugo und Taxis, den hispanischen heubtluten in Freislant, uff den deinst halten kan. Man sagt, graff Adolf sult des ort uber drei dusent, mehe zu ross, dan zu fois, stark sin.
A. 1587 den 19. sept. starb Henrich Backhoffen, der bontworter bannerher, sines alters von 77 jaren, ein son wilant Fridichn von Echt zum Bonten Esel, Under Wapenstickern, und broder doctoris Johans von Echt medici und doctoris Fridichn von Echt juristen. Und ob sich disse nit Backhoffen nanten, dan Echt, so war doch Backhoffen ir rechte zuname, dan Echt war nomen patrie patris im lande von Geller. Disser Henrich aber war ein richer man, der groissen kaufhandel im lande von Meissen dreif, da er zwein, oder drei sohne richlich bestatt hat. Disser hat auch ein schoin steinen haus in der Klockergassen bei der Kimnade, das er bewont und darin er gestorben ist.
Anno 1587 den 21
tag s. matthe
æ hat her Mertin Crudens doctor und frau Elisabet va
n Bergen sin hausfrawe ein gasterei angesclagen alß sie rich waren und daß wol dhoin kunten. Da ist den tag her Henrich Crudener alter burgermeister und n. Geilen sin hausfrawe und dochter Hittorfs und jonfer Kannegeissers, der pastor sant Jacob her Lambert van Wiler, min broder und ich zu gast und frolich gewest in irem hauß zu
m Hirtz uff der Bach. Den andern tag haben sie den caplan scholmeister offerma
n dodengreffer und andern zu gast gehatt. Min broder und ich sin auch beide kirchmeister. Haben sie noch die kirchen diener nit widder zu gast. Es hatte so wol keinen art. Aber waß sullen mir dhoin dweil unß renth inkompst und verdeinst nit so groiß ist. Gastereien kosten gelt. Mir moissn daß ungemirckt laissen hin gain. Und die lude sagen waß in geleibt.
[673] Anno 1587 den 23
septemb. sin die amptlude zu Airsberg uff dem sall am Rhaidthauß vergadert gewest, den knoden getheilt. Und mi
n knode
n hat geben 27 guld
en 2
alb. current. War zimlich vor ein jar, wan man mich dißmal zu
m schreinmeister erwelt het, daß were mir wol leib gewest uff daß ich die alte foeß und geschrichten vo
n dem hauß Weinsbergh beß hett besigtige und proberen mogen, dan ich im jar 1580 gethain do ich daß eirst mal schreinmeister ware. Aber es hat mir nit gepurren mogen, die von den gesclechten und groißbefrundten fordert ma
n drin umb der presentzs willen. Dißmal wart joncker Johan Leissekirchn steinmeister der _
enrmeister swager und neif in die chur gesatzst der satzst mich widder dar in. Aber er warts mit den meisten stimmen.
A. 1587 den 23. sept. hat man dissen drien syndicis, d. Wernero Schenck, d. Wilhelmo Haickstein, d. Petro Crantz, jedem sin salarium und jargelt im rade in gegenwortigkeit der hern von beiden camern gebessert, das sie fortan jarlig 600 oder 700 gl. zu 15 batznsulln haben, glichs den beisitzern im keis. camergericht, da sie doch vorhin nit dan 200 oder 250 daler gehat haben und irer nit mehe dan zwein auf einmail gewesen. Nach doctor Bekkinkhusen cantzler ist d. Conradt Betztorf eirst sindic
us worden. Zu im d. Georgen Haltern, darnach d. Petrus Schulting von Steinweck und d. Johan Dussel die nit uber 200 daler jarligs gehat haben.
Her Jaspar Kannegeisser, burgermeister, besweirt sich wol etwas und andern mehe, das es ohn wissen aller rete und 44 sult besclossen werden. Her Gerhart Pilgrum bleif aus dem rade, hat sich vorhin mehe darwidder gelacht. Nuhe haben sie sich vil hoeren laissen auszurichten, der stat sachen und keiner partien sachen abzuwarten, die statuta und rollen zu reformern, ordnungen uber die unmondige kinder zu machen, im gewolfe die privilegia in ein gutte ordnong zu prengen, davon copeienboicher zu machen, die rollen der richter und andern zu bessern, alle tage den morgen zu 8 uren under dem rathaus zu sin, bescheit geben und nemen, haben sich allein die auswendige sachen [673'] wurden. Was nuhe die groisse jarlige verhohung ausrichtet, mach man kunftich erfaren. Ich hab sorg, sie werden der verhohung des lohns nit gemeis sin, daruber dan vil murmereirt wirt werden. Wenich chur- und fursten rete haben so vil belonong.
A. 1587 den 24. sept. hat her Johan Marlein, canonicus s. Georgii, eins sneiders sohn hinder sant Marien bei der Steinmetzer gaffeln, zu Rodenkirchn in des wirts haus gesessen, hat noch einen jongen gesellen notarium bei im gehat, so in der kirmiss, die noch ir ende nit erreicht, da sin gewest. In dem quam einer, heisch sich auch ein halb mais weins zappen, zu dem quam balde noch einer, der ginge an die hausdur, bleis in ein peifgin. Do quamen noch sechs gesellen drin mit geladen feurroren, das irer acht samen waren, griffen do dissen hern Johan an, bonden in und foirten in strack aus dem haus an den Rhein in einen nachen, damit sie strack uber uff die bergsche side roi(de)rten, und den jongen gesellen hatten sie auch mit hinuber genomen. Und es waren alle acht freibuter, etliche von Virschen, die er wol gekantdan sin motter und frunde da her geborn waren.
Also foirten (sie) herrn Johan und sinen gesellen in den busch und gegen den abent in ein ledige behausung. Dahin bracht(en) sie speis und drank und aissen samen, ranzounden herrn Johan da uff tausent cronen. Er baut in hondert daler zu geben, sagt, er were ein arm paff, hett nit mehe. In der nacht namen irer zwein den jongen gesellen, foirten (in) sines bedunkens wol 3 stunden lank, sagten do zu ihm: ,Hie bis du schelm vor Dutz, zug hin nach Coln und schaff das gelt und ranzon zu Dutz in des mans haus, den sie im nanten, oder es wirt dem paffen ubel gain.' Der quam zu Coln, bracht die zeitung dem broder Cristgin und sinem oemen, her Johan Nuwenhaiffen van Virschn, alten pastor s. Jacob, an. Die mogten sich uff gelt rusten, schickten aber auch botten ins bergsche lant an die beamten, wilche die clocken an verscheiden ende(n) leissen sclain. Wie das vor die freibuter quam, leissen sie her Johan im busch und machten sich darvon. Also wart her Johan erledigt und quam zu Coln, verwont und gestochn an den beinen, und war fast swach, leis sich cureren und wart des ranzons ab. Man sacht in Coln, die freibuter weren in Bensburch gefangen, das sich doch nit verfolgte. Aber uber acht tage darnach solt dem capittel Georgii geschriben sin, wa sie den paffen nit darzu hilten, das er sinen ranzon bezalte, so wulten sie dem capittel alle ire haiffe anstechen. Hie bei ist noch zur zit verpleiben.
Anno 1587 den 26
septemb. hab ich mit minem steifson Wilhelm Roß licentiato und anderen herrn under dem portail vorm Rhaidthauß ghain spaceren, und von testamenten und sterbfelln geredt. In dem hat bemelter min steifson Roß lice
ntiat lachent gesprochen. Hie min fatter, wirt mir auch schir off morgen irgen ein tausent daller besetzen, er weiß wol daß ich ein hauß voll kinder bekom daß ichs wol bedurft. Dar auff ich geantwort, ich hab nit vill, ich regnen mit keinen tauseten. Wan ich sterb und ein wenich verleiß, wem es alß dan gott
[674] gunnen wurde, deß hett derhalb zu vernemen. Disseß redte der lic. Roß, alß were eß schimpf gewest. Aber ich halts dar vor er solß wol mit ernst gemeint haben, wie irer wol mehe dan man ist alleß begerlich und macht sulche verdeckte vorbereitung und gastladung. Aber ich kan frembden off es schoin seir gutte frunde sin, nitzs geben oder besetzen, wa minem vorlangs uffgerichten testament und ingesetzsten erben etwaß pliben soll. Derhalb ich mich gege
n folgende untschuldigem will.
Groißgunstige liebe herrn und frauwen frunde und frundtinnen, ihr hat mir allerlei fruntschaft leieb und deinst beweist, zu zeiten mich neben anderen gutten erlichen frunden zu gast geladen und wol tracteirt, mich auch mit dem wein uff die rhaidtchu
r vererht, mir auch in miner swacheit allerlei geschickt und geschenckt, mich sunst getroist und angesprochn und weß mir dan derglichen und mehe guts von euch beweist worden. Sulches all und jedes neme ich zum hohen danck an. Wulth auch waß ich bei einem jeden nit gnogsam verdeint daß ich dasselb groißlicher verdienen mogt, uff daß ich nit ondanckbar nach minem dhoit beschuldigt durft werden, dan got selbst hast undanckbarkeit, kan ich es auch noch bei minem leben vergutten dar zu will ich ganß willich sin und alen moglichen fleiß ankeren, nit allein mit worthen dan auch mit der thaidt. Und da daß durch mich selbst fillicht alterß und unvermogenheit halber nit geschein kunthe oder versehen wurde, so wil ich doch guttigen gott trevlich bitte daß erß richtich will westatten, der es am allern besten vermach verhof auch min erb der haußfatter zu weinsb
erg sol an im nit ersitzn laissen, dan min frunde vor sin frunde halten inen zu deinst sin und innen erzeigen waß im foglich ist. Das ich aber euch und allen minen woldedern nit geben und besetzen werde, sulchs ist nit miner unbelaentligheit scholt dan allein miner unvermogenheit scholt, dweil ich in minem hohen alter von gar kleiner narong sin. Min rentgin wirt mit nit all verricht. Diß sweren lanckweiligen kreichs moiß ich mit andern mißgelte, moiß schatz und steurn geben, die lenderei brengt nit bei. Licht auch stil leif und leidt nimpt ein groiß hin wegh. Alle dingen sin dheur daß ich zu noit nit wol ka
n umbweren. Und besorg mich vor scholt die dannest nach minem absterben von dem minen bezalt will sin. Sult ich dan vil hin wegh geben und besetzen wie kan daß wol geschein, die min neigsten von geblode sin werden gar nit oder wenich das von bringen, allein darumb daß minem lesten willen und testament etwaß nachkomen werde und daß nit zu scheidern gahe, da mit wirt es ohn daß nevlich zughain. Darumb min geleibten wilt nur nit verargern oder im boesen uffmessen oder nachreden alß sult ich an euch nit gedacht haben. Ewer vergessen sin dweil ich euch nitzs geben oder besatzst hab, die fruntschaft ist dar an auch nit allein gelege, dan am guden hertzen und willen. Ich gedenck, wan ich dem eine
n gebe und dem andern nit, daß wurt mir verwislich
[674'] sin. Ich kunt es nit glich treffen wie es ein jeder wunschen wurde. Und wan ich etwaß besetzste, waß hilf euch ein wenich, derwegen ist min fleissich fruntlich bitt und beger ir willt umb angezeigter ursachen willen min untschuldigung also zum besten verstein und mißlagen. Datu
m ut sup
ra.
Min steifkinder moissen gedolt tragen, der licentiat Roß ist rich genoigh, wa sin kinder leben pliben wirt in got auch helfen, an Henrich Roß, und Aletgin Roß wurde ein wenich nit helfen, jonfer Brigitta Roß zu Maximinen wirtzs so gut haben alß die andern im cloister, dieweil ich die motter gehat hab ich ihn keinen schaden gethain hab daß ire bei einandern behalten wan sie es selbst verwart und nit verthain hette. Ich hab auch ein gerings dar von bracht dar gegen ich gnog gewaget hab. Wilhelm
us Roß hat mich etlich mail zu gast geladen wan er doch gasterei wolt halten hat mich genotigt. Ich habs nit begert dweil ich selbst nit vil gest laden kan, doch glichewol danc ich im hoichlich dar vor, hof nit daß er die maltziden von mir begert bezalt zu haben. Ich hab umb sinent willen auch etlich mal kosten angewant, hab siner hinwidder wie der anderen verschonet und zu deinst und willen gewest mehe dan sie mir alle gewesen sin, ihr motter Drutgin Barß hat mir auch nichts besatzst da mit ich zu friden moiß sin.
Es moiß doctor Mertin Crudener und Elisabet Scloßgin sin hausfrawe auch nit zornen, off ich in nitz besatzsr, dweil sihe mich oft zu gast geladen und sie mir krut zucker malmeseir wan ich kranck war geschickt und mir ganß fruntlich gewesen dar umb ich daß pillich mit einer vererhung zu gedechtniß sult vergudet haben. Aber ich versehen mich waß sie gethain sie auß gutter gunst von frihem hertzen geschei ohn daß sie erstattung dar vor begern, die sie wol eig
den. Ich sie auch gern dhoin wult, darf es aber umb miner armer frunde willen nit thoin, die mich darumb hassen und ubels nachreden wurden, daß ich den richen und armen nit gebe, versmachten sei, daß mich aber der doctor und doctosche zu gast laden und schencken deß danck ich in hoichlich lobe sie ireß gvuten willen und thoinß,und wunsche in vil glucks und gutzs sei sin habselich und fruntlich und gastfrei, es hat ihr wonhauß zu
m hirtzs unden uff der Bach den name
n der hospitaliteit von iren voreltern uff sei lange gefoirt und gelaissen, lang moissen sie daß herten und selich werden. Ich bin in und wil in widder zu gefallen sin, minem vermogen nach
.
Zu dem sin mir die herrn priores und conuentvales zu Carmeliten fruntlich gewesen und mich uff ire kirmissen und allerselen tag zu gast geladen. Der vrachen und daß mendicanten sin bedurften sie wol ein gut besetzs. Aber waß hulf in ein wenich daß ich thoin wurde. Ich gunne in vill guttes aber darf mich nit mit besetz untbloissen. Ich bezalen gemeinlich den wein bei innen, doin dissen und dem auch einen forthel, foege innen nutz heim wan ich kan. Min fatter und motter suster und swager ligen bei in begraben der halb ich in ohn daß seir gunstich sin, wie ich auch duck dahin zu kirchn gain. Aber sie sterben seir hin und werde verschickt daß die kuntschaft sich verandert, und die neuwe wissen dan nit darumb.
In glichem sult ich motter und conuent zu Marien bethelehem in der Reimergassen mit einem besetz bedencken, dieweil sie arm und benaut sin und min zwa sustern etliche nichten da begraben ligen und min eltern und ich vil jare da kuntschaft und
[675] fruntschaft gehat, und min dochter Engin daselbst eitz moder ist und min nichten Beilgin und Feigin dar in wonen. Aber lieber herr und gott, wie kan ichs uff alle
n orthn mit giften und besetz vergelten, ein gerings hilf nit vil, vil kleinen machen ein groiß. Jeder hett alß gern daß ich doch nit wol beibringen kan, und sult min armut balt vertheilt werden. Und wie arm sie sin so ist doch ir hauß beß fundeirt berent und versorgt dan mineß fatterß hauß daß bei min geblode sol pleibe
n. Ir cloister wirt fillicht nit jeder zit bei minen bewanten pliben. Man spricht, laiß paffen und beginnen und hilf den deinen. Im conuent sin auch der mine
n im hauß Weinsbergh auch. Ich wie jeder gibt und thoit wa es im gefelt. Mit deinst und rhaidt bin ich dem dem
conuent stetich willich gewest und binß noch. Bit sie willen mir nitz verargern.
Disse vorg. sin die jenigen die wol meinen wurden ich sult sie mit eim besetz vereren und bedencken, wie der noch wol mehe sin. Aber moissen auß obangezeigten und sunst bewegenden ursachen alle gedolt haben, und sich daß nit besetzenß getroisten. Bitt sie willen umb gift und besetzs hofnong nit min frunde sin, dan sunst umb leiften und zuneigung willen.
Anno 1587 den 29
septemb. uff tag michaelis sin die zwei fatterß und motterß testamenta widder in die gemein kist der erbgenamen zu Weinsbergh gelacht und jede parthei hat iren sclussel zu sich genomen dan die testamenta sin nuhe zwei mail abcopieirt und geschriben. Daß sie jeder va
n unß der sie nit hat haben mach und sich beratsclagen. Aber weiter handlung der medong und ander stritiger stoiß ist stil pliben, biß man widder lustich wirt.
Anno 1587 den 30.
septemb. ist min 90. fhane
nwagt uff s. Severinßportzs gefallen. Ich kunth aber nit selbst mit uffzehen dan ich uberqua
m etwaß pachts von minen alten halfen Wilhem va
n Metternich zu Swartzhem mit den fhoirluden ich handlen moist. Aber hab glichwol min 2 quarten weinß 14
alb. bezalt, und kertzn in die lucht verschaft.
Disse nacht hat der alter burgermeister her Gerhart Pilgrum die ronde umbgeritten und wie er mich nit uff der wacht fonden ist er zornigh worden und gesagt ich sult der nuwer ordnong gemeiß 20 goltgl. zu boissen geben. Er hat aber minen lutenanten und ander befelchaber starck da fonden, die mich untschuldigt daß er zu friden gewesen. Diß hat mir auch ein groiß bedencken gemacht mich mineß alterß von 70 jaren so in der wachtordnong gefreihet zu untschuldigen.
Anno 1587 den 30
septemb. min neu pachter zu Mugenhuyssen hat mir von minem alten pachter zu Swartzhem zu wege pracht und geschickt 4 malder roggen min 0,5
lb. roggen. Noch 2
mald. 3½
lb. diß war half korn und speltzs under ein gemengt. Ich hab mesgelt 4
alb. 2
h. bezalt. It
em 4
alb. tragloin verlagt. Item von den 2,5
mald. speltzs dem foirma
n 37
alb. bezalt und deß neuwen halfenß son Reinhart uff sinen forloin der 4
mald. kornß 2
gl. vor saltz verlagt. Diß kosten ist der alt pechter schuldich zu bezaln. Ich war in dissem devren kreichsziten so fohe alß het ich daß korn fonden, dan es dhuir war, und tracteirde die foirlude wol.
[675'] Anno 1587 den 1
octob. hat die zwelfjarige deß hauß Weinsbergh zwischen minem broder Gotschalck und siner hausfrawen Elisabet einß und minen sustern und mir andertheils medung ire ende erreicht. Und ist min broder ohn bewilligung verglichong oder bestimmong neuwer jarn oder neuwen zinß im hauß pleiben sitzen. Es waren wol vorhin 60 richtzdaller vorhin haußzinß uffs neut gefordert, dweil aber andere puncten uff mines broderß beger unverglichn sin pliben anstain wie die oben dissen somer schriftlich angezeigt sin, so ist daß ein mit dem anderen zu ruck pliben. Dan so min sustern und ire kinder ire irthumben nit richtich gemacht so hat kein newe medung getroffen kunnen werden. Also hat mi
n broder daß sechthe theil am hauß. Ich hab daß seste theil dar an daß ich zu
m theil mit gebruche. Min suster Sibille hat auch daß sesthe theil daran. Die gebraucht eitz deß putz und durchganges viß Cronenberch uff den alten Thorn mit da ich ir die wonong auch ohn zinß gestatte daß sie sich derwegen nit zu hoich zu beclagen hett.
Zu dem sin unse zwelf jaren gemeineß dischs und kosthaltung im hauß Weinsbergh umb und auß. Mogen es uff die weisse continueren so lang es got gefelt und min broder und ich unß deß verglichen werden. Min suster hat die zwelf jar bei unß zu dischs gangen ausserhalb dri monat do sie selbst hat willen kost halten. Vide supra prima julii diß 87th jarß. Nuhe ist es etwaß besonderß und wondern sich die leudt nit wenich wie mir zwein broder mit etlichen unsern mitgedelingen so lange zit so fridlich in einem hauß an einem dischs in eim bescloß oder borgfreden samen haben leben kunnen. Es sin vill gutte bewegende ursachen da wilche sulches desthe beß und foglicher verursagt haben. Ohn zweiffel wirt es der ewiger got also schicken.
A. 1587 den 2. octobrisbin ich uff supplicerlich bitt und anhalten N. Manlii, doctoris medicinarum, pro tempore rectoris universitatis, vom eim rade zu Coln neben jonker Johan Leiskirchen, steimmeister, licentiato Lodowich Falckenberch, raitzrichter, zu reformeren chirurgos, empiricos et pharmacopolas, (ordineirt). Von dissem handel und wirk hatten wir alle drei geringen verstant und bericht, dan es mehe phisicos et medicos antraff, die sich damit hetten gewist zu behelfen. Dieselben sulten sulche leude examineirn und ire materialia visiteren, das wol ein gutt, nutzlich und nodich wirk were, dan es seir sorglich zugehet, das sie quid pro quo den leuten ingeben und alte verloschen medicin misbrauchn. Aber die medici selbst durfen die barbirer, arzst und apteker nit verzornen, haben iren nutz von innen. Mir waren propter autoritatem senatus zu verordnet, bes.
Anno 1587 den 2
octob. starb Anna Fritags oder Vuicht widwe heren Hilgern Helman der rechten doctorn, ein seir gutte erliche frawe. Aber dweil sie nit catholischs wart wart sie mit gnaden uff den ellenden kirchof zur erden und begrefniß zugelaissen und nit zu Carmeliten dar ir man lach noch zu sant Laurentz zu irem fatter.
Anno 1587 den 4.
octob. sontag hat unß jonfer Elisabetgin Hornß ir geburtzs fest uff dissen tag anticipeirt und zu Weinsbergh unden in der camer gehalten. Da mir unß alle im hauß mit ihr frolich gemacht haben.
[676] Anno 1587 den 6
octob. hab ich abermal an minen neiffen Gotschalck von Weinsbergh zimmerman gedacht, wie ich ihn vor hin anno 85 den 3 novemb. zum baumeister des hauß Weinsbergh angezeignet und verordnet wie oben, fol. 434 pag. 2 zu ersehen ist, da bei ich es noch verpliben laiß.
Und ihn eitz vor deß hauß Weinsbergh baumeister bestetigen, dan es hoichnodich ist daß hauß in guttem noitbau allenthalben zu halten. Dan sult der noitbau versaumpt werden, so mogt daß hauß nit bei dem hausfatter minem erben ewich und stetich pleiben. Ein rhaidt der stadt Coln mogt die hende drin sclain wie sie deß macht haben sullen. Und hat eitzbenanter min neif Gotschack desthe mehe foegen und ursachen zu dem bau dan andern (wiewol ich den auch nitzs untzehn) dieweil er ein primarius agnatus zu Weinsbergh ist und nach minem neiffen Herma
n von Weinsberg sinem broder wa er den tag erleben wurde in der hausfatterschaft folgen und alß dan min erb sin soll. Hie will ich sinen swegerherrn minen lieben swager Benedictu
s va
n Swelme den ich broder nenne und dar vor halten, daß er sin lebtag ein auffsehner meineß neiffen Gotschalcks sineß eidombs sol sin und pleiben daß er bei siner geregtigkeit die min neif Gotschalck von wegen mineß testaments, declaration, addition fideicommiß und alleß andern forthels mogt behandthalft und beschutzst werden. Und sol sampt sinem swegerhern Benedict
us daß hauß Weinsbergh jarligs einmail durchauß macht haben zu besigtigen, und da noitbau vor handen und erfordert worde, dem hausfatter zur zit sulches zeunen und in der noit erinneren der es dan bessern sol. Wurde es aber so hoich nit nodich sin vor eirst zu bawen sonder kunt ohn schaden langen verzogh erleiden oder were wilbau so soll der hausfatter nit zu hart drumb angehalten noch genotigt werden. Der hausfatter were dan wol im vorrhade oder guttwillich so sol es im frei stain und ein gut wirck dran dhoin. Und wan min neif Gotschalck mit sinem swegerherrn meister Benedicto nach dem bau durch daß hauß oben und und
besigtigt sol innen der hausfatter wein schencke
n und jedem veir
rad. alb. off die werde dar vor zu pr
æsents zu geben. Aber sie sullen behut sin daß sie iren eigen nutzs nit soichen und den hausfatter in groisse kosten und schaden foeren, der hausfatter were dan vor sich selbst freiwillich und geneigt dar in wie gesagt ist. Wurde auch min neif Gotschalck vor sinem swegerherrn ableibich so sol min swager Benedictus in stat siner enckeln von minem neiffen Gotschalck vorß sulches gliche wol verrichten. Ihm pfall aber da min neif Gotschalck sinen swegerherrn Benedictu
s uberleben wurde, da sol er in deß stadt alß dan den bannerherrn deß steinmetzer ampt und gaffeln zur zit so fern der ein bau verstendiger were zu eine
m gehulfen oder einen andern erfahnen uff bewe zu einen mitgehulfen zu sich zu nemen magt haben der dan auch mit uff minß neiffen Gotschalcks geregtigkeit haben sol wie sin swegerher Benedictus gehatt. Soll auch deß druncks weinß und presentzs geneissen und haben, wie eitz vermelt ist.
Addendo et declarando Herman Weinsberg __
[676'] A. 1587 sin die freibuter von Wachtendung und Berk den 9. oct., ungeferlich 300 zu ross und zu fois stark, zu Sechten komen, das dorf angestochen und wol halb verbrent. Und dweil darumbtrint fast neue angenomen stiftsche kreichsknecht, Oberlender, lagen, worden dern etliche ersclagen und verjaget. Iren fendrichen mit dem fahnen samt dem pastorn und etlichen nachparn forten sie gefenklich mit sich hinweg. Werden filligt etwas weiters in sinne gehat haben, das in nit gelucket ist. Man lagt eitz dem hausman im amt Bon das bloisse folk uff den halz, name groisse steur und schatzs von in und worden darzu nit beschirmt, das erbarmlich war.
Von der kostregnung zu Weinsberg.
Anno 1587 den 10
octob. uff s. gereonßtag morgenß zu 7 vren hat min broder und ich die kost und haußregnong einß ganssen jarß samen gehalten alß von anno 1586 prima octob. biß anno 1587 p
rima octob.. Diß regnong geschach zu Cronenbergh uff minem saale da mit umb deß anlauffens besonder saissen. Min broder hat die regnong von tag zu tag von parcel zu parceln clar uffgeschriben. Ich vertrauten im daß es nit wortlich uffgelesen nach gerechent wart dan dißmal allen su
mmarie mit den veir veirthel jarß umb zit zu gewinnen. Und ist gestalt in summa wie folgt.
Exposita und außgabe.
Eirstlich was durch das gansse jar inß groß und klein teglich zum mart inß gemein vur speisse, dranck und ander unkosten außgeben sin.
Im eirsten firdel jarß su
mma
299
gl. 17
alb. 4
h..
Im zweiten firdel jarß su
mma
59
gl. 6
alb. 2
h..
Im dritten firdel jarß su
mma
186
gl. 8
alb. 11
h..
Im veirthn firdel jarß su
mma
83
gl. 8
alb. 10
h..
Summa su
mmar
rum628
gl. 17
alb. 3
h..
Item an broit im herbst 17
gl. 21
alb.. Item ihm wi
nter
35
gl. 15
alb.. Item im
glens 42
gl. ite
m im sommer 29
gl. 18
alb.
Summa an gelde
125
gl. 6
alb..
Diß vorg. broitzs ist gewest 4 malder herrn broidts daß malder 5½ gl.. Item 6 malder daß malder 14 gl.. Item 1 malder 3 lb. das malder 11 gl.
Facit kornß
11 mald
er 3
lb..
Nota. Die groisse posten diß jarß alß an aissen, fircken, holtzs, botter, keiß, herinck stockfischs, und weß deß mehe ist befindt sich in broders regnong per p__tes ohn noit hie anzuzeigen. Diß jar ist auch kein keir gebrauwen dan sunst etwaß gegolten und ingelacht sunst war alles zimlich dheur.
Su
mma su
mmaru
m o
mni
um exposito
rum.
Facit
753
gl. 23
alb. 3
h..
Nota daß aissen fel ist am aissen abgekurtzst. Und kein aiß ist verkaufft dweil man nit gebruwen hat. Sunst kompt der kosthaltung nit mehe zu gut alß vor alt fett und smaltz so verkaufft ist
Facit
3
gl. 20
alb..
Wan dan disse 3 gl. 20 alb. von der voriger summen abgekurtzst so bleibt noch.
Summa
750
gl. 3
alb. 3
h.
[677] fernerß zu wissen, daß broderß gest und andere frunde diß jar wenigh zu im komen, doch sin sie uff geregnet uff
1,5 wegh.
Item broder, sin hausfrawe, Lisbetgin Hornß, und Marie Smidtzs vur jeder 5
3weghe
Summa
213½ weghen.
Jede wegh
2
gl. 2
alb..
Facit samen
444
gl. 19
alb..
Item vor mich, und vor Herman, macht vor jeden
53 weghen.
Aber vor suster nit mehe dan vor
4½ wegh, diewel sie daß leste firdel jarß selbst kost gehalten. So machen ire 3 firdel jarß wie gesagt. Also sin uff miner seithen geregnet
Summa
146½ weghn.
Jede wegh
2
gl. 2
alb..
Facit
305
gl. 5
alb..
Wan dan 3 alb. 9 h. so mehe außgeben sin so bleibts nach wie vor
Summa
750
gl. 3
alb. 3
h..
Recepta und innam.
Folgt waß minem broder gegen daß vorg. verlech von mir zukompt.
Zum eirsten die von wegen miner, und neif Hermans und suster Sibillen
146½ weghn.
Facit
305
gl. 5
alb..
Item noch kompt broder von mir zu, die pension auß der renth von Oede de termino remigii diß 87 jarß
5 daller, jeden zu 52
alb.
Facit
10
gl. 20
alb..
Item noch vor 0,5 aim weinß so mir broder zu firnem lenge wein miner verkauffter roder wein Jacobn van Brucken gelint hat daß fod. zu 33 daller
Facit
5
gl. 16
alb. 16
h..
Item vor 8 maltziden miner gest facit 1 weg 1 tag kompt broder half zu.
Facit
1
gl. 1
alb. summa facit
322
gl. 18
alb. 6
h..
Diß vorg. hab ich mit nachfolgenden poste
n vergnoigt.
Item eirstlich ist mir broder von der lester regnong anno 86 den 10 octob. gehalten) schuldich
Facit
74
gl. 8
alb. 2
h..
Item noch hab ich broder auß dem gelde van Zulch und Margreten kornß gelde gethain und anno 86 den 29 novemb. zugestalt
Facit
55
gl..
Item anno 87 den 5 febrvarii noch broder und suster uff regnong der haußhaltung gethain 8 dubbel ducaten auß dem gelde von Lobbrich.
Facit
72
gl..
[677'] item a
nno 87 den 18 aprilis 3 dubbel ducaten uff das korn der beckerschen zu sechs malder jedeß malder vor 14
gl. gethain
Facit
27
gl..
Item anno 87 den 17 marcii noch broder und sustern zugestalt die pension von jonfer Reken amptfrauwen zu Monhem in stadt der 32 richtzdaller nemlich 10 dubbel hispanische ducaten
Facit
90
gl..
Item anno 87 den 7 augusti von Bedberß fharen de termino jacobi anno 86 verfallen alß vor min theil, vor suster Sibilln theil, vor Herman und Gotschalcks theil samen 15 richtzdaller jeden zu 11 marcken
Facit
41
gl. 6
alb..
Item anno 87 termino remigii haußzinß van Weinsbergh vor suster Sibille und Hermanß antheille sin 7½ dall. jeden zu 52 alb.
Facit
16
gl. 6
alb..
Item alle abendt 0,5 quart weinß uber dischs mit dem kochwein samen 200 quarten ist jedem zwischen broder und mir 100 quarten die q. 3 alb.
Facit
12
gl. 12
alb..
Summa in all facit zu gelde.
gestrichelte linie 388 gl. 8 alb. 2 h..
Defalcatis defalcandis bleibt mir broder von der regnong disses jarß a
nno 87 den 10 octob. gehalten per rest schuldich.
Facit
65
gl. 13
alb. 8
h..
Waß anno 1587 den 10 octob. im vorrhade verpliben mir half zustendich.
Item an rintfleischs
16 stuck.
Item an speck
6 seiden.
Item an schincken
4 stuck.
Item an schaifleischs noch im saltz
4 schaiff.
Item an saltzs
3
fi. hoitz.
Item an stockfischen
70
lb..
Item an botteren
50
lb..
Item an schollen
30
lb..
Item an hoppen
46
lb..
Item an beir
2
aim.
Item an koln
14 maissn.
Item an holtz
vor ein jar.
Waß ich vor besonder gest diß jar 87 gehat.
Item den 15. janvarii alß Augustin die hoener bracht 1 maltzit.
Item den 17 marcii der mir jonfer Reken gelt bracht 1 maltzit.
Item den 10 aprilis den spilluden zu gotztragt zop 2 maltziten.
It
em d
en 13 julii Augustin vo
n Swartzem
1 maltzit.
It
em d
en 27 septemb. d
em newe
n halfen va
n Swartzem
1 maltzit.
Item den 30 septemb. 2 man pacht van Swartzm 2 maltziten
Summa diß 8 maltziden machen ein wegh und einen tag, ist min halfzit da von
1
gl. 1
alb.
Nota.
Von minen 5 dallern deß haußzinß von Weinsberch ist diß jar auch nitzs ingerechent
wie biß herzu beschein fillicht daß ich des hauß mit gebrauche.
Item unser magt Lisbeten von den Steinen eitzs 10 octob. von besonderm minent wegen loinß geben 2 richtzdaller.
Item sustern Sibillen geben uff ire
leib renth 5 daller jeden zu 26
rad. alb. bezalt an
rad. gelde, daß sei auch gelt hab dweil sie selbst kost helt. Die ander 5
dall. halt ich in uff unse kost regnongh, und auch dweil ich von Andernach nichtzs bekome, noch vo
n Dormagen irenthalben.
Und sin nuhe 12 jar der medong deß hauß Weinsbergs
umb wie auch der gmeiner kosthaltungh, der allemechtiger schick alle sachen zu
m besten, im friden, gesonheit und allem waß selich ist. Und danck got getrulich vor alle biß her zu verlente ubertrefliche gnade wilche mir widderfarn ist.
Ende disser regnongh
.
A. 1587 den 12. oct. uff s. Maximiliani-tag, wie er im almanach angezeignet steht, sol der neu erwelte konink in Polen, Maximilianus von Oisterich, daselbst gekronet sin. Man sagt aber, der adel und etliche andern im lande weren ihm zuwidder, hilten es mit des koninks broder von Sweden, den dieselben lieber zum konink hetten. Wa das war ist, mogt Maximilianus sinem symbolo, dicterio und sprichwort (Militemus) gemeis wol wirk findendaß er im geschickt militem
rum sprechn moist. Aber ich haltzs dar vor die im sulchen spruch verordnet oder geben die werden daß militemus, laist unß kregen und streiten, nit allein mit dem swerde dan van eim andern kreich gemeint haben, daß die schrift sage, deß menschen leben uff erden ist ei
n stetiger kreich, widder sin sichtliche und unsigtliche fiande, widder sin boesse zuneigunge
n und sunden widder teuffel, helle, fleischs, und dan auch gegen sin widderwertigen und misgunner. Also wirtzs zweifelß ohn der koninck auch wol meinen, dieweil es mit den wapen und swert nit all außzurichten ist,
Man sagt auch, sin ohem und swager, konink Philippus von Hispanien, sult den Polen 8 tonnen goltzs verheischn haben, wan sie in zum konink erwelten und crointen. Kan und mach wol sin, dan das haus Oisterich tragt hoich.
Anno 1587 den 13.
octob. hat mich min steifson Wilhm
us Roß lic. in der Burgerstraissen zu gast gehat neben den herrn Eiflern und andern mehe, sinen swageren und gutten frunden. Ich hat wol dar vor gepitten mich zuverlaissen, wult es aber nit versagt haben, so moist ich zu im komen wie noede ichs dede. Dan dweil ich eitz nit gestalt sin vil gest zu laeden daß macht mich scheu bei andern zu ghain. Nuhe denck ich, er hab minent halbe
n die gasterei nit angesclagen, so hab ich im alß ei
n mensch nit vil raumß kunne
n benemen. Doch danck ich ihm gliche woll, kanß aber mit widder laden oder besetzen nit vergelten. Doch kan ich im ohn daß dienen oder nutzs zu foegen, daß wil ich gern thoin, wie ich dan biß her zu stedich gethain hab.
A. 1587 den 13. oct. sin die verordnete herreneins erbarn raits zu Coln, als nemlich her Johan Hardenrait, burgermeister, jonker Johan Leisekirchn [678'] steimmeister, und doctor Wilhelmus Haickstein, syndicus, hie zu schiffe gangen zu keiserlicher majestait, dem keiser Rodolpho secundo, gen Prag in Behem und zu allen ander churfurstenzu reisen und sich wegen jonker Wilhelmen von Harfft, herrn zu Hurt, zu beclagen, das der die stat Coln under des haus Burgundie gerichtzszwank understunde zu bringen und dem hilligen rich abzustricken, im sulchs zu weren. Auch uber des fursten von Gulichs und Berge neue zolle und licentgelt im lande zu clagen, damit das beswernis nit uff Coln gelagt wurde. Waß sie aber außrichten werden mach die zeit erleren.
Anno 1587 den 15
octob. hab ich in minem declarationboich fol. 132, 133 et seq. vom noitbau im hauß Weinsbergh zu thoin, die baufelligkeit zu verhutten und waß der stadt Coln statutu
m von der verordnung von leibßerben zu leibß erben sagt. Und von corfirmation und bestetigung der oberkeit gelesen und gedacht wie ich schoin dar uber in der 7 addion hinden dran stainde provision druber gethain hett, und auch noch vor eirst ohn noit were von der hoher oberkeit alß papst und keiser einige confirmation mineß testamentzs und insetzung mineß erben zu erlangen dieweil daß vil kosten wurde und es noch lanckwilich fallen wurde ehe es mit minem erben fillicht uff daß dritte leib und handt komen worde. So laiß ich mich doch beduncken es solt vur eirst nit unraidtsam sin bei eim erbarn rhaidt der stadt Coln umb confirmation und bestetigung anzuhalte
n. Wie und in weß namen daß aber geschein deß hat man mit fleiß zu bedencken, sich zu berathen. Auch die herrn burgermeister rentmeister sindicos und secretarien drumb zu begrutzen und den wegh zu bereiten. Und kan sulche confirmation immer nirgen an hindern dan wirt nutz und nodich sin umb deß stututi willen, daß dem hausfatter von wegen deß nit zu zeiten ingeredt werde. Drumb will ich ein klein supplication untwerfen und her setzen uffs kurtzst, die hetten alß dan der hausfatter und executorn zu lengen zu kurtzen zu besseren nach aller noitturft.
Wie folgt.
Hoichachtpare edle erentfeste hoichgeleirte vorsigtige weise g. l. herrn. Wir kunnen e. g. gutter wolmeinong nit verhalten wie daß wilant der erentfester und hoichgelerter Herman von Weinsberg licentiat der rechten und e. g. mit rhaidtzburger sin testament und lesten willen vor vil jarn uffgericht und inß scheffen schrein zu rechter zit gelacht dar in er einen sinß gebloidts von sinem fatter und motter untsprossen von grade zu grade zu erweln zu
m lesten zu, und in mangel der allen eine
n lice
ntate
n der rechten in Coln promoveirt zu
m erben ingesatzst und hausfatter zu Weinsbergh genant. Und gewolt daß derselb wegen sulchen sineß amptzs alle seine gutter haben und besitzen und besonder sinß fatterß hauß Weinsbergh in Coln sampt sinen anrorende und zugehoerende heusser in Coln bewonnen und in guttem noitbau halten und die baufelligkeit dar an verhutten sulte. Nuhe wissen mir unß zu berichten daß e. g. statutu
m und stattrecht umb verhuttungh der baufelligkeit mitprengen daß nemanß sin testament in Coln machen oder einige erbgutter hin geben und besetzen mach von leibßerben zu leibßerben zu ersterben fernerß dan biß uff die dritte handt. Sunst sulte sulche insetzung gift und besetz nit bestendich
[679] sin, dieweil dan in gerurtem testament die principal ursach nemlich die baufelligkeit verhut ist, und e. g. mit uffsener gemacht sin mit angefenckter bedruwung und prenen daß der noitbau wircklich geschein sol und nit underlaissen werden, auß das dan under sulchem schein daß statuti etwaß zu taddeln verursagt werde.
Demnach gelangt an e. g. unse deinstlich fleissich pitt und begern dieselben willen ire authoriteit und decreit interponern, und obgerurt testament confirmern und bestetigen auch ercleren daß gemelt statut dem lesten willen unhinderlich sin sulle, daß e. g. auch ein fleissich uffsehenß haben wulle wie der testator begert daß der noitbawe befordert und geschehe und die baufelligkeit verhutte werde, dar an dhoin e. g. ein gut loblich wirck und stait unß deinstlich und fleissich zu verschulden e. g. zuversigtlich antwort begernde.
E. g. deinstwillige getrewe.
N. hausfatter, n. n. n. n. executorn zur zit zu Weinsbergh.
Wa dan die supplicanten (wie ich verhoff) die confirmation von eim rhade erlangen werden, so will nodich sin daß man von sulchem decreto und registration mit tag und dato einen besiegelten und subscriberten schein erfordere, zu sich neme, und in deß hauß Weinsbergh verwarsamheit lage auch copie da von inß copienboich bringe, damit man sich einß rhaidtzs wissen willen und authoriteit hab zu gebrauchen. Darnach dan der hausfatter, executorn und baumeister mit ernst und fleiß den noitbawe vollenbrengen und alle haußgnoissen sullen macht haben samen und besonder druff zu sehen daß er geschehe und nit versaumpt werde
.
Anno 1587 den 16
octob. hab mir einen aissen vor 33 daller jeden zu 52
alb. lichtzs gelts gehatt. Und sin 460
lb. am gewigt dran befonden.
Dissen herbst bei kreichszeiten und verstorunge in Hollant und Freislant sin, widder alle hoffnong des folks, mehe aissen uff den mart zu Coln komen, dan in vil herbsten und jarn druff gewesen, auch sin seir vil pol(n)ische aissen, davon man nit vil plach zu hoeren, (komen). Und hinderten heiran nit, wie vil licentgelder der furst von Gulich im lande Berge, Cleif und Mark darvon untfinge, das ungewontlich neu zoll war. Es machte auch, das sie nit in Brabant vertriben worden.
Anno 1587 den 16
octob. hab ich uff beger miner sustern vor iren sohn Gotschalck Ordenbach zu Anthon Herwegh zu
m grasputzs uff den Heumart gangen und mit im gesprochn eineß heilichs halber zwischen gemeltem minem neiffen Gotschalck und Herwegh nicht n. von zweiffel die bei im ein weil zitzs im hauß gewesen wilcher heilich durch einen Jacob Groinheufft ankome
n waß und so weit inß wirck gestalt daß sich die jonge lude samen gesehen gesprochen hatten. Herwech wiste von irer beikompst, wiste aber nit wie die jonfer so eitz bei irer motter zu Luckrade hinder Dutz gelege
n were gesinnet. Wult aber der sachen zu gut selber sich zur motter und dochtern verfoegen und mit in dar auß sprechen, wie er dan auch folgenß gethain hat und den bescheidt bekomen sie wulte mit iren beiden eidome
n im lande Berge
wonhaftich sprechen auch vernemen wie es mit irer ander unbestatter dochter
[679'] die elter were ein meinong het ob die lenger unbestat wult pliben sitzen, da bei ist es vor eirst pliben. Nu gunte ich miner suster wol daß sie ire kinder wol underbrecht daß sie broit mit got und erhen kunten essen. Aber es gehet langsam und sweirlich zu, daß leide thoit. Ich bin deß vermogens auch nit daß ichs bessern. Ich bitt got daß er zur walfart und seligkeit schicken will.
Anno 1587 den 18.
octob. ist min 91 fhanenwagt uff s. Severinßportz gefallen. Ich bin selbst mit uffgezoge
n wiewol es mir swerlich fiele. Hab kertzen in die lucht vor die ronden verschaft. Auch nit mehe dan 18 heller zu
m wein contribueirt, so vil absentes hatten mir der jeder zwa maissen weinß bezaln moisten.
A. 1587 den 19. oct. starb N. Stapedius, der medicin doctor zum Rotstock vor den Augustinernwilch hauß er vor wenich jaren gekaufft und wart zu Augustinern in die kirch begraben,
Disser war ein colnisch aptekers sohn, hat sich vil jar in Frankrich verhalten, dar er practiseret und grois gelt erobert, das er in Coln uber tusent ggl. jairlicher renten gegolten. Und als sich diss jar aus Frankrich mit weib und kinder her uff Coln begeben und sich hie nedergesclagen und practiseirt, ist er gelich krank worden, wenich tage gelegen und gestorben, sins alters ungeferlich von 56 jarn. Der riche apteker Fredericus Stapedius an Mirwilre orde war sin broder.
Anno 1587 den 20
octob. starb N. Hauß von Venloe der rechten licentiat furstlicher gulischer rhaidt in der stadt Dusseldorf sinß alterß ungef. 50 jaren. Disser war ein gelerther beredter wol maneirter man. Hat ein colnische dochter Gilliß Eiflerß zur ehe, wonten zu Venloe da er dem koninck vo
n Hispanien deinte. Und wie Venloe von den Staten ingenomen wart, moist er wichen dieweil er burgermeister daselbst war und catholisch pleiben wolte. Quam her zu Coln wonen. Wart uffs lest gulischer rhaidt. Erlebte noch daß Venloe von dem hertzogen von Parma erobert wart und er widder zu sinem hauß und erbguttern deß ortzs qua
m.
Anno 1587 den 21
octob. ist unse alte magt Lisbet va
n den Steinen unse nicht von unß komen und sich uff ein camer zu s. Revilien gegeben. Clagte sie were alt hett ein boiß bein, kunte nit mehe sware arbeit thoin wie vormalß, hat wol drissich jar bei minem broder Gotschalck zu
m Kluppel uff der Hoeportzn gewont, da zwischn sie wol etwaß uff gelagt und zu s. Jacob an jarrenth belagt hatt. Het gern irß gefallenß geheiligt aber daß war nit also wie sie es begerte inß wirck zu stellen. Min broder und suster hetten ir auch gern zu alle
n hilgen oder sunst in ein gut conuent geholfen da sei forthel gehatt, aber daß wult auch nit glucken. Sie wulte auch zu Weinsbergh nit lange pliben, also ist sie eitz zu s. Revilien und deint doch andern lude mit dem sie daß hauß verwart oder waß arbeit, daß sie wol wirt umb were und frei vur sich selbst leben. Sol wol bei 50 jar alt sin, ist from und getrewe.
Anno 1587 den 22
octob. ist unse neuwe magt Eva von Gusten bei Gulch burtich so vor hin gemedet war zu unß in deinst zu Weinsbergh komen. Hat vor hin bin Gulch gedeint, wie auch ein jar ungef. in Coln. War groff von leibe und arbeitsam, ire elter mogen alte sclechte haußlude zu Gusten sin. Diß vom gesinde zeignen ich hie mit an, were wol nit nodich, doch moiß ich allerlei hie ruren und schriben.
[680] A. 1587 den 23. oct. umb Severini hab ich gesehen, das die (lude) ire sclapmutzger umb der kelte des wints widder uff die heubter begunten zu setzen und zu gebrauchen. Und hab gedacht, wie diss habit vor veirzich jaren nit im gebrauch gewesen, dan ungefer umb die zit eirst uffkomen were. Darumb mois ich hie anzeigen, wie sie gestalt gewesen, ob fillicht die widder abgeschafft wurden. Sie sin kleine umb das heubt gedichte hauben, wie sclaifmutzen, gewest, mit zipger oder lepger uber die oren, und von flaweil, samitt, taft, worsten gemacht, darnach die lude rich oder gering waren. Und man satzst die bonetten oder hoede druff. Also wan man emans ehre wult beweisen oder in der kirchen ware, so nam man die ober bonet, mutz oder hoit ab und leis die sclapmutze uff dem heubt umb der kelte willen pleiben, daher sie den namen Bleif-uff bequamen. Und ist vor die alten und kaelen ein seir nutzliche tragt gewest, die seir bei geistlichen und weltlichen gemein ist.
Im somer satzsten die kalen und aloperii gestrickte siden sclapmutzen uff, damit sie ir calvicium verburgenso vil hab ich kurtzlich von den sclapmutzen willen vermelden bei den vor eltern ein unkundige dragt oder habit deß heubts wie daß folck neufindich in den kleideren deß gantzen leibß sin und die oft verandern und in einem lande nit wie in der andern tragen.
Anno 1597 den 23
octob. ist Peter Castenholtz burger zu Reimbach zu mir komen und die 2 goltguld
en jarlicher renthen, wilche wilant Berndt Luchelgin den armen zu Reimbach in sine
m testame
nt besatzst gefordert. So hab ich ihm bezalt 2 golt
gl. de pvo tessumptio
nis mari
æ anni 86 jeden zu 26 rader
alb.. Item noch 2 golt
gl. der termino assump. mari
æ anni 87 jeden zu 26
rad. alb.. Von wilchen beiden pensionen er mir under siner handt ein quitancz geben hat in namen Johan Bewelß eitzigen ha
stutailß meisterß daselbst, under obg.
dar. Er Peter hat wol gefordert enkel golt
gl. aber ich hab ihm den bericht gethain die 5 golt
gl. loiß gelds von Meckenhem dar vor die 2 golt
gl. gekaufft weren in Coln nit hoher angelacht dan zu 26
rad. alb. vor den golt
gl., so hat erß laissen also passern.
Dißmall hab ich bemeltem Peter Castenholtzs den verheischenen undwerfertigen schein oder verschribung von gereurten 2 golt
gl. fharrenthen ihn Coln wilche biß herzu lange bei mir stil gelegen gen Reimbach zu blomgen zu gestalt. Waß aber der inhalt sulchen scheinß und verschribung sei wirt man wortlich in minem copienboich fol.
finde
n darnach hat man sich zu halten. Ich hab bemelte
m Peter auch ein missive oder berichtzs an die herrn scheffen und rhaidt zu Reimbach mit geben, dar in wir mit vermelt, daß sie mir und minen erben alß executoren wilant Berhartn Luchelginß und siner dochter Marien testamenten einen gegen schein wulten zustellen und geben wanne und wie sie die spende wulten halten, dan mir moiste
n ein uffsigt uff die spende haben daß die 2 golt
gl. jeder zu 26
rad. alb. jarligs verspendt wurden, wie unß oblige dar uff fleissich zu sehen. Sunst wurden mir 2 zwein vorg. golt
gl. verursagt werden anzuhalten so lang biß unß sulcher schein zugestalt wurde.
[680'] Anno 1587 den 23
octob. ist Wilhelm
us Castenholtz stadtschriber zu Lynß auch zu mir komen. Dem hab ich verzalt waß ich mit Peter Castenholtzs gehandlet wie neigst hie vor angezeignet steit. Auch hat mir Wilhelmus gesagt, er het von der gemein zu Odendorp zwein termin zu behoif wilant Marien Luchelginß testament untfange
n nemlich 5 golt
gl. de termino prima maii a
nno 85, it
em noch 5 golt
gl. de termino primo maii anni 85, und wult die halfschit an sin swegersche Elsgin van Blaitzhem wenden. Vur die ander halfschit sult ich Elsgin 2,5 golt
gl. fharen uff dem huiß vor den klein s. Mertin halten butenß geweiß und mich selbst bezaln vermoge unser abreden von wegen sulcher butung.
A. 1587 den 26. oct.sin zu Leiden in Hollant drei heubtlude, die nach innemung der Scluissen in Flandern mit etlichem kreichsfolk dahin und zu Delft ankomen, als sulten sie irer religion der ort sicherer sin, mit urtel und recht zum doit mit dem swerde gericht und ire lichnam begraben, genent Jacob Volmar, geboren zu Loon in Flandern, dess (heubt) uff die Tolporzs gesatzst, item Cosmo de Pisarengiisaus Piemont, dess heubt uff der stat bolwerk gesatzst, item Niclas de Maulde, der mit dem heubt begraben wart. Disse drei hatten einen anhank bekomen und einen ansclag gemacht, einer sult urlob vom rade nemen, mit sinem folk aus der stat zu zehen, und im anzoge langs das rathaus sult er das innemen und die herrn fangen, der ander sult ein statporz innemen und den dritten mit sinem kreichsfolk inlaissen und sich also der stat Leiden megtich machn, daraus dan groisse bloitz(s)turzung und jamer gefol(g)t sult sin. Aber es mach durch gutte burger auskomen sin, das innen der ansclag miss(g)lucket und sie ire verdeinte straff untfangen haben. Zu wess behoif aber die stat ingenomen sult sin worden, ist nit kundich. Die urtelssprecher werden das halbar halten. Ein weil zit vor dissem geschicht wart gesagt, es stunde druff, das fride tuschen dem von Parma und Hollandern getroffen sult werden. So ist ein getruckte zeitung ausgangen, darin stunde, wie sich der engels gubernator, graff zu Licester, vor zwei oder drei monaten mit den nederlendischn confedereirten Staten etwas geirret. Wie ich finde, aus dreien principaln ursachen, ein von des Licesters autoriteit, daruber sich die Staten aller ehren, deinst und gehorsam erkleirt, zum andern wegen der contribution, damit das kreichsfolk nit unlustich wurde und etwas nachteiligsch anrichte, darauf sich die Staten untschuldigten, die contribution were sweirlich vom folk zu prengen, zum dritten, das die Staten der koninkinnen van Engelant ir antwort verzogen, ob sie leiten mogten, das sie zwischn dem von Parma und Staten zum friden handlen mogte, dan die koningin verwisse im, Licester, sinen unfleis und wer nit wol zufriden, das der von Parma von ir der underhandlung halben keinen bescheit krige. Und wie der Licester nit zur entschaft mogt geratn, hat er zu den Staten geschriben, er wiste nuhe uff kein anwort lenger zu warten und ist nach Flessingen in Selant gezogen,waß disser irthumb vor ein meinong hab kan ich nit verstain. Ob er ernst oder
[681] nit ernst sei. Groisser herrn breif sin duister zu lesen, wa es ernst sie daß die hollender mit der koninckinne
n und loester in ungnaden erwassen so wie es ein sorglicher handel mit in sin. Hat es aber etwaß anderß uff im, daß mach zu siner zit an den tag komen. Einmail wirt war sin daß der uffrorisch ausclag uff Leiden gemacht und die uffrorer gericht sin.
das sich graff Mauritz von Nassau, prinz zu Uranien, auch gubernatorn in Hollant geschriben und ein pardon gemacht, darin er den burgern zu Leiden, wilche mit im ansclach aus einfeltigkeit gewesen, ire ubertrettung quit gesclagen, ausserhalb etlichen, die benant sin, und in zweien benenten conventiculis gewesen. Es macht aber ei
n seir groiß bedencken, daß under sulcher fridwerbung der ansclag uff Leiden die stadt gemacht ist wilchs mittel in Hollandt wol gelegen ist, dar auß ganß Hollandt zu uberfallen were. Der liebe fride were wol zu wunschen. Aber jeder besorgt sich deß argsten.
A. 1587 den 31. oct. sin die freibuter von Wachtendonk ins felt bei Widdich komen und auf jenseide Wesselink 200 aissen angetroffen, die von dem mart zu Coln da uffwartzs gedriben worden, und dem churfursten von Coln zum teil, dem churfursten von Treir zum teil, den burgern zu Coblens und vil andern zugehorten. Dieselben haben sie angefertigt, bei 24 soldaten und steuer, die darbei waren, erschossen und die aissen alle darvon getriben, dan sie zimlich stark zu ross und zu foess waren. Auch ist schiffer Johan von Mirckenich mit sinem schiff uffwartzs bei Wesselink komen faren, darnach haben sie geschossen und in ans lant willen dringen. Er stalt sich an, als wult er anfaren, heif doch alsbalde die leine ab und foir darvon bis zu Rodenkirchen in die weiden, das er salveirt wart. Man sagt, er het vil geltzs im schiff gehat, darmit man etliche ruter, so in Frankrich gezogen, bezalt sult haben. Die aissen haben sie ungeletzst bis zu Wachtendonk und Berk getriben und die ort damit gespeist.
Anno 1587 den 1
novemb. sontag o
mni
um sancto
rum ist die erbmemoria unser lieber eltern Christian von Weinsbergh und Sophien Cort eheluthen gehalten worden. Ire kinder und enckeln, ich Herman, min broder Gotschalck und sin husfrawe Elisabeth Hornß, min suster Marie widwe Ordenbachs mit irem sohn Gotschalck, min neif Reinhardt va
n Dutz und Tringin Minawe elude, min neif Herma
n va
n Weinsbergh der mit zur taflen deint, min neif Gotschalck va
n Weinsberch und Margret va
n Swelme elude, sin zu 3 vren in die vesper und vigilien zu frauwen Brodern miner eltern graf in s. Josephs capellen (dar uff ein groisse waxßkertzs gestanden) viseteirt und ir gebet gethain. Darnach den herren die graber durch die kirch, umbganck, choir we
ihende gefolgt. Und alß daß zu Carmeliten verricht war, sin sei samen zu Weinsbergh inß hauß gangen, daselbst sich balde darnach zu disch in die camer gesatzst hartfleischs, groinfleischs, gebrait, keiß botter eppel birren nuß casteien gessen und firn wein gedroncken, dan diß jar noch kein dranckbar newe wein war. Und nach uffhebung daß diß graci
gs und ein pater
nr. vor die stifter, und alle ander frunde gepitten irer im besten gedacht und frolich gewest. Nuhe waß die pacht vom Schandert in 2 oder 3 jaren nit bezalt umb deß kreichs willen zu Nuyß. Aber glichewol wolt min broder
[681'] und ich unsre elter gedechtniß und der erbgenamen ergetzung nit willen zu ruck stellen. Es mach uff ein andermal etwaß inkomen. Min broder und ich kunnen es so genawe nit machen.
Anno 1587 den 2
novemb. alle selen tag, alß ich miner elter garf zu Carmeliten in der kirchen besugt, leiß mich der prior uff den mittag zu gastladen. Ich sagt zum custer ich verneme kein in der kirchen die da plegen zu sin, so durft er minenthalben kein kosten anwende
n. Er sagt, es wurden noch andern mehe komen, so ginck ich und min broder dahin verzerten mallich ei
n ratzeichn. Und quame
n auch da hin auß der nachparschaft Herma
n Ordenbach weinzepper, Henrich Brun glaßworter, Daem Nettelhem zi
mmerman, und ein doichscherer die sunst nit da plagen zu sin, also daß sulch andacht deren die ire frunde da ligen haben, und vor vil jarn uff tag gehalten ist, eitz vergencklich wirt.
Anno 1587 den 2,
3, 4 novemb. hab ich min roit truben in der Aichterstraissen abthoin lesen der gar wenich, und ungestalt klein, dan es fast ein seir spade herbst ware. Vor hin den 26 octob. hat ich angefanen etwaß zu sondern und in der budden stain. Dweil es aber widder bestunde zu regenen leiß ich daß uberich biß eitzs an den stocken pliben und alß es gekeltert war es in 4 feßlin samen nit uber 1,5 aim sclecht
en weinß. Die weisse truben pliben wol 14 tag darnach an den stocken stain, und alß ich sei den 18.
novemb. leiß ablesen gaben sie 10 quarten ungefher saurß weinß. Nemans hat noch diß jar den zehnden gesonnen.
Anno 1587 den 5
novemb. ist min 92 fhanenwagt uff s. Severinß portz gefallen. Dar bin ich selbst personlich nit erscheinen, dan ich nit wol fertich war, wie mich daß corpus bei her Caspar Kannegeisser burgermister und corneln der dieselb noch die gemein ronde hilt untschuldigte drumb daß ich fast alt were. Ich gab doch dem corpus vor min boiß 2 quarten weinß 15
alb. zum besten, und bestalt die lucht mit dem kertzen da hin. Ich gedacht auch wie ich mich bei eim rhade der wagt magt ab thoin und untschuldigen.
Anno 1587 den 7
novemb. bin ich zu jonf
er Cathrine
n Flecken huiß uff s. Johanßstraiß neben doctor Glassers huiß wonhaft gangen und fragen laissen. Of sei vor iren broder joncker Henrich Schall vo
n Bel zu Swadorf die 2 hoener 2 schillinck pacht den mir im zu Mertinßhaiffen bei Dormagen sulten liebern wult annemen und im zustellen. Sei untbout mit der deinstjonfer her auß. Iha sie wult sie annemen und irem broder zustellen wurde eirst tags zu ihn komen. Derhalb ist min broder mit siner magt Lisbet vo
n den Steinen dissen selben 7 tag war saterstag mit den zwen hoener und zwien
sez. in der vorg. jonfer huiß gangen und dieselb da hin geliebert dar uff den folgenden 8 novemb. war der sontag voir s. mertinß tag daß man sei zu Mertinßhaiffen uff den hof sult bestalt haben. Aber dweil umb deß kreichs willen da nemanß war und kein hofgericht gehalten wart, hat man den pacht zu behoif deß jonckern siner sustern geliebert, wilche si ihm zustellen wult; dan die zwei vorige jare hat min
[682] broder die 2 hoener und 2
lb. bei m. Peter va
n Crefeldt schroder uff der Breiderstraissen deß jonckern wirdt geliebert, die im m. Peter sin frawe verstorben und er blindt wart und uff Crevelt verreist, hat ma
n auch die hoener und schillingen uff s. Johanßstraß bracht.
Anno 1587 den 8
novemb. uff sontag zu 8 vren am morgen ist daß kindt Reinhardus von Weinsbergh eliger sohn Petern von Weinsberch kertzemecherß und Annen von Gusten im hauß zur Gotzgnaden bei der Drachenportzen geborn. Und uber 14 tag darnach den 22 novemb. sant cecilientag zu s. Johan am haif gedeufft. Die patten waren Reinhart van Dutz von dem daß kindt den namen Reinhart hat, der ander pat heisch Ulrich war ein kertzemecher. Die gode war Margret va
n Swelme ehefrawe Gotschalcks vo
n Weinsb
erg zur Truben an der Hoeportzen. Ich bin mit anderen frunden uff dem kintauff frolich gewest. Und ist diß kindt agnatus secundarius deß hauß Weinsbergh dar vor ich es halte.
Anno 1587 den 10
novemb. s. mertinß abendt hab ich herrn Anthonio Imendorf scholasteren s. Georgen ein rhaitzeichen vor sinen mertin mit minem neiffen und diener Herman in sin hauß uff sant Jurrißcloister im Wynckel (da er wonte) geschickt, und ihm untpotten, off er sich deß schickens wol sult erwondern, so sult erß doch annemen. Wan ich ihm uff der straissen begegne
n wurde wult ich im die ursach anzeigen. Also nam erß an. Da mir dan samen in gespreich wurden komen, will ich im anzeigen und pitten, er sult sulch geringes nit versmehen. Ich wult sin frundt und deinstwilliger sin, und ich im etwaß befillen wurde nach minem dhoitlichen abganck zuverrichten, daß er des doch ohn sinen schaden zu thoin unbesweirt wult sin
etc.. Die ursach aber war, dweil ich dissen herrn Anthoniu
s in stadt herrn Johan Imbs vo
n Virschen als seniorem canonicu
s s. Georgii in die zal mineß testamentzs executorn gesatzst, und dar vor gebraucht sult werden, schickt ich ihm eitzs diß rhaitzeichen vor ein klein fruntlich anmachen. Er mogt fillicht wan ich abgestorben were deß gedencken und deste balder daß best thoin, insonderheit dweil her Johan Nuwenhaiffen senior canonicoru
m und Gerhart Lutzekirchen kirchmeister (die ich noch bei der executorschaft pliben laisß) fast alt und unvermogen werden, daß er dan neben dem hern pastoir s. Jacob und doctorn Martin Crudenern auch minen executorn meinem broder Gotschalckn oder dem hausfatter zur zit zu Weinsberch minem universaln erben beiredich wult sin und min testament trulich helfen exequern. Dan ich sehen dissen herrn Anthoniu
s deß verstandts geschicklicheit und fromheit also an, das ich im sulchs ampt wol darf vertrauwen, verhof und pitt auch er wil ei
n getreuwer fleissiger executor mineß testamenti sin und dem etwaß nachdencken.
Ich hab auch dissn s. mertinß abendt Engin Weinsbergh mottern in der Reimersgassen conuent ein rhaitzeichen, und der weckn von 3 mr. zu mertin geschickt. Noch frawen Catharinen von Memmingen zum Korf ein raitzeichen zum Mertin geschickt. Item den abendt am dischs ein raitzeichn verdroncken, dar hin min suster Sibilla und Tringin broder Christianß frawe zu unß quamen.
[682'] Anno 1587 den 11
novemb. uff martini hat mir min pachter deß Wolfguts zu Swartzem mit sine
m sohn Reinhart untpotten, es were in der kirchen außgeroiffen, newe contribution und schatzung zubezalen. So hab ich weiter unrawe zu verhutten dissem sohn 9 gulden 9
alb. currents mitgeben dem jonckern Wilhem Goltstein zu uberlieben, der uff sine
m hauß zu Mugenhusen boich dar von hilte. Und hat mir der fatter Reinhart Jaspar folgenß gesagt daß gelt sie zu recht komen. Sehet so hab ich alleß vil an diß contribution gelagt. Gebe daß es wol angelacht mogs werden zu erhaltung fridenß im lande. Man mach es oben zum andern regnen.
Anno 1587 den 12.
novemb. hab gedacht an so vil cloister und gotzhuisser die unse voreltern hin und widder in den landen vor die stedte gelagt haben und nit dar in. Warumb daß beschein sei, und war umb dieselben von so vil jaren vur den stedten in guttem wesen sin pliben stain, und eitz nit. Vor eirst bedunckt mich sin die cloister nit alle in die stede dan dar vor inß feldt gelacht, dweil vil stedte klein und enge sin, und vill huisser und gebewes von alters innen gehabt daß man nit so wol und bequeimlich groisse platz dar innen hat mogen haben die huisser der burger drin auch zu gelten und platz zu machen sult zu vil gekost haben. Derhalb wirt man sei seir inß felt vor die stedte gelagt haben da groisser weiter raum zu bekomen gewest ist vur umbgenge bongarten, steinwegen, infarten weingarten, bauhoiffe und weß deß mehe mach sin, alß weisen weiden benden weier und mullen. In groisse stette aber hat man cloister beß kunnen brengen. Vur veir oder funfhond
ert jaren haben die stifte und cloister s. Severin s. Panthaleon, s. Apostoln, s. Georgen, s. Mertin s. Gereon, s. revilien, s. Cunibertz, s.
pudell__ s. Marien ad gradus, buissen der alter stadt Coln gelegen und sin folgenß durch die weite neuwe maur und neuwe stadt graben dar in gezogen und sin noch fast mehe cloister zwischn die neuwe und alte stadtmaur gebaut alß der Carthuser Carmeliter, Johanniter Prediger s. Catharinen, Seien, s. Bonifacius, s. Reinoldt s. Apren, s. Maximien, herrn Lichnam, Machabeer cloistere ohn die kirspelßkirchn co
nuenten clusen capellen. Waß in der alter stadt ligen da von sage ich hie nitt. Es sullen von alterß die cloisterß lude im felde, buschen bergen wiltnissen mehe andacht gehat haben, dieweil sei vo
nn den burgern ein abgesondert leben mogten foeren und gott dienen.
War umb sei aber buissen den stetten im felde so vil jaren iha etlichs hondert jaren unverstoret sin pliben stain und nehe dar zwischen verhergt, verbrant, abgebrochen, verstoret, geplondert sin worden. Wie zu disser eitziger boisser kreichs zeit, nit allein baussen im felde, dan auch in den steden, daß
moiß man besehen wie
es da mit ein gestalt hab. Mich bedunckt der groisse irthumb in religionß sachen disser zit vernemlich sin die principel vr
[683] sachen, dan meher theils in der christenheit. Ihn vil koninckrichn und landen sin groisse ketzereien ingerissen alß in Dutzschlandt, Franckrich, Engellant Schotlandt, Denmarck, Sweden, Polen, Behem dar in die religion seir stoissich ist und groisse partheilichheit und uffroren drauß untstaint, daher jeder sin hoicheit soicht, daß sinne, vermeren wil, sine
n moet koelen, sinnen schaden erholen sin ungluck urechen und dar dan die krege fallen da werden die gotzhuisser und cloister verbrant und verstort mehe vor den stedten dan dar in, dweil daß boese untugent folck die außlegenen balder beschedigen kan, etliche fursten und stette brechen die neigste cloister vor den statmuren ab, daß der viandt sich dar in nit belegern soll und die stadt beschedigen. Also sint vor hondert jaren zwei jonfern cloister vor Coln Weier und Mechtere im grunde abgebrochen sampt etlichn kirspelßkirchn und dorfern. Also ist nevlich daß benedictiner cloister zu Dutz verbrant und abgebrochen, nit lange dabefoir daß overcloister vor der stadt Nuyß, daß adelich stift Deitkirchen vor der stadt Bon. Und uff andern orthern mehe, und laiß mich nit beduncken daß sie vur den stetten lichtlich werden uffgebaut werden werden
dan sich balder in die stette begeben nachdem sie dar buisse zu vill schadens erleiden. Sie haben wol vil forthelß in den felden aber vil uberfhalß dar gegen. Die cloister haben wol vor einem, zwei, drei, veir hondert jaren und lenger reuwich von den stedten gestanden wie dern noch vil stehet. Aber es ist ja religionß sachn in den langen jarn auch sulcher groissen zwespalt in der religion durchauß in den landen gewest wie eitz. Und wa kein ander rhaidt fonden wirt oder general religionß fride getroffen, hab ich sorg alle cloister und gotzhuisser besonder vor den stetten werden vergain, wie eitz scheir gein oder gar wenich cloister umb Coln oder in den Nederlanden im alten floir staint. Die catholische romische religion hat vil hondert floreirt und prospereirt biß vur anderhalb hondert jaren do Johannes Huß zu Prag in Boehem in der religion etwaß neuwer angericht do eirst am meisten die cloister verstoret sint. Und nohe in miner zit bin seßzich jarn durch die leer Martini Lutheri und andern dar durch vil cloister in Saxen, Hessen und ander landen zu boddem gange
n und die inkompsten zu anderm brauch gewant sin, wie es in meiner zit in Franckrich Engelant und andern lande zugangen ist, daß cloister zu nit sin worden. Wanne solß sin ende nemen?
Anno 1587 den 15
novemb. ist Caspar Broich ei
n alt fasbender zu Augustinern im cloister (da er die kost sin lebtag gegeolten gehelich gestorben und dar begraben worden. Disser waß in einen unwillen mit dem prior und conuent daselbst gerathen, daß er clagte man geve im nit sat zu essen wie im verheischn were oder fillicht lebte er innen zu lange, oder wult in daß uberich er am sparpfenninck hatte nit zu stellen. Und alß er verstanden daß die kirch s. Jacob leibrent verschribe und der leibzugter dhoit nit begerte dweil keiner privaten nutz dar van hette daß es die leibzugter hillicher genussen dan der kirchen armen oder diener dweil es von leibzugter her queim. Derhalb hat er vor hondert daler jarlicher leibzugt zu sant alß _ daler vom hondert gegeolten. Diß hondert daller haben die
[683'] kirchmeister s. Jacob alß balt widder im schrein, zu sant Severin angelacht und noch 20 daller dar zu gethain dar vor sie 6 daller erbrenthen und fharen gegolten. Aber der gut man ist alß balde im eirsten halben jar verstorben, daß er nehe heller pension bekomen. Und hat die kirch also die 5 daller erffharen frei gewonnen. Also prospereit unß bedthauß und kirspelgin auch etwaß dar zwischen groisse stiften und cloister zu ruck ghaint.
A. 1587 den 15. novembris ist der neue romischer legatus, des vorigen legati bischofn Vercellensis nachfolger, so in der probsteien Cuniberti lach, umb diss zit zu Bon bei erzbischof Ernesto von Beiern gewest und sin churf. gn., wie man sagt, visiteirt und reformeirt. Wie sich auch der legat bei den verordneten eins raits der stat Colnvorhin vernemen laissen, das er das domcapittel und cleresy visitern und reformern (sult), wult auch vom heubt eirst anfangen, dan das gerucht hat lang zit gangen, der churfurst hett sich mit eins edelmans im fest von Recklinkhusen dochter angelagt, damit er ein kint gezilt, und mogt dieselb wol treuwen, wie er sich vorhin auch mit einer colnischer erlicher dochter und anderen mehe jonfern angelagt hett, die er eitz leis verpliben. Umb disser ursachen und mehe ander ursachen mach die reformation angestalt sin. Und ist der churfurst zu Bon aus der canzeleien mit sinem hoffadel und gesinde aus demoit in des legaten herberge in die stat Bon gangen und bei drei stunden bei im pliben. Darnach habe der churfurst den legaten zu hoff uff die canzlei geladen und erlich tracteirt. Was da eigentlich verhandlet ist, weis ich nit, aber folgens wart gesagt, der legat kunt sich nit gnoigsam von des churfursten verstande, geschicklicheit und weisheit verwondern. Nach dissem nit lang ist der churfurst von Bon zu schiff langs Coln gefaren und hat sich balde ins stift Lutgin confaugern laissen, da ers dan eitz erhelt.
Anno 1587 den 15.
novemb. hat min alter gesel Gerhardt Lutzekirchen kannegeisser sin krentzgin der kirchmeister und achten s. Jacob in sineß sonß Mertinß hauß am Maltzbuchel gehalten. Dan sin hauß uff dem Weidtmart gegen Gulch uber war, ungestiffelt und er hat kein hausfrawe war zu alt daß er sich ubel behelfen kunth, ich bin mit den andern zu 4 vren nachmittage da erschine
n und sin frolich gewest. Und er hat doctor Crudener zum Hirtz daß krentzgin zugepracht. Diß ist nuhe ein nachparliche beikompst under den zwelfen allein dar unden es umbgehet in meinongen der kirchen und armen sachen daselbst zu verhandlen. Und ob nit alzit weisheit daselbst außgericht wirt, und ohn daß der kirchen und armen sachen im sprechauß wol verhandlet mogten und kunten werden, so moiß man sich dannest auch mit dem wein ergetzen, dan etlichen gefelt der zegh und umb deß willen folgen sie balder dan umb der weisheit und ist daß einen nutzs und gut beidem andern.
[684] A. 1587 den 16. nov. hat mich ein erbar hoichweiser rait der stat Coln uff min fleissich pitten und begern miner heubtmanschaft gnedich erlaissen. Ich gedacht, es sult mir nit ungeraten sin, dweil ich noch des raitz wer, selbst drumb zu werben und anzuhalten, dan mir die fanenwagt in minem hohen alter zu swerlich fiele umb dess willen, das ich jedermail umb mines fastens nit ein auge zu dorft toin oder fluffen kunt. Dan wan ich gemoisse oder flossige speisse gessen het, were ich von minem bruch zu hart gequelt worden. Andere beswernissen het ich wenich geacht, were mir wie andern heubtluten gewest. Derhalb hab ich eim rade angezeigt, wie ich nuhe veir jar heubtman gewesen und uffgezogen were, die eirst drei jare hetz etlicher maissen mit mir passeren mogen, das leste jar were ich nach miner swacheit und krankheit also unbequem worden, das ich ganz undeinlich darzu ware, kunt die ronde nit gain, kunt durch die ketten nit kruffen, kunt nit seir draffen wie andern, war half blint, das ich irgen mit dem kop widder einen baum uff dem walle leiff oder in ein koul feile und zur erden struchelte, und ob das corpus miner gern geschoint hett, so duchte mich, ich dede minem ampt nit gnoig. Nachdem ich dan sievenzig jar alt ware und die wachtordnong eins raitz die sievenzig-jarigen von personlicher wacht freihete, das ich auch in den verlitten veir jaren zweimail zwei jar des raits gewesen und da ander raitzhern inhalt der wagt das jar ires raitzgangs frei gewesen, ich aber des ungeacht selbst personlich uffgezogen were und min gelach bezalt het oder da ich unfertig gewesen oder zu schaffen gehatt, glichewol min fleschs weins bezalt und mich freiwillich umb der ander willen geboist het, also das ein corpus damit wol zufreiden gewest were. Auch so were min fain und corpus zimlich stark, das sie guter leude gnog hetten und miner wol untberen kunten. Aus den angezeigten ursachen und in kraft eins raitz eigen wachtordnong begert ich gans deinstlich miner zu verschoenen und mich der fanen und kettenwagt zu erlaissen, mit dem erpieten, wan die noit vorhanden (da got vor sie), wult ich leib und leben vor min geleibt fatterlant, disser stat Coln, getrulich wagen. Auch so sloich ich minen venrichen Mattheissen Gindorff vor, sagt, derselber were ein ansehnlicher, fleissiger und getruwer burger, mittelmeissiges alter und ernsthaft. Wa ein rait derselbiger gefiele, moist ich in als wol qualificeirt zu sulchem ampt roemen, sunst were noch mehe im corpus darzu geschickt, daraus oder andern im fanen einen zu erwelen, wer eim raide gefeile. Als ich druff aus der raitzkamer gewichen, hat mich ein rat gnedich erlaissen, auch der zweier verlitten freijaren glichs andern raitzherrn folgens zu geneissen. Und ist min nachpar Mattheis Gyndorff zum Stommel uff der Hoeportzn in min stat zum heubtman erwelt und sin neigste nachpar Caspar Liblar zum Sternen zum fendrich in sin stat, der min leutenant plag zu [684'] sin, wie Laurentius Weber secretarius dis under dem vorg. dato hat registreirt, derhalb ich wol zufriden und erfreuwet sin gewesen.
A. 1587 den 19. nov. uff s. Elisabethn tag hat mines broders hausfrawe Elisabeth Horn irs namen fest in stat irs geburtsfest zu Weinsberg auf der stoiffen gehalten, die dasmail eirst warm gemacht wart. Mir im haus als min broder und ich, beide jonfferen Elisabetgin und Marie, Herman, min suster Sibilla und suster Tringin hinden uff dem alten Thorn, Gotschalk und Margret zum Trauben worden bei sei geladen. Sie besserten die porsion mit gesoden und gebrait, koichen, eppel, birren, nuss, casteien und schenckte gutten wein, das mir frolich worden, und sei hat das lichtmissen dabevoir ir funfzigt jare altertumb abgelagt.
Anno 1587 den 20.
novemb. hat mir Reinhart Caspars zu Muckenhusen noch 2 malder roggen von mine
m lande zu Swartzem gewassen selbst in Coln geliebert, daß korn hat er von Carden Wilhemß geseheten gut bekomen sult mir 3,5 malder geben wie mich Hermans bericht hatt, deß hat ma
n sich noch zu befragen. Meßgelt und tragloin 5
alb. 4
h. hab ich bezalt. Ich hab auch Reinharte
n 5
gl. 20
alb. zu foirloin bezalt daß er nuhe in alleß 10
gl. foirloinß vo
n jedem malder 1
gl. bekomen hat. Es sult mir carden Wilhem den pacht uff sin kosten in Coln geliebert haben. Aber waß alt und arm worden so moist ich im dem foirloin verlagen, sunst het ich nitzs zu huiß bekomen mogen, moist daß korn half bezaln, daß korn waß eitz dheur und griftich, dan wenich leiß man zu die stadt passiren. Wilhem mach den schaden tragen wa etwaß va
n im oder sine
n erben zu bekomen ist.
A. 1587 den 20. nov. ist Jacob Schorn, uff der Breiderstraissn wonhaft, gestorben. Disser war stark von leib, sines alter(s) zwischn 50 und 60 jaren, vorhin ein sackdreger. Als in aber sin ohme Carl Schorn von Aich, kellergenger, vor etlichen jaren richlich belaissen, hat er sich des sackdregerdeinst quidt gemacht und vor drien jaren von eim zeichamt zu rade erwelt und zweimal gewesen, das er eitz siner rent lebte und ansehnlich war. Auch war er seir gespreich und seir koen und bekummerte sich mit vil sachn, die im befolln und nit befollen waren. Ist also ohn leibßerben plotzlich uff sim besten floir abgestorben hat sin alte frawe nachgelaissen.
Anno 1587 den 20
novemb. bin ich oben von miner schrifkamern und in min schreibstoblin gefaren. Dan ob es noch nit frore, so war es doch kalt daß ich mich ohn wermbte mit schriben lesen im stilsitzen nit behelfen kunde.
A. 1587 den 23. nov., ob ich wol der wagt von eim rade vor min person gefreihet war, so hab ich doch das belett dissen tag noch selbst an dem Raithaus geholt, wilch uff s. Severinsportz gefalln ist. Dahin bin ich mit dem fanen (den der alt fanendreger Mattheis Gyndorff dahin gefort) uffgezogen, da alle min 12 rottmeister hin uff die portz laissen komen, die beletten laissen zehen und inen die loese geben, darnach angezeigt, wie mich ein hoichweiser rait umb min siebenzigste jarn alter der wachtordnong gemeiss miner heubtmanschafft erlaissen und gefreihet, so bedank [685] ich mich gegen ein loblich corpus, gegen alle rotmeister und den ganssen fanen, das sie sich bis herzu erlich wol und gehorsam erzeigt hetten, und dweil wolgemelter rait den fenrich Mattheisn Gyndorff zum heubtman und den lutenanten Jaspar Liblar zu fenrich erwelt het, so were min fruntlich bitt, sie wulten sulches jeder siner rotten vermelden, wie ich ihn abdankte und wult fort mehe dem neuwen heubtman und befelchaber von eins raitz irer oberkit wegen und umb irer eigen und der gantzer stat walfart willen gehorsam sin und wacht fleissich verwaren, wie truwen burgern das zu ton gepurte. Und als die rotmeister abgescheiden, hab ich das gansse corpus gegen andern tag umb 4 uren in min huis zu gast geladen, einen fruntlichen trunk samen zu toin. Dissmail hab ich 3½ alb. vor ½ quart weiss verzert, die lucht mit kertzen dahin verschafft und der magt 3 alb. drinkgelt geben. Wie nuhe den morgen die wagt mit den trummen abgesclagen war, das alle rotten under an der portzen samen quamen, reiffen vil: mir danken dem alten heubtman, das er sich so wol mit uns gehalten hat. Also zog der neu heubtman Mattheis Gyndorff mit mir vor und der newe fenrich Caspar Liblar trog den fanen, bis mir zu haus quamen. Die spillude alle veir gingen mit mir ins haus zu Cronenberg, und ich schenkte in ein fleschs weins zu verdrinken. Ich hab auch im vorrade zwein fanen, die noch gut sin und ein trom, ein lucht, an jonker Heimbach 12 dal.. schuldig, und was der pfenninksmeister noch hat oder inmanen mach, verlaissen, und kein scholt, die der fain oder corpus schuldich ist, zu bezalen.
A. 1587 den 24. nov. am andern tag zu veir uren nach mittage, als der newe heubtman mit den befelchabern die tagwacht an den portzn visitirt hatten, sin sie zu Cronenberg zu mir komen, als Mattheis Gyndorff der newe heubtman, Jaspar Liblar neu fendrich, Barthel von Blaitzem lutenant, Johan H. monsterschriber, Johan Bruwiler forer, Anton von Hertzogenrade und Herman Maesman beide weibler, Lambert von Luick und Hans Henschemecher beide rontdaschdreger (?), Johan Smitzhuissen profais, aber doktor Theodorus Offenberg pfenninksmeister war den tag zu brulofft gangen, das er nit kunt komen, Peter Rost wachtmeister war nit in der stat, so leiss ich minen broder und neiffen beide Gotschalk van Weinsberg in die stat zu uns komen. Do gingen mir in die groisse stuff zu Weinsberg, die warm war, an einen groissn dischs sitzen nach ordnong der befellen, und als gebett war, richt ich voreirst an mitz ein schink und hartfleischs, zu beseiden einen gronen stumpf und zong vom mastaissn und pannekoichen drumbher, folgentz mitten ein groisse kalfharst, ein halb lamp und einen haesen gebraten und zu besiten in jeder schottel drei gebraten hoener, drumb her cappern und redich, zum dritten mittel ein schottel allerlei keis, zu seiten schotteln mit bottern, gebraten, appel, birren, casteien in silbern schalen, klein koichlin und scheffenkoichen, allerlei baumfruchten, satzst eirstlich klein gleslin uff, zum gebrait 4 groisse glesser, zum banket dreirlei par gulden kop. Eirst drank man gemechlich und redte alles, was zu reden was, darnach ginge es harter an, das man frolich wart, und als der gracias gebet war, dank ich den heubtman und ganssen corpus von wegen der veirjariger leiblicher [685'] geselschafft uff der wagt, begerte, was also kreichs weise angericht were, vur gut annemen, mines abdankens ein genogen haben und mich der wagt fortan frei halten. Sei bedankten sich hinwider und sagten mir die freihung zu. Ich sagt in kurtzweil, uber das moisten breiff und siegel uffgericht werden und min broder und ich namen mallich ein groissen und kleinen gulden kop vor uns, sagten, der groisse weir der breiff, der klein were das siegel, und also brachtens mir dem neuwen heuptman und fendrich, jeder in beiden jedem breiff und siegel mit beger, die kop umbzugain laissen und die siegel an die breiff zu hangen, wie geschach, leiss auch die banket stain und zegten so lange, bis der ein vor, der ander nach, hinweg scleis bis an die straissn dur. Dergestalt hab ich das valete und letz mit minen corpus und fanen genomen, und ob mir die schink, borstkern, stump, lomel, zong in die hausregnong bracht, wie auch beir, broit, holtz, koelen nit gerechent, so ist es doch wol 8 gl. wert gewest, was zu disser maltzit gangen, item noch den kalfharst 2 gl. 2 alb., item vur den haesen 1 gl. 21 alb., item vor 6 honer 2 gl. 5 alb. 4 h., item vur wecken 16 alb., item vor haissen-nuis 4 alb. 6 h., item vur casteien 4 alb. 4 h., item vur zuckerkoichlin 12 alb., item scheffenkoichen, eppel, birrn, baumnuss, zucker bei uns selbst gehat, item an gemeinem weissen wein 28 quarten gehat, die quart vur 7 alb., item 12 quarten raitzweins, die quart uff 9 alb. gesclagen. Summa kost disse maltzit mehe dan 28 gl. 12 alb..
Anno 1587 den 25
novemb. ist in druck umbgange
n wie ich dieselb gekaufft, waß gestalt Maria die koninckin von Schotlandt anno 87 den 10 febrvarii vom leben zu
m dhoit bracht ist worden und daß im castel Vodringay bei Nortamsterser in Engellant. Dar in wirt erzlet wie sie vor langen jaren von staten in Schotlandt der kroin untsetzst und verfolgt sie worden und ir sohn Jacobus in ire stat zu
m koninck erwelt. Drumb daß sie iren zweiten man eine
n hertzoch in Schotlandt laissen
umbrengen und sin gemach mit pulfer verbrennen und eie
n graben geliebet und getruwet, were auß der gefenckniß loß worden, sich mit kreichs folck starck gemacht iren sohn koninck Jacob uberhohen und vertriben willen dar uber sie in die flucht gesclage
n were und in Engelandt gewichen, da beclagt worden und in haftung pragt. Aber die koninck het sie herlich in frier gefenckniß wol underhalten und nit hett daß scharftzst gegen sie handlen willen dweil sie ihr bloitz halben bewandt, ein koninckin in Franckrich gewesen und die neigste erbin in Engelandt ware, wiewol sie vor hin ursach gesoicht die kroin von Engelandt zu bekomen und die koninckin in Engelandt Elisabet umb leib und beden zu prenge
n und die catholische religion in Engelant und in Schotlandt widder uffzurechten, der ursachn dem der hertzoch von Norvolck und etliche graven und herrn in Engelandt sie ir archengich waren jamerlich umb daß leben komen sin. Wiewol die koninckin van Schotlandt deß gentzlich beredt ware und meinet dar an hett sie nit ubel dan seir ein gut wirck getahin und den himmel dardurch verdienet. Auch ire conscientz und gewissen
n derhalb bei sich frei gehalten. Aber andern wilche nit also gesinnet haben deß nit also verstain willen, dan
[686] er vor die hoigste ubelthaidt et pro crimine l
æs
æ maiestatis eracht. Und alß die schottische koninckinne sulchs nit in abreden
moge und das sunst gnogsam bewisen ware, und auch kein gnogsame versicherung thoin kunth daß die koninckin von Engelant und daß gansse koninckrich irenthalben ummolesteirt noch besweirt wurde, hat daß parlament und stende in Engelandt dweil kein ander hofno
ng da ware zum thoidt verurthelt. Wie ihr daß zitlich gnoigh zu wissen komen ist. Alß nuhe der tag der execution her an komen, sin die graven ritter und edlen zu Vodringay jeder ritter mit zweien und jeder vom adel mit einem gesellen erscheinen und zu honderten zu. Und schickten ire gesanten den 10 febrvarii in der gefangen koninckinnen Marien und leissn sie fragen, ob sie noch etwaß zu verrichten hette daß sulte sie in kurtzhe thoin. Sie fragt widder wan sie rechfertigt sult werden. Die gesanten antworten wan es ir geleibte. Nuhe war ihn dem castel ein groisse saal dar in war zugericht ein schavot von drei foissen hoich und zwelf foissen breit wirt umbher mit zwartzn woln doichern becleidt und belacht, dar uff war ein stoil mit eim kussen gesatzst. Den anderen tag am morgen zu 8 vren schickten die hern zu der gefangen koninckinnen an ire camer und alß sie ankloften wart die nit uffgethain noch innen geantwort. Darnach worden andern geschickt die fonden die camer offen und die koninckin mit allem irem gesinde uff iren knehen sitzn und bitten. Und die gesanten befragten sie, ob sie bereidt were zu sterben. Die koninckin sagt noch nit, dar uff wart ihr noch ein halbe stunde vergunt sich bereidt zu machn. Aber die zit verleif sich etwaß, do ginge der drost mit andern zu ihr, und sie stundt uff sagendt sie were nuhe bereit. Also wart sie zwischn zwen erbaren mannen auß irer camer in die presente vorkamern geleit. Da fandt sie alle daß folck und ir haußgesinde stain weinen, die sie troistet, kusset die frawen und gab den mannen ire hende zu kussen. Sagt sie sulten nit truren dan sich erfreuwen und got vor sie bitten. Und der graf von Schorßbrey sprach zu ihr, madamma, hie haben mir den besiegelten befelch und sententz darnach die execution geschein soll. Und sie befalch irem getruwen diener Melwin, daß er iren sohn koninck Jacob sult ansagen. Sie bitt in, er wult gott fruchten, die catholische religion beschutzn, si
n landt in friden regern, und nach anderm regiment nit streben wie sie gethain und derhalb in diß komen bin, und thoin nichtzs ubelß gegen die koninckin in Engelant. Und sagt fernerß an ich sterbe ein trewe schottin ein trewe von Franckrich ein treu catholische und ander meh wort. Der diener verheischs die botschaft trevlich zu verrichten. Sie begerte iren preister bei sich uff das schaffot, daß wart nit vergunt. Ferner begert sie zugen ires catholischn abscheidts bei sich zu haben, dar uff wurden ire funf diener und zwa jonfern zu gelaissen. Auch bat sie umb geleide vur ire diener mit iren jonfern mit dem waß sei innen
[686'] gegeben het frei in ihr landt zu reissen. Sulchs wart ihr zu gesagt. Nachdem wart sie nach dem schavot geleit und uff den stoil gesatzst dan sie nit wol stain kunt. Und meister Beale laß ir die sentenz und befelch der execution vor allem folck mit luter stimmen. Ire kleit war swartz und seithen. Und hat in irer handt ein beinen crucifix und ein boich und ein gulden crucifix am halse auch ein ein
pater noster am gurdel. Und es war ei
n doctor da der sie christlich zu sterben ermanen sult, den begert sie gar nit zu hoeren. Da sprachen die hern so wulten sie vor sie bitten. Sie antwort, bittet ihr, ich will auch bitten. Da baetten sie alle uff iren knehen mit der koninckinnen. Alß daß auß war fiele der hencker vor sie neder und bat umb verzeihung. Und sie vergab es im und allen die an irem bloete schuldich und der gantzer welt. Darnach fiele sie abermal uff ire knehe vur daß crucifix und bat etliche andechtige psalmen und wort. Alß die auß waren stunde sie uff, und ire jonferen hulfen ihr laut weinendt die kleinut und kleider abthoin. Und sie hilt sich unerschrocken vor dem doit, und alß ir ein jonfer ein toichlin vur die augen gebonden streckte sie iren leib stoltlich nider, legt iren halß uff daß bloch, ruffendt in manus tvas domine commendo spiritu
m meum. do heif ir der hencker mit einem groissen beiel mit zweien hewen daß heubt ab. Also hat sie ir leben geendet. Und der hencker nam daß heubt uff leiß von folck besigtigen. Daß folck reiff, got beware unsere koninckin und also moissen fharen ire finde. Und daß heubt untfiele im vom schaffot und war uber den kamp geschoren und gar greiß, wiewol sie nit uber 44 jar alt war und die schoinste koninckin irer zit. Alle ire kleider und waß
an irem leib war sampt dem schaffot doich und breder worden in daß groisse feur im saal von stundt an geworfe
n und verbrant. Daß dhoette lichnam aber wart uff ein camer getragen und gebalsamet alß hett man sie begraben willen. Sie hat iren son den eitzigen ko
ninck in Schotlandt Henrici Stvarts vo
n Lenox den den grawen irem zweiten man herkomende nachgelaissen. Die portzen deß castelß verpliben besclossen biß die execution zu hof bracht worden. Do haben die von Londen freuden feur angestochen und alle clocken gelautet und gott gedancket verhaffendt sie weren nuhe von der groister gefhar im lande erloist. Und ist noch zur zit fride im lande pliben. Und mogen hohe potentaten diß exempel wol behertzigen.
A. 1587 den 26. nov. hab ich neu zitung aus Frankrich bekomen, die den 5. nov. von Nancy zum bischof zu Strasberch geschribn und mir von doctor Tilmanno, minem neiffen, zugeschickt von Zabern ist worden, wie der cardinal von Vaudemont den 30. oct. mit toit abgangen were, der herzoch von Maine het 3 fanen ruter erlegt, darunder der von Donawuff dem platz pliben, der von Guise het 1200 navarrische deutzsche ruter gesclagen, vil gefangen, vil pfert und profant erlangt, hergegen 400 schutzn und 80 vom adel verloren, auch were der von Clervant gestorben und [687] der von Joyenceund sin bruder samt 50 von adel were(n) bei La Rochelle durch verreterei umbkomen. Auch sult der konink von Frankrich dem von Guise 2000 sperruter zugeben, der von Lotring hett sin italianische sperruter in aller eil darzu geschickt. Zu Paris weren bei 80 brenner, so Deuschn und Waelen, gefangen, wilche balt gericht sulten werden. Umb disse zit sin auch dreierlei zeitungin druck ausgangen, wie sie in Frankrich an einandern gewesen, ein partei die ander gesclagen. Aber dweil sie widderwertig und jeder geschreiben, wie im geleibt und er geneigt ist, wil ich nit erzeln, werden folgens in cronicken komen, dar man sie dan zu lesen hat. Auch ist von koninck Henrico von Naverra, ein ausfurlich schriben in truck außgangen dar in er sich den obersten fursten und neigsten erben zu der kroin in ofranckrich nennet und vermeldet waß ursachen er ein frembdes kreichsfolck auß Deutzlandt anzunemen getrungen worden. Clagendt wie auch in vorigen mehe schriften so getruckt waren, daß er von den catholischen die er papisten nennet bei deß pabst Gregorii 13. zeiten und darnach sweirlich verfolgt sihe dar an der von Guisy und alle anderen geistlichs standes plichtich weren, die dannest vill erschreckliche dingen und gegen die von der reformeirter religion in Franckrich angericht hette
n. Und nevlich vor zweien jaren, hette in der ietziger pabst Pius 5. noch heftiger besweirt in den ban gethain und in aller siner landen hab und guttern untsetzet und in von der nachfolgung zu der kroin in Franckrich abgesprochen und offentlich priveirt nimmer dar an zu komen noch die zu erben, deß er sich wol hoichlich besweirt und doch nit weren mogen, hoffendt gott wurde ihm nuhe einß helfen. Und alß keiser Rodulphus der 2. nit gern sahe daß die teusche ruther dem koninck von Naverra zu zogen und daß gern in Deutzschlant gewirk hette, alß sult es widder deß richtz constitution und ordnong sin widder irer keißrmagestat erlaubniß so starck auß Dutzschlant zu zehen, haben die deusche obersten ritmeister und andere befelchabende kreichschlude duscher nation so ausser dem oberlande und oistzwartzs herkomen waren. Auch ein offentlich schriben in truck außghen laissen dar in sich untschuldigt und ursach ireß zugs angezeigt. Nemlich, wie sie wol gemirckt wan der koninck von Navarra eirst uberzogen und undertruckt were, so wurde es zu
m neigsten in gelten. Dem moisten sie vorkomen. Auch so were man inne
n vom lesten zoge in Franckrich noch fast schuldich do der fride gemacht were pliben, eitz aber da der fride gebrochn, moisten sie irer bezalung gesinnen. Zu
m dritten were der dutzschen feiheit von alterß gewest daß sie bei den frembden potentaten mogten zoldt verdienen und sich in kreichswesen uben. Und sie gebe wonder weß sich kei. maiestat ireß zogs so hoich angenomen, dwel dieselb gestattet waß widder deß richtz friden und geregtigkeit die hispanier im lande von Cleif Gulch Berg Embden gegen die stadt Aich und Wesel vorgewant
[687'] hetten. Und sich sulches gar nit zu hertze
n gain laissen. Derhalb hett man innen ehe nichts zu verargern.
Die catholischen waren unlustich uber palzgraven Johan Casimirum, der eitz den borgraven von Thoma, des von Naverra feltobersten, half, den zog ins wirk zu stelln, das er nuhe zum funften widder die catholischn getain hatt. Aber wie ich den handel uberlage, so befinde ich daß es Franckrich allein betreffe, dan alle potentaten und oberkeiten von wegen der religion und regiments, dan under dem schein der religion macht jede parthei einen groissen anhanck und heimlich verbuntniß wie sie zu
m regiment mogen gerathen. Es hat sich aber zu weit verlauffen daß ich sorge, ein parthei sol die ander swerlich mit gewalt außrotten mogen, wa nit ein gemeiner fride uffs neut werde getroffen. Hie von hab ich oben fol. 666 pag. 2 wieterß gesagt und daselbst in margine.
A. 1587 den 27. nov. umb disse zit ist eirstein neuwe broithall vor fremt broit uff den Heumart gebaut worden, dan dweil beide fursten von Coln und Gulch werten, das kein korn uff den mart zu Coln komen moiste, und die becker in Coln keinen vorrade von korn machen kunten oder wulten und von einem rade stetich gelieberten wulten haben, und wan man in liebern wulte, das in das korn nimmer gefiele, derhalb drank einen rait die noit darzu, das sie das fremde broitohn zins in die stat zu prengen gestatten und die broithall bauten. Das die becker seir verdraus und sagten. Man machte das backamt zu neit, so leis man sie nit bei amtzs geregtigkeit. Und also steits noch in dem stande. Das malder korns war zimlich deur, galt 13 gl. lichtz geltzs, war 4 enkel ggl. und 1 colschn gl. Nuhe war es gliche vil, wie es in Coln quam, durch broit oder fruchten, dan man moist es haben. Von unden uff kunt man es zu schiff nit bekomen, von oben ab auch spack, dan es daselbst auch fast deur ware.
A. 1587 den 28. nov.begunte die fu(rde)rste neuwe maur am neuwen bolwirk vor der Wierporzn eirst zu reissen und teglich noch mehe, das man es sweirlich steipen mogt, und dochte doch nit. Derhalb die burger vil wort machten, das man sie hett den bott laissen tragen, ire arbeit und gelt vergeblich anwenden und das nit bess versorgt hette. Der herrn steinmetzer, m. Peter von Siberg, ein jonk man, sult dem in zeiten vorkomen sin und der naisser geschutter erden und swaren last gutte achtung gehat haben. Man sagt, der schade sol mit seesstusent daler nit zu bessern sin, ohn die schande, so man ingelagt hat.
A. 1587 den 30. nov. haben wir uber dischs oft rede gehat, das uns swager doctor Henrich Faber in der Bottegassen, der vor einem monat oder zweien so doll und verruckt siner sinne gewesen, das man wenich hoffnong siner besserung hette und ihm eitz [688] die wansinnigkeit bestunde zu scleissen, das er sin verstand widder bequam. Also was er zu Meintz bei dem Cantzler doctor Fabro gewesen, der in richtlich an ein baurin bestaet hat, die dannest leibeigen war. Als er aber gen Coln kommen war, sich zur hoichzit zu rusten, inmittels starb die und besatzt zwei oder drei tusent daller wert. Darnach gewan er ein jonfrawe in Mentz leib, verment dieselb zur ehe zu bekomen, aber ein ander doctor zu hoff truwet sie, des sich disser doctor Henricus fast annam, das er dollet und in sin ohme der cantzler herab zu siner mottern schickte, da er noch doller wart, aber eitz zimlich gut mit im ist. Diss haben mir und fill andern uns verwondert, das etliche aus leibten doll sulten werden, und geschicht noch dannest oft, wie man list und sigt. Derhalb ist jongen gesellen und frewlin nodich, das sie sich der leibten oder, wie ichs nennen sol, eiffers und einpass nit zu hart willen annemen oder zu hertzn nemen, dan balde aus dem sinne sclain, da es als balde ires gefallens wil geraten, denken, es kompt so gutt ein schiff an, als abgeht. Etliche sin so stainthaft, das sie kein leibte scheffen und sagen: nescio, quid sit amor, nec amo nec amor nec amavi, aber da man freihen wil, sol man eirst erweln, darnach lieben: prius deligendum, deinde diligendum und an dem orde, da es einem werden mach, sunst kracht er nuss durch den sack kan die kern nit erlangen. Doctor Philippus Pfingsthorn und secretarius Nicolaus Linck sagten, do man doctoris Fabri ret hat, es weren narren, die einer frawen willen dol wurden. Ich halt sie auch vor halbmenschen und nit recht witzich, derhalb rede ich alter den jongen, da in derglichen dusel ins heubt queim, das sei den balde aus den gedanken sclagen und ander wirk vor die hant nemen, damit sie das vergeissen. Derhalb ich innen folgende reimlin gedichtet, daran sie gedenken mogen.
Reimlin.
Dich nit verstoir. La, fa, re sing. Ein schiff so goit Wilt sei nit wol, Ade far hin, Kumpt widder an, So wert nit dol. Du bis nit min. Als foir darvan.
Anno 1587 den 1
decemb. hat Jacob vo
n Bedber mir und minen miterben und consorten die loese von 20 alter daller mit dem notario Woltero Kynckhuyssen in beisin zwier gezuge verkundige
n die 400 alter daller heubtsu
mmen gegen neigst zu kunftigh christmissen von sinen haussern zu Brunßbergh under Kestern und Pauwe uff dem Altenmart, abzulagen und sin erbschaft von der fharen zu frien. Ich sagt dem notario wie Jacobn von Bedber vor hin selbst. Er het die freiheit zu loesen, aber er moist den erschinen termin s. jacobi a
nno 87 eirst bezalen und dan die loiß mit noch einem termin der kunftich s. jacobi erschinen sulte a
nno 88 mit dar bei lagen. Nuhe gab unß wonder wa Bedber so vill geldtzs her queim daß er unß loesen wulte, dweil er (wie man saigt) gar verdorben were. So quame unß die loese ubel, dweil unß selige motter Sophia Kort widwe Weinsbergh noch zu einer handt allein an den 20 alter daler fharen im schrein under laenen geschriben stunde
[688'] und moisten nach schreinß gebrauch ire sechserlei erben dar an geschriben werden, das nit sin solte dieweil die 20 alter daller fharen unß veiren alß mir Herman, minem broder Gotschalck miner suster Sibillen und unß broder Christians zweien sohnen zugetheilt waren, dan unß beide andere sustern Maria Ordenbachs und Cathrinen Dutze hatten ire dheilen lange vor hin auß dem loesgelde von doctor Furstenbergh bekomen. Wie ire recognitiones so sie mit eigner handt underschriben vermelten, sulten mir veirerlei erben dan im schrein recht verwart werden daß jeder deß sinen megtich sulte werden zu wenden und zu keren in weß handt er wulte durch ein ufftragt und lieberong. So moist es uff sware kosten durch ein beheltniß geschein, daß auch swerlich wulte zugain, dweil der Ordenbachs kinder zwei baussn lands zu Wormß und Straßbergh were und gnogsame volmachten hie her schicken moisten. Wan dan ehe die loese sult ire vorganck gewinnen so moist die heubtsumma im schrein pliben ligen biß unse motter an eim andern orde widder wurde geschriben wie sie geschriben hat gestanden, biß daß beheltniß wurde geschein. Es wart gesagt Bedber hett daß hauß Underkestern brunsb
erg ab verkaufft von dem kauffgelde sulte die loeß geschein. Folgenß wart gesagt, er wurde nit liebern kunnen, oder were sunst etwaß darin gefallen, daß die loese nit wurde vor sich ghain deß mogen mir gewar werden wie es faren wirt.
A. 1587 den 3. decembris ist Gerhart Angelmecher, weinmeister, und ichals verordnete eins erbarn ratz mit den provisorn der Longbroder, jonker Johan Judde, Johan Oickhoiffen, gnant Falck, Johan Rodekirchen, in der broeder cloister oder haus uff dem Numart erschinen, darin ich min lebtag noch nit gewesen war. Da solten mir einen irtumb samt dem prior zu Crutzbrodern, der ir visitator sult sin, helfen hinlagen und gutte ordnong machen. So was der broder irtumb, das sie iren pater nit lenger wulten dulden, dweil er haistich were, die broder geworfen und die sclussel dar gelagt hatt, da befonden mir, das der unwil und hass nit hingelacht kunt werden, sie wurden dan zur frier neuer chur schriten. Das leis man dem visitatorn und convent zu bedenken befolen sin. Wie sie dan auch folgens einen neuwen pater erwelt haben. Disse Longbroder sin seltsame rauwe gesellen, die wol zeren, vil verdienen und wenich ufflagen willen. Derhalb ein erbar rait aus gutten ursachen (bewegt), innen provisorn, weltliche leut, zu setzen, darmit sie ubel zufriden sin. Und hat die noit einen rait darzu gedrungen, dan wan sei uffgezert hatten, moist ein rait in zu zeiten ire scholt bezaln, wie sie in kurzen jarn uber anderhalb tusent daler vor sie bezalt hatten, und das zu andern zeiten mehemalen, wiewol sie etliche jare her, darzwischen ein unzalbar folk gestorben, groismechtich gelt verdeint haben, das selten tag gewesen, sie haben 4, 6, 8, 10 lichen zu begraben gehat, da sie von einer 10 mr., von der andern 6 mr. verdeinst haben, ohn was sie nacht und tag bei den kranken verdienen und innen davan geschenkt und erbitlet worden, also das sie etliche tusent gulden hetten an rent lagen kunnen, wan sie sperlich gewest weren und wol gewolt hetten. Disse provisorn haben uber 14 oder 16 hondert daler angelacht, von dem gelde, darvor sie etlichen ir lebtag die kost verkauft, diebalt verstorben waren. Die [689] broeder sprechen frei und konlich, was sie verdienen, das sie ir gelt. Sie doin und leiden vil darumb, das ist war, aber sie moisten dannest vor ire nachkomen etwas ersparen, wie die vorigen in verspart haben. Mit zimlicher noitturft quemen sie wol umb, aber willen oft uffgeschefft haben und gutten weins die fulle haben. Man kan irer in Coln nit wol untraten, daruff verlaissen sie sich. Eitzs mogen 24 broder sin, haben dissen herbst 9 gutter aissn ohn verken und schaif affgedain. Sie bruwen gutt beir, backen gutt broit, leben wol. Ein strack regiment were ihn hochnoidich, aber in dissen kreichsziten soll es ubel zu machen sin. Ich mirck die prouisorn werden es sweirlich treffen kun
nen.
A. 1587 den 5. decembris sin die freibuter von Wachtendong in der nacht zu Cardorf in das vorgeburge komen und daselbst den vaigt, einen jongen habseligen man, gefangen und hinweg gefuirt. Auch haben sie den offerman zu Melaten, einen alten man, so wol stunde, spolieirt, der sich dannest in der nacht heimlich verborgen hat, das er mit dem leif darvon komen und das gut gelaissen hat.
,A. 1587 den 6. dec. hat uns nachpar Hectorzum Grein uff der Hoeporzen sich heimlich darvon gemacht und bankeroit gespiltsin zweite frawe die er in der herbstmissen zu Franckfort getrut und sin vordochter Judit im hauß mit der magt gelaissen. Aber die creditorn haben den andern tag mit einß rhaidts erleubniß die geweltrichter mit den diener zu sich genomen, haussoichung gethain hectorn nit fonden dan die frawe dochter magt in verwarsamheit gehalten die gesagt, er het sich uber die creditorn beclagt die in dermaissen betrangen daß sich uff side moiste machen, sie wisten nit wa hin er komen were. Doch wart alleß im huiß uffgeschriben, und man weiß noch nit wa hin er komen sihe.
,Disser Hector war ein mackler, von Dorneck vor 12 jaren komen, den Grein gemeit und bis herzu drin gewont. War sunst ein leiblich man, der groissen handel mit dem wechzel dreif, das ich in duck seck mit gelde in und aus sehen tragen, und uff alle munzn und kleinater, golt und silber, gutten verstant hatte. Er ginge gar zirlich gekleit und troge sin gulden ringe, das man an im nit gezweifelt hettealso kan man von baussen nit spurren wie die leude geschaffen sin. Non aurium semper quodcumq
ue resplendet ut auru
m. Man sagt, er het vormals auch banckerot gespilt. Auch vur drien jaren sin son Hector. Sunst hat er noch einen sohn da saß auch nit vil auff. Die dochter war fein. Der sol disse schande nit vill profiteren. Sunst waren es gutte leudt hilten sich wol in der nachparschaft. Noch dannest ist es ein gar ubel wirck mit dem banckrot besonder wan man die leude mit vorsatz betrugt und umb daß ire prengt. Und ob wol etliche durch ire schuldener die in fhalen oder durch borg in scholt fallen, so sin sie dannest nit wol zu unschuldigen, dan zu lastern und zu straiffen.
[689'] ,A. 1587 den 7., 8., 9. tag dec.haben die churfurstliche colnische rete begert, mit einem erbarn rat der stat Coln zu sprechn. Uff des churfursten (seiten) waren verordnet der hoifmeister jonker Rost und jonker Ley, der licentiat Kurtzrock von Andernach und Bartholt, zolner zu Linx, uff eins ratzs seiten der burgermeister Kannegeisser, doctor Schenck, Gerhart Angelmecher, jonker Judde, licentiat Weinsberch. Und als sie im umbgank zu Minderbruder zusamen quamen, fort der lic. Kurtzrock das wort und zeigte eirst des churfursten Ernesti von Beiern gnedigsten willen gegen einen rat und ganse burgerschaft an und sagt darnach, wie noch fast alte und neuwe irrungen zwischen dem churfursten und erzstift Coln und eim rade der stat Coln swebten anderteils. So were ire churf. gn. wol dahin geneigt, das sulche irrungen durch nachparliche communication hingelagt wurd(en) zwischen iren beiderseits verordneten, und da eim raede der weg nit gefellich, alsdan die gebrechen an die romische keiserliche majesteit zu stelln oder sunst durch ein compromiss zu untscheiden. Sulten die wege aber nit gefallen werden, so moist ire churf. gn. uff andern rat bedacht sin. Daruff eins raits abgeordneten antworte(te)n, sie wulten ires gn. h. zugeneigten willen und anlangen eim rade trulich vortragen. Wie dan geschach. Und sin die articula in vollem rade verlesen, der wol 70 oder 80 warn und 2 ganser stunden druber gelesen wart. Disse artikel betraifen die churfurstliche hoicheit, regiment, gerichtzzwank und gerechtigkeit an, als das salgericht, hoichgericht, concordaten, vertrege, mullentaifel, vetwage, kommerrecht und vil anderen alte und neuwe dingen, die ich nit all behalten hab, der eins deils etwas uff sich, etliche auch nit vil zu beduden hatten. Daruff wart den reten gesagt, ein erbar rait moist die alten sachen mit den neuwen sich erinnern und uffsoichen laissen, und dweil der puncten gar vil weren, auch die veranderung eins raits diss christmissn geschein und ein neuwe ingainde rait das vortragen auch anhoeren und sich druff bedenken moiste, so kunt (es) in der eil nit vor sich gain. Das, sagten die rete, were ware, moisten es selbst bekennen, begerten, sie wulten es irem gnedigsten herrn, der eitz in sinem stift Luick were, zuschriben. Also ist der abscheit genomennuhe kan ich mich und vil andern nit gnogsam verwondern warumb disses wirck in der groisser ungelegener zit vor die handt genome
n wart da es die trucksessen Berck im ertzstift und wachtendong im Gellerlande noch innen hatten, die landtschaft von den frunden hoichgeschatzst von den fianden uberfallen und gestreufft, die lude gefangen und geschatzst die dorfer und haiffe verbrant, der wingarts und der ackerman, der kauffman schiffma
n foirma
n nit sicher, die rentner nit vom bischof oder dhom capittel von iren halfen und pensionarien nit bezalt worden auch die geistlicheit in Coln mit swarer fhanen und kettenwagt mit beschirmpt sin.
Etliche meinten, der Carolus Belleius, stathelder zu Bon, hett es mit andern fremden, frithessigen und ungunstigen der stat Coln zugericht. Etliche meinten, man wult einen rait damit bedreuwen oder schatzen oder beistant zum kreich oder gelt erlangen, dan ein rat hat sich bis herzu neutral in colnischen paffen- und religions- [690] sachen bei disses kreichs zeiten erkleirt und gehalten. Und das iren burgern zu gutt, das sie frei durch alle landen wandeln und handlen mogten. Wiewol disse neutralitas den geistlichn und stiftschen nit wol gefiele. Was dan ferners die rete vor ein gutte oder boesse meinong in der vorgesclagener vertragshandelung hatten, kan ich nit wissen, aber der art gibtz nit, wie man in den cronicken list. Im rade haben vil die gutliche handlung nit aller dingen willen absclain, aber gar die sach in des keisers oder churfursten (hant) stellen oder sunst compromittern, dweil der keiser fetter ist und die churfursten sich broder under einandern nennen, auch dieselb sach und artickeln durch den untsatzsten churfursten Gebhardum Trucksessen im keiserlichen camergericht vorlangs mit ordentlichen rechten angefangen war, der meinong ich nit instimteund sagte da man sich in die gutliche communication wurde in laissen willen sult man bedachtlich mit der sachen umbghain, die gutliche handlungen weren oft verreitter der sachen. Man sult zusehn und sich nit verbrennen. Also sult man alleß uffsoichen und dem wirck trevlich nachdencken.
A. 1587 den 11. dec. starb d. Andreas Geil, sines alter von 62 jaren, in sinem haus uff der Herzestraissen. Er hat zu Loeffen in Brabant studeirt und da ein hausfrau von sclechten eltern getruwet, sunst war er Philips Geiln sohn, eins richen kaufmans zu Coln in der Lintgassn, und broder und swager herrn Philips Geiln, hern Gerhart Pilgrum, herrn Henrich Crudener, allen burgermeistern in Coln. Er wart beisitzer zu Speir im keis. camergericht, darnach keisers Maximiliani 2 rait, da er observationes camere imperialis beschriben und die under sinem namen in truck ausgehen (laissen), wie d. Joachimus Mynsvegerus vorhin getain hat. Und wie im sin eirste hausfrau abgestorben war, hat er her Henrich Kannegeissers burgermeisters dochter getruwet, die im in Oisterich und Boehem gefolgt und auch etliche kinder gebeiret. Darnach hat er sich uff Coln in die rau begeben, aber ist von erzbischof Ernesto von Beiern zum canzler angenomen und zu Bon zehen wonen zu unrauwigen zeiten, da er geracht und lam worden, also sich zulest uff Coln begeben, da er verstorben und zu s. Brigiden begraben. Ein gut man gewesen.
Anno 1587 den 11
decemb. ist min nachfolger Mattheiß Gyndorf zu
m Stommel alß neuwer heubtman mit der
94 fhanenwagt l
icht uff die Haneportzs gezogen. Ich aber bin alß de
r gefrihet zu hauß pliben. Und er hat etliche befelchaber verendert alß Johan Brvupler den foerer hat er zu
m fendrichs lutenanten gesatzst, den Lambert von Luyck zu
m foerer gemacht. Barthel von Blaitzem zu sinem selbst lutenant genomen, die and
er befelche hat er pliben laissen.
Anno 1587 den 12
decemb. haben wir uff sant Jorris cloister ungeferlich 33 aimen beirß von funf malder maltz und zwei malder weiß gebrawe
n und dissen tag zu Weinsberch laissen tragen und gefast. Es waren die fruchten seir deur, derhalb hatten wir uff eim andern orde alt beir gegolten, und ingelagt und unß also lange zit beholfen. Edoch haben wir eitz so drencklich folck nit daß mir noch ein gutte weil mit dissem gebruwe mogen umbweren biß es besser oder arger wirt, wie got wil.
[690'] Anno 1587 den 13.
decemb. moiß ich zu gedechtniß anzeignen, wie ich vor im heubt binnen der stirn allein ein wehethumb hab wie ein gesweir geht nit uber all daß gansse heubt, dan es bleibt vor an der stirnen oder pr
æcipitio und voirtheil deß heubtz sitzen. Hat ein gutte weil mineß bedunckenß bi zwen monat da gewesen. Irret mich so hoich nit daß ich da von kranck sin, dan allein wan ich hoisten so stichs es mich wie ein metz dar in. Und gegen den abendt irret es mich, nach dem sclaif am morgen foele ich wenich mangelß dar an. Wa es her verursagt ist daß weiß ich nit. Mach filligt vom fuchten dumpfen langen regentichem witter komen sin. Und mach daß alterdumb auch dar zu helfen. Ich hab nitzs dar zu thoin willen, verhoffendes sult in im selbst verswinden. Aber doch hab ich es darnach doctor K
nof medico zu erkennen geben und mich mit dem berathenn. Der meint es mogt ein bes
upfung im vorheubt sin, und hat gerathen, ich sult etwaß innemen gegen den abendt daß purgeirte. Dar waß ich nit gern an, dan ich weiß daß sie stetich sage
n, recipe. Ich sagt ich wult es noch ein weil zit gott befollen laissen sin, und hoffen es sult von im selbst vergain, biß es etwaß warmer zit wurde. Also steht es nach wie vor, dan smertzt es mich, dan foile ichs nit. Moiß alleß erwarten waß got geben will.
A. 1587 den 15. dec. ist min neiff und diener Hermannus Weinsberg von dem commissario licentiato Ross und secretario Lynck in arte notariatus examineirt, uff das er approbatus notarius authoritate senatus mogt sin und immatriculeirt werden, uff das er im fall, da im etwas vorqueim, on gefar und sorge instrumenta publica uffrichten (könne). Dan ein erbar rait hat in verlittener morgensprach zu Colner gotztragt wie auch etlich mail zuvor vermorgenspracht und publiceirt, wer von notarien von eins raitz wegen nit examineirt, inreirt noch approbeirt were, der sult uff ein peen von 50 oder 25 goltgl. von dem fisco gestraift werden und darzu sult sin instrument vor den gerichten eins raits nit angenomen werden. Derhalb hat er approbeirt und sin iurament toin, ob im einiger actus vorqueim, daruber er tanquam notarius requireirt wurde, das er dan vom fisco nit bedurft angefertigt werden und in schaden fallenso hat er sich approbirn laissen. Waß schadt daß nit schadt
Er hat nitze minenthalb den commissariis durfen geben, dan 6 alb. vom siglen und den copisten vom schriben und jurament abzuschriben 9 alb. Sunst helt das documentum den 9. jan. 1588, das es dateirt sei(wan es aber notarius reirt, und von mir zu
m notario und schriber Weinsberch approbeirt sie. Vide sup
ra fol. 614 pag. 1 et 2 daselb steht auch daß er jarligs 10 richtzdaller da von haben sult da bei ichs noch pliben laiß.).
Anno 1587 den 17
decemb. haben wir beide vrthelßmeister und commissarii im rhade von etlichen urtheln die zu erkenniß gestalt waren refereirt. Ich von 6 urtheln dißmaill, und mi
n geselle, der licentiat Wilhelm
us Roß auch nit weniger dan von sexsen. Und damit hat ich nuhe min ampt zu ende bracht von dissem jar, deß ich seir wol zu friden ware.
[691] Anno 1587 den 18
decemb. uff fritag zu 5 vre
n den abendt ist Ailheitgin van Deutzs die ehelige dochter Reinhardten van Deutzs goltsmidts und Catharinen Minawe eluthen in irem hauß nebe
n dem krips oben in der Schildergassen geboren. Und den 27 decemb. darnach geteufft worden zu s. Apostolen, und Johan Minawe deß kindts hergin war der pat, die dochter Otten va
n Keken und Margret va
n Swelhem die guden. Und ist diß kindt ein cognaten primaria mineß neiffen dochter zu Weinsbergh.
A. 1587 den 21. dec. uff s. Thome tag, wie Brun Bartholt des raits uff dem Swarznhaus war gekoren und die geselschaft daselbst den mittag uber dischs saess, quam zeitung, wie Mertin Schenk mit etlichem folk zu ross und zu fois von unden hinuff ins lant von Gulch komen weren und ohn zweifel einen ansclag hetten, legen eitz bei Duren, wulten Zulch belageren. Dabei pleib es dissmal.
Anno 1587 den 22
decemb. uff dinstagh umb vesper zit quam licentiatus Suffridus Levordiensis rector burs
æ coronaru
m zu mir fordert 8
rad. gl. fahren die der bursen pasi
æ et remigii verfallen diß 87 jarß dar vor ich im 16_
gl. currentzs geltzs bezalt hab. So hat er mir vor newe zeitung erzelt daß die ihn Hollandt zweispaltich weren. Etlich mit dem koninck von Hispanien hilten, und etliche mit der koninckinne
n von Engellandt. Auch hat er gehoirt wie Mertin Schenck der von den engelschen und trucksessen wol einß were im lande von Gulch umbzweifte, darvor ma
n sich allerlei besorgen und wol zusehen moiste.
Am abendt desselben 22 tags nach 4 vren ist die lucht so roit gewest daß ich sachte daß ist seltzam an zu sehen, daß vil in Coln und in Bon und anderßwa gesehen hatten und gesagt daß moiß feur und brant sin. Etliche sagten es het wint bedudet.
A. 1587 den 23. dec. uff godestag aequinoctii hiemalis den morgen umb die 3. stunde ungeferlich, als das lest quateir des monat dieselb nacht eirst angefangen zu scheinen die ganse nacht durch, do sin etliche mit eim nachen vur die stat Bon heimlich komen, hab(en) da am Tolporzgin gegraben und ein oder zwa camern, wol geladen mit krut und loit, drunder gestalt, und wie die von der wacht oben herab geroifen, was sie da machten, gaben sie vor bescheit, sie weren fischer, auch hetten (sie) etlich ferken, die sie uff die markten prengen wulten. Und (als) alles bereidt, haben sie die geladen bussen-kamern mit eim laufenden feur angestochen, das Zolporzgin gesprenkt, wilch die glasfinster am zol und canzlien und durch die stat ausgeworfen und durch die ganze stat toin schutten, das vil gehoirt und erschreckt sin worden. Der es angestochen, dem hatzs das hare und bart verbrant und scheir tauf gemacht. Als nu das Zolporzgin zersprenkt war, sin irer voreirst nit uber 10 oder 12 zu fois ingelaufen und balde der meher teil zu fois, die verborgen stunden, bis hin uff den markt, irer etliche zu der Sternenporzn, da die torren mit groissen hemmern und leitern abgesclagen, die sie mitpragt hatten, und die Sternenporz eroffnet, da Mertin Schenk mit den rutern inkomen, sich uff den markt bei einandern gefoigt und sich gestarkt, die burger sin in wenigem zal hervorkomen, und als dero trumescleger die trom rurt, wart er alsbalde erschossen, darnach sie durch die stat riten [691'] und leifen, die bussen uff durren und finstern losschussen, alarm machten. Und war ire loese ,Alun', sie sclogen die heuser uff, namen alsbalde die leude gefangen und bestunden zu plonderen. Der ketten waren etliche gesclossen, doch nit vil, und sie wisten umbwege zu finden, da es offen war. Vil leissen sich heimlich die mauren ab mit putzseiln. Der zolner Wendel Ruysch mit siner frauen und kindern samt irem gesinde und zweien Jesuiten, wilche die nacht bei im geherbergt, quamenquamen
under dem plonderen heimlich durch das zersprengte Tolporzgin, da es do stil war, darvon bis zu Siburch. Der pistor s. Marien in Coln hat ein nacht uff eim daufhaus gesessen und sich verkleidet ungeletzst aus der stat (gemacht), wie er auch eirst mit gluck aus Nuiss quam, da es eirst ingenomen wart. Die zeitung, wie Bonn ingenomen war, quam umb 8 uren gewaltich in Coln. Und wie ich zu 9 uren in die raitzkamer gangen war, sagts mir der licentiat Wilhelmus Ross allereirst. Und quam alles ein zitung uber die ander in den rait, einer quam mit bloissem hembt und barfoissich an den platz, verzalt, das es war were und wie er draus komen were. Und der steimmeister schickt eilens Gillissen, den botten, nach Bon, die eigentliche warheit zu vernemen. Der quam denselben abent widder von Bon in Coln, sagt, er het mit Mertin Schenk gesprochn, der im gesagt, was er gesehen het, sult er nachsagen. Also das es leider mehe wair, dan gut was. Den andern tag uff christabent sin noch fast mehe colnische burger und fremden, wilche die nacht in Bon geherbergt, zu Coln ankomen, auch etlich burger, man, frauen, kinder, knecht, mede, canonichen, die sich von den soldaten und wechtern an den porzn mit gelde ausgegolten hatten, darvon komen, die alles erzalt, was sie vernomen und sie beduchte, und doch nit mehe wisten, dan jeder an sinem orde gesehen und gehoert hatte. Und ire reden und kuntschaften waren verscheiden meinongen, wie es ein jeder darvor hilt und glaubte. Einer sagt, die burger hetten die stat verraten, die ander, die zoldaten und wechter in Bon hetten die porzen eroffnet. Der dritte sagt, die gulische schutzn weren eirst mit ingezogen, der veirte, sie hetten die stat in der eil mit gewalt ingenomen. Und also fiele vil gespreichs, das man noch heutiger stunde die eigentliche warheit nit anders (weis), dan oben mit dem Zolporzgin und Sternenporzn gesagt ist. In der eroberung hatt man Scheifert von Merade, hern zu Bornhem und amtman zu Bon und Broil, item Fabricium, den vaigt zu Bon, den dechen zu Bon und vicecanzler, doctor Servatium Eick, alten canzler zu Ossnbruck, doctor Michel Glaser, minen swager, Bartholt, den zolner zu Lins, und etliche vom adel, reten, canonigen und ansehentliche herrn, burger und leude gefangen, ingezogen, geschatzst und uff swaren ranzon gesatzst. Des churfursten stathelder Carolus Belleius, der principal, ist die nacht in Bon gewest, aber man kan nit eigentlich sagen, wa er pliben sie. Etliche sagen, er sult auch uber die maur gefallen und darvon uff Coblens komen sin, etliche sagen, er were toit in der stat graven im wasser fonden und hett 500 dubbeln ducaten bei sich gehat, aber so man nitzs eigentligs vernimt, pleibt es also im zweifel stain, bis man [692] gewisser zeitung vernemen wirt. Sunst sin wenich toit pliben, dan wenich were und widderstantz geschein ist, wiewol die soldaten zum teil mit den burgern in der wagt gewesen sin. Man sagt von eim Minderbrodermonch, sult mit eim sclagswert zerhauwen und getoit sin. Auch sult grois gelt in Bon komen sin, das die Italianer dahin geliebert, und das contribution-gelt, damit das kreichsfolk besoldet sult werden, das alles dem Schenken in die hende were gefallen. Die burger hett man in die kirchn getriben und besclossen, bis man die heuser besigtigt und do den einen vor, den an(dern) nach, ausgelaissen und innen gesagt, was sie toin und laissen solten. Wie es mit der churfurstlicher canzeleien gefaren sei, ob da vil unrait widderfaren sei, davon hab ich noch nichtzs gewisses erfaren, dan sie ware dissmail zu Bon, da auch gemeinlich die rete waren. Von den kirchen hab ich auch noch nichtz gehort, ob die spolieirt sin oder nit sint. Und ein erbar rait zu Coln hat uff denselben tag, als Bon ingenomen ist, befilch getain, das man die fanenwacht starken und die kettenwagt in gutte ordnong stellen und visitern sol. Und ist diss ein grois versehen von den reten und besten zu Bon, da man so vil smachwort uber die burgere zu Neuss hatte laissen ausgahen, das sei gesclaffen, und ,wan ein fraue hett gesponnen, Neuss were nit gewonnen', und urtelten derhalb uber die burger zu Nuiss, das sie groisser straifen wertich weren. Und eitz haben die churfurstliche stathelder, rete und befelchaber so ubel zugesehen und sich an das erbarmlich exempel zu Neuss nit gespiegelt, sullen nit wol wissen, waruff das sie es nuhe selbst schauben willen. Man sagt, spotters haus brent gern. Sunt derisores derisis deterioresderhalb sei sich selbst wol scheinen mogen, da ihn die stadt Bon vertrewet war, sampt deß ganssen stiff_ wolfart. Und haben deß nit fleissiger und trevlicher acht genomen. Haben ir abgunstige sine uff die stadt Coln gesatzst, daß sie dero unrawe und schaden anrichter und ist in nuhe selbst zu hauß komen. Waß wirt aber anderß dar auß folgen dan ein neuwer kreich und verderfniß deß gantzen ertzstiftzs, furstenthumben Gulch Cleif Berg, Marck sampt der burgerschaft in Coln. Hie will ich es dißmail pliben laissen, dan es wirt ohn zweiffel disser eroberung mehe folgen, dan mach man auch mehe anzeignen.
Anno 1587 den 24
decemb. alß ich mines rhaidtzgangs und urthelmeisters ampt abgestande
n und ein neuwer rhadt uff dissen christabendt ingangen. Hat mich wolgedachter rhaidt zum
sestemail Rheinmeister vnd Richter jn der Weinschoelen erwelt. Jch auch dissen Christabendt allen (da ich mit Hauß vnd disch halten) daß folgendt
Offergelt geben.
Mynem broder.1. raitzichn.
Elisabetgin Hornß 1 ratzichn.
Siner hausfrawen 1 ratzichn.
Marien Smitz 1 ratzichn.
Suster Sibillen 1 ratzichn.
Neif Herman 1 ratzichn.
Unser neuwer magt Even 1 betzler van 9 alb..
Hab den alten brauch halten willen wie ich vil jair gethain hab und in ein kunftich fridsam neu jar gewonschet ob man schoin allerleiß besorgte.
[692'] Anno 1587 den 25
decemb. 8 calendas janva. deß selben jarß uff den hilligen christagh anfahen ich daß jar recht nach der geburt unserß selichmecherß von der jonfer Mari
æ zu schriben, ob wol disse gansse octava biß an die besneidung in daß alte jar 87 gesatzst wirt, daß kumpt daß die ailmanachen mit dem eirsten tag janvarii angh
in und biß zu dem widder außgain. So haben wir nuhe das christfest in unsem und deß hauß Weinsbergs bedehauß s. Jacob gehalten da min broder und ich kirchmeister waren, und zum offer gingen wie da bruchlich uff die veir hoichziden ist. Und ob wir den abendt wol dies et l
ætici
æ im hauß songe
n so ginge unß dasselb doch freuden halber wenich zu hertzen, do mir daß betrobniß unser nachparn zu Bon bedachten, und waß dar auß untstain wurde mi
n suster Sibilla aß den abendt bei unß. Und war diß fest uff einen fritag gefallen.
A. 1587 den 26. dec. uff samstag s. Stephani sin die Truckseschn aus Bon vor Broil komen und vermeint, das uffzufordern. Aber die burger und nachparen haben innen das geweigert, auch nach in geschossen und gesagt, sie wult(en) Brul selbst verwaren. Doch haben sie folgens etliche knecht ingenomen, wilche der capitein Blanckemeier von Keiserswerde dahin geschickt. Also das sich Brul noch wol helt. Umb dissen tag sullen auch etliche freibuter von Lillo, bei Antwerpen gelegen, Vilforden heimlich ingenomen, spolieirt und widder verlaissen haben.
A. 1587 den 27. dec. uff den tag Joannis Evangeliste sin min broder und ich dissen sontag bei doctor Crudener den mittag zu gast gewest. Da wart gesagt, Schenk het den 4 dinkstoelen, in Bon gehoerent, gepotten, sie sulten dem abgesatz(t)en churfursten Gebhardo Trucksessen sweren, und in Bon uff den markt bringen keis, botter, eier, fruchten und was sie zu verkaufen hetten, in sult gutte bezalung geschein und von innen nichtz ungutligs (begert werden). Auch hett Schenk alle vernomte gefangen vor sich laissen komen, sie besigtigt und ir namen, und wie hoich sie geschatzst weren, anzeignen laissen, und was colnische burger waren, los geben, ohn das sie die knecht moisten verehren. Und sin etlich in hoiger schatzung hoicher und neder modereirt, etlich gefangen worden. Und man hat darzwischen gar vil gelogen, wie dan pflegt zu geschein.
Anno 1587 den 28
decemb. uff godestag innocentum ist unß nigt Feilen van den Steinen gegen Neuß uber wonhaft zu unß komen und 3
dall. min oder mehe pachtzs vom Schandert bracht, und begert waß noch von zwien jaren mangelten ir zu schencken dan sie clagte den groisse schaden deß belegs vor Nuyß und beschantzung uff den Steinen. Min broder hat mit mir gesprochen, und ihr den bescheidt geben, er wult sich zu gelegener zit mit sinen miterben besprechen verhoft es zu erhalten. Aber sie sulte zu
m neigsten die pachtbreif mit brengen, und daß stuck landts uff dem Schandert uffs neut anneme
n dar uff ist sei hin zu huiß gezogen. Nu will die noit erfordern, daß sie vor notario und gezugen beken daß sie und ire eltern daß stuck landeß vo
n unß und unsen eltern jeder zits pachtzs geweise und anders nit ingehat hetten. Sunst haben wir keinen claren beweiß da von ich weiß wan sie doit were daß unß daß stuck landeß eigenthumlich zustendich sie, wie es unß dan in warheit zustendich ist. Sie hat den pachtzittel wol under unserm siegel. Aber wir haben kein beweiß von ir.
[693] A. 1587 den 29. dec. wart die contrafeitung, wie Bonn ingenomen war, und von dem Hoichberger in ein kuffern form gestechen, offentlich in der stat Coln uber die straissen feil getragen und sunst verkauft, uffgegolten und verschickt. Doch etwas darin gefalt, da gemailt stunde, die Rheinporz zu Bon were uffgesclagen, da es das Tolporzgin gewesen ist. Die reimen, so darunden getruckt stunde, will ich herzu setzen und lauten, wie folgt: Der pabst zu Rom hatt ausgebant Churfurst Trucksess aus sinem lant, Weil er vom stuel zu Rom abtrat Und seim clerick erleubet hatt Die ehe, zu meiden hoererei. Auch stalt er ihr gewissen frei In sachen der religion, Als ein stant teuscher nation. Ernestus, herzoch hoichgeborn, An sin stat balt wart auserkorn, Den Trucksass mit dem swert austreib Und sich churfurst im erzstift schreib. Truchsass sulchs ein zeit in sich beis, Doch entlich Bon angreifen leis Durch Mertin Schenk, der bracht sie balt Mit streitbar hant in sin gewalt. Es waren etliche mit dissem gemeils und truck ubel zufriden, sprachen, Schenk het Bonn nit mit stritbar hant, dan mit verreterei ingenomen. Die andern sprachn, der herzog von Parma het Neuss binnen drien tagen mit hereskraft, scheissn und stormen erobert, Schenk aber het Bonn in drien stunden mit geringer macht gewonnen. Dem sie nuhe, wie im will, die hoffkerls zu Bon haben die schanz schentlich versehen, da sei zuvor wisten, das Schenk aus sinem blochuis am Zolhaus under Emerick uffgebrochen, sich durchs cleifsche lant ins gulcher lant begeben, und den tag zuvor gesagt wart, er het die leitern zu Erklens angesclagen, er het Nidecken, Reimbach und ander flecken vor, do es vurwar zusehens galt. Und man sagt, sei weren gnogsam in Bon gewarnt. Und wirt disse zeitung und contrafeitung allerwege balde in die landen ausgespreit sin und jeder, wie er gesinnet, daran hangen und liegen.
A. 1587 den 29. dec. ist uns neue heubtman mit der 95 fanenwagt uff die Rheingassporzs gezogen, dann eitzs 4 fanen die wacht besetzen moisten, besonder langs den Rhein, da man lang zit mit 3 fanen allein uffgezogen ist. Und nach drien tagen hat ein rait befolen, mit 6 fanen uffzuzehenund eß ist mir geluckt daß ich vor dem rancspot zu Bon der wagt erlaissen sin, dar vor ich got hoichlich dancken, eitz sult es sweirlich bei eim rhade zu erlangen sin.
Anno 1588 den 30
decemb. sin die vernoimpste jonfferen von Marienforst in Coln komen. Alß mi
n werdige frawe von Broich, min nigt jonfer Barbara Hersbachs procuratersche und mehe andern, ligen eitz zu s. Severin inß weibischofs hauß, die andere jonfern wulten pliben aber in ist uff gehorsamhit gepotten va
n dan zu zehen. Auch sin die jonfern von Benthen in Coln komen. Die vo
n Bottenbroich sin spolieirt, etliche heusser und hoiffe im lande verbrant, dem folck werden beisten und waß inne
n zu stehet genomen, verjagt und gesclagen von beidersidtz kreichsfolck frunden und fianden ohn allen underschit daß sie seir in Coln fluwen, sich besorgendt.
[693'] A. 1587 den 30. dec., war die octava van der neuwer innemong der stat Bonn, ging das geswetzs, Mertin Schenk sult daselbst gesagt haben: ,Wie sol man es doch mit den zweien stritigen pfaffen halten? Sullen sie vertragen mogen werden oder sullen sie noch lenger kregen willen?' Und wie er ein rauwer gast zu reden mach sin, sult er daran gehenkt haben: ,Der ein hat ein ehelich weib getruwet, ist abgesatzst, der ander hat verscheiden unehelige weiber, ist angesatzst. Den einen wult ich setzen zwischen zehen oder zwelf vas gutter wein, dan er seuft gern den besten, den andern aber zwischen zehen oder zwelf schoner weiber, dan er boleirt auch gern. Wa sie zu vertragen sin, wol und gut, wa nit, so pleib es ein paffenkreich nach als vor.' Diss anregen ich nemans zu nachteil, dan allein, das man nit allein von boesen wirken, dan auch von schantparen worten, wilche umbgain, wissen moge. Aber glichewol, da etwas (gesagt) wirt, das fremt ist, mois man nit so seir ins arge uffnemen, die umb leib und gutt, umb ire sinne, ehr und wolfart komen, die und ire erben und frunde, haben sich der paffen disser gestalt nit zu erfreuwen. Was hat man doch truchsessn willen, was hat man doch beiern willen? Man hat nuhe etliche jar so lang getruchsesst und gebeiert, das die stette und stifte, Coln, Luick, Munster, die nachparn im lande Gulch, Cleif, Berg, Mark, ja die Rinischen uff und ab, der kirmis und festes wol innen worden sin. Man sagt, der gemein arm und riche man hettens gegen got zur straff verdeint, die hohern mogen es auch wegen ehrgeizigkeit verschult haben. Got helf und besser und troist den, der recht, auch unrecht hat, zum friden und gutten.
Anno 1588 den 31
decemb. s. siluestri und s. columben tag, uff den lesten deß vergangen 1587. jarß wil ich min verslin setzen, die ich disse octava und darnach gemacht. Dar in den zalliteren M, C, L, X, V, I zu vernemen und zu gedencken waß datumß und jarß Bon vom Schencken ingenomen und erobert sei.
Anno 1587.
Bonnam pro truchseß væ Schenckius occupat arte.
Rebus et expoliat.
Diß ist ein hexametrum cum archilaio wie Horatius die carmina, diffugere nives etc. arboribusque coniæ etc. gemacht hatt. Glichfalß hab ich elegiaca disticha sub iisdem numeralibus lris. pfantiseirt. Und in fine etwaß verendert, alß.
Anno 1587.
Præsul aggripinas Bonnam neglexit, et alter occupat hanc technis,
, ensibus ipse suis.
Aut sic.
Præsul aggripinæ Bonnam neglexerat, alter accipit hanc technis, ensibus atque suis.
Aut sic.
Præsul aggripinas Bonnam neglexit et astu, accipit hanc alter, vincit et ære novo.
Aut sic.
Præsul aggrippinæ Bonnam neglexit, et alter accipit hanc technis, ensibus atque gravat.
Tantum de anno 1587
[694] dieweil ich nuhe die verslin angezeignet vo
n dato 1587 daß in namen herrn Gibhardi truchsaß die stadt Bon ingenomen sei, und emanß auch begerte ein verslin wan herr Ernestus von Beiern vor hin Bon erobert het so hab ich da von den datu
m 1584 do daß beschein in folgendt verslin bracht.
Bonna coronatis quater (ut vi stricta) paratur.
Mille sub Ernesto, Carolus asse caret.
Sensus est.
Sub archiepiscopo Enesto Bavaro Bonna quater mille coronatis (ut 1 quanuis vi stricta) paratut 1 queritur vel emitur, quia Carolus frater gebhardi destituti asse 1 pecunia vel stipendio caret. Vide supra sub anno 1584 den 28 janvarij.
Anno 1588 den 31
decemb. und lesten tag deß jarß 1587 den man den newjarß abendt nennet, hab ich den wein so ich vor min eigen persoin und min gest verthain hab nemlich angezeignet. An weissem wein außgeholt
facit 132
q..
An rodem wein minß gewaß
facit 91
q..
An rhaitzwein und zeichen 59
facit 118
q.
Summa in all
340 quarten.
Die quart weiß zum zappen hat diß jar gestigen uff 6, 7, 8 alb.. Item die quart roits zum zappen 5 6 alb. gegolten. Ein rhatzeichn war 16 18, 20 alb. werdt.
Her unden war der win den ich zum theil uff s. Jacobs, krentzgin, zu abdanckang der fhanenwagt zum theil alß ich kranck war verthain und verschenckt ingerechent ohn 100 quarten rhoitz den abendt ordinare uber dischs die quart 3 alb..
Noch hab ich diß verlitten jar 87 alß urthelßmeister und commissarius einß erb. rhaidts an sportelgelt und andern geschenck so vil bekomen, daß ichs gesclagen hab auff current Colschs gelt. Summa
facit
124
gl. 17
alb.. Facit 4
alb. weniger dan
57
dall..
Item noch ist mir 0,5 ho_ saltz geschenckt. Ist geschatzst
8
dall..
Dissen tag am abendt haben wir im hauß Weinsberg uber disch besonder kein freude gehat dan sin under unß im hauß allein still gewest, edoch daß newe jar mit einem gleslin weinß besclosen, und unß aller gnaden von got im voriger zeit unß erzeigt bedanckt und vor wolfart und friden deß kunftigen jarß gepitten.
Ob auch wol die zehen jar senectutis me
æ daß ist mineß alterthumbs uff dissen 31 decemb. nit aller umb
si
n und noch 10 tage dar an mangeln, wie ich dan auch min volkomen alter von 70 jarn dissen tag nit erreicht noch bequeimlich umb bescloß deß jarß dar in prengen kunnen, dieweil die 10 tag propter reformatum calendaru
m mitler zit a
nno 1583 in novembri außgelaissen sin, so hab ich sie doch mit gott diß stunde erlebt und mach im neigstkunftigen jar vermeldt werden waß sich in den resterenden tagen zugetragen hatt. Datum anno 1588 uff godestag den 13 janvarii