[Das Jahr 1554]
 
Anno 1554 mit gott angefangen.
 
Anno 1554 den 1. jan. haben mir, min hausfrauwe und ich, uns gereit gut ubersclagen, was mir eiz hatten, und darzu scholt und widderscholt, dan min hausfrau hat das erbarmlich exempel gesehen an irem swager Engel Ernst und suster Feien uff Beien, die rich waren und in armut gefallen waren; derhalb begert sei alle jars eins, so vil das gereide betrifft, dasselb zu ubersclain, uisgescheiden erb und erbzal, fort gewonliche kleider, klinater und ingedoim, hatz sinen bescheit, das war kundich. Das forige jar a. 1553 den 1. jan. hat sei angefangen dasselb zu toin; wie es domails ein gestalt hat, solt ich an sinem orde angezeignet haben, war es aber vergessen, doch ware die summa summarum darvan in all 10941/2 gl. curr. 6 alb. 3 heller, aber diss jar den 1. jan. hatz diss gestalt. AnJeder Posten ist in der Handschr. durch: item eingeleitet.barem gelde nit mehe dan 15 gl. curr. An weinen 161/2 foder Prutger ichen und 12 firdel, dat foder steit 17 daler der ichen, facit 281 daler 1 gl., summa 5741/2 gl. curr. 5 alb. An scharzen 41/2 dosin kussenblader, dat dosin 31/2 gl. curr., facit 151/2 gl. curr. 6 alb.; 1 reckdoich 9 illichD. i. in einer Länge von 9 Ellen., dilSo für: de il.8 alb., facit 3 gl.; 1 klein mittelZu ergänzen: scharz.3 gl. 6 alb.; Brabans scharzgin 1 daler; 5 harren scharzger; summa die vurs. scharzen 27 gl. curr. 9 alb. Item man ist uns schuldich 25 gl. curr. uff der godestachskameren, 20 radergl. uff der fritagskamern, 20 radergl. an der stat van Neus, an Johan van Woringens frauwen 100 gl. curr. van alders, an Joachim van Aich 9 gl., an Urban Wolfrat 160 gl. curr., an moder van scharzenwirk 20 gl., an Henrich Link van weinen 306 daler, facit 6241/2 gl. curr., summa in all facit 1005 gl. curr. 10 alb.Bd.2, S.46 [294'] was uns an scholt uisstunde. Dargegen aber waren wir schuldich: jonker Speich 4 gl. far, jonker Leissekirchens erben van 3 jaren die far, facit 17 gl. curr. 4½ heller, jonker Evert Hup 8½ gl. 1 alb., jonker Klippink 3 gl., den kindern van Woringen 200 daler, facit 408 gl. 8 alb., sustern uff Beien 4½ gl. 7 alb. 4 heller, vur allerlei 12 gl., legatum heredibus Wolfs 26½ gl., summa der scholt, so mir schuldich sint, 483 gl. 4½ alb. 2 h. Defalcatis defalcandisNach Abzug des Soll vom Haben.bleiben mir noch rich mit gode an war, scholt und gelt summa summarum in all 1140 gl.So!. So haben wir diss jar so vil erobert, als dess istBd.2, S.47.
 
Anno 1554 den 1. jan. hat her Henrich, hoffher im Aldenberger hoffIn der Stadt Köln., capune und wein bei mich geschickt und ist samt meister Lutgin dem fassbender den mittag zu mir essen komen, der ursachen, das er gern mit mir in fruntschaft hett handlen mogen. Dan ich hat mines deinstes halber als burggreif einen irtum mit dem abt zum Altenberch, dan sei hatten fast wein uffgefurt in den hoff etliche jar her und kein zins bezalt; so fordert ich eiz die zins, wolt in auch gein zeichen laissen folgen, sei hetten die alt zins eirst bezalt. Daruff sprach der abt, sei weren vur 200 jaren frei gewest, das kunten sei bewisen; dargegen sagt ich, wie alle geistlichn in Coln frei gewesen weren, sei moisten aber eiz geben, was fortels sei mehe hetten; summa, ich bracht die sach so weit, das im rat vil daruff tracteirt wart, aber nitz besclossen. Demnach sagt mir her LommershemLommerhem die Handschr.: ich hab einen Arners keis und firdel weins kregenNämlich vom Abt., min gerechtigkeit, sei sint sunst frei; ich sult der sachen moissich gain. Her Arnt von Siegen sagt mir, die van Altenberch deden vil bei den Colnischen kindern, darumbBd.2, S.47 [295] sulte ich doch etwas gemach doin und geinen irtumb machen. Etliche sachten zu dem abt und monichen: handlet mit dem borggreven, das er still swige. Darumb quam her Henrich vurs. bei mich und erhilt dissmail ein neu zeichen. Der abt schickt mir auch bode in den hoff Altenberch, wolt mich vil berichten, erbaut sich hoich, er dede mir auch in der abgudunk mines swager her Wilhems Bocks ein fortel, und derglichen; aber ich sagt dem abt, ich konte conscienz halben nit wol darvur hin komenDarüber hinweg kommen., ich moiste bei eim erparn rait umb eintlichen bescheit anhalten, ab ader anAblehnend oder zustimmend., sunst mocht ich es scheir offSo für: uff.morgen verwiss hoeren. Doch handlet der abt uff die wege mit mir, ich wolte doch die sach ein zit her triben laissen, er wolte zu gelegenen zeiten mit eim rat handlen, das man mit innen zufriden sult sin, hat mir auch fast gelobt sulches zu toin. Also ist die sach bleiben stain in der hoffnung. Der abt hat dess auch bestanden und ist oft gichtich und krank gewest, das ers nit hat kunnen uisrichtenBd.2, S.48.
 
Anno 1554 den 2. tag januarii ist min broder Gottschalck zu rhade worden, und hat die gereide gutter eilenß zum theil dissen tag viß Wolffs hauß am Haiffe, uff die Hoeportz in daß hauß zum Lewen laissen foeren und tragen. Diß hauß haben im min swagern Ordenbach, und min suster Maria gelenet ein zitlanck, dan sei wolten doch eirst dages dar viß zehen uff den hof deß umblaufs. disser ursachen halber verleiß min broder Wolffs hauß am Haif (dar er doch noch funf jar ungeferlich an hatte, inhalt sineß swegerherren testamentschließende Klammer fehlt). So hette im villicht auch die leibzucht dar an in der theilung mogen fallen, inhalt siner hausfrawen seligenn testament [295'] . Aber es waren noch allerlei scholt, und widder scholt vurhanden, dan den wilant Gerhart Wolff schuldich waß, die saumpten sich nit, wilche aber im schuldich waren, die pliben plat viß. So besorgte sich min broder, worde er in dem hauß verpliben, dar in swager Wolff verstorben were, so sulten in alle scholtherrn ungestommichlich angelauffen haben, daß im dan verdrislich, und vur den nachparen ungelimpflich were gewesen. Derhalb zauch er meistheils auß. So hat er auch daß hauß uff der Hoeportzn umb sunst zugebrauchen. Vis Wolffshauß het er den zinß, ader die fhar moissen bezalen. Darnach stundeTilgung: ha; durchgestrichenWolffs hauß ein zitlanck ledich.
 
Anno 15544 korrigiert aus 3den 3. januarii hab ich minen geburtztag gehalten, hab min moder, brodere und etliche frunde zu gast gehatt, und sint samen frolich gewesen.
Den 4 januarii haben wir die wein zu Cronenberch, van der moder laissen stechen, dar tuschen zu Cronenberch hauß gehalten.
 
Anno 1554 den 5. jan. ist uns knecht Derich widder bei uns komen, der bei 16 tag krank bei siner suster gewesen, dartuschen ich die urklock verwart hab, dissen abent ist auch Derich koninck und die magt Aill koningin gekoren wordenBd.5, S.12Schließende Klammer um den gesamten Abschnitt.
 
Anno 1554 den 12. januarii ist min swager Peter van der Ordenbach sampt miner suster Marien uff den hof bei den Claren zehen wonen, da die Umblauf van alters plagen zu wonenSchließende Klammer um den gesamten Anschnitt.
 
Anno 1554 den 15. janua. haben mir van Henrich Lincken, vur s. Mertin untfangen uff rechnung 2 hundert daler, deß mir wol froe waren, dan daß gerucht ginge, er were gewisslich verschult, und verdorben.
 
[296] Anno 1554 den 16. jan. ist Cordula van der Fortmullen brut gewest, hat minen broder Christian zu bruloft geladen, er ist dar auch gewesen. Disse hat er seir leib gehat und gefreit, ich hab irer auch bei Peter Recken in sinen namen gesonnen, aber es feil alles etwas darin, das es nit gereteVgl. oben S. 8 u. Bd. 1, S. 341 über dieses Stück sog. unglücklicher Liebe.. Man hilt es auch darvur, das er sich bis hieher nit bestatte umb irentwillen. Den 19. jan. hat es sich zugetragen, das ich mit minem broder Christian van Gerhart Swarzberchs tochter uff dem Domhaif uns bespraichen, dess er willich war; wie min swager Ordenbach und ich folgens mit Swarzberch uff disse meinung handelten, hat er geantwort, er stunde mit luden in der handlung, und das was war. Also wolt das auch nit sin. Im quamen wol zimliche heilichen vur, aber er hatte kein genoigden darzuBd.2, S.48.
 
Anno 1554 den 18. januarii ist schiffer Ewert van Loesen, mit Agnesen Kort miner nichten van Dort koemen, und haben miner moder und unß kinderen, auch den kindern zu Woringen vurgelacht, sei wolten gern wissen, wie es mitTilgung: jreß; unterstrichenAgnesn fetterlichen guttern zu Dormagen ein gestalt hette, dan sei gedachte die widder an sich zu prengen, daß vorige gelt war zum theil verthain, so hetten sei gern neu gutter zu wegen pracht. diße zit finge an die sach zu Dormagen und wart folgenß ein sware sach, doch meistheils uff Agnesen seiten.
 
Anno 1554 den 19. januarii ist Tilman Ripgin miner hausfrauwen broder, Ewaltz son, van neuß bei unß komen wonen. Ist auch unß commensail worden, man gaf jarlich van im in die kost 10 malder weiß, und nit mehe, er solt hie studern.
 
Anno 1554 den 22. jan. hat min hausfrau Weisgin das naturlich kintHermanns.Anna ader Entgin van Ichendorf laissen holen, dar esBd.2, S.49 [296'] bis hieher ufferzagen was, und quam uff die Haneporz eirst, da besach es min hausfrauwe. Und es war gar ungestalt van leif und van kleidung, der boech was im uffgeswemt wie der ferken. Min gefatter der borggreff Theis Muller van Aich und Beil sin hausfrau underhilten es bei sich etliche wechen, bis es etwas gekleidt were. Darnach quam es bei Peter van Aich scheidenmecher und Geirt, min bastartzsuster, in der Klockergassen wonen und ginge scholen. Den lestn januarii hab ich es uff der Haneporzen eirst van minem leben gesehnBd.2, S.49.
 
Anno 1554 den 23. jan. hat Christianus Bongart pro licentia in jure repiteirt in scholis legum und ichDer Kastellan im Rathhause! Vgl. Mittheil. aus dem Stadtarchiv von Köln, Heft 11, S. 5 Anm. 1.hab im daselbst opponeirt, wie das gebruchlich istBd.2, S.49.
 
Anno 1554 den eirsten februarii bin ich eirstlich uff dem Haif gewest, dar min swager Peter van der Ordenbach Umblauf uff gezagen war mit der wonung. Hab im, und miner suster den wein geschenckt, und hab in sampt andern guden frunden gluck in der neuwer wonung gewonschet.
 
Anno 1554 den 9. febr. ist min broder Gotschalk mit miner hausfrauwen son van Deventer zu Coln komen. Min broder war hinab gezagen den 28. jan. etlicher scholt halben, als ein erbgenam Gerhart Wolfs zu Sutphen inzumanen; also hat ich in gebeden, das er fort zu Deventer zoge und minen son Johan van Kauf, der da scholen ginge, mitpracht, wie er den gedain, und waren den 3. febr. uis Deventer gezagen; war ein sulcher groisser snehe gefallen, das sei gurdels deiften durch den snehe an etlichen orten uff dem gansen wege moisten gainBd.2, S.49.
 
Anno 1554 den 12. tag febr. worden in Engellant Wilford Dudleus, des herzogen von Northumbria son, und Johanna, sin hausfrau,Bd.2, S.49 [297] des herzogen von Suffolk dochter, wilche, wie gesagt, das sei konink Eduardo als ein koningin hette sullen nachkomen, untheuptet, als das sei widder die ordentliche succession nach der kroin getrachtet hette. Disse Johanna war ein unschuldich freulin, gotfrochtich, zuchtich und gelert und jedermanfast jederman, sagt Sleidan.erbarmet sich irer und hatte mitlieden, dieweil sei umb keiner ursachen mehe getoitet wart, dan das sei die angepottene kroin nit abgesclagen hatt. Den 21. febr. wart der herzoch van Suffolk auch untheubtWörtlich nach Sleidan S. 753 (ausgelassen in der Epitome). Man verstände nicht die Aufnahme des unverkürzten Berichtes über das tragische Ende Guilford Dudleys, Johanna Grays und ihres Vaters an dieser Stelle, wenn man unserm 'Hausvater' nicht ein grösseres Mass rein menschlichen Mitgefühls, das hier hervorleuchtet, zuschreiben wollte als den Verfassern der Epitome. Dass die Vorgänge auch in Köln das grösste Aufsehen erregt haben, steht ausser Zweifel; bezeichnend aber ist es, dass W. sich eines fremden Berichtes durchaus bediente.und vil groisser leut vom adel, das sei der uffroren anhengich gewest sulten sinBd.2, S.49.
 
Anno 1554 den 14. februa. haben wir gehandlet und getaget samen in sachen der erbgenamen wilant Gerhart Wolffs. Der dechen van Cleif war uff Agnesen Voeß und Geirtgin Hoenß siten. und ich war uff mineß broder Gotschalcks seiten, wir waren zwein uff dri tag samen. Wart aber nichtz gehandlet.
 
Anno 1554 den 18. febr. hab ich minen steifson Johan uff die schriffschol getain bei meister Ulrich HoifnagelEr wird später in den Fragen des Bekenntnisses noch begegnen, vgl. den Erläuterungsband., das er die hant etwas sult setzen lerenBd.2, S.50.
 
Anno 1554 den 19. februarij, quam mir uff einen abendt sulcher sclick an, daß ich also hell und uberlaudz sclickte daß manß uber daß veirte hauß hette horen moegen, min lebtag ist mir daß nit widderfharen in der gestalt. ich dranck, ich dede waß ich wolt ich kont es in einer halber stonden nit on sin. Min hausfrau wart erschreckt, meint ich sulte gestorben sin, aber ich befoilte mich nicht vebel. Ich war daß maill, auch nit beswert mit einem groissen drunck.
 
Anno 1554 den eirsthn marcii ist her Gotschalck van Rhaede zum Rosenkrantz, uff der Bach gestorben. dar in er geboren war, sinß alterß uber 70 jar. war caplan s. JacobKorrigiert aus: Georgii; unterstrichen, und vicarius s. JorißKorrigiert aus: Jakob; unterstrichengewesen, licht s. Jacob under dem Klockn thorn.
 
[297'] Anno 1554 den eirsthn marcii haben min broder Christian, und Gotschalck sich hart under ein andern gezenckt. Ich will nit schriben wer unglich hatte, uff daß man mich nit achte daß ich dem einen gunstiger were, dan dem andern.
 
Anno 1554 den 3. tag marcii ist herzoch Hans Fridrich, gewesener churfurst van Saxen, zu Weimar verstorben, do sin hausfraue Sibilla, geborne herzochin van Cleif und Gulchs, den 21. febr. zuvur auch verstorben ware. Uff dissen 3. tag marcii ist herzochen Augusto, dem neuwen churfursten von Saxen, auch ein son, Alexander, geboren wordenBd.2, S.50.
 
Anno 1554 den 4. marcii leis die koningin Maria in Engellant mandata uisgain, darin sei die catholische religion, so lang zit zuruck gestanden, widder uffrichten und die ketzereien abschaffen. Es waren auch fast vil uis Engellant, der LauterscherSo!religion anhengich, geflauwen, erhilten sich zu Wesel, Frankfort, Strassburch und anderswa in Dutzschen landen. Die andern aber, so widder catholischs in Engellant worden, hatte der cardinal Polus absolveirt und in den schois der kirchen uffgenomenBd.2, S.50.
 
Anno 1554 den 15. marcii hab ich minen son Johan van Kaufe in der winscholen laissen inschriben, das er ehelich in Coln geboren were, umb willen das er sin burgerrecht haben und gebruchen mogt. Dissen tag hab ich auch Sermones WisceliiGeorg Wizels 'Postille', welche in dem 'Schwindelgeschäft' von Nickel Wolrabe in Leipzig gedruckt war und einmal alt für 6 Mark in Köln abgeschätzt wurde, vgl. Kapp, Gesch. d. D. Buchhandels b. z. 17. Jahrh. S. 152 und die Westdeutsche Zeitschr. f. Gesch. u. Kunst 5, S. 356 (Korth), auch Reusch, Der Index der verbotenen Bücher 1, S. 596.in evangelia per annum gegolten, sint 2 stuck, winter- und somer-teilBd.2, S.51.
 
Anno 1554 den 17. marcii ist Elsgin ein elige dochter Johanß van Dutz zum Aren, uff dem Numart, und Catharine von Weinsberch mineß swagerß und suster, geboren, den nach mittag tuschen einer und zwen uren. Disse [298] ist folgenß den 27. julii zu sant Apostelen geteuft wordenverzierter Punkt.
 
Anno 1554 den 25. marcii hab ich den parstach zu s. Brigiden gehalten.
Den montag bei swager Ordenbach Umblauf zu mittag gewest. Den nachmittag bei den nachparn s. Jacob inß pastoirs hauß.
In den lest hilligen tagen beir gebrauwen 17 aimen van 3 mald. maltzs 2 mald. weiß, kost mich samen in all 23 gl. cur..
 
Anno 1554 den 25. marcii bin ich mit minem broder Gotschalk zu Crutzbrodern gewesen, zu besichtigen des priors Bungartz suster, Drutgin genant, die im anpracht was worden. Es wart gesacht, sei sult vil haben. Darnach den 4. apr. zouch er nach Gulich, sich zu befragen nach irer gelegenheit, dan des scholtissn hausfraue war ir suster. Aber es befant sich nit, wie gesagt was worden. Also verbleib die sach zuruckBd.2, S.51.
 
Anno 1554 den 3. apr. hab ich das gedenkboichSo verbesserte W. die anfänglichen Worte: das boich Weinsberch.mit ruplick summeirtD. i. mit Rubriken versehen und zum Kassenbuch eingerichtet.und bezeignet, das ich vurhin vergadert und geschriben hatteBd.2, S.51.
 
Anno 1554 den 9. aprilis ist der vertrag tuschen minem broder Gotschalck einß, und Henrich Hoen, und Geirtgin Wolffs eheluden, Jacob Voiß und Agnesen Wolffs eluden, andertheils, dermaissen uffgericht, daß min broder Gotschalck, uff die leibzucht siner verstorben hausfrauwen Tringin Wolffs verzegen hat. Deß sult er alle gereide gutter so ir Tringin zugetheilt, und er hin wech hette, haben, und behalten frei.
Jocobsic, und Henrich sulten auch alle scholt, und widderscholt haben, und behalten, da mit solt min broder nichtz zu schaffen haben.
Und wiewol min broder die leibzucht der erf renthen, und gutter nachleiß, daß geschach derhalb, daß er der creditorn van halß [298'] untdragen wordeTilgung; nicht lesbar; durchgestrichenund friden haben mogte, dan ein heller mit friden were vil nutzer, dan drei mit hader und zanck. uber disse handlung hat Dionisius Mercatoris ein vertrags instrument alß ein notarius uffgericht.
Dissen tag sult ich uff der bruloft Lenhartz Maiß van Bracht in den zwen Tauben neben Weinsberch gewest sin. der NelgenKorrigiert aus: Lemgin; unterstichen, ein widwe Reinhart Bruwilerz unß gaffelknechtz mitz Lambertz dochter zu kirchen geleidt hat, aber ich quam umb der fori ger handlung mineß broders Gotschalcks nit da hin.
 
Anno 1554 den 10. apr. ist min son Johan van Kauff widder nach Deventer gezagen studern, dan Derich Goymans war schoin den 5. apr. van Deventer in sin stat komenBd.5, S.12.
 
Anno 1554 den 13. apr. hab ich herzoch Ferdinando von Alba den wein presenteirt van eins raitz wegenDie Rathsprotokolle schweigen; auch sonst finde ich keine Nachricht hiervon.zum Hilligen Geist uff dem TorenmartBd.2, S.51.
 
Anno 1554 den 18. aprilis hab ich 7 kopp uff der Santkuylen in der Badtstuben laissen setzen.
 
Anno 1554 den 29. aprilis hat min broder Gotschalck sin gaffel kost, uff dem Swartz enhauß eirstlich gethain.
 
Anno 1554 den eirsten mai ist Christian van Aich, eliger son Peter Muller van Aich und Gerden van Weinßberch mineß swagerß und naturlicher suster zu Wyden in der Klockergassen, in irem einen hauß geboren. Ist folgenß zu sant Columben christlich geteuft worden.
 
Anno 1554 den 3. mai hab ich Gerhart Neitten und her Rolof van Reidt, canonich s. Georgen, sinen swager, angesprochen, das ein heilich tuschen Neitten dochter und minem broder Gotschalk getroffen worde. Nach vil handlung wolde diss sach nit geratenBd.2, S.51.
 
[299] anno 1554 den 12. mai hat min broder Gotschalck zur Lewenkuylen uff der Hoeportzn uffgestechen umb 26 heller in sinem widwen stande.
 
Anno 1554 den 21. mai hab ich in der medicin im lincken armen bloit gelaissen, bin den nach mittag mit miner hausfrau zu Oliven im Cloister frolich gewest.
Den 28. mai darnach hab ich ein purgation genomen.
 
Anno 1554 den 25.mai hab ich 2 stuck elsesser gegolten, und zu Cronenberch ingedain. Darnach den 31. mai hat mir min broder Gotschalck zwei stuck weinß abgegolten.
 
Anno 1554 den 1. junii hab ich dem dechen van CleifS. oben S. 38.geschriben und den 6. jun. innen selbst gesprochen samt her Derich, sinem broder, und Margreth Altenais umb Beilgin Bruns uff der Adit willen, das dieselb minem broder Gotschalk verheilicht mogt werden. Sei were es wol zufreden gewest, aber Jacob Vois verhinderte dasselb, dan er was uns fiantBd.2, S.52.
 
Anno 1554 den 4. jun. hab ich doctor FalkenburchVgl. Bd. 1, S. 268 Anm. 7, 269 Anm. 1.angesprochen umb mines neven willen, das er, Christgin Kort van Woringen, nemlich zur ehe haben mocht Mariam Wolfs, mines swager Gerhart Wolfs vurdochter, ein nachgelaissen widwe Mattheisen van Remunde. Ich hatte mit miner hausfrauen dissen heilich langzit vurgehat und den 1. jun. von ir antwort bekommen, ich sult den doctor ansprechen. Der verhort mich und besach minen neven und die sach wart im gefallen; min hausfrau und ich keirten fleis an und brachten es auch folgens zu wegenBd.2, S.52.
 
Anno 1554 den 5. jun. bin ich mit jonker Costin Leisekirchen s. Peter am schrein gewest umb der 4 rinscher gl. faren willen. Er wolt eiz enkel goltgulden haben vam haus neigst Cronenberch und man hat vurhin nehezitzBd.2, S.52 [299'] bezalt dan 3 mr. 5 s. curr. geltz gemeinlich laufende, dan also hilt auch die werschaft innen, aber das schrin hilt rinscheSo von W. gebessert aus: goltgulden.gulden, goit van golde und swar van gewicht, ungeferlich under dem datum 1417, aber ich wolt nit anders geben dan wie bruchlichBd.2, S.52.
 
Anno 1554, umb disse zit starf herzoch Carl von Sophoen, wilcher sines furstentombs zumzu in der Handschr.teil vom Franzosen vertriben war; verleis einen erben sinen son Emanuel Philibert, der dem keiser deinteBd.2, S.52.
 
Anno 1554 den 8. junii hat min broder Gotschalck uff der Hoeportzen, zur Lewenkuylen mit sinem zappen zugethain.
Und den 9. junii hat min broder Christian zu Weinsberch ein eirst gehatt.
 
Anno 1554 den 12. junii ist minem swager Peter Muller van Aich schidenmecher, und miner suster Gerden in der Klockergassen, ein son gestorben, Petrus fuitKorrigiert aus: hab nit angezeigt wer; unterstrichelt. Und da befor sin im auch schir all sin kinder verstorben.
 
Anno 1554 den 16. junii hat min broder daß hauß zum Kluppel, und daß hauß zum Stommel uff der Hoeportzn besigtiget, in meinung zu meden, aber dieweil im der Kluppel beß anstunde so hat er den 21. junii gemeit van doctor Johan Broich den Kluppel vur 18 daler, dan er moist viß dem hauß zur Lewenkuplen zehen, daß wolt min swager, und suster vorthin selberTilgung: ber; durchgestrichengebruchen, und wein gelten, und dar in lagen.
 
Anno 1554 uff godestach den 20. junii den morgen gar frohe, ist Gotschalck van Ordenbach ein eliger son, Peter van der Ordenbach, Umblaufs, und Marien van Weinsberch minen swager, und suster uff dem Haif da deß Umblaufs wonung steit bei s. Claren geborn. Und ist folgenß zu sant Paulus geteuft worden. hat den namen van minem broder Gotschalck behalten, den 25. junij.
 
[300] Anno 1554 den 28. jun. hat mir min neif Christian Kort van Woringen einen Samsonem, der den lewen durchreisset, zu Cronenberch uff die stoif mit kolen gemaletDer Gegenstand war sehr beliebt und wurde vielfach dargestellt. Man vgl. u. a. die Handzeichnung von Virgil Solis in Nürnberg (KupferstichKabinet Dresden), abgebildet bei Woltmann und Woermann, Gesch. d. Malerei Bd. 3, S. 97.. Disser kunt so reins malen als ein meler, wilchs er von sich selbst geleirt hat. Sunst war er ein bontworter sines hantwirks; wan er aber das maleramt geleirt hett, er sult darin ubertroffen habenBd.2, S.53.
 
Anno 1554 den 1. jul. hab ich mit miner hausfrau ein lankwilich gespreich und strit gehat unser beider testament antreffende, dasselbich zu machen. Dan vur eim jar hat sei von mir begert, mir solten ein testament uffrichten. Wie ich dess aber willich war und durch krankheit und absterben ires sons dasselbich verhindert wart und sei folgens gedacht: swich nu still, din son Herman ist doit, das denet dinem son Johan wol, machstu etwas, das mogt im schedlich sin. Dieweil ich aber eiz gedacht: ich hab gein kinder und wan ich on testament versturb, das worde minen frunden zu nachteilich sin, sturbe aber min hausfrau vur mir, das worde mir zu nachteilich sin, alsdan worden ire frunde alles gereit und ungereit half mit mir teilen willen und ich mocht des minen und wes wir samender hant erworben hetten, min lebtag nit frei gebruchen nach statrechtVon Köln.; so hetten miner hausfrau frunde auch ein furtel, dess ich nit hett; darumb dreif ich eiz hart uff das testament zu machen. Dieweil sich aber min hausfrau nit darin wolt begeben noch raitz folgen, derBd.2, S.53 [300'] dannest pillich worde sin, den sei nit allein von mir, dan auch von vil andern unpartilichen herrn und frunden holen mochte, wa ir beleven worde, das sei dan allet nit annemen wolte, so wart ein zank daruss und duret bis uff den andern tag den 2. jul. Do berichte ich sei abermails ordentlich uff alle und jedere puncten und macht ir die rechnung, wie unse sachen stunden, so lange bis sei es wol verstunde und mirkte, das es ir noch irem son Johan nit hinderlich sin kunte, sonder balder batlicher. So ergab sei sich darin und trug dan diss dan das vur, dess mir uns allet verglichten, dan sei war kloik und verstendich genoig. Zulest geworden mir der sachen dissmail also: ich sulte alle puncten, wie darvan geredt worden, in ein papir stellen und schriben und ir uberliebern, das sei sich mit reifem rait daruff bedenken und befragen sulte. Diss geschach also, ich verfast es und gabs ir, sei uberlacht es und beratsclaget sich daruff und zu seltmalen redten mir darvan, uberlaissenÜberlasen.den zittel, strichen etwas uis, was uberich und undeinlich war, satzten auch etwas darzu, was uns mitler zit infeil, dess mir uns bedacht und beratsclagt hatten, herten das also lange, bis das mir uns entlich aller puncten verglichtenBd.2, S.53.
 
Anno 1554 den 5. jul. ist Greitgin Olups, miner bekanten, nachgelaissen kint Johan, wilchs in der sterbden uber bliben war, verstorben und hat im leben gehat sines fatters moder, siner motter fatter und sin naturliche suster Entgin, van einer moder geboren. Nu feil die frag fur, wer dem verstorbenBd.2, S.54 [301] kinde und zu sinen guttern das neigste were. Die beide, fruginNämlich Weinsbergs Mutter, eben 'sines fatters moder' bezeichnet.und hergin m. Johan van OlupEben 'siner motter fatter'.schroder, wolten es samen teilenIndem sie sich nämlich auf das Erbrecht in aufsteigender Linie beriefen., ich leis mich bedunken, min Entgin als die naturliche suster sult immer so nach sin, und das vermocht auch das recht, dan, wie man im sprichwort sagt, kein motter hat unrechte kinder zu iren gutternGemeint ist der Satz, welcher in den nach 1581 gedruckten Kölner Statuten, 2 Th., S. 63, Art. 42, lautet: Kaiserrecht ist, dass keine Frau tragen mag Bastardkind, das enterbt oder entgutet möge werden von dem Gut, das die Mutter hat und ihr ist; die Aufschrift des Artikels sagt: Ein Mutter macht keine Bastard. Es kann selbstverständlich das Ziel dieser Ausgabe nicht sein, die verschiedenen Rechtsfragen, die in dem Leben des Verfassers sich aufgeworfen haben, für die rechtsgeschichtliche Forschung einzeln zu erläutern. Man vgl. die Kölner Statuten von 1437 und die späteren Ausgaben derselben, Rich. Schröder, Gesch. d. ehelichen Güterrechts in Deutschland, 2. Thl., auch R. Maurenbrecher, Die rheinpreuss. Landrechte Bd. 1, besonders S. 347 ff.. Darumb leis ich die verlaissen gutter in einen kommer lagen hinder Peter van Rade, der sei hinder im hatte, und leis den borggreven Theis Muller van Aich, minen gefatter uff der Haneporzen, den 11. jul. vur dem official zum vurmunder setzen und wolte also versoigen, was Entgin zuqueme. Als aber die andern den ernst hei vernamen, haben sei einer gutlicher beikomst begert, die ist beschein zu den Augustinern im cloister den 18. jul. Dar ist nach langer handlung entlich vertragen, das der hergin und freugin die gutter sulten deilen, vurbeheltlich Entgin 50 gl. curr. geltz daruis, wilchs es vur den abstant siner gerechtigheit haben sult. Und als Peter van Rade die gutter hinder im hatte, ist er burg worden zu bezalen neigst zukunftich uff s. Remeis mess1. Oktober., wilche er auch folgens den 18. tag nov. a. 54 bezalt hat, inhalt mines rechensboichs, und sullenD. h. die 50 Gl.Entgin aller ding frei zugestalt werdenBd.2, S.54.
 
Anno 1554 den 13. julii wart der heilich tuschen minem neven Christgin Korth van Woringen, und Marien Wolfs widwen Mattheisn van Mulhem gesclossen. Dissen heilich hat min hausfrawe und ich gemacht, und haben vil muhe fleiß und kosten angewant.
 
Anno 1554 den 19. jul. ist konink Philippus, keiser Caroli son, uis Hispanien mit einerBd.2, S.55 [301'] armada in Engellant ankomen und am 4. tag darnach gegen den abent zu Winton, da die koningin siner wartet; und als er bis an das munster quam und alles hoffgesinde vom adel vurzoge, wart er vom bischof von Winton und andern erlich untfangen. Der herzoch von Alba war under andern hern beim koninge. Folgens tags reit er zu der koningin Maria und als er lange und vil mit ir fruntlich geredt, wart hernach des andern tags, wilchr war s. Jacobs, der Hispanier patron, die hoichzit gehalten, da zugegen war sines fatters, des keisers, gesanter, wilcher offentlichen anzeigte, wie der fatter sinem son Philippo das koninkrich Neapolis zum heilichsgut mitgebe. Darnach zoge er mit der koninginnen mit einem seir statlichen pracht in die heubtstat LondenDer ganze Abschnitt ist aus Sleidan S. 762, 763 abgeschrieben; der angereihte Satz nach Sleidan S. 764.. Folgens ubergab der keiser sinem son auch in novembri, das besitz des herzochtums Meilan inzunemenBd.2, S.55.
 
Anno 1554 den 23. jul. haben wir dem prior BilckDer oft erwähnte Prior Eberhard Billick, vgl. Bd. 1, S. XII und das Register., allein siner person halb und nit bei dem cloisterKarmeliter-Kloster.zu pleiben, ein teil van Unser-Lieber-Frauwen messn in s. Jacobs kirchen zugestalt und innen dem pastorn presenteirt. Dess mach ein kirspel wol acht haben, das sei nit umb ire geregtigkeit quemen. Her Gotschalk vam Rade, caplan s. Jacob, hat disse mess vurhin gehat und bedeint, die kirchmeister haben sei zu vergebenBd.2, S.55.
 
Anno 1554 den 26. jul. sint min neif Christgin Kort und Merge Wolfs zu s. Columben in der kirch zum hilligen ehestait samen geben worden, den morgen gar frohe. Darnach den 30. tag jul. haben sei ir hoichzitlich bruloftzessen uff der Herzestraissen im Hilligen Geist, irer behausung, gehaltenNach dem Sprachgebrauch der Zeit werden sie danach noch 'brutgam und brut' genannt: als solche sind sie am 29. Aug. Gäste von Hermanns Mutter.. Disse Maria hatt nitD. i. nicht mehr.dan ein kint, hat gnog darzu an kostlichen klinater, dan ir vurman Mattheis van Remunde war ein jubilerer gewestBd.2, S.55.
 
[302] Anno 1554 in augusto quamen etliche stende des richz zu Worms samen. Dan wiewol der markgraff Albrecht van Brandenburch sin lant dissen somer verloren hatte und dess gar und zum mail vertriben ware, so hilt man dannest an: nachdem er in Frankrich gelitten wart, das man etliche reuter uff die fronteir zur besatzung und vursorg lagte, dan man besorgte sich noch vur im, das er nit durch hilf des Franzosen im Elsass ader sunst etwas schadens tet; aber es folgte nitz nach dan smehelich schriben vam Franzosen und markgravenBd.2, S.56.
 
Anno 1554 den 1. aug., uff s. Peter vinkels tag zu abent, do man das feur machteWie sonst auch zu Ostern und am Vorabend des Johannistages, 24. Juni.vur die dur, sint die nachparen uff dem platzRathhausplatz., beide secretariiDes Rathes., beide dorworter, beide gerichtzschriber, allet mit iren frauwen, bei mich den abent beroifen worden; den hab ich ein banket boven uff dem portal zugerust und sint frolich gewestBd.2, S.56.
 
Anno 1554 den 2. augusti, ist min broder Gotschalck viß dem hauß zu Lewenkoylen in daß hauß zum Kluppel (daß er gemeit hat) gezagen wonen. Daß hat er gerust, und mit dem sinen gezeret.
 
Anno 1554 den 5. aug. hab ich minen neven und swegersche Christgin Kort und Merie Wolffs als brutgam und brut zu gast geladen und gehat mit andern minen frundenBd.5, S.12.
 
Anno 1554 den 10. augusti sint die kinder van Woringen nemlich Neiß, Johan, Christgin Greitgin, und Jacob zu Mechtern, hie zu Coln bei mir under den rhaidthauß gewest, und haben ire kist eroffnet, und daß gelt [302'] under innen getheilt. Zu gedencken disse kist hat min fatter lang zit, under dem rhaidhauß verwart, und als er verstorben, hat ich sei verwart, biß uff disse zit. Die kinder hatten drei sclussel dar van.
Den 23. augusti haben sei dieselb fort ledich gemacht, und mir die kist vur min verwaren geschenckt. folgenß hilt min moder hart an, man wolte sei quitern, van der kisten, und gelde, so dar in gewest ware.
Neisgin zu Woringen lacht sich etwaß dar widder, daß min moder seir verdrauß, doch zu lest haben sei ein quitanz van sich geben, und sich alle underschriben. Dieweil Christgin bestadt waß, so ginge die dheilung deß geltz einmail vur sich.
 
Anno 1554 den 12. augusti, sint mir zu Ichendorf gezagen zur kirmiß, min moder hausfraw, broder, suster, swagere. Haben ein feßgin weinß mit genomen, und haben miner moder suster Neiß Tolmerß daselbst in irem alther visiteirt.
 
Anno 1554 den 15. aug. hab ich Peter Smitgin an der Salzgassen ort einen heilich anpracht minem broder Christian und siner hausfrauwen suster Conratz van Berchems nachgelaissen widwen und antwort begert, der mir den 20. aug. abgedankt hat, leis sich vernemen, min broder hette einen seltzamen kop. Disse widwe wonte zum Engel uff dem Altenmart, war van Essen, hat sich selbst angegebenD. h. für die Partie empfohlen.durch gutte leut und feil folgens van ir selber widder zuruckBd.2, S.56.
 
Anno 1554 den 20. augusti hat Christgin Korthn hausfrau Maria Wolffs ein inuentarium aller gutter mit fleiß uffgericht und taxeren laissen. Peter Mauß van Hulß ware notarius. Disser notarius hat mir duck geclaget er hab daß prothocol verloren.
 
[303] Anno 1554 den 21. aug. hab ich bischof Adolf van Coln churfursten einen zolast weins von wegen eines ersamen raitz der stat Coln presenteirtDie Rathsprotokolle gewähren keinen näheren Aufschluss..Bd.2, S.56
 
Anno 1554 den 22. augusti ist min hausfrau Weisgin mit irem neven Tilman Ripgin nach Bacharach, da irem swager Arnt Curs sener iren tag geleist.
 
Anno 1554 den 29. augusti bin ich bei miner moder zu Weinßberch zu gast gewest, die hat ir fronde geladen, und den brutgam und brut, Christgin Kort. Damit haben mir dissen ganssen somer, vil gemeinschaft mit gehatt. Dan hat sei bei unß gewesen, dan sint wir bei ir gewest.
 
Anno 1554 den 6. septemb. hat min broder Gotschalck sinen swager Jacob Voiß vur daß rhaitzgericht geladen, und im geheischen, etliche parcelen van gereiden gutt, wilche hinder Jacob, und siner hausfrauwen in bewarsamer handt waren. Dargegen sich Jacob strefte, und nam minen broder got schalck vur dem burgermeister vur heischs im zwein guldin ringe. Dissem hilt Henrich Hoen zo, und wart ein pleidt dar viß zu allen seithen. Vurhin hinge min swegersche, Maria Wolffs mit Jacob Voiß, und Henrich Hoen und iren sustern, auch vur dem rhaidtzgericht van wegen ireß besetz, so ir wilant Gerhart Wolff gethain hat in sinem testament. und ich war ir advocat gegen Henrich, und Jacob, und hatte vil schribenß, dan die sachen worden ernstlich zu beiden seiten getribenn.
 
Anno 1554 den 7. septemb. hat min moder ein eirst in der Burgerstraissen gehat. Dan dar erhilt sei sich noch allet, dan zu Weinsberg war min broder in der handlung.
 
[303'] Anno 1554 den 8. sept. in der capellen kirmiss zu JherusalemVgl. Bd. 1, S. 347.haben ich die sex burgermeister, doctor Conrat Betztorf, Melchior Bruwiler, Vederhen, Angelmecher under dem raithaus uff dem neuwen sale eirstlich zu gast gehatt und tracteirt, und do der dischs uffgehaben ware, hat her Arnt von Siegen lust zu danzen und moist min hausfrau, min swegerschen Merg Wolfs und die magt Ail hin zu den herrn komen. Do danzten die herrn alle und waren seir frolich, dann vurhin und auch darnach hat man nit gedanzt uff dissem essen; es sol villicht umb der magt willen zu doin sin gewest, dess die herrn lachten. Den abent waren min moder, suster und broder bei uns frolichBd.2, S.56.
 
Anno 1554 den 19. sept. bin ich zu Dusseldorf uff dem scloss vur den reten gewest, hat meister Henrichen HuckelKölnischer Raths-Gerichtsschreiber, der später viel von sich reden machte.mit mir, das er das wort doin solte; hatten die nacht zuvor zu Neus im Leben gelegen. Diss war die sach. Alof Mostert, burger zu Dusseldorf, und sine mitadherenten hatten min moder und suster Mariam und Tringin umb der hangender zwelfjariger appellationsachen willen zu Dusseldorf citeirt und geladen, dan sei hatten oft bei dem fursten umb ein urtel supplicernde angehalten. Der canzlar GogreifJoh. Gogreve, jülichscher Kanzler; er starb am 17. Febr. 1554; sein Nachfolger wurde Joh. von Vlatten, vgl. Lossen, Briefe von Andr. Masius S. 31.hat auch am fursten in sinem doitbedde begert, er wolte doch den alten sachen einmail ab laissen helfen; darumb wulte der furst der sachen plat zur entschaft abgeholfen haben. Und als mir nuhe eiz zugegen waren, hat unse widderpartei ire noitturft vurgetragen, wir desglichen die unse uis den acten angezagen. Zulest haben die rete ein enturtel uisgesprochen,Bd.2, S.57 [304] ungeferlich disser meinungen: das min susteren schuldich sulten sin den vertrag zu halten, den min seliger fatter mit Alof Mostert und Gerhart Metzmecher uffgericht hette; dess sulte der kommer zu Dusseldorf uff dem haus ab sin und die kosten zu beiden seiten sulten compenseirt sin etc. Diss urtels bedankten mir uns, aber die widderpartei hatten dess ein grois verdreis, dan mir hatten uns gegen unsers fatters vertrag nehe gestrefft, dan allein, das der kommer ab sein sulte und das mir vur unsem gepurlichen richter vurgenomen sulten sin worden. Man gab uns besigelte abschrift van dem urtel zu beiden seiten, man leis es auch darbei pleiben und wart darvan nit appelleirt. Aber folgens erwois noch ein missverstant im urtel, das man es nit kunt eins werden, dan die widderpartei wolt den vertrag anders gehalten haben, dan er inhilt. Under den reten war doctor WisselVgl. weiter unten., min nachpar zum Grein uff der Hoeporzen, der war mir in der sachen gunstich gewest umb dess willen, das ich im als ein kirchmeister s. Jacob solt helfen, das er ein haus uff der Bach gelegen, der kirchen s. Jacob zustendich, zu seinem haus mogt gelten, umb einen uisgank, stal und somerhaus daselbst zu machen, darzu ich im dan auch folgens verhalf, das ers umb 100 daler bequamBd.2, S.57.
 
Anno 1554 den 28. sept. hat min broder Gotschalck ein allereirst zum Kluppel uff der Hoeportzen in sinem neuwen wonhauß gehatt.
 
Anno 1554 den lesthn septemb. hab ich min krentzgin under den kirchmeisteren, und achtmennen s. Jacob im hauß Cronenberch uff der stoben wie gewontlich gehalten, und sint frolich gewest.
 
[304'] Anno 1554 den 3. oct. hab ich meister Adolf, dreisler in der Bottegassen, und meister Henrich van Hilden, dreisler an der Hoeporzen, angesprochen, das sei bei m. Johan van Hilden, dreisler Under-Hoitmecheren, wolten handlen, das sin dochter an minen broder Gotschalk verheiligt mogte werden. Disser m. Johan war ein habseliger, cariger man, hatte nit mehe dan die einige dochter, davan uns gesagt ware. Min moder dreif heftich uff mines broders bestetnis, leis nit aff; darumb moisten mir es uff dissem und andern ortern bestain. Als aber obgenante m. Adolf und m. Henrich in der handlung waren, da tuschen wart minem broder ein ander heilich van im selbst anpracht, derhalb disser stain bleib und der ander einen fortgank gewanBd.2, S.58.
 
Anno 1554 als Entgin, also lanck uff der Haneportzen gewest ware, und min hausfrau es noch zur zit, nit gemeint ware, bei sich zu nemen, hat sei es mit minem willen, bei minem swager Peter van Aich schidenmecher, und Geirt min bastertz suster in der Clockergassen, in die kost gethain, jarlichs vur 16 gl. cur., und man leiß es mit scholen gain.
 
Anno 1554 den 11. octob. haben wir zwen aissen gegolten, vur 47 gl. cur., dan mir hatten Tilman Ripgin und Derich Goyman, und fast gesinde in der kost.
 
Anno 1554 den 12. oct. bin ich mit minem swager Henrich Ripgin und Herman Bock nach Altenberch zum abt gezagen und do mit im der abgodung van wegen Wilhem Bocks gehandlet und dess ein entschaft erlangt, dan mir gaben im 100 daler in stat der abgudung. Damit was der abtBd.2, S.58 [305] zofreden umb desswillen, das ich gemach sult doin, das das cloister mit der ufforender zinsn nit beswert wordeVgl. oben S. 48..Bd.2, S.58Und der abt gaff unnß auch einen beseigelten breif der affgudung, den ich noch heutichs tags hinder mir in bewarsamheit halte und will den breif nit van mir geben, biß her Wilhelß broder Herman Bock und sin suster Geirtgin einen schein van sich geben, daß man her Wilhem irem broder alle jarß zwein dall. vur einen spil penninck soll zustellen, so lang er lebt. Dan swager Heinrich, und ich haben her Wilhem, daß under guthem glauben zugesagt, und sin broder hat deß auch einen friden gehat. Als mir aber, den 13 tag octob. van Altenberch quamen, und unß verspaten, daß mir zu Coln, nit in komen mochten, sint mir zu Deutz verplibenn, und war min eirst van minem leben daß ich zu Dutz gesclaiffen habe. Den 14 octob. hab ich die frunde van Neuß so in Coln waren zu gast gehat.
 
Anno 1554 den 17. oct. ist min gefatter Theis van Aich, burggreif uff der Haneporzen, uff den platz vur das raithaus zu mir komen und hat mir einen heilich vur minen broder Gotschalk vurpracht, nemlich ein jonge person wonhaftich in der groisser Bottegassen bei irer moenen Cecilien Bruns, da sei auch das seidemecheramt geleirt hette; sei were van Polhem burdich, ir fatter und moder weren beide doit, were 800 daler, mehe und nit min, fix rich, ir fatter hett geheischen Cons Horn. Diss hab ich minem broder angesagt, glichfals miner moder; der gefeil die sag van stunt an, driff auch daruff, dan sei sagt, disser fatter Coens Horn hette den heilich tuschen minem fatter und ir, miner moder, gemacht, sei kent das gesclecht wol, das sei from weren und genoig hetten. So dreif Cons Horns son, derBd.2, S.58 [305'] genant war Johan Horn, auch heftich uff seiner suster seiten daruff, die genant war Elizabeth Horn. Derhalb wart ein beikomst uff der Haneporzn angesclagen uff sontag den 21. oct., sich zu besigtigen. Als mir dahin quamen, war der supprior, ir ohm zu Crutzbrodern, gegenwertich und ander frunde zu beiden seiten und war wol angericht, waren frolich und besahen sich ires gefallensBd.2, S.59.
 
Anno 1558 den 18. octob. hab ich ein aim rairtweinß gegolten, van Claißn van Morß. Min gesel Conß im Ratzkeller hat mir vergont, daß ich sei mit fleschen mochte holen. Dissen tag, haben wir auch ein klein gebreu beirß gefast, van 16 aimen. Den 20 octob., hat min broder Christgin ein eirst gehat zu Weinsberch.
 
Anno 1554 den 24. oct. ist mines broders Gotschalks und Elizabethen Horns heilich im cloister zu Crutzbrodern gesclossen worden, da dan vermelt wart, was ein jeder het; dess er mechtich were, sult er zu heilichgut brengen, und im fall irer ein on leibsgeburt versterben worde, so sult sich der lest lebentiger laissen genogen, was stat- und lantrecht in dissem fall vermogtenDas Stadtrecht in Art. 10 u. 11.. Und wie wir die sachen also uisgericht hatten, sint mir in Cecilien Bruns haus in der Bottegassen den abent frolich gewest und getanztgetanstz die Handschr.und hat sich die brut folgens vernemen laissen, sei hab dissen abent tuschen minem broder Christian und Gotschalk nit gewist, wer under in beiden der brudegam gewest were, dan uff der Haneporzen war Gotschalk allein gewest, den sei vur schemden nit wol dorfte ansehen. Den 25. oct. ist min broder Gotschalk uff die Mosel gezagen wein zu gelten, bleib 3 wechen uis, derhalb allerlei gespreich feilBd.2, S.59.
 
[306] Anno 1554 den 28. oct. uff s. Simon und Jude tag hab ich ElisabethElisabetz die Handschr.Horn, mines broder brut, in sinem abwesen, samt irer moenen und nichten under dem raithaus zu gast gehat und es foegten das gluck, das dissen tag vil zeichen over bort geholt worden, wilche alle umb des sontags und apostelstagsNämlich Simon-Judas.jeder ein mais weins moist gebenD. i. abgeben.; da kreich ich manicherlei neuwen wein, der do noch seltzam war; darumb waren mir frolich, danzten und sprongen, leisD. h.: das lies uns u. s. w.uns die zit korz werdenBd.2, S.59.
Deß andern tags, den 29. octob. hatten mir m. Johan Cortessum offerman sant Jacob zu gast, bespraichen unß mit dem, min hausfraw, und ich wie mir es inß wirck sulten stellen, daß unß testament einmail uffgericht mogte werdenn, und redten do entlich alle sachn deß testamentz halben ab, wie mir deß vur hin vereinigt waren. Und m. Johan vurst. solt der notarius sin.
 
Anno 1554 uff godestag den lesten oct. hab ich mit miner hausfrauwen Weisgin unser beider testament und lesten willen umb fridlebens willen vur Jacob Imhaif greffen und Johan Bruck van Dutz, beiden scheffen am hohengericht in Coln, vur meister Johan Cortessum notario und Peter Barthoult und Cons Gengenbach, beiden gezeugen, under dem rathaus in miner schriffkamern gesondes leibs mit guttem vurbedachtem moede uffgericht in der bester formen, wie mir do kunten und mochtenLaut Art. 2 der Kölner Statuten.. Und ist diss die meinung ungeferlich des gansengans die Handschr.testamentz. Eirstlich haben wirwir fehlt in der Handschr.uns begrebnis gekoren zu s. Jacob under dem clockentorn glich mitz vur dem altar und gewolt, das daselbst ein memoria van uns beiden oder von dem lest levedigen uffgericht sulle werden, daruff die kirchmeister sehen sullen samt dem pastoir, das sulchs geschehe, undBd.2, S.60 [306'] haben 100 goltgl. besatzt, dieselbe damit zu berenten; noch 20 daler besatzt vur einen graffstein, epitaphium und eltertaffel. Vort ordineirt, das der lest lebentiger in allen gereiden und ungereiden guttern, wilche mir samender hant gewonnen, gegolten, erworben und ererbt hetten ader worden, als unse heuser Cronenberch, Kymnade, Torn und Vuilappel mit irem zubehuir, auch was Weisgin van irem broder Gerhart zu Neus an lant und rent anerstorben were, und das haus zu Dusseldorf und kornrent zu Dormagen und HormHarm in der Handschr., Horm später auf Bl. 308., mir vur min heilichsgut zubetirmt were, gerast und geraut sol pliben sitzen und nach des lest lebenden doit sol es zu beiden seiten an die neigste erben fallen; doch wan einer sin teil verlaissen wolte, sulte er dem andern zu geben und nemen anpieten. Ferners hab ich vur min heubt erzaltIm Testament ausgeführt., wie nach absterben mines seligen fatters min moder ein leibzuchtersche und ich samt minen sustern und brodern rechter eigentummer aller erbgutter und renten van im verlaissen worden were; so hab ich min anpart des eigentums adieirt und angenomen, und im fal ich vur miner hausfrauwen sterben worde, so solte sei die alige leibzucht an minem vurs. kindteil haben, so fern min moder nit were, und nach minem und irerm absterben sult min vurs. kindteil uff beiderseitz neigste erben fallen und ersterben, doch so einer side erben ir teil verlaissen wolten, des anderen erben zuvur anpieten, zu geben und zu nemen setzen. Demnach hat min hausfrau Weisgin vur ir heubt allein verzalt, wie sei mit irem vurmanne Paulo van Kauf kregen hab irer beider wonhaus uff der Bach und daselbst noch 2 zinsheusergin und was er zu Kaub hatte samt sinen gereiden guttern. HinwidderBd.2, S.60 [307] hette sei den halben Lanzelrader hoff bei Neus gelegen und ein halfscheit van 40 radergl. an der stat Neus samt den gereiden guttern van iren eltern ir anerstorben, und hette folgens mit irem hauswirt Paulo van Kaub 2 son gezilt, Herman und Johan; demnach were Paulus eirst verstorben und were die leibzucht uff sei und der eigentum aller gereider und ungereider irer beider gutter uff ire 2 kinder gefallen, und folgens were ir son Herman auch verstorben on testament und were also die halfscheit des aligen eigentums uff sei als die moder und neigste angefallen, wilche halfscheit sei adieirt und angenomen hatt in der bester formen, und hat ordineirt: im fal sei, Weisgin, vur mir absterben worde, so sulte ich die ganse leibzucht der vurs. halfschit, nemlich Hermans teil, haben und nach minem toit sult die vurs. halfscheit an unser beidersitz erben fallen und ersterben. Sei erzalt auch, wie nach absterben ires vurmans Pauls sei mit mir ein inventarium uffgericht hette aller gereider gutter, uisgescheiden der kleidere, so wolte sei, das ich davon, auch mine erben nach mir, ein halfscheit und ir son Johan und ire erven die ander halfscheit haben sulten. Auch sint wir samender hant eins worden und haben gewolt, das man Johan vur sin noitturftige kost und kleidung, bei leben der moder vertain, nitz rechenen sol, bis er bestadt ader versorgt were; doch worde er bestadt ader versehen und im sin heilichsgutter ader sunst zu groissem nutz etwas angewant, das sall im nit allein vom halfscheit siner gereider gutter, dan auch von der erbschaft sines vurs. teils abgekurzt werden. Da aber die vurstreckunk nit geschege und Weisgin eirst ableibich worde, alsdan sol ich Johan die halfschit aller gereider und ungereider gutter, wilche sin fatter und moder samender hant besessen, undBd.2, S.61 [307'] diedie fehlt in der Handschr.halfscheit der moder kleider folgen laissen in beisin sinersyn syner Handschr.vurmunder, so fern er noch minderjarich; die kleider sol er haben, wan er bestat wirt. Auch sullen mir zu beiden seiten einer dem andern sin teil anpeiten, zu geben und zu nemen setzen, wan wir etwas verkaufen ader verlaissen wolten. Item auch haben mir mit ernst gewollt: ob sich des eirsten ableibichen erben gegen diss uns testament lagen und streben worden ader sprechen, es were unrecht, unpillich und nit nach gebrauch der stede ader landen uffgericht ader derglichen, und wolten als hardneckige nit abstain, demselben besetzt der eirst ableivicher 1 goltgl. und wilt in damit abgegudet und unterft haben vur sin peen und straff van allem, wess mir samen und besonder mechtich sint, und sol dem gehorsamen teil genzlich und zum mail zufallen. Item mir haben auch ercleirt, das unser jeders erb und rechter nachfolger sin sol, den jeder van uns in sinem besonderen testament zu sinem erben institueren und ernennen worde, vurbeheltlich doch Johann siner halfschit, im van sinen fatter und moder anerstorben. Da mir aber keinen besondern erben im testament ernennen worden, sol der uns erb sin, der sunst ab intestato, das ist sonder testament, doch uns erb sin worde. Auch hat sich jeder van uns vurbehalten vur sin heubt die macht etwas weiters zu besetzen und zu geben, wem er wilt und was er wilt, zu 50 daler zu an gelt ader geltzwert; was aber daruber besatzt worde, soll nit ehe dan nach des lest lebetigen toit uisgericht werden und sol auch sines erben anpart abgain, der es besatzt hatt. Uff das auch diss testament deste bass uisgericht worde, haben mir den pastoir und kirchmeister s. Jacob zu truhenderen gesatzt und haben jedem 1 dalerBd.2, S.61 [308] eins zu geben besatzt, und unser ein sol baussen den andern diss testament nit veranderen. Diss testament ist folgens in ein offene form und instrmentSo für: instrument.gestalt, subscribeirt, beseigelt und in das scheffenschrein gelacht und helt weiters innen, wie darin erzalt ist ins langeDas Testament, d. d. 31. Okt., befindet sich nach freundl. Mittheil. von Hn. Geh. Archivrath Dr. Harless jetzt im Staatsarchiv Düsseldorf; daselbst sind auch die andern vom 20. Nov. 1557, vom 28. Jan. 1558, vom 3. Febr. 1562 u. s. w. erhalten. Der Notar Cortessum empfängt später 3 Thlr. für das Testament, Bl. 323..Bd.2, S.62
Heir will ich anzeigen zu gedencken, daß man wissen soll da oben von dem hauß zu Dusseldorf und korn renthn zu Dormagen, und horn, gemelt wirt, wilchs mit vur min heilichs gut zu betirmpt were. Daß hat dissen verstant, und meinung, und ist also zu komen, daß es in daß testament sult komen. Als min selige hausfraw, und ich in handlung stunden deß testamentz halben uff zu richten, hat ich sei auch gern ergetzt, bin zu miner suster Marien, uff den hof in ir wonung gangen, ir verzalt, wie mir unß testament machen wolten. So moist ich auch etwaß darbei doin, so sult sei doch mit moder handlen, nachdem sei wol wist, daß ich noch keinen heilichs gut zu miner hausfrauwen pracht het, dan allein, waß ich in sonderheit erobert, und gehat hett, daß sei mir doch etwaß wolt geben, und anzeigen. So hat sei mit moder gehandlet, daß sei gesacht, sei wolt mir daß hauß zu Dusseldorf, und etliche rentbreifger in all van funf mald. kornß zu Dormagen, und Horn geben. Als sei diß bewilligt, hab ich gemeint, es wer gar clar, und ist also mit inß testament gesatzt worden, folgenß alß ich es aber gefordert, hat sei sich deß besweirt, und nit geben willen, gesacht, ich wolt sei fort verderben. Also hab ich es laissen verpliben, biß uff heutigen tag, wiewol ich folgenß daß hauß zu Dussel dorf solt haben. Hat mich gnog gekost wie folgenß wirt erzalt werden, daß auch daß clauselgin (glich hee vurstainde) da [308'] gesazt wirt, sampt etlichen fharen, uff heu sere etc. daß hie nit verstanden urde, als were etwaß mircklichs van fharen vurhan den gewest, daß doch nit ware. So ist zu wissen, daß eß nitTilgung: vn; durchgestrichenmehe, dan einen rad. gl. faren, uff heuser in der Spilmanßgassen, antraff, wilch mir van Dreiß van Burgen bekomen hatten. Ist folgenß abgelaust worden, und ist nit me, und dan noch 23 rad. alb., uff deß dreißlers hauß an der Hoeportzn. Sunst nit mehe. waß wieterß in dissem testament zu erkleren von noeten sin wirt, mach nach geschein.
 
Anno 1554 den eirsten nov. uff allerhilligentag bin ich s. Jacob und zu den Carmeliten in der vesperen und vigilien gewest, haben miner elter und vorelter und frunde mit miner gebett gedacht, allerselentag dessglichen und bin glichs anderen im cloister den mittag zu gast verpliben, und ein fleschs raitzwins geschenkt, den abent hab ich beide durworter, Wetzel Bentzler und Conrat Meradt, zu gast gehatBd.5, S.12.
 
Anno 1554 den 4. noumb. ist die eirsthe verkundigunck, und daß gedentzß gewest mineß broderß Gotschalck, in sinem abwe sen, mit siner brut Elizabethn Horn, zu Weinßberch uff kosten, mineß broders Christian,Tilgung: gewest; unterstrichen, der sei, und unß zu gast geladen hatt. Und hab dissen tag breif van minem broder Gotschalck, van der Mosel untfangen, daß es noch wol mit im stunde, und hab die breif der brut vurgelesen.
 
Anno 1554 den 5. tag novemb. bin ich van pater, und conuent zu den Oliven zu gast geladen gewest. Dar war ein monch, broder Iheronimus, minerTilgung: broder; durchgestrichenhausfrauwen knecht gewest, innen, dem ein fi. winß geschenckt.
 
[309] anno 1554 den 8. novemb. drei schaif gegolten daß stuck vur 2 gl. cur..
 
Anno 1554 den 9. novemb. hab ich 26 mald. schoinß kornß gegolten, vur einen vurrhaidt, van deß erfhaiffmeister SpissenTilgung: van; unterstrichenvan Frechenß kelner, daß mald. vur xi marck, und hab es zu Cronenberch an die Hoeportz geschat.
 
Anno 1554 den 10. nov. uff s. Mertins abent hab ich zu Mechtern minem swager und nichten den Mertin geschicktVgl. oben S. 44., fruntschaft und kuntschaft zu erhalten, wie gewontlich ware, neuwen win, carve und casteien, und sei schickten uns keis und milch widderHierauf meldet W. den Tod Joh. Kuckelmans und sagt, dessen Sohn Karl, Mönch von Knechtsteden, sei Pastor 'zu Hoeingen im lande van Gulich bei Hensberch' gewesen; hiernach erledigt sich die Anmerkung in Bd. 1, S. 125..Bd.2, S.62
 
Anno 1534 den 14. novemb., ist min broder Gotschalck van der Mosel widder herab komen zu Coln.
 
Anno 1554 uff fritag den 16. novembris, ist min oehem borggreiff, uff sant Severinß portzen, Johan Kuckelman van Aich, der vur in, min moen, minß fatters suster zur ehe gehat, Maria van Weinßberch, in got verstorben, und ist folgenß zu sant Severin in den umbganck bei min moen begraben worden. Er hat vur hin, wol bei sex wechen, und mehe kranck gelegen, dan er wart den 9. octob. vurhin, mit gott und dem hilligen olich bericht, hatte sich den somer durch, villicht verarbeitt, verhitzt, ader verdruncken, und schein, als were sin kranckheit dem feber etwaß glich. Er hat eitz sin zweite frau in leben, Greit genant, die dreif dar uff, daß sei ein testament uffrichte, dar sei daß ire widderhaben, und noch etwaß dar zu erlangen sulte. Und min ohm schickte mir, und meister Gilliß van [309'] Aich steinmetzer sinem neven bode, und begerte fleißich van unß, mir beide wolten doch ein uffsicht haben, uff sine unmondige, zwei kinder, Johan, und Stingin. und wiewol ich mich deß hart besweirte, so hab ich es im, vur min person mit fogen nit wol absclain kunnen, doch so fern m. Gilliß daß nit annemen wolte, deß wolte ich miner monen zum Hollender Drutgin Hersbachs rhaidt hir in gebruchen. Und meister fgilliß hat es auch angenomen. Darnach haben mir ein inuentarium aller gutter laissen, durch meister Jacob van Wynteren, uffrichtenn, und die gutter, sampt scholt, und widder scholt laissen beschriben, und durch ein schetzersche laissen schatzen. Min ohem verleiß im leben funf kinder, her Carl ein Knechtsteder monch, und pastoir zu Hoeingin im lande van Gulich bei Hensberch, und Merg, und Feigin, zwa profeß sustern zu Marien betlehem in der Reimersgaßen, und Johan, und Stingin die zwei unmondigen. Min vurst. ohm war sin tage eingut einfeltiger from man gewest, dreif nitz besonderß an, so kunth, er nit vil gewinnen, auch kunth er nit vill verleren, und war also nevlich bei behaltenemgut verpleiben.
 
Anno 1554 den 17. novemb. hab ich van Neuß miner swegerschen im Lewen untfangen zehen malder weiß, wilche ich van wegen ireß sonß Tilmanß fripgin jarlich vur die kost solt haben. Disse hab ich auch zu Cronenberch, an die Hoeportz in min hauß geschut. Dar umb, und umb der wein, und ander noitturft moist ich daß hauß also unverheurt laissen pleiben, dan im Rhaidthauß war kein raum.
 
[310] anno 1554 den 18. novemb. haben sich bei mich zu gast geladen, Urbain van Wulffradt, und Peter van Rhade schartzenwever, und haben mir beide, geldt bracht. Urbain hat bezalt die 2 hundert 10 gl. cur. 2 alb., die er van unssen uberichen schartzn schuldich waß gewest, die er anno 1553 den 22. novemb. gegolten und geborgt hat. Und Peter hat bezalt die.l, gl. cur. van Greitgin Olups verstorben kindt herkomende, wilche Entgin von wegen eineß vertrags derhalben uffgericht, zukomen sullen, wilche mir in unsse bewarsamheit namen, und dieselb Entgin zustellen sullen. Den 19 novemb. ist Herman van Stammel doichscherer, vur s. Mattheiß gestorben, daß unß schartzenscherer, und eigen man plach zu sin.
 
Anno 1554 uff montag den 26. nov.In der Handschr. zuerst: godestach den 28. nov., verbessert.hat min broder Gotschalk van Weinsberch sin hausfrau Elizabeth Horn zu kirchen geleidt und zur ehe genomen. Der kirchgank war s. Laurenz des morgens seir froe, umb 4 uren, die brut ginge uis irer moenen Cecilien Bruns haus in der Bottegassen, der brutgam ginge uis siner moder haus uis der Burgerstraissen. Der man waren 3 par, der frauen auch so vil. Her Jacob Snitzler, caplan, gab sei am hohen altar samen und dede ein klein ermanung vam ehestat, sagt under anderm: got het den ehestait personlich in Cana Galilee geeret und uis wasser wein gemacht, ja roten wein, das hant ur leibden wol gelesen. Heirvan hatten mir uns kurzweil, besonder min broder Christian, der lachtz duck, wan er des roten weins und des lesens gedacht etc. Das hoichzitlich mal war zu Weinsberch im haus oben uff dem sale uff den abent, da waren zu beiden seiten 5 dischs samen gutter frunde, die waren frolich, und man danzteBd.2, S.63die [310'] ganse nacht, und dieweil der brut frunde meisteils uiswendige waren, haben sei die nacht zu Weinsberch und Cronenberch gesclaifen. Des andern tags ist man widder frolich gewest und damit sint die frunde gescheiden. Der brutgam und brut sint in den Kluppel, ire behausung, gangen und bestanden haus zu halten. Den 28. nov. hat man der brut 240 daler bars geltz vur ir heilichsgut eirstlich zugestalt und haben sich darnach in die wer gestalt und wein gezapt und sich ernert, aber sei haben noch heutigs tags gein kinder samen geziltBd.2, S.63.
Und war diß Elisabeth Horn, mineß broders zweite hausfraw. Got gebe in gnade und barmhertzich. Nota. Oben hab ich mich verschriben, der bruloftz tag war uff montag den 26 novemb. gewest. Den lesten novemb. hab ich sei eirst under dem Rhaidthauß zu gast gehatt, dan sei waren mir beide seir werdt, und leiff.
 
Anno 1554 den 29. novemb. bin ich mit miner hausfrauwen Weisgin, bei moen Greten mineß oehmen Johanß Kuckelmanß van Aich burg greiffen, schencken gewest, uff s. Severinß portz. Dieweil ich aber vurmunder solte sein hab ich aller sachen, und gelegenheit domails redt gehat, und nachgefraget, wie es umb die gereide, und ungereide gutter, fort scholt und widderscholt ein gestalt hett. Do hab ich van etlichen vill kleinen schulden, und andern sachen gehort, daß man mit dem gereiden nit wol solte umbweren, sonder etwaß dar uber dhoin moist, daß auch die zinßheuser in der Achterstrassen, mit dem wingart, nit nutz gehalten weren, sonder, dieweil die huser, zum theil alt weren, moist man daß gut verkauffen. Do gedachte ich und min hausfrau heimlich, nach dissem gutt, und wingart in der Achterstraissen, wa es vur ein [311] zimliche werde, verkauft sult werden, daß mir es dan vur eim andern wolten gelten. doch hilten mir diß bei unß heimlich, und hatten acht uff die sach. Den eirsten decemb. sint mir samen zu hauf komen, zu Marien bethlehem in der Reimersgassen, nemlich her Carl vur sin person, und die moder, und alt sustern im conuent, vur die zwa Merge, und Feigin professie im cloister, und meister Gilliß, und ich von wegen Johan, und Stinginß dero unmundigenn. Da haben wir unß der deilung und allerlei handtlung besprochen, und ein tag gehalten, auch etliche sachen, abgeredt und zu friden worden.
 
Anno 1554 den 2. decemb., hat min swager Peter Ordenbach umblauff, und min suster Maria minen broder Gotschalck, und sin hausfrau Elizabeth als din brudegam, und brut, mit den frunden zu gast gehatt.
 
Anno 1554 den 3. decemb. bin ich so heiß worden, im halß, schraff, daß ich nit wol ein verstendtlich wort reden kunt, und hat daß zehen tag getaurt.
 
Anno 1554 den 5. dec. ist min neif Johann Koppen van Ichendorff, miner monen zu Ichendorff son, noch unbestadt, zu uns komen. Mir haben in tracteirt und bei uns zu gast behalten, und den abent haben wir im ein bedde laissen spreiten, uff den hoff, uff die kamer, dar min steifson uff gestorben was. Da hat er uff gesclaiffen das allereirst; doch Herman war scheir anderhalf jar doit gewest. Aber ich dacht daran nit, do ich es aber gedacht, het ich wol gewolt, daß es nit gescheit were, ob fillicht etwas argers daruis gefolgt were; doch bleib es gutt und darnach belachten mir die kamer, wan uns ein gutt frunt uberquamBd.5, S.12.
 
[311'] Anno 1554 den 6. decemb. bin ich uff sant Severinß portz gewest, hab gesehen, daß fast gereide gutter verkauft waren in minem abwesen, daß ich selbst nitz hab gelten kunnen dan ein alt taiffel bredt, ein buddel kist, und alt tritz sor. Und do alleß gereidtgut verkauft, und zu gelt gerechnet und gemacht wart, beleif sich die summa dar van in all, nit mehe dan 3 hundert gl. cur. ungeferlich. Dar gegen befandt sich eirstlich bei 80 gl. cur. scholt im inuentario, und dan noch bei 45 gl., nach der handt. Und wiewol nach absterben miner seliger moenen Merien van pweinsßberch noch fast an weinen, und linen doicher, vurhanden gewesen, so ist war, daß die selb wein, und linendoich verkauft sint, bei leben mineß oehmen, und daß gelt ist zum theil zu der zweier dochter Merien, und Feiginß inkleidung, und profeß in der Reimersgassen angewant worden, geit aber diß inuentarium nit an. Min moen, war gestorben anno 1547 den 22 februa. min ohm anno 1554 den 16. novemb., daß inuentarium sol uffgericht sin mineß behaltz den 29. novemb.. Nu wolte auch moen Greitte, die steifmoder, viß dem gelausten gelt haben vur ab, 100 gl. cur., wilche sei dar bracht het, und dan noch 70 gl. cur., und dan die, koe. Und diweil derhalben fast vill dispicterenß ist gewesen, tuschen der steifmoder, der kindern, und miner monen zum Hollender, so hat man sich doch entlich vertragen, mit aller vurst. wist und wellen, daß die steifmoder sol haben, und behalten all gereide gutter, und dar zu alle termin, wilche zukunftich christmissn in der Achterstraissen, und in der hellen fallen worden. Dargegen solt sei, alle scholt bezaln, und den kindern die abtragen, actum anno 1554 den 12. decemb., von dissem vertrag hat m. Jacob Wynteren ein instrument uffgericht. Und ist diß instrument deß vertrags, sampt dem instrumento inuentarii noch hinder mir in verwarsamheit.
 
Anno 1554 den 7. decemb. hat min moder in der Burgerstraissen uffgestechen, und gezapt.
 
[312] anno 1554 den 6. decemb. bin ich, sampt miner hausfrauwen in der Achterstraissen gewest, und hab die heuser, und den weingart besehen. Es war winterzit, und gescheiet, dan ich hat verstanden, daß her Carl der meinung war die heuser mit dem wingart zu verkauffen, und hatz fast etlichen angepotten, nemlichen dem dechen s. Severin h. Georgen Tischer, und joncker Evert Huppen, und sunst hatten noch mehe dar umb geworben. und die zwei vordersche heuser van s. Catharinen an, waren seir alt, daß eirst solt scheir uber hauf gefallen sin, hat bei funfzich locher in den gebonnen, und es wonte ein salpeter mecher Ludger dar in, der hatz mit der erden ganß verdorben. Daß ander war etwaß besser, bewonte ein alte fraw, moen Stin ludelmech ersche, und Henrich Darttrecher, und Greitgin elude dar in. Die zwei andern dar nach waren kleiner, aber new, hat min selige moen gebaut. daß irst da von stundt ledich, und hatte Ludger erde dar in ligen. Daß ander bewonte ein schiffknecht munster Johan, und frewe elude. daß funfte neigst dem gange zu den wingart war klein, und hat ein stroen tag, und moen Stingin Sidspennerste wonte dar in. Disse heusser hatten ire hofger hinder an, und einen putz under sich allen, und der wingart lag dar hinder, und war zimlich geproft, und solten die heuser mit dem wingert samen einen morgen halten, der wingart aber allein nit mehe dan 3 fi.. Min hausfraw, und ich hatten beide ein lust darzu, daß mir diß erb mochten gelten, uff daß mir so vil win gartz in der stadt mochten haben, zu zeiten dar in zu gain, und sich zu vertretten, und auch nach dem mir diß nu villicht mit kunden mogten bekomen, daß sunst fern zu holen were. Derhalber bedachten mir unß daß disser zit acht genomen moist sin, und hab zu joncker Hup gezidigt gefracht, ob er den wingart wolt gelten. Er sagt her Carl hat in mir an [312'] gebotten, dieweil er neigst minem wingart licht, so wolt ich in wol gelten, aber ich hab im 500 gl. cur. vur die besserei angepotten, dan er gilt 32 rad. mr in die Cronenborß, und ich kan auch nit mehe geben. als ich diß erforst hatt, begerte ich an her Carl, und an minen nichten, in dem con uent in der Reimersgassen, im fall sei den wingart verkauffen wolten, so sulten sei mir als irem bloitzbewanten, denselben doch vur eim frembden gunnen. Waß ein ander dar vur wolt geben, daß, und mehe wolt ich auch geben, es were auch ein schande daß man daß erb, in frembde handt sult komen laissen, da es emanß van der fruntschaft begert. Dar uff gaben sei mir dissen bescheidt. Dieweil ich wist daß vam gereiden nitz uberich were, und man noch allerlei bedurft, daß sei auch als geistliche ir antheil haben moisten, und nach der stadt Coln ordnung gein, erbgutter mit voller gewalt behalten moisten, und deß geltz bedurfich weren, und die hauser in der Achterstraissen fast baufellich und mit fharen besweirt weren, und man vill an den wingart lagen moist, und dan noch die fhar stain most, ob es etwaß beiprengen mogt, so hetten sei vur ratzsam angesehn, daß es nutz und wol gethain were, daß sei die erfschaft in der Achterstraissen verkeuften. So kunthen sei auch dasselb on mich und m. Gilliß nit wol inß wirck stellen, nach dem unß die zwei jungsthe kinder befollen weren, die zwei funfte theil dar an hetten. Wan mehe ich dan der meinung were, sulche erbschaft zu gelden, und dhoin, waß ein ander gedacht zu doin, so wosten sei mir deß mit foegen nit zu weigeren, hetten auch ein freude darin, daß die erfschaft bei den frunden plib, und nit in frembde hende queim. Dieweil her Carl gegen unser lieber frawen conceptionis [313] und gegen den sontag uff sin pastorei zu Hoingen moist zehen, so wolt man die sach beresten laissen, biß er widder queim, und dan den kauf understain zu machen. Meister Gilliß waß disser meinung auch zugethain, aber min moen zum Hollender wars wol zu freden, aber doch macht sei mir allet ein indracht darin, aber es war an ir nit gelegen. Die steifmoder war mir auch sonderlich gunstich her zu, wiewol sei vom dechen s. Severin dar umb angesprochen ware.
 
Anno 1554 den 8. decemb. sin ich mit den secretarien schrinschriber, dhurwertern zu Carthuser zu gast gewesn.
 
Anno 1554 den 11. dec. haben die theologi zu Coln ein buchlin verdamt, wilchs gemacht hat Justus Velsius Haganus, ein gelerter man und doctor, der etliche jar unverdechtlich in Coln in philosophia gelert hetGemeint ist die 'Krisis' von Velsius (Welsens), welche unter den ketzerischen Büchern im Löwener Index von 1558 stand, vgl. Reusch, Der Index der verbotenen Bücher 1, S. 252. Über Jost Welsens aus dem Haag s. die Litteratur bei Lossen, Briefe von Andr. Masius S. 16, ein Urtheil über ihn das. S. 15.. Daruis verfolget vil unraues dem churfursten und einem rait; der Vilsius wolt das boichlin nit widderroifen; zulest quam er zu torn, wolt nit abstain; zulest wer man siner gern quit gewest und kont in auch nit hinwech brengen. Zu disser zit war auch her Henrich, der pastoir s. Laurens, van den kirspelsluden vur einen pastoir angenomen on willen der geistlichen und sass der Hornecker und Mattheis Vorbachs und sin broder Laurens umb der religion gefangen und war vil sagens in ColnDiese Sätze lassen kaum ahnen, dass sie Vorgänge streifen, welche aus der Tiefe des geistigen und sittlichen Lebens in der Stadt entsprungen sind. Auf den ganzen Inhalt des Abschnittes wird an anderm Orte einzugehen sein..Bd.2, S.64
 
Anno 1554 den 12. decemb. ist min neif Hanß fkeppel van Leiptzich, bei mich zu Coln komen, und hat abermail angehalten, und uber mich im rhaidt geclagt, ich unthalten im die 30 goltgl. van sineß fatterß hauß zum Speigell, an der Marportz herkomende. Und ein ersam rhaidt hat Johan von Holt, und Peter Reck darzu ordineirt, und befollen die sach zu [313'] verhoren, und dar in zu handlen. Und wie wir den 18 decemb. vur den verordneten herrn gehandlet haben, und sei min gegenrede ver standen, daß ich willich were, diß uberich van den 30 goltgl. (so noch hinder mir were) im gutlich folgen zu lassen, so fern er mir die burgschaft abtroge, dreierlei puncten, vur vi mr. erffhar, wilche die prouisorn im Hilligen geist fordern. Die herrn van dem zehnden penninck, und bracht dan volmacht van sinen broder Michel, der noch uff sin doit theil keinen vißganck getahin het etc.. Do haben sei im gesagt, daß were pillich er moist mich der punctn vurhin, freien. Und alß [315'] er nitz schaffen mogt, ist er widder zu ruck gezagen, und ist zornich uber mich gewest. Ich hat in wol zu gast bei mir gehat, und tractirt, ich kunt im aber nit helfen, daß mit leidt war, und dauret mich, daß der gutte man, den swaren wech so weit vergeblich gereist hat. Also hab ich noch daß gelt ungeferlich bei 27 dall., daß man in noch zuthoin were, wan die freihung geschein were. Ich wolt daß emanß daß gelt het und in min stadt stunde, dan ich besorg daß noch last der burgschaft her viß untstan mogte.
 
Anno 1554 den fritag 14 decemb. luciæ bin ich sampt miner hausfrauwen Weisgin, im con [313'] uent in der Reimersgassen gewest. Da haben wir van her Carl von Merien und Feigen conuentz suster, und van m. Gillis van Aich als vur und der Johanß und Stingin, allen funf eligen nachgelassen kindern, von wilant minem lieven omen und moenen uff sant Seuerinßportzn, recht und redlich abgegolten, ire erfschaft, in der Achterstraissen, als den weingart mit funf heusern, umb einen benanten penninck, nemlich funf hondert, und zwentzich gl. cur.. Und die fhar solt gliche wol uff dem erb verpliben, darzu sult ich geben suster Merien, und Feigin, [314] minen nichten mallich funf gl. vur ein geschenck, und Stingin dem jungsten einen rock nit vom besten, und ouch nit vom argsten, und Johan ein mentelgin, daß doich allein nach minem gefallen, vur einen gotzheller geben ein regal van 12 alb.. Diß ist geschein in beisein der motter im conuent, suster Gortgin, suster Barbarn suster Entgin, suster Agneßn, und m. Gillich in der hinderster sprechkamern.
Uff saterstach den 15 decemb. sint wir widder in der Reimersgassn gewest, alle wie vurst. on m. Gilliß, deß ist meister Johan Nolden mit dar uber, und an gewest, da ist vertragen worden, daß Johan und Stingin, die zwei unmundigen, nemlich die 16 goltgl. erf fharen, uff dem hauß Kovolt in der hellen den goltgl. zu 26 rad. alb., und mit 400 derglichen goltgl. zu loesen, vur ir getheilß van den erfguttern und renthn haben sulten, deß sulten her Carl, und suster Merg, und Feigin die geistlichen, daß gelt van dem erf in der Achterstrassen haben, dan sunst war kein erf, off renth mehe vurhanden, dan uff den vurst. zwen orthn. van dem gereiden war nichtz uberich, wie oben gesagt. Hie bequamen Johan und Stingin, mehe dan die geistlichen, deß hat man an sei auch noch nitz gelacht, wie an die geistlichen. So moisten die geistlichen auch daß erb nit frei besitzen, dar umb wart in diß gelt zu betirmpt, nemlich 520 gl., davon sulten die geistlichen inlaissen, waß der grafstein kosten worde, etliche unkosten, und vur die unmundigen hemder, hosen, und schoin, und von dem uberichen sol her rcarl haben 230 gl., und Merg und Feigin conunetzsustern dar gegen 250 gl. cur.. Daß rest ist folgenß vur zerung unkost grafstein, hemden, schoin, hosen visgeben worden.
 
Anno 1554 den 16. dec. hab ich minem neven Alof Pempelfurt van Dusseldorf, in der Lintgassn wonhaftich, ein kint gehaben mit einem jongen gesellen, der ein student war, und als mir das kint s. Brigiden gehaben, moisten mir den mittach bei im essen bleiben. Es war sontag und mir waren seir frolich undBd.2, S.64 [314'] min neif Alof, der uff den drunk geneigt war, notiget uns hart und vil mit groissen glaseren den wein zu trinken, das mir beide hart beschenkt worden. Und als ich zu haus wolt gain, dede der student, min gefatter, mir das gleit, ich baut im einen ehrtrunk an, er folgt gern. Da tronken wir do noch einmail uff uns sat. Mit dem quam die zitung, der churfurst van Coln bischof Adolf were van Arnsberch uis Westphalen zu Deutz ankomen, wolt da ubernachten, dem sult ich den wein presentern. Es war mir nit wol gelegen, doch moist ich es amtz halben doin. Min gefatter erpaut sich mit hinuber zu zehen, dan er begert den bischof zu sehen, den er noch nehe gesehen het. Ich war dess zufriden, ginge an den ratzkeller, den schenktregern anzusagen, ich wolt vur uber zegen, sei sulten eilens folgen; do ruckt man uns in den keller, schenkt uns abermails; gingen darnach in das schiff sitzen, warten uff die schenktreger und worden durchher kalt. Als die quamen und mir ubergefaren waren, presenteirden ich den wein noch mit guttem bescheide und wart angehalten an der jonkern dischs zu sitzen. Die trunken mir frei mit den hoffbechern den wein uff das neut zu, das ich gar beschenkt und voll wart, hoif an uber dischs zu disputern, doch on min wissen, und min jonge Engel leidt mich in die herberge, da min gefatter und die schenktreger waren, und lacht mich sclaifen. Des nachtz wart ich mich ubergeben und heflichBesser wohl: hefteclich.kotzen. Min gefatter und die schenktreger waren auch foll, raisten die ganse nacht im haus und clapperden frei uff die kann. Es lagen zu unserm ungluck der RingraffJakob.und etliche edelleut und des churfursten caplanAdam Ferber von Kempen.in derselber herbergen, die horten diss all und kunten die nacht nit sclaifen. Des morgens froe stunt ich uff mit dollen kop, bezalt wol 2 gl. vur das glach uis minem buddel allein und zauch zu Coln. Diss wart minem gnedigsten herrn hoich anpracht und als die verordente eins ratzBd.2, S.64 [315] glich druff zu Broil quamenZum Erzbischof in Velsius' Angelegenheiten., zeigtz innen der churfurst an und diss quam vur mich, das ichs mich zum hoichsten betroibte, das ich schande begangen hatte und darzu in last und schaden solt komen, und nemantz troiste mich mehe in disser noit dan min hausfrau, die sacht: sei kunnen uch nit mehe dan den deinst nemen. Uff den christach ginge ich zu her LeiskirchnKonstantin v. L., Bürgermeister, Freund und Gesinnungsgenosse von Georg Cassander und Heinrich Sudermann, dem hansischen Syndicus. Vgl. über ihn M. Lossen, Der köln. Krieg, Vorgeschichte, S. 167 u. Anm. Seine Stellung im geistigen und politischen Leben war eine ganz andre, weit höhere als die, welche ihm die Beschreibung in der Allg. Deutschen Biographie Bd. 19, S. 742 ff. (J. J. Merlo) zuweist., fragt in umb die sach, der machtz mir noch groisser und betroibte mich mehe. Ich begert aber, man wolt die sach bei sich behalten und eim rait nit zu erkennen geben, ich wolt mitler weil gutter frunde gebruchen und minen gnedigstn hern zufriden stellen; diss leis er sich gefalln. Ich clagtz auch her PeilJohann P., vgl. oben S. 11., der gab mir guten rait und troist mich. Uff den neujarsabent schickt ich ein par capune zu her Leiskirchen, dem burgermeister, der schickt sei mir widder, aber her Peil nam die sine anSpäter, Bl. 315', sagte W., Weihnachten habe er ohne Freude erlebt wegen dieser Sache mit dem Erzbischof..Bd.2, S.65
 
Anno 1554 den 18. decemb. ist zu s. Severin am gericht curatorschaft verlenet m. Gilliß van Aich, und Christian van Weinsberch minen broder, uber Johan und Stingin, daß sei behltniß gethain, daß die deilung zu der kinder nutz beschein were. Und der halfen Theiß inß probst s. Severinß hoff, und ich sint der vur munder burge worden, wie gerichtz recht. Und dar umb ist minem broder Chritian, die vurmunderschaft verlenet, dieweil ich an daß erf in dem gericht als in der Achterstraissen, sult geschrbensicwerden.
Den 19 decemb. ist der vißganck gescheit vur her Conreshem, und Conradt van Lynß als amptluden s. Alban, und joncker Conreshem, und Johan van Ercklenß als amptluden s. Severin. Da haben die drei geistlichen iren zwen unmundigen suster, und broder den vißganck der 16 goltgl. fhar, in der hellen gethain, und die vurmunder haben den vißganck den dreien geist lichen deß wingartz, und erf in der Achterstrassn gethain, und uffgetragen, und incontenti haben die drei geistlichen fort mit consent irer ober sten, und licentiatorien, mir und miner hausfrau wen den wingart und erf vurst. uffgetragen unß dar an zu schriben.
Dissen zit den 18 decemb. hab ich auch her Carl sineß theils der [315'] 230 gl. cur. abgefertigt, und zu friden gestalt, dan er war deß geltz begerlich, und eilte, gegen daß hoichzit uff sin pastorei. Er war miner moder 20 dall. schuldich, die im min fatter vurhin geleint hatt, die hab ich im under miner handtschrift geloft affzutragen, wie ich folgenß getahin hab, mit warheit. Darzu hat er bei Peter Torlain 16 illen weiß wollen doichs geborgt, die ill vur 9 mr. und 11 alb., vur swartz foder doich facit 34 gl. 11 alb., die sol und hab ich auch bezalt. So rest im, noch 1,5 hundert 4 gl. 7 alb.. Die hab ich im bar bezalt, da von nemlich van den 230 gl. hat er mich under siner eigen hantschrift, und signet quiteirt, den 19. decemb. und uff alle forderung vertzegen, und geloft von 10 penninck, und alle ander beswirniß aff zutragen, und ist verreist nach Hoengen, den 21 decemb..
 
Anno 1554 den 21. decemb. ist Leisgin Kort, van Woringen, Jacob Brocher halfenßfrau zu MechternTilgung: gestorben; unterstrichen(die ein weil zit, gedolt hat) verstorben und licht zu Mechtern begraben. Dissen tag ist auch d. Saltzburch frau gestorben. EsTilgung: hat; unterstrichenhat auch min broder Gotschalck ein eirst zum Kluppel gehatt.
 
Anno 155sicdaß christmiß nit vil frunden gehat dan uff s. steffens tag zu Cronenberch.
 
Anno 155sicden 30. decemb. ist swager Engel Ernst burggreif uff Beien, miner hausfrawen suster man gestorben. Ist den neu jarß abent, zu den Carmeliter begraben worden.
 
Anno 1555 mit gott angefangen.
 
Anno 1555 den eirsten januarii haben ich, und min hausfrauwe unsers gereidt gut, und barschaft ubersclagen, uisgescheiden erf, renth, kleider, klinater haußrat, und allerlei ingedoim, wie im forigen jar vermelt. Und hat dissen gestalt dar mit. Item an barem gelde, haben mir [316] 2 hundert 25 gl. cur.. Item an firnen winen 18 foder 1 a. daß foder uff 22 dall. gesclagen facit zu dall. 396 zu cur. gelt 814 gl. 18 alb.. Item an schartzen wirck uberich zu verkauffen 7 gl.. item mir haben 26 mald. roggen, daß mald. 11 mr., und 8 mald. weiß daß mald. 4 gl., facit 101 gl. 12 alb.. Item man ist unß schuldichTilgung: vff; unterstrichenuff der godestachs kamern 25 gl.. Item uff der fritags kamern 20 rad. gl.. Item zu Neuß 20 rad. gl.. Item Gilliß und Trin 100 gl.. Item Agneß Kort 6 dall.. item swager Henrich Ripgin 9 gl.. Item her Carl hat untfangen 154 gl. 7 alb., daß mir im glich zu vur geliebert. Summa 367 gl. 7 alb.. Item hergegen sint mir schuldich joncker Speich an fharn 4 gl. cur.. Item h. Leißkirchenß erben, die fhar van veir jaren 16 goltgl., wie er fordert, joncker KleppinckTilgung: van; unterstrichenvan zwen jaren 6 gl.. Item Entgin dem kinde 50 gl. in zu stendich. item allerlei 10 gl.. Item rest daß mir van weingart bezalen sullen minen nichten in der Reimersgassen 260 gl. cur.. Item Peter Terlain 34 gl., 11 alb.. Item miner moder, vur her Carl 20 dall.. Item Stingin die fauck, in stadt deß rocks, darzu mich min moen zum Hollender pracht hat, ungeferlich 20 gl.. Item vur den grafstein, und unkost 20 gl.. Item noch vur allerlei 10 gl.. Summa 490 gl. 9 alb.. Desalcatis defalcandis blibet unß mit got uberich an gelde, uhar, und scholt, summa summarum in all 975 gl. 5 alb.. Dissen eirsten janua. hab ich auch minen knechten Peter, und Derich jederm sinen lohn bezalt 5 gl. facit 10 gl..
 
Anno 1555 den 2. tag januarii hab ich minen nichten Merien, und Feigin in der Reimersgassn sampt dem conuent uberliebrt, und bar bezalt 3 hundert 30 cur., ir angetheils van wingart. Und haben mich, und min hausfraw, und unsere erben da von, under irem conuentz siegell, quitirt, und quitgescholden. Zu gedencken im kauf war abgeredt ich solt Stingin einen rock geben, aber min moen zum Hollender, hat mir angelegen, ich sult im ein fauck geben, dar die ill ein goltgl. van wert were. Daß hab ich geloft, inhalt miner hantschrift.
 
[316'] Anno 1555 den 2. jan. hat ein ersam rait minen dener Peter van Huls zu torn laissen foeren und noch einen notarium Joisten, umb willen das sei etliche rentbreif sulten geschriben haben, die man gleublich sacht, das sei falschs werenDer Fälschungsprozess, in dem Dinslaken die Hauptschuld beigemessen wurde, gewann eine grosse Ausdehnung, die Untersuchung verzweigte sich weit, wie die Rathsprotokolle Bd. 17 u. 18 lehren.. Peter und Joist gestunden irer hant, sagten aber, sei wisten von keinem falschs, man het in die breif zu schriben geben uis eim vurgelachten concept vur ire belonung; do sei fals weren, hett man sei nit besiegelt. Nu ware ein scheffen am hohengericht Conrat Dinksclagen und sin moder Aleth, die hatten in die breif gebracht zu schriben und hatten mit einer verborgner kunst heimlich vil breif laissen schriben und der stat seigel kunstrich und felsclich nachgedicht und dar angehangen, da ein rait nit van woste, glichfals anderer, gravenDes Pfalzgrafen, heben die Rathsprotokolle Bd. 17, Bl. 311' hervor.und herrn siegel, und der fast vil, und hatten die vur etlich gelt versatzt, und bezalten die pensionen uis irer hant, also das die leut nit anders wisten, dan sei weren verwart; und die summa der falschen siegel beleif sich ein groist. Wie aber die kunst der falschn siegel ein gestalt hab, kan man nit offentlich vernemen; etliche meinen, sei haben uff die alte siegel ein materia getruckt, die darnach hart worden ist und daruff man do neu wass getruckt und siegel gemacht hat; etliche meinen, man hab die siegel van alten breifen kunstrich ab kunnen doin und an neu breif widder hangen; etliche, man kunt die alt sigel mit eim pertzhar spalten und segen und an ein ander breif kleven etc. Nu wolt es got nit langer gestatten, die moder wart krank und starb balde1554 Dec. 29, a. a. O., wart uff den Ellenden-kirchof begraben; der son wart zu Frankfort van den juden arresteirt, darhin schickt ein rait, leis den beclagen, peinigen und er bekant es, wart auch folgens vam keiserlichen kamergericht zum toit verordelt. Die moder wolt man an den galgen begraben, kunt sei aber nit finden; derBd.2, S.66 [317] son brach uber lange zit uis taliter qualiter und quam darvan. Aber er untschuldiget die schriber lang zuvur, also quam Peter loss samt dem JoistenNachdem ersterer 6 Wochen lang auf dem Trankgassenthurm gesessen hatte, wie W. Bl. 318' erzählt.. Aber wilche die falsche breif vur ein underpant hatten, kunten ir bezalung an der rentkamer noch sunst nirgens kregen; man kunt den falsch an den breifen ader sigel nit mirken, so kunstrich waren sei zugericht, allein das mans an den registernDer Rentkammer.vernam. Disser breif waren etliche 30 jar alt, das man der motter principalich die scholt gab, derhalb wolt sich der son beschirmen, er hetz nit offenbaren moissen, dan die eltern sult man eren und nit unteren. Man hat aber in Dutzlant derglichen nit gehortUnwillkürlich wird man bei diesen Worten an die andern erinnert, in denen W. die Reichsstadt Köln sein geliebtes Vaterland nennt, Bd. 1, S. 7.und war all lant durch vil sagens darvanBd.2, S.66.
 
Anno 1555 den 3. januarii hab ich min geburtz tag gehalten, daß ich 37 jar alt sin worden, und hab min moder, und broder, sampt etlichen frunden zugast gehatt. Den 5 janua. uff der hilliger drei koninck abent, bin ich durch daß loth koning under dem rhaidt worden.
 
Anno 1555 den 5. tag jan. ist bischof Adolf zu Coln komen und hat den 6. jan., der hilliger drei konink tag, mess im doim gesungen, und villicht der ursachen allein her komen, den irtumb der pastorei halben s. Laurens zu stillen und hinzulagenVgl. den zweitnächsten Abschnitt.. Diss reis moist ich im den wein nit personlich presentern umb miner unzucht zu Dutz begangen, dan ich hab den secretarium Laurentium in min stat willich gemacht; und bleif der churfurst 10 ader 12 tag in Coln ligenWohl länger, bestimmt bis zum 19. Jan., vgl. Rathsprotokolle Bd. 18, Bl. 7'.und hatt mitler zit die burgermeister und sex herrn zu gast, dan der churfurst hilt gute nachparschaft und fruntschaft mit eim rade und waren der sachen wol einichBd.2, S.67.
 
Anno 1555 den 9. tag jan. hat mich der churfurst, min gnedigster her van Coln, vur den 6 herrn burgermeistersgnosen untschuldiget und absolveirt der ubertrettung, die ich zu Deutz begangen hat, sagte, im were die sach hoichBd.2, S.67 [317'] angetragen, er het aber bess nachgefragt und anders vernomen; etliche hetten gesagt, ich were evangelischsHierunter wollte man sich die höchste Stufe aller Ungebührlichkeit vorstellen, denn man befand sich gerade in einem lebhaften Gegensatz zu allen Andersgläubigen. Im November 1554 hatte ein der 'Ketzerei' verdächtiger Mann öffentlich behauptet, etliche Tausend seien in dieser Stadt, die gleich ihm von dem heiligen Sakrament wenig hielten, a. a. O. Bd. 17, Bl. 297., so verneim er, das ich gut catholischs were, und das gefeil im wol. Ich hat vurhin sinem capellan her AdamVon W. selbst geändert aus: Melchior.van Kempen die sach zu erkennen geben und gepetten, er wolte den churfursten minenthalben ansprechen und vur mich bidden; so hat ich siner churfurstlichr gnaden auch durch den licentiat MeschedensemIm Rathsprotokoll von 1557 Jan. 22 Meschede, Siegeler (Erzbischof Antons), genannt, Bd. 19, Bl. 79'. Über Siegeler s. siglar in dieser Ausgabe Bd. 1, S. 378., minen alten gesellen, ein supplication laissen uberantworten und also den churfursten zu genaden bewecht. Diss hatt mir min swager her Johan Peil verkundigt und ware minenthalben frohe und ich noch mehr erfreuwt, das ich uis dem last wareBd.2, S.67.
 
Anno 1555 den 10. jan. hat bischof Adolf mit bewilligunk der verordneten obersten herrn vam rait den intrusumEingedrungenen, deutsch, in den Protokollen., wie sei es nennen, her HenrichVon Kempen.etc., pastoir s. Laurenz, untsatztAuf Wunsch des Erzbischofs und des Rathsausschusses war er 'gutwillig abgestanden', Rathsprotokolle Bd. 18, Bl. 5'.und dem kirspel sinen capellan her Adam van Kempen, einen uberaus beretten predicanten, verordnet ein zit lank daselbst zu predigen. Diss hat nu ein kirspel gemeinlich s. Laurenz ein grois misfallen, dan sei vermogten den her Henrich seir wol, der war zemlich behut in sinem predigen, das man nit wol der lehr halber an in mogt, doch taste er die missbreuch der geistlichen anGenau wie der städtische Rath, wie dessen Protokolle beweisen., derhalb er van der burgerschaft ein grois nachlaufen hatte und aber van der geistlicheit gar verhast ware. Den 13. jan. quam her Adam, des churfursten caplan, solt sin eirst doin und predigen. Wie er uff den predigstoil solt stigen, war das trepgin hinwech genomen, das er nit hinuff mogt. Damit scloich in ein weib mit fuisten in den rucken, balde ander mehe, das er zuruck uis der kirchen eilte und im das folk nachleif und krischen: sclag, sclag, sclach toit, und er flohe in sinem habit zum doim zu und das folk im nach und er fant Gerhart Swarzenberchs haus uff dem Domhof offen zu allem gluck, darinBd.2, S.68 [318] untleif er und quam also uis dem folk, der etliche mit stinen nach im geworpen hatten, etliche mit swerter gehauwen, und got fogte es, das er nit zum doim hinin, da es under der predig war, leif, sunst were das folk samen komen und, wie man besorgte, ein mortgeschrei und rumor daruis worden. Doch quamen die geweltrichter druber zu maissen und wart still. Denselben abent predigt her Adam noch im dom, aber es war ein schrecken bei dem churfursten und sinem adel und hoffgesinde sowol als bei einem rait der stat, also das man an beiden orten wacht hilt und in der vursorgen stunde. Darnach hat man das weib und etliche angetast und zu torn pracht und wolt den 17. tag etlich mehe soichen, derhalb die nachtzwechter zu Arsburch im harners samen quamen. Das macht ein grois geschrei, das etliche tausent burger uffsich uff in der Handschr.dem platz, uff dem Altenmart und uff mehe orten sich hauften, doch sonder gewer, und die geweltrichter gingen mit den wechtern sitzentz raitz uis, und die man sagt, das sei angreifen wolten, quamen in ins gemode und man sagt in nitz, doch suchten sei in etlichen heusern, die nit da waren, und darnach schede ein rait und die wechter zu haus und das folk verswant auch, die gefangen quamen folgens loss. Der churfurst nam her Henrich mit sich zu Broil, wolt in da underhalten; was er sich aber besorgte, weis ich nit, er untleif und quam zu BacharachInzwischen fahndete man auf ihn in Mülheim a. Rh. und im Fürstenthum Berg., da wart er folgens vam palzgraven vur einen predicanten angenomen, wart do evangelischs und nam ein weib. Do her Adam ein zit lank gepredigt hatte, wart er zu einem pastoir zu s. Laurenz erwelt und wart das kirspel also widder zufriden gestaltAuf den ganzen Vorgang wird andern Ortes eingegangen werden, vgl. S. 64 u. Anm. 2. Eine Kritik der Darstellung von Ennen in seiner Gesch. d. St. Köln Bd. 4 werden hier wie überall die Dokumente selber liefern..Bd.2, S.68
 
Anno 1555 den 11. januarii ist Irm van der Roirort zu unß komen, unß magt worden, als Ail den 10. janua. van unß gescheiden war.
 
[318'] Anno 1555 den 12. januarij, ist unß angezegt, wie unß nicht Agneiß Kort, und ir man schiffer Evert, ir fetterliche gutter, und den kamp zu Dormagen in einen kommer, und verbot gelacht hatte, und daß einer neuwer pleidt vurhanden were. Dan Agneiß war nit zu erpitten, daß sei in der gutte abwolte stain, und gedencken, daß sei die elige erfschaft ein mail verkauft hette. Also seir war sei verblendet, und boeß leuth reitzsten sei an, und riethen ir, und innen beiden war auch wal dar mit beholfen. Darumb bescheden sich min moder, suster, und broder, auch Christgin Kort, zusamen 15 janua. inß hauß Weinsberch beratsclagten sich waß innen zu thoin were. und wart vertragen, wa Agneß in guthen nit wolte abstain, so sult man sich mit recht in die wer stellen, wie folgenß geschach. Und wart ein heftiger pleidt dar viß zu Agnesn verderflichem schaden.
 
Anno 1555 den 14. jan. bin ich mit miner hausfrauwen uff der Drankgassen torn schenken gewest, bei unssem dener Peter van Hulss, der noch da sass, bei sex wechen lank, bis er entlich van dem Dinksclagen, zu Franckfort sitzende, entschuldigt wartVgl. II, 66..Bd.5, S.13
 
Anno 1555 den 19. janua. hab ich mit dem dechen sant Georgen confereirt, ob man sich der sachen deß stritigen baus, tuschen sant Jacob, und s. Georgen nit verglichen mogte. als mir nuhe zu beiden seiten lang disputeirt unß jura her vurpracht, haben mir unß nit kunnen verglichen. Und ist die sach also widder bestanden, aber nitz zur entschaft, dar viß gefolgt.
 
Anno 1555 den 20. januarii haben mir unßn wingart, gweren, der dutzeherrn, wingarther, dissen wingart, vur 6 gl. verdingt, jarlichs zu machen, dan er wonte hart neben unssem wingart und war ein from arbeiter. die haußleut, handt mir auch zu vurbeschiden, und widder angenomen, daß sei unß hin [319] fort den jarlichen zinß sulten geben, diewel mir daß erb gegolten un bezalt hatten, der im eirsten hauß wonten nach sint Catharinen wartz Lutger Salpetermecher, zauch mit zorn viß, da er horte daß mir daß erb gegolten hatten, dan er stunde nach sinem wonhauß, daß zu gelten, und im vißzehn, hat er mir einen hubschn birboum abgehauwen, daß mich ser verdruß. den 22 januarii leiß ich diß hauß daß hinder wartz wiche, richten, und bessern koste vi gl.. Darnach leiß ich die gebunne laxxen und butzen, und weissen binnen. Daß dritte hauß hat ledich gestanden vermedet ich Marx van Pleiden, und Barbarn siner frauwen. die andern alle leiß ich pliben, und nam also die possession in.
 
Anno 1555 den 21. januarii haben mir miner hausfrawen suster, Feigin, mit iren kindern under dem Rhaithauß zu gast gehatt, und innen, da geschenckt van wegen deß absterbenß ireß manß, und fatters, rengel Ernsten, dan mir wolten in uff Beienthorn, die unrast nit an dhoin, dar es eitz versteurt war, van wegen deß neuwen erwelten burggreven. Vurhin hat unnß swegersche uff ire kosten, uff dem begenckniß den 7 janua. zu Carmeliten im cloister zu gast gehatt. Den abendt 21 ja. war Josaeph tolner zo Zoinß, (der bischofs Adolfs bastartz dochter zur ehe hatt) bei mir zu gast. War einß armen scholeppers son, und min scholgesell s. Jacob gewest.
 
Anno 1555 uff saterstach den 26. januarij, bin ich mit miner hausfrauwen Weisgin, an daß erf, heuser, und weingart in der Achterstraissen gelegen sant oseverin inß schrin, im boich Achterstraiß geschreven wordenn. un soll die erfschaft principalich genant sin foelix. Der name ist gutt. Disse erfschaft hat vurmails einen zugehort geheischen n. Kuylhem ein mullenknecht, ein boser mensch, war lam mit den henden, noch [319'] dannest erstach er, eineß beckerß knecht, mit einem broit metz, mortzscher weiß zu thoidt. in dem zweiten groissen hauß, dar in er wonte, hinden im gange sineß hofginß, derhalbTilgung: er; unterstrichener viß Coln wichen moiste. Und nach sinem doede, haben es sine kinder der veir fillicht gewesen, neimlich Herman Kuylhem, und Anna elude, fort Goitgin, und Herman van Kuylhem, und noch eim unmundich kindt, verkouft und verlaissen minem oehmen, und monen Johan Kuckelman van Aich, und Merien van Weinsberch, uff sant Severinßportzn, wilche es vergadert haben, und dar an geschreven staindt im schrin severini im boich Achterstraiß. und im jar 1535 den 25. januarij. Und sol die erfschaft mit 32 mr. besweirt sin, und dan noch mit 4 mr., inhalt der werschaft, aber mit den 4 mr. hatz dissen bescheidt, die erfschaft gilt 32 mr. in die Cronenburß, aber die burß wilt jarß haben 10 rad. gl., der hift sei 8 gl. an disser erfschaft, und 2 gl. an eim hauß Spiegelberch in der Strasbergassenn, daß bewont, und zugehoret Peter van Zonß, daß sint die 4 mr., darf min erf nit bezalen, steit vur einen wetschatz, vur die 4 mr., Spiegelberg vurst., gilt 5 gl., dar viß bezalt man 2 gl. in die burß, kunt her, van her Brun Blitterszwich. Also hatz von alders ein gestalt. uff nachfolgende weiß aber sint mir dar an geschriben mineß behaltz, nemlich kunth sei, daß van doede Johan Kuckelmanß van Aich, und Merien eluden anerstorben, und gefallen sint, dem geistlichen herrn Carl profeß deß gotzhauß zu Knechtsteden pastor zu Honingen. vort den geistlichen, Marien, und Feigin profeß sustern zu Marien bethlehem in der Reimerß gassen. Vort Johan und Stingin als iren funf eligen kinderen, zu irem gesinnen in macht irer licentiatorien breiff, und der ersamer Christian van Weinßberch, und Gilliß van Aich als vurmunder der minderjariger kindere Johan [320] und Stingin obg. si geschreben haben, an ire kindtheile, machende einem jeden ein kindt theill, so wie da gelegen etc.. Mutatam in continenti, kunth sei, daß Christian Conreshem, und Johan van Ercklenß amptlude s. Severin geurkundt haben, wie daß Christian van Weinßberch, und Gilliß van Aich, als vurmunder Johan, und Stinginß der minderjariger kinder vurst., ire zwei vunftendheil der erfschaft in der Achterstraissn gelegen von macht ireß curatorij, laude deß boichs generalis, anno 1555 den 26. janua. severini, dar sei angezeignet durch urkunde, Johan Liblars, und Gisbert Starckenberchs gegeven und erlaissen handt, dem geistlichen herrn Carl, etc. und Merien, und Feigin conuentzsustern, vurst. in stadt irer drier kindtheilen, an iren seßzehen goltgl. erflichs zinß an dem hauß Kovolt in libro vlotschiff in der hellen, im schrin Albani, wilche sei innen in erstallung obgenanter zweier kindtheillen, vißgegangen haben, also daß her Carl, vort suster Merge, und Feigin vurst., die alige erfschaft Severini im schrin, allein mit erflichem rechten haven, keren, und wenden mogen in wat handt si willen. Mutatum incontinenti, kunth sei daß Christian Conreshem, und Johan von Ercklenß amptlude s. Severin geurkundt haben, wie die geistliche, andechtige her Carl profeß zu Knechtsteden vort Merge, und Feigin conuentz sustern zu Marien bethlehem in der Reimersgassen, ire erfschaft (wie sei da specificeirt ist) inder Achterstassen, wie die vur, achten, mit iren hofsteden, und weingart gelegen sint, in macht irer licentiaterii breiff, gegeven und erlassen handt Herman van Weinßberch, licentiat, und Weisgin eheluden, mit erflichen rechten, zu haven und zubehalten, zu keren, und zu wenden, in weß handt sei willen etc.. Datum ut supra.
Nota. Ich hat vill arbeitz, ehe ich diß geschricht zu wegen [320'] kunt brengen. Ich schenckte den schrinschriber Wickrat, und Boichorst, jederm ein par rhaitzzeichen, die holfen mir zur entschaft, der geschricht waren drei, van minen gaff ich 6 mr. 1 alb., van der kinder geschricht 6 mr. die dritte 6 mr. worden mir geschenckt, vur die vißgeinge 4 mr. geben, Anthonio Hamborch van curatorio zu urkunden 16 alb. gebenn. Ich hab auch noch fast an wein mit her Carl, und in der Reimersgassen, und sunst etwaß mircklichs verthain, daß alles uff dißTilgung: er; unterstrichenergangen ist, an der baw.
 
Anno 1555 den 27. januarii hat min broder Christian ein eirst gehat zu Weinßberch da er sich noch erhilte die quart vur 26 h..
 
Anno 1555 den 28. jan. hat sich min hausfraue Weisgin von macht der clausulen unser beider testamentz van doede ires sons Hermans van Kauf an halfscheit ires wonhaus, da sei mit irem vurman Paulus van Kauf innen plach zu wonen, samt halfscheit der zweier zinshauser oben uff der Bach gelegen, dar sei allet an geschriben stunde, sich laissen baussen tagzit anweldigen, ist selbst mit zwen amtluden an die heuser gangen und den antast gedain, wie gebruchlich, und do folgens mir die ufftragt getain, das ich inhalt ires testamentz daran deilhaftich sult sinBd.2, S.69.
 
Anno 1555 den 29. januarii bin ich mit minem broder Gottschlack nach Dusseldorf gezagen, dan da hin hat mich Alof Mostert, und sin mitkreigsbewanten geladen, dem furstlichen urthell, (öffnende Klammer fehltvon den rethen vur etlichn manaten vißgesprochen) genoig zu thoin, deß ich mich erpetten, willich zu sein. Wie aber daß urthel verlesen, fort es viß, man sulte dem vertrag nachsetzen, wilchen min fatter mit innen uffgericht hette, deß war ich auch willich. Dieweil aber im vertrag stunde, min fatter sulte deß scholtissen kinderen hondert gl. [321] geben, deß war ich auch willich, sagt, min motter het den kindern zu Woringen fast vurgestreckt. Sei sult mit in rechenen, waß in nachgehapter rechnung her viß queim. Dasselbich wolt man in zustellen, dar uff sagten die widderparthien, man were den kin dern zu Woringen nit aller hondert gl. schuldich, so sult man in die hondert gl. geben, sei wolten sei wol vißrichten. Dargegen sagt ich, nein, wer miner moder ir uisgelacht gelt an den kindern zu Woringen dan weder geben sult. Ich gedacht bei dem urthel, und vertrag zu pliben, und van der litteren nit abzutretten. Der scholtiß, und etliche scheffen handleten heir innen, aber mir kunthen der sachen nit einß werden, der alt irthum stach mir noch im kop. Ich wolt die rethe sulthen ein declaration, uber daß urthel dhoin, ehe man fernerß handlete, und bleib also der punct widderumb uneinich, und stritbahr, daß sei kein endt mochten haben.
 
Anno 1555 den 30. tag januarii quam auch her vur, einer, genandt Conß van Neuß, schomecher, sagt, min fatter, und moder hetten im daß hauß in der Kremerstraissen, einmal vur.lxxx, gellersche ridder verkauft. Er het auch daß gelt domails zu Coln gehat, hetz han wech geleint, und were also in schaden komen, daß ers nit widder het konnen krigen, dan der dem erß geleint, were verdorfen. Wolt derhalben den kauf nochmails gehalten haben, dweil er suß lange were pliben stain, und deß plitz willen, und kommerß van Alof Mostert. Ich kunt im nuhe helfen, dweil ich Aloff, und sinen partheien mit vißrichtung deß vertrags abhelfen worde, so moistei der kommer absin. ich sagte, es mogte wol ehe deß kaufs gewach gewesen sein, daß er aber besclossen, were mir unkundich, der schade ginge mich auch nit ann, wa er nuhe den kauf nit eigentlich kunthe beweisen, so hette er mit mir, und dem hauß nit zu schaffen. Er wolt sich nit underrichten laissn, [321'] und macht mir vill wircks. Ich besorgte scheir, es sult mir ein neuwer irthum heir viß unt stain. Zu lest quam die sach so weit, daß min oem Grunwaltz, Johan Bachman min neiff, und Joahn Hullcken min swager, und als dan ville Peter Weierstraiß, und summige andern in dissn sachen bestonden zu handlen. Conß het daß hauß gern gegolten, durft es auch offentlich nit dhoin, dan er grault, er sult van den neigsten abgetriben werden, van dem kauff, wie da recht ist. Auch wolt er nit ablaissen, uff mich und daß hauß verzegen. Zulest wart durch underhandlung der vurst. frunde, getroffen, daß ich daß hauß dem Conß 24 jarlanck, nach ein andern plibende, vermeden solde, jarlichs vur funf rad. gl. 24 rad. alb. off die rechte werde dar vur, wilch 5 rad. gl. bemelter Conß und Irmgin sin hausfraw, und ire erfen, mir und miner hausfrauwen Weisgin, und unssen erben alle jarß, uff allerhilligen tag, doch 4 wechn darnach ungefart liebern sullen, zu Coln in unsse wonunge, allerding frei. Auch sulte Conß, und sin hausfraw, binnen den neigsten drien jaren 20 dall. verbawen, und berechnen, wa nit, sol die pachtung ab sin. Und wan die vurst. 24 pachtjar, umb sint, sullen, newen angain, und daß alle zit. Wan aber Conß, ader ire erben van der pachtung selbst worden abstain, soll ich ader unse erben in nitz geben, waß sei ver baut haben. Wulte ich ader min erben aber nach den 24 jaren, daß hauß nach unß nemen, so sollen wir in allen noitbaw, und wolbau inhalt ireß gleublichen under schriben registers bezalen. Im fal aber Conß, und Irmgin, ader ire erben, den jarpacht nit bezalten, daß ein jar daß ander verfolgte, ader den noitbau nit deden, ader daß hants verderblich leissen werden, ader die beswerniß nit abtrogen, so solten mir daß hauß macht haben, nach unß zu nemen, on einiche erstattung, [322] dar vur zu dhoin, wulten mir auch daß hauß verkauffen verbeuten und derglichen, sol in an irer pachtung nit hinderlich sin. Wurde auch daß hauß mit brande vergain, waß Conß, als dan dem grunde zu gut gebaut hette, sol innen erstadt werden. Diß pachtung, und vertrag ist anno, und, die, vurst., uffgericht, und winkauf dar uff gedruncken. Ist auch in ein schrift gestalt, und sint zwein pergamenen breif dar vam uffgericht, und van Alof Storm, und Peter Weierstraissen beiden scheffen zu Dusseldorf, besiegelt, und jeder parthei hat einen bekomen. Und wiewol disse breif vertrag, und pachtung uffgericht, sint, dar durch mir der sachen einß worden. so bin ich doch noch zur zit im schoßboich an daß hauß noch nit geschriben worden, dan daß wart durch Alof Mostart, und die widderparthei verhindert. Ich hab aber gelobt sulchs inß wirck zu stellen. Diß hauß hat mir min moder zu betirmpt, sei hat mir auch den uisganck sampt minen beidern sustern, Maria, und Cathrinen, vur Alof Storm, und Peter Weierstraßn gethain, bin aber heutiges tags nit dar an geschriben worden. Darnach sint wir van Dusseldorf den lesten januarii gezagen, do die breif fertich gewesen, haben die nacht zu Dormagen im Swanen gesclaiffen, und sint den eirsten februarii zu hauß komen. Zu Duseldorf hatten mir auch unssen leger, im Swanen, an der Rhinportzen, bei minem swager Johan Hulli cken und Metzen fbaichmanß eheluden miner nichten.
 
Anno 1555 den 2. febr. uff tag lichtmissen bin ich s. Jacob gewest, da zwa kerzen krigen, wie gebruchlich; s. Gereon hat man mir auch jars ein kerz geschicktBd.2, S.70.
 
Anno 1555 den 3. februarii hat min broder Christian sin kost gehalten, uff dem Swartzenhauß siner gaffeln. Er hat gutte frunde geladen. Ich bin auch zu gegen gewesen.
 
[322'] Anno 1555 den 4. febr. ist die bruloft gewesen, da min swager Arnt Jabach, der min nicht Tringin Hersbachs selich gehat, sin zweite frau zu kirchen geleidt. Der kirchgank war s. Brigiden, das essen den abent in Weverens frauwen haus in der Lintgassen. Min moen und ire kinder waren disses bestetnis nit wol zufreden, umb desswillen, das der hilich irs sins nit gesclossen ware, quamen auch nit uff das essen; ich wost nirgens von, war in der kirchn und uff dem essen. Die brut ginge im harAlso im Zeichen der Jungfräulichkeit.zu kirchen und lang darnach brach es uis, das sei ein lebentich kint von eim anderen uff dem brulofstag getragen hat; daruis untstunt fast unrait, wart doch folgens hingelacht, und sei hilt sich seir wolBd.2, S.70.
 
Anno 1555 den 5. tag febr. hat der rom. konink Ferdinandus van wegen sines broders, des keisers Caroli, zu Auspurch uff dem richtage den vurtrag getain, da er anzeigt, das kein richtiger wech zu einigkeit in der religion were dan ein algemein concilium, wilch zu mehe malen angestalt gewesen, was dasselb aber verhindert, leis er eiz berauwen etc. Nach langem beratsclagen war verabschidet, nemans solt den anderen bekregen, auch sulten die catholischen, als keiser, konink samt iren verwanten der Auspurgscher confession verwanten von irer confession mit mandaten ader in andere wege abzwingen; desglichen sulten die stende der Augspurgschn confession die catholische vurschreven ruwich und fridlich pliben laissen; andere sekten, on die catholische und evangelische, sulten in sulchem friden nit begriffen sin; wo aber ein erzbischof ader anderer prelat ader geistlicher man von siner religion abtretten worde, der sol sin bistomb, prelatur, prebent undBd.2, S.70 [323] inkomst darvon on verzog und weigerung, doch siner ehren unnachteilich, verlaissen und den capittulen und denen es von gemeines rechten ader der kirchen und stifts gewonheit wegen gepurt, eine der alten religion verwante person zu welen und zu ordenen, zugelaissen sin, dieselbiche auch mit der geistlichen, capitulen und anderen kirchen bei iren stiftungen unverhindert und fridlich sulte gelaissen werden, jedoch kunftiger christlichr verglichung der religion unvergreiflich. Verner solte kein stant den anderen ader desselbichen undertane zu siner religion dringen, abpractiseren ader widder ire oberkeit in schutz und schirm uffnemen. Sulcher und derglicher artickel, die zu erhaltung fridens und einigkeit, auch gutter policei sulten deinstlich sein, worden etliche vil uffgericht, wie in dem richzabscheit zu sehenDen ganzen Abschnitt bis hierher schöpfte W. aus Epitome S. 315, 316, in nahezu wörtlichem Anschluss.. Disses abscheitz haben sich die catholischn nit erfreuwet, dan sei leissen sich bedunken, den evangelischen wer zu vil zugelaissen, mehe dan uff geinem richtach ehezitzBd.2, S.70.
 
Anno 1555 den 6. februarij, hab ich min moder suster broder, und ire gemaheln zu gast, under daß Rhaidthauß geladen, sampt minem ohmen, deß fursten van Gulch kelner zu Dusseldorf, Steingin genant. Er aber moist anderß wa hin gain, daß er nit zu mir komen kunth, doch war ich und min broder den 5. februa. im hof van Cleif bei siner tochter zu gast gewest, den 7. februa. bin ich sampt den frunden zum Hollender bei miner monen zu gast gewest.
 
Anno 1555 den 9. februarii hat unß meister Johan Cortessum unser beider testamenten gelivert, die er mit eigner handt geschriben hatt. Eirstlich hat ich im einen dall. uff die hant geben, eitz noch zwein dall..
 
[323'] Anno 1555 den 17. februarii bin ich sampt minem nachparen, mit Wilhelm Rossen uff der Faßbender gaffel gewest, dar er die kost gethain hatt.
 
Anno 1555 den 18. febr. war ich bei minem swager und suster, Johan van Dutz und Tringin uff dem Numart den gansen tag essen gewest, und min jong Engel war zu haus pliben, hat mir gein lucht bracht, derhalben was ich ungeduldich uber in, und wiewol ich im des vil vertragen hat, auch in zwei jaren nehe streich gegeben, ader gefloicht hat, dan min gebruch war nit, einich gesinde ehe zitz zu sclain, noch dannest als ich zu haus quam, und er mir begegnet im zorn, wolt ich in mit einer hant sclain und scloich in zu der erden, das er feil wie ein aiss, und mich duchte nit, das ich in etwas hart gesclagen hatt. Do mirkt ich wol, das mir Got die gnade verlenet hat, das ich nit zum sclain geneigt sin, sunst mogt ich villicht balde in ungemach fallen. Ich scloich in auch nit uis drunkenschaft, dan wan ich gedrunken, bin ich nit balde zu verzornen und bin zum friden mehe geneigtBd.5, S.13.
 
Anno 1555 den 19. feb. haben mir 1 a. weinß van minem swager Wolff van Hausen zu Bach arach geschenckt kregen, der eitz, und zu ofter mail bei mir zur herbergen lach, und bracht zu zeiten ein frundt mit im.
 
Anno 1555 den 20. febr. dissen fastabent also haus gehalten: min moder, broder Gotsschalck und sin hausfrau bei mir zu gast gehat, den 16. feb. zu Carthusern, den 23. februarii zu Carmeliten geprast, den 22. feb. sint monichen van den Oliven bei mir zu gast gewest, den 24. feb. min koninksessn gehalten, den 25. feb. bei miner moder,Bd.5, S.13 [324] 27. febr. bei minem broder Gotschalck gebrast, den 26. febr. sint Christgin Kort und Merg. Wolffs bei mir gewest. Den 22. febr. ist min nicht Feigin von Halvern, des scheffen Dutz fraue gestorben, den 26. da schenken gewest. Disses converseren und gasterien hab ich vil zu schriben underlaissen, doch hei zum teil angezeigt, das man wissen moge, wie ich mit den frunden gestanden habBd.5, S.13.
 
Anno 1555 den 26. februarii ist Derich Goymanß van Deventer, van unß zu m. Goddert Alsteden in die kost komen, der in mines sonß Johanß stadt plach bei unß zu wonen. Und den 27. februa. hab ich nach Deventer geschriben, und minem son zergelt geschickt er sult zu hauß komen.
 
Anno 1555 den eirsten marc ist Cons, schomecher van Dusseldorff, dem ich das haus daselbst in der Kremerstraissen vermeit hatte, her zu Coln komen, und hat zwein scheffen, Aloff Storm und Peter Wierstraß mitbracht, uff das mir der ausgang des haus geschege, damit er der medung auch deste bas mogt gewiß und versorgt sin, und derhalb ist min moder und min zwa sustern Merge und Tringin vur sei under das raithaus komen. Da hat min moder als ein leifzuchtersche und mine sustere als eigentumerschen und ich in der namen der proceß gefort, mit hant, halm und monde den uisgank getain, sich unterft und mich geerft, ich bin aber van disser zit noch nit geschriben, dan Aloff Mostert hat mich verhindert mit sinen parteien, das es in ein bestant komen istZum folgenden Jahre beschreibt Weinsberg den 'uisgank' einiger Landstücke in Müggenhausen. Die Vertragschließenden kamen nach Köln und 'der uisgank mit haut, halm und monde, ist gescheit uff freier strassen vur Weinsberch, die bezalung und quiterung ist zu Winsberch in der kamer gescheit'. fol. 347'..Bd.5, S.14
 
Anno 1555 den 2. marcii hat ein becker an der Spilmanßgassen, der die heuserger daselbst gegolten, unß einnen rad. gl. (öffnende Klammer fehltden mir ein par jar dar uffgehat) mit 25 rad. gl. geloust, und die heuser da von gefreihet.
 
[324'] Anno 1555 den 3. marcii bin ich mit swager Johan van Kaube burggreif uff s. Cunibertz thorn uff der Steinmetzer gaffel gewest, do er die kost daselbst hilte.
 
Anno 1555 den 4. marcij, haben mich mine neven Johan, und Christgin Korth, genodiget daß ich mit in gezagen sin, uff ire theilung tuschen iren sustern, und inen. Und ich hab die dheilung mit helfen machen. Nu ware 8 firdel leinlantz vurhanden, nitz wert, dan daß es die gerechtigkeit uff dem buschs hat. diß leinlandt hat Gort zu Dormagen zu behoif miner elter, under sinem ploich, deß namen sei sich auch an, und deiltenß. Und wiewol ich dar widder sacht, half es nit, es wart mit in die dheilung gesatzt, off sei gerechtigheit darzu hetten, und es feil Johan und Christgin zu theill. Die kinder zu Woringen sagten ir fatter stunde allein dar an (als der da mit belenet warschließemde Klammer fehlt), Agneß Kort sagt, es gehort ir zu, dan ir fatter hetz im gebruch gehatt. Min moder sacht, es were van alters nemanß zugetheilt wie den Gordt hetz wol im gebruch, sei hetz, nehe heller genossen. Folgenß hat man sich noch dar uff gerauft, Agneß, der tolner zu Dormagen, Johan, und Kurstgen vurst., min moder wolt nitz dar umb doin. Den 6. mar cii bin ich widder zu Koln komen. Und Agneß Kort, und s. Evert haben dissen tag uff unß zu Dormagen gedingt.
 
Anno 1555 den 7. tag marcii ist her Gerhart van Lit, van Deventer burdich, ein pastoir s. Jacob und canonich s. Georgen, in got verstorben, den 8. marcii hat man innen s. Jacob uff den choir begraben und den 11. marc. sin begenknis gehalten; war ein from, gelert und neulich man gewesen, hat die kirch s. Jacob durch sin truhender mit der vesper laissen bedenkenBd.2, S.71.
 
[325] Anno 1555 den 9. marc. hat mir Dreis van Burgen aus dem Bergschen lande geschenkt etliche boumger, ein santappelbaum, 2 kirsboumger, 2 proimboum und hesselnstruch, die hat mir sin son bracht und in minen wingart in die Achterstrass gesatztBd.2, S.71.
 
Anno 1555 den 10. marcii haben mir ein erst gehat, in der Burgerstraissen uffgestechen, und gezapt. Dan min moder hat zugethain, hat auch gein gaddung van winen mer zu zappen, so hat sei unß daß hauß und keller vergunt etlich stuck weinß dar zu zappen, die mir van der Hoeportz viß Cronenberch da hin den 2 marcii hatten foeren laissen. Die quart galt 30 h. im zappen.
 
Anno 1555 den 18. marcii hat man am Hohen gericht uber tagzit gedingt. Da hat min hausfrawe Weisgin die beschene anweldicheit an die halfscheit irer heußer, uff der nach lassn stede dingen.
 
Anno 1555 den 19. marcii hat miner suster Merien man, swager Peter van der Ordenbach sin behausung zur Lewen kuilen uff der Hoeportzen begunnen abzubrechen, und hat darnach einen neuwen giffel, tag, gebonne, newe gebaut und daß durch her wol gerust. Hatz auch in sinem gebruch behalten und nit vermit.
 
Anno 1555 den 20. marc. hat mich doctor Henrich Tongerensis ad actum uff ein meisteressen ad scholas artium als ein regens burse Laurentiane geladen; diss moist er zu ziten doin, dieweil ich von wegen der bursen magister promoveirt wareBd.2, S.71.
 
Anno 1555 den 21. marc. hat mich der comtur s. Johan-Cordulen zu gast geladen, dan er war uffornde zins schuldich, dar er etwas irtumbs innen hat, das ich innen dess berichten sulteBd.2, S.72.
 
[325'] Anno 1555 den 22. marc.Ist in der Handschr. ausgefallen.ist min son Johan van Kaub van Deventer her zu Coln komen. Er hat nuhe sin fundament und grammaticalia zemlich geleirt und sult in der lere wol fortgefaren sin, aber etliche frunde sagen vur ratsam an, das man in van der scholen sult nemen und bei einen kaufherrn doin, da er es auch leren mogt; sunst bei dem studeren gingen die jongen gesellen moissich und quemen lichtlich in boese geselschaft, darvur die moder hoichlich sorg trog, darvan man genogsame exempla in Coln vur augen sachBd.2, S.72.
 
Anno 1555 den 23. martii ist Julius der dritte deß namenß, romischer pabst verstorbenn.
 
Anno 1555 den 26. marc. uff dinstach nach letare, als der pastor s. Jacob verstorben war, hat man dissen tag den sontag zuvur bestimt und verkundigt einen neuwen pastor zu kesen, und man hat alle geerbte nachparen beschiden und die groisse klock gelaut und sint den nachmittag umb 2 uren samen komen in die kirch uff das gewolf. Do hat der offerman einen alten vertragsbreif tuschen eim probst s. Georgen und eim kirspel s. Jacob a. 1237 uffgericht, den lass er offentlich lautVgl. Bd. 1, S. 326, inzwischen vollständig abgedruckt von L. Korth in der Westdeutschen Zeitschrift f. Gesch. und Kunst, Ergänzungscheft 3, S. 207 u. 208.; darin stunde, wan die pastorei s. Jacob ledich stunde, so solten die kirspellude binnen 30 tagen dem probst 3 canonichen s. Georgen presenteren, daruis er dan einen macht het inzusetzen zum pastor etc., wie der vertragsbreif wieters uiswiset. Do satzten die 4 kirchmeister eindrechtlich offentlich, da ein jeder zuhort, 3 canonichen aus, mit namen her Gerhart Virssen, her Henrich Ossenbruck und her Johan Neuwenhaven van Virschen, und darnach ginge der offerman als notarius mit 2 gezeugen van man zu manne und zeigneten eins jedern stim uff und also worden die vurs. 3 eindrechtlichBd.2, S.72 [326] nomineirt und erwelt, daruis man einen pastoir solt haben. Als diss geschehen, sint die nachparen zu Weinsberch ins haus samen komen und haben die truhender des alten pastoirs hart fleisch und keis und broit und den wein dahin geschickt und das gelach geschenkt. Das nu ein pastoir uis den canonichen wirt erwelt, das brengt dem capittel kein jus patronatus ader hoicheit uber das kirspel, wie sei sich beromen, dan es ist dem kirspel zu gut durch einen vertrag also ordineirt, das sei ader der pastor ein proven s. Georgen darzu mogen haven, anders kunt sich der pastoir uff die kirch s. Jacob allein nit behelfen; und wiewol man drei kesen mois, so kan man doch dat also zu wegen brengen, das man den bekomen mach, den man gern het, als wan man 2 unduchlicher und 1 duchlichen kuist, wie dan eiz gescheit ist, dan her Gerhart Virschen war zu alt und ungeleirt, der es nit begert, her Henrich Osnabruck wolt ader mocht nit preister werden, docht auch nit darzu, so war her Johan Nuwenhaven eins erbaren lebens, gelert und bequeim darzu, der es dan auch folgens wartBd.2, S.72.
 
Anno 1555 den 28. marcij, hat min hausfraw, den neusser laissen bekommern, dar umb, daß sei duck zu Neuß umb irer rent willen zu bezalen, angehalten hatte, und kein bezalung kunt erlangen. Diß verdrauß die herrn zu Neuß seir, dan der schiffer hatz ilenß dahin untpoden. Deß anderen tageß kregen mir unß renth, und gutte bezalung. Sei hatten sich aber vernemen laissen, daß sei gemeint weren, die rent abzulusen.
 
[326'] Anno 1555 den 30. marcii haben sich min moder und broder Christian samen vertragen, und verglicht, daß min moder forthin, zu Weinßberch allein, wolt wonen, und haußhalten. Und deß sult min broder in daß Zynßhauß in die Burgerstraiß zehen wonen, und dar win zappen. Dan min moder beclagte sich, daß ir beswerlich were in groissem zinß zu sitzen, da sei ein eigen frei hauß hette. Auch were ire narung in der Burgerstrassen geschreckt, dieweil man in Boils hauß, gegen ir uber, ir zu trotz zapten, und duck im zappen mit ir uffstegen. suß lange hatte min broder daß hauß Weinsberch gebrucht, van mineß fatter, doit, mit dem zappen, wiewol min moder sunst allen ingedoim zur noitturft drin hatte. Und wiewol minem broder daß hart fiele, der noch ein jongk gesell war, noch dannest wolt erß wagen, sagt ein jar haußzinß kunt in nit verderuen, er wolt es versoichen. Also zouch min moder eirslich viß, uff die Bach, den 3. aprilis, und leiß minem broder allerlei im hauß, und er zouch auch van der Bach mit sinem stevel in die Burgerstraß wonen, ginck ab, und an zu miner moder essen, und hilt gein gesinde, biß er zapte. do leinte im min moder ein metgin, neben dem weinroiffer, und sei machte sich mit goden winen gefast, wolte dem hauß Weinsberch einen gutten namenTilgung: gemacht; unterstrichenmachen.
 
Anno 1555 den eirsten apr. haben die scheffen miner hausfrauen und min testament versiegelt. Dem greiffen Jacob im Haiff einen daler und Johan van Deutz 2 raitzen gebenBd.5, S.14.
Denselben tag die britz in der Achterstraissen hinder den zwein groissen zinshusern ingeruckt, daß eitz die britz ein reisich hinder allen heusern her geit, und van den affgenomen hofgern, ein graß hof gemacht, sunst hat der wingart geinen graßhoff.
 
Anno 1555 den 1. aprilis haben die kirchmeister und acht men s. Jacob ire 3 ernente und erwelte canonichn s. Georgen dem probst s. Georgen graff Johan Gebhart van Mansfelt, der achterdechan im doim war und folgens bischof zu Coln wart, presenteirt und vurgestalt,Bd.2, S.73 [327] under den dreien einem die pastorei zu conferern. Der probst hilt dissmal haus in der Drankgassen gegen s. Lupus over ind ich dede das wort, sacht, wie man die 3 eindrechtich erwelt hett und het kein stim gefalt, dan ein nachpar Herman Degen, ein fol menschs, der hett Nuwenar und den offerman, beide weltliche leien, in die chur gesatzt; dess lachte der von Mansfelt und die andern gnogsam und der probst Mansfelt nam sin bedenken etliche tage und hilt doch die kirchmeister und die 3 canonicos bei sich und richt in ein banket an, tracteret sei weilich und nam sin bedenkenBd.2, S.73.
 
Anno 1555 den 6. aprilis haben mir mit unsse zappen in der Burgerstraissen zugethain, dem win roiffer Mertin, den 29. martii beurloft, unß rest van winen minem broder Christian uber laissen, und verkauft, der dissen tag daselbst uffgestechen hat. Gliche falß hat min broder Gotschalck dissen tag ein eirst gehat zum Kluppel uff der Hoeportzen.
 
Anno 1555 den 7. apr., als der probst s. Georgen her Johan Nuwenhaven uis den drien 6. apr. erwelt hat zum pastoir, hat man in dissen palmtag proclameirtDas Wort fehlt in der Handschr.und sol drimail proclameirt und uff dem predichstoil uisgeroifen werdenDie Instituirung findet am 26. Morgens statt, die Besitznahme erfolgt am 29., wo der neue Pastor auch die Kirchmeister bewirthet, Bl. 327'..Bd.2, S.73
 
Anno 1555 den 9. apr.Dieses und das Todesdatum, nichts weiteres, nach Epitome S. 316. Zum übrigen vgl. ausser den allgemeinen Werken die Briefe von Joh. Anton de Taxis und von Masius bei Lossen, Briefe von Andr. Masius S. 199-201 u. ö.ist Marcellus zu einem pabst zu Rom erwelt worden, ein fromer man, und wie er befragt wart, was namen er eiz haben wolt, antwort er: neque nomen neque mores mutabo, und wart derhalb Marcellus secundus genant, wiewol das ungewonlich ware. Er hat nit lenger dan 22 tage regeret und den 1. maji in der nacht zuvur verstorben. In sin stat wart folgens Paulus 4. erweltBd.2, S.73.
 
Anno 1555 den 12. apr. starf her Henrich van Osnabruck, einer van den 3 ernenten canonichen s. Georgen, geilich; er wonte in der Klocken uff dem Weitmart, das im eigentumlich zustunde. Diss haus galt der probst Mansfelt vur sin kinderBd.2, S.74.
 
[327'] Anno 1555 den 14. apr., parstach, zu s. Brigiden communiceirt, den montag zu parschen bin ich mit miner hausfrauwen uff einer eirster messen zu Carmeliten gewest, da den mittach verpliben. Zu nachmittach haben die nachparen die parscheier zu Weinsberch gessen, dieweil noch kein gewisser pastor ware, des alten pastoirs truwhender haben das gelach geschenkt, dan sei hatten die nutzung van dem nachjarJahr nach dem Tode des alten Pastors..Bd.2, S.74
 
Anno 1555 den 21. apr. min hausfrau und ich sint gewest zu s. Panthaleon uff einer eirster messen m. Thonis Wenendals son, mines neven; er leif aber folgens uis dem cloister und wart ein predicantBd.2, S.74.
 
Anno 1555 den 26. aprilis zu Colner gotztracht, ist der pastoir den morgen institueirt, den 29. aprils hat er die possession ingenomen, und die kirchmeister haben bei im gessen.
 
Anno 1555 den 26. apr. zu gotztracht ist bischof Adolf zu Coln gewest, hat das hillich sacrament umb die stat helfen tragenBei dieser Gelegenheit gab Laurenz Vorsbach den Anstoss, der ihn in Haft brachte, vgl. oben S. 64 und den Erläuterungsband., ich hab im den wein presenteirt. Den 27. apr., als er in die probstei s. Georgen sulte essenDoch wohl: kommen zu ergänzen., sint die kirchmeister und van des capittels wegen uff die walstat des irrigen baus tuschen beiden kirchen vur den bischof beschiden und er hat die gebrechen angesehen und angehort und folgens sine rete darzu verordnet darin zu handlenBd.2, S.74.
 
Anno 1555 den 28. apr. bin ich zu den Crutzbrodern uff die kirmis zu gast geladen worden und das fortan, alle jars. Die kontschaft quam her von wegen des suppriors, mines broders Gotschalcken hausfrauwen ohemBd.5, S.14.
 
Anno 1555 den 28. aprilis ist hertzoch Carl fridrich van Gulch, Cleiff, und Berch etc. geboren, oben habs ichs unrecht gesatzst.
 
Anno 1555 den eirsten mai, sint bei mir zugast gewest, bei min swager Peter van Aich, und Geirt sin husfrau min half suster. Den 3. mai hab ich im rechten armen in der mediane gelaissen.
 
[328] Anno 1555 den 4. mai hat man dem greven 2 lutheranen gelievert, Mattheis Vorsbach und den HorneckerBeschluss vom 3. Mai, a. a. O. Bl. 48; es ist aber nicht Matthias, sondern Laurenz Vorsbach gemeint, vgl. Anm. 2 auf vor. Seite.. Der Vorsbach hat lang zit gesessen, aber der Hornecker hat vil phantaseien, sagt, es hette einer im droim mit im geredt wonderliche dingen, hat auch zu gotzdracht offentlich uff dem Altenmart ins oisten, westen, suden und norden geroifen uber die abgotterei, wie er sagt, das man das heilich sacrament umb die stat troigVon dem, was in der weiteren Erzählung folgt, verdient wohl eine kurze Erwähnung, dass Muisgins Frau an der Pestilenz verstarb, nachdem sie auf einer Rückfahrt von Wesel erkrankt war, und dass Hermanns Mutter die Quart zu 1 Batzen verzapfte..Bd.2, S.75
 
Anno 1555 den 6. mai ist Barbaren von Gladbachs memoria zu Cronenberch gehalten, da mir her Heiman caplan und m. Herman Velbart zu gast hatten.
 
Anno 1555 den 10. mai ist min suster Cathrin zum Aren uff dem Numart mit funf iren tochtergin zu Neuß gefahren zu s. Quirin etlicher gebrechen halberBd.5, S.15.
 
Anno 1555 den 11. mai hab ich Johan van Kauf minen son bei m. Ulrich Wuller uff die schriff schoil gethain, schriben, und rechnen zu leren.
 
Anno 1555 den 13. mai bin ich uff s. Johanß straissen in der Batstoben gewest. Hab da uff armen, und beinen gekopt, dan ich war den winter voll sweren, und placktz gewest.
 
Anno 1555 den 16. mai ist min nicht Maria Hersbachs, elige hausfrau joncker Wirich Muysgen deß scheffenß, an der pestilentz gestorben. Sei war zu Wesel verreiset etlicher gescheften halber, und in der uffart, underwegen, war sei kranck worden. Uff dem Numart neben dem Aissen in Hatzfelß hauß irer wonung ist sei gestorben. Ist zu s. Columben in Musgins graf gelacht worden.
 
Anno 1555 den 18. mai hat min moder ein eirst gehat zu Weinsberch die quart umb einen batzenn.
 
[328'] Anno 1555 den 19. mai sint die kirchmeister mit dem neuwen pastoir und nachparen in dem widwenhof s. Jacob gewesen, der hinder dem torn an der drenken licht, haben den besigtiget und war ein alt baufellich behausung; es wonte ein leckwirker darin. Neben dem haus war ein klein behausung darvan abgescheiden vur ein caplainshaus, und hinder den behausungen war ein zemlicher hoff zum wingart gemacht. Das haus vermede der pastoir, den wingart baut er selbst. Dissen widdenhof haben die kirchmeister a. 1541 laissen abstrichen und den hoff mit der erden vam kirchof laissen verhogen, do man das fundament des torns gelacht hatt. Die pastores sulten dissen widdenhof selbst bewonen, aber sint man canonicos hat genomen, wonen sei lieber uff dem cloister und laissen dissen widdenhof verfallen, gebrauchen aber der nutzung glichewol; aber dissmal war dar nit zu wonen. Es scheinet auch, das disser widdenhof vil hondert jar hab gestanden, ehe s. Georgens stift ist gebaut wordenBd.2, S.75.
 
Anno 1555 den 20. mai ist ein graif van Bedfordien uff der herrn raithaus gewest, hat mir ein halb ducat geschenkt. Den 26. hab ichich fehlt in der Handschr.des herzogen van Mantue, Albe, stathelders zu Neapolis und Meilans, hausfrau den win presentertAuf Fürschreiben des Kaisers hatte der Rath am 24. Mai die Einquartirung der Herzogin übernommen, Protok. Bd. 18, Bl. 59. Von ersterem sagen die Protokolle nichts; es ist wohl John Russel, Earl of Bedford, Lord Admiral, gemeint, der in diesem Jahre starb, vgl. Nicholas, Hist. Peerage of England S. 53; in welchem Zusammenhang sein Besuch gestanden hat, kann ich mit meinen Hilfsmitteln nicht erkunden..Bd.2, S.75
 
Anno 27 mai, bin ich zu Neuß geschifft viß beger miner swegerschen im Lewen, daselbst den 28 mai uff Lantzelroderhof gewest. den 29 im Engel zu Neuß zu gast gewest. den 30 mai, hat moder, und dochter einen vertrach der gutter vur den scheffen zu Neuß uffgericht, dan Harffen heilich war vurhanden. Denselben tag bin ich zu wagen van Neuß widder nach Coln gefaren.
 
[329] anno 1555 den eirsthen junii haben sich min hausfraw, und Henrich Hoen samen beratsclaget, wie sei sich mit der upverkundigter loesen zu Neuß halten wolten, und worden deß einß, daß sei die loiß untfangen wolten. Dan es war ein rentbreif van veirtzich rad. gl. vurhanden an der stadt Neuß, den hat min hausfrau half, und Hoengeß fraw, ir nicht, half. Als aber die rentmeister die loiß viß urack verkundigt hatten, und sich befandt daß es mit 12 hundert rad. gl. heubtgeltz gescheinr moiste, sint sei van andern sinen worden, zu ruck gefallen, und wolten mit der uffverkundigter loesen nit fortfaren, uff daßmaill, biß sei ander sin kregenn.
 
Anno 1555 den 3. jun. bin ich mit miner hausfrauwen Weisgin in Gronenberchs hoff zu gast gewest, darhin uns Bartholomeus durworter geladen hatt. Es war der montag zu pinsten, das die amter schossen, und min swager umblauf schous den vogel aff uff der steinmetzer gaffel van der wintmullen hinder s. Gereon, und als er konink was, dreif er groisse kosten an und hilt sich gar herlich; alle amter hatten schir geschossen und zogen den holzfartdagDonnerstag nach Pfingsten. Über die Sage, durch die man den Ursprung des alten kölnischen Volksfestes erklären wollte, vgl. die Erzählung in der sog. Koelhoffschen Chronik, Chron. d. D. Städte Bd. 13, S. 299, dazu die Anmerkung von Cardauns das. S. 300. Das Fest selber hat mit dem Römerthum nichts zu thun, sondern ist blos ein Theil des germanischen Maifestes, der Auszug in den Wald, die Waldfahrt. Hierzu vgl. jetzt Rademacher in der Zeitschr. d. Bergischen Geschichtsvereins, Jahrg. 1886, S. 149 ff, bes. S. 163; früher Pabst, Der Maigraf und seine Feste.eindrechtich in. Man hat vil sagens, es worde ein unrait dissmal untstain under der burgerschaft, dieweil allerlei irtum des kirspels s. Laurens und Velsii, Horneckers, Vorsbachs und der parteien zu besorgen war, aber alle sachen gingen wol zu. Den dinstach haben wir die burger im harners zu Weinsberch gesehen, sint den tag bei miner moder zu gast pliben. Den godestach zu pinsten haben wir den wein in den Weiergraben und vur der durren minem swager dem konink geschenkt, den holzfartdach haben min moder, suster und broder den inzuch uff dem Altenmart gesehn, sint bei mir under dem raithaus zu gast plibenBd.2, S.76.
 
Anno 1555 den 10. junii hab ich zimmerleut und leimschiuer in der Achterstraissn gehat.
 
[329'] Anno 1555 den 16. junii sint die kirchmeister und achter sant Jacob bei dem neuwen pastoir in her Virschenß hauß (da er wonte) schencken gewest. Den andern tag haben mir unssn swager dem scheffen Muysgin zum Hollender uff der Hoeportzn geschenckt, umb absterben siner hausfrauwen.
 
Anno 1555 den 17. junii hat daß capittel sant Severein, min moder in den sal vur den official geladen, umb einer alter sachen willen, daß min fatter, innen anno 1541 zu Sunnerstorf vur weis Johan, ader den jongen Koller sult geloft haben, etliche uistendiche pachten ungeferlich, zu 22 mald. korn, etlich hontr, und hafer, sich belauffende. Diß wart nach folgenß zum theil in der gutten vurgenomen, doch wart ein pleidt dar viß, und man bezehe seir minen neven her Christian Hersbach official zu Bon, und sinen broder her Ludtger zu s. Severin dar mit.
 
Anno 1555 den 18. junii ist min broder Gotschalck, uff dem Swartzenhauß zum veirundveirtzich erwelt worden. Hat den 22. junii ein eirst gehat, zum Kluppel uff der Hoeportzen umb 28 h..
 
Anno 1555 den 24. jun. bin ich zu Neus gezagen mit dem licentiaten Woltero Fabritio umbFehlt in der Handschr.den heilich tuschen Gotschalk van Harf und Geirtgin Olbertz, miner swegerschen vurdochter im Lewen. Da handleten mir 3 tag daruber in der abdeien und waren fast edelleut daruber, dan der meiste irtumb war umb den Vogelsank, einen schonen hoff vur Neus. Als der heilich getroffen war, zouch ich den 27. jun. widder zu ColnBd.2, S.76.
 
Anno 1555 den lestn jun. sint mir in der Reimersgassen gewest und haben entlich mit der moder und convent abgehandelt uff etlich gedinge, das min suster Feigin da im convent Marien-Bethlehem sulte pliben und den orden versoigen und annemen. Dan alsus langBd.2, S.77 [330] van der sterbden her a. 1553, das es min moder uis dem cloister genomen hat, war es bei ir pliben und hat das rau leben in der welt nuhe 2 jar widder uff das neut gesehen, derhalb es gutten sin widder zum cloisterleben gewonnen hatt; war auch hin und widder in cloistern gewest, hat dieselben besigtiget, als s. Mauritz und s. Margarthn und derglichen, darin im min moder helfen wolt, aber Feigin hat diss cloister uiserwelt vur andernBd.2, S.77.
 
Anno 1555 den eirsten julii hat min swegersche Maria Wolffs, ein kindt gezilt van minem neven Christian Kort, daß ich folgenß uff der dauffen s. Columben, den 7. julii gehaben, und ist Merg genant worden, nach einer suster umblaufs. Den 4 julii hab ich auch Gilliß van Duren und Trinen eluden unseren haußluthen, uff der Bach ein kindt s. Jacob gehaben. Wart nach mir Herman genant. deß kindtz moder war gestanden van jaren, hat noch nehe kindt gehat, van vurman, hat diß hoichlich begert, und gewan auch lang zeit darnach gein kindt. Diß eirst einich kindt war bei deß fatters altern zu verwaren, und feil in den keller, und bleib thoidt, deß sei sich alle betrubten. Und doch berede sei got nach etlichen jaren, widderumb ein einich kindt und sonn.
 
Anno 1555 den 6. julii hab ich unser beider min, und miner hausfrauwen testament in der scheffen schrin gelacht, wie daß noich im boich parationum angezeignet steit, darvon ich min gerechtigkeit geben hab. Daß ander instrument haben wir viß behalten, und nit ingelacht.
 
Anno 1555 den 7. jul. ist min swegersche Greitgin im Lewen zu Neus mit irer dochter Geirtgin hie zu Coln gewest, die brutklider und sunst allerlei bestalt, haben mir ein flawilen wambis zum brutstuck geben, dan ich hat fast arbeit im heilich gehattBd.2, S.77.
 
[330'] Anno 1555 den 10. julii hat mich min broder Gotschalck zum Kluppel, sampt etlichen sinen frunden van Munster, viß Westphalen, und heir viß der stadt zu gast. Den 13 julii hat mich min neif Peter van Haluern zu seine in sinem weingart zu gast ghat.
 
Anno 1555 den 13. jul., wilcher war s. Margarethen tag, ist min suster Feigin van Weinsberg, nachdem sei zuvur ire fruntschaft gesegnet, zu Marien-Betlehem in die Reimersgasse eirst widder ingangen, in meinungen da innen zu leben und sterben; got gebe ire gnade darzuBd.2, S.77.
 
Anno 1555 den 14. julii sint mir den mittag bei her Peil zu gast gewest, den abendt bei Wilhelm Littich, under Kestern, uff dem geweltrichters essen. Den 21 julii sint mir bei minem swager umblauf zu gast und frolich gewest.
 
Anno 1555 den 23. julii sint mir samender handt in der Reimersgassen im conuent gewest, min moder sustern, broder swager und haben min suster visiteirt, die vur wenich tagen darin gangen war, wilche do ernstlich, begert man sulte sei doch balt daß habit an laissen doin, uff daß sei ingekleidt worde.
 
Anno 1555 den 23. julii ist Beilgin van Dutz elige dochter Hilgerß van Dutz in der Saltzgassen, und Feigin Hersbachs mineß swagerß und nichten, in ireß fatterß eigen hauß geboren, und darnach zu sant Mertin gedeuft worden.
 
Anno 1555 den 28. julii hat min broder Gotschalck, die kost uff siner gaffelenn deß Swartzen hauß gedain.
 
Anno 1555 den 29. jul. sint mir zu Neus uff Harfen und Girtgins, unser swegerschen, bruloft gezagen, min hausfrau Weisgin, min broder Christgin und Gotschalk,Bd.2, S.77 [331] doctor Lennep, Henrich Hoen, Melchior Clemens und vil ander gutter frunde. Den 30. jul. ist die bruloft gewest und ist sulcher pracht in Neus getriben worden, derglichen uff einer hoichzit in Neus nehe glich gehort ware, und das van des brudegam seiten, der ein naturlich son ware des erbhaifmeister im lande van Gulich, HarfHr. Geh. Archivrath Dr. Harless in Düsseldorf giebt diese freundl. Nachweisung: der Erbhofmeister ist Wilhelm von Harff, Herr zu Alsdorff, vermählt mit Hellenberg von Plettenberg; sein legitimer Sohn Wilhelm, durch seine Gem. Elisabeth von der Horst Herr zu Hürth; dessen Schwester Anna war vermählt mit Wilhelm II Freiherrn von Schwarzenberg seit Anfang 1550; die andre, Hellenberge, wurde später Frau v. Romberg zu Massen.. Sin broder war ein her zu Hurt, sine eine suster hat dendem in der Handschr.Swarzburch, der doin und laissen bei bischof Adolf ware, die ander suster war ein kamerjonfer im haff van Gulich. Der brutgam selbst war des bischofs kamerknecht, und es waren vil groisse vom adel, jonker und jonfern zugegen, auch scheir der ganse hoff van Coln; alle abte und befelchhaber hatten ir geschenk dahin geschickt. Der kirchgank war herlich, der mansadel ginge vur, die mansfrunde folgden nach, die frauwen hilten diss maneir: ehe ein vam adel ginge blois mit einer burgerschen, die hat ein faele uff, und das also fortan, das scheir der jonfern so vil waren als der burgerschen; die vom adel gingen uff der rechten, die burgerschen uff der linker seiten. Und den mittag waren uber die 20 veireckte dischs bereit und man richte uff jeder dischs furstlich an mit 10 ader 12 schuttel zugelich; wan man ufftroge, so waren uber 50 dener in des bischofs klidung, die hoffjonkern deinden zu dischs, als were der churfurst selbst zugegen gewest; des furstenVon Jülich.koch, spilleut, porzener waren alles da und uber malzit worden dem brutgam geschenkt 3 gulden kop, der churfurst 1, das domcapittel 1 und sin fatter 1 mit golt; darnach danz man. Den abent richt man eben prachtich an. Den andern tag lode die abdiss zu Neus die brut und brutgam samt dem adel und frunden zu gast. Den 1. aug. hat uns swager Henrich Ripgin im Engel zu gast, den 2. aug. bin ich widder nach Coln verreistWer von einem sechsblätterigen Kleeblatt, das die Bacharacher Freunde Hermann aus Oppenheim mitgebracht haben, wissen will, lese in der Original-Handschrift auf Bl. 331' nach; desgl. auf Bl. 332' von einem merkwürdigen Wurm vor seiner Schlafkammer, der ihn in Erstaunen setzt..Bd.2, S.77
 
[331'] Anno 1555 den 6. augusti, sint die frunde van Bacharach swager Wolff van Hausen, Ketter sin hausfraw, und ir son Arnt, hir zu Coln komen. Die Ketter war Pauls van Kaubs suster, sei prachten kleblatter mit, solten zu Oppenheim in der weiden gewassen sin. Ein hat sex blater daß ander funf blader, war wonderlich. Ich hab sei noch. Mir haben in gutte frunde zu gast geladen, und sint frolich mit in gewest. Den 14 augusti, sint sei widder verreist. Diß hatten mir oft ind vil im jar zu dhoin, daß sei bei unß lagen wan sei her ab quamen.
 
Anno 1555 den 15. augusti haben die kirchmeister s. Jacob irem nuwen pastoir zugelaissen, daß er ein hauß uff der immuniteiten, ader cloister s. Georgen mogte gelten. Dan vurhin wa im uffgelacht, er sulte den alten Widdenhof bewonen, und widder in ein gut wesen brengen. Dieweil aber der Widdenhof eitz jar zit, nit wol zu bewonen war, ist er deß erlaissen worden.
 
Anno 1555 den 17. augusti sint Johan, und Stingin, Kuckelmanß van Aich miner monen kinder uff s. Severinßpotzen, an acht dall. fharen geschriben, s. Columben im schrein, uff ein hauß neigst Engelraidtz hauß in der Schilder gassen, wilchs Aldenhoven bewont. Diß helt hat einer uffgenomen, Wilhelm Burbach genant, und kompt her von Reinhart Krytz der den vurst. kinder 2 hundert goltgl. den gl. zu 26 rad. alb. abgelaust hatt, dar uff ich so vill, als daß es 2 hundert dall. worden gelacht hab, und ist also den kindern hier angelacht aber uff diß uhr ist es von Tilman Aldenhaven widder abgelaust, der daß hauß gegolten. die kinder aber haben daß gelt dar van untfangen.
 
Anno 1555 den 16. augusti hat min moder geantwort, uff deß capittels s. Severinß artickel, hat fort einen volmechtigen anwalt im sale gesatzst m. Adolf Meuther.
 
[332] anno 1555 den 25. augusti hat man die rechnung sant Jacob in Lutzekirchenß hauß gehalten, und ich hab min rechnung van der isenbergscher renthen auch gedhain.
 
Anno 1555 den 28. augusti hab ich 12 mald. kornß verkauft daß mald. vur 12 mr., und 4 mald. weiß daß mald. vur 16 mr..
 
Anno 1555 den lesten augusti hab ich gegolten die getruckte reformation des bischofs zu Coln in weltlichen sachenDas Kölner Landrecht Hermanns von Wied von 1538, 'des Erzstifts Cöln Reformation dere weltlicher Gericht, Rechts und Pollicei', Inhaltsanzeige bei Varrentrapp, Hermann v. Wied S. 42 ff., vgl. das. in Anm. 3 die Litteraturangaben., glichfals die Gulische neu reformation, vur eim jar ungeferlich das allereirst uisgangenVielmehr i. J. 1555 selbst: die bei Birckmanns Erben u. Jacob Soter in Köln verlegte 'Ordnung und Reformation des geistlichen Prozess' von Herz. Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg, vgl. R. Maurenbrecher, Die rheinpreuss. Landrechte 1, S. 104 ff., daneben Fr. Kapp, Gesch. d. D. Buchhandels S. 104, 105., gegolten und hab sei samen binden laissenBd.2, S.78.
 
Anno 1555 den 2. sept. bin ich zu Widenbach gewest, hab da geworben umb ein stat im cloister, das Johan Kuckelman van Aich, min neif, da ein broder mogt werden, wie er von mir begert hatt. Aber es wart abgesclagen, dan sei hatten villicht vernomen, das er umb essens und drinkens willen dar komen wolte, und solt in sunst nit sonderlich nutz sinVon einem andern Verwandten Bl. 332: Peter v. d. Ordenbach erkrankt, wie man sagte, durch den Trunk; er hat gesprochen: wa ich widder gesont werde, ich will alle groisse glaser zu stucken werfen; min suster (Ordenbachs Frau) sagt: ir bedurft sei nit zubrechn, hoidet uch darvur und drinkt sei nit so treulich aus; das will ich doin, sprach er und hiltz, so lang er krank war..Bd.2, S.79
 
Anno 1555 den 7. sept. ist min swager Peter van der Ordenbach umblauff eirstlich am feber und hitzde krank worden, glichfalls wart min suster Merie sin hausfrau umb dieselb zit und an derselben plagen auch heftig krank, lagen beide zu bedde und duret diss krankheit zemlich lang, und ein jeder urtelt und sagt darvan, min swager het die krankheit vom drinken bekomen, dan er moist vil bei der geselschaft sin und was auch nit ungern darbei, dar dan gemeinlich drunk felen. Aber min suster sagt: Wa es im daher komt, waher komtz mir dan? Ich drink nit so vil.Bd.5, S.15Aber mich bedunckt sei haben sich im somer mit dem koninck staidt, verhitzst, und allerlei dranck ingesclagen, da her sei vilicht kranck [332'] worden sint. Doch als es ein jeder sagt, es sult im vom drinken komen sin, so glaubt ers und sagt: Wa ich widder gesont werde, ich will alle groisse glaser zu stucken werfen. Min suster sagt: Ir bedurft sei nit zu brechen, hoidet uch darvur und drinkt sei nit so trulich aus. Das will ich doin, sprach er und hiltz, so lang er krank warVgl. Müllers Zeitschrift f. deutsche Kulturgesch. Neue Folge I. Jahrg. 1872, S. 569. L. Ennen: Aus dem Gedenkbuch des Hermann Weinsberg..Bd.5, S.15
 
Anno 1555 den 8. septemb. hab ich in der kirmiß am platz die 6 herrn zu gast gehatt, sampt doctor Haltern, Hittorf, Furstenberch, Angelmecher, viderhen, Krudener. Dissen tag hat auch min broder Christian ein eirst in der Burgerstraissen gehat.
 
Anno 1555 den 10. septemb. bin ich widder in der Reimersgassen mit minner moder, suster, und brodern gewest, zu handlen, wan min suster Feigin ingekleidt sult werden. Und man hat den montag den 7. octob., diß jarß bestimpt, do es auch folgenß ingekleidt ist worden.
 
Anno 1555 den 11. septemb. hab ich einen grossen worm fonden, under dem Ratzhauß vur miner sclaif kamer. War ein span lanck, und zweier finger breidt dick, hat ein ronden kop, und veir foiß, war gultgell mit stipger gesprenckelt. Ich hat ein isfarben katz, die stunde, und spilte dar mit, spranck umb daß deir her, und dede im nitz, aber daß deir krouf nit seir. Ich leiß eß mit einer kluchten uff dem platz werfen. Nemanß wust waß es vur ein worm ware. Ich weiß auch nit, wa es her komen sei. Uff dissen tag ist auch Jacob Ernst, Engel Ernsten son burggreif uff Beienthorn, worden. Her Peil hat daß zu wegen bracht und ich hab seir dar zu geholfen. Es war miner hausfrawen suster Feigin son, er solt die moder mit daselbst under halte.
 
Anno 1555 den 14. septemb. hab ich Vuylappels, ader deß Drislers hauß an der Hoeportzn gegolten.
 
Huc usque anno 1561 den lesten julij,
 
[333] leer [333']
 
Zu gedencken.
 
Anno 1555 den 14. septemb. hab ich diß gedenckboich mineß lebens besclossen, wilch ich angefangen hab, diß jar 1561 uff tag innocentum, und hab es heudt den lesten julii geendiget, also daß ich dar uber geschriben hab, in all 7 manat, und 4 tage. Disser ursachen hab ich aber daß boich mit dem vurst. 14 tag septembris besclossen, dan uff bemelten tag hab ich den, kauf (mit Vuylappels hauß genant deß Dreißlerß hauß an der Hoeportzen) gethain, und von den Carmeliten gegolten. Domails quam es mir in den sin daß ich ein gedenckboich machen wolte, und dar in allerlei contracten, und noitturft, zeichnen, wie ich deß domails bestanden, eitz in daß sexte jar continueirt hab. Under deß feil mit in, daß ich doch ein gedenckboich von anfanck mineß leben machen mogte, hab daß bestanden, und eilenß als in einer sneller erzellunck (da ich etwaß moissich) war, beschriben. aber daß gedenckboich anno 55 den 14. septemb. angefangen, hat etwaß mangels, daß etwaß angezeignet, und etwaß auch viß pliben ist. So hab ich mir eitz vurgenomen, dar jar 1555 zu continuern, und zu vollenstrecken. Ist dar nach noch etwaß weiters anzuzeignen, daß will auch mit gotz gnaden dhoin.
 
Anno 1555 den 18. septemb. bin ich mit minem son Johan nach Dusseldorf geschifft, begert van den scheffen, sei wolten mich schriben inß schoßboich, an daß hauß in der Kremerstraissen. Dieweil aber Alof Mostart daß verbotten hatt, durften sei deß nit dhoin. Den 19 septemb. bin ich uff ein werdt tuschen Neuß, und Dusseldorf gewest, daß Schandert genant, da ein stuck landeß besehen, daß miner moder zustunde. Bin den 22. septemb. uff Dormagen gangen, die kirmiß bei Gorden gehalten, und van dannen fort an zu Coln gezagen. Hab diß reiß nit vil uisgericht.
 
[334] anno 1555 den 23. septemb. hat Goddert Peschs offerman daß eckhauß, und noch ein hauß daneben neigst Vuylappelß hauß, in den grundt abgeworfen, in meinungen van stundt an widder uffzubawen. Diß eckhauß an der Hoeportzen war ein seir klein un nosel heuslin, daß man eß von spot trutzenburg nante, plach ein judin darin zu wonen, und andern hatz obtz, und sunst etwaß feilß.
 
Anno 1555 den 7. oct. ist min suster Feigin im convent in der Reimersgassen ingekleit worden; min moder hat fast frunde dahin geladen und kosten angelacht, waren frolich, danzten und sprongen, alle geistlich und weltlichBd.2, S.80.
 
Anno 1555 den 9. octob. als Goddert Peschs an der Hoeportzn baude, neben minem gegolten Vuylappels hauß, und die maur tuschen beiden aben abgebrochen wart die gemein war, hab ich im 20 gl. (mineß behaltz) moissen geben, daß ich die gerechtigkeit dar in behilt, dan er hat sei uffgebaut, und dieweil sei eirst groislich uber sin erb hinck, hat er mir im snoir recht uffbauwen zu nach oben getast, derhalb ich den bau verbieten laissen, doch daß verbot driben laissen.
 
Anno 1555 den 13. octob. ist Elisabeth van Dutz, elige dochter johan van Dutz, und Catharinen van Weinsberch mineß swagers, und suster zum Aren, uff dem Numart geboren worden. Ist folgenß den 21. octob. zu den Apostolen geteuft worden.
 
Anno 1555 den 18. oct. uns eirste truben in der Achterstraissen gelesen, haben noch gein kelter dar gehat, derhalben die truben zu Cronenberch getragen worden, van dan in die Sterngass uff den kelter mit groisser arbeit, kosten und schaden; mir bequamen 10 aim weins, war wol ein aim an truben verflogen. Dissen win haben mir den lestn oct. zu Cronenberch uffgestechen, war saur wein diss jar gewassen und ein seir spait jarAm 11. Decbr. beschloss der Rath, 'weil die weine in hohe steigerung gedreven werden und ein jeder winzepper so hoch, als ime gefelt, ufsticht', als höchsten Preis 2 Raderalbus für die Quart zuzulassen, Rathsprotok. Bd. 18, Bl. 154'.. Uns Johan van Caub war uns kistensitzer, die quart galt 20 hBd.2, S.80.
 
[334'] Anno 1555 am ende octobris ubergab keiser Carl sinem son konink Philippo alle sin Burgundische erblender und in eines manatz zit darnach alle koninkrichen und furstentumen, das er die regieren und verwalten sulte, dan der keiser vermogtz leibsswacheit halben nit lenger uisrichtenDieser Abschnitt ist nach Epitome S. 316 niedergeschrieben; dort wurden wohl die Rundschreiben benutzt, welche Karl und Philipp über den Akt aussandten, vgl. Du Mont, Corps diplom. IV, 2, 93, M. Koch, Quellen z. Gesch. K. Maximilian II, 2, S. 121-123. Am 21. Okt. war Ferdinand, der Sohn des römischen Königs, in Köln, wo ihm Wein dargebracht wurde, Rathsprotok. Bd. 18, Bl. 134'; am 25. Dec. wurde Philipps Schreiben im Rath verlesen, a. a. O. Bl. 160'..Bd.2, S.80
 
Anno 1555 den 3. nov. hab ich minen nichten Merjen und Feigin in die Reimersgass ein firdel roitz weins des gewass uis der Achterstraissen geschickt, doch wil ich gein gerechtigeit daruis gemacht haben, off ich es zu zeiten uis gutter fruntschaft dar schicken werdeBd.2, S.81.
 
Anno 1555 den 30. novemb. bin ich umb diße zit, vol sweren gewest, und sulche bein bekomen, die gewont waren, daß ich sei mit doicher most bewinden. Min hausfrau hat auch fast sweren, aber nit so vil. Diß ungemach duret den ganssen winter durch biß in den kunftigen mei. Doctor Cronenberch medicus sacht, daß geblode were vol unreinicheit, und hab purgeren moissen.
 
Anno 1555 den 7. decemb. hat min broder Christian ein eirst in der Burgerstraissen gehat, und den 14. decemb. min broder Gotschalck desglichen zum Kluppel.
 
Anno 1555 den 18. decemb. hab ich van doctor Wissel 100 daler untfangen van wegen der kirchen sant Jacob vur der Roistermechers chen hauß, daß er gegolten hat. Diß gelt hab ich in der kirchen kist gelacht, und man hat folgenß fhar, und renth darumb gegolten, da von man in der kirch copien boich bescheidt soll finden, war es angelacht ist worden [335]
 
Anno 1556 mit gott angefangen etliche puncten anzuzeignen die im gedenckboich under dissem jar mangelen.
 
Anno 1556 den eirsten januarij, unß barschaft ubersclagen, on erfrenth, ingedoim, und derglichen. Item an barem gelde haben wir 2 hundert 32 gl. cur.. Item an wein vi a. daß foder zu 30 daler facit 56 gl. current. item an schartzen war, ungeferlich 7 gl.. Item an korn 12 mald. on daß korn van Neuß, daß malder 4 gl.. Noch 2 mald. weiß, daß mald. v, gl. summa 56 gl.. Item man ist unß schuldich 7 foder 1 a. v, fi. weinß daß foder vur 33 daler, facit 2 hundert 38 daler facit 5 hundert gl. cur. 39Tilgung: nicht lesbar; mehrfach durchgestrichengl. 13 alb.. Item noch uff der godestach kamern 25 gl. fritags kamer 20 rad. gl. neuß 20 rad. gl.. Gilliß und Trin 1 hundert gl.. Agneß Korth vi daler. Swager Heinrich Ripgin 9 gl.. Item an Tilman Ripgin 10 mald. weiß daß mald. 5 gl.. Item sant Jacob 25 gl.. Summa in all ist man unnß schuldich 8 gl. 32 gl. cur. und 9 alb.. hergegen sint mir schuldich joncker Epeich 4 gl.. J. Kleppinck 3 jar fhar facit ix gl.. jtem her Leißkirchen 5 jar 40 gl.. Item Entgin dem kinde.l, gl. cur.. Item moder 20 daler van her Carl. Item den frauwen broder herrn van gegolten hauß 90 rad. gl. facit 2 hundert 15 gl.. allerlei 10 gl.. Summa sint in all mir schuldich schuldichsic3 hundert 21 gl.. defalcatis defalcandis bliben mir mit got rich an barschaft, 8 hundert 12 gl. 9 alb..
 
Anno 1556 den 9. janua. hat min hausfrau Weisgin ein boiß borst gehat, gesworen, und eroffnet, dar an sie fill qualen erlitten hatt.
 
Anno 1556 den 24. jan. hat man Laurens und Mattheis Vorsbach gebroder uis Jacob Imhaifs greven haus in der Ringassen, die umb des gelaubens willen gefangen saissen, an das hoegerichtBd.2, S.81 [335'] sullen lieberen und im ausleiten ist sulch gedrenge und schrecken van burgeren gewest, das die zwein Vorsbach den richterboden uis den henden quamen, und worden nit widder dasmail gegriffen, bliben auch in der stat ein zit lank. Man het es wol darbei gelaissenW. stimmt hier mit der Meinung des Rathes überein, die sich in dessen Protokollen ausspricht. Im Erläuterungsbande soll auf den Inhalt dieses Abschnittes eingegangen werden., wan sei sich verborgentlich gehalten hetten, aber Laurens dede es, Mattheis war offenbar und wart widder angetast und darnach zu Broil gelievert, da er starf im torn, da er gefangen lachBd.2, S.81.
 
Anno 1556 den 4. febr. ist Wilhem Ross, miner hausfrauen Drutgin Barssn vurman, haistich gestorben, dan wie er gegen dissen mittach etlich domhern, graven und burgermeister zu gast geladen hatt, ist er verschiden, glich wie sie komen wolten, und man moist in abuntpieten. Er war ein ehrlich kaufman und raitzman gewest, klein van personen, aber sinrich und leifzellich, got sei im gnedichBd.2, S.82.
 
Anno 1556 den 5. marcii ist ein groisser comeit eirst uber Dutz erscheinen, hat sich lange sehen laissen und zuletzt ins nortwest verlorenAuch in der lateinischen Bearbeitung der Epitome von Roverus Pontanus (vgl. Bd. 1, S. XII und 270 Anm.) wird auf S. 430 von dem Kometen erzählt (calend. marcii), aber Weinsbergs Mittheilung ist original..Bd.2, S.82
 
Anno 1556 den 23. aprilis ist Gorst miner moder halfen zu Dormagen, bei unß zu Weinsberg gewest, da hab ich viß sinem monde, daß landt zu Dormagen, mit sinen vurgenosen uffgezeignet, da von sol man einen zittel finden. aber kurtzlich, hat es dissen bescheidt, deß landtz so miner moder van iren elteren anerstorben, und ir zugetheilt war, deß waß 12 st. hilten 7 f., 3 morgen, 3 f., 3 morgen, 8 morgen, 3 f., 3 f., 3 f., 3 f., 1 f., u f., 3 fi. summa 21 morgen 1 f.. Noch deß gegolten landtz van Peter zum Gyren vurmals herkomende 29 st. hilten ungeferlich 44 morgen stunden im alten breiff. Nuhe hat er noch etliche stucker landtz, in Woringer herlicheit, staint nit im breiff, leiß mich min fatter in sinem lesten uffzeichnen. Wie [336] man oben anno 49 den 12. octob. sehen mach, der gestehet Gordt meistheil, daß er under sinem ploich hab unß zustendich.
 
Anno 1556 den letstn apr. hab ich einen gulden dem glasworter geben, van miner elter finster, die sei s. Jacob im choir geben haben, zu verbessern laissen, und hab miner moder wapen den blauwen balken und drei sternen drin setzen laissen. Eirst stunt ir mirk, der peil, erutzlin und kleplat darinBd.5, S.16.
 
Anno 1556 den 3. tag mai ist die camer zu Weinßberch, und der giffel, stall gewest, und die trellinger an der kamer roit geferft.
 
Anno 1556 den 30. mai ist Gotschalck van Aich, eliger son Peter van aich schidenmecher, und Geirden, mineß swagerß und naturlicher suster, in der Klockergassen, in der elter eigen hauß zur owiden geborn. Und ist den 4. junii sant Columben geteuft worden. Hat den namen van minem broder Gotschalck behalten.
 
Anno 1556 den 5. jun. ist min broder Gotschalk heftich krank worden wie am feber, hat einen swaren leger etliche mant gehat. Er beklagte, wie er verschreckt were worden in Peter schidenmechers haus, da hat ein spin in der peifen van der schenkkannen gestechen, daruber er duck getrunken, war im ins glas gefallen. Doch machs wol ein ander ursach haben, das er seir eissich war und villicht den magen uberladen etliche zit herBd.2, S.84.
 
Anno 1556 den 8. jun. als min swager Johann van Dutz uff dem Numart und min suster sich gezweiet hatten den morgen seir froe, war er uffgestanden, hat alles gelt im sack und sin silber under dem mantel, wolt nach Dutz laufen, quam zum Kluppel uff der Hoeportz. Man schickt mir bode, ich wart erschreckt, meint minen broder, der krank war, het mangel, da half ich die soen machen, es stunde lecherlichBd.5, S.15.
 
[336'] Anno 1556 den 2. jul. waren mir bei minem broder Gotschalk essen. Da richt mir min broder Christgin einen handel an, sagt, ob ich im Wickratz dochter anbringen wolt, und da globte ich, im keinen heilich mehr anzuprengen, wiewol ich es trulich meinte. Doch denselben monat quam im die witwe Thonis vam Smalenberg, Altenmart, vur, die ich uff sin beger den 23. jul. ansprach, solt vur sich sin gangen, doch feil etwas darin, er nahm ein ursach, sagt: Wilt sie in die mess gehen, so will ich warten, bis die vesper uis ist. Und blieb also stain, wiewol sei uff allen ortn bei uns gewest und tracteirt warBd.5, S.15.
 
Anno 1556 den 8. und 10 augusti daß somerhauß in der Achterstraissen mit dem kelterhauß vam zinßhauß abgenomen, ein trap darin gebaut, und den ganck in den wingart daselbst gemacht.
 
Anno 1556 den 13. augusti zu 4 vren mane, ist swager Henrich Ripgin zu Neuß in der Lilien peste gestorben, und zu vur alle kinder on ein.
 
Anno 1556 den 14. aug. ist konink Maximilian van Behem und Maria, sin gemal, zu Coln gewestAm 11. Aug. beschloss der Rath den König, der andern Tages eintreffen sollte, mit 2 goldenen Bechern im Werth von etwa 200 Thlrn. und 3 Stückfass (zolest) Wein zu beschenken, Rathsprotok. Bd. 19, Bl. 19'. Maximilian kam aus den Niederlanden, war am 10. Aug. in Jülich eingetroffen, vgl. M. Koch, Quell. z. Gesch. K. Maximilian II, Bd. 1, S. 6, auch Lanz, Correspondenz Karls V, Bd. 3, S. 709, und Gabr. Mattenclotts Aufzeichnung in Lacomblets Archiv 5, S. 237; im allgemeinen Maurenbrecher in der Histor. Ztschr., N. F., Bd. 14, S. 28.; glichsfals bischof Adolf van Coln, ich presenteirt im den wein, wart diss reis eirst krankBd.2, S.84.
 
Anno 1556 den 18. aug. ist ein schiff mit 300 gefangen vur Coln uffgefaren uff de galleien, knehehoe, quam daruff, eins burgers kintDoch wohl: einem Kölner gehörig, nämlich das Schiff..Bd.2, S.85
 
Anno 1556 den 23 augusti hat swager Wolff zu Bach arach, und sin son Derich vi wech bei unß gelegen, nitz bezalt.
 
Anno 1556 den 4 septemb. hat Entgin gepockt.
 
Anno 1556 den eirsten octob. unssen rothen wein daß gewaß zu Cronenberch uffgestechen, die quart vur 26 h., seir gut win ist dissen herbst gewassen.
 
[337] Anno 1556, als sich keiser Carl den 15. oct. zu Fleissingen in Sehelant begeben hat, ist er in wenich tagen mit beiden swestern, Maria koningin van Ungarn und Leonora koningin von Frankrich, zu schiff gangen und in Hispania ankomen, doch hatt er sinem broder koning Ferdinando das romischs rich mit ganser volmacht befollen zu rigernNach Epitome S. 316..Bd.2, S.87
 
Anno 1557 mit got angefangen etliche puncten anzuzeichnen die im gedenckboich diß jaerß mangeln.
 
Anno 1557 den 12. janua. ist gestorben her Everhardt Bilck provincial zu Carmeliter, ein colner ein verordneter weibischoff, der den umbganck im cloister hat malen laissen.
 
Anno 1557 den 17. janu. hat min moder zu Weinsberch ein eirst gehat, und biß hieher hat sei dri manat zu Cronenberch hauß gehalten dan sei zu Weinsberch gein klein stoff hatte.
 
Anno 1557 den 24. febr. war einer in der nacht durch hilf des sindersknechtz uis des greven keller untkomen, genant Mangelman, derhalb ein rait Jacob Imhaif den greven beschiden und heischen in zu torn gain; wiewol der greif sich groislich untschuldiget, noch dannest wart er des grevenamtz untsatztHierüber ist, wie die Rathsprotokolle zeigen, viel verhandelt worden..Bd.2, S.89
 
Anno 1557 den 25. febr. hab ich uis befelch eins raitz die kornzeichen eirst geben, das neman ein malter, sumber korns uis der stat moist foeren umb der groisser durdenVon der Theuerung in den Niederlanden, besonders in Antwerpen, erzählt Sleidan S. 799, desgleichen Epitome S. 317, wonach die Zufuhr aus dem Elsass und aus Livland die Noth gestillt haben soll.willen, wilche diss mail und jar bis an den arn grois war, das ein malder korns galt 4, 5, 6, 7, 8, 10 gl., und das Gulcher, Berchs lant war ledich und ein rait leis korn van Strassberch komen und speisde al umbligende landenDies hebt auch eine lehrreiche Denkschrift über die Theuerung, die das Stadtarchiv bewahrt, hervor; der Erläuterungsband wird sie mittheilen. Nach ihr hat ein Malter Korn sogar 10, 12 und mehr Gulden gekostet und ist 'auch in den besten beiligenden kornlanden, als stift Coln, herzogdomb Gulich und Cleve nit weniger mangel und kommer korns, weiss, gersten und habern gewesen, das man an den enden keine fruchten umb gelt hat bekommen mögen'. In der Denkschrift werden Vorschläge für die Abwehr zukünftiger Theuerungen gemacht..Bd.2, S.90
 
[337'] Anno 1557 den 27. februa. ist Lisbeth Kort elige dochter Christiani Korth und Mergen Wolffs mins neuen und schwegerschn geboren.
 
Anno 1557 den 20. marcii ist die zins verhoicht van eim ersamen rait, nemlich vam foder solt man fortan 18 raderalb. geben; eirstlich plach man 12 zu geben van einem foder wins uffzufoeren; und ander zins mehe, es heisch zum TurkenzochVgl. den Erläuterungsband..Bd.2, S.90
 
Anno 1557 den 11. apr. Palmarum hat man eirstlich die vesper rechnung s. Jacob gehalten. Dan vur der zit war kein vesper daselbst fundeirt, dan uff aller leber frauwentag. Aber eitz vur eim jar war die vesper alle sontag und feirtag uis des pastoirs her Litz testament zum teil und zum andern teil van den kirchmeisteren, die noch etliche renten darzu betirmpt hatten, inhalt einer fundation davon uffgericht, bestifftBd.5, S.16.
 
Anno 1557 den 19. junii hab ich min wein zu Cronenberch Henrich Blechman, verkauft und geborgt auch folgenß bezalung, untf. inhalt mineß rechenboichs.
 
Anno 1557 den 10. julii bin ich zu gast geladen in Barssen hauß, da waß Henrich Krudener bei Georgen Volckwin schencken.
 
Anno 1557 den 17. julii ist Henrich Roß der alt under Kester gestorben, sinß alters van 96 jaren. Fint die suster in die Achterstraiß gesatzst.
 
Anno 1557 den 21. julii ist daß vermeint urthel gegen min moder, und mit dem capittel s. Seve rin uisgesprochn worden.
 
Anno 1557 den 22. jul. die ordnung, gaffel zu halten, uff dem Swartzenhaus angenomenBd.5, S.16.
 
Anno 157 den 29. augusti hat man Johan Kuckelman van Aich minen neven, vur einen broder zu crutz brodern ingekleidt, wie er selbst begert hat. Ist doch nit bei dem habit verpliben ein jar lanck.
 
[338] Anno 1557 den 7. sept. ist mir ein heilich anpracht worden, ein widwe van 50 jaren, m. Johans van Bensburch in der Bechergassen widwe, hat ein abgeguit kint s. Agathen, war zemlich rich. Disser und vil ander heilich scloich ich aff.
Anno 1557 den 20. oct. hat die widwe Thomae van Merhem den heilich tuschen ir und mir abgesacht. Min suster Catharin uff dem Numart hat darin gehandlet.
Anno 1557 den 29. oct. hat mir min moder und sustern zwein heilich vurgetragen, Drutgin Barss und zum Blaßbalck uffm AltermartBd.5, S.16.
 
Anno 1557 im herbst hab ich ein libschaft gehat Barbarn van Aich burdich hat einen verstorbenen eheman daselbst gehat. Wonte in der Achterstaissen in minem zinßhauser ein uff einer kamer, war noch fast jongk. Geschach mit irem willen, biß unser ein bestadt worden wie auch folgenß die scheidung gescheit ist.
 
Anno 1557 den 11. decemb. hab ich mit miner swegerschen Greten Doichschererschen in der Stritgassen entlich gehandlet, und beratsclacht mit Drutgin Barssen Wilhelm Roßn widwen heilich, daß sei dar in handlen sulte wie gescheit. Den 17 decemb. hat mir Drutgin Barß untboden, wa sei einen man wolt nemen uff der welt daß sult ich sin. Den lesten decemb. hat ich iren eidum Georgen Volckwin darumb angespre chen.
 
Anno 1558 mit got angefangen etliche mangelhaftige puncten im gedenckboich anzuzeichnen.
 
Anno 1558 den 3. junii hat man die possession der prebenden zu s. Margareten vur Christian van den Ordenbach ingenomen.
 
Anno 1558 den 7 junii ist min broderTilgung: Christian; durchgestrichenGotschalck kranck gelegen etliche tage.
 
[338'] Anno 1558 den 14. tag marcii ist der romische konink Ferdinandus zu Frankfort in s. Bartholomei kirch durch bewilligung der churfursten einhellich zu einem romischen keiser in leben keiser Carls, sines broders, uisgeroifen, dan keiser Carl hat sich des richs abgetain, dieweil er nit bei vermogenheit zu regern ware. Und keiser Ferdinand hat alsbalde die 3 churfursten Palz, Saxen und Brandenburch belenet; den 20. marcii ist der keiser Ferdinand van Frankfort verreiset in sin heimatNach Epitome S. 319. Neue Beiträge zur Wahlgeschichte aus dem vatikanischen Archiv s. im Histor. Jahrbuch der Görres-Gesellsch. Bd. 6 (1885), S. 5-41; im übrigen Maurenbrecher in der Allg. D. Biographie Bd. 6, S. 632 ff..Bd.2, S.97
 
Anno 1558 den 21. sept. uff s. Mathei tag ist der allerloblichster keiser Carolus der 5. zu Justo im koninkrich Castilien in Hispanien am hitzigen feber den morgen zu veir uren gestorben; got sei im gnedich und barmherzichIn Kürze nach der Epitome S. 319, die hiermit abschloss. Ws. Hauptquellen für die ausserkölnische Geschichte sind damit versiegt; er gewinnt in seinen Berichten, wie man sehen wird..Bd.2, S.101 [339] leer [339'] leer [340] leer [340'] leer [341]
 
Gedenckboich.
 
Allerlei obligationen, contracten handlungen, und geschichten durch mich Herman van Weinßberch mit gottz gnaden angefangen zu schreiben im jar unsers hern 1555, dar mit dieselbiche nit viß der memorien fallen worden, sonder irer in minem leben und nacg meinem dhoit mit warheit gedacht mochten werden.
 
Item etliche sachen die vur dissem jar gescheit und verhandlet sint, sol man zum theil finden in meinen scholt und rechens bochern, zum theil in almanachen von mir beigeschriben, und sunst auch breven zedulen und ander schriften hin und widder ligende. Und auch waß mir nachmalz ingefallen van dingen vurhin beschein der ich mich uff daß neu bedacht hab und nodichTilgung: sich; durchgestrichensint anzuzeignen, die hab ich mit willen hie in zehen so balde sei mir in gedancken komen, anno 1556 den 12. marcij.
 
Item min meinung (war umb ich diß boich angefangen und zu volherden mit gotz gnaden gemeint sin) ist dese. Uff daß min erb und tru hender nach mir von etlichen hendeln ein gleubhaftigen bericht mogen haben, darnach sei sich nach minem dhoit zum theil mochten berichten, und halten auch allerlei ordineren, nach aller noitturft. Und ich Herman vurst. will daß man dissem boich daß ich mit eigner handt geschriben hab, glauben zu soll stellen, dan daß sulches uhar sei, behalt ich bei miner selen selicheit, es sei widder mich, ader mit mir. Datum anno 59 uff montag den 16 tag Otob..
 
[341'] leer [342] Anno 1555 den 14. sept. uff dess hilligen Crutztag inventionis hab ich Herman van Weinsberch Vuylappels haus, das etzunt meister Henrich van Hilden dreißler bewont, van den wirdegen andechtigen herrn prior und convent zu den Carmeliten gegolten mit sampt drei marken, die sei haben uff min haus auch Vuylappel genant vur 90 rader gulden zusammen, und her Johan Bilck prior, der auch einen Meriengroschen zum gotzhaller untfangen, dan noch der regent, der kuchemeister, der prior van Geller habens verkauft van dess Conventz wegen, und jonker Peter Kannegeisser und m. Johann Cortessum offermann sant Jacob sint mit an und uber dem kauf geweist. Dess haff ich in widder gelobt, ein haus in der Butgassen gelegen an sei zu bringen, also das sei das gelden sullen und ich soll mich daran schrinen laissen, und alsdan mit in buten, dan der ursachen hetten sei es uberlaissen wollen, dweil sei sunst gein erbgutter mochten verzehen. Actum ut supra in der gastkamer des Carmelitencloisters, und m. Johann vurs. hat den contract und kauf auch uffgeschreben, wilches concept hinder dem prior ist verpleiben. Und die zwen termin van versessener faren der dreier marken sal man verdrinken under dem rathaus, und dem dreisler soll auch sin leibpactung am vurs. haus vurbehalten sin und pleiben laut siner verschribung, sunst haf ich auch zwei fleschen zapweins und 1 fleschs raitzwins vur minen winkauf laissen ins kloister holenBd.5, S.17.
 
Anno 1555 den 17. septemb. bin ich mit meister Goddert Peschs offerman des capittelß s. Apostolen (der daß ort heuß neben Vuilappel wolte bauwen) geworden daß er die alte maur die tuschen beiden erben gemein waß uff sin kosten sult [342'] affbrechen und widder uffbauwen dweil sei scheif uffer sin erf hinck, und sulte auch deß Droisler hauß watt derhalb verdestrucirt widder machen laissen. Deß sulte ich im genen 20 gl. mr. zu stevur, deß sulte die mavur half min bleiven. Und auch zu gedencken es mach ein beleidt hie van gescheitTilgung: sch; durchgestrichensin tuschen dem prior zu Carmeliten und m. Goddert vurst. van den amptz meistern vurhin ehe ich daß hauß gegolten haif ungeferlich einen ader zwein monat vur disser zit. Da van mag man fillicht in deß amptz boich bescheit finden daß die maur gemein ist. Ich gaff auch dem steinmetzer befollen weisß locher und dat schaff zu machen wie es vurhin in alder mauren gestanden hatt. Vide infra fol. 214 __.
 
Anno 1555 den 4. octob. haif ich zwein kostgenger genant Nicolaus Reneß ein edelman bei Utricht und m. Josephum Venandrum angenomen mit dem firdel jair uffzubrechen, jeder einen deß jarß vur 33 daler. Deß sullen mir die frau in der Burgerstraissen vam hauß kamern und bedmachen zu freden stellen mit 10 gl. cur.. Mir sullen in zwei mail in der wechen gebraidt geven, sonder wein sint sei angenomen. Holtz kolen kertzen sullen sei selbst bestellen uff ire kosten. Mittags zu eilf vren abentz zu siben uren sol man sei zu dischs roiffen, und abenß heim luchten. Man sall in weschen uff ein vererhung. Sabbati den 5 octob. sint sei eirst ad cenam komen.
Untfangen uff rechnung van in 9 hornß gl. 4 rider 8 philips gl. facit 14 daler den 30 octob.. Aber daß hauß und wonung und sclaiffen in der Burgerstraissen hat in nit gefallen und sint under dem hauß plieben in peter kamer da wolten sei sich behelfen. Den 10 octob. deß hat man sich mit der frauwen in der Burgerstraissen zu vertragen, und hat van 14 tagen kregen 1 gl. cur. und die stenen finstern laissn machen.
 
[343] anno 1555 den 14. octob. haif ich minem swager Goddert, kelleren man zu Coblenß eitz wonhaftich sin groißrechenboich in breder gebonden widder gegeben in beisin Arnt von Siegen den jongen, Conß Gengenbach und m. Johan Cortessum und vurhin haif ich im daß alte rechensboich in pergameno gebonden auch widdergeben. Dan in siner verfolgung scholthalber und andern noden hat er sei mir zu verwaren gegebenn, und eben wie ich sei untfangen, hat er sei widder kregen.
 
Anno 1555 den 15. novembris, ist Herman van Weins berch mit Weisgin siner hausfrauwen gescreven an halfscheit deßKorrigiert aus: an dat; durchgestrichenhauß zum Hardefuyst, ist ge legenTilgung: bei; mehrfach durchgestrichenuff der Bach bei den Weissen frawen wartz bei dem hauß zum Lewen, und helt nuhe zwa wonungen under einen dach, mit iren hofsteden. Item an halfscheit zwei er halfscheiden under einem dache drier huser under einem dach gelegen uff der Bach mit sinem gange uff den putz und halfscheit deß putz diß lest ist Paulus van Caubs minß furfaderß gewest etc.. Als die ir anerstorben sint van doit Hermanß van Caube, irer sonß, im schrein zu arsburch, in libro, Porta panthaleonis, Wickrat scripsit, Arnt von Siegen und Johan Lim. scrinmeister, vi marck cur. Conreshem urkundt bracht 8 alb.. Nota. Dat alte geschricht habet 7 hundert 32. Pauls und Weisgin sint da samen an beide heuser geschri uen. Item die anweldicheit ist vurhin anno 55 den 28 janua. baussenTilgung: nicht lesbar; durchgestrichentag zit ge scheit _ mit dem antast, gekost 8 mr. cur. die stedigung zu Arsburch anno 55 den 5. novemb. die insetzung 7 novemb. kost 26 alb., dem mom bar vi alb. schutz 3 ka, alle unkosten verlauffengestrichelte Liniesumma 5 gl. cur. 7 alb..
 
Zu gedencken daß mir die zwei eckhusergin an der Hoportzen or neigst der Bach neben minem Vuylappels hauß und neben dem Backhauß gelegenn, zum feilen kauf sint komen vur 2 daler aber ich hab sei nit [343'] willen gelden so deur, dan daß forderste hauslin waß seir klein und alt bauwich oitmodich daß man es pro ironiam trotzenburch nant und under der gansser nachparschaft heische es ____ enberger ort. Daß ander dochte auch nit vil. Nuhe geh___ disser hauser einen gnant meister GoddertTilgung: N; durchgestrichenPeschs des capittels offerman zu sant Apostolen, wie er sei neit so ___ mocht verkauffen, so understonde er sei anno 1555 anzu___ zu bouwen, und geworde mit den rentmeistern der stad Coln her Arnt von Siegen und her Peil daß er ein wenich in dat gefeirt in die straiß mocht bruwen und behalten den overfanck, deß moist hie in die rentkamer dav__ geven funfzich daler. Darnach uberwolfte er beide und macht einen darviß, er geworde mit mir neigst Vuylappels hauß die alte scheif maur affzubrechen und die neu zu bawen vurbeheltlich mir der halfscheit vide supra fol. primo, erbaute auch die maur neigst dem Backhauß uff sin kosten, off im da von etwas zu gut geschein ist ___ unbewost, und hat also viß denn zwei heusern ein h___ understain zu machen im winter, do es seirTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenungeleg___ waß, und uff groisse swar kosten, dan er moist kalck v__ stein zum duirsten nemen, anno 1555.
 
Zu gedencken. Mir ist ingefallen heut dato anno 55 den 16 novembris, wie ich an etliche erfschaften vurhin geschriben sin in die schrin zu Coln, und haif gein werschaften dar in dar viß villicht untstain mochte daß man zu etlichen zeiten die geschrichten nit wol finden kunt. Derhalf haif ich etl___ geschrichten anzeigen willn dar dan auch ander bericht b____ ist.
 
Von dem hauß Cronenberch und neigst Cronenberch zur Hoportzn wartz.
Item ich Herman van Weinsberch bin mit Weisgin miner haußfrauwen an dat hauß Cronenberch und dat hauß neigst Cronenberch, geschreven anno 15548 den 17. augusti in lib. lapidea via, im schrein zu sant Peter. Und sint vormails gewest zwei verscheiden heuser, etz ein hauß. Cronenberch gilt her Rickoult von Merade her zu H____ 3 rinsche gl. termino remigii etc.. Neigst Cronenberch gilt her _____ partheien 4 rinsche gl., die alte werschaften halten dri ___ v, _ rader geltz, also ist bezalt worden. Nuhe wilt h. Liskirchen enckel goltgl. haven, dweil anno 1417 im scrin Petri 4 ____ gl. gulden steit goit van golde und swair van gewicht, off dat rich____ wert dar vur. Got weiß wie ich mit im faren mach, diß hauß hab ich van Barbar van Gladbach gegolten vurbeheltlich __ der leifzucht dar an. Wie aber der kauf gemagt und alle [344] sachen verhandelt sint sol man finden im alten rechenboich anno 48 in fine, und in moen Barbarn rechenboichgin und sunst in instrumenten und ander breven hin und widder ligende. Ich hab auch im vurst. hauß fast verbaut am keller und sunst, steit in minen rechenboichern. Sunst hab ich gein werschaft van moen Barbarn ader van iren executorn. wie es sich auch mit irer sachen und executorschaft helt und wie man sich mit iren frunden verglicht hat, da von findt man goden bescheit.
 
Von dem hau zur Kymnade ader Banen hauß.
Item ich Herman vurst. bin mit miner husfrauwen Weisgin an ein hauß uff der Bach bei dem Wolff ungeferlich gelegen, geschreven worden zu Arsburch inß schrin, anno 1548 im decembri ungeferlich, in lib. porta Panthale onis, den tag weiß ich eigentlich nit. Daß hauß nennen mir die Kymnade, es hat aber mehe namen wie nachfolgt. Min hausfrau hat den kauf vur mir gemacht aber bei miner zit ist es scheir gar bezalt worden, do mir dran geschreben worden, beswerden mir id mit 3 daler jarlicher fharen die mir folgenß mit 62 dalern abgelaust haben anno 1551 den 14. decemb., diß ablaust ist neigst an dat geschricht geschreven, hie van vide daß rechenboich fol. 122. Ich haf auch fil an dissem hauß verbaut, steit im alten (__ 152 facit __ 36 gl. 2,5 alb. __ der unkosten zu __ decken)nachtr. Einfügungund newen rechenboich. Diß hauß gilt joncker Evert Hup jarlichs termino martini vi rinsche gl.. Da von hat unß der schrinschriver Wickrat ein breifgen zugestalt laudt also wie nachfolgt Wickratz schrinschribers hant, item in libro generalis petri anno 1472 steit gesch. h. Rickolt van Merade her zu Hofflus an 3 mr. 2 s. und 3 __ __ die __ jarß gilt van dem husß Cronenberg an der Hoeportzn.. Kunth sei dat in gericht erschinen ist der ersam Evert Hup und hat sich doin weldigen an drei kinttheil deß hauß gelegen uff der Bach tuschen dem hauß gnant Duren und dem hauß genant zum Sternen, und den schop da hinden gelegen, und an dat verne hauß und Kymnade und verbrante hofstat so wie dat erflich gelt sentenciarum anno 35 und der eigenthumb sentenciarum anno 23 gesch. [344'] steit.Ergänzung am Rand: Nota. Diß far hab ich van j. Rickolt frei gegolten vur _ daler, uff lichtmiß ein den andern zu liebern ____ ____ ____ 27 octob. wie ich anno 66 den 18. marcii firtich mit dem gelde am schrin gewesen, kunth j. Rickolt an sin kinder nit lieber. Nota. Anno 75 den 22 decemb. hat mich m. joh. v. Ercklenß dem laissen schri____ und hat sei mit 2__ rad. d ________.Als dem vurs. Evert verfallen vur sinen erflichen zinß die zu rechter zit nit bezalt ist worden. Alsus vil berichten weiß ich von dissem hauß, und es ist von Heinrich und Johan Nagel kinde herkomen, deß Alden hoven bontworter in der Schildergassen vurmunder waß. Und ich hab gein werschaft van dissem hauß genomen. Dat hauß hat auch hinden ein platz und putz und schop den ich dar in gebaut haff.
 
Vom hauß zum Thorn uff dem Buchel.
Item daß hauß zum Thorn uff dem Buchel ist breifgoit und gein schringut, da von haif ich einen scheffenbreif ann0 1551 unge ferlich uffgericht wie min hausfrau Weisgin und ich dar an komen, und dan sint auch noch zwein alter breif dar von sprechende. Und wilant Vit Odendail und Greitgin eheleuth haben es unß verkauft vur 90 daler und nach Viten doit hat Greitgin mit Arnt Schol itzigem iren haußwirt mit gelt untfangen. Anno 1551 den 8. aprilis. vide im rechenboich anno 51Tilgung: nicht lesbar; durchgestrichenfol. 121 waß ich in dißem hauß verbaut hab und wie ich es durch gebrochen und den ganck dar durch gemagt hab findt man anderswa beschriben. Diß hauß gilt erflich jarlichs eim ersamen raidt van Coln uff die godestachs kamer vi mr. cur. pleicht Bartholomeus Durworter zu untfangen.
 
Von Vuilappels hauß im Winckel.
Item ich Herman vurst. und Weisgin eheleuth sint an Vuilappels hauß an der Hoportzn im Winck elgin gelegen geschreven worden zu Arsburch inß schrin, anno 1550 den 27. novemb. in libro porta Panthaleonis. Und haben es van meister Wilhelm van Waltneil schroder vur 12 daler gegolten noch unkost 2 daler, haif auch vil dar an verbaut. Diß hauß galt jarlich fhar meister Johan Bommert van Geladbach schroder 5 rad. mr, noch 23 rad. alb. faren, die hat er, und noch dar zu 23 rad. alb. fharen uff deß dreisler hauß [345] neigst da neben gelegen, diß vurst. fhar haf ich im affgegenten und bin dar an geschreven anno 1551 den 26. novemb. zu Arsburch in lib. pora Panthaleonis. Noch galt dat selb hauß 3 mr. zu Carmeliten sint nachmails auch gefreit, vide supra in __ctn, fol. 1. Und van m. Wilhelm vurst. ist sein alte werschaft vurhanden. Weiß nit eigenlich off ich van m. Johan vurst. ein haiff. Vide lacnus im rechenboich und almanach anno 50 und 51, fol. 120 et 121.
 
Van den 22,5 rad. alb. faren an deß Dreilers hauß.
Item Herman und weisgin sint mit an die 22 rad. alb. fharen an deß Dreislers hauß geschreven daß auch Vuilappel heist neigst unsem Vuylappels hauß im owinckel zur Bach wartz, und waß die halfscheit van 7,5 rad. mr dar an m. Johan geschre uen stundt und hat sei uff beide hausser dat unß und deß dreisler, sich neigst heir boven zu Vuilappels hauß.
 
Van den funf hauser und wingart in der Achterstraissn.
Item ich Herman und Weisgin eheleuth sint geschreven an die heuser und wingart in der Achterstraissen hinder dem Dutzenhauß gelegen vur mails Felix hauß genant, geschre uen anno 1555 den 26. janua. im schrin Severini in libro Achterstraß, da wirt man drei geschricht bei ein andern finden. Und hat diß erfschaft gegoltenTilgung: den.26. Janua.; durchgestrichenTilgung: vnd myr haben diß _; durchgestrichenvon minem neven her Carl zu Knechtsteden und minen nichten in der Reimersgassen den drien es zu theil gefallen waß vur vunfhondert und zwentzich gl. cur. ein fanck und mantel etc.. Wie disser kauf deilung vurmunderschaft etc. ein gestalt hab findt man bericht in der laden die kinder uff s. Severinßportzen betreffende, und obg. huser sint samen funf, und mit dem wingart halten sei einen morgen landtz. Ich hab die funf heuser genant mit namen die findt man im rechenboich [345'] fol. 172, 173, 174, etc. und daß zu underscheidt der zinß leuth. Diss erfschaft ist beswert und gilt jarlich erflich drien gesellen in der cronenbursen 8 rad. gl. half parschen und half remigij. Abre sint zu losen mit 2 hundert goltgl. deß quemen einen dan noch 2 rad. gl. am hauß Spegelberch in der Marckmansgassen ader Strasbergassen (öffnende Klammer fehltdaß Peter van Zons fasbender besitzst) zum besten, daß er die 2 rad. gl. faren mit den 2 hundert goltgl. auch an sich gelten mogt, der rector Meppis in der cronenbursenTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenhat dat geschricht und gutten bescheit da von. Und die vurst. hausser waren sei alt und hab dat eirste jar mehe dan funfzich gl. verbaut an waß ich an den wingart gelacht und an der unkost gedreven haiff.
 
Zu gedencken daß obgeschreven erfschaft also verwart sint mit dem geschricht waß aber weiters geschein mach zu Neuß zu Dusseldorf und sunst mach man zu gelegen ziden anzeignen. Doch sol man in min rechenboich almanach breif und sigel und sunst wol walt bescheitz da von finden, darnach mach man sehen.
 
Item ich haf mich van wegen mines neven Johan Kuckelmanß van Aich mitTilgung: mei; durchgestrichensinem meister gannt Johan van Gulich peltzer vur den amptzmeister uff der gaffel, nemlich daß der meister dem jongen 4 sipKorrigiert aus: nicht lesbar; durchgestrichenleir jar gestain sall, und sol da mit orlof haven ein mit dem andern, deß sal manTilgung: jm; durchgestrichendem mester zugeven neigst folgende christmissen 8 gl. cur. 7 alb. und ich bin dar fur gut worden, doch daß ich die far van Reinhart Kriptz soll untfangen, und mir haven weiders van stundt an mit meister Twerhagen gehandelt daß er van stundt an den jongen wolt an sich nemen zu versoichen. Actum ut supra anno 1555 den 26. novembris, in presentia Johan van Sittart und Johan van Dalen amptzmeistern, und Twerhagen, min moen zu Hollender und uff sant Severinßportz und m. Gillis van Aich, uff der bontworter gaffel.
 
[346] item zu gedencken daß hauß neigst Cronenberch eitz ein deil van Cronenberch, daß dar in geruckt hat gegolten 4 rinsche gl. farn nemlich 3 mr. 5 schillinck rader geltz wie die alte werschaften und quitancien vißweisen. Nu kompt her Costin Leiskirchen und wilt enkel goltgl. haven laudt und inhalt deß schrinß. Dargegen ich mich gelacht und befragt so hat mich doch her Peil sein werdeinßboich laissen sein da steit dat anno 1217 der gult gegolten 24 rad. alb., die ich wolt geben, so wilt er sei so swar und gut haben wie do gesclagen ader goltgl. dar vur, dar uff haif ich im umb fredes willen 26 rad. alb. angeboden. Er hatz nit willen doin, do haf ich gesagt ich wolt die fhar hinder gericht lagen, waß mir mit recht ufferlacht worde wolt ich geben, und bin also gescheiden. Actum anno 1555 den 28. tag novemb., der vi sachen sint wal 4 off 5 jar unbezalt bli ben daß er kein bezalung wolt untfangen. Und hab den foiß dar uff er steit her under gesatzt.
 
Foiß.
Kunth si dat Johan Zung und Stina sin eliche frau ir hauß gelgen neigst dem hauß ge nant Cronenberch zu der Hoeportzen wartz vißgedain und erlaissen hat Lenharten von Hensberch kesselscleger und Paitzgin sinem ehelichen wive vur veir rinsche gl. goit van golde und swair van gewichte off dat wert dar vur an anderm paiment zu zeit der bezalung gemeinlich lauffende erflich zinß, termin nativitatis johannis et christi anno 1417 crastino thomæ apostoli. also hat mir her Leißkirchen den foiß selbst zugestalt, waß noch dar viß will folgen ist gott bekant, steit, in scrin petri, im boich, Lapidea via. Disser irthumb hat wol in dat funfte jar gestanden.
 
Item anno 1555 den 4. decemb. mit mister Goddert Pesch offerman s. Apostoln und Elizabethn siner hausfrau durch ein sprach van Peter Ordenbach umblauf und m. Henrich Huckel vertragen daß ich gedachte eluden allein sult geben 17 gl. deß sult ich nachlaissn daß er mit der mauren minem hauß abgenomen hatt, deßTilgung: des; durchgestrichensulten sei mir geben ein besigelte recognition dweil der weißlocher vergessen war daß ich ichsicgerechtr [346'] zu halfscheit der mauren sult haben und macht darin zu bauwen, 15 gl. hab ich im an geben biß der breif ret___ wart dan sul ich noch 1,5 gl. geben.Ergänzung am Rand: Nota. ___ miner breifkisten ____ man ein verog ___ation hie van finden ___ ich geschriben und ___ Goddert underschriben hat, _____, vide etiam supra fol. 334 ___ den 9 octob. anno 1555.Vide litteras post. ____.
 
Item anno 1555 den 10. tag decemb. hab ich gweren den wingart abbezalt wie im rechenboich, und hab ein neu jar mit __ angefangen, und sol im heubt geltz van wingart zu ___ geben vi gl. zu preffen und mistragen den tag vi alb., ___ braberen ader krabben sol er ahebn, deß sol er unß daß ___ waß zu binden im wingart nodich dar gegen bestellen ___ sin kost. Die alte ramen und groß holtz solen mir haben, d___ klein holtz solt gwer haben. Gwer soll auch alles machen im wingart zu machen ist vur die vi gl. wingart arbeit und sol daß graß und lauf haben weiders nit.
 
Item anno 1555 den 3. decemb., in sachen Agneß Korthen de___ kamp zu Dormagenund ander gebrechen betreffende, zu ___ am gerichtTilgung: sw; durchgestrichengegen min motter Feigin van Weinsberch ___ bende, ist in der fruntschaft versucht worden, und ist ___ daß mal vertragen man sulte sei uffnemen am gericht z___ Dormagen biß es visserwartz ginck und Johan Schran___ burgermeister zu Orsau Agnesn und schiffer Evertz swager d___ ben mocht sin. Actum under dem Rathauß in der stove ___ in beiwesen schiffer Evert Loesen, Agnesn, Johan floissn, und e___ schiffbeuwers der umb irthumbs will van Orsau waß gez___. Item min moder, swager und suster munart, Gotschalck Sibil und ___.
Deß andern tags den 4. decemb. sint schiffer revert und ____ zu Dormagen gezagen und haven die sach uffgenomen ___ ubder den dritten dincklichen tag, under den scheffen.
 
[347]
 
Anno 1556 angefangen.
 
Item anno 1556 den 7. januarii haif ich daß Stroenhauß der Achterstraissen ver meit jar vur jarTilgung: jaer; durchgestricheneiner frauwen gnant Bernt von Reiß jarlich vur funf gl. cur. zu allen firdel jars zu bezalen. Und her rhenrich Volckwyn canonich sant Severin ist burg worden vur den haußzinß vur sin propper scholt laudt siner hantschrift die ich von im haff. Vide latius rechenboich sub Stroenhueß.
 
Item soror mea Maria uxor Petri Ordenbach umblauf peperit ex eo filiam Mariam anno 56 den 14 januarii mane 7 hora. Gedeuft sant Paulus den 17. januarii.
 
Item anno 1556 den 21. januarii plantain zu viniam ich haf in den Wyngart in der Achterstraissen gesatzt seß appel boumger und dri birboumger dar vur hab ich gegeven 9 mr.. gwer der wingarter hat mir ein ca___lges bomgin geben hab ich auch do gesachtz. Ich haf auch umb diß zit ein stuck britzen neu las sen machen den putz mit in gerink, und die alte britzenTilgung: vnd; durchgestrichenlaissen bessern und drei benck lassen machen.
 
Item her m. Lambert Hack faßbender faß verkauft, anno 1556 den 22. janua. vide, inß rechenboich _ fol. 25.
 
Item anno 56 den 26. janua. hab ich Derich Goy man von Deventer angenomen in die kost viß barmhertzicheit, dan er hat irthumb in sinß misters hauß, einen monat lanck.
 
Ich haff ein hulzen gemalt taffelgin uff das Swarzhausgaffel geben, daruff ein Marien-bilt steit, darvur ein luchte, und darneben uff der taffel staint M. Agrippa und MarsiliusW. gab sich also ganz den Vorstellungen über Kölns Urzeit hin, welche die Gelehrten und die klassisch gebildeten Chronisten dieser Stadt erfunden hatten. Über Marcus Agrippa und Marsilius, der mit dem oben S. 76 Anm. 3 erwähnten Holzfahrttag sich verknüpft, vgl. die Geschichtserzählungen der Agrippina und der sog. Koelhoffschen Chronik in den Chroniken d. D. Städte Bd. 13, S. 280 ff., 298 ff. nebst den Anmerkungen von Cardauns.. Das ist eirst a. 1556 den 30. jan. uff die gaffel komen und hat mich 10 mr. gekost zu malen, m. VincentusSo!Hoporz hat sei gemailt; das bret stont 16 alb. Ipso purificationis Marie ist die kerz eirst angestochenBd.2, S.81.
[347'] Item anno 1556 den 12. februa. hab ich minen commensalen uffgesacht, danTilgung: d_; durchgestrichendie herren van der schickung haben sei nit liden willen under dem Raitzhauß.
 
Item zu gedencken, daß der sachen zu Muckenhusen und Vernich von wegen der kirchmeister provisorn der kirchen und wiuen sant Jacob anno 1556 den 21 februarii ein end gemacht ist, und daß ist also zo gangen. Als die widderpartheien Christgin offer man zu Roisberch und Anna sin husfraw, Jaspar und Tringin als kinder und eruen wilant Johan Wolffs zu Swartzem zu Collen quam den vorg. abscheit gemeiß und den vißganck zu doin und ir rest von gelt zu untfangen, so hat Christgin offerman wat neus vurpracht und inhehen willn derhalben hat man cirstgin sin fraw, Jaspar und Tringin bekommert. Doch hat man sich entlich dem voringen vertrach uisprach und abraden gemeiß willen halten, daß sei vur Osnaborgch notario und Peter van Rode und Thomas Richter sol bekant und gelobt den vertrach wie in m. Johan Cortessum prothocolleirt van worde zu worde inhalten, und haben uff alle ansprach und exceptiones, q__ metus cam und sunst renunceirt, dar nach haben die vurst. drei Wolffs kinder ir rest und geschenck untfangen lude miner rechens boich, und haben und dem scholtiß und Hilger scheffen zu Muckenhausen, vur dem scholtiß und n. von Wiler scheffen zu Vernich, mit erlub niß deß greven der erden und mit willen joncker Orsbach den uisganck und verhich mit hant habn und monde gethainTilgung: zu; durchgestrichenals irer gerechtig keit zu wilant deß Wolffs guttern zu henden der kirchmeister und prouisorn der armen, und haven auch vur denselben die kirchmeister und proui soren vurschreven quiteirt vaN gutter bezalung die innen zu danck gescheit were. Der uis ganck ist gescheit uff frier straissen vur Weinsberg die bezalung und quiterung ist zu Winsberg in der kamer gescheit. Und wilnere rechnung und beschit sol man in m. Johan Cortessn prothocol anno 1554 nach parschen finden, und in miner kirchen rechnung und der prouisorn rechnung. Beide scholtissen und scheffen haven geloft den ausganck zu boich zu setzen und unß schin dar von zu geben uff unß kosten. Actum anno 1556 den 21. februarKorrigiert aus: Januarij; durchgestrichena prandis.
 
Item Johan Hullicken und Metzgin ehelude van Dusseldorf sint her zu Coln komen anno 1556 den 24 feb. und haven bescheiden die kinder van oworingen uff die Hoestraß und haven begert daß sei [348] in ir landt zu Dusseldorf wolten verkauffen vur emanß anders dweil es in umb meher nutz willn feil weir. Der halb sint sei, bei mich under daß hauß komen und Jacob zu Mechtern, Johan und Christgin Korth, swager zu oworingen, und Merg uff der Hertzestraissen und haven den kauf ge macht uff santTilgung: Ja; durchgestrichenmathias dach under dem Rathauß in der stoven in beiwesen mines broder Gotschalcks und minerTilgung: s; durchgestrichenund minersichusfrauwen sunst nemanß. Und ist der kauf also gescheit, Johan und Metzgin haven allesTilgung: zu; durchgestrichenlant gart beintgin holtzgewalus flingern wie es die kinder zu Woringen in gebruch gehat gegolten es sta im schoßboich ader nit inhalt Johan Hullicks zedel nemlich vur zwei hondert funf und achtzich daler. und die lieberung und bezalung sol geschein neigst folgende inuentionis s. crucis den dritten tag mai zu Woringen dar Johan und Metzgin zwein scheffen van Dusseldorf brengen sullen und ein den andern lievern. Es ist auch affgeredt off die stucker etwaß min hilten dan die anzeignung ist, sol nit hinderlich sin den von Woringen, es wer dan ein ganß stuck gebrech, doch ist von ein stuck gesacht van drei firdel, unkundichs lantz sol den kindern bleiben zu Woringen so fern es fonden wirt. vff auch irthumb der garten von dem naber untstunde sol uff hullickes fhar sin. Johan und Metz haven ein daler uff den winkauf bezalt uff der Hertzestraissn ist auch win gedruncken bleift stain. Der gotzhaller den Johan und metzgaven war ein real von vi alb. hat min husfrau untfangen den armen zugut. Ouch haven mir Johan und Metz in die hant gelaift vur allen frunden off ich der garden vur 30 daler begerten dat sei sei mir dan laissen wolten, der gartger ist zwei halten 20 roden ligen vur der Ratinger portzen zu Dusseldurf. Anno 1556 den 25 tag februarij.
 
Item anno 1556 den 3. tag marcii hab ich am Hohen gericht vur greif und scheffen und Anckum dem gerichtz schriber in irer kamer ingelacht die versessen fhar van funf jaren, wilche alle nativitatis christi an gaint, nemlich van jar 52 van jar 53 van jar 54 van jar 55 van jar 56 jeder jar [348'] 4 rinsche gl., 3 rader marck 5 rader sc. vur jedern gulden. UndTilgung: ist; durchgestrichensint in einen linen seckelgin 5 blasen, uff jeder blasen steit sin jarzall, mit der protestation hab ich dat gelt erlagt, were es zu klein ich wolt mehe dar bei lagen und zu thoin. Und diß far gilt man her Leiskirchen burgermeister van sinen erben vom hauß neigst Cronenberg an der Hoeportzen. Und disser ursachen hab ich es hinderlacht, dieweil her Leiskirchn nuhe enckel goltgl. __der die werde darvan haven wolt,Tilgung: wie; durchgestrichenunangesehen sin altern altzit dri rad. mr 5 s. untfangen haven. vide supra folio 5 ca. 1. Und folgenß eodem anno 56 den montag 9 marcii hat sich her Costin Leiskirchen als sinß broder Johanß kinder laissen weldigen, den 10. tag marcii hab ich hantastaung gethain daß ich den antast beken geschein sin und will dar gegen nit excipiern kost mich 9 rad. alb.. den 11. marcii hab ich widderstant gethain, den 13. marcii hab ich daß inlaissen setzen kost mich 9,5 rad. alb.. Jacob van Wintern ist min wimmer in der Burger straissen wonhaftich.
 
Anno 1556 den dinstach 10 marcii ist Stingin Kuckelman van Ach bei Johan Folckwyn uff den Altenmart vermeit worden 4 jar lanck die zwei lesche sall id in 4 gl. verdenen sal da allerlei arbeit doin und mit in dem gadem sinn, sin steifmoder und min moen zum Hollender sint bei der medung gewest, uns alsus lange hat Stingen zum Hollender gewont van dode sineß fatters.
 
Anno 1556 den 10. und 11. tag marc. hab ich zu den Frauwenbrodern uff mines fatters seligen graff in sant Josephcapell laissen hauwen das wapen und schrift, die also laudt: Anno 1549 den 15. tag oct. starf der ersame Christian van Weinsberch, dem Gott gnade, und meister Gilliß van Aich, steinmetzer uff sant Marcellenstrass und hat mich gekostBd.5, S.17.
 
[349] anno 1556 sontag oculi 8 marcii ist der stadt rentmeister van Neuß Jacob Meviß zu mir under daß Rathauß komen und gesagt, wolten die partheien den lesten erschinen termin nach laissen so wolten ein rhaidt die loiß dhoin inhalt breif und siegell. So hab ich miner hausfrauwen fort Henrich Hoen und siner hausfrauwen Geirstgin diß meinung vurgehalten, deß sei wol zu freden waren und haben der stadt Neuß den termin geschenckt dan man kunte meTilgung: nicht lesbar; durchgestrichennutz mit dem gelt schaffen und daßselb auch van stundt an wider der anlagen und mehe rent dar vur be komen dan die van Neuß gaben von 12 hundert rad. gl. nit mehe dan 40 derglicher gl..
Darnach ist Jacob Meviß rentmeister vurst. uff saterstach vur l. den 14. marcii mit dem gelde her zu Coln koemn und hat mir und miner husfrauwen Weisgens, einß theils und Henrich Hoen und Geirtgin siner husfrauwen andertheils 12 hundert rad. gl. ge liebert, deß waren 4 hundert gl. an rader gelt die achthondert an realen, der rad. alb. galt 22 heller, daß real 6 alb. und hat also die loiß gethain und den heubt rentbreif widder nach sich genomen, dan er hort beiden partheien zu mallech half. Mir haven auch dem rentmeisther vurst. ein quitancz gegeben von 12 hundert rad. gl. und gantzer bezalung die hab ich geschreben min hausfrau Weisgin rhenrich und Geirtgin vurs. haven sei mallich underschreven. Henrich hat auch den einen deils breif van sich gegeben mir haven den unsen noch. Ich haf auch ein copei von alden breif van Neuß behalten, diß loiß hat mich gekost mit unkosten ungeferlich 4 gl. viß minem buddel. Und noch zu gedencken, die herrn van Neuß haven unß lang zu vur gedreuwet mit der loißn, dan anno 1555 im junio haben unß Dreiß Spor und Claiß Witten beide rentmeister zur zit die lose verkundicht. Aber sei meinten die heubtsum were nit mehe dan dusent schickten 2 burgermeister zu Coln leissen den breif besehen, und do stunden 12 hundert rad. gl. dar in und wolten die loiß do nit doin, daß unß vill schaide. Doch meinten sei mir weren hongerich nach dem gelde gewest, boden unß 11 hundert rad. gl. deß wolten mir nit doin, also bleif die loisse biß uff disse zit vurst. stain. Got troist die ihenige da es herkomen ist, amen.
 
[349'] Anno 1556 uff saterstach vur oculi 7 marcii hat mir joncker Peter Kannegeisser angezeigt, es het ein edelman gern 7 hundert daler wolte gutte verschribung und underpeinde im stift Coln setzn. Dar uff ich nitz gewist zu antworten, aber wie mir deß andern tag die loisse van Neuß vurquam, ut supra, hab ich m. Johan Berckhof under Wapensticker angesprochen umb die sach, der sollicitator dar in waß, der hat zu mir pracht,Tilgung: J_; durchgestrichenunder daß hauß, Johan Steprat jonffer Annen Reck relicte deß amptman von Monhem und joncker Derichs von Hall dener und schriber, und Jorgen Kort und theil Mutinckhoven scheffen zu Dottendorf boven Bon im stift Coln und haben mir angezeicht wie ir jonfer und joncker vurst. uff irem hof zu Vreistorf boven Bon wolten nennen 7 hundert daler und gutte verschribung thoin und dar von geben waß recht were. Also bin ich mit Johan Steprat vur den scheffen von siner jonfer und joncker wegen geworden daß sei 4,5 daler van hondert sulten geben und ein halben daler uber all und diß ist gescheit den 10. marcii anno 56, und daß weren samen 32 daler jarlichs. Also hat m. Johan Cortessum offerman s. Jacob die verschribung gemacht Peter Hulß hat den breif vißgeschreven ingrosseirt, und ich bin selbst zu Vreistorf gezagen hab den hof gesehen und die underspende und vurgnosen uffgezeignet. Joncker Derich von Hall hat sin siegel vur sich und sin mo der vur an den breif gehangen, die scheffen van Dottendorf darnach. Ich hab daß gelt van Neuß umb gesatzst vur daler und hab 8,5 marck vur jeder daler moissen geben also machte daß gelt van Neuß an dalern 5 hundert 10 daler, und 5 mr. cur. dar uff ahb gelacht 2 hundert hondertsicdaler min 10 daler, macht samen, 7 hundert daler. Und anno 56 den 21 marcii sintTilgung: d; durchgestrichenzu mir komen von wegen der jonfer und joncker vurst. her Johan Huppe vicarius s. Albani, Johan Stepraidt und m. Johan Berckhoff, und ein knecht Johan genant deß jonckern dener vurst. und haven mir den breif under daß Raidhauß bracht mit deß jonckern sigel und der [350] scheffen van Dottendorf sigel besigelt und mir uberliebert. Und ich hab in sieben hondert dalerTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenbar enckel daler und gein ander gelt dargezalt und die drei haben mich von wegen der jonfern und joncker vurst. quiteirt und die selb quitanz alle dri underschriben und mir gelaissen. Als hab ich mit 7 hundert daler van jonfer Anna van der Reck und j. Derich von Hall zu Upladen im berchschen lande hinder Ryn dorf wonhaftich uff iren hof zu Vreistorf gnant der Hallen hof gegolten im stift Coln gelegen. Unkost hab ich 2 daler ungeferlich heruf gewant. Johan Stepraidt hat auch den scheffen zu Dottendorf von siegel moissen geben 4 daler, dan sei heischen im eirsth von jeder hondert einen daler, doch geschach im gnadt umb halfgelt.
 
Anno 1556 den 17. aprilis zu Colner gotz dragt ist her Carl van Aich pastoir zu Hoengen Knechtsteder munch min neif bei mich komen und drei nacht bliben. Ich hab im geben 4 gl. cur. die solte er sinem broder Johan zu Aich an noitturftige schoin und kleider lagen. So ist der abt von Knechtsteden der probst zu Hensberch der pastor zu Scheiden und der alte kelner uff dem bancket zugericht her Karl zu den erhen.
 
Anno 1556 zu gotzdracht 18 aprilis sint hie zu Coln gewest joncker Rickolt van Meraidt her zu Hoiflus und jonfer Anna Ellebant sin husfraw, die bei Aich uff iren husern Kalchhoven und Franckenberg wonen. Die haven uff minem hauß an der Hopotzen zu Cronenberch 3 rinsche gl. fhar gehaven 3 mr. 5 s. rader geltz [350'] vur den gulden, sulchs haven sei mir an gebotten ob ich wolt so mocht ich sei ablosn. Deß bin ich zu freden gewest, und mir sint samen uberkomen ich sult jedern gl. mit 25 der glicher gl. ablosen. Im fal sich auch befonde daß die rinsche gl. besser weren dan dri rad. mr und 5 rad. s.. So sint mir over komen daß ich dar vur sall geven ein a. gutz winß mit dem faß. Wie mich der joncker nuhe lie bern sult, so befundt sich daß er nochnit an die fhar geschreben steit, so hat man am schrein uffsoichen willen den 22. april petri und hat nitz gefonden. Doch folgenß hat der joncker ein register vurpracht dar in steit wie anno 1391 her Rickolt diß joncker anher geschreven stae an dri marck 2 sch und an 3 riinsche gl., __tat__ anno 4 hundert 72 in lib. generalis, petri, der eigendum deß hauß steit, in lib. Lapidea via, petri, anno 1548, anno 1534, anno 1516 unge ferlich. Joncker Rickoltz fatter hat Werner geheischen deß fatter auch Rickolt, sinß fatters broder her Arnt von Merade, und die fhar kompt von alder her von den von Troe. nota. Daß alt geschricht helt, Cronenberch uff dem over etc. summa unß abscheidt ist gewest sei willen vur pinsthen widder komen sich anweldichen und schriven laissen und dan die sach ganß vißrichten,Tilgung: ref; durchgestrichenrecessum anno 1556 den 23. aprilis. Nach sagt der joncker er wolt vur die 3 mr. 2 s. besonder bezalung haben, nach aduenant.
 
Anno 1556 uff montag nach jubilate, das ist der 27. aprilis, haven mir wilant Barbaren von Gladbachs memoria und jargezit gehalten s. PeterD. i. zu S. Peter.und her Heiman van Ellinkhusen, capellan s. Peter gewest, und Herman Felbart sclossmecher und ich als gedachter Barbaren truhender haven zu Cronenberch mit unsen frauwen den mittagBd.2, S.82 [351] gessen und besclossen, das nu fort der ein goltgulden, wilchen mir erflich an die provisoren s. Jacob gelacht haben, zu wilant Henrich Lutzekirchens und Barbarn, eheluden vurs., memorien komen sal. Die sol man halten alle jars den montag nach jubilate, so fern es nit hillichtagD. i. ein grösseres Fest eines Heiligen.ist, sunst den dinstag darnach; und mir dri sullen uns lebtag die memorien halten, wie nachfolgt. Nemlich m. Herman Velbart sol ein neu waskerz von 2 ponden mit dem luchter uff das graff bestellen, aller hillegen tag in der vigilien31. Okt., aller selen tag2. Nov.den vurmittag und uff den memorientag vurmittag; her Heiman sol beden vur die selen und mess lesen uff der memorien tag und uff dat graff gain weien; ich sol den goltgulden uffheven, keis und broit und ein gut firdel wins uff der memorien tag den truhender zu Cronenberch zum besten geven, und dan sullen mir den goltgulden in 3 deil deilen. Und wan wir nit sint, so sol inhaber zu Cronenberch des haus und der pastor s. Peter und inhaber des haus zur Trappen zur Hoporzen warz, die den sclussel darvon haben, die memorie alzit uisrichten, darvan haben und doin, wie mir und wie widder die fundation der memorien wirt mitprengen, und ein breif der fundation sol samt dem rentbreif s. Peter hinder den kirchmeistern sin, der ander fundationbreif sol hinder uns sinBd.2, S.82.
 
Anno 1556 den 7. mai hat min hausfrau dat kint An ader Entgin von Peter in der Klockergassen genomen und hat es bei unsen bruwer hinder die beckergaffel vermeit, jars vur 9 gl. curr., ein jar lank, mit dem underscheit, dat man id scholen sal gain laissen, und ist uff s. Cecilienstrais bei die scholmoingin verdingt vur 1 gl. des jars half anzugevenBd.2, S.83. Peter ist auch uff bezalt.
 
[351'] Anno 1556 uff saterstach den 16. mai ist min son Johan in sinen deinst gegangen uff die Breitstrass zum Scherfgin bei Costin Coisfelder. Er ist noch nit von im angenomen, dan er wolt in zwischen der herbst-Frankforder-messenEs sei hier an Kriegks Abhandlung über die Frankfurter Messe in seinen Frankfurter Bürgerzwisten und Zuständen erinnert, auch an Geering, Handel und Industrie der Stadt Basel, vgl. das. das Orts-Register.versoiken; die minung was, wie sich der her leis horen, die eirste 2 jar kont man im nitz geben, die ander 2 jar wolt man im etwas zugeben, dess mach man noch gewar werden. Meister Ulrich in der Judengassen rechenmeister hat in dar bestalt, dem moisten mir ein vererung geben. Her Coisfelt hat auch gesagt, er wolt in etwas weiters leren dan den andern jongenBd.2, S.83.
 
Anno 1556 den 3. junii ist Nicolaus Reness van der Ae van uns nach Marpurch gezagen studerenVgl. oben S. 79. Herr Dr. G. von Below in Marburg theilt mir freundl. mit, dass der Name Renesses in der von Cäsar herausgegebenen Marburger Matrikel, die mir hier nicht zugänglich ist, sich nicht findet. Auch in der Kölner wurde er vergeblich gesucht., hat uns erlich und wol bezalt und hat mir ein gelass und pot von 1/2 daler geschenktBd.2, S.83.
 
Anno 1556 uff fritag den 5. junii haven mir unß hauß Kymnade uff der Bach vermedet Lambert van Aich weisgeruer und Elsgin siner hausfrauwen zwelf jar lanck zu sexen ein dem andern uff zu sagen jarlichs vur 20 gulden cur., und daß jar und termin sol angain neist zukomende sant johannß dach mitzsomers dach zu krutweiunck ungefert. Und wan ein dem ander uffsagen ader vißzehen willen daß sol ein half jar zu vurgeschein. Mir sullen daß dach vam Schop laissen bessern uff unß kosten und fort daß hauß im dach finstern und durren halten. Aber zu weissen und muren daß hauß binnen und baussen hinden daß soll Lambert und Elsgin doin deß sullen mir [352] garden kalck dar zu geben, und eirst ein malder kalcks sol man in zum ersten bau bezalen, den putz sullen sei auch bauwen laissen uff ire kosten deß sollen mir in daß holtz dar zu geben. Waß sei auch in die erde setzen van boden dat sullen sei widder glich machen wan sei uiszehen. Disse medung ist gescheit durch einen gottzhaller zu Weinsberg in der camer zom haifwartz, in bei wesen Theils von Westhoven. Und mister Herman scloßmecher und sin frau sint auch dar zu komen, drei quarten winßTilgung: k; durchgestrichenwinkoufs hat Lambert bezalt, ich 2 __ idem scloßmecher 1 quart.
 
Anno 1556 den 8. tag junii angefangen ein pitz kelter in die Achterstraiß zum Wyngart zu bauwen und m. bon jan zimmerman hat es in sex tagen reide gemacht, und mir hatten den kop und spill zum besten die hatten vur hin zum einer schartzen parschen gehort. Und sunst hat daß kelter an holtz, snidloin zimmerloin und ander geritzschaft mit der dur viß dem wingartz zum Kelterhauß samen gekost 12,5 kg cur. 1,5 alb.. Diß ur scheir ein nodich bou und profitlich baw, dan dar bei war gein kelter zu bekomen im Dutzenhauß wolten keinen uberlauf haven und es nam vil scleiffens aff und zu fil folcks moist dar uber sin. Auch moist man uff ander lude beiden mit dem kelteren wan sei moissich waren, es worden auch fill druben tuschen wechs genomen, und fil wart verstortzst, und die draber bliben viß die noch seir fucht waren. Also wie mir gerechent haben sol unß daß kelter jarß zwein off dri gulden batten an arbit und unmoißTilgung: diß; durchgestrichen.
 
Anno 1556 den 16. tag junii haven mir van winant Lutzekirchen vurmunder den unmundigen kindtzs van wilant Reinhart van Dormagen und Geirtgin geschaffen vur in der Lintgassen gegolten zwa silber schalen wigen 34,5 loit silbers daß der cronenscalgs wert ist dat loit einen halben daler, facit 17 daler 1 ort, uff den 8 alb..
 
[352'] Anno 1556 den 17. jun. hat min frau kirsenkrut gemacht mit hilf Mergen Wolfs, die sei das gelert hat, und hat mir befollen anzuzeichnen, wie es zugegangen, uff das sei es nit vergess. Sie nam 5 korf, hilten 21/2 summer kirsn, half swarze, half eselskirsen, davon die still druch abgebrochen in einen kessel gedain, on wasser und in in selfs ein ure lank laissn uffsedenD. i. im eigenen Saft sieden lassen.; darnach durch ein seie gesclagen off, wilt man dat krut seir kleilichSo für kleirlich?haven, durch ein groff doich gesclagen und kalt laissen werden; darnach widder in einen kessel gedain und gesoden, ungeferlich 5 off 6 uren, mit stedigen roren, bis die brode dick wirt, doch das sei nit anbroe, und demnach so warm uis dem kessel in duppen, krutbussen ader gescheir geheuft uffgesclagen und van stunde an mit beschaten blomen und zucker oben bespreit. Die vurs. kirsen haben ungeferlich 6 quarten krutz gegeben; man hat auch ein hant vol lavendelenblomen in die broide geworfen und mit laissen seden und anders nit dar ingedainBd.2, S.84.
 
Anno 1556 den 22. junii haben min swager und suster uff dem Numart Johan van Dutz und Cathrin ehelude zo Lechenich in der herlicheit von Johan Olenbecker und Belen eheluden zu Lommershem gegolten 8 mr. roggen erfrenthen mit 2 hundert dalern, und der Olenbecker hat sich die loiß vurbehalten. Den breif haben scholtiß und scheffen zu Leche nich besigelt.
 
Anno 1556 den 24. tag junii hab ich die werschaft vom Backhauß neigst Weinsberch gesehen, die geben ist anno 1551 in augusto, zu Arsburch, im schrin in lib. porta. Dar in steit daß Backhuß sei mit 7 goltgl. mit 7 rad. gl. 2 daler besweirt, die sult Iheronimus Vederhen dar uff haven. Noch zu s. Gertrudt etwaß, und den armen zu sant Peter etwaß komen. Die beckersche [353] hat mir auch gesagt, wie sei vur die besserei vam hauß sult geben haven einß hondert vunf und zwenzich daler.
 
Anno 1556 den 6. tag julii ist Stingin Kuckelmanß bei meister Jacob Fasbenders frau uff dem Numart vermeidet worden drei jar deß sall idt daselbst seid leren machen und zum theil mit kochen, aber man kan im siner zit neit gestain id dall nichtz zu geven man sall im auch nichtz zugeven. Dat eirste jar sal im sin steifmoder 1 par schoin geven dat zweite jar min moder 1 par, dat dritte jar sin frau im hauß dar id bei sal wonen. Zu gedencken id waß uff sant johanß avent on orlof van Volckwyn gelauffen, zu einer appelmengerschen, mir kunten es nirgenß besser brengen. Zu Wynsberg ist id vermeidt worden.
 
Anno 1556 im mei hat mir Rheinhart Kriptz angesagt er wolte auch die ander zwei hondert gl. den gl. zu 26 rad. alb. ablagen gegen nativitatis johannis zukonde, wie folgens daß gelt Albani inß schrein gelacht hat. So haif ich miner monen zum Hollender und meister Gilliß van Aich angesacht sei sulten umhoren war daß gelt anzulagen were, so haben sei kein ort gewist, ich hab auch nirgen gepast anmogen komen, dan die lude wolten gein rader gelt annemen. Sei wolten auch me off min haven dan daß erlchte gelt, so wolte sich nit schicken min anzulagen und mehe anzulagen war nit vurhenden da wan sulchs geschein mog, dan vurhin waren sei mir auch schuldich dat upgelt van den 2 hundert dalern. Wie aber die zit verleif und daß vurst. abgelachte gelt nit so bequeim belacht mogt werden so haif ich viß barmherticheit Johan und Stingin Kuckelmanß zu gut daß [353'] uff mine erfschaft genomen und den kindern 8 derglicher gl. verschriben wie sei dar an im schrin zu Arsburch im boich porta Panthaleonis, anno 1556 den 18 julii geschreven staint. Und der termin sol assumptionis marie angain. Daß abgelachte gelt hab ich viß dem schrin Albani untfangen anno 1556 den 30. julii. Ich mach es widder anlagen war ichTilgung: ka; durchgestrichendaß hab ich den kindern zu gut gedain uff daß in ir gelt nit still zum schaden lege.
 
Anno 1556 den 5. augusti ist unß jong Engel Blomer bei meister Ulrich vermedet daß er noch diß zu komende jar sall schriben und lesenleren dar von sol er geben 10 mr. daß jar geit an 15 julii anno 56 dan do ginck daß eirsthe jar viß do er 3 gl. gab.
 
Anno 1556 den 22. augusti hab ich in Ryndorf hauß gegolten 2 silber schalger wigen 15 loit noch ein silber scheidt wicht 13 loit die sal man uff laissn rusten, jeder loit einen gl. cur. facit 28 gl. cur..
 
Anno 1556 den 30. augusti uff sontag nach bartholomei hab ich der kirchen sant Jacob regnung gethain von allem uisgeben und inburren in deß pastoirs hauß in beisein der kirchmeister und achter daselbst, und man ist mir schuldich pliben 43 gl. 22 alb. 4 h. hat m. Johan Cortessum offerman underschriben.
Noch zu gedencken ich hab die rent van isenburch van der zit an daß sei belacht ist alle jarß uffgehaben under minem sigell, und hab die quitantz der kirchmeister zu minem beweiß be halten dan die graven sint mit miner quitancien zu freden gewest. Und viß disser ursachen heif ich die rent uff dieweil min fatter seliger und ich ein ursach sint daß die uberiche rent in der kirchmeister gewalt ist komen. Die miß genant pennincks miß waß mir gegeben so lang ich ein jong gesell waß und hab sei laissen bedenen und von dem uberichen den pleit gefort der seir [354] vil gekost hat, zu Ramerstorf Kudnickhoven und houf vur dem fursten van Gulich mit dagen, im saille und mit reisen und groissen acken die noch hinder mir sint. Sidder daß ich aber bestat sin gewest hab ich jar vur jar regnung gethain und alzeit einen zettel von der regnung hinder mir behalten von m. Johan offerman vurst. underschreven. Und disse rechnungen findt man im minem rechenboich fol. 130 und die zetteln sint alle bei einandern gebonden.
 
Anno 1556 den 8. sept., die nativitatis Marie, hab ich kirmiss under dem rathus gehalten, zu gast gehat her Arnt von Siegen, her Suderman, her Liskirchen, her Peter Heimbach, her Peil, doctor Haltern, Peter Furstenberch, Melchior Bruwiler und Henrich Kruft; angericht mit 5 schutteln zuglich. Das eirst gericht mit ein zam schink mit peffer, 2 mit antfogel in selven, 1 mit eim stump, 1 mit einer zungen; das zweit mitz ein pasteide mit jongen honer, 2 mit hennen, 2 mit wingartzfogel; das dritte mitz peffer, 2 mit strouven, 2 mit tarten; das veirte mitz allerlei gebrait, 2 mit capunen in capern, 2 mit 3 felthoner jeder; das funfte mitz keis und botter, 2 mit kripzn, 1 mit tattelgeback, 1 mit mandelgeback, und dan 12 schalen mit allerlei oifs, druben, boum- und hasennuss, appel, beren etc.; haben ein virginalspil gehat, m. Michel 2 zeichn vam spilen geschenkt. Den abent hab ich min moder, broder, suster, swager und frunde uff die smickelbrocken zu gast gehatt. Diss kirmiss hat mich bei 20 gl. gekost, dess haben uns die herrn 16 raitzeichen zum besten geschenktBd.2, S.85.
 
Zu gedencken. Diß kirmiß hat vurmails gehalten doctor Bellinckhusen, darnach Johan Helman secretarius, darnach min fatter, darnach ich eirst angefangen anno 1550, 51, 52, vacat 54, 55, dißmal 1556.
 
[354'] Anno 1556 den 9. und 10 tag septemb. haben mir in der Achterstrassen druben gelesen und daß weiß gesondert gefelfden und rosen marin win gemacht und samen an win ein foder kregen. War aber gutt, und haven einen arbeiter im Kelterhauß gehat den in zwentagen die fri kost und 12 alb. gegeben. Mir haben gein frembde leser gehat auch diß jar van lesen nitz geben dan min moder suster, Sibil, Lisbet, broder Chirstgen Gotsch. und ire metger und gesinde haben daß gethain, und daß faß haben mir im kelter fol gemacht und forloin 8 alb. geben on dem fasbender loin, und befinden daß unß der neu gebaute kelter diß jar vur zu jar an unkost und druben schaden mehe gebat hat dan 1 daler. Aber zu jar daß eirste jar van 55 haben mirTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenzehen a. weinß gehat aber seir saur. Waß aber der wingart mit den heusern gekost hat mit dem kelter zu bauwen und rusten findt man in minem rechenboich nach der jar und tag zall. Dissen win haben zu Cronenberch verzapt in 1., 2., 3. octob. die quart vur 26 heller und samen dar vis_ gelaust.
 
Anno 1556 den 22. sept. ungeferlich ist ein her uis Hispanien her zu Coln komen, genant Don Martin ab Arragonia, Comes in Ribacorso, und hat breif vom keiser an ein ersamen rait bracht, das man im forderlich wolt sin, das er etwas hiltumbs van den 11 dusent jonfern mocht erlangenDurch einen offenen Brief vom 26. Sept. (VI kal. oct.) bescheinigte der Kölner Rath, dass er auf besonderes Fürschreiben K. Karls obigem gestattet habe, aus dem Predigerkloster Reliquien ad sancta loca alia mit sich zu nehmen, Kopienbuch von 1556 im Stadtarchiv, Bl. 76. Es war kurz vor der Überfahrt Karls V. aus den Niederlanden nach Spanien.. Also hat mich ein rat darzu verordnet und ich hab mit dem vurs. herrn gegangen hin und widder und zulest zu Predigeren ein heupt und zu Widenbach ein heupt erlangt. Ein rat hat privilegien, gein hiltumb uis Coln zu verlaissen baussen iren urlofWiederholung eines Privilegs von P. Bonifaz IX von 1393, bei Ennen, Quellen z. Gesch. d. Stadt Köln 6, n. 64 zu falschem Datum gedruckt, vgl. Mittheil. aus dem Stadtarchiv v. Köln, H. 9, S. 83, n. 5083; um diese Zeit wieder abgedruckt.; also hab ich dem herren ein wilbreff erlangt und den nachgeschickt an die Welser zu Antwerpen, die inBd.2, S.85 [355] fort in des koninks hoff Philippi van Hispanien und Engellant, dess hoveling er was, sulten zum herrn vurs. bestellen, und ist dahin komen 2. oct. Ich hab mit dem vurs. herrn fast converseirt und gezert, lach in dem Hilligen Geist Tormart und hat mir 2 goltgl. geschenkt zur letzenBd.2, S.86.
 
Anno 1556 uff sontag vigilia Matthei, 20. sept., des abens umb 8 uren ist hoichloblicher gedachten der hoichwirdigster furst und her her Adolf von Schauwenberg, erzbischof und churfurst zu Coln, in got verstorben zu Broil und ist den godestach darnach23. Sept.zu Weslink ins schiff bracht, darnach zu Coln an die Salzgass ankomen'Dan an der Neuergassen war nit ans lant zu kommen umb kleinheit willen des Reins', sagt der gleich zu erwähnende Rathsbericht.und in den dom im choir mitz vur der trelliger-dur begraven worden. Und sin begreffnis ist alsus zugegangen. Es sint die Crutzbroder, Augustiner, Carmeliter, Minderbroder, Prediger, die monchn zu Dutz, zu s. Mertin, zu s. Panthaleon, alle pastoir und capellain, darnach die gestichter mit iren scholeren in iren rocklen und domherrnZu ergänzen: aufgezogen, ausgegangen., den folgden nach ein ersam rat und die canzlei; ich gink auch mit eim rade; fort alle dener mit iren bonten rocken und kluppelen, aber ein rat hatten ir reumentel umbGenau nach dem Rathsbeschluss vom 23., Rathsprotok. Bd. 19, Bl. 36. Das. noch: 'die schutzen mit helbarden bei den gweldrichtern, ob sich jemands ungeburlich halden wurde'.. Und diss geschach zu 2 uren nachmittag und was vil zu fro angesclagen, darumb warte ein rait uff der Fischporzen mit dem domcapittelDer Rathsbericht fügt hinzu, dort habe man während des Wartens einige Viertel Rathswein kommen lassen.bis 6 uren, das es duster wart, ehe das schiff mit der lichen anquam. Darnach drogen die salzmudder die lich uis dem schiffBd.2, S.86 [355'] bis an die Neugass-porz, do drogen die scheffen des hohengerichtz die lich fort in den dom und warenwar in der Handschr.sonderlich reuich gekleitNämlich in langen Mänteln mit Kapuzen nach dem Rathsbericht., und vur der lichen ginken alle vurs. geistlich, darnach die, die schreiproven haven, darvur 24 tortischen mit den schilderenDer Zünfte.anhengich, und man droich die lich blois becleidt mit bischofhoit, geger, schon, henschen, al gulden, im rechten arm den buschofsstaff, in linken arm das gulden swert. Nach der lichen droch man fil torschen, dan es was gar duister, und der lichen folgden die ritterschaft, darnach ein rat, alle reuwich gekleidt, und die lich roich wie idel balsam, darmit er bereit was. Und wart mitz in domchor boven sin graff gesatzt und bleif also offentlich ligen bis uff den fritag; sin angesicht was blois und gemalet; und den fritag wart er begravenUm 10 Uhr Vormittags, Rathsbericht. Einen Rathsbericht nämlich, den das Stadtarchiv in den Actus et processus 50, Bl. 72, 73 aufbewahrt, eine von den Rathsbeschlüssen ausgehende kurze Beschreibung von Einbringung der Leiche (vgl. einen Bericht über Adolfs Einritt in dieser Ausgabe Bd. 1, S. 344 Anm. 2) hat W. benutzt, aber wesentlich ergänzt nach eigener Anschauung. Adolfs Epitaph in Cratepolii elector. catal. (1580) S. 135.. Cujus anima requiescat in pace, amenBd.2, S.87.
 
Anno 1556 uff donnerstach den 24. octob. sint swager Johan van Dutz, swager Ordenbach broder Christian und Gotschalck uff die Mosel gezagen wein zu gelden. Ich haf minem broder Gotschalck 2 hundert daler mit gedain daß er mir wein dar vur sult gelten, der daler waren 1 hundert 71 daler und an realen 29 daler zu 8,5 marcken ein daler gerechent. Got gebe innen alle gluck.
 
Anno 1556 den 5. oct. ist die eltertaifel fertig worden, die mir m. Peter, snitzler hinder s. Merjen, gemacht hatt, und hab im darvur moissen geben 91/2 gl. curr., wolt noch 1/2 gl. haven; den knechten geben 6 alb. drinkgelt und in des melers haus zu tragen. Diss taifel haif ich fort verdingt m. Barthel Brun, meler vur s. Albain, vur 15 daler off die werdeBd.2, S.87 [356] darvor und 2 ratzeichen a. 56 den 7. oct. Sin fatter heisch auch Barthel Brun, der hatt min hausfrau und mich, min fatter und moder conterfeit a. 1551 ungeferlichVgl. Bd. 1, S. 356.; und in disse taifel sol er malen ein crucifix, uns liebe frau und s. Johan und min hausfrau und mich darin conterfeiten in das mittels gefach, aber binnen uff den ein flogel Moisen mit der sclangenExod. c. 4.und uff die ander side Abraham, der sinen son offern wolt, und baussen die veir evangelisten, weis und swarz, und das cronement und fois samt den leisten ubergulden, sunst bla und marmor machen, wie sich das schicken wilt. Actum a. 1556 den 8. oct.Bd.2, S.87.
 
Anno 1556 uff montag den 26. tag oct. umb den mittag wart min gnedigster her Anton graif zu Holstein und Schauwenburch, dechen s. Gereon und domher zu Coln, probst zu Lutgin und Mastricht, des alten bischofs broder, zu einem erzbischof und churfursten zu Coln eindrechtlich erwelt. Es waren bei 400 burger im harners und die 6 herrn burgermeister zur zit und gewestD. h. die derzeitigen und gewesenen, regierenden und alten Bürgermeister.stunden im dom im chor und der neu erwelter erzbischof moist eirstlich der stat previlegien, alt herkomen etc. under sinem angeboren siegel bestedichen, und do wart er uff den altar gesatztDie städtische Abordnung hatte nach Beschluss des Rathes den Auftrag, anzuhalten, 'das eim rat die confirmation wie van alters gegeben und versegelt werde, ehe der neu gekorener herr uff den altar gesetzt werde', Protok. Bd. 19, Bl. 48.und gink darnach mit den capittularen, ritterschaft und stetten und dem alten hoffgesinde in den hoff Coln. Da was herlich zugericht bei 10 taffeln leut und ich hab denselben mittach dem erwelten erzbischof eirst den win presenteirt. Den zweten tagen waren die 6 herren da zu gast und sass her Arnt von Siegen burgermeister neben den bischof und so fortan ein graff und miner herrnVom Rath.ein, do hab ich auch den win presenteirt. Den dritten tag glichfals hab ich den win presenteirt, bin allet da plibenBd.2, S.88 [356'] essen und der neu erzbischof bracht mir einen gulden kop, moist ich siner churfurstlichen gnaden bescheit doin. Do van stunt an reit er hinwech mit 200 perden uff s. Simon-Juden tag28. Okt., sin scloss und stet inzunemen. Got geb im gluck und gnad wol zu regernBd.2, S.88.
 
Anno 1556 den 6. tag novemb. ist Derich Curstener van Bacharach zu unß komen und hat unß ein fesgin vol weinß mit pracht helt mehe dan 1,5 aim, dar umb daß mir in und sinen fatter herbergen, und wan sei alzit bei und komen und widder hin wech gezagen sint findt man in minem almanachen dar ich kurtzlich plegen etwas anzuzeigenen. Und deß geben sei unnß nitz vur die kost. Mir doint id in zu fruntschaft, sunst ist id unnß ein groiß beswerniß. Mir haven auch mit den van Bacherach ein groisse und alte rechnun zu halten dar alduck seir nach gelich ist, die findt man im alten rech enboich.
 
Anno 1556 den 26. nov. hab ich min verlech durch das ganze jar untfangen, das ich minen herrn vom rade plegen zu verlagen; verleuft sich diß verlech diß jar 45 gl. cur. ungeferlich, und ich laiß es darumb uff ein laufen, das ich halb zusteur vur aisen und ferckenBd.5, S.16. Und waß diß verlech sei, findt man in minem rechenboich, van jar zu jar.
 
Anno 1556 dissen, monat, novembris, den Schop in der Kymnaden laissen rusten und sunst kost mich 3,5 gl..
 
Anno 1556 dissen monat novemb. haven mir bei 14 gl. an mist und tragen arbeit gelacht, und haben den Wyngart in der Achterstraissen angefangen zu misten, noch anno 57 in feb. daß kleinste felt volendt, ___ ut im rechensboich.
 
Anno 1556 uff dinstag concep. marie, den 8 decemb. haven mir unssen son Johan van Caub an ein fasbender ampt gethain, bei meister Henrich van Erckrat uff der Brider [357] straissen da sol er leren dren jar, und mir sullen im 24 daler geben, half an und half zu haluen zit off wie am ampt gebruch lich. Sin zit sol an gain, anno 1557 zu komende pvrifica. marie, doch mach er zu im komen wan er wilt. Der meister hat auch Johan gegeben real van 12 alb. vur einen gotzhaller ist gescheitin beiwesen miner und deß meister und miner frauwen und swegern Feien ernst. Zu gedencken daß Johan bei sinem herrn Costin Coisfelder van pinxsten an gedeint, und gespurt daß im sinß herrn handel zu costlich were. Dar umb hat Johan begert daß fasbender ampt zu leren, und ich hab mit sinem herrn gehandlet daß erß bewilliget hat. Der selb hat es auch geraden, und wan er in gebruchen willt daß sol mit deß meisters willen geschein.
 
Anno 1556 den 7. decemb. uff montag hab ich in namen der kirchmeister sant Jacob utfangen von graf Gerlach van Isenberch dhomscholaster 30 goltgl. swar und licht uff rechnung und uff den termin anno 1555 martini verfallen, daß ich im uff ein papeir hab zeichnen moissen, und hab derhalb die quitantien noch gehalten biß daß rest fort bezalt wirt. Zu gedencken vur disser zit hat man nehe goltgl. bezalt dan allein daler, daß ist dem Peter von Netteshem zolschriber zu Engers und siner hausfrawen kondich, auch vur hin hat es Mattheiß Kalckoben isenbergischer schriber bei, graf Henrichs zeiten also mit daler bezalt, doch moicht der gebruch inreissen daß man goltgl. worde geben daß were seir gutt. De hac materia vide supra fol. 12 in fine, lacius. Noch hab ich daß rest von dem vurst. termin vam jar 55 martini untfangen nemlich 25 goltgl. seir licht die nit wol vur daler mogt uisgeben, da mit ist der termin bezalt anno 56 den 22. decemb., und hab siner gnaden die quitancz dar von gegebenn.
 
[357'] Anno 1556 den 18. tag decemb. ist Ursula ein dochter Johan von Dutz und Tringin mineß swa gerß und suster zum Aren im hauß uff dem Numart geboren. Min suster Merch undTilgung: sw; durchgestrichenmin swegersche Merg uff der Hertzstraissen sint goden gewest und Elger van Dutz patt, haben deß faters suster zu s. Rinolt im cloister den namen geschenckt.
 
Anno 1556 den 23. tag decemb. ist Gewer unß wingarther gestorben und mir haben glich vur sinem dhoit gerechent und in gar uff bezalt.
 
Anno 1556 den 28. tag bin ich uffTilgung: ge; durchgestrichenbegern Herman Bocks zu Neuß gezagen und haft den heilich mit im helfen scleissen und Geirtgin Pilgrums. Uff unser seiten war Peter Gruntgin, Peter Standert, Dickenbuschs und ich uff der brut side war, Johan Abtz, Johan Butt Philips und Peter in der Hornen, Derich Pilgrum und ist nitz besonders gehandelt dan daß es gehalten sol werden wie gebruchlich mit den guttern und widderfall. Aber ein punt ist in bedencken genomen off Herman ader Geirtgin leibs erben gewonnen und irer ein ableivich worde ob dan beider leibserbenTilgung: d_; durchgestrichenallein deß lebedichen erbgutterTilgung: g; durchgestrichenbehalten sol ader ob er zur zweiter ehe grif die zweite kinder auch theil und parth dar an haben sulten. Sulchs sullen Johan Abtz und Peter Grutzgin untwerpen und mich dan sehen laissen so fern es dan bruder partheien gefellich ist mach man breif dar uber machen. Uff Hermans side versoicht man auch ob eine Herman ader Geirtgin on libserben sturbe ob deß verstorben neigst die leifzucht mit gelt ab mogt lagen und daß gut an sich nemen, aber der brut perthien wolten deß nit folgen.
 
Anno 1556 den 29. dec. hab ich mit miner swegersche zu Neus im Leben abgeredt, das Tilman Ripgin, ir son, irsttagen sol bacculaureus werden und darnach bei einem notario in aula wonen in der kost ein jar lank und sich mitler zit bedenkenBd.2, S.88. [358]
 
Anno 1557 angefangen.
 
Anno 1557 uff neu jartag abent unß barschaft, ubersclagen wie nachfolgt.
Item an barem gelde hatten mit 1,5 hundert 2 gl..
Item an firnem win 5,5 a. daß foder zu 30 dler facit 58 gl..
Item an neuwen winen haven mir im kaller vi foder und zu prutgin noch 4 foder ligen dat foder frei in den keller steit 24 daler, facit simen 5 hundert 10 gl. cur..
Item an schartzen haben wir noch 4 gl. cur..
Item noch haven mir 10 malder weiß zu Neuß ligen den mald. vi gl. und hie 5 mald.Tilgung: g___z; durchgestrichenligen dat mald. 4 gl. on dat korn zu Neuß facit samengestrichelte Linie80 gl. cur..
Item man ist unß 25 gl. schuldich godestachkamer, noch 20 rad. gl. fritags kamer, Gilliß und Trein 1 hundert gl. cur. Agneß Korth vi daler, swegersche in der Lilien 10 gl..
Item facit Severinßportz kinder 11 gl..
Summa ist man unß schuldich 1,5 hundert 43,5 10 alb..
 
Item hergegen sint mir schuldich J. speich 4 gl. J. Klippinck 4 jar 12 gl., J. Leiskirchenß kinder 9 gl. cur. J. Hup 9 gl. 9,5 alb. dem kinde.l, gl. cur..
Item moder 20 daler von her Karl, zu Carmeliten 10 hundert rad. gl. facit zu cur. gelt 1,5 hundert 15 gl..
Item vur allerlei 10 gl.
Tilgung: Summa facit myr vngeferlich schuldich 13 hundert 27 gl.; durchgestrichen<img src=Tilgung: defalcatis defalcandis pleiben mir rich an barschaft; durchgestrichenTilgung: diß jar; durchgestrichen.
Itemzu sant Jacob bliben mir schuldich 32,5 gl.
Item sunt mir noch von fracht und unkosthn van den neuwen winnen die da boven bleiben ligen schuldich ungeferlich 20 daler.
Summa sint mir ungeferlich schuldich 3,5 hundert 25,5 gl. 3,5 alb. cur..
 
Defalcatis defalcandis bleiben mir mit got rich diß jar vi hundert 20 gl. 6,5 alb. cur..
 
Deß haven mir in forige parcelen nit gerechent waß wir vur hin an ingedoim kleider klina ter und der glichen gereiden guttern hatten ader gemacht und gegolten haben, wilcher er sich fil in minem rechenboich finden laissen fol. 120 und da fort an.
Zu gedencken, diß maneir al jarß unß vermogen als ein summarue inuentarium haben mir nu 3 off 4 mail umb nevu jarß miß gehalten, da von zetteln vur handen sint.
Die erbgutter sint auch in vurst. perceln nit gerechent.
 
Anno 1557 uff sontag den 3. januarii hab ich minen gepurtz tag gehalten, daß ich 39 jar alt wart. Min gir weck galt vi alb.. Ich hat den mittag min moder, broder Christgin, und Gotschak sin hausfrau Lisbet, Conß und sin fraw, die aptekersche zum Renbagen, Tilman Ripgin, Peter Derich knecht zu gast und richt in gnog an uch ein bancket mit vil schalen, koichen, rolger, zuckerbroit, nuß eppel, casteien, gesulste nuß und queden, mir worden 3,5 firdel winß geschenckt zum besten.
 
Anno 1557 den 11. jan. starf her Eberhardus Billicus provincialis Carmelitarum ColoniensisWarme Worte der Erinnerung widmete ihm Roverus Pontanus, selber Karmeliter, in seiner lateinischen Ausgabe und Fortsetzung der Epitome S. 440. Es liegt in Weinsbergs ganzer Richtung, dass hier dies unterlassen wurde..Bd.2, S.89
 
[358'] Anno 1557 den 13. tag januarii bin gwest bei Costen Coisfelder gangen und sint gutten willen unß son Johan loiß gemacht daß er daß faßbender mog leren, und er hat gesagt es duncke im geraden sin daß er daß ampt lere gebe im urlof und will in auch mit zu Franckfort und in einer missen, ader mit einer farten winen gebruchen nach Antwerp schicken und der glichen also ist Johan zu sinem meister in Henrich Fasbender komen den 14. tag januarij, ut supra fol. 15 in fine.
 
Anno 1557 den 21. januarii Zonß gewest und den heilich mit minem neven Johan Korthn und En Christoffelß helfen scleissen. Uff diß weiß stirft Johan eirst so sol En alls Johanß gereit goit und die leifzucht van erfen haltenTilgung: nicht lesbar; durchgestrichendaselbst gebruchlich. Stirft aber En eirst, so sol Johan all ir gereit gut behalten, aber so baldt sei dhoit ist iren veir kindern schuldich sin zu geben ider kindt ein bedt mit sinem zubehuir, und dan in zusamen ein angzeite kist mit etlichem linen waidtz, und zwei hondert daler irer stirbe ein ader mehe ander nemanß wurden auch von den drei jungsten kinderen von Christoffel geboren ein vur dode gedachter Ennen einich ammich leren, aderTilgung: zu l; durchgestrichensunst geistlich ader weltlich bestadt so sol Johan an jeder kundt so fern die moder noch lebte vunf und zwentich daler und nit mehe zu lagen schuldich sin, wurde er innen aber mehe verlagen ader vurstrecken lenen ader borgen daß sall innen an irem part von den zwei hondert dalern abgain, und Peter der elste son begerte der 25 daler nit. Und sind uff siden Johanß gewest, Jacob Brocher und Wilhelm Vuylmans Kirstgin Kort und ich. Aber uff siden Ennen, sint gewest, ir son Peter ir broder Gotschalck zu Mechtern und Thoniß wirt zu Nivenhem. Datum ut supra.
 
Anno 1557 den 25. jan. ipso conversionis Pauli ist das begenknis des hochloblichen fursten bischof Adolfs van Schauwenburch im doim gehalten worden. Das hat sin broder buschof Antoin gehalten herlichBd.2, S.89.
[359] Das gebeirs stunde uff dem graife im domchor, dar bischof Adolf begraben licht, wonderlich mit hoich, mit fil crutzer und wapen, und stunde wol 5 off 600 kerzen daruff und umb den choir her. Den abent zuvur hilt man die vigilia und es waren die Mensche, Trirsche, Lutsche, Monstersche, Gulische rete samt vil von adel und ebten in der vigilien und begenknis und glichfals was ein ersam rait der stat Coln auch darzu gebeden; die haben ungeferlich 8 par herrn darzu verordneirt uis dem raide und ratzrichter und sint mit reumenteln und mützen darzu komen und vur in her die schutzgen mit gedeilten rocken und helparten vur den verordneten hern, darnach die gekleite dener mit kluppelen vur hergaindeDer Rath hatte beschlossen, 'das 6 par van den furnemsten hern mit reumenteln erscheinen sollen, es sollen auch etlich burger im harnisch in den doim verordent werden, damit die fremde hern unverdrengt bleiben', Protok. Bd. 19, Bl. 79'.. Und uff den begenknistag ginken die verordneten herrn mit zu hove essen, und den tag stunden bei 300 burger im harners vam choir an bis in den hoff van Coln. Des anderen tag hat man in allen abdeien und stiftern auch begenknis gehalten, zum dritten tag in allen kirspelen und andern cloistern, und man hat vil umb gotzwillen gegeben in allen kirspeln, und ein rat hat dem churfursten den win geschenkt, alle tag 25 hosen und einen zulast, und ich hab in presenteirt als der burggreif, dem das zustunde. Drei nacht ist der churfurst hie plieben, darnach in Westphalen gezagen, dar er sich auch wolte laissen hulden, als allenthalben uff dissit Rhins gescheit wasBd.2, S.89.
 
Anno 1557 den eirsten tag febr. hab ich meister Henrich van Erkrat, uns sons Johan van Caubs meister, zu gast geladen und im zwelf daler vur die halfscheit angegeben, sint darnach uff die fasbender gaffel ge gangen, da ist er desselben tag ingeschriben und sin zittag gesatzst uff den 9. februarii, wiewol er vurhin im gedeint hat. Doch haben die amptmeister gesacht, sin meister moicht im dess im lesten jair erstaten, des m. Henrich zu doin gelofft hat und mocht liden, das der tach Christmiß were, aber man mogt es nit froher insetzen, dan der alt stunt uff den 8. februariiBd.5, S.18 [359'] und Henrich Krudener war amptzmister und gegenwerdich sin gesel Claß Krufft, nit inheimschs, und hab moissen geben veir enkel gultgulden und 12 alb. dem ampt, dem gaffelboden 3 alb. inzusetzen, und man hat im vurgesacht: Du saltz dinem meister sin gezauwe verwaren, ader bezalen; du saltz nachtz nit uis des meisters huis sclaifen on sinen orloff, uf bois ein pont wass dem ampt. Du saltz dich in den drei jaren nit bestaden uff verluß des amptz, und der amptzmister hat im mit einem wecken dat ampt gegeven, ja er solt auch dem ampt truw und holt sin und sinem mister gehorsam, mines behaltzBd.5, S.18. Und er ist Johan van Kauf insesatzst worden. Wie er aber ver dingt ist sinem meister, und wan er zu im komen ist. Vide supra anno 56 den 8 december. Noch anno 57 den 13. janua.
 
Anno 1557 den 15. tag februarii bin ich mit Lenhart van Bracht in denTilgung: alde; durchgestrichenzwen Dvuen neben Weinsberch wonhaftich, bei her Evert Meppis licentiaten gewest und zwischen iren irthumb hingelacht und gehandelt daß he Evert vurst. Lenhartn vurst. dat hofgin ader wingartgin vurmails ein hofstadt gewesen uff der Bach neben dem Rosenkrantz gelegen gegen Blomen over uff dat neut vermeit hat 10 jar lanck zu halber zit ein dem andern uffzusagen jarlichs vur einen daler, termino remigii zu bezalen, und in gudem bau zu halten. Und die hofstadt sol haren zu einer vicarien in sant Laurenß kirchen gelegen sant thomiß vicarius genant, und her Wasserfaß kinder und nachfolger sint gifter der selbicher vicarien. Der vicarius kimt sonderlichen keinen alden schein deß eigenthumbs beiprengen dan sin beseß 9 marcken van der vurst. hofstadt, aber Lenhart verdrauß fil an daß gericht zu lagen, wiewol sin fatter und er die hofstadt bei funfzich jarn besessen hat, aber da vur hat min hergin die vurst. hofstadt in [360] pachtung gehat und wart von Lenhartz fatter undergangen wie ich bericht sin. Dar umb schrif ich diß bericht zu gedechtniß off man widder dar nach tragten wolte, van etwas dar gelegen were. Auch so hat ein ersam rhadt drei mail die cronen dar vur gescla gen und ist verfallen landt der priuilegien. Auch sach her Leißkirchen sin fhar van Rosen krantz streck sich mit an deß hofstadt. Man wulte auch gern ein straß van Buchel dar durch machen.
 
Anno 1557 den 27. tag februarii ist Tilman Ripgin min commensal bei m. Joha van Westhoven notarium im sale under seßzein haussern wonhaftich ein jarlanck vermedet worden, dat officium notariatus zu leren und alles waß dar uff steit. Tilman sol 34 daler dat eirsthe jar geben und wan daß umb ist darnach er geschickt ist, sol man ferners handlen, nach aller gelegenheit und beider gefallen. Tilman sol in Johan copien, und wan letzen sint ein stundt im tag urlob haben dieselb zu visitern, sol auch mit der kost, weschn bedden, kertzen, gehalten werden wie bei andern notarien gebruchlich ist.
Und hie zu gedencken Tilman ist bei zwein mandt uber drei jar bei mir gewest in der kost und hat es so gut gehat als mir, und hab in al der zit 30 mald. weiß untfangen. von andern commensalen het jarlichs wol 36 daler mogen haben. DochTilgung: d; durchgestrichenmach es Tilman schir off morgen widder vergoden. Ich hab dar umb gedriben daß er zu einem notario ist komen, dan er ginck bei mir der geselschaft zu vil nahe, da mit hat er kein forthel. Hie moiß er arbeiten und mag mit studeren. Sin tag sol an gain den 5 martij, uff freitag inder fasten.
 
[360'] Anno 1557 den 12. marcii ist Ursula ein dochter Johan van Dutz zum Aren und Tringinß eheluden gestorben, und war ein kindt van 7 wechen geraden. Und dat ist also zugangen. Deß abentz lach daß kindt in der wegen und in der kuchen sclaiffen, und also sclaiffent nam man ide und droich es uff die sclafkamer in ein wege da lach es still daßTilgung: dan; durchgestrichenman es nit horte schreien dan es doch still plach zu sin. Deß morgenß fro stundt Johan van Dutz uff zu veir uren und zouch nach Lechenich da er zu schaffen hat und wost nirgen aff, da nach dede sich die moder Tringin an und als sei dat kindt viß der wegen wolt nemen und seugen fandt sei idt doith und schrei mordio. Und denselben tag wart zu sant Apostolen in sines fatters fatter grab begraben.
 
Anno 1557 den 13. marcii hab ich minen broder Gotschalck 6 foder ufforender zinsen bezalt dan ich hat miner win seß stuck uff in gesatzst die er vur mich uff der rentkamer under sinem namen sol bezalen wie er zu mehe zeiden hat gedain. Die ander 4 foder hab ich uff min moder gesatzst sol sei bezalen wie Gotschalck wol weiß, dem ich da von bericht hab gethainAbsatzmarkierung.
Und zu gedencken daß ich dar umb die uffforende zinß under minem namen nit gern in die rintkamer leibere, dan etlich herrn deß ratz mogen nit liden das ich mit _ winen handle, und haben mir auch daß zappen verboden do ich borggreif wart und wolten mir nit gestaden waß man minem fatter seligen gestattet hat der also lang er lebte auch zapte und bei der winkomanschaft bleiff. Item ich hab auch minen broder vurst. noch 25 gl. cur. gegeben die er mir an fulwin und zerung und allerlei unkost verlacht hatte, und nemanß sol mir von den winen mehe heischn, dat. anno 7 die novemb. supra.
 
Anno 1557 uff montag den 15 marcii hab ich veir rinsche gl. jmm hohenge richt ingelagt, Anckum hat daß gelt in der tagzit [361] untfangen, und stunde uff der blasen geschreuen mit miner eigner handt, nemlich, Herman van Weinsberch hat ingelacht 4 rinsche gulden 3 rader mr. und 5 s. rader geltz verfallen verleden johannis und christi wilant joncker Johanß Leisekirchen kindern und erben vom hauß neigst Cronenberch an der hoportzen act. anno 1557 den 15. marcij.
Und Anckum sagte dat gelt daß zu jar erlacht lige noch hinder gericht, ut supra, fol, 7. Und ich hab 3 rader alb. vißgegeben den pleit dach zu verwaren.
 
Anno 1557 den 25. tag marcii, ipso die annuntiationis Marie, hab ich das krenzgin gehalten, das vur 15 jaren angefangen war, und hilt es under dem raithaus in der neuwer stoben, richte zwei mail an mit 5 schuttel. Eirst mitz gebacken fisch, 2 mit herink und buckink und 2 mit rapunzel und lass, darnach gebraden fischs mitz, 2 mit galetin, 2 mit kripzen, darnach allerlei schalen mit nuss, appel, koichen, figen, rasinen, pletz darbei, das wart neit uffgehaben. Es waren bei mir doctor Conrat Betzdorf, doctor Johan Broich, scheffen Reven und scheffen Siegen, licentiat Goltberch, fort meister Engel und m. Michel mit dem virginail und peifen; doctor Anholt und scheffen Deutz pliben aus; auch m. Clais der harpenist, und mir waren frolichBd.2, S.90.
 
Anno 1557 den 12. apr. haven mir gemist miner frauwe faele, war wol 24 gl. curr. wert, war swarz wollen, mit damast gefodert. Do hab ich die magt van stunde an nach Dutz geschickt zu den juden, uff den dritten tag darnach hat sei gestanden zu pande bei Wendel dem juden vur 3 daler und 1 ort, die moist min frau bezalen und untfink ir faele widder, und versucht am scholtis und boden, vam juden zu vernemen, wer sei dar pracht hette, aber der jud wolte dess nit melden, sprach aber, er wolt fleis ankeren, ob man etwas widder mogt haben, doch sagt er so vil, das die faele uff denBd.2, S.91 [361'] 6. tag apr. zu im komen were, ein frau hette sei im pracht und were ir in der kirchen pracht worden und gesacht: die faele hort richen luden zu, die moissen fare bezaln und haben kein gelt, versetzt sei doch etc. Darnach uff s. Georgens tach23. April.hat der jude uns boden geschickt und 3 taler widder geben, wolt nemans melden, aber gebeden, man sult im doin, als er uns getain hatBd.2, S.91. Got weiß wie es dar umb ist. Man hat sich aber beß zu hoeten.
Sunst haben wir nit vil verloren got gedanck, dan klein rustung zinnen pott, lichter und derglichen.
 
Anno 1557 den 15. aprilis uff weiß fritag hat unß m. Barthel BrunTilgung: die; durchgestrichenvur sant Alban wonhaftich die elter taffel gemalt gelevert zu Cronenberch die uff den elter under dem Klockenthorn stain sol, dar in steitTilgung: eyn; durchgestrichenmitz und offen ein contrafix maria und johannes dar under, und miner und miner huspersonen contrafeit, uff beiden floget die figuren abraham wilt isaac offern, und moses zeumt die sclange. Und wan sie taffel zu ist staint ader sitzen die 4 evangelisten. Und ich hab auch in die angesichter alle samen leuth laissen contrafilen vißgescheiden ihesu christi angesicht. Und steit in marie bilt Feigin Ernst miner frauwen suster angesicht, in johannis under dem crutz miner frauwen sonß Johanß, in abraham, steit deß kirchmeisters Peter Nuwenars angesicht und in mose steit deß kirchmeisters Henrich van Krufftz angesicht. In der veir evangelisten sint contrafeit in sant matheo m. Johan Cortessum offerman, in marco min broder Gotschalck, in luca min broder Christgin, in joanne, her Johan Nuwen haven pastor, und eder contrafitung kost mich 3 mr.. Also daß mich die taffel als und als bei funfzich gulden cur. stait. Sol zu undser gedechtniß da stain.
 
[362] anno 1557 den 10. aprilis, uff montach zu parschen ist Steprat, jonfer Annen zu Uphaven dener zu unß komen und den eirsten termin nemlich 32 enckeler dhaler pensionen bracht und ein quitanz van unß gefordert also lauteudesic.
 
Ich Herman von Weinsberch licentiat und Weisgin min hausfrau dhoint kunth und bekennen dat mir uffgeburt und untfangen haven von der ehr und tugentsamer jonfer Annen von der Reck wilant deß erntfesten joncker Alof von Hall amptman zu Monhem gewest nachgelasner widwen, sampt von dem erntfesten Dietrichen von Hall irer beider son, nemlich 32 joachimß daler erflicher jarlicher pensionen wilche unßTilgung: er; ducrhgestrichenan iren beiden leibden personen, und haif Hallen hof zu Vreistorf, neigst verleden sontag letare zu halffasten erscheinen und erfallen sint. Sagen darumb ire beide leibden vurst. und wem deß weiter noit sin wirt von dissem eirsten termin loßledich noch quidt und bedancken unß guder bezalung.
Zu urkunde der warheit haf ich Herman van Weinsberch vurst. disse quitanz mit eigener hant geschreben und mit minemTilgung: signet; durchgestrichenunden gedrucktem signet underzeignet wilche gegeben ist, anno domini 1557 uff montag zu parschen den 19. tag aprilis.
 
Anno 1557 den 13. aprilis hab ich in einen ersamen rhadt der stadt Coln suppliceirt und erlangt dat ich ein hauß in der Butgassen, mit dem herrn prior und conuent zu Carmeliten vur ir hauß an der Hoeportzn ein dheil Vuylappels hauß dar der drisler in wont verbuten [362'] mochte und daß man unß von wegen der butung in daß schrin schriben sulte, dan sunst moiß man kein geistlichen an erben mehe in Coln schriben. Es ist befollen Johan von Solingen und Johan van Duissel beiden ratzpersonen die es urkundern sulten, wilche es van stundt bartolomeo schrinschriber verurkont, der die suppli cation nach sich genomen und der herrn namen dar uff gezeichnet hat.
 
Anno 1557 den 4. tag mai ist Anna, dat naturlich kint, bei uns komen wonen, der meinung, das es als frembt unser frauwen sult dienen und mit scholen gain. Es ist geborn zu Coln in der Honergassen a. 1546 den 6. tag nov., ist sant Mertin gedeuft worden und miner suster umblaufs magt. Anna und miner moder mag Trein, und Henrich van Ham sint pat und goden gewest, ist van stunt an van siner moder Grethen Olups genomen worden und zu Ichendorff zu zehen verschickt, da es bliben bis a. 1554 im hartmond, ist uff die Haneportz komen wonen, van dan bei Peter scheidenmecher, van dan bei m. Gerhart uns bruwersfrau. van dan bei uns, und hat mich bis uff diß zit wolunausgefülltgekost. Got geb, das es ein gut menschs mog werdenBd.5, S.18.
 
Anno 1557 den 5. mai sint die leimscleiffer in die Achterstraiß komen da haven sei mir zwei gebonne mit leim gemacht und ein dur zu gemacht, kost ungeferlich 7 gulden cur..
Der leiendecker ist auch umb die zeit bei unß gewest, und alle dacher besteigen vur leisten, lozin, blei wesselgelt, neil, loin, samen gekost 8 gl., 3 alb.. Deß haben sei uff Cronenberch abgebrochen den schorstein.
 
Anno 1557 den 10. mai uff montagTilgung: de; durchgestrichennach jubi late haben mir Barbaren memoriae zu s. Peter gehalten, und den mittag bei her Heiman gewest. Uns sol nu fort an laut der fundationTilgung: memorien; durchgestrichengehalten werden.
 
[363] Anno 1557 uff sontag cantate den 16. tag mai haven mir ein gutten frunt zu mittag bei uns gehatt, mit dem frolich gewest, darnach in den wingart gangen, da gedrunken, van dan ist min hausfrau Weisgin mit miner moder und sustern in das felt, durch s. Severinsporz, lans den Rhein widder heim spacern gangen und den abent hat sei sich eirstlich geclagt, wie sei nit wol zu pass were. Und den montag war sei auch unpesslich und clagden iren ruckstrank und ir heubt, das sult rauschen wie ein wassermull; sei hat auch gebrech an der moder und allzeit an den beinen gehat in miner zeit, aber das bois bein wolt nu zu, doch hilt es m. Derich bartscherer mit gewalt offen. Des dinstachs leis sei ein ader sclain und unser meheNämlich: desgleichen.; des abens waren mir zu Mergen uff der Herzestrais essen, wie sie allet unpeslich was; den godestach half sei den vertrag machen tuschn Henrich Hoin und Merg vurs., gink und kochte noch swachlich; des donnerstach leis sei ein rutzbetgin in minner sclaifkamer zurusten, dieweil sei sich ubeler befolte, und scleif do eirst allein. Des fritags leis sei zum ander mail ir wasser besehen, 2 off 3 doctoren und etliche zu sich fordern, die befonden, das sei gebrech an der moder hatt, und gaben ir koildrank, dan sei was seirsei in der Handschr.hitzich und brant und clagde das ganse leif. Des saterstach leis sei ein begin zu ir komen und sucht allen rat zur gesontheit, aber den sontag rogate wart sei noch swacher und quam achter dem tag nit vur die kamer, kunt sich auch in der lucht nit halten; den montag quam her Peils frau und fil gutter frunt teglich zu ir, troisten sei, und sei bleif allet bei guder sprachen und verstande. Den montag fro nam sei uis rat der doctorn ein purgation in, die gab ir Johan Ripgin, ir neif, dem sei das vertraude, sunst wolt sei nitz aptekenBd.2, S.91 [363'] mehe innemen, und das wirkte, aber sei wart seir swach darnach. Den dinstach zu morgen war sei und ir son Johan und ich allein bei ir und do wart verzalt, wie das testament gemacht were, darnach man sich halten sulte, dess mir do al zufreden waren, das sei sich mit werentlichen dingen nit mehe durft bekommern dan mit got allein; darnach macht man ein rutzbetgin in min sclaifkamer, daruff lagt sei sich und quam auch nit darvan. Des dinstach zu nachmittag wart sei so seir krank, das man sei mit got und dem hilligen oli leis berichten, und sei sprach dem herrn den glauben und gemein bicht so hel nach, als ob sei nit swach gewest were. Des godestachs besatzt sei irer suster und derD. i. deren.kindern und dem gesinde im haus etwas, wie das uffgezeignet worden, hilt sich den donnerstach smerzlich und doch geduldich in irer krankheit und so wol gotfortich und gedultich, das wonder war. Den fritag bestonde sei swerlich zu reden und eikalden zum teil, zum teil auch verstendich, und sacht noch von etlichem gelde, so sei heimlich verspart hett; achter dem mittag bestunt sei nit mehe verstentlich reden und kunt nit mehe innemen, die borst und halz ginken zu und bestunt zum doit zu bereiden und starf also stillich sois, als het sei gesclaifen, on einiche gepir ader hillichkrenkde und augenmistaltSo für: misstalt, Entstellung., und verschede den fritag zu abent nach der sester stunden den 28. mai, war fritag nach himmelfartztag. Got sei ir gnedich und barmherzich. Und ist ein from gotfortige, verstendige, fruntliche frau gestorben, und wie ir leben gewest ist, also was auch ir toit. Ist den sontag vur pinsten zu s. Jacob under den klockentorn glich mitz vur den altar begraben worden mit den 4 orden und 2 kirspelschoren und baggarden und sunst stadlichBd.2, S.92 [364] und den abent sint 2 dischs guder frunde schenken zu mir komen; den dinstach 1. jun. ist sei erlich zu s. Jacob begangen worden. Gott sei ir gnedich und barmherzich; ich hoff, sei sei ein kint des ewichen lebens und bede got vur uns, quia speravit in domino, amenBei der Aufnahme des Inventars, die nun folgte, ist wieder 'eine schetzersche' betheiligt, eines Boten Frau, wie in Bd. 1, S. 287 u. Anno 1. .Bd.2, S.93
 
Anno 1557 den 22. junii hab ich ein inuentarium aller gereider gutter (wilche min seliche hausfrauwe Weisgin mit wilant Paulus van Kaub und mit mir besessen und nachge laissen uffgericht, inhalt der clausulen unser beider testament anno 54 den lesten tach octob. uffgericht, wilche mitprengt daß der lestlebetigersicvan unß beiden deß irsten ableiuigen erben ein gleublich inuentarium und taxation zu stellen sol. Und min bon Johan van Caub ist personlich uber und auß dissem inuentriseren gewest, Peter Manß van Hulß ist notarius gewest, und wiewol er denen under dem hauß gewest und derhalb man sich besorgt er sult suspect sin, edoch hat er wol (notarius diß inuentarii sin mogen wie man sich befragt hatt, und Peter Vucht, und Lenhart Bracht beide verber und burger sint zeugen gewest. min suster Sibilla hat auch zu gesehen desglichen Derich Wasser min alt knecht. Ich hab auch bei minem eide allet laissen inuentrisern wat ich gewist hab, und Stingin van Recklinckhusen in der blindt s. Johanßgaß einß boden frau ist die gesworne schertzersche gewest, wa ich etwaß weiders finden ader bedencken kan daß nit inuentriseirt, daß wil ich noch uffschriben laissen.
 
[364'] Anno 1557 den 24. jun. hab ich die eirste monstunde zu s. Jacob gehalten, sint den mittag under dem rathaus bei mir zu gast gewest der pastor, offerman und scholmeister s. Jacob, Henrich van Kruft, Rembolt Haickstein, Antonius und Laurens secretarii, umblauf, Cons, Bartholomeus dorworter und die beginen, so uff dem graff gelegenUm zu beten..Bd.2, S.93
 
Anno 57 den 28. junii hat Johan van Kaub min steifson sich vur dem official deß haifs Coln, Reimbolt Hackstein und Henrich Hoen zu curatoren laissen setzen. M. Goddert Alstede ist notarius gewest.
 
Anno 1557 den 30. junii ist Entgin bei meister Ulrich in die Judegaß komen, schreiben zu leren, und ist nit verdingt worden umb einen sicher loin, dan er hat gesacht, man soll dess woll zufreden werdenBd.5, S.19.
 
Anno 57 den 6. julii hab ich Henrich Blechman uff der Bach in der Isendhur ungeferlich 11 foder winß verkauft dat foder vur 30 daler. Hat 2100daler angeben daß ander _10035 daler zwei manat geborgt und Wilhem von Greven broich am Maltzbuchel zu bruch gesatzst und dar nach auch erlich bezalt.
 
Anno 57 den 28. julii ist Rembolt Haick stein und Henrich Hoen jonckerßk verbessrt aus ßKaub vur monder eirst bei mir gewest den haf ich daß testament und die inuentarien vurgelesen und sei haben ir bedencken uff die sach genomen.
 
Anno 57 den 29. julii benck und schorstein und finster in der Achterstraissen ange fangen zu machen und inzusetzen.
 
[365] Anno 1557 den 10. aug. hab ich den mittach bei Rembolt Haickstein zur kirmiss gewest mit her Philips GeilDem Rathsherrn und Vater des namhaften Juristen Andreas G., den neuerdings die Würzburger akademische Festrede von Hugo Burckhardt von 1887 behandelte. Meine Mittheilungen über ihn sind das. S. 38 nicht genau wiedergegeben: u. a. muss der eine Taufpathe von Andreas Joh. Gerresheim genannt werden.und anderen goden herrn und frunden. Denselben nachmittach hat Philippus konink in Engellant und Hispanien dem konink uis Frankrich ein grois sclacht affgewonen bei s. Quintin, darnach s. Quintin den 27. aug. mit sturmender hant erobert; zu hoffen, es sulte zu godem freden in dissen landen geratenBd.2, S.93.
 
Anno 1557 den 24. aug. hab ich herzoch Georg von Brunswich, bischof zu Minden und domprobst zu ColnVgl. oben S. 15 u. Anno 2, dazu Allg. D. Biographie Bd. 8, S. 635, 636., den wein presenteirt und hab bei siner gnaden am disch moissen pleiben, der do gut zeitung vam kreich und sunst verzalteBd.2, S.94.
 
Anno 57 29 aug. ist Johan Kuckelman van Aich deß vurmunder ich bin zu Crutzbro der ingekleidt worden. Ich haif im verlacht allerlei inhalt mines rechens boich. Und ist sines halben mit dem prior und conuent besonders nichtzs ge handelt worden, biß man sucht off er im cloister wirt pleiben ader nit.
 
Anno 15sicden 29. hab ich min rechenschaft sant Jacob gedain waß ich untfangen und vißgeben hab, geschet zum Wolff uff der Bach bei Georgen Kaldenbach gewantmecher in beiwesen deß pastoir kirchmeister und der achter.
 
Anno 57 den 8. septemb. hab ich kirmiß gehalten nativitatis marie und sint nit mehe bei mich zu gast komen [365'] dan her Leiskirchen, her Hittorft h. Peil d. Haltern, Francker van der Ketten, Klippinck gein spil noch gaffel knecht gehat auch ein gulten geschir uffgesatzst. e_ mit funf schuttel angericht, eirst mitz 1 zam schinck 2 mit geissenfleisch 2 mit stomp, zunge, zum zweiten mitz ein basceit mit 6 honer 2 mit hennen martzbein 2 mit antfoel in seluen, zum dritten mitz 1 sclaiffer 2 hasenweiß 2 wingertfogel, zum veirten allerlei gebrait, 2 mit 3 felthoner, 2 mit capun uff capern, zum f_ten mitz keiß botter 2 kriptz 2 ader ein ge back tattel und mandel und allerlei obtz mit schalen. Und hat diß maltz zit bei 20 gl. gekost den oben sint min moder suster broder hie gewest deß andern tags die beginen auch min frunde, dan den tag wart die dritte monstonde miner seliger hausfrauwen gehalten.
 
Anno 1557 den 23. tag septemb. hab ich druben gelesen hab nit uber 7 off 8 leserschen gehat und der drattrecker half keltern 3 mr. geschenckt. Ich haf dit jar fil an den win gart gelacht ich haif dat kleinnortfelt laissen misten ut supra und Hupert wingarthei hat mir umb tagloin gearbeit, dat hat seir vil gekost. Ich haf nit uber 3,5 aim winß kregen dan idt waß klein kornich und verresen. Ich hat wol 20 q. weiß ver gadert dat waß saur scholz uff daß ander.
Diß jar ist eirst einer komen van deß capit tels sant Severinß wegen hat zehnden gefordert, da von ich nit gewist. Min moen Greit sacht mir sei pleicht wol ein lel druben zu geben. Ich hab aber 6 alb. geben da mit war er zu friden, und Jaspar Liblar hatTilgung: jn; durchgestrichenmir den win aff gegolten dat zu foder vur 26,5 daler dat fass widder.
 
[366] Anno 1557 den 1. octobr. hab ich dat somerhaus in der achterstraissen laissen weissn, uff das es gemailt sult werden, dan ich hat es meister Veltin in der schildergassen vur 31/2 gulden verdingtBd.5, S.19.
 
Anno 57 den 15. octob. zwein aissen vur 57 gl. gegolten, uff daß ich gein schaf und geissen durft gelten,Tilgung: vnd; durchgestrichendan min rintfleischs uhar uffgangen.
 
Anno 1557 den 18. oct. bin ich uis begerten des conventz zu Crutzbroder mit dem procurator und mim broder Gotschalk nach Dusseldorf gereist, umb den neuen prior widder zu holen, der dar geflouwen was, das er nit prior wolt sin, dieweil sei ein andern prior abgesatzt hatten, und haben den uberredt, das er zu Coln gezogen ist und hat das prieratSo.angenomenVon diesen Vorgängen weiss ich nichts., und mir haben im irlich den win geschenktBd.2, S.94.
 
Anno 57 den 25. octob. hat Berndt von Reimbach uff der Drencken sin testament gemacht und hat mich selft veirthen tru hender gemacht und 10 daler besatzst m. Johan Cortessum ist notarius und Segen, Dutz sint scheffen.
 
Anno 57 den 28. octob. ist unß zweite wingarther Hupert gestorben, so balder sin versoick jar umb und er bezalt waß.
 
Anno 57 2 novemb. allerselen tag bin ich den mittach zu Carmeliten gewest und more quesueto ein ratzeichn verzert.
 
Anno 57 den 8. novemb. hab ich 5 mald. gersten pachtgeweiß kregen van Neuß da mit ist daß jar 57 bezalt, und haf die gerst 9 novemb. gemeltzst.
 
[366'] Anno 1557 den 20. tag novembr. des morgen zwischen acht und neun uren in jonker Joisten van den Reven des scheffens haus in der Schildergassen hab ich min testament und lesten (willen) zu einer hant in minem widwe stat uffgericht und gemacht, wie ich den beger, fast und stede zu halten, und das ist also zogangen. Ich haff min testament selbst in schrifften verfast mit miner eigner hant geschriben, eirstlich montlich den effect verzalt, darnach gelesen, und die scheffen, notarien, gezugen und ich selbst haben das concept mit eigner hant underschreben, meister Ulrich notarius hat es hinder sich, und j. Joist van den Reven und Gaspar Andreae von Sitthardt beide scheffen sint kundich, habens underschreben, und m. Ulrich Hoiffnagel principaler notarius in der Judengaissen rechensmeister und meister Henrich Reinolde van Wartberch inBd.5, S.19s. Blind sant Johansgassen scholmeister und Notarius und testis habens auch beide underschriben, und Ambrosius von Graven, jonker Revens vurs. dener, und Hans von Frekenhars, jonker Revens hausschroder domolls, habens auch underschreben mit eigner hant, jeder scheffen hat pro arra kregen ein scheiffer und 1 ratzeichen, m. Ulrich ein scleffer, m. Henrich 8 alb., jeder gezug 6 alb. Et testamentum idem erit firmum ratum et gratum ultima hac mea voluntate quam volo et confirmo denuo scriptura propria manus meae a. 1551 24. vig. s. Catharinae Novembr.Bd.5, S.19.
 
Anno 1557 den 27. tag novemb. sint zu mir komen under daß Rhaidthauß in die stoifTilgung: alda; durchgestrichender prior und kirchmeister zu den Carmeliten in Coln und meister Johan Cortessum offerman zu sant Jacob [367] alda haif ich dem prior dat gelt von deß dreisler hauß an der Hoeportzen ge nant Vuilappels hauß gegeben und uber zalt. Die sumama deß kauf geltz waß in all neunzich rader gulden dar vur hab ich in gegeben 76 daler 8 alb. und da mit ist daß hauß mit der faren bezalt ut supra fol. 1 in pa. Und der prior hat mir ein quitanz geben mit eigner handt geschreben daß er sulich gelt untfangen hab. Und wiewol ich daß hauß bezalt hab so bin ich noch dar an nit geschreben, dan die uffdracht und schribung inß schrin bleibt stam umb der butung willen supra fol. 21, dan die butung ist verzagen worden umb der tagzit willen zu Arsburch dar sich min gne dige frau sant Cecilien von wegen einß metginß hat solt weldigen sult laissen und mir die selb ufftragen, daß dan noch nit allet geschein ist.
 
Anno 1557 den 6. tag decmeb. 4 mald. kornß zur mullen gefort, wilche korn ich van Neuß untfangen restantz van zu jar und min ist die pacht von dissem jar 1557 remigii deß korns noch mit eim andern schuldich.
 
Anno 1557 den 7. dec. hab ich dem cardinalen Caraffe, des pabst neifen, den win von wegen eins erparn ratz zum Wilden Man uff dem Tormart presenteirtBd.2, S.94.
 
Anno 1557 den 14. tag dec. ist das pallium zu schiff an die Drankgass herab komen und mit der stifter station zirlich ingeholt und die Drankgass uff lans die Hoe-Smit vur dem Hilligen Geist in den dom getragen; der undersigler und der dechen s. Andre doctor Jheronimus drogen es in einem kistgin, die rete folgten allein, dan der churforst lach zu Broil krankBd.2, S.94.
 
[367'] Anno 1557 den 17. decemb. 3 fercken gehat golden 34,5 gl. cur..
 
Anno 1557 den 20. tag decemb. hat meister Henrich von Wartberch in der blinder sant Johanßgassen min testament underschreven beide exemplaren die m. Ulrich vurhin zirlich geschriben hat, ad maiorem fidem faciendam.
 
Anno 1558 den 27. tag sancti stephani hab ich Peter von Attendar kertzemecher ein kindt gehaben, mit Peter Vigenmontz frawen und Ambrosus aptekers frau wen, dat kint heist Gertrudt, geben 1 goltgl. und ein torners.
 
Anno 1558 den 28. tag decemb. hat mir Gilliß van Duren und Trin den haußzinß bracht nemlich 26 gl. cur., deß pliben die 5 gulden van der uhar stain biß an minens sonß Johans, zukompst dan sie sprach en sei hetten mehe dan 6 gulden an der stoven verbaut.
 
Anno 1558 den 28. decemb. der kinder tag hab ich Thoniß van Marstorf der duitzer herrn wingarter und Beilgin siner hausfrawen minen wingart in der Achterstraissen verpacht ader vißge thain jar vur jar vur 8 gulden curr. half zu komen nativitatis joannis, und nati christi die ander halfscheit, doch bedur fen sei 2 off 3 gulden zu vor sol man in verlagen. Deß sol der wingather alle arbeit doin, und sol uff sin kosten die weitger zu gulsden und allen stroe uff sin kosten bestellen, und die draben dat klein holt wetzen, lauf und graß so er haben, sie alte ramen sullen mir verpleiben, und neuwen sol ich in die stadt bestellen, anders nit, und von pors. und mist dragen sol ich den tag 6 alb. [368] geven, bedarf ich auch deß laufs um ein geiß daß sol er mir vur die wirt laissen. Er sal auch hie unsse donne uff dem haif mit inden kauf machen umb dat vorige gelt, umb die kost den tag off zwein.
Hier bei sint gewest Ropeck doichscheren und sweger Greit sin hausfrau Gilliß van Duren und Trin sin frau under dem Raithauß in der stoven haif ein regal zum Gotzhaller geben den haben mir den mittach mit vur winkauf verdruncken.
 
Anno 1557 den 31. dec.W. schrieb 1558 den 31. jan., meinte aber 31. Decbr. 1557; das Jahr zählte man in Köln vom 25. Decbr. ab.uff neujars abent ist her Carl Kuckelman van Aich, min neif, Knechtsteder professmonich und pastoir zu Hoingen, jemerlich uff neujars abent erstochen und ermort zu Hoingen inim die Handschr.sinem widdenhoffe umb etlicher worde willen, die sich verlaufen haven, und das hat gedain ein rutersknecht, siner magt son, genant Dreis von Broich. Requiescat in paceBd.2, S.95.
 
Anno 1558 angefangenzweites g verbessert aus f.
 
Dissen newjars abent hab ich min rechnung deß gereiden nit ubersclagen, dan ich war widman und die handlung stunden woiste umb versterfniß miner seliger hausfrawen.
 
Anno 1558 den 3. janua. ist Peter van der Ordenbach ein eliger son Petri van der Ordenbach umblaufs und Marie van Weinsberch geborn.
 
Anno 1558 denselben 3 tag janua. hab ich min geburtztag gehalten. Deß abenß sint bei mir zu gast gewest min moder minen beide broder und Conß und ire hausfrauwen, und swager umblauff.
 
Anno 1558 den 12. januarii ist Anna ein dochter Johans van Dutz zum Aren uffm Numart, und Cathri nen von Weinsberch eheluden geboren, manen 2 hora.
 
[368'] Anno 1558 den 24. janua. hab ich untfangen von wegen graf Gerlichs von Isenburch 55 goltgl. der kirchen sant Jacob zustendich von dem termin der verfallen war anno 1556 martini und ist man den termin anno 57 martini domals noch schuldich verpliben. Der her bezalt ubel dan seir langsam.
 
Anno 1557 den 2. tag februarii ist ein kindt Lutger eliger son Hilger von Dutz in der Saltzgassn, und Feigin Hersbachs geboren.
 
Anno 1558 den 3. februarii haben mir die herrn van den Carmeliten den uisancksicdeß andern Vuylappels hauß gedain dar der dreisler eitz in wondt. Und daß ist durch ein butung zugangen. Und uber einen ader 2 tag dar nach bin ich zu einer handt allein an Vuyl appel deß dreislers hauß sampt an 3 mr. fhar wilche sei auch uff minen hauß hatten, daneben, wie sich daß zu Airsberch im schrin befinden sall, lib. porta pannthaleonis anno 58 den 3. off 4. off 5. tag feb. ongeferlich, frei unbesweirt, expense fuerunt 2 gl. cur. antea carmelite inscriveati fuerunt, ungeferlich anno 1327 constitvunt _ 200 annis. Der visganck ist s. Cecilien im cloister, vur joncker Conreshem und Wickrat gescheit.
 
Anno 1558 uff s. Agathen tag den 5. febr. hab ich min zweite hausfrauwe Drutgin Bars, nachgelasne hausfrau Wilhem Rossen, zu kirchen geleidt und das ist also beikomen und zugangenDies mag noch mitgetheilt werden; über die Einzelheiten des neuen ehelichen Lebens können wir hinweg gehen, nachdem wir uns die erste Ehe Ws. angesehen haben.. Min suster Cathrin uff dem Numart ist a. 57 den 29. oct. zu mir komen und gesprochen, sei hett miner van unser moder gewag gehat und leissen sich bedunken, das ich nit ubel worde doin, wan ich Rossn frau worde zu kirchen leiden, so fern sei sich bestaten wolde und mich auch haben wolde. Daruff ich mich kurz bedacht und vur antwort gaff, dieweil sei es geraden dochte sin und ich auch dieselb gutte frau manche zit wol gekant hett, das sei fredsam und tugentrich were, ob sei schoin fast kinder hett, so were sei auchBd.2, S.95 [369] rich, wan es dan van got versehn were, so mogte ich liden, das es geschege, aber ich mochte selbst mich des anbrengens noch nit bekommeren. So swicht min suster still und rust min swegersche Greit in der Stritgassn zo; die handelt 2 off 3 mall in der sachen baussen minen wissen, bis sei so vil bescheitz van der frauwen kreich (a. 57 den 11. dec.), dat sei sich bedenken wolte; do sagt sei es mir eirst an; 17. dec. sagt sei abermals, wa sei sich widder bestaden worde, so wolte sei nemans dan mich haben; 31. dec. hab ich irem idom Volkwin und dochter Drutgin eirst sulchs angelangt. Anno 58 1. jan. hab ich ir 6 ratzeichn zum nuwen jar geschickt, 4. jan. doctor Broich angelangt mit irem idom doctor Glaser und irer dochter zu handlen; 14. her Peil angelangt mit ir zu handlen; entlich hat her Peil bescheit kregen, man sult beden, wa id selich were, so sult es geschein; 17. jan. uff s. Thonis tach in der Stritgassn uns eirst gesprochn und bei ir dochter der docterschn eirst samen gessen; 18. jan. doctor Glaser eirst angesprochen, 23. eirst in Barsen haus komen, bis in die nacht zu 2 uren mit mister Bernt goltsmit converseirt und hab ir 3 ringe geschenkt; 25. jan. uff der Malzmulln widder samen komen; 28. jan. bei ir mit m. Bernt gewest und doctor Glaser angesprochen den heilich zu scleissn; 26. den gotzhaller laissen geissen, 2 gulden pennink mit den 4 evangelisten und 1 silber preegunk druff, Christus und den keiserSind die Bilder von Christus und Karl V wirklich zusammen gestellt?, kost samen 32 goltgl., und ein silber scheit mit metzer geschenkt. Anno 1558 den 29. jan. ist uns heilich gesclossen, inhalt unser heilichsbreif, in doctor Glasers haus, uff irer seiten d. Glaser, Kruskamp, Volkwin, mit mir Haickstein und min broder Gotschalk. Den 1. und 3. febr. ist d. Glaser und Kruskamp vurmunderschaft verleint worden denÜber die, zu Gunsten der.minderjarichen kindern, wilche van stunt an haben angefangen ein inventarium uffzurichten; damit hab ich sei laissen gewerden, dan sei haben mich darzu nit beroifen, so durfte ich auch van mir selbst mich nit darbei dringen. Den 5. febr. sint mir ehelude worden, haben die bruloft denselben mittag in irem haus on grossen pracht gehalten, dan mir waren beide widleut; 2 disch an einandern in irem haus, dar der beisclaf ist gescheit, und sintBd.2, S.95 [369'] zu bruloft gewest d. Glaser und sin frau, Volkwin und sin frau, Johan Volkwin, Westerberch, Kruskamp, sin frau, min moder, uff BeienDie Verwandten, die auf der BayenThorburg wohnten., Hackstein, swager Ordenbach, Dutz, beide broder, suster Lisbet, dan die andern warn im krameWaren Kindbetterinnen.; her Jacob Snitzler hat uns samen geben den morgen zu 5 uren. Der bruloftztag was uff eim saterstach; den sontag hab ich diss frunde schir al zu gast gehat und der brut ein vergulte gurdelket zum uffstaintBeim Aufstehen als Morgengabe.gegeven, und sint van dem abent under dem haus lange zit bleiben sclaifen, aber haben dan bei ir haus gehalten, dan bei mir, und die frunde haben uns zu beiden seiten kostlich zu gast gehatt. Got wil uns sin gnade und barmherzicheit verlenen, das es ein gutter seliger ehestant seiBd.2, S.96.
 
Anno 1558 den 8. febr. hat uns moder zu Weinsberch den gansen tag zu gast gehat, gedanstz und gesprongen und haven under uns beiden zu Weinsberch uff dem sall eirst gesclaffen und sint fort den gansen fastabent mit Got und den frunden frolich gewest, gedantzst und gesprongen ganse tag bis zu halfasten zu, 11. feb. uffen Numart schenken gewest, 13. feb. hat uns broder Gotschalck tracteirt, 14. ir idom Volckwyn, 20. bei umblauff gewest, 27. uff dem Numart gewest, 28. feb. bei irer dochter der docterschen gewest, 6. marcii uff der Hertzestrassen gewest, uff dem lest fastabent die ganse nacht gedanst under dem raidhaus, dar min suster, broder und swager mommen quamenBd.5, S.20.
 
Anno 1558 den 20.Tilgung: den; durchgestrichenminer swegerschn in der Stritgassn 3 daler verehrung geschenckt ir und der tochter Toffeln, noch raitzeichen und fruntschaft will ir auch off got will widder fruntschaft beweisen, dan sin hat vil gelauffen und gehandelt in disser sachn unsers heilichs. Ich hab m. Bernt 2 daler geschenckt, wat er mir von der Ketten heisch hab ich im auch geben, und sunst mehe fruntschaft beweist, und gedenck im widder deinst und fruntschaft zu beweisen, uff daß ich danckbar mog sin.
 
[370] anno 1558 den 26. februa. hab ich miner magt Trinen iren loin gegeben und sei laissen gain, dan min hausfrau hat ein magt der sinne sei kante dan sei kunten sich samen nit lange wol veertragen.
 
Anno 1558 den 7. marcii hab ich 4 rinsche gulden hinder Anckum hohengerichtzschrisicgelacht, wie die vurige jare vide supra fol. 7 und fol. 19.
 
Anno 1558 denselben 7 marcii ist Rembolt Haickstein, und Henrich Hoen als vurmunder mines sonß Johans von Kaub und er selbst den nachmittach under daß Raithus zu mir komen, und haben mit mir und ich mit in gehandelt da mit miner seliger hausfra wen testament und lesterwill uisgerichte und die dheilung so geschein sulte vollen zogen mochte werden. Uff daß es stillich zu mocht gain, und aller irthumb zanck und gerichtzhendel verhoit mochten pleiben, so haben mir domails der sachen scheir einß gewest, wie auch zu mehe malen. Wie wir aber on ende gescheiden hat sich alle mail ein neuwer stoiß zu getragen, deß mir unß nit bald haben kunnen verglichen. Doch hab ich mich erpotten ich wolte die sach an einen fromen verstendigen stellen sei sulten daß auch doin waß dieselb dar viß mach ten, es were saur ader soiß da mit wolt ich zu freden sin.Tilgung: daß hab; durchgestrichenSei sulten auch desglichen dhoin daß man viß der sachen mochten komen. Sulchs haben sei nit biß her abgesclagen auch nit angenomen und bleib also stain. Diß ist aber der stritige principal punct, daß testament brengt ein clausul mit, die vurige inuentriseirte gutter so Pauls und Weisgin besehen haben soll ich half haven, und die ander halfscheit sol ich Johan folgen laissen. Nu hat min hausfrau selige vill inuentriseirt wahr vervissert und verkauft also daß dieselb gutter nit vurhanden sint. So wil ich [370'] es sol Johan sin halfscheit nemen waß viß dem eirsten inuentario vurhanden ist. Er aber will die alige halfschit haben, soTilgung: de; durchgestrichenwol deß waß vurhanden als waß nit vurhanden ist. Dar uff ist eitz der stoiß meistheils, wie es aber da mit ein gestalt hab dovon hab ich einen schriftlichn bericht und anzeignung vur gedechtniß ge schriben da befindet sich vill von dem, handel. Den bericht mach man uff soichen. min son Johan hatTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenauch sinen omen Wolff van Husen burger zu Bacharach vur den dritten vor monder laissen verlenen, vur dem herrn officialen im sale.
 
Anno 1558 den 15. marcii hat mir meister Laurens medicus uff der Burchmuren einen dranck zu gericht den hab ich in genomen sollte mir daß geblode renigen und die peine viß der lincker borst dreiven, dan dar hab ich vur sieben ader acht jaren pein gefolt glich under der lincker borst, kan nit eigentlich wissen off es swar geblode ist, ader wundt ader gicht, ader apostema ader sunst wat anders. Deß morgens nach dem eirsten sclaif plege ich es meisteheils zu foelen aber durch den tag wenich. Got der her weiß es, er kan allein helfen. Aber disse medicin hat etlich stoilgenge gemacht, aber sunst wenich geholfen.
 
Anno 1558 den 26. marcii hab ich 12 st. weinß van der Moslen zu Rasbach gegolten von Coin von Risbach genant Murens conß helten 13 fod. 2 a. 7 fod. dat fod. vur 23,5 daler macht samen 314 daler da von bin ich im 100 daler schuldich pliben wilche ich im bezalen zukunftich na. johannis, wie min hantschrift viß weist. Ich hab die wein zu Cronenberch an die Hoeportz inTilgung: jn; durchgestrichenminen keller laissen lagen, dar hatte ich von alders noch fulwin ligen.
 
[371] anno 1558 den 4. tag aprilis hab ich von minem idom Georgen Volckwin begert er sult mit mir in den keller im gulden Horn gain da min hausfrau ire win hatte ligen und berichten mich waß doch vur wein vurhenden weren und wie sei versclissen mochten werden. daß hat er gethain, und gesagt es weren kostliche wein aber uberfurn, wilch seir nach alle vur Wilhem Roßn doit dar gelegen hatten und waren werlich wid der den man uberfurn, die summa wie sei inuentriseirt war befasst sich seir nach der leiß ich mir genogen, aber sei waren vur dem affsclach geschatzst. Die schatz ung gefele mir nit woll, dar umb durft ich der kein verzappen verkauffen ader sunst verhandlen, buissen der kinder vurmunder, dan der win 32 foderung a 6 fi. war dat foder uff 33 daler geschatzst, noch 8 foder 3 a. min 3 firdel war dat foder uff 31 daler geschatz, noch 8 foder 1 firdel 1 a. dat foder 17 daler geschatzst war saur gutgin. Noch 5 foder 5 a. min 1 firdel dat foder uff 37 daler geschatzst da von waren etliche droiff. summa omnium umorum im gulden Horn on die zu dort sint die Georgen vur miner zit dar gefort hat, sint 59 foder 2 a. 3 firdel, macht zu gelde 1848 daler, die mir aber die schatzung nach gelegenheit der zit und der win nit gefelt so wil ich mich der ein on rhaidt und wissen der kinder nit underwinden ader man moiste sei mir zu geven ader zu nemen setzen. Doch verware ich sei und laiß sei verlaissen, und drinck noit so fill sach daß streckt. Ich mach mit der zit weitern bescheidt vernemen wie es faren wirt.
 
[371'] Anno 1558 den 5. tag aprilis hat mir min hausfrauwe einen sclussel gegeben zu eignen tecken in irem hauß dar war allerlei gelt in, ich weiß nit wie vil, sei hat es mir nit willen ansagen. Ich haif mich vil geweigert den sclussel zu untfangen, und bedorft es auch nit zu vil weigern uff daß sei nit durft meinen ich wolt mich ires dinges nit annemen. Ich hab den sclussel doch genomen aber noch nitz drusß geholt ob ich aber wat darviß worde holen so will ich ein zettel da von al zit dar in lagen.
Zu gedencken mir ist gein benant penninck zum heilichs gut bestimpt worden, min hausfrawe hat mir auch gein gelt gelenert mehe dan waß in der teken war dar sei auch den sclussel van hat dan waß ich viß geve geschicht noch zur zit viß minem gelde.
Waß aber zur haushaltung kompt, ich hat selbst vur 2 aissen fleischs vur 4 vercken speck, ein gebreu beir, und noch einß gebruwen. Ich hab auch ein ton herinck bezalt, dat broit hab ich auch verschaft. Item dat gebodder gelt laiß ich ir folgen. Ich haf ir auch sunst gelt geschickt und den sclussel minez geltz angebotten deß weigert sei sich zu untfangen. sunst hat sei auch allerlei und waß man teglich bedarf gift sei viß. Ich beger ires schaden nit.
Daß inuentarium daß min hausfrau item doctor Glaser und Henrich Kruißkamp als vurmunder uffgericht haben dar bin ich nit bei gewesen man hat mich auch nit dar zu geroiffen. Ist es nu recht gemacht daß ist mir leib, aber so fill. Man hat mir vißtrucklich nit zu gestalt zu verhandlen ader zu verwaren. aber min hausfrau regeirt alle dinck nach irem gefallen wie pillich, gift viß untfengt in baussen minen wissen, deß ich auch nit beger zu wissen, edoch will ich so vil zu sehen als eim fleisligsten hausfatter zuge [372] hoirt und verwaren alle so vil moglich. aber wan schaidt geschege und etwaß vergencklich ader verlußlich worde sin, und ich dann eirst abliebich worde sulten min erben deß schaden haben duchte mich unpillich sin, glichfalß wan min hausfrau ableibich worde vur mir, sulte ich rechnung dhoin von dingen wilche min husfrau baussen mich uisgeben und verhand let het, daß duchte mich beswerlich sin, dan wie kan ich deß gewar werden, so worde ich seltzam angesehen werden, wan ich daß begerte zu wissen und sei darumb anmoitte. diß zeige ich dar umb an daß man min gemoit dißer zit mog wissen, off her nachmals diß punctz rede worde fallen.
Daß doich ist auch inuentriseirt und geschatzst weiß aber nit wie deur, so leist min husfrau ein dannetten rock und die dochter blau rock dar von machen und sunst noitturft wie pillich, es geit aber dem inuentario ab es mach noch mehe verthain werden, sei verkeuft daß doich auch in minem abwesen, ader auch wolTilgung: zuin miner gegenwortigheit al so hatz mit dem doich ein gestalt.
 
Anno 1558 den 28. aprilis ist miner suster son Christian van der Ordenbach nach Deventer verschickt worden uff die scholl.
 
Anno 1558 den 29. aprilis, als man s. Silvesters heubt droich, plegen die herrn van s. Severin vur das haus Weinsberch komen stain und warten uff die ander stifterDie sich bei der Prozession anschliessen sollen.; do hab ich etliche canonicos in das haus gefordert und die zop zugerust und mit innen von miner moder sach geredtBd.2, S.97die sei mit dem capittel im sale zu doin hat uff daß sei vertragen mogte werden in der goeden Sunst pleicht man sei zu zeiten wol in das haus zu fordern uff ein par eier; wan man win zapte, plagen sei von sich selbst in das haus zu komen warten, und verdrunkenverdrucken die Handschr.jeder ½ mais, sunst ist es gein gerechtigkeitBd.2, S.97.
 
[372'] Anno 1558 den 2. mai haven mir moen Barbaren memoriam zu sant Peter gehalten, und mir sint samen den nachmittag under dem Rhadthauß gewest keiß broidt, firdel winß gehat. Sunst sult mir zu Cronenberch samen sin komen wan min hausfrau neit kranck gewest were.
 
Anno 1558 den 3. mai uff deß hilligen crutz tag ist miner seliger hausfrawen Weisges jargezit zu sant Jacob gehalten worden. Got sei ir gnedich und barmhertzich und unß allen. Den mittach hab ich zu gast gehat den pastor, caplan, scholmister, offerman, min moder und sustern minen son under dem rhaidthauß.
 
Anno 1558 den 5. mai do. l. hab ich uffgehaven, 32 daler renth van Vreistorf die joncker Derich Hall zu Upladen im berchschen lande jarlichs gilt und hat in quiteirt. Und dem brenger einen samp haven geschenckt.
 
Anno 1558 den 6. mai haven mir zwei ubergulte kopger gegolten, darvor an raitzkerfer und gelde so vil bezalt als 40 daler wertBd.5, S.20.
 
Anno 1558 den 8. tag mai hab ich einen piff bastartz gegolten vur 33½ daler uis minem eigen gelde und hab sei in das guldin Horn gelacht, off man villicht da eins zappen worde. Die zins darvon moiss ich noch darzu bezalenBd.5, S.20.
 
Anno 1558 den 30. mai hab ich viß rhaidt doctor Achten in der longe ader gnant die leber ader im lincken armen gelaissen, daß sult gut sin vur min gebrech under der lincker borst, und ich befinde vom laissen etliche besserung.
 
Anno 1558 den 3. junii ist miner suster son Christian Ordenbach canonicus ad gradusBd.5, S.20 [373] Marie worden, und her Jacob von Binge sin oeme hat denselben tag die possession in sinen namen ingenomen, und dis canonicat hat er von Severino Neill erlangt, sei steit minem swager und suster 300 goldgulden. Darnach ist Christian widder nach Deventer gezagenDort ging er seit Ende April zur Schule, fol. 372., dan er was heruff gefordert, sin eirste weiung zu untfangen, und das er constitueirte ad acceptandumBd.5, S.20.
 
Anno 1558 den 11. junii hab ich 11 malder kornß 1 s. gegolten dat malder mit allen unkosten 10 mr., viß minem gelde zur hausnoitturft und vurrait und hab daß zu Cronenberch laissen schutten.
 
Anno 1558 den 14. junii hab ich 25 a. beirß ungeferlich gefast van 7 malder under daß Raithauß in den keller gelacht allein viß minem gut und gelt bezalt, mit allen unkosten.
 
Anno 1558 den 18. jun. ist gestorben der hoichwirdigster erwelter und confirmeirter erzbischof und churfurst von Coln, gnant graff Antonius van Schauwenberch, zu Godesberch mane 6. hora, und ist scheir uff die weis begraven wordenNach dem oben S. 87 Anm. 4 erwähnten Rathsbericht am 20. Juni um 5 Uhr Nachm. eingebracht.wie siner churfurstlichen gnaden broder bischof Adolf, blois on das sin churfurstliche gnade den bischofshoit uff dem heubt nit hadde, dan in einer prestersbonetten und rocklenDerselbe Bericht sagt: 'im choerrocklin mit beffen und graem fuder, wie ein erzbischof plegt zu coer zu gaen'; dazu 'der bischofshoet an der rechten hant, swert und staf an der linken hant'., dan er war noch neit preister gewiehet. Requiescat in paceBd.2, S.98.
 
Anno 1558 den 23. jun. hat der konink von Frankrich Diedenhoven imin in der Handschr.lande Lutzenburch boven Treir ingenomen und hat das romische reich sich dess billich zu beclagen, dan Diedenhoven war ein sclussel des landes; die Dutzen haben selbst darzu geholfenBd.2, S.98.
 
[373'] Anno 1558 den eirsten julii ist Elsgin mines swagers Johan van Dutz zum Aren uff dem Numart und miner suter Catrinen dochtergin von 3 jaren in gott verstorben und zu sant Aposto len begraven worden. Mir sint bei in schencken gewest.
 
Anno 1558 den 5.Korrigiert aus: Maiiulii hab ich Conß Murers von Risbach 100 daler restantz von den muslern bezalt viß miner hausfrauwen gelde, sunst hab ich irß geltz noch nit angetast da mit ist er ganß und gar uffbezalt.
 
Anno 1558 den 18. julii des abentz bin ich in einen groissen zank mit miner hausfrau komen, also das ich ir hart zugekrischen hab und ir heßlich gefloigt, das mir mit miner vorger hausfrauwen Weisgin nehe zitz gescheit war, auch widder min gewonheit einer frauwen zu floichen, und disser irtumb war also zukomen. Min hausfrau war gewar worden, das ich in minem widwestat mich mit einer loslediger personen sult angelacht haben, das sei mir vurhilt und bezehe mich darmit, ich het noch gedanken zu derselbeger, und wie ich laute, so fink sei vill keiverei an, und finge mich allet mit worden, was ich sagte, und wart gar ungefellich und konte doch nit vernemen. Darnach understunde sei mit gute etwas van mir zu vernemen und gelobde, wan ich sulches bekent, so sult al dink gut werden und wolt dess nit mehe gewage. Wie ich nu der hoffnung ir bekant, das ich im widwe stat mit einer loslediger angelacht hatte, do gaff es eirst ein gruliche handlung und zank und war ungedultich, schrehe und nam sich zu zeiten krankheit an, ich haltz darvur, das es zelotipia was, das ist eiffer. Und wie ich fil unfredens hat und sich vil wort verleifen, sweich ich abens steil. (Mit) ein for sei van bett uffBd.5, S.20 [374] und wolt hinwech laufen, das werte ich mit gute, und itz wolt sei abermails laufen, stunde uff und ich besorgt mich vur schande und gerucht vur den nachparen, wolt ir das wechlaufen nit gestatten und floigde do ir, und sei for mir under augen und sagt: Sclach mich, sclach mich, das wonder war, das ich es domails leis, so verbittert was ich. Doch sei stalt sich do an, als queim sei von sich selbst, aber ich versonet sei den abent, und hab sei noch nit recht gekant, das sei wat eipessich was, das ich darnach gewar wart, und moist ir do zugeben und lamen, dan mich dochte, sei hatz van naturen an, das sei eifert und upnemende was, dan sunst was sei from und huslich gnog. Darnach uff den 20 julii, als mir versonet waren, stunde sei den morgen fro uff, hart do der tag bestunde anzubrechen, und quam darnach bei mich ans bet und zaunte mit etwas uis der bar und sacht: Hauswirt, o wie, das ist ein kintgin, und wie ich uis dem sclaff eitz erwacht, doicht mich, es hat gestalt eins kintges mit heuptgin, ermger und beinger wie ein melcher uis eim herink, kontz aber eigentlich mit erkennen. Darnach geit sei zum heimlichen gemacht und wilt das wasser nisscutten und wie sei sagt, sei ir das mit untsclippert, daß sei sich besclagte. Ich weis aber nit, wie es darumb was, sei hat mir vurhin bekant, der frauwen wesen blib uis bei ir und sei het untfangen, wie sei sich bedunken leiß, aber sei gink denselben tag uis und die ander tag stedich darnach. Eins mail fant ich in irer bar gefalten papier, do mißduchte mich das ander, das ich im dunkel gesehn hette, wer auch naß papir gewest, und als mir uns darnach eins zankten, verweiß ich ir das, do sacht sei, sulch het sei umb des rauschens willen in die bar gelacht, uff das sei mich nachtz nit weckte, aber das ander were ein kint gewest und we sei ducht, ein knebgin, und bewerte sulchs mit groissen eiden und sworen, also das ich eigentlich nit gewissen kan, ob es recht zu sei gangen ader ob sei mich weiß gemagt hat, als were sei noch jong gnog kinder zu tragen, ader das (ich) ir nit mehe floichen sult, got weiß esBd.5, S.21.
 
[374'] Anno 59 den 14. julii hat min neif Gorbe Koppen van Ichendorp sin bruloft gehalten in der Walegassen dem haben mir sinen tag geleist gegeben, 1 daler 1 philips gl. und unß dochter Ailheitgin ein hubsche zinnen schottel.
 
Anno 1558 den 25. [julii] ist Gerhart Ecken dochter Entgin brut gewest und bestat an Wynant van Blatzhem zum Schiff. Ich war hoffmeister und dankte den frunde; in der Bottegassn zu AichD. h. im Hause 'Aachen' in der Gr. Budengasse, s. Topogr. I, 188b. Am Tage vorher heiratete ein Neffe in Ichendorf, dem Weinsberg 'den tag leistete' und Geld und eine zinnene Schüssel schenkte.war die brulofft, und hatten darnach die bruit und frunde herlich zu gast under dem RaithausBd.5, S.22.
 
Anno 1558 den 26. julii ist her Johan Gebhart graif von Mansfelt, achter-domdechen, zum erzbischof und churfursten des stiftz Coln erwelt worden und waren des stifts lude verschreven und stunden die burger im harnars600 Personen, dazu die Schützen 'in ihren Kleidungen mit Hellebarden', die 'Donnerschützen' u. s. w.; man richtete sich ein wie bei früheren Wahlen, vgl. Rathsprotokolle Bd. 19, Bl. 283, 285.wie bei buschof Antonii zeiten, und ich hab dem bischof dasmal mines amtz halben den win im hoff Coln presenteirt und gluck gewunscht. Sin churfurstliche gnade bleib hie bis uff den dritten tag und verreit doBd.2, S.98.
 
Anno 1558 den 8. augusti hab ich und min bro der Gotschalck von wegen unßer moder nit etlichen herrn van sant Severin und her Christian Herßbach officila zu Bon unsern nvuen vur dem officials deß hofs Coln getagt und gehantlet einer sachen halben daß unß fatter seliger dem capittel vur an 1541 gelobt sult haben ungeferlich 22 malder kornß vur einen zu bezalen. und do mails hat unß neif her Christgin Herßbach unß zu gefallen nit fill in der guten willen handlen und sich horen laissen sult er umb der blotbewantschaft schaden liden sei er nit gmeint und hat mir sulche underhandlung zu ruck gesclagen. Doch hab ich im daß gar verzegen off er fillicht ursach dar zu gehat het.
 
[375] anno 1558 den 10. augusti ist min hausfrau min moder suster Merg, swager umblanck broder Gotschalck zo Ichendorf zu kirmiß gewest und ich mit in. Und haben unß moen Neiß Koppen die tolnersche visiteirt und frolich gewest.
 
Anno 1558 den 13. aug. bin ich uff die fritags-rentkamer gefordert worden und da hat man gesagt, etliche hetten win gezapt und ich het sei nit under der uffornder zinsen ingelievert und sei sprechen, sei hetten mir bezalt, so solt ich sagen, wie dem were. So hab ich gesagt, sei hetten in die klein parcelen bezalt. Daruff forderten sei, off ich ouch register darvan hilt, ich sagt ja und hab die register da gezaunt und man hat fonden, was sei zu wissen dasmail begerten. Diss ist, das mich eben mant, etwas zu gedechtnis anzuzeignen. Wie ich an den deinst bin komen, so hat mir min gesel Cons Gengenbach angezeigt, ich habs auch also befonden, das man den geleublichen burgern plach zu burgen, was sei vur win ufforten und leverden davon zweimal im jar, prima marcii und prima octobris, uff die rentkamer. Aber etliche klein parcelen weltliche, die nit stedich handletenDie nicht ausschliesslich Weinhandel trieben., was under 4 foder war, moist bar bezalt werden, das warf man in ein duppen. Item was die geistlichn bezalten, warf man in das ander duppen, und wan man zu 4 off 5 off 6 wechen wat hatte, das leverden man uff die kamer in summa, sonder namenD. h. ohne die Namen der Einzelnen bei den einzelnen Posten zu verzeichnen., als so vil an kleinen parcelen und so vil an geistlichn parceln. Nu aber sagte ich, das es nutz wer, bei mir selbst, die namen der kleinen weltlichen und geistlichen parceln jar vur jar uffzuzeignen, das hab ich bei meiner zit jeder jars getain, so vil mir moglich was, wiewal das vur mir lang neheBd.2, S.98 [375'] gescheit war, und das quam mir do eben. Aber zu gedenken, man kan nit wal klarlich finaliter alles inprengen und jarlichs scleissen, dan etlich wirt geborgt, etlich steit uff penden und wirt lansam bezalt ader gelaust, etliche win werden uffgefort sonder zeichen an kranen, porzen, durch de underkeufer, etliche werden geschrat on der kranmeister wissen, etliche haben mehe wins, dan das zeichn uisweist, und wirt am kranen lang darnach bezalt, etliche bezalen, komen dan und sagen bei iren eiden, die wein horen uiswendigen ader frienD. i. vom Zins befreiten, privilegirten Personen.zu, und holen das gelt lang darnach widder, etliche nennen geistliche vur weltlicheUm Vortheile in der Zinszahlung zu erlangen., etliche verandern die nammen, etliche setzen pende, sagen darnach, die wein sint den uiswendigen zustendich, etlichen wirt der win geschickt, wissen nit, wer in haben sal, dan er sal bei in bleiben ein weil, setzen pende, sweren, holen sei dan widder etliche wissen die filheitD. i. die Höhe der Lieferung, wie viel sie beträgt.des weins nit, globen das anzuzeigen und pleiben dan uis, etliche practiseren, das sei heimlich inforen on zins, bleift jar und tag stain, etliche pende sint nit so vil wert, als sei inforen, bleiben die pent dan lang stain; etliche laissen das zeichen bezalt schriben und haben das gelt zum deil off zummail nit bei sich und krigen dan heimlich die wein in, wan man das zeichen weigert, und bleiben uis, etliche faren an der porzn mit gewalt in und wirt na bezalt ader unbezalt gelevert, also das zu zeiten 2 mal bezalt geschreven wirt, etlich wirt gelevert und zu boich gesatzt, darnach holen sei das zeichen bezalt und mois man in das gelt widder geben; etliche, 2 off 3, haben uff einem wagen wein und wirt das zeichen zu boich uff einen gelevert, nach holt der ander sin teil bezalt und mois im das gelt widder werdenBd.2, S.99 [376] etliche gotzhuser willen nit bezalen, sei haben dan ir win alle samen bei einander, etlicher gotzhuser kelner und befelchhaber sterben ader werden verandert und wirt die bezalung dardurch uffgeschorzt. Und derglichen irtummen fil untstaint, das swerlich finail jarliche rechnung ist zu doin. Aber ich hab diss jar a. 58 den 1. oct. angefangen die namen der kleiner parcelen und geistlichen mit in die kamer zu 4, 5 ader 6 wechen in eim zedel mit dem gelt inzuliebern, ich mag sehen, off das richticheit wolt machen. Ich hab fil irtums mit den winzeichen und auch der underkeufer halben und darzu grosse arbeit und kregen nit mehe dan 40 radergl. jarlichs zu loin, mois den gansen tag im zeichenhaus sitzenDamit vergleiche man die unzählbaren Gastereien, für welche W. Zeit fand., das fur nit bruchlich war, und felt teglichs mehe besweirnis uff minen deinst; het ich doch 60 radergl. als Cons, dess rechnung richtich ist, so wolt mich gern getroisten, und man wilt min arbeit teglichs verhogen, aber den loin nit. Ich bin darin, wa will ich hin? ich mag des besten verhoffen, bis es besser wirt, aber darumb zeige ich diss an, das man wissen mog, wie swerlich es ist jarlichs finaliter zu scleissen, so das ein jar in das ander vermengt wirtBd.2, S.100.
 
Anno 1558 den 17. augusti hab ich min testament zu einer handt im verleden 57 jar, den 20. novemb. uffgerichtTilgung: hab jchbeiden scheffen presenteirtTilgung: die sei ____ so diewilche die impliceirte in strumenta in beisein der notarien collationeirt haben und ire ingesiegelle unden dar an an roden ronden siden snor gehangen und hat ein jeder 1 daler und keisersgulden dar von zu vererhung untgangen und dem notario m. Ulrich 12 alb. geschenckt, actum in joncker revens hauß. Wie aber daß testament uffgericht sei steit oben fol. 27.
 
[376'] Anno 1558 den 21. aug. hat m. Johan, scholmeister s. Laurens, miner hausfrauwen sone pedagogus, der bei uns in die kost ginge, sin eirste miss s. Laurens gedain; die bruloft wart uff dem QuatermartS. unten zu 1561 Mai.gehalten und haben im sinen tag allenthalben geleist, also das er wol 16 gl. wertAn Werth.van uns und unsen kindern kregen hat uff der bruloftBd.2, S.100.
 
Anno 1558 den 28. tag augusti hab ich dem pastor und kirchmeisteren sant Jacob min rechnung der kirchen halben gedain in Evert van Gommers bachs hauß uff der drencken, also daß sei mir dißmal schuldich bliben 9 0,5 gl. 5 alb. 5 heller. Nota. Deß sal ich minem swager umblauf geben 14 gl. 16 alb. wan ich die rent von Isenburch untfangen werde, dan ich hab bestimpte 14 gl. 16 alb. mit ingerechent als weren sei untfange minem swager gehantrechet, und daß war noch nit gescheit daß geschach im zu gude mit der kirchmeister wille.
 
Anno 1558 den 2. tag septemb. ist seliger Bernt Luchelgin von Reimbach zum Aren uff der drencken bei sant Jacob gestorben.Ergänzung am Rand: Nota. Diß husfrau wie magt Merg genant die hat er diß jar uff s. Servaiß___ zu kirchen geleiten uff donnerstach den tag darnach sei ____ sineß kindeß auch Merg ge___ gelegen, wie ___ Johan Tonberg ____ 5. feb. verzalt hat.Hat sin hausfrau und ein tochtergin nachgelaissen und die moder ein leibzuch tersche und daß kent ein erb verlassen doch uff con dition und den frunden und sunst den kirchen besatzst inhalt sines testamentz darin er mich sant joncker Goddert van der Heiden her Johan van Tonberch und Johan Castenholtz truhender verlaissen und jederm 10 daler besatzst ich hab auch min besetz und noch 1 goltgl. presentz untfangen. Ich hof nit daß irthum hir viß unt stain sulde, dan mir haben ein inuentarium aller gutter durch Henricum Odemon notarium uff gericht der daß testament auch geschriben. Und die frau soll daß gut ein zitlanck verwaren daß gelt silber und breif ligen in einer iser kisten dan van hat die frau einen und her Johan van Tonberch den andern sclussel die mogen es mit verwaren. Ich hab auch ein copei van testament hinder mir.
 
Anno 1558 den 8. tag sept. hab ich die herrn zu gast gehat, her Peil, her Geil, her Arnt, her Lisskirch, her Hittorf, d. Haltern, Federhen, Furstenberg, Mors, Kruskamp, Winant Moir, und wart dan mit 7, dan mit 5 schuttel angericht, hatten ein virginalspil, gaffelknechtVom Schwarzhause, zur Bedienung., koch, silbergeschir und war sir herlich. Den abent hatten wir uns frunde zu beiden seiten, danzten und waren frolichBd.2, S.100.
 
Anno 1558 den 13. sept. haben wir in derBd.2, S.101 [377] Achterstrassen mit unserm gesinde allein und wer lust halben darzu quam druben gelesen und haben ungeferlich 91/2 am wins kregen, und Jan winroifer und m. Bernt haben uns mit dem kelter geholfen und 3 ganser tag und mehe wirks gnog gehatt. Ich hab 6 alb. vor den zehnden geben und dem man 1 raderalb. geschenkt und haben den win lang nit willen verkaufen, dan ein foder galt nit meh dan 16 off 17 daler.Bd.2, S.101Ergänzung am Rand: 1558 den 21 septemb. ist keiser Carolus quintus. ___ isto in Castilien gestorben am feber. Ich hab diß zalverslin dar zu gemacht. Carolus quintius cæsar ____ magnus luxit ___ ubuit.Ergänzung am Rand: 377r,e09.
 
Anno 1558 den 21. septemb. hat min moder Sophia Korth und mir erben von einem uthel von den scheffen zu Dormagen gegen unnß und mit s. Evert losen und Agneßn Korten und widder unß viß gesprochen vur nota rio und gezeugen an ein heubt gericht Gu lich appelleirt. Und ist die appellation folgenß daselbst anhengich gemacht worden. die sach trif ein rechnung an die mir van unsers seligen fatters wegen thoin sulten umd von eim kamp zu Dormagen der einß gegolten und bezalt ist und widder gefordert wirt. Und laißn unß der halben bedunckten mir werden mit unpillicheit angesprochen und besweirt.
 
Anno 1558 den 22. tag septemb. hab ich min testament und heilichs furwart in daß schrin gelacht, also ist daß geschein. Als ich es den scheffen presenteirt hab, hat Henrich Wickrat schrinschriber oben druf geschri ben, und ich hab es selbst binnen hinden an underschriben und signeirt, scilicz. Et ego Hermannus a Weinsberch linen testator præ monatus manu proproa subscripsi, 7 amilo meo subsignam. Nota. Papiro 7 cera im pressi. Und hab daß testament mit wissen veirfeltigen garn crutz geweisse gebonden und mit minen ringe zugesiegelt oben uff daß garn mit waß also daß es im scrin nemanß lesen kan, wa es da recht zu geit. und den 23. septemb. ist es in librum parationum in gesatzst, dar in wickrat geschriben, datum ut supra, dan daß supra helt den 16.Tilgung: semtpseptemb., wa ich recht behalten hab, doch sagt wickrat daß irret nit daß testament ist von groissen pergamenen blader einß anderwerf gefalten und in papir geslagen und bei die helichs vurwart ge bonden, am scrin 44 alb. 1 ratzeichn gegeben, [377'] es hat hie stadt zu gedencken und zu gewagen daß ich mit miner hausfrawen Weisgin seliger gedechtniß ein testament anno 1554 den eirsten novemb. uffgericht hab, wilchs auch in daß scrin gelacht ist. und war umb ich dar in ordineirt hab, daß min steif son Johan an minem gut und von miner alter gut ein dheil sult haben.
Daß ist also komen. Min haus frau hat einen leibserben ich aber keinen eligen leibs erben, wan sei nu on testament vur mir gestorben were so hetten ire erben van stundt waß irenthalben vurhanden war nach sich genomen und waß mir samen gewonnen daß gereit war das zu half genomen daß ich es min lebtag nit het gebruchen mogen. Und wan ich vurgestorben were, so were daß auch gescheit. So lag mir fil dar an daß ein testament uffgericht wart, und min hausfrau war nit gern dar an, doch so ich ir pilliche dingen vurlacht do ergaf sei sich mit rat geistlicher und weltlicher lude dar zu. Wolt ich nu wat gewinnen so moist ich auch dar gegen etwaß doin. Derhalb leiß ich dorch min suster Merge deß umblaufs hausfrau handtlen bei moder daß mir moder entlich zu sacht in stadt der zwei hondert daler da von mines seligen fatters testament meldung dhoit da von ein abschrift in minen copeien boich steit (öffnende Klammer fehltdaß original hinder miner moder ist), daß sei mir daß hauß zu Dusseldorf frei und funf malder kornß loißrenthen zu Dormagen und Horm wolt geben,Tilgung: uberderhalb wart daß vur heilichs gut inß testament mit gesatzst. Aber daß hauß wart mir visgegangen zu Dusseldorf es war aber nit vil daran wie nachfolgen wirt aber die korn renth wart mir nit zugestalt [378] daß min hausfrau al mails gewoge aber wenich dar zu sagt. Hat aber villicht allerlei gedacht, und diß weigerung half auch zum testament doch min hausfrau most van weigern eigentlich nit, were aber daß korn bezalt worden, fillicht daß testament were uff miner seiten durch veranderung gebessert worden, daß dar umb nit geschach. und wan ich hat fill willen wagen min hausfrau het auch wol etwaß gewagt daß wir mir nu zu nutz komen dweil sei vur gestorben ist. Aber ich dorft es umb zuneigung deß gebloitz van Weinsberch nit uff die abenthur stellen, dan wan ich vurgestorben were so hetten sei deß minenß nit genossen.
Waß ich aber sunst mineß heilichs gut gnossen hab, daß weiß min moder wol, mines seligen fatters testament foret daß auch viß.
Daß haus zu Dussel dorf ist vurmalß von minem seligen fatter umb neunzich gellersche rider verkauft worden dem Conß schomecher. In den kauf bin ich gestanden und hab mich mit Consen anders verglicht mit fil costen und arbeit. nu hab ich vil an die sach zu Dusseldorf gelacht und verzert. Waß daß in summa macht daß mach man an den 90. ridern abrechnen, waß dan uberbleibet, daß mag mir am heilichs gutTilgung: vberlabgain, sonst weiß ich von geinen heilichs gutt. Und sol derhalb mines seligen fatters testament disfalß immer gehalten werden.
 
Anno 1558 den 24. sept. hat ein erpar rait zu Coln rentbreif besiegelt und jeder gaffel hat einen sclusselSo bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit, Ausgang des 18. Jahrhdts.; die Schlüssel haben sich z. Th. erhalten, jeder mit goldenem Kopf und mit dem Namen der Gaffel., den hat einer, zum groissen siegel, den mois er mitprengen. So hab ich eiz den sclussel vam Swarzenhaus mitbracht und 2 ratzeichen kregen. Nota, den sclussel hat min seliger fatter vur gehat und seint der zit hab ich in von wegen der gaffel verwart; wan ich nit bin ader wan ich in ubergeben wert, so mach in ein ander nach sich nemenBd.2, S.101.
 
[378'] Anno 1558 den 25. sept. hab ich die kost uff der gaffeln gedain, 1 schink, 1 stompt, 1 borstkern und 6 honer gebraten, habe nemans frembs dan m. Bernt goltsmit und Costin in der Malzmullen dar geroifenBd.2, S.101.
 
Anno 1558 den 29. septemb. haben wir 3 mald. kornß 1,5 s.u von der Merssen bei Gulich kregen, dar sol min hausfrau von wegen Henrich Rossen irß swegerherenß jarlich 12 malder untfangen.
 
Anno 1558 vur dem lesten septembr. hab ich in ein boich (das ich genant hab das boich WeinsberchHeute meist 'Materialienbuch' genannt.min 16 anhern und anfrauwen mit iren schilt und helm sampt iren nachkomen bis uff mich gemailt und abgezeignet, und das hab ich umb kurtzweil und zitverdreiff geschriben und gemailt. Dan dieweil etliche ir kurtzweil getriben mit spaceren, spilen, singen, drinken, swetzen, neu zitung vernemen und ander geseltschaft zu leisten ader etwas vur zitverdreif vurgenomen, und das minen brodern, sustern und minem gantzen gesclecht zu eren und ergetzung, und zu merem verstande mines testamentz, das ich dem haus, namen und gesclecht und stam Weinsberch zu eren uffgericht, und wolt gern, das es so geschreben und gemacht were, das min gesclecht ehr und nutz daruis leren und haben worde. Zu gedenken, wiewol ich das boich Weinsberch angefangen hab zu schriben, so ist es doch noch rau, graf, ungeschafft, uncorigeirt, und ist noch in zweie teil verfast, und nit in ein boich samen bracht worden, dan das eirst teil helt den ursprunk und herkompst von Aramond von WeinsberchBd.5, S.22 [379] bis uff Henrichen freiher zu Weinsberch und sin gans leben zum ende. Das ander teil fenget von Landerich an bis uff dissen hutigen tag, mit allerlei darin gemengt; wa ich nu in meinem leben die zit und weil hab bei mir in geheim (dan ich laß es nemans gern sehen in minem leben) so wil ich es, off Got wil, corrigern und in das rein schreben und beß zeren, dan wiewol fil darin geschriben also in der warheit wair ist, so hab ich doch auch vil dar zu gedicht, wie die poeten vurmails und cronikschriber, wie man sagt, gedain haben. Wa ich aber das boich Weinsberch in minem leben nit perfect machen, so beger ich van minem erben und minem gesclecht, das sei dasjenich, was ich geschriben hab, zum besten nemen und bestellen einen gelerten man ader studenten und schaffen, das es fertich gemacht werde und laissen einen meler, was sich darzo eiget, kunstich malen und lagen doch was daran, das es schoin gemacht werde. Es sol in allen ein ehr und lust sin, und willen das boich zu ewichen zeiten im haus Weinsberch verwaren und, wem es geleift, ab laissen schriben und malen, das er mehe dan ein sei. Item das sei von den jargeschichten ein besonder boich willen machen und darinBd.5, S.22 [379'] alle geschichten und noitturft laissn schriben, item das das boich Weinsberch von pergamein und kostlich ingebonden werde, item vertrau minen erben und die den namen Weinsberch leib haben werden, sei werden miner bit und beger nachkomen und noch mehe darbei doin, besonder sullen min broder und suster das zu hertzen nemen, wiewol etliche darmit spotten werden und wenich daruff achten. Daran sullen sei sich nit keren und glichewoll fortfarn, mich bedunkt, es werde heimlich etwas groiß wert sin, uff es nit eitz balt geschicht, so mach es uber lank gescheinBd.5, S.23.
 
Anno 1558 den 3. octob. bin ich in der batstoben uff der Santkuylen gewest, da hab ich drei kop uff den rucken laissen setzen. Man bericht mich es sult gut vur daß gesicht sin dan ich moist diß jar deß brils noitz halber gebrauchen dan daß gesicht wart mir dunckel und swach daß ich abentz bei kertzen und wan ich laß nit kunth volherdich bleiben mit dem gesicht. Und daß lincke auch hat mir wol vur seß jaren begunnen zu faleren, weiß nit wie mir daß geschicht, von fernes sehen ich noch zimlich scharf aber in der nahe und besonder uff weiß kan ich nit starren.
Anno 1559 den 14. octob. haben mir einen aissen gehat kost 32 gl. cur.. Veir geissen kosten 13 gl. veir schaif 8,5 gl. 20 octob. und 16 deceb.sicveir fercken gehat kosten 42 gl. diß hat ich alles viß gegeben viß minem gelde uff 8 goltgl. nach die mir min hausfrau hat gegeben zu vollest zu gedencken sei lacht fil viß an kleinen parceln ich aber an den groissen, verglich es.
 
[380] anno 1558 den 17. octob. ist her Herman van Ellinckshusen capellan sant Peter unser mit trahender in Barbaren van Gladbach testament gestorben, laude und inhalt der fundation sol der pastoir zu zit sant Peter in sin stadt treden die me moriam helfen vißrichten und jarlich zu Cronenberch komen uff den mon tag nach jubilate.
 
Anno 1558 den 2. Novembr. allerhilligen und allerselentag kertzen uff miner hausfrauwen seligen Weisgins graff und uff ires vurmans Pauli van Kauffs graff laissen setzen, und hat also diss jar uff dem stoil laissen bidden: Bit ein Pater noster und Ave Maria vur die tugentsame Weisgin Ripgin van Neuß, dem licentiati Weinsberch elige husfrau gewest. Noch vur den ersamen Paul von Kauve, kirchmeister gewest, iren vurman, und Herman van Caub iren son, vur ire eltern und das ganse gesclecht, noch vur Henrich Lutzekirchen und Barbar von Gladbach sin hausfrauwe etc.. Min moder leist mins seligen fatters graff zu Frauwenbrudern und mines hergins und fraugins graff zu sant Jakob beluchten und leist uff beiden ortern vur ire selen bidden, und ich gain den mittach zu Frauwenbruder essen und verzerre ein ratzeichenBd.5, S.23.
 
Anno 1558 den 8. tag novemb. hab ich Georgen Volckqyn und Drutgin miner hausfrauwen dochter ein kindt uff der tauf gehaven, mit Thoniß Volckwyn und Margreten Altenaß dochter, und haben daß kindt Wilhem laissen nennen nach minem furfaren Wilhem Rossn dan alß begerte es min hausfrau und ir dochter. Und waß ich uff der dauffen ge [380'] schenckt haf hat mir min hausfrau zu gestalt ein silber kopgin dar in so goit als 8 off 10 daller wert wie sei sacht ich haf es selbst nit gesehen, aber vur daß kopgin wart ir nachmals ein schail gegeben, sunst hat es mich noch wol einen daler darzu gekost.
 
Anno 1558 den 16. marcii hab ich dem licentiato Hilgero Helmanno ein abschrift deß testamentz zwishcen mir und wilant Weisgin miner hausfrauwen uffgericht zu gestalt sich dar viß zu erlerensic, dan mines steifsonß Johans van Kaub vurmunder haben neu funde gegen daß testa ment vurgenomen deß ich nit zu freden sin gewest. Und mir haben zu beiden seiten die sach nit ern an daß gericht laissen lauffen, der halb haben mir unß verglicht daß mir mallich einen geschickten man sulten ernennen und bewilligen unser gebrechen anzuhoren umd unß dar in zu berichten, mit erpietung waß gehandlet wurde, fast undstede zu halten also, ist uff minß sonß sithen Rodulphus ein licentiat vur sant Laurenß bewilliget. Und uff miner siteinsichab ich den licentiatn Helman Willich gemacht, wilche die sach angenomen und verheischn dar in in aller pilligkeit zu handlen.
 
Anno 1558 den 7. tag decb. ist min bro der Gotschalck von Weinsberch hin nach Dus seldorf gezagen und hat von minet wegen der schachensicmit minem hauß in der Kremerstraissen daselbst ein ende gemacht und hat den widderpartheien Alof Mostert und wilant Gerhart Metzmecherß erben moissen hondert gulden currentz geltz von wegen einß vertrags den wilant [381] Christian min lieber fatter und min moder mit innen uffgericht haben. Und dan noch 6 off 7 gl. cur. vur unkosten, wie die quitancz van in mit 2 scheffen siegel zu Dusseldorf uisforet, hinder mir wesende, dar sei uff mich min moder suster und broder und uff alle ansprachn verzegen haben. Disser pleidt hat sinen anfangk vur vill jaren gehat, ungeferlich anno 1542 und hat geduret biß uff diß jar, hat zu beider seiten vil gekost, und ist ein ursach gewest daß min alderen ir landt viß widder willen zu Dussel dorf gelegen verkauft haben, min hauß wart auch verkauft aber von den widderpartheien mit kommer besclagen dar in es gestanden biß uff dißn tag. Wie aber alle sachen under der proceß zugangen _ wie die urtheln unß zum theil zu widder vißgesprochn wie appelleirt und folgens gehandelt, und die bezahlung beschein ist, da von soll man acta und ander urthel missiven und bescheidt von finden. Folgenß hat mir min moder daß hauß und ander korn renth an stadt und absclach etliches heilichs gutzs geben, aber ich hab vil an die sach gelacht zu Dusseldorf, vil dar in geschriben und gedain mit reissen und zeren. Van der korn renthen hab ich nichtzs untfangen, also daß ich allein etwaß bessereien gegen al min heilichs gut hab. Man mogt mir daß uberich vam hauß vur alle min advocation deinst kost und arbeit wol schencken, und mir dannest frei nach miner moder absterben mir ader minen erben min heilichs gut inhalt mines lieben fatters testament zustellen, daß hinder miner moderist, daß hauß [381'] aber zu Dusseldorp hab ich Consen von Neuß scho mecher zu Dusseldorf uisgedain von 24 jarn zu 24 jaren als were es erflich, jarlich vur funf rader gulden, da von ein, da von ein bes. gelter scheffen breif uffgericht hinder mir wesende. Ich bin aber biß uff dissen tag zu noch nit an daß hauß geschriben worden umb deß pleitz willen dan daß geschricht war mir verboden. Aber min moder als ein leibzuchtersche und mine suster Merg und Tringin haben den vißganck zu minen henden gedan mit handt halm und monde hie zu Coln vur Alof Storm und Wilhem Wierstraß beiden scheffen zu Dusseldorf den der uisganck kun dich sin sall. Ich will mich aber halde dar an laissen schriben will got, so baldt mir moglich ist.
 
Anno 1558 den 12. decemb. bin ich von wegen etlicher irrungenKorrigiert aus: von wvon Henrichen Rossen her komende bei doctor Henrich Vuycht gewest, do hat er sich laissen vernemen min hausfrau Drutgin Bars het keinen mont zu sprechen gerichtlich von Rossen gutter wegen, dan sei were frembt, were irer kinder vurmondersche nach irem bestetniß nit mehe, dan die kinder hetten eitz andere vurmonder. Und sei were auch kein leibzuchtersche etc. wie ich ir sulchs ansagt, hat sei deß verdroß und sprach d. Vuycht dar umb an. Dar nach sagt doctor vucht, sei were von wegen der stadt statuten ein leibzuchtersche. Vort sagt min hausfrau sei het fast van doctorn verstanden daß sei da in neit allein ein leibzuchtersche were dan sei het auch gewalt an allen gereiden gutteren von ir herkommende. und die sei mit hab helfen gewinnen den eigenthomb und dieselb macht zu keren und [382] wenden. Und wie wol etliche sagenTilgung: sodaß die bestlebent als sei die mit irem man kinder im leben hat nit dan ein leibzuchtersche sei, und alle gern ein stadt statut, so befindet sich doch von gereiden nit clar viß dem statut und bedurft wol ein gutte declaration umb fil mißverstantz daß dar viß untsteit.
Diß zeichn ich umb allerlei irthumbs willen an der fillicht etliches gereiden gutz halber von wegen miner hausfrauwen mogt untstain daß man sich dan her uff weiters het zu befragen und zu berathen.
 
Anno 1558 den 12. eodem die decemb. haf ich Werner Ploger zum Ancken 34 gl. geben da mit hab ich im uff bezalt biß uff dissen tag,Tilgung: diewaß geholt, hat min son Johan fast kregen.
 
Anno 1558 den 13. decemb. gehandelt mit Gillis van Duren zur alder Dvuen uff der Bach von wegen miner moder, dan er hat hinden einen ferfkessel gesatzst widder die maur zu Weinsberch und in gefar deß stals und er hat in moissen aff werfen und versetzen. Er dar gegen geclagt min moder hab vur der trelger gewart und im sinen tag benomen, min moder hat gesacht uff sinTilgung: bansoichen soll man es offnen, aber es ist noch mails pleiben stain.
 
Anno 1558 den 17. dec. hat mine hausfrau kregen 61/2 aim WaldorpersD. i. von Waldorf im heut. Kreise Bonn, zwischen Bonn und Brühl., roit und weis in all, hatt diss jar mehe dar angelacht, dan sei darvon kregen hat, dan der hagel hat korn und wein diss jar da leider ersclagenBd.2, S.102.
 
Anno 1558 den 22. decemb. hat Werner Becker [382'] zu Nederlainstain 9 stuck nederlainsteiner herab geschickt dan daß ist miner hausfrau wen kunde da bei sei jar pleigt wein zu haven. Und von dissen winen hat Georgen Volckwyn 3 stuck kregen. Und min hausfrau hat 6 untfangen, sei sullen ungegerlich 28 daler mti der fracht stain Georgen hat die rechnung hinder sich min hausfrau hat fast verlacht off Georgen wat bezalt haf ist mir nit fundich.
 
Anno 1558 den 23. decemb. haben die curatorn Johanß von Caube seltzame artickel gegen mich den zweien licentiaten ubergeben dar in sei understaint fast gegen das testament zu handlen, und waß widder mich und mit Johan ware, annemende. da hat min understanden, alle gereide gutter half von mir zu fordern sei weren vur handen ader nit, unangesehen die selb on min verseumniß verendert waren, dan min hausfravu mogt mit irem gode doin wat sei wollte. Item sei wolten korn und gelt renth zu Neuß und waß zu Caub uhar gar zu gestalt haben daß widder daß testament war. Item ich solt Johan biß zu sinem bestat niß underhalten und nichtz dar vur rechnen, noch da von haben, etc.
Dargegen haben ich schriftlich excipieirt, wie daß Johan in die peen und straf deß testamentz gefallen were, dieweil er dar gegen handlet. Dan daß testament foret viß were zum male ader zum theil widder daß testament handlete der sult aller guder untguden sin, der mir beide mechtich weren und sulten dem gehorsamen angefallen sin und bleiben, wie die artickel und exceptionTilgung: derhinder mir wesende clarlicher vißforen. Diese exception hat innen ubel gefallen, dan ich stain darauf wa sei nit abstain willen, sei seisices mir heimgefallen wie im testament. Ich hab [383] auch nach Neuß und zu Bacharach an die frunde geschriben. Und mich hoichlich beclagt daß Johan siner moder testament gedenckt umbzustoissen. Und hab sei gebetten sie wol len Johan warnen vur sinem schaden so fern er nit abstain worde.
Die frun de zu Neuß haben wenich dar bei gedain aber swager Wolff zu Bacharach hat etwaß vur die handt genomen. Ich hab mich in aller pillicheit erpotten, aber Johan wirt fillicht verfort. Waß noch dar viß wirt werden man mit der zit befinden.
 
Anno 1558 den 30. decemb. hab ich 15 heuft pillen ingenomen dan daß heuft ist mir hoich besweirt gewest und sei haben wol gewirckt nach minen beduncken.
 
Anno 1559 mti got angefangh.
Anno 1559 den 1. jan. hat min hausfrau und ich uns verglicht, das mir uff willen schriben mit gotz gnaden, was mir diss zukoment jar an kost verdoin werden, hoffen auch got den herrn damit nit zu verzurnen, dan uff das mir im vur sulche mildigheit und groisse waldaden mogen danken; und fengt das register uff dissen tag an; aber es wirt die kost darin gerechent und sunst wenich; was min hausfrau aber daneben uisgibt, weis ich nit, was ich danBd.2, S.102. Anno 1553 hab ich mit miner hausfrawe Weisgin der glichen gethain, hab do al dinck uffgeschriben, wie ich auch glich nach dhoit miner hausfrawen bißher gethain hab.
 
[383'] Anno 1559 den 3. januarii hab ich minen geburtz tag hoich gehalten und ist min moder mine broder, swegersche, Lainstain, Hasselborn zum schiff, Hamborch deß abentz bei mir gewest.
 
Anno 1559 den 4. januarii hauwen mir 8 stuck mosler kregen. Georgen Volckwyn hat sei unß von boven mit bracht, hat unß noch gein rechnung gedain. Und min hausfrau hat im 2 _ daler mit hin uffgedain.
 
Anno 1559 den 12. jan. ist Hieronimus Hersbach min neif, von Petro Hersbach bestelmeister und Drutgin van Weinsberch geboren zum Hollender uff der Hoporzn, in got verstorben umb 3 uren nach mittage am feber und wassersuchtBd.2, S.102. Und ist begraben worden zu sant Jacob in mineß herginß graf Gotschalcks von Weinsberch und daß mit minen willen dan ich habs verlauft daß graf kompt mir meistheils in dan ich hab minen hergin und fruchgin dem grafstein zu ehren uff min kosten dar gelacht. Disser Hieronimus hat vurhin das fassbenderamt geleirt und ist darnach zu Hamborch und Lubeck oistwart komen wonen, ist zemlich woist gewest; ist darnach zu Venedich gereist zu unser bewanter einem, Michel Keppel, der ein jubilerer war, der schickt in durch Italien, in Hispanien, in Frankrich, in Brabant und widden und siden, und solt noch zu Coln bei seiner moder sterben, ein jong gesel, circa 25 annorum. Got troist in und alle gelubige selen, amenBd.2, S.103.
 
Anno 1559 den 14. tag jan. hat min hausfrau Drutgin Bars mit mir ungeferlich besclossenBd.2, S.103 [384] doch uff ein besser bedenken, das mir minen deinst und burggraifschaft sulten verlassen und anderswar hin zehen wonen und handelen, wamit mir best kunnen, in hoffnung, das sult uns erlicher sin und sulten auch wol so vil nutz schaffen als under dem raithaus, dan da were es ungeroge, moisten zwein moissiger menschen daruff foden; sunst kunten mir mit der winkaufmanschaft handlen, win zappen, dar me nutz an gelegen were. Diss ist also zukomen. Do ich sei zur ehe nam, hab ich ir zugesagt, wa es ir gefellich were, wulte ich den deinst verlaissen; daruff hat sei den burgermeister her Johan Peil angesprochen und gebeden, er sult mich dess ermanen. Wie ich diss vernomen, hab ich es mich etlichermaissen besweirt, dan der deinst kunt zur noit wol einen mit zimlicher haushaltung foden und ich het gein kinder, wie min hausfrau vur mir abgink, so were ich versorgt; ich het auch daneben, was mir jarlichs und sunst zugehurt ind inqueime, und were es ein seir restlicher deinst und were es nu gewoneIch war des Dienstes gewohnt.; so were es mir auch geine schande, dan min fatter seliger het in auch 7 jar bedeint und were mir on min beger angebottenVgl. Bd. 1, S. 327 ff.; so were es miner hausfrauwen auch gein schande, dan ir fatter het sin lebtag eim erparen rait gedeint und den raitzkeller verwart und etliche andere von iren frindenNämlich: desgleichen., auch erliche, habselige ludeBd.2, S.103. Doch haben wir unß verglicht, daß ich umb miner hausfrauwen bewilliget hab, wanne daß mir daß rhaithauß verlaissen, so soll sei auch [384'] Barßen hauß ein zinßhauß und daß guldin Horn ein zinßhauß und keller ubergeben und so mir lange her und dar gedachten zu zehen zu Weinsberch in miner moder hauß, dieweil min moder besorgte den han del zu verlassen wan min suster Sibil bestat worde. So wolte sich daß doch neit wol schicken dan sei hat fill ingedoms daß het sei nit wol kunnen in ein klinen hauß laissen, so wartz auch vur erlicher angesehen daß sei selbst ir lebtag daß hauß bewonen sulte, dan sei were noch vermo gen und starck genoig.
Auch gedachten mir ein schoin hauß zu meden. Doch entlich hat unß daß gefallen. Min haus frau hat am Maltzbuchel ein hauß stain ir zustendich zum Roich genant dar in sulten mir zehen wonen sei sult daß ir dar in stellen, so wolte ich daß meine zu Cronenberch uff die Hoichportz meistheils in min behausung stellen. Und wulten also am Maltzbuchel principalich haußhalten und uff der Hoichportzen viß und ingain und deß mit gebrauchen, und handlen dan so vil mir kunnen. Got hof ich, sol unß mit helfen. Also haben mir unß beredt und untsclossen, wie es faren wirt deß mogen mir gewar werden.
 
Anno 1559 den 24. tag januarii hab ich uff der dauffen gehaven swager Johan Hasselborns und Agnesn Ecken miner hausfrauwen nichten kindt ein sontgin, mit schiffer Wilhem van Wynteren und swegerschn Entgin zum Schiff und haben daß kindt Gerhart laissen nennen sinen hergin Gerhart Ecken swager zu Lainstain zu ehrn, min hausfrau hat mir geben bei 15 gl. daß ich uff der dauffen geben hab, dat kindt ist geborn 19 januarij.
 
[385] Anno 1559 den 30. jan. des abentz haben unse nachparen Bartholomeum dorworter und sin frau, Huckel und sin frau, Fritag und sin frau, Wetzel und sin frau, Johan Maßen frau zu gast gehat, Anthonius und Laurens dankten alle, dansten und waren frolich in fastabent, dan mir haben die nachparen lang nit zu gast gehatBd.5, S.23.
 
Anno 1559 den lesten jan. sint mir bei unsr dochter Brigetten, professjonfer zu Maximinen, gewest und hab ir ein betboich und eine lade tritzseien geschenkt. Disse dochter ist abgegudet inhalt breif und siegel vom cloister gegebenBd.2, S.104die noch kinder scheffen Dutz waren, da von nementz woste und gewar wart und zu recht bracht.
 
Anno 1559 den 5. tag Februarii war sontag und groisfastabent, solt unsers eliger samenkompst jargezit sin in freuden, und wart in truren gewant, dan wie ich zu 7 uren in die predich s. Laurentz gink, bleib min hausfrau ligen, wie ich heim quam, zaunt sei mir min hembt, das ich den morgen uisgelassen hat, das es glich vur gegen minem hertzen ein roit bloitztroff innen hat, und sagt, ich moist irgen uff einen unreinen ort gewest sin, dieweil ich aber mich des bloitztroppen, (der) so klein wie ein ertz und nitz mehe war, nit bedenken kunt, wie er drin queim, daruff ich sterben wollt, wart ich ungedultich und sagt, es moist mir mit uffsatz dargemacht sin, dan ich het nitz wontz an minem lieb; sei aber stunt hart druff und ich wart unlustich daruber,Bd.5, S.24 [385'] das ich unschuldich war und bezegen wart. Also erhob sich ein groisser zank und tragedi mit worten, und stalt sich min hausfrau den tag und den andern tag an, als were sei unsinnich, sagt auch, sei wolt sich erstechen, ich aber war besorgt vur ungemach, und dreuet darneben. Ich wolt nach iren kindern schicken und den sulchs klagen, das war in nit im sin, doch den lesten fastabent zu morgen machten mir die sone, und sei war den tag edelBd.5, S.24 Sie hat den art: zu zeiten ist sei so gar gut, zu zeiten ist sei auch so bois als rattenkrut, dan dick hat sei stupen und komen ir ire flagen, das sei zank soketBd.2, S.104waß es vur ein handel ist weiß ich nit so gar wol got weiß es, wer wol unß beide gutte sin verlenen daß ich sanft modich bleibe, wie wol ich nit al zit swigen kan, sonder daß mine dar zu sagen moiß.
 
Anno 1559 den 11. februarii hab ich Conß schomecher zu Dusseldorf vom jar 57 und 58 puis omnium sanctorum quiteirt, und 10 rad. alb. vur bode loin geben, da mit sint mir glich biß zukomende omnium sanctorum anno 59 sol er mir geben 5 rad. gl. und so fort an alle jarß.
 
Anno 1559 den 13. februarii mit minen son Johan van Caub und sinen curatoren gehandlet aller lei und doch nitz uisgericht. Aber swager Wolff zu Bacharach hat bewilliget nach dem er sich beratsclagt daß man daß testament halten soll und hatz Johan geraten zu halten doch ist die sach uffgeschortzst biß nach colner gotzdragt.
 
Anno 1559 den 14. februarii ist Henrich Rossn inuentarium eirst compleirt worden, hie zu gedencken ich hab mich wenich mit den gute ren bekomert, doch sint sei sonderlich aff gezeignet von Augustin offerman s. Brigiden waß min hausfrau kregen hat, sei sint [386] vur miner zit hinder miner hausfrauwen gewest, off etliche auch daß neu inuenta rium kommen sint wieß ich nit, von Elsgin Rossen sint auch etlich gereide gutter kommen hat derselb notarius uffgezeignet, aber es hat Elsgin ein testament uffgericht wie auch Henrich Roß dar in ist vil verandert worden. Und ich bin bei keiner deilung gewest. Min hausfrau hat auch vil unkosten allerlei vißgeben ob es von miner hausfrauwen fleislich upgeschriben sei weiß ich nit, man mach noch etwaß uffzeignen hie und da.
 
Anno 1559 den 15. februarii hab ich hie am kranen drei foder mosber von Graich gegolten daß foder vur 20 daler.
 
Anno 1559 den 17. februarii untfangen von graf Johan von Isenberch 38 sonnen und ander cronen der seir fil zu licht waren van termin martini anno 1557 und gebricht noch an udem termin, daß die 55 goltgl. nit vol sint.
Diß sol ich verrechenen, hab fast vißgelacht vide min rechenßboich die von der kirchen s. Jachob steit.
 
Anno 1559 den 22. februa. haven die executorn Berntz von Reimbach daß ingedom in zwei theil getheilt, ein theil der moder folgen laissn, und daß kintztheil behalten, da nach verkauft. Her Johan Truberch hatz gegolten. Die moder hat fil gegolten castenholtzTilgung: fietwas, her Janß faden etwaß. Ich haf auch 3 messige betkelger 2 messige luchter wigen 8,5 pont. Item exn roit heifschottel 4 alb. ein schoingin. Item 5 alden stoil kussen 3 leder kussen. Item 2 zinnen schottel 15,5 pont. Item 1 quart fleß 6,5 pont. Item 7 kesselger alt und neu 6. Item 5 kuffern duppen waggen 91 pont. Nemans hat uff dißmal etwaß bezalt. Aber her Johan vurß hat in einen zettel geschriben waß ein jeder gegolten hat, dar in mag man allen bescheidt funden.
 
[386'] Anno 1559 den 27. februarii uberdachzit gedingt am hohen gericht, bei Anckum hinderlacht 4 rinsche gulden 3 rad. mr 5 rad. s. vam neigst verleden christmiß fellich. Vide supra fol. 7 und fol. 19 ferners. Diß versessen fhar trift j. Johan Leiskirchens kinder an.
 
Anno 1559 den 28. februa. hab ich einen antast bekant bei dem greven, dan jonker Hofflus van Miroide hat 3 rinsche gulden far uff min haus Cronenberg, daran stunde er noch nit geschreven, so solt er sich laissen weldigen, dan kompt der greif vur das haus riden und gift dem farhern den post in die hant. Das mogt ich nit liden und bekant den antast. Da wars eben fill. Das kost mich 15 rad. alb. M. Jacob Wynter ist des jonker volmechtiger momber. Ich haff aber mit dem jonkeren geworden, das ich es ab mag losenBd.5, S.24. Hie vanTilgung: vdvide supra fol. 9.
Und diß fhar hab ich biß uff dissen tag untricht inhalt der quitancien.
 
Anno 1559 den 2. marcii bin ich von wegen wilant Henrich Rossen erben als ein vollmechtiger neben Augustin, offerman zu s. BridenD. i. s. Brigiden., einen uisgank eines haus zu Aich uff dem mart gelegen, zum Wilden Man gnant, zu doin abgefertigt und uis Coln geritten, sint den abent zu Gulich komen und da die nacht pliben. Des andern tags uff Aich zu geritten und haben im Swarze Lewen geherbergt, hab im Krinsbat, Cornelisbat und KoninkbatHr. Archivar Pick in Achen belehrt mich, dass unter ersterem das Quirinusbad Auf dem Hof zu verstehen sei, bei Noppius, Aacher Chron. 1632, 1, 106 'Kreinsbad'; Cornelisbad in der Comphausbadstrasse; Koninkbad, heute und seit dem Ende des 16. Jahrh. Kaiserbad.gebadet, hab auch zu Borschit die heisse bader gesehen und mich dess verwondert, dan ich bin nit mehe zu Aich gewest, dan, wie mir gesagt, ich sult vurhin nach einmail da gewest sin und sult es nit gesehen haben, dan min moder war da gewest, do sei mich droichVgl. Bd. 1, S. 22.. Mir haben den uisgank zu Aich vur den scheffen getain zu henden Andreis Radermecher und habenBd.2, S.104 [387] den also geliebert und verwart, und als mir uff den veirden tag da gelegen, sint wir zu Duren benacht und den wech widder heim komenBd.2, S.104. Der kauf war gemacht vur acht hondert daler, die sult man half krigen so balde der uisganck gescheidt die ander halfte in der herbst franckforder missen. also hat man 3 4 daller eirstlich hie bei Carl Schorn untfangen, die hat swager Henrich Kruißkampg half nach sich genommen und min hausfrau hat die ander helfte auch 2 _ daler nach sich genommen. Daß gelt sult sei den kindern angelacht haben dieweil sei aber von dem iren in montenburß sachen einß i_ 25 daler verstreckt und fast unkosten angelacht, so hat sei die zwei hondert daler in stadt desselben heringehalten.
Swegersche under Kester sol mir auch noch ungeferlich 2 daler geben die ich zu Aich vur winkauf und zerung mehe vißgelacht hab.
 
Anno 1559 den 8. marcii ist mir neben her Johan Voiß von Altena dechen zu Cleiff, und Georgen Vockwynsicvon dem official deß haifs collen die tutorschaft und curatorschaft der unmondiger kinder von wilant Johan Volckwyn nachgelaissen verlenet worden. Und wiewol mich Georgen Volckwyn miner hausfrauwen eidom die frundt auch ein rhaidt dar zu begeren laissen, noch hab ich es mich filfeltich besweirt, lang zit, dieweil aber sine bewanten die handt alle abdeden, bin ich viß barmhertzigeit bewecht worden die furman derschaft anzunemen, und daß sei der vurmunderschaft halber nit versaumet worden. Doch haven unß die kiner alle geloft schad loiß zu halten, und der arbeit so vil moglich zu untheben. Und sint alsamen mit unnß wol zufreden gewest.
 
[387'] Anno 1559 den 11. marcii ist Entgin von unß komen zu miner moder uff daß es da mogt zu nehen und sticken gain, dan es kunt wol lesen auch wat schribenß. Hie bei unß mogt es mit zu nehen gain, dan es war hie zu unruwich. Es ist nu in daß zweite jar bei mir gewest.
 
Anno 1559 den 12. marcii haven die nachparen sant Jacob Gerhart von Rommerskirchen in stadt Henrich Krudeners van Krufft zum kirchmeister erwelt. In deß stadt sol er auch mines testamentz truhender sin, sin wie ich van im beger dan ich halt in vur einen frundt, und fleißigen man.
 
Anno 1559 den 20. marcii haf ich 8 zolest geuwer win gegolten sullen ungerferlich 6 foder 3 a. halten daß foder vur 25,5 daler ligen im guldin horn.
 
AnnoTilgung: ha1559 den eirsten aprilis haben mir 28 amen beirß ungeferlich gefast kosten bei 40 gl.. Hab ich allein (on den weiß) bezalt, dan der weiß ist ein haf altenberch uff min hausfrau geholt worden.
 
Anno 1592 den 3. aprilis hab ich vur Paulo Veller notario und her Johan von Tonberch und Johan von Reimbach gezeugen protesteirt, und dar von ein instrument genomen, wilchs man hinder mir finden sol. Dar in ich mich der wein im gulden Horn hoichlich beclagt und von allem schaden der wein und andern gutz protestert zu einem zugniß der warheit daß instrument zu kunftiger gedechtniß lassn uffrichten _. und sint die wein sidder der zit biß uff den herbst noch mehe abgesclagen verzert verronnen und unkost druf gewant, zu siner zit ferners anzuhengen.
 
Anno 1559 den 8. april hab ich sampt minen mit executornTilgung: nicht lesbarseligen Berntz von Reimbach [388] mit den kirchmeistern sant Jacob vertragen, daß dieselb einen erfrentbreif von vonnsic10 goltgl.Tilgung: haund 12 loit silbers zum Crutz haben sulten.
 
Anno 1559 den 15. apr. haben mir im Gulden Horn understanden zu zappen und uffgestechen umb 32 heller und ist von dem besten firnen wein gewest, den min hausfrauwe daselbst hat ligen, und das folkfolkt in der Handschr.hat gesprochen, der wein sei zu firn, und ist der zap damit verdorben und haben nit me dan 8 tag gezapt, nit ein foder, und sint fast unkosten uff dissen zappen gewant worden on die zins. Darzu haben uns etliche abgunner bei einem erparn rait zugericht, das man mir das zappen uber 14 tag nit gestatten wolt, der ich nit dan 8 gezapt haff. Wie es ferners damit faren wirt, weis got der herBd.2, S.105.
 
Anno 1559 den 17. aprilis ist Barbaren von Gladbachs der truhender ich bin memoria gehalten worden, sint aber nachmittag zu Cronberg gewest uff der stoven. Ist der pastor sant Peter eirst zu unß komen, und ich eirst den goltgl. und keiß und broit inhalt der fundation versent und dargesatzst, requiescat in pace.
 
Anno 1559 den 18. Aprilis, uxor mea movit mihi novam et fictam tragediam ex causa false zelotipiae, quod conquestus filiae eius uxori d. Glasiers et coegit me tandem praescripto iuramento me purgare et deinde reconsiliati sumus; faxit deus, ut diu duretBd.5, S.25.
 
Anno 1559 den eirsten mai hat mir min hausfrau gegeben ein hantschrift mit irer eigner hant geschriben mit uffgedrucktem signet, daß ich irer wein und gutz keinen schaden sol liden dar vor sei mich quiteirde. Dar nach verordnet daß ich nach irem dode jarlichs zur leibzucht sult haben funfzich gl. zu 26 rad. alb., [388'] sei hat mirs uisß freien willen gegeben wie wol ich es nit begert hab. Ich hab es doch zu danck von ir angenomen. Die hantschrift wirt man hinder mir finden.
 
Anno 1559 den 9. mai sint im gulden Horn wol 4 dall. weinß in den dreck verronnen durch ver sumniß der magt die befel van miner hausfrau hat die wein zu verwaren. Und ist sunst hie und dar vißgeronnen wie m. Daim van Stom mel fasbender und sinen knechten kundich ist.
 
Anno 1559 den 13. tag mai hat mines broderß Gotschalck bastertz kindt Peter genant bei in zum Kluppel kommen wonen daß suß lang hir und dar gewont hat, im minen jargeschichten anno 1552 find man van siner geburt.
 
Anno 1559 den 19. mai hab ich miner moder daß golt so sei mir in minem heilich gelent hat, bezalt und folgenß noch 20 daler von her Carls scholt, inhalt mines rechensboich.
 
Anno 1559 den 23. mai hab ich minen jongen Engel bei m. Arnt Steinmetzer an daß ampt 4 jar verdingt sol zu haben 10 gl. hat bei seß jar bei mir gewont. Wie mir samen stant befint sich in minem rechensboich off sinenthalb irthumb untstonde.
 
Anno 1559 den 21. maii bin ich mit minen eidom Georgen Volckwyn zu Altenberch bei den apt gezagen dar mit ich wol stunde. und hab vor siner broder einen Henrich von dem apt und conuent ein stadt im kloister erworben.
 
Anno 1559 den 24. mai zu gedencken ist daß heimlich gemacht uff den Buchel in minenm hauß zum Torn gnant gefecht worden.Ergänzung am Rand: Nota. Diß heimlich gemach ist anno 66 den septemb. widder gefecht helt ___ 4 manzels, vide ____ war eirst nit gnoig gefegt gewest.Und gaint idß und daß privait in Paulus van Kaufs hauß in einandern und sint beide ihm Thorn vor der trappen im hauß dar man datTilgung: holoch finden sall gefecht worden und in dat hofgin hinder Paulus huß [389] ist eß begraben worden. Ich hat diß kosten verlacht min son Johan sol sei mir nach aduenant helfen dragen.
Und hab diß vur ein gedechtniß angezeigt dan man wost eirst nit was man es durch segen solt und nam vil brechen eirst ehe man dat lock vur der trappen fant.
 
Anno 1559 den 29. tag mai hat min broder Christgin van Weinsberch sin hausfrau Tringin ein dochter Johanß von Hemmersbach zum Engel uff der Hanestraßn wonhaftich zu sant Apostolen zu kirchen geleidt. Und diß sin hausfrau Tringin hat vur hin einen man gehat 4 jar gnant Henrich von Effern. Und die bruloft und beisclaif ist gehalten worden zu Weinsberch uff der Bach.Und disser heilich ist selzam zukomen, dan Curstgin ist seltzam van heuft gewest, die er begert, kont er nit bekomen, die in begerten, wolt er nit haben, wolt uns auch nit folgen; und das hat sich also bei 10 ader 11 jar verlaufen, bis das er dardurch woist ist worden, in allerlei geselschaftSchlechte Gesellschaft.komen und sich mit dem drunk zu hart bekommert. Dardurch ader auch fillicht das es im nit nach sinem willen ergangen ist, hat er einsmails diss jar den 27. apr. in sinem wonhaus in der Burgerstrassn im keller ein vision gesehen, die in erschreckt sult haben, das er etwas fantizeren wart; zouch daruff zu Neus 1. mai, sich zu verlusteren, und wart da etwas krank van heuft, als wer er doll, also das in gutte kundige leut uff einem karrn zu Collen brachten; da fantiseirten er auch wol etliche tag. Den 3. tag mai leis er ein ader sclain, hilt sich zauber und vanD. i. fern vondronke und es wart mit im besser, und wan er widder drank und van heilichen sagte,Bd.2, S.105 [389'] bestonde die fantasei widder herfur zu komen, also das man mirkte, das er gern ein frau gehatt hett, und wolt uns auch nit darumb ansprechen und fremden gink die sach nit zu herzen. Also war min moder und mir suster und broder alle bedacht, wie mir in zum bestetnis mochten helfen, und waren fast druff bedacht und uff uns fragen bracht uns Theis van Haren uff der Haneporzn, min und unser aller gefatter und gutter frunt, dissn heilich an. Daruff scleifen wir nit, sachten es im an; erst scloich ers ab, nach, als er sich bedacht, bewilliget er darin und mir bestonden der sachen, driffen druff und geworden es in eim kurzenBd.2, S.105. Und sei sprachen sich eirst den 12. mai, dar nach handelten mir mit den altern uff Haneportzn und im irem bongart daß der heilich bewillicht und al dinck besclossen wart uff montag zu pingsten den 15 mai. Darnach wart der heilich den 20. mai zu sant Apostolen im umbganck besclossn nemlich mallich sult brengen waß er het, und wat min broder eirst ableivich sult sei daß ire widder haben und ein hondert daler dar zu, sturf sei er sult min broder daßTilgung: synir behalten und iren frunden 1 hondert daler her viß geben mineß behaltz. Doch sint dar uber gewest Johan Oickhoven, der tolner, Jaspar von Effern hautmansicumblauff, swager Numart, __ Gotschalck, ich. und sulten daß hauß zum Lempgin auch in irem gebruch mogen behalten so lang die steifmoder lefte.
Also sint disse dingen ungeferlich gescheit, und mir haben unß diß hilichz alle erfrutsic. Got schick in zum besten.
 
Anno 1559 den 4. junii haven mir minen broder Christian und sin hausfrau Tringin brutgam und brut mit beider fruntschaft eirstich zu gast gehatt, wie auch min andere frundt folgenß deß glichen gethain haben.
 
Anno 1559 den 6. junii hab ich bloit gelaissen im rechten armen in der long ader leber ader und hab 3 tag nach rhaidt der doctorn purgeirt.
 
[390] anno 1559 den 17. junii bin ich uff der fritags rent kamern gewest mit miner suster Sibillen und haben da 4 28 gl. 3,5 alb. den gulden zu 24 rad. alb. untfangen, von wegen einer loissen die miner moder uffgekundigt war und sei mit minem fatter selige gegolten hat vur 22 jaren ungeferlich, und die magt hat daß vurß gelt miner moder heim getragen. Min moder hat es noch nit angelacht dan sei ist willens daß selbich diß jar an wein zu lagen dieweil sei wolfeil sint, hofft etwaß sonderlichs dar an zu gewinnen, aber etlich von den unsern sint disser loissen nit wol zu freden.
 
Anno 2559 den 26. junii hat mir min hausfrau geclagt sei hab 30 stucker goltz verloren dar umb fast allerlei wort feilen, sei bezehe min gesint zum theil dar mit ich verthadungde sei uber 2 tag sagt sei mich bedunckt ich sol sei dar gestevelt haben, und uff min beger wolt sei daß mail nit darnach sein. Dar nach hab ich nit dar nach willen fragen, ich hab es von ir auch nit rede gehort. Sei wirt sei ohn zwi uel wol haben gewist zu finden. Dar vur und na hat sei widder gesacht sei hab gelt verloren, aber daß ist folgenß allet dar bei pliben, wat sei aber da mit im sin hat kan ich nit wissen. Ich wil dar uff le ben und sterben daß ich ir gelt nit ange tast ader mich deß im kleinen ader grois sen nit underwonden hab dan viß irem befilch ader godem willen und wisten.
 
Anno 1559 den 24. Junii in diluculo mane ostendit mihi uxor materiam abortivam, ut putavit quam incontinenti ait in latrinam matula effudisse, sed non male habuit, ante vel post illud tempus. Si verum fuit, deplorandum est mihi, si fictum miror quare feceritBd.5, S.25.
 
Anno 1559 den 28. Juni obiit Costin Dunen maltzmullenschriber und hat uns gemalde taffeln besatzst, sin contrafitung und ecce homoBd.5, S.25.
 
Anno 1559 den eirsten Julii ist min hausfrau krank worden, hat die rois kregen an ein bein, [390'] sei wartBd.5, S.25 [390'] verfirt und meint, es weir pestis gewest. Doch man soicht bei doctorn und aptekern rat, das sei es in 12 tagen ungeferlich genasBd.5, S.25.
 
Anno 1559 den 10. julii hab ich die silbere scheiden die ich miner hausfrauwen vur hin geschenckt bei m. Bernt van Duisberch widder laissen vergeissen und noch wol 3 ader 4 daler dar angelacht.
 
Anno 1559 den 15. tag julii sint mir, min hausfrau und ich, ir dochter Drutgin und eidom Georgen zu schiff gegangen, zum teil uns zu verlusteren gezagen, zum teilDies Wort fehlt in der Handschr.zu Dort zu besehen, wie es mit miner hausfrauwen winen daselbst stuntÜber Wein- und andern Stapel in Dordrecht vgl. mein Hansisches Urkundenbuch, besonders Bd. 3, nach dem Register.. Mir haben ein nachen bis zu Nymmagen gehoirt uff uns hant und allerlei drin bestalt; haven den ersten abent zu Keiserswert gesclaifen, den anderen abent zu GretGrieth.am zoll, den dritten zu Nymmagen, den veirten abent sint mir mit neuer schiffung zu GorikumGorinchem oder Gorkum a. Waal.komen und haben daselbst ubernacht, den funften tag, 19. jul.Wäre W. zu Hause geblieben, so hätte er Margarethe von Parma, die zur Übernahme der Statthalterschaft in die Niederlande reiste, in Köln den Wein präsentiren können; am 19. Juli beschloss der Rath für sie, 'die alhie ankommen', 4 Ohm Wein auszuwerfen und sie durch den Weinmeister und den Licentiaten (Peter Schulting von) Steinwech begrüssen zu lassen, Rathsprotokolle Bd. 20, Bl. 13'. Nach Maurenbrecher in der Allg. D. Biogr. Bd. 20, S. 325 ist Margarethe am 27. Juli in Brüssel eingetroffen; über Steinwech vgl. Mittheilungen a. d. Stadtarchiv v. Köln, Heft 2, nach dem Register., sint mir zu wagen gen Dort gefaren und zu PaffentritPapendrecht, gegenüber von Dordrecht.ubergeschifft, und hab zu Dort bei Clais van die Grave in Klein-ColnName eines Hauses, der die enge Verbindung mit Köln anzeigt; vgl. ähnliches im Hans. Urkundenbuch 3, S. 474.zur herberch gelegen. Da haven wir die wein besehen und bedrunken und sint fast firn gewest und nemans hat sei gelten willen und man hett sei do umb 13 pont nit kunnen verkopen und stonden wol 40 daler dar, wie min hausfrau sagt, on was mit zit druff gegangen war. Ich vernam, das min hausfrau ungeferlich da 20 colscher foder hat und Georgen 10 foder, sei habens in schriften, und lagen gemerlich, der keller war hinden und vur ungesclossen, das ein jeder im haus darbei mogt komen. Man hett sei gern widder nach Coln verfragt, aber man kunt sich mit den schiffluden nit verglichen, die wolten 3 daler vam stuck haben, war zu vil; andern hatten 2 daler geben. Derhalb sint sei daselbst bliben ligenBd.2, S.106 [391] und m. Wilhem Thoniszon ist factor daruber, dem sei befollen sint zu verbinden zu verlaissen, hat auch furhin fast daran gelacht. Darnach, als mir 3 nacht zu Dort gelegen, sint mir uff s. Marien-Magdalenen tag22. Juli.zu schiff gangen und in der nacht zu AldenboschsOudenbosch, westl. von Breda.ankomen, van dan zu wagen bis zu Antwerf gefaren, dar mir den 23. jul. komen sint; haben die stat besehen und im Gronen Schilt in der Camerstraten zur herberch gelegen. Et uxor mea vexavit me hic et in itinere mirum in modum, noluit, ut solus irem, ne forte tentarer ex aspectu mulierum formosarum, et quod valde me male habuit, quia innocens fui. Und habent zu Antwerp 3 nacht gelegen und etwas noitturftich gegolten, haben darnach einen wagen gedingt uff Coln, sint den 26. uis Antwerp gefaren, den abent zu ItikumItegem, 3,5 Kilom. von Heyst-op-den Berg.bi dem scholtis geherbergt, den 27. jul. zu Hasselt ubernacht und den 28. sint mir van Mastricht uff Aich gefaren, den abent ins KoninksbatS. oben S. 104.gegangen, den andern tag zu Borschit in bat komen und unser kinder scholmeister m. Johan warwa in der Handschr.dar bei siner moder, die dar wont, tracteirde uns im bade und im haus erlich; sint den 30. jul. van Aich gezogen und zu Gulich ubernacht beim scholtis und sint den lesten tag jul. zu Coln widder ankomen. Und ich hab vur min heubt verzert bei 12 daler, min hausfrau auch wol so fil uis dem iren; was ir eidom und dochter verzert haben und sunst zu Antwerp uisgelaissen, ist mir unbewost. Ich hab freut und auch unwil uff dem wege gehattBd.2, S.107.
 
Anno 1559 den 3. aug. hat min hausfrau widder begonnen zu eiferen, hat mir verwissen, ich het hubsche frauleut tuschen wegen angesehen und zu Borschit het ich mich von wegen einer magt laissen bekoren. Diss irtumb hat sichBd.2, S.107 [391'] so weit verlaufen, das sei dem pastor zu s. Laurens uber mich geclagt, montlich und schriftlich; er ist zo mir komen und hat doch wol vernomen, wie er mir auch zugeschriben, das es sei zelotypiae malum et infirmitas capitis. Do die stupen uber waren, haben mir uns gesonetBd.2, S.107.
 
Anno 1559 den 4. aug. hat min gnedigster her von Coln durch angeben doctor Glaser ein Mosler stuck weins bei uns laissen hollen, heltEs folgt ein aus stehenden und liegenden Strichen zusammengesetztes Zeichen, das ich nicht verstehe, das aber wohl der nachfolgenden Massbestimmung gleich zu achten ist.1 foder 1/2 am 2 firdel. Es steit noch unbezalt, wie sin churfurstliche gnade von alders noch mehe schuldich ist, wilche scholt er vurhin gemacht hat; doch hat sin churfurstliche gnade untboden, er wolt nit allein sin scholt, dan auch die scholtZu ergänzen: bezahlen., so hoichloblichr gedachtnis bischof Adolf und bischof Antonius, beide churfursten, miner hausfrauwen zu toin werenBd.2, S.108.
 
Anno 1559 den 16. augusti hab ich gelevert vur mich und von wegenTilgung: hanswilant Berntz von Reinbach tru hender, dem Henrich van der Wau drei hondert thaler dar fur mir zu behoif Berntz kinß 15 thaler jarlicher erbrenthen gegolten haben, die breif sint hinder mir in bewarsamheit.
 
Anno 1559 den 17. Augusti haben mir angefangen zu sclaifen in Barssen haus, dan die wantleus haben uns under dem raithaus vexeirtBd.5, S.25.
 
Anno 1559 den 27. tag augusti min kirchen rechnung in Rommerskirchenß hauß gethain bin den kirspel s. Jacob etwas schuldich verpliben inhalt mineß rechensboich.
 
Anno 1559 den 27 tag augusti ist Neiß Koppen tolnersche zu Ichendorf in got verstorben. Got sei der selen gnedich.
 
Anno 1559 den eirsten septemb. ist min hausfrau nach Duren gezagen ir renthen inzumanen und hat befonden daß die renth scheir alle loißbar ist und vur gereit gut zu erachten wie sei mich bericht hat, und gesacht si mocht dar mit doin und laissen waß ir geleifte.
 
[392] Anno 1559 den 8. tag Septembr. hab ich under dem rathaus kirmiß gehalten, adfuerunt her Arnt, her Suderman, her Geil, her Hittorf, her Angelmechr, Kruskamp, Haickstein, habuimus ein spil virginaile adfuerunt gaffelknecht ministri, uff dem grossen sale tapeten rontzumb, in cena adfuerunt hinc inde amiciBd.5, S.25.
 
Anno 1559 den 9. sept. hat min hausfrau alles, was sei under dem haus hat, hinuber in ir haus laissen tragen und hat da willen wonen, umb etlicher swetzwort willen uis vorger ursachen erwassen, aber ich hab alzit bei ir gessen und gesclaifen,Bd.5, S.26und stonde disser irthumb bei acht tage darnach ist er verloschen und die stupen sint gewant, aber mir haben in irem haus darnach lang haus gehaltenBd.5, S.26.
 
Anno 1559 den 11. septemb. bin ich mit miner suster Sibillen in der Reimersgassen im conuent zu Marien bethlehem gewest, dar ich den vertrag und abscheidt hab zu beiden seiten mit deß conuentz siegel und mines fatters zwein laissen besiegeln, der daß conuent einen und min moder den ander glich lau tende hatt. Waß aber min suster Feigen und daß conuent haben sullen da mit sei abgegudet sullen sein befindt sich in selben breiffen.
Die mach man besehn.
 
Anno 1559 den 13. tag septemb. haben mir truben in der Achterstraissen gelesen mit un serem gesinde allein. Und mach 3 personen die unkost on faß kosten 2,5 gl. und hat unß gott der her 13 a. berathen. Und es hat under dem lesen zemlich geregent.
 
Anno 1559 den 16. tag augusti ist zeitung komen daß Agneiß Korth min nicht vur 2 off 3 wechn zu Orsau gestorben sult sin. Got troist die sele war sei dhoit ist. Und sei hat in irem bestetniß nit vil welden gehatt, dan sei hat die schatz versehen.
 
[392'] Anno 1559 den 17. septemb. hat min suster Feigin im conuents Marien bethlehem in der Reimersgassen ir profeß gedain, und hat also ir bescheidt wan der besiegelter abscheidt zu beiden seiten vollenzogen ist. Unsse frunde sementlich sint dar gewest und sint frolich mit in allen gewest.
Gott geben daß es zu irer selen selicheit gescheit sei.
 
Anno 1559 den 19. septemb. ist miner suster Merien und swager Peter Ordenbachs son Johan in got verstorben an der neuwer febichschn plagen. Ist zu Crutzbroder vur den hohen chor begraben worden dar die eltern auch in meinung sint ir begrebniß zu erwelen. Got sei der selen gnedich und barmhertzich.
 
Anno 1559 den 21. sept. hat sich widder ein haddelung mit worten zugetragen tuschen mir und miner hausfrauen uis vorigen ursachen und hat dem supprior zu Augustinern uber mich geclagt, der mir boden geschickt hat, dan er war min bichtzfatter. Als ich im aber aller foriger awisen bericht hab, hat er sich irer verwondert und iren ungelauben, so balt er zu ir queim, willen schelten. Die sach steit daruff, dieweil sei nitz mit warheit kan sagen, das ir zu nachteil gescheit sei, so sulte sei mich unvexert lassen, und deß kan sei nit doin. Sei wilt mir verweißen, das nit war ist, und deß kan ich nit wol dulden, wiewol ich vil vertrag. Aber an ir ist kein uffhoren. Sint 2 tag gut, so moiss ich den dritten tag anhalten, es were wonder van uns zu sagen, und ist itel narerei und geswetz, nit 3 heller wertBd.5, S.26.
 
Anno 1559 den 23. septemb. bin ich gebeden Bert von Reinbachs __ Merg genant sin kindt zu firmen dieweil ich aber unmoissich hab ich min husfrau mit miner gaben dar geschickt in minem namen.
 
[393] anno 1559 den 27. septemb. hab ich von Carl Schorn 2 _ hondert daler min 5 gl. cur. und die fhar untfangen und daß gelt miner hausfrauwen zu gestalt wilchs sei mit irem idom Volckwyn hin uffgeschickt hat win drum zu gelden. Und hat also min minsichausfrau van dem hauß van Aich untfangen 4 _ daler dar an gant auf 19 daler unkosten ungeferlich noch gaint da von aiff 1 _ 25 daler und dan die kosten uff daß compromiß gewant die breif und allen bescheidt hat swager Kruskamp und d. Glaser hinder in hin der mir wirt man auch etwaß verzeichnet finden in Rossen hauß.
 
Anno 1559 den lesten septemb. hab ich unge ferlich funden ein boichlin wilchs min hausfrau mit eigner handt geschriben hat dar instruden etlich parcelen scholt betref fende wilche man nachmalß bezalen moiste und waren in ir inuentarium nit komen, nach dem buchlin hat mal alzit zu sehen, dan in machung der inuentarien gedenckt man nit alzit waß man andern luden schuldich ist, dan waß ander leuth unß zuthoin sint. under andern stunde in dem boichlin ge schriben hab ich minen haußwirt gelenert 404 daler. Aber ich weiß nit waß sei mir gelebert hat an der summen. H sei hatte gelt in einer tecken, gab mir den sclussel dar van, aber ich hab mich deß geltz nit mehe underwonden dan einß hondert daler wie ir bewost ist, daß an der gelt hat sei mit eigner handt zu Lainstein zu Wesel vur wein und an dem fas bender und sunst mit eigner hant uisgegeben, wie ich ir aber von dem boichlin gesagt hab, hat sei mir gelobt sei wilte daß ver andern, wa es geschichte.
 
[393'] Anno 1559 den 2. octob. als Georgen Volckwyn vur sant Mattheiß in die Merkatz gefaren ist zu wonen, ist min hausfrau mit mir und meister Bernt goltsmidt met siner hausfrawen da schencken gewest, die wende begossen dan er war viß dem Roch am Maltzbuchel dar hin gezagen, da er zwei jar gewont hat. ich hab nit vernomen daß min hausfrau etwaß vom haußzinß untfangen hab, und hab gehort daß er jarlichs 25 daler pillich gegeben sult haben, wer nit zu vil gewest.
 
Anno 1559 den 6. octob. ist Georgen Volckwyn hin uff intlandt gezagen wein dar zu gelten und min hausfrau hat im 4 _ daler mit hin uffgegeben daß er wein dar umb sult gelten zu irem behoiff.
 
Anno 1559 den 12. octob. hab ich 8 schaif ge golten dat stuck vur 2 gl. dat stuck von vel hat widder gegolten 8,5 alb..
 
Anno 1559 den 13. tag octob., hat min hausfrau ir hauß zum Roich am Maltzbuchel Claiß von Siegen jar vur jar vermeit doch ein dem andern alzit ein half jar zu vur uffzusagen jarlichs vurTilgung: XXVII daler27 daler und daß jar soll angain verleden remerßtag daß ist termino pa. octob..
 
Anno 1559 den 14. octob. hab ich daß schrein zu sant Brigiden laissen eroffenen so befindt sich aldaTilgung daßim boich granen anno 1554 den 14 aprilis daß wilant Wilhem Roß und Drutgin ehelude eitz min hausfraw, an ir dhrittheil deß hauß Pedernach und Buederich geschreven stant und Melchior Westenberch und Geirtgin elude an daß ander drittheil, und Elgin seliges an daß dritte dhrittheil. Dar nach incontinenti folgen noch 2 geschricht dar Elsgin sin drit theil zu hendenTilgung: wynWilhem Roß und Drutgin ein halscheit und Westenberch und Gertgin die ander halfhet vißgegangen hat und sei dar an [394] laissen schriben. Also daß min hausfrau eitz an halfscheit der drier hausser under Keste ren geschreven steit, daß mir nu eigentlich wissen und kunten es sunst vur hin nit eigentlich erfaren.
 
Anno 1559 den 15. octob. ist Georgen Volckwyn viß dem Roich vam Maltzbuchel in die Merkatz vur s. Mattheiß gezagen. Und es war fast ingedoim im Roich hort miner husfrauwen zu war auch mit inuentriseirt, deß ist vil vur sant Mattheiß in de Merkatz komen etlich an den platz in Barssen hauß ein bedt und stadt 2 off 3 anrichten sint zu Cron nenberch komen, gar wenich ist under daß Rathauß komen, etlich ist auch im hauß verpliben, wie es dan min hausfrau ordineirt hat.
 
Anno 1559 den 18. octob. hat sich ein irthum tuschen miner hausfrauwen einß und d. Glaser und Kruskamp andertheils als vurmundern miner hausfrawen kindern, daß quam also bei. Min hausfrau hat daß gelt van den verkauften hauß zu Aich Georgen Volckwyn mit geben wein drum zugelten den herbst dieweil sei die leibzucht dar an het und als ein motter gleubhaftich gnoig were, die vurmunder wolten daß gelt angelacht haben und ir den umbsclach nit gunnen.
Derhalb ir thum sei sich heftich, und verdross min hausfrau seir. Und verweiste dem doctor er het daß inuentarium hinder sich allein genomen, und het die heilichs furwart ir zu nachtheil gemacht und derglichen. Doch quam daß gelt daß mail in den handel und wart an win gelacht mit underscheidt wan die wein zu Dort verkauft worden sult daß gelt an renth gelacht werden. Ich begert auch nit liebers dan daß man daß gelt an lachten.
 
Anno 1559 den 19. ocotob. hab ich zwein aissen vur 57,5 gl. gegolten.
 
[394'] Anno 1559 den 25. tag octob. ist Reinhart van Dutz miner suster Catharinen und Johan von Dutz elicher son geboren den morgen zuAuslassunguren, den hab ich den 30. octob. mit Reinhart Sontgin gehe ben und bei 10 gl. cur. ungeferlich geschenckt. Ist zum Aren uff dem Numart geborn und zu sant Apostoln geteuft.
 
Anno 1559 den 26. oct. haben wir im Guldin Horn uffgestechen vur 28 h. die quart und hat disser zap uber 4 wechen geduret bis an den 27. nov. und haben ungeferlich 131/2 foder verzapt, ware GeuwerVon S. Goar.3 stuck, Mosler 7 stuck und Lainsteiner 2 stuck, in miner zit gegolten, alle neu wein uff ein stuck, 8 am, nach, und durften keinen firnen win darunder brechen, sunst wolt das folk nit drinken, wie mir das versuchten. Die zapzins war 4 foder 4 am, sulche gnat hatten mir, facit 30 daler ungeferlich. Min hausfrau hat die kist verwart samt iren dochtern Ailheitgin und Tringin und min hausfrauwe hat das gelt alle abentz in ir behalt genomen, doch wart sei zulest krank, kreich de rois, do brachten id ir ire dochter abentz, also das ich mich des geldes ne gekrut hab; doch weis ich, das sei etlich darvon vur win und fracht uisgaff, das uberich hat sei auch bei sich behaltenBd.2, S.108. Dissen zappen hetten mir wol die aissen ader mehe verdenet, aber ein groisser unraidt begaf sich daß ein deif bei der nacht duCh nach sclussel in daß guldin Horn quam und die win kist uff brach und alle die pende stall und nitz mehe dan ein schottel vol heller. Der pende waren seir vil inhalt deß weinboichs, und wie ichs uberlacht hab war der schade uber 58 daler. mir kunthn ne gewar werden wer der deif war, al menschn sachten es sei ein kundich deif gewest. Mir gisten wol und durften doch nit sagen. Got gab daß gein gelt da verbleib bei nacht, daß die pendt min hausfrau leiß sei nachtz da und sacht es war nehe zitz schaden gescheit.
 
[395] anno 1559 den 4. novemb. hab ich dem prior zu Carmeliten vernoicht 7 daler dan von alters noch etwaß ungelichs samen, daß sall man mich und min hausfrauwe in ein taiffel im umbganck dar christus in parthen gefangen wart contrafeiten mit unssen wapen. Wa es nit in mi nem leben geschege so laiß man es nach minem doede machen dan es ist bezalt.
 
Anno 1559 den 8. tag nov. hab ich von Cronenberch in das Gulden Horn in den zappen laissen foren 3 stuck Mossler, hilten samen 3 foder 2 am, min 2 firdel, noch bleichert mines gewass 2 foder ungeferlich mit den moderfass. Als auch Georgen Volkwin die wein van boven bracht hatte, bei 22 zolast naher und 6 stuck RinkeuerAus dem Rheingau., sint 10 zolast ins Guldin Horn komen, hilten samen 7 foder ungeferlich naher; die ander sint nach Dort gefort und da verkauft und verborgt worden uff langen tagBd.2, S.109. Die vurß 3 st. moisler und 2 st. bleichert ge horten min allein zu,Tilgung: quworden umb ursach mit inß guldin Horn gefort.
 
Anno 1559 den 19. novemb. beir gebruwen und gefast 22 a. viß 2 mald. weiß und 4 mald. maltz.
 
Anno 1559 den 24. novemb. hat sich ein zanck tuschn miner hausfrauwen erhaben hat, dar in sei mir mit groissem geschrei vur moen Greitgin verwissen daß ich ir nit so vil gereitz gutz bracht het als sei gemeint het, und hat mir da offenbaret alles waß ich bracht hat, daß ich miner moder nach nemanß offenbart hatt, daß mich dan ubel verdrouß. Und sprachen unß nit vil zu dan sei enthilt sich noch mit der sclaffung uff der stuben allein von wegen der Rosen und schreit mir fil breif und ich ir widder. Und war ein wonder handel doch schriben mir so lang biß mir es einß worden, uff daß mail so lang daß durte.
 
[395'] Anno 1559 den 3. decemb. min krentzgin der kirchmeister und achten s. Jacob etc. under dem Raitzhauß gehalten.
 
Anno 1559 den 14. decemb. ist Merg ein kindt Berntz von Reinbach an funf goltgl. jarlicher erbfaren an ein hauß zur Kassen uff dem Numart gelegen im schrin sant Aposteln geschriben worden. Und ich hab inTilgung: dat deher Johan zur Kassen, und Peter Attendar die 100 goltgl. geliebert. Es war noch an denclu underpandt einß kindtheils halber etwaß mangelß aber dar vur haben sei breif zu pandt gesatzst ad tipus.
 
Anno 1559 den 17. tag decemb. ist Georgen Volckwyn von Dort komen hat gesagt die neu wein sampt den firnen winen die dar gelegen und vur hin dar komen ehe dan ich min hausfrau kregen, uff uberauß groisse kosten schaden und nachtheil da gelegen weren verkauft. Der inhalt siner regnung er dhoin worde, und daß gelt were geborgt.
 
Anno 1559 den 21. decemb. uff sant thometag ist min broder Christian von Weinsberch zum dritten rhaitzganck erwelt worden uff dem swartzen hauß.
 
Anno 1559 den 22. decemb. haben mir widder under dem Rathus gesclaiffen, suß lang haben wir in Barß hauß von 22. septemb. geschaffen do waß min haußfrau verzornt und fol mit irem gut dahin biß uff dissen tag ich weiß nit waß ursachen.
 
Anno 1560 uff cristag min hoichzit zu sant Laurentz gehalten. Und daß neu jar under dem Raitzhus untfangen. [396]
 
[Das Jahr 1560]