Das jar 1593 mit gode angef..
Anno 1593 die 25 decembris uff wilchen das heil der gantzen welt ihesus christus daß kindlin geborn ist, anfahe ich mit allen christen gemenlich daß newe jar, unangesehen ob wenich ander nationes oder christelanden anderß halten, dan sol daß jar nach der geburt sinen anfang haben, so hat erß nit nach oder uff der besnidung tag, wilcher den eirsten janvarii felt. Doch haben die beide tage 25 decemb. und prime janvarii so vil gemeinschaft samen, daß sie in einer octava sin begriffen, dan octava calendar janvarii ist der 25 decemb. und christag, und octava christi der 1 tag
h janvarii et circumcesio
nis, eben alß were die ganse octava, ein einzuger tag. Derhalb laudt eß nit so frembt, octidvu
m christi post octu
m sit tibi totum
m una diesanni janva prima novi.
Und ob wol acht tage, nit ein tag kan sin, so wirts doch vor einen tag gehalten, dieweil in dem octudvo, octava, acht christagen wenich in weltlichen hendelen, und gerichten verrigtett wirt, im himmel ist kein veranderong der zeitnamen, da ists ewich, wie dan ecclesia triumphans auch ewich ist.
Nachdem ich aber im vorigen jar, daß newejar oder den anfangh deß jarß uff den 25 decemb. begonnen, und auch diß min boich decrepitudinis angefangen zu continuern, dem gebrauch will ich auch eitzs nachkomen, und bedunckett mich recht und fein sin. Die ursachen und den bericht hab ich im anfanck deß neigst verlittenen jarß etwaß weitleuffiger angezeigt, wie da zu sehen, und auch in etlichen vorigen jaren da von meldung geschein ist. Damit wil ichs dißmal bewenden laissen, daß nit ein dinck und wirck zu oft erwiddert werde. Diß jar ist der hillich christag uff einen fritag gefallen, und mir im hauß Weinsbergh haben unß christfest in der kirspelß kirchen zu sant Jacob, unsen neigsten und gewontlichn bedehauß gehalten. In den maltzeiten aber fleischs gespeist, daß die hillige kirch, dissem hohen hilligen fest zum erhen und freuthen gestattet, sunst dar die catholischs romische kirch und dern gepott nit im zwange ist, da ist fleischessen uff verpottenen tagen nit neuweß. Und alß die geistliche freude in der kirchen den tag durch zu ende pracht worden, haben wir am abendt uber dischs under unß im hauß frolich gewest, daß kindtgin gewiget, gesongen, und daß neujar mit gottes gnaden angefangen, und einer dem andern ein gleslin weinß mit meissiger freuden zu gedruncken.
Anno 1593 den 26 decemb. uff s. stephani tag ist daß kindt Christina Maria ehelige dochter swager Adolffs von Eller genant Fix und nigt Elsginß von Deutzs uff s. Gereonsstraissen zwerß gegen nazareth uber geborn. Ist eine auß den primariis cognatis zu Weinsbergh. Min sustern sin nit in den noeden da hin beroiffen dan eß fern von s. Jacob da hin zu gahn ist, besonder bei nachtlicher weil, doch haben sie mir folgens gesagt, eß sie uff s. stephans tag geborn. Langh darnach alß uff den 16 janvarii ist eß geteufft. Min neif Joha
n von Dutz nigt Elsginß broder hatzs mir gesagt er were gefatter gewest, und die zwa goeden hetten sich deß namenß nit verglichen kunnen, derhalb het daß kindt den dubbeln name
n wie vorgesetzst von in beiden uff der tauff behalten.
Anno 1593 den 31 decemb. als sunst die octava christi stil gewesen und sich nichtzs besonderß dar in zugetragenn, hab ich ubersehen waß ich diß jar durch an wein verthain, daruß man spurren kan waß weindrenckers ich eitzs bin, und wie nevlich ich leben und inhalten moiß, und kome eben so fern
[298'] alß wan ich vil verdiede und uberich
voluff hette, da bei nit ubel faeren. Min inkompst und noit leist eß eitzs auch nit anderß zu, damit ich zufriden sin. So hab ich diß vergangenen jar an wein verthain, wie ich in min schreibalmanach angezeignet.
Item an raitzeichen und wein 58 fleschn, facit
166
q..
Item an vßgeholtem weissen wein, 12
alb. facit
31
q..
Item an unsem roden weingewaß, die
q. 7
alb. facit
47
q..
Der rhaitzeichen hat ich etliche verschenckt, ehe sie diß jar verbotten sin dar vorich selbst keinen wein getroncken.
Der weisse wein war dhur galt gemein 12 alb. der firn, der neu folgens 10 alb. und nit kostlich. den rothen wein hat ich bei mir selbst war seir sclecht. Min broder dranck oft im Fischkauffhauß wein, und sin hausfrawe war nit uff den wein geneigt, so hat ich nemanß der mit mir geselschaft im hauß het geleist, derhalb leiß ich mich abentzs mit minenn kruchlin wein genogen.
Dissen lesten decemb. plach man newjarß abendt zu heischn und etwaß frolich zu sin. Aber dweil mir nuhe uff christabendt den newejarß abendt haben, machen wir dissen tag wenich fest dar von.
Anno 1593 den 1 janvarii oder christijani
mensis der achte tag im neuwenjare, bin ich zu s. Jacob gewesn, da die hohemiß gehoirt, und vor den gemeinen friden diß kunftigeß jarß got gebeden, dan eß leiß sich noch seltzam in der christenheit ansehen. Dieweil Clemens 8 der neuwe pabst, mit Philippo 2 koninck in Hispanien in der catholischn religion einich, mit der sancta liga, hart gegen Henricu
m 4 koninck in Franckrich und Navarrn hilten, und noch gegen einander zu felde lagen, daruff die widderige religionß verwanten ein auge gewant.
Daß auch Rodulpho 2 Romischen keiser von Amurathe 3 Turckischem keiser in Ungarn angefegt wirt, wie auch Elisabeta koninckin in Engellant, dem von Navarrn in Franckrich zufelt und die Ocianische see starck besetzst. Das die Nederlendische staten in Belgica eitzs durch absterben Alexandri Farnesii hertzogen zu Parma, noch mit keinem neuwen gubernator und capitein allerding versehen, under sich uneinich, und irem koninck nit glich gehorsam sin. So ist auch hertzoch Johan wilhm von Gulch Cleiff und Bergh wernsinnich und in haftung der rhete und wirt fast umb die unbestatte jongste dochter der landen vil geworben, und die von Baden deß fursten hausfrawe und die rechte in der religion und regiment nit einich sin. Zu dem hat sich der churfurst von Coln Ernestus sampt der ritterschaft und landtschaft deß ertzstifts mit den Hollendern und Nederlendischn staten so weit ingelaissen daß man die gravin von Nuwenar und Morß insetzen sol, und dhoit grave Werner von Reiffenscheit uff Bedber widderstandt, dar vur die stiftcolnischen eitz mit gewalt lagen, die freibuter umbher reithen, fangen, schatzn, rauben und die nachparn umb Coln vil besweren. Die Hispanische besatzung in Morß, und Colnische besatzung in Berck ohn gelt, deß wenich vorhanden, nit außzehen willen.
Die rentner am churfursten und thumcapittel dissen kreich durch unbezalt pliben, daß auch groissen unlust under der burgerschaft in Coln macht. Derhalb noch kleiner fride diß jar zu verhoffen, besonder wan der kreich zwischen den zweien neuwen bischoffen, dem von Lothringh und Brandenburgh mit der stadt Strasbergh nit balde geligt wurde. Gott wende eß alleß zum gutten ende.
Dissen eirsten janvarii werde ich zuruck dencken, wie zeiten und jarn stillich hinlauffen, wie ich anno 1543 deß nuhe funfzich jar wirt min minderjaricheit abgelagt, eirst deß rhaidtzs, und licentiatus juris sin worden. Item anno 1553 uff min grab gedagt und daß s. Jacob under dem Klockenthorn erworben inhalt breif und siegel. Item anno 1563 min declarationboich uber min testament und fundation deß hauß Weinsbergh uffgericht. Item daß anno 1573 Drutgen Barß min zweite husfrawe verstorben, ich zu Cronenbergh uff die Hoeportzs zehen wonen und daselbst sampt zu Weinsbergh widman gesessen. Item anno 1583 alß der Colnisch kreich anginge, ketten und fhanen wagt anginge bin ich heubtman worden, und uff min alte tage in unrawe gerathen und sin mir min inkompsten untzogenn.
Also lauffen die zehenjarige zeiten vor uber, die eintzige jaren, monaten, wochen und tage balder, die vergangenen ut sunt præterita komen nit widder, dan kunftige ut futura den vorigen glich in den namen und festen allein, sunst nit.
[299] die verlauffene zeiten, dan pr
æterita tpa. kunnen kein futura werden, die namen und formen komen widder alß parschn pfingste
n komen weder, ire gewesene tage aber komen nit widder. Aber ein neuweß oder ein ander kompt widder, daß alt jar leufft zum ande, ein neuweß gehet widder an. Alle jar umb christmissen oder den eirsten janvarii hat man neuwen almanach, ein newjar folgt dem alten immer und alle zit wie die verslin ovidii da von vermelden,
15 atethamor..
Tempora sic fugiunt pariter pariterque sequiuntur.
Et nova sunt semper, na
m quod fuit ante relictu
m est
.
Fitque quod haud fuerat, uno mentaque cuncta movantur
Et paulo post.
Tempus eda
rum reru
m, tuq
ue inuidiosa vetustas
.
Viam destruintis, viciataque dentibus ævi.
Paulatum lenta consumitis omnia morte.
Da vernimpt ihr daß sich die zeiten verandern, die vorigen hinlauffen, ander und neuwen in die stat folgen. Wie daß vorige alte jar 1592 hin gesclichen mit sinen zwelf monaten, und eitzs, diß new jar 1593 her angedrongen ist, und daß jarlichs geschein, so langh zeit wirt ghain biß zum ende der welt, mit allem waß in der zit und welt wirt sin, da
s alt verpotten, das nevut wachsen. Generatio unius est corruptio alterius, und hin widder, wie Aristoteles da von, und sin interpartes, de generati. et corrup. lib. 1 ca. 2 also dar von scriben.
Vera causa generationis et corruptionis est, quod generatio unius semper haber ammenum sibi corruptionem alterius, et econtra, unius corruptio est alterius generatio, qua licet materia sit finita, monque tamen seperatur ab omni forma, nec unquam consumitur, sed transmutatur de forma in formam. Derhalb sagt Bartalus, und glos. in l. eum debere, ff de seruito. urb. pdo. perpetvatio fit per successionem, et subrogationem, durch erbung und nachfolgung wirt ewigkeit, wan ein mensch ein their, ein gebewe, ein dingk in deß andern statt folgt, so wirdts erhalten, so ist eß durhaftich und ewigh und uff die weise ist nichtzs vergencklich, dan eß ist wol ein verneuwerong und veranderung, in deß altfatters stat trit der sohn, in deß stat der enckel, in deß stat der vrenckel, in deß stat sin nachfolger, und wie der voriger gesen so wirt der nachfolger, wie eß dan die verneuwerung oder veranderung gibt. Also wirt in eineß abts stat ein ander erwelt und nach einem stetich ein ander doch ist ein gezilter oder erwelter wol bequemer oder unbequemer dan der ander. Also ist in allen andern dingen, wan ein alt hauß vergehet so baut man ein ander, verfelt eß so bessert oder verneuwet man eß. wa irgen etwaß von ingedoim haußrhaidt, oder wirckzugh verlorn, vergencklich oder ju_ wirt, so macht man ein anderß gemeinlich in die stat, wan man kan und mach.
Dieweil ich dan minem erben dem hausfatter zu Weinsbergh etliche jar her ein newjar uff dem eirsten ianvarii pflege zu schencken so will ichs auch eitzs dhoin. Und gib ihm verneuwerung zum neuwen jar, dan dieselb erhelt und macht alleß langwilich, dhurhaftich, ewich. an sulche verneuwer
ong oder newjar will er bedacht sin, daß dem trevlich nachkomen werde, dan sol und moiß daß alt in sinem wesen bestain, so moiß eß verneuwert werden, so geschicht eß. Alt, werde newe, und newe wirt alt, ungestalt, und vergencklich verluislich und zu wit, so kompt im die verneuwerunge un
nd veranderongh dan zu steur und hilf und erstatts. So wirts erhalten und pleibt. Sult aber kein verneuwero
ng oder veranderong folgen, waß mogt dan in der gantzer
[299'] welt durhaftich und bestain mogen, vur war gar wenich. Von dissem neuwen jar were wol vil und gnoigh zu handlen, aber eß sol diß ortzs zu langwilich fallen. Doch hab ich etlich latinische versen, und deutzsche rheimen zu einer weiter erklerung bei dissem neuwenjar gemacht, dieselben will ich her nach setzen und mach sich der hausfatter daruß auch berichten sol wol er kan, sunst mach er sie selbst verbessern oder sie durch einen gelerten verbessern lassen.
Xenium pre. familias vitifero anno 1593 die per anno ianvarii datum, in effectu, quod renovatio personarum et rerum perpetuent.
Quod nova perpetuent peritura docemur in anni.
Principio semper strenula quando datur.
Atque virum, ceu rem renovatio (crede) prenvat.
Abba locum quocies, resque prioris mit.
Illius officium subiens reputabitur idem.
Officialis, item fingitur unus homo.
Amissam si rem nova supplet perdita non est.
Aut reparata satis permanet æquivalens.
Vitis ab antiqua nova creta regerminat ultra.
sit scriphus è stanno, stanneus inde novus.
Unus in alterius veniens, aut una tabernam.
Deci posse putas, unus, ut una venit.
Mortvus hæredem linquendo revivit in illo.
Præcendentis ibi vita sequentis erit.
Virbius est hæres ex ordine functus et explans.
Id tocies quocies assecla sumit homus.
Linquit opeis ut ab ære sequenti alimenta ministret.
Nemo carens victu vivere, reque potest.
Hæres hæredis centesimus asse fruetur.
Nescit enim finem perpes habere brevem.
Personæ que rei successio durat in ævum.
Hunc immortales (si renoventur) erunt.
Omne recens remanere potest, nec stare caducam.
Accidit interea vivat ut omne novum.
Progenuere patres natos, natique nepotes.
Hi vel prolificant, vel sebi substitvunt.
Sumptus in hæres quam svus esse solet.
Non minus est hæres quam svus esse solet.
Vitiferos tamen hæredes electio faxit.
Quinque virum, quorum est continvare patres.
Linea descendens, transuersaque subrogat, aut quos.
Fundator dotem iussit adire domus.
Ille mei Hermanni capiat patrimonia, resque.
Tam pure quam sub condicione datas.
[300] Vitiferi vestros in honore tenete propinquos vitiferamq
ue domum habitesq
ue domus, posideat pater ipse domus bona qu
æ libet, ut sint posteritatis, et h
æc dirigat assid
ue, sed testamentum quod ferimus, ista revetat omnia, seruetur, vim quia legias habet, ac renovate domum, reparate domestica vestri vitiferi montis, sint nova grata deo, semper is in melius viciata reformet, ut aple conueniat summa cum bonitate domus.
Hie will ich etliche worter außlagen und ercleren, ob nit ein jeder min meinongh bei sich selbst so eigentlich verstain kunth, dan durch alles waß lebt und ist, vergencklich oder abgehet, daß ist peretura, so verhaltenß, nova daß ist waß newer in die stadt kompt. In anni principio, ist jarlichs christi seu prima ianvarij, stremila, ist ein geschenck der frunde anfangks deß jarß. Virum, ceu rem, damit meine ich durchauß die person mineß und andern erben und nachfolgere, sampt den guttern, wonung und ingedoimß, renovatio pere
nuat, wilche durch verneuwerong ewich gemacht und erhalten werden. Abba, heischt uff hebreisch fatter damit meine ich den hausfatter, kan kein besser wort zu
m verß erdencken. Officiu
m et officials, ist deß hausfatters ampt, ist einer und mehe alß einer zu achten allein vor einen man. Vitis ab antiqua. Ein weinstock wechst auß dan andern und plantzst fort. Sciphus. Ein zinnen becher kan oft zu
m becher neu gegossen werden. Mortvus vinit per heredem, vel sucessorem, virbius, 1 bis vir, wie der erb oder nachfolger ist. Functus 1 defunctus, mortvus, renuncians aut destitutus. Extans 1 supertes vel existens in officio. Ab are, 1 à relichis devitis et re domestica. Centesimus, s
cibat, numerus certus pro infinito, seu incerto, asse 1 hereditate relicta fructur successor. Perpes 1 perpetu. h
ærus. Oe. recens 1 renovatum, caducu
m, 1 perituru
m, non mans
uru
m, sumptus in hereden calamo 1 scriptura testi., rite vocatus, 1 electus, vel succedeus scdm. gradus et ordinem testamenti, quam svus, scilicet h
æres, iuresco
nsulti sagen, daß elige sone, dochtere, abstigende, sin sui heredes ad differatia
m alio. collateratiu
m qui no
n s
unt sui, nec se immissere possunt sed debent adire hereditatem, vitiferes heredes, daß sin die weinbergische min erben. Electio, 1 die chur oder erwelungh, faxit 1 faciat, min erben sullen erwelt werden und nit ab intestato succedern. Quin. viru
m sc. electio
ne, continvare patres, die sullen die hausfetter min erben erwelen, den gehoirts zu. Linea descendens transuersa. 1 auß der abstigender, oder in dero mangel auß der sidlinien sol man erwelen, nach denen die ich selbst erwelt hab dieselbe
n ghain vor, fundator, 1 testator, dotem domus 1 omnem hereditatem, aud p
__tpe. bona domestica, adive, 1 habere, sol aber die possession
2 von minen executorn bekomen, so fern sie zu rechter zit und
ordentlich erweln. Mei hermanni 1 testatoris, pri
mmonia res. 1 totam sereditatem, pure 1 sunpliciter, condicione 1 testamenti, vitiferi, in vocativo, damit rede ich zu allen haußgnosen zu Weinsbergh inß gemein. Vestros propinqus, 1 agnatos et cognatos sueos et domus vitifer
æ, in honore, 1 ut fiant honesti, possideat. der hausfatter soll alle min verlassenschaft vor sich und die nachkomenheit deß hauß Weinsberch besitzen und verwarn, revelat, 1 exponit oi
ma t
estiu
m, seruetur, daß testament werde fast gehalten, vim legis 1 juris scripti, vel municipalis, ac renovate 1
ædifi
[300'] cate, firmate, amplificate, ornate dome. scz. vitiferam p. nam, domestice 1 omnia jura ec bona ei
us, vitiferi montis sic latine familia et domus vocatus, germanice Weinsberch. Sint nova grata deo. Darumb ist immer zu bitten. Viciata reformet, 1 rerupta, depravata destructa, detrita in melius con
uerta, summa cum bonitate 1 cu
m summo bono quod est cu
m deo, domus tota familia, ipsa. habitatio Weinsbergiama cu
m o
mnib
us suis rebus, redditib
us et juribus.
Vurg. versen in deutzsche rheimen ubersatzst nit nach den worthen, dan nach der meinongh.
Ich laiß noch pleiben gut gebreuch
.
Ein newjahr eitzs zu schencken euch
.
Weiß nit wilch euch das best behagh
.
Eß sei doch diß, ob daß, ich sagh
.
Die zeith leufft hin, steht nimmer still.
Ein jair dem andern folgen will
.
All jairß ein newjair kompt her vur.
Christi janus offnet die dhur
.
Das alt jair kompt widderumb nit
.
Ein neut desselben stat intrit
.
Der jaren theill, zall, wirck, und fest
.
Keren widder und thoin das best
.
Dan scheindt daß neut glich wie daß allt.
Und hat eben dieselb gestallt
.
Das macht verneuwerungh vurwair
.
Die gib ich euch zum neuwenjair.
Der menschs absteidt, abkompt, ob stirbt.
Sin gut, und ampt ein ander wirbt.
Der sohn folgt ihn deß fatterß statt
.
Ob wen einer zum erben hatt
.
Sulchs schaft verneuwerongh alß balt.
Moiß darumb sin wol manichfalt.
So ist eß auch ihm regiment
.
Nuh heir, dan dar wirth eß gewent.
Geschicht durch chur und erwelung.
Die gibt alzeit verneuwerungh
.
Ein bischoff, abt, und ein pr
ælat
.
Kumpt ihn deß andern ampt und stat.
Ein burgermeister off amptman
.
Wan der abghet fort kuist man dan.
So jedes ampt, deinst und befill
.
Wirth undersetzst, steht nit lang still.
Es moiß sin diß ob die person
.
Befindt ihm ampt das wirck, den lohn.
Das ampt und deinst unsterblich ist
.
Ob deß manß ein weil wirth gemist.
Wer absteht und instreith, ist ein
.
Ob der wol mehe dan hondert sin
uff die=.
[301] Uff die weiß stirbt der man auch nit
.
Wan sin erb deß ampts nit wirt quit.
Was dan belangt das erb und gut
.
Daß haldt sin nachfolger in hut
.
Hauß, hoff, landt, renth sulchs all bewar.
Mit fleiß gewin, vermeir, und spar.
Hat dar von in noitturft behendt
.
Sehe zu daß er sie nit verswendt
.
Suich haußnarung, eigen, dar zu
.
Arbeit, kunstwirck, nutzst meh dan rau.
Das hauß Weinsbergh mit noitbau zeir.
Mit keiner fhar, ob last besweir
.
Bring kein erbgut in ander handt
.
Eß sei auch wa eß wil ihm landt
.
Verzeih nitzs, laiß nitzs pliben auß.
Daß jarligs nodich weir ihm hauß.
Farendtgut, ingedhoim, haußrhait.
Weß deß all ist, und namen hait
.
Moiß wol behalten sin bei ein
.
Deint in dem hauß, si groiß ob klein.
Wa da von wirt verloren waß
.
Kauff neuweß und erstatte daß
.
Waß bricht, verscleist, vergencklich wurdt.
Verneu eß baldt wie sich gepurt.
Wurt hausfatter, und all haußdinck.
Also verneut das nichs verginck.
Blib fein bei ein durch auß gemein.
Moist unsterblich und ewich sein
.
Derhalb ich bidt sulchs wol betragt.
Verneuwerung nur ewich magt.
O haÜsfatter, o haußgnoissen
.
Wilt mir heir ihn doch leibkoissen.
Und halt gar fast min testament.
Wilch uff verneuwerong seir lendt.
Das hauß Weinsbergh hie in Collen.
Sei minem erben befollen
.
Von wegen sineß ampts allein
.
Halt eß der haußfatter bei ein
.
Im hauß Weinsbergh, den man und gut.
Und werden da samen behut
.
Gescheiden nimmer da von da
.
So pleibt haußgut bei
sinem man
.
Der ist das heubt, foirdts regiment
.
Uber all haußgutter und stendt
.
[301'] Dar auß kan jeder wol verstain
.
Das neuwerung nichts leist vergain.
Waß nit verghet, daurt ewich kein
.
Da von sin vil exemplen schein
.
Feile fast langk zu erzellen die
.
In vil stucken selbst findt ihr sie
.
Gott wil verneuwen unß all
.
Wan seel vom leib sich scheiden sall
.
Die werdt funden ihm himmel clar
.
Diß eitzs, und dan unß neujar
.
Min newjar von der verneuwerung gehet merhertheilß uff erclerung und starckung mineß testaments hin auß dar durch ich gedenck an manung zu
m __ daß der hausfatter und hausgutter durch verneuwerung, erfolgung und erstattung k
une
n durhaftich und ewich pliben und erhalten werden, dan wan immer und alwege ein hausfatter zu Weinsbergh in miner vorelterlich wonung kompt und folgt und dar in min verlaissenschaft baut, bessert erstat und bei einandern helt, so wirt mit gotteß gnaden die vernewerung lange zit und vil manich jar duren, wie ein cloistergin, pastorei, vicarei und waß der durhaftiger bestiftigunge
n und ordnungen gutter leude mehe sin. Diß mach ein jeder bei sich selbst specilern, maginern und betragten darzu ich mit dissem neuwen jare ursach geben. Und will eß dißmail hie bei bewenden laissen
.
Anno 1593 den 2 janvarii sin die verpottene der dhomherrn wein durch rheinmeister befelch am Rhein uffgefoirt und hinder Pinnekamp den underkeuffer in sine
m keller zu behoif deß rechtens gelacht. Dan wie oben am 26 novemb. Petrus Toppius schreinschriber den dhomherrn die kett verpieten laissen, alß da zu sehen, und sie in der Weinscholen nit sich inlaissen wolten, auch am kramen die wein nit uffbrigen, noch hin ab fillichtt umb der fributer nit fharen durfften, und sich der schiffman ein stuck wegs in den
Rhein vor ankerß gelagt, und eitz der Rhein starck mit eiß ginck hat sich sich daß schiff an das warff oder over moissen geben, so ist erleubt worden die wein uff zunemen hinder daß recht zu lagen. Der nuncius apostolic
us eps. de gagazzo hat bei eim rhade intercedeirt meint die wein loß zu machen. Aber daß wolt nit glucken. Und ist dannest wonder daß ein dhomcapittel ire renthn die sie inhalt breif und siegel schuldich sin, nit bezaln und sie sache
n so weit laissen lauffen, so sie doch so wol schuldich sin recht zu thoin und ire schult zu bezaln alß anderen und streben sich zu dissen gefarlichen zeiten, gegen die burgerschaft, daruß spurt man wie rechtfertigh und wie sie gesinnet sin, sulten sich in dissen boissen kreichs zeiten meissigen.
Anno 1593 den 2 janvarii sin die hollendische freibuter zu Walberberge gewest, da den ihesuiten die altarn in irer neuwer ankomenener kirchen uberhauff geworffen. Und daselbst und zu Bornhem und Alffter und andern orthern im Vorgeburge vil schadenß den luthen zugefoigt, ire besten hingetriben und allenthalben spoliert und innen geschach kein widderstandt. Man sach durch die finger, leiß sie gewerden alleß waß sie antriben.
[302] Anno 1593 den 3 janvarij, den 10 natinitatis christi et octava johannis evangelist
æ uff sontag, alles novo et reformato stilo calendarij, wilchen stilu
m ich halte, da eß sunst wol rechter antiquo stilo sult sin, ist min Hermans von Weinsbergh geburts und fest, daß ich a
nno 1518 den 3 janva. zu 4 vren uff sontag wie eitzs das ich 75 jar, daß sin 15 lustra, 5 indictiones, und 3 iubileos als sin worden, damit ich eitzs min alter zelle. Quia lustru
m dicitur etiam spaciu
m quin. annon
is à luendo 1 soluendo, quod quinto quo. anno vectigatia atq
ue tributa soluebantur, indictio vero
apud notarios in instrume
ntis usitata, est spaciu
m trilustricu
m vel quindecim anno
nis, ut tribus lustris tributa toto orbe roman
æ rei soluta essent. quida asserunt octaviani augusti tpe. indictiones cepisse, quidam iustiniani tpe.. Iubil
æus vero ese spariu
m 10 lustro
nis sciliet quinquaginto anno
nis, de quibus in libris moisi, in jure canonico, et pontificio, quando remittebantur o
mnia debita et culp
æ. Dieweil sich nuhe min alter cu
m lustris, inr
ichionibus, iubileis austragt, hab ich ein epigramma daruff gedigt, und her zu gesetzst.
Carmen de ætate mei Hermanni.
Praesenti anno 1593
.
Lustrum nunc deciunim quiatum mea continet ætas.
In qua decrepitus sum capularis ego.
Nam novies denos à tempore genesis annos.
Ac tres incipiunt pingere christicolae.
Post ter quingentos, alius centesinus instat.
Iubila parturiens aureus esto bonus.
Gesta prius memini iubleis sub tribus annis.
Ac mediis, et adhuc, quae placuere parum.
Quod fuertint sectis, bellisq. tumultibus aspris.
Pleni, nunc petimus vi furiisq. vr ent.
Restitvas pacem deus o bone quæso diebus.
Continvam nostris, inueniatq. petens.
Approperat quoniam centesimus aurens, o se.
Aurea præproperent pacta, fidesq. modo.
Plus veteri in terris mihi si gaudere negetur.
In coelis l
æter, iubila semper ibi
.
Das ich im mittel der versen die zwei worter, iubleis, aspris setzs das geschicht licentia poetica, sunst sult dar sthain iubil
æis, asperis, ohn abzug der litern. Und glich wie die zwei wort mangelhaftich sin, also sin die drie iubeljar die man gulden und uberfroliche jar nennett und in minem gedencken erscheinen sin, nit so frolich gewesen, dan daß eirst guldin jar 1525 ist jamerß gnog gewesen, dahe allein in Deutzschlandt sin daß jar uber hondert tausent bauren ersclagen, koninck Francisc
us von Franckrich im theirgarthen vor der stadt Pavei gefangen, die switzer sich under ein ersclagen, ist prussen den dutzschen hern untzogen. Im gulden jar 1550 ging der kreich vor Meiburg an daher auß vil kreich untstunden dan die war der stein da sich die catholischn hart ansteissn und ihr gluck sich widder wante. Im gulden jar 1575 den 9 feb. ist Carolus frederic
us elster sohn deß hertzogen von Gulch, Cleff, Berg
etc. zu Rom gestorben, wilcher diß benante lande
n beweinen werden, dweil sin broder kein leibßerben gewint, und eitz nit bei verstande ist. In wilchem jar auch unleserlich Maximilian
us secund
us abgestorben und sin sohn Rodolph
us secund. in sin stadt erwelt
[302'] zum keiser worden, wilcher auch noch nit im ehestande ist und eß sich nach im seltzam mit der chur im reich zutragen mogt. Ohn andere mehe jaren die dar zwischen und darnach nit gulden gewesen, hofnong ernert unß deß kunftigen gulden jarß wan man 1600 schriben wirt sin noch 7 jar biß daran dar zwischen vertrege umb friden in religion und policien getroffen mach darumb zu bitten ist. Godt wil sin gnade darzu verlenen.
Diß min geburtzsfest sin mir im hauß alß broder, suster Elisabet, jonfern Elisabetgin, Merge, neif Herman, fort suster Sibillen widwe, suster Tringin, neif Gotschalck und Margret zur Truben am abendt zu Weinsbergh uff der hangender stoben beitnis zu gast gewest, da hab ich in gesodden und gebraden und waß gewontlich mehe vurhanden gewesen, angericht. Und haben zwelf quarten gutzswinß und auß dem rhaitzkeller gedruncken, damit dißmal uberich zukomen und unß frolich gemacht.
Anno 1593 den 5 janvarii hab ich im sterbhauß wila
nt Petern von Rhaidt hinder Catharine
n Nagels von Essen vor den achterstendigen haußzinß uff dem bodden dreierlei verpotter durch Severin den broitwiger mit dero widwe
n wissen und willen laissen dhoin, und in deß burgermisters protochol laissen insetzen, von wegen Cursenerß nachkome
n zu Bacharach und Claß Stumelß nachkomen daselbst, und von minent wegen daß dritte. Die von Bacharach sin von a
nno 1580 inclusius beß noch zu achterß, jarlichs ir anpart von 12 alder dall
er, ich aber vo
n a
nno 1588 inclusive biß noch jarlichs min halbschit zinß und fharen 8 richtzdall
er in gutter regnong. Dargegen hat Peter von Rhaidt eine
n bauzittel von 60 dall
er und vom heilichen gemach 14 dall
er willen vorbrengen. Aber hat die stoiff im hauß verstvuret den kacheloffen und steinen gemeurß abgebrochen und nit widder uffgebaut. Peter von Rhade sol auch ein drit tentheil von halbscheit am hauß zu
m eigenthumb haben dar an so wol alß am verpotten gereiden gut man sich zu erholn und zu halten hatt. Eidtz schreibt man im hauß alleß uff und verkeufft eß, dan die widwe wil eß den creditorn uberlaissen. Ich hab den sclussel vo
m hauß noch nit, sunst stain vil nach dem hauß, die ich all bescheide
n. Ich kunth nichtzs ohn die parthien von Bacharach bestendigs handlen, wilch am forderlichsten an die schreiben, wan ich etwaß gewiß schriben mach.
Anno 1593 den 5 janvarii sin doctor Gotschalck Dunwalt und Wilhelmus walbeck bidell
us zu minem broder und mir komen, und haben Engin der nigten seligen swager Woringen im Ravenstein vor iren neiffen und frundt Jacob Dunwalt zur ehe von unß, und unser sustern Sibillen gesonnen. Mir haben geantwort, unser sustern noch unß were nichtzs von seligen swager Woringen befollen. Und dweil veir oder funf bruwerß gesellen bei unß anhalten laissen durch gutte herrn nachparn und frunde und mir unß meisthilß drauß gehalten hetten, so durfften mir unß eitzs mit ihm alß mit andern mit inlaissen dan wulten nemanß zu unfrunden machen, sunst leiß min suster und mir Engin und sin motter und ander frunde damit gewerden, als der ehestandt frei were, so mogten sie thoin waß ihn geleide und ihn wol gefeille. Were aber daß metgin zur ehe sult haben, begerte man der wult sich eirst mit miner suster vertragen, dan eß weren noch etliche stritige stoiß vorhanden, die begert ma
n eirst in frundtschaft hinzu lagen
[303] da mit eß deste fruntlicher und fridtsamer zuginge. Alß sie aber von unß von Adolff Neurhadt und sinem sohn hoirten, wie sich Enginß motter und ohem damit so weit ingelaissn hetten. Hilten sie daßmal bei unß nit weiterß a
us sachten auch sie hetten sunst weiterß keinen befilch mit unß zu handlen. Da bei pleib eß daßnal.
Anno 1593 den 6 janvarii uff der hilliger drei koningh tagh haben wir am abendt under unß im hauß koninck gekorn wie der brauch in Coln gewesen, und haben den koninck und koninckin hohen nit besweren willen da
n jeden mit einer fleschn weinß von von
2 quarten. Und ist min neif Herman Weinsbergh koninck worden und mineß broderß hausfrau Elisabet Hornß koningkin. Wie sie daß vorige jar auch samen komen
worden waren. Nemanß frembs war bei unß dan suster Tringin die doch zu Cronenbergh in unsem bescloß wonte und ire eigen kost mit irer dochter Eiffgin hatten. Und waren dannest auch frolich.
Anno 1593 den 9 janvarii in der vergangener mitterist ein feur im hof von Coln oben angangen und ist daß Portzhauß, pfertzstall, cantzelei, abgebrant. Uns ist oben deß borggreffen kuchen da es geestricht war pliben stain und an der steinenwindeltrappen vor dem groissen geheuffe gewant, diß feur ist an der cantzelei stoben angangen da der dechen s. Georgenß stifts den wagen oben sitzent geschriben und sin diener die bar oder pan mit dem feur nit verwart hat da von eß angangen war. Dißmal hat der nuncius apostolicus eps. gagazzo italus den hof vo
n Coln in, und her Reck dechen s. Georgen war sin auditor, im stall verbranten deß nuncii oder legaten veir schoene weisse wagenpferde zu thoit wulte nit durch daß feur ghain, etliche ander pferde quame
n hin auß. Eß geschach vil were mit leschen, daß eß zitlich gestillt wart. Der legat waß auch dankbar gegen die lescher, schenckte ihn einen zolast weinß und etliche cronen. Man bestehet eitz dranzusetzn und wilß widder uffbawen.
Anno 1593 den 10 janvarii sin die kirchmeister und achten s. Iacob im sprechauß dissen sontag nach der hoemissen samen komen,
und meister Laurentzs von Arwiler zu
m Gruwel uff derBach zu
m achten diß kirspels erwelt, den folgenden sontag hat er sinen eidt gethain, und jedem von den zwelfen 6
rad. alb. geben vor presentz wie breuchlich. War ein betagter man bei 70 jaren, ein wontartzner und der veir meister einer, siner herkompt ein judde, sunst ein redlicher man, hat eitz die widwe Reinhard Essichs einß achterß Margret von der Horst zur ehe die dem kirspel wol gewogen. Und waren diß beide kein kindt samen und sunst zimlich hinkommenß irem stande gemeiß.
Anno 1593 den 12 janvarii ist den bruloffs tagh zwischn wilant Joahans von Aich zu
m Bachaussen dochter uff der Bach zu
m Gronenwalde in der Wefferstraissen, mit eine
m jongen burgerß sohn gewest den ma
n Schave nante. Sullen uff der Bach zu
m Balchhusen wonen, daß ihr zustunde, darumb ich eß schribe dweil eß in der nachparschaft und in s. Jacobs kirspel ist. Disse jonfer war noch fast jonck von 17 jarn ungeferlich aber dweil sie seir habselich war und vil umb sie geworbe
n moist sie deste froher bestat werden. Ihr haußwirt waß auch reich daß vil samen brachten. Und mogen wol ire renth leben und vernoimbt leudt im kirspel werden, wae sie eß erleben und drin werden pliben wonen.
Anno 1593 den 12 janvarii ist daß rusgin an mine
m bein gantz abgangen, und war min recht boiß bein nuhe gantz zu, daß ich hof eß sol zu pleiben und daß bein gesonnt werden und hab gode hoichlich zu dancken und s. quirin, auch jonfer Marien Smidts die vil fleiß angekert hat.
[303'] Anno 1593 den 13 janvarii ist Jacob Troister zu
m Wolff uff der Bach in stadt Petern von Rhaidt heubtma
n in dem fhanen durch einen erbarn rhaidt erwelt worde
n. war inß zehnde jar fenrich gewest. Und in sin stadt ware Peter Kremer sin under fendrich zu
m obersten fendrichn erwelt. War sin nachpar in sant Mertin, beide achte
n deß kirspelß s. Jacob und stille menner.
Anno 1593 den 17 janvarii hat min suster Sibilla ireß verstorben manß suestern Geirtgin veir puncten in schriften mit dern dochtern Engen ingeschicht waruff man sich zu beiden seithen het zu verglichn waren interrogative fraggeweiß gestallt, daß ist also beikomen, alß min suster von anfangk gern geschen daß daß ire stoiß hingedigt wurden und sie auch wist war an sie were. Und sich Geirtgin etlich mal hoeren leiß. Man sagt von stoissen hinzulagen, sie wiste von keinen stoiffen, daruff ist die vurg. schrift da hin geschickt sich wol zu bedencken und zu beraitsclagen. Aber daß ginge Geirtgin nit an, dan sie hat einen neuwen heilich mit Jacob Dunwalt einß bruwerß sohn in der Leibgassen vor dar zu stunden alle ire gedancken, hette sich auch wol thoin laissen, dan er wol wol geerbt war und zwei eigen bruhuser in Coln, aber hat daß brvampt nit geleirt wist sich auch damit nit zu behelfen dweil er daß fasbenderampt geleirt, bei kauff hendlern und veheschriber gedeint.
Anno 1593 den 17 janvarii hat Henrich von Berchem fleischeuwer bannerher sin jacobs krentzgin der ordnongh gemeiß gehalten und angericht in sinem hauß zu
m Heidenbarde uff der Oberbach beim alten Raven, die kirchmeister und achten sin ihm alle gefolgt. Und sin zimlich frolich gewest. Dißmal ist auch Laurentz Mack zugt und boißmeister under der geselschafts in stat deß verstorbe
n Peter von Rhaidtzs erwelt worden.
Anno 1593 den 21 janvarii haben die gerichtzpersonen vor dem h
er burgermeister in Peter von Rhaidtzs hauß uff der Bach angefangen in
inus atrisern zu taxern, in verkauffen, dan er waß verschult gewest und sin widwe Catharin wult sich siner verlassen schaft nit anneme
n dan die sinen creditorn uberlaissen. Allein daß ire absondern und beschutten, wiewol sie etliche scholt nit gemacht hat, daß laiß ich triben. Ich hat den haußzinß verlitten. Mach erwart wie eß firt, deß gutzs war nit so vil im hauß auch wenich werdt.
Anno 1593 den 22 janvarii bin ich eirst nach christmiß diß jar in den rhaidt gangen, also vom christabendt mehe dan 4 woghen plat außpliben umb der kelte willen, hab auch so kein lust dar zu wie von alterß, besonder dieweil ich fast hardthorich sin und werde, daß unvermogen alter deß mogts. Den 23 janvarii hab ich daß commissarii gericht eirst besessen, mach mich behelfen so vil mir moglich ich wult daß jar were umb.
Anno 1593 den 23 janvarii hab ich mit doctor Johan Kemp churfurstlichem commissario in sachen zwischen Johan Waltneilln und mir communiceirt und pro justicia angehalten. Er hat hat
sich mit villen gescheften deß landttage und andern untschuldiget, doch verheischn sich dran zu setzen und mit sine
m college l. Broich dar von zu handle
n.
[304] Anno 1593 den 24 hab ich von joncker Gerhardt von Nuhmun gnant Ducker zu Oede breif bekomen, gestalt einer credentz, wilche mir sin diener Zander Ruther dissen tag geliebert, und ich im 7
alb. drinckgelt geben. Hat mir gesagt j. Duckers wone noch uff dem Wier bei Keupen, wert aber balt gen Oede komen wonen. Hab schoin 3 kinder. Und dweil der breif kortz ist wil ich in wortlich her zu setzen. minen fruntlichn gruß mit erpietung alles gutten insonder vilgunstiger lieber her und gutter frundt, ich kan e. g. nicht verhalten wie ich mit recht uff die haitzfeldische partheien vortgefaren bin. Und sie mir vil vergebliche unkosten daruff driben laissen, wie euch zeiger disses breifs zu erkennen wirt geben, demselben willet gleuben tragen als were ich selbst dar. Auch ist min fruntliche bitt das ihr mir mit der sachen so vil moglich behilflich wilt sin. So duncket mir ratzsam sin, das e. g. mir ein mandat schicken, dar mit sie sehen das mich die noit dat zu fordert. Hiemit gode befollen. Datu
m Udt den 18 janvarij. E. g. frundt,
Gerhardt von Numum genant Ducker.
Dem erenthaften wolachtparn Herman von Weinsbergh lic. und burger in Coln, minem guden frunde. Uffscheifft.
Der diener Zander Ruther so balde er mir den breif ubereicht und scheir dieselb meinong erzelt, sagt er, er moist uff Reimbach zehen, ihm mittelß sult ich doch daß mandat vßbrengen und so balde er widder queim wult erß mit nemen. Ich sagt, ich wults in bedencken nemen und wan er widder queim, schribe
n an joncker Ducker mitgeben.
Diß deß j. Duckerß breiff, und sineß dienerß anzeige besonder mit dem mandat vßzubrengen hat mich zu ruck thoin gedencken alß das ich da durch litispendentiam hie im saalgericht vur dem herrn official mogt machen. Und wan ich schir morgen zu Udt die underpfende inhalt breif und siegel wult umbsclain daß man mir dan nit vurwurffe die sache were vur dem official anhengich, da sult ich procedern, das ein langsam proceß sult geben. So hab ich das mit dem geistlichen mandat aller dingen pliben laissen. Biß her zu hab ich mich zu allen minen schriften rhat gehalten und vur einer novatira gehoit. Sult ich mich nuhe mit der litosrendentz in aula verstricken, daß sult mir auch nit dienen. Derhalb hab ich j. Ducker geschriben, mit dem mandat wultzs nit werden, dan im ertzstift Coln geve man eitz gar nitz uff die geistliche jurisdiction, deß het ich gutte kuntschaft. Mir wurde aber gerathen in siner zit andere kurtzere weghe vor die handt zu nemen, die abschrift disses breifs an Ducker under dato den 25 janva. anno 93 wirt man hinder mir finden als noedich were, und wie der diener Zander am 31 janva anno 93 widder von Reimbach quam gab ich im minen breif an Ducker mit schenckt im noch 7 alb. drinckgeltzs ich spure kein arbeit mit schriben dan darf in dissen kreichsziten nit darnach reisen noch emantz schicken. Ist alles verwoist und daß folck argh im lande, so bin ich mit miner renth von Oede und anderwa ubel drain, verhof doch eß sol noch einmal gerathn, wa nit in miner zit so mach min erb anhalten.
Anno 1593 den 25 janvarii ist der heilich zwischen Jacob von Dunwalt und Engin im Ravenstein in der Harnerßmecher gaffel vor den Minderbrodern gesclossen und gemacht. Min suster Sibilla wult eß gar im Ravenstein nit gestalten, umb ander gutter herren und frunde willen nit zu erzornen die bei ir umß deß metgin Entgin angehalten hatten und sie im eirst jar nit doin verstain wult. Auch daß disser Jacob und Enginß motter nit mehe triben dan den heilich und brulofft, glich alß sults eß verpotten werden umb waß vo
n vertrag uffzurichten, innen angelangt nirgen vur achten, derhalb wolt auch nemanß auß dem hauß Weinsb
erg dahin komen, wiewol sie beroiffen waren, und kostlich angericht wart. Wie gern suster Sibilla mir alle gern noch etwaß gestolt hetten, so moiste eß doch widder aller unser und ander frier willen vor sich gain. Waß nuhe uff dem heilich abgesclossen, ist noch nit gleublich vor unß komen gehet unß mich so grnau nit an.
Anno 1593 den 27 janvarii vur dissen tagen hat sich Maurus graff zu Nassawen, deß princzen von Vranien sohn starck mit geschutz und folck auß Hollant in die Eiffel begeben und sant Vit
[304'] den fleck dar zu er berechtiget sult sin, hart belegert beschossen und gestormbt und alß er eß nit erobern kunth, fort an in die graffschafften Reifferscheit und Salm, auch inß landt von Lutzenburgh geruckt und darumb den haußlute
n unsprechlich schaden nit plondern rauben, fangen, spannen und stelen zugefoigt. Und wie sie daselbst auch min lang gewist zu verpliben, haben sie sich in der widderkeir vertheilt etliche uber die maeß in Brabant daß heubt hingewant, etliche inß landt von Gulch, etlich in ertzstift Coln, daselbst auch ingetast und ubel hauß gehalten.
Anno 1593 den 28 janvarii als min boiß bein nuhe uber 16 tage allenthalben ront umbher zu und heil gewesen und pliben. Und jonfer Marie Smidtzs die bei unß im hauß wonte und vil fleiß mit verscheiden remedien und verbendts angekekeirt und angewant, hab ich ihr 4 richtzdall
er vur ein klein verehrung dargelagt. Aber sie hatzs kurtzumb nit annemen willen und mir etlich mal widder pragt, und gesagt eß stunde so nau im hauß nit ob einer dem andern
baussn sinnen sondern schaden behilflich were. Ich mogt ihr widder deinst und fruntschaft beweisen, die andern im hauß sachte
n auch dweil s. quirinß gnade dar zu gesclagen were, und nuhe von s. andreiß miß anderß nitzs darzu gebrucht were dan daß eß mit s. quriniß wasserß geweschen und gesont worden were, so wult sich j. Marie der gesontheit am bein nit allein zuschabe
n so moist ich min 4 oder ire 4 dall
er widder minen willen behalten, doch alle zit zu irem behoiff. Nuhe bitt ich noch alle tage ohn rhum geredt, solmetur mundi salva nos, s. dei genitrix re
a pro nobis, precibus quoq
ue sancto
rum apostolo
rum martiru
m, et presertanz s. quirin, alio
rum consesso
rum atq
ue sanc
rum virginu
m intercessione adinuemur. Und dhoin darneben alle tage min ufferlagt gebit, verhoffendt min bein sol fort an zu und heil pliben.
Anno 1593 den 1 feb. ist in sachen der geselschaft deß Swartzenhauß und der minderjarigen kinder daselbst aber mail bei minen herrn vertragen auß schein zu verurkunde
n die minderjarige kinder gegen erclerung irer gepur am schrein zu versichern und zu verwaren. Commissu
m j. Wolffkeil und Johan Torlain weinmeister, lan.
auff beider sindicis relation sol diß beschein sin, dah d. Haickstein wilchr den gaffelß botten und frawen swagerlich hatzs am meisten inß wirck gestalt. Eß ist wol verurkunde, alß ich die schrinmeister und schreinschriber berichtet, wie ordentlich die augustiner der geselschaft einß rhaidtzs urkunde gemeiß ire veir marck gutte
n pfenninck uffgetragen, sie dran schriben laissn und werschaft gethain. Haben sie sich besweirt die kinder daran schriben zu lassn und nit gewest wie sie daß schriben, und sulten, also ist daß geschricht uff die neu urkunde nit vor sich gangen und die geselschaft biß noch im schrin unverendert pliben stain.
Anno 1593 den 4 feb. under dissem dato hab ich an joncker Johan Brendt amptma
n zu Oede geschriben und mich beclgt
wie ich wa j. Gerhardt Ducker wa etlichen jarn jarligs 20
goltgl. pension zu achterß were und kein bezalung vo
n im mogt bekomen. Mit fleissiger beger sin e.
g. wulte bemelten j. Ducker berichten daß er mich bezalte, sunst moist ich noitzhalber die pfende zu Oede umbsclain. Und wie der breif dan weiterß vßforet da wa man copia
m hinder mir wie finde
n. Und hab dissen breif Laurentz von Oedt in der Reimerßgassen zugeschickt durch mine
n neiffen Hermannu
m zu verschaffen daß den amptma
n Brendt zu queme. Ob er aber bestalt und zu re
de komen daß kan ich noch nit wissen. Waß aber j. Ducker vorhi
n an mich, und ich an in disser halber geschriben. Da von steht hie von 24 janvarii a
nno 93.
Anno 1593 den 5 febrvarii hat min suster Sibilla Weinsbergs ein querela
m vor den rhaidtzrichtern ubergeben ireß manß suester Geirtgin von Roggendorff
citern laissen, den proceß gegen sie angefangen. Auch ire libellu
m am 10 febrva. exhibent und ire sach super actione familie herciscunde gestalt alß daß sie jure municipali gmein gut mit irem man gehat hatten dweil sie samen
kein kinder gezilt, noch testament oder
[305] heiligs verschreibung bestendiger weisen uffgericht, also begert die verlaissene gutter ireß manß samen zu theilen. Darumb hat sie eirst angefangen, daß sie ein seddich stil gericht und litispendentzs mogt haben, dan am hohengericht vur den hern burgermeistern, amptluden war eß zu wilt, dan dweil Jacob Dunwalt die nigt Engin im Ravenstein zur ehe wolt nemen ehe dan ein abscheidt, oder verglichung mit miner suster wurde gemacht, so wart vur gut angesehen daß die sach am rechten angefangen wurde, dan min suster besorgte da daß nit gescheige, mogten woringenß ireß manß suster, nigte Engin und der brudegam ihr inß hauß fallen, und ihre noch groisser irthumb machen.
Anno 1593 den 7 feb. wie ich den sontag zu abendt an den dischs gangen war, bestunde etwaß stillich mit minem br
euch vßzugain, verhofte doch eß sult kein noit noit
haben, ginge aber balde in min rast zu bedde. Het dem gebrech gern geholffen,
arbeite darnach daß eß in sult ghain, aber eß wult sich nit schicken waß ich dede und lach also die ganse nacht ohn allen sclaiff in der quaelen biß den morgen umb sex vren do wart ich mich ubergeben, balt darnach ginge eß scheir von sich selbst ihn, und wart besser. Ich hat nit zu vil gessen oder gedroncken, noch hat ich vil speisen im magen die unverdeut ware. Disser mangel kompt mir uberlanck, aber wie seir ich mich hutte noch dannest widder
sedtz mir wan ich mich am wenigsten besorge, were ich vur dem abent essen zu bedde gangen, mogt filligt kein noit gehat haben. Aber ich bin gern bei der geselschaft am disch, damit ist diß mail gantz verworden.
Anno 1593 den 8 febrvarii hab ich eirst an swageren Jacob Fischbach und ander frunde wilant Johanß von Cube mineß steiffsonß zu Bacharach und der ort gesessen, geschriben, dan ehe hab ich eß auß ursachen nit thoin kunnen. Und hab in zu erkennen geben wie Peter von Rhade gestorben und verdorben were, und innen und mir noch von etlichn jaren den haußzinß schuldich verpliben derhalb ich uff dem bodem so vil mit dem broitwiger besclain moissen alß sich derselb ertroge. Die widwe Trin Nagelß dede sich auch ireß manß gutter ab, und ubergebe dieselben ireß manß creditorn, dar uber der her burgermeister Fa
tum Altenmart curatoren bono
rum gesetzst damit man zu handlen hat. Ich hab auch hin uffgeschriben wie veir oder funf umb daß hauß zu meden hefftich anhilten, und zu wissen begert wie sie eß vorhetten zu vermeden oder zu verkauffen vorbeheltlich mir miner geregtigkeit dar an, oder ob sie mir einigen befelch wulten geben wie ich mich halten sult. Ich hab swager Fißbach auch von unser voriger handlung geschriben und antwort begert. Min broder hat mir den breif mit schiffer Paulus von Duren im Filtzsgraben neben der alter badstoben hin uff bestalt. Schiffer Paul
us hat minem broder folgenß gesacht, er het mit Jacob Fishbach in Bacharach gesprochn, der minen breif untf. het. Aber ich hab biß uff heutigen tag noch kein antwort vernomen, wa eß sticht, kan nit wissen waß ich drauß machen sol.
Anno 1593 den 8 febrvarii hab ich dem licentiaten Broich comissario in miner sachen appellatio
nis gegen Waltneiln geschriben wie mir vorkomen die herrn wurden dubis com
municern. Mit beger da ich deß ge
vloicht mogt sin, wurde mir vil zit mohe und kosten ersparen. Hab in auch mit 1 fird
el rhaitzweinß uff minem bannerzittelgin von luci
æ im quateitemper mir zugestalt vererhet. Und her Broich wie auch d. Kemp hetten Waltneil daß dubiu
m zu resoluern zugestalt und mich deß last dißmal unthaben diß ich mich hoichlich bedanck.
Anno 1593 den 9 febrvarii si etliche freibuter so von s. Vitt und Lutzenbergh komen, zu Bornhem komen und daß mit brandt angestochen, den armen haußluden groissen schaden zugefoigt, eß ist der Crutzbroderhof auch im grunde abgebrant daruff ich vol gewesen bin, uff der jonfern hof s. Cecilien auch die schar abgebrant. Und sol diß wegen eineß gefangen judden bei Andernach inkomen sin, den die bauren den freibutern abgejagt und inne
n dem hern von Bornhem zugestalt hatten, deß eitz widder gedacht wart, und besweirlich ge
urochen.
Anno 1593 den 10 febrvarii ist Hermanni Veltmanß deß burgermeisterß elster sohn gestorben und zu Carmeliten zu s. Annen capel begraben, der fatter hat dem sohn daß burgermeisterschriberß ampt ubergeben, wirts nuhe wol selbst behalten.
[305'] Anno 1593 den 10 febrvarii hat ein gutter theil freibuter zu Bruwiler gelegen, und die dorpffer umb Coln gebrantschatzst und uff einen sichern pfenningk jeder dorff und hof gesclagen und befollen wan sie ingemaurt wurden den zu leibren. Auch sin sie dissen tag an die consau gefallen, alß sich dieselb aber in die wer gestalt und unser soldaten auß Coln den bei Melaten zuhilf komen sin drei freibuter erschossen und uff der walstat pliben. Man sagt auch der ganse hauff so vur s. Vitt abgezogen hetten vß der graffschafft von Salm, Reifferscheit, Efflem, und Lutzenburgh wol tausent pferdt geraubt und her auß pragt, und zehen die von Bruweiler eitz hin ab, wie nit balde neuwen widder ankomen werden.
Anno 1593 den 11 febrvarii hat joncker Wolffkeil neben mir zu Arsberg an daß schrein verurkundt. Ein rhaidt erleubte herrn Henrich Ruschnbergh landtcomthur zu Mastricht an ein hauß so er nevlich bei sinem neuwen dutzscher hern hof bei den Carmeliten, gegolten, zu schriben, doch daß eß allen burlichen last sult tragen. Und ist zu vermoeden daß die von Mastricht mit langkheit der zeit alle heusser biß umb daß orth weiden an sich bringen, und ir sitzs und wesen in Coln weitern, an den inkombsten und renthen wol grunden, dan sie sterben nit, sie dheilen nit, sie alienern nit, daß ist mit den burgern und weleluhen nit also.
Anno 1593 den 14 febrvarii hat min nigt jonfer Marie Ordenbachs professn zu s. Reinolt ir konincksessen gehalten und ire frunde dar zu geladen. Ich aber kunt swerlich dahin komen, doch hab ich ihr einen daller geschickt und begere
n lassen sie wult dißmal uff mich verzeihen, die in cloistern willen auch zu zeiten ire freude so wol haben alß die in der welt. Disse ist miner suester Marien dochter.
Anno 1593 den 16 febrvarii ist unse jonfer Marie Smidtz die funf oder sechs bei unß zu Weinsbergh in die kost und zu dischs gangen und jarligs 36 richtzdall
er verzert von unß komen zu einer wolhabender frawen zu
m Bock in die Nuwegaß wilche ihrer begerte und sie umb sunst bei sich halten wult. J. Marie het wol lieber bei unß pliben dieweil sie sich nit gedacht zu bestatten lieber zu kirchen und zu den Ihesuitern ginge ein frei leben foirte und auch bei sich selbst stetigh wirck im hauß hat damit sie wol etwaß verdiente, derhalb sie sich der veranderung gar beswerte, doch dieweil ihre gerathen ware, sie sult jarligs so vil sparen und sich ein zitlanck bei der frawe
n zu
m Bock versoichen die mogt ihr auch sunst beiredich sin, also hat sie ein jar ingewilligt will doch alle ire dingen zu Weinsberg laissen, und sich im mittelß bedencken und so vil sparen.
Anno 1593 den 18 febrvarii ist die widwe meister Goddarthen Alsteden unß swagerß Peter Alsteden motter ein zimlich alte feine frauwe in got verstorben, disse hat sich mit iren kindern fast verbloisset, daß daß miner nigten Elsgin Dutzs dochter von Peter Alsteden sich ireß gutzs wenich wirt zu erfreuwen haben, sie hat in irem lesten vil gebloit daruber sie verscheiden.
Anno 1593 den 21 febrvarii uff sontag sexagesin
æ wie ich den morgen uff sult stain war ich so swach daß ich uff minen beinen nit wol stain kunt da ich doch den tag zu vur noch zimlich starck war, ich finge an zu sprechen bleib aber das in stechen, und war die memoria scheir hin wegh. Ich hat wol acht oder zehen dage den snopff und catharrn gehat und so vil fuchtigkeit usß dem heubt gelaissen daß wir die hienpan oben scheir ledich gewesen, daher mir filligt die swacheit untstanden. Auch hat ich in sieben tagen kein stoilgeng gehat
[306] und an drien tagen gar wenich gessen, so daß ich etlichs tage zu bedde pleib ligen.
Anno 1593 den 24 febrvarii uff s. mattheissn tag war der bruloffs tag zwischen Jacob von Dunwalt und Engin ihm Rauenstein under deß daß ich kranck war, ich hat wol zugesagt mit in die kirch zu ghain aber ich vermogt eß nit. Suster Sibil min broder und sin frau gingen mit in die kirch dank Jacob da sie samen geben worden und fort uff daß bruloffs hauß den Quatermart min broder keirt aber von dan widderumb aber mi
n suester bliben den mittag und den andern tag da essen, und hatt der brudegam gar stadlich laissen anricht uff funf disch zu mit 9 schutteln jeden ganck, wiewol nit dan ei
n disch staidtfolcks da war, sunst war eß alleß sclecht folck und knecht und megde den man wol geringer het mogen anrichten, und vil ersparen, Engin und sin motter hatten wol begert daß der brutgam und brudt widder in den Ravenstein hetten mogen gain, aber min suester Sibilla wult daß keinß wegs gestallen meinte, daß hauß were nit dar nach geschaffen mit kammeren daß zweilei haußgeseiß drinnen kunten waren. Sie were auch willich wan die sach am gericht oder durch einen vertrag ihre ende hett, von stundt an mit dem iren abzuwichen und inne
n daß hauß allein zu laissen.
Anno 1593 den 24 febrvar. ist Adam von Delfft uff der Haessenportzn gestorben und zu groiß s. Mertin begraben worden, sineß alterß bei 66 jaren, ist von Delfft in Hollandt geborn, und von jongs zu Coln komen bei einen wirdt zu wonen und zu dienen der mit herinck stockfisch umbginge und ist selbst folgenß ein wirdt worden und daß gluck und narung ist im wol gelauffen daß er ein hauß uff dem Bottermart gegolten und da die stadt Delfft vßgehangen, sich an ei
n bruwerß dochter bestadt und kinder gezilt. Ist deß rhaitz worden, gwelrichter, und bannerher uff der fischmenger Gaffel. Darnach hat er daß schoinhauß die Haseportzs genant vur veir tusent dall
er gegolten, zu
m theil bewant, zu
m theil verheurt, abgetrichn und gebessert, wart uffs lest blont im angesigt filligt von kelte in der jugendt und sunst unvermogendt, starb haistich verleiß sin frau die danff war in leben, sampt encklen va
n einer dochtern und dan einen sohn die wol belaissen werden.
Anno 1593 den 28 und lesten febrvarii uff sontag grosfastabendt alß ich scheir acht tage zu bedde gelegen ist eß eitz zimlich gut mit mir worden. Ich hab keineß medici oder medicin gebraucht wiewol ma
n hinder mir doctorn Knouff min wasser laissen besehen, der gesagt, dem daß wasser zu queme, were nit kranck, und er wirt wol recht gesagt haben, der harte snopff und hoe alter werden wol ein ursache disser miner swacheit gewesen sin, doch got ist der beste artzst und gesontmecher.
Anno 1593 den 1 marcii umb den trint vor oder nach sol graff Peter ernst von Mansfeldt im lande von Lutzenburch von deutschem geblode ein alt kreichsman zu einem generalen gubenator vom koninck Philippo in Hispanien in den Nederlanden gesatzst sin worden. Man hat lange gesagt vom cardinalen in Portegal eim vo
n Oistrich keisers Maximiliani secundi sohn der sults sin worden ist aber nit geschein, waß bedenckenß daß zu beiden siethen gewisen das kan man noch nit eigentlich wissen, und bekommern sich vil dar mit waß ursachen doch ein deuscher da hin verordnet, dweil frembde nationen das gubenament lang da vertrotten alß Duna de Alba ein hispanier der hertzoch von Parma ein iulianer und andern mehe mitler zit, diß laiß ich eitz pliben.
Anno 1593 den 2 marcii war eß lestfastaben, und wie ich mich bei zehen tage in miner sclaffkamer und gemach gehalten, so ist doch min broder und suester jonfer Elisabetgin, suster Tringin, Bill Schall vo
n Polhem zu mir unden in min stoblin zu Cronenberg komen, den dischs dahin gedeckt, allerlei speiß angericht und den abendt den fastabendt gesclossen und mit mir frolich gewest. Und war in dissem stoblin an etlichen jaren nit malzit gehalten, dan eß war enge und vor min schribstoblin und winter gemach von mir gebraucht und abgesclossen.
[306'] Anno 1593 den 8 marcii ist min broder Gotschalck 61 jar alt worden die er eitzs abgelagt und in sin 62 jar getroden ist. Hat sonderlich kein geburtzfest oder maltzit angericht wie dan ein weil zeit gebreuchlich, dan eß galt sparenß, doch hat er den sontag, invocavit 1 q
vart den sontag reministere 1,5 q
varten und den sontag, oculi 2 q
varten weinß zu
m besten geben, da gebacken fischs gehat dan j. Marie, und Ber
ss waren am abendt bei uns. Uff sontag l
ætare gab ich 1,5 q
varten zu
m besten. Noch sontag judica broder noch 1 q
vart. Weiterß hatt broder dißmal nit angericht.
Anno 1593 den 9 marcii am morgen umb die 8 stunde sin wilant swager Johan von Woringenß erben ungewarder sach inß hauß zu
m Rabenstein komen. Haben den lic. Falckenb
erg rh
ads richers, Sebastianu
m Fedder rhaitzschriber, doctor Dunwalt mit sich pragt und wulten daß inuentaru
m uffrichten. Min sustere quam zu mir beclagte sich deß snellen wincks. Ich ginge mit ire da hin, fragte wie das so eilenß zuginge. Sie sagten, eß were gestern vor gericht also erkant. Ich sagt mine
m suster procurator het da von appelleirt, wie er untpotten, ihr advocatt were auch nit in der stadt, doch were so vil nit am inuenta rio gelegen, wen eß in gutter meinong geschege. Aber ich hat sorge sie wolten min suster verraschen, fillicht meinende eß were groiß gelt vor handen deß doch nit da ware, ehe dan daß uff sidt gestalt wurde, der rhaitzechter inher
rechen dem decreto leiß doch nit angezeignet, nemans damit sin recht benomen. So gingen sie zu wirck inuentriseirten und fanden doch nit waß sie verhoften, und wart nitzs taxeirt, den mittag pliben sie da essen und min suster richts in wol an. Am folgenden tage worden die fruchten gemessen, und waren ungeferlich so vil wie im eirsten inuentario. Am dritten tag und fortt worden die schulden vß den rechenßboicher extraheirt und mit namen angezeignet, daß im eirsten inuentario nit geschein ware. Und uber etliche tage darnach compleirt und bedroncken, worden fast arre geben und verzert daß uber 50 dall
er wirt gekost haben, ohn daß inuentariu
m wan es fertich ist zu redinern.
Anno 1593 den 12 marcii hat sich Mars zu Strasbergh mit irem kreich gewant gegen bischof catolu
m und Lothringen, und umb disse zeit der fride oder bestandt abgeblasen sin. Etliche chur und fursten haben lang zwischn beiden p
arthien gehandlett und doch entlichn ein verglichung getroffen uff deß keiserß Rudulphi
secundi bestetigung die dan vßpracht worden, und pleibt noch still waß gemacht sei, mach zu siner zeit vßkomen. Man sagt, waß jeder ingenomen het, alß die von Strasbergh die
stad Mo
ltzem, die von Lothringen auch zwei oder drei scloß daß sulln sei behalten biß die inducis umb sin dan mogen sie sich iha der heubtsachn verglichen. Sullen wol zu beiden seithen deß kreichs moede sin, der von Lothring hat ein gunst gehatt von den catholischn vß Franckrich den hat er auch sin folck zugeschickt. Die strasberger haben ein gunst von vil dutzen fursten wegen ireß neuwen administrator deß vo
n Brandenberg, der noch fast jonck ist.
A
nno 1593 den 16 marcii sin her Gerhardt Pilgrumß burgermister Mattheiß van Berchems in der Fleischolln zu Weissenfrawen und mehe ander halfen pferde vor der Wierportzn am pflog, bei 19 von den freibuter genomen. Man hat den secretariu
m Lynck gen Bruwiler zu in geschickt, mit in handlen und dingen laissen, aber die 19 pferde nit weniger dan umb 100 dubbel ducaten loß kunnen machen. Darauß ist gefolgt daß ei
n rhatt her Gerhardt Angelmecher und joncker Thevis Wolffkeil verordnet zu den staten in Hollandt zu reisen und dweil Coln neutral zu begern sulchs reuberei ireß kreichsfolcks abzuschaffen. Und wirt diß reise wol so vil kosten alß al die 19 pferdt werdt warn. Auch wirt man an den von Mansfelt gubernator zu Brabant schicken her Hardenrhaidt und d. Crutz zu handlen daß die vo
n Berck, Morß, Neuß keinen schaden dhoin daß auch viel kosten wirt. Es mach so vil helfen als eß kan und mach.
Anno 1593 den 17 marcii ist daß urthel in smehesachen vor Johan von Dutz scherenscleiffer beclagten gegen die hern kirchmeister und achten s. Jacob ergangen, da beclagter Dutz von der ansprachen absolueirt, und die hern clegere in die kosten verdampt sin, villicht daß mangel am beweiß gewest were, dan zwein von 4 zugen warn dem Dutzs geneigt, wulte
n nirgenß vo
n wissen, die ander zwein wult er smelich widderlage
n doctor Philips Pfingsthorn war amptma
n und referent, hat nit alle
[307] vorgewente noitturft der clagern weiters zu erciens zuglaissn dan sulches stilswigen vorbeigangen. Wirt vom beclagten nit unangefertigt sin pliben, sunst het er aller noitturft wol zugelaissen. Eß war dannest umb der kirchen und armen willen nit so geringe an der sachen gelegen, doch ist vo
n sulche
n urthel incontenenti appeleirt, apostolo gepitten, und reverentaler erhalten worden. Die appelatio cu
m supplicare
n et dacumeato ist den 26 marcii in ei
nnen rhaidt p
resenteirt, fort accepteirt und co
mmitteirt, auch inwendich 14 tagen gerichtlich intirduceirt. Man hat in zweiter instancz bessern rechtens zu gewarten.
Anno 1593 den 19 marcii hat Clargin von Nuyß mit sinem man den Idt nevlich zu Nuyß getruwet hie in Coln gewest und hat all sin gutlin daß biß her zu im hauß Weinsbergh verwart ware hin nach Nuyß geschickt, und hat unß sampt den kirchmeistern vor m. Johan Bacckkliss scholmeister G. Jacob und notaria quiteirt, wie er sulcheß angezeignet, damit mir siner nuhe absin. Waß ihm aber noch an den 50 dall
er besetz zukomen sol das mach eß mit de
n kirchmeistern s. Jacob nach parschn glich machen. Diß meitgin Clairgin waß noch fast jonk do sin frewe Geilgin Leiendeckß van Nuyß a
nno 1588 in octob
er in der Blomen uff der Bach starb, ir testament macht den arme
n s. Jacob zu gut, und under anderm daß metgin den kirchmeister befelch. Aber dieselbe
n namen sich siner wenich ahn. Allein dede min broder sin hausfrau und ich daß lest, und hat vil wircks mit im und verwarten ihm daß sin, verlachten im alle noitturft bestalten ihm deinsten, aber eß zoich hin ab, da eß wenich forcht hatte. So hate nuhe sine
n bescheidt.
Anno 1593 den 20 marcii hat meister Johan von Merhem etziger wirdt zu Gulich uff dem Weidtmart sin hauß Gulch angefangen abzubrechen in meinong von grundt uff neu uffzubauwenn, hab allen vorrhade von harden und zeilsteine
n, hultzerbort leistein daß verlitten jar und winter dorch vergaddert und die arbeit und wirck verdingkt, wirt wol selbst druff sehen dweil er zu
m theil mit verstandt uff die beuwe hat, den 27 marcii sampstach vur l
ætare alß er daß hauß zu grunde abgebroch hat da er dissen tag angefangen die side maur langs die straß und putz mit vil arbeitern lustich uffzufaren. Disser m. Johan ist von klei
nner uffkompst, ein vßwendig zimmerknecht, bequam odilu eineß zimmermanß widwe mit kindern zu
m Kluppel uff der Hoeportzn und durch hilf gutter frunde galt er daß wirdtzhauß Gulich uff dem Weidtmart, und hilt herberge, finge den stal und zwei zinshuser anzubawen, hilts wirdtschaft fhoirlude, soldaten, und wandeler daß gluck scloich ihm in kurtzn jarn heuffich zu, daß er prospereirde, gutte narung hat, und reich wart und eitz dissen herlich bau an eck deß Weidtmarts anfengt, wa ichs erleben werde, wil ich von vollenfoerung deß hauß Gulch ferner anzeignen.
Anno 1593 den 22 marcii ist Mattheisn Wier weinunderkeufferß frawe am hohengericht verpitten von gutten nachparschen in der Rheingassen daß sie ohn leibstraf dar von komen ist, wiewol sie einen becker uff dem Igelstein beclagt und den schir umb daß leben sult pracht haben. Dan sie hat den becker bezeigen er sult viel geldts in einem peltzs fonden haben daß irer freuwen zustendich gewesen, und ir noch zuqueim. Hat derhalb dasselb geldt von im mit recht gefordert, der becker hat deß kein gestandt gethain, sie hatzs auch nit beweisn ku
nnen derhalb der becker von irer ansprachn loß erkant worden, da von sie appeleirt in zweiter instancz hat sie auch daß urthel verlorn. Sie hat daß so hart inß heubt gefast daß eß ihr nit drauß zupringen war, darnach beclagt sie den becker peinlich und moisten sich beide instellen, vil gaben der frawen recht und dem becker unrecht. Die frau pracht vur der becker het achtzig malder weinß uff einmal bekomen, were arm gewest, und wart gefragt, wie er dar an komen, er sagt daß het im sin bewanter eineß hern Kelner vertrawet, sult eß verbacken und ihn dan bezaln, alß ma
n deß nit gleuben wolt, worden vo
n stundt an unverwarnt lude notarien und zeugen zu
m Kelner geschickt. Der wart vor siner oberkeit examineirt, und gestonde daß er dem becker
[307'] die achtzig malder weiß vertraut und sin kuntschaft laudt in aller gestalt wie deß beckerß wert, derglichen geschach in andern mehe bezigtigunge
n, und wart der becker in der warheit fonden und die frawe in lugen. Daruff wart die frau vß deß greve
n keller in die hagt gefuirt und sult daß recht uber sie ghan alß sie aber bericht wart, sie moist von irem einpaß abstain oder aber sterben, und sach den dhoit vor augen, wie sie nuhe vor das hohegericht pragt wart, da der becker zu gegen stande und befragt ob er recht begerte, feile im die frau zu foiß, sagt, sie het im felschlich beclagt, begernde umb gotteß willen ihr sulches zu verzeihen. Der becker sprach, er verzehe ihrß umb gotzs willn, vurbeheltlich ihm sineß schadenß, dar vor wart gesprochen, do wart sie von den frawen erpitten und loß erkant, bleib in der stadt, und mogen andern wol ein exempell daran nemen, nit zu hardt uff irem wohn stain.
Anno 1593 den 25 marcii mach in deß burgermeisterß her doctor Pilgrumbs comthur gelt verloren sin, derhalb sie all im hauß verstoret waren. Her Pilgru
m wonte dißmal in Lusthauß in der Swargassen bei s. Mertinßfelt. Er hat sinen swager her Henrich Crudenerß abgestorben burgermeisterß sohn vur einen casserer angenomen. Man sagt der were beschenckt gewest und het gesclaffen so weren ihm heimlich die sclussel deß comthurß von leib genomen daß comthur uffgesclossen und ein hauff gulden pesette
n versclagen. Die vehemagt wart verdechtich gehalten und bezeihen, und wie sie nitzs bekennen wolt, zu thorn bracht, da sie wol bekant daß sie swanger were, aber deß deiffstalls nit. Nuhe hatte der her eim diener einem sneider knecht vor etzlichen tagen urlob geben, der ginge noch zu zeiten wol auß und in daselbst. Der macht sich unsigtkich und qua
m die kuntschaft daß er zu Deutz und darumb her sweiffte, der wart zu Mulhem verspeidt, wie er daß mirckte gab er sich widder nach Dutz aber drei haußmen ubereilten in ihm felde, von den begerte er sie sulten zu Dutz mit im in die herberge ghain, er het gelt daß gehorte her Pilgru
m in daß wulte er ihnnen zuste
den an die rechte handt zu prengen. Wie sie samen in die herberge zu Dutz quamen, machte er sich heimlich hinden in hava dar von. Wie daß ein rutherß knecht so in der herberg waß hoirte. Ich will im nacheilen und in anhalten, deß wil ich vor eirst ein kroin dar von haben und dan weiterß waß ich eigen, daß leissen sich die men gefallen, und er reidt im nach biß zu
m Dunwalt do traff er in an und hat die foiß durch gelauffen. Und wie sie samen gehandlet weiß man
nit doch haben sie beide den wegh uff Aldenberge genomen. Wa sie verpliben sin, weiß man noch nit eigentlich, die vehemagt sitzst noch uff dem thorn, deß geltzs mach bei eilff oder zwelf hondert daller gewest sin. So sin sie alle in schaden und bedroibsnis gefallen.
Anno 1593 den 27 marcii starb her Vastart der rechten lic. sineß alterß under 70 jarn. Hat her Costin Leiskirchn burgermeisters suester zur ehe da von er fast kinder hat der im an der pest vil abgestorben sin. War nit daß geleirtzste practiseirte wenich war ein denotarius in vil kirchen min gutter frundt, disser alß sin hausfrau und kinder meher theil verstorben ginge er zuruck, daß er sin patrimonial hauß in der Dranckgassen bei s. Lupus verkoichte, daß der jong Gerwin
us Caleni
us hu
cge
n von im galt, sin dochter bestat er an doctor Gotschalck Dunwallt zauch zu dem in die Thumbprobstei wonen, da er kranck wardt eitzs daselbst starb.
Anno 1593 den 28 marcii war sontag zu halffasten l
ætare, oder der roesen tag genant pflagen von alterß die jonfern und frauwen iren uff lestfastabendt gegebenen lienehn die britzel zu schicken war hubsch gezutt und uff dem maitag pflagen hin widder die jonge gesellen oder man den jonfern oder frawen ire lhenen den mei kneildranck mit silbern kannen zu schicken und zu schencken. Und quamen dan samen zu gast und machte
n sich frolich. Diß gebrauch oder misbruch ist in dissen dheuren und kreichszeiten seir zuruck pliben dar wenich an gelegen ist. Ich zeignen eß aber an, ob eß zu ruck plib daß man kunftich dannest wist, waß die leudt in gutten fridtlichen zeiten angetriben hetten. Nuhe dissen tagh genent l
ætare, daß ist, erfrewe dich, ist mir an jonfer Anne
n [308] von der Reke widwen Hall d
isen tag ein pension 32 richdall
er erscheinen und ist daß dri
tt die mir noch vßstehett alß vo
n den jarn 91, 92, 93 wan
ich dern ein oder zwa komen weren, het da l
ætare bei
mir beß stat ich het irer seir woll bedurfft, doch moiß ic
h gedolt tragen. Am abendt hatte
n mir gutte fisch angericht d
ie mir geschen
nckt waren, und hab wein dar zu laissen hoelen,
vnd unß damit und dem lætare glichewol frolich gemacht.
Anno 1593 den 29 marci
j ist daß inuentariu
m im Rabenstei
n compleirt, daß am 9 marc
ij vor hin angefangen ware, der lic. Falckenbergh und notat
oris Fedder erscheinen sampt den erbgenamen, aber doctor D
unwalt pleib auß dan sin swegerher lic. Vastert war gesto
rben, deß hat min suester d. Minau iren advocaten dar zu besche
iden. Und worden siegel und breff und hantschriften uffgesch
riben. Auch bracht min suster ein verzeigniß etlicher parcel
en zu dem inuentario waß stander ehe darnach vß dem b
__schsten und gewin verbaut und sunst außgeben worden, deß
sie nitzs geneissn kan, dargegen lagt sich der eidomb Jacob Dunwalt und Wilhelm
us Bidellus sin vormonder etwaß, aber eß
pleib doch dar bei, und worden daruff 2 oder 3 firdel weinß zu
m bescloß gedroncken, und rethen beim wein alleß zu
m vertrag und friden. Min broder und ich hab bei dem inuentern nit si
n willen, auß dissem inuentario hat ma
n nuhe zu vernemen
waß erobert und wie alle sachen geschaffen sin.
Anno 1593 den 30 marci
j ist in Coln newe zeitung getruckt offentlich veile getragen. Und ein erclerung sin deren zusamen verbundenen catholischn in Franckrich. Geschehen durch hertzogen Carolu
m von Lothringen hertzogen von Maene als general obristen und stadthelter deß standtzs und cronen Franckrichs umb vereinigung dero catholischn religion. Sampt anzeigung warumb man
verleg sagt sei, zu einer neuwen allgemeinen election eineß andern konincks zu erwelen. und ist lanckwilich daselbst außgefoirt und erzelt, der lanckwiliger verderblich kreich in Franckrich kunth noch mogt nit gestellt noch zu guttem ende pragt werden die catholische religion under der romischer kirchen wurde dan durch auß in Franckrich einmalig in wirck bracht. Mit belagung daß vil catholischn in Franckrich sich zu
m koninck Henrico 4 von Franckrich und Navarren gesclagen, vermeinende eß were uffrorichs daß sich die catholichen dem befelch und satzung deß koningrichs in weltlichen policen sachen widdersetzsten
etc. wilchs dan wol in december a
nno 1592 in Franckrich besclossn und doch folgens den 5 janvarii ohn 1593 in allen orthen der stadt Paryß mit trumpeten schall offentlich publicirt. Wilches dem konincks von Navarra den 15 janvarii a
nno 93 zu Charters zukomen. Und wirdt diß wirck ohn zweiffel, von deß pabst hispanischn und guisischen anfanck li____chs der sancta lig
ai zu Paris
beiwone
ben getriben weren.
Dan wie disse declaration den princen befel
ch habern und principalen catholischen herrn der cronen von Franckrich so vom rhade deß koninche
waren, zukomen. So haben sie mit bewilligu
ng deß konincks glichfalß iren bescheidt den fuisten und herren zu der zit den 27 janvarii a
nno 1593 zu Paryß vergaddert mit schal der posaunen daselbst publiceirt. Und sin gestendich daß lanckwilige kreich nitz dan zerstorung und alleß ubell ihn Franckrich mitprenge und ac
cerdern in dero meinongh mit dem hertzogen von Meine, daß sulches kreich den undergang in catholischer religion mit
orire, derhalb sie deste mehe mit irher mehr und warffen ver
mogt dieselb zu erhalten, under deß konincks gehorsam, und zeigen mit an daß durch den friden diß unheil alleß sult gewant werden alle stende widder zu vorige
n ehren behilfen narungen gerathen. Aber durch daß vorneme
n der verk
ummen zu Pariß sin sie gewiß daß daruß nitz gutz fride, rau
ve eindragt in der catholischer religion folgen wil dan balder ewiger kreich und verderben untstain werde, derhalb laissen sie den herrn von Mayne und alle herrn zu Parijß vergaddert wissen, wofern sie wulten mit innen confereren von den mitteln die uffrur neder zu lagen und die catholische religion und dessen standt zu erhalten, daß sie dan abfertige
n wulten tugliche personen an eim ort zwischn Pariß und sant Durniß wa sie willen. Sie willn auch qualificeirt personen dahi
n bringen in hofnong alleß gut in verrichten. Wa der wegh auch nit stat wurde gewinnen und Franckrich dar uber ihn iren lesten periodu
m alles jamerß worde komen, so wollen sie vor gott und menschen protesten, daß eß nit innen zugemessen sol werden, dan denen wil
che sulch gut wirck in irem _______
[308'] und eigen nutzs verhindern _oden. Waß nuhe uff sulchen bescheidt gefolgt, kan ich noch
nit vernemen. Wie auch nit die election und erwelung vor ich gangen sei. Und mogte manß gedencken. Filligt nit der
beroimpter election sol ein bedreunung sin, und groissen schoken machen, wie eß ohn zweiffel gethain und groisse partheiligk
eit und verenderung gemacht sult haben, man die vor sich ghai
n wurde. Und sol inmittelß dannest von sinen wapen und
weren abstain, sich befurchtendt so daß geschege, sult die widderp
arthei meister werden.
Anno 1593 den 31 marcii
oder etwaß darnach hat auch newe zeitung von Straßburgh in _truch feil gangen. Wie sich keiser Rodolphus
secundi deß kreichs erns
tlich angenomen, und sechs churund fursten deß reichs die sach committeirt. Wilche uffs lest den 27 febrvarii a
nno 93 zwischn na
chbemelten fursten und herrn, doch allein ein zeitlanck, biß d__ sechs commissarii beide principal fursten, die stadt Strasberg
h die capittularn under sich in der gutten oder richtlichen spru__ vergligt und ertlich untschiden habe
n und sol jeder parthei mit dri
en schriften vo
n drien monaten inbringen darnach sullen di
e herrn commissarien auch in
selngen dri monaten der sachen abhelfen. Hie ist anfangs zu wissen daß die dhomhern etliche vil
jare under sich zweispaltich umb der religion und inkompsten gewesen. Und alß bischof Joahn zu Strasbergh verlitten jar 1592 am 2 maii verstorben, haben sie zu beiden seithen uff die lection und wal gedagt. Die evangelischen sin starcker von personen gewest und haben sich eirst zur wall in Strasberg gerust und daselbst einen gar jongen hern Johan georgen marckgraven zu Brandenburg erwelt und ei
n rhadt zu Strasburg hat den angenomen und ist im behilflich in allen sache
n gewest. Der weniger theil aber
der dhomcapittularn haben sich uff Elsaßzaberb vers
oicht und daselbst herrn Carolu
m den cardinal und hertzogen von Lothringen zu
m bischof erwelt, also daß eitz zwein electe und erwelte bischoffen zu Straßbergh waren. Und hatten zu beiden seithen groisse gunst und anhanck.
Nuhe ist jeglichen diß der cardinal von Lothringen biß zum vertrag oder spruch sol inhalten die stadt Zabern, Hohen bare, Kochersbergh, Eppsich, die vagtei Hultzhem, die pflegh Bensevlen, Schirmeck, Fuemdall, Sultz, und Rupech mit den zu sulchn amptern, gehorigen cloistern, voigteien und aben zugehere, wie daß von alterß herkomen, sampt der stadt Meltzheim und Marckgrave zu Brandenburg glicher gestalt in haben nutzen neiffen umb behalten daß ampt Oberkirchn, Ettenheim, Martzsnaw, mit halb Weiershem, zum thorn, schlarkotzheim mit Reinaw, Ruthshoven, Dechstein sclos stadt und ampt ohn daß stedtlin Moltzheim. Item nott __ttege haltzung zu furststlicher hoffhaltung in dem scloß Dechstein und deß jonges schirmeckt walden. Die vogtei Morlenheim, sampt all___ sulchn amptern gehoeringen stiftern, cloistern nogleien und der kunth ___ und darzu die gesellen der stadt Strasburgh der unden eplaw auch begriffen. Inmittelß aber sich ____ underthanen zum alten stande ohn ___gs prophanelion zu freiheit eineß jeden glichfals und ganß r___reirt er sei geistlichs oder weltlichs standes, und also einer bei der andern untarbenet bei sinen rechten vrenilegen altem herkomen und gebeinchen verpliben leisen und keine endtrag voremen.
War dan deß thumbcapittelß in eitz_slung mißverstandt gutter und gefelle betreffen thoidt, haben sich die heren bruderhofs dergestallt ercleirt und ingangen daß sie glich wie der her marckgrave zu Brandenburgh der sechs herrn keiserlichn commissarien gutlicher handlung oder erkentniß so wol zu petitorio als in possessorio underwerffen. Belangendt die stadt Strasburgh ist verglichen daß der von Lothringen der stadt Waßlichen ihre scloß mit allem geschutzs und guttern daselbst in
zustendich, sampt allen stiften, cloistern, hospital, almusn, schulen mit iren heusseren, wie auch allen burgern ire gutter zinß und gefel ohn allen verhinderung, wie von
aliers zustellen, ohn uffbawung ba__s und deolßhem, waß dan ei
n rhadt wegen der kosten und schaden ferner zu clagen, ist auch an die 6 commissarien gestalt, daß auch die geistliche jar
isdick
ern in der stadt in irem alten wesen und esse verplibe
n sol. Alle gefangen die mit dem kreichwesen nit zu schaffen uff lederliche mittel sullen erledigt werden. Und damit sol alles irthumb zu allen seithen uffge
haben sin. Daruff dan versprechn daß kreichsfolck ohn menniglichen schaden zu erleuben und auß dem landt zuprengen. Auch keine stedte oder scloß zu besetzen dan mit teuschen amptluden. Actu
m Strasburg den 27 febrvarii stilo novo a
nno 1593. Wa dissem von den 6 hern commissarien dan trevlich nachgangen wurde, daß nitzs drin fiele were allenthalben zu wunschen. Da auß der oistermissn von Franckfort
[309] komen, sagen, es were
andzeitung daelbst feil gewesen daß jedes von den zwien scheffen in bes
iß der vurg. orthr sin und pliben biß einer vo
n stirbe
n, dan solder ander allein bischof sin. Aber die zeitun were zu Franckfort verpotte
n, daß die von Strasb. darin anget
icweren. So vil uffs neut vernomen. Mach
war sin oder nit, ve
dan folgenß gesiegteß were nit ___, da die co
mmunarii sult kunftig
en rhaidt eirst samen komen und in den sachen handlen.
Anno 1593 den 1 aprilis ein breif von j. Gerhardt Ducker bekomen under dato den letzsten marcij, den mit sin nachpar Haff_rob behandigt und schreib dar in, daß im die Haitzfeldische parthien vil wircks machten und alle
n _ inprachtenm, derhalb er nit under
lasen ku
nnen dissen bottem z
u mir zu schicken und zu handlen daß er der sachen m
ogt unts
chedigt worden. Und waß mir disse
Haller vorhalten wurde, dar
uff sult ich im antwort schriben waß ich dhoin und laissn wult dar
vor mir nit alles schriben kunthe. begert auch ich wult selbst dar
hin komen,
um nicht ei
n andern
we_ig
t_
gen
schriber __ handlen ___ er
fewier mit im
schriben queme. ich hab den den ____ hoff__
ob fri
dlich untf. und angehoirt, der mir gesagt, die Haitzfeld
ischn zu
Lobbrich wulten einh
ondert
goltgl. von den 400
goltgl. heubtsum
men quidt geschiden haben
darzu alle achterstendige pensionen, und zu dem ende legen hondert
diebbede Hispanische ducaten da, ursachen 300
goltgl. die magt ich haben. Wan ich damit ab wult stain und zufriden sin. Aber ich sagt zu
haffjacofs, daß einige eim bedencken wult doch j. Ducker min meinong druff schriben, die Haitzfeldischen mogen filligt meinen ich wurde
innen gelde __ bequemlich ___ und sulch inwilligen.
Den 2 aprilis hab ich j. Du
cker uff sinen bre
iff allen bescheidt geschriben, nemlich ich het mit den Haitzfeldischn
am mitz zu schaff
en. _____ im und mi
nn _______ zu Oede, dar
an wunde ich mich __en er magt mit den Haitzfeldischen handlen, wie er biß __th mich d
ugte daß wer ei
n gedenckniß, und ob sie wol sch___ff und moitwillich so wult ich doch nit so gedronegn un
d _
gedwongen werden ireß und siner gefallenß, und were mir dannest min heubtsumma und
pensionen schuldich, da wiste j
nh mach nitzs
nachzulaissen, er be
dte ichs nit so mogten eß min
er___ erleben, doch k
und ich mit
mit ihm D
ucker handlen, wan er mit bediger
milt queme. Er sult mir ab
und zu nit ein pension uff bezalung schicken dar tuschen het ich m
ich zu bedencken, oder ___ mogt einmal fridt in
dem beiden unboden, schreib im auch wie mir Hoff jacob alleß
wei
d__englich ange_____ hett. Ich wart auch auch
folgent bedencken uff
die 100 ducaten die
daliegen. Also schrib ich in ein besondern breiflin, und lagt daß
zu d
em andern breif. E
s mogt vor sin heubt ohn mich mit dem Haitzfeldischn handlen da
ß sie die ___ ducata wern 300
goltgl. hie ihn Coln belagt __
vnd vß sich selbst schriben laiss
en ___ jarß 15
goltgl. pension und ___ ___ jarß hie
wirß oder ___ untfangen belisse, d_ ___ ___ _ch
und der Haitzfeldische parthien
hab het sich imittelß zu bedencken, e__ ich un_ ___ _
argesclagen, waß vor
diß heubt d_ __ __ ich zu ________, eß hat mir auch h___ ___
part eitziger pat
or zu den Augustinern zu Coln
v___
z_ _g heiff do het ich mich zu befragen und bre__ zu best
e__ bin ich mit disser reuth auch dran wil wol gleuben daß de_
der mit dem Haitzfeldischen ubel gnoigh dran sei, aber waß ka_ ichs keren.
Anno 1593 den 3 aprilis ___ vren und auch __ hat sich die geselschaft deß Swartzenhauß _
Margriten Ham von Rom alter gaffelfrauwen und den
v_
andern irer kinder
disser underhandlong der edlen
eren feste
_ und weisen herrn joncker Matthevis von Wolffkeil _
detheh_ ____hern und Johan
liblar genant von Lennep weinmeister ___ deputeirten
zinß erb
bar hochwisen rhaidt sagen___erglich und vertragen
ire folge.
Eirstlich dweil bemelte ___ ______ irer kinder vormunders das Swartzshauß
eim Har____ ___
von Joach
im Willenß zu
m Kessel vor s. Peter wonhaftich vor ___ ___
sechzich hondert
dall. _ die zu 52
dall. ver
keufft, so ist vertragen das sie geselschaft ire anparth oder anderhalb achtentheil eigenthumbs mit verhausse
n [309'] und liebern sulte. Auch ire anparth pfenningen, wan alle fharn waß sich die an heubtgelt er_gen, abgkurtzst, nach sich nemen. Und sol sich der geselschaff_keil an gelde belauffen, macht zu gutter regong
18
dall. ad 52
alb. noch 18
alb. 4
h., preiß geldts.
Zudem sullen der geselschaff_ ire gemeilde glasfinstern mit den isern ramen folgen. Es _ere dan sach daß der keuffer sulche im hauß begerte zu behalte_ und der geselschaft dan vor ire genoigde zu thoin.
Wie dan auch die geselschaf_ allr ire ingedhoim und gereidtgut wie das gestillt ist na_h sich nemen mach.
Waß dan anlangt der Augu_tiner veir marck gutter pfenning da die geselschaft im Sch_ein eitz geschreven steth und unloitbar sin, da ist vertra__ daß dieselben mit 370 dall. jeden zu 52 alb. loi_er sullen sin, mit guter harke valnerther muntzen in sulch_ werde und zal von gulden und alb. wie sin uff disse __erde gang kler und elt sin. dar in sin die 37 dall. k_iden, 10 dall. vor die zehn ____ herinckr, und 23 dall. vor_male rbeit, aduercaten lohn geregnet.
Und ___ die _brige ford_rungen zu beiden seithen, wilche die gesel____ gegen obg. _rau und kinder hat, und hinwidder die frau und kind_r gegen die geselschaft _achten haben, _____ dhoit und a_sin.
Hie bei dar und uber von v_gen der geselschaft sin gewesen Herman von Weinsbergh lic__merher Mertin Crudener genant Krufft darher, Wilhem Roß licentiat, Stephan Kochs deß rhaidtz Caspar ____ doctos, Gotschalck von Weinsbergh haußmeister Otgerus cloinwegk, Rutger Aldekirchn und Wilhem koch uff eidiger.
Und Philipps Pfingsthorn doctor, Laurentzs Weber scheffen am Hohengericht, Johan von bingen vurmonder und Margret Hum von Bon uff der ander seiden. Actum uff dem Swartznhauß, anno, die ut supra.
Eodem dem das et logo sin of_ l. Weinsbergh, d. Crudener l. Roß her Kolff samen und h_ _ner volmegtich gemacht an beiden schrinen mit vorg. _ hende den außganck hie dhoin.
Anno 1593 den 6 ap__lis uff dinstag hatten die beide herrn
gorvinus Calenius der alter und Lodevicus Falckenbergh der rechten licentia_en und zur zit rhaidtzrichter einen guttlichen tag bestun__t zwischen
miner suster Sibilln Weinsbergh einß, und Geirtgin von R
oggendorff wilant Joha
n von Worringenß suestern die zwischen innen angefangen und swelbende gerichtzs sach zwischen zu verglichen. Und wie beide partheien nemlich mine suestern Sibilla mit irem advocaten doctor Johan Minau und unß iren brodern und Herman irem neiffen an einer, und Geirtgin mit irem advocaten dem jongen Gerwin Calenio licentiaten und doctor Gotschalcken Dunwalt, Jacob Dunwalt iren __
damb under dem Rhaithauß in der hindern sch_lung samen komen sin, ist die handlung angefangen, ist uff suster Sibillen seithen ihr anspruch _____ _________________________________ ist sch
ichtung un__
dheilung inhalt der
statuten __
uert dieweil
kein testament zu bei
den __ _uf
f_
gern ist und
herligs _______ nit bestendich s_ ____ anpart sich h__
gl., h
ag__ und uff v_ _
ment handlen
umb daß wile
n daß sich
woringen _ _
r Sib_ _ ire gutter besonder in_____ jedoch v_ _
sant _ _
her komen uffgericht und also uff die
com_ ________________
verheihen, wie min aber zu den
w_ _
alt ghain, leiß sich der alt
e Gerwinus hoeren, wa min
sar_ _ uff die dheilung wult bestain so were der tag scheir g___ halten. Dieweil nuhe beide
patheien den vertragh nit
wid______
sagt waren, hat man daß testament und heiligs ____ vor die handt moissen nemen, und alß daruff gehandlet, und die 500
dall. miner suster besetzs sampt noch 300
dall. ______
potten worden, und aber gesagt die heilige
vorwart _ miner sustern daß gewa
nd und eroberten
allein, da m
oi_ _ nit vil vor h__, so stunde eß dar
uff daß min suster d_ _
rste inuentaru
m inhalt deß testaments
sult guthoin. Aber d
weil ein irthumb mit der sch
olt verha__ daß d
ie im __e_
jnuentario mit namen der ________ specificeirt
wirt, s
o wan man uffminer suster seithen sin ______,
aff zu_ neigsten, somit kein parthei in hardt bes____ wurden, auch begert man daß neuwe inuentariu
m zu sehen, dar ___ die scholt ordentlich auß de
n rechenßboichern eigentlich ex
traheirt war, daruff ist ma
n daßmal von einandern gescheiden, und hat sich folgenß beduncke
n laissen daß eß nit so schedlich s_lt sin, uff daß testament zu ghain.
[310] Anno 1593 den 7 aprilis _ff godestag in der palmwochen,
sin (freibuter), bei 200 stark, zu ross und fois, zum teil aus Neuss, das min her von Coln besatzst, zum teil aus Mors, das der konink von Hispanien besatzst, und darumbher, in das lant von Gulich zu Paffendorf, zu Esch und der orter gefallen und geraubt, vehe, linenwerk und alles, was in gedienet, und sin mit dem raub darvon gezogen. Aber die bauren haben ront umbher die klock gesclagen, das irer bei zweitausent in die rustung und wer komen, dan da befor uff dem landtag zu Hambach war ein ordnong gemacht, das in jedem dorf zehen man darzu von den andern nachparn bewilligt und bezolt, so balde sie den klockensclach hoirten, in der gegenwer sin sulten. Wie sie jetzs mit iren amtlude(n), foerern und botten uff waren und den mit dem raub nacheilten (die im amt Berchem waren die eirsten, die von Grevenbroich quamen in zu hilf) und bei der schanzen bei Neuss traiffen sie sich zu beiden seitn an und sclogen sich samen, also das uff jeder seiten nit weniger dan drissich oder 40 man pliben, darunder der lantbode von Berghem doit bleib, und vil verwondt und geletzst mit scheissen. Doch haben die bauren das felt behalten, die reuber sin gewichen und den principaln raub moissen nachlaissen. Und ist dannest etwas frem(t)s, das Neusser und Morschn, die frunde sullen sin, ihre nachparn also beschedigen, wilche sich damit untschuldigen willen, sie bequemen keinen zolt, man blib ihn schuldich und moisten dannest in sulchn noden sehen, wie sie essen und leben mogten. Wie kan disser handel vor got und fromen luden wol vertadingt werden..
Anno 1593 den 10 april
is die palmwegh durch hat Johan von Merhem wirdt zu Gulch am Weidenmart das l
istagh uff dem Orthausse
gulch ganß abgebrochen, die gebon__ und balcken durchauß ge
n a
mmpt und uff d__ Weidtmart
gestiffelt, auch den vorbersten
giffel biß uff daß eirst geb
awe abg___ dan und_
estegt theil mit den dhurrn laissen stain, glichfalß hat er die sidema
ur langs den
Pulgs zu stirmde ned_er gebr
echen. Und plach diß huß nit dan zwei
frier w________, uff dem zweiten stunden die alte sparren und leitag ___ hat diß hauß vor und zu beseiden zu steinen zinnen.
Hinder dissem geheusse so eitz_t abgebrochen steidt noch ein geheusse gehoirt dem wirdt auch zu, daß ist eitz die groisse cammer zu Gulch, oben schaffkamern, dar an wirt noch nitzs ge_rochen, pleibt also in sinem wesen, darnach folgen noch zwei heusser hat der selb wirdt in wenich _____ newe gebaut wie er folgenß die stall geweidert und neu gebaut hat, er war sinß handtwircks ein zimmermann, daß er sich uff gehueß und bawwirck zimlich verstande, wiewol er noch ein jonckman waß, ___ nit uber 35 jaren, und hilt vor ___ jaren das hauß Gulch noch nit gegolten, oder die wirtschaft angefangen.
A. 1593 den 11. apr., palmtag, gain die hern rentmeister samt etlichen diener(n) mit der station aus dem dom zu s. Gereon, da begeren sie in namen eins raits an der cleresien, das sie uff colner gotztragt, den zweiten fritag nach parschen, mit dem hilligen sacrament umb die stat willen gain, wan sie das, wie gewonlich, inwilligen, so begert ein cleresei hinwidder, das ein rait den dritten fritag mit s. Silvestri heubt und s. Petri stab um die alte stat zu s. Apostoln wil folgen, das auch ingewilligt, und wirt der rade daselbst dan im capittelshaus gehalten. Dissen palmtag hat m
an auch auch
die vesper vergu__ s. Jacob im Sprechauß in
gegen gotigkeitpastoreß, kirchmeister caplan, schr
inmeister, offerman und ander chorisorij
s gehalten und in buckunck und pletzs angericht und wein geschenckt die quart von 12
alb., damit sie sich einß ergetzsten neben irem loen der in von stundt an
bar wirt. Und ist folgenß stil in der stadt gewest, dan alle gerichten warn gesclossen, und vil waren in die Franckforde miß verreist. So ruste sich daß folck die charwegh durch
uff daß hoichzit
oistern gingen mit andacht die
rommerfirt und zu kirchen.
Anno 1593 den 17 aprilis ist ein dochter s. Niclaß uff den Alte
nmart gestorben, disse hat ein
en heimlichen brugh lang am leib getragen, den sie verswigen und nemanß zu erkennen geben, dar zwischen wil qualen daran erbitten, und oft darher in swacheit gefallen. Alß sie uffs lest die quail nit langer leiben, und verbergen kunth, hat sie sich laissen sneiden. Aber dieweil die gebrech verwoist und angangen war wist sie sterben, waß ursachen sie es aber so lang verswigen, und vil druber erliden hat kan ich nit wissen. Diß
thut mich auch minen bruch gedencken den ich von kindtzs uff sweirlich getragen und auch versweigen biß inß hohe al
[310'] terthumb. Ich leide auch vil
druber und ist eitz sorglicher dan in jongen jaren, ich haltzs
_ich, got helff.
Anno 1593 den 18 april wie der h., parschtag zu latin transitus, zu deutzs des uberganges genant, das wirt von einer tugendt zu_ andern sullen
vberghain, und alles ubel boiß und sunden verlaissen. Diß parschfest haben wir im hauß Weinsb. in unsern und der ganser nachparschaft unser phar oder kirspels in unsern bedehauß s., Jacob gehalten, und daselbst daß heilich sacrament under einer gestalt deß broits untfange
n, dan anders wart eß in Coln nit außge
theilt. Mir waren under unß am dischs allein mit suster Tringin beide maltzeiden und den mittag Bil Schal unß nigt noch unbestat von den jaren. Mir druncken beide maltziden wein, und songen am abendt christus ist uffgestanden, und erfreuweten unß deß parschtags.
Anno 1593 den 19 aprilis uff parschmontag
loden sich bei unß am mittag zu gast neif Peter Weinsbergh in der Gotzgnaden und ranne sin hausfrawe bra
chten ire 4 sone Gotschalck Johan Peter Rheinhardt mit sich au
ch ire swegerfrau und
motter die widwe Jacobs von Gusten,
wilche unß ein gut firdel weinß uber dischs schenckte, dan ich hat ire __voceirt und gedenck gegen d
en licentiatu
m Henricu
m Ope__
m an
in sachen sie nuhe einmal endtlich zum ende gerathen und ohn bezalung aller ding bekomen. Sunst waren wir die ander hillige tage still, und hatten kein gasterei dan under unsen gewon
tlichn im hauß.
Anno 1593 den 21 aprilis __
alß die seid maur am hauß Gulch lange die
Herstraiß am putzs
auß dem grunde dur
ch her biß an daß eirste gebgebo
vue uffgefoirt und fertigh ware, hat man dissen tag neuwe balcken uffgetreckt, under deß ist die schornsteinß
_ff umgefallen und haben einß armen
zimmerman_, uff der Bach wonhaft ein bein zu br_ daß man in zu hauß trage
n waß ubel zuquam, und der wird
t vber das ungluck auch verstort wart.
Anno 1593 den 23 aprilis hat mir swegerin Geirtg
in von Werden, widwe Iacobn von Gusten an allerlei gelde 4 daller zu hauß bracht, wilche ire j_
lichen gegen den
licentiatn ___ under den gerichtzkosten zu erkant und taxeirt waren, und da
sin untfangen hat an advocaten belonong, dan ich ir etliche jar in der sachen ohn gelt gedeint hat, dweil eß nuhe ihr
gebniß ware und dannest untf. hat, nam ichs an, sunst diene ich den frunden gern umb sunst, den man
mit geborn ist zu
m besten zu rhaten und zu dienen.
Anno 1593 den 26 aprilis hat mir min leiendecker meister Christoff 4 reiß mossel leistein bestalt jeder reiß war 2 guld. current, noch untgelt 12 missgelt 2
alb., die leistein zu hauwen 16
alb., summa zu beho
i_lt _ huser Cronenbergh, Truben, Thorn, Foelix Achterstrassn, __, Hardtfaust, min broder versorgt daß hauß Weinsb
erg Wynemar und Melremanß, und vor allen dingen moissen die leitager und kollen jarlichs in gutter reparation und be_
serong gehalten, daß eß nit in die huisser regne und switze, balcken und inbau verderbb
e. daruff
moiß kunftiglich min erb der hausfatter sonderlich gutte achtung haben und sorg dar vor tragen, ich verhof er sol eß thoin und nitzs versaumen.
Anno 1593 den 27 aprilis ist widder ein beikompst tuschn miner swestern Sibilln Weinsbergh und ireß manßswester Geirtg
in von R
oggendorff bestimpt dan Jacob Dunwalt der Engin ire dochter zur ehe hat, war so unmaneirlich anhaltendt und drifftich daß ir die hillig
e charwegh
noch ___
hauß in den
vacanico nit rau kunth haben, derhalb
den doctor
minaw der adu___ mi
n broder, suster Sibilla und ich den 25 aprilis zu Weinsberch ___ komen unß berathen und besprochen, wie man die handlung fort an angreiffen wulte, dan dweil die widderparthei in die dheilung gar nit verstain noch
eitteln daruff vorzusclain gestatte
n wolte
[311] wolte, so hat man wilant
woringens testament, die heiligs verwart und inuentariu
m _ die handt moissen nemen und daruff ghain. Und wie ma_ eß wol erwogen und uberlagt leist man sich beduncken der w_l sult wol so richtich, bequeim und nutz sin, alß mit der dhei
lung beider seidtzs gutter, und doctor Minau hat einen zittel _estalt von mitteln, und den Jacobn Dunwalt zu stelln laissn
mit den herrn sich daruff zubedencken und also den wegh zu
treiten. Jacob hat den zittel wol nach sich genomen, aber wenich
der nitzs mit den hern auß der sachen gesprochen, dan glichewol die beikompst auff den bestimpten 27 aprilis beforder
n. Alß nuhe die hern Rhaitzrichter lic. Caleni
us und lic. Falckenbe__h zu gegen waren, haben sie beide parthien kurtzlich angehoirt, auc
h den ubereichten zittel vor sich gelesen. Und folgenß mitt_hn zu
m friden in schriften gestalt, mit schramen umbher ge
zeignet, und vorgelesen, doch hinder sich behalten, ungeferlich de_ inhalts. Die widwe Sibilla sult daß eirste Woringenß inuentariu
m gut thoin. Item 600
dall. ir besetzs, und 200
dall. vor ei_ nachlaissung der dheilung haben. Auch sulte ihr an dem uffgeschriben gelde ungeferlich 800
gl. inhalt deß uberreichten zittel bei zweitem inuentario nachgelaissen werden. Die scholt sult sie inhalt deß eirsten inuentario zu der su
mmen wie sie Woringen ubersclagen het auß den boich und uff kerbern den erbgenamen zukomen laissen. item die fruchten sult die widwe Sibille daß malder durch auß (___ als das malter __ar 10
gl. roggen vor ___ gerst und maltz)
vur 5,5
gl. current. Und da einich stoiß vorfiele den haben sich beide herrn zu untscheiden vorbehalten. Wie nuhe diß also vorgelesen, hat der jonge
Gerwinus gegentheilß advocat etliche anhenge willen machen, und besonder m
an sulte gut scholt den erbgenamen zustellen. Daruff min broder von stundt an gesagt so gut und boisse sie da ist, die hern name
n die handt von den parthien uff ein p
oen von 500
goltgl. wer den vertragh nit hilte, doch war eß spade bei 12 vren gesclagen, den nachmittag sulten aber die parthien weiterß samen komen und sich der formen sulchen vertrags verglichen. Den nachmittag erscheine
n in die Dranckgaß in deß her lic. Falckenb. Hauß von susterß wege
n doctor Minawe und ir neif Herma
n der ein firdel rhatz weinß zu
m besten gab, und uff der ander seiden lic. Gerwinus junior und
randenrhade gegen
theil procurator den sie vor einem notariu
m br
auchen wulten.
Und alß der jong Gerwinus etwass weiterß zugesatzst wult haben, dan in der hern concept stunde und im die partheiligkeit nit gefiele, sagt er, wie er baussen sin principal nit willigen kunthe, hat sinen abscheidt genomen und zu hauß gangen. Die andern sin noch pliben und den wein vßgedruncken.
Und ist fernerß nit gehandlet biß uff disse zit.
Anno 1593 den 29 aprilis hat broder den einen krutstoil den der cammern zu Weinsbergh laissen uffnemen und widder mit denselben steinen laissen uffhoigtich mauren, dan er war von der vil erden vßgeborsten daß __ er in den hof bestunde zu fallen. Es ist nit werdt so vil drumb zu schriben und anzuzeichnen, aber dweil die beide krutstoele mit zeigelsteinen sin gemacht und seir sclechten stain und wol zeirlicher von harden und leisteinen zu machen, w___en, so lacht min broder so noede gelt auß als ich, dweil unse sustern und ire kinder an dem ungetheilten hauß jeder sin geregtgkeit hat.
Anno 1593 den 29 aprilis bin ich widder von kurtbortstigheit, und bestopfftem haist einmail swach und kranck worden, also daß ich mich von minem bedde begeben und uff neif Hermanß bedtlin stillich gelagt, da mich die andern im hauß fonden ligen mir ein weiß hembt angethain und mich widder uff min bedde getragen und gelagt, alleß ohn minen wissen daß sulches ihm geringsten nit vernomen hab, und kan nit wissen wie mir geschein war, hat gar nitzs ge
troncken, dan hart widder min gewontheit gesclaiffen und mich der zit nit versinnen kunth. Diß hat wol acht tage geduret darnach hat eß sich algemach gebessert. ich moiß alle mail einen st
oiß haben, biß die selige stunde deß sterbenß kompt
.
Anno 1593 den 30 aprilis, bin ich unden vß minem stoblin hin uff min schreibkamer gefaren, dan ich swach war und doch wol oben im leger moist pliben, hat doch vur drien tagen min boich, schreibgezug_, acta und weß deß mehe waß hin uff getragen und tragen laissen. Eß war noch kalt aber besser lufft obe
n dan unden im d_mpffen stoblin stoblin, daß mir gutte hofnong machte. die Colner Gotztragt war auch uff disse
30 aprilis gefallen, ich hat mich vorhin bei dem secretario Laurentio Weber untschul
dgen
[311'] laissen daß ich ubel zu f__ und kurtzborstich war, wie er auch und nit mit kunth gaen, su_st sult den herrn mit dem h. sacrament alß commissari
us ge_
idt sult haben. Ich hab diß jar mit eim erbarn rhade zu s. Apostolnkunnen ghain do man s. siluesterß heubt troge.
Anno 1593 den 1 maii s. philippi et iacobi tag sin eß 20 jare das min zweite husfrawe selige Drutgin Barß an
no 1573 den eirsten maii
antiquo stilo in gott verstorben war, also, daß ich nuhe zwentzich jare im widwen stande gewesen des ich mich nit versehen het daß ich nit so lange nach ihre gelebt sult haben, sie aber hats sich noch weniger mit etliche
n iren kindern hetten sie des versehen, wiewol sie ungefher 10 jar elter dan ich w
ere. In bestimpten sterbjar an
no 1573 hab ich allerlei irthumb mit iren kindern bekomen, wilche doch folgenß vetragen _n, bin doch im selben jar auß d
em sterbhauß zum Roich ih
r _ zustendich zu Cronenbergh an die Hoeportzn gezogen mit der wonongh und mit miner motter seliger Sophien Corth zu Weinsberch disch und kost gehalten dan sie darnach inß zweite jare noch lebte. Und hat mir die celebatus und widwe standt immitelß nehe gerauwen dan ich in gutten friden und ein rewich leben gefoirt, biß noch und so lang gott geleibt. Mir sin dar zwischen fast heilichn angelangt, aber ich hab von etlichen anbrengern die personen nit willen hoeren nemen, und etliche benante von stundt an mit dancksagung fruntlich abgesclagen, ich bin alle zit mineß testamentzs und insetzung mineß erben indegtich gewest, und nacher theilß drumb volherdich pliben.
Anno 1593 den 1 maii setzsichs ist gestorben der her Melchior Meden condictus Schenck der rechten licentiat mit siner husfrauwen scheir haistich und sin samen zu glich begraben. disser war von hern Melchior Schenck canonichen ad grad
us Mari
æ und undersigler, siner swestern bei Munster eiffel geborn, daher Meden genant, aber folgenß von sinem oeme
n h
æres in testamento institueirt und adopteirt und moist sich Schenck nennen wilchen namen er behilt von menniglich, war hoichgeleirt und practiseirte vil, war doch nit der rechte, war zeitlich und noch jonck greiß vo
n haren und barde den er langk foirte, ist aber zwischen 60 und 70 jaren sineß alterß, und min gutter frundt gewesn. Und disse zit war kein sterbendt zit, dweil sie beide zu glich storben vor oder nach parschen, dan man sagt sie waren beide auß essen mit andern gutten frunden gewesen, dern auch mehe so am selben dischs gesessen balde gestorben weren, disse hab vor hin gewont lang zit in canonicab
us ædibus ad Grad
us und uffs lest in der Dranckgassen bei dem vo
n Coln, in Dhom begraben.
Anno 1593 den 3 maii deß hilligen crutzs erfind
ungs tagh uff wilchen auch daß fest Weinsbergh ware von alten zeiten gehalten, und ich in miner zit jarligs gedagt, und deß doch nit jedem offenbart, dan nuhe und dan in namen alß were eß mineß neiffen Herman Weinsbergs geburtzs fest gehalten, deß geburtzs tage den kunftige
n 17 maii zu halten, und dieweil min und deß hauß Weinsbergs gutter inkompst, narung, und regiment noch gering ist, so moiß wol daß fest auch geringh sin, biß zur zit daß gott besser gluck
verlecn wirt, und mogen eß die nachkomen mi
n erb und hausfatter biß dar an auch jarlich sclecht machen und doch mit geringen kosten etwaß gedencken, und ob deß hausfatterß ampt wol ein di
gniteit und wergkeit vor andern hausgnosen mit sich prengt der und derhalb sich etwaß zeirlicher mit der haushaltung und in der kleidong halten mogt, so beger ich doch daß er sich nach der zit sclecht und meissich, und reinlich, nit kostlich und prachtich erzeigen wil, dar nach sin hab und gelegenheit, auch ander sin standt und beroiff sich schickt, und folge dar in etlichen die von adelicher gutter geburt und fruntschaft sin, dweil aber nit groisse inkompst da ist, so halten sie sich fein ingezogen und doch erlich, daß nit an groisser kosthaltung oder kostlicher kleidung gelegen ist dar an einem fruntlichen, tungentrichen wandel daß er under siner fruntschaftt und burgerschaft luchte, und der ehren erdich geschetzst und leib gehabt werde, und vor got und bei sich selbst nit from sei, biß eß beß falle, dan auch und mehe.
[312] A. 1593 den 4. maii ist des erzstifts landtag in Collen ad Minores im cloister angefangen. Und obwol die stende von minem gnedigsten herrn, hern Ernesto von Beiern, churfursten, gen Bonn, da sin churfurstliche gnaden ein gutte weil gelegen, verschriben, hat doch das domcapittel, die ritterschaft, stet und lantschaft gar nit zu Bonn folgen willen, daruber lang gehandlet worden und in der stat Coln pliben wulten, dahin der churfurst auch nit personlich quam, dan durch sin rete an und zu sin werbung tragen und proponern leis. Was das nuhe sei, habs nit alles vernemen kunnen. Doch wart gesagt, des erzstiffs stende hilten daruff heftich an, min gn. h. sult die alte vereinong widder in sin wirkung laissen komen, wie er sich gegen die stende und die stende gegen in halten sulten, das er den rait und hoff mit lantsaissen, gelerten und edlen, besetzen sulte und die luickische rete, Belleium und Storen, samt andern abschaffen, item anzeigen, wahin das gelt von den vorigen collecten und lantsteuren angelagt were, item (das) die Hispanischn und fremde besatzung aus Berk und andern orten des erzstift(s) geschafft und die graffin von Nuwenar und Mors, wie den nederlenschn Staten verheischen, restitueirt wurde, item auch, das die rentner und scholthern befridiget (wurden).Folgens wart auch gesagt, es het m. gn. h. etliche erclerong getain und etliche puncten ingewilligt und doch darnach gegen dieselben protesteirt und ingeredt. Und der landtag duret den gansen maium aus und ist prima junii, pingstag, noch nit zum ende pracht. Ob mehe lantsteur ingewilligt sol werden, hat man zu vernemen.
Anno 1593 den 5 maii sin einß rhaidts gesanten hie zu schiff gangen, nemlich her Johan Hardenrhaidt und doctor Petrus Crantzs sindicus in Brabandt zu Antwerpen, und her Gerhart Angelmecher und joncker Matthe
us Wolffkeil in Hollandtt in den Hagen daselbst bei den ____ von _ansselt alß deß konincks stadthelde und gubernator in Brabandt, zu werben deß streuffenß und beschedigen die Colnische burger und kaufflude uff der str_ssen im lande zwischn Brabandt, sunst daneben daß Oisterligh hauß zu Antwerpen, zu visitern. Die ander zwein heren aber bei den Hollenschen stenden anmanong zu thoin daß sie ire
m verheischen nach setzsten und die versehung theten daß umb Coln ire soldat
_ und kreigß folck nit streufften, den pfloig noch den kaufma
n nit spolierten, wie dan nemlich vor der Wierportzn und Igelstein vil pferde geraubt sin, den burgern und nachparn zustendich. waß aber die herrn an beiden orthen verrichten werden daß wirt die zit leren. Gutte hoffigsche wart werden sie vor erst wol erlangen, und sol im wirck wenich nachfolgen. Aber glichewol werden nit weniger dan zwei tausent daller verzert werden, die in disser be
nauter zit und da die renthkammeren erscheft sin, wol zu ersparen gewest. Und het mit geschickten botten und breiffen eben vil kunnen außrichten. Aber daß wil nit sin. Bei dem regiment sehen ich nit wie die rentkamern in voren kunnen komen.
Anno 1593 den 6 maii ist der sidegiffel am hauß Gulch nach dem hauß Weinsbergh wart, da der putz stehet, mit dem dritten steinen finsterwirck in die hohe disse wegh nach colner Gotztragt uffgefoirt. Auch die dritte balcken zu
m dritten beg
ouwe gelagt, die mauren zu beiden siden fort erhohert. Aber der giffel war heubtzs am Weidtmart ist noch nit angefangen dan daß hauß da offen gestanden. Den 8 tag maii sampstagh vor iubilate ist daß gesperß zu
m leitag durchauß uffgericht, der mei druff gesatzst und verdr
oucken, und die folgende wegh fort von den leideckern gelatzst, dan der wirdt m. Johan von Merhem eilte daß er inß droge mogt komen, dieweil eß vil regnete.
Anno 1593 den 7 maii hab ich minen neiffen und diener Herma
n Weinsbergh zu joncker Diedrich von Hall amptman
Monhem eitz zu Broich hinder Uphaiffen im Bergschen lande haußhaltendt. Und hab dem amptman geschriben wie mir sin frawe motter eitz drei pensionen, alß de annis 91, 92, 93 termino, l. zu halffasten jarligs 32 richtzdaller schuldich
[312'] were fleissich begerende,
in leibte alß der sohn und erb wult behilflich sin daß min broder dem die pensionen zu quemen bezalt wurde. Der amptman hoirte nit gern von drien pensionen, und filligt auch daß die mutter bei mir umb 600 daller uffzuprengen wirben leiffen. Hat aber vur bescheidt geben sin
g. l. wult darn sin, daß ich bezalt sult werden, von dissem breif hab ich kein concept abschrift behalten.
A. 1593 den 8. maii ist Johan von Polhem, genant von Bruwiler,zu Melaten uff dem Rabenstein untheubt und gefirtelt. War von gutten frunden da im lande, hat vil boiss und ubeltaten begangen, war ein freibuter worden, mach den lantluden und halfen wol zweihondert pferde ohn das vehe und anders geraubt haben, vil leude umbbracht und beschedigt, jonker Schaln von Bell bei der Rauffteschn vor s. Severinsporz erschossn,der das leben mit vil gelts angepotten zu erretten, aber nit helfen mogen. Hat einen offerman bei Frimerstorp in einen putz geworfen und darin erschossen, auch dess frau und sontgin, das im die hant geben und gepitten, aber beide ermort und bei den offerman in den putz geworf(en), vil, vil nachparn, man und frauen, ermort, vil gefangen, verfoirt und geschatzst, auch der burger in Coln nit verschonet, dan er hat unsern swager Jacobum Pauli, licentiaten, bei Geien gefangen und ins leger bei Rees gefoirt und uff 500 daler geschatzst.Man sagt noch vil boiss, mach auch nit war sin. Er sult swanger frauen uffgesnitten haben und die herzer der kinder fressen haben, das er mortswreitmogt sin. Doch kan man dess nit eigentlich wissen, dan in Coln list man den mis(s)dedigeren ire facta nit offentlich vor dem folk, wie uff andern ortern geschicht. Zulest ist er in Coln komen, hat zwei pfert mitpragt und ist uff anclagen jonker Henrichn Schall von Bell zu Swadorf, der unß churmutzs her zu Mertinßhaiffen bei Dormagen ist
in einer herbergen bei dem Brande in der nacht gefangen, da er mit siner frauwen im bedde gelegen, zu torn pracht, uff s. Cunibertzs torn hart gepeinigt, nit bekennen willen, das zu beduden hat, darnach dem greven geliebert, da harter uffgezogen und gepeinigt, noch ingehalten, bis der scharfrichter ein feur hinder im gemacht, do eirst hat er bekant. Entlich ist er uff samstag den 8. maii hinaus an den galgen gefurt, dar in der scharfrichter und sin knecht uff ein bank, darzu gemacht, uff den rucken gelagt, umb die bein und angesigt druff gebonden. Und als er dem scharfrichter etwas in ein oer geredt, hat der hell gesprochen: 'Du bist ein schelm, deipf, morder und lantverreter,' da mit einem beihel ihm in den hals gesclagen und den kopf zu zweien heuen abgehauwen, do uffgesnitten und den lichnam in veir teil gefeirtelt und die veir stuck an den galgen gehangen und den kopf druff gesatzst. Vil lantlude aus dorfern sin an das gericht erscheinen und weiber haben im wege in heftich ires schadens gescholten. Ist also
sine couce et luce gestorben. Got sei der seelen glichewol gnedich.
Anno 1593 den
8 maii ist die widwe Thoniß Wienhoffe
ns zur Blomen uff dem Altenmart gestroben, hat vor einen man gnant Thoniß Erich, bei deß zeiten sie mi
n gefattersche ware, und gutte kuntschaft mit mir hatte, daß sie duch zu mir quam, sich beriethe und hefftich uber den zweiten man clagte da mit sie ubel lebte. Disser Wienhoiffen hat hat
vorhin zwa frauwen gehat, mit der zweiten hat er daß hauß zu der Blomen zu
m eigenthumb durch ir testament bekomen. Und wie er groissen irthumb mit disser lesten frawen hat, batt sie mich ich sult eß doch etlichen herrn heimlich anzeige
n, die wulten ir die handt oben dem heubt halten, so wulte sie eim erbarn rhade behulfflich sin daß sie an daß hauß zur Blomen sulten komen. Ich ginge zu her Hillebrandt Suderman sagts dem heimlich an. Und wie Wienhaiffen und die frawe ir testament sampter handt ufgericht die leste handt zu wenden und keren, und Weienhoiffen daß testament hinder ihre uhre widderroiffen hat und groiß und vil besezs her und dar geistlichen cloistern und groissen herrn gethain, und darnach vor ihre starb, und sie sich widder die besonder widdererffung lagte, die legatarii aber ire besetzs forderten, derhalb
[313] groisse clagten zu beiden seithen vor einen rhaidt quamenn, do wart noch gedagt waß ich vor hin herrn Suderman angezeigt hatte. Daruff gingen die herrn, handleten zu allen seithen und triben auch ire sach gelimpfflich mit dem hauß, daß eim rhade sonderlich wol gelegen war umb etlicher camern willen unden an dem groissen saal zu gebrauchen, vetrogen sich mit der frawen daß sie die leibzugt, jargelt und rhaitzwein zur leibzugt haben sult, und nah irem absterbe
n sult daß hauß zu
m eigenthumb eim rhade zukomen. Ein rhadt hat auch die cloister an sich genomen zu bezalen. Diß hauß hat vor etlichen jarn Tilman Koichenbecker ei
n rhaitzman neu gebaut mit Wienha
iffen frawen, und dieweil disse alle sonder leiberben thoidtz verfallen, ist ein rhadt uffs lest dran komen, wie obengemelt. Und ist ein schoin gebegenheit
mit den gemachern, wan groisse tagleistungen kreitztage und be
ikompsten groisser herrn.
Anno 1593 den 11 maii hat min suester Sibilla Weinsbergs widwe Woringenß einen steinmetzer mit aller gereidtschaft zu Cronenbergh geschickt daß vorhauß und kuch daselbst laissen weissen und hubschs machen auch mi
n haußrhaidt schevren, und zwa neuwer gaddern vor an die groisse dhur am berge. Dan ire jair leiff zu
m ende das sie auß dem Rabenstein moist zehen, dan die erben Woringenß eilten darin. So hat sie ire alte losament zu Cronenbergh bei mir widder willen innemen, dan sie war von 56 jaren ireß alterß, und noch nit bedagt oder im zweiffel sich widder zu verandern, dweil daß alter auch mit ire bestonde anzudringen, die narungh het sie wol angestanden aber damit hatzs eitz sin ende. So wolt sie widder gemach soichen und sach mit einem reuwigen leben abermails versoichen, dweil ihr sachen auch eitzs beß stunden dan vorhin.
Anno 1593 den 13 maii alß unse magt Billa von Thor von miner sustern Elisabeten erleubniß hat umb irer sclechtigkeit, hab ich vor sie sustern 1 richtzdall. lohn eineß 0,5 jarß daß sie bei unß gewont bezalt, dan ich pleic
h der magt jarlichs vor min person 2 richtzdall. oder 6
gl. zu geben, si war auch vor drien tagen inß Bergsche landt gezogen, da waren die erbgenamen einer verstorbener jonfern bescheiden ire verlassenschaft zu theilen, wilche auch disser magt jarligs 1
goltgl. besatzst, den sie gefordert, aber nit dan zur leibzugt erhalten mogt.
Anno 1593 den 14 maii ist unß newe
magt Aill ein Colnische dochter, ihr fatter ein sneider, zu unß komen sol fertiger sin dan die ander waß, min suster Elisabeth zu Weinsbergh hat sie angenomen, die mir mit der magt zu regeren gewerden laissen. Sie deit mir besonder keinen deinst dan daß sie die zwei bedt uff miner sclaiffkamer magt, den gemeinen deinst mit kochen, waschn, und weß deß mehe ist wirt mir ihr kost vor min, und Hermanß anpart in und zu geregnet.
Anno 1593 den 16 maii ist Clargin von Nuyß dern freu Geilgin Leie
nndeckerß von Neuß mit irem man auch ein leiendecker hie gewest, und mit den kirchmeistern zu s. Jacob geregnet alß gepittenen vormonder in irem testaments im sprechuß, waß ir noch her auß komen sult daß hat man ir sampt etlichen daller darzu geschenckt, samen 30
dall. deß hat sie vur den kirchmeistern, provisorn und scholmeister alß notario und gezugen sampt irem man der mit zugegen war, quitert und renu
nciert uff alleß waß sie an den kirchmeistern und provisorn fordern mogt und hat sich gutter untrichtung bedanckt. Also daß sie disses Clairgin wegen deß hauß zur Bolmen, und der gereider guttter so vil sie der an innen zu fordern het ab und frei sin. Disse regnong wirt min broder clarlich in augusto der provisoren regnong bringen, da man sich auch finden wirt.
[313'] A. 1593 den 15. maii, als die aus des koninks von Hispanien besatzung zu Mors und des churfursten von Coln besatzung zu Neuss ausgefallen und umb die stat Coln gestreuft, auch eins raitzs wirklude, die zu Volckhoiffen des hospitals gebeue besichtigt, hab(en) die soldaten irer kleider berauft, das sie blois nach Coln moisten traben. Sin auch fort zu Dormagen ankomen, da alles geraubt, pfert, vehe, ingedoim, linen und zinwirk, was sie weg prengen mogten. Und sin nach sulchem durchzoge darvon gezogen. Min suster Marie hat auch ein pferdt vehe und mehe zu Dormagen verloren.
Da ist Gerhart, unsers alten halfens Gerden Lennartzs sohn, jemerlich erschossen und erstochen und das arme nachpars-folk fort verdorben. Wan es viant gewesen, were es zu gedulden, nuhe sullen es frunde sin..
Anno 1593 den 16 maii bin ich neben minem broder auff unserß swagerß Peter Muller von Aich scheidenmecherß dochter heilichsscleiffen zu Minderbrodern gewest, da ist sin dochter Margreth eineß loererß sohn genant Henrich von Weiß versprochen. Disser siner dochter war ein gutter beifal vo
n ersterbniß ireß oemen Johan Noltzn ankomen uber tausent
dall. werdt. Aber der gesel und brudegam vermogt nit vil dan allein daß er daß loeampt hatte. Nuhe hat disser Peter unserß fatters naturliche dochter Geirdt Weinsbergh lang vor hin zur ehe und damit sieven kinder gehat die alle verstorben waren. Also daß er gutte gehugneß zu unß hat, und unß uff das heiligsscleissen genodigt. Aber disse dochter war von einer andern frawen dan er eitz die veirthe ehefrawe hatt, daß er zimlich wol stunde.
Hette min broder und ich aber vorhin gewist daß daß deß brudegam fatter so wenich vermogt mir hetten im eineß bessern heilich anpragt. Ich halt aber disse unser swagerß frawe deß metginß steiffmutter hoirte dem brudegam zu, die wirt iren neiffen befordert und schoin bestat haben. Min broder bleib den abendt da essen, ich aber hab mich abgepitten dan ich nirgenß vß essen gaen.
Anno 1593 den 17 maii hat min neif und diener Herman sin geburtzfest gehalten, das er 33 jar alt worden dan an
no 1560 den 17 maii antiquo stilo geborn ist. Ich hab ihn sinen namen etliche jar herwartzs deß hauß Weinsberchs festes gedacht gedagt und die kosten bezalt, daß vorige jar, und eitzs ist sclecht zugangen, da mir unß mit der portion beholffen ich hab 3 quarten weissen weinß geben, und dweil er nach sin moen min suster Sibilla
m vß dem Rabenstein dar zu geroffen hat die veirthe quart laissen hoelen und bezalt, Hermanß jarn lauffen fast bei, er eilet uff kein bestetniß, sunst sult eß mir nit zu widder sin das er ein gut bestedtniß dede, aber dweil ich nit anderß mircken kan, dan daß er damit wol zufriden ist und gutte tage leiden kan, deß vil nit thoin, derhalb laiß ichs auch dar bei, und gebe ihm jarligs die freihe kost, und laiß im daneben sineß patrimonii gesel und waß er verdienen kan mit schriben und sollicitern auch frei.
Anno 1593 den 17 maii hat mir min alte nachpar eitzs zu Coblentzs wonhaftich einen breif von minem swager daselbst Goddert von Kempen, deß datums 7 maii zugestalt, dar in er schreibt, dweil Peter von Rhade verstorben und sin wonhauß verwoist, so begert er ich sult ihm vergunnen daß er sin ansprach am selben hauß vorbeheltlich mir der leiffzugt verkauffen mogt zu siner und siner hausfrawen underhaltung in irem hohen unvermogenden alter, und in dar in troistlichen hilflichen beistandt thoin wult.
Ich hab im mit brenger deß breifs widder bescheidt laissen wissen. er het sin theil am selben hauß Petern von Rhade verkaufft wie ich verstanden, die frunde von Bacharach hetten die beste theil dar an, ich daß geringset theil ohn die leibzugt der halbscheit, waß ich aber dar an het, daß stunde im testament condicionaliter, daß eß den fallen sult die nach minem absterben die neigsten sin wurde, so kunt ich nitzs bestendigs handlen oder ich und min erben mogten deß groissen schaden haben. Daß ich
[314] aber innen vß dem minen vil geben sult, daß were nit wol zu machen. Ich were auch fast alt, min inkompsten pliben mir in dissem kreich auß, were auch nit geschickt vil zu winnen, wie dan auch nacher armer frunde hie in Coln het da eß auch hoich wol angelagt were, wan ich vil vermogt. Mit beger minem swager zu Coblentz anzuzeigen er moist gedolt haben biß ich nit mehe were, waß er dan siner hausfrawen kettern testaments geneissen mocht, deß het zu erwarten.
Anno 1593 den 20 maij, hat mir her Marx Beiwegh burgermeist. gesagt, daß Joachim Pellenß hausfrawe dreimal uff einen tagh bei ihm gewest und geclagt, ihr man het daß Swartzehauß umb 28 hondert
dall. gegolten, were ir wil nit, gebe sich in de
n drunck handlet unweislich, wult sie verderben, sie hetten hauß gnoigh am
Kessel vor s. Peter. Begert deß kauffs ab zu sin. Ich sagt der kauff were ohn die geselschaft deß Swartznh
us uffgericht, doch hette
n unß die vererdnete hern einß rhaidts j. Wolffkeil und Lennep mit der gaffelfrawen und irer kinder vormonder uff den kauff vertragen. Mich duchte sie sulten ohn reukauff und schaden deß nit wol ab ku
nnen sin, der man wult den kauff halten, die frau nit. Ich hoere, sie haben ihn auch folgenß uffgesagt, wie eß abgehn wirt, ist zu erwarten.
Anno 1593 den 21 maii vor dochter, suster, moder Engin in der Reimersgassn conuent 10
dall. min jargelt geschickt, de termino pa. maii inhalt der quitanz. Und dweil Engin langh an mir begerte, sie sege mich einß gern, dan ich an eim hair umb mineß boissen beinß willen und das ich den winter vil swach gewesen, so bin ich den 24 maii zu ihr gangen, sie visiteirt ihr 0,5
rad.d geben. Auch min nigten Beilgin Dutz und Feigin Polhem zu mir laissen komen und mit ihr fruntlich gespreich gehalten, und gesagt, sie sulten mich nuhe wol besehen. aber eß war ein anderß, dan do ich auß wult ghain, do sagt mir Engin ich sult sie doch bedencken, wan sie aldt wurde daß sie dan auch waß hett. Ich sagt, ich wulte besehen, waß geschein kunte. Aber in cloistern clagen und bidlen sie altzit, ob sie schoin umbweren kun
nen, dar baussen hat ma
n nit all sinen willen.
Anno 1593 den 22 maii disse verlittene woech ist vor dem hauß Gulch am Weidtmart der giffel vor heubts angefange
n die steinen portz oder dhur mit den stoben und andern steinen finsterwirck biß an daß eirste gesimpß und gebo
ue auffgefort wie auch oben die zinnen und schoirsteinß peiffen auß der kuchen stoben und andern kamern.
Glichfalß daß leitag zur scholn wart, darnach zur Bach zu, folgenß in der mitten, daß es den 25 maii gar gedeck, und vor ende deß mei zu und inß druge komen, daruff weiterß fertigh gemacht und mit weiß und swartzer farben umb der tagfinstern gefertigt.
Anno 1593 den 23 maii ist Duckerß nachpar Hoff jacob zu mir komen, zwein man bei sich gehat, wulten zu Widenbach ghain. Und hat mir Hoff jacob gesagt, j. Gerhart Ducker leiß mich gepitten ich wult ihm doch drei monat außstandeß vergunnen, umb die zit wulte er sich der achterstendiger pensionen
mit mir verglichen. Ich sagt, wie ich mit siner motter, sinen vurmonder und eitz mit ihm gedolt gehat und mich gelitten het, so weren die drei begerte monaten ein kleine zi
t, die wult ich in gern vergunnen wan eß dan noch richtig gemacht wurde. Die zwen maen swigen stil, nemanß sagt in auch etwaß.
Anno 1593 den 24 maii die vor und nach nacht mit gansen tage bin ich widder mit minem bruch doch uff ein anddere weise etwaß gnediger angefertigt. Eß hat sich zu
m theil speise und dranck darin gesatzst und nit van dan wichen oder ihn sinen rechten ganck komen willen, derhalb ich seir sobricieren moiste. Doch hat eß mich under dem mangel rauwen und sclaiffen laissen, daß eß sunst nit plach zu dhoin, wie sulchs eitz zugangen gib ich der sobricheit allein zu. Aber wan ich schoin sober sin so kan ich an zweien oder drien tage keine
n stoilganck haben, daß macht mir widder irthumb am order deß bruchs daß ich in gnoig inzuhalten hab.
[314'] Anno 1593 den 25 maii uff dinstag in der crutzwechen ist Jacobn Dunwalt eitz dem eidomb im bruhauß zu
m Rabenstein daß brvampt vergunt werden, darumb daß er ein bru
werß und burgerß sohn in Coln war, das ihn auch wol etwaß gekost wirt haben, sunst hat daß ampt vor neman zuzulaissn er were dan ein leerknecht gewest und het sin leerjarn außgelert daß er nit gedhain, aber daß fasbender ampt gelert und folgenß bei einem veheschriber gewont. Wan er nuhe die amptzgeregtigkeit nit erlangt het, so were sin frau Engin seligen swager Johanß von Woringenß nigte nit so wol zukomen und daß hauß auß dem bruwen
undn vo
n sinem gesclecht komen, widder sinen ansclagh und beger. Ich wult wol wonschen daß miner elter hauß 41Weinsbergh auch so lichtlich an eine gutte narung mogt gerathen, doch kan got gluck dar zu verlenen.
Anno 1593 den 27 maii himmelfartzstag hab ich gedacht daß got gehn himmel gestigen da nach aller wunsch uberfl
utich ist, und daß menschlich gesclecht uff der erden gelassen hat da anderß nit dan bedurffticheit gespurt, doch bei einem mehe dan bei dem andern. Und weiterß demnach an minen erben den hausfatter zu Weinsbergh gedagt, daß der auch vil bedurffen wirt daß ihm wol nodich in erlichem underhalt sineß amptzs und personen, daß ich nit all verlaissen oder geben kan. Ich kom noch jarligs zur noit zu. Nach mir wa mich min broder uberleben wirt, sol auch wie ich verhof und erlich haußhalten werden und daß hausfatterß ampt befordern. Nach im min neif Herman Weinsbergh wa er eß erleben, sich erlich bestatten und nodigem underhalt gerathen wirt. Darnach glichfalß sin broder Gotschalck Weinsbergh (wa der an daß husfatterß ampt komen wirt) der hat wol daß zim
merampt wan erß gutte narong haben mogt sult er zur noit wol umb weren ob er schoin ein handtwircks man ist. Aber wie eß nach mit sinen kindern, mit neif Peter Weinsbergh und sinen kindern, und andern deß hauß gesipten faren wirt, kan ich eitz nit wissen, ob sie den fhal und wer van innen den fhall daß er min und der ander nachfolger und hausfatter sult werden, erleben und darzu bequeim sin mogt. Derhalb hab ich auch an die licentiaten in den rechten gedagt wilche ich novissimo loca in mangel aller miner agnaten und cognaten in minem testament zu erben nachgesatzst und mich daß lassen beduncken, die sulten wol gutte herlche hausfetter zu Weinsbergh geben, umb vil bequemigkeit und forthelß willen die an in sin wurden, wan der orden an sich queme. Alß daß zu vermoethen die sulten gelerte, frome, verstendige menner sin, die dem hauß und haußgnossen ir best kunthen rathen und werben, die auch mit fursten und herrn wisten zu conuerseren zu handlen und nutzs zu schaffen, die sunst erlich und zirlich irem stande und werden gemeiß gekleidt und gereidt mogten sin, und einer nach dem andern im selben stande und werdigkeit folgen. Daß bei minen
anderen gesipten nit so eindregtich magt zu gain, da der ein sin handtwirck, sin kremerei und kauffmanschafft, sin schriberi sinen deinst, sin narung, oder waß er geleirt het, uff verscheidene maneir und wirckzugh an
driben. Aber mit den bestimpten licentiaten wilß nit stat haben, so lang emanß von minen gesipten nach der ordnong und gra
eden mineß testament vorhanden sin, ddie sullen den vorganck haben. Und ob min gesipten geringe, unansehendtliche, unvermogende lude weren, die in hausfatterschaft zu Weinsbergh folgen sultenn. so bitt ich gott und begern auch von allen hausgnosen zur zeith daß sie gott bitten willen daß er dem hausfatter im amptt und allen andern sin gnade und seghen verlehnne, daß eß wol z
ughahe, und doin auch selbst mit r
acht und dhait daß best, daß bemelter hausfatter ein erliche competen
cz und underhalt moge haben.
Anno 1593 den 28 maii alß ein rhaidt der stadt Coln bei dem dhomcapittel, ritterschaft, stetten deß ertzstifts vur die renthner und scholtherrn laissen uff dissem noch durenden landtag umb bezalung anhalten, und der keiserlicher gesandter auch vur den churfursten und dhomcapittel intercedeirte und leidliche dilation und vßstandt der bezalung anheilte und doctor
Haickstein, syndicus, davon refereirte im rade, wart im befollen, dem keiserlichen gesanten vor antwort zu geben, die burger wurden wol stollen bis Remigii und Martini, bis (die) pachten, korn und wein, inqueim(en), sie hetten 10 oder 12 jar dilation geben, man kunt innen nit lenger weren, mit recht zu sprechen. Ich hab aber sorg, es wirt noch langer zit darzu gaen, doch hat man zu hoffen, was nach 10 oder 12 jaren restanten draus wil werden [315] .
Anno 1593 den 31 maii hat min suster Sibilla vor dem ende deß jarß daß ihr wilant Johan von Woringen ir huswirt inhalt sineß testaments vergunt sin suster Geirgin und nigt Engin sampt Jacob Dunwalt irem eidom und man den die zit deß vergunten jarß vil zu langkfeil inß hauß zum Rabenstein uff dissen montag nach himmelfart tage bescheiden hat, und innen die gutter vermoge deß vertrage testaments und inuentarii willen liebern. Sie hat Jacob Troister und Peter Kremer alß verordnete executorn erkant gepitten und beroiffen sampt selastiano fedder notario und zeugen, auch doctor Gotschalcken Dunwalt und Wilhelmu
m Walbeick bidelln min border und mich alß frunde zu beiden siden bescheiden und
die sievende stunde am morgen bescheiden zu erscheinen der lieberong und regnong beizuwonen. Und wie die executorn nit dar zugnam den man dannest boden schickte biß daß 8 vren gesclagen und ein ganse vre uff sei gewart, hat man nit gewist ob sie komen wolten oder nit dan sie langsame lude sin. So hat min suster daß wirck in gotteß namen angefangen. Der notarius hat daß eirsthe inuentariu
m von wilant Woringen uffgericht und der ordnongh fortgefarn. Anfencklich in der keller gangen darin daß uberige beir, faß, tonnen, und budden uff geschriben, her nach inß vorhauß waß da befonden. Folgenß uff die leiff die fruchten die sie messen laissen. Und sin befonden ahn roggen korn ungefherlich 14
mald.. Item an maltzs 46
mald.. Item an weiß 4
mald.. Item an gemalen maltz in secken 20
mald. ungef. sampt vil bruholtzs und ist diß ein gut anmachen vor einen inogne bruwer gewest. Waß dan an beir und fruchten gemangelt daß hat der notarius zu besiden in margine angezeignet. Eß sin auch die breif und siegel auch handtschriften mehertheils ihn woringer herligkeit uff gelesen, die scheir alle vurhanden aber nit im sterbhauß, wilche mi
n suster gesagt wult sie, doch moist man sich der erschinen pensionen zu dem gewin und ihr zustendich verglichen. Uber dissem sin beider executorn umb 10 vuren zu maessen komen und ihn die lieberong nit gewilligt, dan gesagt die legatarii und besetzs parthien sie an und wulten von in bezalt und verricht sin, so moisten sie eirst derhalben quieteirt und gefrihet werden. Und sin daruff widder nach hauß gangen. Dieweil aber daß testament mitpragt die lieberong sult den erben geschein, und der vertrag vßfoirte die reumong sult vur pfinstag der uff 6 tag nach ware auch geschein, daß auch Jacob uff verpfendung aller siner gutter verheisch er wult die legatarios bezalen. So ist man mit der lieberong, in der kuch mit dem haußrhat und ingedoim, linenwirck und anderß waß in kisten und bescloß gewesen anzuzeignen fort gefaren, dan so min suster den tag auß dem hauß wichen und den erben uberliebern wult waß eß auch nodich ob etwaß verloren worde daß ir daß nit zugemessen wurde. Do bin ich zu hauß gangen und hab minen broder und die andern da gelaissn, die haben fort geregnet und etlicher dingen verglicht. Und sin do spade an disch gangen und gessen, den nachmittag haben die executoren den broitwiger dahin geschickt und miner susteren verpieten laissen nitzs fernerß folgen zulaissen oder zu lieberen ohn iren willen oder erleubniß deß gerichs. Damit hat man ferner lieberung ingestalt biß daß verbot abgeschaft. Und min suster hat den erbgenamen den sclussel vom und ander sclussel geliebert, iren abscheidt mit zudrincken gemacht und sie ist denselben abendt zu Cronenberg komen. Ich neben minem
[315'] broder haben sie untfangen und hie bliben sclaffen und daß gesinde widder zu ruck geschickt. Die erbgenamen aber haben daß hauß zum Rabenstein inbehalten und da pliben sclaiffen. Die magt behalten, die knecht sin eß da moede worden, und von dannen gangen. Also ist die rumong und abscheidt miner sustern zugangen der leuknecht, Joha
n von Essern ist widder dahin komen sin ambt vßzulern.
Anno 1593 den 1 iunii also suester Sibilla Weinsbergh am vorigen tage ireß manß instituenten erbgenamen zum Rabenstein daß ingedoim, fruchten, und hauß geliebert und ingeruimbt. Ist dissen tagh zum mittag bei unß zu Weinsbergh an gemeinen dischs eitzs widder gangen, da sie nuhe an funf jarn und lenger die kost nit gehatt. Ich fragte, ob sie ire besonder kost mit suster Tringin Hemmersbach uff dem Thorn da hinden wult halten wie wie sie sie im jar 87 und 88 zu
m theil gethain. Sprach sie, der lude were sie widder
gewone, wult thoin wie von alter und an unserm dischs essen, da het sie gutte geselschaft were auch noch nit gemeindt sich widder zu bestatten umb ein klein zeit lebenß, daß sie ireß alterß von 56 jare were, die lugte wurden nit alle 60, 70, 80 jar alt. Min broder und ich haben sie auch fruntlich angenomen, verhoffendt sie mogt ireß fatter hauß und gesclecht widder gunstich oder ehe nit schedlich sin. Hat die stob an der Hoeportzn zu Cronenberg ingenome
n daruff gesclaffe
n und deß thornß nit gebraucht. Und daß ire her und dar ihn kisten und orter
gestiffelt.
Anno 1593 den 2 iunii ist unse nigt Feicken up den Steinen oder im Ham gegen Nuyß uber verstorben umb daß zit ungeferlich hat iren man mit veir kinder in leben gelaissen. War nit habselich ernerte sich mit einer koe. Ir broder Henrich steinmetzer und sustere Drude, Lisbet
hatten minen elter sustern und brodern vil jar in Coln gedein dar sie bestat und gewont, waß Feicken hat unß stuck landeß uff dem Schandert im rhein licht zu pacht zu unser eltern memorien, ihr man bracht mit daß zimmerampt haben im Ham ein klein haffrecht mit eim sclechten huiß sunst nit vil mehe da von ich gehoirt hab.
Anno 1593 den 4 iunii hat Bertz Schal von Polhem bruwerß knecht mineß broderßfrauwen neif zu Thorn uff die Dranckgassen portz moissen gahn darumb mir alle im hauß nit well zu fiden waren. Er hat den maltzmuller im Viltzegraben die trap abgestossen und mit ein swaren holtz nach im willen sclain wan er von andern nit gezuckt were. Umb deß willen daß er einen smidt vor ihm hat laissen maellen widder die ordnong daß wart dem rentmeister hoich anpracht, daß gewalt uff der mullen da eß gefrihet were, begangen sult sin, derhalb waren sie im gram. Mir machten frunde zu. Sin meister Peter Kessel in der Snurstrassen keirte vil fleiß an ich halff frei mit darzu dieweil ich daß rhadtzs war. Aber eß halff alleß nit moiß 12
dall. vor sin straf geben oder 2 monat s Gereon sitzen, daß im noch dem meister, der siner nit untpern kunth mit gerathen waß. So lagt mineß broderß frau die 12
dall. vor ihn dahin und quam den 15 iunii vom Thorn widder zu sinem meister. Und mach uff ei
n ander mal sin hende halten.
Anno 1593 den 8 iunii uff dinstagh zu pfingsten sin Peter Weinsbergh und Anna sin hausfrawe mit iren 4 sohne
n auß der Gotzgnaden bei unß zu Weinsbergh komen essen. Und sin frolich gewest, sunst war diß fest durch stil under unß gewist. Eß ist aber min bruch gegen die nacht nit stil gewest dan vexert biß an den morgen, zu 3 vren, als alle speiß und dranck durch daß gedrimbß gelauffen ist eß von im selbst zugangenn, hat mich die nacht auch mit etwaß sclaffen laissen, wilch eß sunst selten pfleigt zu thoin.
Anno 1593 den 12 iunii hat Iacob von der Groven ein jonger handelman und burger in Coln daß swartzehauß vor den augustinern von Margreten Ham unser gaffelfrawen und irer kinder vormonder vur 2700 daller gegolten. Doch mit der gaffelgeselschaft gutten willen, die anderhalff achten theil dran hatte. Vorjin hat eß ein brabender Ioachim Pellenß vur 2800
dall. gegolten jeden zu 52
alb. current, aber deß hausfrau feil zu ruck so prachten sie dissn Iacob neuwen keuffer zu wegen ohn der geselschaft schaden.
[316] Anno 1593 den 13 iunii haben mir, min border Gotschalck und suster Sibilla und ich unserm swager Peter von Aich mutter genant scheidenmecher sinen tag geleist vor sin dochter deren heiligs gescloissn waß wie oben den 15 maii stehet. Jeder hat einen
rad.d geben. Uff dem quatermart war das bruloffs essen, aber nemanß von unß drien hat lust selbst dahin zu erscheinen, dan schickten im die gabe.
Anno 1593 den 15 junii uff tag s. viti hab ich daß hauß Gulch gegen den hauß Weinsbergh uber am Weidmart gelegen angesehn daß die wirckleude fleissich daran bauweten. Und bei mir gedagt, wilches von beiden besser sei gethain. Ein alt hauß daß noch wol hondert jar kan stain abzubrechen und neu zubauwen, oder aber daß mit noitbau zu underhalten, und daß uberich gelt zu behoif deß haußherrn an jarliche renth zu lagen, und sich mit dem alten hausse zu behelfen.
Kurtzlich wil ich antworthen uff sulche question und frage wie sie steht. Wan ein hauß wol hondert jar oder lange zit mit meissiger reparation kan underhalten werden und pliben in sinem wesen, daß sich ein erbar burger und haußhalter darin behelfen kan, und der neu bawe etliche tausent gulden kosten wurde, so sage ich und halde eß vur gewiß daß sulche uberige tausent gulden besser weren an jarlige erbrenthn und inkompsten gelagt, dan an den neuwen bawe.
Sulch min antwort und meinong zu beweren, sage ich vur ursachen desselben. Eirstlich, ein neu gebauwet hauß von vil tausent gulden, ob eß wol herlich und zeirlich ist, so kan doch nit vil mehe dan einer ein kindt oder erbe darin wonen. Ist auch nit so bequeimlich zu theilen, oder vur so vil geldts zu verkauffen als es gekost. Einer were dan uber rich, und jet nit mehe dan ein oder zwei kindt da hetzs ein ander meinong. Sunst wan man ein wonong zur noittorff gebaut aht, und dan sulch groisse gelt daß zur pragt und herligjeut gebaut und verbaut sol und moiß werden, an gutte gewisse rent und inkompst gelagt wurde, da von kunt ein ansehentlich man erlich leben, sin kinder und hausfrawe zur noitturft underhalten, er kundt da von jarligh repareren noitbau oder wilbau thoin, wie dan alte heusser lenger dan alte menschen zu underhalten sin. Die kinder und erben kunthen der renthen auch bequemer geneissen und under sich vertheilen. Aber baumeistere und sie sich deß baweß erneren alß steinmetzer, zimmerlude leidendecker und andern die sich daruff verstain, wie glichfalß wilche die stadt gern gezeirt und gebessert
seghen, werden her zu nit rathen umb dern willen sage ich eß auch nit, dan waß eim privaten und besondern vur sich und sin erben wol gethain were. Hie were daß exempel vom wirde uff Gulch selbst wol zu nemen und dern vil ansehentliche beu gethain haben wie eß uffs lest gefharen nutzer were, daß geldt an jarliche inkompst und renth gelagt gewesen, doch wil ich habselige treffliche leude wilchn daß gluck richlich gelauffen von neuwen gebeuwen gar nit abschrecken, doch mit den jarlichen inkompsten mit zu bedencken geben, sunst ist daß ein bei dem andern seir gut wan der neu bau zu groisser narung bordt noitturft dienet und mittelmeissich ist nach jedeß standeß. Und die inkunpfft und renth aber groiß, dieweil ich von disser materien uff andern orthen mehe tracteirt, so wil ich eß dißmail herbei bewenden laissen.
Anno 1593 den 18 junii hab ich sambt doctor Mertin Crudener licentiat Welhelm Roß Stephan Kolffen alß volmegtigen der gaffelgeselschaft deß swartzenhauß
den außganck der anderhalb achtentheil am swartzenhauß zu henden Jacobs von der Groven und siner hausfrawen den neuwen geldern am schrein s. Peter gethain, sie daran geerbt und unß unterbt.
Wie sin a
nno 1595 den 31 julii am schrein petri im boich clipeo
rum eirst daran komen, wie oben uff den tag und datu
m zu sehen. Und hab vil irthumbs und wircks darmit gehat und wol verhoft mit lanckheit der zit
an daß alige hauß zu komen, wart der geselschaft auch wol angepotten, aber der groiß vurrade an gelde war nit da, so war daß hauß auch uber 1200
rad.d heubtsu
mmen besweirt, und hetten die jarliche erbfhare nit kunnen beiprengen. Uber veir oder funf tage hat Jacob vurß
[316'] durch ufftragt Margreten Hams die uberige theil und so daß alich swartzehauß zu
m (den 25 junii a
nno 1593)
erlangt. Und die geselschaft nuhe sehen wa sie vort an pleibt. Mir haben vur unß theile noch an gelde in die handt bekomen 38 rosennobeln, die machte
n 184
dall. an jeden zu 52
alb. current, daß gelt mogen wir undder zu behoif der geselschaft an rent lagen. Sunst stehet der augustiner fhar 16 _
gl. noch druff wilche Jacob mit 370
dall. jeden zu 52
alb. loesen mach. Mirhaben am schrein dißmal moissen vßgeben 6
gl. dubbel geldt unß abzuschriben. Steht wie komen die erben von dem einen zu
m andern durch alienation, dheilungen und verkauff
gern etc.
Anno 1593 den 20 iunii ist die frawe zur Dannen in der Nuwer gassen Margreth Kriptzs ireß alterß von 50 jarn ungeferlich verstorben, disse ware uff der Hoeportzn zu
m Berren geboren, ein docht
er Hieronimi von Kriptzs, hat noch ein suster Elisabet in leben. hat eirst zur ehe Andersn Hack und da von kinder, folgenß Peter Frist schrinschriber und da von auch kinder. War zimlich rich mit dem nachmanne.
Anno 1593 den 20 iunii uff dissen tag oder kurtzs dernach ist hoichzitlihe brulofft zwischen pfaltzgraven Fridrichn 4 churfursten bei Rheine, hertzogen zu Beiern gewesen und zu Dillenburgh gehalten. Da hat er ein gravinnne von Nassawen, deß princzen von Vranien und einer hertzoginnen von Borbonß dochter zur ehe bekomen noch beide fast jonck, filligt hat graff Johan von Nassau den heiligh gemacht der ein pfaltzgreiffin zu
m weib hat. Der stadt Coln spillude sin da hin geholt, wirt wol groß hof gehalten sin. Man sagt disser churfurst het sich caluinisch ercleirt so mach die hausfrau auß franckrich wir zu besorgen auch caluinischs sin.
Anno 1593 den 22 iunii als der wirth auff Gulch am Weidmart sin hauß uffgefurt und under daß leitag bracht hat er eß eitz angefangen ront umb zu bewerpen und zu weissen, auch mit zwartzen sch
aemen wie quadren auff dem geweisten abzustrichen, daß Marien bilt wie eß vo
n alterß gestanden widder an die eck zu setzen, auch deß hauß namen in der beide rollen zu maelen. Und wie zeit zu
m druge
n ist eß baussen umb den 12 julii fertich worden, und die steiger hultzer hin genomen, wa inwendich noch etwaß zu repareren, wirt wol geschehn. Got gebe meister Johanne
n von Merhem dem wirde gluck und wolfart in sinem neuwen hausse Gulch.
Anno 1593 den 23 iunii s. johanß abendt als ein newer halb rhade inginge wie bruchlich ist eß 50 jar daß ich eirst zu rhade inginge, und keiner lebt der so alt deß rhaidtzs ist alß allein her Jacob von Siberch war ein hab jar vor mir erwelt, war aber a
nno 1543 christi und johannis beide da hin ingangen
dissen tag hat man in her Jaspar Kann(eg)eissers stat, der nit burgermeister sin wulte und zu Bon lag,einen neuwen in dess stat erweln sullen. Es wart aber vur ratsam angesehen, jonker Johan Leisekirchen, der des raits von der Windeck gekorn war, sult nit mit den andern raitzherrn ingain, dan etwas verzehen, wie im angezeigt war und geschach. Wie es zu der burgermeister-chur quam, wart er vur einen burgermeister ausgesatzst. Und wie umbgefragt, hat her Arnolt von Siegen die meiste part stimmen bekomen und ist zum burgermeister erwelt worden. Dissmail worden auch her Hillebrant Suderman und her Gerhart Angelmecher zu rentmeistern und jonker Johan Leisekirchn zu(m) steimmeister erwelt. Aus eitzbestimter burgermeisters-chur untstunde ein groisse verstoirnis, das her Suderman und jonker Leiskirchn sich zornten und nit widder in rait wulten komen, her Suderman darumb, das her Siegen zum burgermeister erwelt war, der einen swaren gerichtzshandel mit herrn Siegen im keiserlichn cammergericht hatte, da her Siegen das urtel in possessorio erhalten und obgelegen hat, und vermeint, ein rait het her Suderman zu trotz hern Siegen, sinen widderpart, erwelt. Jonker Leiskirchen war darumb uber einen rait unlustich, das man innen hat laissen verzehen und mit dem neuwen halben rait, wie bruchlich, nit in die cammer gefordert, als ander herrn, glich als het er verhofft, burgermeister zu werden, und nam das vor ein groisse smaich uff, wie dan zu beiden seiten vil gespreich hievon under den frunden und gemeinen manne untstunde. Doch ein hoichweiser rat deputeirte [317] etliche herrndarzu, das sie widder in rait quemen. Und als sie der sachen bericht hoirten, haben sie sich sagen laissen und sin widder in rait gangen. Aber denselben verordneten (war) mitbefollen, zu versoichen, ob die sach in der gutte und fruntschaft hinzulagen were. Darzu bin ich mit gebraucht. Und ist her Sudermann dess wol zufriden gewest, aber her Siegen war es auch nit allerding zuwidder, wan her Suderman aliquo propiori modo dem erkentnis zu Spire pareirte. Und sult wol nodich sin, dieselbe zweispalt hinzulagen, dieweil sie beide zu iren jaren komen und einer dem andern im regiment zuwidder were, das dem gemeinen nutzs dadurch kein nachteil widderforedoch mach disse erwelung ursach zur beikompst geben, da durch der fride deste balder getroffen werde. Den 26 iunii hab ich mit zu allen seithen helfen handlen.
Anno 1593 den 25 iunii haben die nederlendische staten nach langer belegerong zu
m wasser zu lande Gerdernberge gegen dort uber erobert. Und ob wol der von Mansfelt deß konings stadthelder dißmal in Brabandt seir starck da hin komen und daß stedtlin untsetzen willen, hat er doch mit siner macht und und
hilf der hispanier nitzs mogen vßrichten, Hollant und den staten war auch vil an Gerdenberge gelegen, dan sie die schiffungh von dort und der orther auff Antwerpen Brabandt und Flandern uffhilten und mit irem vßfallen beschedigten daß in vil dran gelegen ware. Sie sin wol 1600 starck dar ingewest aber alle verstorben biß uff 600 nach die kein krut noch leit hatten widderstandt zu thoin, moisten sich wol vertragen und sin mit einem fendlin und irem sidwer außgezoge
n und alleß ander verlaissen, und die staten sin hin in gezogen nemanß umbpragt dan irer drei gehangen, die eß wol verschult sulten haben. Man sagt der graff von Mansfelt sin wol 18 tusent zu roß und foiß starck gewesn. Man sagt auch die staten hetten ire pferde und geschutzs zu schiff gestalt und damit hin weg nach Dunkirchen gefharen in Flandern daß zu berennen und belagern dar innen und den engelschen vil angelegen.
A. 1593 den 26. jun., den abent und nacht, ist ein grois feur im haus zum Beren uff dem Heumart angangen. Und obwol groisse wer und arbeit von monchen, leiendecker und andern zitlich angewant, so ist doch die gewalt des feurs so stark gewest, das sulch haus die nacht durch im grunde abgebrant. Her Gerhart Pilgrum, burgermeisters, haus, so hart darneben lag, hatt auch schaden erliden und ander heuser der nachparn. Oben war der ber eirst angangen da vil strohe, holtz gelegen. Aber der inwoner dem daß hauß zugehoirt ein naturliger von den
Delwigen hat vil geldeß widder bekomen wilchs der beraubt nit verzert und ander kleinater. Man sagt eitze er will eß understain widder uffzubauwen.
A. 1593 den 27. jun. ist her Peter Ordenbach prior zu den Frauwenbrodern worden, instat her(n) Degenhart von Solbruggen, den sie sitzen laissen. Disser prior wirt mineß seligen swager Peter Ordenbachhs
umblauffe neif und miner sustern Marien Weinsbergs tauffpat sin, daß ire kinder dar an eine
n gutten herrn und frundt wurden haben und innen fruntschaft mogt beweisen so vil er deß dhoin kunth
Und sin dannest in jars frist drei neüwer priorn instat der vorigen lebe(n)tigen, die sie sitzen laissen, erwelt, eirstlich zu den Predigern, darnach zu den Augustinern und nuhe zu den Carmeliten. Ob sie aber erhebliche ursachen gehat, kan ich nit wissen, dieweil die abgesetzsten alle drei gelerte herrn und gutte menner gewesen. Und laut seltzam, das die Mendicanten auch wuten. Got gebe den neuwen priorn gluck, das sie es machen, das jedem monchen geschehe, wie ers (gern) sege und hette, das besweirlich zu toin ist.
Anno 1593 den 28 iunii hab ich miner sustern Elisabethen Hornß zu Weinsberch vur stobenholtzs bezalt daß sie mir vorhin verlagt. Item vor 1 tusent schantzn 7
gl.. Item vur 4,5 karre stempeln 9
gl.. Item vor foirloin zu sammen 45
alb.. Min suster Sibilla die nuhe widder zu unß komen, hat auch schantzen, stempel, kluppelholtzs laissen gelden und vor sich besonder besonder
bezalt, wilch holtz zu Cronenbergh mich oben uff licht, daß mir daselbst nuhe zimlich mit holtz versehen sin. Min suster Tringin Hemmersbach mach hinden uff dem torn mit von suster Sibilla hotzbroen, wie sie deß samen gewerden, daß holtz zu Weinsbergh zu
m koichen und in die stobe, wirt in die gehauß und kost regnong jarligs bragt.
[317'] Anno 1593 den 29 iunii uff ss petri und pauli festagh hab ich deß worts competentz redt gehoirt, daß gesagt wart, disser hat ein gutte competencz, ihener hat noch kein gutte competentz, daß dan ein latinische wort ist. Competencia genent, und gedagt wie daß recht zu verdeutschen were. Ich kanß nit anderß verdeutschen dan daß sei ein underhalt, oder ein jinkomen, wer underhalt hat der kan mittelmeisser weiß jarligs umbweren. Wer ein hinkome
n hat der kan zur noitturft jarligs zukomen, wa underschiedt dar zwischen ist, daß wirt der sin also daß (underhalt)
etwaß mehe were dan ein hinkomen. Eß sol competencia so vil als sufficientianem competit _ dufficit, id est satie eß, non nimis et non deficiens. Gnoch, nit zu vil nit zu wenich. Ein underhalt und hinkomen. Es kan wol groß klein oder mittelmeissich sin, also ist nodich daß der hausfatter zu Weinsbergh ein gut underhalt und hinkomen hab, daß ist ei
n competencz zur noitturft wa sie nit herlich wirt sin, davon hab ich folgendt rimlin gemacht. Deste beß der competencz nachzudencken sorg zu tagen und zu practisern, und zu wecken daß er sie hab, und bekome
reimlin.
Der hausfatter zu Weinsbergh schaff
.
Das er gut underhaltung haff
.
Vur sich und all sin hausgesindt
.
Die noedich sei und nit geswindt
.
Die wonongh allerdingen frei
.
Speiß und dranck, kleidung auch dar bei
.
Anfangs erfordert noitturft die
.
Sunst gehoirt zur haushaltung mehe
.
Ein hinkomen und underhaldt
.
Wer die hat darf nit clagen baldt
.
Ich hab den hausfatter zu Weinsbergh in minem testament zu
m erben institueirt und im min verlassenschaft zugeeignet, da her welt ich daß er competencz und underhalt vor sich, sin weib und kinder jeder zit mogt haben.
Hab ich ihm die wonong zu Weinsbergh sampt Cronenbergh mit iren anrorenden haussern nit allerdingen frei machen und verlaissen so laiß ich im doch alleß dran, min theilln und geregtigkeiten, dich ich hab dar an hab. Er will verschaffen daß uberich dran, dan an einer frien wonong ist vil gelegen daß man frei sitzs und nit verstevret oder vertriben werde, und hat dan etwaß dar bei, so kan man sich zur noit wol behelfen. Verlaiß ich ihm auch nit die frie kost und dranck, und kleidung, so verlaiß ich im doch so vil acker und lenderei zu Swartzhem zu Dormagen, zu Neuß, ihn Colne und so vil renth und inkompst, daß ich hoffe, da von sol er zur noit kost und dranck, broit, beir, wein, holtz koelen, kleidung, bedt, haußraidt und ingedoim haben, daß dan wol ein klein competencz und hinkomen were. Ich versehen mich er wirt auch bei sich selbst etwaß haben von sinen eltern, oder von siner hausfrauwen daß die competencz deste besser werde. Auch wirt er so sclecht unwissendt, hinleissich, unvermogen nit sin oder werden, daß er daß uberich zur noittorfft, underhalt, hinkomen, nit moge haben durch arbeit, deinste, narongh. Er bitt gott, vertrawe dem hern sclain handt mit fliß und nerstigkeit an, er wirt ihm ohn allen zweiffel wol zu weiter competencz verhelfen. Omnia dat dominus sed non per cornva taurum. Des moiß er aber sperlich sin sich recken nach siner decken, moiß nach sinem verdeinst und gewin leben und dar uber nit zerren und verthoin, moiß sich nit anstellen wan dan einer da von folgendt verslin befonden wirt.
Moenius ut rebus maternis atque paternis.
Fortiter absumptis, urbanus coepit haberi.
Scurra vagus non qui certum præsepe teneret.
Quicquid quæsierat ventri donabat avaro.
Wan einer got vor augen hat, fleissich arbeidet, wirck und sparet mit ehern, verthoit nitzs unnutzlich, der wirdt wol umbweren und hinkome
n daß er underhalt hab, er were dan vil zu arm oder swach von leib oder von sinnen, zu
m exempel setz ich, wie an eim meeler vernomen wirt. Der sitzst in sinem hauß maelet mit olii oder wasser farben, gewindt den haußzinß, sin broit vur sich weib und kindter bedrarff die meiste anlage noch arbeit nit zu thoin, hat
von siner kunst und arbeit sin
troist, gehett uber die gassen reimlin gekleidt und wirt vor ein erlichen burgerßman gehalten. Also ist eß mit eine
m schriber, glaßworter, rechenßmeister, iubilerer, drisler, artzner, snitzler, luchtenmecher, wapensticker, leckwircker, h
enreisser, iha tagloner, und arbeiter. Ich geswigen ander handtwircker, ammighlude, kunstner, und meister die groiß inprengen oder so vil daß sie jarligs zukomen und underhalt haben. Und vil weniger dan min erb der hausfatter zu Weinsbergh, also wan er wol wil, zusigt und fleiß ankeirt, so wirt im noitturftige competenzs und underhalt nit mangeln.
[318] Anno 1593 den 1 iulii ist Jacob von der Groven wilcher daß swartzhauß vur den augustineren gekaufft und die gaffelgeselschaft im ire anderhalbt achtentheil ut sup
ra den 18 iunii uffgetragen, und er deß eitzs ein besitzer worden zu mir und mine
m steiffson licentiato komen, und unß wegen der geselschaft daß gaffelhauß uffgesagt und begert, mir wulten unß kist, unß schilttaffel und ander ingedoim hinwegk nemen, dan er wolt daß hauß gern bauwen. Wir sagt, daß wulten mir an die geselschaft brengen, umb zu sehen wa sie pliben, und daß ire leissen. Die iseren ramen
und glasfinster da hin geschenckt quamen der geselschaft zu, die beger er abzuleiben und abzukauffen. Ich schenckte im vur eirst min finster die ich dahin geschenckt hat. Er sagt, die wult er zu gedechtniß da stain laissen, folgenß hat er die andere finster all umb 12 daller gekaufft und verheischen er wult sie der geselschaft zu eren uff dem saal stain laissen.
Auch ist abgeredt der augustiner fhar von 4 marcken gutter pfenninck wilche jarligs 16 rinsche
gl. 3
mr. seß rad. gelds machten und eitzs der geselschaft zuquamen sult er gegen kunftich epiphani
æ eirst mit
370
dall. loesen.
Und hat Iacob darnach hinden im hauß angefangen abzubrechen und zu bauwen.
A. 1593 den 3. julii, wie folgens das gerucht ginge, sol her Henrich de Lotharingen, des herzogen de Guisae sohn, auf dissen tag von den catholischn stenden de Sancta Liga zum konink in Frankrich erwelt sin, mit zutoin des pabstischen legaten und koninks gesanten von Hispanien und ander mehe herrn. Auch sult konink Henrich von Navarren umb die zit von dem cardinalen Borbonio mit catholischen ceremonien zum konink zu Frankrich gecronet sin und hoere fort mehe catholische miss. Aber der romischer legatus hab alle, die uber sulcher coronation des von Navarrn von prelaten, staten und anderen gewesen und missam mit im gehoirt, excommunicirt und in bann getain, dieweil der von Navarren ein ercleirter hereticus und ketzer were, ohn das er sich het vom pabst absolveren laissen und sin ketzerei abgesworen und sich mit der hilliger romischen kirchen het vereinigen laissen. Disse zeitung mach wol etlichen uff die meinong zugeschriben sin, wa sie in truck wirt ausgain und mehe berichtz angezeigt, wil ich es, geleibs got, auch anzeignen. Dan diß wirck der zweier koninck in dem herlichen koninckrich Galli
æ und Franckrich ist nit so geringh alß vil meinen hat ein weitaußsehen und wirt ohn allen zwiffel ein anfanck groisses ellendts und jamerß sin, in religion und politischen sachen in Franckrich, einer wirt dem andern nach leib, leben, ehr, gut und wolfært wa er
kan und mach tragten. Got gebe daß ich fælen umb manige
n unschuldigen menschen willen.
Anno 1593 den 5 julii hab ich gehoirt von so vil smertzn kranckheiten und gebrechen wilches die leude an irm leib und glideren haben und tragen, auch wie manch betrobniß versteurniß und widderwertigkeit sie in irem hertzen und sinnen foelen und leiden. Wie ich derhalb auch nit frei sin dan deß mit gewar werden, und hab gedacht waß rhaidtz doch dar zu zugebrauchen were. Ich lese von anodina daß sullen medicamenta sin, qu
æ oem. dolorem per somnu
m molliunt seu mimiunt. Ist artzenei wilche durch den sclaiff alle weethumb mindert, mach fillicht, sclaffdranck sin, oder waß er vur rhaidt ist, aber wan man die mangeln und smertzen durch den sclaiff allein wil mindern oder hinnemen daß ist geringer rhaidt. Die anodina werden eß nit außrichten vil kunnen uberl sclaiffen, oder wurden sie von zubereithem sclaiff ein kurtze zit
rauwen oder den smertzs nit foelen so mach eß doch auch schedlich sin. Etlich drincken vil, machen auß wein, sclaiffdranck, oder vergeßdranck, daß ist auch ein kurtzer rhaidt, duret nit langh. Waß sol man dan vur leib smertzen und hertznleidt ankeren, da mit einem verlichterung und troist widderfare. Mich bedunckt daß er pacientiam die gedolt sin artzenei und rhaidt laiß sin, sunst sol anodina der sachen nit helfen, dan daß man die gebrechen und betrobniß ge
[318'] dultich trage und erleide sol der allerbeste rhaidt sin. Eß wil doch erlitten sin wan kranckheit und bedrobniß zu hauß komptt deß man nit ab noch ohn mach sin, biß eß sich den einen oder ander wegh hin wende. Kan da bei der gedolt hoffen und einen gutten mut greiff eß
mach besser mit im werden.
A. 1593 den 8. jul. hab ich die zwelf volmegtigten und etliche eltisten von der geselschaft des Swartzenhaus under das raithaus in die hinderste schickungskamer bescheiden, aber nemans mehe ist gefolgt dan doctor Mertin Crudener, licentiatus Wilhelmus Ross, Jacob Schutz, min broder Gotschalck Weinsberch, Rutger Aldekirchen, Hermannus Rondorf. Da hab ich innen vorgetragen, wie Jacob von der Groven am verlitten 1. jul. der geselschaft das Swartzehaus uffgesagt het, wie es mit den glasfinstern und faren abgelaufen were. Nuhe stunde es zu bedencken, wa die geselschaft fort mehe ire beikomst und gaffel halten wulte und ire ingedoim laissen, dan sie moist das Swartzhaus vor eirst verlaissen, es het eitz einen neuwen hern, der wult da bauwen und der gesel(schaft) iren saal und gemacher oben uff nit lenger vermeden noch vergunnen. Die gegenwortigen sahen vur gut an, sie wulten von stunt an uff das Weissehaus vur den Augustinern neben Swartznhaus zur Hoeportzen wart gelegen gain, das besigtigen, dieweil sich die geselschaft, unse voreltern, so vil gutter hern und lude da vur 70 jaren und lenger beholfen und unser noch vil lebten, die sich alle druff beholfen, ire raitzcuren getain und gaffel gehalten hetten. Diss geschach; wie sie nuhe dahin quamen und es besahen, duchte sie, es were uff dem Weissenhause nit weit und gereumlich genoich, waren des weiten saals uff dem Swartzenhaus gewone. So vertrogen sie, man sult es noch ein weil zitz in bedencken nemen und inmittels der gesellschaft kist, schilt, ingedoim anders wa hin in verwarung laissn pliben, begerte so von minem broder und mir, den sie alles guten zu vertrauwete, mir wulten es in unse behausung nemen, dess wir inen nit weigern durften. Sunst war meister Johan von Halfern, snitzler, dess Weissenhaus eigentumber und inwoner, willich, wult uns angenomen haben und uns gaffelbot sin worden.
A. 1593 den 9. jul. ist her Gerhart Angelmecher, rentmeister, von siner reisen zu den Staten in Hollant widderkomen, sin gesel, jonker Thevis Wolffkeil, war vorhin den 12. jun. ankomen. Disser her Gerhart hat bei siner hausfrauen fruntschaft zu Calker gelegenveir weghen lank, irer gescheften abzuwarten, hat gutte zerung gehat, drumb nit geeilt. Haben darnach den 31. jul.,nach drei wochen, eirst im rait refereirt, was sie tuschen wegen tracteirt weren worden und bei den Statn verricht, aber nit, was sie verzert hetten. Daß wirt nuhe nit mehe jhm rhade refereirt wie vorzeiten do ich eirst deß rhaitz wart, jhm gebrauch war.
Diss reis wirt mit tusent daler nit verricht sin. Man het hern Gerhart Pilgrum und etlichn andern vil reitlicher ire pferde aus der rentkamern mogen bezaln. Wirt das rauben der pferde doch kein ende nemen, so lang der kreich duret, geschicht es nit von einem ort, so geschicht es vom andern. Die Staten haben wol gutte wort und vertrostung geben, wie zu andern zeiten mehe, dess balde vergessen wart. Es mogt auch nuhe geschehen.
Anno 1593 den 10 julii hat min broder Gotschalck Weinsberg und neif Herma
n unß wegen deß ingedoimbs der geselschaft uff dem swartzenhauß besprochen. Und durch Georgiu
m Brandt notariu
m zur zit haußmeistern so vil deß war uffschriben und inuenteren laissen, ohn daß zinnenwirck war noch hinder d. Crudener in rustodia haben darnach zwein arbeiter am maltzbuchel uff daß swartzhauß laissen komen und die gaffelkost mit dem verbantbreff transfixbreiff, siegel und waß mehe drinnen ist, auch ein tritzsoir mit den schilttaiffeln zu Cronenbergh uff und in min losament laissen setzen. Die drei nußbeumen dischs aber zu
Weinsebergh uff den sall, den langen disch benck schragen und weß deß mehe war hin bei den putz lange die maur uff hultzer lagen, und mogen diß und anderß so wol verwaren alß moglich ist. Eß wirt mit den arbeitern und megden zu tragen nit weniger dan drei oder veir
gl. gekost haben. Die glasfinstern mit den ramen sin noch da verpliben.
Also daß die geselschaft daß swartzehauß noch weissehauß disser zit mehe hat, mogen sich nuhe lang genoich bedenck wa hin sie sich verfoegen willen,
Es were wol zu wunschen, das die geselschaft ein stedig haus und platz hatten, da sie ire raitzchuren und ander churen deden, ire beikomsten und gespreichen mogten halten. Das gaffelhalten, kost und glach ist nit so hoichnodich, wie uff den gaffeln der ampter becker, bruwer, smide, steinmetzer etc., die sich um irer knecht, jongen, narung, ware zu besprechen haben, dess hie ohn noit. Hie [319] gehet einer dem andern nit vil in sin wirk; ist ein frihe geselschaft, die vur dem verbuntbreif gewesenund biß heutigen tagh erhalten ist, durffen nit zu seir eilen mit eim newen hauß biß zu irer bester gelegenheit.
Anno 1593 den 11 iulii uff sontag hat Peter Kremer vo
n Horst in s. Merten uff der Bach neben dem Rabenstein sin jacobs krentzlin gehalten. Und sin ihm die kirchmeister und achten samen gefolgt, hat der orgnong gemeiß angericht. Und sin fast frolich gewesen.
Anno 1593 den 13 julii bin ich am schrein zu Airsbergh gewest, da haben Laurentzs Mock und Jacob Troster zu zit provisorn der 24 haußarmen deß bredtz sant Jacob den außganck der zwier hausser von drien uff der Bach im schrein zu
m Overstoltzs sunst zur Blomen genant den außgangkc zu henden meister Herman von Olep zimmerman gethain und 200
dall. vur daß ubrige bekomen. Doch hat die kirch oder armen s. Jacob noch dar uff 6
goltgl. und 9
rad.d behalten. Dissen außganck wirt man zu Arsberg in lib. lata plateia a
nno 93 den 13 iulii finden. Und war hoich nodich diß baufellige erbschaft zu verzeihen daß sie gebaut wurden und wirt meister Herman dar in wol etwaß zu bauwen finden.
Anno 1593 den 16 julii hat mir min suester Sibilla gesagt wie sie zu s. Panthaleon umb iren ablaiß war gangen hab sie die weinbloit auß den weingarten eirst gerochen. War fast spade mit der bloit, wan gut wein pflegt zu waxsen, fengt im mei an zu bloen, da her daß sprichwort unstanden. Wan man ein gleslin guttes weinß dranck sagt man, daß ist im mei ein bloimlin gewest. In den hont tagen wan eß warm und heisch pleigt zu sin, ist der windt meistheilß auß dem nodern komen und kuil gewest.
Eß sin vil boeser mißwaxender jaren nacheinandern gefallen und der wein eineß duren bauffs, moissen doch deß besten hoffen.
A. 1593 den 17. jul. hat man vernomen, das Lankhar, ein heubtman also genent, der Neuss mit graff Adolf von Neuwenar und Mors helfen innemen und besetzen und folgens Bon mit Mertin Schenk, were binnen Mors und dienet eitzunt den Hispanier(n), den er zugefallen. Vorhin hat er den Geussen gedeint und ist bei villen innemongen und in vil belegerungen gewest, auch etlichmal gefangen und doit gesagt, er were gehangen, aber ist als darvon komen, lebt noch. Sol zu Neuss graff Johanns Gebhartzs von Mansfelt, erzbischofs zu Coln, naturliche dochter zur ehe bekomen. So sin in Moers Camillo und Lankhar, beide groisse boswigter, bei einandern.
Anno 1593 den 19 julii ist beider burgermeister essen ihn iren heussern der rheingassen und holtzmart gehalten, der elste her Johan Hardenrhait war daßmail zu Antwerpen uff dem antzetag und visiteirte die regnong glichewol hilte sin hausfrawe daß essen in sinem abwesen. Her Arnoldt von Siegen der jongster war allein burgermeister zu Coln, erschein allein in rhaidt mit dem stab und besaß beide gerichter. Ich war auff beide orther geladen, dweil ich aber nit wol hoirte kam ich an kein orth, sunst bin ich bei dem anhern hern Arnolt von Siegen ritter von funfzich jarn, und darnach etlich mail gewesen, der herlich war.
A. 1593 den 19. jul. sin etliche soldaten der besatzung in Neuss mit den Morsischen uff ein beut ausgezogen, dess haben etliche geherzde burger zu Neuss wargenomen, sich uff einen weinkauf von roibsam bescheiden, das sie vor und nach etwas geheuft und stark worden sin, und do zugefaren, die andere burger zu hilf genomen und die ubrige soldaten understanden, aus der stat zu dringen und zu sclain und die vor den porzn zu halten, indess waren etliche soldaten uff die Overporzs geflauwen und sich da in die wer gestalt. Und wie sie den burgeren dreuweten, under sie zu scheissen, haben die burger deren frauen und kinder vur sich gestalt, in meinong, da sie scheissn wurden, (das sie) die eirst treffen sulten. Und haben do die soldaten uff der porzen mit den burgern accordeirt, man sult sie mit dem ihren (frei) und unbeschedigt darvon laissen zehen, sie wulten die stat verlaissen. Das ist geschein. Und wie die eirsten von der beuten anquamen, wurden sie auch vor der porzen gehalten. Aber all [319'] was in zugehoirte, stalten sie innen zu, das sich die soldaten dess selbst bedankten und sagten, sovil weren sie von innen nit erwartent gewest, da sie irer, der burger, widder megtich weren worden. Hie sin die burger von Nuiss mehe zu loben, das sie so vil umb irer freiheit gewaicht und getain, darzu sie groisse ursach gehat, dan innen die knecht und soldaten uff dem halzs lagen und dieselben bekostigen moisten. Die besatzung in Nuiss quam noch dem konink von Hispanien zu und war continueirt von dem jar 1586daß der hertzoch von Parma in deß konincks namen mit storm ingenomen hat.
War ein lankwilich beswernis. Und obwol die burger vilfeltig bei dem churfursten Ernesto und dem domcapittel demoitlich begert, das sie zu irer friheiten und privilegien mogten geraten, aber haben wenich erlangen mogen. Doch haben sie den hern von Millendong, einen lantsaissen, zum obersten uber die soldaten des koninks erlangt, davon sie auch nit vil troist vernomen. Ein, gnant N. Goltsmidt, hat auch vil regimentzs in der stat gehat, aber den burgeren seir uberlestich gewest. Nuhe, sie haben sich in der stat selbst gefrihet, und was sie von privilegien und statgeregtigkeit fonden, nach sich genomen. Der von Millendong und Goltsmidt und soldaten und Hispanischn durfen nit in die stat komen, willen seir bois sin. Die colnische churfurstliche rete sin auch zu den burgern in Neuss geschickt worden. Was ir werbung gewesen, hab ich noch nit kunnen vernemen. Wa es den burgeren also glucken wirt, das sie der Hispanischen ab mogen sin und bei irer alter freiheit pleiben, sulch ist innen, als unsern nachparn, von herzen zu gunnen, sin auch drumb zu loben und zu preisen. Und man hat zu erwarten wie eß fort hin mit innen sich zutragen wirt.
Sie haben selbst vur sich soldaten angenomen, den die burger zu gepieten haben, und bewachen und verwaren ire stat, und vil gutter leude, geistlich und weltlich, sin innen in allem gutten wol gewagen und zugetain.
Anno 1593 den 21 julii ist Peter Westhoven martmeister an der Lyndtgassen orde nach der Muntzen wart wonhaftich gestorben, sineß alterß nit weit von 80 jaren, eineß weisgerberß sohn bei den Weissenfrawen geborn, hat daß wißgerberß ampt eist getriben folgenß fischwirck feil gehat, sinen eidt vur 50 jarn uff daß swartzhauß gethain und folgenß deß erlassen und sich zu den gewandtmechern begeben. War ein man von vil worthen und hoichsprechende, darumb er Peter Poick genant wart. Und dweil er die bauren wist anzuroiffen wart er zu
m martmeister gemacht und im die zinß vom obs kirchn prume
n eppel bieren jarlichs vur hondert
gl. current verpacht, da sin vorgeseß meister Arndt von Mulhem martmeister nit dan 70
gl. jarligs plach inzuprengen, dweil eß mit alter nachpar und gaffelbroder gewesen, hab ich siner gedencken moissen.
Anno 1593 den 22 iunii mari
æ magdalenen tag
in sinem weingarten in der Snoirgassen ist her Gerhart Pilgrum, alter burgermeister, doitlich abgangen, sines alters von 66 jarn, ungeferlich uff den veirten tag, nachdem er sinen achten burgermeisterlichen stab in siner krenkten abgelagt. Wan er die veir tage froher were verstorben, het ihn ein erbar rait aus (der) rentkamern (kosten) begraben und begehen moissen laissenwie vorhin hern Brun angelmecher und her Costin Leisekirchn burgermeistern die im amptt verstorben war beschein.
Und hat glichewol her Pilgrum ein statlich begrebnis aus der Snoirgassen zu Klein s. Mertin vor dem sacramentsschaff, da er das grab bestalt zu uberwulben und ein capel zu machen. Die funf orden, vil schoeler, preister, capittel Severin gingen vur, die 12 tortischen, die lade, torschen all mit blauwen schilden, darin ein gulden spar und dri gulden pilgerumssteiffenund siner mutter swarz schilt mit eim wissen zwersbalken,darin drei roder herzer. Und folgten hinder der lichen die universiteit und fasbenderamt, beide in groisser anzalen und langer procession. Disses hern fatter, auch Gerhart Pilgrum genant, war ein trefflich kaufman von weinen, wie auch sin sohn, die beide jarlichs wol zu zeiten tusent foder weins plagen zu verhandlen. Der fatter hat sin haus uff dem Heumart neben dem Bern neue gebaut und bewont, dem sohn, dissem her(n) Gerhart, ist es in broderlicher teilung zukomen, der es noch kostlicher gebauet und gezeirt, auch meiste zeit darin nach des fatter(s) doit gewont und ins gross mit weinen gehandlet, nam eirstlich Philips Geiln, eins treff- [320] lichen kaufmans mit spitzereien, waxs, blei, allerlei, dochter in der Lintgassen, zur ehe, damit er keine kinder gewan, und nach dern doit das gutt sin(er) frauen alle behilte. Darnach treuet er des burgermeisters, hern Costin Leiskirchens, dochter, damit er nit, dan ein einige dochter zilte, die er zur erbinnen nachleis, samt der witibn leibzugterschn. Ob er sin testament uffgericht weiß ich nit.
Er baute alzit sin eigen heuser, das lusthaus im wingart der Snoirgassen und zinshuser. Hat das heubt bis uff Pollerwert im rentmeisteramt gelengt, die malzmulle im Filzegraben (gebaut), die Bach gegen der Hoeporzn uberwulft. War ein rich man und galt im alter haiffe, lant und rent, hilt kostlich haus und dischs, hat allezeit gest, kunt es doin, bracht sin frunde mit bestetnissen und amter hoich, hilt stedich pfert und wagen, reit oder foer uff eim kautzen im alter stedich an das raithaus. Und war prachtich, auch zimlich grob von leib, stedich hat er die darmgigte. Hat wol sinen sondern drank, den er nach leis tragen. Aber dweil er uff alle gasterien folgte, so kunte er des drunks auch nit frei sin. War bannerher uff der vasbendergaffeln, das darzu half, hatt vil bewanten von sinent- und beider hausfrauen wegen nachgelaissen. Sunst was er boldertich, hartsprechent und haftich zornich, das doch balde gescheit war, dan wart er widder bescheiden, und auch der stat und (den) burgern getreue.
Anno 1593 den 22 iuli ist mines bruderß hausfrawe Elisabeth Hornß kranck worden, als sie sagt von flussen auß dem heubt uff die borst, finge an mit eim swimel, daß sie da vo
n uff der sclaffkamern heßlich dar neder sult gesturtzst haben wan ne die magt zu gluck bei ihr nit gewesen het, und uff daß bedt bracht, bleib also etliche tag kranck ligen daß sie nit essen drincken noch speise ruchen mogt der doctor und etliche beginen, seichmeisterschen von Delfft indiceirten dar von daß eß quartana febris sicht sin. Wie eß sie uff den veirten tag hart angreiff und alß sie also swach beleib, leiß sei den pastor s. Jacob zu sich komen, bichte, leiß meß uff der sclaffkammern lesen, und sich uff dem bedde berichten am 31 julij. Mir alle im hausse waren betroibt, hetten sie nit gern verlorn, und sult minem broder auch in sim alter nit wol bekomen sin. sie wart von den frunden vil visiteirt, die groß mitliden mit ihr hatten, doch bleib es lang also in einer swacheit. und wart ihrer am meisten Elisabetgin Hornß irß broderß dochter und ander nigten. Und duret diß etliche wochen daß sie anstoiß vom feber hat, biß bartholomei in den augst, ehe sie auß dem hauß kunt oder durfft ghain. Darnach ginge sie auß und ma
n vernam vom feber nit mehe.
Anno 1593 den 25 julii uff s. jacobs tag hat her Lambert
us Weiler unser pastor fest und kirmiß gehalten und die kirchmeister in sin hauß uff s. Georgens cloister gegen der schoelen uber zu gast geladen deß in vil jarn der gastalt nit beschein war. Sie quamen alle veir zu ihm jeder leiß ein flesch rhaidtzweinß hoelen. Und sie fonden da hern Petru
m Gropper decanu
m s. Andre
æ, dhom canonicu
m et doctorem juris, h. N. Reeck decanu
m s. Georgij, licentiatu
m juris h. Antoniu
m Imendorff sclolaster
, h. Henichn Hartzem baumeistern beide s. Georgen, h. Mirbach canonicu
m s. Severini, Johan baumeister uff dem heumart. Und wart vil von den burgern zu Nuyß geredt daß sie die soldaten vßgetriben, und von andern zeitungen und und
disputationen. Und her koelgen kirchmeister hat gut kurtzweil mit dem dechen s. Georgen und den andern canonichn alß der wein im heubt warm wart. Der pastoir hat mit vil schutteln angericht und warn die herrn und frunde alle frolich. Ich wie sie ihm haif nachdruncken moist ich untlauffen.
Anno 1593 den 27 julii ginge ich froe nach s. Cunibertz da her Peter vom Broich licentiatus juris und commissari
us uff der emunitet wonte, solliciteirte bei im in miner sachen gegen Wilhelme
n Waltneilln. Und alß ich im gutte sportulas an golde und silber an pr
æsenteirt wie vurhin zu andern zeiten, wulte er die nit untf., sagt, ein barbeir neme vom andern kein gelt, daß hoirte ich nit noede, hoften auch deß besten, dweil er mir zu anderen zeiten gesagt, er verneme auß den acten daß mir in eirster instancien ungutlich geschein were. Er untschuldiget sich eitz deß langen verzogs, die sin collega doctor Kem und er mit dem landtage vil arbeit hetten daß sie dan parthien nit abhelfen kunthen doch gab ich ihm ein breifgin von eim firdel rhaitzweinß daß nam er an. Ich hof zu got und dem rechten.
[320'] Anno 1593 den 27 julii ist Christoffel mineß swagerß Johan von Woringenß neif der ein weil zeits im Rabenstein uff der Bach bei Jacob Dunwalt und Engin zur herbergh gelegen, widder vo
n Coln nach Leiden in Hollandt da er wonte den rhein jin ab heim gefaeren und sineß armen broder Hermanß kinder einß mit sich hin ab genomen dan dem sin frau nevlich untgengen war. Er hat min suster sinß ohemen frawe disse reiß nit angesprochen. Moiß buren art mit im sin. Sin ohem Woringen hat ihm 500
dall. besatzst, doch da er ohn leibs erben vor Geirtgin und Engin starbe sult daß besetzs uff sie fallen. Wie er nuhe gehandelt, und waß er bekomen kan ich nit wissen.
A. 1593 den 28. jul.sin im rade erwelt worden zu provisorn der universite(te)n her Gerhart Angelmecher, rentmeister, und her Arnolt von Siegen, burgermeister, instat her(n) Gerhart Pilgrum, verstorben burgermeisters und provisorn, und her(n) Caspar Kannegeissers, noch lebent. Und ginge diss etwas eilens zu, dan hern Marx Beiwegh, der elter im amt dan Siegen war, scloich man uber. Und obwol her Kannegeisser nit burgermeister wult sin, so het man ihn doch wol provisorem universitatis kunnen pliben laissen, das nit so unrauwich und ein digniteit ist. Aber wer weis, ob heimlicher grol irgen gestechen. Disse provisorn habe die prebendas universitatis in allen collegiat kirchn und ander sachn mehe zu vergeben und zu verrichten, darumb daß ampt hoich bei den geistlichen gelerten gehalten wirt.
Anno 1593 den 31 iulii ist min broder Gotschalck Weinsbergh am schrein columb
æ gewest und daselbst in lib.
die geselschaft des swartzenhauß an drutzchudenhalben 500 fharn uff daß hauß zur kimmaden uff der Breiderstraissen schriben jarligs termino conuersionis Pauli zu bezaln mit 250
dall. jeden ad 52
alb. zu loesen heubtsummen. Disse 12 0,5 erbliche geldts sin gegolten mit den 184
dall. 18
dall. wilche von den anderhalb feirthen theilen bessereien vam swartzenhauß komen, die Jacob von der Groven der keisser bar erlacht, hatte daruff min broder als der geselschaften rentmeister zur zit so vil gelagtt das 250
dall. drauß worden sin, wie sulch uberich sich 66
dall. 6
alb. ertragendt von der geselschaft erspart und vergaddertt, hat, also daß die geselschaft mit den 16 rinschn
gl. fharen im schrein schabino
rum und 3
dall. s. Jacob fharen jarligs erblichs geldtz fharrenthen inkomnes hat 31 drissisch
dall. wilch
dantest in miner und mineß broderß zeiten in 40 jarn mit ein jar geringen anfanck vergaddert ist, und vor hin nit ein heller im voerhadt bei der geselschaft war, ohn waß mehe beifhalß jarligs uffpracht wirt und nit zu sin plach, auch ohn zin wirck linwirck ingedoim daß in unser zit alles erobert worden. Waß mir und andern guts gethain, daß mach die geselschaft vor leib und danck annemen und im besten gedencken.
Anno 1593 den 1 augusti ist in Franckrich zwischen hern Henrico 4 koningen von Franckrich und Naverra einß und dem hertzogen von Meina und sancta Liga andertheilß ein anstandt und vertragh drier monat lanck an einem orde, la Villette zwischen Pariß und s Dioniß uffgericht und beiden parthien ingewilligt in 22 artickeln beriffen. Auch in benenten beiden stetten mit trompeten außgeblasen wie bruchlich, und uber 8 taghe hernach in andern provincien stetten und ampten publiceirt. Und ist die meinong deß vertrags daß inmittelß jeder frei zu sinen guttern hauß, hoff, acker, narong mach komen sin landtbawen besehen, mehe, sin inkompst und renth scholt infordern, sin gewerb und handel triben frei unverletzst uff straf deß lebenß. Sol auch sinen zol, licenten, impost wie von alters bezaln, wie eß mit den besatzsten orth stetten, scloßen, kreichsfolck, frembden gesanten, rode roit reubern gehalten sol werden, darzu in jeder provincio
n und landen sullen die gubernatorn und lutenanten zu beiden seithen commissarien und deputeirten setzen, die samen komen sulle
n und sich beratsclagen waß nutzlich und deinstlich gethain und gelaissen im gantzen lande weren, wie die gefangen zu loesn wiiber und kinder frei loß zulaissen und weß deß mehe sein mach. Aber daß ein neu koninck neben dem von Navarra solt erwelt sin wie oben den 3 iulii diß 93 jarß angezeignet stehet
[321] stehet, deß defundt sich in der vßgangner tr
uck mit keinem worth. Auch ist der religion halber nichts dar in begriffen, wie der hertzoch von Savoyen auch nit in den anstandt begriffenn, er wulte dan dar in sin, deß er sich binnen einem monat erklern sol.
Underzeignet, Heinrich, und Carolus auß Lothringen. Darunder, ruse und bauderiis.
Anno 1593 den 2 augusti ist min suster Sibilla Weinsbergh zu
m andermal widder vor daß rhaitzgericht von den erbgename
n wilant Johanß von Woringen citeirt und geladen worden daß uffgericht vertragh zu halten. Min suster ist durch irn anwalt Johan Kreit erscheinen, und waß wegen deß stoiß und mißverstandts mit den schulden verhandlet, inpragt und sich sich
erkleret an ihre were kein mangel den vert
rag zu halten, aber der mangel were bei Jacob Dunwalt gei
rtginß eidomb im Rabenstein, daß der uber 600
dall. an alten und neuwen schulden auß dem buch geworffen, die er nit angenomen und gewolt min suster sult die g
utth
un. Die sagt der vertrag brechte mit die schulden mogt sie innen vß dem boich liebern. Dar uber ist ein nuwer proceß angange
n der noch duret. Waß aber gehandlet worden, daß w
erden die acta vßweisen, da dan zu ersehen wilche parthei daß beste recht,
gelumpff, und noit hab zu handlen.
Anno 1593 den 4 augusti ist min swager Philips Pfeil burger zu Bynge miner swegerinnen G
uchen C
urssemoß von Baccharach haußwirdt zu mir gen Coln komen uff mi
n schriben von Peter Rhaidts absterben und medung sineß hau
ses. Disser hat Peters hauß, daß von alterß Paul
us hauß genant waß und dan die zw
a heusser uff der Bach zur Hardtfu
rst im
schrin genent besigt
i_ __ dan er eitzs mit siner hausfrawen daran daß drittetheil hat, und ha
bt also gesehen und gehoirt allen bescheidt w
ie, eß damit be
schi__en ist. Ich hab im auch allen bericht gethain, wi
rt ungunst, swager Jacob Fisch
bach zu Bacharach vor veir jaren ____ ___b. Vide sup
ra an
no 1589 den 15 maii da ichs inß
langrifleheignet, ohn noch hie zu erh
oellen, den 5 augusti haben mir under unß beiden Johan R
oede schartzenwesser der nuhe im hauß waß,
pauwelß hauß zwei jar vre
meit jarligs vur 16
rad.d, termino lichtmiß zubezaln. Auch sol er die 4
rad. mr fharen bezaln und den noitbau die kurtze zit dhoin dar vur nitzs regnen, und sin h. Johan von Gyndt und Volmar von Rhadde sin burge worden. Er hat auch Johan Rhade swager Philips dißmail uff regnung mit folgen laissen zw
a sch
artzen vur 14
dall. siner hausfrawen mitzuprengen daß sie erfh
are daß er nit verge
lich hie gewesen. Sunst ist der vurig
e husszinß noch unberegnet plibe
n stain, dan ich gern den pacht von der hewwissen zu C
ub gehat. Ich hab minen swager Philips Pfeil den 5 augusti zu gast den mittagh bei mir behalten, daß min broder und suster kuntschaft mit ihm und er mit ihn machen sult ob ich ableibich wurde, dan er der princ
epal van den von der Bacharacher fruntschaft ware. Do haben der frunde und unser sachen rede gehat, auch deß Lantzelroder hofs und hab ihn die dicke acta laissen sehen und erzelt wie eß damit geschaffen were, habe 2
q. raitzweinß und 6
q. anderß wein getroncken, ohn
fisch, und im ei
n scheffen ko
ichen vor sin husfrawe mit geben.
Hie werde ich ermant ein addition zu minem testament und declaration zu thun und zu setzen, nemlich, wie ich die halb leibzugt und haußzinß zu eitzge
rurten drien heussern hab. so beger ich von minem erben und executorn wa ich selbst in minem leben mit den husern handlen wurde, so sullen sie nach minem absterben dweil ich dan den veirthen theil de
ser eigenthumbs dran hab, daß Pauwelß hauß bei dem haus
fatt. zu Weinsbergh eigenthumblich moge pliben, dieweil eß dem thorn hinden an Weinsbergh nach gelegen ist, und verlaissen die zwei kleiner heusser Hardtfaust innen dargegen, oder lassn die fhar uff Paulushauß pliben, und machen wie sie ku
nnen daß der hausfatter Paul
us hauß allein behalten moge. Glichfalß willen sie dan mit den frunden von Bacharach Byngh von Coln, oder Nuyß wa sie dan sin und befunden werden
[321'] handlen und sich verglichen daß Cronenbergh daß hauß an d
er Hoeportzen und daß theil hauß neigst Cronenbregh bei dem hauß Weinsbergh und hausfatter daselbst allein moge pliben in dem preiß wie eß mich stehet. Dan eß stehet mich nit vil gar wenich, ich habs mit fruntschaft zu wege pracht, sunst sullen sie eß wol hoich achten willen, daß nit mit foege
n sin kan. Miner hausfrawen will ist stetigh gewest daß eß umb sulch geringe bei mir und minen erben sulte pliben wie eß dan auch dem hauß zu
m alten thorn uff dem Buchel bemelter miner haufrawe Weisgin Ripginß will also gewest wie auß dem kauffbreff zu vernemen. M
it den zinßhusern und wingarth in der Achterstrassn willen sie derglichen handlen und uff min zweite codicil doch hart stain, woe ich d
aß anno 1562 den 3 feb. uffgericht mitprengt, dieweil die erben dem hauß Weinsbergh dienen und wolgelegen sin. Diß ist also min fleissich bidt, beger, wil und befill sulches inß wirck zu stellen. Datu
m an
no 1593 den 4 septemb.
Herman van Weinsbergh licen. ___ et su___.
A. 1593 den 6. aug. sol sich ein deinstmagt in der probsteien uff s. Joris cloister selbst erhangen haben. Mach einen gesellen leib gehat haben der sie verlaissn und ei
n ander frau genome
n hat.
Ihr herschap war ein richer man aus Flandern oder Nederlanden, der eitzs in der probsteien zinsgeweis wonte. Der prachts bei der oberkeit zuwegen, das (sie) uff der gemeiner frauen kirchoff hinder s. Claren stillich wart begraben, das sie nit offentlich an den galgen quam, wie die lude, so sich selbst umbbringen, sie mogt von gutten frunden sin.
A. 1593 den 7. aug. ist der churfurst Ernestus vom landtage zu Coln gen Bonn gezogen und daselbst aus zorn verschafft, das sin soldaten die burgermeister und etliche ander gutte burger in gefenknis gezogen, darumb das in uffgelagt wart, sie weren willens gewest, die besatzung aus Bon zu vertriben, wie die von Nuiss ihren soldaten getain hatten. Der rait zu Bonn feil dem churfursten zu foes und batten vur ire hern und burger, das sie ledich gemacht worden, dan sie unschuldich weren. Wie dan ire unscholt folgens an den tag komen und sie widder los worden sin. Aber man hat den burgern zu Bonn alles gewer abgenomen, wie eß zu Nuyß gefaren sei. Vide supra, fol. 319 den 19 julij.
Und sin dannest beide stete, Bon und Nuiss, ubel dran. Zu Bonn ligt der von Lynden, ein oberster, man sagt, ins koninks namen von Hispanien, und fordert 50 tusent ggl., ehe er ab wil zehen und die soldatn uss Bon foeren. Die colnische stende sulln im 32 tusent ggl. willn geben, als man sagt, damit er nit zufriden will sin..
Anno 1593 den 10 augusti hab ich an joncker Diederich von Hall amptman zu Monhem geschriben und mit minem familiari Hermanno Weinsbergh nach Broich hinder
uphassen geschickt und begert wie er verheischn, die bezalung der drei pensionen jede von 32
rad.d minem broder zu verschaffe
n sunst moisten mir andern rhaidt soichen. Der amptman war nit zu hauß dan zu Dusseldorff, aber die amptfruwe untfinge den breif sagt, sie wult den breif irem hauswirt zuschicken, begernde etwaß gedult zu tragen. Da bei hab ich eß dißmal berauwen moissen laissen. Vur 12 weghen, hab ich auch dem ampma
n geschriben, da hat sin leibte druff vor antwort geben er wult verschaffen daß die bezalung sult geschein. Vide supra 7 maii
erg an
no 93 Hermann
s sagt er het gehoirt der amptman het sich verbloi
st und were den leuthen fast schuldich die in maneten. Daß betrobte mich, wie ich auch vur hin Siberto Kuchenschriber vernomen daß jonfer Anna von der Reke
sin motter gern 600
dall. wulte uffnemen und daß ihr daß ire auch nit inqua
m, so durffte ich an sie nit schriben, dweil sie seir alt und halb verkindt war.
[322] Anno 1593 den 12 augusti hab ich an die burger vo
n Bon und von Neuß gedagt wie ubel sie in dissen kreichleuffen innemongen und eroberungen zu komen sin, und eß disser zit noch kein ende sehen, und wol vur daß argst hie in Coln der weitberoimbter richtzstadt mich besorgt, waß vil vernoimbten groissen, mittelmeissigen und kleinen stedten widderfarn daß kan hie in Coln auch geschein. Und wan eß nit in offentlichn kregen widderfirt, so kan eß doch upleuffen widderfaren. Disser zit ists leider ertzstift Coln zehen gantzer ihar wie auch zu Brabandt Gellerlandt Hollandt, Vreslandt lanck wiliger kreich gewesn, und ob die stadt Coln der nachpar halber vil erlitten, so hat sie sich doch neutral gehalten, damit sie wol gefharen, doch die burger und inwoner geistliche weltlich inwoner, renthner und hendler deß groissen schaden erlitten, und foigt gott daß kein uffleuff vorhanden sin wie dieselben vorzeitten alß eß fridte in stedten und landen war und besonder hie in Coln vilfeltich waren, und wol widder inreissen und sich erheben mogten.
Waß ich aber minem erben dem hausfatter zu Weinsbergh rathen sult, wie er sich in zeiten der burgerlichen uffroren oder verleuffen halten mogt daß er nit in gefhar queim, daß wult ich gern thoin wan ichs vermogt, ich halts in minen zeiten sindt zu minen verstendlichen jaren gerathen nehe erfharn daß zubedeuten hatt. Gott behutte vorthin alle burger und inwoner daß sie eß nit erfharn, dan friden mogen behalten. Ich verstain und mirck daß die uffleuff da her iren ursprunck nemen, daß etliche mehe im regiment willen vorgezogen sin dan die andern, und wan sie dar in sin die hoigste und beste ampter tragen, so halten sie zu vil von sich selbst verachten die mittelmeissigen, willen eß allem werdich sin, und soichen dar in iren eigen nutz, willen eß zu vil geneissen straiffen die burger zu hardt, under dem schein daß straiff da moist sin, und kumpt doch nit auß gutten hertzen oder burgerlicher leibten und bescheidenheit, daher untstehet dan heimlicher haß, und ungunst. Wan der oder die dan oberhant nimpt so gibs gern ufflenst und uragh.
Aber ich rathe dem hausaftter daß er in uffleuffzeiten gedultich, saufft
modich, still, unpartheiischs sei, und hutte sich daß nit thun oder sage widder die oberkeit die von got da ist, dan wan die uffleuff ire ende nemen, wie sie selten durhaftich sin, so gedencks die oberkeit und der sich dan gegen der uffgelendt hat kompt in last, liden, j
amer ellendt und schaden. auch hat er sich also gegen uffrorer still und widdersta in nit zu hardt, dan wan sie wulten so hilft eß doch nit und laiß sich gliche wol nit vernemen dan daß er gern sege daß alle sachen recht und wol zugingen, der gemein nutzs gesoicht, und friden gehalten wurde. So wenich eitz wie sich der hausfatter in uffleuffen halten sol, wan ich die weil
beß hab wie ich beß rathen.
Anno 1593 den 14 augusti hab ich doctor Johan Kemp zu
m Swanen vor s.
Paulus noch 3 richtzdaller sportelgeldts in miner sachen die ich gegen Wilhem Waltneiln vor ihme und dem licen. Petro Broich alß commissarien zweiter instanz im hof von Coln hab, mit beger er wult doch zusehen dar mir nitz unrecht geschehe auch balde zum ende verholffen wurde. Daruff er mich bescheiden, uff dissem landtage in Coln were er mit allerlei gescheft beladen, so balde dieselben ihr ende hette wult er mir und andern uff daß vorderligste helfen.
Anno 1593 den 16 augusti umb disse zit hat min swager Adolff von Eller genant Fix und min nigt Elfsin va
n Dutzs ein hauß in der Putzgassen gegolten und sin auch dissen augst drin gezogen wonen die vorhin etliche jar uff s. Gereonßstraß gewont hatten. Ich hoer min nigt Elsgin het gern das tagh uff heubt gehatt da swager ableibich wurde daß sie nit so balde vertriben wurde. Disser kauff und infharung ist gescheidt ehe ich oder emantz zu Weinsbergh im hauß deß gewar worden, von wem aber daß hauß gekaufft sei und wie dhur und mit waß bescheide daß hab ich noch nit vernomen. Wan
[322'] ich mit in gesprochen und alle umbstende erkundigt wil ich mehe dar von anzeignen umb irer kinder willen die auß dem hauß Weinsbergh untsprossen sin.
Anno 1593 den 20 tagh augusti s. bernhadro freilich sin zu Seien im cloister an s. berhardts bilde kein unterbte oder reiffe trauben gesehen, noch auch den 24 augusti zu s. Apren an s. bartholomei bildt vernomen worde
n da doch gemeinlich jarß trauben plegen zu sin, also daß man eß vur spaidt jar und weingewaxß in dissen jar will halten, wan eß frohe ist, so hat man den 10 augusti an s. laurentii bildt in siner kirspelß kirchen rhoit und weisse trauben nit sehen hangen. Wa der herbst septembder und october nichtzs dar bei thoin werden, so mogen wir wol uff sauren oder sclechten wein zulagen.
Anno 1593 den 21 augusti sin die acht parcker von s. Jacob legenden oder historien zu beiden seithen uffgesetzst, sunst waren die andere parcker alle daß vorige jar 1592 im sommer uffgesatzst. Her Aemilius vo
n Rom
mel caplan s. Jacob und m. Johan Barckliß scholmeister s. Jacob haben genoigden dar zu gehat und bei den ubrigen achte
n angehalten daß die glichs den andern jeder sin parck bezalt sinen namen und schilt druff laissen, und bei andern nachparen fort geworben daß die deßglichen gethain haben. Die beide cpaci
a neigst der orgeln moissn auch gemelß uffhaben, mach sehen waß sich da schickn will. Etliche hatten wol gemeint, wan die bort und acht parcker nit da weren, sult beßer sin, so kunten die nachparn und frmbden bequemer uff und ab in die kirch sehen. Nuhe
moiß man an diß also laissen plibe
n mach noch lang zit stain.
Anno 1593 den 24 augusti uff s. bartholom
æi tag ist Anna oder Engin elige dochter Gotschalckn von Polhem und Engin von Morstorp eheleuthn uff der Erenstraissn zu kleinen Voißlin in irem eigen hauß geborn, und ist folgenß zu s. Apostoln in irer kirspelßkirchen geteufft und mit bestimpten namen benent.
Diß kindt ist secundaria cognata deß hauß Weinsbergh, die eltern haben die meiste narung nit, der riche gott will sie erneren und zu gutter menschn machen.
Anno 1593 den 24 augusti sin mines neiffen Gotschalcks Weinsbergs und Margreten von Swelhm elige kinder an der Hoeportzn zu
m Trauben am angesigt und uber daß ganse leib zuglich mit groissem plack außgefaren, daß man s. barbarn bladern genent, deß ich noch mir zu hauß nehe also haben hoeren nemen, von s. laurentii bladern hab ich wol gehort hie von nit. Die kinder Gotschalck, Peter, Sibilgin, Johan habenß allle gaht stunde hesslich, waren doch nit so kranck dar von daß sie sich lagten. Nitzs sult man darzu thoin, wie auch besonder nitzs darzu gethain wart, und wie eß gehelich den und vil andern kindern anquam, so verginge eß auch gehelich in drei weghn ungeferlich, doch pliben roth
e mailflecken noch ein weil zitzs.
Anno 1593 den 25 augusti ist min leiendecker meister Christoffel zu mir mit sinem jongen komen und eristlich zu Cronenbergh daß hauß mit dem hauß neben Cronenbergh zu
m Trauben eitz genent
den Torne auch die zwei kleine Hardefuysten gedeckt uff jenside dem Rabenstein gedeckt. Da von an tagloin im bezalt 4
gl. 10
alb. item vor 1500 deckneil 1
gl. 6
alb. it
em vor loezin 15
alb. it
em vor b
anneil 3
alb. 9
h. diß su
mma facit 6
gl. 10
alb. 9
h. bezaltden 11 septemb. dan er bleiff nit bei dem wirck. Darnach in der Achterstrassen ist er den 20sthn septemb. komen 2 tag gedeckt, da von hat ihm min neif Herman bezalt in minen namen 2 guld. 14
alb. [323] die ich im widder geben. Item Paulus hauß uff der Bach da Peter von Rhaidt innen gewont hat der inwoner dißmal bezalt wie die medong mitprengt, ohn allein daß ich die leistein dar zu gethain.
Ich mirck daß ich jarß an den leideckern tagloin und gereidtschaft anwenden moiß, ein jar helff dem andern 6 oder 8 richtzdall. ohn waß Weinsbergh daß hauß mit sinem zubehoir kost, wilches min broder eitzs verricht. Und weren sulche kosten die leitager im bau zuhalten mit 200 richtzdall. heubtsummen zu berenten, da von jarligs 10 richtzdall. erbligs geldts quemen, die wurden ungeferlich dar zu gain. Und were ein habseligen man daß wol zu thoin, dan eß ein noitbau ist, iha daß aller nodigst bawwirck daß leitagh zu underhalten.
Anno 1593 den 30 augusti montag altera decolla. s. johannis
ist im rade umbgefragt und vertragen, das man jedem von beiden rentmeistern und burgermeistern jarligs aus der rentkamern sult geben 200 rader gl.zu underhalt ires stants, drumb das sie uff die diener und pferde vil moisten anwenden. Diss ertragt sich jarlichs 800 rader gl. mehe dan gewonlich. Vorhin plach ein burgermeister 200 rader gl.und ein rentmeister 100 rader gl. uss der rentkamern zu haben, wiewol das von alten zeiten auch nit also gewesen. Ich bin dissmail nit im raede gewest, were mir auch leide, das ich da gewest were, dan es jarligs ein grois beswernis des gemeinen nutz ist. Peter Byng, domsmidt, her Gerhart Angelmechers nachpar und gefatter vom smidtamt, hats uffgetain,mit was bewegnis, ist mir nit clar erzelt worden. Dissmal waren von den sexsherrn im rade beide rentmeister neben dem jongsten neu ankomenden burgermeister, her Arnolt von Siegen, her Hillebrant Suderman und her Angelmecher, zur zit rentmeistere. Der alter burgermeister, her Johan Hardenrade, war zu Antwerpen uff dem Anzentage. Her Marx Beiwegh, abgegangener burgerm(e)ister, war nit des raitz, auch nit in der ratzkamern. Her Gerhart Pilgrum, burgermeister, war neulich abgestorben. Wem es nuhe von innen allen leib gewest oder nit gewest, kan ich nit wissen. Dissmail sin die herrn von beiden rentkamern, noch syndici nit im rade gewest, die benk auch nit wol bekleidt. Und obwol etliche gemeint, man sult die sach etwas bess bedenken und laissen mehe herrn darzu bescheiden, das mogt nit helfen, die frag moist umbgain, wie geschach, und wart den herrn rentmeistern und burgermeister(n) ire belonung verhoigt, wie obgemelt. Disse verhoechung und verbesserung leis (sich) wol tun, wan die rentkamern in guttem vorrade weren und die fritagsrentkamer nit so vil mit renten, die jarligs ausgeben werden und nit uffhoeren, bis sie abgeloist werden, desglichen die godestagsrentkamer mit reichzsteuren, mit kreizs- und stet-tagen, mit salarien, baukosten und derglichen, (beschwert were). Aber hervur trage ich sorge, wan die burger mit dem hondersten pfennink, mit accinsen, mit ander schetzungen benaut sulten werden und sulches an die burgermeister und hern komen sulte, das wurde der gmeiner burgerschaft wehe toin und wurde ohn beclagung und becronung nit ablaufen, dan die zeiten sin duir, die narung ist nit so grois, der gemein man ist arm und wirt arm. Wan sie dan darzu umb geringe ubertrettung zu hart angetast und gestraift weren, das macht ungunst und unwilligkeit. Zudem besorgt mich, wan die burgermeister und herrn so vil haben und bekomen werden, das sie seir statlich und herlich, ihrem stande und eren gemeis, daruff haus halten mogen, so mogt sich zutragen, das andern, die auch modich, ehrgirich, begerlich, beredt, rich, befrundt, koin und verwegt sin, nach dem burgermeisterlichen amt, stabe, ehren und nutzung tragten und stain mogten mit gunst, oder durch was wege sie es dan zu wege prengen kunten, das sie iren willen erlangten. Damit mogt dan die ordnung der sexsherrn versteuret werden, das irer mehe dan sexs wurden und das amt und stab naue zum veirten jare oder lenger an einen komen. Wie ich dan in minem catalogo der burgermeistern finde, das kurz nach uffrigtung des verbuntbreifs geschein [323'] ist, das etlich nit eben uffs dritte, dan uffs veirte, funfte jar oder lenger nit zum stab oder regiment komen. Was mach mir aber von noden sin, das ich mich vil hiemit bekummern, doch dieweil die stat Coln min geleibt fatterlant ist, hat mich die leib und treu darzu bewegt, aber dieweil es von jedem nit ins beste gewant mogt werden, das ich mich vil damit bemohete, wil ich es dem herrn befillen und hiebei laissen..
Anno 1593 den 1 septembris starb Henrich Dutz auff den Altenmart zu
m Gra
uen weinzepper am wasser unser Elisab
eg. Hornß halber broder, sinß alterß von 50 jarn, sin fatter Gerhart Dutz und motter Tringen Hoeboumß wonten uff dem Steinwege da er geborn. Sin anher Johan Dutz zu
m Oberstoltz unden uff der Bach kirchmeister s. Jacob alle weinhendler. Disser Henrich
war deß fasbenderß handtwircks, hat zwa ehefrauwen gehat, die eirste Johan Kesselß dochter damit kein kinder gezilt, die zweite Johan Pastorß dochter da mit kinder die er mit der wittiben verlassen, licht begraben zu
war zwimalß deß rhaidtz gewest inß gebruch gekorn.
Anno 1593 den 4 septemb. vur licentiato Falckenbg., joncker Questenbergh beiden rhaitzrichtern in beisin deß gerichtzschriber Sebastiani Fedder under dem rhadthuß in der groisser schicku
ng zwischn miner suestern Sibillen und Jacob Dunwalt, uff irer siden war ich mit minem broder Gotschalck und neif Herma
n zugegen. Jacob hat den jongen lice
ntiatu
m Geruianu
m, und Wilhelmu
m Bidellu
m uff siner seiten. In gutter fridhofnong kamen mir samen aber die handtlung leiff unfruchtparlich ab, die allein uff die scholt und schultbuche vßginge. Jacob hat vil posten vß dem alten und neuwen scholtboich außgeschossen, wult min suster sult die gutthun. Min suster aber meint Jacob und Woringenß erben weren die schuldich auß dem buch inhalt deß vertrage anzunemen, dweil litera diß mit pragte, und dweil man deß nit einich kunt werden, dan uff weiter bedencken von einandern schede, auch spurte daß der lic. Falckenbergh und der schriber Jacobn ganß zugethain war, alß scheden sie daßmal ungeschaft voneinandern. Jacob aber der wult miner suester bedencken nit erwarten, und citerte sie widder anß rhaitzgericht, foere da fort, moist sich in der eil weren, daß be
ß sie magt.
Anno 1593 den 4 septemb. starb N. Wesseling ich gleub er hab Arnoldus geheischn, war der vernoimbte und beste notari
us communis in aula, vor dem h. official, der in wigt
egen sachen seir gebraucht wart wonte uff s. Marcellen straß sineß alterß bei 60 jarn ungeferlich.
Anno 1593 den 6 septemb. starb her Diederich Widdich canonic
us s. Gereonis Herman Widdichs sohn zur Scheren in der Hellen. War an
no 1578 christi deß rhaidts inß gebruch gekoren do er noch ein jongk ge
sel war, dweil er aber habselich wa
re contenteirte er prebend
um universitas de pa. gratia von hern Arnoldo Bruwiler probsten s. Georgen und resideirte zu s. Gereon, waß ihn dar zu bewegte, leibte zu
m geistlichen stande oder zu eim gutten reuwen leben kan ich nit wissen, ich bin einmal mit ihm deß rhaidtz gewest. Disser prebenden competitor war mit fatter seliger mit her Arndt Bruwiler wie er aber burgermeister war, moist min fatter vur mich abstain fillicht het ich sei bekomen ich were eitz lang thoidt. Aber der prebenden inkompst ist durch dissen kreich seir gesmelert. Nuhe ist her Bruwiler und her Widdich beide ableibich und ist her N. Vlenberger pastor Cuniberti regens in burssa laurentiana canonic
us in h. Widdigs stadt worden ein gelerter man und boichschriber.
Anno 1593 den 6 septemb. hab ich minen neiffe
n Herma
n nach Broich im Berchschn lande ohn breif zu
m amptma
n zu Monhem joncker Dederich von Hall geuschickt ich zu manen dieweil kein bezalung geschege moist ich die underpfende den Hallnhof zu Vreistorff oben Bon
umb___. aber Herman hat den amptman nit hauß angetroff
n hat die amptfrawe gewarnet, die in gepitten ich wult gedolt haben, also nitz mehe vßgericht.
[324] Anno 1593 den 8 septemb. von minen 26 morg. landeß zu Swartzhem die in Verniger herligkeit ligen daß Gulischs ist steur oder collecten moissen geben von jedem morgen 12
alb. current, da von die Gulische schutzen zu freihung deß landeß sulten underhalten werden. Summa facit dißmal 13
gl. curre
nt. Diß steur hat einer uffgehaben genant der schonmecher zu Wilersswist. Hie quam ich widder in dern schaden dweil die lenderei lang stil gelegen und nit ein stuck da von gebaut noch besehet wirt.
Anno 1593 den 9 septemb. hab ich mich zu dem licentiatn Falckenbergh in die Dranckgaß oben sant Lupus wonhaft verforgt und von miner swester Sibilln irthumb mit im communiceirt, dan dweil ich die sachen mit wilant swager Woringenß erben gern vertragen gesehen het, so begert ich von ihm dem die sach am besten kondich were, er wulte sich der fridhandlung undernemen, waß doch an die gerichtzs kosten moist gelagt werden da mit wult man in verehren daß mogt er auch mit guttem gewissen annemen, und were in sich fridtzumachen ein loblich gut wirck. Er sloich es nit ab, war doch glichewol da hin geneigt daß min suster die schult vß den boichen gut und gewiß machen, daß ir sweirlich oder scheir unmoglich alß einer binne
n und baussen der stadt Coln zu thoin war. Mir machten unsen abscheit die scholtbuch zu examinern, wie mir bestunden darnach zu sehen, aber in mittelß foere Jacob Dunwalt am gericht gliche steiff am gerichtfort, und lic. Falckenberch wult daß oder kunth daß nit stevren, so daß min ansclach mit miner vorgenommener fridthandlunge
n nit wult gerathen. Mich duchte die gunst und partheiligkeit war zu groiß bei den gerichtzpersonen, dan da war kein zucken.
Anno 1593 den 10 septemb. angefangen oben uff daß newe stoblin sult stain zu raumen, da mit die steinmetzr den finstermondt mogten brechen und machen wie auch die bekleidtzhultzer in die mauren brechen und lagenn, wilche den andern tag quamen und daß anfingen. und hatten die steinmetzer daß uff den 16 septemb. verricht, dan min suster Sibilla wult daß stoblin bawen vur mich, uff daß sie sich den kalden winter unden in minem alten stoblin zu Cronenbergh mit den andern mogt erhalten, sunst were mir daß underst stoblin wol so gemeglich und bereifflich bei der handt gewest, da kunten s
ie samen suster, Herman, Tringin und Eiffgin sich behelfen hoeren schellen oder klappern, inlaissn, die lude bescheiden und mich herab holen oder bescheidt uff und ab zu mir brengen. Dar umb hab ich den bau deß stoblinß oben gestattet, ist auch oben im hauß vur mich oder sunst vur einen alten ein fein gelegen gemach daß der oder die man oder frau da haben und uff die Hoeportz und Weidtmart sehen auch an das urwirck s. Jacob.
A. 1593 den 11. sept. sin die gesanten eins raitz der stat Coln, her Johan Hardenrait, burgermeister, und doctor Peter Crantz, syndicus, den abent in der nacht aus Brabant widder ankomen, waren lange vom 5. maiibis noch zur zit ausgewesen, haben da vil wirks, mit dem engelschen contur und antwerpschen oisterlichen haus zu reformern und regnongen zu hoeren, angewant, auch von Antwerpen uff Brussel gereist, bei dem von Mansfelt, gubernatorn, angehalten, uff das die co(l)nische burger von [324'] hispanischen kreichsfolk und fributern nit beschedigt wurden, das doch wenich geholfen hat. Und werden die gesanten grois gelt verzert haben..
Anno 1593 den 12 septemb. hab ich Wilhelme
n Numerich bruwerß knecht der miner suestern Sibilln nach swager Johan von Woringenß im Rabenstein getrevlich gedienet do er bestat wart, sinen tag geleist und einen richtzdall. geben. Disser zouch in daß Bruhuß am Mullenstein unden uff der Bach wonen, daß Alheidt Moir zu
m Bruhuß zugerust hat und ihm vermed
et. Sie aber dede sich der der
wirtschaft mit den foirleuthen gantz ab, nam den licentiaten Johan Helman iren eidomb mit irer dochte
r und enckeln zu sich in den Mullenstein wonen und lebte irer renthen und gemachs, hat kein erben mehe.
Anno 1593 den 13 septemb. hab ich die drei renthbreif jeden von 25
dall. jarligs und 500
dall. heubt summen an minem gnedigsten hern und churfursten von Coln auff den Zoll zu Andernach haltendt in die cantzelei bei den secretariu
m Laurentiu
m Weber geschickt und den 16 septemb. widder laissen hoellen und in doctor Johan Recken hauß uff sant Johanßstraß tragen laissen. Der hat sie zu sich gefordert wult alle rentbreff zu Andernach abschriben laissen, in ein buch in der cantzeleien vidimern und siglen und dan inß keiserlich camergericht zu Speir schicken in hofnong alß dan mandatu
m sine clausula auß zu prengen daß der churfurst die renthner von stundt bezaln sulte. disser breif ein hilt uff Sophia
m Kort wittibe Weinsbgs. qua
m unß veir erben zu, und hat in min broder in verwarsamheit. Der ander hilt uff min hausfrau Drutgin Barß und waß mir in der dheilung mit minen steiffkindern zu geeignet.
Der dritte hilt uff mich Herman von Weinsbergs und waß gegen min Wolffgut zu Swartzem an bezalung geben und gehoirt zu den provisorn s. Jacob zu behoif der armen daselbst. Aber alß sie doctor Reck abschriben laissen sin sie nit collationeirt rudimeirt noch authentisert vom rhade wie er vurhabenß war, wult eirst hin uff nach Speir schriben und vernemen ob man daruff daß mandatum vurg. daß einß verweigert heruff erhalten mogte. Also hab ich die drei rentbreff von d. Reckn widder zu hauß laissen holen jeden uff sin ort zu verschaffen.
Anno 1593 den 16 septemb. ist neif Gotschalck Dutz miner suster Catharine
n sohn hin ab nach Dusseldorff mit sinen wullen lacken uff dem mart gezogen und miner suster Sibillen bunt hundtgin da gelaissen dan eß macht zu vil ungeregs im hauß.
Disser neif Gotschalck hat daß doichscherer handtwirck geleirt, gelt von einer renth gemacht und wult kauffmannschafft triben mit lackenn. zauch derhalb uff die merckten uff und ab, ist noch ein jongk gesell, die sorglich handlen. Got wil im sin gnade verlenen daß nutzs moge schaffen.
Anno 1593 den 17 septemb. war Steffan Sclang dreger im Fischkauffhauß und geborn nachparß kindt und uff der Bach mit der fravenwacht uff die Haneportz gezogen, ist von siner rotten oder corpus hinab uff den Steinwegh gangen, da man in doit fonden, nemanß wist wie ihm gescheit war, etliche meinten er were oben her ab thoit gefallen, etliche sachten anderß dan er hat sich vurhin gezenckt im weinhauß.
[325] Anno 1593 den 19 septemb. ist der heilich zwischn Bertzen schall von Polhem und Tringin von Mulhem zu Weinsbergh sonder einige geferde oder kosten gesclossen. Er war leirknecht sie kuchenmacht bei Peter Kessel bruwer in der Smirstraissen, die den heilich vurhin selbst gemacht hatten. Er war Elisabethn Hornß mines broderß frawen suster sohn, daß sie sin best gern gesehen hetten. Er war ein groff arbeitzmenschs, sie aber zimlich geschickht. Kunthen doch beide daß meiste nit beiprengen in dem verlich deß bruwerß. Meidten doch balt einß bruwerßhauß in der Kuffergassen. Er kunth wenich schribenß sie nitzs. Doch hat man gutte hofnong an innen besonder an ire, daß sie innen mit sinem kop beleven sult.
A. 1593 den 21. sept. s. matthei
hat her Johan Hardenrait, elster burgermeister, hern Arnolt von Siegen, sinen gesellen, den jongern burgermeister, in der R(h)eingassn, (in) sinem haus zu gast. Wie sie den mittag uber maltzit saissen, quam her Ernestus von Beiern churfurst ungeladen stil zu innen in ire gemach, da sie saissen am dischs, und lode sich zu gast. Die burgermeister wurden halb erschreckt, doch erzeigte sich der churfurst gnedich in fruntschaft. Her Hardenrait hat uff sulchen groissen hern nit zugelagt, schickt aus, leis in der eil allerlei bestellen am Fischmart, bei kochn, fladenbecker(n), das sie uberich hatten, pliben bei einandern und trunken stark bis in die nacht. Was ursachen ire churf. gn. dergestalt dahin quam, da sie wenich kuntschaft samen hatten, kan ich nit wissen.Ire gn. hat dasselb vurhin auch bei her(n) Henrich Crudener, burgermeister, getain. Man lagt es allerlei aus, aber glichwol werden die herrn uff groisse kosten gefoirt.
Anno 1593 den 22 septemb. stehet im reformerten almanach daß eitz tagh und nacht glichelanck sin. Im alten calendrio war eß 10 tage froher, und quam diß æquinoctiu
m der zit umb lamberti nuhe kumpts umb matthei. Biß herzu hat man gesongen, der tag ist lenger dan die nacht
. Hinfort mach man singen, die nacht wirt lenger dan der tag. Dieweil der winter heran dringe
n wirt mineß alterß fiandt.
Anno 1593 den 24 septemb. wart min swegerin Elisabeth Horn die jonge widder kranck wie sie dan duckmail plach zu werden daß man meint sie sult sterben. Doctor Berckman medicus quam zu ihr und schafte daß sie bloit laissen solte wie geschach. Sie hilt sich uber acht tage uff irem gemach zu Weinbergh und lebte nach deß doctorß rhade. Daranch quam sie widder bei und wart gesont. Disse jonfer Elisabeth wil sich noch nit bestatten dweil sie swechlich ist, dan gott dienen und vur sich ein frei still leben foeren. Min broder ist ihre vormunder, sin haussen ireß fatterß Johan Hornß suester, sie vermach dieselb seir wol und bleibt bei innen wonen.
Anno 1593 den 25 septemb. hat ich meinen neiffen Herman nach Vreistorff oben Bon geschickt, sich umb den Hallenhof daselbst zu erkundigen, dan der hof war zum underpfande vur die 32
rad.d jarlicher erbrenthen termino letare verschriben und waren drei pensionen noch unbezalt die veirte leiff auch heran. Ich gab Herman ein gedenckzettel mit wie vil der lenderei, buschs, benden, wingarthn weren und waß er weiterß erfragen und bestellen sulte. Er hat sibefelch
nachkomen, den halffman, botten, vaigt angesprochen und wol vernomen daß kein wein noch fruchten diß jar geernthen waren. Daran man sich erholen mogt, so wult ich die erbgutter auch so balde nit in verpott lagen, und den amptma
n zu Monhem unlustich machen dieweil er und sin motter sich biß herzu wol erzeiget
. Besorgte auch, da ich den umbsclach thoin wurde, so sulten zu vil kosten druff ghain, dan die gerichtzs personen zu Bon und darumbher sin in disser
[325'] krutzs und thewer zit der presentz und forthel gar begerlich merertheil hab ich innen dißmail da hin abgefertigt daß der amptman und sin mutter vernemen mogten, daß ich in der _er were und etwaß vurnemen wurde, auch darumb ob ich verstunde daß er auch umb die hipotheick und underpfande etwaß wiste. also ist dißmail besonders nichtzs daselbst vßgericht dan daß der halffman verheischen, er wulte zum amptman gen Broich gain und im anzeignen waß er vernomen und in warnen, und mir zu Coln bescheidt ansagen. Aber der vßpliben ist der halffman weiß nit waß ich dar vß machen sol. Herman hat zu Vreißtorff aufgefoirt daß hallenerb daselbst sult andern auch besweirt sin den hern s. Luchs in Coln, kunth aber nitzs eigentliche drauß machen. Man hat aber darnach zu fragen. Alß er auch zu Dottendorff und zu Bon sich befragt und zu Godesberg zur nacht gesclaffen ist er den 27 septemb. widder in Coln zu hauß komen. Hat 19
alb. darzwischn verzert.
A. 1593 den 26. sept., uff sontag, wie die burger, man und frauwen, nach Rodekirchen ire betfart gingen, wart der stat Coln steimmeistern angezeigt, wie vur s. Severinsporzn uff der Rauffteschen bei 14 freibuter oder strassenschender legen, filligt ein beut zu Rodenkirchen zu erlangen, derhalb wart dem heubtman samt der stat soldaten befolen, dieselben zu besoichen und zu verschaffen, das nemans beschediget wurde. Also machten sich die soldaten dahin. Die schutzen von Henff, die zu Rodenkirchen still lagen, als sie die zeitung vernomen, machten sich uff den colnischn soldaten zu hilf und verfolgten die 14 freibuter bis an die Ville. Als die hauslude das verstunden, leifen (sie) mit iren weren darzu. Und was ein groisse jagt im felde. Der freibuter worden neun erschossen und umbpracht, darunder ein Colner war, die ubrigen untleifen in die Ville und wa sie hinkomen mogten. Und quamen also mit eren und beut von den soldaten widder in Coln..
Anno 1593 den 26 septemb. uff sontag vur dem abendtmail bestunde mir der bruch sich zu ruppen. Ich het dem deranger gern ingeholffen wult aber nit ingain. Derhalb ich nit vil aß, und mehe von fleissender materien dan von droeger speisen. Ich lagte mich zu bedde hofte alleß eß sult beß thoin, aber eß halff nit waß im ankeirte, doch quelte eß mich nit zu hart daß ich die nacht zum theil nit scleiff, also moist ich die nacht und folgende tag gedolt tragen und eß gewerden laissen biß den andern abendt ich ginge ungeessen und ungedruncken widder zu bedde, und wie ich darin lach umb den abendt zu acht vren bestunde ich im widder inzuhelfen, und eß gluckte ohn smertzs und wart gutt. Waß die ursach dißmail deß boichs durganck war kan ich nit eigentlich wissen, die uberflussigkeit essenß und drinckenß wirts nit sin. Mich dunckt aber die were ungewontliche kelte dar vur ich mich nit hutte und zu zeiten nit wol verdene daß ich uff den dritten tag kein sedes hab und mich dar vur nit hutte mach die ursach sin.
Anno 1593 den 29 septemb. s. michaelis fest daß man aller lieber engeln gedenckt. Die gutte engeln sin leib bei gott glichfalß die gutte menschen, wir sin aber nit all engeln. Die menschen kunnen willen gefallen aber alle gefellich din ist unmoglich. Christus got und mensch hat nit jedem gefallen. Derhalb moiß man achtersprach mit gedolt leren leiden, da von hab ich folgent verslin gemacht,
Tetrastichon.
Difficili est multi ex omni parte placeri.
Atue innpossibile est omnibus esse bonus.
Ne cures igitur de te quid quisue susurret.
Omnibus _and christum comptacuisse leges.
Wer ist doch ehe gewest der allen menschen behaget, filligt wan der engeln sigtlich weren und mit den menschen handleten sie wurden eß auch nit thoin.
[326] Anno 1593 den 1 octob. remigij, umb disse zeit octobris endern etliche daß jar, und jarzall, wie von alterß vur dem aduent christi zu geschehn plach, dan 8 calend. octobris wart indictio oder romerzinßzal angefangen. Inhalt deß verslin so helt. Incipit octob. octavis ille calendis, wie speculator und ander
n daß angezeignet. Und ist disse indictio ein alt wesen trilustoru
m ein zit von dreimal funf jaren, die machen 15 jare, 1, 2, 3, 4, 5, 6 alle jar biß an 15 jar, und dan wirt wirt
angefange
n 1 2, 3, 4
etc. da bei zeiten Augusti c
æsaris dar vur und nach warn die indictiones im brauch, daß der tribut und zinß durch die welt in 15 jarn bezalt wart, die eirste 5 jar in golde, die ander 5 jar in silber, die dritte 5 jar in kupffer, und fin
dge dan widder an. darauß der brauch untstunde besonder von keiser Iustiniani zeiten daß die indictiones in alle instrumenten contracten, testamen acten gesatzt w
or
te
n und gebraucht biß uff heutigen tag zu
. etliche haben den brauch die indictiones, mit dem jar nach der geburt christi, den halten mir auch vil notarij, also schribt diß jar 1593 die 6 indiction oder romerzinßzall, daß zukomende jar 1594 der 7 indiction. Etlich fangen daß jar und indiction an prima calendis janvarij, etlich vo
n der menschwerdung christi daß tragt 9 monat zu ruck, und irren sich also in der indiction. Doch wan der bruch jedes orts gehalten wirt, so schadt der irthumb nit, wie die rechtzgelerten sagen. Und ist zu wissen do christus geborn wart warn schoin 3 jar der 15 jariger indiction verlauffen. derhalb die wissen willen wan die indictiones angez
alt sullen werden die theilen die jarn von christi geburt mit 15 biß uff gegenwertigh jar das man gern wist, und thoin 3 jar darzu, so verneme
n sie wie vil jar daß under den 2 verslin begriffen ist.
Si per quindenos domini diviseris annos.
His tribus adiectis, indictio certa notatur.
Die æthimologia indictionis wirt daher komen quod indictum sit censum
solui, daß befollen den zinß und tribut zu bezaln. Und das ist nit unbequeim umb prima
m octob. s. remeißmissn wan die fruchten, korn in den schevren und wein gekeltert ist, kunnen die pachten und scholt auch deste baß bezalt werden, wiewol eß mir und etlichen andern weit in dissen kreichs und mißwaxsenden zeite
n seir fhalt. Ist wol betroblich daß mir nitzs bekomen, aber betroblicher daß wir gelt zugeben moissn. Gott wilß bessern. Eß gehett fursten und herrn kalt ab, wissen ire landen nit zu beschirmen.
A. 1593 den 2. octobris hat min broder Gotschalk die groisse stoif zu Weinsberg rontumbher zu allen seiten laissen maelen, ohn das alt gemeils oben widder dem alten bekleidt, hat er laissen stain. Meister Johan, maeler neben der steinmetzergaffeln hinder s. Marien, hats gemacht, dem hat er drei daler, wie er geheischn, davon bezalt. Das alde gemeils hat min fatter Christian anno 1539 laissen machen. Und stunde an der oistsiden ein groisse Fortuna, nackt mit irem segel in der musceln, mit Cupidine, irem sohn, an der westsiden Lucrecia nackt und grois, die sich mit einem pungert erstach. Warn beide kunstich. Als aber vur 20 jarn das gebonne vom kleinen keller ingefalln war, wart die Lucretia an der hulzen want seir verwust. Es stunden auch noch mehe bussen im laufwirk, ein reiger, ein krae, ein haen und henn. Das tapett war swarzs mit weissem laube. Das Marienbilt nach der kuchen ist auch renoveirt. Umb die roese oben stunde eirst nitz geschriben, wart eitzs mit dem alten datum dargesatzst. Er leis auch den balken oben widder blae machen und sin schilder dran setzen und in den korf leis er neu eisern kickfinstergin machen mit dem glas, das man eitz fein uff, ab und von sich sehen mach. Mich ged
ruckt daß disse stob ein ein vurhauß am zinßhauß plach zu sin und wonte ein fasbender darin. Min fatter leiß eirst ein stoiff dar von machten und einen kacheloben drin setzen, der wart zu brochen. Do leiß ich einen neuwen dar setzen, und alß der ingefallen keller den verdorben hat leiß min broder vurg. dessen dritten in die stat machen. Ein isern offen were da wol nodich, den mogen die nachkomen dar verschaiffen, sult vil durhaftiger sin. Eß ist ein reumliche stoiffe unden am vurhauß und an der kuchen da die gelaigelude plagen in zu sitzen do min eltern selich im hauß wein zapten.
[326'] A. 1593 den 3. (oct.) uff sontag den morgen zu der 4. stunden zu s. Columben in der kirspelskirchen hat sich Bertz Schall von Polhem mit Tringin von Mulhem in die hillige ehe laissen befillen, da von den 19 septemb.. Min broder und neiff Johan von Dutz gingen mit im in die kirch und ir motter mit ire und nemans mehe, hilten kein bruloffs essen, doch leinten sie ein taiffel, stoil und benk und pliben den mittag bei in essen, besweirten nemans den tag zu leisten. Doch min broder, sin frauwe, suster Sibille, ich, Johan Dutz, Herman, sin suster Sibille, ir motter gaben im bei 150 P zins, zeirten im sin haus und kuch und waren im behilflich. Ich schenkt im 12 P newen zins, das P 12 alb., = 6 gl.. Wonten eitzs uff der Kuffergassen neigst dem berlich und Nawennarschn hoff. Min suster Sibill leiss in vureirst maltz, das sie anfingen zu bruwenund gaben sich in die narhung gott wil ihn fort helfen.
Anno 1593 den 4 octob. ist die wittib wilant Johan Beiwegs uff der Breiderstrassn an der Berligsgassn ort ein von den moeren gestorben ein alte matroin von 94 jaren irß alterß und habselich. War ein mittelmeissige frauwen von leib, miner seliger mottern von angesigt und lengden nit ungelich, verleiß zwei kinder, ein wittib
Wilhelm Kesselß zum Wolff an der Marportzn fast rich und ein sohn Peter Beiwegh ein jongen alten geselln von 55 jarn und elter der zur zit deß rhaidtzs war. Der alter frawen findt man wenich.
Anno 1593 den 6 octob. alß mir doctor Henrich Furstenbergh ein zittelgin zugestalt, daß ich ihm vur etlichen jaren uff sin beger mitgetheillt und hat etliche worter darzu gesatzt und eitz widder begert ich wult ihm ein newe
s zittelgin mit sinen zugesetzsten worthen schriben und underschriben und im behandigen. Ich behilt sin vorich zittelgin mit sinem zusatzs bei mir, sagt ich w
ult eß besichtige
n und im in pilligen sachen wilfaren. Ich besach eß und satzste etlich wort anderß wie ichs befandt, und brachts im dissen tagh an sin hauß, lautendt wie nachfolgt.
Anno 64 den 17 augusti fundt man das d. Heinrich Furstenberg in namen sineß broderß d. Conradts von Sophien Curt widwen Weinsbergh 400 dall. untfangen hab uff einen breff von 400 goltgl. heubtsummen und jarlicher renth am Deutzschen hauß belagt.
Anno 75 den 2 novemb. hat d. conradt Furstenbergh deß landtcommenterß schriftliche uffkundigung gezaunth.
An
no 76 den 3 febrvarii hat d. conradt
alsulchen breif von den erbgenamen obgemelter widwen widder an sich gelaust und zu handen bekomen
Herman von Weinsbergh hats mit eigner handt gef. und unders..
Doctor Henrich sagt, er hetzs von northen gegen die Heimbachs parthien zu gebruchn, durfft eß ihm nit wol weigern doch so setzs ich wortlich her, ob fillicht irthumb derhalb untstain wurde, deß ich mich nit versehen, daß min erb dan hie vernemen mogt wie eß laute daß ich under miner handt von mir geben hette, sich darnach zu richten.
Haußregnung diß jar.
Anno 1593 den 10 octobris ist zwischen minem bruder und mir regnong gehalten waß zu gemeiner haußhaltu
ng zu Weinsbergh von anno 1592 prima octob. an biß widder ad prima
m octob. anno 1593 außgeben worden.
Anfencklich waß durch neigstabgelauffen ganse jar inß groß und klein tegligs zum mart und inß gemein vur victvalia speise und dranck und anderß mehe an unkosten außgeben sei.
Exposita und außgabe folgt,
[327] item im eirsten fiderl jarß
215
gl. 22
alb. 2
h..
Item im zweiten firdel jarß
43
gl..
Item im dritten firdel jarß
148
gl. 16
alb. 9
h..
Item im veirten firdel jarß
88
gl. 21
alb..
Summa der veir firder jarß zum mart ut supra.
Facit ihn all
496
gl. 11
alb., 11
h..
Waß an broit diß jar verthain worden.
Item das 1 firdel jarß
2
mald. 2
s.u daß
mald. 5
gl. 12
alb., facit 13
gl. 18
alb..
Item das 2 firdel jarß
2
mald. 1
s.u daß
mald. 5
gl. 12
alb. facit 12
gl. 9
alb. uffs kir
ff 1
gl. weck.
Item das 3 firdel jarß
2
mald. 1
s.u daß
mald. 5
gl. 12
alb., facit 12
gl..
Item das 4 firdel jarß
2
mald., das
mald. 5,5
h., noch 3
s.u.
Daß mald. 8 gl. facit 17 gl.. Item an weckn 5,5 gl.
Summa die 4 fird. jarß facit
an broit und weck
68
gl..
Summa summarum aller außgaben.
Facit
564
gl. 11
alb. 11
h..
Item heir von kumpt der haushaltung zu gutt, als an speck, smaltz, vett, zu samen
17
gl., 10
alb. 3
h..
Wan dan disse 17 gl. 10 alb. 3 h., von der vurg. summen abgekurtzst wwerden, so uberbleifft,
Summa
547
gl. 1
alb. 8
h..
Nota.
Waß dan die groisse posten, als der aiß, fircken, geissn, schaiff, botter, keiß, beir, holtzs kollen, herinck, stockfischs, und anderß mehe antrifft daß befindt sich in mineß broderß regnongh, da kan man eß clarlich per partes, wie auch die klein parceln von tage zu tage vernemen.
Item die vurß summa der außgaben von
547
gl. 1
alb. 8
h. der gantzer haußhaltung moissn getheilt werden in
300 0,5 weghen.
Als vur broder Gotschalck, sin hausfrawe, und Elisabetgin Hornß jeden
weghen und vur j. Marie Smidtzs 19 weghen. Und dan 3 0,5 wegh so broder die haußhaltung diß jar besweirt,
Summa
178 0,5 wegh, jede wegh
1
gl. 19
alb. 8,5
h..
Summa facit zu gelde
325
gl. 1
alb. 1
h..
Desglichen vur min selbst person, und minem neiffen Herman, vur jeden 52 weghn und jede wegh, 1 gl. 19 alb. 8,5 h.,
Summa
189
gl., 9
alb. 8
h..
Noch vur suster Sibilla
32
gl. 18
alb. 9
h.,
Summa facit
32
gl. 18
alb. 9
h..
Wan dan 4 alb. mehe außgeben weren, so blibe die vurß summa aller außgaben,
Nemlich
547
gl. 1
alb. 8
h..
Recepta und untfanck.
Item folgt waß minem broder diß jar 1593 gegen sin verlegh von mir zukomen ist.
Und eirstlich kompt broder von mir an bezalung wegen mineß neiffen Hermanß weghen die vurß summa
189
gl. 9
alb. 8
h..
Noch kumpt im von mir an bezalung siner 5 dall. pension jeden zu 52 alb., vß der renth von Oede,
Summa der vorg. zweier posten facit samen
200
gl. 5
alb. 8
h..
Disse vurg.
200
gl. 5
alb. 8
h. hab ich minem broder mit nachfolgenden parceln verricht.
Item anno 1592 17 novemb. hat broder und suester zu Weinsbergh von geloistem minem weingelt und gewaxß untf.,
Facit
112
gl.,
[327'] item anno 1593 den
16 marcii hat broder von minens wegen, und sustern Sibilln, neiffen Herma
n und Gotschalcks theill, nemlich 15
rad.d von Gerhart Bedber fharen d
omino lichtmissen an
no 93 erfallen, den
rad.d uff 74
alb. geregnet, untfangen,
Facit
46
gl. 6
alb..
Item anno 1593 den 20 maii hat suester Elisabet von Henrichn Potestat von Zulch 3 stuck goltz untf.,
Facit
24
gl. 17
alb..
Item anno 1593 termino remigii von neif Hermanß theil haußzinß zu Weinsbergh 2 0,5 dall. jeden zu 52 alb.. im Hermnan bezalt ut infra,
Facit
5
gl. 10
alb..
Summa disse neigstvurg. posten sobroder untf..
Facit
188
gl. 9
alb..
Wan dan die mindere summa von der mehere abgezagen wirt, so pleib ich minem broder per resto schuldich daß er mehe verlagt dan untf.,
Summa facit
11
gl. 20
alb. 8
h..
Disse 11 gl. 20 alb. 8 h. hab ich minem broder am selben 10 tag octob. bar bezalt, das mir glich sin.
Deß sol suester Sibilla minem broder ire anpart kost von der zit an sie widder auß dem Rabenstein zu unß komen nemlich 33 gl. 18 alb. 9 h. vur sich selbst verrichten und bezaln, und gehat mit ire prima octob. anno 93 ein neu jar an.
Zu gedencken.
Diß jar hab ich hof Jacob von Oede, und minen swager Philips Pfeil von Bing bei mir zu gast behalten, und besonder kosten angewant pleibt unberegnet.
Item min 5 dall. huißzinß zu Weinsbergh bleiben auch vß wie im vorigen jare.
Item neif Hermanß 2,5 dall. haußzinß ihm den 11 octob. bezalt.
Item neif Gotschalcks 2,5 dall. haußzinß angehalten dan er ist mir schuldich von haußzinß und fharen wie in minem rechenßboich biß mir samen regnen. Aber _onder helt disse 2,5 dall. ich nit.
Item der magt Billen von Thor vor h. 13 maii 1 rad.d vor ein halb jar lohns, hat suester Elisabeth von mir untf. ihr gut zuthoin, dweil sie mit dem halben jar van unß quam.
Item den 12 octob. suestern Elisabethn vur eitzige newe magt Ailhet vur ein halb jar loenß 3 gl. current bezalt.
Waß mir anno 1593 den 10 octob. im vurrhade sin an povianden wilche mir vur min anpart zu komen.
Item an harden rintfleischs
4 stuck.
Item an ferckenßfleischs od. speck
4 siden.
Item an schincken
2 stuck.
Item an saltzs
1,5 hue_
t.
Item an stockfischn
2 stuck.
Item an schollen
2 par.
Item an bottern
80
lb..
Item an beir
1 aim.
Item ankoellen
12 massn.
Item an verscheidenem holtzs
vur 1 jar.
Min anparth haußzinß zu Weinsbergh laiß ich verpleiben wie die vorige jare.
Item miner suester Sibillen theil mach broder mit ir glich machen. Item mit neiffen Hermanß und Gotschalcks theilen, hats ein gestalt wie ich kurtz hie vur angezeichnet, doch helt broder Gotschalcks 2,5 dall., an sich.
Item mit Bedberß fharn da von hab ich min theil, minem broder diß jar laissn uff rechnong behalten. Item miner suster Sibillen theil kompt mir und suster Maren zu, hab ich brodern laissen behalten, moiß eß doch sustern Sibilln gutthoin uff unsen contract. It
em neif Hermanß 2,5
rad.d hie von hat broder diß jar ingeha
l= ten, die ich doch Herman bezalt hab. Macht zu samen 15
rad.d
[328] wilche broder untfangen und mit mir ingeregnet hat, ut sup
ra. Item die 25
rad.d pensionen zu Andernach ist eitzs an 12 jaren nit bezalt, stehen noch churfursten auß.
Item die 32 rad.d pension an jonfer Rehe wittiben von Hall, stehet mir noch von 3 jaren unbzalt auß. item an j. Gerhardt Ducker zu Oede da stain mir noch vß ohn das vorige 6 pensionen, jede von 20 goltgl..
Item waß mir zu Zulch vßstehet vide min rechenboich. item von Swartzhem, Dormagen, neuß ist diß jar nichtz komen wie glichfalß in vorigen jaren, darnach man zu sehen waß daß sei.
So vil diß jar 1593 den 10 octob. von unser haußhaltung und minem außstande.
Unsser here got hats noch alles gefoigt daß ich jarligs minen bruder bezalt hab und im nitzs schuldich verpliben sin.
Anno 1593 den 10 octob. uff sontag gereonis, haußregnungstag, am abendt, hat unse swegerin j. Elisabetgin Hornß zu Weinsbergh ir geburtzsfest gehalten, hat suster Tringin, ihr nigt Billa Schall und Johan Dutzs (der noch ihm hauß bei unß waß) mit an den disch beroiffen, hat 2 hennen, 1 lommel, und 1 firdel gutzs weinß zum besten geben. Man wult eß nit mehe so kostlich machen, doch hat sie eß nach altem brauch deß hauß nit underlaissen ghain. Sie war 7 octobris neigstlitten 38 jar alt worden.
Anno 1593 den 11 octob. hat Wolter von Gluwell bruwer an der Wurpelportzen sin banneressen uff der Bruwergaffeln vur den Crutzbrodern gehalten mich neben andern bannerhern da hin geladen wie auch die sechsherrn. Aber ich hab in dancken laissen und untpotten einen andern in min stadt
einen gutten frundt zu roiffen, dan ich thoin mich der groissr essen seir ab. Mit dem gehoir kan ich mich nit behelfen, wan mir emantzs waß sach moiß er mir die wort erwiddern sol ich sei vestain, zu fragen scham ich mich stil zu swigen und nit zu antworten und zu gappen veracht mich, darumb pleibe ich nutzer von dannen, und so vil essenß und drinckenß alß das ist, wilprait und kneildranck ist uber ich dar, aber gemeine maltzeiden bekompt mir besser. So ist die trewe oder behilf auch nit so groiß, daß man derhalb die geselschaft
dron hat zu wunschen.
Anno 1593 den 14 octob. hat min neif meister Gotschalck vo
n Weinsbergh zimmerman angefangen den undersclach vom obersten stoblin zu Cronenbergh uffzusetzen, daß ihm saur wart dweil er vil wircker und eitz keinen knecht hat, dan wie die steinmetzer wie oben 10 septemb. quamen und ir wirck volmacht, moist der zimmerman auch daß sin dar zu thoin. Doch schickt er einem geschickten knecht meister Diederich in der Sternengassen zu unß der becleidte daß stoblin in acht tagh angeferlich, daß eß von wegen zimmermanß arbeit dar zwischn fertigh wart.
Anno 1593 den 15 octob. haben mir beir im Mullenstein bei Wilhem von nu
merich miner suester Sibillen gewesen knecht der nevlich ein frau drin genomen, und dissen tagh zu Weinsbergh im weinkeller daß beir gelasset zu 37 aimen guttes beirß von 9 maldern gemengten gutzs, nemlich von 7
mr. min ein
s.u maltzs, und 2
mald. 1
s.u weiß, und geregnet daß die quart koste 9 heller current. Dieweil wir eitz nit mit weine
n handleten so gebrauchte ma
n den wein keller vur den beirkeller ur deipff und hilte sich daß beir wol und kuel dar in.
Anno 1593 den 16 octob. starb Johan von Oickhoiffen den Falck nante, dan er hat zu
m Falcken vur den Crutzbrodern beir gebrauwen da her den namen Falck bekomen. War ungeferlich 76 jar alt wie ich eitzs bin. Sin fatter war ein bruwer zu s. Maximinen gewest, nit groiß von haben, aber disser sin sohn hat ein riche frawe von Kerpen bekomen, und fielen im da her groisse sterbfelle zu, und mit sin ampt, fruchten, weinen und harnerß
[328'] handell wart er seir habselich von erbguttern und renthen binnen und baussen Coln. Er war deß rhaidtzs und geweltrichter etlich maill, gut catholischs und verfolgte die von der ander religion hefftich, straiffte und boisset die ubertretter hardt darher er seir groissen haß uff sich dede. Er wulte daß brvampt auch meistern daß er damit in einen groissen zanck irthumb und gerichtzhandel quam, daß er und sin sohn Peter Oickhoiffen deß breuamptzs untz
satzst wurden und nit mehe beir bruwen moisten und ob ein rhaidt wol mit ihm hilte und in inß gebrauch widder
foere, so sclogen doch vil von den besten burgeren sich gegen innen an daß brvu ampt, groissen und kleinen gelerten und ungelerten daß ein groissen zweisp_alt zweschn den rhaitz und amptzgnosen sampt andern burgern ware die daß brvampt steifften, immitelß ginge der proceß zu Speir im keiserlichen camergerigt vur sich. Und wie wie
der Falck und sin kinder rich und hefftich warn, pragt erß so fern daß er den proceß erhilt und wart daß brwampt nit allen in der heubtsachen verdampt, daß sie ihm sin schilt widder uff moisten hangen, und in restituern, sonder auch alle kosten und schaden bezaln. So leiff daß brwampt mit dem Falckn an, und alle die daß ampt uffrichtich gemacht und gest
eifft hatte
n leissen do in der noit und stich sitzen und wurden alle lerknecht und nachkomen da durch besweirt. Alß der Falck auch nit mehe durfft bruwen so baute er ein schoin hauß am Numartt der Schildergassen eck und ort, nante daß Falckenstein, zoich darin wonen lebte siner renthen und handelten auch mit
t weinen. Sin hausfrau starb im ab vur etlichen jarn (wie ma
n sagt) het sich seir deß irthumbs mit dem brvampt angenomen hatten einen richen sohn Peter Oickhaiffen und ein riche dochteer an Johan Doh
nen den jongen bestat verlaissn. Noch ein riche dochter Albin Walraiffen verheiligt, dem eß ihm handel mißginge, und der Falck magte sin testament und substitueirte der ver
dor
be
n kinder sin enckel, daß er eidumb und dochter siner gutter nit megtich sulten sin. Alß er die sach zu Speir gegen ein
n ampt erhalten, sprach er, nuhe wil ich deste lieber sterben. Wie er nuhe zu lest volleß alterß gestorben ist. Und sin sohn Peter ist ihn sin stadt zu
m heubtman im fhanen von eim rhad
e erwelt.
Anno 1593 den 19 octob. hab ich in minem weingardt Achterstraissen laissen die trauben ablesen, mit unsem gesinde im hauß, dan eß waß ein verdorben spade kalt und naß jar, sommer und herbst daß nemanß binnen Coln, im vorgebirge, den Rhein uff vil weinß bequam. neif Johan Dutz und unß magt Ailheit trogen die truben in veir off funf gengen mit wasser thonnen vß dem weingardt zu Weinsbergh an daß kelter. Und alß mir da gekeltert hab ich nit vil mehe dan ein aim weinß bekomen. Die weisse truben bliben an stocken stain, mit etlichen spedelingen die haben wir uff dem gronen fleisch gekocht. Und war unß wie ville moisten damit unß genoigen laissen, und hoffen einß bessern. Diß war nuhe daß zweite mal daß mir zu Weinsbergh die trauben gekeltert haben, und befinden daß eß sich besser schickt dan vurhin in so vil jaren in der Achterstraissen zu keltern umb viller ursachen willen, dern am verlitten jar etliche angezeigt sin. Und ist nitzs bewerniß mehe dan die trauben auß dem weingart den Weinsbergh an daß keller zu traghen. Deß kunnen wein man ader starcke frauwe
n vil außrichten, wan eß schoin wol bejaret und vil trauben waxsen. Und wan die truben einß zu Weinsbergh am kelter sin, so hat man vil gewachs, kanß frohe und spade verrichten, ohn andern forthel den man hat.
Anno 1593 den 22 octob. haben mir zu Weinsberg eine
n aissen gehat vur 33
dall. 52
alb. curent vur den daller hat gewigen 470
lb. daß fel hat 5
dall., gegolten, dar vß zu regnen waß daß
lb. stehet.
Auch haben mir amselben tage 3 geissen gehat, samen gekost 18 gl. curent.
[329] Anno 1593 veneris 22 octob. ist das urthel zwischn Jacobn Dunwalt et co
nsortu
m und miner suester Sibillen vo
n Weinsbergh ir zu widder ergangen, lautendt wie folgt.
In execution sachen vorpragter transaction Iacoben Dunwalt, Gertruden vo
n Woringen et consortu
m imploranten und anclegern einß, und Sibilln Weinsbergs nachgelassener wittiben wilant Johanß vo
n Woringen opponent und beclagtinne
n andern theilß, werden mit zuthoin rechtzgelerthen aller biß hero geubter handlung wol erwogen.
Die am eirsten tag octob. inkomene articuli beclagtinnen nit zugelaissen sonder kraft zugestandener transaction und bekentnissen her mit endtlich zu recht ertheilt daß beclagtin die bei dritter position hie bevoren am zweiten thagh augusti von clegern ingelegter designation specifirte posten noch mangelden inuentirten silbern geschirs, versetzsten pfendt, baren geldts, rentbriffen, kleidern und linenwircks von allen zu liebern, einß mit noch außstenden schulden desselben inuentarus, alß vil dern nit ingenomen, an stadt aber derselben so dar ausser untfangen sin mogen, an schulden disser besten ehe, so sie gut und gewiß machen kunte, sunsten aber an gelde gut zu thun und zu verrichten verhaft, alß dan ader uber von clegern zu quitern.
Und sie in halbscheit ergangener gerichtlichr unkosten, altera medietate excansis moventibus compensata den clegern schuldich zu verthammen sin sulle.
Wie wir dan hiemitten dieselb schuldich erkennen, ercleren, verthammen und compensern respective, dero halbscheidt unkosten wegen, unß die meissigung, und jeder parthien waß eine an der andern fernerß zu fordern demnach der gep_chn soichen und allen vurbehalten.
Krit procurator Sibillæ quatenus pro acceptat quatenus contra incontinenti viva von appellat, potens, ibi responderi do apostolis. Ex tunc dns. qrestenb. defert appellationi quantum jura in executivis deferunt.
Wiewol vorg. urthel seir eilfertich und partheilich, so ist eß doch miner sustern Sibillen nit eilfertich und partheilich, so ist eß doch inuenteirte silbern gescheir, versetzster pfendt, baren geldtz, rentbreiffen, linenwirck willich gewesen und sich erpotten zu liebern wan sie finaliter quiteirt wurde, sunst het sie jus pignoris et retentionis daran. Mit den kleidern aber dar von wirt im vertrage noch inuentario nit untwagen ihre auch im testament nit mehe ufferlagt dan im inuentatio stehet. Die schulden so vil dern nit ingenomen, sin zum zweiten inuentario no_amtim angezeigt, die leist min suster die widderpart uffheben, ohn daß sie die schultbuich so langh bei sich behelt, biß man der schulden innich ist, sunst begert sie derselben auch nit lenger, daß aber im urthell stehet, anstadt aber erselben so daruß untfangen sin mogten, _ hie ist daß dunckel und bedarf erclerung, wilche die schulden sin mogten so bezalt sin, die moisten zu vur mit namen specificert werden wilche die weren oder sin mogten, daß man die wisse, und daruß kein irthumb untstahe. Die worth, an schuden disser lesten ehe, so sie gut und gewiss machen kunth, sunsten aber an gelde gut zu thun. Sulch ouus gehoirte den hæredibus zu tragen nit der wittiben que est muda leghataria, wie kan sie daß wissen waß gut und gewiß ist. die schulden sin meisten buisssen under den halfen gelegen sie ist ein frawen person und ungerade, sult ir nit moglich sin zu verrichten, so moisten die schuldener alle mit recht vßfindich gemacht werden, darzu wult lange zit mohe, unkosten gain, und moisten die buch so lang hinder ihre pliben, so ist Jacob so drifftich und hungerich daß nimmer vur im rast noch rawe mogten haben. Daß ist die ursach daß sulche puncten eirst wol ercleirt, vertragen oder in der zweiter instanz dediceirt wurden. Also erwardt man ob die appellation sach angenomen und committert sult werden, oder nit.
A. 1593 den 25. oct.sin alle rete und veirundveirzigen zu rade bescheiden, von wegen das min gnedigster her Ernestus, erzbischof und churfurst von Coln, ein haus uff dem Perlegraven das eck von der Snoirgassen von den creditorn Pauli von Gom [329'] mersbach zum Blaisbalch uff dem Altenmart, der bankerrot gespilt, umb ein summa gelts, wie man sagt, von 8000 daler gegolten hat und gern dran geschriben were gewest, ob man siner churf. gn. das gestatten sult, oder nit sulte, sulches sult man eindregtich beratsclagen, zu gestatten oder zu weigern. Domals wart bedagt, das sich die erzbischoffen zu Coln alle zeit mit der hoffhaltung bei zwei oder dreihondert jaren in der Drankgassen, irem Hoff, erhalten, wan sie in Coln gewesen, und kein eigen burgerlich erb oder haus besessen, so feil auch bedenklich, wan der churfurst sich dan groisser hoicheit und geregtigkeit in der stat Coln anmaist und zinsfrei wult (sin), keinen burgerlichen last im eigen haus wult helfen tragen, den geweltrichtern darin nit wult laissen visitern, antasten, pfenden, wult die inwoner freihalten, das wurde disputation zurichten. Dess geubricht zu sin, were ire churf. gn. zu bidten, das er (sich) das aus dem sinne wulte sclain und laissen das gekaufte haus faren, dan man kunt irer churf. gn. das haus zum eigentumb nit gestatten. Diss hat man hofflich laissen anzeigen, damit der churfurst ubel zufriden gewesen. Man sagt, es sult ein Beiershoff draus gemacht werden. Also ists noch still damit. Diss vurs. haus ist lang zit bei dem herschaft, den von Mauwenhem, Blitterswich, Schallen von Bell gewest, van dan an Paulus Gommersbach, einen kaufman in Coln, (komen), der es galt, kostlich bauwete und zulest verdarf und untwigte. Und sclogen sin creditoren die hende drin, die es eitz minem hern von Coln verkauft hatten.
Anno 1593 den 26 octob. ist daß stoblin oben auß im hauß Cronenbergh fertigh worden, mit dem becleide, dueven und hultzen finster, snidtwirck, mit steinwirck und mauren zu
m oven, der isern offe mit den kacheln uffgesatzst. Die neu glasfinster mit scheiffen ingesatzst. Also daß ich deß stoblin fort an brauch mogte. Min suester Sibille hat eß zu mal inß wirck gestalt und bezalt, mach sie kosten 65
dall. jeden zu 52
alb. curent. Die ursach diß bawß ist oben angezeigt, sunst were mir daß under
stoblin gut gnog gewest.
Ich hat vur 14 oder 15 jarn meister Henrich Brune ein glassern ronde von dem außzuge zu Weinsbergh in Swaben laissen machen, die hab ich under miner suester Sibillen namen eitz in die newe finster laissen setzen. Und zu
m wilkum deß neuwen stoblinß etliche reimlin gedigt, darin ich den
auszug zu Weinsberch in Swaben, mit dem hauß Weinsbergh in Coln continuerte und daß nach 353 jaren min anher und anfrau Gotschalck von Weinsbergh und Maria Keppel elude an
no 1597 in daß schrin zu Airsberch und Burch, sentemar
rum daran sin geschriben und von dan an minen fatter und mutter Christian von Weinsbergh und Sophia Kort ehelude ist komen die an
no 1521 im selben schrein und buch
drann geschriben sin. Und ist nuhe uff ire kinder und enckel und respective vrenckeln geerft und von in allen biß uff heutigen tag eigenthumblich besessen und bewonet worden, nit weith von hondert jaren nach einandern, ohn daß emanß frembderß inmittel
z darin gewont hab. Und lauten die obgerurte reimlin wie folgt.
Rheimen und continvation.
Im jar eilhondert, eilffmail veir
.
Feil der außzugh zu Weinsbergh sweir.
Dan keiser Conradt straiff sie swindt.
Wei man clar, in cronicken findt.
Diß Weinsbergh ligt ihn Swaben landt.
Eitzundt Wirtenberger genandt
.ù
Ein parth gen Collen zaugh herab.
Des orts, da lach der Hoeportzs grab.
Sie richten uff wonnhätten drin.
Einß neuwen hauß Weinsbergh begin
.
In dreihondert, und funfzigh drei.
Jarren, sich folgens mancherlei.
Mit Weinsbergh ihn Collen der stadt.
Des hilgen reichs, geendert hadt.
[330] Ehe eß an Gotschalck Weinsbergh quam.
Der Mergen Keppel zur ehe nam.
Stain beidt ihm schrein geschriben dran.
Nach innen ihr sohn Christian.
Mit Sophien Korth sampter handt.
Ihr ehestandt ist glichfalß bekandt.
Wonthen all drin, ihr kinder noch.
Bei hondert jair fromlich ohn droch.
So langh ist vil bei eim gebluidt.
Bidt, das es gott fort an behuidt.
Von dem auszuge zu Weinsbergh in Swaben findt ihr oben im boich senectutis sub an
no, 1581 den 2 sept. fol. 304 und sub an
no 1585 den 16 augusti, fol. 519 miner rheimen mehe, die hat man zu weiteren bericht zu lesen (_ decrepitudinis an
no 91 _
aii anno 93 den 26 _ alß hie. Item in lib., _ anno 65 den 8 dec. 60 _ 56 von gelegenheit deß _ und wapennd)_jm.
Von der mittelzit veirthehalb hondert jar und drei von der eirsten außzehung wer dieselben oder die dar zwischen biß an Gotschlack minen an
chen mit namen gewesen und verscheiden namen gehat, auch daß hauß Weinsberg mitler zit zu
m eigenthub, leibzugt, oder vur iren zinß oder gunst ererbet, ingehabt, besessen und bewont haben, daß hab ich nit allerding erfharen mogen, will eß minen nachkomen zuerkundigen und und anzuzeignen befollen laissen sin. Doch waß ich vom schrein und auß dem schrein zu Airsbergh hab vernemen kunnen daß hab ich meher theil im boich
senectutis ab an
no 1200 ungeferlich biß an
no 1521 a fol. 219 biß fol. 230 angezeignet, da hat manß zu soichn und zu lesen.
Das ich auch bei hondert jar zu gesatzst, ist unleunbar war, wie neigst hier vur dissen rheimen angezeignet ist, dan min anher der vurg. Gotschalck hat vur dem jar 1497 drin gewont, noch lenger im kirspel s. Jacob da er achth und kirchmeister gewesn, und an
no 1502 dar im hauß Weinsbergh abgestorben. Darnach sin wittib Maria Keppel 38 jar im selben hauß wittibe gesessen und an
no 1540 drinnen verstorben. Mn fatter Christian irer beider eliger sohn hatzs vur und nach vo
n an
no 1517 innen gehat und mi
n motter Sophia Kort hat bei 28 jar wittib drin gewont und ist an
no 1575 darinnen ableibich wurden. Von dem jar hat
ma
n bruder Gotschalck und ich biß heude tags drinnen gwont und hausgehalten, und kein frembder in hondert jaren, daß ich ehe von miner anfrauwen Maria Keppel oder minen eltern hab vernemen kunnen. So vil dißmal vom auszugh zu Weinsbergh in Swaben und dem inzuge zu Coln dar da
n daß hauß Weinsberg in Coln den namen bekomen, und unß geblude eß besessen und co
nstinuert.
Anno 1593 den 28 octob. min weingewaß ein aim roitzs von dissem jar zu Weinsbergh uffgestechen und gezapt die quart vur 8
alb. uff den drittentagh verzapt und zu gethain, ehe eß daß folck gewar worden, war nit bleich dan zimlich rhoit deß ich mich neit versehen dweil die truben halb unreiff warn, und nit uber zwein tage uff den draber gestanden hab ich hatt_ etlichen f_ne
n wein druff gefult, ginge mit durch. Min suster Elisabet hat mir den wein verzapt 46
gl. 21
alb. drauß gelaust, daß ich sie uff unse haußhaltung behalten laissen, die befindt auch, daß eß bequeimer ist, daß kelter bei der handt zu Weinsberch dan in der Achterstraissen zu haben, so kan ich selbst sehen und proven, wan eß gerdt und saust und bequeim ist zu verzappen.
Anno 1593 den 29 octob. ist Johan Weiß scholtiß zu Muge
nhaussen hie bei mir gewest und gefordert steur und collectn von miner lendereien und joncker Goltsteinß herligkeit zu Swartzem gelegen nemlich von 26 morgen von jedem morgen 3 marck, facit summa
19
gl. current 16
alb. 6 heller. Sol von 2 quartaln sin wie
mir der scholtiß sagt. ich hab im daß gelt mit wichtigen
goltgl. bar von stunde an erlaigt und bezalt. Er weiste mich zu joncker Goltstein in die Klockergaß zu joncker Truckseß da bei er zur herbergen lach, oder zu den landtstendten in den hof vo
n Coln. Aber ich gedacht daß wirdt nit helfen, dan ein umbwegh vergeblich sin, und bezalt eß.
[330'] A. 1593 den 30. oct. ist schriftliche zeitung ankomen, wie unser allergnedigster her Rudolpus secundus, romischr keiser, des turkischn keisers folk bei Stoilweissenburgin Ungarn durch sin heubtlude und reuter angriffen, in die flucht bracht, das der finde des christligs namen(s) uber sibentausent uff der walstat toit pliben sin. Und ist schoin ein keiserlicher legat zum churfursten zu Coln hie ankomen, der bei den oberlendischn churfursten geworben, das ein richstag ingewilligt wurde, den romische keis. majestet darnach ausschreiben wurde, ohn zweivel des Turken halber mit darzu genotigt. Und mogt wol hart auf bewilligung zur turkensteur angehalten und getriben werden..
Anno 1593 den 31 octob. dieweil das intervallu
m oder mittel zit kurtz hier vur den 26 octob. uff die bahn komen, nemlich den 352 jaren zwischen an
no 1144 do der außzug zu Weinsbergh in Swaben oder Wirtenberger landt auff Coln eirst beschein, und deß hauß Weinsbergh anfencklicher bawe von den fluchtigen geschach, biß anno 1497 do min anher Gotschalck Weinsbergh von Swelhem genant mit miner anfrauwen Marien Keppel eheleuthen im schrein zu Airsbergh zum eigenthumb daran geschriben sin, und mir heude noch nit ausser dem octob. sin, wil ich da von noch etwaß weiterß (dan oben beschein) vermelden. Anfencklich werden die flugtigen oder vetribene auß Swabischen Weinsbergh die gen Coln gewichen inß ellende, frauwen und man, sohne und dochter ge_st sin, nit eineß gesclechts und namenß, werden wol verscheiden namen und zunamen gehat haben. Do sie aber zu Coln ankomen sin, und filligt ein gutte wechzelung ireß fatterlandes gegen daß ellendt zu Coln gethain, und innen sulche wechtzel wolgefallen, worden sie freilich nit widder heimwartzs geeilt habn, und derhalb den ledigen graben neigst der Hoeportzn erworben in meinongen darin zu bauwen und zimmeren mit steinen und holtzs verscheiden hutten, kotten, heusser, darin sie sich vur eirst niddergesclagen, gewont und beholffen, und wirt der bewonte platz nit von iren namen, zunamen, handel, wirck allein benant sin, dan man wirt sie ohn zweiffel die ankomende oder flugtigen von Weinsbergh inß gemein genant haben, wilcher name die wonplatz vil jare also wirt erlangt und behalten haben, und wirt stedich in dem brauch pliben sin.
Es werden die heuser in Coln voreirst mit breiffen ausgetain sin und nit vil gewist haben von den schreinen, iren alten rollen und buchern, deren vur disser zit anno 1144 nit gewest wirt sin, wiewol man im eltisten boich Albani den datum von 1131 finden wirt, sunst kein alter in keinen schrinbuchern, aber doch sin nit alle erben und heuser derzit in die schrein bragt, wie noch uff disse stunde vil heuser schringut und vil breifgut sin, so wirts mit den eirsten wonhusern gefharen sin, und auch mit dem hauß ihn alten, middern, nit deipffen stadtgraben gelegen, daß alß eß gebessert worden, den namen Weinsbergh wirt behalten haben, und vil jaren mit breiffen außgethain sin, und auch lang breffgut pliben, und glichewoll ander neben heusser zu schrein gesatzst si
n nach irer beger und willen.
Wir aber die ankomen und flugtigen gen Coln gewesen die den eirsten stein gelagt, der namen und zunamen hab noch nit erfharen kunnen.
Umb disse zeiten sin zwei beschaffen zu Coln gewest, ein vur alß Bruno 2_9 graff von Altenare, der ander Arnodlus p___ ein graff von Gelre. Auch ist Innocentius 2 und Engenius 3 paesse gewesen. Glichfalß Comeadus 3 von Swaben romischer koninck und keisser, und domalß hatten die keisern sulche groisse macht uber den geistlichen standt, daß sie pabste, bischoffen und ander prælaten confirmeirsten und die præbenden vergaben, darumb folgentzs zwischen keisern und pabsten groisste zanck untstunde, da durch die keisern sulcher geregtigkeit untsatzst und quidtwurden, doch neuwe vertrege druff folgten.
Uber 79 jar nach obbestimptem außzoge zu Weinsberg und widder ankombst gen Coln, nemlich anno 1223 findt man erstlich im schrein zu Airsbergh in lib. porta pantha. vor einer frauwen genant Demoedis de Mensa, daß ist, vom dischs, diste ist an ein dritten theil eineß hauß bei dem hauß Christiani Melremanß nederwartzs nach der Hoeportzn zu, gelegen, geschriben wordenn, wilch nit anders verstanden kan werden, dan daß eß daß hauß eitz Weinsbergh genant, gewesen dan, dan Weinsbergh licht hart neben Melremanß hauß wie auß dem schrin ist zu vermircken, dan wie ich den namen Melremanß hauß ad ripam finde und den namen Weinsbergh nit finde, so wirt der name Melreman im schrein elter sihn dan der name Weinsbergh.
[331] uber
80 jar ungeferlich darnach, nemlich a
nno 1303 da find man im schrein zu Arsbergh in eod
em libro porta panthaleonis, daß einer genant Conradus Clevefrundt das derselbe etliche theil an einem hauß daß genant lapidea domus wegen siner frauwen und kindern von Conrado Bruwiler bekomen. Und wirdt biß lapidea dom
us zu deutzschs nit anderß dan das steinenhauß heischn bei Melremanß hauß gelegen, und wirt einen steinen giffell und steinen side mauren gehat haben. Ein neder hauß von gebeuwe, dar auß ich nit anderß machen kan, dan daß hauß Weinsbergh, daß do wie eitz und eitz wie do zwischen Melremanß hauß und dem alten backhauß gelegen, Melremanßhauß aber ist daß hauß neben Weinsbergh zu feldtwart gelegen, da von ein theil folgenß Wenemarß hauß genant. Eitz zudem hauß Weinsberch gehorendt und daß andertheil dem namen Melremanßhauß genant pliben. Und dweil daß hauß zur alten Tauben die seider maur zwischen der Tauben und Melreman bekomen daß ist binnen zwelf off 13 jaren beschein. min broder hat die maur mit helfen bezaln, vorhin ist sie nit da gewest, daruß sult folgen das lapidea domus, vorhin der nam deß hauß gewesen, und folgens den namen Weinsbergh erlangt. Von den Clevefrundts partheien an etlichen theilen lapidi
æ domus findt man der zeit mehe
n im schrein benant, under andern ein monch zu
m Altenberg und ein profeß jonfern zu Weissefrauwen in Coln.
Uber 30 ihar
nach Clevefrundt find man im schrin zu Airsbergh in lib. porta pantha. daß a
nno 1333 Gobelinus Domesticus de foro sandicis und Druda sin ehefrawe daß hauß Weinsberg under dem namen Weinsbergh gegolten haben von einem genant Jacob von Solingen und Elisabethen eluden wilche gelegen ist neben dem backhauß zu Weissenfrauwen wart bei der Hoeportzen. Wan aber Jacob von Solingen oder Elisabeth sin hausfrawe samen an daß hauß Weinsbergh eirst komen sin, und waß jarß, daß hab ich im schrin nit finden kunnen, glichfalß do sie daran geschriben sin, ob eß do den namen Weinsbergh gehat oder auch etliche vor innen deß hab ich nit vernemen mogen, der die gelegenheit het, moge weiter darnach sehen. Gobelinus Domesticus de foro sandicis ist zu deutzschs gobel haußgenoiß vom Weidtmart. Mit dem worth domesticus hab ich mich wol bekommert. Ob er von den alten haußgnoissen zu obern Weinsbergh in Beiern siner herkompst einer gewesen, und derhalb lust zu dissem hauß Weinsbergh in Coln gehat, ist mir noch unbewoßt. Ist aber wol zu vermoden, sunst wist ich daß wort domesticus anderß nit zu verdutzschen, dan ein haußgnoiß. Es moist dan heischen einer vom gesinde. De foro xandicis, ist vom Weidtmart da er filligt lang gewont und den beinamen auch gehatt. Eß heischt sandix weidt, da man mit ferbt besonder blæ linen, wullen ducher und anderß mehe. Hat ein dochter auch Druda genant verlaissen, die erst Johan von Vianden, folgenß den andern hern Memfardt vo
n Brunsbergh rittern zur ehe gehatt.
Aber 35 jare nach Gobelino Domestico, nemlich a
nno 1365 ist Johan von Langele folgens von Weinsbergh genant und Catharin von Else sin hausfrauwe an daß hauß Weinsbergh ihm vurg. schrin zu Aisbergh in lib. porta panthal. geschriben worde
n wilches hauß innen her Memfardt von Brunßberg miles und Druda Domestica de foro sandicis ob. Gobelini dochter geben und erlaissen haben zum theil. Glichfalß haben ihnnen Heintzo vo
n Rodenbergh und sin swager und swester Jacob Wulffertin und Gertrudis ehelude ire halbscheit hausses Weinsberch 12 jar darnach erblich verkaufft. Und werden disse ehelude Johan von Weinsbergh und Catharin von Else daß hauß Weinsbergh mit dem Wenemarß hauß wilch ein halbschit von Melremanß hauß gewesen, samen bracht haben. Disser Johan ist ein hamecher sineß handtwircks gewesn und hat wirtschaft und herberge gehalte
n, auch kirchmeister s. Jacob gewest. Er wirt daß hauß Weinsberch hoher hinuff gefoirt und gebaut haben under dem tag wie eß noch uber sich hatt, haben kinder samen gezilt. Und lang zit samen gelebt iren son Christia
n von Weinsbergh an Irmgen weltlich bestadt, iren sohn her Gerhardt geistlich gemacht, wie auch etliche ihn cloister gethain. Und diß hauß Weinsberch mit 12
goltgl. jarlichr fharen beweirt, wilche fhar sie nit widder abgelaust, da von vil geschrichter befonden werden. Und endtlich ist Johan vo
n Weinsberg ungeferlich umb das jar 1432 vor abgestorben, und Catharin von
[331'] Else sind wittib hat noch etliche jare nach im gelebt. Und ire bewanten und neiffen von Else haben ihr hart ungelegen und zu iren willen gehat und ireß verstorben haußwirdts Johanß von Weinsbergh kinder Christia
n und enckeln Frobeniu
m vo
n Weinsbergh durch dern boisse practickeln vom hauß Weinsbergh bracht dan hat sich a
nno 1435 dran laissen weldigen, daß andern zu gut ist komen, wie sich daß darnach zu Airsberch in lib. porta pantha. et sentencia
rum wirt finden. Und wirt disse wittib Catharina vor. 90 jar alt gewesen sin.
Uber 73 ihare nachdem Johan von Weinsberch oder Langele eirst anß hauß Weinsbergh komen und inmittelß sin sohn Christia
n von Weinsberch, und deß sohn Frowin von Weinsberch, min attavus, abavus, proavus, das von haben sich die veir gebruder von Else anno 1438 alß Johan, Herman, Gerlich Brun von Else nach absterben irer moenen Catharinen von Else an das hauß Weinsberch laissen weldigen und zu Airsberch im schreinbuch sentenciaru
m schreiben laissen. etliche von dissen brudern haben ire theil uberlaissen Conradtn Angelmecher, von dem an Wolff von Glesse, Wolter Grein kompt auch an zweitheil, Beilgin, Irmgen, Lisbeth frawe und profeß jonfern zu s. Maximinen, und broder Wolff alle von Glesse haben auch ire theiln vom veirthen theil deß hauß Weinsbergh und Weremarß. Und folgenß ist Gerlich von Else mit Gertruden siner hausfrauwen nach etlichen jarn an die fharen und hauß Weinsberch und Wenemarß allem komen sich vur und nach dran schriben alissen. Und ist also nach Gerlichs dhoit vergaddert, und haben disse drei kinder verlassn, Gerlichn den jongen, Neisgin und Lisbeth von Else. Also ist daß hauß Weinsbergh und Wenemarß zum theil und zu
m mail vur und nach bei den von Esse und iren frunden gewesen, die dannest den erbgenamen von Weinsbergh auch bloitzhalber bewant
und zugethain waren. Und haben eß die von Else 58 jare ungeferlich ingehalt und bewont, besonder die wittibe Gertude deß alten Gerlichs nachgelassene hausfrawe gewesen.
Aber 58 jare alß die gebruder von Else an daß hauß Weinsberg und Wenemarß komen, nemlich vom jare 1438 sin mitler zeit verlauffen biß Gotschalck von Weinsbergh den man Swelhe
m nante und Maria Keppel ehelude a
nno 1496 den 18 tagh novemb. zu
m eigenthumb daran in lib. sentencia
rum zu Airsb
erg im schrein dar an geschriben wurden, wilchen Gertrudt wittibe leibzugtersche wilant Gerlichn vo
n Else deß alten fort Gerlich von Else der jong und Neisgin elude, Lenhardt von der Brucken und neisgin elude, Johan von Wischel und Elisabeth elude jed. ire anpart eigenthumbs deß hauß Weinsebrgh uff der Hoeportzn bei dem backhauß zu Weissenfrauwen wart und deß hauß Wenemarß innen geben und erlaissen haben. Also hat disser Gotschalck daß hauß widder an den menlichen stamb und affkumptzst bracht darnach er langh gestanden, dan er waß ein ehelicher sohn Frowinß von Weinsbergh, der zu Swelhem auß Coln quam zu wonen. Frowin waß ein eliger sohn Christiani von Weinsbergh, disser waß ein eliger sohn Johanß vo
n Weinsbergh vo
n Langel genant und Catharinen von Else, da von daß hauß anire neiffen von Else komen und so lang pleiben ware. Und dweil disser Gotschalck min anher, mineß fatterß Christiani fatter, von Swelhem geboren gen Coln komen, wart er auch von siner geburtzs platzen von Swelhem gena
nt da er uff der doirholtz sipen geborn und vo
n jonst erzogen war. und anfengt mit dissem daß neuwe gesclecht von Weinsberch an da bei eß nuhe scheir hondert jar zum eigenthumb gewesen und von im und siner abkompst bewont besessen und mit ehrn gebraucht worden. Vide infra a
nno 1596 den 18 nove
mb..
Disse vurg. sechs posten oder summen alß 79 doch 1 jar da zu vil. Item 80 jare. Item 30 jare. Item 35 jare. Item 73 jare. Item 58 jare, da von 1 jar abgezogen. Machen su
mma summaru
m 353 jare, ob ein oder 2 jar verregnet sin so mwaer steth eß nit. Und ahtzs sulche gestalt mit dem angezeigten intervallo und mittel zit von dem außzoge zu Weinsebrgh in swaben und anzuge gen Coln deß neuwen hauß angangk Weinsbergh in der richsstadt Coln. Die herrn und inwoner von anfanck deß jarß 1144 biß an daß jar 1496 oder 1497 inhalt der werschaft zu wissen were wol lustich
, wer kan sie aber alle mit namen und zunamen specificern oder waß ihre standt und handel gewesen, anzeigen. Man mach sich vureirsth
[332] mit der theilung die ich eitzs gemacht und dan fort an mit dem waß ich ihm boich senectutis vom jar 1580 den 4 augusti von folio 219 biß fol 230 angezeignet, behelffen, biß ich oder der wilcher sich beß erkundigt mehe berichtz erfirdt.
Heruff hab ich der zit etliche desticha kurtzs gesatzst darin der anfanck und mittelzit deß intervalli zum theil begriffen, die will ich umb besser gedechtniß herzu setzen, lautende wie folgt,
Anno 1144.
Exitus à Weinsbergh matrum cum prolibus annos.
Mille dat et centum et quatvorundecies
Anno 1220 coete..
Bis sexcentenos, bis denos circiter annos.
Scrivia agrippinæ coepta fuere prius,
Anno 1333.
Scrivia mille dabant centu
m ter, et undercies 1
tres.
Annos, Weinsbergam tunc Gobelinus habet,
Anno 1365.
C. tredecim, tot et 5 qunadam tribuere Iohanni.
Orimum Weinsbergh jus, titulumque domus
Anno 1435.
Secula bis septem Weinsbergam lustraque septem.
Fratibus Elsenis calliditate parant
Anno 1496.
Mille, quater centum, nonaginta simul et sex.
’des Gotrschalco vitiferas redimunt
.
Bei dissen verslin kan man auch daß intervallum finden und die mittel zit, zwischen dem außzug zu Weinsbergh do auch daß hauß Weinsbergh in Coln sinen anfanck genomen a
nno 1144 biß a
nno 1496 do min anher Gotschalck und anfru
Maria Keppel eirst inß schrin komen sin, deß eitz uff 3 jar nach, hondert jare sin, integrum seculu
m. Got allemegtiger will daß hauß deß gesclechts, und gutter, personen und wonungh benediden, erhalten und behutten zu siner ehren, und wolfart der menschen. Amen.
Anno 1593 den 1 novemb. allerhilligen tagh ist die memoria miener lieber eltern wilant Christian von Weinsbergh und Sophien Korth eheleuthen zu carmeliten ihn s. Josephs capellen dar sei under dem fordersten stein begraben ligen, gehalten da stunde ein grabkertzs auff dem grabe von minem broder druff gesatzst und daß grab under der vespern und vigilien auch aller seelen tagh under den missen visiteirt. Und von dan gingen die frunde, suster Marie wittib Ordenbachs, suster Sibilla wittib Woringenß, suster Tringin wittib mineß broderß Christian, neif Reinhardt von Dutzs goltsmidt und Tringen Minawe sin hausfraw, neif Gotschalck von Weinsb
erg zimmerma
n und Margreth von Swelhem eheleuthe, neif Peter von Weinsbergh kertzemecher und Anna von Gusten eluthe, neif her Peter Ordenbach canonic
us ad gradus mari
æ und neif Johan von Dutzjonckgesell, zu mine
n broder Gotschalck von Weinsbergh haußmeister im fischkauffhuß und Elisabethn Hornß siner hausfrawe, zu mir und mine
m neiffer
Herma
n Weinsbergh dem jongen, in unser elteren hauß auff der Bach, dar satzsten sie sich in die vernuwerte gemalde stoiffe zu disch.
Denselben nachmittag hat min broder und ich meister Wilhem von Außhem fleischheuwer zu Weinsbergh bescheiden und underretten unß mit ihm einß kunftigen heiligs zwischn unserm neiffen Johan von Dutzs und siner dochtern Margreten von Aushem. Und dieweil mir doch gekocht hatten behilte
n mir innen bei unß zu gast, leissen auch sin hausfrawe
[332'] Ursula genant zu unß komen daß mir unß die beß lerten kennen. Min broder richte mittelmeissich an daß mir an beß und dranck gnoigh hatten. Ich leiß auch ratzwi
n hoelen. Und machten unß frolich. Und gedachten unser eltern in unserm gebetten.
Ich hab auch vur mein eltern ihre gesclecht vur mine hausfrauwen und jonfer Marie Luchelgin min pflegdochter s. Jacob uff dem stoil laissen bitten. Und miner hausfrawen Weisginß Ripgin in dem klockenthorn s. Jacob und j. marien grab zu Carmeliten allerhilligen tag jedeß mit einer pont waxkertzen laissen beluchten, auch aller seelen tag und bin dißmal zu Carmeliten nit komen. Mineß anherrn und anfrewen Gotschalcks von Weinsberg und Marien Keppelß grab zu sant Jacob mitten in der krichn hat min neif her Lutger Hersbach licentiat und obersigler laissen belugten, dan sein motter und brodere auch darin.
A. 1593 den 2. novembris, umb disse zeit, swebte ein statischs kreichzfolk zu ross und foess umb Aich, holten ire noitturft darin. Daher ein gerucht untstunde, die von Aich hetten ein statisse bebesatzung ingenomen, dweil sie von dem fursten von Gulich und in dess namen besweirt worden. Aber dar war nitz an. Doch quamen die Hispanischen aus Brabant heran dringen, do spolierten die Statissen Eupen und zuegen zuruck. Die fursten und adel willen vil regiments uber reichsstette und ander groisse stette und burger haben, daher mogt wol kunftiglich vurauwe untstahen.
Anno 1593 den 3 novemb. hat man den knoden zu Airsbergh getheilt dar ich minen neiffen Herman von Weinsberch vur wenich jaren zum amptman gemacht hat. und er bequam im knoden vur sin anpart dißmail 7
gl. 4
alb. die mach er zu sinem nutz anwenden sines gefallenß. Er gehet noch selbst nit dahin biß daß er sich verheiligt oder selbst hauß helt. Hat nit vil uff sich doch ist eß ein forthell.
A. 1593 den 3. nov. ist die appellation miner swestern Sibillen von Weinsberg, so den 22. oct. vorhin a sententia contra eam et pro Geirtgin von Woringens swester lata et interposita irn rade angenomen und doctori Reck ein raitzman committeirt und befollen worden, und hat vil mohe genomen, ehe man das zuwege kunt bringen. So hat Jacob Dun walt die hern raitzrichtere, licentiatn Lodovicum Falckenberg und joncker Barthel Questenberg samt dem gerichtzschriber Sebastiano Fedder und einen referenten uff ire side pracht, das er sin intent mit absclagung der appellation scheir zu sinen gefallen erhalten sult haben, wan doctor Henrich Unverdorben, miner suester advocat, und ich (der zur zit commissarius war) nit so vil fleiss angewant hetten (wie eß fort an jm proceß und sunst fharen wirt, mach die zeit leren).
Nuhe hab ich selbst gespurt, was parteiligkeit kann ausrichten, dan ist mir sulches von minen mitgnosen und gutten frunden widderfarn, wie wirt es dan mit andern zugain. Ob diss etwas mircklichs gekost haben, darf ich nit sagen, weis es auch eigentlich nit, gleub aber, es wirt mit ledigen henden nit zugangen sin, wil in miner suester sachen nit urteln, lais das andern befoln sin, wiewol ich die recht so wol gelesen hab und weiss als andern. Aber wan man die recht zwingen und practick spilen wil, kan man vill ubels ausrichten, und das verdruist mich nit wenich, das die richtere, nit allein die ungelerten dan auch die gelerten, so seir from und hillich angesehen willen sin, dergestalt darmit umbgain und wandelen oft neben dem wege der rechten und pilligkeiten, der erbarkeit und redlicheit und widder ihr eigen gut gewissen. Nit wol ist es zu unschuldigen, wan es aus einfalt und unwissenheit geschicht, wehe wan es uffsetzich, aus hass und abgunst widderfirt.
[333] Anno 1593 den 4 novemb. alß min neuweß stoblin zu Cronenberg oben uff bei dem saal und an der strassen fertigh ware, hab ich in dem oven laissen stochen, bin auch dissen tag eirst mit minem schreibgezeugh druff gefarn da gesessen, min acta durchsehen, gelesen, geschrieben und min sachen verricht glich wie ich vormailß im stoblin unden bei der kuchen plach zu thun, daß min suster Sibil neif Herma
n sin motter und suster inhatten und dar ihm sponnen, neheten, krentz machten, laissen schriben, betten. Ich het noch nit so seir uff min stoblin durffen eilen, doch dweil drin gestochen wart, uff daß daß maurwirck mogt drogen hab ich die werbte mit angenomen, deß groissen geruchtes an der straissen von den leuthen, kinder, farten reithen waß ich nit zu gewon, moist mich aber darin gewinnen wie ihener philosophus der sin studoriu
m an ein rauschende mulle gebaut, da mit er deß gerauschs und geruchteß mogt gewon werden, so mach ich auch thoin, dan die gewonheit vermach vil.
Anno 1593 den 7 novemb. alß Bertz Schall vo
n Polhem meineß broderß hausfrawen neif nuhe bestat waß und sich zu hauß gesatzst hat und sin brwampt vil verlege bedufft und dan kinder minem broder 200
dall. jeder zu 52
alb. lagen die von verkaufften huß zur Blomen uff der Bach den armen s. Jacob zuquamen, so hat min broder bei den kirchmeister von achte
n daselbst begert daß sie ihm sulche 200
dall. heubtsu
mme
n wulten folgen laissen gegen jarliche pension auß siner lendereien zu Polhem, da wult er die armen versichern. die kirchmeister und provisorn waren nit gern baussn Coln. So wart doch gehandlet daß Bertzs und Billa sin suster samen und besonder ire lenderei zu Polhem vur die 200
dall. heubtsumme und 10
dall. jarliche pension hipothisern und verpfenden sulten in Coln zu liebern mit dem bescheide da die pension zu rechter zit nit bezalt wurde, so sulten die provisorn Billen 9
dall. leibzugten jarlichs die sie an den armen hatte, inhalten und sich selbst uff einen daller nach bezaln, und dan weiterß inhalt der verschribung. Diß art inß wirck pragt. min broder und ich brachten eß zu weghen. Moisten den frunden zu gefallen sin, besondern dweil eß Bertz bei andern buissen Coln nit ohn groissen schaden in dissen verdorben kreichs zeiten hetten in der eil kunnen uffbrengen.
Anno 1593 den 8 novemb. starb doctoris Furdenß hausfrawe die joncker Barthek Questenbergß swester ware, auff der Brucken untgegen deß pastoirß s. Columben uber ireß alterß vo
n 60 jaren ungeferlich und wart s. Columben vur der gerkamer in der Questenbergh grab gelacht, hat mit dem doctor kinder nachgelaissen, disse frawe waß nit die weisseseste auch nit schoin, daß nemanß seir betrubt umb irent willen sin sulte.
Anno 1593 den 10 novemb. hab ich Engin Weinsb
ergh mottern im conuent Marien bethlehem in der Reimersgassen einen jaerwecken von 12
alb. und ein 2
q. flesche rathz weinß vor iren mertin geschickt, dan sie am verlitten 6 tag novemb. 4 jar alt waß worden. Item glichfalss schenckt ich hern Antonio scholastern s. Georgen mienm executorn ein fleschs raitzwinß zu
m meerten. Item s. mertinß tag gab ich noch ein flesch uber dischs.
[333'] Anno 1593 den 11 novemb. circa martini ist der jonge Gotschalck Weinsbergh eliger sohn Peter Weinsbergh und Annen von Gusten in der Gotzgnaden an das glaßworterß ampt bei einen meister gethain, in sinem veirzehnden jar, dan er a
nno 1580 den 27 febrvarii geborn ist. Diß mach ein gut und reinlich ampt sin, der eß wol kan und narung hat, am malen ist vil gelegen und dan bedacht sin uff riche leuth die bawen und reparern. Ein handtwirck ist vur die kinder nutz und nodich gelert, kunnen nit all geistlich, kauffleude, gelerten werden.
Anno 1593 den 12 novemb. cuniberti haben wir zu weinsbergh zwei fercken gehat vur 33
dall. currentes geldeß gewigen 382
lb. daß
lb. sol sich belaufen zu 4
alb. 6
h. damit behelfen mir unß gewontlicher weiß mit speck durch daß jar wiewoll unser eitz 6 personen zu disch ghain, diß zeichen ich so an fleische und victvalien an, uff daß die nakomen etwaß von unser haushaltung wissen mogen.
A. 1593 den 14. nov. haben die kirchmeister s. Jacob dissen sontag durch den pastoir uff dem predigstoil laissen verkundigen, wie sie sich mit iren achten am verlitten sontag im sprechuse vergligt hetten, nachdem es im gange vom Weitmart langs s. Jacobs kirch und kirchoife biss schir an s. Georgenskirch verwoist und unglich were worden (von) villem ufftoin der graeber, das es gefarlich und sorglich dardurch zu gan were, und dweil es in vil jarn nit gebessert were, so wulte man es doch eitz anfangen zu esterigen und durchaus glich zu machen. Das wurde nit ein geringes an zeilsteinen, morter, ert zu tragen, grabstein uffzuheben kosten und were nit gnoig, das es einmail glich gemacht wurde, wan es fort an nit glich und im bau gehalten sult werden. Derhalb hetten sie vertragen, wer hinforter ein grab im gange leiss eroffnen, der sult von stunt an neben siner gewontlicher gerechtigkeit 4 alb. vur das widder zumawren geben, und wer sich darin weigert, mogt sinen doeden uff den kirchof laissen begraben oder in die kirch, wa er das erwerben kunte. Wurde aber emans die 4 alb. vur das zumachen nit geben, der sol sin grab damit verwircken, und dem doedengereber sol auch verpotten (werden), den kein grab zu eroffnen, das sich ein jeder darnach wiste zu richten. Diss hat man wol proclameren und ausroifen laissen, aber dess ufftoins und durchgains felt vil, sol uff die lengte gar besweirlich zu erhalten sin, dan die 4 alb. werden wenich darzu verhelfen, doch mogt es mit lanckheit der zit etwas batten, die kirchmeister mogen druff sehen und so vil darzu toin, als in moglich ist.
Anno 1593 den 15 novemb. starb meister Christoff min leiendecker der auch mineß broderß leiendecker waß mit hatten ihn auch s. jacob an daß wirck geholffen, sunst hat er daß wirck im dutzschenhauß s. catharinen und bei vil gutten herrn und luthen daß er gnoigh zu thun hat. Er lange in minem wirck gewest. Eß waß ein gut menlin dranck gern mit, einen kalten pot beirß in einem drunck ich gleub damit hab er sich verdorben. Eitz lauffen die leiendecker zu minem broder und mir umb daß wirck. ich hab wol mit meister Christoffel dar von geredt wie daß mit eim leiendecker ampt zu handlen were. Und dem jarlichs ein renth zu machen daß sie uff die leidacher zu Weinsberg zu Cronenbergh und andern beiligenden zugehorigen hissern ein ewich stetigh uffsigt hette, daß die tagher fleissich versorgt und bewart wurden vur regen, snehe, forst daß sie nit durchrennich die sparren balcken gebonner und anderß ihm hauß verdurben, dan an dem obtag und kallen ist vil gelegen, mehe dan mancher meinet, wenich hatten sich vor sulchem durchsweischenden schatten. Aber wilant 1000. Christoffel und ich haben da von noch nitzs beschlossen und eß von mir nit geschege, beger ich min erb wil druff bedagt sin.
[334] Anno 1593 den 16 novemb. wart der ganck s. jacob vom iser oder roster an der Weidtmartzs dhurren an biß zu s. Joriß zu durch minen gefatter meister Henrich von den Steinen angefangen zu estrigen und glich zu machen. min broder Gotschalck war kirchmeister und baumeister hat auch befelch von einß rhaidtzs wegen uber die zeilofen und stein die ein rhaidt vur s. Severinß und Weierportzn backen leiß. Der leiß die zegelstein und kalck da hin zu der noitturft komen, der ganck war nit wogen glich dan troge etwaß ab nach s. Jorriß wart. Derhalb het ich gern gesehen daß man einen trit bei der ganckdhur nach dem kloister zu von
meminger hardenersteinen gemacht het der abwartz ginge so wurde der ganck vor und hinder dem tritte wagenrecht auch darumb das sulch ort am tritte abgezeignet wurde in meinongh deß orth ein maur mit einer weithen dhur kunftich uffzufhoeren die kirch s. Jacob abzuscleissen, wie die kirch s. Jorriß abgesclossen ist, alß der ansclagh mehe dan vur drissich jaren deß ortz gewesen, und noch wol nodich were, so kunth man nachtzs recht zu langs s. Jacobs kirch von s. Jorriß cloister
durch den ganck und uber den westkirchhof uff den Weidtmart
rechtzugain wan eß nodigh were. dweil aber die alte kirchmeister und achten vur mir verstorben waren, und min broder daß noch nit inß heubt kunt fassen und auch meint an dem ab oder uff trit sult emanß fallen, so bleib min meinong dißmal zu ruck. Und wart mit dem estrigen fortgefaren, biß uff 10 foiß nach bei die kirchen dhur s. Georgen. Da begerte her Anthoni
us Imendorff scholaster und her Henrich Hartzen baumeister daselbst unß steinmetzer wult daß ort mit kleinen steinen die sie dar lagten abzeignen, wie geschach. Der offerman s. Georgen begerte auch unß zimmerma
n wult zwei hultzen ladenfinstern under den einen bogen und huisgin under dem gewolff machen, daß leissen die kirchmeister alles
connivento zu, wulten sich mit dem capittel nit iren, vurbeheltlich doch dem kirspell irer gewegtigkeit wie von alters. Disser deß estrigen wart den folgenden 2 decemb. aller ding fertich, und hat die kirch s. Jacob dißmail daran gelagt uber 50
gl. current, wie min broder neigstkunftich in die regnong brengen wirt umb bartholomei dan man eß pre portes finden wirt.
Anno 1593 den 18 novemb. hab ich die rhaitzherrn und allen vom swartzenhauß und innen vorgetragen wie ein erbar rhadt doctor Johan Recken und Johan Starcken von allen gaffeln zu fordern die namen der frembden, wilche widder einß rhaidtz edicten angenomen weren, in meinong die zustraffen wilche sie also angenomen hetten.
Zum zweiten hab ich in vorgetragen, wie Jacob von der Cronen der daß swartzhauß erkauff begerte, die geselschaft wulte ander fhar an bezalung nemen, dern 370
dall. die er wegen deß vertrags noch her auß geben wulte. Zum dritten dieweil die geselschaft deß swartznhauß ab weren und da nit mehe zu kesen hetten, wa sie dan uff die churtage und zeiten zum neigsten samen komen wulten und keissen. So ist vertragen, auff den eirsten puncten vertragen. Man sult eim rhade
die beschloß, 'die namen der frembde von a. 1580 mit (zu)teilen, doch sonder tag und datum, wan sie angenommen weren, und wer sie angenommen hett, wie man dess aus dem catalogo auch nit wissen kunt. Auff den anderen punckten, die geselschaft begerte siner fharen nit, wa
n er die 370
dall. bezaln wulte, weren sie willich die zu untf. und innen zu quietern. Auff den dirtten, bestimpten sie den umbganck und capittelhauß zu den augustinern da wulten sie gen crißmiß samen komen, iren raitzherren und andere officianten erwelen, wie sie domalß mich judocu
m geiselen vor ein gaffelbotten vursclogen und befollen mit dem zu handlen daß er die gebotter zum neigste
n doin wulte.
Anno 1593 den 20 novemb. hab ich mit Zander Ruther an joncker Gerhardt Ducker geschriben, und innen deß erinnert wie ich ihm am 23 maii geschriben hat, ut ibi. Unnd gewarnet, dieweil er mich het bitten laissn ich sult drei oder veir monat gedolt haben, so wult er mich der pension halber zu freden stellen. Ich het der zit wol abgewart, aber eß were nitz druff gefolgt. So hab ich in gewarnet so balde joncker
[334'] Johan Brendt amptman zu Oedt her zu Coln uff den landtag der noch dhuret queme, wulte ichs ihm anzeigen und mit ihm mich besprechen wie der sachen zu thoin were, daß einmal bezalt wurde.
Dissen breif hab ich mit gedachtem Zander der zu ander zeiden duckerß jong und zu Oedt da heim gewesen, geschickt, ob aber der breif zu recht komen sei hab ich noch nit vernomen. Also leufft ein jar uffs ander. Ich schrib ich mane, aber Ducker bezalt nit. Ich hof noch einß etwaß zu bekomen, oder min erb mach die restante pensionen nach minem absterben fordern, wirt wol ein vorrhade sin. Wie eß mit den restanten jarn geschaffen sei, wirt min rechenßboich fol. 186 pa. 2 sampt beiligendem zittel und andern deß Duckerß missiven die man wol hinder mir finden wirt, die hat man uffzusoichen.
Anno 1543 den 20 novemb. alß mir min swager Goddert von Kempen burger zu Coblenß im Cronengesgen uff den Santkuylen begegnet, hab ich im zugesprochn und gefraget, ob er mich gesagt het. Er sprach, iha. So sult er den mittagh zu mir essen komen, daß geschach. Do finge er an, und sagt, sin hausfrawe Cetter vo
n Caub oder Mulhem were im zu Coblenß im verlitten julio ungefer 14 tage vur s. jacob haistich in der nacht abgestorben. Mit disser hat swager Gobert vor etlichen jarn ihr testament zu Coblenß vur scholtiß und scheffen deß hohen churfurstlichn gerichtzs dasselbst uffgericht und uber irer beider gutter ein den andern zu
m erben ingesetzt, aber so vil den sterbfal mineß steiffsohnß Johanß von Cube hat sie alß sineß fatterß swester und neigste mohne allein adieirt angenomen, dar in mich und min erben zu einer halbscheit und Goddert iren haußwirt zur ander halbscheit institueirt. Da von zwei instrumenta sulchen testament ingrosseirt und besiegelt waren, der er mir einß uff Coln zupragt und geliebert, dan ich die kosten da von bezalt hat. Nuhe sagt er mir, daß ander instrument oder testament daß er zu Coblenß gehat were in deß schriberß hauß verwarloist und daß siegell dar von gesnitten ob eß die kinder gethain wist er nit, er het eß aber suberlich widder dran genehet, begerendt ich wult daß meine hinuff schicken, wan scholtiß und scheffen daß meine ungeletzst worden sehen, so wurden sie ihm ohn zweiffell ein neuweß siegel dran hangen, daß lauthe mir frembt in minen ohren, daruß ich einen garwon schepffte alß daß sie sulch testament verendert oder widderroiffen hetten dieweil daß siegel dar von war komen, dan wie sult eß anderß inß schribeirß hauß sin pracht worden daß er in sinem hauß und gewalt hat. Ich sagt ihm aber swager, daß lauth seltzam daß irß nit beß verwart hatt, das ich daß mein hinuff gen Coblenz sult schicken werde ich nit thoin, doch wa eß so ist wie ihr sagt, so solt min testament daß ihr uffgericht hatt, ihm fhall der noit mit zu vrem besten sin, daß bei mir verwart sol werden, daß ein wirt inhalten von worde zu worde wie daß ander, so zu unser beider gmeinen besten sin und pliben, un eß anderß bestendigh sin wirt waß ordinirt ist. Auch sagt er mir, eß were unser beider swager Philips Viel zu Bynge am neiglitten 8 augusti zur Coblenß vo
n Coln komen und im botten geschickt in sin herberge, und wie er komen, innen gefragt, waß er mit siner verstorben frauwen vur ein testament uffgericht. Daruff swager Goddert schunfflich geantwort. Min frau hat euch und mir daß nachkomen besatzst, do were er zornich word. und widder sin geselschaft gesagt. Ich widdersprech alleß waß mi
n moen mir zu nachtheil gemacht hat. Wie nuhe min swager zu Bynge an diß testament komen sei, kan ich nit wissen, ob waß mehe vurgelauffen gewesen. Diß macht mir auch ein bedencken. weiterß sagt mir swager Goddert, sin hausfrawe Cathrin het diß jar im sommer den 10 iulii a
nno 93 vur den hern amptman burgermeister und rhaidt zu Coblentz ihm Godderten ganse gwalt und volmacht geben, alleß waß ihre von irem neiffen Johan von Cube anerstorben und an ererbt were, zu Coln und anderßwa sulchs zu verkauffen, inzumanen, und darmit zu thoin wie darin stunde. sulche volmacht hat er mir vorgelegt sehen und lesen laissen, war uff papir geschriben. Und mit einß rhaidts siegel besiegelt, hat uff der stadt wapen, daß croinlin im crutz. Und fragt mich ob ich im etwaß abgelten wutle vom eigenthumb, dan die leib war warin der volmacht vorbehalten. Hie mit macht, er die sach verdechtiger daß ichs dar vur hilte, daß derzit daß testament verendert daß siegel abgesnitten und die volmacht in die stadt geben were.
Ich gab swager Goddert den bericht, wilchen min erb mit wissen und indegtich sin mach, alß nemlich, ewer selige hausfrawe Cathrin ist nuhe vor mir dhoitlich abgange
n, so hat sie den pfal nit erlebtt, dan miner seliger hausfrawen Weisgin Ripginß und mi
n testament
[335] stehet und helt condicionaliter. Wan der lestlebende von unß beide auch abliebich ist, so sol ein halbscheit auff min erben. Die ander halbscheit aber an Weisgin sohn Johan oder sine erben hinfalln wie unß testament dan weiter vo
n iren erben sagt. Und dweil sin hausfrauwe minen sterbtag nit erlebt, so were der tag und condition nit erscheinen noch purificeirt, und ir nitzs heimgefallen dar uber sie megtich gewesen zu testeren. Er wiste dan mit rhaidt der rechtzgelerten zu sagen, daß sin hausfrau Cathrin het den eigenthumb vurbeheltlich mir der leibzugt adieirt und angenomen deß ire zwa swestern zu Bacharach Cathrin Cursenerß und Agnes Stommelß in irem leben nit gethain noch adieirt hetten also daß sin hausfrau eitz zu Coblentz dar zu beregtiget were und wiste daß mit recht zu vertadingen. Daß ich ihm aber deß eigenthumbs etwaß abkauffen sulte und cowarten der ander frunde inreden, dern etliche zu Byng, Bacharach, Wesel Coln, Nuyß wonen, daß were mir ungelegen, dan ich besorge wanne ich mich deß underwonne, eß mogte mir etwaß vo
n beiden sithen von wilant Johanß veir monen erben begegnen da vor ich mich eitz nit hutte daß laiß ich min nachkomen außrichten wilche auch der peen und erfelniß vurzuwenden und zu gebruche
n haben. Ich kan wol friden in minen tagen haben, der monen kinder zu Bacharch zu Bingh zu Oberwesell mach noch etliche in leben sin. So lebt noch der monen Feigin Ripginß uff Beien sohn noch in Coln und sine Henrich Ernsten dochter und enckel. Item Peter Ernsten sohn zu wein in Oisterich, und Ewalt und Henrich Ripginß enckeln zu Neuß, aber Gertgin Wolff oder Hoengin zu Brisach und Ursuln Gronsginß kinder in Clemenß hof sullen villicht wenich erhalten werden, dan ire frewe oder motter Agneß Ripginß Gerhardt Wolffs hausfrau und Geirtgin Ripginß Peter Grunsginß husfrawe
n im Zedernwalde zu Nuyß miner hausfrawen Weisgins swestern sin beide vur ire Weisgin verstorben daß sie nitz adieirt noch gefallen sei. Und also uff ire kinder nitzs transmittern kunnen, dan der fall war noch nit beschein, diß vurg. samen und besonder haben min nachkomen zu underscheiden und zubetragten.
Wiewol Goddert zu Coblentz 74 alt ist und Cathrin sin hausfrawe 80 jar alt ware, noch hatte sie verhoft mich zu uberleben, aber daß ist am herrn gelegen. Jetz gehet swager Goddert umbher in Coln und beudt den sterbfall der noch fallen sol zu feilen kauff. Diß verdreust mich wol etwaß daß er minß dhoitz so begerlich ist und deß fhalß nit erwarten kan. Verzert hie in Coln, und versumet zu Coblentz aber waß sol ich dhoin, moiß gedolt haben und eß gestatten. Eß sol wol nevlich wirck mit ihm sin, daß erß bedarf. ich hab noch nacher bloitzbewanten die eß beß
bedurffen, wie kan ich ihn aber helfen, dam alleß scheir vßpleibt.
Anno 1593 den 21 novemb. uff sontag pr
æsentationis marie hat mineß
broderß hausfrawe Elisabeth Hornß ireß namenß fest gehalten. Dan vur zweien tagen den 19 novemb. uff fritag war sant elisabethn tag gewesen, daruff ma nnit fleischs spisete und sich do nit schickte. Die gewontlichen ihm hauß waren da. dar bei sie suster Tringin ir nigt Bill Schall und dan neiff. Joha
n von Dutzs der noch bei unß herbergte komen leiß, hat hartfleischs groinfleischs, gebrait ei
n lommel, zwei honer, keiß botter castien haselnuß eppel, ein firdel gutzs weinß, daß mir zu freuden uberrich gnoigh hatten. Got hab lob.
Anno 1593 den 22 novemb. uff s. cecilien tag worden in den ehestandt befollen Balthasar von Berchem ein sohn ei
n kauffgesell der wol etwaß erobert sult haben, und doctor Michael Glaserß dochter miner hausfrawen Drutgin Barß tauffgoden mit graff Herman von Nuwenar. Die hoichzit war statlich cuniberti in der kirchen, dan ireß fatterß hauß lach auff s. Johanßstraß bei s. Ser
naiß seir nach. Die bruloffs maltzit wart uff dem Heumart in wilant her Gerharten Pilgrumß hauß deß verstorbenen burgermeisterß daß der brudegam gemedet hat, dar sie wonen sullen.
Anno 1593 den 27 novemb. ist Engin die nigt und erbin wilant swager Johan von Woringen einer dochtern und kindeß ingelegen im hauß zu
m Rabenstein uff der Bach und ir haußwirdt Jacob Dunwalt ist frolich gewest daß er und sie einen erben zu wilant Wormgeß verlassenschaft erworben haben. Got geb eß ihnen zu gutten.
[335'] A. 1593 den 27. nov. starb die wittib jonker Lodowichen Heimbach in der Tauben in der Sternegassn, ires alters ungeferlich von 50 jarn. Er war her Peter Heimbachs burgermeisters sohn und herrn Bartholt Heimbachs burgermeisters broder, jonker Lodowich war anno 1591 umb Parschen gestorben, foirth der heimbachs wapen, ein gulden schilt, darin zwein swartze ligende balcken jeder hat 4 weisse andreiß crutzlin in. Uff dem helm stunden 2 horner dar zwischen stunde ein uffrichtich swartz reiß alß lilien oben ein anderenn.
Disser hat von sinem fatter in der deilung bekomen Krauhausen, am orde oben gegen Klein s. Mertin mit den zinsheusern bis an die Santkuil neben andern mehe renten. Die wittib aber war ein dochter Johan Liblars uff der Sternengassen orde mit den zinsheusern darinnenbis an den Grevenstein uff der Hoeporzn und die Dauwe und etliche mehe in der Sterngassn und dan einen bauhoff uff s. Severinstrassen, wol mit 600 morgen landes vur derselben porzen, und einem groissen wingart, hinder sinem haif gegen der Carthuser porzen ausgaindefoise ein schilt uff der rechten seithen gutte
n uff der lincken seithen blaw, dar zwei bloisser swarter in stunden crutzweisse uber einander gainde die heffter unden die spitzen oben im lincken felde war deß hefft bla im blawen gell, uff dem helm zwein armen jeder ei
n swert in der faust haltende
Disser fatter, den man den alten Liblar nante, hat so vil hoiffe und ackerlande bei ein vergaddert, das er jarligs uber dusent malder roggen von sinen eigen guttern inkomens hatte, der burger man in Coln nit vil findt. Und haben fatter und sohn groisse gutter und kuckuckenim berkwirk in brunswicher lande gehat. Und disse wittib waß ein einige dochter ireß fatter die alle sine gutter ererbet, und war mit irem manne joncker Lodowichen arme lude bei irem groissen gude dan er war stedich gigtich und sie ein unbeholffen einfeltige frawe und wisten ir gut nit recht zu regern. Hatten samen zwa dochter und einen sohn, die elste dochter leiß sich vom pedagogo besclaffen den sie zur ehe nam in leben beid
er eltern, die jongste dochter ist noch unbestatt, der sohn joncker Johan Heimbach waß ein woist kindt, donnerte, zough im krege war der motter uberlestich dar zu thoirn moist ghain also gehte in der welt zu, haben s. Peter in der kirspelß kirchen ir begrebniß da sie beide ligen.
Anno 1593 den 29 novemb. ist die appellation von den raitzrichtern zwischn miner suestern Sibilln Weinsbergh procuratorn gegen Geirtgin von Woringen und ire
n anhanck interponeirt im rhade eirst accepteirt und committent, da ich oben den 3 novemb. da von meldongh gethain. Die commission war doctor Johan Recken allein zu dem ende beschehen zu besigtigen ob die appellation zu acceptern were oder nit were. Und an daß undergreicht zu verurkunden
davon und so lang mit der execution zu stollen. So vil underscheidtz ist zwischen dem waß 3 novemb. und den 29 novemb. von der acceptation und co
mmission gesagt ist, dan eitz ist die sach allerding angenomen, und committeirt, daß Jacob Dunwalt gar nit gefelt.
Anno 1593 den 30 novemb. umb andre
æ bequam ich ihn min zonge scheir am spitzen vur an der rechten seithen im fleisch ein knoblin wie ein junck bonne dick und groiß wie eß sich tasten leiß. Und ob eß mir nit wehe oder smertz machte, so besorgte ich doch eß sult mir am reden hindern, sunst schreckte eß mich nit seir, dan ich eß von alterß und vil jaren wol gewon sin daß mir die zung vßfirt und smertzst. Zu zeiten schrap ich wol alun neme
n daß mel in den mont, gurgelen uber die zung und sclundt so vergehetzs balde widder, diß ist aber vß der zongen uber acht tage verswunden. Wa her aber mir sulche gebrechen zu verscheiden zeit uff
[336] die zonge sin kommen, weiß ich nit eigentlich, mach villich von gesaltzen speisen verursagt werden. Dweil alle mal balde vergeht so frage ich die artzst nit vil drumb.
A. 1593 den 1. decembris sin bei zweihondert freibuter zu pfert aus den Nidderlanden heruff ins erzstift Coln und lant von Gulch komen, uff diss seide des buschs bei Bruwiler und Quadradte sich im felde zerteilt, dern etliche sich gen Wesselink getain, da ein schiff angefertigt, alles draus genomen, was in gedienet, etliche unsers burgers halfen, von Zulch komende, irem herschaft, Thomas Snorenberg, burger in Coln, (pachtkorn?) zu bringen, nit weit von der stat angefertigt. Und wie der hal(f)man mit sinem broder, auch eim halfman, die flugt uff das Weisse haus wulten nemen, sin die freibuter innen nachgeeilt und haben die beide broder und halfen erschossen, do neun pferde aus den wagen abgespannen und damit zuruck gezogen, auch uff eim andern orde einen man und frauwe erschossen, und im ruckzog alles spolieirt und geraubt, was sie antreffen kunnen, den leuten groissen schaden zugefoigt und sin widder darvon ungeletzst gezogen.
A. 1593 den 3. dec. ist meister Gotschalck von Weinsberg des kirspels s. Jacob zimmerman zu minem broder sinem oehem komen komen und gesagt, der offerman s. Jorriß begerte gar fleissich, die kirchmeister wulten ihm uff sin fruntlich begern vergunstigen, das er ihm in den einen bogen im gange s. Jacob uffsclainde hultzen finstern machen mogte, er wulte da gern etwas feil haben. Daruff ist ihm vur antwort gegeben worden, dieweil die andere kremer doch auf des kirspels graften stunden, so mogt ers uff des of(fer)mans pitt und begerte machen, doch vurbeheltlich dem kirspel irer graften und alter geregtigkeiten wie von alters; mit dem underscheide ist es vergunnet worden und anders keiner gestalt mehe.
Anno 1593 den 6 decemb. uff tag s. nicolai ist der kirchmeister pr
æsentzregnongh zu Weinsbergh unden ihn der stobe
n gehalten worden, die man jarligs ihm sprechhauß plach zu halten aber eitz under den kirchmeistern s. Jacob jarligs von eim zum andern umbginge. Und waß diß jar an mine
m broder Gotschalck komen der die kost moist halten. Also quamen sie umb 4 vren den nachmittag dahin, und alß die regnong und abfragung alles naher dan in einer stunde
n beschehn war gingen sie zu disch sitzen. Doctor Crudenerß hausfrawe, mineß broderß husfrawe und suester Sibilla die quamen mit darzu, sunst nemanß mehe. Und dieweil eß ein nachmittags glach sult sin, so richt min broder nit den hardtfleischs pankoichen, gebrait eine
n haesen und honer kalffsharst, keiß botter casteien obst schalen koichn an, und schenckte firnen und neuwen wein so gut alß er zu bekomen in dissen sauren duren jar zu bekome
nwar und waren alle gutter dinge. Doctor Crudener außdheiler der pr
æsentz gab minem border 2,5
dall. die dar zu verordnet waren zum besten.
Anno 1593 den 7 decemb. wart durch einß erb. rhadtz decretu
m und urkunde vacat an ein geschoicht im schrein columb
æ zwischen Catharingen Smidts und der frauwen zu s. agathen geschriben. Umb deß willen daß sich min werdige frawe an etliche erbschaften hat schriben und vorbeheltlich dem cloister 10
rad.d druff und hat sie vort iren swestern den eigenthumb uffgetrage
n. Und nigtgen Catharinen verswigen die mit dar zu gehoirte. Diß hat mi
n [336'] broder und Johan Barrefoiß alß vormonder und jonfer Maria Smitzau alß die moen Catharinginß inß wirck gestallt. Darumb min werdige frawe s. agnaten sich deß beclagte daß sulches beschein ehe man sie druff gehort hett. So befalch ein rhadt die sach etlichen hern zu verhoren da bei wirtzs wol pliben. Und dar zu komen daß jeder geschriben werde an daß ihenich waß ihm vo
n recht zukompt. Diß pleicht also zugeschen wan die geschrichter practiseirt werden, oder die schreinschriber durch verswigung der warheit betrogen anderß dan sich gepurt schriben. Und dweil ein rhadt herrn uber die schrein sin, so haben sie deß gut foege und macht. Und ist tacita restitutio in integru
m, vel reintegratio. Und wirt keinem theil damit sin recht oder geregtigkeit benomen dan allein die verfurtelung, und betregliche possession seu pr
æviciu
m daß ein parthei der andern durch die schrinschribung absehen wil, und dan sagen es sei in scriviali possessio
ne, daß ein ander die widdersprach thoin moiß oder sunst das nach lauffen hett. Do ich jongk war hab ich mail vo
n her Arnolt Bruwiler burgermeistern gehoirt sage
n, daß schrein were kein evangeliu
m, daß mir do frembt zu hoeren war, aber hab eß inmittelß oft erfharen wie eitz daß er war geredt, man sult doch an schreinen sulchs verhutten.
Anno 1593 den 7 decemb. ist die appellation sach vor den commissarii einß rhaitzs zwischen miner suester Sibilla Weinsbergh gegen Gertgin von Worringe
n und Jacob Dunwalt introduceirt, da Johannes Kreit ihr procurator anhilte ad decernendu
m citationem, daruff gegentheilß p
__ciu
m Bernhardus Hardenb
erg erscheinen und wegen der appellaten begert anzusetzen terminu
m libellandi daß domalß nit geschach dan l. Roß und ich commissarii p
ro temp
ra waren partheilich und verdegtigh. D. Reck war in min stadt surrogeirt und daßmail nit zu gegen. Nuhe ist sie angefange
n wie sie aber ablauffen wirt, daß hat man zu erwarten und zu vernemen. Und were die dach lichtlich zu vertrage
n, da man einß kunth werden wilche parthie die scholt auß dem boich wilche doch darinnen ist sult schuldich sin an sich zu neme
n un inzufordern.
A. 1593 den 8. dec. Conceptionis Mariae hatten mir begert, uns neiff Johan von Dutz bruwersgesell sult sin brut Margret von Aushem einmal bei uns brengen, das mir sie besegen und kuntschaft mit ihr machten, und dweil ich innen noch herbergte, so bat er ihr an ih(r)en eltern urlof und bracht sie den mittag zu Weinsberg bei uns essen und mir converseirten mit ihre und mirckten, das sie verstendich, wolmaneirt und gespreich war, kunt auch wol lesen, schriben, regnen und verstunde sich (uff) die muntzen und gelt, das sie bei den eltern geleirt hatte. Nach der maltzit uberquam mich min gebrech, das ich uff von dischs mois gain und durf den abent nit widder dran komen, dan ginge fasten zu bedde. Den abent aber reifen sie neiff Gotschalck Weinsberg und sin hausfraw Margret und sin motter zu sich, erzalten, was sie vernomen und, ob sie schoin nit das richste were, so were sie doch nit moissich erzogen und were(n) die eltern arbeitsame und narhaffte, frome lude und leissen sichden kunftigen heilich alle wol gefalln. Diss geschach neiff Johannem von Dutz zum ehren und gefallen ohn sin kosten.
A. 1593 den 11. dec. sambstag als nuhe neiff Johann das bruhaus vor Leiskirchen wiste, das er 10 jarlanck halber zit uffzusagen gemeit hat und 200 dal. druff getain zu verwonen und nuhe auch mit wist und wille der eltern und frunde ein frawe darin wiste, hat er dissen tag sin bruampt gegolten und siner gaffeln und ampt davon sin geregtigkeit getain, und dieweil er mich den nachmittag gern uff die gaffel gehat hett, glach zu halten, untschuldigte ich mich hoichlich. Aber min broder ginge im zugefallen dahin, das ich mit begerte, uff das (er) einen gutten frunt bei sich het. Da wisten sich die alten amtzbruder wol zu erinnern, das sin anher Reinhart von Dutz ihre raitzher und banerher gewesen und sin fatter Johan van Dutz auch gaffelbroder daselbst, und gingen darnach die amptzmeister mit ihm uff rentkamer, da er beweiste, das er in Coln elich geborn und in der weinscholen ingeschriben were, und hat da sinen eit getan wie bruchlich, das er ietzunt meist.
[337] Anno 1593 den 13 decemb. uff s. luceien tagh ist der heilich neif Johanß von Deutz mit Margreten Wilhelm von Aushemß fleischenwerß dochter mit der voriger ehe gezilt zu den augustineren im umbganck gesclossen. Nemlich Johan sult zu unerhaltung der ehe beiprengen waß ihm von fatter und motter an gereidem und ungereidem anerstorben und zugetheillt were. Alß zu oder bei Lechenich halbschit von acht malder erblicher grondt pachten, und zwenzich
rad.d fharn jarlichen erblichem gelde, mit 400 derglichn
dall. in loesen, und dan sin gereidt ingedoimb und haußrhadt und gekleidt. Hingegen sult Margreth mit prengen halbschit vo
n zwen haussern uff der Adit, und funf morgen landeß vur der Schaiffen portzen, und dan gekleidt und gereidt, und sult auß dem uffgerichten inuentario 100
dall. barn geldtß mitprengen samt gekleidt und gereidt, und der fatter sult ihr einen bruloffs tag uff sin kosten an dhoin und waß daruff geben wurde sult die dochter allei neben den vuß 100
dall. haben. Und nitzs mehe dan den wein so uff der brulofft gedroncken wirt auß dem gelde bezaln. Und wan sie eheligs leiberben zillen wurden und irer ein vur dem andern absterben wurde sulteß nach stadtrecht gehalten werden, da sie aber kein elige leibßerben nachleissen und irer ein vur dem andern sturbe wart mineß behalts vertragen, wa Johan vor sturb sult Margret alleß nach sich nemen waß sie pragt het und wa Johanß gut 200
dall. gewinnen und daß gewonne
n und geworben behalten. Und da Margret vur sturbe sult Johan ire 100
dall. und waß uff der brulofft erobert gewinnen auch daß erobert gut und Margreten neigste sulten ire kleider und kleinater behalt und auch die erbschaften von irer seithen herkomen. Hie von ist die vorige abrede durch mich in die fidder bracht und da den frunden vurgelesen und hatzs in gefalln. Und hat sie Jaspar rhade notari
us zu sich genomen, der sult daß vom ruckfall darzusetzen wa
n sie kein kinder nachleiß und iren ein vor dem andern sturbe. diß concept hat man von gedachtem meister Jasparn in die form zu prengen, zu fordern. Ich hab kein copie dar von behalten.
Den abendt sin die frunde samen in meister Wilhelmß hauß gangen ich hab mich untschuldiget und er hat ihn wol angerichtet, den andern tag bin ich widder dar geladen und mit mineß broderß frauwen dar gangen und frolich gewest.
Anno 1593 den 15 decemb. ein missive sampt einem feslin gefeirten weinß von minem swager Philipsen Viel wie er sich schreibt burger zu Bingh untfangen, helt under ein halb aim. Bei Joachim Kuypch in sin hauß war eß komen, dam mach ich die fragt gutthun mit
sulchem mirck gezeignet. Schreib mir, eß were so gut alß eß der liebe gott diß jar bescheret het, war saur wie besonder alle neuwe wein, das mir im hauß mit freuden sulten geneissn aber nemantz begert eß vil zu drincken besorgten dieweil er nit reiff war sult er in schedlich sin. Doch vor die gunst ist ihm zu dancken. Schreib mir auch vom restant deß hußzinß an Peter von Rhaitzs hauß daß ich dran sult sin daß er erstatt wurde. Nuhe sol swager Philips burger zu Bingh und Gutte sin hausfrawe filligt hoffen ich sult eß vergutten. ich wult wol daß sie sich mit dem wein unbesweirt hetten gelaissen. Ich wult ohn das gern thun waß in minem vermogen ist, so fern eß mir nit schedlich oder besweirlich were, die hofnung wirt noch bei in sin, nach minem absterben der gutter inhalt miner seliger hausfrawen Weisginß testament zu geneissen, derhalb sich frundtlich zu erzeigen daß von innen noch nehe dan eitzs beschein ist, doch daß laß ich minen nachkomen, minen executoren und dem rechten oder handlung befollen sin. Wan der tagh kompt, werden sich noch mehe her vurthoin, die eitzs noch stil sin. Waß er vom haußzinß schribt, wa er den althen zinß meinet, die sach swebt an deß burgermeisterß gericht, wan ander creditorn etwaß erhalten, derglich mogen mir mit geneissen. Mit dem eitz newen zinß, ists noch ihm eirsten jar. Vide sup
ra 4 aug. a. 93.
[337'] Anno 1593 den 18 decmb. uff sampstagh ihm quatertemper hat min broder Gotschalck Weinsbergh die sechs glasfinstern zu Weinsbergh geben und setzen laissen, dan eß war vurhin vil glaß inß fischkauffhauß komen stain daß feil waß und nemanß eß begerte zu gleden, so golden es etlich glasworter und leissen eß andern in sulchem kauff mit wie sie eß gegolten hatten. Und daß wolfeile so nam min broder auch ein theil an sich, und leiß die alte finstern die sechzich und mehe jaren alt und heßlich waren vßnemen und disse in die stadt machen. Eirst stunden sechs rontger drin, drei mit sparkle und drei mit den pfheilen. Eitz aber leiß er widder sechs ronden machen. In die eirste daß swartz sparkle im weissen und oben uff daß schilgin sineß anhern namen, Gotschalck Weinsbergh starb a
nno 1502 schriben. In die zweite sin anfreuwen schilt daß blau war, mit dem gellen sta
inden pfeil mit der wissen strail oben und weissen fiddern unden. Auch den namen oben schriben. Maria Keppel sin hausfrawe
n starb a
nno 1540 den 15 octob. sult aber 1 janvarii da stain, da sich der meister geirret hat. In die dritte ronde widder daß swartze sparkle im weissen schilde setzen. Und dar oben sineß fatterß nam schriben, als Christian Weinsbergh starb a
nno 1549 den 15 octob.. In die veirthe siner motter wapen ein gell schillt mit eim blawe
n zwergh balcken darin drei weisse felde. Und droben sin eigen schilde geschriben Sophia Korth sin hausfrauwe starb anno 1575 den 13 junij. In der funfter ronden stunde abermal das swarzte sparkle im weissen felde. Und droben sin eigen name, Gotschalck Weinsbergh anno 1593. In die sechste ronde siner hausfrawen wapen. Ein gulden jegerß horn. Ihm swartzen schilde, dar oben geschriben war, Elisabeth Horn sin hausfrawe a
nno 1593. Disse sechs finstern mit iren sechs schilden stain eitz in der groisser stoben zu Weinsbergh unden an der strassen. Min broder wult fatterß und motterß, min und miner hausfrauwen, sin und siner hausfrawen wapen da hin laissen setzen, daruff sagt, deß begert ich vor mich selbst nit, eß sult herlicher stain daß er der doch die finstern gebe und bezalte sineß anhern und anfrawen, sineß fatterß und motterß und sin selbst selbst und siner hausfrauwen wapen und namen dahin setzen daß were sin uffstigende linea wilche daß hauß weinsberg scheir zu
m eigenthumb
und zur leibzugt besessen und bewont hetten bei hondert jare, daß dannest etwaß besonderß were hondert jare einß geblodeß und stamb ohn daß im mitthelle emanß frembderß unser hauß anderer gestalt ingehabt oder besessen hatt. Er min border pr
æsente doch mich und alle sin broder und sustere, die eben so wol (alß er) sagen konten, eß ist unsere uffstigende linea, eß ist unser stamb von hondert jarn. Mir besitzen alle unser vurelter stamhauß Weinsberch pro indiviso ungetheillt.
Dan war ist und zu Airsb
erg im schrein in lib. senencia
rum anno 1494 clarlich zu ersehene daß unser anher und anfrau Gotschalck und Maria, zu
m eigenthum dran geschriben stain. Und folgenß anno 1521 im selben boich unser fatter und motter Christian und Feigin elude glichfalß, beide par
im solidu
m wilche eß uff unß alß ire elige leibßen und kinder tranßmitteirt und vererbt hatlen und noch bei unß inß gemein ist. Und ob erß wol principalich bewont so gibt er jedem sin antheil haußzinß dar von, oder dheit jedem sin genoigde dar vor, daß ein dinck ist. Derhalber kan man disse materiam und meinongh bei folgendem reimlin lichtlich behalten und anzeigen.
Diß sechs haben diß hauß bewont.
Bei hondert jar, das got ihn gont, aut 1.
Zu latin kan man diß distichon in der selber meinong setzn.
Doch ein wenich dar zu thoin damit eß voll werde.
Hi sex has ædes centum coluere per annos.
Contentique sva sorte favente deo.
Da die hondert haren aber voll worden, wie in drien jaren und naher fillicht geschein mach, so kan man daß ander deutsche verß also setzn.
Ein hondert jar das zweith begondt.
[338] sehe hondert jar bei eim gebloede ist dannest etwaß bei und in eim hausse, wa eß nit vil ist. Und gibt ein altheit, wil man eß auch hoher oben herab
vom namen geblode und hauß noch mehe dan von eim ander hondert jaren hoellen daß kan glichfalß geschein. Dan obgenenten unserß anhernß Gotschalck von Weinsbergh vrahnher Johan von Weinsbergh und Cathrin von Else sin elige hausfrawe sin vranfrawe haben daß hauß Weinsbergh anno 1365 gegolten und sin in dem jar zu Airsbergh ihm schrin in lib. porta panthaleonis dran geschriben worden, durch ufftragt herrn Mempharde von Brunßbergh ritterß und frauwen Druden eliger dochtere Gobelini Domestici vom Weitmartt und auch Druden genant, wilche die 2 marck von der setzroden zu zweien memorien s. Jacob geben hat. Vide decrepitudinis fol. 269 hie von mehe. Disse vorg. Johan und Cathrin haben im ehestadt sam
me
n pliben uber 60 jar und haben daß hauß Weinsbergh uffs
neut uffgefoirt und gebaut, daß noch stehet. Disser Johan von Weinsbergh ist auch kirchmeister sant Jacob gewest und hat hern Francken Odendorff helfen pr
æsentern und pastoren s. Jacob helfen machen a
nno 1397 haben auch stainder ehe samen under andern kindern iren sohn Christian von Weinsbergh genant Rottenhorn gezillt. Alß aber Johan der fatter vor gestorben und Cathrin die motter lang gelebt wol 90 jar alt worden daß sie verkindet haben ireß broderß kinder allerlei falscheit gegen iren sohn Christian mit eim verzigs breif practiseirt. Und ob disser Christian mit Irmgarten von den Moren einen sohn Frowin von Weinsbergh gezilt, so haben doch die von Else bemelte Christian und Frowin fattern und sohn von dem hauß Weinsbergh außgesclossen und sich a
nno 1435 dran laissen weldigen und das zu
m eigenthum an sich behalten. Frowin aber dern von Else neif ist mit einem in zanck erwassen, den er in ein bein gestochen daran er gestorben und derhalb auß Coln gen Swelhem gewichen da sich an Claram vom Dorholt bestat daselbst pliben wonen und haben vil elige kinder samen gezilt und under andern unsern anherrn obgenanten Gotschalckn zu Swelhem geboren, der folgenß zu Coln komen sich da nidder gesclagen und von Swelhem genant worden und nach dem hauß Weinsbergh gedacht. Und alß eß sin bloitzbewante
n die von Else uber 60 jar innen gehat und besessen, hat er eß widder an sich von denselbem gesclecht gegolten, und ist a
nno 1496 dran geschriben worden. Und bei siner abkunfts biß uff heutigen tagh verpliben. Also sin von der zit an, daß Johan von Weinsbergh und Cathrin von Else eirst an daß hauß Weinsbergh komen sin, biß uff daß jar 1496 dar irer beider pronepos oder vrenckel Gotschalck unß anher daran komen ist, sin verlauffen
131 jar, daß weren samen biß auff diß jar 1593 ungeferlich
229 jar ein zemlich gutte weil bei einem gesclecht, al waren die von Else nit von der menlicher affkompst so waren si dannest gesipte bewanten von der spilsiden und auch vom gebloide und forten in irem wapen, daß oben gell, waß dar in ein halb swartzer klimmender lewe stunde,
unden waß eß bla, dar in stunden drei thornger zwei oben einß unden die gell oder goltfarbich waren. Von dissen farben verneme ich eitz keine mehe, aber die treirschen else uff der moseln da steht in der oberster roder halbschit, ein halber gulden lewe unden in der weisse halb stheit nitz _ ist bloiß, ob die vorigen mit den treirschen bewanten gewesen, kan ich nit wissenn. Man sagt, ansehen thut gedencken, wanne disse sechs finstern mit schilden und namen angesehen werden, gedenckt man der alten frunde, auch der antiquiteit und altheit unserß neuwen gesclechteß, daß eß dannest ir stam und namhauß widder hondert jarß in beseß und wonung desselben gewesen und noch sin, und dar in ehrampter, alß im rhade, und kirspel getragen. Und gibt den nachkomen anmanong und ursach den vureltern in gutte
n nachzufolgen und derglichen daß hauß Weinsbergh in erhen zu erhalten. All sin die vureltern und frunde so in den finstern stain, nit so hoich angesehen, rich und edel, so haben sie doch gehalten daß mittelstandt in der burgerschaft
[338'] wilcher der beste und heilsamster ist besonder in einer freihen stadt, deß h. romschen richtzs, dan aristoteles lib. 4 politico
rum darombt er sulchen mittel standt vor dem hohern und niddersten wan derselb ehelige und erhrliche personen in competens und narung hat waß willen sie dan mehe. Wan sie sich vur ubelthait schande schat und verderben hutten, haben sie gnoigh, richtumben regimendt, groisse frunde, adel gibt daß gluckes fleiß und kunst und die zeit und gutte heirathn.
Dieweil auch unser anher Gotschalck und fatter Christian, und broder Gotschalck mit irem swartzem sparkle in weissen schilde alle drei in den finstern stain, und sulch wapen hondert jare gefurt haben. Und ich gern hette, daß eß auch deß hauß wapen sult sin und pleiben und dar bei erkant werden, so hab ich vur hin hie von etliche reimen gemacht die will ich her zusetzen.
Additio de insigniis et agnomine patrisfamilias et.
Domus weinsbergianæ communibus.
Der alten schillt von Weinsbergh war.
Durchauß schoin weiß, wie silber clar
.
Drin stundt zum zeichen swartz sparkle.
Kein ander farben hat eß mehe.
Diß schillt foirt der weinsberger stam.
Dan weinsbergh ist der aldt zunam.
In mangel deß ein haußcognait.
Endtlich ein frembt licentiat.
Die ihm manßstam fueren eß sampt.
Sunst ihm hausfatterlichen ampt.
Nach disser ordnong moiß eß ghain.
korrigiert aus, das sol min lester will
lang bestain.
Wer zu Weinsbergh hausfatter ist.
Sei steitzs min erb fuir eß ohn zwist.
Eß sol deß hauß wapen auch sin.
Dan beider nam Weinsbergh ist ihn.
Min erb, und hauß sin glich verhaft.
Foeren samen die eigenschaft.
Eigenschaft ist diß ortzs nit mehe.
Dan weinsbergs nam, und swartz sparkle.
Ein hausfatter hab unß stamhauß.
Scleiß heußlich regiment nit drauß.
Drumb heischt min erb hausfatter recht.
Helt unß wonhauß bei dem gesclecht.
Erb und hauß zu weinsbergh genant.
Bei swartzem sparkle beide bekant.
Pleiben dan erb und hauß bei ein.
So sei ihn nam und schilt gemein.
Doch sin haußgutter, und guttrenth.
Der samenhaltung fundament feste bende.
Ich hab gethain her zu min best.
Thut auch also, erwerbt den rest.
Ich sorgte wan
diß reimlin (die vur kurtzweil gestalt und macht sin) uff eim papiren bletlin were pliben, sulle
n sie her und dar veruckt und verworffen werden. Und eß die gelegenheit mit den schilden in den sechs stobenfinstern zugetragen hat, daß sie diß ortzs eben quamen, hab ich sie mit in diß boich geschreiben, so werden sie bei den anderer verzeigneißn bewarlich behalten werden, und emantzst der lust zu sulchem gedigt hat eben komen, und staelen seir woll diß orts, umb zu vernomen daß die altheit nit allein bei dem gesclecht und hauß gewesen, dan auch bei dem schilde da bei sie beide bekant und bezeignet sin. Und ob eß sclecht von farben und figuren anzusehen alß swartz und weiß, und der spar mit den drei kleblettern, so ist doch die bedudunghe
[339] und erinnerung daher seir gut nutz und nodich bei dem hauß und gesclecht, dan alß weiß und swartzs die heubt farben sin, so ermanen sie, daß der schilt foerer candidus reinweiß ohn flecken der boißheit sin sol, auch durch swartz daß alzit trurigkeit und widderwertigheit geduldet moiß sin. der spar ist daß oberst im hauß, daß klehe weichst alle jare also daß die wonung und jarliche inkompst da sin moissen. Hie bei laiß ichs dißmal pleiben, verstait und leirt.
Anno 1593 den 18 decemb. ihm rhade von zwien urtheln refereirt und joncker Wolffskeil von einem daß er mit mir hat zu refereren, sunst waren noch mehe urtheiln die ich allein und mit andern correferenten gemein hat, aber alß ich verhindert und uffgehalten daß dubia datu parthien commumceirt waren und noch nit resolueirt. So moist ich dißmail damit still halten, hab mich aber erpotten wan ich nuhe abgangen were, wult ich die acta mit den sportuliß so hinder mir weren den plibenden commissariis wie ei
n rhaidt vertragen, uberantworten, dan eß fiele mir swerens umb swacheit miner memorien dan es zu andern zeithen gedhain hatte.
Anno 1593 den 18 decemb. ist deß licentiatn Wilhelmi Roßn hausfrawe
Eifflers eineß sohnß gelegen den sie ihm dissen sampstagh in siner wonong in der Burgerstraissen geleirt und beipragt hat. Er war uberfrohe, war min steiffsohn ich war mit ihm forhe, biß herzu hat sie ihm Eifell dochter beipracht. Alß balde im tage oder zweien darnach hat er doctor Johan Kempis den herrn official deß hofs Coln und Johan Terlain von Lennep sinen swager den weinmeister zu gefatter gepitten die daß kindt uff der tauff gehaben und Johan Wilhem genant, dweil sie beide Johan und der fatter Wilhelm heischs. Sunst sult eß scheir mit den roßen geschat sin dan sin broder Henrich Roß kein kinder gezilt hatte, so daß nuhe ein neuwer roß geborn. Der fillight noch mehe komen mach.
Anno 1593 den 21 decemb. uff dingstagh s. thomæ ist die geselschaft deß swartzenhauß zu den augustineren in den umbganck den morgen umb acht den morgen umb acht vren bescheiden und erscheinen. Und haben da im capittelhauß Brun Barthel zu rhaidtzherrn erwelt, noch Rutger Aldekirchen zum veirundveirtzigen, Johan Ropiam und Emundu
m Rhedanu
m licentiata zu beisitzern, minen neiffen Hermanu
m Weinsbergh zum haußmeister. disse churen sin in menschen gedencken und filligt nemaillß anderß gescheit dan uff dem gaffelhausse da die geselschaft plach samen samen
zukomen, dan allein dißmal allereirst zu den augustinern, und eß ginge zugtich, stil, und wol zu. Von her Hupert dem prior begerte man eirst erleubniß daß eß ohn verdruß an den orde magte beschein und schenckte ihm 26
alb. vur ei
n flesch weinß zu verdrincken.
Dan do Jacob von der Groven das swartzhauß hat vur sieben und zwentzigh hondert
dall. gegolten und wol 800
dall. drin verbaut und reparirt und eitz darin wonte, kunte die geselschaft deß nit mehe gebrauchen, wulten under dem rhaidthauß da eß uffsichtigh waß nit kesen und diß nach bei dem swartzenhauß lach so hat man der augustiner cloister dar zu willn versoichen biß man sich eineß bequemen ortz verglichs. dißmail hat man auch indocu
m geiselen notariu
m eine
n gaffelbroder vur den gaffelbotten angenomen, und ihm jarligs vur die ordinarie gebotter christi und johaniß sampt daß hausgelt inzumanen ingewilligt 4
dall. zu 52
alb. zu geben ingewilligt. Und dan von jedem extraordinari
[339'] gebot 1
alb. sunst ist nichtzs mehe dißmal mit im vertragen. Denselben mittag hat der neu gekoren her die kost in sinem hauß gehalten und haben ihm die herrn gesellen und frunde da uff der Bruderstrasse den wein wie gebruchlich geschenckt wie ich ihm auch 8 firdel geschenckt hab, bin aber selbst nit dar komen.
Anno 1593 den 23 decemb. s. dagoberti, daß ist der zehnde tag nach s. luceien stehet daß eß der kurtzste tagh im jar sei, das wirt solsticiu
m hiemale sin, dan achter dissem tage bestehet sich daß licht her vurzuthoin besonder achter der christnacht das ihesus daß kindlin geborn ist, wilcher auch daß ware licht der welt ist. Und wie die nacht und disse zit daß lengste ist, so gibt die christnacht der duisterniß ihr ende und gibt dem licht widder iren anfanck dan christus ist die
sohn, das in er sinen tabernackel gesatzst wie psalm.
stehet, derhalb daß newe jar pillich alle jare nach der christnacht angehet und biß daran widder ausgehet, der vurwinter biß dar an und der nachwinter da van gehet wie sich die kelte dan auch ein weil lengt biß an den glenß und somer hie van hab ich reimlin gedigt.
Vom vor nud nachwinter.
Vurwinter sich ghen christnacht wendt.
Die lengste nacht nimpt dan ihr endt.
Der nachwinter tridt druff her an.
Die keldt und tagh lengen sich dan.
Ihesus satzst ihn die sohn sin ihr hauß (e, tabernaculu
m)
.
Das jar geseht
mit ihm an und auß.
Anno 1593 den h. christabendt ist ein newe rhadt ingange
n und bei dem an und abganden rhaidt verendert. Und ich bin dißmal zu
m rhaitzrichter erweldt worden were des lieber untragen gewest, gedenck aber gar stil zu sitzen sult mir auch nit so deinstlich sin, klein ubung kan am meisten mir nit schatten. Dieweil sich daß alte jar heude dissen christabendt endigte, hab nach minem brauch in stadt der rhaitzeichen die noch nit ganckbar im hausse unserm dischsfrunden offergelt geben.
Minem broder 6 rad. alb..
Siner hausfrawen 6 rad. alb.
Suster Sibilln 6 rad. alb..
Elisabetgin Hornß 6 rad. alb.
Neif Hermna W, 6
rad. alb..
Der koch magt Ailln 1 ko. orth. und innen allen ein zukunftich gluckselich neweß jar gewonschett und daß alte damit besclossen 24 decembris.
Anno 1593 in fine