Anno domini 1592 mit gode angef..
Anno 1592 den 25 decembris set 8 calend. janvarii war der geburtzs tagh ihesu christi, den man christagh nennet, uff einen godestagh gefallen. Daruff diß jar 92 und der monat christiani pillich angefenght, dieweil mit ihesu christo alleß gut seligkeit auff disse welt geborn ist und anfenckt. Dan wie kan eß sich doch besser schicken, da
n daß der christen jar auff den 25 decemb. angahe, und angezelt werde, so uff denselbe
n tag der 8 tag calenda
rum janvarij, auch erscheint, uff wilchn daß solstiiu
m brumale eben kompt, daß die lengste nacht hin uber ist, und die edle sonne und tagh widder bestaint zu stigen, und zu waxen, wilches mit gottes gnade also versehen und ordineirt ist. Wiewol eß vil christen menschen, so geistlich so weltlich gelerte und ungeleirte nit verstaint, nit wissen noch gleuben, halten hardt uff den tag prima janvarij, dweil die 12 menses oder monaten dan eirstlich in den calenderen oder almanachen gesatzst, geschriben, und getruckt werden. Daher der mißverstandt under dem gemeinen ma
n erwist, die vermeinen der christag gehoere in daß vorige abgelauffen jare, in daß ende decemb. ider christmondes, bedencken nit daß der ganse aduentus scheir in decembri kompt und die kirch von der zukompst christi leirt, predigt und singt. Wie ich von disser materien im neigstverlitten jar uff christagh und dabefor uff mehehe
andere christage meldung gethain, da man
weiters darnach sehen mach. und ob ich schoin selbst in minen gedenckboichn der jaren jvuentutis, senecutis et decrepitudinis den brauch nit gehalten, sonder dar innen die jare uff den eirsten janvarii angefangen, so hab ich dannest sulches vur 50 jar seir wol gewist und verstanden, daß daß neu jar uff christagh sich gehore anzuzellen, darin hab ich den gemeinen manne und gemeiner gewonheit gefolgt.
Aber nachdem ich teglich vernennen daß irthumb, besonder in den quitancien, handtschriften und instumenten und wie ich deß mehe nennen mach daruß untstanden und forter untstehen mach, hab ich im vorigen jare, und dissem jar einen neuwen brauch angefangen, wie dan zuspurren, daß ich daß neu jar uff den hilligen christagh, glich nach desselben hilligster geburt begunnen zu schriben. Will auch minen erben den hausfatter und hausgnossen zu Weinsbergh und menniglich ermant und gelert, auch gewarnt haben, daß sie daß jar jarlichs uff den christag 25 decemb. mit der jarzalln deß fort an lauffende jar willen anfangen schriben halten und sich vor irthumb daruß schade und unrauwe untstain kan, wissen zu hutten. und da sich zu tragen daß sie etwaß zwischn christag und newjarßtag daß ist in der octava von
dem 25 decemb. an, biß an den primari janvarii etwaß
, schriben, oder dateren sulten, eß sie in waß handel, wircks oder geschickes eß wulle, so sullen sie quotam decemb. nemlich den 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31 decemb. der sieben tage einen uff daß anfangende jar, nit uff daß abgelauffe jar anzeignen setzen und datern, dan die ganse octava oder octidiu
m inclusive von christag an, biß
cirenncesionis ist pa. janvarii sol ma
n vor ein tagh, also die ganse wogh der octaven, vor einen einige
n tag achten und halten.
Kan man aber andern rhaidt finden und den tag in bestimpter octaven mit beider parthien wist und willen suspendern, uffchurtzen, und setzen, und daß der obligation contractactui und handlunge nit zu widder were, mogt man den tagh und datum deß jarß uff primam janvarii oder wenich tage darnach setzen und anzeignen.
Am verlitten jare hab ich hie von ein carme. gesatzst wil diß jar auch ein tetrastichon zu bessern behalt setzen.
Incipies annum, vigintiquinq
ue december.
Cum dederit, noctes, brumave solstitium.
Octidvum christi post ortum sit tebi totum.
Una dies, anni anva prima novi.
Die verslin setzs ich derhalb hie hin, dieweil sie besser und lichter in der memorien und gedechtniß zu behalten sin, dan prosa und sclechte schrift, besonder in dissem wirk, da
______ angelegen ist. Und
[246'] ob wol in eitzbestimpter octaven deß christfestes gerichtlich oder ungerichtlich gehandlet oder angetriben wirt, nachdem eß mehertheil feiren, kurzts, duister, moissige freudetage sin, so kan sich doch zutragen, daß darzwischen vertrege, verdingnissen, verpachtungen, medungen keuff, abreden, geschehen mogen dar an vil gelegen ist. Und wan eß schoin zu seltmaln geschege, so ist dan aber nodich, dan sorgh erstreckt sich auch zu den dingen und wirck die sich zu seltmalen zutragen. Und moiß denselben auch vorkomen werden. Diß moiß ich also einmal vur die unwissende volkomener setzn, dan ich eß uff ein ander jar nit erlebe
n mogt. Und eß auch nit jeder zit eben kompt dar von zu schriben und ermanen, damit wan eß sich zutrogen daß ihr dan da von eigentlichen bericht wiste daruff ir stain mogt.
Auff dissen h. christagh deß 92thn jarß und doch den 25 decemb. haben wir daß christfest zu s. Jacob in unserm bedehauß den vromittag gehalten jeder nach siner andacht und den nachmittagh in andern kirchn in der stadt. Den mittag und abendt zu Weinsbergh under unß und haben gesongen. Dies est leticiæund ander frolich gesengen. Und ist suster Tringin bei unß gewest, zwa quarten weiß weinß in der Lyndtgassn laissen hoeln die quart vur 12 alb. dan rhaitzkirffer und rhaitzeichn stolten noch biß uff einß rhaidts bescheidt.
Anno 1592 den 26 decemb. und den andern tag diß 92thn jarß war s. stephan feirlich und loeden sich selbst bei unß zu gast uff den mittag minß borderß sohn Peter Weinsbergh und sin hausfrawe Anna von Gusten auß der Gotzgnaden brachten ire veir sohne Gotschalck, Johan, Peter, Reinhart mit sich, und zu dennen quamen noch neif Gotschalcks und Margreten von Swelme zu
m Trauben zwei sohne Gotschalck und Peter machte
n sechs kinder samen, die alle den zunamen Weinsbergh forten und daß swartzs sparkle im weissen schilde und wapen Weinsbergh. Got wil in sinen segen verlenen, behutten und erneren sinen lob zu ehren, dan wa er die agnation Weinsbergh und daß hauß Weinsbergh bauwet so weiß ich keinen rhaidt. Disse sechs sohne geben wol hofnong und ist zimlich fasel daß eß guttel leude mogen werden wie geringh und sclecht sie scheinen. Nuhe sie spilten samen waren frolich daß eß allenthalben im hausse erschallerte. Sunst haben wir in dissen christhilligen tagen, biß zu ende der octaven kein gastereien gehalten. Der wein war fast dheur in Coln und galt die quart weiß 12
alb. scheir durch die stadt sunst 4
alb. der roit wein 7
alb. mir beholffen unß mit unserm roden gewachs. Minß broder husfrawe und unß zwa jonfern ginge
n gern zu kirchen daß war ire freude. Waren auch diß woch funf fheirtage nach einandern daß sie deste mehe ursachen dar zu hatten.
Min broder, neif Herman und ich hatten auch unß andacht und zit verdreiff met bitten lesen, und schriben baussen und binnen dem hauß.
Anno 1592 den 28 decemb. der unschuldiger kinder tag hab ich minen neiffen her Lutgeru
m obersiglern in sinem wonhauß zu sant Severin an der Bosgassn angesprochen und gebitten, dieweil min gerichtzsache den herrn doctor Johan Kemp und licentiaten Petern von Broich alß churfurstlichn commissarien im hof Coln contra Wilhelm Waltnaln co
mmitteirt were. Und eß sinen mit re__e zu hoffe weren. Er sult mir zu gefallen die beide herrn propter authoritatem sva
m begroissen, und mit in handlen daß mir doch nitzs unpilligs und unrechtzs widderfoere. Und sagt dweil er min bloitzbewanter were hette ich ihn in miner noit moissen ersoichen und damit beswern, dan ich besorgte mich vur minen geitzigen widderpart, er wurde keine side speck ersparren uff daß er ein fercken mogt gewinnen, mit erpietung in sinem deinst widder zu sin. Heruff hat sich min neif willich und troistlich erzeigt. So mach ich erwarten wie ich mit der sachn faeren werde.
Anno 1592 den 30 decemb. hab ich min rhaitzkirff mineß abgestanden rhaitzrichterß ampt deß jarß 91 eirst in den rhatzkeller geschickt wein druff laissen hollen war min jongste kirff. Ich hat noch ungeferlich drittehalb alter kirff und hondert rhatzichn im vurrhade, aber dweil ut sup
ra den 16 decemb. der rhaitzkeller gesclossen war, moisten die alte kirff und zeichn pliben lige
n wulten geinen ganck haben. Moiß damit wie andern gedolt
[247] tragen, bin doch in hofnong waß verdeint ist sol mir oder den minen werden, der verweilung umb deß gemeinen nutz wille
n wil ich auch getroisten, kumpt aber eitzs manichem ubel dweil der wein so dhuir ist.
Anno 1592 den 31 und lesten decemb. oder christmonatzs angef. im jar 91 mit zwentzich tagen. Und mit sieven tagen geendigt im 92thn jare, dar zwischen die aller, moissigste und deusttersche tage und lengste nachten gewesen, und hinforter die zwelf monde deß jarß mit iren calendis angehen werden. Dissen morgen hab ich zu Carmeliten bei miner eltern grab in s. Josephs capellen miß gehoirt ond gott gedanck und gelobt daß er mich so gnedich durch daß alte jar in diß newjar ernert und gepracht.
Auff dissen 31 tag decemb. hab ich etlich jar her wan ich miner ampten abgestanden sin wie vil sportelgelts und presencien ich daß jar durch verdeint, auch wie vil weinß und rhaitzeichn ich vor min pershoin verthain und verschenckt hab, so wil ich dasselbich diß jar glichfalß anzeignen.
Item an sportelgelt am rhaitzgericht 73 guld. current 16 alb. 2 ratzeichn. Item swager Peter Mukker in siner dochter sachen 1 rad.d geschenckt. Item min broder hat mir 3 dubbel hispanische ducatn geliebert die sinem widderparth Frederichen Stapedio vur advocaten lohn uffgelagt mit recht warn, dan ich minen broder funf jar in der sachen gedeint hat, sonste het ich kein gelt vom minem broder begert.
Item an rhaitzwein in min krucklin hoelen laissen und gutten frunden verschenckt samen 92 kurffsnidde und raitzeichn. Item an ausgeholtem weissen wein 41 quarten die q. 10, 11, 12 alb.. item auß unsem keller samen roden weinß mineß gewachs 43 quarten die quart uff 6 alb. geschetzst galt in der stadt 8, 9 alb. ohn waß ich ganß verkaufft auch gutten frunden zu zeiten die eß begert mit geloissn.
Su
mma
264 quarten.
Anno 1592 prima mensis Christiani, id est p
rima ianvarii aut prima calendas ianvarii octava nativitatis christi, et circumcisio
nis d
omini. Wilchen vil vil
leudt newjarßtagh nennen und irriger weise dar vur halten, dan daß newjar uff den christag, acht tage vorhin angangne ist. Und nit uff dissen der besneidung tag ipsis calendis ianvarij. Sunst ghain die calender wol an uff den eirsten tag jedeß monats durch daß jar daher ist eß auch untstanden, daß die jarzal ipsis calendis ianvarii angeregnet hoirt, im nennen, schriben, trucken, maelen und mit dem lesten tage jedeß monats, id est, pridie calendas, aber daß und alle ander ursachen im vorigen jare angezeigt sullen bei unß christen nit gelten, die christen von christag daß jair der christenheit zu erben schuldich sin anzukundigen und zu halten und nit ipsie calendis vel prima ianvarij. Und daß man eß calendas nennet kumpt daher, dieweil calar uff greickisch nante, ist voco latinischs zu teusch roiffen, dan bei den romern wart daß gemein folck binnen und baussen Rom vom felde in daß capitoliu
m den eirsten tag jedeß monats beroiffen durch pontificem, und innen da angezeigt wan die non
æ et idus sulten sin. Und waß in den monat geburren sult zu thoin und zu laissen, von sulchem beroiffen a vocando wirt der eirste tag jedeß monatzs calendæ genent. Aber non
æ haben iren ursprunck daher quasi nou
æ abservatio
nis, dan von dem tag nonaru
m ginge eirst an, daß ihenich zu obseruern und zu halten daß in uff den beroiff tag zu fallen angekundigt ware. idus sol heischen divisio, ein dheilung, dan sie dheilen die calendas von dem nonis. Alle menses und monaten haben nit gliche vil calendas, der febrarius allein hat 16 calendas, etlich 17 etliche 19 etliche 19 tage biß an die idus, dar man die calendas zu ruck zu den vorghenden monat rechnet, alß ab ipsis calendis oder prima ianvarii 10 tag biß idus mensis decemb.. Ab ipsis calendas febrvarii zu ruck ad idus usq
ue in janvario, und so fort an in alle
n monaten deß gantzen jarß.
Die nona sin auch in jedem monat mit gliche vil tage. Etliche monat haben 4 nonas, etliche 6 nonas aber jeder monat hat 8 idus wilche bei dem verslin zubehalte
n. maius sex nonas, october, iuluß et mars, quatvor et religni, tenet indus quilibet octo. So vil von dem calendis, nonisiet idib
us. wie dan vor christi zeiten der geburt daß romische folck in das capitoliu
m beroiffen wart ipsie calendis jeder monatz also werden eitzs die christen den eirsten tag jeder wechen durch gelaut der clocken in die kirchen beroiffen da sit in vom pastoir und predicanten verkundigt wirt, waß sie gleuben thoin und laissen sullen, und nit allein von den
[247'] geistlichen waß die seligkeit und christliche policie und sidten antrifft, dan an vil orthen in kleine
n stetten und dorffern auß befelch der weltlicher oberkeit durch den stadt
knech oder landt oder dorffbotten waß man stevren geben verrichte
n und thoin und dienen sol.
Im anfanck pflegen sich gutte frunde gaben und geschenckte verehrungen zuzuschicken in ein zeichen der frundschaft, da bei zu gedencken, wilche ein nevu jar genant werde, der gewonheit will ich mich eitzs (wie etliche jare her) gemeiß halten. Und dieweil ich verlitten drie jarn von der weisheit, cloickheit, und derselben umbstenden gehandlet, und nodich ist daß dar in, wie in aller wissenschaft, sachen und dingen, rechte maiß ganß nutz und nodich ist, so wil ich dißmail vornemlich minem erben dem hausfatter, und fort allen hausgnosen inß gemein den maeßstab aramondi aller eirsten hausfatterß und kundigen anfenger unserß alten geslechtzs zu Weinsberch in der herschaft Brunsza im beierlande, zu nuwen jar mittheilen und geben. Nuhe ist aramondi maeß oder stab von manß lengden, wie er selbst von personen hoich oder lanck war, veirkantich flach und glich an allen veir seithen wie die illen sin, nit ronth, dan geschaift, nit gedrehet, also ein maeß nit ein stab allein, aber doch ein maesstab, dar man mit mist, sich auch mit weren kan. Mit sulchem maesstab hat man aramondum gemailt, daß er in in siner handt gehalten, dar bei maeß zu halten, gedencken, freilich maeß halten ist mit so ein sclecht dinck, hat hoichlobliger gedechtniß Fredericus tertius von oisterich, romischer kaesar, daß sprichwort, tene mensuram begert zu foeren, daß ist, halt maeß sich selbst und andern da mit zu leren maeß zu halten. So hatzs aramondt auch recht vor gehat mit dem maeßstab. Ich und ihr, mogen den maesstab auch wol foeren und halten. Derhalb wiste daß der maestab ein instrument ist, damit gemessen wirt. Aritso. lib. 1 melhaphisicorum, sagt. Ein maeß ist sulches dar durch man qualitatem eigentlich vernimbt, wie groiß wie klein, wie lanck wie kurtzs, wie breit wie smal, wie hoich wie deipff, wie vil und wie wenich einß dings sei, dan wil man einen bau thoin so moiß man ein maeß dar zu brauchen. Wil man einen acker messen so moiß man ein roet oder maeß haben. So durch die maeß vernemen mir wie vil dhoigs, gewants, linwatzs man bedarf, also in der holmaeßen wie vil kornß, weidtzs, fruchten durch die maeß recht untscheiden werden, die rechte, maeß deß sumberß faeß, oder die peigel roede, der roder leugt nit die quart maeß, ob_ maeß, kol maeß underricht wie alle andere maessen. Man kan zu zeiten ungefherlich die hoichte lengde breide wol absehen, aber daß bedrugt offt, die rechte maeß falt neit, derhalb stahe jeder nit so hart uff sich selbst, uff sin weisheit, wissenschaft erfarenheit, opinion, meinong, uhanne gutte beduncken, und spil deß gewisten, der stumbmeister der maeßen ist der sicherß und gewister.
Diß instrument gehort ad mathematicam oder geometriana dardurch man der quantiteit sicher und gewiß wirt, hat mehe namen und dingen dar zu gehoeren alß nroma, regula, linea, circulus, punctus, wasserwage winckelhaich, snoir, loith, und waß der namen und instrumenten mehe sin, die ich den geometris, et mensoribe laiß befollen sin, recht dar mit umb zu ghain. Min intentum und voenemen mit minem nuwen jar deß maeßstabs oder maessen gelangt dahin auß, wie der hausfatter und hausgnosn zu Weinsberg daß hauß recht bauwen, bessern, regern sullen, nit allein die wonong und gebeuwe, dan auch ire und irer frawen kinder und gesindeß personen, gesontheit, sidten, lere, narung, sachen geregtigkeiten gelt gutter, da von dan wol vil vorzuwenden were, da sulches alles underscheidtlich dargethain und außforlich sult vermelt werden. Daruff nuhe min erb der hausfatter nit allein realis damus dan auch personalis domus, tanq3 principalis architectus und baumeister gutte achtung moiß haben. Und sich diß neuwen jarß nach miner meinong gebrauchen.
Auch mach die maeß modus genant werden, quia modus etia
m potest dici mensura, forma, eventus et proprie ratio, quke jubet ne quid nimis sed omnia cu
m moderaminie fiant. Et profeche omnibus in rebus modus est pulcherrima virtus. Waß ist daß anders dan maeß. Und were nit so frembt, wan manß dar vor achte, daß modestia, daher iren ursprunck neme, daß were meissigkeit oder bescheidenheit, wiewol die philosophi modestia
m dar vor halten, quod versetur circa honores, aber die hillige schrift sagt modestia vestra nota sit omnibus hominibus, wilches etliche verteuschen ewere lindigkeit, daß were bescheidenheit, daß man auch in den tugeten
, tugsam, in der rechtfertigkeit und straf linde und pillich, nit so strenge, estq
ue modestia, fundamentu
m, basis et soliditas ipsa virtutis, und moderatio qu
æ temporat gignitur,
[248] aurigaturq
ue modos, in fatis et dictis et cæteris talibus qu
æ agendi officio utuntur, dar zu dienet auch das ivuenalis sagt, impoitq
ue modum sapiens et rebus agendis. Ein weiser moiß auch siner sachen und gescheften ein ende machen.
Wiewol ich auch daß nuwjar bei dem maeßstabe aramondi dißmal gedenck zu laissen, will ich doch der drierlei zeiden der weisheit hie kurtzlich gedencken, alß der verlitten der gegenwortigen, und der kunftigen. Tria em. prudentiæ tpa. sibi accommodanda sunt ad mensura
m aramondu
m.
Bene disponere præsentia.
Bene prospicere futura.
Dieweil die unlatinische sich mit dem latin nit behelfen kunnen hab ich denen zu gefallen der weisheit zeiten in kurzte reimlin pragt, wilche sie also beß behalten und sich zu nutz machen mogen.
Wer wil außrichten etwaß wol
.
An weisheit zeiten mircken soll
.
Waß sich vorhin begeben hat
.
Ob drauß untstanden gut ob quatt
.
Daß gegenwortigh regeren
.
Zu nutz und wolfart ankeren
.
Das kunftigs werd zu vor betragtt
.
Darnach mit rhaidt inß wirck gebrachtt
.
Iha frie sult man sich der drei weisheit zeiten wol zu
m bestem nutz machen, wan der maeßstab geschicklich druff gelagt und dieselben vernunfftich ermessen wurden.
Dan auß den verlauffen vorigen zeiten kan man daß exempel und leer von sich selbst und von andern nemen wie eß sich zugetragen hab, wer wol wer ubel druber gefaren sei. Foelix quem faciunt aliena pericula cautum.
Die gegenwortige zeiten, moiß man weislich haußhalten, uber sin inkompst und verdeinst nit zeren, dan sparen, nit lichtfertich handlen, kauffen verkauffen wie die weisen sich befragen, uffsigt haben, verwaren stifflen, die zukunftige zeiten versorgen, sich mit erfarnen beratschlagen, waß nutz mach sin fleissich soichen und darnach werben, auch sich vur schaden wissen zu hutten, und alles thoin wie sich gepurt mit der maessen. Dissen abendt und vorigen abendt nit besonder freude angetriben dan mir den christag vur newjarß tag hilten. Auch war der wein dheur, und mehe freuden tage vorhanden waren.
Anno 1592 den 2 ja. war doch der 3 janvarii ist deß joncken Wilhelm Goltsteinß schatzheber der sich Scholtissn Henrich nante zu mir in Coln komen und 19
rad. alb. gefordert, die ich im bezalt. Wolt auch von jedem
rad. alb. haben 1 rad. schilling der ursachen daß er vßwendich von Muckenhusen moiß und inmane
n. ich sagt, er ginge doch zu Coln der joncker wurde mich damit nit beswern, sunst moist ich eß jarlich dar schicken. Ich queim ohn daß ubel zu dweil min lenderei da ungebaut pliben still ligen. Ich der keine
n nutz hett, dan zu moist lagen, dabei hat erß daßmael gelaissen.
Anno 1592 den 3 janvarii et 3 nonas ianvarii stilo veteri vorhin ante annu
m 1583 gewesen, eitzs aber novo stilo et reformato calendario per gregoriu
m 13 ponti. maxi. et rud
olphu
m 2 ro. imperatorem, brengt ein dreiheit mit, das nit anders gut gehalten wirt alß die hillige dreiveldigkeit. Auff den dritten tag ist christus ufferstanden von dem thoidt zur geregkigkeit daß mir alle vom thoidt der sunden, zur geregtigkeit und seligkeit uffstain sullen.
Disser 3 tag janvarii ist min Hermans von Weinsbergh geburtzs tag, dan anno 1518 den 3 janvarii den vormittag umb die 4 stunde bin ich in disse betrobte weldtt geborn, bin also uff dissen tag zu morgen 74 jar mineß alterß alt worden ohn waß der alt calender abtragt, darumb ich eitzs in min 75 jar tritte.
Auch ist disser min gebutz tag das bei in gedechtniß zu behalten, daß er der 10 von christag und der 8 von s. johannis evangelisten tag kompt, und diß jar uff einen fritag gefallen ist, uff den s. genofeva zu Pariß und in Frankrich groiß festag gehalten wirt, aber hab nit gehoirt daß sie in deutzlandt irgen feirlich sei. Sol durch groisse mirackel alß ein gar hillige jonfer luchten. Auch helt man vor gewiß daß christus uff dissen 3 tag janvarii zu sichar samaris bei dem brunnen oder putz jacobs deß patriarchen mit dem samarischn weiblin, wilchs daselbst wasser hoeln wult gespreich von dem lebentigen wasser gehalten. Ihr waß sie gethain, gesagt, sie bekeirt und sie gleubich an christum gemacht. Wie der evangelist johan diß geschicht im 4 cap. beschreibt, und davon uff fritagh von dem
[248'] sontag lætare, glich wan die veirzigtagigfast halb umb ist, daß evangeliu
m in den kirchen gepredigt wirt. Und d
ominus petrus canesius sagt in sinem martirilogio, man liset, daß diß sich uff den 3 janvarii zugetragen hab. O her gib mir armen sunder auch daß lebentich wasser daß ich nit sterb, dan in dir leben.
Von dissem minen geburtz hab ich ein carmen gemacht. Dar in specificeirt und außgetruckt, wanne und wa ich geborn, und wie und waher ich mit namen und zunamen erkant mach werden, wil hie her zu setzen.
Carmen natalitium et ætatis 74 annorum.
1 tercia lux hodie rediit mihi rursus iani.
Annva natalis, fausta sit oro dies.
2 mane puerperii quarta primi æditus hora.
Sum primogenitus montis in arce meri.
3 nominor Hermannus patriamque Colonia præbet.
A Weisbergensi stirpe, domoque vocor.
4 sis memor ergo mei vitam ducentis ab anno.
Ter quingenteno bis numeroque noveni.
5 colligis hinc senii spacium se quatvor annos.
Septenis decies nunc superaddideris.
6 o hilarate diem petus bona fercula coenæ.
Vitiferique liquor, colloquiumque pium.
Fillicht mogt emanß etliche worther nit versthain wie ich derhalb wil ich diselben miner meinong gemeiß etwaß beß erclern.
Im 1 tercia lux iani, erit tercia die ianvarij, wirt jeder wol verstaen.
Im 2 puerperii primi aeditus quia ego fui natus ex priori puerperio matrie meæ Sophiæ Corth __ sum primogenitus scibicet, ex vel in matrimonio legtimo Christiani Weinsbergii et iandicatæ Sophiæ utriusque parentis.
Montis in arce meri, hoc est, in æde vel ædibus vel domo, dicta, meri montis, quod est alicuique montis in qua habeo ius primogenituræ, quod est alicuius prærogatine seu authoritael præ cæteris meis fribus et soribus dico etiam, arce arx em. ab arcto dicitur, quod a domo familis meri montis, hostes et omne malum, virtutibus et bono jure debent arceri, sva em. domus cuique tuttussimum refugium et receptaculum est l. pterique ff de in jus vo. ideo posui in arce, ut sit aliquam singulare, domus firma defensirnis in monte posita.
Im 3 nominos Hermannus, in sacro fonte, juxta nomen Hermanni Corth avi mei materni, colonia agrippina rhein p__bet et dat nihi patriam in qua natus sum, ad differentiam trium civitatum germanieæ in ripis fluminum sitis.
A Weinsbergensi stirpe antiqua maiorum meorum et à Weinsbergensi domo eiusdem nonis, à quibus agnomen seu cognomen gentiliceum seu familiæ haber vocor, id est, condicor, pt. etiam intellige quod vocos, à familia seu domesticis domus paternæ, quasi sin vocatus pro fundatore eiusdem domus, et pro promo patrefamilias.
Im 4 sis memor 1 recorderis, vitam ducentis 1 qui vixi etc. ab anno à nativitate ihesu christi. Ter quingenteno 1 millesimo quingentesimo.
Bis numeroque nonem 1 decimo octano, sult gesatzst haben, bis novo, aber sed quantitas sillabarum non permisit in carmine.
Im 5 collegis hinc, 1 intelligis, senii spacium, 1 ætatem modernam senectutis meæ, septenis decies 1 septvaginta, nunc, 1 modo quatvoss annos superaddideris, faciunt, septvaginta quatvor.
Im 6 hilarate 1 lætificate, diem genesis 1 nativitatis meæ, bona fercula 1 tenuem cibum, libentius posuissem, modicum et hoc bonum sed versus non ferebat succinctus, coenæ, vesperi, quietius eium est in coena quam in prandio propter impedimenta qui diurno tpe. interridunt, vitiferique liquor, 1 vinum bonum quod coescit in monte vitium, vel vineto, colloquimque pium 1 delectabile inter domesticos et amicos, sine jurgiis, clamoribus, disceptationibus.
Disser außlagung were wol nit so nodich vur die latinischen, gelerten und verstendigen, habs doch umb derwillen principalich gethain, die wol latinische worter verstain und doch nit aller dingen grammatici sin, oder min meinong recht verstain kunnen, und schat ohn daß die außlagung nirgen an.
An dissem tag 3 janvarii am abendt hab ich min geburtzfest zu weinsbergh uff der stoben am disch gehalten, da sin zugegen gewest. Min broder, sin hausfrawe, die jonfern unß, Elisabetgen Hornß Marie Switza, neif Herman Weinsberg unß dischsfolck im hauß wesende.
Dar zu ich beroiffen hat swager Johan von Woringen und mi
n suester Sibilla eluthe suster Tringin widwe broder Christiane, neif Gotschalck Weinsb
erg
[249] und Margret von Swelme elude, war fritag an groinfeschen weißbroit, koichlin, casteien, obß (
ohn herinck buckinck laberdaen und waß teglich anricht) 4
gl. current gekost daruß lichtlich zu regnen wie kostlich angericht ware. dar zu an rhatzwein und anderm gutten weissen wein 12 quarten die quart 12
alb. und 3 quarten roitzs mineß gewaß. Also sin mir frolich gewest und min geburtzs fest diß 74 abgeweschen und besclossn, und ein ander angefangen, mach duren so lang gode geleibt.
Anno 1592 den 5 janvarii uff sontag der hilliger drei koninck abendt haben mir under unß im hauß allein wie gebruchlich zur chur geschritten und ist min neif Herma
n haußkoninck und mineß broderß hausfrawe Elisabeth Hornß haußkoninckin worden, durch daß loß mit breiflin. Jeder hat ein fleschs weinß geben, da mit weiter konincksessen ingestalt biß uff ein andermail, der fastabendt war auch zukutzs und der wein zu theur, daß eß sich doch wol anstehen leiß. Hatten suster Tringin bei unß, ihr dochter Eiffgin a__ in der kuchen bei der magt Eiffen. Neiff Gotschalck und Margreit hatten mir nit zu unß beroiffen, dan Gotschalck hat sich am verlitten fritag mineß geburtzfest wie er den aben zu quam gecklich gestalt, wolt in der nacht mit der fouwen regnen, daruber sie sich zencken worden, daß eß sich verleiff, derhalb min broder uber ihn und sie unlustich und zornich worden, wulten sie umebescheiden und schelten, also kunten mir sie dißmael bei unser freuden nit gestatten.
A. 1592 den 5. januarii, umb die 10. stunde vurmittags, uff sontage der hilliger drei konink abent, ist der durchluchtiger, hoichgeborner furst und her, her Wilhelm, herzoch zu Cleve, Gulich etc., zu Dusseldorf uff siner burg sines alters von 76 jaren gotseliglich und christlich gestorben. Dieweil er ein leibzelliger, fridlicher, gutter furst gewesen, wil ich kurzlich von sinem leben etwas anzeignendaß sich meher theilß in minem gedencken zugetragen hat, dan mir beide zeitgenoissen gewesen, war scheir zwei jar alter dan ich. Er ware anno 15, 16 geborn, wie der datum auß dem kurte
n worthen und spruch. Ecce Wilhelmus ecce, zu vernemen, von sine
m ehelichen eltern hertzoch Johan zu Cleve und frawen Maria hertzochinnen zu Gulch und Berge. Und war sineß alten manlichen stambs linien, und herkumpst von den graven von der Marck untsprossen, eher dan von Cleve. Und hat sich sulchs also zugetragen. Im jaer 1300 ungeferlich war in leben graff Adolff von der Marck ein jonger hilt der war zu Munster zum bischof postuleirt, darnach ohn allen zvuersigt und werbung zu eim ertzbischof und churfursten zu Coln vom pabst Urbano 5 befordert filligt, dieweil Adolph
us competentz vom stift munster hatte. Und der pabst deste bequemer den vorrhade von ertzbischof Walrmo verlassen uff Rom mogt bringen, wie beschein, alß Adolphus daß vernomen, hat er umb armut deß ertzstiftzs Coln deste weniger lust, dar zu behalten, und gedacht sich zum weltlichen stande zu begeben. Under deß starb graff Johan der lest
ahe von Cleve ohn leiberben und war auch keiner menlichn kunneß vom alten clevischen stamme mehe vorhanden. Also tragde disser graff Adolff ertzbischof nach der graffschaft und lande von Cleve, dweil sin motter oder anfrawe Margaretha ein geborne dochter von Cleve ware. Und eß gluckte im daß in die landtschaft vor einen herrn anname und ihm huldigten. Und ob wol andere mehe herrn zu lande beregtiget waren, gutte er dieselben alle ab und stalte sie clagloese. resigneirte darnach sinem ohmen Engelberto von der Marck daß ertzbistumb Coln, und diß bischumb munster in deß pabst hant und nam ein durchluchtige jonfer Margareten deß eirsten hertzogen von Berge Wilhelmi dochter
zur ehe.
Mit disser gewan er ein sohn auch Adolff genent der wart auß einem grauwen zum eirsten hertzogen zu Cleve gemacht, und na
m zur ehe Mariam ein dochter deß hertzogen von Burgundien und zilte damit einen sohn Johannen primu
m under den hertzogen von Cleve, der auch grave von der Marck war. Und hat eitziger Johannes p
rim
us sinem hern fattern ihm hertzogthu
m [249'] nachgefolgt. Und ist der eirste geborner hertzoch von Cleve gewesen wilcher Elisabetam hertzogin auch von Burgundien und Nineirß geborn getreuwet. Und damit sin sohn Johannen 2 du. hertzogen zu Cleve sinen nachfolger gezuget.
Aber disser Johannes 2 dus hertzoch zu Cleve und grave zu der Marck, hat mit Mechtelden deß landtgraven von Hessen dochter sinen sohn Johanne
n terciu
m hertzogen zu cleve und graven von der Marck, gezilt, wilcher die die
einige dochter Mariam deß hertzogen zu Gulch und Berge graven zu Ravenbergh _ getruwet. Und ist nach ireß hern fatterß absterben mit sinen nachgelaissen landen und ir ehehaußherre mit ihre, be_lenet, wie ich sie mit einem tolgin hinden uff der seithen zu
m zeichn der belenong in die dhomkirch zu Coln sehen ghain. und ist zu gedencken werdt, daß disse beide Johannes
terti
us und Maria die landen Cleve, Gulch, Berge, Marck, Ravensbergh und noch mehe herschaften samen pracht und einherrich gemacht haben. disse eheluden haben auch iren sohn hertzoch
Wilhelmen ehelich gezuget, der bescl. landtschaften nach der eltern dhoitliche
n abganck ererbet, und eitz auch den wegh alleß fleischs gewandelt hat.
Diß ist die menliche genealogia und abkompst der hertzogen von Cleve und graven von der Marck.
Mit der bergscher abkompst uff der motterliche seithen wil ich umb der kurtzsten laissen verpliben, doch so vil daß der bergsche stam uff irer seithen elter ist daß der gulische stam, dan ihr vorfatter hertzoch Gerhardt von dem Berge hat a
nno 1444 3 novemb. uff s. huperti tag ein feldtsclacht gegen hertzoch Adolff von Gellern (sineß stamß von Egmondt)
erhalten und da durch daß landt von Gulch an daß bergsche landt gewonnen, gebracht und behalten biß noch zu uff heutigen tagh.
Es ist disser herzog Wilhem in sinen kintlichen tagen mit sonderlichem fleis erzogen, dweil er siner eltern erb und furst der landen alle sult werden, so haben fatter und die motter selbst uff in gesehen, und wie er etwas erwaxssen, zur zugt, gutten sidten und lere erzogen und in uffs lest Conrado Heresbachio, einem gar gelerten jongen gesellen, der latinischer und greichscher sprachen wol erfaren, befolen, der in institueirt und angefuirt, der auch doctor juris worden, etliche boich (geschriben), Herodotum grece zu latin transfereirt und librum De re rustica und andern in truck bracht. Sin broder Peter Heresbach hat mineß fatters swester Drutgin Hersbach oder von Weinsberch zu
mHollender uff der Hoeportzn zur ehe, daß swagerschaft und fruntschaft ware, und oft samen conuerseirt und der fursten rede gehat. Min eltern auch zu Dusseldorff und Dormage
n geerbt waren, daß ich vil dar von gehoirt und vernomen hab.
Immittelß wart Carolus Egmondarus hertzoch zu Gellern graff zu zutphen von den staten siner landtschaft gefencklich ingezogen drumb daß er nimmer rhawe hat oder ohn kreich war, auch kein leibßerben hat und frunbde rethe und hofgesinde underhelt, diß ist ungefherlich anno 1537 geschein, wie die jarzal auß dem vers psalmi zu vernemen. Ecce alienigenæ et tirus, et populus ethiopum _i suerunt illis, wilches verß, uff die neu muntz der zit gesclagen wart. Zu dem namen sie dissen jongen fursten Wilhelmum von Cleve mit willen wie man sagt hertzogen Carlen vur einen hertzogen von Geloe und graven von zutphen an und svoren ihm, do er 22 jar alt war, der auch muntz mit sinem wapen neben dem gellerschn scloich, der snaphanen muntz ich noch hab. Und starb hertzoch Carl balt darnach anno 1538 und sin hertzs war nit groisser dan ein klein boumnuß. Und diß hilt man dar vor daß es ein groiß gluck deß jongen fursten Wilhelmi were. Und gerethe ihm doch zu groissem ungluck, wie folgen wirt.
Folgens anno 1539 starb sin her fatter hertzoch Johan von Cleve r. ein ganß uffrichtiger gutter furst, den die kreichslude den barmhertzigen Johan von Cleve nanten. Und wart zu Cleve bei sin eltern begraben da ich siner eltern grabb der zit wie ich zu Emerich scholen ginge mehe dan einmail gesehen hab. Und sin hausfrau Maria
m vo
n Gulch und Berge widwe sampt sinem shon Wilhelmo und drien dochtern dern ein Sibilla an hertzoch hanssen Fridrichn churfursten von Saxen _ die ander folgenß an koninck Henrichn der 8thn in Engelandt, die dritte Amelia bleib unbestat, der sohn hertzoch Wilhm
folgten dem fatter in allen obbestimpten landen, wart von den staten und underthanen vur einen regerenden herrn und erben angenomen im gesworen und vor einen fursten erkandt. Und foirte das simbolium oder sprichwort, spartam quom nactus hanc adorna, wilcheß ihm d. Conradus Heresbachius sin lermeister verordnet hat dar an zu gedencken und sinen befollen landen wol vurzustain und die zu verzieren. Und ob er wol gutter natur und lebens war, dieweil er aber ein schoin, geradt, wacker jonglin und furst war, so wart er doch etwaß wilde mit jagen, reithn springen, wuste ein handt an daß pferdt zu sclain, und ohn stirpen druff zuwischen, daß sin rethe oft sorge vor sin geferligkeit getragen, und das ubel weren kunthen.
Nuhe hatten vil groisser potentaten fursten und herrn ein sonderlich auge uff dissen jongen lustigen vermogenden fursten der zi
mlich lanck und swanck von leibe und herlicher sitten und geschicklicheit an
[250] sich vernemen leiß und alle sin lebtag sobrieirt und gnediglich regeret. Vur aller andern stunde koninck Francisco p
rimo von Franckrich sin sinne und gemode nach dissem jongen fursten wie ihn an sich bewegen und bregen mogt, dan diewil in keiser Carolus 5 vor Pavei im theirgarten gefangen, in Hispanien gefurt, und vil von im pracht, umb die zit wie auch die baurensclacht im Dutzlandt war a
nno 1525 inhalt deß verslinß, captus erat gallus coeunt cu
m rure cohortes, war e
her dem keiser gram, kreichten stetich samen, und gedacht koningk Fransiscus wol, daß im deß fursten von Cleve anhanck (der auch daß landt von Gelre inhat) zu sinem vornemen deinlich sult sin, derhalb macht er sich fruntlich, baut im deß konincks von Navaern siner swester dochter zur hausfrawen an, sampt aller hilf und beistant gegen daß hauß von Burgundien, die auch hefftich nach dem lande von Gellern gedachten.
Wie sich aber hertzogh Wilhem von den frantzosen, gellerschen und andern rethen die alle nit gut burgundischs waren, uberreden laissen, und er auch zum anprachten navarrischen heiligs gefallen hat, ist er anno 1541 gen den mei mit sinen rehten, edlen und dienern durch verscheiden weghe in Franckrich durch Pariß und Orienß gezogen und am 5 maii zu Amboise an der Loire zu dem koninck Fransico komen und seir wilkum gewesen. Und hat alß balde nach sinem swager dem koninck von Navaren in Aquitaniam geschickt, der alß balde mit siner hausfrawen komen und ire dochter mitbracht da den heirat besclossen. Und sin den 13 junii offentlich durch den carinal von Tornon in die ehe befollen, und ist daß hoichzitlich mal in beisin deß pabst, engelender portugalier, venediger saxischer botschaften gehalten. Dieweil aber die braut noch fast jonck war, hat sich der furst durch ihr motter deß konincks swester von Franckrich bewegen. Und ist vor dem beileger widder zu hauß geritten, diß ist alß eilenß dem keiser, und frawen Margredten siner swester in Brabandt von dem keiserlichn gesanten die auch uff die brulofft geladen und sich zu komen hoflich untschuldigt, zugeschriben und untbotten worden, deß sich keiser Carl bei den steuden deß reichs zu Regenßburch hefftich beclagte daß im der von Cleve daß landt von Gelren vor unthilte.
Im folgenden jar 1542 in julio wart der koninck von Franckrich deß keisersfiandt umb daß die keiserschn im zwein legaten uff Venedigh fregosum und rinconem bei bestandtzs zeiten umbpracht. Und wie der keiser mit der reisen uff Argiera in Aphrica bekummert, bewarb sich der koninck in Franckrich und Dutzlandt umb kreichsfolck. Und wart ein gellerß edelman Martin vom Roßhem zum heubtman verordnet. Und hat der furst von Cleve, Gulch und Berge gestattet daß Martin von Roßhem in sinen landen ruther und foißfolck verschriben worden. Und wie der anzugh solt geschein und von den rethen dar zu genotiget wart, wolt er doch nit hinzehen (wie ich bericht sin) der furst het dan den zugh under eigner handt bewilligt. Daruff ginge der zugh vor sich, durch Brabandt sulten loenen scheir erobert haben wan die studenten sich nit so dapffer gewert hetten. Deßglichen Antwerpen war in groissen noitten, alß sie ehe gewesen, und war ein vrsach daß folgenß die gewaltige graven, welle, und mauren umb die stadt gemacht worden. Und zogen fort durch ohn sonderlichen widderstandt brandt alleß ab, und brandtschatzsten schrecklich, und zogen fort durch die Nederlanden biß sie ihn Frankrich quamen.
Disser schedlicher zog und brandt lagh den brabenderen hardt an und lagten die scholt gantz und gar uff hertzog Wilheln
vo
n Cleff Gulch und Berge, daß er sich mit dem koninck von Franckrich vergligt und dem behilflich mit Mertin von Roshem gewesen were. Der furst wult sich deß hoichlich untschuldigen. Eß underwonden sich auch der paltzgraff Fridrich churfust und vil ander fursten deß richtz hetten den keiser gern zu gutlicher underhandlung und ordentlichen rechtlichen mitteln bewegt deß sich der furst von Cleve auch vernemen leisse. Und in schriften anßleiß ghain, wie er zum lande von Gelren beregtiget were. aber der keiser und hof von Brabandt waren zu seir erzornt, hilten ernstlich an der furst wult innen daß landt von Gelren inraunen und sin handt abthoin. Ich gleub siner frawen mottern und villn sulten daß wol haben luden moge
n. der furst so noch der weltleuff unerfarn und nit wiste waß gefahr uff dem kreich seisse, het sich wol uberreden laissn abzustahn, aber der rethe warn zu vil, verlaissen sich auch uff den koninck va
n Franckrich damit sie sich zu weit ingelaissen hatten, daß man ubel zu ruck mogt komen. Und ob sie ihr groisse gefhar mirckten und scheir und angen sachen, so waren sie doch halber blindt und hoften deß besten, vil von innen verleissen sich auch uff deß konincks von Franckrich macht und herligs verheischungen, und daß gemein folck war inß gemein verbittert wider daß hauß vo
n Burgondien,
[250'] . Under sulcher hanlung machten sich die burgundischen zur gegenwer auch gefast, verordneten Renatu
m graven zu Nassau und princen von Vranien zu
m obersten heubtman, und den von Sombreff zu
m brantmeister die quamen mit einem hauffen durch daß landt von Lymburch fingen da im lande Gulch zu der wehe an zu brennen alle dorffer und haiffe durch daß ganß landt biß an daß ertzstift Coln an die ville. Und habe
n in der eil ubertrefflichen groissen brandtschatzs dar von bracht. ich hab vor der Haneportzn diß jar 1542 im herbst do disser jamer und kreich anfinge, gesehen, die beide straissen vo
n Dure
n und Gulch so weit min gesigt ghain wult einen wagen, herde hauffen manner frawen kinder monchen nonnen unuffhorlich weinen hevlen, halber bloisse sehn kome
n und durch gantz Coln uff den gansen mit irem vehe und anderß fehen ligen, auch von dem thorn an der hauß vil scloß, burghuser und dorffer in lichter flammen. Hertzoch Wilhem mit den sinen rusten sich auch in der eil wie sie best kunthen bragten vil underthanen, ruther und knecht uff die bein, auch swartze ruther Oisterlinger und Saxen in landt und stalten sich in die gegenwer, der furst na
m sinen hofleger zu Gladbach. Und ginge der guligscher kreich do eirst an, und duret den gansen herbst und winter durchauß. Eß hat der princz von Vranien Duren und etliche stedtlin und heusser ingenome, aber der furst gewan Duren und die andern widder und uff parschabendt ein herliche sclacht vor Sittart, da sie vil kostlichs dings und gutte beudt erlangten. Alß aber der kreich lanck der vorrhade uffginge, ruther und knecht gelt gelt reiffen, hat man der cloister und kirchen cassen golten und silber klimate
n moissen antasten, versmeltzen gelt darvon mu
ntzen, die worden klippepfenningk genent der ich noch ein hab ist verkantich mit eim lewen uff einer seithen gestempelt.
Der koninck von Franckrich hat sich hertzoch Wilhelm
vict
oreien mit Duren und vur Sittart seir erfreuwet, freudenfeier und bedtmissn in Pariß laissen halten sich uffgemacht mit Johanna vo
n Naverra der braut dem fursten vo
n Cleve und Gulch zu zufoeren. Auch ei
n geschrei laissn ausgain der keiser were in der widderkeir
von Algeira verdroncken, deß die leude in allen dissen landen also uberredt waren auch hie in Coln daß ich gesehen unf gehoirt daß vil druff verwedt und sich drumb gesclagen. Und ob vil den keiser gesehn und gesprochen alß die churf. von Coln und Saxen die auch uff dem richtztagh zu Speir vor den fursten vo
n Gulch und Cleve umb underhandlung angehalten und vur antwort unt. da were kein ander mittel dan er moist Gellerlandt dem keiser bergeben. Alß aber der furst sich der victorien uberhaben und dem geschrei glaubt, der keiser were vom walisisch gessen, ist er uff siner meinong verharret und hat sich uff den frantzosen vertroist, und nit gefolgt.
Der keiser aber ist von Speir Mentz zu, und uff Coln anno 1543 in augusto komen und vil hispanier, deutzen, geschutzs mitpracht, daß kreichfolck hat sich uff den Indenbuchel gelacht, da sie proviande auß Coln und ander were bekomen. Und am 22 augusti vur Devren geruckt die stadt uffgeheischn. Und wie sie sagten, den die fisch gessen wurde in nit leide zufoegen, daruff wart die stadt beschossen, gestormpt, erobert, verbrandt, geplondert, außgeschatzst auch schrecklich drinnen und drumb her gehandlet, Nidecken, daß alter feste scloß verbrandt verdestrueirt, wulten den kirchthorn zu Duren auch umbwerffen aber die arbeit waß zu swerer, dan zu brennen zu rantzonen. Alß deß geschehen, hat eß ein groiß schrecken im lande geben. Und alß der keiser in dem fort geruckt vor Gulch, und Remunde haben sich die und ander klein stedt und festen ergeben und die sclussel uberliebert.
Disse deß keiserß uberwindung und groisse macht hat den fursten und sin getrewe frunde kleinmodich gemacht und sich besorgt die ander stedte und underdanen wurden auch nit halten, daß er also nit allem deß Gellerlandes dan auch gulcher landeß sulte untsatzst und forter besweirt. Und besonder betrubte frawe Maria geborne hertzogin von Gulch und Berge deß fursten motter disser verleuß ihreß fetterlichen patrimonij, daß sie sonderlich leibte, so seir daß dadurch in swacheit ireß leibß feile und nit lang darnach lebte. Und alß sie in got verstorben, wart sie inß carthuser cloister uff der graven vor Wesel begraben. In allem disserzweijarigen zugen, quamen die fiande nehe zu Dormagen, zu Polhem oder zu Stommel, wenich uff disse seide der villen.
Do nuhe der furst keinen starcken rucken mehe wiste dan deß koninghs von Franckrich, wart er breicht der wurde nuhe mit dem keiser und hausse von Burgundien wircks gnoigh haben, der vorrhade uff ware die cassen und klinodien der kirchen wenich leibsachten, wart er sich eilenß berathen. Nam dem hertzoch Henrich von Brunswich der mit dem keiser wol stunde, auch ertzbischof Hermane von Coln botschafften mit sich in deß keiserß beger vor Venloe. Und bergert gnade der keiser wart durch deß fursten jugendt daß er verfortt ware und durch verbitt der ander fursten und herrn bewegt, auch daß der frantzogh starck im anzoge ware
wol bedagte, daß sich daß gluck wenden mogte. Und hat im dem fursten durch de
n princzen von Vranien und Grauwilln sinen cantzler artickel deß fridenß vorlaissen schreiben. Und alß er die angenomen, hat er gnade und daß landt von Gulch erhalten, ausserhalb Sittart und hensb
erg wolt der keiser so lange inhalten, biß der vertrag volzogen wurde, hat aber der furst vo
n stundt an daß Gellerlandt der keiser ingeraumbt. Neben dissem wart gesacht, der furst het
[251] uff den heilich mit dern von Navarrn moissen verzeien, und globen sich eine auß deß keiserß gesclecht zu treuwen. Wie aber der koninck disse zeitung vernomen, ist er hoichlich betrubet, daß ihm sin ansclagh mit dem fursten von Cleve Gulch und Berge gefhalet wie wol eß der jonfern von Navarrn nit zu widder war, wilche lieber in Franckrich were pliben wir man sagte, daß sich disser kreich also zugetragen und geendigt. Hab ich hie zu Coln und zu Dusseldorff da ich daßmal zu gericht ginge seir wol vernomen. Und warß mir vor den fursten disser fride seir leib, ob filligt dem fursten selbst der auch die frantzosigsche sprach wol wiste die l
unge noch heimlich nach Franckrich hinge. Der koninck nam sich diß nit an zogh glichewol fort, und erobert die stadt Lutzenburg. Und ging der keiser uffs neut wischen dem keiser und koninck allem an und hat der furst nit mehe damit zu schaffen, dan hat sich in ein rauwe begeben und friden gehalten.
Nach dissem gulischen kreich und friden hat ma
n allerlie zu rhadtsclagen in deß fursten sachen, dan umb disse zeiten war groisse widderwertigkeit in religionß sachen under dem potentaten fursten und gelerten uff dem richtagh zu Speir dahin auch hertzoch Wilhelm hin zog. Und vernam daß der keiser dem von Saxen sinem swager die heilgh abrede ingewilligt nemlich im fhal der furst siner hausfrawen broder ohn menlich leibserben versterben wurde, so sult der churfurst alle sine landen erben, daß gefiele dem fursten und siner rethen ubel, der bischof von Coln von Munster, der von Cleff und Baden sin deß keiserß abscheidt zu Speir eitz etwaß mit dem protesternden einß worden a
nno 1544 auch auch
der auspergschn confession wie gesagt wart und daß im bergschen lande damit durch die finger gesehen ist worden daß eß ingebrochen ware und noch nit außgele
nt.
Auch wart vor nodich angesehen, daß der furst eheliche erben sinen landen moist zillen, grosen vurhade zu verhutten, derhalb schickte der furst sin gesandten in Franckrich leiß sin verbuntniß uffsagen, sin hausfrawe die von Naverra ihm folgen zu laissich begernde, der koninck antwort deß eß nit geschein, aber ihm hilf zugeschickt were, sult er selbst versaumpt haben. Und weiß in an die von Naverra und ire eltern, da er auch nitzs erhilte, und die ehe keinen vorganck gewan.
Do war man fast bekommert, und ratzsam eracht ein dispensation vom pabst zu erwerben. Etliche meinten, daß sult nit geschein mogen, dan waß got durch die ehe einmal gebonden kunth kein mensch untbinden. Die andern meinten, eß mogt durch den pabst wol dispenseirt werden, ante consummatum matrimonium, dweil die ehe mit der dochter von Navarren mit eheliger vermischung noch nit vollenzogen were. Uber dissen disputern, und schicken nach Rome daß nam vil zits und tritten, doch sol eß zu lest anno 1545 bei dem pabst erhalten und absolutoria und dispensation außpragt sin, dan die von Navarra het nehe in die ehe bewilligt inhalt irer protestation so der koninck dem keiser inwendich sex weghen zuschicken.
Im anfanck deß deutschen kreichs keiser Caroli 5 gegen protesternde chur und fursten Saxen und landtgraff
etc. ist der furst Wilhelm vo
n Cleve und Gulch a
nno 1546 in julio zu Regenspurg geritten zu
m keiser, und koninck Ferdinando, daselbst hat Albrecht hertzogh vo
n Beiern
annam, und Wilhem hertzog zu Cleve Gulch und Berge Mariam beide uff einen tag deß romschen koninck Ferdiandi dochter getruwet und die hoichzit deß ehestandts fort gehalten worden, die deß keiserß broderß dochtere waren, und sol der keiser selbst mit beiden nigten und bruten gedantzst haben. Und nach etlichen tagen bestetigter fruntschaft ist jeder vo
n den beiden fursten mit siner braut zu hauß gezogen. Und haben zwein sohne Carl fridrich und Johan wilhelm, und veir dochter zum wenigsten gezeugt. Der elste sohn Carl fridrich wie er uffwoiß wart er in Oisterich inß keisers hof geschickt in Italien und zu Neapoliß. Und ist zu Rom an den kinderpocken kranck worden gestorben und daselbst in der deutzschen kirch begraben. Ein dochter ist an den hertzogen von Prussen bestadt, die ander an den hertzoge
n von Zweibrucken die dritte an den von Veldenß beide Pfaltzgraven, die
veirte ist noch jonck unbestatt, der sohn Johan wilhelm ist zu Munster bischof worden, folgenß a
nno 1585 den 16 junii sinß alterß von 23 jarn an Jacob marckgreffin von Baden ge
bestat worden.
Vur und in disser ehe hat der sin landen wol zu regeren und mit gebeu zu verzieren, im bergschen lande hat er einen fasten wal und maur umb die stadt Dusseldorff zu fhoeren. Ist ein swerer bau worden und uff disse stunde noch nit volln fort wiewol die bergschn vil last darmit gehat. Im lande Gulch glich vor der stadt Gulch hat er ungeferlich anno 1551 ein newe scloß von grundt uff under der erden mti eim crutzgange und ront umbher mit schon tormen gebaut und auch ungeferlich fertigh gemacht daß die gulischn verricht haben, hat auch daß stift der canonichn zu Nidecken in die stadt Gulch gelagt.
Im lande von Cleve hat er auch zu Orsawe angefangen ein maur umb die stadt zu lagen ist aber langsam vor sich gangen.
Zu Bensbergh hat er die kirch in daß scloß gezogen. Und den nachpern ein besonder kirspelßkirch zu ruck gebaut, und waß er dan mehe gebaut und repareirt hat.
Neben dem hat er die druckstoil und gerichten reformeirt, und besonder in den landen Gulch und Bergh durch Jacobu
m Omphaliu
m die gulische reformation in truck bringen, darin wil frembde breuch und die ordnong ber die lezugutter und policei verfast. Und hat vil richtung gemacht da vorhin vil misbreuch underleiffen und die scheffen nach unbeschriben landtrecht und iren besten sin plagen zu urteiln und zu erkennen. Nit lang darnach hat er auch ein weilich particular schol zu dusseldorff laissen uffrichten und mit verscheiden classib
us und magistris versehen, dahin vil schoeleir komen sin, daß die stadt und lande dardurch seir gebessert und zugenomen. Und vil
[251'] geleirter jonger gesellen daher daß landt erfolt ist, zu groissem lob und erhen deß fursten und gansen lande. Und alß sich in sulchem fridlichen stande, guttem regiment, berlichem floir ungeferlich zwentzich jar vom ernde deß gulichen kreichs verlauffen, der furst auch inmittelß wegen der religion beß erinnert ist er deren catholischen religion durchauß zugethain gewest. Und waß hin und widder ingerissen war sinem vermogen nach weislich und stillich gebessert und in daß alt wesen widder bracht, biß er dar zwischn scheir sin funfzigst jar alterß erreicht.
Umb die jarn ungeferlich 1564 hat sich daß gluck widder verkeirt, die freude ihn trurigkeit gewant, dan beiden so wol hertzoch Wilhem alß siner ehefrawen ist waß seltzam an irem leib und sinnen widderfharen, deß sich jeder verwondert und frembt disser ort zu hoeren ist, dan sie worden beide swach, halber sprachloiß und zum theil an irem verstande verruckt, doch die furstinne frawe Maria von Oisterich etwaß mehe dan der furst. Sie wart so schewe wan jemant zu nach zu ir quam, so leiff sie hinwegh wie ein scheu hoen oder their, der furst aber mogt die ansprach woll leiden, und doch nit vil reden oder bescheiden, dan mit eine
m kurtzen wortlin oder sillaben daruß sin meinong kunt verstain oder zweien wort. Alß do ihm von eim graven gesagt wart, der het sich laissen fursten oder zu
m gefursten graven laissen machen, dar uff er geantwort, auch landt! Alß sult er sagen hat er auch ein fursten landt. Und derglichen, kurtzs bescheidt, oder frage. Sunst waren sie zimlich gesont darbei, aissen und druncken, sauberlich, der furst aber quam in den brauch daß es einen boissen tag hat den andern tag aber gut, uff den boissen helt er sich stil und moist jeder wer er war uff den gutten warten dan gaben gehoere und besch
eidt. und diß ist also von jarn zu jarn pliben und nit vergangen. Vill leude bekommerten sich wusten nit waß sie drauß machen sulten, etlich sagten, innen were tempereirt vergifft und dholkrut mit sonderlicher kunst bereidt ingeben. Waß eß ist, wer dar an schuldich oder wen man verdenckt, hab ich nehe kunnen mit warheit vernemen got weiß eß irem eidoms dem hertzogen von Preussen Preussen
machs derglichen widderfarn sin, wie man sagte. Zu
m dem ist ihm a
nno 1574 sin elster sohn Carl fridrich binnen Rome mit dhoit abgangen, uff wilche er groisse hofnong gesetzst derhalb groislich betrobet ware. Und vor den jongsten sorgte der mogte auch abgain, dweil hoigsten standts lude, groiß uff den manßstam halten, die belenong der landen uff den feldt, doch dweil der jongste sohn bischof zu Munster umb die zit wart, und noch miderjarich war a
nno 1562 den 29 maii geborn, gedacht er den anzuforen, uff daß forderligst zu bestatten, in hofnong der wurde den stam underhalten und im in den landen nachfolgen.
Darnach anno 1581 ist im sin hausfrawe Maria von Oisterich abgestorben. Und wiewol sie der welt nit mehe deinlich war, hat in daß auch betrobet wirt zu Cleve begraben ligen, hat disse einige verloren, kein mehe getruwet dan sin lebtag ist er fort im widwe stande pliben, ohn daß er fast alt wart und climaterium amm. uberlebt hat, auch fast gequelt wart von eim bruch zu beiden seithen in sinem alter.
Und wie sin einiger sohn Johan wilhem sin 23 jar erreicht hat er denselben daß bischumb munster laissen resignern, wilch sin consobriu
us und neif Ernestus vo
n Beiern ertzbischof zu Coln folgenß bekomen. Und ihn sinen sohn an Ernesti ertzbischofs nigte Iacobam marckgraffin von Baden a
nno 1585 ehelich bestat und wart die hoichzit den 16 junii zu Dusseldorff gehalten das gerucht ginge, sie were bei 36 jarn alt mogt villigt kein kinder tragen, wie dan auch nit geschach, daß dem alten fursten keinen geringen swarmoit machte. Uber veir siner ehe mit der jongen von Baden hat der jonge furst Johan wilhem a
nno 1589 im sommer angefangen zu fatisern und sineß verstandts abzunemen, ob daß wol vor dem fatter verborgen wart, so kompt der sohn doch einßmalß zu
m fatter weinendt, felt uff sin knehe nidder, clagt man wult im vergeben, der fatter erschrack, und erkundigt darnach, und vernam, daß er verruckt von sinnen wa, do hoif sich noch daß meiste leiden und betroibniß an, alle anderen ubertreffende, deß er sich in sin ende besweirte und beclagte, daß er allerdinge abnam, und swach und kranck wart. Auch quamen a
nno 1591 im herbst zu im sin zwa dochter die hertzogin von Pruissen die leiß zu Dusseldorff uff martinischs predigen die hertzochin von Zweibrucken mit irem fursten leiß uff caluinisch predigen und namen sich vil an zu regern, aber der furst leiß im stift catholisch predigen. diß irthen die geistlichen in Coln seir, prachten deß keisers gesanten dar zu sulchs zu weren. Und wart der gut alt furst da durch nit wenich verstevret, doch wie die von Prussen und Zwenbrucken nitz außrichte
n mogten, scholt machten, und wenich vorrhaidts waree
machten sie sich im christmonat widder zu hauß. Nit lang darnach hat sich der alte furst pladt gelegert, sinen sohn an sin dhoitbedt laissen komen in gesegnet und in den sinen befollen. Und also a
nno 1592 den 5 janvarii gotselich verscheiden.
Man hat in gebalsamet, an der eschs gesetzst etliche wochen, uffs lest uff die capel, in die lade gelacht, und wirt im sin grab im stift zu Dusseldorff zu gerust, stehet noch boven erden. Dieweil gulcher und berschn unse nachparn sin, hab ich deß gutten
[252] fursten leben kurtzlich willen anzeignen. Auch zu siner zit von begrebniß und wie eß mit dem dem
jongen fursten, und regiment fharen wirt, wa mir got die zit verlent.
A. 1592 den 6. jan., nach drutzehnmiss, fangen die alte knecht in der besatzung zu Bon an zu rumoren, willen bezalt sin oder die stat plondern und sich selbst bezaln, dan sie lange vergeblich uff gelt gewart hatten. Der von Parma schreib dahin, sie sulten auszehen, man sult sie uff sichern tag bezaln. Dess wulten sie nit toin, besorgten, wie auch die burger in Bon, da sie auszehen wurden, sulten die bloisse knecht, so uff den hausman im lande darumb lagen, hininzehen, sie vur der stat halten und den burgern widder uff dem hals ligen. Darumb wuhten si noch mehe. Zuletzst quam schriben, sie sulten in der stat pliben, bis sie bezalt wurden. Do warts und pleib bis noch still.
Anno 1592 den 8 janvarii ist unß neu swager Godder Lutterinckhuissen unß newe swager der Agneiß von Swelhem nuhe 7 weghen 1 tag in der ehe gehat bei Oberwintern im Rhein verdruncken, dan wie er von Coblenß komen fharen und zu Unckel lanß waren bestunt der nache von ein andern zu ghain, daß wasser drin zu lauffen und sich under zu sencken. Ob es filligt ein alt nache gewesen, jeder greiff waß er griffen kunt und feilen alle in den rhein, der schiffman oder foerer quam auß aber starb uber etliche tage darnach, noch zwein quame
n auch lebentlich zu lande, aber unß swager, und zwein gesellen, die von Rome quamen und zwa oder dri frawen gengen zu grunde und quamt widder oben, die nachparn foeren wol innen zu helfen aber quamen bei, zu spade do der schade geschein ware. Alß die zeitung in Coln quam schickten die frunde dahin brachten noch einen korff und ein aim gebranten weinß her ab, befoelen den fischern allenthalben nach ihm zu fischen, aber man wart von nemanß etwaß gewar daß man vernemen mogt, biß darnach den 18 febrvarii warn 6 weghn weniger 1 tag do hat man unsen swager Goddert allein bei Mulhem under Coln im rhein gefischt, und zu Coln an daß landt pracht, sin schreifftaffen und breif die ma
n kant in sinem botzen fonden, aber sin madrilgen war nit darbei. Er war nit mistalt noch geschurtt under den angesigt doer henden dan wol zu erkennen. Wart strack uff vom rhein zu s. Columben getragen und da in siner eltern grab begraben. Agneiß die widwe war daßmal noch inß fatterß hauß auff dem Huntzrucken, bleib da biß die frunde quamen zu theilen und eß fandt sich nit so groiß wie uff dem heilich gelaut ware. Also daß Agneiß und irhe motter Mettel sich mit deß manß frunden vertrogen brachten 300
dall. heiligs gutts und noch 200
dall. vor die leibzugtt dar von. Und agneß nimpt zu sich waß sie mehe hat und zeuget der motter an den Maltzbuchel zu hauß.
A. 1592, den morgen vom 10. bis uff den 11. jan., sin die freibuter zimlich stark vor Lechenich komen und die stat durch den ingefallen graben bestigen, uber die maur komen, ehe dan es jemantzs von burgern gewar wart. Ein jong sagt zu einem: 'Sehet, da klimt einer in die stat.' Der jong wart getust. Man lagts drauf, ein Engelscher, so da lange gelegen, sult es verraten haben. Ich hab der freibuter oder Geussen am vorigen abent 10 oder 12 vom Numart sehn komen, die zu s. Severinsporzs warn geritten. Das kreichfolk in Lechenich namen die heuser der stat in, fingen die manner, understunden das scloss uffzufordern, die porzn uffzusclain. Aber wie aus (dem) scloss zwein oder drei darvur erschossen, leissen sie abe, besprachen sich under einandern, blonderten die stat und brantschatzsten sie uff 3000 daler, namen 4 man zu burgen und den rauf mit sich und zugen denselben tag am abent darvon. Der amtman Meternich und andern, dabei gesessen, leifen wol samen umb hilf, aber quamen nit so eilens zur wer, die finde erwartent es auch nit. Das machte vil im lande scheue, das sie sich mit den Geussen vertragen moisten umb ein jargelt.
Anno 1592 den 12 janvarii uff sontag zu nachmittag hat Johan Starck den man nent von Gladbach sin krentzgin in sinem hauß uff der Oberbach bei der alter mauren gehalten. Und sin im die kirchmeister und achten alle gefolgt, ohn doctor Krudener der nit ghain mogt umb einß hunds biß willen.
Er hat uber die kostordnongh etwaß getast wie auch die leste reiß, dan hat 4 gesotten hennen und allerlei koichen zur bancket angericht daß verpotten ware. diß wart nit nit vor gut uffgenomen, dan man besorgte eß sult sich bei andern verlauffen. Starck wult sich mit der frauwen untschuldigen, mogt auch der frauwen scholt wol sin, aber eß hat damit stadt, sulcheß mit ungenoigden zu verhandlen, wart doch ingestalt biß die kirchmeister und achten im sprechhauß sammen quemen.
[252'] Anno 1592 den 14 janvarii hab ich min keltergin mit sine
m zubehuir auß der Achterstraissn neben der dutzscher hern wingartt laissen abbrechen und zu Weinsbergh setzen, dan wie der landtcomthur zu s. Catharinen der butung mineß erbß foelix mit dem wingart gegen lenderei vor der Eigelsteinß portzen loß gemacht hatte und ich eß auch umb kein gelt verkauffen wulte, und eß mir uff sin nevlich weiß nit deinte. Ich auch gedachte, daß erb foelix in der Achterstrassen ist eß wol klein, gering, kostlich, so ist eß doch in Coln, an ein lustigen orde gelegen, dar man sommerhauß, graß, obß, truben hat, und spaceren kan ghain, uff side sin, krancken lagen. so wil ich eß dem hauß Weinsbergh nit untzehen, dweil mir der landtcompthur einer von Meraidt und Bornhem nit verglichen kunthe, weitzst mit vil uber ein foder weinß drinnen, so sei eß weniger so vil eß wille, so hat man dannest ein drinck durch daß jar im hauß Weinsberch dran und hilf den weissen wein der eitzs dheur ist die quart 12
alb. versparen und daß jar auß lengen. Eß ist ein kleinat bei der handt und erquidt den einen oder andern, ist ohn daß gut gewaxß und zollfrei. So hab ich es zu Weisbergh hinden in den stal laissen setzen. Wil 4 tonnen, und 4 wasser beum bestelln und laissen es jahrs durch zwein man oder frawen zu Weinsbergh die trauben tragen ist nit so gar fern. so darf ich oder min erbe, auch von der handt in der Achterstrssn
deß keltern und roit machen etliche tage von der handt nit warte
n. noch faß und budden dar und widder her scleiffen oder uff kosten foeren laissen. Und waß forthelß und gemachs eß dan mehe hat, man kan eß zu Weinsberg abendts und morgen beß gewarten, den wein abscleissen.
Min neif Gotschalck Weinsbergh mit sine
m lerknecht zimmerlude haben dran gearbeit auß und ingesclagen und waß nodich dran gebessert und hab in beiden von 3 tagen jeder 16
alb. tagloinß geben sin von 6 tagen, facit
4
gl..
Item vor ein neu starck holtz und deß becken uber 6 foiß lanck, facit 1
gl. 2
alb.. item vur 4 istern blader, und 3 splißfirckel an die uffsclainde dhur samen facit
1
gl. 8
alb.. It
em vur ein handthaff und neil samen facit 11
alb.. Item von 2 par reilen und 2 reil zwerß uber die uffsclainde dhur samen facit 12
alb.. Item noch 13 foeß dennen holtzs der foiß 1
alb. unden und oben der dhur. Und ein leist dar uber samen facit 21
alb.. Item fhoirloin vom kelter 10
alb..
Summa unkosten deß versetzenß, facit 8 gl. 11 alb..
Anno 1592 den 15 janvarii sol hertzoch Johan casimirus pfaltzgrave gestorben sin. Ist ein koner kreichszfurst gewesen, hat drei zogen in franckrich gethain, ein in die nederlanden, auch einen biß inß bersche landt zu Deutzs solt uffs ertzstift Coln gangen haben, alß aber sin broder der churfursst und pfaltzgraff unden zoge doitlich abginge, und einen einigen sohn verleiß und dan er alß der patrvus und rechter ohme inhalt der gulden bullen Caroli quarti under den churfursten tutor deß jongen pfaltzgraben und churfursten solt sin, und sich deß auch underwonden, hat er sich der kreichshende plat abgethain, und deß regimentzs im lande abgewart biß er verstorben.
Anno 1592 den 16 janvarii ist der pastoir von Geien unser swager uff einen morgen kranck worden, uffgestanden und wie er umb daß bedde ginge stolpen und ein kertz begerte ehe dan die zu im pragt wart ist er verstorben. Zu Geien begraben. Und die frunde haben im ein herlich begenckniß von sinem ersparten gut nachlaissen dhoin dan er ein vernoimbt geistlich und leibzellich man in der nachparschaft und lande gewesen war, ein veirschussiche person, mittelmeissen volligen leibs ungeferlich 60 jarn alterß.
Anno 1592 den 16 janvarii ist Johan Weiß scholtiß zu Mugenhaussen bei mir gewest und noch min lenderei zu Swartzhem gern von mir zu pacht angenomen het. Und wie ich im daß ohn gewisse burgen verweigert, hat er mir meister Gerhart von Reifferscheit snider vor den fraunen brudern ernant der were in Coln geerbt. Ich nam min bedencken, alß aber nachfragte wart ich bericht, wie sin hauß mit fharn fast besweirt, und er daneben andern leuden schuldich und haddeltich were, hab ich im die burgschaft abgesclagen.
Anno 1592 den 24 janvarii hab ich an joncker Gerhardt Ducker zu Oede geschriben und etlicher jare versessen pensionen gefordert. ich hab langh nit vernemen kunnen wa er zu finden were, doch bin ich geweist an einen man Laurentz genant neben der Portzen
[253] deß conuentzs in der Reimerßgassn wonhaftich der war deß ortzs von Oede und Kempen burtich und kundich, an dem hab ich begern laissen er sult mir einen breif an Ducker bestellen, daß hat er gethain. Und ein schriftlich antwort wider pracht, da Ducker schrift sub dato 1 feb. a
nno 92 an dem Wier (mach eitz in iulio a
nno 92 uff sinem hof zu Oede wonen wie mir Laurentz vorß 26 jul. gesagt)
bei Kempen. Er hab mit betrubniß vernomen daß mir noch etliche pensionen austunden ich an nemanß anderß zu fordern het dan an im, derglichen het ich im vor 5 jarn auch geschriben, daruff het er sich an sinen underpfenden zu Lobrich understanden zu erholen, aber man het im min quitancz pracht daß ich in quiteirt het, so were eß pliben anstain, biß noch zur zit mit beger ich wult im ein scharff schriben widder zuschicken daß er ursach het anzuhalten und mich mit den anderen nit mehe anlagen, oder in deß erlaissen. Vide ei
us l
iteras.. Darauff hab ich im den 14 febrvarii widder geschriben und daß begerte scharffes geschriben in minen breif gelagt, daß er zu Lobbrich wol zeumen mach, auch verheischn im so balde keinen schaden zuzufoge
n wan er im selbst und mir zu gut fort fore, diß min breif wart lang zu ruck gehalten, umb mangel der botten un gefharligkeit disser kreichsleuffe. Ich bedurffte der bezalung seir wol, moiß doch der zit abwarten.
A. 1592 den 31. jan. sin die keiserliche und kreizen gesanten umb disse zeit widder und doch ungeschafft zu lande ankomen, haben innen die Staten in den Nidderlanden kein communication oder audienz gestattet, dan untbotten, sie durften ohn den konink von Frankrich und Engellant in sulcher gemeiner sachen nit handlen oder sich vertragen. Und dweil alle tage tusent brabantz gulden den gesanten druff ginge, haben sei nit lange vergiblich im lande willen pliben.Also das die sachen also im ungewissen pliben anstain, und nuhe jeder willen des gemeils und vorbilts mit der nederlenscher kohe erwarten, wem sie pliben wirt, dem konink von Hispanien, der sie mit dem swanzs helt, oder dem konink von Frankrich, der das abgebrochen seil der kohe noch anhelt, oder (dem) Engellender, der sie melkt, oder dem Deutzschen, der die hant an ir horn scleit. So wirt wol jeder nach den Nederlanden denken, aber sie zu behalten, das wil swerlich fallen.
Anno 1592 den 2 febrvarii ists uff dissen tag purificationis mari
æ veir jar verlitten, daß man in der kirchen sanck wie noch jarlichs, nunc dimittis seru
m tvu
m d., _ lumen ad revelationem gentiu
m. Daruff ich domalß auc hein carmen gemacht, anfahendt, nunc serun. dimitte tvu
m due. obse
cre pace. Und wie ich der zit 70 jar alt war hofte ich das min leben da mit besclossen sult sin worden, deß ich wol zu friden ware. aber gode hatzs gefallen daß ich dissen jamerdhal noch lenger sult anschauwen. Wie ich dan domailß min hohe alter, und fragmentu
m libri decrepitudinis angefangen. Und von anno 1588 wilch ein schaltjar war, daß anus bissextibus genant war volhendet biß anno 1592 auch ein schalt jar, und also 4 jarn uff neut. Und dweil in dissem monat febrvario sich nichtzs besonderß zugetragen, das anzeignenß wert ist, hab ich mich umb diß zit mir der sterblicheit deß menschen hie uff der erden bekummert und gedacht alle menschen sin sterblich und daß lichnam deß menschen ist vergencklich, ohn die seel mach ewigich im himmel leben. Sunst hat der menschs nit mehe dan den namen dar van wan er doch einen gutten namen nachleist. Iha die namen sterben auch wan sie nit vernuwet werden, nisi (inquam) renoventur wie jener sagt.
Mors etiam saxis, nominibusque venit.
Man suchts uff den grabstinen daß desse stein mit den ingehauwen namen verscleissen und vergehen, in den mauren daurtzs wol etwaß lenger aber uff letzst werden die stein alt und vermormelen mit lanckheit der zit, ut ille.
Tempus edax rerum tuque inuidiosa restustas.
Omnia destruitis.
Und ist dar zu wenich rhaidtz dan die verneuwerung millum puta remedium nisi renovationem, die sterblich personen, die moissen durch andere personen verneuwet werden sullen sie lang duren, sine per successiones, sive per surrogationes, a quibus fit perpetvatio sive immotalitas quodammodo, also ist eß auch in den heusser und gebewen, in kleidern und allen andern dingen, sullen sis pliben so moiß man sie reparern, renovern und widder machen. Da van laut min distichon also.
Inuenterato semet pereunt, revovata resurgunta.
Personæ variant, res variantque vices.
Nachdem ich nuhe kein kinder zillen, kein heusser bauwen derwegen nitzs in minem hohen alter außrichten kan, so vil ich doch in dissem boich und disser zit etwaß dar zu thoin, und etwaß verrichten, wie klein eß ist. Und daß uberich minen
[253'] erben und nachkomen befillen, dieweil eitz der fastabent kurtzs ist und nit uber jehen tage hernach duret, wil mere bacchanalio
rum etwaß mit minem und deß hauß namen fastabentzs weise antriben, dan umb die zit richt man weinch weisheit auß. Wil mit verslin spilen, sol doch mit zu vernuwerung deß namenß und fatterlandeß dienen, ist besser zeitverdreiff dan weindrincken dobbeln, mummen. Kum eß auch reidtlicher zu, dieweil die quart weins
eitz 12
alb. gilt der gut ist. Und spar auch gelt daß ohn daß langsam beikompt.
Vor eirst wil ich auß einem tractat de agnomine Weinsbergh, den ich vor dem jar 1570 carmine gemacht etlich verslin hie repetern und erholen, sunst intereogationes et responsiones, lauten wir nachfolgt.
E. lib. Weinsbergh fol. 245 et 472.
Qualiter agnomen seribendum et more latino?
tilgung, nicht lesbar a Weinsberg vel weinsbergus et res gnis, enis, ianus.
Extern non receplenum capit isthinc natio sensum?
Progeniem sub voce tenent hæc, sufficit index.
Vinimontanus licet an sic scrioere vocem?
Non hanc, nec sinilem, manent vox teutona constans.
Da frage ich eirst, wie der zuname Weinsbergh uff latinische weise mach geschriben werden. Und antworten druff. Man sol in von, oder a weinsberg oder weinsbergus, oder weinsbergius, oder weinsbergensis, oder weinsbergianus nennen. wilcher den namen foirt, er sei man, fraw, hauß wie sich daß im latin selbst weist. Aber frage widder wie dan in frembde
n landen in Italien, Gallien, Hispanien, da man auß sulchen wirt kein verstandt kan greiffen. Antworten druff, eß wirt dannest daß gesclecht oder hauß durch sulche stim (a weinsbergh, weinsbg adh
æc ius, ensis, iannus scipio, non bacula ut s___ nec cato, sapiens ut s____)
angezeigt und erkant. frage zu
m dritten, ist eß auch zugelaissen, daß der name geschriben werde oder geredt ganß uff latin. Ab. vinimons, oder vinimontanu., hab domals geantwort, vit alsus zu latin, noch uff derglichen latinische wort, dan germanismus daß wort nach dem deutzschen sult strack pliben.
Wiewol ich sulch selbst derzit vur gut angesehen, so besorgh ich mich daneben es sult von andern nit also bestendich gehalte
n werden. Wie ich dan befinde im geschicht, besonder bei den gelerten, daß ire deutze namen, und zunamen zu latin oder greickisch geschriben und ubersatzst werden. Alß die vo
n der Erhn werden, Honorii genent, die von der Hardefuyst, de Duro pugno vom Hirtz, de Cevo, die von Broich, Paludam, von Zweibruck Bipontim, und dern vil. Ich wil min vorige meinonge nidt lichtfertich verandern, aber doch daneben pr
æter legem und das connivendo gestatten und passern laissen daß doch mit gewalt ohn minen willen in reissen mogen. So ich mich deß dan besorgt, hab ich in mittel selbst versoigt, wie der name Weinsbergh in latin dem rechten verstande nach mogt gesatzst geschriben und gebaut werden, dan er kompt von deß weinsbergh verstande her. Es wechtzst der wein wol uff dem berge
n aber auch uff dem ebnen felde, also verdeutzst man veneam ein weinshharte
oder weinbergh, doch die platz hab hoichde oder ebne, so waxsen doch weinstocke, druff ohn wilche keine trauben oder wein kan waxsen. Wan dan weinsberg zu latin immer gesatzst sult werden, so mogt wol vineæamons oder vinius oder viteusmons, oder vini oder merimons oder vinimontanus oder vitifer altus, stain. Daruff hab ich phantiseiret und in dissen folgenden verslin spilendt versoigt
.
Disticha latini cognominis.
Hermannus proprio, generis sed nomine dicer.
A weinsbergensi stirpe, domeque patrum,
Aut sic.
Nominor Hermannus, condicor viteus et mons.
Sive merimons, aut vitifer altus ego,
Aut sic.
Nuncupor Hermannus, agnomine vinea montis.
Natus agrippinæ, iuris amator ego,
De patria.
Foelix me genuit geminata colonia rheni.
Cis ripam, proani reddidit illa domu..
Civis ibi, iacobi sub ditione sacra,
Adds.
Romani imperii germania natio prisco.
Maiores tribuit, progenienique mihi.
Disse verslin begriffen den zunamen weinsbergh zu latino.
[254] Wilchen ich hie auch verneuwen, da durch min person minß fatterß hauß, stadt und heimatt glichfalß in latinscher sprache deutlich erkant werde, significanter licet, non tam eleganter, doch weiß eß ein ander elegantius zu machen daß wil ich ihm nit weren.
Anno v1592 den 3 febrvarii uff s. blasii tag hab ich ihn minem declarationboich gesoigt daß miner agnaten einer geistlichs standes zu
m hausfatter zu Weinsbergh vo
n minen executorn erwelt mogt werden. Aber wie lange ich darnach geoicht und seir gern gewist wie die wort dar von gelaudt hetten, aber hab eß in der eil nit finden kunnen wie fleissich ich gesucht
. Mir steit aber gewislich vor daß es darin staht, nit allein im declarationboich dan auch irgen in minem boich senectutis in den lesten jaren im boich decrepitudinis, kan aber eitz daß jar eigentlich nit anzeigen. Werdt eß fillicht uff ein andermal wan ich nit darnach sehen, eß wanschaffen finden. Wa daß geschicht und ichs gedenck, wil daß orth her oder anderß wahe ad margtuem ansetzen.
Es wil aber nodich sin daß ein index, repertorium oder register von minem declarationboich, von minen gedenckboichen der jaren, ivuentutis, senectutis, decrepitudinis, auch deß boichs weinsberg uffgericht werde. Wie in minem copienboich beschein ist von allen copien aber nit von allen materien. Daß wirck ist mir eitz zu weitfeltich worden, daß ich eß sweirlich ietzs im hohen alter, da ich mit dem starren uffs papir und mit swachen gesichte und memorien inß wirck sol richten kunnen.
Ich wil min nachkomen gepitten haben, sie willen sich der arbeit beladen, und daß register effectueren. Sol dem hauß nit unnutzs oder unbequeim sin. Alb ist vil drin dar wenich angelegen ist, so ist hin gegen vil nutzligs und nodigs dings dar in, alß besonder etlich additionales declarationes, motinen, ansclege ratsclege, außlagungen, formen, missiven und weß deß dan mehe ist. Sunst ist daß geringschetzich auch wol lustig zu wissen, mach irens zu gutte underrichtung geben.
Nuhe habs der meinong uffsoichen willen, wie ich eß mit der geistlicher personen gern versorgt hett. Ich finde in minem testament nit das ich die geistliche mine agnaten, oder cognaten, oder lestlich die licentiaten von der hausfatterschaft zu Weinsberg hab gedacht außzuschleissen, hab auch kein ursach darzu, dieweil sie eben so bequeim und bequemer dar zu sin mogen, alß die weltlichen, allein das ich min testament und umb der leibßerben im ehestande etwaß geneigter sin, an den es besser bestat ist, auch umb deß burgerlichen regimentz willen damit eß mine vorfetter und ich altzit getrulich gehalten hab. aber glichewol addere und declarere ich min testament und andern minem lesten willen in dem. Wan min executoren nach abganck mineß border Gotschalcks, und neiffen Hermanß oder deß den ich selbst zum hausfatter ernant einen erlichen, nutzen geistlichen man, der kein begeben ordens person were, in dem neigsten grade darauß zu kesen, erfunden, denselben mogen sie mit folgendem bescheide wol zum hausfatter zu Weinsbergh erwelen und im die possession inhalt mineß lesten willenß ingeben. des sol er geloben eim rhade der stadt Coln glichs eim anderem colischen burgern getrewe und holt zu sin, allen burgerlichen und nachparlichen stadtlast tragen und stadtsteur reichen, und sich nit wie ander geistlichen exempt halten, doch daß siner personlicher wacht, deinst, und harnerst stain (ausserhalb der noit) verschoint werde, doch daß erß durch andere zugelaissene verrichten und bezaln sol, so lang er hausfatter gedenckt zu pliben.
Auch sullen min executorn nimmer zwein geistlichen nach einandern zum hausfatter erweln, dan alezeit sol zwischn zweien geistlichen ein weltlicher zum hausfatter erwelt werden, daß hauß Weinsberg mogt dan sulchen groissen forthel und nutzs dar von haben, daß die weltlichen, verstundten, bekenten und inwilligten das es besser gethain dan gelaissen were, dan mogt eirst zu glichem grade zwein geistliche zum hausfatter einen nach dem andern erwelen. Wan aber kein groiß uffkompst dran were, so sol man die hausfatterschaft zu Weinsberg bei dem weltlichen stande verpliben laissen, dan ein welticher sol, auch wie er wol kan, im glauben, sidten, leben und leere geistlich sin. Die weihung thuts allein nit.
[254'] Anno 1592 den 5 febrvarii hab ich min nigte jonfer Marie Ordenbach professa zu s. Reinolt in Coln visiteirt, dan wie ich verstanden daß min suester Maria Weinsbergh widwe wilant Petern Ordenbach umblauffs ire motter mit iren kindern her Petern canonico ad gradus marie, Gotschalck und Catharinen den nachmittagh da hin wulten ghain und min sustern Elisabeth Hornß und Sibillen dar bescheiden hat, gedacht ich das wult mir zu spade in die nacht lauffen, dieweil ich nit zu seir fertigh war, sult mir nit dienen. Derhalb ginge ich den vurmittag zu 9 vren allein dahin, sprach sie an, und untschuldiget mich gegen den nachmittag, schenckte ir ei
n halbe
n daller und zwei raitzeichen, bat sie sult dißmal uff mich verzeihen biß uff ein ander mal, ginge damit zu hauß, und gesegnet sie.
A. 1592 den 6. februarii, wie hoichgedachter herzog Wilhelm zu Gulch, Cleif und Berge noch toit boven erden zu Dusseldorf stunde, quam ein edelman von hoiffe mit commission und breven gen Siburgund forderte die besatzung des abtz vom berge, cloister, oder scloss hinab zu sich hinaus vor die stat und hilt sprach mit innen. Dem abt wart bange, besorgte sich des argsten, forderte von stont an 60 werhaftiger burger und man hinuff zu sich. Wie der edelman mit den soldaten, die er zu sich hat komen laissen, widder hin auf das scloss wulten zehen, leis sie der abt nit hinuff, befalch, sie sulten in die herberge zehen bis uff den andern tag, dan wult er sie anhoeren und gutten bescheit geben. Das moisten sie wol toin, doch ungern. Am andern tage schickt (er) die sine hin zu in, leis verhoeren, was ire werbung were. Der edelman sagt, er hett befelch von den reten, eine(n) eit vom abt zu nemen inhalt siner commission. Der abt leis sich daruff vernemen, er het einmail einen eit getain, dabei wult ers bewenden laissen, wist sulchen eit auch noch nit zu verandern, oder zu verneuwen, er verneme dan bessern bescheit, und befalch innen, bei der sonnen aus der stat Siburg zu zehen. Sie machten fast wort, aber sie moisten sich balt versehen. Hie laissen sich etliche bedunken, weren sie widder hinuff komen, sie sulten das scloss ingehalten haben und dem abt gesagt, was er sult toin und laissen. Darnach ist es stil pliben. Der abt wirt siner schanzen auch gutte achtung genomen haben.
Anno 1592 den 8 febrvarii haben sich die krichmeister und provisorn s. Jacob in der scheffenschrein am platz im boich brigid
æ an 10
dall. fharen jeden zu 52
alb. lassen schribe
n die man jarligs termino purifica. mari
æ auß 50 derselber
dall. sol bezaln die auff eim hauß uff dem flaßkeller uff dem Heumart stain. Ist halbschit von Erckermanß hauß zu der Marportzen wartzs, dar in eitz Jacob von Aich wont, und sin mit 200
dall. zu loissen.
Disses geldts ist 100 dall. auß dem testament Annen von Langenbergh gnant putzerschn in s. Jacob conuent herkomen.
Item 80 dall. von einer loissen in der kleiner Witzgassn von der widwen J. Leffdhalß und J. Hoichkinckß, die eß abgeloist.
Item, noch hat min broder 20 dall. ersparten geldes von unser l. frawen broderschaft s. Jacob darzugethain, damit der broder und suster gelt und inkompst gebessert ist.
Anno 1592 den 8 febrvarii bin ich an der scheffen schrin am platz gewesen da den prior zu augustinen auch funden. Und dweil der prior sich hat an daß swartzehauß laissen, weldigen daß im die erben und gaffelgeselschaft vur 4
mr. gutter pfennicnk nit 16 rinsche
gl. zu 3
rad. mr und 5
rad.d wult bezaln noch da von bericht thoin, ist die geselschaft verursacht widderstant zu thoin, biß sie vollen bericht uberquemen. Alß ich aber bannerher war und vur andern mich damit bekummer moist, speculeirt ich druff wa eß doch von alterß zu finden were, soicht und fandt eß in der scheffenschrein in lib. petri. Da stunde, daß Herman eliger sohn Danielis Vulpruim und Christina eluthe den brudern zu augustinen geben und erlaissen hetten 18
mr. colnisch pagament zur zit lauffende bezaln sulten vor 4
mr. honoru
m denario
rum, wilche bela vidva Henrici Nigri uff drei hausser neigst deß swartzen hauß zu Schildergassn wart gehat, mit dem bescheide wa die 18
mr. uff die termine christi, et johis. nit bezalt wurden, so sulten bestimpte drei heusser den augustinern erblich verfallen. Diß geschricht hab ich abschriben laissn
[255] und dasselb auß dem latin uff deutzschs ubersatzst, damit eß die geselschaft lesen und verstain mogten.
Wie ich dem prior diß vor den verordneten ein rhaitzs vurwarfft und sagt, wan die drei neben gelegen hausser die 4 mr. gulten, so were sie daß swartze hauß noch die geselschaft nit schuldich. Daruff sagt der prior vorg. Bela het dem cloister 8 mr. bonorum denariorum geben der stunden 4 mr. uff die benente, drei heusser, und auch 4 mr. bonorum denariorum uff daß schwartznhausse, so befunde eß sich in irem memorien boich mit funf oder sechs reien angezeignet. wie er da boich ufflagt, deß ich der zit dieweil ich in den reden waß nit lesen kunth, hab doch vom prior ein abschriftgin begert daß er mir verheischen mitzutheilen, aber noch nit gethain hatt. also daß ich noch nit gnogsam resolueirt sin, im bedencken und zweiffel steche. Die andere von der geselschaft bekummeren sich auch wenich mit deß hauß geregtigkeit und nutzs, dan wulten gern daß gaffelkost gehalten wurde, uff daß in daß glach zu zeiten von den besten frei were, deß doch von den beschedesten nit begert wirt.
Nota daß vurg. geschricht befindt sich schabinorum libro petri anno 1343 post omnium sanctorum.
Anno 1592 den 9 febrvarii uff groisfastabent zu mittags sin zu unß gen Weinsbergh zu gast selbst komen neif Peter von Weinsbergh und Anna von Gusten elude auß der Gotzgnaden und haben ire 4 sone Gotschalck, Johan, Peter, Reinhart mitpracht den den mineß broderß frawe angericht, wie oben den 26 dec
emb. uff s. steffans tag steit.
Anno 1592 den 10 febrvarii uff montag zu fastabent alß daß daß jong folck uber die gassen trommen, mommen dollen leiff hab ich kein weisheit ku
nnen verrichten, auch nit moissich sin ist mir vorgefallen daß ich vor 50 jaren in wilant her Arndte
n von Bruwilers stoben oder conthur an der Bottegassen orde nach dem samanach hab an der want mit kuitten stain gesehen zwei kluppel verslin die ich behalten hab, lutendt.
Sclendrius est pluris qua
m tota scientia iuris.
Laborat in vanum que non novit sclenderianum.
Wust nit waß ich auß sclendrius machen solt und daß die verslin auch ire quantitates nit hatten. Und waß daß min zit verdreiff. Ich gedagt, sol der sclender auch bedeutenne kurtzwilige maneir halten, oder gemeinen brauch deß gemeinen folcks halten. Und verenderte bestimpte verslin, also.
Scluris fit pluris, qua
m tota sciencia iuris.
Mores consueti populares sint tibi læti.
Wie ihener stunde sclendrius, da hab ich scluris gesatzst, were der scluir gehalten.
Auch hab ich an min alte drinckgegesellen
gedacht. Wan man in zu dranck, plagen sie zu sagen, ebebe fac versu
m ciphu
m reddac mihi tersu
m, sulch bessert etwas, uff das zudrincken, und bescheidt thoin, also.
Pr
æbilo nuc ciathum reputans quod erit tibi gratu
m.
Ebibe fac versum cito quem mihi porrige tersum.
Sie brauchten auch der spruch, aut bibe aut abi. Ich waß gut dar bei, dranck gern mit.
Wan sich dan die wort under dem drincken verleiffen, deß man den andern tag nachredte, daruff wart dan gesagt, odi memorem compotorem. Doch ich eitzs mine weinsberger von vil weinß drinckens sich zu unthalten, wil ich in mit dissem minen verslin zu gemode foeren.
Sit medicina merimontano sanguis ab uva.
Non vuis, quoniam copia sumpta nocet.
Parce precor vinis, mons vitifer haud sibi gignit.
Vina bibant alii qui meruere tva.
Merimontano, daß ist, ein weinsberger,
salbe sanquis ab uva das ist bloit von siner trauben, divus hiero. in deute. nent es sanguinem vu
æ meracissimu
m, meinet ungemischten starccken wein damit, daß ein gleslin sol medicina sin. No
n vunis, nit vil gleser. Copia em. in plurali, die vilheit ist ongesunt und schaidt, parce ergo vinis, spar, mons vititfer hand sibi gignit vina, der weinsberg brengt den wein nit vur sich selbst, derhalb
hat man zu Weinsberg
trauben bloitzs, so wilt kein bloitsuffer sin, zu vil roitz oder weissen weinß, schenckt ihn andern zu drincken die in umb euch oder daß hauß Weinsb
erg wol verdienet haben. Oder verkauft daß uberich.
[255'] Anno 1592 den 11 vel
secunda febrvarii wa es nach dem zipher der rechte tag ist wie bei der abgetruckter contrafitung stunde ist ein forentiner zu
m romischen papst erwelt der sich Clementem octanu
m genent, sines
alterß von 54 jaren ungeferlich, war nit zu alt oder jonck. Und ob die vorige drei papst vor im nit lang regeirt, so ist man doch gutter hoffung disser sol ein gutte zit leben, wol vurstain und widder friden anrichten, wilche hilligen friden sie noitt durch die gantze christenheit wol erfordern wirt.
So wil ich nuhe alle pabst anzeignen, die in minem seculo und leben gewesen und regeirt haben, benent wie folgt.
Alexander 6 hispanus starb a
nno 1503 den 18 augusti.
Pius 3 latus etruscus senensis, erwelt anno 1503 starb eodem anno.
Iulius 2 ligur, saonensis, ein kreichsman, erwelt anno 1503.
Leo 10 den medices florentinus, erwelt anno 1513.
Adrianus 6 traiectensis germanus, erwelt anno 1522.
Clemens 7 de medices florentinus, erwelt anno 1523.
Paulus 3 farnesius romanus, erwelt, anno 1531.
Iulius 3 jo. maria de monte itali erwelt, anno 1550.
Marcellus 2 ceruinus, erwelt anno 1555 nec nomen nec mo. mutans.
Paulus 4, erwelt 1558.
Pius 4, erwelt 1560.
Gregorius 13 bon conpanie benoniensis erwelt anno 1572.
Sixtus 5 franciscanus, erwelt, anno 1585.
Urbanus 7 de castanea genuensis erwelt anno 1590 d. 14 sept..
Gregorius 14 de sfordre mediotanus erwelt anno 1591 den 8 novemb..
Innocentius 9 benoniensis, erwelt anno 1591 den 8 novemb..
Clemens 8 florentinus, modernus papa ut supra.
Anno 1592 den 11 febrvarii war dinstagh lestfastabendt disz jarß uff wilchen tagh Clemens 8 pabst erwelt sol sin, davon man zu Coln noch nit wissen mogt. Und ist zu Weinsbergh den tag durch im still, da man mommen gecken und kinder uff der straissen sach umb, doch nit so vil wie vorzeiten do eß fridt und der wein wolfeil war.
Den abendt haben mir nemanß frembß zu unß geroiffen, dan suester Tringin und iren sohn und snorgh Gotschalck und Margret zur Truben und Bil Schall von Polhem die nigt und magt von 44 jaren, da waren mir under unß frolich druncken nit zu starck und besclossen den fastabendt.
Anno 1592 den 12 febrvarii hab ich die verlitten nacht, vo
n lestfastabendt biß uff dissen eschtag min rechte bein unden glich neigt dem dickten am braden an der bedtfleischen verbrant, dan wie ich spade umb 12 vren mich inß bedde lacht war glich heiss wasser in die flesch gethain, die ich underwartzs stouß, want mich umb und scleiff in dan ich hat den lestfastabendt sclaff dranck ingenomen. Und ob ich im eirsten sclaiff wol war, foeilt ich min bein an der heischer zinnen fleschen, die dannest einen linensack umbhat, foilt
ich die hitzste, zauch daß bein einmail off zwei zu ruck, scleiff fort biß den morgen, stunde uff und wust nirgen von schaden. Den mittag am disch sagt ich da foilt ich etwaß am bein, wust nit waß es were, doch smertzst eß mich besonderß nit, sach den tag und abendt auch nit darnach, ginge sclaiffen, foilte besonders. Den donnerstach verzalt ich wie eß zugangen were. Ein jonfer im hauß die bei unß wonte Maria Smitz genant, sagt, ich sult dannest darnach laissen sehen, daß etwaß dar zu gethain wurde. Und hatte gutten verstandt uff allerlei schaden mit brande, wie sie nevliche tage daß Offermanß kindt geheilt hatte, am abendt wie mir min neif Herman die hoesen außzouch und darnach
[256] sach, war eß ein lichte blader so groiß alß ein rader
alb. die leiß ich die nacht also verpliben. Den andern tag uff fritagh sagt ichs der Marien, die sagt, eß were etwaß verbeidt, doch moist daß wasser drauß, sunst freisse eß inß fleischs. So sneidt mir Hermaneyn ritzgin drin lagt mir ein roibalii plastdergin von Marien bereidt druff und verbandt eß drumb. Und daß alle abendt bei 14 tage lanck, biß ein ruff druber wart, darnach begert sie eß selbst zu sehen dan ihr gab wunde daß eß so lange duret. Wie sie eß sach war eß umb den ruff fast roit und etwaß eiterß under dem ruff, do besorgte sie eß sulte infressen und sie und Herma
n snitten den ruff ab. Und sagt eß moiß der grundt gesoigt werden, und lagt teglich plaister druff und verbandt eß. Ich moist do zu hauß pliben und ein wisse hose linnen und wullen tagen. Und wult noch nit heilen noch zugain. Filligt war
ich zu alt, daß dran hinderte, daruber die fast sich biß an parschen erstreckte. Und Marie hat den 29 febrvarii die hand dran gesclagen und versorgt eß noch.
Anno 1592 den 14 febrvarii haben die schatzheber wegen deß fursten von Gulch von unß erbgenamen zu Weinsberghh von unsen stockgut zu Dormagen gesonnen und untfange
n 3 richtzdaller. War min sechste theil einhalb
rad.d den ich gutwillich beigelagt hab. Min funf andere miterben haben ire quotam und dheilen auch erlagt. Und ist diß vor ein eirst, dan deß dingeß wirt fort an mehe falle
n dan die zoll geben nit, deß fursten inkompsten komen spack bei. Und moiß dannest regiment und hof im lande gehalten werden. Wa sol man es nemen vil vermogen mehe dan wenich, der gemein man moiß den last tragen.
Ich laiß mich beduncken dweil nuhe vil jar her der kreich geduret die koningen und kreichsfursten budel smal wirt, der renthner sin renthen und pachten nit bekompt, der kauffman nit veilich reisen mach, der handtwircksman moissich moiß ghain und verampt, der landtman sin perde beisten nit frei mach behalten noch sin lenderei und weingarthen bauwen. So moiß jeder sin landt oder stil laissen ligen alß ich moiß thoin, die andern moissen verkauff versetzen beswern, etliche moissen in kreich zehen, verlauffen, betrege
n und sich behelfen wie sie kunnen. Derhalb ist zu besorgen daß die lenderei und erbgutter hernach immer so unwert sullen werden, alß sie vurhin werdt gewesen sin. Und vil erbgutts an andern herrn in anderhende komen, dan mamch mensch wirt gedencken, daß landt wirt im nit nutzs sin sin
war er eß nit frei bawen mach, teglich schatzs und steur dar von geben moiß, und sinnen pacht nit haben mach, doch richen die groiß gelt ligen haben und eß ersitzen kunne
n die mogen eß geneissen oder ire erben kunftiglich.
Anno 1592 den 17 febrvarii ist uff her Caspar Kannegeissersz deß alten burgermeisters beger den der prior darzu bewegt abermail ein gutlicher tag gehalten vur her Kannegeisser und l. Gerwino Calenio, l. Helmanno, und doctor Crantzs. Da ist der prior und procurator augustinensu
m einß, ich sampt doctor Crudener lic. Roß, j. Bolant, Jacob Schutz, Herma
nno Rondroff wegen der gaffelgeselschaft, anders und Margret Ham mit irer kinder vormonder und eigenthu
mber deß swartznh
us drittentheilß erscheine
n. da ist die handlung vom 15 und 31 janvarii verlitten repeteirt. Wickrat der werdein war auch darbei, und stande hart druff, ein
mr. gutter pfenninck sult 4 rinsche gulden wert sin her Kannegeisser sagt er bequeim selbst va
n der frawen im back Nugassen 4 rinsche
gl. vur ei
n mr. guttzs geldeß deß die frau gestunde. Mir sagten dem were wie im wulte so hilte daß geschricht, schabino
rum in lib. petri, daß Herman filius Danielis Vulprun den augustinern vor die 4 marck boi denario
rum 18
mr. lauffens geldtz va
n den 3 husern sult geben inhalt deß alten geschrichtzs de a
nno 1343 so weren 18
mr. current noch kein 16 rinsche
gl. auch hiltz nit uff das swartzshauß. Daruff wart vil pro et contra disputirt mir stunde uff die litispendentz am hohen gericht, der prior uff sin achtzich jarige possession von a
nno 1509. Zu lest ginge man widder zu den mitteln, dan vorhin einmal hat der prior vor die 4
mr. ko. den 300
goltgl. gefordert mir aber 100
goltgl. gebotten. Jetzs fordert er 400
dall. jeden zu 52
alb. current. Mir botten 200
dall. sagten da
[256'] bei, war er von den 400
dall. nit wichen wult so begerten mir bei unsem rechten zu pliben. Die herrn sagten mir moisten unß bessern und mehe geben, mir sclogen vur die augustinern sulten bei irem gulden sclide pliben vorbeheltlich der geselschaft der loessen mit 25
goltgl. inhalt breif und sigel so fern eß die gaffel von alterß nit an sich geloist het, inhalt ireß alten roden boichlinß uff Johan von Duren, daß nam der prior an wolt aber mehe haben. Entlich sclogen die herrn von 300
dall. vur druff noch 2 tonnen herincks. Mir willigten die 300
dall. ad 52
alb. in, die herinck nit, diß wulten sie an ein rhaidt brengen, ob eß ein rhadt alß provisorn der mendicanten orden bestetigen wulten. Schiden also uff die abrede von einandern.
Darnach hatzs ein rhaidt auch ingewilligt, und den voligen herrn befollen, die sach fort abzu handeln.
Ich hab mich auch mit Margreten Ham und irem man eineß conceptzs verglicht, und daß dem prior zugeschickt wie man unß verwarn sult und werschaft thoin. Der prior hatzs doctor Crantzn sindico zugestallt. so ist der geselschaft nuhe willich ihr anpart von stunt an zu lagen, oder auch die ganse summa der 300 dall. an fharrenten oder gelde wan man zit het. Eß war beß gethain sich zu vertragen dan gelaissen, damit daß hauß gefreit wurde, dan uff die grundt fhar wult nemanß daß alt hauß gelde und bauwen.
Diß schrib ich von dem schwartzenhauß unserm tribu und gaffeln daß mineß broderß und mine originaria tribus ist, dar uff min fatter und anher deß rhaidtzs gewesen wie auch min broder Christian und Gotschalck und ich, den andern alten geht daß swartzehauß nit an daß hertzs. Min neif Herman man auch daruff pliben und im der breicht nodich sin.
Anno 1592 den 18 febrvarii dingstag nach invocanit hab ich den abendt ein klein kumpgen mit kriffel bruden gessen. Und ist mir daß gedermbs so stillich uber dischs durch den bruch inß leib gangen daß ichs nau gewar sin worden. Und hat mir die ganse nacht durch daß leib in den bruch gelauffen und scharff gebissen, so lang daß ich nitzs mehe im magen und gedermpts gehatt hab. Wie vil ich mir hab helfen willen hat nit mogen helfen biß an den morgen umb 4 vren, da hats sich widder auß dem unrechten orde an sin ort besweirlich begeben alß ich die ganse nacht uff einer seiden gelegen hab, alß uff der rechten da der bruch war. So hat ich dubbel smertzen vo
n bruch und vom rechten bein, von dem brande der bedtfleschen, dan ein ellendt kumpt nit allein.
A. 1592 den 21. febr., vigilia cathedrae Petri, ist am mittag ein seir groisser wint untstanden, der hie und da durch Coln vil beum und wende umbgesturzst hat, mir auch ein britz im weingart, vil bleiis vom dom und andern kirchen abgeworfen und umgekirt mit den taifeln, vil schaden an leidachern uff den heusern, an schiffen (getain) und etliche lude verdrunken. Auch den schornstein am backhauß in Cronenbergs mauren hinder mir oben abgeworffen und untdeckt,
einen kannengeisser uff der Breiderstrassn dermaissen angeblasen, das er sich dess heftich beclagt und am andern tage gestorben ist.
Anno 1592 den 26 febrvarii wil ich setzen, waß sich inwendich 4 monaten biß er zu in Franckrich deß kreichs und rumoren vornemlich begeben hat. Es war nitzs von schriften getruckt, da
n figurn in kuffer formen gestechen außgangen, der ich sechs den 4 aprilis gegolten hab. Und da auß daß geschicht vernomen, daß alß die keiserliche gesanten bei den hollendern und staten nichtzs daß zum friden diente in janvario kunten außrichten, hat sich der hertzoch von Parma mit den hispaniern in Brabant gerust und in Franckrich willen reisen den bundtgnosen de santa liga zu hilf, dan eß waren allerlei ansclege vorhanden der dan auch etliche inß wirck gericht wurden. Die eirste figure von den 6 vurg. hilt, wie der her viceconte von Turein sich ruste mit der furstinen von Bullion siner brut hoichzit zu halten und under dem zu rusten erfore wie daß die vernoimpte capetein auß Astenay einer stat zu dem von Lotharinge
n oder Lorein waren gezagen. Alß balde ilenß ruste sich der viceconte mit wenich kreichsfolck und burgern zu Esdan da er lag. Und zengt mit stichleitern und geschutzs vur Astenyay
besticht und sturmbt eß und nimbst in. Und wart die brulofft da durch verstoret und ein weil zit ingestalt. Die ander figur bragt mit alß sich daß den 27 octob.
[257] zugetragen hat un der koninck von Navarre und Franckrich die stat Astenay in sin gewalt bekomen, verdrauß sulches den hertzoch vo
n Lorein (wirt der von Meina ain) zeigt starcxk vor Astenay bestundt eß zu beschantzen und belagern umb den 13 decemb.. A ber die Navarrischen fallen hin auß, sclain sie uff, fangen bei 18 capitein, und erhalten die stadt ass
tenai zu irem willen. Der von Parma hat sich uff den 18 novemb. uff und dahin gemacht, quam aber zu spade, in der dritter figurn stunde. Wie monsieur Brison ein president im parlament zu Pariß sampt drien rhaidtzverwanten sich deß kreichs gedachten frei zu machen und die stadt zu laissen und die Hispanische wacht und besatzung im gefenckniß erwurgt, daruber der hertzoch vo
n Meine in Pariß komen, die uffrurer gestraft und gefangen, also den rumor gestilt.
Die veirthe figur zeunet, wie der hertzog von Niveirß die stadt Valeri uff der son gewonnen und mit deutzschn und franzosen strak besatzst. Aber ein capitein uff dem scloß hat die widderpart von Abbevill ingelaissen, die sie zu irem willen bekamen und uff ire weiß darin wurgten und plonderten, daß soll uff den 12 janvarii anno 92 beschein sin.
Die funfte figur foirt auß, daß koninck Henrich von Navarre am 6 febrvarii anno 92 außgezigen war deß hertzogen leger bei daumal anzuschauwen, daruber sich ein alarm in dem Parmaschen leger erhobe und sich etliche erhoben und den navarrischen zu eilten. Der vo Navarra war bei dem hinderhalt, und wart im under dem scharmutzeln der gurtel am leib abgeschossen, sunst nirgen geletzst oder beschedigt, doch firt er vur Rawan an mont Cathrin inß leger widder. Die sexste helt, wie der von Parman sich uffmacht und vur Rawan wolt zehen, am 12 febrvarii aber kumpt er vur neffe castel daß belegert er und thut bei 400 schuß darvur,der von Tempel und Generi vertragen sich geben daß stedtlin uff, und zehen mit flegendem fendlin vß.
Somelier und monsieur Rebuerß haltenß noch 3 tag uff dem scloß daselbß wilches sie auch mit accort uffgaben und unbeschedigt dar von quamen.
Disse zwae leste zeitung quamen zu Coln, und wart vil gesagt daß sie an einandern gewesen, aber nemanß kan etwaß gewiß sagen.
Und daß mach sin waß sich scheir den winter durch in Franckrich zugetragen hat. Daß kein parthie noch besonderß außgericht hat daß dem kreich ein ende will geben.
Hie mois ich noch sagen, wie es eitzs etliche meler und goltsmide in Coln hat, wilche die figurn uff kufferformen gar artich stechen kunnen, das vormails allein in Brabant pflag zu sein, aber durch einen, Hoeberger genant, vor dem colnischen kreich zu Coln eirstlich komen ist und eitz seir geubt wirt, werden die figurn auch seir uffgegolten und von Coln in ander landen gefuirt. Und ist dannest ein herliche kunst. Der Hoeberger was ein weil zeit uff Lubeck verreist, ob im die kunst in Coln zu gemein wart, mach aber eitzs verstorben sin. Man weis die abgetruckte breif in boicher zu leimen, darin man die ganse historien und geschichten kan sehen, nimt aber vil arbeitzs und kosten..
Anno 1592 den 28 febrvarii am ende wil ich erwiddern waß ich oben im anfang diß monatz 2 feb. in margine gerurt, und sage dweil ich und min beide brodere Christian und Gotschlack alle drei von Weinsbergh genant, und in hauß Weinsbergh geborn, im kirspel oder fhar s. Jacob am Weidtmart mit golt und silber alß eheknidern gepurt, geteufft, und thaitzburger von unser zunfft oder gaffelen gewesen, wie glichfalß unser fatter Christian und anher Gotschalck vur hondert jarn eigenthumb, deß hauß Weinsberg, bewonner, kirspelß nachparn s. Jacob, gaffelgnosen und brudere vom Swartz enhauß, colnische rhaidtzburger, und ireß ursprongs deutzsche deß hilligen romischen reichs frehe underthanen sin. Also daß mir in Coln nit von gestern oder hude burger sin, dan von alterß orginarii cives atq
ue municipes Colonienses Rheni sin. Vide sup
ra fol. 353 pag. 2 und
dan dreierlei burger in Coln und andern stedten sin, eirstlich die von der oberkeit sin, die andern sclechte burger, die dritten sin fremde inwoner. Die von der oberkeit sin im regiment, in ampten und befillen, tragen ein gemein person des raits der gansser stat und gmeinen nutz; die sin schuldich, das sie darvur und die gansse burgerschaft ins gemein sorg tragen, gute eintragt, gesetzen und ordnung in der stat halten und die bur(ger) und inwoner dabei in irer freiheit vertadingen. Zum andern die geborne, geerbte oder alte sclechte burger, von gesclechten, frunde und bewanten, groiss oder klein; dieselben sullen in billigkeit und glicheit mit andern burgern recht leben, auch sich nit zu stoltz noch zu underwurflich halten, dan gern sehen, das in gemeinem nutz fritsame und erbare dingen geschegen, und die acht man und helt, auch nent man sie gute, erbar, frome burger. Die dritten aber [257'] sin sclechte incolae, newe inwoner, ankomende fremde leute, wilche ire gescheften und hendel allein verrichten und sich mit der stat, gaffel noch gemeinem nutz nitz bekummern, noch darumb sorgfeltig sin weiters als innen als fremden zustehet. Dissen, die im mittel stain und gain, sol sich der hausfatter und hausgnosen gemeiss halten, sich anstellen wie frembde inwoner, nit wie die von der oberkeitda von ich folgende verslin gemacht. Einß theills umb der latinischer wort willen, daß ich derselben in minem hohen alter gar nit vergeisse, dieweil ich binnen oder baussen hauß wenich conuersere und mich ube. Zu
m anderen auch, wie der hausfatter agnaten und cognaten zu Weinsbergh dar auß gutte zugt und sidten beirthen, sich demodich und gehorsamlich erzeigten, und nit nach der oberkeit und regiment tragten. Sie worden dan rechtmeissich dar zu beroiffen, alß dan sullen sie redlich iren beroiff vertritten, und sich alle zit nit den alten und geschicktsten berathen.
Und lauthen die verslin wie dan nachfolget.
Paterfamilias magis contentus sit dignitate à domo Weinsbergh nacte, quam à magistrati arquisita.
In patria nobi celebris neq
ue vilis haberi.
Hic parat inuidiam, penditur ille nihil.
Inter utranque viam versaberis (ut decet) apte.
Ibis et in media tutius alterntra.
Civis honorificus pater esto domestice tanquam.
Incola, quise non miscet in urbis onus.
Adferat ipsa domus vinetimontis honorem.
Sufficienter habens, et reparata satis.
Adferat officium genearchæ nomen honestum.
Cum probitate micvans, ingenioque valens.
Raro magistratum subeas, sed rite vocascus.
Cum ratione geras, consule sæpe senes.
Die außlagung disser miner verslin ist oben zu
m theil beschein, wil aber hie etliche wort und ort etwaß mehe erclern. Da ich sage in patria, meine ich coloni
æ Agrippin
æ.
Celebris, verstain ich præclarus, celsus.
Vili, est abiectus.
Haberi, est reputari.
Hic, est celebris, parat inuidiam, conitem excellentis virtutis. Penditur, est estimatur, ille sque vilis, nihil est nihili, pardque civis, qui est originarius municeps, honorificus, honorem facieus vel aliis exhibens. Pater domestice, qui es, este, sis, tanque est velute, incola, minor est civi roiginaro, miscet, is est, non intromittit, non ambit. Urbis onus, vel honus, regimen. Sed adferat ipsa domus paterna ett avita. Viuimontis, est Weinsbergh honorem, decus et famam, sufficiente_ habens, est, quando est sufficientis competenciæ quæ procuranda est. Et reparata satis, est bene extructa pro necssitate.
Adferat officium genearchæ est patrisfamilias.
Nomen honestum, est titulum dignitatis, cum probitate, est cum virtute micans, est fulgens, lucens, ut lucerna, ingenioque valens, ut intellectum habeat et exerceat. Raro magistratum subeas, ne affectes senatoriam dignitatem sen officia, sed rite est legitime, vocatus, est electus, ordninatus, per libera et maiera vota. Cum ratione, est cum discretione et moderamine, regas, genis est præsis. Et consule sæpe senes, est queras consilium a senioribus expectis et doctis viris, probisque fidelibus atque.
Hanc literalem expositionem ad maiorem intellectum habendum apposui.
Anno 1592 den 1 martii diß d
omenica oculi, und ist hie zu wissen daß martius der eirste monat im jar gewesen ist, dan Romulus sinem fatter marti, alß den eirsten monat zugeeignet, da von
Ovidius.
· te principium romano dicimus anno.
Primus de patrio nomine mensis erat.
Alß umb den eirsten martii gehet auch der glens oder frolingh an, ver eni
m est novu
m initiu
m anni, daß eirste veirthen theil vom jare, wilche veir theil sin, glenß, sommer, herbst winter, die drei vorige
monat, december, ianvarius, febrvarine gehoeren zu
m winter, ob eitzs bei unß christen daß jare da mit angefangen wirt, wie die hillige kirch den aduentu
m in decembri
[258] vor den anfanck deß jarß darstellet und das jare beginnet. Sunst aber der stilus romanus uff christag oder prima janvarii anzellen, in dissem monat martio felt daß solsticiu
m vernale, daß die nacht kurtzer und der tag lenger wirt, deß sich der leib und gemoede der menschen der their, und gewechs erfreuwett und erquickt.
Waß monaten aber die quatvor partes anni anfangen hab ich zu folgendem disticho begriffen.
De 4 partibus anni.
Martius est veris, aestatis iunius, auspex.
Autummi september, et est, hiemisue december.
Bei den h
æbreern und kindern israel wirt alle monat deß jarß mit dissem monat angefangen genent der eirsten fruchten wiclhs dero zeit und ort froher gewesen sin werden dan jetziger zit bei unß, dan exid. am 12 und 13 cap., da der her sprach. Disser moat sol bei euch der anfanck der monate
n sin, der eirster im jar sin, und befollen. Am zehende
n tage disseb
monat, min ein jecklicher hausfatter zu einem hauß ein lemblin
. Da wirt vom paschlemblin geredt, daß man noch vom parschen uff heutigen tag helt, umb den mertzs. Das aber numa Pompilius der ander koninck zu Roma janvariu
m et febrvariu
m vor den martiu
m gesatzst hat, daß hat ein ander regnung und meinong, wilche Iulio c
æsari dem eirsten kæsar auch gefallen hat, damit daß ganse jar 365 tage und 6 stunden mogt am perfectsten haben und aller dingen volkomen sin, ohn 1 tag zu hondert zwenzich jarn.
Der monaten sin 12 ihm jare, aber nit alle gliche lanck. Etlich haben 31 tage jannu. mar. mai
us, juli
us, august
us, octob. decemb.. Allein, febrvari
us hat 28 tage, ohnim veirthen 1 schaltag mehe. Die ubrige 4 aprilis, iunius, septemb. novemb. 30 tage. die tage sin aber in allen landen nit uff ein weisse gehalten, noch mit geliche vil vren oder stunden undertheilt, wie der tag und nacht nicht gliche lanck sin. Etliche haben in von der sonnen uffganck biß zur sonnen nidderganck geregnet. Etliche in 12 stunden, etliche in 24 stunden, darnach auch die urwircken zugericht. Aber die romer und christen
fangen den tag der 24 vren an, von der mitternacht biß widder zur mitternacht darzwischen der lichter tach ist er sei lanck oder kurtz, wie die rechten mitprengen in l. more,
ff de deriis, und waß dar zwischn sich zutragt ist alleß zu achten alß werß im tage beschein, wiewol eß in anderen fellen anders gehalten wirt, de fure nocturno et
durno, da einer mehe gestraft wirt alß der ander l. aut facta,
ff de poene. Die vren und stunden sin die theil, dar unden die zit deß tags und nachts under scheiden werden. So machen auch 7 tage ein woegh da jeder
sienen sonderlichen namen uff deutzß und latin hat, nach den planeten, als sontag, montag, dinstag, ist martis 2 oder 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 feria, hie mein ich nit die jarwoechen, der 7 mal, 7 jare, wie levite am 25 cap. stehett. so vil von martio, und andern zeithen, kurtzlich. Noch setzß her zu wan die sonne in den widder arietem gehet so ist eß glenß, wan sie in den kriptzs gehet, dan ist sommer wan sie in die wag gehet so ist herbst, wan sie in den steinbock capricoru
m gehet so ists winter, und gehen 12 zeichen deß gesteirnß in die 12 monat, und hat jeder monat sin besonder zeichen im jar, da durch die welt regeirt wirt, wie vergilius sagt, Üer dvodena regit mundi sol aureus astra.
Anno 1592 den 2 martii uff montag nach oculi war die tagzit am hohen gericht angangen, do hab ich mich an 6
rad.d 3 orth fharen an daß halb hauß Santen under spermecher umb
unbezalung deß erblichen zinß (wie daß im schrin zu s. Columben in lib. campa
rum zu finden) laissen weldigen, dan ich bin executor deß testamentzs wilant frawen Catharinen von Memmingen zu
m Korffe und bin schuldich
inhalt der fundation daruber uffgericht, sulche fhar jarligs uffzuheben, und suster Geirtgin von Memmingen professen in der Reimersgassn zu uberliebern, und ware sie nit mehe ist dem conuent Marie
n betlehem daselbst, und wan ich nit sin sol es min broder und erb verrichten. Und dweil ich etlich mal zu den inwonern deß hauß geschickt, die fharrent manen laissen, und nitz moge
n bekomen, hat mich die not gedrungen mich dar an weldigen zu laissen, da mit wan ich die tagzit leiß ubergain, daß nachlauffen nit durfft haben, und eß vor scholt fordern moiste, daß hauß kompt zu der widwen meister Arndten von Blanckenberg mach zu Dusseldorff wonen, hat mich 0,5
dall. gekost. Doch ist einner komen der den antast bekant, und widderstant gethain hat, da bei berawet die sach eitzs biß uff weitern bescheidt. Die fundation da von oben gerurt ist, stehet in minem copienboich folio 197 da weiter bescheidt innen zu sehen ist.
Wa daß im schrein steht kan ich eitzs in der eil nit finden, werden eß wol irgen angezeignet haben, wil eß bei den zittel soich
die ich hab von der f. sachen zum Korffe. Wa ichs aber da nit kunt finden ob jema
n anderß so moiß eß hinder doctor Crantzen irgen ligen, da mach man eß soichen, dan mir stehet ganß vor daß mir beide executorn im schrien Columbe an
no 1589 dran geschriben stain, so moist manß nach der werschaft da soichen, daß mutatu
m.
[258'] Anno 1592 den 5 martii wart ich gedencken an die vorg. disputation mit dem prior zu augustinern und Swartzenhauss off ire geforderte 4
mr. gutter genffer colscher pfenninck 16 rinsche
gl., vor jeden
rad. gl. 3
mr. 5 schillingk zu bezaln, werdt sulten sin. Und wie ich kein clare resolution oder bericht von den verordneten einß rhaidtzs underhendlern, noch von den zweien werdeinen Johan vob Woringen und Tilman Wickratt noch von den schreinschribern mogt haben oder vernemen, dan allein daß wickrat decisive aber nit informative sagt, wa in den schrinen stunde von marcken gutzs geltz, oder gutter pfenninck da oun were die marck von 4 rinsch
gl. werdt, aber bracht kein morgensprache oder ordnong einß rhaidtz oder auch der landtfursten an den tagh und licht.
So fiele mir vor wie ich under mineß neiffen herman Weinsbergs carthabelln vor etlichen monaten gesehen het ein papiren zu samen gereien tractat von alten muntzen und gelde in 12 oder 14 foliis. Sulchen tractat hat er hinder siner motter Catharinen fonden wie sie bei min suster Sibille zu Cronenbergh oder uff den Thron waß komen wonen. Sie wiste nit waher der tractat were komen, oder von irem fatter Johan Hemmersbach, oder von irem man Johan Paulus, oder wa her eß dan were.
Ich nam den tractat zu mir, laß drin, und fandt allerlei bericht vom alten und gutten gelde, von markcen, schillingen, denarien, tornerschn, groschn, oberlenschen rinschen, paimentzs gulden, rad. alb. rad. schillingh, rader murger, heller und pfenningen darin.
Und under anderm fandt ich ein ordinancie eineß rhaidts die ihm schrein geschreiven steit, anno 1343 vom pagament dero zit vermeldende, wie sulche hinder min ingebonden getruckte statuta in daß boich wortlich abgeschriben hab, ibi fol. 75 zu sehen, und folgende parcelen stunde mit dar bei.
It
em ein marck guts gelds macht 4 rinsche
gl. jed
er rin. 3
mr. 5
s..
It
em 6
s. guts gelts machent 2 rische
gl. als 6
mr. 10
s..
Item 3 s. guts eglts machen 1 rinsch. gl. 3 mr. 5 s..
It
em 2
s. guts gelts macht 1 rischn
gl. geradert geltzs.
Item 1 s. gutzs gelts macht mr., 10 heller geradert geltzs.
Item 18 denarien gutzs gelts, macht 1 rinschn gl. geradert geltzs.
Item 9 denarien guts gelts, 5 alb. 3 heller geradert geldtzs.
Item 1 alten groschn vur 20 rad. heller rad. gelts.
Item 1 rinschn gl. vur 20,5 alb. rad. geldts.
Item 1 pagaments gl. vur 20 alb. rad. gelds.
Item dissen vertrag han ich funden zu Arsberg. am schrine oben am deckel, und ist also an allen schrinen zu Coln gemalt als diß vermelt van wort zu wort (diß schreibt einer ohn name, kan nit wisen wer er sei)
folgt.
It
em wa eß ges. steit colsch pagament, oder, als zur zit genge und geve ist das man dar vor nemen sol, als als
zur zit der bezalung genge und geve ist.
Und daß diß vertrag fast und stede gefhalten werde, so hat man diß vertragh thoin schriben an alle schrein zu Coln in ewiger memorien. Datum anno domini 1370 feria 3 _ post festum ascen seonis domini.
Nach dem vorg. stunde under einer ander handt, ohn namen, oder datu
m also, it
em 1
mr. gutter colsche pe
nninck macht 4 rische
gl. 3
mr. 5
s. vur den
gl..
Item 12 s. colsch pagaments, macht 1 mr..
Item wa eß geß ste_ unum markum bonoro denariorum Coloniensvam, da sol man vor 1 mr. 4 rinsche gl. als 3 mr. 5 s. vor den gl. bezaln, wilche mr. macht 7 s. bonorum dena. colon..
Item wa sclecht steit, 1 mr. colschr penninck sol man bezaln alß nuhe genge und geve ist, sclecht mit 6 alb..
Noch folgen etliche, ordnongen in der amptlude husser gefangen, ein vom jare 1357 vide ibi.
Noch ei
n ordnong de an
no 1389 da werden etlich
gl. und silber muntz werdent, 1 nobel, 7
mr. 8
s..
Noch den rinschen gl. anno 1418, anno 1422 anno 1447 heir in wirt gesatzst, daß 11 mr. guts finß silberß und 1 mr. roits kusserß, machen samen 12 mr. konincks silberß.
Item 1 mr. ko. silberß ist nuhe fort 18 mr. colschs pagaments.
Item 1 gut alten tornerß waß do wert 34 murgen und daß funfte theil. Item 4 guder heller der zit 4 murgen und daß achte theil.
Item noch einmal steit her daß anno 1343 bezalte man uff die alte geschrichte in den schrinen 4 rinsche gl. ale 3 mr. 5 s. vor jeden r. gl.. Item noch von alten gl. schild. Item alten swaren gl.. Item 1 florentzr gl. ist do zits wert 32 alb. pagiments. Item gutte weisse und wigtigs peninck sin 8 mr. pagiments anno 1343.
Wieters hie von vide, hinder im boich miner getruckten statuten, fol. 77.
Als balde ich nuhe disse alte ordnungen einß rhadtzs gelesen, und da neben angehoirt daß es auch bei etlichen im brauch were daß vor ein
mr. gutzs geldts oder gutter colnischer pfenningh veir rinsche
gl. jeder zu 3
mr. 5
s. rader geldtzs bezalt wurden, so waß ich zu friden
wult mich auch der ordnongh und gebrauch mach nit mehe dar widder lagen. Wiewol ich noche keinen klaren bericht hatte auch noch nit hab das die 4 gutter hever colscher marck vo
n so altem gelde
n oder pfenninge
n uff dem swartzenhauß s
tunden, deß berichtzs bin ich noch gewertich
[259] doch hab ich glichewoll, den angetroffen tractat vom alten gutten gelde, marcken, schillingen, und pfenningen abgeschriben. Laiß auch dar bei verpliben.
Wiewolmich wonder gibt, dweil die statuten disser stadt Coln anno 1437 uffgerict sint zwischn eim rhade und dem hohengericht daß disser alter muntzordnongh und morgensprachen mit keinem wordt darin untwagen, dan allein an die schrein und amptlude huser gefangen sint, daß mir etwaß nedenckenß macht. Ich hab disser alter ordnung doch hie nit willen versweigen, da mit man im hauß 41Weinsb. da von auch den bericht mogen kurtzlich vernemen, und sich weiterß dar uber erkundigen und ercleren, ich hab aber hinder obg. statuten boich mehe angezeignet, da hat mans weitern bescheidt zu vernemen.
Anno 1592 den 7 marcii war wilant frawen Catharine
n von Memmingens sterbtag daß ihe
memoria zu halten fundeirt war, und ich schickte minen neiffen herman Weinsbergh in min stadt zu Crutzbrodern inhalt der fundation. Aber her Peter Plettenberg ihre sohn daselbst sagt, eß wurde die memoria den tag nit gehalten, und moist ohn presentz zu hauß gaen, diß macht mich unlustich uber die Monhem daß sie iren stedigen tag nit hilten, besonder dweil die mutter ihrem sohne 52 daller leibzugten jarligs besatzst hat. Aber ich trage sorg wan daß geltt nit auß unser handt sult untf. werden und sie eß in irer macht hetten, eß sult seltzam fharn. Doch wart der 10 tag marcii bestimt do ginge min neif do hin do wart die memoria gehalten wie er sach, uns untfinge sin pr
æsentz, observate.
Anno 1592 den 8 marcii war mineß broderß gotschalcks von Weinsbergh geburtzs tag gefallen uff den sontagh l. halfffasten, wilch von der freuden genant wart. Er war anno 1532 den 8 marcii im hauß 41weinsbergh ehelich geborn, darin er nach beider eltern absterben von anno 1575 gewont hat und heutigen tags wonet. Also daß er uff dissen tag zu 12 vren mittageß 60 jar alt ist worden, und in sin 61 jar alterß getroden, deß ich vor in frohe sin gewest daß in und unß got in mittelmeissige
n stande und wolfart so lang gnedigst erhalten hat. Und auß freuden hab ich von dem jar siner geburt und alterß, auch das er der achte in der ordung siner broder sustern samen in der zale von eilfften gewesn, folgende 8 verslin gemacht, und mit dem l. besclossen.
In natalitium fratris Gotschalci a Weinsberg.
Secula scribuntur domini ter qui
nq
ue, sed anni.
Iam deni novies, et dvo,
exhe
meridis.
Sex decies annos gotschalci continet ætas.
Vitiferi montis, quando senectus adit.
Octavam dedit octavo tunc martius orto.
Natalem, nomen qui referebat avi.
Lucifer hoc anno genesis, lætare, vocatur.
Tota sit ego domus cum sene læta novo.
Disse verslin sin so einfeltich und licht daß sie keiner außlagungh bedurffen.
Zeitlich denselben sontag l. 8 marcii hat er unß umdb sie 4 stunde alß die vesper gesongen war, zu Weinsbergh uff die hangende stobe beroiffen, da erschein ich, sin hausfrawe elisabeth Hornß, die zwa jonfern Elisabetgin Hornß
, und marie Smitzs sampt minem neiffen Herman die allen an den dischs gehorten, und den swager Johan von Woringen und suster sibilla von Weinsberg eluthe, suster Tringin
5945hemmersbach, neif Gotschalck und Margret eluthe zur Truben, und Billa Schal von Polhem die nigte. Da hat er zimlich wol mit fischwirck angericht und gutten wein geschenckt, waren alle im hauß frolich, dar zu der tag l
ætare manet auch gutte speise, dränck, fruntscafft kein klein ursach gab, und wunschten dem neuwen alten gluck und heil, dan er hat eitzs sin alter erreicht.
Anno 1592 den 11 marcii ist Henrich Potestat von Malmenter burger in Zulch hei zu Coln gewest und sich bei mir angeben und selbst gemant, daß er mich noch von pension sin anpart schuldich were. Fragte ob sin swager und nachpar Peter Boicken gnant von Geller bezalt het. Ich antwort, ungeferlich und mehe alß er, ich sagt im auch die sach im sale vor dem official gegen Johan von Salm und Vrangenhem het mich vil gekost, so moist er und sin swager Peter mir mehe geben dan die 10
goltgl. jarligs dieweil die verschribung uff 8
mr. kornß hilt wan sie iren termin der bnezalung nit hilten, danest die gerichtzs kosten die ich verlagt het bezalt kunten werden. Er sagt, ich were ein
gut man, da bei bleiß eß.
[259'] A. 1592 den 12. marcii,umb disse zit, haben sich die herrn in der schickung widder besprochen, wie man sich mit den gestolten raitzkerfern und raitzeichen sult halten, dan vil waren ubel damit zufriden, was verdeint und erspart ware, das sie dasselb nit sulten geneissen mogen oder beraubt sin, meinten wol, ob sparen zeit were, dweil mit den soldaten etliche jare die rentkameren seir erschept und der wein groislich gesteigert, das ein foder weins 130, 140, 150 daler galt, so were sperligkeit am gmeinen gut und sunst wol loblich und nodich, aber einem das sine, was er vur verehrung verdienet hette, zu untzehen, sult ubel mit recht oder redligkeit bestain oder vertadingt werden, wan die alte kirfer und zeichen noch ingestalt wurden und kein wein druff gefolgt, bis er wolfeiler wurde, und dan was verdeint were, bezalt wurde. Wult man es auch allein am raitzkeller und wein mit der sparung soichen, so sult man den raitzkeller gans und gar zuscleissen und glicheit halten, so were es dem einen wie dem andern und sult vil ersparen. Die herrn kunt man uff andere weise, wie bei andern fursten und stetten breuchlich, zu verehren wissen, damit wurde auch die unglicheit, missbruch, eigennutzs, der grofflich drunden leif, verhutt, davon vil vorzuwenden were. Disser gestalt gingen die reden under vil raitzburgern. Her Jaspar Kannegeisser, alter burgermeister, der diss mit dem sparen im ratzkeller eirst angefangen, der die stat und gemeinen nutzs leib hat, wirt es ohn zweifel getreulich gemeint haben, daran ich nit zweiflen, dan er wirt sich erschreckt haben, das so vil tausent gulden nuhe vil jar her uff den raitzkeller gangen sin und sulcher missbruch ingesclichen ist, ich mois in loben, will auch siner meinong sin und pliben, aber er und ich werden es nit durchaus mechtich sin, noch die folge in allen dingen habenvur dem jar 1514 (wie ich gleublich bericht sin) hat man den burgermeistern und rhatzhern kein kirffer oder zeichen geben, dan der burggreff under dem rathauß hat jedes tags vur der rhaitzkamern gestanden und jede
n sin presentz geben.
Dweil aber derzit die wie wein gutten kauff gewesen, ist dvor gut angesehen, man sult die verehrung und ganck mit kirffer und zeichen deß rhaitzweinß thoin.
Wie es sich aber immittelß verlaufen hat, daß befindt man jetzunt, dan eß ist ein geferliche und von jedem ein begerlich dinck gutter wein, daß jeder gern genoist. Ich hab noch etwaß an kirffer und raitzeichen im vorrhade, wult eß ungern ohn dank quidt sin, edoch wan eß recht zu mogt gaen, wult ich mich deß meinen gern getroisten, wanß eß schoin noch vil mehe were.
Man hat zu erwarten waß drauß gemacht sol werden.
Anno 1592 den 16 marcii am abendt hat sich min brauch
widder her vor gethain, mich die ganse nacht biß an andern nachmittage nit verlaissen. Hab alle vren dern nacht gezelt, uff der rechter siden moissen pliben ligen, daß mir gar besweirlich und ungewonlich war hab vernomen wie mir die speise durch daß gedermß gelauffen ist, in den brauch
, und nit fort mogen komen. Ich war darzu am verbrante
n rechten bei gequelt, daß dar zu war. Ich durfft nit essen biß der brch widder zu ginge, do warts besser.
Anno 1592 den 20 marcii hab ich gesehen dweil eß fritagh vor palmaru
m war das sich jeder binnen dem hauß 41weinsbergh und durch Coln mit neuwen kleidern jeder nach siner gelegenheit ruste, wie dan uff daß anstainde hoichzit parschen allenthalben brauchlich ist. Und gedacht ob dem hausfatter auch ein besonder kleidung, habit und tragt zuverordnen were, wie Armanondt unser patriarcha und vornembster fatter getragen hat, und nach vil umb denckenß duchte mich daß nit geraden sin, dan daß im daß frei bliben sult doch burgerlich und erlich kleiden, wie auch sin haußgboissen. Hab daruff folgende rheim gedigt, wil sie her zu setzen, damit dieselben nit allerding vergenglich weren, mogten filligt irgen zu dienen, und lauten wie folgt.
Von der kleidungh.
Ich denck an den hausfatter duck
.
An deß habit, und dess gesmuck
.
Ob eß sol sin, wie Aramondt
.
Trogh, do er regerenß begundt
.
Setzs ihm dar in kein zill noch maeß
.
Dan sinen freien willen laeß
.
Allein das sin waedt erbar sei
.
Maneirlich, fein, und schimpfenß frei
.
Eirst e
r, und wer meh ist bewandt
.
Dem hauß Weinsbergh werdt hie ermandt
.
Das sein kleidung sei wol gestalt
.
Und sich dar in burgrelich haldt
.
[260] Wil nach dem brauch trachten dar bei
.
Warumb dieselb zu dragen sei
.
Sulchs uff das kurtzst anzeignen hie
.
Ein ander setzs herzu noch mehe
.
Sie deint zum erhen, und zur noit
.
Zu keiner hoichfardt noch wilmoit
.
Einß jedeß standt und staeht gemeiß
.
So felt dar uber kein verweiß
.
Erfordert wirt der kleider brauch
.
Von der natuir, von der zugt auch
.
Der nackte menschs moiß sin bedeckt
.
Zu andern thieren diss nit streckt
.
Vor keldt und hitzst sin kleider gut
.
Leibßschende wirt damit behutt
.
Das heubt und ander glider fort
.
Haben des deckselß bsonder sort
.
Man moiß auch sehn die zeiten an
.
Uff ein weiß wil jeder nit ghain
.
Nach jedes wircks geschaffenheit
.
Verendert wirt des menschen kleit
.
Der reisen will rust sich darnach
.
Gelegen ist die zeit, und sach
.
Ein handtwircker und arbeits man
.
Thut sich nach sinem werck auch an
.
Die ordenß leudt, der geistlich standt
.
Ihr stede habit macht sie bekandt
.
Wer sich wie oben kleiden moiß
.
Nemans im wendt sulch in das boiß
.
Sunst wer mach tragen was er will
.
Der treff im kleidt den rechten zill
.
Wie kan ich euch des kleidts gestalt
.
Zvordnen das nichts dar an falt
.
Das kunth ich nimmer treffen recht
.
All jarß uffsteit neu kleidtz gesclecht
.
Nemanß bleibt stanthaftich darin
.
Drumb laiß ich eß auch triben hin
.
In kleidung ist groiß underscheidt
.
Die glich zu tragen nit wol steidt
.
Der adell, und die sin von macht
.
Haben vor sich ihr sonder tragt
.
Gemeinen leuthen die nit zimbtt
.
An ihn zuschauwen wer sie frembt
.
Ein neu fazon leibt manchem seir
.
Nit balt veracht gut aldt maneir
.
Doch sommerß warm, und winterß kalt
.
Nach der l
ufft sei ur kleidt gestalt
.
Vil weißlen auch dreimal ihr waedt
.
Tegliche, sontags, zur hoherstaedt
.
Der stoff und farb sol treglich sin
.
Starck w
ullen, siden, off groffgrin
.
Nit weiß, gell, groin, seltzam ob bundt
.
Swartzs ist zu leiff und leidt wol kunth
.
Al felwirck wermbt und ist ein zeir
.
Der marter und der wilder their
.
Ein statlich kleidt das macht den man.
Wer dasselb hat, der thoin eß an
.
Wer sin kleider in erhen helt
.
Erhen ihn dar nach er sich stelt
.
Sie kosten vil, verspart sie frei
.
Verslisne komen langsam bei
.
[260'] Lagt jedes sauber an sin orth
.
Verwart eß vor den motten dorth
.
Wan sie geschuirt sin, off nit rein
.
Da lagt man wenich lobs mit in
.
Besonder ur sneweisses kleidt
.
Der tauff, vor boissen flecken freidt
.
Das bruloffs kleidt der leib im hauß
.
An keinem ordt laist es nit auß
.
Mir tugent, ehr, und fromigkeit
.
Mogt ihr uffs herligst sin bekleidt.
Anno 1592 den 22 marcii uff palmtag diß jar bin ich widder in die kirch s. 76jacob gangen, dan alß ich mich oben 12 febrvarii vom lestfastabendt biß uff eschtag am rechten bein an der bedtfleschen verbrandt und daß etwaß versaumbt hat stalt eß sich ubel an, darumb mir gerathen wart ich moist mit dem bein stil sin und nit vil auß dem hauß gain sult eß heilen. So ich mich wol einen monat lanck im hauß gehalten, daß curern, verbinden und plaistern laissen biß uff dissen tag und fort an, dan dweil eß lange gebrant hat, und der schade groiß waß worden ich auch zum hohen alter komen war, wolt eß langsam heilen, die zit moist dar zu gethain sin.
Doch were ich gegen das hoiczit gern her auß komen, wie dissen palmtag eirst geschach, und dan daß ich zur bicht in der clarwochen ginge.
jch ginge disse nachmittag auch zu
m pastoir, kirchmeistern, chorisoriis sant Jacob inß sprechhuß uff die vesper regnong, wie sie von mir mir
begerten und conuerseirte daselbst etwaß mit innen. Hillt mich dar nach widder im hauß und wart minß beinß. Hab auch diß faste nit dan die eirste wegh herinck oder buckinck moissen essen, dan eß solt schedlich zu bei sin, daß ich be ander gutter speisen wol zuhalten hatte.
A. 1592 den 24. marc., dingstags in der charwochen, vor und nach in der fasten und durch das jar pflegen die kirchendiener in den kirspeln umbzugain und fordern, was man innen pflegt zu behilf und noitturft ires underhaltzs, jeder nach siner gunst und gelegenheit, freiwillich zu geben, das den geringen dieneren, die ubel berentet sin, auch wol aus geregtigkeit sult gepurren, dan der gemeinden dienet der eigett nach aller redtlichkeit sin belonungh. Glichfalß komen die bidtler monchen und beginen auch wol an die heusser schellen, kloppen, und heischen quatertempergelt, zur mettenkertzen und wie eß dan namen mach haben. Diß achte geschicht precarie, bidtlerß weiß und stehe eim jeden frei, wer geben will mach geben, oder innen gotte
s hilf anwunschen, sol wol nit under die geregtigkeit gehoern, ohn das jemanß von rechtzs wegen dar zu obligeirt oder verbonden sei.
Glichfals komen die bitler, monchen und beginen auch wol an die heuser schellen, kloppen und heischen quatertempergelt, zur mettenkerzen, und wie es dan namen mach haben, da hat sich jeder nach siner andacht mit den almoissen, oder siner narong und noitturft nach daß er der leuth bedarf, zu halten, und nach siner bescheidenheit zu berichten.
Diß hab ich vor min person nit allein zu Cronenbergh an miner wonong und losament an der Hoeportzen zu thoin, dan auch min broder Gotschalck an siner wonongh zu Weinsbergh uff der Bach da er sin wonongh hat. Ob wir beide wol in daß 17 the jare samen gemeinen dischs und kost gehalten wie noch,
so moiß doch jeder sinen besodner stadtlast, kirschelßlast, nachpar und wonongslast vor sin person allein tragen. Die wonongen und heusser werden auch besonder angesehen, und darumb auch mit daß sei in verscheiden pharren und kirspeln ligen, Weinsberg in dem kirspel sant Jacob ist daß alte stamhauß, aber Cronenberg sampt dem hinder geheusse biß an den alten Thorn und damit und fernerß langs den Buchel gehoirt inß kirspel s. Peter, also willen die zu sant Peter nit druff verzeihen, sol auch nit deinlich sin, wer weiß, war zu eß nodich mogt sin, und eben komen. Ob ich mich wol s. Jacob halte und zu Cronenberch wone, so dhoin ich eitz mit zu Weinsbergh, gain an beiden orthen auß und in doch meistheilß an der Hoeportzen. Und ob wol benente beide heusser nach minem lesten willen bei einem man dem hausfatter und erben mogen pliben, so kan eß sich zutragen daß sie doch nit alle zit von einem manne oder herrn zu glich bewont wurden,
alß wan sich der hausfatter in einem allein wult behelfen, und in daß ander sin mutter, broder, suester kindt oder derglichen gutten frundt setzen, wonen laissen, underhalten, oder besonder leben, so mosten dannest
[261] dannest beide wonongen, und verscheiden leude iren besondern last tragen, und iren uberlauff an beiden orthen (
und waß der wonongen daran ro_ende mehe sin) erwarten und haben, und eß wurde dan ein hausfatter allein vur die andern den last tragen willen oder kunnen verrichten.
Vur min person in minem losament zu Cronenberg halt ich es eitz also, dem pastoir s. Jacob gib ich umb halffasten vur sinen missank, wie es genant wirt, 4 alb., sol vor die kirspels hoichmiss sin, dweil die nit besonder fundeirt und berentet ist, auch das ich zu s. Jacob kirchmeister sin und dar zu kirchen gaen, ob Cronenberg wol zu s. Peter gehoeret, doch gib ich dem pastoir s. Peter auch 2 alb. vor sinen missank, wan es gesonnen wirt. Zu 4 hoichzeiten gibe ich dem pastoir s. Jacob auch sinen offer, jedermal 10 oder 12 heller, ohn was ich im vor min hausfrauen, eltern und gutte frunde uff dem predigstoil zu bitten gibe. Item dem capellan s. Jacob, wan er uff parschabent die kost zu Weinsberg segnet, gibe ich im 6 alb., und wan er vor die seelen bidt. Item dem scholmeister s. Jacob zu Lichtmiss, wan er mit den scholern den Blasius holt, 8 alb.. Item dem offerman s. Jacob gib ich zu Christmissen vur sin offergelt 8 alb. und vor parschen noch 8 alb., sol vor sin parscheier sin. Item auch dem offerman s. Peter 2 alb., wan er etwas zu Cronenberg gesinnet. Item den Mendicanten, wan sie vor die mettenkerzen, quatertempergelt, oder in die pusch etwas fordern, gebe ich 1 alb., oder heller, aber die Predigermonchen und Minderbrodere komen selten an diss ort, aber die Augustiner und Carmeliten sin min bichtzfetter und nachparn, den gib ich zur mettenkerzen, quatertempergelt und, so oft ich bichte, 6 alb.. Den Longbrudern und beginnen auch in die puschs, wan ich zu haus sin und das gesinde es fordert, sunst auch andern armen und bidlern an der dur, darnach mich bedunkt, das ir gestalt ist, aber das gesinde verdreust des duck anklopfen und sagt zu (in): 'Got helf euch!' Item minem weingartzman gib ich den Blasius und Mertin, dem leiendecker plach ich den Mertin zu geben, auch etlichen andern croingelt, aber als ich eitz keinen handel oder sonder narung dreib und der wein dur ist, lais ich dess vil ungemirkt hintriben, doch bottenbroit und drinkgelt mois ich nuhe und dan wol geben. Min broder in siner wonongh zu Weinsbergh wirt auch nit vil wenigeer geben, da mit laiß ich in gewerden.
Zu dissen gewonlichen und ungewonlichen gesinnungen und biddeleien bed urfft man zum hauß Weinsbergh und Cronenbergh wol ein besonder rentlin, mit foegen kan man ubel dar vorhin komen _ den bedurfftigen und armen moiß jeder wol gedencken, der riche und wolvermogender ist eß von gotzs wegen schuldich, der geringer mach auch thoin waß in sinem vermogen ist war nit mit gelde oder gut, so kan er troisten und dienen. Eß were zu wunschen und zu rathen daß ein habseliger oder andegtiger jarligs einen goltgl. oder mehe zu dissem beswerniß last und almoissen erblich belagte und dar zu verordnete, und befoele daß ein dienendt gesinde, knecht oder magtt im hausse die doch der dhur mit warten, sulch belagt gebt jarligs uffhoebe und den obbestimpten pastorn, kirchendienern, monchen beginen, armen und bidlern, nach irem gesatzsten befelch und maneren außdeilten.
Glich wie auch daß croingelt, drinckgelt, bottenbrot, blasiur, mertin und weß deß mehe were da man nit vurhin kunte komen, dar von zum theil regnong dhete, und bescheidt gebe, waß aber daran uberplibe daß sie dasselb, oder ein sicherß vur ir arbeit und belonongh zuqueme, _ insonderheit aber waß ich vor hin gewilt, so lang min neif Herman unbestat zu Cronenbergh bleibt und min broder Gotschalck hausfatter zu Weinsbergh ist, so sol er sin fhanenund kettenwagt vor Herman verrichten, und jarligs von miner verlaissenschaft ind inkompst außgeben, und von den sexßtheilen abzehen und darnach den frien uberlauff inhalt mineß codicilß umbtheilen, wie ich auch zu andern zeiten oben begert und angezeignet hab, und sol bestimpt codicil in dem punct hiemit ercleirt sin. dan ich wult minen neiffen und tauffpatten herman 5937weinsbergh ihn der wonong der wagt freihalten, so lang daß sin kan, eß were dan ihn der noith sachen oder die oberkeit wults ehe gepieten, und sin person willen brauchen, so moiß er gedolt haben.
Anno 1592 den 29 marcii war eß parschtag so sin wir alle im hauß Weinsbergh und Cronenbergh ihn unß bedehuß s. Jacob gangen, und daselbst daß parschfest und hoichzit gehalten, ohn die kirchenmagt ist den palmtag da gewesen und sich berichten laissen. Ich bin auch s. 76jacob gewesen dweil eß der vernoimbste festag am jar war, aber mich die charwegh durchauß am hauß gehalten umb mineß verbranten schadenß willen am rechten bein, ohn daß ich den parschabendt zu bichte
n ginge zu Crameliten, sunst min andacht mit lesen und bitten zu heim gehat.
Den parschtagh am mittag ist suster Tringen bei unß am dischs und ir dochter Eiffgin bei der magt Even in der kuche
n gewest essen, den abendt ist suster Tringin, neif Gotschalck und Margreth elude zur Druben bei unß am disch uff der Stoben zu Weinsbergh gewest, da mir meissich gelebt und chrisstus ist uffgestanden gesongen haben, und zeitlich gescheiden sin, dan etliche die nacht in der kirchen gewesen, und eitz gern gerast hetten. Aber den montag zu parschen wie daß gemein folck umb sin ablaiß und die rommerfart ginge, quam neif Peter Weinsbergh und Enna in der
[261'] Gotzgnaden ehelude mit iren veir shonen, und brachten ire swegerfrau und motter Geirtgin widwe Jacob von Gusten mit sich dan ei
n fod. weinß zu besten gab, wir hatten auch unsen wein, und waren den tag auch mit der erstentniß frolich, und beschlosen damit die parschhillige tage, den mertzs, und g
ansse octaua der parschwechen.
Anno 1592 den 1 aprilis alß meister Henrich Bruyn auff der Drencken zu
m Aren die neuwe glasfinster die mir erbgenamen zu Weinssbergh laissen machen und zu Dormagen in kirch wulen setzen laissen, dan unse vorige finster daselbst war vom _ kreichsfolck zersclagen, hab ich gesehen daß er die croin uff dem Helm etwaß zu groisß und zu scheinbarlich gemacht, derhalb wol gewult dass er ein klein cronlin gemailt hett. Dan mit feil in das als zu andern zeiten die leudt uff der joncker und burger wapen und helmzeichen gulden cronen gesehen hatten, dar mit schimpfften, und sprachen, der ist von konincklichem gesclecht, und gedacht sulch oder derglichen schimpff mach unß auch widderfaren mit unser cronen uff dem helme. Dieweil ich nuhe ursach hab der cronen gewach zu haben, so wil ich davon etwaß vermelden.
Unsser alter vorfatter her Henrich zu Weinsbergh ritter hat daß wapen mit dem swartzen sparkle im wiessen schilde, mit der gulden cronen, armen und kluppel uff dem helm von keiser Friderichen von Swaben dem eirsten erworben, wilcher unß sulch wapen mit der cronen uberlaissen, ist unß kein schande, het erß anderß erhalten und unß nererbet, so hetten mir eß auch anderß, der bescheiden ist, wirt da mit zu friden sin. Ob wir schoin geringe burger sin das kan nemanß mit pilligkeit straiffen, Joseph und Maria waren auch keineß ansehenß, noch zweiffelt nemenaß dar an, daß sie mit koninckliches stammeß waren, und deß gesclechts ehr hatten.
Ob mir aber zu der cronen zu foeren im gemeilß uff dem wapen und helm befoigt sin, oder nit. Hie ist zu wissen, daß ein croin nit anderß ist dan ein crantzs den man uffs heubt setzst. So findt man n in dem alten gemeills und muntzen die keissern, koninck und fursten mit krentzen uff den heubtern. Auch die poeten mit lauren krentzlin gefronet, die scholkinder haben sommer zit groin oder bonte mit blomen, winter zit s von siden, gulde, und perlen krentz uff den heubtern, deß glichen uff gesnitzelten bildeern der hilligen, daß werden ehe cronen sin. Unsser heilandt ihesus christus hat getragen ein dornen krantz uff dem heubt, den im die iuden zum spot uffgesatzst hatten, den nent man ein cronen. Es ist ein liebe croin, ich wult daß unse voreltern, ein dornen croen uff daß wapen und helm gemailt hetten, were villicht besser gewest. Sant peterß nachfolger und christi stadthelder findt ich nirgen mit einer dornen cronen gemailt dan mit einer drifachiger croenen oben einanderen und dieselb kostlich von golde und edel gesteinß uff dem heubt, wiewol er sich einen knecht der knecht gotteß schreibt, daruß mirckt man daß ein oitmodiger wol ein gulden croin foirt. Bei den romeren sin verschiden cronen gewesen, die sie durch ihr tugent und groisser that willen zur erhen verdeinten. Ein heischs triumphalis, wae gemachs von lauren blettern, wan einer ein landschafft gewonnen hat umb mit eim triumph infoere. Ein ander heisch obsidialis, von graß gemacht, wan einer ein stadt, leger, oder landt vom fiandt untsatzst und gefereihett hatte. Auch heisch civica, wan ein burger den andern erredt hat, und war von eichenlauff geflecht. Ein heisch auch muralis, die war gulden, und wart der damit verehren, wilcher einer fiandtzstadt maur eirste mit gewalt erstreicht. Also waren noch mehe, als vallaris oder castrensis war auch guldin, navalis derglichen, ovalis war von mirten, bacchum den wein gott maelet man mit federn und corimbis. Einer jonfern geistlicher, weltlicher, einer braut, setzst man auch einen crantzs oder croin uff. Und ist alles nit mehe dan ein zeichen der erhen, die doch nit beschimpfft werden alß weren sie von konincklichem gesclecht oder herkompst.
Iha mir sin nit so frembt zu der cronen, dan her Henrich vorg. (wie sin histaria mitprengt) hat die hillige drei Koningen von Meilan uff Coln eirst (sinen befelch nacht) bracht. Auch sin wir deutschen geboren, und underthain der romischer keiserlicher maiestat deß hilligen reichs, wiewol sulche hoigste arbet domunus _ mundi nit allein mit einer guldin cronen zu Rome, dan auch zu Aich mit der isern und zu Meilan mit der messigen cronen gekronet wirt. Nuhe kan nemanß sagen, ob usse croin gulden oder messich sei, dan mesiich oder kusser scheinet auch wie golt. Wil man dan nit daß unse croin guldin sult sein so sei sie meissich.
Zu dem foert die freihe deß hilligen richtzstadt und stadt Coln uff dem Rhein drei gulden cronen im wapen, ist unser heimat unser vorelter stadt da sie und mir geborn und erzogen sin und so gutte gemeinschaft mit der cronen haben. Uber daß gehoirt daß hauß 19cronenbergh mehertheilß min, will eß auch bei mineß fatterß hauß Weinsbergh, bei minem gesclecht laissen, daß sie alle mit der cronen gemeinschaft sullen haben. Wa mit unß auch selbst wol regeren so sin mir alle koningen. Also auch wan der hausfatter daß hauß 41weinsbergh recht und wol wirt regern und gtu heußlich regiment foeren so ist auch ein koninck. Wer dan ein koninck ist mach die croin mit ehren foeren, es sei uff dem helm und wapen.
Wa euch dan durch schimpff oder spott etwaß von der cronen begegnen wurde, so hab ich euch mitgetheillt, daß ihr dem spotter heir auß zirlich und hoflich mogt begegnen, doch daß eß mit demoit ohn rhoim oder vermessenheit gescheit, wie ihr euch darin werdt wissen zu halten. Hie bei
[262] wult ich eß mit der helm cronen gelaissen haben, diewil ich mich aber mit ubersclagen disser seithen deß blatts geirret hab, und uff neigstfolgender seithen, den 3 aprilis fortgefaren bin dreie klein capittel zuschriben, biß mit dem 6 aprilis, ahb ich daselbst gestolt, und wil disse side eirst volmachen und mich uff ein ander mal beß dar vur hutten. Wil doch hie fort etwaß schriben von den helmen oder helmetten, die uff den wapen oder schilden stain. da von machen etliche einen groissen underscheit und seir vil wesens von. Die einen nent man torneirß helmetten, sin vor offen, doch mit drei, veir, funf oder mehe smaler ripger oder blechen vor. Disser nimt sich der adel eitz allein an, ich hab gehoirt, daß ein underscheidt zwischen den riplin sullt sin, darnach einer edler were, hat er dern riplin mehe im viseir deß helmß.
ob eß aber also sei, zweifflin ich. Es mach also ein wohn under dem folck, adel oder maelern sin, ich hab in seir alten wapen oder helm, die gestalt im viseir deß helmß nit kunnen finden. die andern nent man stech helmetten, sin vor zu wenich offen dan mit eim ritzs dar man im anremen oder stechen auff einandern durch sehen mach zur noit, sunst wan man nit sticht so scleit man eß uff, daß es vor zu gar offen ist, diïß vergunt man denen uff den wapen zu foeren die nit edel geboren sin, und sunst wapen vom keißerlicher maiesteit erworben, oder doch sunst helmzeichen foeren willen, deß sin die maeler also beredt und die berichtenß andern fort ob aber es eine
n grundt und ordnong bei deen herolden der monarchen hab, ist mir verborgen, das sie nuhe, ob eß sie nit, so kompt doch oft vil irthumbs und zanck drauß, dan eß ist mehe dan einmal widderfaren, daß geborne, dolle, edelleudt, richerleude wapen in glasfinstern gesehen, die nit vom adel waren, und haben torneirsche helmen uffgehat, dar in sie geworffen, getsochen, und gesclagen, daruß irthumb zanck fintschaft untstunde. Als nuhe meister Henrich Bruyn glasworter unß wapen Weinsbergh zu Dormagen in der kirchen mit eim torneischen geriptem helm gemacht, wie er auff andern mehe orther binnen und baussen Coln derglichen mehe in unserm namen gethain, und gemaelet hat, wan daß dan von edelleuthen angesehen wurde so mogten die uber das tornerß helm criminern, murren und des nit gestatten willen. Aber ich haltzs dar vor, sin sie redlich so werden sie unverhorter sachen nitz thaidtlichs oder ungeburlichs anfangen oder handlen. Eß ist unß alt gesclecht wol seir gefallen, gericht, und unachtpar worden, ist eitzs nit wim stande der elen, der hoflude, oder hoher digniteten, ampter, titulen und richtumb, dan in sclechten nedern stande und staet. so mach eß den thronerßgnossen, rittern, bnd edlen auch erghaen, sie kunnen fallen, abstigen, arm und bedurfftich werden, wie dan daß gluck wonderlich leufft. Ein gesclecht wirfft hernider daß rich und mechtich, ist daß foirt eß hoich zu
n ehren wie klein nidder und gering eß ist. Da von vil exempla beizuprengen weren, daß fursten, graven, rittermeissigen, bauren hantwircke
n kremer, sclechte leude sin worden. Eß ist nit gut damit ad speciem zu ghain aber glichewol geschicht eß offt. Hin widder list ma
n daß becker, schoinmecherß kinder pabst sint worden, sweinhirten und smede vo
n alter keisern, seeruber und kreichsleude koninck, und fursten ist nit Caspar Schick ein secretari
us under keiser Sigismundo einer furstinnen man von der Sclesien zu
m fursten. Sult nit moglich sin daß die arme Weinsberger auch von gott zu gluck und hohern erhen und stande mogten beroiffen werden. Warumb sulten sie dan nit mit demoit und fromigkeit in irem niddern stande im begrauch mit dem wapen und torneirschen helmet erhalten waß sie von irer voralter von so langer zit herbracht, ererbet und in gedechtniß gehalten und gebraucht haben. Nit vil were daran gelegen ob mir schoin stechhelmetten uff dem wape
n forten. aber waß wir im gebrauch haben, moissen mir doch nit gantz und allerding umb der nachkomen fallen laissn, wer eiß wa eß eben komen mach. Sunst were ein stechhelmet wol so guit und gewiß, alß ein tornerß helm. Mich gedenckt von koninck Henrichen von Franckrich dem zweiten, daß er mit eiinem herrn mamorancien stechen wult, wie geschach, und alß sie uff einandern und traiffen, brach der renspeiß uff deß konincks broshtharners und die splinter foeren dem koninck inß viseir deß helmß durch den kopff, da von er mit groisser vaelen sterben moiste, da were nuhe ein stechhelmet dem edlen koninck nutzer gewest dan ein torneirßhelmet, da durch er in sulchen jamer gereite, derhalb bedarf man nit so vil wesens machen umb der tornerscher helmetter willen, wie sie genant werden. Man laiss jeden reuwich in sinem gebrauch.
[262'] Anno 1592 den 3 aprili. hat mir min neif Herman 300 widenramen an der Dranckgassen gegolten, das hondert vor 38
alb.. Er kunt nit mehe bekomen, dan der Rhein seir groiß von vil spaden rigen war, daß wenich kunten gehauwen und bracht werde
n sunst pleigt man jarligs 800 gemeinlich zu haben, oder 900 rawe
n dan eß dienen in foelix nit wol weniger sol jeder winstock mit einer besonder rawen erhalten werden. Item foirloin vom hondert in die Achterstraiß 6
alb. bezalt.
Ich hab nehe ander ramen dan widen gehat, sin auch die beste vor andern. Und dieweil ich das keltergin zu Weinsbergh inß hauß hab diß jar setzen laissen, in meinong der Truben jarlig dasr zu tragen und da zu keltern. Mach sich der hausfatter nach mir damit bekommern, dan ich beger, daß der wingart ei dem hauß sol pliben, wirt ein ergetzung und behelff sin.
Anno 1592 den 4 aprilis ist mir am verlitten abendt mi
n bruch widder durchgangen, das ich die gantze nacht biß dissen nachmittag gequelt und kein rast noch sclaiff noch lufft uberall gehabt, biß umb 4 vren vesper zit. Die ursach kan ich nit eigentlich wissen, laiß mich doch beduncken, dieweil eß am ende der parschweghen war ich het mich mit veranderung der speisen cersaumpt, die ich villicht begerlicher geneossen hab, und stediger im leib worden sin. Zu dissem wult sich min bein, daß ich am lesten vastabendt an der bedtflessen verbrandt hat auch nit schicken, dan ob daß eirste wundtgin wol zugeheilt war, so brach es doch underurt an zwien orthen widder uff, in all groisser runt umb alß ein daller breidt. Jonffer Mari
æ bee unß hat sich mit docotr Kemperß frawen beraden, die droge
n sorg
h eß sult nit lichtlich zu heilen dweil ich alt were, und mogt wol ein floß oder fistel werden. So hat ich eitz zwei ungemach am leib, doch do der bruch widder in ginge, wartzs damit besser.
Anno 1592 den 6 aprilis dweil ich eitz umb mineß boissen beinß willen nit zu s. Cunibertzs zu dem licentiatn hern Peter Broich commissario in ca. appellatio
nis contra Wilhelmu
m Waltneil nit kunth ghain, hab ich im etwaß berichtzs geschriben, auch 3
goltgl. pro sportulis geschickt auch 4 raitzeichen. Min acta hat doctor Kemp sin collega noch hinder sich, der nit aller ding resolueirtt war. Aber mineß gegentheills acta waren im zugestalt. Aber den 13 aprilis hat er die 3
goltgl. minem neiffen Hermanno ihm Dhom widder zugestalt, und gesagt, ob ich meint, daß er so unverschembt sult sin, diß war mir nit leiff, doch versehen ich mich alles gutten zu ihm, dan er und sin fatter sin altzit gutte frunde und nachpar kinder gewest. Aber ist dar nach gen Bon verreist, da er sich wol nedderwirt sclain, dan er deß churfursten von Coln rhaidt nevlich ist worden.
Anno 1592 den 7 aprilis hat mich ein alter frundt gefragt wie doch der alter irthumb zwischen dem capittel s. Georgen und kirspel s. Jacob wegen deß stritigen ba
uwes und schoelen stunde. Ich antworte, der were ingesclaiffen und stunde eitz scheir allerding still. Er wante vur ich sult doch darzu verholffen sin das er einmail hingelacht und zu
m ende bracht wirde. Daruff sagt ich, alle die in angefangen und darin gehandlet hetten, dern were
n gar wenich bei leben, bei unß s. Jacob were ohn mich neman der umb die sach wiste dan ich allein, vormailß het ich solchen bekummerniß darumb gehat, das ich mich dar vur schreckte, mir were eitzs in minem hohen alter nit gelegen, was wol scleiff widder uffzuwecken, wer darzu lust hett, mogt eß versoichen, ich ht in dem lanckwiligen irthumb, der nichtz uff sich het der geistlichen leude moitwilligen und anfangl leren kennen, auch in der sachen die canones, leges, statuta, historias, cronicas vil druff gesehen und die sach also befunden. Da ich fridt hab, wil ich fridt halten, und allen unfriden widderathen. Befragt, wie ich dan die geistlichen befundt. Ich sagt, rechte geistlichen weren gutt, und aller erhen werdt, aber bei den ungeistlcihen geistlichen befunde ich nit weniger mangels und mißbruchs dan bei boissen weltlichen, die eine und andern sin kein engeln, eß sin zu beide
n seithen kein engeln bei irem mißbruch. Doch wissen die geistliche
n iren mißbrauch besser zu verbergen, zu verzeren, zu vertadinge
n dan die leien. Sie sin geleirt, underricht, wissen zu scleiffun und zu wenden, die schrift zu beugen, zu zwingen, nach irem forthel außzulagen, sin moissich, kunnen abwarten, halten samen rhaidt, sin sich getreu wie die sewe. Die leien sin grobe, einfeltige, ungelerte lude, die irer arbeit und narung, irer weiber und kinder moissen abwartten und versorgen. Die geistlichen nemen sich allein an, daß sie sin, sal terræ, daß saltz der erden, matth. 5 cap.. Er sagt, die drei boichstaben, oder littern 5 a., l. moisten dan nit vßgelagt werden, wie sie uff der wandt waren und stunden, vos estis s., a., l. terra
æ i., suprobi, avari, l_xuriosi. Ich sagt, swicht
[263] mit der boeser außlagung marci 9 cap. steht, bona res est sali sohe sol man sulches nit gedencken, vil weniger sagen. Weiters er, waß darf ich swigen, daß fort an stehet, quod si sal infatvatum fuerit quo salietur, ad nihil valet ultra nisi ut proiiciatur foras et concuscetur ab ho
nib
us, lucæ 14 sclust am ende qui habet aurees ad audiendu
m audiat derhalb mach man eß wol gedencken und sagen, villicht wan sie under dissem kreich nit inhalten moisten. Es wurde mehe außbrechen. Ich sprach mir leiden, sie leiden, eß ist unser sunden scholt, zu beiden seithen. Ich wil catholischs und geistlich bliben, da her geneigt sin, friden halten so vil mir moglich ist, wa und s. Jacobs kirspel nit moitwilich angefertigt wirt, das wunscht ich die uberige tage mineß leben in fruntschaft zu herden. Wa den nachkomen waß ungutligs widderfirt die mogen thoin wie ich und min geselln und werren sich irem ampt gemeiß und mit gelt und rhade.
Anno 1592 den 10 aprilis war eß colner gotztragt so war joncker Bartholt Questenbergh und min person alß alte rhatzrichter ordineirt den hern abt zu Bruwiler wilcher daß heilich sacrament an sinem orde tragen sulte, zu leiden. Und wie ich den mangel am rechten bein hat, mogt ich nit wol umbghain doch, so ginge ich von der Hoeportzen biß an die Rheingaß qua
m da zu der procession und ginge fort biß an Beienthorn daselbst untfinge der abt das heilich sacrament und troge eß uber die grave
n biß langs der Carthuser wintmul, so fern leithen mir beide. und zu der Wierportzn ginge ich in, war so moede und kurtdorstich daß ich zum Weissenperde suster Tringinß hauß moist reste
n und athem hoelen. Darnach uff der Velbach moist ich nedersitzen, van dan ginge ich in suster Sibillen hauß zu
m Ravenstein da reste ich zu
m dritten und fandt swager Johan von Woringen auch unlustich. Und als ich zu Weinsbergh und in min gemach quam dede ich min kleider auß lagt mich inß bedde zu erquicken und zu resten biß die ander umbgewest waren und zu hauß quamen umb 2 vren, do finge ich an zu essen und es war widder gut. Ich mirck eß wil mineß fern ghaenß nit mehe werden.
Anno 1592 den 12 aprilis uff sontag misericordia hat mi
n swager Johan von Woringen im Ravenstein sin rechte bein eirst geclagt das es dick geswollen were, und uff leiff, derhalb er nit wol wandern oder stain mogt besorgte sich zum theil eß sult wassersucht willen werden. Er war gar groff groiß und swar von leibe daß halff mit dar zu dan ich weiß eitzs in Coln keinen man der swarer sin sol dan er ist, doch mach noch wol emantzs sin, deß weiß ich nit. So aß er auch nit besonder, daß er appetitus wegh war, hat aber biß her zu wol getrunken mehe weinß, wenich beirß wiewol er ein beuwer war und stetich gut 2
alb. beir verkauffte, hat aber in eim halben jar seir abgenomen an essen und drincken. Doch lincke bein war vor eirst noch smal, bestunt aber balde auch etwaß dicker zu werden. Alß daß geswel nuhe uff den zehenthen tag ungeferlich geduret, leiß er hern Emiliu
m caplan s. Jacob miß im hauß lesen, lichte und untfinge daß heilich sacrament. M. Laurentz von Arwiler wontartzst sin nachpar besach den gebrech, rethe (wie auch andern) er sult nitzs darzu thoin. So ist er biß noch also pliben ligen und kunt sich ubel selbst behelff ohn den longbroder und sin knecht.
Anno 1592 den 15 aprilis hab ich wanschaffen colloquia erasmi in die handt genomen und da in colloquio senili circa finem gelesen. Daß die person Eusebius, die summa
m sineß lebens erzelt, wie er getroffen ist an ein gutte prebendæ, oder canonicat, und lobt sulch leben bei der pr
æbenden under anderm kurtzlich also, wil sin worth zu latin eirst herzu setzen, darnach verdeutzschn, und uff min vornemen brengen. an mediocrem foeticitatem esse putatis, subito velut e coelo dari tot commoda, dignitatem oedes honestas beneq
ue instructas, amnvos reditus satis amplos, sodatitum honorificum, deinde templum, ubi si libeat, vaces religioni?
Zu deutzß. Bedunckt euch daß ein mittelmeissige seligkeit sin, da man gehelich, als auß dem himmel so vil bequemigkeiten erlangt. Nemlich ein ehrwirdigkeit, ein ehrlich wonhauß, daß wol durchbaut ist, jarliche inkompst und renth zimlich reichlich (ein erpar geselschaft)
auch einen tempel darin (wa man wil) sin andacht und gotzdeinst kan haben und abwarten. Hie findt ihr veirerlei gar schoene commoditeten und bequemigkeite die eine (der ein prebend
æ erwirfft, alß balde zu zuglich, dern doch funf bestimpt sin, und ich eine im verdeutzschen ubersehen hat, haltzs dar vor. Erasmus hab die freihe proven gemeint
, wilche die canonici in den stiften haben, bei denen findt man durch alle landen sulche vunfferlei forthelen samen, wilcher vil tuseten durch Deutzlandt, Italien, Franckrich Hispanien, Engelandt, Denmarck, Polen, Ungern gewesen und noh eitz sint, daruff jeder besonder proven und canonisei einer zu zimlicher massn haußhalten, leben und noetorfft haben kan. Nuhe het ich zu wunschn, da der geistlichen proven so vil tausent sin, daß ich allein ein vur den hausfatter zu Weinsbergh minen erben und vor min gesclecht kunth fundern und zurusten, daß ein burgerlich proven und weltliche pr
æbende und canonicat were, daß vurß vunfferlei forthel und bequemigkeit als balde und zu glich mit pregte. Nemlich
[263'] sobalde einer deß abgangen hausfatterß pr
æbend
æ und ampt zu Weinsbergh gepurlicher wise inhalt mines besten willens bequeme dar er dan ein digniteit und werdigkeit von stunt an het, wie er dan diselb haben wirt, durch deß hausfatters ampt das in sich selbst digniteit ehr und werdigkeit ist, dweil er der vernemer und oberst fatter uber daß ganse hauß und gesclecht auch gnogschaft zu Weinsbergh pillich sol sin, wie ich in minem declarationboich, im 4 cap. im begin, ihm 13 und 14 nu. tracteirt, und vermelt hab. Und ob wol pabst, keisern und koningen auß der hausfatterschaft, noch kein prelatur gemacht und mit privilegien begnadet, so kanß noch geschein, wan eß nodich were und nutzen mogt. Die canonici in stiften sin auch nit alle zu pr
ælaten gesatzst, haben aber alle ireß amptzs halber ein erwerdigkeit in sich selbst darnach sie sich halten, wie auch der hausfatter zu Weinsbergh darnach er sich halten wirt. Dan so sagt Cicero lib. 1 offic. orna
nda est eni. dignitas domo, no
n ex domo dignitas querenda der hausfatter sol dem hauß die werdigkeit und sich selbst geben, ob er sie schoin von der hoigster oberkeit nit hat, sehet so ist die erwurdigkeit da. Zum andern erlangt er von stundt an ein erlich wonhauß, sin vorelterlich stamhauß oder so vil hausses und wonongen da er mit ehren innen wonen kan, dan sin vorfetter und bewanten sin
rhatzher, kirchmeister, und erliche befilchtreger dar in gewest. So ists zimlich gebaut oben und unden, vur und hinden mit sinen gemachern, zu allerlei noitturft. Und sin vil heusser der canonichn nit so erlich bequeim und berufflich zur noiturft und narung alß Weinsbergh und Cronenbergh mitsinem anhanck sich befindt. Ist an einem oder beswerniß und nit aller frei, so ists am andern auch nit frei. Man schaff aber die beswerniß ab und mach eß loß und frei. Min declarationboich hat ma
n hie von im 6 cap. 5 vers nu. 7, 8 besonder 9 et ibi in marginge zu besehen.
Zum dritten hat der hausfatter auch jarliche erbrenthn und ander faste und bewegliche gutter, die er alß balde finden und geneissen mach. Dieweil ich ihm alle min verlassenschaft zugeeignet hab, da in minem testament im 4 cap. im 9 vers und dar uber im declarationboich und in mi
copienboich gnogsamer bericht von lande und erbguttern allerlei zu finden, da von er zimlicher maissen zu noitturft inkompsten zu
m hinkomen jarligs haben mach, dar zu haußraede und ingedoim finden deß die canonici nit altzit finden werden dan mit der zit vergattern und swerlich hoelen moissen, ohn anderen forthel und narong patrimo
niu
m, und heiligs gutter die er da neben haben mach.
Zum veirthen waß er von einer erbarn geselschaft sagt dieselb kan der hausfatter nach allem willen haben, dan er hat sin funf executorn werden alle gutte leudt sin gelert und erfarn, damit er wegen deß hauß Weinsberch sich besprechen mach, und hat sie bei der handt. So hat er die kirchmeister und achten gutte leude bei der nehe. Und mancherlei in Coln damit er conuersern und von denen er leren und waß nutzlich hoeren mach, damit er uff siner gaffeln er auch geslschaft gnoig finden wirt zu zeghen und zu drincken, wa im damit beholffen und ihm nutz ist. Sunst kan er sich auch sulcher geselschaft wan sie im nit demlich zum theil und zu mal untsclain. Daß aber die burgerliche geselschaft nit so erbar sult sin alß der canonigen deß kan ich nit gleuben.
Zum funften waß er vom tempel sagt, der kan der hausfatter in so beroimpter stadt einen und mehe wa und wan er wil neigst der handt haben, dar in bidten predigh horen, gott dienen und ist uff kein besonder ort gebonden da er eben zu siner gelegener und ungelegener zit ohn sinen schaden oder mti sinem schaden sin, oder abpliben moiß. Und wie ich von den funf fertigen commoditeten und forteln ihErasmo gelesen ihn Erasmo gelesen hat wilche die canonici præbendati haben, so hab ich nit underlaissen diß ortzs anzuzeigen daß sie der hausfatter zu Weinsberg auch alle funf zu glich bekomen mach, im phall aber etwaß mangelß daran were, mach er und allegtreuwe haußgenoissen fleiß ankeren, waß nit da ist, daß eß darkome daß doch einer erlich druff hauß halten moge, hat man den geistlichen so vil tausent haußhaltungen bestift, so ist eß ein groisse schande daß der weltlich standt nit hie und da in den stedten ein bestendige ewige haushaltung und burgerliche proven und præbende kunthen uffrichten. Got wil sin gnade dar zu verlenen daß es geschehe.
A. 1592 den 18. apr. haben min broder und ich in namen der sementlicher erbgenamen zu Weinsberch ein neuwe glasfinster dissen tag zu Dormagen laissen tragen und in die kirch setzen, da uns vorige zersclagen finster hat gestanden. Diss war sclecht ohn gebrant gelass gemacht mit zwien ronden, da in einem ein quateirt wapen fatters und motters stunde mit dem sparkle und drei sternen im balken und hilt es ein swartzer lewe, sol sin der Gulicher, stunt darbei: Vicit leo de tribu Juda, qui defendat. In der ander ronden stunde das Weinsbergs wapen mit dem helmzeichen. Diß finster war darumb sclecht gemacht off das kreichsfolck wider dran queim. Wie sie a
nno 1587 in aprili gethain, sie ganß zersclagen hatten und nitzs dan den wienswantz oben gelaissen, der noch da steht, daß hat Mertin Schencken folck die geussen vißgericht
Uns vorige finster war kostlich mit ausgehauwen und gebranten glass gemacht, uff der rechten war die hoichzit in Cana Galileae; in der ander, da Zacheus uff dem boum sass und von Christo angeroiffen. Hie von
[264] findt man oben fol. 129 pag. 2 senectutis sub a
nno 1589 den 10 tag junij. Und hat die eirste finster 16
gl. deß geltz gekost, steit noch unberegnet under unß.
Diss zweite finster hat gekost inhalt meister Henrich Bru(n)en zittel: item vor 34 foiss glass, der foiss 7 alb.; item 2 ronden mit wapen ingebrant, das stuck 10 mr.; item vor morter zu smirren 4 alb.; item darzu dragen 6 alb.; item zergelt 20 alb. Summa 16 gulden 4 alb. Item noch dem smide 51 foess wintisern, den foiss 2 alb.. Min broder und ich haben daß verlegh gethain. Ich hab minem broder min halffscheit, nemlich 9
gl. 18
h. bezalt. Und er hat 1000. Henrich glasworter den 10 maii a
nno 92 da von bezalt sol auch den smidt vor mich bezaln.
Also stain nuhe noch die beide finstern in der kirchn zu Dormagen unß zu bezaln. Min sustern Marien und Sibilla habenß mit ingewilligt und gemeint eß were vur den nachparn ein schande dar mir emanß anderß an daß ort leissen die
finster geben. Und der alter possession und vureltern willen. Aber mir haben daß verlech under unß beiden gethain. Mach pliben stain biß alle andere dingen geregnet und verglicht werden.
Anno 1592 den 20 aprilis uff montag nach iubilate ist seligen moen Barbarn von Gladbachs memoria in der kirchen s. Peter gehalte
n woren, war der gewontlicher tag. Do hab ich minem neiffen Herman Weinsberg die werde von eim
goltgl. wie er eitz ganckbar 3
gl. 8
alb. zugestalt zu verspenden. Ist daß dritte theil da von 26
alb. 8
h..
Item min drittentheil gibt vor ab dem elsten provisorn s. Jacob 1 rad. alb. gilt eitz 30 h.. So resten dan noch 24 alb. 2 h. daß rest in drei theil undertheilt, war den h. pastor 8 alb. 1 h. item 1000 Johan Eiffler zur Trappen 8 alb. 1 h.. Item so schenckt Herman vur sin inmanen unß umbtheilen, min 8 alb..
Dieweil ich noch Herman dißmal selbst nit in die kirch kunten komen, so hat er Barbarn Birl 1000 Johanß Eifflers schoinmecherß frauwen zu gestalt waß samen solt zukomen nemlich 34 alb. 1 h..
Item vor doctor Jacob Hutter pastorn zugestalt zusamen auch 34 alb. 1 h. da von sol der offerman 1 rad. alb. s. Peter haben.
Item der provisor hifft 1 rad. alb. von mir, und 1 rad. alb. von Eiffler.
Item dissen tag hat mir Laurentz Mock zum Haesen der ander provisor geschickt 13 mr. 2 alb. currentzs vor den goltgl..
Item ein quart gutzs weinß galt eitz in Coln 12 alb.. Da von kunt man ein firdel weinß, keiß und broit nit haben, und derhalb so moist daß memorien glach zu Cronenberg wol zu ruck pliben.
Aber gliche wol moiß die memoria in der kirchen und mit den kertzn uff daß grab laude der fundation in minem copienboich fol. 45 zu finden. Und dweil das hauß Cronenberch zu s. Peter im kirspell licht, so ist dem hausfatter zu weinsbergh sunderlich dar an gelegen daß er die geregtigkeit am grab behalte, daß s. Peter vur dem h. sacramelitzschaff neben dem choir steit, ob er emanß dahin wult begraben laissen.
Anno 1592 den 22 aprilis sol hertzoch Alexander farnesius princz von Parma die stadt Rawan (vom koninck Navarreo und Franckrich lang belegert) gespeist haben. Er sol vorhin mit list nach Bolonien und Cales abgezogen sin, und sich darzwischen beworben und mit provianden gerust. Und als er starck widder ankomen weren zwein frantzosische graven dem Navarreo abgewichen, dar zwischen die spisu
ng beschein were, wie man sagt. Also daß eß noch ein lanckwiliger kreich mach werden, dan zu beiden seithen sin die heuff udn die anhenge fast starck. Und hat ein jeder ein auge uff disen kreich gesclagen da der religion zanck und fridt eitz am meisten an licht. der von Parma ist deß konincks von Hispanien gnal. capitein in den Nederlanden, da er wol gnoig vßzurichten het. Hie moiß er nuhe dem pabst und sanct
æ lige in franckrich auch dienen. Man sagt eß sin widder veir tusent engelschen dem Navarreo zu komen. Ich zweiflen nit dran jeder sol sin allerbest zu beiden seiten wol vorwenden, und ein parthei die ander nit ubersehen oder dern schoenen. Die zeitunge ist noch nit in truck oder schriften vßgangen. Diß rawan hab der von Navaren vor hin ingehat und mach sie die sancta liga folgenß ingenomen und streng drinnen gehandlet haben. Eß moiß auch vil an der stadt gelegen sin.
Anno 1592 den 23 aprilis ist der tag s. georgii martiris wilcher im stift der canonichen in unser nachparschaft s. Jacobs kirspel wie uff andern mehe orthern herlich gefeiret station und groiß fest gehalten wirt. Ist ein ritterletliche sagen er sult ein edel marckgraff in dem landt Tracia gewesen sin, sol den schrecklichen trachen umbpracht haben, und deß koninck dochter und andern die versclonden sulten sin worden, wonderlich erloist. Auch den koninck sampt dem folck derhalb zu
m christen glauben bracht haben. Und were zu lest mit grausamer peinen versucht vom leben zu
m thoidt mit dem swerde pracht worden. Und het die croin der marter im himmel untfangen.
Hie kan ich mich nit gnogsam verwondern, das man in decretis distinc. 16 ca. sancta romana ecclesia, list, passio georii apocripha. Das ist, die passion von sant georgen het bei der catholischer kirchen keinen glauben oder warheit dieweil man so hoich dar von helt und singt. Martir egregie deo dilecte
etc.. Es moisten dan decreta pontificu
m einen andern georgiu
m meinen. den underscheit ich nehe vernomen. Mit dem drachen laudt eß wol waß seltzam, kan wol sin. Got ist in vil dingen allemechtich. Sunst sin georgi populi scl
jitici, et georgius _ catur colonus, ein ackerman. Ist immer
[264'] so angenemer name, als einß ritterß name, wie doch jeder lieber ein edler ritter wult sin, dan ein nutzer baur oder ackerman, aber dweil unse nachparn s. georgen von alters alle zit etwaß mehe haben gesehen, geacht und sin willen, dan die nachparn in s Jacobs kirspel, derhalb moiß ich die bedudung deß namen georgii innen hie zu gemode foeren. Und die s. Jacob auch etwaß sin, dan sult deß patronß name etwaß herligs beiprengen. So ist s. jacob deß konincks der himmeln neigster bloitzbewanter einer und der zwelf fursten einer der die gesclechten israel richten sol helfen. Und heischt auch iacob, so vil athleta alß luctator vel pugil ein fechter. Wan striden mehe adelß beibrechte, davon ich vorzeiten diß verslin gedicht, dweil eß hie ad propositu
m kompt so wil ichs dem kirspel zu gut an diß ort setzthen.
Estne althleta iacob, dic rusticus estne georgus?
Liberet hic matrem, percolat ille svam.
Hie mach name iacob mit dem namen georgen bestain, und darf nachpar jorris sinen nachpar jacob nit verachten. Und da die von stift dem kirspel etwaß unpillichs vurlagten, hetten sie sich mit recht zu weren, wei vurzeiten. Und sin ireß namen athletæ eineß redlichen kemperß indegtich, et libereus matrem catholicam et parrochialem ecclesiam. Ich hab gestritten ein ander nach mir wil auch striten. Ich hab min nachparn nit im stich mogen laissen, neman verstendigß wirt mir daß in unguttem uffnemen.
Dieweil ich an die liebe hilligen s. jacob unsern patron und s. george
n unse nachparn sin geracht, wilche christi groisse frunde wie andern mehe sin gewest, als gottes martirn, bekenner, lierer, jonfern, die den christen glauben mit irem heiligen leben, exempel, leir, wirck, leiden haben an tag bracht, vermert, geplantzet, und vil menschen ihn den himmel und ewige seligkeit befordert, und derhalb leib, leben, gut und blut, freiwillich umb daß testament christi dargeben, da van pillich in der kirchen gesongen wirt. Isti sunt sancti qui pro testamento dei sva corpora tradiderunt ad supplicia
etc. umb deß testamentz singen sie haben sie alles gethain, derwegen auch im himmel und uff erden freude, ehre, seligkeit erlangt, und ob sie wol zitlich verstorben sin, so leben sie doch dar oben und hie ewiglich und wirt ire lichnam gebeinß hilligtumb mit lobsengen geehret und irer gedacht, auch braucht man irer vorbitt und gnaden noch heutigs tags, eben alß lebten sie menschlichs weise. Iustivianus der keiser heltzs auch dar vor wilche vorden gemeinen nutzs gestorben sin, werden in die zal der lebentigen durch die glorie und lobgedechtniß gehalten. Dan also lauthen sine wort iustitude excusa. tuto. vel curato. 9 filij. Hi qui pro republica recideru
nt in perpetvu
m per gloriam vivere intelliguntur. Wilche dem gemeinen nutzs im gutten vurstain und dienen, diselben werden vor lebentich gehalten wan sie schoin zitlich verstorben sin. Die aber boißlich handeln verdampte leude, die schaden thoin und schande behegehen, die sin alß bei leben uff erden thoit, warumb wenich durffen si wol nennen, schamen sich irer, so sin sie thoiten gelich, sie wurden sich dan seir bessern und von sulchem thoit erstehen.
Diß wil ich uff den hausfatter und haußgnossen accommodern und eben stalen, daß sie im hauß Weinsbergh nutz sullen schaffen, und daß befordern, gode zu ehren und irem gebloede in wolfart und guttem. Ich sage vornemlich vom gemeinen haußnutzs der stedich und eweich beim hauß mach pliben. Dan waß hilft ein augenblicklicher besonder nutzs. jeder kan eitzs den christengauben mit marter und wonder zeichen nit befordern, wie vormalß ist geschein und die hilligen wonderlich erzeigt haben, wiewol noch heude zu tage vil gotfurchtige frome leude und hilligen sin, darvor halt ich eß gantz und gar, sunst sult eitz neman selich werden, und alle seligen in got, sin herlichen. Auch moisten mehe leude verstanden werden daß sie in ewigkeit duch glorien erleben dan die in der herzugen, stormen und sclagten pliben, dar komen nit alle fromen und getruwen, wenich geistlichen ordenßlude und die jonfern und dannest vil gutts und nutzs schaffen, sulten die dan nit so wol nach irem doede leben, daß eß allein in der sclacht moist geschein, da hin eß die glosen wenden, daß were auch erbarmlich. und mogt emanß hie inreden und sprechen, eß ist ein anderß waß man umb gotts willen und umb deß gemeinen nutz willen antribt dan waß man umb deß gemeinen hauß Weinsberghs nutzs willen vorwendet. ich sach aber, der hausfatter und hausgnossen zu Weinsberch sullen auch also thoin wie die hillige marter, hilligen, und ritter der christen, und daneben. Ich sage, da neben, den gemeinen haußnutzs schaffen, umb gotz ehren und zu erhaltung sineß testamentzs und gepotter sol man alleß thoin. Min testament aber in deß gemeinen haußnutzs sol daneben gehalten werden. Iheneß sol man thoin, umb diß nit laissen, wie christus selbst leirt matth. 23, lucæ 11 imo hæc oportuit facere, et illa non omittere. Und paulus sagt, ab gala. 3 cap. homis consuematum testamentum nemo speruit aut saperordinat. Derhalb thut auch etwaß umb gehandthabung mineß testamentz und hauß Weinsbergh willen ob ir schoin etwaß drumb liden moist, deste mehe erhen mach eß euch sin, und vrer deste lenger gedacht werden, und deß lob im hauß haben.
A. 1592 den 25. apr. zu nachmittage sin die rentner vom zol Andernach under das raithaus samen bescheiden, sich zu besprechen, wie man sich halten solt, dan es stunden die pensionen von anno 1582 inclusive noch unbezalt aus, waren disse verlittene [265] fast 25 marcii termino annunciatio
nis mari
æ eilff gantzer jare gewest und bestehet daß zwilffte druff zu lauffen. Und bekompt machen zu seir ubel. Ich kunth umb mineß boissen beinß daßmal nit dahin komen dan min broder Gotschalck und neif Herma
n quamen mit in minen namen. Und verglichten sich so weith, daß sie auß dem keiserlichen camergericht zu Speir minen gnedigsten herrn ertzbischoffen und churfursten in Coln Ernestu
m wulten citeren und laden laissen, irer achterstendige pensionen forderen deß sult jeder sinen renthbreif abcopiern und von eim immatriculeirten notario subscribern und collationern laissen. Auch von jedem hondert heubtsummen ein ort contribuern, dan man hat langh vorhin am zoll zu Andernach angehalten, glichfalff
zu hof auch durch intercessorn eineß rhadtz der stadt Coln und den numciu
m apostolicu
m so in Coln stedich still lagh, und alleß vergiblich. und wan nemanß etwaß antribe sult eß so wol alle zit still pliben. Diß ist also vertragen, wie eß inß wirck gestalt mach werden, hat man zu vernemen. Doctor Reck, doctor Pfingsthorn, licentiat Hartzem, licen. Brackel sullen eß befordern. Ich hab mir einmail sagen laissen, min her von Coln und dhomcapittel sulte
n wol zweimal hondert tusent gulden uffgelaufffener pension schuldich sin, daß were ein groiß geldt, sulten die gutte leude nit bezalt werden. Und moissen außwendigh im stift Coln darzu von iren erbguttern kreichsteur und schatz geben, das were jamerlich auch unleidlich.
Anno 1592 en 26 aprilis hatten mir zum Ravensein uff der Oberbach in swager Woringenß hauß beir gebruwen, und am 27 aprilis zu Weinsbergh gefast. Hatten 6
mald. gemengt 4
mald. maltz 2
mald. weinß, und 27 aimen beirß bekomen. Ist in den weinkeller gelacht dweil eitzs nemantzs in disser deurten mit weinen handlet. Da licht eß, und helt sich am besten.
Unsser ist 6 personen am disch und dan die magt und wer ab und an gehet. Ich drinck vor min person nit vil beirß dan mit wein und meissich, min broder drinckt duck abendtz wein im fischkauffhauß sunst zimlich die andern auch nit zu vil. Und halten nit mehe dan zwa maltzit, so daß mir messich leben daß spart auch. Mir haben doch alles gnoigh.
Anno 1592 den 27 aprilis hat mich min broder genodigt daß ich eirst mit minem boissen bein zu s. Marien ad gradus uff die dille sin gange
n da einen tag im capittelhauß zwischn her Gisberten vermeln canonichn cuniberti und dechen zu Grave alß volmechtigen Anniken Conen wilant Jacobn von Gustens enckeln von der vorfrawen einß, und swegern Geirtgin va
n Werden witiben Gustenß und iren eidomen und kindern andertheilß, alß vur her Casparn Vlenberg pastorn und canoichn
cuniberti, minem broder und mir alß underhendlern darzu erpitten. und alß da gelaut, daß Anniken unß swegern Geirtgin anß hohegericht geladen und ireß herginß und freuginß gutter oder regnong und reliqua ab intestato gefordert, dargegen Geirtgin ireß haußwirtzs testament uffgelagt darin Jacob sinem enckeln vor alles 200
dall. ohn waß er an sin motter gelacht, besatzst und da mit untguldet. Alß aber der volmegtiger allerlei repliceirte, und die widwe sampt iren kinder dupliceirten und vorwanten, wart doch endtlich die sach durch den hern pastorn und unß beide bruder verglichen, daß bestimpt testame
nt in siner wurde und unwirde sult pliben. Der proceß am hohen gericht thoidt sin, und die widwe Geirtgin sult irem enckel Anniken die 200
dall. gut thoin. Ei
n hondert bar gegen neigstkunftich johanßmiß daß ander hondert sult pliben stain ohn pension so lang die witib lebte. Die gerichtzs kosten sulten zu beiden seithen compenseirt sin. die witib sult dissen vertrag uff ire kosten instellen und den andern mittheilen, damit sult die sach gesclicht sin.
Darnach hab ich den vertrach concipieirt, ligt hinder mir, nemanß hat mir noch kein wort dar von gesagt, so ists also verpliben.
Anno 1592 den 27 aprilis haben wir bekomen funf karn monhemer holtzs war seir groff mit vil erdtender drunden daß wol zu bruwen dienet, daß firdel vor 32
gl. current. Mir haben auch noch etwaß von alterß im vorraden. Unß alte Johan Weingarter hat scheir die ganse Crutzwech druber gerissen. Nuhe mogen mir fort schantzn, stempel, kollen vor ein ganß jar brant dar zu gelte
n, ich auch besonder in min stoblin.
Anno 1592 den 29 aprilis ist min neif Gotschalck von Dutz ein jonger doichschererß gesell eitzs von Coln zu schiff gangen wil hin abfahren in Nederlandt und dieweil er hie sineß gefallenß kein arbeit oder wirck kunth haben wil er eß beneden widder versoichen. Wa er da auch nit bequeimlich kan ankomen hat er sich laissen hoeren. Er wil in Engellant zehen und sinen broder Johan von Dutz soichen ein bruwerß jonger gesel, von dem lang kein schreiben herauß ist komen. Disse zwein neiffen miner suster Catharinen Weinsbergs kinder haben ire motter frohe verloren, und vom fatter auch wenich troist gehat. Sin doch zimlich sinnich und sperlich, lauffen in den landen umbher. gott wil in helfen, und sie behutten.
[265'] Anno 1592 den 30 tag aprilis s. querini bin ich unden auß minem stublin zu Cronenbergh mit etlichen boichen widder hin uff min schreibkamer daselbst gefharen. War noch nit so warm, doch weil der mei vor handen war, begerte ich der frischer lufft oben leiß mich beduncken die sult mir bequemer und gesonder sin, dan die besclossen lufft in den stoben. Dissen lesten aprilis haben mir glichfalß die maltziden daß lestt von dem winter uff der stober zu Weins
erg gehalten und willen fort an in der cammern zu Weinsbergh willen dischs halten. Also hab ich uff miner schreibcammern den eirsten maii disses jarß eirst redideirt und studeirt. Auch dissen tag philippi et jacobi in der cammern zu Weinsberch eirst gessen, und zu zeiten wan eß gut witter war im haff zu Weinsberch. Doch hats im mei fot vil geregenet daß mir wol in der camern moisten pleiben.
Anno 1592 den 2 maii sol her Johan bischof zu Straßbergh gestorben sin
. War ein graff von Manderscheit und Blanckenhem ist lange zeit zu Coln zu glich mit dhom scholaster gewesen, war ein gutter musicus. Miner suester Marien sohn doctor Tilman
nus Ordenbach war siner rhede einer, ehe dan er beisitzer im keiserliche
n cammergericht worden.
Als bischof Salatin
us von Hensberch daß ertzbischdomb von Coln verlaissen und hertzog Ernsten von Beiern gern zu sin stadt befordert hette und zur neuwer chur in Coln geschritten sult werden, hat der bischof von Strasberg vil stimmen zu
m besten uff siner seithen (wie man sagt) aber wie er mirckte daß man den hertzogen von Beiern mit gewalt wolt durchdrugen, wart er uberredt und uberleiß snie vota graff Sibhardte
n von Walbergh trucksessen sine vota
der in auch selbst kure, also daß graff Sibhardt daßmal ertzbischof zu Coln wart und ein stim hat mehe dan der von Beiern. Were aber bischof Johan von Straßbergh daßmal ertzbischof zu Coln worden, fillicht were der colnischer kreich da durch zu ruck pliben. Nuhe sagt man zu Strasbergh stahe eß eitz auch sorglich, dan die capitularn sin uneinich und zweier religionen, die catholischn haben den von Lothringen vur zu erwelen, die evangelischn einen vo
n Brunswich
(oder Brandenburgh)
wer aber zu
m bischof sol erwelt werden, gibt die zit.
Anno 1592 den 3 tag maii war sontag vor himmelfarts tagh und deß h. crutztag inuentio
nis, auch die crutzwoch zu gegen
. So ist auch daß alte hausfest Weinsbergh in beierlandt uff dissen tag gehalten. Ich hab in bei miner zit in minen gedancken wol rumineirt, und uberlagt, auch jarligs umb disse zit ein herkompst, maltzit und freude im hauß zugerecht. Diß jar hats sich aber umb mineß swagerß Johanß von Woringen bedtlegerß vur swacheit verwilet dar er oder min suster Sibilla nit dar bei kunten sin, biß zu gelegener zit.
Hab aber mich glichewol deß weinsbergschen haußfestes halber bekummert, da von in minem testament, und declarationboich, im 9then capittel, im begin, besonder nu. 7, 8, 9, 100 allerlei stehet wie ich gelesen hab. Und auch mit soisser, zugtiger musick kurtzwilen moge. So hab ich daß psalmenboich hern Caspari Vlenbergh mit den noten in die handt genomen, da den 126thn psalmn danidis, nisi dominus edifi saverit domum, frustra laboraverunt qui ædificant eam, den er catholischer weise verdeuscht und gesangs weiße gestalt, ubersehen. Und hat mir seir wol gefallen. Und dweil daß eirste verß zur freuden unserß hausfester dienen mach, wil ich dasselb mit den noten her zu setzen, und folgens etwaß davon tractern.
Wo gott der her neit baut das hauß.
So wirt doch nichtzs gerichtett auß.
Der bauleudt arbeit ist verloren
.
Ich hab noch zwei folgende verslin dazu gedigtet, die uff dieselb weisse und noten gesongen kunnen werden.
[266] Wurdt auch der Weinsbergh nit regiert.
Gemein haußnutzs bleib unvermeirt.
Unkruit und schaedt sult in verwoisten.
Hermanß von Weinsberch testament.
Begreifft das heußlich regiment.
Den mangel erstat sin erclerongh.
Sulche oder derglichen mehe verslin het man zu machen und daran zu hencken, wie sich daß am besten schicken sult und wult. Und hetten man und frauwen sulche bei sich in besonder oder inß gemein zu singen doch in geheim und stil, bin
nen oder baussen dem hauß Weinsbergh und gedencken dar daß etwaß nutze drauß untstahe und darnach folge.
Fundamenta iacent super
ædificate sequentes.
Oro imperfectum perficiatis opus.
Der grundt zu Weinsbergh ist gelagt.
Schaft das der bau werdt vollenbracht.
Doch ist umb sunst, wan got nit baut.
Er hat sin gunst, wer ihm vertraut.
Hie wirt gesongen, gereimbt und gehandlet, das daß hauß mit gottes hilf und gnaden vornemlich gebaut moiß werde
n, doch gehtzs alles auff den bau auß, da man moiß bauwen. ohn bau kan eß nit zughaen, nitz erhalten oder gebessertt werden.
Waß aber under dem wort bauwen verstanden wirt, dar nach ist zu erforschen.
Bauwen das wort heischt zu latin, proprie, aedificare, ædem facere, construere, ordinare reparare disponere, darzu man eines baumeisterß, steinmetzerß, zimmermans, smidts, beiendeckerß, glaßworterß und etlicher arbeiter mehe bedarf, wie das die noit und wirck erfordert und denen kundich ist, die gebaut und daß versoigt haben. Auch moiß man mit gelde und materien im vorrhade wol gefast sin, nach gestalt und gelegenheit deß neuwen bawß oder alten besserong und reparation. Und diß trifft allein die wonong wonplatzen, gemacher, wirckstette und orter hindurch oben und unden im hauß an, der ein jeder darnach sin handel narung gewerb arbeit geschaffen ist.
Dieweil aber nit allein die wonplatzen zum hauß gehoeren, dan auff die personen und gutter so darin gehoeren, moiß man auch wissen, sehen und vernemen wa mit dieselben gebauwet, gezeirt, und gebessert sullen werden. Waß were sunst die wonong allein nutzs und bequeim, ohn leude und wirck daß man heußlich regiment nennet, ohn ingedoim, haußrath, wirckzeugh etc.. Derhalb wirt ein hauß auff verscheiden weiß verstanden, alß auff die wonung, wilche ein hauß genant wirt. Zum andern auff die inwoner, gesclecht und gesinde, die man auch vor sich besonder allein ein hauß nennet, wie ich in meinem declarationboich hie von an verscheiden orthen gehandlet hab. Zum dritten wirt daß wirck und regiment uber personen und gutter auch wol ein hauß genent, dan dasselbich alleß moiß auch gebaut werden. Und ist wol der nodigster und bester bau deß hauß. An den personen, menschen, lude, gesinde, getheirß deß hauß ist daß meiste bawwirck gelegen, daß sulches mit gutten tugenten, sidten, leer, wissenschaft und exempel gebaut mogen werden. Hie von wirt etwaß in decretis distin. 38 ca. ignorantia, gerurt, da stehet kurtzlich. Ibi aedeficent cunctos tam fidei scientia quam operum disciplina. Und ist die meinong daß man der hilliger christenheit bawe mit wissenschaft deß glaubenß, und wircklichr leer verrichten soll. Gehet, so haben nuhe die geistliche stathelder und nachfolger christi und siner apostolen sinther gebawet und iren bawe angericht und inß wirck gestalt, daß sie herrn uber keiser, koningen, fursten, und landtzherrn, iha aller weltlichen sin worden und wol den halbentheil in der christenwelt aller zitlicher gutter innenhaben besitzen und geneissn. Wer wil nuhe sagen, daß nit nutzlich und nodich sei zu bauwen, ohn zweiffel wirdt got daß hauß gebaut haben, sunst sult eß menschlicher weiß nit wol moglich sin gewest. Es were dan durch den kreichsgott, alß bei den greicken, romern und andern heidnischen monarchen zugangen sin, die auch gebaut haben. hie extravageir ich etwaß zu weith, wil widder keren zu minem vorgenomen bawe und bawwirck, besonder deß hauß Weinsberg. an personen und guttern, die haußpersonen moissen wol an gutten sidten, kunsten, geschicklicheit und narung gebaut werden. deßglichen die haußgutter mit derselber eroberong, gewinno
ng,
[266'] ersparung, erhaltung, vermerung, alß daß man nit hat und doch bedarf, daß sulches durch gewin und narung gesoicht und erlangt werde. Waß man aber bekomen hat und besatzst daß sulches beschirmpt, behut, und verwart werde. Was dem gewonnen, gehaptem, besessen, abgehet, verfallen, verhalten, verlorn wirt, daß sulches widder repareirt, gebessert, ingefordert, und beipracht werde, alles mit vermerung desselben. Und ist nit das geringste bawirck das hauß Weinsbergh mit gutten jarlichen renthen, inkompsten, verdeinst zu versorgen, allerlei darin zu bestiften waß zu leib, noitturft, underhalt und kosten gehoirt, die wonong, erbschaften, gutter von den jarlichen fharn, pensionen und scholt da mit daß hauß besweirt zu loesen, abzulagen, zu freien, zu verrichten.
Auch kein alienation, aufftragt, renuntiation zu gestatten, dan sich mit allem vermogen und krefften dar widder lagen.
Waß dan weiterß in minem testament codicil declarationboich, additionen, und lesten willen befonden, daß ich verordnet, befollen, begert, vorgesclagen und vur gut, ratzsam nutzs und nodich angesehen hab, daß sulch alleß und jedeß mit ernst und fleiß gehalten und inß wirck gebracht werde, wilches ohn zweiffell deß hauß bawe wirt sin und nit anders verstanden werden. So vernimbt ihr nuhe clair daß gebaut moiß sin, und vornemlich mit sulcher jonfern arbeit, wie ich in minem boich senectutis, von minem geschenckten neuwen jar, anno 1583 den eirsten janvarii angezeigt und gelert hab, da daß zu ersehen und zu betrachten, dan das bauwen kan nit fruchtbarlich oder glucklich vor sich gain ohn getrewe arbeit, nit allein mit den henden und gansen liebe, dan auch mit den sinnen, vernunfft, und verstandt. Und sulcher principalich durch die bevlude und arbeiter im hauß und weinsberch, daß sin neben mir dem testatorn min erb der hausfatter, min executorn, agnaten, cognaten, advocat, schriben, licentiaten und alle andere mine hausgnosen und auffseher inß gemein wie da von in minem declarationboich, im 6 cap. im 2 verß außforlich, und besonder im nu. 34 in der taiffel der dheilung und underdheilong der hauspersonen zu Weinsbergh gutter bericht zu finden ist.
Nachdem aber die bwuwer, baulude und arbeiter offtmail nit so fleissich, nerstich, und getrewe sin, alß ihn wol gepurt zu sin, und wan sie eben fleissich im bawirck und arbeit weren, alß in wol gezimpte, wan den der oberster und hoigster baumeister und architectus (daß gott der herr ist) sin handt zu ruck und still hilt, und daß hauß Weinsbergh nit bavute, so wurde doch nitzs außgericht, der bauleude arbeit werde verloren.
Derhalb mach ein jeder hausgnoß diß eirste verslin deß 126 psalmi mit dem koninck und propheten davidis wol singen, auff der harphen, lauthen, violen, citharn sclain, catillern und singen und hertzlich dran gedencken und andegtich bitten daß gott daß hauß Weinsberch bauwen will, daß der arbeiter haußgnosn und bauleudtwirck nit vergeblich sei, dan daß der angefangen bau einen glucklichen fortgangk und gedeien durch gotlichen segen und gnade moge gewinnen.
Bei dissem dritten tage maij, do ich ein vorbilt von dem haußfeste mti der maltzit hilte, daß eß seir kalt war, das man am dischs erfrore und mit groisse beswerniß saß und quam die speiß und der dranck den frunden zu gutt. Dweil aber der 3 tag maii die 10 tage nach reformerung des calendarii froher kompt, so hat man eß zu bedencken, ob in dubio und zweiffel von wermten und kelten, sich der hausfatter mit eim gutten feur oder mit einer waermer stoben im pfal der noit gefast zu machen, dan diß zit anfancks maii kan eß noch einen art vom winter haben. und meiforstich sin, wan es ubel wil, doch nit alle jarß, zu zeiten kanß auch gut warm witter sin. Wiewol sich diß selbst wol weisen wurde, so gib ich eß doch mit zu bedencken.
A. 1592 den 3. maii, als dissen eirsten sontag in maio die kirchmeister und achten s. Jacob nach der hoemissen daselbst ins sprechaus bescheiden und vergaddert, wie uff bestimten sontag breuchlich, sich in der kirchen und armen sachen zu besprechn, wie dan geschein, hab ich vorgetragen, wie das offen schaff nuhe uber funfzig jare und im klockentorn ungebraucht und sonder deur gestanden, sie wulten mir vergunnen, das ich ein hultzen eichen dewr darvor mogt machen laissen; dweil das schaff neben miner hausfrawen grab stunde, wulte ich etwas uff die duir laissen snitzlen oder maelen, das in minem gedechtnis bei minem grab nit undeinlich sult stain. Wult eß auch sclossich laissen machen, und etwaß drin stetzen waß es dan were. Da es aber die kirchmeister zu behoif der kirchen selbst immer gebrauchen wulten und mir min kosten so ich an smidtwirck vur torren, blader, scloß, sclussel, oder an daß smitzlen oder maelin gelagt mir oder minem erben widder geben und erstatten wurden, so sol ich oder seie schuldich sin
[267] bestimpt schaft zu und innen zu uberlassen so weiß ich auch kein gelt, klinater, oder breif und siegel drin zu setzen oder zu scleissen, dan eß sult fillicht da nit so gar sicher verwart sin. Aber man mocht eß vor sclecht geringh kirchen wirck oder doeden gebeinß darin zu behalten, gebrauchen.
Derhalb mogt man wilant miner hausfrauwen Weisgen Ripgens gebeins, die eitz uber 35 jar unverstewrt gerast, in ein eichen brettern kistgin vergattern und lagen, wan ich verstorben und das grab vor den altar uffginge, und in das schaff zu gedechtnis setzen, dan sie mir wert und leib gewesen ist, und wan ich auch verfallen, dar begraben und verwesen, desglichen zu gelegener (zit) min gebeins in ein eighen oder blien letgen vergatteren und darbei foegen und das so lang zu minem gedegtnis zu verwaren, als es zu erhalten ist.
A. 1592 den 4. maii haben die freibuter umb Coln gesweift und etliche uff der Rauffteschen, einem hoff vur s. Severinsporzs zwischen Brull, gelegen und einen edelman gesehen mit drien perden und einem honde durchs felt komen reiten. Und moegen zwein von (den) freibuter(n) zu im geritten sin und gefragt, wer er were, und wie (sie) vernomen, das er jonker Henrichs Schall von Bell zu Swadorfs, colnischen churfurstlichen rittmeisters, dem der Mertinshoff bei Dormagen zukomt, rechter, echter broder were, haben sie denselben erschossen, unangesehen er gepitten, sie wulten in gefenklich annemen und schatzen, wie sin diener gesagt. Haben innen vor doit laissen ligen, die pfert und, was er bei sich gehat, mit genomen und damit darvon geritten. Der doite edelman wart zu Swadorf pracht und da begraben, war bei Euskirchn zu haus, da (er) sin hausfrau hatte. Uff dissen tag haben die freibuter auch unser swegern uff Cunibertzhoffe zu Mauwenhem funf pferde genomen und zu Bickendorf veir pferde und uff andern orten derglichen. Und wie die lude den pferden gefolgt und die geloissen wulten, sagten sie, der pferde kunten sie nit untberen, doch, was untuglich ware, leissen si den luden folgen.
Anno 1592 den 7 maii ist daß kindt Gotschalck Weinsbergh in der Trauben neben cronenbergh etwas kranck worden, villicht erfrorenn, dan eß fast kalt war. Und man hat uber etliche tage gespurt, daß eß ubel hoirte als were eß tauff gewest mach villicht komen sin das es bloiß kops wult gain und seir moitwillich war, doch qua
m im uber ein weil daß gehoir widder, mir besorgten eß sult an daß heubt gesclagen sin und hart auß zorn, dan eß seir widderspennich war. Ich wunschte wol daß es got behutte und eß zu guttem menschn leiß were, dan ich eß wol vermachh, hof die wildighkeit und moitwill, sol im mit der zit abnemen, sunst zweiffel man an im ob eß recht verstendich sei oder nit, dan es dreifft off koene, lecherliche boissen an.
Diß thut mich an die jugendt und nachkomenheit des gebloidts gedencken von minem fatter und motter abgestigen, daß die gulden zit mit denen abgenomen, doch mach sei widder komen, die erzehung und gluck hst krefftich, kan vil schaffen. derhalb hat man nit zu seir zu trauren oder bekommert zu sin, daß man nit alß balde hoich oder rich sei, allein trag man sorg vor die kinder, daß sie wol erzogen, behut, und geleirt werden schriben, lesen, regnen, ein handtwirck kunst oder handel damit sie ir broit mit got und ehren mogen verdienen. Und mach sich deß glucks und der gnaden gotzs vehich, nim deß war, und sclain eß nit auß. Eß ist nemanß versacht. Es kumpt wol wan man sich daß wenigst dar vor huitt.
Anno 1592 den 8 maii ist die matroin Anna von Synsich zum crantz neben fer gebuirhausss
uff den Altermart ireß alterß uber 70 jaren haistich gestorben, doch wenich tage zu vor etwaß swachlich. und ist bei ire eltern zu s. Johan bei s. Catharinen begraben, hat vor hin einen widtman Gerhardt Swartzbergh uff dem dhomhof bei dem hilligen geist weinzepper, und folgenß auch eine
n seir richen widma
n Engelbret Meinertzhagen zu
m Cra
ntz zu ehe gehat, aber mit kinem kinder gezuget. Nach Swartzbergh a
nno 1573 in minem zweiten widwestandt wart sie mir von iren bewanten zur ehe anpragt, war scheir glicheit deß alterß, gutter und frunde das eß wol sult vor sich gangen sin. Aber ich bedanckte mich seir, sagt dar bei ich het mich gentzlich untsclossen, fort mehe min ubrige tage im widwe stande zu leben und zu sterben, so wart sie an Engelbret im Crantzs bestattet da kinder waren. Sie und ich aber kein kinder und leibserben hatten. Min alter zu der zit war vo
n 55 jarn
[267'] het sich wol thoin laissen wie mit mehe widwen und jonferen gutten leuthen deren etliche lang vor mir verstorben sin auch noch leben. Ob mir dieselben wol leib und werdt waren, so war mir doch mineß fatterß hauß und gebloede noch lieber, derhalb ich eß am meisten underwegen gelaissen, filligt wan ich zur dritter ehe gegriffen, mogt villicht lang verstorben sin. Nuhe were wol zu wunschen daß mehe vom gesclecht also gesinnet weren.
A. 1592 den 10. maii umb disse zit ist min steifson Henrich Ross widman in das hospital zu s. Catharinen komen, da man im die kost (von sinem uberigen, was er noch an renten und sunst hat) gegolten. Diss war nuhe sinem broder dem licentiaten Wilhelmo Ross und sinen frunden, im selbst ein gross creutz und klein ehre. Er hat von jongs auf darnach sich angestalt, auf sin eigen sinne und heubt gestanden, uff sinner elter gut sich zu vil verlaissen, sich zum drunck zu seir geben, mit siner eigner geselschaft und smeichlern zu vil vertain, zu milde oder reif gewest, mit siner motter, hausfrauwen und frunden dischs und kost nit zu friden gewest, hat wol zu Colmar einen herrn Hans Fischer bekomen, aber nitz dan ein pfert zu reiten begert, wein von dem uff Coln angenomen, die verborgt, sich in scholt gestechen, eirst nach sinem scholngang das fasbender ampt nehe recht ausgeleirt, und als er sich zimlich wol in die ehe mit einer Feigen Schilt. In die ehe begeben und alß er
damit zurückgingen, die motter gestorben, er das sin erlangt, gecklich angelagt, auch sin hausfraw im abgangen und sich nit widder bestatten kunnen, dan irre umbgangen, gedroncken, verdorben uff der straissen gelegen, hat man im ins spital durch gute frunde geholfen, da er aus noit sin moiss. Da ist er nuhe wol, aber schamt sich dess allens, ist verdorben, das er nit verstentlich reden kan, und schreihet und weinet, wan man mit im ret, ist nit boiss van naturn noch unerlicher handlung noch ubelteten, dan ein armer menschs, der sich selbst verdorben und nehe raitz hat folgen willen, nehe achderdenckich ader sperlich, dan aus noit gewesen ist. Siner ist zu jamern, aber nit wol zu helfen, ohe daß sin fatter und motter, sin beide anhern und frewen die in groissen guttern und ehren in Coln gewesen, daß sulten vernomen haben, wie wehe in daß sult gethain haben, derhalb mach jeder wol haußhalten und etwaß ersparn.
Anno 1592 den 12 maii hab ich min copienboich in die handt genomen und min codicil uberlesen daß ich minen sustern und iren kindern a
nno 1576 den 16 aprilis zu gefallen uffgericht und besonder von dem _ an, anfahende, als balde ich dan in got verstorben sin
etc. biß an den _ nachdem aber die leibzugt
etc. da ich nach gehaltener regnong vom freien uberlauff gehandlett. so widderhole ich dasselb eitz abermal und laisse eß mir noch gefallen. Wil und befille aber daß mine beide sustern Marie und Sibille sampt iren kindern und mitgedelingen, wan ich dhoitlich abgangen sin minen broder Gotschalck und minen neiffen Herman Weinsbergh wan sie hausfetter und min erben werden mit der angerurter regnong deß jarlichen verlauffs gar nit verdencken, taddeln, oder gefharen sullen, auch mit keiner disputation, unlust und anligen besweren wie und waß gestalt er die regnong deß frien uberlauffs stelt. Dan sullen ohn allen argwon und inrede damit gnogsam und zufriden sin, dweil ich sulches irer bescheidenheit und glauben zu vertruwen, sie werden nit unpillichs vor die handt nemen nach handlen. Waß ich auch ad marginem bei die abschrift ihn minem copienboich neben daß codicil mit eigner handt annoteirt declareirt und annoteirt
darnach sal man sich auch richte
n und daß fast halten. Doch sullen min obg. broder und Herman min neif sinem broder Gotschalck Weinsbergh zur Trauben mit sinen kindern trevlich beistain und beiredich sin.
Anno 1592 den 13 maii Engen Weinsbergh mottern im conuent Marien betlehem in der Reimersgassn 10
dall. leiffrenthen vom termin prima maii diß jarß 92 fellich ihr und dem conuent bezalt inhalt irer quietancien die sie mir zugeschickt.
Anno 1592 den 14 maii bin ich bei der widwen doctoris Anthonii Kempers uff s. Marcellnstraissn gewest und sie den schaden an minem gebranten rechten bein laissen sehen, dan Maria Smidts unse dischgengersche die eß sich anfencklich angenomen hat zu heilen und es etwaß lang verzogen vom lesten fastabent biß scheir pingsten, bestunde sie etwaß zu sorgen, hat sich
[268] bemelter doctorschen berathen, wilche sich wie empirica ein erfarne artzin gebrauchte. Und alß dieselbe den schatte
n am bein sach, sagte sie er were heilbar, vertroiste mich auch eß wurde kein fistel (dar vur etliche sorg trogen) werden. Und leirte Marien plaister machen die sie druff lagen, und wa mit sie eß fort an heilen sulte. Ich war der troistunge frohe, ob ich schoin alt war und mich deß getroist hatte, war aber nit gern an daß ubergeleuff der barbeir oder artzter, wult auch nit allerlei rhait folgen waß jeder sagte.
A. 1592 den 16. maii ist zeitung komen, das Johan Oickhoiffen, alter bruwer zum Falken vor den Crutzbrodern, daher man in den Falken nant, ein urtel zu Speire am keiserlichn camergericht gegen ein bruamt zu Coln erhalten het, das man in siner ehren restitueirn, sin schilt widder uffhangen sult und alle sin costen bezaln, darzu sult das bruamt dem fiscail 10 mr. gutzs silbers vor ein abtragt vergnogen. Diss ist der effect vom urtel. Der Oickhoiffen oder Falk war mit sinem amt umb etlicher wort vor jarn in groissen irtumb geraten, das sie im sin schilt abgeworpen, des amts verweist und nit mehe zu rade koeren. Derhalb vil supplicerens und clagens zu beiden seitn bei eim rade ware, also das wolgedachter rade mit zutoin gutter herrn und rechtzgeleirten vil umb des fridens willen handelten, und als der nit glucken wult, einen spruch tuschen beiden partien deten. Von wilchem spruch ein bruamt an das keiserliche camergericht appelleirte und die sach anhengich machte. Der Falk war rich und gut catholischs, auch in sinem gwelrichters amt seir scharf und straffbar gewesen, also das er vil missgunner hatt, die dem bruamt beiredich waren und die bruwer als grobe, einfeltige lude steiften, und sich die ganse stat mit dem irtumb bekommerte, auch die knecht am amt und frauen mit scheltworten und sclegereien, verpotten im sin arbeit, wolten sin leerknecht nit inschriben und machten im so vil wesens, das er und sin sohn beide das amt moisten ungetain laissen. Doch bauwe(te) er darnach ein schoin haus an der Schildergassen ort am Numart, nante dasselb zum Falkenstein, und er samt sinem sohn und eidomb, riche leut, handelten groislich mit weinen und prospereirten alle, und er nam siner sachen in Spire fleissich achtung und wart auch ins gebruch zu rade gekoren. Und triben die sach zu beiden seiten zu Speir fleissich, bis uffs lest das bestimt urtel ausginge und das bruamt underlage. Nuhe kan es nit schatte(n), das die amter zu zeiten anlaufen, so wissen sich andern darvor zu hutten, sich nit so moitwillich uber ir amtzgnossen anzustellen, die als dolle leude ubers seil zu werfen und her Omnesnit so zu folgen, auch der oberkeit und fridmechern etwas gehoirs zu geben. Waß fort an folgen wirt deß hat jede parthei zu erwarten.
Anno 1592 den 17 maii uff dissen tag war der heilich pfingstag gefallen. Suster Tringin widwe unsers broderß Christian Weinsberg war den mittag und abendt bei unsß essen. Waren mir im hauß Weinsbergh wonende allein under unß bei ein andern uff dissen hoichzitlichen festag. Heude war auch der geburtztag mineß neiffen und dienerß Hermanni, daß er 32 jare altt worden. Ich plege im jarlichs sin fest uff dem sal zu Cronenbergh zu halten und etliche neigste frunde dar zu zuroiffen, aber dißmal lag swager Johan von Woringen zu Ravenstein kranck daß suster Sibille nit mit im nit
komen konten, so wulten wir daß fest etwaß berauwen laissen, trurich mit den trurichen sin, und sehen wie eß sich wult zutragen.
Anno 1592 den 21 maii hab ich min acta in causa appellatio
nes Wilhelmu
m Waltneil von doctore Johan Kemp widder lassen hoelen und dieselb den licentiato Petro Broich eirst zustelln und begern laissen er wult mit sinem collegn concommissario drauß communicern und verhoeren laissen wan eß gelegen were, so wult ich zu im komen und innen ansprechen. er untbaut mir widder, der wegh biß s. Cuniberts von der Hoeportzen were zimlich weit dweil ich ein kranck bein het. Er moist widder nach Bon zehen, doch wult er mich ansprechen ehe er mit sinem collega confereirte, deß moiß ich wol zufriden und gewertich sin, waß sulch ansprechn wurde uff sich haben. Ich wult wol daß ich mit der sachen zu gewunschem ende mogt rachen, dan mir geschicht gar ungutlich vonu dem geitzigen Waltneilln. Vide sup
ra 6 april.
[268'] Anno 1592 den 22 maii hab schribenß bekomen von Petern Geilenkrichen scholtißn zu Vernich daß ich von minen 26 morgen landtz in verniger hoicheit auß dem jar 90 und 91 an stevren schuldich were von jedem morgen 16
alb. machte zu samen 17
gl. 8
alb. colnischs. Die sult ich zeiger sinem sohn zustellen
etc. inhalt der missiven.
Disse 26 morgen gehoern under daß Wolffgut zu swartzem in mugenhausser hoicheit. Und ist verniger hoicheit im lande von Gulch gelegen. Wie mir daß vorg. sohn Frantz Geilenkerchen ein leerjong am goltsmides am neben der gaffeln vor s. Laurentz,
den breif bracht, und daß gelt gefordert. Ich hab mich bei dem wol beclagt daß min lenderei nuhe drei jar stil gelegen het, genusse irer keinen heller, daß waren aber vergiblich wort, der jonge fordert daß gelt. Ich gab im mit beswerniß 1 dubbel hispanische ducat, 2
goltgl. und so vil kleinß gelds druff das eß 17
gl. 8
alb. machten. Der jong hats durch minen neiffen Herman den jongen uberliebert, der eß untfangen, sagendt, er wult eß zu recht bringen. Sehet so moiß ich mineß eigen guts zu disser zit schatten haben und keinen forthel. Man sagt Vernich were dißer steur halber uff 300
dall. gesclagen. Vorhin a
nno 1587 den 28 augusti hab ich auch einmal 13
mr. steur zu ruthern dahin geschickt solt 3
alb. uff den morgen sin, daß ist alleß waß ich zu Vernich bezalt hab zu aller miner zit daß ich daß Wolffgut besessen hab, wa die pachter ohn mich etwaß geben haben, da von hab ich nehe gehoert.
Anno 1592 den 23 maii sin die renthner irer unbezalter renth halber
zu Andernach von eilff jarn under dem rhaidthauß widder samen komen, wie den 25 aprilis verabschiedet ware. jeder hat ein collarioneirte copie von sinem rentbreif uffgelagt, auch von jedem hondert ein ort von der heubtsummen contribueirt. Ich miner person halber funf ort. Min broder vor seligen motterß erben auch funf ort, und ich vor die armen s. Jacob auch funf ort richtzdallers. Mir haben auch alle vor dem notario Georgio Brant etliche procuratores zu Spire am keiserlichen cammergericht constitueirt und gevolmegtiget. Und sin die rentner deß vorhabenß gegen minen gnedigsten hern von Coln und daß dhomcapittel processen und mandata ad soluendu
m außzuprengen und exequern zu leissen, meinendt wan sie allezit swigen und sich zu hof abwisen laissen, so wurden sie nimmer etwaß erlangen. Es sullen doctor Reck und lic. H
oertzem, directores negorii sin die auch die contribution und copien nach sich genomen.
Aber ich hoer eß geht langsam zu, haben zu vernemen waß verricht sol werden.
Anno 1592 den 24 maii uff sontag trinitatis alß ich bei minem krancken swager Johan von Woringen gewesen und befonden daß klein besserei an ihm war, dan daß die swacheit teglich zunam, ehe lenger ehe arger es wart. Damit aber Hermanß geburtzs fest nit aller still hinleiff und deß gar nit gedachtt wurde, dan das mir im hauß under unsen dischs gnoissen deß ein wenich ergetzst wurden, auch den folgenden jonfer Marien Smitz und Elisabetgin Hornß kein ursach geben wurde wan ire festen zu
m neigsten anquemen, vil anzuwenden, so haben wir mit der portion zu friden willen sin, mit ein drunck weinß und dischgespreich daß fest dismal halten. Wir haben Hermanß motter Tringin Hemmersbach allein zu unß beroiffen ich hab anderhlab quart roitzs und zwa quarten weiß weinß zu
m beste
n geben, auch wisbroit gnoig gehat. Und unß also under unß frolich gemacht und daß Herman am neigsten 17 maii pingstag 32 jar sineß alterß gewesen, gedagt biß uff ein ander mail daß der wein wolfeiler wurde und die frunde zu roiffen sich besser schickte.
Anno 1592 den 29 maii ist her Johan von Swolgin der rechten doctor, dechant s. Andre
æ, preister canonic
us im dhomstift zu Coln und vicari
us r
ædissimi colonien. in spiritvalib
us canonic
us zu capitolio in got verstorben, sineß alterß nit weit under 70 jaren, dan ich hab in gekant daß er bei schriber ind procuratorn im salgericht gewont, ein sclecht knecht copiist ware doch etliche jare 4 oder 5 jonger alß ich. Ist fast uffkomen, groiß van digniteten und inkompsten worden, der auch scharff und ansehnlich von rhat practick, ansclegen und groissem gehoire, auch rich worden. Er
[269] hat sin sclechte inoge frunde wol befordert, zu deinsten bestetnißn und narong verholffen. Er hat der ihesuiten ein hauß vor s. Paulus gegolten gebaut und geben, glichfalß burss
æ Montan
æ ein hauß under 15 heussern und wapen, ein halfen reisgin mit roiten korner zwischen drien blettern dar vur in stein hauwen. Vor etlichen jarn ist er geracht worden, noch ist er alleß außgangen doch geleit und uff eim kutzen gefarn worden, biß er auffs lest foller gescheft und unrauwen gestorben ist.
Anno 1592 den 30 maii bin ich mit minem neiffen Hermanno Weinsbergh an der amptlude schrein petri gewest, da etwaß in liblipidea, wilchs unß gaffel deß swartznhauß antraff willn uffsoichen und eben ander parthien sulch boich gebrauchen moisten, hab ich an die zwa marck gedacht wilche daß hauß Weinsberch dem pastoir zu s. Jacob zu memorien Drud
æ relicte Gobelini Domestici jarß gilt und noch heude zu tage bezalt werden, hab ich mir der herrn schrinmeister consent erworben, daß ich den morgen selbst uffsoichen mogt waß ich begerte zu wissen, dan dweil die alte werschaft de a
nno 1497 den 8 thn novemb. dateirt von 3
mr. hilt damit daß hauß Weinsberch sult besweirt sin, wie die werschaft hie von in minen copienboich fol. 151 pag. 2 steht und außwiset. Und doch nit mehe dan 2
mr. jarlichs vom pastor gefordert worden, were ich gern einß hinder den rechten grunt komen, besonder dweil der alte pastoir s. Johan her Henrich Imendorff mir eniß von 1
mr. gesagt die auß Weinsbergh im gepurten, doch nemanß gedacht daß sie ehezits bezalt were, zweifelten ich ob daß die dritte
mr. fillicht sin mogte. Deste mehe bekommerte eß mich, wie ichs nuhe im alten boich, lapiden via, petri, sub anno 1358 uffsoichte, fandt ich so vil berichtzs daß Drude relicta Gobelini Weidtmartzs von einem genant Richolt Eschmenger zwa marck gegolten uff ein hauß Setzrobe (ist eitz daß hofgin hinder Weinsberch und Cronenberch am Buchel gelegen) wilche zwa marck sie zu zwien memorien s. Jacob verordnet, wie sulches inß lange im schrein clarlich narreirt war, und ich die zit nit hat alleß abzuschriben, also daß sich befandt daß eß 2
mr., aber nit 3
mr. sin solten, deß ich wol zu friden ware.
Hie von hat man weiterß zu sehen in minem copienboich waß ich in margine, vorg. werschaft angezeignet hatte. Wie die zwa memorien auch zu zweien mail im jar
gehalten sullen werden, da von hat ma
n die clausel auß der kirchen und pastoirß boich zu sehen, da stehtzs scheir wie im schrein petri. Ich habe die clausel in min boich senectutis fol. 216 wortlich abgeschriben, da wirt man eß clarlich finden, sampt vur und nach
mins berichtzs da von. Vide. Eß felt hie zu weitleuffich all anzuzeignen. Und sin diß 2
mr. jeder zit mit currentem lauffendem gelde bezalt, daß also p
rescribeirt ist und ma
n nit swarer darf bezaln, wie im copienboich in margine auß budelio allegeirt stehet. Vide petri in lib. putzhof dicto anno.
Alß ich aber principalich dissen tag am schrein war umb unser gaffel deß swarztnhauß war, zu vernemen wie die geselschaft deß quidt were worden, dweil sie zum eigenthumb, anno1408 frei dran geschaben stunden, und wie eß mit dem gulden schilde daß die augustiner hern jarlichs wie auch anderen derglichn forderten, und hab petri in lib. lapidea via, anno 1484 si recte memini fonden, daß die hern Johan Muysgen richter, Diederich vom Hirtz gnant von der Lantzcronen Gerhart vamme Wassenfaß Tilman von Lyntlar vß befelch der geselschaft daß swartzehauß einem genant Johan von Stommel mit 30 mr. erfflicher jarlichs fharen besweirt, mit 600 derglichen mr. colschs paimentzs zu loissen. Disse fahr ist durch ersterbniß oder sunst zu lest uff Beilgin Broichs komen wilche sich anno 1519 den 12 julii filligt umb unbezalung der fharn an den eigentumb dess swartznhauß laissen schriben. Wie daß schrein petri ihm Broich sentiarum daselsbt wirt zu finden sin. Hie von hat keiner von der geselschfft in miner zit ein wort gewist, daß man eß durch das geringe beweirniß der 30 mr. beraufft ist worden, sulchen vralten wolgelegen hauß.
Item von dem gulden schilde das die augustiner druff haben, kunt ich nitzs im schrin finden fillicht daß eß breifgut ware. Aber in einem roden gaffelboich findt man etwaß berichtzs dar von. So vil hab ich dissen morgen am schrein petri vericht.
Anno 1592 den 30 maii gegen den abendt ist min swager Johan von Woringen mit dem hilligen olii versorgt, dan er kunth nitz essen, drincken reden, die bein waren im anfencklich besonder daß rechte bein seir dick uffgelauffen und geswollen, aber waß im eitzs alleß vergangen und waren dun worden daß man sich verwunderte wa die dickte hin komen ware. Etliche meinten es were inß leib widder gesclagen, sult daß gel wasser werden. etliche meinten eß sulte fettigkeit und ander feuchte im leib sich vergaddern und leber und longe anstechen und inficiern. got weiß eß, doch war er nit jonck uber sin climaterische jaren, waß seir corpulent, groff, und swar von leib daß zwein oder drei man in gnog zu verletten hatten. Ich bin etlich mal bei im am bedt gewest, aber sprach nitzs und scleiff vil.
[269'] Anno 1592 den 31 tag maii ist die gotztragt s. Iacob s. Peter s. Paulus s. Cunibertzs gehalten. Mir zu Weinsbergh haben die kirmiß in der kuchen so sclecht gemacht als auch andern in iren kirspelen, dan der wein dheur und sclecht ware. Den tag durch ginge unß frawen irer andacht und lust nach zu kirchen, den abendt hilten mir mit gebrait, weissen und roden wein die kirmiß. Min broder und ich gingen den morgen mit dem h. sacrament umb unß kirspel. den nachmittag baten mir im hauß und zeignet jeder an waß uff wirckeltage nit wol geschein mogte. Also ist der kuele, feuchte meii hingelauffen und schickte sich ubel zu
m frohen jare.
Anno 1592 den 1 iunii ist daß zweite jar, das her Johan Nuwenhaussen pastoir s. Jacob verstorben war. Ich hab alle zeit gemeint sin zuname were nuwenhaiffen gewesen wie ich in hiebevor also genant und geschriben hab, und auch (mineß behaltzs) von im und her Michel sinem neiffen verstanden und er her Michel caplain s. Jacob auch Neobarive daß ist zu deutzsch Neuwenhaiffen geschriben hat. Wa ich mich dan geirret so sei eß Neuwenhaiffen daß ich hie mit corrigere, auch findt ich nach sinem absterben in sinem testament und uff sinem grab in s. Georgen under dem nortgewolff daß er auch Lauretis geheischen hab. Sunst war vor funfzich jarn ein kirchmeister s. Jacob der Jacob Nuwenhaussen geheischen hat, hab alle zit verstanden daß eß nit ein zuname were, dan zwischn haussen und haessen ist ein underscheidt. Disser her Johan war der funfte und leste executor under den allereirsten funfen die benentlich in minem testament stain. Bin noch bekommert wie ich eß mit den funften halten wil, stollen oder einen neuwen in die stadt setzen.
Anno 1592 den 2 junii under dissem tag und dato hab ich an Gerhart Ducker geschriben, dan ich bin ubel mit minen 20
goltgl. renthn zu Oede bei Kempen dran, daß ich fleiß ankeren moiß mit schriben dan ich darf selbst nit da hin sicher reissen oder emanß schicken so gefharlich ists im lande vor den freibuter und straissenschendern, der breif wirt im wol spade zu handen komen, umb mangel der botten. Ich hab auch ein offen patent an daß gericht zu Lobberich in den breif gelagt und gepitten sie wolten im gegen die Haitzfeldische erben und nachkomen forderlich zu sinem rechten verhelfen. Ich durfft mich deren parthien von Haitzfelt nit annemen, dan ich hutt mich allerding vor ein novation und halt mich an Ducker allein und an minen underpfenden zu Oede inhalt breif und siegel. An Ducker aber ist min beger, er wil mir uff min drei breiffe schriben wie er gefaren sei, damit ich nit verursagt werde etwaß scharffere gegen in vor die handt zu nemen. Bin also widder bescheidts von ihm gewertich.
A. 1592 den 3. junii hab ich minem broder einen richsdaler zugestalt vor min park von s. Jacobs historien, leben, off legenden zu renovern,damit der maeler uff der sudesiden scheir fertich ware. Er min border unse jonfern im hauß Lisbetgin Hornß und Maria Smidts haben auch mallich einen
rad.d beigelacht vor ire parcker die sie geben wolten, dan minß broderß frawe und sie haben unnß alle uffrustich zum gemeilß gemacht.
Der pastoir, kirchmeistere und achten des kirspels solten vorstain, ob es ront umbher auch langs die orgel vollenfort sol werdenda von spricht man eitz. Die noitth erforderte disse verneuwerong, dan die legende war im neuwen kirchen von alterß verdestrueirt und gelochert.
A. 1592 den 5. jun. ist ein groisse ubeldaet neben der dompistereien in eines vicarii haus begangen. Darin wonte ein alt Portageiser dismal mit einer alter magt und jongen, der rich war, uber zwenzigttausent gulden kronen bares geltz bei sich. Mit dissem hat sich ein jonkgeselle, von Luick geboren, in kuntschaft begeben, hat einen ansehnlichen fatter zu Lutgen, der doctor und richterdaselbst ware und ander gutte frunt. Disser jonge gesel war dissen nachmittag zum Portageiser ins haus (komen), einen pot beirs begert zu drinken. Wie der jong in den keller gangen, fol(g)te er im nach und scloich in mit eim isern hammer, das er vor doit zur erden feil. Wie die magt das uff dem steinweg horte, kreisch sie: 'Was mort ir den jonge(n)!?' Damit gesinnet er der magt und scleit ir mit dem hammer vil wonden in den kop, das sie etliche tage ohn verstant und sprach als ein doit menschs pleib ligen. Der jong aber quam bei (sich), sach diss, scloich die dur hinder im zu, leif uff die kal und dag, schrei: 'Mordio, Mordiu!' das die nachparn zu allen seiten zuleifen, das haus uffsclogen und den jamer an der magt fonden, auch den alten man, das er gesclagen war und bloite, der von der magt und jongen nit wiste, fragte, was die leute wolten. Darzwischen was der ubeldeder hinden herab geklommen und uff die strais gesprongen, gelaufen und das folk ihm nach geeilt mit des geweltrichters dienern, die in uffs letzst [270] in der probsteien s. Gereon, darin er geflauen, in eim stal under alt geholz sich verborgen, fonden, fingen und uff Frankentorn brachten, den andern tag uff s. Cunibertztornforten, da peinlich verhorten, da er die ubeltait bekant und sich des doitz selbst schuldich erkant, das er sei alle im haus vorhabens were gewest umbzuprengen und das groisse gelt zu nemen. Daruff er alsbalde darnachdem greven geliebert wart, auch lacht ein rat soldaten vor des greven kellerin sin haus uff s. Johansstrass neben dem hoff von Cleve. Immittels quam des gefangen halbbrodereilens von Luck her zu Coln, bracht breif mit an einen rait und Hohegericht. Und ob ein rat wol hart umb justicia anhilte, noch waren vil, wilche die dait weschen wolten, sagten, die magt were widder zu irem verstande komen, nemans were doet pliben, nichtz genomen. Andern aber sagten, die gewalt im haus were dannest geschein, der bois uffsatzs were bekant, vor etlichen jarn were der becker im korf auch nit getoit, aber glichewol etliche deder geradert, ussgescleift, die uberich am galgen uffgesclagen, queim disser verdoner, verschulter los, wult ein bois exempel sin. Aber dweil es in ein stollingquam, die magt und jong, wie auch der alt Portugeser, gestilt worden, ist es bis noch darbei pliben. Man wartet wie eß fharen wirt.
Anno 1592 den 6 junii umb 4 vren vormittage uff einem samstagh starb min swager Johan von Woringen bruwer zu
m Ravenstein uff der Bach daselbst in sinem eigen hauß sineß alterß von 62 jaren ungeferlich in got verstorben. Alß er uber sechs weghen kranck gelegen hat, war so gell worden wie ein waxß sunst hat man von siner krencken besonder kein wassersucht gemacht. Er war wol naturlich von leib etliche jare fast dick groff groiß und swair gewest alß einich man in Coln da man von wiste, daß doch nit vor wasser dickte gehalten wart. Er war auch in sinem gansen bedtleger gar gedultich stil ohn clagen oder karmen gewest. Sunst ein regolich man im hauß, sin gesinde, knecht, und megte frei anroiffende, war wol verstedich aber kunt nit lesen oder schreiben, doch hilt er zimlich boich durch jonge metger und uffs sin nigten Engen biß min suster Sibilla zu ihm komen, die fort boich gehalten und regiment gehalten daß er duchte mit ihr wol verwart sin, daß er sich gutter rauwen annam. Und wie er gewon oft ein helffgen weinß nuhe und dan dranck, und man besorgte damit und tagssclaffen sult er sich leib verswegt haben. Am 8 junii uff montag hat in min suester staedtlich mit 4 orden, 2 choren und 1 brvamptt s. Jacob laissen begraben, bei a. Annen elter vor dem choir dar in sin vorfrawe Diederich Germershem und vorhin Paulus von Kavus kirchmeister Herman und Johan sin kinder ingelegen, daß ich ihm vergunt und er einen neuwen drachenfelder stein druff gelagt und sin mirckte
druff hauwen laissen. Am selben tage an dem abendt sin die frunde und nachparn bei drissich personen ungeferlich schencken gewest dern 25 glach golten. Und jeder mensch 46
alb. verzert. Den 10 junii ist sin begenckniß s. Jacob mit den preistern, beginen und vit kertzen umb daß gebeirß gehalte
n. also hat er sin leben bei guttem alter verstande und wesen zum seligen ende pracht. Got verlene im die ewige freude. Er mach vor hin a
nno 1590 den 3 septemb. zu einer handt allein vor scheffen notario und gezeugen uffgericht haben, dar uber und an ist min suester Sibilla nit gewesen. Da von wirt folgens mehe angezeigt werden. Etlich von swager Woringenß frunden haben wol bei miner suster Sibillen siner widwen umb bescheidt von sine
n gutteren angehalte
n sie aber hat sich untschuldigt wie sie den inhalt deß testame
ntz selbst noch nit eigentlich mehe wiste dan von hoer sagen, hat sie zu den executorn Jacob Troister und Peter Kremer sampt zu dem notario gewest, da mogten sie bericht werden. Und dweil sich sunst nemanß besonder her vor gethain, ist min suster her zu geraut pliben in der narong sitzen und hat gebrauwen wie sie thoin mogt. Und alle widwen am ampt thoin.
Anno 1592 den
9 junii alß den 2 maii vor hin graff Johan von Manderscheit bischof zu Straßbergh abgestorben ware und mitler weil die dhomherrn daselbst nit einer religion unß sinß waren, haben sich die catholischn zu Elsaß zabern verhalten, der ungefher sieven sullen sin
. Und sich uff den hertzogen von Lothringen vertroisten, wilche einen von Lotringen zu
m bischof ohn die andern erwelt mogen haben. Die ander dhomhern aber an der zal am meher theil aber der auspergscher consession, die mogen den churtag auff Strasbegh in den dhom außgeschriben haben. Und wie die catholischen nit erscheinen sin, haben sie marckgraven Johan Georgen zu Brandenburg deß churfursten enckel zum bischof erwelt, daruff sich jede parthei starck und gewert macht und sullen sie brandenbergschen sich mit hilf der stadt Strasbergh
[270'] umb dissen 5 junii tag vor oder nach uffgemacht haben und daß scloß Kucksbergh im stift mit gewalt ingenomen. Daruff seßzehn man fonden die sich sweren laissen ohn heubtman Brun der Bon mit umb gelt uffgeben hat, den allein haben sie den kop abgesclagen. Und mogen fort (molsshem dreimal verg__ uffgefordert, da ei
n jonfer __ gekleit den trumpetter ___ten, und weren die ihesu
en wie er lindius auch vßgan___:)
ti vur Zabern rucken und dar bei ir leger machen. Der erwelter von Brandenbergh mach sines alterß von zwantzich jaren sin, der hab dem hern dechen daselbst trucksessen daß regiment befollen haben und graff Carlen sinen bruder zum obersten heubtman
verordnet. Dweil disse zwein im ertzstift Coln kregischs worden, ist zu besorgen daß sie zu Straßbergh versoichen werden, ob sich daß gluck zu innen wenden will. Man sagt hie von villem zustande, aber eß lauffen so vil lugen drunden daß nit dar von nachzusagen ist, biß die warheit an tag kompt.
Anno 1592 den 9 junii hab ich bei mir bedacht und vorgenomen das min gesclcht
und geblode (dar auß der hausfatter zu Weinsbergh min erbe jeder zit komen und sin sol) deutlicher (dan vorhin) underscheiden, bestimpt, und in ordnonghe gestalt werde. Min testament sagt wol von graeden und nach ordnong mines lesten willens. Wie ich sie auch in meinem boich senectutis, fol. 212 in veirerlei art getheilt hab, dar under die agnatos in die eirste zwei theil gesatzst, die cognatos aber in die zwei leste theil. Ich hab die agnatos widder undertheilt in primarios et secundarios, glichfalß cognatos in primarios, et secundarios. H
æc quadripartita divisio generis seu consanguinitatis me
æ. Dar nemanß außgesclossen wirt, dan allein etliche uneligen, wilche ob sie wol vom geblode sin so sullen die sin, alß frembde, ohn allein die naturliche agnaten die nit außgescloassen sullen sin. Nuhe wil ich jeder art besonder nach rechter ordnong widderholen. Und von jedem der veiren
eigentlicher erclerongh thoin. Ehdoch vorhin sie zu wissen, daß die veir theil, art, und ordnongen inß gemein alle iren urspronck und affkompst genomen und haben von dem newen gesclecht, und gebloede auß dem hauß Weinsbergh in Coln. Nemlich von Gotschalck Weinsberch genent von Swelme und Marien Keppel minem ahnhern und anfrawe
n eluden, herren, eigenthumber und inwoner bemelten hauß schir vor hondert jaren, von denen beiden die veirerlei ire herkompst alle zuglich haben, wilche beide auch a
nno 1484 sich binnen Coln in die ehe begeben und er a
nno 1502 den 13 octob. und sie anno 1540 den 1 janvarii im hauß Weinsberg beide succesine gestorben sin. Aber von minß anherrn Gotschalck eligen brodern und swestern von sinem fatter Frobenio Weinsbergh von Coln zvu Swelme geboren und von denen herab untsprossen wil ich hie kein meldong thoin. Diesleben sin eitz zu alt und auß aller kuntschaft komen.
Von benenter eluden eligen sohne Christian Weinsberg genant von Swelme minem fatter der den beinamen Swelme in sinem leben abgelagt und Sophien Korth von Dormagen miner motter eluthen sin die dreierlei eirsten theilen in der ordnongh deß geblodeß und geblodeß gehoerich. Und nit daß veirthe und leste theil, die ein glidt und grade hoeher und weiter sin. Hie von und deren kinder und enckel namen und zunamen allen, findt man in minem copienboich, fol. 175 et sequentibus claren bericht, den man vor war halten mach. Ausser sulchen veir theilen nach der veirelei ordnung zum aller lesten zu menligs oder manßkunne sol der hausfatter komen, und mit frevligs oder frawen kunne.
Dan ob die frauwen eben so wol vom gesclecht, geblode und herkompst alß die mann, noch dannest kunnen sie nit zu der hausfatterschaft komen dweil daß ein manß ampt ist. Und von denen verwalt moist werden. Eß kan immer kein frawe ein fatter sin, wie weislich getrevlich und fleissich sie wol
regeren kunten. Moissen sulche ehr den mannen zugeben, dan wenich vernumpt man in der welt anders.
Die eirsten in der dheilung und ordnong deß gesclaechts und gebloets deß hauß Weinsbergh in Coln (damit ich ad propositu
m widderkere) sin die rechte, echte oder ungekrenckter eheliger abkompst und stamß durchauß in allein glidern legitimi agnati und manßfrunde. Wilche die von der eheliger swerdtsiden genent werden, zu underscheide der spilsiden von villen genant. Wilche ireß eheligen stambs halber daß swartze sparklee im sneheweissen schilde und den gekrointen arm mit dem kluppel bont uff den helm wegen ireß fatterß
und deß fatter foeren. Die ich primarios agnatos genent und amit von den folgenden abgetheilt, alß da benentlich min broder Gotschalck Weinsbergh, und mineß seligen broder Christianß Weinsberghs und deß eligen sohnen Herman und Gotschalcks gebrudern und dern elige sohne und menliher linien eliger abkompst und nachfolger sin die alle under den primariis et legitimis agnatis gezalt sullen werden. die zweiten in der dheilung und ordnong deß weinsbergschen gesclechtzs sin auch agnati deß hauß Weinsberghs in Coln, auch deß geblodeß und abkompst mineß fatterß Christian und mottern Sophi
æ eleuthen vom idel manlichen stam untsprossen und der swertsiden der agnation fatterlichen und anherlichen abkompst und namen
[271] zu ehren, den sie foeren mogen und sich Weinsbergh zu nennen und schriben mogen, wie in glichem das swartze sparklee in weissen schilde, doch mit eim gulden sterngen oder ander beizeichen wa in die primarii agnati daß nit auszulaissen vergunnen wulten mit dem heimzeichen croin, arm und bonten kluppel. Disse hab ich vorhin secundarios agnatos genent, und in subsidiu
m primarioru
m agnatoru
m gesetzst ob dieselben alle abgeben und absterben wurden, derhalb ich sie auch der spilsiden und allen cognaten in dem pfal inhalt mineß testamentzs daß ist miner sustern kindern auß obg. ursachen vorgesatzst hab, deß mir min hauscognaten nit verargern willen, und sehen nit an daß sich ire eltern etwaß versehen haben daß sie mansglidern nit elich sin, dan hie und da naturliche kinder under innen, alß da ist mineß broder Gotschalck naturlicher sohn Peter Weinsberg in der Gotzgnaden wonhaftich der dan veir elige sohne eitz in leben hat und zu gutten luden gerathen mogen. Von dissen agnatis primariis et secu
ndariis wer vil zu sagen, wilß aber hie abhawen.
Die dritte in der theilung und ordnong deß Weinsbergischen gesclechts und gebloedeß
sin die ehrliche hauscognaten zu Weinsberch auß sulchem irem elterlichen hauß und von obgenenten minen beiden eltern Christian Weinsbergh und Sophien Kort eluthn untsprossen und abgestigen, alß von minen sustern Marien und Catharinen geboren und dern abkompste sin, nit von der swerdtsiden dan von der spilsiden, die den namen Weinsbergh noch swartz sparklee arm noch kluppel nit foeren, dan andere zunamen, Ordenbach, Deutzs Eller und ander wapen, zeiche, mircker irer oder irer eltern. Disse hab ich primarius cognatus zu underscheid der secundarien genent, und sullen alle elich sin, dem ehestande und hauß zu ehren, daß ich auch der uneligkeit mehe zusehe und stadt gebe. Min susteren Maria und Sibilla so noch in leben sin, beger ich fruntlich willen uber den manßstamb agnaten und swerdtside nit unlustich werden, zornen, oder innen den vorganck verwenden, dieweil in ampten, wirden, erhen, lehnen, verwaltungen dem manßstamb der vorganck gepurt, die veirthen in der theilongh nach der ordnong deß gebloedeß und gesclechts deß hauß Weinsbergh
darauß sie auch untsprossen aber einen grade oder glidt den vorigen drien ferner gesipt oder bedan die drie under sich sin, dieweil sie nit von minem fatter irem ohemen abgestigen sin, dan von minem anheren und anfrauwen nemlich Gotschalck Weinsbergh gnant von Swelme und Marien Keppel eheluthen abgstigen sin von iren eheligen dochtern Drutgin widwen Petern Heresbach und Marien Johanß Koikelmanß von Aich min moenen, und mineß fatterß susteren wilche alle durchauß elige secundarii cognati sin und zu underscheide der primarien cognaten also bezeignet. Sie foeren auch den namen Weinsbergh noch daß swartze sparklee wegen ireß fatterß nit, dan andere zunamen, Hersbach, Jabach, Dutzs, Muysgen, Bremgen, Klinge, Polhem, wie auch andere zeighen. Und sin die auß dem Hollender auff der Hoeportzn rich und vermogen sullen wol die andern wenich achten moissen doch gedencken das gluck sie ront und unstede. Disse sullen daß gebloede deß ahuß Weinsberg in der spilsiden in der veirther ordnong erhalten, und alleß forthelß mir die vorigen (da die doitlich abgangen) gewertich sin.
Disse veirerlei underscheide, theile, und ordnongen mines und deß hauß Weinsbergh besonder primari
rum et secundarij
rum agnato
rum et cognato
rumhab ich im jar 1580 den 8 julii wol vor die handt genomen und mit meinem testament und declarationboich vereinigt wie dicte anno in minem boich senectutis, fol. 212 pag. 2 in fine, et fol. seq. in pn. zu ersehen, also daß diß ortz unnodich gewesen were dar von zu handlen. Aber dweil einß dem andere an etwaß behilflich ist, kanß diß ortzs nit hinderlich sin, da got vor sei, daß min und deß hauß Weinsbergh bloitbewantschaft oder die sipschaft der veirlei art alle ableidich wurden, daß frohe oder spade geschein kan, dar in voir alle bidten sullen daß gotteß wil geschein sol, doch sulches zu siner erhe lange verschone, da eß aber widderfoere moist man sich getroisten. Und sulten dan folgen die licentiaten in den rechten vermoge mineß testaments und ander declarationen hin und widder
.
Anno 1592 den 12 junii mit meister Christoffel minem leiendecker gereguet
das er min heusser in der Achterstraissen, fort Cronenbergh, zur Trauben, alt Thorn, kimnade, beide Hardtfuyst uff der Bach besteigen, gedeckt, ge
bessert hat inhalt mineß neiffen Herman Weinsbergs zittel, der diß wirck regeirt ordentlich 10 partes angezeignet hat.
Item vor 1000. Christoffel und sinen knacht samen 18,5 tagloin, jedem jedeß tags facit 16 alb.. Summa an tagloin 12 gl. 8 alb.. Item vor ein bort 11.alb. item 3000 deckneil daß tusent 20 alb. summa 2 gl. 12 alb.. Item 2,5 lb. loezinß das lb. 5« alb. facit 14 alb. 3 h.. Item bei 1000. Henrich steinmetzer in d. Sterngassen 6,5 emmer morters den emmer 3 alb. facit 19 alb. 6 h.. Item noch 2 lb. bonneil daß lb. 3 alb. 2 h. het min, facit 5 alb. 8 h.
Summa in all facit
16
gl. 22
alb. 5
h..
Waß aber die leistein heru gangen, und wie vil reiß, daß hab ich nit erfragt, vernomen oder angezeignet also weiß ichs eigentlich nit, verlitten 20 novemb. a
nno 91 hat ich 2 reiß leisten gegolten 1 foeß daß riß vur vur 6,5
mr. mit unkosten und hauwen gekost 4
gl. 6 heller. Die 2 reiß werden dißmal scheir dar zu gangen sin. Und moiß glichmal der bau an den ___tagern underhalten sin, daß die heusser unverdorben im drogen mogen pliben, das hoich nodich ist. Min broder
[271'] het den leiendecker auch zu Weinsbergh und uff sin tagges haben willen, aber er ginge uff ander orther, quam dissmal nit zu ihm, das pleicht er gemeinlich zu thoin, kan die ursach nit wissen. Sunst were eß nit unbequam, das er Cronenberg und Weinsbergh mit iren anwoneneden heussern uff ein reise beste geund deckte, dweil sie beiinandern ligen.
Anno 1592 den 14 junii hab ich mich uff unser gaffeln deß Swartzenhauß mit Brun Barthel und Wilhem Roß licentiatn minem steiffsohn geiroet, und innen gesagt, sie wolten mich vil meistern und wan eß an ein treffen ginge als mit den Augustiner da ma
n umb daß hauß freiheit stritte leissen sie mich allem im stich, min steiffsohn repliceirte vil. Ich sagt, daß het eitz nit stadt dan man moist zur chur schreiten, wa er uff ein ander mail lustich were, wult ich im auch waß sagen. Do meint er, daß sult ich eitz dhoin sunst mogte
n andern sich bekummern waß daß were. Mir worden die schrauben loß, alß ich der elste war. Sagt er het nuhe scheir zwei jar uff mich gepracht, ohn foige, und machte eitzs vil wesenß, dan daß er a
nno 1590 joh
annis nit urthelsmeister war, lagt er uff mich, daß ich so wenich keren kunth, alß her Pilgri
m burgermeister, daß sin swager her Crudener daßmail nit rentmeister wart. Doch wart daß gest und ander wirck vorgenomen. Deß andern tags untschuldigt er sich bei minem broder, wult nit gern unwillen mit mir haben, ich sagt, deß were ich schoin vergessen.
Anno 1592 den 14 junii alß meister Johan von Boichem min schroder ander Hoeportzen gegen dem Trauben uber sinen einige
n sohn elich bestatte, hab ich ihm sinen tag, mit einem alten nÿmarschn
dall. geleist. Glichfalß hat ihm min neif Herman «
rad.d geben, min broder deßglichn auch eine
n rad.d dan er auch sin schroder ware. Disser und ander haben natung va
n unß, und moissen innen darzu die handt reichen. Wir gingen aber nit mit in die kirch s. Brigiden, umb deß reuwen willen wegen swager Woringe
n der nevlich gestorben ware.
Anno 1592 den 14 junii hab ich mineß broderß frawen ein biltniß geschenckt, da s. elisabet zwischen funf jonffern oder frauwen saß alle spinnende, daneben drei
quarten gutzs weinß, den mir am abendt holffen drincken und alle am dische unser sechs damit frolich machten. Diß hat ich ihr lange vor hin urheischen, dweil sie auch Elisabte Horn heischs, und ihr zu fruntschaft und erhengedegniß langh verheischen hat, aber nevlich illumineren laissen durch einen preister schoen vor funf marck und uff ein hutzn taifflich mit eichen leisten machen vor 12
alb. und stunde boven dran mit gulden littern zu latin geschriben, dispersit labores svos et dedit pamperibus, ideo justicia eius exemplaris manet in seculu
m seculi. Mitten neben ir stunde daß duringer schilt mit dem bouten roten und weissen lewen im blauwen schilde, dan sie war ein dochter deß konincks von Ungaren und ehefrauwe eß landtgrawen von Doringen und Hessen. Ihr sohn sant Henrich wart folgenß romischer keiser, und sie war billich genent ein motter der armen und eim spegel der detmoit und barmhertzigkeit, und an stunde geschriben ihr name und zuname frawe zu Weinsbergh. Diß klein bidtgin hat nitz uffsich, allein daß sie minen gutten willen solt sparren, und stalte uff sehe fein mit unsern dischjonfern Elisabtgin irer nigten und Marien im hauß die alle fleissich frohe und spade zu kirchen gingen, de kranke
n visiteirten, die catholische religion leibten, mogen auch miner darbei gedencken, und gut vor mich bidten wan soie in irer arbeit sitzen und es ansehen.
Anno 1592 den 15 junii het her Caspar Kannegeisser alter burgermeister eitz stimm___er offentlich im rhade begert man wult in deß rhaidtzgange und aller ampter erlaisse, war auch christi auff die fritags rentkamer gekoren dahin er noch nit gefolgt war, vor wenich jaren het er derglichen gethain, daruß vil gespreichs binnen und baussen Coln komen war, dan man wust daß er ein leib man waß und die stadt Coln und gemeinen nutzs leib hatte. Sagte auch kein ursach darbei dan daß er nit starck von leibe und harthoerich were, daß eß doch nit wol sin solt. Nuhe vernam und hoerte ein erbar rhaidt und vil andern die den herrn wol vermachten, nit gern. Und er hat sich hoeren laissen da er s. Johanßmiß kunftich zum rentmeister gekoren wurde, so wult er sich deß nit annemen. Aber wolgedachter rhaidt hat ein schickung zu ihm gemacht, wilche zu im in sin hauß uff der brucken gegen dem paradiß uber, gangen, und allerlei
[272] mit im gutlich und fruntlich geredt und gehandlet und in so weit bewegt daß er uber etliche tagh beschickt und widder zu rhade gangen ist. Wie er auch folgenß s. johanß abendt zum rhentmeister mit her Hardenrhade erwelt ist, hat er sich deß amptz mit groissem beswerniß annemen willen.
A. 1592 den 17. jun. war das statgerucht in Coln, es were doctor Petrus Gropper, domher, zu s. Andree dechan worden, in her Swolgens stat, neulich abgestorben. Etliche sagten, min neiff, her Lutgerus obersigler, were in sin stat domher worden, dan er het sich kurz zuvoren preister laissen wien. Etliche sagten, der licentiat Reck, dechen s. Georgen, were in (den) doim komen. Und was nitzs dran. Also gain lugen umb nahe bei der hant. Aber eß ist noch stil damit, wirt dannest in kurtzstehem offenbart were wem eß fallen wirt.
Man sagt von auswendigen, die preces uff sulche preben. Ob aber min neif der licentiat Heresbach sich zu
m preister hab ordinern, und warumb deß kan ich noch nit eigentlichen wissen.
A. 1592 den 19. jun. ist min neif Gotschalck Dutz, miner suester Catharinen seligen sohn, ein jonckgesel, aus Engelant zu Coln widder komen, war vorhin den 29. apr. den Rhein hinab und fort zu Lunden in Engelant gefaeren, da sin broder Johan Dutz bei eim bruwer deinte, den er visitern und siner guter halber etwas mit im handlen wolte, und sweben disse zwein brodere durch die landen umb wie oben vermelt, versoichen sich wol; jeder hat zwei ampter in Coln geleirt, der elste Johan das steinmetzer und bruampt, Gotschalck das lederreider und doichscherer ampt. Sie haben kein alter in leben, da sie die herberge und zuflucht mogen haben; ein broder Reinhart goltschmit und suster Elsbet Ellers haben auch kinder und mit sich selbst gnog zu toin. Got behut sie vor allem ubel, amen.
Anno 1592 den 22 iunii ist min offen bein umb disse zeit ungeferlich zugewachsen, daß ich den 12 febrvarii an der bedtfleschen in der nacht verbrandt hat und an etlichen ortheren offen platzen hatte. Aber glichewol hatzs roite maltzeichen alß swere noch etwaß dar under, in ist noch ront umb blont und zart von felgen, hoffe wol besserung, aber ist doch folgenß do ich zu vil gewandert und daß plaister zwein tag abgelaissen widder etwaß offen worden daß ichs widder druff moist lagen.
Anno 1592 den 23 iunii (wie ein neu rhaidt in waß gangen)
uff s. johanßn abendt, ist her Gerhardt Pilgru
m zu
m achten mail und her Marx Brilwegh zu
m eirsten mail zu burgermeisteren erkoren, beide habseligs burger und von gutten frunden auch sunst dapper und verstendige kaufflude und rentner, doch ungelert, zu den man gut hofnong hat daß sie trevlich regeren werdenn. her Pilgrum helt hauß uff dem Heumart gegen der drencken in der Snoirgassen aber her Brilwegh in der Weberstraissen nit weidt von der Spilmannßgassen orde.
A. 1592 den 24. jun. uff s. Johanstag mitzsomers sin die kirchmeister und achten s. Jacob in irem sprechaus vergaddert gewest und haben Johan von Merhem, sines hantwircks ein zimmerman gewest, eitz ein vernoimbt wirt zu Gulch uff dem Weitmart, in stat mines swagers seligen Johans von Woringen zum achten dess kirspels erwelt, wilchem von stunt an bot geschickt wart und im solches angezeigt, der sich wol weigerten, doch es annam. Am folgenden sontag den 28. jun. hat man im im sprechus sinen eit vorgelesen, den er mit uffgestreckten fingeren ussgesworn hat, und hat jedem kirchmeister und achten sechs gantzer rader albus vor presentz geben, dem offerman auch sin gerechtigkeit..
A. 1592 den 25. jun. ist doctor Theodericus Brambach, ein rechtzgelerter usswendich Coln promoveirt, gestorben, jn eym eckh
us uff dem Hewmart an der Markmanßgassen. War
bei Wesel zu Anholt geborn, syneß alterß zwischen 40 und 50 jaren.
Das gluck hat im nit willen zulaufen, das er zulest Henrichen Webers, des schreinschreibers Peter von Braubach widwe, zur ehe genomen, die zimlich wol gestanden, doch ein drussliche wrede fraue ware, er aber guttich, das man meint, das bestednis sol ein ursach sines zitlichen absterbens gewesen sin, doch machs auch nit sin, gott weis es..
[272'] Anno 1592 den 26
junii bin Herman Weinsbergh licen. bannerher, Mertin Krufft gnanat Crudener, doctor Brun Barthel und Stephan Kolff alß volmegtigen der geselschaft daß swartzenhauß am schrein columbe gewesen und da Gotschalckn Weinsbergh haußmeistern den ausganck irer dritterhalben daller jarliger fharn vom termin lichtmissen getahin, wilche sie uff eim hauß in der Heimersgassen zum Trepgen hatten und im schrin columbe im boich, litus lupi dicto a
nno den 22 febrvarii dran geschriben standen. Deß sol er daß heubtloeßgelt 50
dall. und so vil druff alß daß der geselschaft machte dem prior und conuent zu den Augustinern erlagen zu frihung irer anderhalb achtentheiln erb unlosbaren fharen der veir marcken gutter, gever, colnischer pfenning wilche sich jarligs 16 rinsche
gl. 3
mr. 5
s. r. geltzs ertrogen, damit daß swartzehauß dern erledigt wurde und deste beß verkaufft mogt werden, und gebaut, deß sunst nemanß uff sulche unloisbare fhare wurde thoin.
Anno 1592 den 27 iunii hat Peter von Rhade heubtman und sin corpus deß fhanen uff der Oberbach zu
m Buchel zu gelegen minen broder Gotschalck Weinsbergh zum haubtmanß lutenampt abermal gekoren und fort bestetigt, in stadt mineß swagerß Johan von Woringen gekoren und eitz bestetigt. Wult eß lieber Henrichen von Lanck oder eim andern gegunt haben und sich mit dem pfennincksmeisterß ampt genogen laissen dweil er auch alt wirt und eß alleß sinen sonderlichn last mitprengt. Aber er moist sinem fatterlande der stadt Coln auch zu denst, und gefallen sin.
Anno 1592 den 28 iunii am sontag hat meister Henrich Breun ein vermogender glaßworter sin jacobs krentzlin gehalten, und sin im die veir kirchmeister sampt den andern achten allen eindregtigh gefolgt in sin eigen hauß zum Aren bei der Drencken neigst dem orthausse bei der Butgassen, alß sie vorhin im sprechauß sant Jacob sich vergaddert und ire sachen daselbst verhandelt hatte. Er hat sich dem gesetzs gemeiß gehalten uff ein hoen nach daß er zu vil angerigtet, derhalb er ein besonder glaßweinß zu boissen moist drincekn. Aber eß wart vertragen, so manch stuck einer uber daß gesetzs anrichte, so manchen halben daller solt einer fort mehe zu boissn gelten. Er hat auch idel rhaitzwin uffsetzen laissen, sagt in der stadt were in disser deurden kein excellent wein zu bekomen. Mir quamen wol zu veir vren dahin, aber vor eilff oder zwelf vren nit von dan, daß machte gutte geselschaft und gutter wein.
Anno 1592 den 30 iunii sol Steinwick in Westfreißlant stormender handt ingenomen sin, wie die zeittung mitpragt, aber war noch nit geschein, die staten hattenß wol mit grossem schaden beschossen und ein ort Walß erstigen, waren aber noch uffgehalten. Die eß inhatten waren boese boben, hatten vorhin Gerdernbergh in namen der staten ingehat und wie in die staten so balde ire bezoldung nit erschaffen, lasten sie zu so wol uff frunde alß fiande, zu lest namen sie von den hispaniern geldt und ubergaben die stadt dem von Parma, der sie folgenß in Steinwick lagen leiß. Diß verdrauß die staten ubel, und dweil sie den bauren schrecklich uberlestich waren, haben sei die staten umb hilf angeroiffen und dubbel steur angebotten und die belegerung zu wegen pracht, daß die staten mit vil geschutz und folcks dar vor sin komen, und eß so hardt betrangt daß ich die in der stadt uffs lest in ein accort begeben, daß sie mit dem leben und irem wer dar von sin komen, so daß die staten eitz Westfreißlant gantz zu irem willen und gewalt haben, ohn Groningen Coverden die stadt die ein besonder herligkeit von alterß gewesen, und sich auch (wie man sagt) neutral helt. wa eß die staten nuh eiterß ausclagen werden, daß wirt die zit geben. Daß ertzstift Coln besorgt sich nach disser eroberu
ng seir, dan lang vorhin hatten die saten bei dem dhom capittel und ritterschaft angehalten umb restitution der gravinnen von Neuwenar, daß sie die graffschafft Mors, und ander herligkeiten widder mogte haben, und daß sie die besatzunge
n auß Bonn, Neuß, Urdingen, Bergk waß der hispanischen oder in iren namen dar in lege, von dan schaften, dan da daß nit geschein wurde, moisten sie rhaidt finden daß eß ei
n mal geschege, derhalb sie auch n. Dvuen gewesenen procurator deß hohengerichtzs, der uff anhalten deß dhomcapittelß umb der religion untsatzst ware, herauß geschickt, antwort zu geben, weß sie gesinnet weren inen zu prengen. Disser punct wirt uff dem angesclagen landtagh zu Broil (da hin min her von Coln, mit dem nuncio apostolio von dem vo
n Parma komen) vorlauffen.
[273] A. 1592 den ersten jul. ist mins verstorbenen swagers Johan von Woringen zum Rabenstein uff der Bach eirsten monstunde s. Jacob in der kirchen gehalten, erlich nach sinem staet. Min suester Sibilla sagt mir, sie wult es dabei pleiben laissen, dan die 4 beginen, so uff dem grave gelegen, hetten ir gesagt, es queim mit den zwelf monstunden im jaer seir ab. Sunst hilten die reiche catholischen das eirst jare etliche 4, 6, 8, 12 monstunden, darnach sie andegtich oder von frunden weren, deinte doch zu underhalt der veir kirchen diener, denen es neben den frunden, das sie habselich weren, wol zu gunnen ist. Bis herzu ist sin widwe, min suester Sibilla, noch unangefegt von den erben und besetzleren mines swagers und zimlich rewich im sterbhaus pliben sitzen; doch bestain sie sich etwas zu reppen. Sie mach vernemen, was folgen wirt..
A. 1592 den 2. julii, uff donnerstag visitationis Marie, ist s. Jacob eirst ein gemein bedemiss gehalten, das die kirch und altarn ront umb mit tapezerei, scharzn und blomen und kruter gezeiret, das man uff eim pastiff spilte, dweil die orgel noch nit verneuwet oder reformeirt war. Diss hatten die kirchmeisters- und achtenfrauen ins wirk gestalt, dieweil min gnedigster her von Coln vorhin begert hat, das in allen kirchen in Coln alle sontage bis Jacobi letanien, psalmen und collecten sulten gesongen werden. So wart das im dom, in stiften, kirspeln und cloister(n) mit den bedemissn und zeraten durch die stat nuhe widder vor die hant genomen, wie zu ander zeiten vorhin mehe geschein war. Das geschrei ginge, die nederlendische Staten wurden ins stift Coln (rucken) und die gravin von Mors restituern willen. Die besatzung der soldatn in Bonn begonten auch zu meuten, wulten gelt haben, das nit vorhanden ware, das man sich allerleis besorgte..
Anno 1592 den 2 julii visita mari
æ hat Mari
æ Smidts und jonfer und dischgengersche ihre geburtzfest gehalten uff den abendt zu Weinsbergh in der cammern. Hat veir honer laissen braten und ein firdel weinß zu besten geben dan umb absterbenß swager Worinens wolten wir bit vil wircks machen, dan min suester sin widwe kunth auch nit auß dem hauß komen oder umb ursachen dar zu komenn, nemanß quam ungewonligs dan suester Tringin die doch in unsem bescloß zu Cronenbergh wonte, sunst nemanß mehe dan mir die zum gewonlichen dischs gehoirten.
Anno 1592 den 3 julii ist her Gerhardt Pilgrumbs deß burgermeister swester die widwe Gobel Smidtginß in dolheit gestorben, hat samen gewont in irem eigen schonenhauß uff dem Hotlmart neigst Siegenß hauß und alß ihr man Smidtgin verdarf galt her Philips Geil burgermeister ihr hauß uff dem Holtzmart von ihr und den creditorn, sie aber wart irem broder her Pilgrum bei sich inß hauß und underhalt genomen, dar bei sie vil jare im widwe stat gesessen hat noch drei oder veir dochter damit hat her Pilgrum auch daß best gestain daß zwa bestat worden die dritte ist noch unbesat, dar an het er minen swager Woringer gern bestat, der wult min suster haben, alß disse her Pilgrumß suster nuhe lange bei ihm gewontt uff dem Heumart und in sinem Weingart in der Snoirgaß, wart sie uffs lest swach von sinnen, wult nit lenger bei im pleiben, wart dholl und gleul __ qua
m uff s. Maximinen straß wonen, dar sie ihre kleider auß dem leib reiß von dolheit und zu lest jamerlich starb, sunst waß sie alzeit ein gutige erliche frawe gewesenn. etliche meinen sie hab von wegen ihrer frunde richtumb und ehr bekommert und daß sie veracht gewesen bedacht also ungedoltich und dhol worden.
[273'] Anno 1592 den 5 iulii der ein von den zwien neuwen erwelten bischoffen von Strasburgh, nemlich, hertzoch Carolus von Lothringen, bischof zu Metz, und romischer cardinal, der zu Mentz, Coln und Strasburgh dhomher war, hat uff dissen
sontagh zu Molssem einer stadt under daß stift Strasb
erg
uff dem scloß dasselbst gelegen und hof gehalten, procession angestalt, daß h. sacrament laissen umbtragen, te deum laudanus singen, und von siner victorien und uberwindung trumpheirt, daß es die zwei scloß Koichersbergh und Dackstein und mehe dorffer im stift, wilche
her Georgen marckgraff von Brandenberch der ander bischof von Strasbergh mit hilf der stadt Starsberg und anderer mehe vor hin geheubtlich mit gewalt in genomen, jetzo widder mit gewalt erobert und megtich im stift und lande war, dan ver vo
n Lothringen hat balde etliche tausent tzu pferdt und foeß welschen eilenß uffbracht inß stift gezogen, die andern genodigt die flucht uff Straßbergh zu nemen, uff dem scloß Dackstein groissen vorrade an weinen, korn, fruchte
n fleischs und puluer erlangt, und hat die ihesuiten wilche der vorige bischof Johan von Manderscheid eirst zu Molszem inß stift gesatzst und geflauwen waren widder restituert und teglich meß in irer kirchen bei dem scloß gelege
n hoeret. Diß hat magister Theodorus Lindius ihesuita folgt min alter diener, sub dato 18 iulii a
nno 92 auß Molszem an sin nach lebende motter ein widwe und an daß ganse hauß Weinsberghin Coln auß freuden geschriben und unß alle gruszen laissen. Auch dar bei vermelt wie Moltzem eirstlich vo
n den branderbergschen uffgeheischen worden, het sich ein schone jonffrawe mit weisser kleidung sehen laissen daß der trummeter irenthalben von Molshem ohn bescheidt abgewichen sei, befrocht sich aber, eß werde nit dar bei pleiben, und kunne wissen wer die liebe fruchten infreren werde, dan eß allenthalben darumb her vil kreichs folck lege, verhoffen wan eß zum argsten komen sult, er und die ihesuiten wurde wol an ein sicher orth vergleidet werden. Schreib auch dar bei, die von Strasburgh hettenvor hin ein carthuser cloister nach bei der stadt gelegen, destrueirt, auch etlich jonfern cloister verstoret und dieselben zur ehe greiffen laissen, nuhe ist zu besorgen dieweil beide neuwe strasbergsche bischoffen hoheß furstlichen stammenß sin und verscheidener religion, sullen sie auch jeder von bewanten und anhanck groissen beistandt bekomen, und wol so argh werden alß eß ihm ertzstift Coln worden, und noch ist also daß die catholische religion nit allein in nidder Deutzlandt, dan auch in ober Deutzlandt umb daß Elsaß wirt haben. und were wol zu wunschen daß sich die stadt Strasbergh so vil neutral gehalten het, alß die stadt Coln am Rhein getahin hatt.
A. 1592 den 5. jul. soll der landtag des erzstifts Coln zu Broil angangen sin, wie die verglichung das geben hat, dan das domcapittel und ritterschaft haben es in der (stat) Coln willen haben, der churfurst aber zu Broil. Nuhe ginge das gerucht, man sulte das fremde kreichsfolk aus der besatzung zu Bonn, Neuss und Berk verschaffen und zu dem ende gelt uffbrengen, das sie bezalt und abgedankt (wurden),und bei italianischen und portugalischn kaufleuten gelt uffnemen und darzu neuen schatzung und contribution geben. Wie dan sulches ingewilligt mach sin und ich zu Swarzhem wol vernemen werde. Nuntius apostolicus und der churfurst mogen derhalb mit dem herzog von Parma montlich und schriftlich gehandlet haben, das er darin verstanden hab, dan die besatzung in colnischen steten sult in principalich angain. Auch hat man von der restitution der gravinnen von Nuwenar vil gehandlet. Aber man sagt, der capiten Camillo zu Moers wult (sich) ganz und gar nit darin verstain, dan sich fast an Morse und die graffschaft halten, bis er mit korfen ussgetragen wurde. Die rentner an den zollen Andernach, Lins, Bon und ander(s)wa, samt den creditorn, der vil waren, supplicirten vilfeltich, aber irenthalben wart wenich gehandlet, dan es war verschult wirk. Und duret disser lantag binnen Broil lange und hat noch kein ende. Mit den soldaten zu Bon kan man auch an gein ort komen.
[274] Anno 1592 den 6 julii bin ich zu miner suester Marien uff daß cloister Ad gradus mari
æ gangen da sie in ireß sohnß her Peter Ordenbachs hauß neben der probsteien wonte, in meinongh wilant doctor Tilman ireß sohnß boich der zu Speir verstorben war, zu besigtigten und ihr zurathen wie sie die verkauffen sult, mir auch angebotten etliche ob ich etliche drauß begert die zu uberlass, so fandtich vil gutter boich in jure. Ich rethe ihr sie sult emanß getrewe lendt die boich laissen schetzen und samen verkauffen wa sie kunthe, nit drauß laissen nemen waß jedem gefeil, daß wurde ir schatten an den ubrigen. Ich begert auch 4 opera sez pepertoru
m bertachini in groisser form, und 3 boicher, observationu
m gailii in quarta, die ich noch nit hat und minem neiffen Hermanno Weinsbergh kunftich eben komen mogten, diselbe
n schickt sie mir zu hauß, ich wult sie bezaln wie sie inkaufft warn, oder geschatzst worden. Sie leiß daß so pliben biß mirß gewerden.
Sie sagt mir auch von einer dochter von Duren vur iren sohn Gotschalck, und wie eß an und ir vorkomen were. Fragte mich rhatz. ich sagte, sie were einß mit eim frembden Reinhart Balick vor ire dochter Feigin ubel angelauffen. Sie sult sich wol vursehen und befragen ehe sie waß anfinge. Mir weren die eltern und lude noch ire gelegenheit nit kundich, so durfft ich auch unwissent nit rathen, da be pleibs daßmall.
A. 1592 den 7. jul. als es umb disse zit ausbrach, wie das etliche taifeln von s. Jacobs historien renoveirt und vernewet weren, auch balde uffgesatzt sulten werden, hilten mines broders frau und unse zwa jonfern am dischs an, min broder und ich als kirchmeister wulten doch die kirch eirst etwas wissen und zeren helfen, sie wulten es auch bei andern helfen befordern, das sie die hant reichten. Mir bewilligten drin. So warts disse weg mit dem steinmetzer verdingt, das die kirch s. Jacob sult gezeirt werden. Ich befalch auch die isern gerimpst unden mit olifarben roit zu maelen, dan ich hat vor 40 jarn das isergerimptz aus miner moenen Barbarn testament dahin procureirt, die zu Cronenberg plach zu wonen, und hat do uber hondert goltgulden in golde gekost. Unse jonfern erbotten sich auch die hiltumbs heubter zu zeren und bessern, wie andere mehe frawen und nachpern etwas darbei zu toin, wie sie dan auch ins wirck stalten..
A. 1592 den 9. jul. starb suster Sween, moder im convent Mommersloch in der Stolkgassen. Waß mine
m swager wilant Peter Ordenbach miner suster Marien haußwirt bloitzbewantin also daß mir vil kuntschaft samen gehat.
Ware ein freie beginne ihre zit, die mit den leuten wol conversern und leben kunte, wiste heiligen und vertrege zu machen. War nit grois, noch follich von leib, gutter sprach und verstants, hat irem cloistergin mit baue, bes(s)erong, procurerung wol vorgestanden. Einsmals hat sie einen groissen isern offen von Peter Langenberg verdeint, dess moist sie ihm ein quart maess weins mit drien drunken. War binen und baussen dem conuent leibzellich, wart seir alt, und wart irer gewart wie einer graffinen, zu lest wart sie wie ein kindt, und pleib lang also biß sie eitz starb.
Anno 1592 den 12 iulii uff sontag zu morgen wie ich in die predig s. Jacob wolt ghain und mich buckte die schon anzuthoin, knapt eß mir zweimal im ruckstranck alß were mir etwaß drin gefallen, also daß ich auß der kirchn moist pleiben und etlige tage nit auß dem hauß kont komen. Doch alß ich im hauß gebadet und mich gereiben hat, stilte eß sich zu
m theil, und quam die pein und smertz darnach balde widder eben alß were eß die gigt gewest, ich hatze in vorigen jarn mehe gehat, aber verginge balde, aber eitz plibt eß, und hat mir den rucken ingenomen daß ich druff stil moist ligen mich zur rechten noch zur lincken nit kunt wende
n vur groissem smertz, kunt mich gar besweirlich richtenn, wan ich angestast wart und mir helfen wulte daß kunt ich nit leiden, stacht mich wie ein messer. Doch uffs lest feil eß mir auß dem rucken in der lincke hupffe und bein, da sitzt eß noch daß ich ubel gain und stain mach, moiß erwarten waß got drauß machen will.
[274'] Anno 1592 den 14 julii hab ich mich diß jar auch mit mineß testaments executor bekommert wie ich nuhe vil jare alle jarß zum minsten einß gethain hab. Und laeß diß jar 92 noch die veir verpliben, nemlich hern Lambert den pastorn s. Jacob, hern Anthoniu
m Imendorp eitz scholastern s. Georgen, doctor Mertin Crudener und Christian Koelgen beide kirchmeistere s. Iacob, mitdem funften executorn aber bei dem hern Lutgero Hersbach obersiglern, wa er lust dar zu hat, wie ich a
nno 1591 den 1 iunii inß executorn boichlin angezeignet hab, oder aber sol eß zu mineß broderß und neiffen Hermanß Weinsbergh wol gefallen stain, wa sie beide leben werden sunst zu eineß der uberpliben wurde. man hat der executorn boichlin heruff under den jaren 89, 90, 91, 92 her zu besehne, da wertere anweisung oben im boich decrepitudinis und bescheidts zu vernemen. Dan ich hab unsterbliche executorn gesatzst, und werden jeder zeit bei dem hausfatter zu Weinsbergh, bei dem hauß selbst und minem testament etwas gutzs außrichten wan sie getreu und stanthaftig werden sin, wie ich in zu betrawe aber min erbe der hausfatter moiß alleß daß best mit thoin nach sinem vermogen.
A. 1592 den 7. jul. als es umb disse zit ausbrach, wie das etliche taifeln von s. Jacobs historien renoveirt und vernewet weren, auch balde uffgesatzt sulten werden, hilten mines broders frau und unse zwa jonfern am dischs an, min broder und ich als kirchmeister wulten doch die kirch eirst etwas wissen und zeren helfen, sie wulten es auch bei andern helfen befordern, das sie die hant reichten. Mir bewilligten drin. So warts disse weg mit dem steinmetzer verdingt, das die kirch s. Jacob sult gezeirt werden. Ich befalch auch die isern gerimpst unden mit olifarben roit zu maelen, dan ich hat vor 40 jarn das isergerimptz aus miner moenen Barbarn testament dahin procureirt, die zu Cronenberg plach zu wonen, und hat do uber hondert goltgulden in golde gekost. Unse jonfern erbotten sich auch die hiltumbs heubter zu zeren und bessern, wie andere mehe frawen und nachpern etwas darbei zu toin, wie sie dan auch ins wirck stalten..
Anno 1592 den 20 iulii hat ein erbar rhadt uff ansoichn deß prior hern Conradi Bemerii zu Augustinern vertragen und befollendem bannerhern und andern hern deß Swartzenhauß sampt der widwen in der gaffeln zu verurkunden daß sie dem uffgerigten vertrage inerhalb acht tagen nachsetzn sulten. Wa nit sult der prior und conuent die fharrent den herrn von der gaffeln oder sunst andern zu
m hoigsten zu verkauffen macht haben, unbedacht des uffgerichten vertrags. Alß mir wie der widwen und andern mehe verurjundt wart durch zwein rhaitzhern, wolt eß nit geschaffen sin. Die widwe wist kein gelt uffzubrengen, sagten mir sulches an. Ich sagt ihr sie het den prior nuhe langh uffgehalten, mir moisten deß nit versamen, daß neit _ frembden an die alte fhar uff dem Swartzenhauß queme
n darumb mir nuhe so lang gestritten hetten, deß war sie zu friden, begert aber mir wulten sie mit lassen instain ixh sagt, daß moist sie an den herrn von der geselschaft erhalten, wan mir daß uffbrechten und dem vertrage allein nachsetzsten, so were eß auch pilligh daß die gesellschafft allein dran geschriben wurden. Also warff ich umb 120
rad.d die mir wusten zu bekoemn, doch leinte min broder der geselschaft 150
dall., und doctor Crudener auch 150
dall. die machten 300
dall. die sachte
n sei unß zu lenehen etliche tage, wa mir sie innen die so balde nit weder geben, sult die geselschaft den beiden erfffhar zu irer genogden in schrine ufftragen. Mit dissen 300
dall. und dan mit 10
dall. vur 2 tonnen hiring vor den abstant machten mir den prior willich den außganck am schrein zu thoin, daß er die 4
mr. bonaru
m denario
rum coloniensiu
m unloisbare fhar der geselschaff sult ufftragen und sie dran schriben laissen, wilche 4
mr. gutter pfenninck 16 rinsche gulden jeden zu 3
mr. 5
h. rader gelts jarligs machten, und gedachten wanne daß die geselschaft 1« achtendheil eigenthumbs am swartznhuß hett und daß die gruntfhar, so het het
sie mehe dar an dan alle ire vorfetter an hondert jaren gehat haben, und daß umb deß alten namenß namenß
deß hauß willen wan schoin die gesellschafft ire residentz an ein andern orde neme. Diß swartzehauß ist mir leib ist miner eltern gaffel gewest vor
hondert jarn, ob sei schoin in dem hauß nit resideirt dan darneben im geheurten hauß so ist eß doch der geselschaft hauß und name gewest, tribas sivitatis pars partij, derhalb ich pillich etwaß uffs swartzhauß eiffere.
[275] Anno 1592 den 22 iulij, magdalen
æ ist uff fleissich anhalten der frunde wilant swagern Johanß von Woringen ein beikompst zu Weinsbergh gemacht, da sin erscheinene swagerß suster Geirtgin die er vor sin erbin zu leibzugt ingesatzst, sin halb suster vor den Augustinern mit irem man meister Peter bruwer und haben Christia
n Schunck notariu
m mitpracht, swagerß neiffen Herman, und Gerhart auch Gerhart Snitzler alß legatarien, auch sin Jacob Troisterund Peter Kremer beide swagerß executorn, und min suster Sibilla widwe wilche minen broder und mich mit dar zu beroiffen hatten. Da hat man innen allen wilant swager Woringenß testament vorgelesen. Und hat in allen nit glichewol gefallen, jeder hat sin besweirniß angeroirt. Doch haben die frunde vurtragen laissen durch den natariu
m Schunck, sie hetten da ein copie einß testamentzs hoeren vorlesen, were aber nit collacioneirt noch subscribeirtt, begerten daß original testament zu sehen und collacioneirte copie innen mitzutheilen, wulten sich druff bedencken, und darnach sich ercleren. Daruff heben sich die executorn bedacht und mit der widwen und unß besprochen, und wiewol innen nit gepurt het daß ganse testament mitzutheilen, dan nur die clausulen jeden betreffende. Damit dan die disputation derhalb verhut wurde und die erbin zur leibzugt under innen war, und kein argwon machte daß man eß weigerten, so wart ingewilligt, man sult sult
mit meister Jacob Berterhade notario handlen, daß besiegelt testament loß machen, und innen collacionatu
m copiam mittheiln, wie dan die executorn dem notario noch 6 daller dar vur geben moissen, die min suster vß ire
n befilche erlacht, sunst het man auß dem schofen screin ein abschrift bekomen mogt und reidlicher dan ohn zweiffel ist der notarius von Woringen bezalt worden do eß inß schrin quam. Also heben nuhe die frunde deß gansen testaments copie und abschrift irer beger nach, waß nuhe folgen wirt, ist man gewertich. Min suster hat wein laissen hoelen innen einen ehrdranck geschenckt und passern laissen, vor dißmall.
Nuhe will ich diß orth den effectt und meinongh seligen swager Johan von Woringens testaments ohn und mit den clausuln auch wortlich wa eß nodigh ungefharlich setzenn. und ist von im zu einer handt in abversen siner ehefrawe
n miner sustern Sibillen anno 1590 den 3 septembris vor zweien scheffen deß hohen gerichtzs hern Petro a Fossa, und Laurentio Weber, vur dem notario Iacobo Bertherade udemensi, vor zwien zugen Johan Schunck kremer ahn dhom und Guerhart Hardewick, auffgericht, in behausung bemelten h. Petri à Fossa an der Vetterhennen in Coln. Anhencklich hat er verzalt, nachdem er mit siner hausfrawen Sibillen kein kinder gezilt, hat er gewolt daß die heiligs nottel mit ir uffgericht nachfolgender gestalt in irer macht pliben, und sie sich nach statuten und disser stadt rechtens zu halten haben sol. Eirst revoceirt und widderroifft er alle vorige testamenten codicilln und ordnu
ngen. Darnach sin Beeli Gode, und sin hode lichnam in die kirch s. Jacob zu begraben befolln. Besetzt dem bischof zu Coln eine
n tornerß, und zu
m thombbau einen tornerß. It
em besetzst den 24 haußarmen deß bredtzs s. Jacob jeden an broit 1
alb. und an gelde 1
alb. zu verspenden, jedem provisoro 2
alb. uff sinen sterbtag (den 6 junij). Item hat begert und gewolt daß die heiligs verschribung 500
dall. meldendt in irer macht si
n und pliben sol, und dar zu noch 100
dall. haben sol, machen 600 daller, deß sol aber Sibilla sinen neigsten parthien und hernach instituerten erbgenamen die gutter landt deß inuentariumbs liebern, berechnen und folgen lassn. Aber dar zu sol sie auch ein jar lanck in sinem hauß zu ravenstein gerast und revlich ohn besweirniß und haußzinß zu geben wohnen und sitzen pliben, item hat sinen neiffen Christoffen vo
n Woringen sclummen Johanß son 500
dall. besatzst zu 52
alb. sinen besten swartzen rock und mantel. so er aber ohn leibßerben absturbe, so soll sulch besetz siner suester Geirtgin und irem kindt Engin heimhalten. Hernach besetzst er Herman deß Christoffeln broder 100
dall., da er sich damit nit genogen leiß sol er unterbt sin, und sullen die 100
dall. den armen s. Jacob heimfallen. Item bestzst sine
n neiffen Gerhart van Nuyß 50
dall. zu 52
alb. noch sinen swartzen mantel neigst dem besten, eine
n worsten mutzert, ein par wulln butzen, ein par swartzr und
erhosen, und 3 gutter hembder. It
em besitzst siner nigten Cecilien von Polhem 50
dall. zu 52
alb. item sinem patten Johannen siner halber suster Geirtginß son auch
[275'] 50
dall. besatzst. Item siner gotten Cecilien siner suester dochter 50
dall.. Item sinem neiffen Gerhart zu Rockendorff siner suster son 50
dall. besatzst. Item 1000 Gerhardt va
n Merham ein jarlanck hußzinß frei neben dem Ravenstein.
Dissem allem nach hat testator sin hauß zum Ravenstein uf der Bach und daß hauß dar neben, mit den drei haußer und hofgin uff der alder mauren, sampt alle sine breif siegel renthen, vort alle sin gereide gutter, und außstainde schulden nomina und actiones, wie die namen haben und gelegen sin siner suester Geirtgin zur leibzugt und der selben dochter Eligen zum eigenthumb gegeben und erlassn, und vorg. moissen hete und erbgenamen ingestzst und doch mit dissem zusatz da dieselb eilgen unbestatt und sonder leibßerben absturbe, daß alß dan sulche alige besatzste gutter zu ruck an sineß testatoris neigste sterben sullen, in dem fall sie darin institueirte. Doch Herman sol daran kein getheilß haben. Und sin suester Geirtgin und ihr dochter Engen sullen auch nit macht haben sulches etwaß an iren Geirtginß man Smidt gebralt zu brengen oder zu ererben, in k__sse diß testaments.
Item da emanß von den legatorien vor dem testataorn sterben wurde, daß sol uff sin suster Geirtgin und ire dochter Entgin fallen und erben.
Vorbehelt sich auch vor notario, zugen, pastor, caplan, fernerß mach zu besetzen.
Item ordineirt Peter Kremer und Jacob Troister zu sineß testaments executorn, und besetzst jedem einen rosennobell.
Unnd da eß in testamentzs rechten nit bestunde sol eß codicils wiese oder donationis etc. bestain.
Vorbeheltlich zu lengenund zu kurtzen etc. beger instrum et instram, actum ut supra cum subscrp. tionibus solitis schabinorum et notarij.
Ist anno 1591 den 30 augusti inß scheffen gelagt und mit 1 signeirt.
Von besweirnissn suster Sibilln am testament.
Waß aber Sibillen von Weinsbergh der widwen wilant Johanß von Woringen vor beswerniß gegen daß testament vorzugenden het und vurwenden mogte wan sie wulte, daß hat sie den obgenenten 1 sementlichen anwesenden partheien auch anderen in bedencken geben, sie mach sich auch selbst beß daruff bedencken, berathen, und befragen.
Das eirste besweirniß daß im testament stehet daß Woringen gewolt die hilichs nottel sult nachfolgedner gestalt in irre macht sin und pleiben, und sin hausfrawe sich nach statuten und stadt rechtens sich zu halten haben, und wil folgens daß die heilige verschribunt von 500
dall. vermeldende, ohn daß untwagen daß gewonnen und eroberten dem lestlebenden zu verpliben, ohn daß die heilichs nottel wie verlaut formlich verfertigt, beider seidter underschriben und daß sie jedem theil also copeilich zugestalt und dan eirst fast und stede sult gehalten werden, daß sich nit also erfolgt hat, juxta l. contract
us c. de fide instru. in glos. in scriptis.
Das zweite beswerniß, da daß nit geschein wurde, oder ohn daß steht im testament sult sich die hausfrawe den statuten und st__rechten zu halten haben, wilches da het wan man und weit in eheligen stande samen komen und kein elige kinder zilln nachlassende, dan haben sie kein gesondert gut under innen, also daß die widwe zum halben gereiden gut beregtiget were, und die halbschit kraft deß statuti anhalten mogt oder fordern da eß were. Und irret hie nit, ob irer ein ohn testament ableibich ist, wilcheß sich uff ableinigen halffscheit gereiden guts allein resereirt. Dan uber daß alich gut kan, einer ohn den andern nit testeren, ohn sinen außtrucklichen willen, ist auch nit gebreuchlich.
Das dritte besweirniß, da steht, deß sult die widwe Sibilla den institueirten erben der gutter lauth deß inuentarii liebern,
etc.. Diweil uff dem heilich vermelt die alte neuwe, boese und gutte scholt underscheiden werden, ohn daß sulches geschehn, so hat testator auch deß inuentteirten geldes fast verbaut und die erbschaft da mit gebessert und gezeirt, auch ist die scholt ihn rechenßboichen und uff kirffern, rau ubersclagen und estimeirt uff 2450
dall. und ist per
nomina extraheirt, ohn daß sich im widder probern mangel und ungewisse schollt befindt. Er hat auch deß geldts selbst angelagt und verbergt dieweil er die administration hat.
Das veirte besweirniß, da
testator gewilt siner suester Geirtgin und irer dochter Entgin sulten alle sine breiff, siegel renthen gutter und schulden folgen. Wan er daß vor sin halbschit gemeint so hetzs kein noit, wan eß aber uff alle gereide gutter von siner seithen herkomende, gedeuth sult werden, were eß ein seir groiß besweirniß, dan fast breif und siegel vo
n renthen stain uff sie beide elude, da er sie wissentlich dheilhaftich gemacht daß einer donation nit ungemeiß, daß gelt von der widwen wegen zu
m theil, sunst auß dem gewonnen und geworben zu
m theil komen, mit waß foegen kan sin suester und Entgen daß erhalten.
Das vunfte besweirniß ist auch wan die erbgenamen alleß gereide haben sulten, und kein heiligs nottel formlich inß wirck
[276] bracht worden, derhalb dan daß landtrecht dem lestlebende
n alle gereide gutter baussen der stadt Coln allein zu weist, mit sampt waß drunden verstanden wirt alß loeßrenthn scholt erscheinen pensionen, dar uber kein testament wol gestat wirt, wie ist dan moglich daß Woringenß erbgename
n in kraft sineß testamentzs zu einer handt alle rentbreiff, und scholt allem mogen bekomen.
Auff sulche funf besweirnissen hat sich die widwe Sibilla nit verstendigen und gelerten zu berathen
, und dhoin waß pillich ist, und laß auch umb fridlebenß wan es zu
m vertrage kompt etwaß nach. Und moiß daß dannest bedacht werden daß ube
n Sibilla wan eß allein bei sinem testament pliben sult, daß sie mehe auß allen sinen guttern gemeissen mogt dan ein hondert daller, die funfhondert daller sin zu beiden seitehn uff daß spil und gluck gesatzst, wan sie die eirst abgestorben were hett Woringen dieselben gewonnen und haben willen wie recht und ist daß dem einen wie dem andern. Aber eß wirt miner suestern ghain wie eß gemeinlich in allen stritigen sachen und sterbfellen geschickt, sie sult wol gern friden haben, und auch ihren willen, die begerlicheit ist gruß, der nutzs leifft, also tragt sich dar zwischen allerlei zu, doch sie mach eß weislich bedencken und weislich handlen.
Anno 1592 den 24 iulii ist vil clage uber die weiber in s. Jacobs conuent in der Butgassn vur den pastoir und kirchmeister s. Jacob komen, daß sie dem einen und andern man und frauwen im kirspelß nachlauffen, den vil wircks und unrawe machen, und ist doch geckmeirt, weiber dadingk und nichtzs werdt. Aber glichewoll hat man nevlich daß hauß gebaut und repareirt, sunst were eß uberhauff gefallen und haben die proven deß bredts s. Jacob, den rader
alb. und ander gefel darzu, und kunnen daß nit mit fride
n geneissen, den forthel sie vormalß und anfangs nit plage
n zu haben, dan do waren noch kein proven, die vur rechte haußarmen sin bestift die im kirspel arm sin wordn, den daß covent abbricht und schedlich ist, dweil man duck vßwendigen drin setzst, und wan sie drinnen sin auch nach den proven staint, derhalb etlichmal gespreich gefalle
n ob eß nutzer daß hauß im grunde zu verkauffen und daß kauffgelt an fharrent in Coln zu lagen und under den sechs weibern jarligs umb zutheilen, daß jede im kirspel daß zum besten neme, und ein kamer heurte, so quemen sie vo
n ein andern, und wurde zanck verhutt, ihr taiffel gesetz und ordnong moisten sie glichewol halten, oder aber, ob man daß hauß vermeden sult, den weiberen ein parth vonn haußsinß jarlichs zur kameren umbtheilen, den ubrigen anpart alle jarß am hauß verbauwen, biß daß conuent mehe inkompst bequem und besser regiment gemacht wurde, alß sich die weiber umb disse zit heslich gescholten und angestalt hatten wie offtmal, daß eß vor den nachparen und vil gutten leuthen ein schande ware, und minem broder und mir alß kirchmeistern angesagt wart, besprachen mir unß samen, sagten, diß moist gebessert werden, die weiber sulten nit meinen, daß sie inß hauß geerbt weren, und pastor und kirchmeister ir knecht sin und ihre haddelei teglich horen. Derhalb haben wir den provisorn der armen und dem offerman angesagt, sie sulten in die proven, spendt und
rad. alb. nit folgen laissen, dan mit wist willen und rhaidt deß pastoirß und sementlicher kirchmeister und prouisorn, daß ist also geschein und sin biß uff weiter beikompst, gespreich und reformation suspendeirt und der armen uffkumpst uffgeschurtzst.
A. 1592 den 25. jul., auf s. Jacobstag, bin ich uff den choir s. Jacob gain stain und hab gesehen, wie es in acht dage und da befor so hubsch in der kirchen geworden,das s. Jacobs legende an der seiten nach s. Joris wart renoveirt und uffgesatzst ware,das es uff dem choir und das heilich sacramentzs schaff, umb unser l. frauen, s. Jacobs, s. Annae, s. Joachim und ander bilder gemailt und bezeignet war, auch unser l. frauen 7 bedroifnis und das christlich schiffs hangende und ander taiflen neu abgestrichen waren, die hiltumbheubter verneuwert, neue rote elterflugel am hohen elter und unser l. frauwen elter hingen. Und noch von den nachparn mehe gegeben und gemalt solt werden.
[276'] Anno 1592 den 27 julii starb ein swerdtfeger uff der Underbach uff daß dritte hauß nach an der Hoeportzn orde wonhaftich. Disser waß mit einem frembden soldaten ein duppernbecker sineß handtwircks in einen heslichen irthumb vor einem halben jar gerathen. Also, der knecht war geilich kranck worden in ein hauß uff der Oberbachm und sineß verstandts beraubt, und wie er widder beiqua
m und umb sin gelt von andern soldaten gewart, sagt er, daß het er dissem swertfeger zu verwaren geben, wie der swerdtfeger daß vernam, ginge er zu im versprach im heisch in legen. Do erhoif sich ein groisser zack, der knechtt heischs in deiff uber deiff fordert sin gelt, sagt eß were uber 20
dall. gewesen, sagt er het, hantschrift von im daß erß zu verwaren angenomen hat, befragt wa die hantschrift pliben, antwort, die het er verloren, und war uber all kein beweiß vorhanden, der freßknecht lag dem swerdtfeger teglich vor dem hauß sagendt er het sin gelt, der swerdtfeger bekummert in daß er am hohen gericht mit recht fordern sult. Er sagt er het kein gelt zu richten, im wart ein fridt vom rhade und gwelrichtern gepotten, daß halff nit, er wolt, freß bei foiß setzen. Ein rhadt sagt daß sult thoin. Er sagt, wan er zu thorn seichs und kein gelt het, wie er da von dannen sult, komen, hoirt doch nit uff, er bleib bei sinem anzippen, der ander bei sinem leugnen. Hinder die warheit kont nema
n komen. Die nachparn disputiren under sich, einer hiltzs mit dissem er ander und dem. Alß diß nuhe bei 2 monat geduret, der knecht nit mit recht sprach, auch nit zu thorn ginge, zoich er uff letzst dar von, qua
m folgenß widder und zog widder ungeschaft hin, bleib auß. Und weiß wie eß drumb sei, ich halt den swerdtfeger in minem sin frei. Doch wart lang darnach kranck, lag lang, starf druff daß er unschuldig war, und wart s. Jacob begraben, und wirt im diß widderwertigkeit ursach zu
m thoit geben haben.
Widderwertigkeit ursach zum thoit geben haben.
Anno 1592 den 27 iulii uff montag s. panthaleonß abendt ist ein erbar gesellschafft deß surtzenhauß in der scheffe
n schrein am platz im boich, sentenciaru
m an deß conuentz zu den augustiner veir marck gutter colnischs pfenningh jarlichen ewiglichen zinß geschriben worden, die sie uf dem hauß genant deß Swartzenhauß gelegen uff dem steinwege binnen sant Peterß kirspel gegen der Augustiner kirch uber, eben wie die augustiner im bestimpten boich a
nno 1410 dar an gestanden. Und ist auch ein werschaft breif da von geben worden, und ist also diß conuent ab, und die geselschaft dran geerbt und geschriben. Und ist die fhar der 4 gutter
mr. colnischer pfenninck werdt 16 rinsche gulden jeden zu 3
rad. mr 5
rad. schillinck wie sie die werdeine taxeirt und ein erbar rhadt daß im vertrag mit den augustinern mit irem siegel approbeirt und ratificeirt haben, und sol disse fhare unloesbar sin.
Uber dissem gescheicht ist Margret die frau in der gaffeln wilche sampt hren kindern van funfte halff achtentheil eigenthumbs beregtiget sin, mit dern vormondern Johan vo
n Hackenbroich und Johan vo
n Buren kretzer an daß schrein komen, und ein groiß gebolderß und geschrei angericht auch smehe wort laissen lauffen alß het ma
n schelmichs und felschlich gehandlet, derhalb ich die frawe vur den amptluden moist vernem, da sie doch negative respondeirt und nichtz anderß von mir alß gut weiß gesagt, da bei eß wol pliben wirt. Sie suppliceirten und clagten bei eim rhade, ein rhade erkant unser unerhort, ma
n sult den unmondige
n kindern die loese mit gestatten. Mir suppliceirten auch beclagen unß daß mit nit verhoert weren. Also worden commissarii gesatzst beide parthien zu verhoeren das noch nit gescheit ist. Nuhe hats disse meinongh, ein rhadt hat vorhin den 20 julii vertraund verurkunden laissen, die parthien sulten sulten binne
nacht tagen der sachen ein ende machen sunst sult der prior die 4 gutter
mr. unß oder andern uffs hoigste verkauffen, alß sulcher termin gefharlich ware, und die frau kein gelt wiste, gedachten mir, daß moist nit versaumbt, verschaften glauben bei dem prior daß er unß schriben wolt laissen. Wie wir den 24 julii auß schrin quamen, wulten unß die schrinschriber inhalt deß besiegelten vertrags noch in kraft der subscriberter einß rhadtzs registration nit schriben, dan wulten ein volmacht besiegelt vom conuent haben. Also moisten mir daß mal ungeschaft abwichen und der prior sich mit der volmacht deß conuents gefast machen. Wie er die am 27 julii auß schrin bracht und ich den hern Stephan darzukomen bewegt und min broder und ich auch zu gegen warn, sin mir simpliciter geschriben und ist deß vertrags im geschricht mit keinem worde untwaxen.
Im vertrage stehet nitzs va
n der loesen. Eß stehet wol dar in von quitern und freien daß daß hauß von der augustiner fharen gefriet sult werden, wan eß nuhe vß der augustiner handt gefriet, so ist gnoigh geloist
[277] waß durffen dan die frawe und vormunder so hart umb der loesen anhalten, Hackenbroich hat daß gelt wol angebotte
n auch gelt sehen laissen, waß hilft, er moiß kein haben die kinder und motter auch nit. Mir haben daß gelt uffbracht und den prior zu friden gestalt. Mit dem gelder deß hauß het man der loesen halber zu handlen, wan eß mit unser wiß verkaufft wirt. Mir staint sunst so mere an den veir marcke
n gutzs geldts alß die augustiner oder frembden. Wa mir dan dan
dran pliben mogten und deß forthel haben, deß het die geselschaft nemanß principalich mehe zu dancken dan gode, zu vor, minem broder und mir.
Anno 1592 den 31 iulii ist min neif Gotschalck Dutzs miner suester Catharinen seliger sohn mit mit n. Kesselerß einß richen kauffmanß diener hinder s. Marien ihm winckel neben der steinmetzer gaffel wonende zu mir komen, und gesagt, er het sinem herrn Engelschs lacken abgekaufft etliche pfenningen bezalt und auch etliche geborgt, so sagte er here er hette noch mehe mit mir gehandlet, kent mich nit, so queim sin diener umb zu sehen, waß ich vur frunde het und umb min gelegenheit zu hoeren. Ich nam in und den diener in die cammer, gab dem diener den bescheidt, daß disser jonge gesell hie in Colln ehelich geborn miner suester sohn, und erzogen, sin ampt geleirt, und sich nuhe ein weil zit anderßwa versoigt und sich unverweislich gehalten het, were auch binnen und baussen Coln geerbt und gegudet. sagt aber dar bei, ich were alt wulte mich nit gern mit burgschaft bemohen oder last in minen alten tagen machen dan eß geinge eitz in landen seltzam mit streussen, faulen boesen leuthen zu, daß ich nit gern burg wult werden, sunst wult ich minem neiffen gern behilflich und beiredich sin. ich moist mich behut halten, daß ich nit sagte er were geleublich genoigh, oder ihn ihm nit heischs borgen. Dan die kaufflude sin cloick, setzen wol in ire boich waß man gesagt hab und willen dan ein mandatu
m und burgschaft drauß machen und zwingen, wie ich oft gehoirt daß groiß irthumb da von untstanden war, derhalb moist ich mich mit fleiß hutten, daß dem diener etwaß vertroistung boegenß gebe oder etwaß heisch thoin und laissen. Ich gedacht bei mir min neif Gotschalck ist ein jonck gesell, wilt handlen da vil gefhar beisteit daß gluck und ungluck ist wonderlich, darin wult ich mich nit stechen. Hab eß Gotschalcken auch folgen selbst beß erleirt. Er sagt wol, eß were die meinong nit gewest daß man mir burgschaft wurde angesinnen dan allein umb min gelegenheit zu vernemen.
Anno 1592 den 1 augusti, petri vinckelß tag am morgen ist her Conradus Behmer prior augustin. zu Weinsbergh komen, und hat daselbst das rest von den 300
dall. curr. inhalt deß uffgerichten vertrags mit der gaffelgeselschaft deß Swartzenhauß in beisin miner, mineß broderß, doctor Mertin Krudenerß alß gafelbrodern mit Johanne Kreithen, notario, auch Theissen von Bechem fleischeuwer zu Weissenfrawen in der hallen, dem die augustiner vil schuldich waren. Und hat der prior gegen untsahung deß geldeß unß ein statliche quitanz mit deß conuentzs groissem uffgedruckten siegel besiegelt uberliebert, farin er uff die geselschaft und die veir
mr. gutter colnischer pfenningen renuncieirt und verzeihe, auch sich von gutter bezalung der 300
dall. und noch 10
dall. vor die zwa tonnen herincks bedanckt und quiteirt. Und dieweil die geselschaft durch einß rhaidtz decreit registration und urkunde (wilche noch vorhanden) gedrangen wart den prior und conuent binnen acht tagen zu bezaln, oder sie mogten ire vorg. fhare in frembde hende bringen so hoich sie kunthen, und unß daß ubel deinte, dweil mir so vil kosten, mohe, und arbeitz angewant, und die gaffelfrawe auch deß geltzs in den acht tage
n nit uffbrachten, so hat min broder der geselschaft geleint 150
dall. und doctor Crudener glichfalß 150
dall. geleint zu samen 300
dall. machende, wilch die augustiner untfange
n haben, die 10
dall. sin vom vorrhade genomen und vor die herung dar zu gelagt und bezalt. Wie aber folgendes die gaffelfrawe und irer kinder vormunder darnach zu freihung und quiteru
ng der agustiner fharn daß gelt nit uffbrengen kunthen, so hat man folgenß minen broder Gotschalck Weinsbergh an dern geselschaft drimal drittenhalben
dall. erbligs geltz in den schrinen columb
æ und petri in stadt siner geleinter 150
dall. [277'] und doctorCrudener mit der geselschaft 6
rad.d fharn uff der Bach im schrin Airsbergh vur sin geleinte 150
dall. und die
rad.d eitz ubertragen, wie daß in dem swartzen gaffelboichlin da bestimpte fharn stain, hinden dran gezeignet und da zu finden ist.
Und eß war zit daß die sach mit den augustiner ir ende erreicht, dan der prior her Conradt quam auch mit sinem conuent in einen irthumb daß sie in absetzsten und her Huperten prior zu Aiche in sin stat hie zum prior erwelten. Doch macht der provincialln in zum pater eineß jonfern cloister bei Siburch, dan er eitz wont.
Anno 1592 den 2 augusti am sontagh zu 4 vren vormittage glich wie die swangere motter den vorigen abendt spade nach mitternacht uff samstag petri vinculn vom rosenkranzs komen und so langh dantzlieder gesonge
n und helfen singen under der Cronen an der Hoeportzen orth ist ihre wehe zum kinde worden, die nachparschn sin bei ihr pliben, nach der Hevelschn geschickt und hat fort daß kindt geberet, wilch etwaß swach von groisser hitzsten der zit ware wie man meinte, und die motter nit soegen wolt, dan die neigste nachparsche Gode die jongh beckersche, derhalb man sorg troge und am selben tage umb die 7 stunde den nachmittage zu s. Jacob von hern Aemilio caplam teuffen leisß, und eß wart Johan von Weinsbergh genant, ware ein eliger sohn Gotschalck von Weinsbergh deß jongern und Margareten von Swelhem eheluthen zu
m Trauben an der Hoeportzn neben Cronenbergh wonenede, da daß kindt auch geboren wart, und den namen von Johan von Mechem dem wirde zu Gulch uff dem Weitmart erlangte, der eß mit Herman Eilsbach zur Britzeln uff dem Altenmart hoiffe und Elisabetn Hornß zu Weinsbergh wilche die tauffgode mit innen waß. Und pliben dieselben und die aller neigsten also beieinander ohn kosten, deß die nachparn ubel zu friden waren, sachten da bei worde eß mit der maltzit pliben, dieweil eß aber mit dem kinde beß dede, und min neif Gotschalck auch die nachparn nit gern unwillich machte, richte er den 11 augusti uff dingstag alter laurentii ein kindtauff essen in sinem hauß zu, da er zwein groisser dischs frunde und nachparn geladen hatt, und daß nit ohn groissen schaden nach siner geringer narong deß zimmerampts, dieweil die quart weinß gemeinlich in Coln 12
alb. galt. Nuhe daß kindt moist bedruncken sin.
Ich het wol liden mogen daß dem kinde der name Herman were worden vom andern patten, dweil ich Herman heische. Aber Johan ist auch ein seir gutter name, doch dern sin fast vil. Und ist disser der rechter haußagnaten zu Weinsbergh einer primarius. Gott will in vor allem ubel behutten und foegen daß eß ein gut christenmenschs werde und plibe.
A. 1592 den 4. aug. sin umb disse tage vil koppelpferde zu Deutz uber Rhein komen, aus Westphalen und darumb ligenden landen vergaddert, mehe dan 200 in der zaale, durch die stat Coln passeirt und darnach fort durch das lant von Gulich hin in Brabant confaugeirt und stark vergleidet, dan die kauflude besorgten sich seir vor dem hollendischen und statischen kreichzfolk und freibutern, dan die pferde solten mehe dan 20 tausent daler wert sin, wie man sagt. Und herzog Alexander von Parma, g
en
erall captei deß koninck Philippi von Hispanien
, sult sie den benden ordinarien in den Nederlanden willen schenken, dan die hatten vorhin in Frankrich groissen schaden und abbruch an leuten und pferden erlitten.
Anno 1592 den 6 augusti hat mich ein gutter frunt gefragt, waß doch die seel sei, so man daß lichnam sehen kan, aber die seel nit, auch dweil der leib sterblich und die seel unsterblich ist, umb wilcher seel man sich so vil bekommert, und darumb so vil wesens ist. Einer wil und stehet hart daruff
[278] diß, sei der seelen gut, nutzs, und selich. Der ander stehet druff das sei eß. Der dritte, jeneß sei eß, wan ich nuhe wist waß die seel were, so mogt ich etwaß verstandeß drauß bekomen, so wilt mich doch etwaß underrichten, wie eß bumb die seel ein gestalt hab.
Ich gab im in der eil dissen bescheidt, daß ich sulches wol gleubte, ich selbst wiste nich nit wol waß die seel were, ob ich schoin 75 jar alt sin. Mit andern gescheften gedancken, und wirck were ich dran gewesen, daß ich dar mit mich nit zu hart hab bekummern mogen, dan allein daß ich glaubt hab, daß zu thoin und laissen, waß miner seel nutzs und selich, oder unnutzs und unselich were, wie man mich in den scholen, in der licht, uff dem predigstoil geleirt hat, damit hab ich mir laissen genogen. Und dern wirt noch wol vil tausent sin wilche derglichen thoin, auch vil tausent die eß nit thoin, wan ich zu ruck denck und mich erinnere, waß ich wol ehe von der seel gehoirt und gelesen, waß die sei. Sulches were weitleuffich zu erzellen, dar zu moist ich euch vil authorn und leerer anzehen auch vil exemplen und glichnißn beoprengen, daß mir vil arbeit zu thoin, und euch vol mohe zu versthain wurde machn. edoch wil ich euch nit allerding unbeantwort laissen. Darumb wist anfencklich daß die seel zu latin, anima, heischet, etliche willen auch sie sult, animus, heischen, und machen etliche einen underscheidt dar zwischen, etlich keinen underscheidt, und gebrauchen daß ein worth vur daß ander, wiewol man inß gemein animam die seel zu deutzs nennet.
Animum aber daß gemoede. Und stimmen nit allein die christen dan auch die heiden dahin, daß sie beide seel, und gemoede unsterblich sin. Aber etliche heiden verminen, leib und seel sterben zu glich. Gott gebe daß nit etliche unsinnige christen derglichen halten, anders wurden sie besser gleuben und wircken dan sie thoin. Wilche aber den underscheidt zwischn der seeln und gemoede mache, die willen daß der mensch durch die seel lebe, oder daß leben hab, durch daß gemoede aber daß er ein menschs sei, sinne, und vernunfft habe, rede und rhaidtz gebruch und verstendich weiß und cloick sei, von wilchem underscheide ist diß min verslin zu latin.
Nos animo sapimus, anima nos vivimus ipsi.
Insipiens animo, non animaue caret.
Und wan sie beide underscheiden werden, so moiß freilich die seel eirst inß menschen lichnam sin, ehe dan das gemoede, dan wan die die
kleine kindlin eirst undtfangen, daß leben bekomen und geboren, so haben sie noch kein gemoede daß verstendich kan sin, also das vor gewiß zu alten, daß gemoede kam dannest vo
n derlebentiger seelen her.
Ist aber kein underscheidt da, so gott wol ein duck von der seelen und gemoede machenn. auch machen etliche drierlei seeln. Eine seel nennen sie, wassende und zunemende seel, disse ist, nit allein in beumen, in graß blomen gekrudern und fruchten, dan auch in lebentigen theren, und den menschen, und und
den allen gemein. Die ander ist wegende, und foelende seel, die ist den lebentigen thieren, alß wilden und zamen veirfoissigen, flegenden, krauffende swimmenden, mit den menschn und beumen gemein. Die dritte seel ist die redliche und vernunfftige, nit mit den beumen, oder theiren allein gemein, aber ist waß besonderß und edlerß mit den engeln gemein, darzwischn nit so groiß underscheidt ist, und kan disse seel der redlicheit auch verstain waß got antrifft und mit gode sin und in ewigkeit lebe
n, deß die vorige zwa seelen nit vermogen.
Machen vil verscheiden namen von der seelen. Etliche sagen daß, leben, vita sei die seel, vermeinen da kein leben sei, da verneme man auch kein seel, alß in dhoeten menschen und thieren, aber die sehen allein uff daß sterblich zitlich leben, nit uff daß zweite ewigh selich leben. Die andern willen mens, daß hoichste theil deß gemoedes sei die seel, wilche auch in den sclaiffenden kein rast hat, dan zu zeiten gotliche hesichten vernimpt. Die dritten halten spiritu
m deß menschen geist vur die seel, die christus sine
n geist in die hende sineß himmelschn fatterß befollen, da her vil vermeinen die geisten ghain und laissen sich sehen nach deß menschen leben, dar vil berogs unden leufft. Die veirthen sin in der meinong daß die seel die ingeborne natur und geschicklicheit sei, ingenium genant, wilche in zwevelhaften puncten ohn allen haß, zorn, leibde erbarmde recht von sachen kan raidtsclgten und thoin. Die funften, meinen, deß menschen wille vovutas sei die seel, dan keiner kan sich etwaß vorsetzen, er moiß ein lebentige seel haben, her oder dar zu gain, zu stain, zu schriben zu lesen etwaß zu dencken oder zu verrichten er moisß leben und willen haben daß zu thoin, dhoeten ohn seel, haben keine
n willen, oder
[278'] vornemen uberall. Die sechsten durffen von deß menschen verstande die seel zu machen. Wol war ist daß vernunfft und verstandt, intellect
us geheischen, ein theil deß redlichen gemoedeß ist, und wol zu der seelen gehoerich und also vor die seel verstanden mogt werden.
Die sevenden willen auß der seeln ein blasung oder winth, flatu
m seu ventu
m machen, wie gespurt wirt daß so lang der menschs, their, oder creatur lebet hat pulß, athem, bewegung und windt, der kein am dhoeten besonden wirt. Die achten halten daß daß
bloit oder geblode die seel sei, und ist etlicher maissen zu vermoitten, dieweil daß gebloede, sanguis, in den adern durch alle glider deß lei
bs verhalten wirt und die lichnamer da her ire foitzeln haben und leben, wie man spurt, wan etlichen zu vil bloidtzs abgehet oder ire adern durch unmeissich ablaissung deß bloidtzs erledigt werden, so sterben sie, alß worden sie der seeln mit dem bloit zu glich quidt. Noch sin etlichen die verstain daß die seele im feur und wermbden sitzs und das vor gehalten werde. Etliche vur die kraft und starckheit. Etliche vor den zörn. Etliche vor die memorie und gedechtniß. Und derglichen sin noch mehe wilche die seel her vur, und dar vor halten. Sol ich euch aber etwaß gewisses sagen waß anima, daß ist die seel sei, so moiß ich daß ausser dem vernoimbsten philosopho aristotele thoin den sagt, anima est actus corporis organici, phisici, vitam habentis in potentia. Auff deutzschs gesagt, die seel ist ein wirckungh, oder ein thoinnong deß instrumenteirten und naturlichen lichnamß daß leben in siner macht oder vermogenheit habende diß diffinitio, ist zu deutzschs eben so wol waß die seel sei dunckel zu verstain, alß die latinische, und halten sie die gelerte da
nnest vur bewert.
Und so besweirlich euch diß zu latin und zu deutzschs zu
verstehen felt, so beswerlich sol eß mir auch fallen, euch die eigentliche außlagu
ng zu thoin. Wir haben gewislich alle seelen, wissen aber nit waß unse seelen sin, werden wol alle meinen unß leben sei unse seel, und laissen eß gemeinlich darbei. Aber eß ist dannest die seel ein anderß dan daß leben, besonder bei dem menschen, dieweil deß menschen seel mit sinem lichnam nit stirbt, dan unsterblich und unvergencklich ist. Iha bei allen getheirß durch sin instrumenten und werckstett und wirckzugh sin naturlich kraft hat, wol zu verstain durch die hirnen, verstehet und gedenckt sie eß weislich, durch daß hertzs zornet sie, durch die leber ist sie begerlich, durch die oren hoert sie, durch die augen, sicht sie, durch die naeßlocher reucht sie, durch die rach und zong smacht sie, durch die senadern aller glider deß leibs gefoelet sie, doch nit am haer oder fordersten neglen. Und also ist die seel ganß im gansen lichnam, wie auch gaß ihm allen glider, dan wie die ganse seel im hertzen _ernich wirt so spricht sie auch ganß durch den mont. Und ist ein wonder und doch naturlich dingk die seel in menschen und thieren wie geringß eß ist, eß hat sin seel sol eß leben, eß sie vehe, beiste
n, siegel, fischs, worme, oder wie sie geschaffen sin. Aber der heilich agustin
us, sagt von deß menschen seel, dieselb sei ein verstendich geist, redlich, alzit lebendt, alzit in bewegung, gutten oder boeses willenß begreiflich und fehich, nach der gutte sineß schefferß, und nach dem ampt ireß wircks. Hat also wol vil namen, nach sinen oder iren besondern gescheften, ist dannest in sich nit mehe dan ein selbst bestendich wesen und ein seell, aber ire eigenschaften sin verscheiden, so ist auch zwischen den geist und seel underscheit, dan jede seeil ist geist, aber nit aller geist ist seel. So vil hab ich in der eil auß der mauwen geschut und kurtzlich von der seelen angrurt. Wer mehe da von begert zu wissen, der sprech mit den philosophis und theologis und laiß sich von den berichten. Gleub aber deß gewiß, daß der menschen seelen unsterblich sin, und behalten nichtzs bei sich dan waß dem geist zu stehet, gutzs oder boeß, tugendt oder sundenn, darumb wirck jeder gutzs und bringe tugendt mit sich die gehoeren durch gotliche genade zur ewiger seligkeit in himmel, dar zu komen, verlene unß got in ewigkeit.
Anno 1592 den 10 augusti uff s. laurentii tag hat mich min steiffsohn Wilhelm
us Roß licentiatus uff siner nichten jonfer Roß profeß zu s. Mauritius geladen, disse ware Winmar Hacken und Elisabethn Roß mineß eidombs und steiffdochter dochter. Und dieweil eß mir ubel gelegen war, wehen einß fluß und gigt im rucken daß ich sweirlich sitzen mogt, noch ginge ich den frunden zu ehrn mit in die kirch und inß cloister gab dem licentiaten eine
n hollenß
dall. in die handt, begerte erleubniß, ginge gemach widder zu hauß und bleibt nit uff dem essen.
[279] A. 1592 den 12. aug. starb Hermannus Till, ein vorsprecher oder procurator vor der hern burgermeister gericht am platzs, der rheinmeister in der Weinscholn und vor eins ratz commissarien in zweiter instancien. Hie mois ich so vil von den procuratorn dern gerichter anmelden, ob sie wol gutte gesellen sin, die nit das richste sin, noch dannest, wan sie from, fleissich, getreue, sperlich, etwas geleirt und geubt sin, so kunnen sie die kost verdienen, umbweren und gain reinlich gekleidt, doch sin die im Salgericht und Hohengericht etwas bess daran, haben groisser sachen, die etwas inprengen.
Anno 1592 den 16 augusti, alß die alte weiber vorhinden 24 julii umb ireß unfridtsamen zenckischen leben suspenseirt und irer proven im spende hauß s. Jacob untsatzst waren, und mitler zit den herrn vilfeltich nachgelauffen und gepitten hatten, sin sie inß spende hauß dissen vormittagh nach der hohemissen bescheiden worden, und alß sie sich vur dem hern pastor kirchmeistern und provisorn ein nach der ander in sonderheit verhoirt sin worden und verheischn sich zu bessern hat man sie wol gescholten, und ein motter under in gesatzst und befollen der gehorsam zu sin und sich irer tafflen gemeiß zu halten mit bedreuwung wa sie deß nit thoin wurde, so sultt man in die proven, den rader
alb. und conuent nemen, und setze
n andern in ire stat. Do haben sie den hern die handt geben und verheischn sich fort unverweislich zu halten in mitler zit irer suspension deß sin sie quidt worden, und ist dasselb in der armen buß geworpen.
A. 1592 den 16. aug. uff sontag altera Assump. Marie ist Unser lieber frauwen broderschaft s. Jacob im haus Weinsberg uff flissich beger meister Henrichen Bruin glasworter und m. Gerhart van Meilan snitzler, zu zit brodermeistern, unden im vorhaus gehalten, hat a. 87-91 funf gansser jar stil gestanden mit dem essen. Aber mitler zit ist es in der kirchen mit dem gebeirs, register, offer, waxs geliche wol wie gewontlich gehalten, und darzu hat min broder Gotschalck von den 4 goltgulden jarlichen renten so vil vorgaddert und erspart, das noch 2 dal. jarlichs renten an far in Coln belagt, damit die broderschaft noch mehe dan vorhin gebessert, das die brodermeister wol zu werden komen, wan der frien nit zu vil weren, vor jeden 12 alb. ire quart weins zu bezaln, das fast abtragt. Dismal hat man auch doctor Crudener und sin hausfrawe und Christian Koelgen beide kirchmeister gebitten mit dahin zu komen und die broderschaft, wie sie gehalten wurde, anzusehen, uff das sie die bass nach dem augenschein zu raten hetten, dan sie noch nit in der broderschaft waren, weren filligt an wol willich gewest, sich inzuschriben laissn. Mir wolten sie aber nit notigen, sie hilten auch drumb nit an. Auch worden dismal kein newe broder noch susteren angenomen noch ingeschriben, biss etliche missbreuch abgeschafft und besser reformation uffgericht wurde. Folgens hab ich aber verstanden, das die brodermeister dissmal uberich sin zu komen mit den 4 golgulden 1 daller, der zweite war eirst angelagt noch nit erscheinen,
und hetten 6 marc erobert an der kost; den frien wein moist die broderschaft dissmal tragen, so weit sich der beleif. Sunst bezalte jeder broder und suster ein quart 12 albus zu glach, moist nit alle zeit so duir pliben. Also das die broderschaft eitz mit den 4 goltgulden 2 daller renten zum essen und den 13 rader marcken am rade zur der kirchen belonong nuhe gnoig und gewiss fundeirt und nit so sorglich wie vorhin, do das unangelagten gelt jarlichs mit groisser gefar und burgschaft umbginge, und wurde nuhe fort an wol ewich pliben, wan die guserei der catolischer ordnong in Coln keinen abbruch wurde toin, wie uff vil orten ist geschein. Aber wan man es recht ansehen wil, so ist diss broderessen nit anders dan ein nachparlich fruntlich gelaig der kirspelslude s. Jacob, und dieweil die broderschaft vor eirst gnogsam mit renten versehen ist, so mach man fort an uff ein stedich haus, uff tafelen, schenckkannen und ander gereitschaft bedagt sin, so wurden sie auch der unrauwen geubricht.
[279'] A. 1592 den 17. aug. hat min suster Sibilla widwe swager Johans von Woringen, sin nigtgen Entgen, siner suester dochter, so noch bei miner suester Sibillen im haus zu Ravenstein uff der Bach ware, heimlich von sich mit dess meitgins willen in das cloister Marien Betlehem in der Reimersgass getain und verborgen, das sin freiher und die frunde nit wosten, war es pliben ware, und dess metgins motter quam zum Ravenstein an das haus, machte vil unutzer wort, von Peter bruwer vor den Augustinern gesteift und zugerust, also das es min suster den 20. aug. widder aus dem cloister zu sich ins haus nam und da pliben leiss. Diss war also zukomen, min swager Woringen hat miner sustern in sinem besonder testament on ire bewilligung ein besetz von 600 daller gemacht und ire ein (wonong) im haus gestattet, ohn zins restlich zu wonen, aber siner rechter sustern Geirtgen, so eitz uber Rhein gegen Surde uber wonte und arm ware, hat er sin haus zum Ravenstein und noch mehe zinsheuser und das ubrige gereide gut zur leibzugt und irer dochter Engin vorg. zum eigentumb verlaissen und darin zu sinen erben ingesatzt, und fort dem einen diss, dem andern das besatzt, aber siner halber sustern samt iren man Peter bruwer vor den Augustinern nitz uberal, auch nitz befollen, dan er stunde mit der halber suster nit wol. Diss verdraus sie ubel, daran min suster gein scholt hat, dan sie sich des besondern testaments vil weniger bedanckt und damit mehe besweirt (wans recht verstanden) dan gebessert ist. Aber glichewol hatz Peter und sin frau willen wrechen und boes sin, haben die suster, des metgins motter, vom lande bei sich ins haus vor den Augustinern genomen, und einsmails ist die motter komen und ir dochter mit sich genomen in Christiani Schuncken eins notarii haus bei der Maltzmullen gefoirt. Da hat der jongste sohn Alof Nurhaits, bruwers zum Lempgen, mit sinem broder, dem comtur s. Johan Corduln, mit Schuncken und Peter bruwer im zeg gesessen, des knechtz fatter ist darzu komen, und hat Peter das metgin widder sinen willen hin in das gelach gestreckt, im da vom bestetnis gesagt, doch hat das metgin balde zu haus geeilt. Als min suster diss vernomen, ist sie zornich worden, das man baussen iren willen so listich und taitlich mit der sachen umbgangen hat und noch nit uffhoeret, darus veir off funf gesellen vom bruampt ins haus heftich komen frien, anhalten, frunde zurusten. Derhalber hat min suster das metgin heimlich ins cloister sich laissen verbergen, sich etliche tage zu bedencken, doch balde widder hin auskomen, und hoert die motter und Peter nit uff, schicken lude zu ihm und willen es bewegen zum sohn im Lempgin vor s. Catharinen. Das metgin sagt, der knecht, (der) das fasbender ampt und nit das bruampt geleirt, sei auch noch zu jongk, und beger siner nit. Miner suester ist wenich dran gelegen, mach leiden, das es dem werde, wem es got gan. Die gesellen frien nit allein das metgin dan das bruhaus und narong mit allem zubehaure, das bei dem brewampt kein gering ist, wiewol die motter dess allen ein leibzugtersche ist, wilche auch iren man, des metgins fatter, noch im leben hat, ob er schoin von der motter ist. Die gesellen triben wonder durch sich und ire frunde an, sin auch reimen davon gedigt und ins haus gelagt. Ich hab sorg, es sol nit on irtumb abgaen; die zeit wirts weisen..
Anno 1592 den 20 augusti uff tag s. bernhardi ist min eidomb und swager doctor Michael Glaser gestorben, sinß alterß von 63 jaren climatericus, uff s. Johanßstraissen in sinem hausee, und ist zu s. Johan corduln begraben.
War aus der Pfalz bei Bretten burtich, quam zu erzbischof Adolf von Schauwenberg eirst zu hoff. Quam zu ertzbischof Adolff von Schauwenburgh eirst zu hoff, und nam min steiffdochter Beilgi
n Roß widwe d. Fridrich Broich anfancks zur ehe, darnach doctor Peter Etzbachs dochter, zu
m dritten Voldens dochetr va
n Duysberg, zu
m veirthen Henrich Schilten dochter die widwe deß licentiaten und scheffen Ryndorffs, und hat mit allen gnogh bekomen.
War aus der Pfalz bei Bretten burtich, quam zu erzbischof Adolf von Schauwenberg eirst zu hoff. War auch zu hoff in guttem gehoere, dess er sich zimlich zu nutzs machte, darvur er auch angesehen wult sin. Aber uffs letzst [280] begab er sich mit der haushaltung gen Bonn, was nit seir gut statcolnischs. Und wie Mertin Schenk die stat Bonna
nno 87 in decembri
mit list ingenomen und geplondert, so wart er auch gefangen und ranzoneirt und sines silber gescheirs und kleinaten, dess er seir vil hat, queit, doch entlich los, ohn das er den schaden verwinnen kunte. Und in der seir zu ruck gestzst, und alß er folgenß etwaß widder beikomen, ist er zu Bon kranck worden, ein weil in sine
m hauß zu Coln, darin er sich begeben, mit thoidt abgangen. Und ist zu s. Johan bei sin zwa mittelste frawen zu s. Johan corduln begrabe
n, alß er sechß churfursten zu Coln raht gewesen, und von der dritte
n frawen allein etliche groisse kinder und dan sin veirthe und leste hausfrawe in leben verlaissen.
A. 1592 den 24. aug. Bartholomei habendie soldaten, die zu Bon in der besatzung gelegen und ire bezalung etlicher vergangen monaten bekomen, die stat verlaissen, den Rhein abgefaren, meisteils in Coln komen, da allerlei gekauft, sich widder gerust und balt widder darvongemacht. Oben, den 5. jul.,hat sich der churfurst Ernestus und staten des erzstifts Coln vilfeltich uff dem lankwiligen landtag zu Broil und darzwischen mit den bonschen soldaten, wie auch mit den von Neuss und Berk, bekommert, villigt gemeint, man wolt sie mit bloissen worten auspracht haben, aber es waren Deutschen, wilche eirst gelt haben wolten, dess nit vurhanden ware und swerlich uffgenomen wart. Und mois es doch die groete moder, die erde, ecker, wingart, landerei bezaln, durch collecten und steur, van dem armen folk ubel beizubrengen. Doch sin die soldaten dismal ausgezogen, ire heubtlude gefenklich da gelaissen. Und sin andere widder ingezogen. Der landtag zu Brul hat umb disse zit auch sin ende genomen.
Anno 1592 den 25 augusti hat die zeitung gange die ein parthei deß bistumbs Strasburgh deß von Brandenburgs hetten die stadt deß stifts Moltzem belagt, aber lothringschen vo
n Elsaß zabern hetten innen 40 tausent daller abgenomen, die in daß beger sulten komen, het ein switzer veraten der auch gefangen were.
Diß wart wol also gesagt, ob aber etwaß dran siei verfolgt sich nit starck, mit der zit mach gewisse zeitung komen, jetzs ist noch still. Eß hat wol der neu bischof von Lothring in truck laissen außgain, wie sich die handlung in iunio und iulio mit inordnung Koixberch, Dagstem, Wasseln begeben, auch waß er an die stadt Straßburgh geschriben und dieselb widder zu ihm, und gehen die schriben dahin auß daß der von Lothring sich erpeuth vom kreichs wesen abzustain und sie heubtsach an den keiser zu stellen, wan die die von Strasbergh desglichen thoin willen. Aber die von Strasbergh erclern sich des noch nit, dan willen nitzs ohn die churundfursten deß richs handlen.
A. 1592 den 27. aug. ist min gnedigster her erzbischof von Coln Ernestus hie in der stat Coln gewest, die sechs herrn burgermeistere zu gast geladen, sich gnedich erzeigt und vil guts erbotten, dochgeworben, das der jong gesell, der gefangener Lutger, so hinder dem greven sass umb einer gar groisser ubeltaiten, wie oben 5. jun. ang(ez)eigt, der gefenknis mogt erledigt werden. Diss wart an einen rait gelangt und vil gespreichs darvon gehalten. Aufs lest wart abgesclossen,man sol(t) den gefangen widder uff den torn laissen komen, und ob er des toits wol schuldich, so sult man innen minem gnedigsten herren uff sin fleissich begerschenken und damit gratificeren. Und ist doch an einem boiswigt nit so vil gelegen, da irer disser zit so vil sin. Min gn. her mois groislich drumb angefertigt sin, das sich ihre churf. gnaden gegen einen rait der stat Coeln verdoemotigt. Die sach hat so vil glimpfs auf sich, das noch nemans toit pliben war. Also leis man innen uff einen morgen frohe des churfursten ruter folgen vom torn und vor die stat porzs.
Anno 1592 den 28 augusti ist min neif Johan von Dutzs miner suester sohn Catharinen auß Engellandt widder zu Coln ankomen hat sinem brvampt nachgezogen.
[280'] A. 1592 den 29. aug. decollationis s. Joannis sambstag sin der pastor, kirchmeister und achten s. Jacob alle im Wolf uff der Bach bei Jacob Troister, ferber, irem mitachten, uff einem nachmittags gelach gewestohn mich der an eim fluß oder gicht im rucken so steiff war daß ich nit stil sitzen kunt, und minen broder, wilcher die stunde sinem gesellen haußmeister ein kindt uff der tauffen mit hern Jaspar Kannegeisser rentmeister s. Alban ein kindt moist heben,
Diss glach was also zukomen. Als am verlitten sontag den 23. aug. der kirchen und armen regnong vor uns nachmittag im sprechaus gehalten und vil zu toin was, pleib Jacob Troister aus, wie glichfals den nachmittags von der schoelen, da die kost wie gewonlich gehalten und umb das kleinat, ein metz mit s. Jacobs bilt und moschlen, gezogen wart und Wilhelm offerman das los fiele, auch das Troister provisor gekoren wart und den armen zu gut sinen eit nit getain, so bescheden sich die hern uff den nachtag widder uff die schol, und als sie frolich waren, vertrogen sie und verpotten Jacob Troister, sie wolten uff s. Johanstag zu ihm komen, den wein bezaln, da sult er etwas zum drunck vur sin straf und boiss anrichten. So hat er mit guten fischen wol und gnoig angericht und jeder hat ein flesch weins verzert und sich selbst, wa das schade ist, den angetain, und ist doch nit dan erliche fruntliche nachparschaft von den besten im kirspel geleist..
Anno 1592 den 31 oder lesten augusti ist min broder Gotschalck Weinsbergh im schrein Petri, in libro sentencia
rum an funf
dall. jarlicher fharen, vom termin s. anthonij, mit siner hausfrawen Elisabeten Hornß geschriben worden, uff ein hauß zweien heusser, daß zu den augustiner wart, beide genant Sarnelius hauß in der blinder s. Johanßgassen gelegen, und waren, zweimal drittenhalben
dall. erfflicht geldtz jeden zu 52
alb. current.
Wilche der geselschaft des Swartzenhauß zugehorten und an 1000. Dierich von
barschit, und Agneten von Attendar hatten gegeolten, und den außgangk under bemelter besiegelter volmacht der geselschaft deß Surtzenhauß, da von copei im schrein licht. Und hat min broder dar vor 100
dall. zu 52
alb. curr. bezalt, und in der geselschaften namen dem prior und und
conuent zu den Augustinern uff ire veir
mr. gutter colscher pfenningk unloisbarn erblich geldtzs uberliebert hat, und davon quitancz bekomen.
Vorhin hat er noch von der geselschaft drittenhalben dall. fharn im schrein Columbæ bekomen, also daß er nuhe ire, drimal drittenhalben dall. vor 150 dall. heubtgeltz hat. Vide supra, den 16 julii anno 92 von den eirsten drittenhalben dall. fharen, da auch mehe berichtzs zu sehen, hie wa findt man auch bescheidt im Surtzengaffel boichlin, fol. 1, 2, 3 pag. 2 et fol. 124 pag. 1, vide ibi.
A. 1592 den 31. aug. will ich setzen die zeitung, so ich vom Moscoviten vernomen, die sich diss 92 jar in aprili leider zugetragen, das (er) zwa megtige stete an Poelen, die Reusche Narve und Deutsche Narve genant, samt noch zweien andern steten Felin und Witzgelstein mit sturmender hant ingenomen, erobert und alles erwurget, was er darin von menschen angetroffen, auch etliche von denen gescleift, die im den frien inzog in Poelenwehren mogten, und hab sich uffs letzst, wie die zeitung in truck mitpracht, vor die feste stat Revel mit unzalichem kreichzfolk und rustung gelagt. Diß ellendt sol sich also zugetragen habe
n, wie der moscovita nach absterben koninck Stephani woidæ von Poelen nach dem koninckrich geworben und im daß gefaelet, daß die poellen zwein koninckgen erwelt, nemlich Maximilianu
m von Oisterich und Sigismundu
m von Sweden, wilche zu krege samen quamen, und Maximilianus gefangen wart, doch durch underhandlung groisser herrn widder loß quam, und uff die cron von Poelen, folgenß verzeigen und dieselbe dem sweden verlauffen, so mach der newe koninck Sigismundt, deß Maximiliani swester ein ertzherzogin von Oisterrich ein geborne keiserß und konings von Ungern und behem dochter zum ehemahel getruwen haben, und also widder den irthumb verguttett, widder friden und frundtschaft zwischen den benachparten koningen
[281] Ungarn und Poln aß hoichnodigh gemacht und angerigtet, daß hat etliche polische herrn ubel verdrossenn, und ist wegen deß neuwen ehestandts ein groisser haß irthumb und zweispalt in Poeln untstanden. Disser occasion und foedelß hat der moscovita war genomen, dissen krich und zug in Poln gethain, daß die christen sulchen schaden und abbruch der orth erlitten.
Von dem Moscoviten mois ich hie so vil anroren. Er ist nit christen, wie auch nit turkischs, aber glichewol ein megtich her und konink, sin lantschaft licht mit zu Asia und grenzst bei Poln an uns Europam, licht bei dem fluss Phasino, ist uns wenich bekant hie zu Coln, ist in drien teilen begriffen, nemlich in Colchos, in Hibares, in Hermenios. Unse weinkauflude plagen sier in Leiflant nach Rehe und Revel zu reisen, ietz wenig, die mogen darvon wissen zu sagen..
A. 1592 den 1. septembris will ich (setzen) zeitung, wilche im verlitten junio aus Weine sol geschriben sin und ietzs hie zu Coln im truck umbgangen,wie soltan soltanoum Amoratus, turkischer keiser, mit unzalbarm folk in Crabaten ankomen und Wichtisch, die starke stat und vestung daselbst, an drien orten mit storm angefalln und zum funften storm erobertund acht tusent christen nidder gehauwen, acht hondert kinder in Turckei gefurt die frawen leude umbbracht, auch sei der her von Dakufir
eide mit 160 pferden (alß er strassen besigtigen wolt) umbzingelt und ersclagen worden, die verglite soldaten sin auch im glide umbkomen, zwein gefangen haben sie in groiß geschutz gestecke und hin geschossen, des ich nit mehe gehoirt hab. Und ist mit hondert tusenten fort geruckt, Sisseck belegert, sigt bei Gemarra und Rab, sebelt und mort daß folck jamerlich, und ist im der grave von Serin, de rher Nadasti und Pudiani nit weit gelegen, die deß ort alle in groisser sorgen stehen.
Man sagt eitz, die koningin von Engellant hab etliche undertanen in Turkeien ligen und der Turk die sinen in Engelant. Nuhe ist man in Dutzlant und in ander nationen einer grossen turknsturen zu gewarten. Got helf uns allen und schaffe friden.
A. 1592 den 3. sept. hat meister Johan Smidtzs, notarius, am kaxs uff dem Altinmart ein par stunden gestanden, drumb das er ein fals instrument eines vertrags aufgericht, darin etliche ratzhern benant stunden, die druber und dran gewesen, wilche dess nit gestunden. Vom torn wart er an den kaxs gefoirt und gestalt. Ich (hab) nehe gehoirt, das ein rait sich dess angenomen, aber hab wol gehoirt, das falsche notarii ad schalas verdamt sin und zwischen die benke vor dem Hohengericht gestalt sin, sunst ist es selten mit den falsariis mines gedenken(s) widderfaren. Darnach wart disser notarius vom kaxs durch der gwel(t)richter diener zu s. Severinsporz ussgefoirt, da er die stat versworen hat. War kein bois menschs, vorhin scholmeister zu s. Peter lang gewesen. Und hats ubel versehen, das er sin ere umb ein gerings oder einen drunk weins so ubel versehen hat..
Anno 1592 den 6 septemb. uff sontag nach der hohemissen ist die smehesach der kirchmeister und achten s. Jacob gegen Johan von Dutz schernscleiffer im sprechauß daselbst vorgelauffen, und besclossen, man sult richtlich fortfarn. Der beclagt Dutz hat ein groisse schrift von 12 bletter ubergeben, und understunde da unse zeugen zu widderlagen, der dannest zwein außtrucklich gezeugt das Dutz die kirchmeister schelmen und deibe gescholten het, dem moisten sie wol begegnen sulten sie die sach erhalten und nit in die kosten verdampt werden, Dutzs wult auch Johan von Woringen den einen zugh mine
n seligen swager meineidich und ehrloiß in der erden machen. Nuhe war ich wol der advocat und deinte der kirchen und armen in allen iren richtlichn sachn dar ich noch wenich lohuß oder dancks von vernomen, wa eß got nit belovet. Doctor Crudener ist auch ein rechtzgelerter nimpt sich aber deß wircks nit an. Also wolt ich doch nit fortfarn ohn rhat, wist, und willn aller andern, da eß sich verleiff, daß ich den verwiß nit hett, dan eß mich nit mehe anginge als die andern, wilche alle ire ehre schuldich warn zu vertadingen innen und dem gansen kirspel zu wolfart, daß andere
[281'] ein exempel dran nemen, ire 65 unnutze mevler wisten zu halten, und die kirchmeister und achten in dem daß sie truwelich mit irem schaden vorstunden, dar uber nit gesmehet und verstevret wurden.
Anno 1592, den 8 septemb., nativitatis mari
æ starb min steiffdochter jonfer Brigitta Roß professa zu s. Maximine
n im cloister, ire eltern wilant Wilhem Roß und Drutgen Barß elude, wilche Drutgen min zweite ehefrawe gewesn, die hatten sie fast jonck inß cloister getahin, war ein gutige gedultige auch wickerliche jonfer, war oft swach, hat lang gain sucheln, und sich uffs lest hart besweirt umb ire suster Aletgin und broder Henrichs willen, die noch leben, ubel hauß gehalten und arme lude van sinne und haben sin. Uffs beszt hat die daß wasser geladen, biß sie dissen tag verscheiden. Ihr broder Wilhem Roß der rechten licentiat in der Burgerstrassn lebt auch noch hat etlich kinder alle dochtere allein, und dan irer
suster Beilgin dochter Trugin Broichs ist nit die kloickste ein alte jonfer in der welt, wa der lic. Roß kein sehne zillen oder nachnassen wirt, so hats mit dem Roßen namen bei dissem gesclecht sin ende. Und ligt disse jonfer Brigitta zu s. Maximinen begraben.
Anno 1592 den 8 septemb. starb Anna von Hacren die widwe Jaspar Liblarß uffd er Hoeportzen zu
m Sternen zwischen dem Stommel und Hollenden gegen dem Grein uber, daß man Maubachs hauß von einem n. Maubach vor 60 jarn, plach zu nennen, den ich wol gekant hab mit siner frawen einem boissen weib. Und ware biese Anna die nicht im hauß, die befeillt daß hauß und zappten rode
n wein, wie die alten, wart an Jaspar Liblar ein rich gesclecht bestat, der einen eigen hof zu Stotzhem von veir perden an sie bracht, hat drei heusser uff dem Buchel hinder de
m putz stain der sie zwei under einem tag newe bauteten, hatten vo
n irem hauß eine
n außganck uff den Buchel, sunst halten sie auch mehe erben zu Dutzs und anderß wa. Und haben drei kinder samen gezilt und nachgelaissen. Einen monchen zu
m Aldenberge, einen Zaspar Liblar handlet unweislich mit winen zu borgen und zu zappen, wart an ein widwe bestatt die auch gnog hatte und doch ___ verstendigte nit ware, schoben sich samen. Noch hat sie ein dochter Lisbet Liblarß bei sich inß hauß bestat an einen n. H
ersbach genant war auch nit die sinnigst, disse alle fat
tter motter kinder moisten widder ire
n willen Maubach heischen waß hauß heischn die drucker Maubachs kuch.
Disse widwe Anna hat vil gerichtz hendel und war uberauß nevlich und sperlich, doch wol verstendich betroibte sich ireß sohnß Jaspars daß sich der ubel anstalt daß in ein suchelei feil, machte doch bei gesondem leib ir testament, und verordnet d. Crantz sindicum und wintzler peunder am hohen gericht zu executoren, und wie sie sich zu bedde lacht loede sie daß wasser, daran sie starb und wart zu Augustiner under die capel hinder in der kirchen bei iren man eitz der der Jaspar Liblar begraben, wie eß fort mit den kindern und dem hauß und hof fharn wirt, gibt die zeit.
Anno 1592 den 10 septemb. sin doctor Mertin Crudener und Ailheit Subernich elude an der geselschaft von dess Swartzenhauß 6
rad.d jarlichen erblichen geltz und fharn im schrein zu Airsbergh, im boich porta panthæ. uff dissen tag und datu
m geschriben. Her Stephan Kolff und ich alß volmegtigen der gaffelgeselschaft in kraft unser volmacht haben den außganck gethain die ab, und sie dran laissen schriben, und daß in statt der
120
rad.d wilche sie gutwillich vorhin der geselschaft vurgestreckt und geleint
hatten, zu erlangung und bezalung der augustiner 4
mr. bono
rum denario
rum die 16 rinsche
gl. 3
mr. 5
rad. geltz und den
gl. wert sin und unloißbars, daran die geselschaft vorhin 27 julii a
nno 92 in der hern scheffen schrin am platz in lib. sin
naru
m geschriben waren, also daß eitz die geselschaft, mit mohe, arbeit, gelde an sulcher fharen, an irem vralten Swartznhausse endtlich gerathn sin. Und wil nuhe fort an dran ligen daß sie die nachkomen beß an sich halten willen, alß unse voreltere daß hauß erhalten haben.
[282] Anno 1592 den 12 septemb. haben die Nederlendische staten Coverden die starcke vestung und scloß in Westfreißlandt erobert und ingenomen. Dan wie sie (wie oben den 30 iunii diß 92 jarß angezeigt) steinwick eirst ingenomen und besatzst ist graff Mauritzs von Nassau ir feldther in iulio vor Conerden mit vil geschutzs gezogen und daß mit groissem folck belagert und uffgefordert, daß kreichßfolck aber in der besatzongh, geantwort, sie wolten irem eide gemaiß dem koninck von Hispanien getrevlich diene, hoften auch er wurde sie auch ununtsatzst laissen. Wie uber disser belegerung und wirck verlauffen sin etliche wochen, hat graff Mauritz den 22 augusti begonnen hart zu bescheissen, wilcheß die in Coverden wenich geschreckt. Alß der von Parma disse belegerung vernomen, hat eß bei veirtusent foeßknecht und 15 hondert ruther hispanischen bei veirtusent foeßknecht und 15 hondert ruther hispanischen dahin geschickt, wilche umb bartholomei bei Wesel im landt von Cleve uber Rhein geschiffet, und alß balde dem finde zugeeilet, aber die statischen hatten sich der maissen beschantzst und versorget, daß die hispanier, nichtzs außrichten kunten. Sin derhalb 3 meiln zuruck an Visen daß dorff gezogen, und sich da beschantzst. Darnach hat sich der oberst der hispanier Marii von der blauwen fhan, und Mendo lautenant von der roden fhan am morgen frohe in aller stille uffgemacht und deß graffen von Hohenlohe schantzs angegriffen, wilche sich stillich in die gegenwehr gestalt, dar uber sich die statischn auß den andern schantzen her vor getahin und an die hispanier gesatzst, innen hefftich gefolgt und bei 300 erlegt, daß sie den wiß genomen und im fluwen daß dorff Wemmelingh so gut statisch verbrent. Alß graff Mauritz irer vom halß etwaß
loß ware hat er Conerden widder hart bei hoffen und daruff mit groissem ernst den storm anlaissen, den die von Coverden ritterlich abgesclagen. Aber am 6 septemb. sin die statischn in der hispanier leger gefallen 60 pferdt und vil gefange
n mitpracht ohn die thoit pliben sin. Heruff begerten die hispanier einer frier feltsclagt, aber die statischn gaben dem trumeter vor antwort, sie hetten mit Coverden noch schaffe
n, darnach wulten sie innen zu felde komen. Nuhe war einer vom adel bei graff Mauritz genant Johan vo
n Steinwirck der schickte heimlich sinen jongen in daß hispanisch lager und leiß innen einen wegh durch daß march anzogen wie sie an die statischn komen mogten. Wie aber der jonge widder quam und von etlichn heubtluten der staten angefertigt wart, und der jong den hoidt abzongh, ersehen sie ein breiflin har stecken, daruff sie alle haele vernomen, der jong wort angehalten die hael stil geahlten. Alß die angesetzst stunde da war, der
ist _inen her hispanische ___wisse
n hembden and er staten leiher dringen, die irer war name
n daß irer derhalb theil nit ungesetzst dar von ma
n, daruff dieden die hispanier widder einen anfal alß grimmige lewen. Da daß die in Coverden sahen quamen sie auch uff den wall mit sclegendem feudlin, aber alß grimmige daß der ansclag verloren war, zogen sie balde widder ab. die hispanier erlitten hie groissen schaden uber 600
mr. durch daß geschutzs wilchs mit ketten isern __glen geladen war, vil verwundt und gefangen. Diß war den 7 septemb. gesehen.
Do daß kreichsfolck in Coverden kein vertroistung oder untsetzung mehe verhoften, stachen sie einen fhane und feur auß den 11 septemb., und begerten gnade, die wart in mit dem bescheide vergunt daß sie in 6 monaten nit widder die staten solten dienen.
Zogen daruff am 12 semtemb.
auß, und die Staten in Coverden und besatzsten eß. Und sin sechstusent und mehe schusse dar vor beschein mit 16 cartauwen. Und in den statischen stetten worden den 14 septembris freuden angestalt und triumpheirt.
A. 1592 den 13. sept. sontag Materni quam unser swager, her Anthonis von Geien, profes monich zum Altenberge, eitz in eim jonfern cloister bei der stat Ham pater, bei uns zu gast, lode sich selbst als ein gutter frunt und ware in weltlichen kleidern bekleidet, sonder einich geistlich habit oder kleit, hat auch den bart laissen waxsen, das wir inen vor eirst nit kanten, sagt, im lande von der Marck umbher befonde man wenich catholischn, daher het er sich aus noit also kleiden moissen, sult er unbeschedigt durchs lant wandern, und ist erbarmlich, das sich disser zit in dissen landen in geistlichen [282'] kleidern nemans balde uff herstraissen im felde und uff unkundigen ortern dar sehen laissen (kan), davon man vorziten kein sorg durft tragen, wie mich lang gedenckt, das geistlichn in irem kappen so frie waren als weltich, wilch sich so gar seir verlauffen hat..
A. 1592 den 13. sept. hab auch miner suster Elisabetn, min broders frauwen, uff unse haus- und kostregnong getain 24 richtzdaler und 8 goltgulden in golde, dan das jare leif fast zum ende, das wir regnen solten und sie diss jar von minentwegen noch nit mehe dan eins 31 dal. und eins 10 dal., jeden zu 52 albus current, untfangen hatte und nuhe bestimte richtzdal. und goltgulden, die ich aus minem ersparten sportelgelde und verdeinst genomen hatte. Ich hat verhoft min rent von Andernach, von jonfer Reck, widwen Hall, von Ducker zu Oede, von Zulchs, von Neuss, von Dormagen sult etwas beipragt haben, aber war diss jar alles usspliben, das nitz uber all da von inkomen. Wa es nit besser wirt, so weiss ich keinen raitz jarligs umbzuweren. Von Swartzhem ist auch an 4 jaren nitz geliebert worden, und ich dannest mehe bedarf dan die bloisse kost, als kleider, zu ehren, zu leif und leide. Min neif Gotschalck bezalt auch nitz von sinem haus zur Truben, und 5 dal. farn von der Wierstrassn, und min verdeinst, dweil ich alt sin 75 jar, komt spack bei. Doch danck ich got vor so vil tusent menschen, besonder das ich biss herzu umbgewert und kein scholt gemacht hab, die etwas uff sich hat, verhoff aber, was usstehet, mach bezalt werden, wa nit mir, minen erben. Die weil ich hohes alters sin und min jaren fast zum ende pragt, mach es die kleine zit fort an licht, das ich nit seir clagen durft; doch die alten wie ich und mins glichen sorgen auch, der erden sult in gebrechen. So dralen ich auch, und (es) gnoigt mir glichewol, dweil mir besonders nitz gebricht..
Anno 1592 den 15 septemb. ist Johan Weiß scholtiß zu Muggenhuyssen und zu Swartzhem bei mir gewest und gefordert die leste ingewilligte steur uff dem landtgae zu Brull nemlich 9
alb. von jedem morgen, dan man sult dreimal so vil vom morgen geben, were 27
alb. von 26 morgen die zu Swartzem lagen, ohn waß in Verniger herligkeit licht und ist Gulichs. Ich sagt zu
m scholtiß, dieweil ich an 4 jaren nichts vom lande bekomen, were ich da von kein collecu
m oder steur zu geben. Und diß sagt bar__lus, in l. obsistere, in fi. c. lib. 10 de ann. et tribu. quod collectæ non debent solui ex fundo qui no
n profert fruct
us. Daneben were in.
g, her von Coln mir auch vom zoll Andernach eilff jare pensiones jarligs 25
dall. schuldich. Und mine verschribung hilt daß alle gefelle deß ertzstiffs mineß gefallenß anhalten mogt biß zu miner bezalung. Er gab den bescheidt ich mogt damit nit dar von komen. Daruff ich widder antwort, er het auß miner vergunstigung daß vurige jar, auch diß jar mineß lands etliche morgen gebaut und besehet, aber mir nitz geben, so sult er den hern vor mich zu friden stelln, ind sagt ich widder, wan ich nitzs inburte, wie kan ich dan geben. Und wie er hart anhilt, wart ich unlustich, sagendt, so moist lide
n und erwarten, waß sich zutragen wurde. Versege mich nit daß man mich uber min vermogen beswern sult. Do er nit erlangen mogt wart er auch unlustich, und scheden, also von einandern. Biß herzu hab ich alleß bezalt kanß aber noch nit beiprenge, so ubel bin ich eitz dran. Ich mach vernemen waß weiterß folgen wirt. Mach daß reimlin wol sagen.
Wilcher hat recht, und dar zu macht.
Desselben recht, wirt groiß geacht.
Aber wer sulche macht it hatt.
Vernimpt sinß rechtenß wenich batt.
Waß sol ich nuhe thoin, bei der oberkeit ist die macht, nit wol darf man deß rechtenß untwaghn, ich gesweige zu versoichn, oder einem worde eß ubel druber gain, so moiß ich uffs letzst wol geben, sol ich ohn meher schaden pliben.
A. 1592 den 18. sept.hat die witibe graff Adolfs von Nuwenar und Mors bei eim erbarn rade zu Coln um gleide angehalten und dasselb mit sulchem beschide erhalten, das sie keinen anhank von kreichsfolk in disser [283] stadt Coln machen sulte, dan ire man und sie waren ireß landeß vertriben und untsatzst gewesn und sich zu Arnhem im lande von Geller unthalten da sie eitz noch ware. Disse war widder die leste grevin vom nuwenarschn und marschen stam, hat vorhin den graven von Horne zur ehe gehat den sie in der religion verfoirt daß er zu Brussel untheubt wart, und sie graff Herman ihr broder an graven Adolff vo
n Nuwenar bestat hat, daß die
landen beide am nuwenarschen stamme pliben sulten, und doch ohn beider leibßerben, und durch dissen kreich plat dar von komen sin, derhalbn sie seir verdacht im stift und stadt Coln ware, und deß geleides hoich bedurfftich ware.
Anno 1592 den 19 septemb. den sambstag im quaterteng hat jeder bannerher, ein breifgin von funffirdel rhaitzweinß bekomen, daß mir eitz seir eben quam dan der wein fast dhur war und der herbst seir spade her krauff daß saurer wein zu besorgenware. Dan dieweil von anfange diß jarß etliche raitzkirffer und raitzeichen ingestalt waren daß sie noch vor eirst nit gelten solten, so lagh mir min ersparte vorrhade an kirffer und zeichen eitz plat stil daß ich der nit gneissen mogt ob sie schoin verdeint waren, daß mich vor unpillich ansahe, so waren auch etliche
n ampten befillen und dencken irer kirffer und zeichen gantz untsatzst daß sie dern nit mehe bekomen solten. Aber dieweil immettelß etliche herrn dar uber vil clagten gefuirt, ist eß zu
m theil mit etlichen kirffern widder ingebrochen, und eitz so fern komen daß man den bannerhern und andern herrn breifger geben daruff sie im keller weil mogen laissen hollen. Doch die rhaitzeichen pliben noch zu ruck.
Anno 1592 den 20 septemb. uff sontag am abendt zu 7 vren ist daß kindt Maria Weinsbergh eheliche dochter Petern Weinsbergh und Annen Gustenß eluden in der Gotzgenaden dar in die eltern wonten, geboren, ein secundaria agnata vom gesclecht Weinsbergh. Folgenß den 4 octob. wart sie geteufft zu s. Johan hinder dem hohengericht. Und war min neif Herman Weinsbergh ir tauffpat, aber zwa nachparschen bei der Gotzgnaden wonhaftigh warn die tauffgoden, wilche sich hart und lang umb deß namenß willen gehalten, die elste heisch Maria war von Neuß, und erhilt den namen unerbitlich, die ander Cecilia von Munster geborn und Johan Underbachs hausfrawe. Dieweil disse Peterß ehelige kinder und mineß broder Gotschalck enckln sin, verhof ich sulln daß geblode erhalten.
Anno 1592 den 22 septemb. umb disse tagen, sin uber tausent ruther zu pferde durch und langs Franckfort gezogen
man sagt, sie weren von dem churfursten von Brandenburch, marckgraven Johan georgen zu
m theil zu
m theil
auch von marckgraven Joachim frederichen von Brandenburg administratorn deß primat ertzstift Magdeburg, irem sohn und respective enckel marckgraven Johan georgen dem jonge
n von Brandenburgh in Preussen, zu Stetin, Pomeren, der Cassuben und Wenden hertzogen ietz newe
postuleirten administratorn deß stiffs Strasbergh und ein raede zu Strasbergh zu hilf und beistandt geschickt gegen den hern hertzogen Carolo
m von Lotharin, der h. romischn kirchn cardinaln, bischoffen zu Metz, eitz gegen erwelten bischofn zu Strasbergh, hertzogen zu Calabrien, Barr und Geldern, landtgraven eitz in Elsaß und desselben herrn fatern und frunde, wilche beide jonge herrn groisse hohefursten sin und ohn zweiffel gewaltigen anhangk, beistandt, und gunsten werden haben. Und dieweil sie von verscheiden religionen sin, leist eß sich ansehen, alß daß die evangelischen dem von Brandenburgh, und die catholischen dem von Lothringe
n beiredich und zugeneigt werden sin.
Eß ist aber noch uff disse stunde stille. Und were zu wunschen, daß fridlebende fursten und herrn dar zwischen handleten, und die sache hilfen verglichen und verfragen, daß uff jeder siden etwaß
[283'] nachgelaissen wurde an sinem habenden und vermeinten rechten, dan da daß nit geschein sulte, stunde allerhande vurhade und weitherung zu besorgen.
Anno 1592 den 26 septemb. hat mir meister Gerhart Meilain snitzler uff der Bach neben dem Ravenstein, die gesnidtzlete dhuir zu dem Steinen schaff in der Muren under dem klockenthorn s. Jacob geliebert, und ich hab ihm vor holtzwirck und snitzelwirck drei richs
dall. bezalt, damit er zu freden war. Mich duchte er het sie wol gemacht. Het daß nit hinder sulchem unnoselen menlin gesoicht, daß er so rein außsnitzlen kunt, deß man eitzs in Coln nit vil gebrauchte, dan die snitzler dißmal uff tritzforen, bedtstette, und kisten ingelagt wirck von verscheiden holtz und farben machten und zeirten damit ihr wirck. Aber diß dhur hat ich eirst underhenden gehat und mit eim koellen druff abgezeignet und gemaelt wie und waß snitzlen sult an gemeilß und schriftenn, darnach erß eben fein abgesnitzlet und gemacht hat. Der sidt hat dißmal ander wirck daß er die blaeder und cloß eitzs nit binnen dran machen kunt, die doch binne
n stain sullen, daß man sie von baussen nit sehen sol, so hab ich die gesnitzlete dhur uff minen saal zu Graveberg laissen ein weil zit setzen und pleiben, biß ich sie uff ihr orth prengen werde.
Die herrn kirchmeister und achten s. Jacob haben mir im sprechauß daselbst freiwillich gegunt daß ich die gesnitzlete dhur in eineß epitaphii oder gedegtniß statt bei minem grabe under dem thorn machen und setzen mogt.
Nuhe stehet min oberst theil leibß mit bloissem heubt, armen, und kleider biß zum gurdel zu in einer ronden mit eim krantzs ungeferlich abcontrafeit so vil der snitzler daß thoin kunte, mit der rechter handt vor min borst sclainde und mit der linckenhandt uff einem boich vor mir. Und neben dem halß von vor zu in der ronden stehet ingegraben anno 1593 von hinden zu am halß, aeta. 75 oben der ronden stehet ein rolle, dar in ist ingegraben mit groisser schrift, deus propiteus esto nuhe peccatori.
Und sin die wort auß dem
evangelisten
luca, am 18 capittel genomen, da der publi
con von fernß stunde, wolte sin augen nit uffsclain gen himmel, dan scloich widder sin borst, sprechende, o got biß mir sonder gnedich, in wilchen worthen ich min anlagt hab. Under der ronden oder berstbilde stehet
unse angeboren wapenschilt mit dem helmzeichen, sparklee, arm und kluppell, zwischen miner beider hausfrawen Weißgen Ripgenß und Drutgin Barßn schiltern. Und oben uber den driene wapenschildern stehet ein rolgin, darin disse wort ingegraben oder ingestecjen, medi ma tenuere beati, daß ist min simbolu
m und sprichwort, daß mittel halten die seligen, neben minem borstbilde und wapen, an jeder seithen stehet ein weinstocklin mit truben und blettern an sinem raimsteck gar zirlich, darumb daß
eß uff minen und mineß fatterß hauß namen wol stilst dieweil in den weinbergen weinstock sin, und auch daß der weinsberch die hillige kirch allezit bedeutet hat dar in mir alle moissen sin, das bausse kein seligheit ist.
Under den wapen und weinstockn stehet min name, zuname und titel, also mit verhaben littern, Hermannus Weinsberg. licen. i. daß h. w. licentiatus iuris, in den rechten. Dan min neif heischt auch also, ist aber nit licentiat. So vil vom gesnitzelten wirck daß uff der dhur stehet. Darumb dan breide eichen leist ghaint.
Vur dem schaff moist doch ein dhur stain, und nit offenpliben, wie nuhe her vonffzich jar sidder der newe thorn da gestanden hat, off den daß epitaphiu
m oder monumentum druff gesnitzlet ist, hindert nirge an, und zeirt beß dan wan eß bloiß were, nd nitzs daruff stunde, und dieweil disse dhur von gesondem eichen
[284] holtzs gemacht, dick und starck ist, auchvom feur, und wasserfuchte, oder von kratzen oder stoissen nit lichtlich kan beschediget werden, so mach noch hondert jar lanck da stain, und ein gedegtniß. Und wan eß schon alt und braun wirt, so wirt man eß doch beß erkennen dan wan es gemailt wirck uff plat holtz gewest were, der worm wirt eß auch nit balde reiden.
War zu aber daß schaff zu gebrauchen, drin zu setzen, zu lagen, zu verwaren und zu bescleissen sie haben die nachkomen so wol der kirchmeister alß miner frunde zu bedencken, daß vil wert, und kostlich, auch dar sonderlich angelegen, sol an dem orde sorglich ligen, dan lichtlich emanß bei nacht oder unzeit drin stigen oder brechen mogt, und daß hinemen oder verderben, doch steit eß innen frei. Wa eß aber ledich soll staen wie eß biß herzu vil jar getahin hat, so mach man kistger laissen machen, und miner hausfrawen Weisginß gebein die in dem grabe mitten im thorn 35 jar gelegen hin stzen, und folgenß wan ich dar begraben und min lichnam verwesen min gebeinß in ein besonder kistgin darbei, und will unser alle zit im besten gedencken und gott vur unser seelen heil getrevlich bitten.
Anno 1592 den 28 septembris uff s. michaelis abendt bin ich mit minem Herman Weinsbergh in mine
m weingarthen in der Achterstraissen gangen die trauben zu besigtigen, und haben bfonden, daß sie nit halb untferbett oder roit waren und hat noch wol groin, und daß sie seir spade bei quamen, und ein spader herbst wolt werde
n auch sauren wein geben, darzu nawe halben wein an vil orthen. Eß anfencklich zu eim spaden jar geschickt wie noch, edoch wan eß noch waß gudtzs witterß wulte sin daß moigt noch hilfen, mir moissen eß aber annemen wie eß gott bescheren wil, suiß oder saur.
A. 1592 den 28. sept. hat min suster Sibilla ires mans nigt Engin zu irer mottern in das bruhus vor den Augustinern zum Beumgin am morgen zu acht uren laissen gain, dan die motter hat im den vorigen tag botten geschickt, solt seir kranck sin, und was doch vermacht wirck, darumb min suster uff den beschickten tag mit im zurucke ginge, und leiss es dissmail unverwartz die motter ansprechen. Wie es nuhe dahin quam, hilt es Peter im Beum(gin) und sin frawe bei siner motter uff, schickten von stunde an umb und quamen der her, frawe, sohn, die dochter, ir man, noch ein bestatter sohn, ein halfen, einer vor der ander nach zu zehen personen zu dahin, keiner solt vom andern wissen, leissn kost und wein hoelen, hielden das metgin in, das es nit uss mogt komen, verborgen im sin heuck und hilten im vom bestettnis mit dem sohn Werner zum Lempgen abermails vur, leissen den allein bei dem metgin in der kamern, der siner selbst auch gesan. Aber das metgin sacht, it bigerte den seir jongen knecht nit, begerte, man wulte siner moenen, miner sustern, botten schicken. So nach (schickten) sie sich im haus an, das wulten sie toin. Der jong quam zu drien verscheiden reisen hinin, eirst sagt er, sie were ausgangen, zu zweiten, sie wolt komen, zum dritten, sie het da nit zu schaffen, und das was alles erdagt. Min suster wust nit, was sie von dem langen auspliben machen sulte, schickt ire magt dahin, leiss fragen, off das metgin da were. Sie sagten im haus zum Beumgin: ja, es wurde balde komen; leissen aber die magt nit zu komen. Zu lest, wie sie das jawort von metgin nit mogten haben, und es du(n)kel bestunde zu werden, stunde es uff, sagte und reif: got gebe euch allen gutte nacht, und macht sich damit zum haus hinaus, dess sie nit wol zu freden waren. Wie es bei min suster quam, sagte es: Moen, wie hat ir mich so verlassen, ich hab euch drei mal untpotten, ir sult zu mir komen. Min suster sagt, nemans were zu ir komen, [284'] der sie etwas het wissen laissen, und erzalt do das metgin miner sustern alles, wie es zugangen were, und was jeder gesagt het bei einem worde. Nuhe ist es miner susteren glichevil, wer das metgin zu ehe bekomt, so leif der sohn zum Lempgin als ein ander, da irer so vil sin, die es umb dess haus und narong willen frien. Aber das kan min suster wol bedencken, wer dess metgin gewiss wert, der wirt auch min suster vertriben willen, das ir noch nit gelegen ist, sie werde dan eirst bezalt und zu friden gestalt, dan eirst geben die leude gutte wort, wan (sie) aber irer sachen gewis sin und iren willen haben, wirt aller gutter wort und vertroistung balt vergessen..
A. 1592 den 29. sept., umb Michaelis oder Remigii, sin zu Munster in Westphalen 136 heuser abgebrant und groisser schade geschein, auch etliche leude pliben. Und ist durch einen becker versaumt, der flass bei (einem) backoffen ligen gehat, der eirst angangen, und fort komen. Die burger waren fleissich im wirk mit leschen des feurs, aber underdess quam ein schreck und sagen under innen, die stat were verraden und ingenomen, dan nit fern von der stat lagen etliche fentlin lantzknecht, derhalb die burger vom brantleschen wichen und irer huiser achtung namen. Wie aber daran nitz war und sie beroifen, wie da bruchlich, leschten sie fortan, so vil sie mogten. Der becker aber, da der brant eirst war angangen, ist gefangen worden, dan er sult gnog gewarnt sin, das durch sin verseumnis sinen nachparen kein schade geschege. Und da der brant uffhorte, dabei seir nach war vil bussenkrutzs, uber 20 tonnen, gelegen. Were das daran komen, es sult den besten teil der stat verbrant und hingenomen haben..
Anno 1592 den 1 octob. remigii pflegen die pachte
n inzukomen damit eß diß jar noch spack mit willt beikomen, dan vil landeß noch ungebaut pleibt ligen so ist auch mißwxß und verseumniß da. Auch werden die herschafter, pachter und haußlude zu seir verschazst, sin verschult verarmpt und sunst verdorben in dissen gefarlichen kreichszeiten daß zuruck gehalten wirt, daß insonderheit den geistligen (so vil hoiffe haben) schadt dan dweil den halfen die pferde am
pfloigs ger
m__ werden befalen die leude ubel und langsam. Darauß folgt das sie andern rhaidt soichen moissen, und ire heusser vermeden und vom zinß si
el erhoeln dweil die heusser noch werdt sin. Also kompts daß die probstei, dechenei, noch veir oder funf canonichen und vicarien heusser uff der emuniteten und cloister s. Georgen von weltlichen und frembden eitzs vermelet werden, also ist eß auch in andern steifften in Coln gelegen, daß vurmelß seltzamzu hoeren war, sulchskan daß lanckwilich kreichs wesen machen, doch brengt der kauffman alß mit bei das man umbwerdt.
A. 1592 den 2. octobris, umb disse zit, als die nidderlendische Staten gein wilfarich antwort bekomen vom landtage zu Broil, das die gravinne von Nuwenar und Mors sult restitueirt und die besatzung der Hispanier aus dem erzstift Coln und der graffsch(af)t geschafft sulten werden, sin sie aus der schanzs under Emerich vur Berk stark geruckt, die stat uffgeheischen und belegeren willen. Es hat aber bischof Ernestus von Beiern samt eim domcapittel ire gesanten vor Berk zu den statischn heubtleuten geschickt und umb ein kurze frist angehalten, mit erpietung, sie wulten eirst tags dran sin und verschaffen, das die von Nuwenar restitueirt und das hispanischs kreichsfolk aus dem [285] lande geschaft wurde, daruff sin abgezogen von Berck und ist zu erwarten waß folgen wirt.
Anno 1592 den 4 octob. uff sontag am abendt nach der, maltzit ist mir min bruch etwaß außgangen derwegen ich etwaß zitlicher zu bedde ginge, het mir gern selbst geholffen und eß ingedaut, abe eß halff alleß nit was ich versoicht, min neif Herman ginge auch schaiffen und scheiff in, ich sagts im nit, und lach die gantze nacht ohn schaif in der quaelen, laisterde wie eß mir ihm gedirm und im bruch umbleiff. Do eß umb die seste stunde am morgen mit der verdeuwung sin ende hatte, und ich im widder understunde inzuhelfen, gluckte eß, ginge ihn, Herman stunde uff ich sagte im die zit nit dar von biß uber etliche tage. Doch scleiff ich nach fangen, achen widder in und dede beß.
Anno 1592 den 8 octob. sin einß rhaidtzs wegmecher an die Hoeportzs unden neigst der neuwer bachbrucken komen, und haben zu beseiden auß der langer rechtzulauffer gossen von der Hoeportzen ein neuwe goß langs daß ort hin ab geleidt binnen langs die newe canal der bach, und daß der ursachen, dan wan die groisse sturtz und donner regen mit macht die Sternengaß herab uber die Hoeportz und Weidtmart biß langs sant Jorriß thorn leiffen, kunten sie under der pisterien nit so balt durch uber s. Jorris cloister lauffen, also daß ein groisse mar und stande wasser lang bei der drencken bleiff und den ganck langs den Thorn verhindert, auch daß bachwasser auß der Butgassen dar zuquam, und eß hie und da an dem Weidtmart und von der Hoeportzn uberleiff und vurhade machte, so hat die hoenoitturft erfordert, daß im mit disser neuwer gossen verholffen wurde. Und ist disse neuwe side gasse binnen zwien tagen verfertigt, und ist wol gerathen. Doch wan die sturtzs zu starck fleissen so kunden sie nit alle die neuwe goß durch komen, dan lauffen mit recht zu uber den Weidtmart biß die gewalt der sturtzs etwaß uber ist, so leuffs dan widder zu besiden allein hin ab, wie die goß uber die bach und Weidtmart gemacht ist, hat oben a
nno 1591 den sommer durch gnogsam in lesen und zuvernemen, in verschiden maeln.
Haußregnong diß jar.
Anno 1592 den 10 octob. ist zwischn minem broder und mir regnong gehalten waß zu gemeiner haußhaltung zu Weinsbergh von a
nno 1591 p
rima octob. biß an p
rimu
m octob. a
nno 1592 außgeben worden.
Anfencklich waß durch daß neigstuerlitten ganse jar inß groß und klein tegligs zum mart und inß gemein vor victvalien speiß und dranck und anderß mehe an unkosten vßgeben sei,
[285']
Exposita und außgab.
Item durch das eirste
fod. jarß
203
gl. 18
alb. 8
h..
Item durch daß 2
fod. jarß
60
gl. 12
alb. 8
h..
Item durch daß 3
fod. jarß
217
gl. 18
alb. 2
h..
Item durch das 4
fod. jarß
62
gl. 13
alb. 6
h.
Summa der veir fod. jarß.
Facit
544
gl. 15
alb..
Noch das eirste
fod. jarß an broit
2
mald. 2
s.u das
mald.6
gl. 2
gl. an gelde, facit
17
gl..
Noch das 2
fod. jarß an broit
2
mald. 2
s.u daß
mald. 6
gl.facit 15
gl..
Noch daß 3
fod. jarß an broit
2
mald. daß
mald. 6
gl. 3
gl. an gelde
facit 15
gl. 8
alb..
Noch daß 4
fod. jarß an broit
2
mald. 1
s.u d.
mald. 6
gl.facit 13
gl. 12
alb.
Summa disse 4 fod. jarß an broit.
Facit 9 mald. 1 s.u und 5 gl. 8 alb. an gelde.
Summa
60
gl. 20
alb..
Summa summarum aller außgabenn.
Facit
65
gl. 11
alb..
Item hie von kompt der haußhaltung zu gut alß an speck, smaltzs, und vett zu samen
11
gl. 5
alb. 7
h..
Wan dan sulche 11 gl. 5 alb. 7 h. von der vorg. summen abgekurtzst werden, so uberbleibt.
Summa
5, 9, 4
gl. 5
alb. 5
h..
Nota.
Waß dan die groisse posten alß der aiß, die fircken geissen, schaiffe, botter keiß, beir, holtz, kolln, hering stockfischs und anders mehe, wie glichfalß alle klein parceln teglichs vßgeben, betrifft, dieselben befinden sich alle clair in mineß broders regnong, wa nodich da zuvernemen, wilche alle in den 4 firdeln jarß inkomen und verregnet sint.
Nuhe moiß die vorg. summa der
594
gl. 5
alb. 5 heller der ganser haußhaltung getheillt werden in
314 weghen.
Alß vor minen broder und sin haussfrawe, vor unß zwa jonfern Elisanetgin Hornß, und Marie Smidtß jede
52 weghen. Und dan noch 2 weghen vur broderß beswer
nnp _ der haußhaltung diß jar,
Summa
210 weghen.
Jede wegh
1
gl. 21
alb. 5
h..
Summa facit
337
gl. 9
alb. 6
h..
In glichen vor mich Herman, und minen neiffen Herman, vor jeden auch
52 weghen,
Summa jede weghe
1
gl. 21
alb. 5
h..
Summa facit
196
gl. 19
alb. 4
h..
Nota.
Wan dan 7 heller mehe außgeben weren, alß vurg. stehet, so verplibe die vurg. summa aller außgaben recht,
Nemlich
594
gl. 5
alb. 5 heller,
Recepta und innam.
Item folgt was minem broder diß jar 1592 gegen die vurg. außgab und sin verlegh von mir zukomen sei.
Eirstlich von wegen miner, und Hermanß
104 weghe
n,
Facit
196
gl. 19
alb. 4
h..
Noch kompt broder von mir zu, an siner bezalung der 5 dall. pension, auß der renth von Oede, jed. zu 52 alb.
Facit
10
gl. 20
alb..
Summa neigstgerurter zweier posten.
Facit
207
gl. 15
alb. 4
h..
Disse vorg.
207
gl. 5
alb. 4 heller hab ich im mit nachfolgenden parceln verricht.
Item an
no 1592 den 1 janvarii haben broder und suster in minen namen von schiffer Jacob Widdigs sohn uff dem Weidtmart wonhaft von minem roden wein untf.
31
dall. jeden zu 52
alb. noch 28
alb.
Facit
68
gl.8
alb..
Item an
no 92 den 6 janvarii hat broder von Peter Hoese doichscherer Weberstrassn wegen Peter Boicken oder Geller deß geldts von Zulpich untf.
10
dall. ort
Facit
22
gl. 5
alb..
Item an
no 92 den 13 septemb. hab ich noch susteren zu Weinsbergh an gelde uff unse haußhaltug
gethain 24
rad.d jeden zu 74
alb. und 8
goltgl. jeden zu 81
alb.
Facit
101
gl..
Item noch ein s. mineß von alterß noch ligenden speltzs zum bruwen komen, vur 5 marck,
Facit
1
gl. 6
alb..
Item anno 92 termino remigii von neif Hermanß theil haußzin zu Weinsbergh 4 dall. jed. zu 52 alb.
Facit
5
gl. 10
alb..
Summa disser funf neigster posten wilche broder in minem namen und von mir untf..
Facit
198
gl. 5
alb..
Wan dan die mindere summa von der merher abgezogen wirt, so blibe ich im per rest schuldich.
Summa
9
gl. 10
alb. 4
h..
Disse 9 gl. 10 alb. 4 h., wilche minem broder zukomen, die hab ich im von stunde an bar bezalt. also daß mir von dissem ir glich sin, und keiner dem anderen schuldich pliben ist.
Zu gedencken.
Diß jar hab ich kein gest uberal gehat damit die haußhaltung besweirt worden.
Item min 5 dall. haußzinß zu Weinsbergh bekom ich jarligs nit, deß gebrauch ich der camern mit die lude drin zu foeren, auch deß putzs, der leuffen, keller wan ich korn und wein erlange, eitzs doch beider wenich.
Item der zweiter magt Eiffen von Mulhems kost trage ich vor min anpart mit, wirt ingeregnet, und gib ir besonder 2 rad.d loinß vor min heubt, recepit 16 octob. anno 92.
[286'] waß wir an
no 92 den 10 octob. an provianden ihm vurrhade pliben sin, mir zu
m drittentheil zustendig.
Item an hardem rintfleischs
8 stuck.
Item an firckenfleischs
8 siden specks.
Item an schincken
1 stuck.
Item an saltzs
1 0,5 hoidt.
Item an stockfischen
30
lb..
Item an rochen
1 stuck.
Item an schollen
8 par.
Item an bottern
30
lb..
Item an beir
17
a..
Item an kollen
10 maissn.
Item an allelei holtzs
vor ei
n jar.
Waß jedem erbgenamen von unß sessen der haußzinß zu Weinsbergh antrifft damit laiß ich minen brodr gewerden, der daß hauß noch uff den alten zinß bewont. Allein neif Hermanß anpart 3 daller, sin mir ingeregnet aber ich hab sie neif Herman dissen 10 octob. anno 92 widder an gelde zu hande gestalt.
Item mit Gerhardt von Bedberß fharen, da mit wirdtz diß jar 92 gehalten, wie eß im vorigen jar 91 den 10 octob. gehaben ist, und da am ende zusehen.
Item unse rent am Zoll zu Andernach ist nuhe an 11 jaren nit bezalt worden, kompt unß die jetz dar zu beregtiget sin gar ubel.
Item an jonfer Annen von der Rehe widwen von Hall stain mir eitz 2 termin unbezalt auß, nemlich de anno 91 und anno 92 l. zu halffasten.
Item von Swartzem, Dormagen, Nuyß, Oedt ist diß jar alleß vßpliben, wie auch von etlichen vorigen jaren. Peter von Rhade und Elsgin Overkamps geben mir auch nitzs van haußzinß.
So vil diß jar 1592 von unser haußregnong angezeignet, min broder hatzs per partes alles in sinem boich.
A. 1592 den 10. oct., umb Gereonis, sin unse burger, kauflude, schiff eirst von Frankfort herab komen, das spader war dan gewonlich. Man sagt, die frankforder herbstmess were etwas uffgeschurzt worden umb der Oberlender willen, die langsam dahin quamen, aber die mess were seir gut gewesen. Jeder hat sie gelobt, das alles, was feil komen, verkauft worden. Vil jare her hat man sie gelastert und gesagt, die juden weren wol gefarn..
Anno 1592 den 11 octob. hat elisabetgin Hornß ihr geburtzs fest dissen sontag am abendt zu Weinsberg in der cammeren gehalten, war 37 jar alt worden, plach eß uff s. gereonßtag zu halten war saterstag daß unse beide jonfern unser lieberfrauwentag plagen zu fasten sunst war der rechte gepurtzs tag den 6 oder 7 octobris. sie hat min suster Sibill auß dem Raven und Engin daselbst, auch suster Tringin zu unß im hauß geroiffen, hat die portion mit hoenern verbessert, und gutten wein geschenckt, sunst wulten wir allein im hauß under unß sin gepliben, daß eitz uffgehoben wart.
[287] Anno 1592 den 12 octob. hab ich miner sustern Sibilln ire 5 richtzs daller leiffrenth de termino remigi diß jarß verfallen auß Gerhardt von Bedberß fharen bezalt, da von sie mir folgenß den 10 novemb. die quietanz zu gestalt von dissem jar, und noch zweien vorigen jaren so vil die 5 richtzdaller an Bedber belangt. Die ander 5
rad.d zu Andernach leist sie mir stain, biß die renth einß bezalt wirt. Vide, min rechenboich hie von fol. 66 daß in margine zu ruck uff fol. 74 weist. Vide den contract oder ko
rnffbreif hie von in minem copienboich, fol. 157. Wan ich nit sin mach min erb disse leiffrent fort bezaln und ir anpart an Bedberß fharen behalten, oder mit irem willen anderß handlen nach aller pilligkeit und gelegenheit der sachen.
Anno 1592 den 13 octob. ist Christoffel wilant swager Johans von Woringenß neiff, dem er 500
dall. rock und mantel mit dem ruckfall besatzst, vo
n Leiden auß Hollandt eirst her zu Coln komen, und sich bei sinen broder Herman und swager Peter zu
m Boumgin in die herberge begeben. Und hat min suster den 10 octob. und darnach noch ein oder zweimal angesprochen. Min suster hat im botten geschickt die herberge und kost angepotten, hatzs aber nit begert, dan allein sin besetzs. Sie daruff gesagt, nemanß het noch etwaß bekomen sie auch noch nitzs, eß hinge noch alleß under den luden wie er daß nit bekomen mogt ist er folgenß widder hin ab gereist und gesagt er wult gegen den somer widder komen.
Anno 1592 den 19 octob. ist unse magt Eu
en vo
n Mulhe
m so ein jar bei unß gewont van unß komen war still und fertich, aber der beckerß knecht neben Weinsbergh hat si gefrihet, irer doch nit begert, und ihr den deinst schanden gemacht. Und ist dissen selben tag unß newe magett Bil von Thor zu unß komen, war mineß broderß frawen etwaß swagerlich, hat ein gutte weil in Coln gewont und gedeint.
Anno 1592 den 19 octob. ist min swegerin Agneß Ordenbags in der Vetwagen gestorben, wa miner suster Marie
n Ordenbachs kindern bewant. Hat iren dritten man eitz Jacob von Sibers rhaitzrichterß sohn und von dem ei
n kindt nachgelaissen sunst kein kinder mehe gehat, sol rich gewest sin.
Anno 1592 den 20 octob. ist der hoichzitlicher bruloffs tagh mineß neiffen Johan Klein, miner nigten Catharie
n Jabachs sohn jeitz zu
m Lempgen in der Mullengassn wonhaft und Marien von Dulmen Johanß von Dulmenß sohn in der Saltzgassn wonhaftich, gewest und gehalten. Der kirchganck war den 19 octob. zu klein s. Mertin gewest aber daß bruloffsmal ware heude uff dem Quattermart den mittag g
æhalten. Min broder ginge dahin ich aber hat abgedanck und mich untschuldiget gange eitzs nit auß essen.
Disser Johan Klein und Marie brutgam und brut sullen uff dem Eigelstein zur Ganß wonen wilch hauß im zum eigenthumb zukompt, willen da wein zappen und da mit handlen. Dan sie vermugenß wol und behilfs gnog dar zu haben. Und ist bemelter Johan Klein auß dem Hollender uff der Hoeportzen von minen ohmen Peter Hersbach und miner monen Drutgin Weinsbergh mineß fatterß rechter sustern untsprossen. Disse hatten ein dochter Tringen Jabachs die an Arndten Jabachs bestadt wart. Disse Arndtt und Tringin hatten ein dochter auch Tringen Jabachs genant die an Jacob Klein bestadt wart, wilch den vorg. brutgam Johan Klein gezilt haben. Daher ist er unß erbgenamen zu Weinsbergh bloidtzbewanter und einer ex secundariis cognatis mineß fatters hauß Weinsbergh.
[287'] Anno 1592 den 20 octob. hat mich daß ungemach deß bruchs den vormittag angefertigt, daß nit vil geschein war, und kunt im nit rhaten biß daß ich zu bedde quam ungeessen und ungedruncken, da ich im balde hin in halff und eß gut wart.
Anno 1592 den 21 octob. hat min neif herman Weinsbergh sinen dritten knoden zu Airsbergh untf. 10 marck war nit vil, doch ist eß mit zu nemen, dar auch nichtzs drumb dhoin.
Anno 1592 den 23 octob. severini hat man eitzs ihn Coln eirst angefangen truben zu lesen, war spade, waren noch vil weisser korner gemeinlich in jedem truben. Und ist mir dissen weinmonat daß wort bergwin, weinberg in den sin gefallen, und hab daruff vor kurtzweil ein spil rheim gemacht. Laut wie nachfolgt.
Seeht wein und berg, auch berg und wein
.
Wie sie sich fein, schicken bei ein
.
Weinsberg und bergwein scheir ein wort.
Zwier sillaben einer sort
.
Ein hie, die ander da vorsteit
.
Die wechlung nuhr macht underscheit
.
Hie wirt der berg, vom wein genant
.
Da wirt der wein, vom berg bekant
.
Bestimpte wechelungh leirt auch wol
.
Das eß berg, und nit borg sin soll
.
Dan scloß uff borg tragt keinen wein
.
Er werdt dan bracht von baussen drein
.
Nuhe wein ist starck, verwindt das hirn
.
Der berg licht fast, erhoicht sin stirn.
Die litter s hat weinsbergh mehe
.
Am bergwein wart sie funden nehe
.
Unsser zunam erfordert s
.
Das nemants wintz, off anders leß
.
Stundt sunst ohn s. weinberg allein
.
Bedeut weingarten inß gemein
.
Hovel und berg hant gutte wein
.
Besonder an dem ober rhein
.
In bergen man die werder helt
.
Dan in grunden, off ebnem feldt
.
Deilwein genant, hat auch wol ehr
.
Weicht aber an den bergen sehr
.
Nuhe wachs gut wein, nidder, off hoe
.
Wan er wol smacht, so ist man froe
.
Zu Rudeshem felt berwen gutt
.
Al gutter wein macht gutten mutt
.
Disse spilrheimlin befordern orthographiam und auch etimolgiam deß namen und zunamen Weinsbergh, der sin rechte littern, und rechten verstandt eines worts, von zweien wortlin oder sillaben zu samen gesatzst, moge haben. Dan er sol sin von wein und bergh, nit von wint und borg, dan darzwischen ist groiß underscheidt, dar in sich vil geschickten irren, daß wortlin wein, den man drinckt, erfordert ei bei rechten
[288] deutzschenn
n, da sich, win, mit dem 1 allein nit so wol wil schicken, ist mehe nidderlendischs. So moiß das wortlin bergh auch mit dem e und nit mit dem o, oder u geschriben und gesprochen werden, dan eß sol ein bergh sin dar weinstock und truben uff waxssen, daß borgh versteit ma
n gemeinlich vur ein scloß oder edelhauß. Aber unser nam Weinsbergh hat daß s mehe dan weinberg wilcher diß orts ein weingart genant wirt. Auch ist das s, umb deß genitivi casus willen zu deutlichem verstant deinlicher, alß wan man spreiche deß weinsbergh, oder ein bergh deß weinß, dieweil die berge, von vil andern substantivis und andern dingen benant werden.
A. 1592 den 29. oct. ist neif Reinhart von Dutz zu torn gangen uff die Wierportz, da der borggref sin hantwircksgnois war, disser ursachen, das ein frau zu Dusseldorf Beil Bossmans mit etlichem silberwirck daselbst uff dem borg vergriffen, davon etlich herzu zu Coln bracht und neif Reinharten verkauft, derhalb sie von Reinharts knecht und noch einem verdorben goltsmit anpragt und gefenck(lich) ingezogen, auch das folgens bekant und drumb im Rhein bei Dusseldorf verdrenckt wart. Disse anbrenger hatten Reinhart angezogen, derhalb die rete an einen rat geschriben und der maissen angeben, als das Reinhart vom deibstal gewoist. So moist er zu torn gain und wart examineirt, gestunde, das er zu verscheiden zeit vor und nach bei 40 P silbers von der frauwen gegolten, das loit vur 28 alb., wiste von keinem deibstal, dan die frawe hette von groissn leuten gesagt, die in geltznoten ir silber hetten verkaufen moissen. Im were vom gaffelbotten nehe verbot geschein, etwas zu verkaufen, derhalb hets im wie allen andern goltsmiden freigestanden, silber, so zum feilen kauf queim, zu gelten. Er hets ungeferlich Johan von Woringen, dess fursten von Gulchs und Westfelischn kreis generalen werdein, widder verkauft, dieweil er nit so mit dem baren gelde gefast were gewesen, dess der werdein nit aller in abrede ware. Der knecht aber, der dess zu hoife mit dem andern anpracht, war Reinhart aus sinem deinst zu eim andern meister gangen widder amts gebrauch, und als sich Reinhart dar widder lagte, wart im der knecht fiant, zeugt nach Dusseldorf und richt im sulches widder an. Die rete vereirten jeden von in beiden anbrenger mit 6 dal. und vergleiten sie meit eim kutzen uff Coln. Also quamen die fein gesellen mit Judas gelt hie an; aber Reinhartz swager doctor Minaw wult den knecht hie bekummern, das er lugen von Reinhart anpracht het und gesagt, Reinhart het nit mehe dan 3 marc cols geltz der frawen vor das loit geben. Nuhe sitzt Reinhart noch, der knecht ist uss Coln gezogen; wie es faren wirt, (wird) die zit weisen, und kan einer so balde in ein ungemach geraten..
Anno 1592 den 30 octob. einen aissen vur 31
dall. gehat gewigen 436
lb. da von hat suster Tringin ein firdel aissens gehat dan sie hat mit irer dochter Eiffgi
n ire eigen kost. Item da bevor hatten mir 4 geissen den 16 octob. da von daß stuck gegolten 6
gl. 6
alb.. Item den 5 novemb. haben wir noch 2 fircken vo
n suster Sibillen im Ravenstein gehat die sie selbst gemest daß
lb. vor 4
alb. gewigen 347
lb.. Diß ist nuhe unß fleisch dissen herbst daß mir abgethain und unß daß jar durch vor unser 6 personen am dischs, da mit mir unß behelfen moissen, ohn groinfleischs in der hallen, sin doch nit so groiß von essen.
[288'] Anno 1592 den 30 octob. ist der scholtiß zu Mugenhaussen widder zu mir komen von wegen der
nutz steur oder schatzung uff dem landtag zu Brull ingewilligt, und gefragt, weß ich mich derhalb bedacht het. dan vorhin den 15 septemb. hat erß eirst widder gefordert, deß mir unß daßmail nit verglichen kunthen, und ich zu geben weigerte, wie daselbst zwa principall rechtmeissiger ursachen zu sehen. Vide. Aber eitz sagt ich im weiterß, ich het mich werden bedencken wie ich langh vorhin verstanden daß die herligkeit Mugenhuyssen darunden Swartzem gehoirte ein Nuwenarß lehn were. nuhe wiste er wol daß uff verlittenem landtag
e zu Brul die gravinne von Nuwenar und Morß uff anhalten der Nidderlendischen staten restitueirt und befoelen were dieselb in vorige possession, und uff ire frihe foiß zu setzen. Sult ich nuhe der gravinnen zu nachtzal da sie vor ire geregtigkeit noch nitzs forderte, minem gnedigsten hern von Coln die steur und schatzung dar lagen, daß mogt mir von irer gnaden ubel uffgenome
n werden. Sulchs sult er dem hern zu Mugenhusen joncker Wilhem Goltstein vorhalten, und siner leibden bescheidt daruff wissen laissen, ehe kunt ich nichtzs geben. Heruff sagt mir der scholtiß, er het der von Nuwenar auch rede mit dem jonckern gehat, und gesprochen, wan die grevinne dasselb waß vorhin bezalt widder wolt haben. Sullen mir eß dan noch einß bezaln, daruff der joncker sich hoeren laissen daß wult er bei der von Nuwenar woll verantworten. Doch haben mir unsen abscheidt gemacht, der joncker sult mir sin meinong zuschriben ist also von mir dissmal gescheiden ohn gelt und steur. aber daruff hab ich noch kein schriben oder montlichn bescheidt vernomen, mach erwarten waß folgen wirt.
A. 1592 den 31. oct. hab ich an aissen, firken und ander keuf gedacht, das man die mit dalern, jeden 52 alb., oder mit gulden gilt und macht, darin dan gar groisser verlauf ist, davon ich etwas vermelden (will), dieweil die nachkomen nit wissen werden, wie der verlauf zukomen und was das vur ein wirk sei. Derhalb ist zu wissen, das vur 50 jaren und lenger vorhin der alte daler 52 alb. vil jarn ohn stigerung uff oder ab plach zu gelden, bis ungeferlich anno 1568, und als inmittels neue richzdaler gemunzst worden, golden die auch nit mehe, dan 52 alb. laufent gelds, ob sie wol etwas besser im gehalt waren, also das es so gewonlich im brauch was, das ein daler, im rich gemunzt, nit mehe galt dan 52 alb., und jonge burger und kauflude auch nit ander gesehen oder vernomen hatten. Wiewol das mich vorhin gedacht, das ein alt daler 48, 46, 44 alb. gegolten und ein churfurster reinscher goltgulden 1 rader alb. meh, dan ein alt daler, item ein rader alb. 24, 22, 20 heller. Als aber umb das jar 1570 der richzdaler und goltgulde bestunden zu stigen und von jar zu jar mehe und mehe, bleif das folk, gelder und verkeufer, bei irem brauch mit dalern zu 52 alb. zu marten und zu handlen. Obschoin sulche daler oder stuck nit waren, so nant man doch 52 alb. einen daler. Doch worden wol nederlensche daler zu Nymmagen, Battenberg, Horn, Herrnberg und anderswa gemunzst, das kein richsmunz, dan munz war, damit bois lude iren gizs und bedroch soigten. Sunst stegen die richzdaler, koninksdaler, goltgulden hoich, also das sie uff 50, 60, 70 alb. stegen, und goltgulden und ander gelt darnach, und eitz anno 1592 der richzdaler 74 alb. gilt, der goltgulden und koninksdaler von Hispanien 82 alb.. Und man handlet und mart glichewol mit daler zu 52 alb. current und so mach(en) 4 richzdaler mehe dan 5 currente daler uff disse stunde, das ein gross verlauf ist, und werden auch vil renten und faren uff loesen mit dalern zu 52 alb. gegolten. Und dieweil (diss) zu verscheiden ziden gescheit ist, wirt kunftiglich grois irtumb und gerichtzhendel derhalb untstain. Der kreich in den [289] Nidderlanden, und das kein richstage gehalten werden, ist ein groisse ursach zum verlauf des geldes. Der rader alb. und brabans stuffer gelten 30 heller, der colsche gulde current, da man mit feilst, gilt 24 alb., den plach man einen overlenschen gulden zu nennen, zu underscheit des brabantschen gulden, der 20 stuffer plach zu gelten..
A. 1592 den 31. oct., umb disse zeit, wie gesagt wart, sulten die nederlendische Staten den canonichn zu Utricht ire prebenden abgenomen haben, das were, wie ichs verstain, ire inkomsten und renten zu andern gebreuchen gewant haben. Wa etwas dran ist, das wirt kunftiger zit wol clarer an den tag komen..
Anno 1592 den 1 novemb. sontag allerhilligen tagh ist unser leiber eltern memoria gehalten, dan min selige motter Sophia Corth widwe Weinsberghs sulchs in irem testament verordnet hat. Und sin die beroiffene frunde zu Carmeliten in die vesper komen, nemlich min suester Maria widwe Ordenbachs, min suster Sibilla widwe Woringenß, min broder Gotschalck und sin husfraw, swager adolff von Eller, ohn frawe, min neif Herman, min neif gotschalck Weinsbergh gebroder und Margret sin hausfrau neif reinhart Dutz und sin husfrau waren mit geladen sie quamen aber nit, umb etlichs irthumbß willen, neif peter
602weinsbergh qua
m allein. Und wie sie daß grab in s. Josephs capellen da ein wachskertz uffstunde, besorgt hatten und mit dem weihen durch den umbganck und chor gange
n waren, gingen mir samen zu Weinsbergh inß hauß, da war der dischs in der groisser stoben gedeckt daran gingen mir sitzen und min broder richte unß hardtfleisch, groinfleisch mit hennen, und gebraidt, auch salm, bei keiß und botter caste
ren und offts an, und schenckte unß gutten wein. Ich leiß auch rhaitzwin holen. Min bruch dede sich auch her vur, daß ich vom dischs moist uffstain und zu bedde ghahn. Und wart diß glach halb versturet. Doch warts mit mir widder besser ehe die frunde auß dem hauß gingen. Ich bleib aber ligen, den morgen aller selen tag ginge ich s. Jacob in die hohemiß und mit dem choir und kirchmeistern weihen biß an die Bach und pistereie sant Georgen wie von alterß bringlich, wult nuhe nit mehe zu Carmeliten essen ghain wie ich von alterß dede.
Anno 1592 den 2 novemb. in
min swegern Thoniß Hornß frawe halfensche zu Mauwenhem uff der heren zu s. Cunibertzs hof gestorben und zu Neil begraben, hat iren veirthen man und einigen sohn Gotschalck Horn (deß vormunder min broder und swager Stephan Horn zu Geien waren) in leben verlaissen, da sin mir offt zu kirmiß und spaceren gewest.
Anno 1592 den 2 nuemb. allerselen tag den nachmittag mit unserm beiwonenden gesinde zu Weinsbergh ohn frembden angefangen trauben in der Achterstraissen zu lesen in budden zu thoin und mittonnen die ich dar zu machen laissen von dannen zu Weinsbergh zu tragen dar hat ich daß kelter laissen setzen. Zwa megde nit fast starck haben 13 genge mit tonnen gethain, wilchs nit uber halb vol waren, hab jeder 14
alb. geben. Auff den dritten tag waren die trauben ab und alle zu Weinsbergh, und befinde wan schoin vil trauben und weinß gewachsen, so kunnen eß zwein stracker man oder megit im einem tage all dahin tragen, und ist vur sulchs unmoiß ein groiß gemach und forthel, kost daß tragen etwaß, so batt eß am
darscleiffen der budden und
faß und widder heim foeren, und moiß da scheir acht taghe baussen hauß ligen und deß abwarten. Hie kan man
[289'] bei der handt im hauß pliben, selbst mit handt ansclain, rhaten, weissen, helfen. Es ist wol fern mit dem tragen auß dem weingart, aber doch nit zu fern. All unforthel hat widder sin forthel. Daß kelter ist nuhe zu Weinsbergh gesatzst, moiß fort an da pleiben, da hat man die trauben etwaß gestoissen in budden, darnach zwei bedt allein uffgelagt, und frisch bleich abgekeltert und hat steiff 3 aimen weinß geben. Den wein oder wirtz haben mir auß dem kelter hauß vre_budden inß vorhauß zu Weinsbergh in die fesser getragen und gefolt. Do kelter, budden, und alles anders widder an sin ort gestiffelt und gestalt, wie dan vorhin im wingartzhauß geschein war, und haben nuhe unß eirst mit dem keltern zu Weinsbergh gethain und gespurt, daß eß seir fein ist. Uff den 8 tag novemb. hat diß wirck all sin ende.
A. 1592 den 3. novembris ist Gobbel von Zons uff dem Heumart neben der Fleischshallen gestorben, war sins hantwirks ein lederreider, war wol uffkomen, das er groissen handel mit leder und weinen dreif, wart des raitz von der gurdelmechergaffeln, tornmeister und geweltrichter, bawete sin hauß neben der Fleischallen zu
m Maltzbuchel wartzs von gronde neu uff und binnen schoin. Uff lest quam er in einen zanckirthumb dar uber er geracht wart, lang da mit ginge, war aber wol 60 und mehe jarn alt, verleiß sin hausfrau und etliche kinder, war zu Zonß geborn.
Anno 1592 den 6 novemb. ist Sibertus kucheschriber uff dem borg zu Dusseldorff und daselbst burger bei mich zu Coln komen, und begert ich wult ich wulte
mit jonfer Annen von der Rehe widwen zu Hall der 32
rad.d pensionen, die sie noch von an
no 91 und 92 terminis l
ætare schuldich war, gedolt haben, sie wult dran sin und mich am forderligsten bezaln. sie kunthe auch ire renth nit inkrigen. Ich sagt eß ginge minen broder eitzs an, der het mir verlagt bedurfft deß sinen, da bei pleib daß. Und er sagtt weiterß, die jonfern wult dern 600
dall. uffnemen und zwein haisse im ampt bei Miscloe bei Uphaven dar vor verschoeben und einen dieselben in die hende geben, fragte, ob ich ihr daß gelt thoin wult. Ich sagt, ich wiste nemants gedacht aber, nemans wirt sin gelt inß Bergsche landt lichtlich anlagen, ich hoirts auch nit gern daß mangel da ware.
A. 1592 den 8. nov. uff sontag vor Martini solt das hoffgedinge zu Mertinshofen besessen und der gruntpacht bezalt werden. Am vorigen jar haben gemein erben zu Weinsberg neiffen Gotschalck Ordenbach zum neuwen gesworen verordnet und zu Mertinshofen presentirt, dan es minen broder jarligs zu sweir feil, dahin zu erscheinen, und dweil neiff Gotschalck dissmal zu Dormagen uff unsem erbe lag, haben mir suster Marien Allerhilgen tag ermant, sie sult irem sohn untpieten, das er nichts ersaumte, auch Allerselentag ihr ein gedenckzittelgin an iren sohn zugestalt, das er dissen tag personlich zu Mertinshoffen erscheinen sult, die 2 hoener und 2 schilling presentern und begern, den eit von im zu nemen und das geding helfen besitzen, hoffende diss sie bestalt und getrewlich verricht.
[290] Anno 1592 den 8 novemb. ist unser alter magt zu Weinsbergh und nigten Lisbeten von den Steinen z
u s. Jacob im Sprechhauß von kirchmeistern und achten ingewilligt daß man ihre die 25
dall. von der windermecherschn, und 15
dall. von der putzerschen komende, in stadt irer abgela
usster 40
dall. oder außgang, da von sie jarligs 2
dall. plach zukomen und haben sol. Wie man hie von in der kirchen od. armen regnong deß kunftich jar oder sunst im copeienboich und memorialboich s. Jacob bericht finden sol.
Anno 1592 den 9 novemb. hat swager Tilman Volckquin zu
m Ancker an dem Altenmarts ort bannerher uff dem Himmelrich sin banneressen gehalten. Ich hab mich laisen untschuldigen wie zu mehemaeln beschein und bin von dannen pliben, dan ich mich der groisser essen und sunst auß essenß ghain seir abdhoin, dweil ich umb deß swerlichen hoerenß willen, nit so wol bei der geselschaft dienen, mir ist auch wenich am essen und drincken gelegen bin lieber zu hauß mit sclechter speisen zu friden.
Anno 1592 den 10 novemb. s. mertinß abendt hab ich hern Anthonio Imendorff scholaster s. Georgen einß fleschs massens rhaidtzwinß geschenckt dweil gein raitzzeichen gingen aber geben worden, drumb daß er minß testamentzs executorn einer sin solte nach minem absterben diß dan zugedencken. Auch hab ich Engin der motter in der Reimersgassen iren girwecken und ein fleß rhaitzwinß wie gewontlich geschickt. Aber unsen mertin haben wir 11 novemb. uff s. mertinß tag am abendt zu Weinsbergh under unß gehalten, da auch ei
n fleschs rhaitzweinß laissen hoelen und haben unß zugtich frolich gemacht.
A. 1590 den 13. nov. (haben wir) uffgestechen uns gewachs roitweins zu Weinsberg, die quart vor 7 albus. Sunst gelt das gewachs in Coln 8 alb., 71/2 alb., 7 alb. Diss was das eirste fortel, das mir hatten von versetzung dess kelters aus der Achterstrassen uff die Bach zu Weinsberg. Vurhin do mir in der Achterstraissen kelterden, bleibe der wein da ligen, biss er vergeirt, kalt und hart wart, unleiflich zu drincken, kunten es nit so balt von dan bei uns brengen, darbei sin
koren und zu samen dar von reden.
Wie nuhe der wein zu Weinsberg im vurhaus lach und anfinge zu saussen, riete mins broders frau, mir sulten uffstechen und zappen, dargegen ich etliche jare gewest ware. Wie er aber im sausse war und zimlich smachte, sagte ich, wa man dess zappens willich were, moist man dissen tag anfangen und nit einen tag länger beiden, dan ich hat im lesen gesehen, das durchaus die truben etliche nit reif, etliche halfreif, etlich vil mit weissen unreifen korneren gesprenckelt waren, derhalb ich besorgte, wa der wein nit von stunt an im saussen von der hant ginge, so sulte er sawr werden. So wurden mir es eins zu verzappen. Ich schickte zu (den) kellergengern, leis urlof gesinnen und fragen, ob ich nit ein halb foder zinsfry zu zappen het, das in Coln gewassen were, und die kellergenger gaben urlof und untpotten: ja. Am selben tag stach ich uff, die leude holten mit fleschn, druncken im haus zimlich wol. Mins broders frawe und uns jonfern saissen an der kisten, untfingen gelt und zappten mit, dan der wein lag oben im vorhaus bei der hant. Min broder, der sich wol druff verstunde, und min neif Herman holfen mit, und als mir 3 tag gezapt hatten, war der wein verzapt, das wir am 16. nov. bei lichten tage den wingartz crantz ab moisten nemen und das [290'] haus zutoin. Darnach wolt ein jeder dess weins haben und clagten, das sie sich nit sat gedruncken hatten. Also wart aus dissen 3 aimen steif geloist 112 gulden current. Diss gelt leiss ich mines broders frawen uff regnong unser kosthaltung behalten. So hat man sich einß versoicht und weiß uff ein ander jar wie man sich schicken soll, wiewol ich vor etlichen jarn auch zweimal mineß behaltzs gezapt hab. Daß ist also eitz gerathen bei sclechtem wein und hohem gelde. Eß mach filligt nit aller jar dergestalt zughain.
A. 1592 den 14. nov., umb disse tage, ist der jonge furst, herzoch zu Cleif, Gulch, Berg, her Johan Wilhelm, zu Dusseldorf uff dem Borg ingezogen, dan sin f. gn. war in den sinnen verruckt und stach nach den jonkern und hoffgesinde mit bloissen swertern und schaus mit koegeln von sich, das nemans ohn gefar sines leibs sich uff dem Borg durf(t) vernemen laissen, also besorgten sich die rede, sin f. gn. mogt sich ubel vergain oder selbst von emans beschedigt werden. Jetzs bericht man innen, sich wol vorzusehen, dan die freibuter und ander fiande hilten hart uff in..
Anno 1592 den 15 novemb. hab ich mit doctor Mertin Crudener minem neiffen Jaspar Pempelfurdt von Dusseldorff in der Lyndtgassen underkeuffer im Fischkaufhauß ein kindt und sohn zu s. Brigiden uff der tauffe
n gehaben. Und ist Merten genant nach minem gefatter dem doctor dweil sin hausfrau deß kindts motter
nuhe moen ware, auch daß eß umb s. Mertinßmiß und bei s. groiß s. Mertin geborn waß. Ich hab uff der tauff_ geben 1
gl. pestelet, 1
goltgl. 1
rad.d 1 ort ko.
dall. 1 metzer blanck, 1 teschg__ vo
n 12
alb., 1 regal der hevelschn. Ich bleib den mittagh nit bei ihm essen, und untschuldiget mich gar seir, daß ihm nit leib war.
Anno 1592 den 16 novemb. hab ich widder geschriben an Gerhardt Ducker zu Oede, und den breif Laurentzn in der Reimersgassen mit 8
alb. gethain zu bestellen, dar in ich Ducker abermailß ermant umb bezalung und im verwissen daß er mir nit schriben wie die sach zu Lobbrich an den partheien stunde damit er mich uff hilte, ich hab im auch gedreuwet wa ich keinen gutten bescheidt in kurtzem verneme moist ich andern rhaidt mit recht soichn, dan ich moist einß bezalt werden. Nuhe vernim ich noch kein zeitung, hab aber vernomen daß der drost Brendt eitzs zu Oede haußhalte, und gedacht, wan ich siner edelheit schribe und die sach etwas erzelte, mit beger, er wult Ducker berichten daß er mich bezalte. Es mogt filligt helfen.
Anno 1592 den 17 novemb. hab ich dem fasbender uff dem Buchel hinder Weinsbergh 3
gl. 15
alb. bezalt inhalt sineß zittels, von den 4 tragtonnen zu rusten sampt etlichen feslin vor minen herbst, daß der nuhe auch bezalt ist.
Anno 1592 den 20 novemb. umb disse tage hat sich min kranck rechte bein binnen oben dem knochel ubel angestalt mit zweien offnen orthen die auch kirß roit und fevrich waren. Biß her zu hat eß sich wol gestalt und gein wethumb dran, krenckden und dhoit willen ire vrsachen haben, so laiß ich mich beduncken die neuwe kelte deß anghainden winterß, und da ich im herbst daß keltern mit hab gethain, sol ich daß bein unden am foiß zu seir bemohet haben, und mach sulches villigt die ursach sin, oder ein ander
[291] ein ander ursach die ich nit weiß. Gott weiß eß, dem ichs befille, ist der beste artzst, der ware gesontmecher.
Anno 1592 den 20 novemb. hab ich dem licentiaten Petro von Broich churfurstlichen commissario in miner gerichtsz sachen gegen Wilhem Waltneil zugeschriben und also umb recht widderfarren zu laissen schriftlich solliciteirt dweil ich umb mineß krancken beinß willen personlich so weit nit auß durfft ghain biß s. Cunibertz da er wonte. Ich schickt im auch minen merten von der bannerschaft 1
fod. raitzweinß dweil man gein raitzeichn gab dan breifger, da mit ich in dißmail verehret.
Anno 1592 den 21 novemb. pr
æsenta. mari
æ bin ich oben von miner schreibkamer unden in min stublin zu Cronenbergh gefharen, dan ich durffs oben nit lenger in der kelten umb mineß beinß willen herden.
Vorhin den 18 novemb. sin wir auch zu Weinsberch unden vss der grosser stoben die kalt war, oben uff die hangende stoiff gefharen und die gewarmt.
Anno 1592 den 21 novemb. hab ich und min broder mallich ein orth dallerß beigelagt und einer alter ermer frawen der steinmetzer gaffelbotten motter 0,5 500 geschenckt, deß hat sie unß wilant her Gotschalck von Raede zu
m Rosenkrantz alten officianten s. Jacobs graff under dem Klockenthorn vor dem Steinen schaff in der maweren uberlaissen und alß ei
n neigste zu unsem frien willen gestalt daß mir drin mogten begraben laissen wer unß gefiele, dan sie sagte, der offerman und dodengrever macht wort druber daß eß moissich stunde und nemanß drin begraben wurde. So mach man eß fort an jarligs uff aller selentag vß dem hauß Weinsbergh beligten laissen und in beseß halten, wie sie biß herzu jarligs gethain hat, off ein gut frundt oder jemanß von gesinde ableibich wurde, den dar in zu begraben, daß nit frembden drin quemen und das beseß innemen, dieweil eß neben minem grabe im thorn ist gelegen, zu gelegenen zeiten mach man weitern schein und beweiß wa den kirchmeistern und achten sant Jacob erlangen.
Anno 1592 den 21 novemb. sin zwein mon vo
n Dormagen zu Weinsbergh komen. Herman Eiff
ler und Johan Smidtzs
knecht und haben 3
rad.d und 0,5 ort, von unß den erbgenamen und eigenthumbern deß Weinsbergs guts daselbst gefordert, nanten eß, ungewontlichen herrn schatzs. Waß wulten wir dhoin, unß gelegenheit war nit mit den befilchabern und schatzhebern vil zu disputern oder darumb zu reisen und zu zeren. Und dweil unser erbgenamen sechs sin, so hab ich 0,5
rad.d und 19
h. vor mi
n seste
ntheil dargelagt. Min broder auch 0,5
rad.d 19
h. und vur suster Sibilln auch 0,5
rad.d 19
h.. Item neif Herma
n vor sich und sinen broder auch 0,5
rad.d 19
h.. Auch vor Johan und Gotschalck Dutzs die er zu finden woste 1 ort richtzdallers und 9,5
h. weiste sie bei swager Eller und neif Reinhardt solten auch 1 ort
rad.d 9,5
h. geben, daß seste theil war auch 0,5
rad.d 19
h. sult suster Maria widwe Ordenbachs vor sich selbst darlagen. Man hat wol gemeint dweil sich suster Marie deß goidts zu Dormage
n allein underwindt und nemantzs etwaß pachtzs liebert sie sulte den schatzs bezalt haben, aber deß doit sie nit, dar uber sie alle zornigh werden, da bei pleib eß, dhoin wirß nit so machen mir unß alle ungemach, moissen heir innen gedultich sin biß zu siner zit.
Anno 1592 den 22 novemb. uff sontag s. cecilien hat mineß broderß hausfrawe Elisabeth Hornß iren festagh vo
n s. elisabethn am 19 novemb. gewesen, zu Weinsbergh uff der hangender stoiffen gehalten und dar zu geladen mi
n suster
[291'] im Rabenstein sibillam Weinsbergh und suster Tringe
n Hemmersbach zu Cronenbregh ire nigt und neiffe
n Bille und Bertzs Schall von Polhem und dan dischgnosen mehe im hauß waren, da richt sie hartfleisch, groinfleisch henne
n gebrait foegel, keiß botter casteien oiffts an. Und mich dreifft min brouch widder vom dischs daß ich zu bedde moist ghain, da eß wol drei vren durte. Sie hat gutten wein laissen auch im rhaitzkeller daß mir alle frolich waren, were, daß gebrech mit mir zu ruck pliben.
A. 1592 den 24. nov., uff s. Catharinen abent, ist die ander seide von s. Jacobs legenden oder historien in der kirchen uffgesatzst und waren zimlich wol gemailt und verneuwert, eben wie (die) eirste seide, und sin disser park oder taifel drutzen, darzu jeder einen richzdaler geben hat, und sin die nachfolgende. Her Gregorius vo
n Virssen lic. thiolo. offica
nt s. Jacob, ca. s Georgen. It
em Henrich van Lanck Margret vo
n Rom
merskirchn elude. It
em Wilhem vo
n Polhem und Catharin elude in d. Butgassen. It
em Wilhem Stroiff Cathrin elude uff der Oberbach item Stingin Sellerß vor den Carmeliten kremersche mit iren zwien menneren. It
em jonfer Elisabet Hornß zu Weinsberch, jonfer Maria Smidtzs zu Weinsergh. It
em Herman Weinsbergh der jongh. It
em Gotschalck Weinsb. der jongh Margret vo
n Swelhm elude. It
em Margret vo
n der Horst gnant Essigs mit iren 2 mennern it
em Gerhardt Lutzkirchn und Margreit dhoede elude. It
em Michel Lutzkirchn Ursulla
numerich elude it
em Arendt Baumich Sophia vo
n Zonß uff d. Perlegrave
n elude. waß aber der snitzler von namen leisten cronement gekost bezalt die kirch besonder 20
gl. cu..
Anno 1592 den 25 novemb. hat unß neu nachpar zur alter Tauben uff der Bach Niclaß Munch und Anna Brasselerß sin hausfrawe einen sarck hinder ir hauß willen setzen, und unserß hindergehauß am heimlichen gemach durch die maur gebrochen einen balcken drin zulagen zu behoif eineß scheptags und wie der steinmetzer nit durch die unckelstein bequeimlich kunth brechen quam die frau bei mineß broderß frawe zu Weinsbergh, leiß an unß begeren urloff durchzubrechen. Mi
n broder und ich leissen ir ansagen unser erbgenamen we
ren sechserlei, durfften eß ohn ir wissen und willn nit erleuben doch wan sie einen schein von zweien scheffen zu Airsbergh unß besiegelt zu stelten daß eß innen auß nachparlicher bidt von den sementlichen erbgenamen zu Weinsbergh vergunt were, und gelobten im fhall eß dem hauß irgen an schedlich wurde sin, widder abzubrechen. Die frau sagts irem man an, quam widder sagt eß were in leib, daruff hab ich ine
n daß concept zugeschickt, aber dweil er ein ureidt beier ist hat erß folgenß dergestalt nit thoin willen, also ist eß noch bleiben anstain, so bedenckts der mullenschriber noch.
A. 1592 den 26. nov. hat Petrus Toppius schreinschriber und schriber in der weinschoelen den Thumbherren, wie ire wein von Erpel zu schiff an den kranen komen, durch die rheinmeister inen die kett laissen verpieten, dweil er sin Thumbrent an etlichen jaren nit bekomen und gern bezalung gehat het. Das Thumbcapittel hilt bei eim rade an, das innen erleubt wurde, die wein uffzufoeren. Aber ein rat gab vor bescheit, sie wisten iren burgern nit zu weren mit recht zu sprechen. Die Thumbherrn hetten die wein in der weinschoelen gern los gemacht, meinten uff dem rheinstrom hetten eins raits gerichten kein jurisdiction oder verpott. Aber die rheinmeister keirden sich daran nit, wulten ir verpott auch nit uffheben. Die Thumbherrn wulten sich deshalb in der weinschoelen mit recht nit inlaissen; under dess gibt sich der schiffman mit den weinen etliche schrit vom kranen in den rhein und bleibt da noch vur anckers ligen. Wie es weiters sich zutragen wirt, mach ich zu siner zit hernach setzen..
[292] Anno 1592 den 27 novemb. sol graff Werner von Salm her zu Reifferscheit und zur Dick mit etlichen ruthern zu Bedber ingeritten sin, in meinong der gravinne
n von Nuwenar widderstandt zu thoin. Vorhin hat er sich mit minem g. h. von Coln bischof Ernesto vergligt daß er eß behalten sult, eitz helts der bischof mit der gravinne
n und staten und dhoin graff Wernern uberlast und willen die von Nuwenar restituern und drin setzen. Min her von Coln kan sich auch mit dem kreichsfolck in Berck nit verglichen, fordern hondert tusend und sievenzich tausent
dall. ehe sie außzehen oder dem ertzstift Bedber inraumen willen. Derhalb die schiff zu Keiserßwerde und zu Dusseldorff uffgehalten daß sie nit zu Berck abfharn und verzollen solten. Also sagt man, die von Berck hetten untpotten, wa sie die schiff nit hin ab leissen fahren so wulten sie die hoellen. Was diß nuhe vor ein end wil nemen, wirt zit geben.
Anno 1592 den 29 novemb. hab ich eine
n halben richtzdall
er vor gotschalck Weinsbergh den jongen und margret von Swelhem sin hausfrawe beigelagt und bezalt. Man broder glichfalß auch eine
n halben richtzdall
er zu der taiffel und parck von s. Jacobs legenden das in iren namen dar gesatzst ist, dieweil sie noch nit die richste sin, ob irer kinder in leben pliben wurden sich deß erfreuwen mogten und irer eltern da bei gedencken. Aber herman Weinsbergh der jong hat sin taiffel und parck selbst bezalt. Hie von weiterß oben den 24 novemb..
Anno 1592 den 30 novemb. eirst s. quirinß wasser zu minem bein gebraucht, dan minß broderß hausfrau elisabeth Hornß sagt sie het sich mit gutten luden berade
n und innen erzalt wie eß ein gestalt mit dem gebrech mineß beinß hett. Dieselben leissen sich gantz beduncke
n eß sult von s. kreinß gnaden sin. Derhalb rhiede sie mir ich sult s. quirinß wasser gebrauchen, die hilgen und frunde gotteß hetten groisse macht. Ich bewilligte dar zu, dan eß hat sich daß bein in kurtzen tagen seir ubel angestalt. Wie ich hie vor den 20 novemb. angezeigt hab, daß ich drumb bekummert was, derhalb ich auch zu Tricklen der alter magt under Kestern ginge die eitz zum Gavenwalt in der Wefferstraissen waß, und seir gut verstandt uff gebrante gebrechen hat, und vil luden geholfen. Die sagt mir am verlitten 26 novemb. ich sult ein tuglin mit wein druff lagen, daß ich doch beresten leiß, und deß rhaidts mit s. kreinß wasser abwarten. So ginge minß broderß frawe mit jonfer Marie Smitz zu s. Albain dar hilthumb von s. quirin ist, und holten da deß wasser. Der preister stach daß hiltum drin, und befall daß wasser mit wein zu warmen und warm mit ein tuglin druff zu lagen. Auch 9 tage lang alle tage 15 pater n
oster zu bidten gott und s. krein anzuroiffen. so hat jonfer Merie dissen tag angefangen got umb gesontheit an leib und seelen zu bidten und den hilligen s. quirin anzuroiffen dasß er got mit vor mich bitten wulle. Und hab daß volherdt die angesetzste tage biß noch. wie nuhe daß tuglin den eirsten tag druff gelagt wart bestunde eß ein demfflin oder reuchlin zu
geben, daß j. Marie und mi
n neif Herma
n sahen, ich aber umb mineß dunckeln gesigtes willen nit sehen kunth, daruß namen sie daß es von s. quirinß gnaden were. Alß diß tuglin nuhe uff den dritten tag druff quam zu ligen, sach man scheinbarlich daß die rhoete verginge und
[292'] die zwei offen orther bestunden zuzuheilen und sich besser anzustellen als sie biß her zu ehezitzs gethain hatten, so daß ich in gutter hofnong sin, esß sol nuhe einmail heil werden, dan ob ich wol alt gnogh zu sterben sin, so wult ich doch die ubrige tag gern mit gesonden beinen und leib wandern.
Anno 1592 den 2 decemb. alß der durchlugtiger und hoichgeborener furst und her, her Alexander Farnesius princz zu Parma und Plarentz, oberster gubernator und capitein in Belgica in Hispanien
etc. siner naturlicher swester eliger shon, zu Atricht mit sinen zoge nach Franckrich komen, ist sin excellentia und gnade in swacheit gefallen, und daselb dissen tag gestorben. War ein trefflicher kreichsfurst gewesen, der groißmechtige sachen außgericht, dan hat Mastricht mit stormender handt erobert. Nach dem sich der hertzoch vo
n Alanzon deß koninck einer broder von Franckrich den Brabandt vur iren hertzogen gehuldet sich so schendtlich zu Antwerpe
n verlauffen, hat er Brabandt, Hennegaw, Flandern, Freißlant, Gelren und ander mehe landen und verscheidene stedte under deß konincks gehorsam bracht. Hat sich aber untschuldiget daß ohn sinen befelch verbrant sei, wie oben sub. a
nno 1586 in fine iulii und augusto gutter bescheidt zu finden. und wie getrevlich er gehandlet noch hat er uffs letzst nit vil dancks von den hispanier insonderheit verdienet, die selbst nach dem regiment tragten, dan disser vo
n Parma ein italianer und kein hispanier ware. Man sagt auch eß sei schoin ein nuwer gubernator in den Nederlanden vorhanden. Wan ich hie von weiter zeitung die gewiß ist, vernemen werde, mach ich dieselb auch anzeignen.
Anno 1592 den 2 decemb. ist min neif Reinhart vo
n Dutz goltsmidt in eim rhade zu Coln loß erkant, dweil die Beilgin Buschmanß so sich zu Dusseldorff uff der borgh vergriffen innen untschuldiget und man nitz vermoitlich uff in prengen kunt, doch daß er caution stelts ob die furstliche rethe oder diener clagen wurde, inzuhalten. so ist er am nachmittage von der Wierportzn komen da hin er zu thorn gangen und da funf wechen gesessen hatte nit ohn schaden versumniß und verkleinero
ng siner erhen. Und hat sinen swegerherrn Johan Minawe und swager adolff vonEller zu burgen gesatzst und sin swester Elsbet Dutz Ellerß husfrawe moist mit hanttaßung dhoin (sin diener der sin broit gessen damit er sich gezenckt war zu Dusseldorff gezogen, und sulches anpragt. Derhalb ist irthumb und zanck sorglich, da durch die person umb daß leben komen und Reinhart in den last. Und dem knecht auch nit vil erhen)
.
Anno 1592 den 3 decemb. ist Engin Dutzs ehelige dochter Reinhardten Dutz goltsmidts und Tringin Minawe eluthen neben dem kurtzs vor den Crutzbrodern in groissen swarmoit der eltern geboren. Und ist den 10 decembris zu den hilligen Apostolen geteufft, sin tauffgoden waren Engin von Gusten Peter Weinsbergh husfrawe und noch ein frawe uff dem heumart heischs auch Engin, so daß deß namenß halber nit vil stritz fiele. Und Gotschalck Dutz sin broder war der gefatter. Diß kindt Engin oder Anna Dutz ist ein primaria cognata zu Weinsbergh, und ob die eltern disser zeit klein gewin und narongh haben und sich derhalb ansehen leist, alß sulten eß geringe kinder sin, so mach sich doch das gluck wenden. Und kan zu gott helfen daß eß gutte lude mogen werden.
[293] Anno 1592 den 6 decemb. nicolaii nachmittags zu 3 vren sin die kirchmeister s. Jacob in doctor Crudenerß hauß zum Hirtz uff der Underbach samen komen, ire presentzregnung gehalten, gefragt vß eim zittel und geantwort wahe und hinder wem der kirchen und armen geschriben boich register, regnongen, acten, ufgenomen breif und siegel behalten und weren. Auch alle facienda et expedienda gevroigt, darnach sin wir zu disch gain sitzen und hat der doctor mehe dan genoigh angericht, firmen und neuwen wein geschenckt. Und ist nemaß bei unß gewesen dan doctor Crudenerß frawe und mineß broßerßfraw, doch solt gefatter Jasper Eller wanschaffen darzu sin komen, der offerma
n Wilhelm
us deinte zu dischs. Disse regnongh plach man in der kirchen sprecherhauß zu halten ist aber vor gut und stiller angesehen in den heusser zu halten und under der kirchmeistern umbzughain, der dan dritterhalben
dall. jeden zu 52
alb. fort an zu
m besten vor die kost sult haben, dan so will pracht die inkompst nuhe jarligs meh auß, aber es wil von noden sin, vorsorg zu tragen daß eß sich nit verlauff und frembden zugelaissen werden, sunst ist disse beikompst hoich nodich vide im vorigen jar nicolai. Diß zeichnen ich also an dan eß ein nachparliche sach ist, im hauß Weinsbergh etwaß drumb zu wissen lustich.
Anno 1592 den 7 decemb. ist Ursula Numerigs widwe wilant Mertin Lutzekirchens in iren wonhauß eitz in der Wenerstrassn haistich gestorben und zu s. Jacob bei iren ma
n und swegerschen Gerhart Lutzekirchen kirchmeister in daß grab bi
nne
n der duhr gegen s. Mattheiß elter neben doctor Crudenerß frawen stoill, die nevlich 2 parck in s. Jacobs renoveirter legenden hat bezalt am ende scheir neigst dem choir hat fast kinder in lebe
n verlaissen, war von leib fillich, wolgestalt und verstendich. Hat vil jar mit irem man am Maltzbuchel gegen der Vulkanne
n uber gewont, mit botter keiß kertzen gehandelt, roten wein gezagt, nach deß manß thoit in die Weberstraß vertreckt.
A. 1592 den 9. dec., umb disse tage, hat her Hillebrant Suderman, alter burgermeister zu Coln, sin stamhaus, da sin fatter, her Herman Suderman burgermeister, und nuhe er vor vil jarn innen plagen zu wonen uff der Santkuln und ginge hinder Gurzenich, dem kaufhaus, mit der porzen aus, einem fremden, wie man sagt, vor 170 richzdaler jarligs vermedet und er ist in die Walegass hinder den Weissenfrauen in sinen weingart, darin er neuwe heuser gebaut, gezogen wonen. Und was das dem folk gar fremt, das der burgermeister aus solchem herligen siner vurelter haus so fern und achterlich war verzogen und besonder das er einen fremden in sin haus gesatzst hat, der nit unser catholischer religion sult sin, dar man doch so hart uff hilt und etliche mal verpotten hat, sulchen kein huiser zu vermeden, filligt wirt (er) es umb der hoher, jarliger nutzung und zins getain haben oder mach sich mit dem neuwen bau verbloist oder zu vil an den lankwiligen process mit jonker Arnolt von Siegen moissen lagen. Glichfals hat her Jacob von Siburg, raitzrichter, sin haus zum Lepart uff dem Altenmart, darin er geborn, erzogen, sin narong gehat und grois drin verbaut, auch einem fremden kurz hervur vur 140 daler vermedet, wie man sagt, und ist mit siner hausfrauen und eidomb Goddert Kannegeisser uff s. Marvirenstrass in der Spiegeler hoff oder hoff von der Mark zehen wonen in sinem alter, ohn zwiffel, das die narung nit wie vorhin hat willen gen. Auch haben ei
n gut zit van jaren vil von gutten gesclechten ire stamhuser und elter heusser frembden auß dem grunde verkaufft und daß gelt an rent gelagt.
Anno 1592 den 10 decemb. ist Vit Gebrait deß metgin Enginß fatter zu
m Ravenstein inß hauß komen, sich ein kan beirß laissen zappen und nach dem metgin wilchem daß hauß besatzst were gefragt und gesagt das were sin dochter, alß Engin daß angesagt wart, wult eß nit her vorkomen, dweil er umbleiff und van siner motter mit unwillen war. Und wie sich siner nemanß
[293'] siner annam bezalte er sin kan beirß, gesegnete er alle die im hauß wonten, und gings damit von danne. Wie deß metginß motter angesagt wart, daß ihr man da gewesen were und sich nemans siner angenomen hett, sagt, daß were ir seir leiff. Diß metginß motter bracht daß mail auch einen neuwen heilich an mit Jacob Dunewalt eineß bruwerß sohn in der Leiffgasseb ab, der solt zwei bruhauser haben und etliche hondert dall
er hette Peter Smidt veschriberß knecht gewesen und wonte noch bei deß widwen, der auch folgenß in den Ravenstein quam freien. Und verleiß die motter den sohn zu
m Lempgin und feil dissem zu.
Anno 1592 den 12 decemb. ist Joahan Weiß scholtiß zu Mugenhusen widder zu mir komen und mir breif von sinem jonckern und herrn zu Mugenhaussen bracht, dar in mir der joncker geschriben ich moist die steur bezaln wie uff dem landtage zu Brull vertragen were. Wie der scholtiß am verlitten 30 octob. unsern abscheidt gemacht hatten, wie da zu ersehen. Ich gedacht, sol ich mich vil streben und wirck machen ich mogt uff min alte tage in unrawe und schaden fallen, den min nachkomen finde
n mogten. Also bezalte ich im dißmal bar 9
gl. 20
alb. 3
h. vor daß eirste quartal von disser neuwer steur alß von 26 morgen 1 fird
el in Muckenhuser herlicheit ohn Verniger vo
n jedem morgen 9
alb. da mit zaugh er hin, ich gib schatzs und steur und daß landt licht still daß sehen die herrn nit an sie willens haben. Nuhe wil ich deß jonckern breif hie her setzen wie er an mich alß min lehnher geschriben hat. dem ehrmutfesten und hoiggelerten minem lieben getruwen und insondern gutten frundt herman von Weinsbergh der rechten licentiate
n in Collen
.
Min frundtlich groitz und alles gute
n zu vorren erentfester hoichgelerter insond
er lieber getruwer und gutter frundt. Dieweil uff jungst gehaltene
n broelischn landtag widderumb zu der gemeiner deß ertzstifts colnsche
n landtstevre die quartalen uff die morgenzall zu erhaltung der neuwe
n besatzung
en ingewilligt, und dar unden nemanß gueder (alß graffliche und aidliche sitz) exempt sin sullen, und uff die lenderei, so im obern ertzstift in empter, oder herligkeiten gelegen, wilcher kheine gel
edegangk sulcher stevren zu erhalten sonder durchauß alß nuhe lender (
lange zeit geben) die quota erlagt si
n moisse
n oder ad penam dupli und andere scharffe execution zu gehen von ire churf
urstliche gnad
en geschriben und hefftich erford
ert werde
n. demnach kan ich ex
miste
n vor schaden zu verhutte
n, sulchs hie bei nit verhalten das die angestelte zeit, deß nuhe eirsten widerumb nuwen quartalß verlauffen von mir herroerend
en lehnguede
n und in disser miner herlicheit gelegene
n lendereien zu bezalen, wiewol hern die verschoenong der gelegenheit halber gesehn aber nit erhalte
n moegen. Also kein langer verzogh erleiden will, sunst eur gunste
n angeneme fruntschaft zu erzeigen wolt ich gern doin. Khen godt der euch gnedich bewarn wille. datu
m zu Mugenhusen anno 1592 den 8 decemb.
Euwer gunsten guden frundt.
Subscriptio wilhelm von Goltsteyn.
Anno 1592 den 13 decemb. lucei
æ sontag war der churtagh eines rhaidtzhern uff dem Swartzenhauß achtage vor s. thome tagh froher angesclagen. Umb Margretn Ham der gaffelfrawen und irer kinder vormonder willen die uber unß bei eim erbarn rhaidt geclagt daß die geselschaft allein an der Augustiner alle unloisbare fharrent vo
n veir m
ar
k gutter pfenninck (wilche 16 rinsche
gl. jarligs werdt warn) sich schriben laissen, und sie nit mit. Derhalbn ein rhaidt die sach etlichn zu vertragen committeirt. Wie aber joncker Wolffskeil und doctor Haickstein etwaß geswindt drin handelten uff s. mertinß abendt, dsß sich die geselschaft
[294] inß gemein uff die sach besprechen und untscleissen solt, und joncker Wolffskeil hardt uff antwort andrange, umb deß willen, wart die beikompst dissen tag uff dem Swartznh. angesclagen. Und wie eirst zu der rhaidtzchur geschritte
n wart, erwelte mich die geselschaft widder vor iren rhaidtzherrn. Belangendt den irthumb mit der fharrenthn da hat ich ein supplication an einen rhaidt gastalt dar in der ganse verlauff erzalt, und waß dar gegen ungewant widderlagt were. Sulche hat man da offentlich verlesen, und hat sich die geselschaft sulche durch auß wolgefalln laissn, und irem alten rhaidtzherrn Jacob Schutze
n befolln, die in rhaidt stadt dem secretario zu uberliebern. Wan die sach vor leiff im rhade zu verlesen, wie er daß gethan, ist die sach biß noch still pliben. Und ist fort ingewilligt, wa daß Weisse hauß neben dem Swartznhauß vur ei
n gaffel hauß ein weilzit anzunemen.
Anno 1592 den 14 decemb. ist min rechte bein binnen oben dem knuchel da eß vor 14 tagen an zwien ortern offen gewesen eitzs schoir allerding zu gange
n und hat an beiden orten russe gesatzst, allem daß underst war noch ein nalden kopgin offen, der uberst ruff leiß sich darnach uff achten tag abweschen und pleib zu der underst ruff stehet noch druff und wirt droge und ist kein wehe drunden. Vertrau zu got und daß der hillige mirtir und frundt deß herrn vor mich umb gnade pitten sulle, daß ich deß gebrechs genesen moege, were mir noch bequeim das nit etwaß darzuscluge und arger wurde, sunst hat die pein daran nichtz zu beduden, doch ists mit gesonden glider beß leben, dan mit mangelhaften.
Anno 1592 den 16 decemb. ist Peter von Rhade in Paulus von Kavue hauß uff der Bach sineß alterß von 65 jaren am wasser mit guttem verstande gestorben und s. Jacob under s. Mattheiß gewolff nit weit von der dhur uff s. Joriß cloister neigst den stocken. Disser waß zu rhade am
wolde gebau im Bergschen lande, war zu Coln jongk an daß schartzeweffer ampt komen daß geleirt und folgenß ein widwe Fix von Ro
mmerskirchen schartzweiffersche zur ehe gehat dar am ampt sich ernert. Ist uff der Linenweiffergaffel zitlich deß rhaidtz zu lest ir bannerher auch worden, mit der er ein dochter Mettelgin gezilt und in leben behalten ein schoin zart metgin. Wilche dochter er folgenß an Hilgern von Duren a
nno 1578 ehelich bestat wilche
r Gilliß von Duren schartzeweverß und Trinen von Essen oder Nageß eliger sohn war. Auch ist disser Peter von Rhade elster achter sant Jacob und heubtman in sinem fhanen uff Bach gewest. und alß er widman, und Trin von Essen widwe waren, haben sie sich einandern ehelich bestat, wie ire obg. Hilger und Mettelgin einige kinder ehelich samen bestat waren. Aber Hilger starb eirst an der pesten als er daß hauß zur Tauben anno 1581 uffgebaut und verleiß Mettelgin sin hausfrau und mit oder va
n ir sin dochtergin Tringin und sontgin Engeln. Mettelgin aber wart darnach an einen Albert von Polhem auch schartzeweber bestat damit sie doch kein kinder zilte. Aber Mettelgin starb peste a
nno 1585 den 11 julii ire kinder Tringe
n den 24 julii und ire sontgelgin den 27 juli darnach in dem selben jar und monat auch an der pest. Und von den kindern starf daß hauß zu Tauben und waß sie mehe leissen uff Peter von Rhade und Trin hergin und freugin, die sich deß hauß annamen und vermeden fremden, sie aber zogen in Paul
us von Kauffs hauß wonen und ernerten sich mit schartzerweben und verkauff zu Franckfort und oben im lande auch hie zu Coln und Peters und Trinen brulofft wart a
nno 1587 den 1 junii uff der Tauben gehalten. Albert aber Mettelginß nachma
n hat nit vil zu ir bracht und auch wenich von dannen dan Hilger der vorman hat sich mit dem bau deß neuwen hauß verdorben. darnach verkaufften Peter und Trin ir anerstorben hauß zu den Tauben Niclassn Munch mullenschriber der zogh drin wonen mit weib und kindern. Endtlich alß Peter von Rhade starb, brach
[294'] eß auß daß er mehe schuldich waß dan er hatte. Dar uber fielen vil wort, alß were im daß ein schande. Ich sagt, eß ist im wol kein groisse ehr ist doch mit ehren und die erde komen, von groisser schanden wist ich nit. Etlich fursten und herrn weren mehe schuldich dan er, und pliben doch bei ehre
n, ob sie nit bezalten. Und gibt mich noch groiß wonder daß er Peter bei siner staet nit mehe scholt gemacht hat dweil er auch nit vil in Coln bracht oder sunst gehat hab. War ein einfeltich gut handtwircks man, und den leuten angeneim, kunth nit lesen noch schreiben. War koen, hardt von sprachen und redt leiischs vil von allerlei sachen. Trin sin widwe sitzst noch in Psulus hauß und besorgt sich seir daß sie angefertigt sol werden von den scholthern. Min swagere von Bacharach und ich zu
m theil sin noch zu achterß von etlichn jarn haußzinß.
Anno 1592 den 18 decemb. starb Johan Heifferts in der Lnytgassen oder Fischmart wonhaftich sinß alterß bei 60 jaren. War ein wirt der hollenscher kaufflude mit herinck buckinck stockfisch. War ein zit von jarn deß rhaidts mit mir gewest, war latinschs, verstendich und reichs. Sin hausfrawe war binnen jarß vur im verstorben daß er widman ware. verleiß zwei kinder die beide nit seir weiß waren, eine
n wanschaffen sohn war bestat hat doch kein kinder, noch ein jonge dochter ein arm kindt vo
n sinnen. Und dweil er habselich verstendich und scharff war, mach er sin testament und verordnet den rhaidtzschriber Sebastian
us Feder sinen landtzma
n va
n Dusberch und noch einen bussenmecher zu truhendern vormonder und uffseh
ner siner kinder. Und solt im wol ein groiß crutzs gewesen sin, daß sin verlassenschaft bei sinen kindern nit am besten gedeien sulte.
Anno 1592 den 21 decemb. montag s. thomastagh hab min essen von der rhaitzchur zu Weinsbergh gehalten, obwol die chur vorhin den 13 decemb. uff der gaffel beschein vß ursachen wie daselbst oben angezeignet stehet. Die chur und essen hat man von alterß alzit uff dem gaffelhauß sinter mich gedenckt samen gehalten. Aber umb irthumb mit dem gaffelbotten Diederich Bolßwyn und Margreten Ham eluden daß in abgedanckt war und sie auch nau daß hauß unß vergunnen wolten biß eß mit beider sidts willen samen verkauffen wurde, haben sich die sechs hern deß Swartzenhauß verglicht daß sie daß essen ein weil zit von jaren in iren heussern wulten halten biß daß man ein newes gaffelhauß und gaffelbotten wurde haben. Und hatzs alß Braun Barthel a
nno 1590 thom
æ in sim hauß uff der Briderstrassen gehalten. A
nno 91 vor Johannis, doctor Mertin Crudener zu
m Hirtz uff der Bach, a
nno 91 thom
æ Jacob Schutz zur Trappen uff dem Over bei der Dranckgassen, a
nno 92 vor johannis, Stepha
n Kolff in sine
m hauß gege
n allen Hilligen uff dem Igelstein, a
nno 92 thom
æ ich Herman Weinsbergh, in minem hauß Cronenbergh uff der Hoeportzen in der groisser stoben zu weinsberg da sie warm gesessen. Sunst ist in miner zit nehe daß in der warmer stoben geschein. Und sin gefolgt frei dischs voll allein von der geselschaft dar under kein frembder ware und sassen an jedem disch 13 personen. Min brod
er Gotschalck kunt nit zu sitzen komen, wolt doch auch die weisheit vernemen. ein haußmeister Sweder von Assendorp war allein da und der deinte sampt minem neiffen Gotschalck in der Truben. Ich hat in uff gaffelweiß wol und gnoig mit drei gengen angericht wie auß folgendem zittel der kost und weinß zu vernemen deß sie sich alleß bedanckten. Der wein war seir exellent gutte der firn der neu in rhaitzkeller zimlich nach gelegenheit deß jarß. die quart galt eitz 12
alb. war dhure. Und jeder der zu disch saß moist 2 quarten naß weinß verzeren waß 1
gl. cur
rent waß er daneben an drugem wein schencken wolte, 6
alb. vor daß fird
el daß stunde im frei. Also worden inß register 4 fird
el drogs weinß vur daß glach gesatzst, und daß geschenckt dar bei. Derhalb stehet hie und da 4
fod. 4
fod. dubbel. Wart zu
m theil auch dubbel
[295] vßgeroiffen. Etliche von der geselschaft quamen nit, und schenckte
n dannest drogen wein etliche 6
fod. 4
fod. 3 fird
el. So wil ich die ihenigen die an den drei veirkantigen dischen saissn anzeignen, daruß man die ihenigen vernemen kan, die nit erschine
n, noch saissen. Und folgt eitz wer und wie sie an den drien dischn sassn,
Am eirsten dischs, 13.
Lic. Herman Weinsberg bannerher. Item d. Crudener. Item Brun Barthel. Joncker Adolff Freintzs. Item Staphan Kolff. Item d. Dunwalt. Alardus de Lanoe. Item Johan de Hollandt. Item Laurentz Capaun. Lic. Wilhelmus Roß. Item Jacob Schutz. Item Johan Katz. Item Jacob Fischr
Am zweiten dischs 13.
Johan von Dusbergh. Item Johan von Gladbach. Item Paulus von de Felde. Godefredt Hautapel. Item Caspar Rubian. Item Johan Biniardt. Kilianus Ropertzs. Item Wilhem Koch. Item Henrich Ernst. Peter Droilßhagen. Item Fridrich Lanck. Item Rutger Aldekirchn. Item Arnt Ruß
Am dritten auch 13 personen.
Henrich Grein. Item Thevis von Dunewalt. Item Stephan Steinweick. Johan Raffart. Item Adrian Rigo. Item Hanß Dunwaldt. Mattheus Bellerheus. Item scholthiß Pispinck. Item Hillebrant Suderman. Wilhem Schilt. Item Matthis Marck. Item Peter Winsberg. Item Gerhe Eruenß.
Suma 39 personen. Und het nemanß mehe dran kunnen komen, man het dan den veirthn disch zugereicht. und dweil 85 quarten weinß geholt sin, troge eß jedem der saß 2 quarten war 76 qvarten die ubrige 9 qvarten war vor haußmeister, koche, diener, umbstandt.
Nuhe folgt daß register aller gaffelbroder die den hern mit dem wein verehret haben, sie sin komen, oder nit komen, gesessen oder nit gesesses,
Verehret.
Doctor Mertin Crudener
6 fird
el und 4 fird
el daß glach. Ist kome
n.
Her Brun Barthel
6 fird
el verehrt, 4
fod. glach. Ist kome
n.
Licentiat Wilhelm
us Roß
6
fod. vererhet 4
fod. glach, auch p
resentz.
Her Staphan Kolff
6
fod. ut sup
ra 4
fod. glach, presentzs.
Her Jacob Schutzs
6
fod. vut sup
ra 4
fod. glach, presentz.
Ich Herma
n Weinsberch
war doch pr
æsens im hauß.
Joncker Johan Bolant
6 fird
el verehrt, nit komen, absentz.
Licentiat
us Em
mod
us Rhedanns
6 fird
el vererhet, ist nit komen.
Johannes Schutzs schreinschrib
er6 fird
el verehrt, nit erschine
n.
Gotschalck Weinsberg mi
n brod
er12 fird
el vererhet, p
resentz nit gesessn.
Peter Weinsbergh gotzgnade
6 fird
el vererhet und glich p
resentz.
Hanß Dutz zu
m Hacht
2 fird
el vererhrt nit kome
n absents.
Arnt vo
n Berchem
3 fird
el verehrt nit kome
n absenz.
Adolff von Eller gna
nt Fix
4 fird
el vereret nit kome
n absentz.
Doctor Casparus Raem
4 fird
el verehrt nit komen.
Henrich Grein
2
fod. verehrt 4 glach war kome
n.
Georgen Brant procurator
3
fod. verehrt nit komen absens.
Bernhard
us Hardenbergh p
rocu
rator3
fod. verehret nit kome
n absens.
Laurens Capun
1
fod. verehrt, nit komen absentz.
Johannes Kreith
2
fod. verehrt, nit komen absentz.
Johannes Katz renthmister
2
fod. vererhrt 4
fod. glach pr
æsentz.
Wilhelm Koch, der wirdt
2
fod. vereret 4
fod. glach presens.
Doctor Gotschalck Dunwaldt
2
fod. verehrt 4
fod. glagh presents.
Kilian Ropertzs procurator
2
fod. verehrt 4
fod. glach presens.
Johannes Frechen notari
us2
fod. vererht nit komen absens.
Peter Droilßhagen notari
us2
fod. verehrt 4
fod. glach presens.
Joncker Adolff Frentz zu Geien
4
fod. verehrt 4
fod. glach presens.
Johan von Dunwalt
4
fod. daß glach, war kome
n p
resenz.
Thevis von Dunwalt
4
fod. das glach allein, war kome
n.
Paulus von de Feldt
2
fod. verehrt 4
fod. glach p
resens.
Arndt Ruß
4
fod. das glach allein presens.
Alardt de Lanoe
4
fod. verehrt, 4
fod. glach presentz.
[295'] Johan de Hollandt
4
fod. verehrt und 4
fod. glach presentz.
Caspar Robian
4
fod. verehret 4
fod. glach presentz.
Gotfridt Hautappel
4
fod. vererhrt 4
fod. glach presenz.
Johan von Duisbergh
4
fod. glach allein presens.
Rutger Aldekirchen
2
fod. verehrt 4
fod. glach, presens.
Stephan Steinwegh
4
fod. glach allein presents.
Johan Gladbach
1
fod. vereirhet 4
fod. glach p
resens.
Jacob Fischer
1
fod. verehret 4
fod. glach p
resens.
Johan Kaffart
4
fod. glach allein presens.
Melchior Pispingk
2
fod. verehrt 4
fod. glach presens.
Hillebrandt Suderman
2
fod. verehrt 4
fod. glach p
resentz.
Petrus de Baßqueil
2
fod. vererhrt 4
fod. darzu, absens.
Gerhardus Helrhaidt
3
fod. verehret 4
fod. glach presens.
Matheus Marck
1
fod. verehrt 4
fod. glach presents.
Wilhemus Schelt 44 j.
2
fod. vererhet 4
fod. glach presentz.
Vicarius Graiff p
rocurator
2
fod. verehret, absens nit komen.
Sweder von Aissndorp
haußmeister frei, hat gedeint.
Doctor Jacus de Glese
2
fod. vererhet, nit komen absens.
Michel Mechaelß
3
fod. vererhrt, nit komen absens.
Wilhelm de Wolff
2
fod. verehret allein, absens.
Jacob Claes
2
fod. verehret allein, absens.
Doctor Henrich Sevenich
4
fod. verehrt nit komen absens.
Johannes Staell
2
fod. verehret nit komen absens.
Oitgerus Steinwegh
2
fod. vererhet nit komen absentz.
//!unteraufSumma alleß vorg. weinß er sie vereret oder um glach zu drogen wein durch einandern geregnet, jede quart vur 6
alb. current. Wie eß Herman familiarie mir angezeigt. Facit
209 fird
el zu gelde
52 g
ulden 6
alb..
Nuhe folgen herrn und frunde ausserhalb der gaffelgeselschaft was die geschenckt und verehrt.
Maria Weinsbergh widwe Ordenbachs
8
fod..
Her Peter Ordenbach canonic
us ad gradus Mari
æ g 3
fod..
Gotschalck Ordenbach
3
fod..
Sibilla Weinsbergh widwe Woringens
8
fod..
Tringin Hemmersbachs
8
fod..
Gotschalck Weinsbergh zur Trauben
4
fod..
Johan von Dutzs, min neif
4
fod..
Jaspar Westenbergh borggreve Rath
us2
fod..
Theiß von Berchem, in der Hallen
2
fod..
Jonffer Elisabet Horn
4
fod..
Jonffer Maria Smidts
3
fod..
Mattheiß Gyndorff zu
m Stommel
2
fod..
Peter Konincksfeldt nachpar
2
fod..
Johan Boicholt schroder nachpar
2
fod..
Bil Schal von Polhem
2
fod..
Henrich Schlebusch, fasbenderher
2
fod..
Mettel Scloß widwe Benedicti vo
n Swelm
3
fod..
Reinhardt van Dutz, goltsmidt
4
fod..
Gotschalck van Dutz, sin broder
4
fod..
Bertzs Schal von Polhem
2
fod..
Trein Nagel widwe Peter va
n Rhadt
3
fod..
Henrich Dutzs Altemart
2
fod..
Tilman Volckquin zu
m Ancker
2
fod..
Andreiß von Solingen
2
fod..
Herman Bock
2
fod..
Henrich Bruyne
2
fod..
Lenhart von Caster bruwerher
2
fod..
Barthel Questenbergh steinmeister
2
fod..
[296] Jacob von Aich bannerher
2
fod..
Joist Pingsthorn
2
fod..
Peter Eller
3
fod..
Her Jaspar Kannegeister alter burgermeister
3
fod..
Her Gerhardt Angelmecher alt. burgermeister
3
fod..
Anthonius Maeß
2
fod..
Mattheiß von Nuyß
2
fod..
Adolff Nuwerhaidt
2
fod..
Goddert Greiffrhaidt smidther
2
fod..
Geirtgin widwe Jacob vo
n Gusten
3
fod..
Arnoldus Freialdenhaiffen
2
fod..
Cornelius Neukirchen haußmeister
2
fod..
Frantz von Burgern
2
fod..
Christian Koilgin
2
fod..
Johan von Gyndt
2
fod..
Peter Beiwegh Klockergaß
2
fod..
Jacob Troister
2
fod..
Johan Minawe
2
fod..
Margreth Brunß widwe Faberß
2
fod..
Melchior Liblar
1
fod..
Diederich Pfluger, d. jo
ng fillicht
2
fod..
Henrich von Berchem
2
fod..
Peter Kremer
2
fod..
Johan Bitter, vacat Himmelrich
1
fod..
Jacob Bedber
2
fod..
Her Marx Beiwegh burgermeister
2
fod..
Gotschalck von Solingen meler her vacat
2
fod..
Johan von Gladbach
2
fod..
Wolter von Gluwell
1
fod..
Peter Bynge dhomsmidt
4
fod..
Anthonius Westenbergh
2
fod..
Johan Dall
2
fod..
Peter Halterman
2
fod..
Henrich Starck
2
fod..
Johan va
n Braickel
2
fod..
Wymmar von der Sultzen
2
fod..
Wynandt von Keiserßworde
2
fod..
Adam von Delfft
2
fod..
Henrich Immerhaidt
2
fod..
Mattheiß Duisterloe
2
fod..
Gerhardt Aldenhaiffen
2
fod..
Joncker Arnoldt
vo
n Siegenß widwe
2
fod..
Johan von Langel
2
fod..
Joncker Theivis Wolffkeil
2
fod..
Laurentzs Mock
2
fod..
Wilhem
us Cornelii q. cu
m aul
æ4
fod..
Johan Lennep Holtzmart
2
fod..
Michael Lutgenß
2
fod..
Her Johan Hardenrhaidt rentmeister
2
fod..
Johan Baumeister
2
fod..
Wilhem
us offerman s. Jacob
2
fod..
Doctor Philips Pfingsthorn
2
fod..
[296'] Johan Sonborn pister s. Marien
2
fod..
Jaspar Eller Lyntgassn
4
fod..
Her Gerhardt Pilgrum burgermeister
2
fod..
Barthel von Blaitzem meler
4
fod..
//!unteraufSumma alleß drogen weinß ausserhalb deß geselschaft geschenck
facit
210
fod..
Von dissen vorg. herrn und frunden wil ich nit manen laissen.
Mari
æ widwe Ordenbachs
8
fod. it
em her Peter Ordenbach 3
fod..
Gotschalck Ordenbach
3
fod., it
em Gotschalck Weinsb.,
4
fod..
Gotschalck vo
n Solinge
n2
fod. it
em Peter Byngh
4
fod..
Johan Bitter
1
fod. it
em her Pilgrum
2
fod..
Her Angelmecher
3
fod. it
em her Pfingsthorn doct
orn 2
fod..
Wilhem Scholt 44
2
fod..
32 hab_ Herman.
//!unteraufSumma
34
fod. abzuzehen.
Summa so pliben uberich
176
fod..
Facit zu gelde
44
gl..
Sic, et ut seqtur co
mputavit Herma
n fa. et.
Scriba, sed ego addidi d. Pingsthorn et 2 fod..
Restitui ei.
Wan disse 32
fod. abgezogen von den 419
fod., so pleiben 387
fod.. Faciunt
96 0,5
gl. 6
alb. curant. noch Herma
nvon 28 personen das glach untfangen. Facit 28
gl.. Und diß untfanck per additione samen gethain.
Summa an gelde facit
124
gl. 18
alb. 3
h..
Exposita von außgab.
Von den vurg. 124
gl., 18
alb., untfangs hat Herma
n außgeben minem broder der alle
r uberlagt hat, inhalt folgenden zittelß.
Summa
74
gl. 18
alb. 3
h..
Noch hat mir Herman ohn broderß verlech und zittel geliebert an barem gelde den 11 ja. anno 93 dar er mehe untf. dan vßgeben.
Summa
50
gl..
Summa summa
rum an untf. gelde facit
124
gl. 18
alb. 3
h..
Hie von im vor d. Pingsthorn 2 fod. widdergeben.
Folgt nuhe mineß broderß Gotschalcks Weinsbergh zittel der dißmal min kuchenmeister und weinmeister gewesen samptt siner hausfrawen Elisabeten Hornß, wortlich lautende.
Borderß zittel der außgaben und untfangs.
Item anno 1592 den 21 decemb. op sant thomas tagh und broders rhaitzchur essen, wilch zu Weinsberch in der groisser stoben gehalten, verlagt wie folgt.
Item zu
m eirsten verlagt vor 2 kalffshert und ei
n vorderts firdel kalffs, wigen zu samen 31 pont. Dar von hat suster Sibilla und ire ge
beinte schunck up den dritten dischs ein ganck firdel kalffs so gebraden wigt 7 po
nt widder gegeben. Die rest 24 pont, dat pont 42 heller ist
3
gl. 12
alb..
Item noch gehat ein halb spedelings lamp, und ei
n ham
melßboich pistel, zu samen gewigen 16 pont, dar vo
n hat suster Sibilla vor ire
geleinte schinck von 3,5 pont widder kregen. Die rest noch 12,5 pont dat pont 4
alb. ist
2
gl. 2
alb..
Item noch gehat drei stumbe so gewigen hant 34 pont up die drei disch, dat pont 42
h.. Ist
4
gl. 23
alb..
Item noch gehat ein oxssen zunge kost
17
alb..
Item noch gehat zwein haessen, kosten
2
gl. 5
alb..
Item noch gehat 10 hoener zu braden dat stuck 7,5 alb. ist 3 gl. 3 alb..
Item noch gehat 6,5 pont groner fischs, karpen und snoig dat pont 5,5
alb. ist
2
gl. 15
alb. 3
h..
[297] Item noch gehat 18 par gemengder, und 18 par weck schosger, das par 16
h. und noch vor 12
alb. weck, und 2 reien taiffelbroits 8
alb. facit samen
2
gl. 20
alb..
Item noch gehat ein firdel ertzen, ist
22
alb..
Item noch ein loith safferam in die ertzn, ist
1
gl..
Item noch gehat 3
fod. ponts cappern, ist
15
alb..
Item noch ein loit neil, ist
5
alb..
Item noch gehat 2 loith peffers, ist
3
alb..
Item noch gehat 4 loit genffers, ist
3
alb..
Item noch 8 loit zuckerß
3
alb..
Item noch gehat 1 loit bloemen zu den fischen
6
alb..
Item noch gehat 0,5 pont boum oli, ist
3
alb..
Item noch gehat 2 quarten essigs, ist
13
alb..
Item noch gehat 4 pont casteien, ist
12
alb..
Item noch gehat 4 pont vßgeholter kochbottern
7 a.
Item noch gehat up die hevre 18 kleiner, und 6 grosser gleser vur die bezalt 6,5
alb. und vor 1 groß glaß zu brochen worden 6
alb. facit samen
12
alb. 6
h..
Item noch dem koch vor sin belonong bezalt,
1
gl., 12
alb..
Item noch Lisbethn der magt vor spoelen und weschen
8
alb..
Item noch sin zwa schincken vß der haushaltung, mit holtzs, saltzs, botter up die teller, ruckgen broit, genomen, dar vor wirt nit geregnet 1 dan sulches wirt gegen daß geobert gebrait, fleischs (off weß mehe ist)
vergligt.
Deß weinß in all sin
85
q. gewest.
Item noch sin im kamp geholt
65
q., die
q. 12
alb. und im Stommel 4
q. die
q. 12
alb.. Noch bei haußna
m 4
q. die
q. 13
alb. und bei Mocken 2
q. neuwes weinß, die
q. 10
alb..
Summa deß vßgeholten weinß an gelde facit
37
gl. 12
alb..
Item noch sin im rhaidtzkeller geholt 4
q. firnß weinß und 6
q. neuweß, uff min kir
ff, bleibt hier ungeregnet
. Nota.
Von deß rhaitzher gelde.
Item daß haußgelt so ein neu rhatzher zu halben jaren doch allein daßmail wan er gekorn wirt, gibt, facit
8 gulden.
Summa aller außgaben, kost, unkost, hußgelt wein ohn den rhaitzwein facit
74
gl., 18
alb. 3
h..
Item up diß vorg. han ich (schreibt border)
han ich an
no 92 den 24 decemb. von Herman mine
m neiffen untf., ist
24
gl. 6
alb..
Item noch den tag mit Hermanno geregnet und an betzalong genomen. It
em 12
fod. droge
n weinß so ich geschenckt. It
em 4 firdel so Elisabetgin Hornß. It
em 3
fod. so Marie Smidts it
em 2 firderl so Billa. It
em 2
fod. so Bertz va
n Polhem geschenckt, jeder firdel 6
alb. ist
5
gl. 18
alb..
Item noch an
no 93 den 11 janvarii von Herman an barem gelde untfangen. Facit
44
gl. 18
alb. 3
h..
Summa deß untfancks so broder al sin vurg. verlegh und außgab bekomen, macht auch wie oben samen
74
gl. 18
alb. 3
h..
Uber die vorg. exposita und verlegs mineß broderß wie oben, hat mir min neif Herman an barem gelde noch geliebert item an fettmenger 33 gl. 6 alb. item, 1 gl. lewen vor 5 gl. 6 alb. item 4 dall. jeden von 9 mr. 3 alb., item noch an hettern 7 mr..
Summa 50 gl. bareß gelts, faeln 6 alb.. Item heir auß wil ich Hermanno vur sin schriben und innamen 1 rad.d geben, dan andern im auch geben haben.
Item noch im vur d. Pingsthorn 2 fod. facit 12 alb. drauß widder geben. So hab ich und moiß ich andern hern und frunden widder den wein schencken. Und dank allein die_ mich verehrt und mir gedeint.
Stehet widder zu vergelten.
[297'] Anno 1592 den 23 decemb. ist min swegerin frawe Tringin Schelt widwe doctor Michaelß Glassers der vurhin den 20 augusti ableibich, ireß alterß von 56 jarn ungeferlich verstorben, und hat sich nit zu s. Johan cordulen bei d. Glaser, dan zu sant johan bei sant Catharinen, da ire eltern Henrich Schilt und Clargin von Hallern, auch ireß vormanß eltern lagen, den 26 decemb. uff s. stephanis tag laissen begraben. Hat vorhin Peter Ryndorff der rechten licentiaten, scheffen am hohen gericht und Nuwenarschen scholtiß s. Gereon zur ehe gehat, und folgenß doctor Glasser rhaidt vo
n sechs churfursten zu o3428coln, und broder Wilhem Schilt, und Anna
m Schilt, und Gutgin Schilt irer swester kinder ein in leben verlaissen. Hatt in innemongh der stadt Bon von Mertin Schencken vil schadenß und widderwertigkeit verlitten, derhalb sie nit vil freuden darnach gehat biß sie auch verstorben.
A. 1592 den 24. dec., uff christabent, als ein neuer rait inginge, ohn von veir gaffeln,als des Himelrichs, meler, bontworter, gurdelmecher-gaffeln, wilche der ander religion waren, ginge ich auch in, war min 13 ter raitzgank und wart urtelsmeister und scheffenher erwelt, wie zu andern zeiten mehe. Aber ich hat noch min boeß bein, bat vom me
iste_ urloff deß etwaß abzuwarten biß eß besser wurde.
Anno 1592 den 24 decemb. uff christabendt minen brauch mit dem offergelt im hauß umb zu theilln gehalten, dweil aber die rhaidtzeichen verpotten, nit gingen hab ich gelt dar vor geben. item minem broder 6
alb. item siner husfrawen Elisabeth 6
rad. alb. item Elisabetgin Hornß 6
rad. alb. it
em Marien Smidtzs 6
rad. alb. item neif Herma
n Weinsb. 6
rad. alb. it
em Billen der magt 1 ort ko.
dall.. Und hab da mit gode gedanckt und geprisen daß er unß diß abgelauffen jar und biß her zu, so gnedigh behut, und in allen im hauß ein neu selich jar gewunscht.
Damit daß alter jar besclossen.
Finis anni 1592