Anno domini 1583 mit got angef.
Anno 1583 den eirsten
janvarii war neu jairßtag uff einen dingstagh und werde nuhe in daß sexste jar mines alterdhomß treden. Und wie ich nach gehoirter predig und hoichmissen viß s. Jacobs kirch in min wonong Cronenberg komen, hab ich alsulch distichon phantiseirt.
Introitus foelix, medium foelicius omne.
Exitus omnipotens sit foelicissimus anni.
Dissen tag haben wir zu Weinsbergh sonderlich kein fest noch freude gehatt, dan den abendt beigelacht wein laissen hoelen, einer dem andern ein gleislin zu gedruncken und ein selich neu jar gewonscht.
A. 1583 den 1. januarii: Die pastores und predicant plegen uff dissen tag den Jesum, das kintlin, das metz, damit er beschneiden, und andere gutte dingen vor ein neu jar zu geben, dabei sie etwas gotselichs leren und zu besserong ires lebens gedenken mogen. In den wonungen pleicht man den kindischen auch vor kurzweil wol neu jaren zu geben, die sie wol anstain, wan sie in gepurren mogten, als das glucksecklin, das, so oft man drin griff, zehen gulden hervorprachte, oder das wunschhoitlin, so oft man das uff sin heubt setzst und uber lant, berg, wasser, an wilchem orde, bei wilchen leuten, gesellen und jonfern man begerte zu sin, das man von stunt an da were und derglichen sin beger gerete, oder das taiflin deck dich, das dan gesotten, gepraten allerlei noitturft und bankett druff bereidt were, oder das man sant Oitmars fesslin hett, vol des besten weins, so oft draus gezapt und gedrunken were, dasselb van stunt an widder vol were, oder kuislin wer dich hett gegen sin fiant, die im uberlast, unrecht und gwalt zufoegten. Doch disse kurtzwilen laiß ich bei dem jongen folck, kindern, und gesinde passiren.
Aber waß newen jarß ich dem hausfatter und hausgnosen zu Weinsberch bequeimlich eitz sult geben, daß in her nachmalß nutzlich mogt sin, darumb bin ich bekommert.
Under dissem betragten, sin mir die hausjonfer zu Weinsbergh vurkomen, nachdem disse gar kein zu gutter haußhaltung schicken, und unß hauß und gesclecht Weinsbergh heischt. Und ich dan anderß wa ein gemeilß von eim weinberge oder weingart (daß einß ist) gedicht, und sulche weinsbergsche jonfern drin verordnet, ind jeder ir besonder wirck und wirckzeuch zu geeignet, so will ich diß imagineirte gemeilß wie folgt dem hausfatter und hausgnosen zu Weinsberch diß mail zum nuwen jar schencken. Und dweil die jonfern virtutes oeconomicæ seu domesticæ (daß ist, haußjonferen und haußtugendt sin, so verhof ich sullen sie dem hausfatter und haußgnossen nutz, nodich, und angeneim sin.
Und sin die haußjonferen zu Weinsberg zu maelen nach irer gepurlicher ordnong, in ein fein zeirliche weingartzs dunne, die wol underscheiden und proportioneirt mit iren posten, heistern, latzen, ramen ist. Auch an iren reben weingartzs, laub, blettern roete und weisse trauben hat, dermaissen sorteirt daß ein, ein gut spaciu
m von der andern stehett und ire arbeit thut. Also daß die weingartz dunne vor sich nit mißziere und die jonfern noch besser zeren, daß auch bei jede jonfer oben oder beisithn ir name geschreiben stahe, damit man eine vor
[382'] der anderen kennen und nennen moge und will in ire latinische namen laissen wilche sich beß schicken als die deutzsche namen. Und heischen wie folgt.
Pietas, sol die eirste haußjonfer sin. Mogt zu teuschs wol gotzdeinst, heimatz oder frundtdeinst genent werden, ist ein sulche tugent die got vor allen frocht erhet anbittet und versoenet. Darnach sinem fatterlande und hausse sinen eltern und bloitzbewanten ehrbedich getreu gehorsam und zugeneigt ist. Und dieweil sulche haußjonfer und tugendt im weinberch an der donnen die eirste stadt gewindt, wie sie in aller haushaltung pillich und noitwendich den vorganck haben moiß, dan ohn gotteß gnade nitz bestendichs kan vißgericht werden, so soll man vor an einen heister oder uffstainde raem oben an ein crucifix, ein klein biltlin ihesn christi artich nit zu groiß noch zu hoich malen dar vur sol die jonfer pietas mit gefalten henden pittende gegen dem crucifix gemailt stain in erlichen zirlichen zugtigen kleidern. Dar durch bezeignet geleirt und ermant sol werden daß im hauß Weinsbergh die forcht gotz und zuneigung zum geblode moiß sin und vor allen dingen nodich sie.
Providentia, das ist die vursigtigkeit, sol die ander haußjonfer sin, ist ein sulche tugendt die mit guttem vorarhade und allen umbstenden zu vor uberlacht und bedenckt waß folgenß nutz und gutz visser dem wirck untstain und folgen wirt ehe dan es geschicht. Derhalb gibt man disser jonfern zu, daß sie ein motter der richtumb sol werden. Und dweil ich disser jonfern auch ir wirck arbeit und gereitschaft im maelen hab zu moissen eignen, so befindt ich kein wirck im weingart oder melereien daß sich beß uff die vorsigtigkeit artet dan daß sie mit einer mistgaffeln in der handt habende meist umb den weinstock lacht. Und ob sulcher wirck der vorsigtigkeit wol mehe zuzufoegen weren, will ich es in der schilderien hie bei laissen, dan die mistunge ist zu zukumftigem waxthumb ein groisse vursigtigkeit.
Solicitudo, das ist, die sorgfeltigkeit, sol die dritte in der ordnung stain. Mach auch wol, cura genant werden dan sie ist die rechte jonfer, sorgseull, wilche in iren gedancken, sinne
n, und hertzen stetiche unrawe hat, und nit uffhoeret zu
werben biß etwaß inß wirck gericht. Sie treibt und bemohet sich und andern zu
m wirck und hoirt nit uff damit tag noch nacht, nachdem disser auch vil wircks zuzumalen were so hab ich sie nach ordnu
ng der zit im jar und irer ordnong nit bequemer maelen kunnen dan mit einer heippen da mit sie die alte reben absnidet und samplet neben sich. Derhalb ist disse jonfer sorgfeltigkeit im hauß seir nutz und nodich daß feur zu versorgen baufelligkeit zu verhutten. Und daß neigste nodigste werck eirst geschehe, daß leste nach, nit under ein ander vermengt und einß durch daß ander verhindert. Zu rechter zit und nichtz versumet.
Industria daß ist, weisheit, sol die veirthe sein. Ist ein gar feine jonfer und sulch tugent, daß sie behendt kloick, scharf verstendich ist zu imagineren zu bedencken wie das wirck kunstich gerust und gemacht auch gutte hausßhaltung und gut narong drin erfonden und practiseirt mogh werden, und soichet vill forthels mit den sinnen. Disse jonfer sol ma
n malen daß sie bindtwidtger hinden am gurthel hab, und gurde, hechte, oder binde die jonge reben an die latzen und raemen kunstich und meisterlich, und beuge die reben her umb zu kronen oder sclecht gestreckt wie es sich gepurt. Dan die hirnen im heubt willen zu guttem
[383] wirck so wol gebrucht und nodich sin alß die leibßarbeit einß hilft dem andern im hauß im winberch in allem handell.
Operatio, das ist, die wirckungh. Sol die funfte, haußjonfer sin. Opera parit opera, die arbeit gebeirt die wircker. Disse ist ein sulche tugendt die es mit irem leib henden und arbeit inß wirck prengt ist kein flisse jonfer sie ist wirckendt. Hasset die faulheit hat kein zarte hende dan geswel drin, ir angesigt ist besweist beswitzst. Sie greifs frei ungesaumpt und unverdrossen an ir selbst wirck sich zu nutz oder andern vor irem lohn und verehrung. Disser wirckender jonfer hab ich die karst in beide hende geben und da mit gemalet das sie dieselb uberß heubt uffhibt und will damit in die erde umb den weinstock hacken und roden, wiewol ihr alle ander arbeit auch zu geeignet kunth werden. Mich dunckt aber daß ir in der weingartz arbeit disses gemeilß nit bequemerß kan zu gemailt werden dan daß hacken mit dem karst.
Disse jonfer kan nit auß dem hauß pliben dan es moiß gearbeit werden sol man broit essen.
Custodia, das ist, die verwarunge. Sol die sexsthe sin kan nit auß dem hauß pliben, tragt die sclussel von alle
n kisten und kasten und versorgt die sclosse mogt auch behuttung heischen. Ist ein sulche tugendt die gewonnen und eroberte gutter behut und verwart. Die zeune britzen hagen graben umb den weinbergh macht, daß die beisten und wilt nit drin kome schaden thoin. Ich hab sie mit einer rasseln gemailt die sie uffhibt mit der handt beist umbher ghain und schalleren damit sie die foegel verjaget und von den reiffen truben pleiben die nit essen. Und ich weiß sie mit keinem foeglicher instrument zu maelen daß im weinberch uff ire parson beß eben kompt dan mit der rasselen damit sie uffrichtich bei der donnen steit, den arm uffreckende, das ander wirck zeirt diß gemeillß bei dero dunnen nit die haußdeib hassen die verwarerin, und so gern gutte gebeu uberhauff seghen fallen die reparerende behuttersche.
Diligentia, daß ist fleissigkeit, sol die sievende hausjonfer sin, ist ein sulche tugendt zum gemoede und leib gehoirt die den ernst und fleiß vorwendet daß imer geschehe waß geschein sol und moiß und daß es wol inß wirck gestalt und verricht werde. Dieweil disse jonfer auch an der weingarts dunnen stain sol, weiß ich sie nit beß ab zu maelen dan daß sie truben absnidt und fleissich in ein beil neben ir stainde vergaddert im hauß moißen alle sachen fleissich verricht werden, die narung mit groisser ernsthaftigkeit getriben und underhalten werden, und dieselb moiß leibten und erwelung des besten geschein. Da durch die fleissigkeit verursagt, erweckt, und angereitzst wirt.
Assiduitas, das ist, die stedigkeit, sol die achte haußjonfer sin mach wol emsigkeit, volherdichkeit heischen. Ist ei
n sulche tugendt die stedich bei irem wirck
sitzet und sich helt, nit oft dar von geht, es anstain leist dan eilet und nit feiret biß es volbracht und geendigt wirt, gibt achtung uff die zeit, daß der tag nit vergeblich umblauff, und jeder tag sin wirck mit brengt, daß sulchs geschehe und der loin verdeint werde. Vor diß jonfer were wol vil wircks, alß die beil tragen, oder keltern, dweil aber die dunne und weingartz wirck zum ende gelauffen ist, weiß ich sie der stedigkeit nach nit besser abzumalen, dan daß sie ein weinfaß mit eim
[383'] kessel von eim fleissenden keltergin fulle und vol mache, daß stalet wol uff sie. Also moiß disse stedigkeit und volherdigkeit deß wircks im hauß sin, daß etwaß visgericht und zum ende pracht werde.
Parcimonia, das ist sperligkeit. Sol die neunthe jonfer deß hauß sin, ist von guttem gesclecht der maissen helt meissigkeit. Ist ein sulche tugent die sich mit der noitturft leist gewogen, ir ist mit kostlicheit verthoinlicheit uberfluß und pragt gar nit beholfen, ist doch nit pir gibt da sie geben sol, und waß sie zu geben nit schuldich lagt sie zum vorrhade uff. Ist uff vermeren und vergaddern geneigt, wan dan die trawen abgelesen und der wein im faß ist, weiß ich disser kein bequemer oder foeglicher wirck und gemeilß zu zueignen, dan daß sie ein schenckendtgin mit eim zarthen
engen zugel oder peif in der handt hab und nit mehe thoin, dan also mailt man die meissigkeit auch. Sunst kunt sie wol viß eim faß und engen krengin zappen, aber daß stalt nit so wol alß wan sie uffrichtich mit dem kentgin da stehet. Also moiß die sperlicheit im hauß sin. Man moiß nit allein uff daß gegenwertich dencken dan auch uff den alten man, uff die kinder, uff schaden der eim zufalln mach daß dan erstattung und vorrhadt erspart sie.
Utilitas, daß ist, nutzbarkeit, diß sie die zeinde haußjonfer iha diß wirt die bruit sin, dar man all umb dantzet daß endt von allem wirck ist der nutz und brauch, daß endt von gutter haußhaltung ist richtumb, waß hilft aber richtumb wan irer nit genutzt wirt. Disse tugendt ist die volkomenheit aller tugent, sie ist hie die lest und best. Iha nach allen tugenten folgt pillich die selicheit, waß kan nutzer sein. Jederman kusset disse jonfer gern, freihet sie seir, wer aber zu ihr zu komen will der moiß obgenenter neun vor jonfern hulde eirst wirben und haben. Derhalb dantz man eirst mit den vorjonfern dweil es doch mit jonfern zu dantzen angeneim ist, so mach er zu disser komen. Disse begert nit den vordantz dan den nachdantz. Nuh sol ich disse zu bescloß der weingartz dunnen dar stellen und ab maelen, und weiß es nit beß zu thoin dan mit einer braudtkronen und gespeitten har stainde in der handt ein guldin kompgin vur den mondt haltendt alß drunck sie. Und nutzste deßjenigen darumb der weingart daß gantze jar durck regeirt und gemeistert were. Also moiß es im hauß allenthalben dahin gericht werden daß man es nutz und profit habe. Wan daß ende gut ist, so ists alles gutt.
So vill minen haußjonfern uff und ine den weinsbergh vorneimlich dienende die ich euch zu
m neuwen jar eitz geben, wiewol noch vil andere mehe jonfern drin mogen sin alß alle gutte christliche und sidtliche tugeten alß morales et
æthic
æ virtutes die mogt ir wa euch selbst inß hauß fordern sin alle nutz und gut wert kein vor der dhur, ein hilft der andern, ob es nuhe den eirsten janvarii noch frohe ist in den weingarthen dieweil es freust suehet wint und regent daß man in der warmer stoben isset firnen und newen wein, roitten und weissen drincket und frolich ist, wieget noch daß kindtlin ihesum mit christleidtlin, so moiß man doch uff daß hauß Weinsberg dencken, sich zu
m weingart bestain zu rusten, die rhamen heister viß den buschen beifoeren, sie hawen scheben wetzen spitzen spreiten, also daß die wingartz zeit eher bei leufft dan man sich dar vur huttet der halb hab ich euch vom hauß Weinsbergh min weingartzs haußjonfern vorgebilt und abgemalet
[384] dargestalt und eitz zum geschenck im neuwen jar geoffert wan ir schir off morn haußhalten wurt an mich und mi
n jonfern und eur neu jar dencken mogt und dieselbn zum nutz gebrauchen.
Da ich wol malen kunth wolt ich sie euch selbst in die weingartz dunne abmalen oder abmalen laissen. Wa ich deß aber nit selbst thoin oder bestellen werde, so dhoit ir es zu gelegenen zeiten selbst.
Es sie oben uff dem saall uff der mauren, oder unden in cameren zu Weinsberch an den wenden, oder uff ein doigh daß man irgen in ein gemach uffhangen kan, oder sunst irgen uff papir oder in ein boich wie sich daß am besten wil schicken uff die weiß wie ich es verordnet oder ein besser weise wie man sich der besinnen kan, will man auch folgende reimen dar zusetzen daß hat man zu bedencken.
Alß.
Weinsbergh, so ist genant dis hauss1.
Da nimbt man ein ermanong auss.
Dan wie gebaut der weingardt weirt 2.
Also wirt auch ein haus regeirt.
Mit tugendt moiß daselb geschen 3.
So wirt es glucklich drin erghen.
Ein jeder haußgnoiß sie bedacht 4.
Und hab der haußtugendt gut acht.
Mit innen wirt er wol bestain 5.
Laiß sie frei in zum weinbergh ghain.
Es sein all zehn schoen jonfrauwen 6.
Kunnen den weingart
wol bauwen.
Ir wirck ist nodich, nutzs, und guit 7.
Inß hauß bringen sie wein und broit.
Wil man auch vor an die weingartzsdunne den haußfatter maelen in gestalt alß weische er die jonfern und redte mit innen vom wirck, daß mach man glichfalß dhoin wa es eben kompt und daß wirck und gemeilß nit mißzerete. Und moge diß drei reimger oben in, oder hin und her verscheiden oben den wingart oder donne geschreiben werden.
Diß tugsame zehn jonfrauwen
.
Wil der hausfatter anschauwen
.
Der den weinsberch wil recht bauwen
.
Anno 1583 den 2
janvarii ist Conradt Eck umb diß zit vor einen soldait der stadt Coln angenomen und zum wachmeister gemacht worden. War vor zweien jaren der stadt heubtman gewest da er gutten verehrunge und verdeinst von hat aber stalt sich naroischs an zauch im deinst auß der stadt wonen zu Kall und zur Scleiden in die Eiffel, also daß er der heubtmanschaft quidt wart. Wult dar nach widder in Coln sin meide deden haiffen daß eckhauß am putz vor den Carmeliten wolt wein zappen und sich erneren. Ob er damit kein narong hat weiß ich nit, handlet daß er wachmeister wart her Gerhardt Pilgrum ist sin gunner gewest der im dar zugeholfen hat do er widder nach deß heubt manß deinst stunde sunst war im ein rhaidt dar in zu widder.
Ich wult wol daß er irgen anderß wonte und miner sustern Sibillen mit siner newen frawen oder hoeren und horen kindern nit vor der naissen so nach bei der handt.
[384'] Anno 1583 den 3
janvarii uff donnerstag ist min geburts tagh erscheinen daß ich das 65 jar minß alterß abgelacht und mit gotteß gnaden in daß 66 jar getrode
n sin. Ich hab sonderlich kein fest gehalten dan min zwein pachtkapune von Swartzem gegen den abendt braeten laissen damit sampt weissem broit die portion gebessert 3 quarten bleichertzs minß gewaxß, ein quart firnß und ein fleschs rhaidtzsweinß sampt 2 knapkoichen zu
m besten geben und sint under unß im hauß frolich gewest. Ich hab den tagh an min alter gedacht, und gott gedanckt daß er mich so lang erspart und mich uber daß alter mines fatters von 60 jaren und fatters fatter von 63 jaren laissen schreiten. Wa dan lange leben gut ist so hab ich mich des zu erfreuwen. Und betrobe mich nitzs, ob ich miner motter jaren die von 77 jaren war und mineß fatters motter jaren die von 80 jarn war nit erreichen wurde, dan ich weiß daß ich einß sterben moiß und in den bittern appel beissen, es sie an dissem oder jenem gebrech und kranckheit, wie es gott gefellich, der einer am feber, der ander am wasser der dritt an der pest, der veirth felt sich thoit und der glichen. Nemanß hat einß zu erwelen sineß gefallen drumb daß sin sal und sin moiß. War umb sult man da von vil swarmoit machen. Es wil der wegh zum andern leben also gewandert werden. Ich bedarf ohn das nit lenger zu leben wunschen, dan daß alter wil fort an nit vil freuden beiprengen dan jamer, wie Cicero de senectute schribt, daß die alten nit geacht werden, innen die kreften deß leib vergain, wie dan auch die lust, und ist in der thoidt nit weith. Da von ich zu anderm zeiten sulch distichon und verslin gemacht.
Alß.
Hoc miserum senibus quod despiciantur, et absint.
Vires, atque voliuptates, sit morsque propinqua.
Hæc expecto.
Anno 1583 den 4
janvarii ist Andreas Kop communis notarius in aula zu mir komen, und gefraget, nachdem ulteriora decerneirt weren, daß ich in causa contra h
æredes Jacobi Voiß et Agnetis Wolfs coningu
m sult constituern und einen volmechtigen procurator in stadt deß verstorben Theodorici Sutori setzen, also hab ich willich gewest daß mit underscheide zu thoin inhalt einß zittelgin wilch ich im reichte, wa der neu procurator pro revisione actoru
m nichtz wult haben und kein vergebliche termin halten und nichtz dan mit minem rhade handlet. Kop widderrethe mir daß, sagt es were nit gebruchlich in die constitution zu setzen, verheischs mir aber bei Brinckman sin handtschrift viß zu bringen, daß er von der revisione acto
rum nitzs nemen wulte. Dar uff hab ich bavonem Brinckman et o
mnes procuratores aul
æ in contraru
m non deseruientes in omnibus et singulis causis dissen tagh constitueirt und volmechtich gemacht. Ich waß ungern dran, hatzs etliche jar verzogen. Aber Kop hat mir Brinckman handt noch nit zu bracht, so werdt ich im min acta ad revidendu
m so lang nit zustellen, dan min sach selbst dirigeren, wiewol Brinckman mir selbst vorhin verheischen von der revision nichtz zu nemen. Ob im nuhe waß anders in den sinne komen sie kan ich nit wissen.
Hab im doch folgenß arras geben und ist der reusion nit untwagen.
[385] A. 1583 den 5. januarii.
A. 1583 den 5. jan. uff der hilligen drei koninks abent haben mir im haus Weinsberg nach alten brauch unsse freude gehalten und hauskonink mit breiffger gekorn. Peter von Weinsberch und Anna von Gusten waren mit zugegen und frolich. Ich wart konink und Anna von Gusten koninkin, und ich hat uff jeder breiffgin ein besonder reimgen gedigt, lautent wie nachfolgt:
Rex.
So mach ich wol ein konink sein. Cantzlar.
Das man zank meit und hab sich leiff. Hoffmeister.
Lebt woll und sprecht froliche wort. Schenk.
Ohn underlaiss an rechte maiss. Nar.
Darzu ir eitz gut ursach findt. Regina.
Ist zugt und ehr und gut maneir. Cantzlersche.
Des klaffens sol werden gut rait. Schenkinne.
Doch nit uiss groisser glaser gront. Haiffmeistersche.
Erhalten gott-zu dank und loff. Narinne.
Ist weis und im verweislich neit.
Anno 1583 den 6
janvarii uff der hilliger drei koninck tag hat Georgen Kaldenbach sin jacobs krentzgin in sinem hauß uff der Oberbach gehalten, da hin sin im alle veir kirchmeister und die achten gefolgt den nachmittagh umb veir vren, und sin alle frolich mit im gewest. Er waß uff einen nach der elste von den achten. Es quam auch der aller elste Lenhardt van Bracht sweirlich dahin mit sinem kluppel dan er hat boisse bein und groissen swertzen dar an. Und wie er etwaß gedruncken hat und half nach hauß zu kruffen moist, sprach er uff dem wege, ich werde nit mehe uff daß krentzgin komen.
[385'] A. 1583 den 7. jan. uff montag nach der hilligen drei koninks tag hat sich ein gar geswinder und gefarlicher handel in der stat Antwerpen zugetragen zwischen Francisco, herzogen von Alanzon und Aniau, des koninkgen Henrici tercii in Frankrich einigem broder und neuwen angenomen herzogen in Brabant, und den burgern von Antwerpen, werdich anzuzeignen, draus zu vernemen, was groissen potentaten zu vertruwen und was groisse stete vermogen, wan sie einich und in vorsorgen drinnen sin auszurichten. Anfenklich sie zu wissen, als der Alenconius in Antwerpen war und neulich Endhoifen, ein stat in Brabant, ingenomen und sin kreichfolk im Burgerholt vor Antwerpen ligen hat, dan im der konink von Frankrich und sin mutter, die koninkin, vorhin zugeschickt hatten sieventausent Franzosen, veirtausent Switzer und funfzehnhondert pfert, ohn die Schotlender und engelsche kreichslude, under dem schein gegen den herzoch von Parma, des konink Philippi von Hispanien obersten felthern, und sin leger, das in Flandern lag, zu gebrauchen, und die nederlendische landen damit vur gewalt zu beschutzen und die fiande abzukeren: Also hat sich am 5. jan. zugetragen, das der herzoch von Alanson am abent am burgermeister begert, das er im wult behilflich sin, dan er moiste eilentz die stat Eindhoifen untsetzen, derhalb im von noeten zu sinen kreichslutn zu zehen. Sulch war dem burgermeister und d. Petro Alostano etwas verdechtich, dweil der Alenzonius uber sexhondert franzosische edelleut bei sich hat, das auch vil Swizer in der stat wider stat-edicta mit gewer und waiffen in Antwerpen uff den gassen gingen. Derhalb hat er die wacht etwas starker und dubbeler besetzen laissen. Den 6. jan. hat sich Alenzonius zu dem prinzen von Uranien verfoeget, sich mit demselben unterredet, dweil er noch sint dem schoss in der stat war, und an demselb begert, er sult sich mit ihm uff die monsteronge vor die stat verfoegen. Es mogt der prinz gewarnt von (dem) burgermeister sin und mirkte doch wol, das da etwas listigs hinden solt stechen. Der prinz aber widerrede im den auszog in das leger, sagt, er sult in der stat pliben und durch andere monstern laissen, dess der prinz nit wolt. Und dweil sie besonder gutte frunde samen sulten sin, hat der von Alanzon noch ferner drumb angehalten. Der prinz hats im nit allerdingen willen absclain, sonder begert damit bis uff den andern tag zu warten. Es mach immer der prinz mit dem burgermeister und andern raitzherrn und colonellen und heubtluten disser sachen gespreich und rait gehalten haben, es mogt auch etwas gemirkt sin worden, das etwas uff die stat ungutligs practiseirt wurde, derhalb man sich filligt auch heimlich gerust, mit ketten zu spannen, mit der wacht und etlichem kreichsfolk und den besten burgern. Daraus gefolgt, das die burgerschaft zu dem herzogen von Alenzon geschickt und anzeigen laissen, man besorgte sich, es sult sin kreichsfolk denselben abent noch etwas gegen die stat vornemen Der Alenzonius entschuldigt sich und sin kreichsfolk zum hoigsten, sagt sin christlich kreichsfolk were komen, die stat und lant zu beschirmen. Man sult sulch argwon daruff nit fassen und erzalt, was groisser leibten und zuneigung er zu der stat und allen Nederlanden troge und erpaut sich hoich und vil. Und wiewol die von Antwerpen den argwon gefast hatten und nuhe dachten, dieweil im so vil angezeigt ist, wan er etwas boiss im sinne hette, word er doch dissmal [Zwischen fol. 385 und 386 heftet ein Gedicht] [386] nitzs anfangen, haben doch glichewol mit sinem wissen die ketten ein stunde froher spannen und gegen die nacht luchten vor die durren laissen hangen, wie dan oftmail was geschehen, drumb das des herzogen marschalk Biron den tag zuvor zum leger was gezogen und sich noch da verhilte. Den 7. tag am morgen schickt Alenzonius zweimal zum princen, er sult sich rusten und mit uff die monsterong komen, irem abscheit gemeis. Aber der prinz leis in wissen, er were nit wol fertich, darnach schickt er nochmals den herzoch von Mompenseir zu im, aber es war dem prinzen nit gelegen. Als der prinz nit folgen wolte, hat sich der von Alanzon mit 400 edelleuten zu pfert gesatzst, auch etliche franzosische herrn und fursten. Und als es mittag war und die burger uber dischs gesessen waren, sin etliche Franzosen vorgelaufen in alle straissen, das die ketten uff side getain wurde(n), in meinong, als sult der herzoch den weg hinkomen. Also reiten die vom adel vor, der herzog von Alanzon mit sinen fursten und reten folgte, darnach sin Swizer. Und als im die Kiddorfer porzs eroffnet und er uff die bruck vor die zweite falporz komen, so quam im ein edelmann uis dem leger untgegen, sagent, es were alles richtich, wie im befolen were. Auch nam sich ein edelman an der porzen an, er hett ein bein zubrochen und als im ein guttherzich burger aus der wacht zu hilf wolt komen, wart er ubel von im verwont. Von stunt an gab Alenzonius mit sinem huet, den er mit uffgereckter hant in die hohe gehalten, das zeichen und reit strack zum leger uff Burgerholt zu. Alsdo haben sine ruter under der porzen, die dem Alenzonio(!) und Johan die Keiser und Adrian Verendeil, (die) colonelln gewesen, und die ganze wacht des ortz an der porzen, uber 20 oder 30 man, verwont und erstochen, mit iren fendlin nedergelagt. Von stunt (sin) sine herrn edelleut in die stat gerant mit veir benden ruter und 17 fendlin franzoser knecht, die mit allem fleis und ernst vurgesant waren, mit lauter stimmen auf franzosichs roifende: Vive la misse, vive la misse!, als were man den catholischen geneigt. Und Alenzonius reif sie an, das sie eilent mit dem ganzen leger hinin zehen sulten, roifent: ,Die stat ist unser gewonnen!' Also das sie nuhe die porzen mit gemach ingenomen hatten, und, die hinin gezogen waren, ersclogen und erstochen alles jamerlich, was sie uff der straissen ankamen, jonk, alt, man, frauen, also das voreirst die ketten zu spannen in der eil verhindert wart. Und nam das kreichsfolk den weg zu funf verscheiden orten, nemlich zur rechten hant zu der Roder Porzen, da sie ein haus in brant gestochen und das bolwirk und schanze uberweldigt, uff die linke hant nach Sant Joris Porze und dem casteil zu, hab(en) die vestung ingenomen, item zur stat zu die Kiddorfer-strass bis an die Wygerbrucke, item die LangNeustrass bis langs die neue burse, item die Jesusstrass durch zu der Merbruggen, zugeswigen der ander sidestrassn. Wie aber die burger die clocken gelaudt und die ketten an vil orten gespannen, das die ruterie in der stat verhindert und die burger sich meisteils in den heusern nach des princen rait verhalten, bis sie sich ins harners und gegenwer gerust, sin sie etwas geherzt worden und die colonellen mit dem folk haben under die Franzosen mit gewerter hant und wapen gesatzst, wie lewen, und haben sie [386'] zuruck getriben und geweldich in die flucht gesclagen, darzu die frauwen mit behilflich gewesen, allerlei den Franzosen zur finstern aus in die weg geworfen, benk, stoil, fesser, hulzer, das (vil) geracht und versteuret sin. Auch hat ein becker, vor dem oben stande, diss rumor gehoirt, ist so blois und nackt mit sinem schorzs zugelaufen und einen mit eim sclachswerde vom gaul gesclagen, sich uff das pert gesatzst und vil wer getain, derhalb er besonder von der stat vereret worden. Also das bei die 1600 von den Franzosischen pliben sin, darunder des Alenzonii vernoimster adel gewesen. Und sin doch auch wol uff der stat side bei hondert ritterlich umbkomen. Und wie die fluchtige Franzosen zur Kiddorper Porzen uisdrongenund die aus dem leger zur stat inwulten und vil gegen einandern schossen und staichen, haben sich die doden dermaissen uff der brugge geheufet, bei anderhalben man hoich, das nemans mehe zur porzen aus- noch inmogten, das man darnach in drien stunde(n) die porzen von doiten corporen also nit raumen mogt, das man sie sperren und scleissen mogt. Als aber die burger die veste widder ingenomen, da vil Franzosen in die graben gesprongen, sich ertrenkt haben, und das grobe geschutz in das leger vor der porzen abgain laissen, haben sie wol gemirkt, das ir ansclag nit geraten ware. Wiewol der Alanzonius vermeinte, die stat were gewonnen, do sines kreichsfolks zu ross und fois so vil drinnen war, dess er sich auch gegen etliche herrn beroimt, aber doch gefaelet, wiewol andern anders darvon hilten. Nachdem aber Alanzonius sahe, das nemans umb der toiten corper zur stat mehe hinin mogt und das grob geschutzs zum leger zu abginge und kein hoffnong mehe vorhanden ware, ist er mit dem leger und sinen herrn und Swizern zuruck gezogen von Burgerholt uff Berchem und da uber nacht pliben. Von der burgerschaft sin pliben der burgermeister, Virencels, Balthasar Thass, Reinolt Michault, Jasper der hoitmecher, Sargant Maior, colonellen und obersten, uff des von Alenzonii seiten der graff van Seine samt sinem sohn, der graff van Casteau Roge samt sinem sohn, des von Biron marschalk sohne, der her von Bellegart, general uber die ruter, und uber die 24 von groissen hern, ubersten und colonelln, ohn die vom adel und andern bei 1600. Und so vil sint auch wol gefangen in der stat, die sich in des von Alanzon hoff und andern heusern gehalten und versteckt hatten, darunden auch groisse ansehentliche vom adel und officien gewesen, besonder vil in s. Michaels-cloister. Dissen 7. jan. nach der alter, aber den 17. tag nach der nuwen calculation, mogen die von Antwerpen wol zum festage anrichten und got danken vor sulche herlige victorien, die sie ritterlich erhalten, dan hett dem Alanzonio mit sinen verretern und Franzosen sin hei(l)lois ansclag mogen gegluckt sin, es sult den von Antwerpen nit bess ergangen sin, dan den vur 10 jarn uff s. Bartholomei tag uff der verreterscher bruloft zu Paris. Es mag sich der Alanzonius und andern ihn ir bloit schamen, das sie sulche treulose, undankbare leut sin. Ich haltz fast darvor, die verordnete von den gemeinen Staten in Antwerpen werden jeder zit dess wol gedacht und derhalb vorsorge getragen und ein auge uff sin falsch herz gesclagen haben. Des andern tags, 8. jan., wirt wol leit reue und scham bei Alanzonio gewest sin, do er gedacht, das [387] die Staten innen zum herzogen in Brabant und markgraffen des romschen richs zu Antwerpen gemacht und nuhemehe bei allen Nederlanden in sulchem groissen verdacht, argwon und misstruwen wurde sin, doch hat er noch alles blindelich verhofft, er wult widder insclichen, und hat einen edelman samt zwien colonellen und heubtlude(n), genant Landtmeter und Scholier, die er den tag zuvor, ohn zwiffel aus argem list, mit hinuisgefort hatte, eitz zu den von Antwerpen geschickt mit einem credenzbreif, darin er sich uffs best, als er mogte, untschuldigen wolt und anzeigen leis, er hetzs allein uff ein versoichen getain, nit sie zu beschedigen, dieweil aber sulcher uffruir draus untstanden, were er dess erschreckt und betrobet, were nach wie vor noch zu den von Antwerpen, zu Brabant und allen Nederlanden glichewol affectioneirt und in allem gutten geneigt, benante etliche gefangen herrn, amtlude, diener, mit den breven, schriften und anders im widder zu schicken, auch wess sie fortmehe gegen innen gesinnet, zu wissen, und erbaut sich hoich. Aber den von Antwerpen ginge das noch kalt in, waren von wegen des koninks von Hispanien und konink(s) von Frankrich beider starker fiantschaft besorgt und bekommert, leissen in vor antwort wissen, sie kunten in der sachen ohn die gemeine Staten nichtz scleislichs bescheitz geben, wulten es den zu siner zit gelimpflich vortragen. Mitler zit sult er die Staten restituern und die funf stet, so er noch inhet, in inrumen. Desglichen hat er an den herrn de Templis, obersten zu Bruck, geschriben, die scholt uff die von Antwerpen gelagt, als het man in nit hoich gehalten, noch geachtet, und sich untschultigt und hoich erpotten und im proviande zuzuschicken begert. Aber die untschuldigung mogt wenich helfen, dieweil es ausgebrochen war, das Alanzonius umb dieselb zit glichen ansclach uff Bruck, Dendermonde, Aelst, Dixmude, Neuport, Oistende, Vilvorden und anderswohe (gemacht hatt). Wie Alenzonius noch kein antwort sines gefallens erlangt und sich des anfals aus Leir besorgte, ist er von Berchem nach s. Bernhart und van dan uff Duyffel uber die Nette und fort nach Rymenant uber die Diele nach Vilvorden (gezogen). Den Engellender(n) und Schotten gefiele disse tait gar ubel, wolten damit nit zu schaffen haben, zogen ab an ein gewiss ort. Man sagt, es were auch den Swizern nit leib gewest, doch die pliben bei im. Er were wol gern in Flandern uber das wasser gewest, aber die vom lande Wase samt den Schotten und engelschen kreichsluten werten das, also das er nit fort mogt und sich beschanzen moist, und was ubel proviandeirt an dem orde dasmail, das er noit leit und vil siner Franzosen und Swizer storben hongers, bis das etwas zuquam. Alle fursten, herrn, stette mogen hie ein exempel an nemen und lagen sich mit den treuloesen Franzosen nit an. Einer hat verslin, alle wort uff F. angainde, also:
Ad Alanzonium
Francisce.
Flebile fecisti facinus, foelixque fuisses,
Foedifragos fugiens, foedifragusque fugans.
Flere facis Flandros, faustum fera Francia foedus
Frangendo, fugiens fas, fugienda facis.
Francia.
Flos fueras florum, fex fies Francia faecis.
Foedifragum Francum fama fuisse feret.
Festinum facies feritatis Francia finem,
Flandrorum frustra funera foeda facis.
Hie hatzs voreirst sin ent, o got all falscheit schent.
Toin beistant uns behent, all ubel von uns went.
[387'] Anno 1583 den 8
janvarii war die hoichzit und bruloft zwischen Peter Thorlain von Lenneps sohn und Gilliß Eiflers dochter in der Burgerstraissen. Wart den abendt kostlich auff dem Quatermart gehalten waren uber 12 dischs. War ein neu art von musick alß zwein choir so ein dem andern respondeirt nit weniger dan 20 personen senger und spillude die allein wol 50 daller gekost haben.
Frau Eiflersche min swegerin und gefattersche hat mich mit dahin geladen. Die jonge leudt sullen zum voiß uff den Hwemart wonen gewant sniden, sie habselige leuthe. Die brudt hat 1500 rad.d heiraitz gut pracht, der brutgam hat sin patrimonium daß uff 20000 daler geschetst wart.
Den 10 janva. bin ich uff noch einer hoichzit im hauß zum Duppen vor den Crutzbrodern bei Hieronimo Bentzii eim richen kauffman van Mediolanen gewest den ganssen tag. Der brudegam heischs Adrian ein jonck gesell von Antwerpen, die brut Catharina ein jonge widwe van Bruyssel, den ich geholfen rathen und iren heilich machen also dahin beroiffen bin.
Also sin mir disse zit frolich gewest und von dem verstoirniß zu Antwerpen nit gewist, dan die zeitung eirst den 15. janvarii uff Coln quam. Aber der von Antwerpen betroibniß ist doch freude gewant.
Anno 1583 den 9.
janvarii und vorhin den lesten decemb. under den datis breif von minem neif doctor Tilma
n Ordenbach breif auß Straisberch bekomen, da er nitz lieber von mir begert zu vernemen, dan wie es mit unserm gemeinen fatterlande der stadt und ertzstift Coln zwischen dem churfursten und dhom capittel gelegen were, nachdem allerlei da oben geredt wurde von vorgenomener neuwerong und kunftiger verandrong der zu besorgen were.
Ich hab aber daß widderscheiben verhalten, dan es war ein landtach in Coln zuhalten außgeschriben, da worde man vernemen waß dar umbginge. Alß dan hett ich im etwaß gruntlicher von den zeitungen zu schriben.
Er hat mir auch von einem vicariait im hohen dhomstift zu Straisbergh geschriben, daß im der furst und bischof daselbst verleinet, sult jarlings absque onere 300 dall. kunnen außbringen. Daß waß mir angeneme zeitung, kan desthe beß siner motter broder sustern frunden fruntschaft bewisen.
Anno 1583 den 12
janvarii hat man zu Coln gericht 4 freibuter dar unden war ein verdorfener halfman von Effern bei, dem die windtmul und vil erbgutter daselbst zu gehoirt hatten, die er unnutzlich verthain. Dar nach am 17 janvarii noch von derselber sorten 4 freibuter vißgefoirt und drei gericht und sin alle 7 uff rader an die Landtstraß gesatst dan sie uff dem Rheinstrom bei Stammel die leudt beraufft und mehe boeser stucken betriben hatten.
Und als man den achten abhauwen solt, zenkten sich zwein unden vor dem schaffott. Derhalb der scharfrichter zuckte, der greif und scheffen darvon ritten und verstorung des folks wart. Do foer das lichte geboifs zu, machten den gefangen los und holfen im weit zum felde hinin davonmocht wol von gluck oder ungluck sagen.
A. 1583 den 15. jan. hat der chorbischof im dom, herzoch Fridrich von Saxen, genant von Lauwenburg, dem churfursten von Coln, erzbischof Gebharten, ein schiff zu Zons in namen des domcapittels angehalten, war zu Keiserswerde mit geschutz, bussenkruit, mit korn, haber, fruchten, meil, speck, fleischs, botter, keis, salzs, silbergescheir, hausrait geladen und solt uff Bon gefordert werden, da der churfurst eitz hoff hilt, und ist [388] sulches Zons uff das scloss gebracht, die armen foeren wol darvon, den kindern worden woirst umb die helzs gehangen. Diss war des domcapittels eirster angriff gegen den churfursten. Der churfurst sult dem von Saxen untpotten haben, er sult zurichten, wult komen und die zopp mit im essen, daruff der von Saxen geantwort: Die zopp were schoin begossen, sult balt komen, ehe sie kalt wurde, dan es were forstich witter. Umb disse zit sult das domcapittel auch zu Arnspurch heimlich geschriben haben, sie sulten den churfurst nit uff- noch inlaissen. Und als graff Carl Trucksess darin gewolt in namen sines broders, des churfursten, hett in der von Solms, lantdrost daselbst, gewert und nit inlaissen willn, wie man stark darvon sagt.
Anno 1583 den 17
janvarii ist Charissima Lilia wittibe joncker Mertin Eimß in irem hauß boven Marportzen gestorben ein klein zart frevlin. War fast rich und durch ire factorn und diener schir verdorben, hat ein einige dochter verlaissen. Daß erb neigst minem wingart in der Achterstrassen gehoirt ir zu. War ei
n zimlich kremersche irß ubrige
n gutzs noch pliben.
Anno 1583 den 21
janvarii hat Jacob von Siburch raitz richter zu
m Lepart uff dem Altenmart sin banneressen gehalten, der gar kostlich angerichtet dar ich frolich gewesen bin.
Es hat mich her Peter Nuwenar erwelter abt zum Altenberge in den Alterberge hof gegen den mittag uff siner suster bruloft geladen. Dem ich dancken leiß, dan ich nit an zweien orten uff ein zit sin kunth. Den 22 janvarii haben mir unß besonder konincks essen zu Weinsbergh gehalten. Waren Jacob von Gusten und sin frau bei unß alß frunde, kost mich nit uber 10 mr. 1 raitzichn 1 scheffen koichen vor min anpart.
A. 1583 den 20. jan. hat das domcapittel in allen kirspeln uff den predigstoeln befollen, die drei nachfolgende sontage bedemissen zu halten, zu verkundigen, das sunst der churfurst pleicht zu toin, uff das got ungemach im erzstift und anderswa wult abwenden und alles zum friden wult schicken. Dan der landtag quam heran.
A. 1583 den 22. tag jan., als man sich allerlei irtumbs im erzstift besorgte und die cleresie in Coln bei eim raide anhilteund zu wissen begerte, wess sie sich gegen die burgerschaft versehen sulten, und ein rat widder zu wissen begert, was die cleresie bei dem rait und stat toin wulten, mit steur zu geben, und sich noch nit erkleren wulten, so hat ein rait zwein kreichscommissarien erwelt, jonker Johan Leisekirchen und jonker Wimmar van der Sultzen, die in allen kirspeln verschaffen sulten, das rotmeister, ehe einer uber zehen, erwelt wurden und alle nacht an den ketten durch die ganse stat gewacht wurde. Also hat man dissen tag das kirspel s. Jacob bescheiden oben uff das gewolf in der kirchen und innen eins raitz befilch vorgehalten. Die nachparn sint gutwillig gewest. Die Oberbach haben 4 rotmeister erwelt, die Underbach 4 rotmeister, die vom Weitmart und Frauenbrodern 4 rotmeister, die in der Spitzbutgassen 2 rotmeister. Und haben ire kettenwacht also frolich angefangen und also ist es in allen andern kirspeln auch zugangen. Und ein rait hat in druck uisgain laissen, wie sich heubtlude, tirmmeister und rotmeister halten und straffen sulten. Diss ist ein herliche wacht worden, die man allenthalben geprisen hat, ist vor nachtzpredigen, heimlich vergaderungen, vur deif, ehebrecher und anders mehe damit zu verhutten, (nutzlich). Ist in minem gedenken sulche wacht an den ketten nit bruchlich gewest. Und kunnen ander wachten dabei verschoint werden. Es hat Antwerpen herzu ursach geben.
[388'] Anno 1583 den 24
janvarii hab ich ein offnen latinischen breif uff pergamein an alle licentiaten der rechte
n in Coln promoveirt zur zit wesende geschriben und min sigel drunden gehangen. Dar in ich sie ireß interesse und hofnong auß minem testament erinnert das irer einer nach abganck aller miner agnaten und cognaten hausfatter zu Weinsbergh und min erb moge
n werden, und gepitten sie wulten mitler zit gedolt trage
n deß falß abwarten und min testament helfen vertadinge
n von sich selbst oder mit den agnaten cognaten oder andern. Zu dem hab ich glichfalß ein teutschen offnen breif under dato den 7 febrvarii a
nno 83 uff pergamein an die haußgnosen zu Weinsbergh geschriben und min siegel unden uff spaciu
m getruckt dar in ich in den inhalt an die licentiaten angezeigt und was ursachen ich an sie geschriben. Auch zu bedencken geben daß es allein zur vorsorgen gescheit were. Off es nodich dan eirst innen anzuzeigen. Und wa und wie der breif mitler zit verwart sult werden und war vor man sich fillicht zu besorgen und zu hutten hett. In der haußkisten sol man diß breif finden.
Ich bin wol sorgfeltich vor daß hauß Weinsbergh, gedenck uberige vorsorgh bat sie schoin nit, so schaidt sie doch nit. Aber gott moiß doch vor all das hauß bauwen und behutten sunst ists alles umb sunst.
Anno 1583 den 27
janvarii uff sontag septvagesun
æ alß die bedemissen anfingen, und daß evangeliu
m, vom hausfatter und arbeitern im weinbergh allenthalben gepredigt wart, und eitz die pabstliche und keiserliche gesanten, wie auch der von Arburgh wegen Hispanien und deß hertzogen von Parma, zu dem der hertzoch vo
n Zweibrucken zu
m andern mail wegen etlicher chur und fursten zu Coln gegen den landtagh ankomen waren, hab ich
an den evangelischen weingart gedacht daß derselb die ware allegemein catholische kirch were, und wol ehe gehoirt und gelesen daß pabst keiser koninck arrianisch gewesen, zu minen zeiten, Engellant Schotlandt, Denmarck, Saxen, Brandenburg, Hessen, Witenb
erg und vil fursten herrn ritter, stett von der auspergscher und caluinischer religion sin und mit der catholischr nit instimmen.
Waß doch dem hausfatter und hauß Weinsbergh zu rhaten were, wie sie sich in zeiten der veranderunghe halten sulten wan die oberkeit bestunde zu wancken. Ich setz wan der pabst oder keiser samen einander religion annemen gepotten und gehalten wulten haben daß were dan die hoigsthe oberkeit. Erleich wie dan eitziger churfurst von Coln die religionen dem reichsabscheide und religionßfriden gemeiß frei geben hatt. Iha ob ein rhaidt der stadt Coln die religion enderte, wie sol man sich halten. Das man spreich, pabst keiser koninge, bischoffen, stette und besonder Coln wurden deß nit thoin, lieber daß sicht man wol, ob nit keiserliche maiestat sie im camergericht in Behem Oisterich, der koninck in Franckrich im parlement im rhaidt in allen ampten moissen dulden. Wer kan es villen bischoffen abten praelaten und dem adel weren; hie saige ich man sol standthaft bei der catholischer warer religion und leir pliben. Der hausfatter und hauß Weinsbergh sullen umb gein geschein da von abstain, wan der ungrunt und misbrauch abgethain wirt. Und wan sich unse geistliche bischoffen dhomherrn, abt, prelaten ordenßleudt, burgermeister richter raitzher, scheffen doctoren gelerten drumb laissen marteren und dhoitten dan sullen sie auch sich in sulche gefhar drumb stellen. Wan dieselben aber nit vorgingen so sullen sie sich bedencken und got trevlich bitten daß er ir hertz und gemoit erluchten wolle, und ingeben wie sie sich halten sulten.
Dan ich trag groisse sorgh etliche verandern die religion, etliche halten hart uff catholischn religion, nit viß eiffer und leiffer gegen
[389] got und die religion dan mehe viß ehrgeitzicheit, eigen nutz wollust und ander dingen willen. Also halt getrulich und fast bei der catholischen rechter
religion, und widderstreft den von einer andern religion nit zu grimmich oder mehe dan eur ampt erfordert. Dan es ist in so vil landen under so vil leuthen die geleirt und megtich und from sin ingerissn das es euch nit moglich zu weren, befilchs es gott.
A. 1583 den 28. tag jan.was der landtag des erzstifts Coln vom domcapittel zu Prediger im cloister in der stat Coln bestimt Dahin quamen die stende des erzstiffs, als die vom domcapittel, die graven im stift gesessen, als der graff van Arburch, der graff van Reifferschit, der graff von Manderscheit, aber der von Nuwenar quam selbst nit, item die ritterschaft und die stette, der wol bei 24 waren, des pabst legat Minutio de Minutiis, des keisers legat, einer von Mansfelt, des koninks von Hispanien befelchaber, der elter broder von Arburg, die auch ire werbungen vortrogen, der bischof von Bremen war zugegen, als ein domher, der bischof von Lutgin und bischof van Strasberch, wiewol sie domherrn waren, so erscheinen sie nit. Der herzoch von Zweibruckenmogt auch da sin werbung vorgetragen haben. Und hat disser landtach sich scheir die ubrige tage des januarii verweilet, ehe dan er allerding sin ende erreicht. Und ein rait hilt gut wacht uff tormen, muren, porten, uff den warden, und quam die kettenwagt eitz wol eben. Man hat uffgesclagen, keinen (fursten) hoher inzulaissen, dan mit 20 pferden und 2 kutzen, keinen graven, dan mit 8 pferden und ein kutzen, keinen edelman, dan mit 4 perden. Der bischof von Bremen quam mit 150 perden, 5 kutzen und (man) wult in nit starker inreiten laissen, dan mit 20 perden, 2 kutzen, derhalb er zornich wart, durch Coln von der Igelsteinsporzen bis zu Salzgass foir zu Dutz, den anderen tag quam er widder, und als im ein rait den wein presenteren leis, nam er in nit an, sagt, er het wol wein zu drinken. Ander graiffenmoisten auch uber das edict nit starker inkomendie proposition ist aber p
romiss
æ premittendis uff folgende weiß in effectu beschein.
Es ist ewern gnaden herligkeiten und gunsten nit unbewust als der hoichwerdigster furst und her Gebhardt erwelter und bestedigter zu ertzbischoffen und churfursten zu Coln unser gnedigster her Jongst auß Westphalen zu Bon mit ungewontlicher anzall ritmeistern, heubtleuthen und kreichsfolck zu roß und zu foiß ankomen, die sclussel vo
n der stadt gefordert, und in der eil die scloß Poppelßdorf Godesbergh, Broil und Lechenich mit kreichsfolck besetzn laissen.
Ausser sulchem verdechtlichem besweirniß daß erwerdich dhom capittel ein ansehentliche schickung zum churfursten gen Bon gethain, in meinong zu handlen sulches kreichsfolck und besatzung abzuschaffen. Dar auff ire churfurstliche gnade jeder zit geantwort, es geschein auß etlicher warnong dem ertzstift zu gutte, aber ire churf. g. sie deste weniger nit fortgefaren die scloß im nederstift zu besetzen.
Und daß zu groissem beswerniß deß ertzstiftzs und gemeiner stende, auß vrsachen wie folgt.
Eirstlich sin der stadt Bon die sclussel von den portzen mit guttem und boissem abgedrungen, die tag und nachtz wacht mit soldaten angestelt, da durch die burger gar narloß worden in gefhar leibs lebens und irer guttern schain, wie von innen selbst eitz zu vernemen ist. Auch ist des ertzstifs archenum zu Bon dar in alle deß ertzstifts breif und siegel sin wilche zu unwidderbrenglichem nachtheil verwarloist mogten werden.
Zum andern hat ire churf. g. allen zolnern verpitten laissen keine pensiones den rentnern zu bezalen dan irer churf. g. zu leibern. Und hat die vil monat nach sich genomen, das dem rechten und landtvereinigung zu widder ist, die breif und siegel mit dem dhom capittel auff
[389'] gericht nit gehalten und die pensiones sich heuffen mogten und dem ertzstift unmoglich fallen wurde alle restanten zu bezaln.
Zum dritten hat ire churf. g. in offentlichen patenten und under eigner handt und siegel zu Bon und anderßwa ein neuwe form der religion publicern laissen und nit allein die alte ware catholische dan auch die neuwe religion im ertzstift Coln zugelaissen, wilche patent gelesen ist worden. Und were daß der erblandtvereinigung zu widder die mit dem eide und siegelen, bestetigt, wilchs auch verlesen worden.
Zum veirthen das ire churf. g. gemeint sie zur ehe zu greiffen den rechten, landtuereinigung und des richtzabscheidt zu widder, mit erhoelong der clausulen des richtzabscheide anno 1555 binnen Auspurgh auffgericht, wie die prelaten in dissem fhall der ehe annemong ire prelaturen verlaissen sullen, ohn angesehen das die neu religions verwanten vorwenden. Es het keis. maiestait sulches ohn bewilligong gmeiner stende verordnet. Dan es stunde daselbst clerlich daß es die richtzstende mit bewilligt und versiegelt hetten, wilches auch verlesen worden, so hab es doch ein vil andere meinong mit den weltlichen stenden dan mit irer churf. g. da mit es anders vertragen und verhandlet sie, im fhall auch widder die landtvereinonge gehanlet wurde durft die landtschaft dem churfursten (dem sie druff gehuldet nit folgen dan dem dhomcapittel.
Zum funften hab ire churf. g. bei geleistem eide zugesagt, ohn der landtschaft wissen und willen kein verbuntniß in zughain. Nuhe komme man in erfarung das sie sich mit dem von Alanzon und andern verbonden hab, wie sie sich dan vernemen laisse das sie 7000 man von Alanzon oder von Parma moge haben. Dar auß folgen sulte das die frembde iren foiß uff des ertzstiftzs bodem setzen mogte.
Zum seßsten in der erblandtuereinigung were versehen das der churfurst sinen bestendigen rhaidt von geistlichen und weltlichen von alter mannen und landtlaissen besetzen soll. Nuhe befinde sich das in dissem unwesen frembde herrn und rethe gebraucht werden.
Zum sibenden helt die landtuereinigong es sult daß scloß zu Keiserßwerde nit dan mit colnischn gutten leuthen besatzst werden. Nuhe sie der amptman Spehe zu ruck geweist und frembden das scloß befolln.
Zum achten wissen die stende des ertzstiftzs schulden und unvermogenheit, daß die underthanen durch die nederlendische kreich verdorben sin. Dan dem neuwen kreichsfolck nit sult abgedanckt werden, wurden sie sich am ertzstift erholen willen, die underthanen berauben, fangen, schatzen, das die stende fleissich bedencken willn wes man sich zu besorgen hab.
Nuhe gibt die erbuereinigongk zill und maiß wan der her sulchs alß balde nit abschaffen wurde, das alß dan die landtschaft graven edelleudt ritterschaft stette amptlude und gmeine landtschaft bei dem dhom capittel halten und dem gehorsam sin sullen, wie sie das vor sich und ire erben in gestalt eines contractus gelobt zu halten, ein dem andern mit leib und gut beistendich zu sin, wie ein erwerdigh dhom capittel nit zweiffelt daß sie anders gesinnet sin und thoin werden, dweil sie sich selbst oft an die landtuereinigung refereirt und gezogen haben.
Demnach ist hoichgedachtes dhom capittels fruntlich gunstich und gnedich begeren die stende willen sich bedencken und erkleren weß sich ein erwerdeich dhom capittel gegen sie zu versehen hab. Ob sie in kraft der landtvereinigunck bei hoichundwolgedachtem dhom capittel halten willen und gutten rhaidt mittheilen wie daß unheil abzuschaffen mogt sin.
Hinwidder thuit sich eitzgemelt dhom capittel gegen die stende erpieten ber der landtuereinigungh zu verpliben, leib und gut dar bei uffzusetzen und trulich ernstlich mit
[390] dem wirck zu leisten waß innen erhen und amptzhalber zu thoin gepurt und oblicht, so vil der proposition mit dem kurtzsten.
Hiruff sin die stende abgewichen und irem brauch nach sich bedacht und beraitsclacht, wie der sachen zu toin were, wiewol etliche vorsclogen und meinten, man sult zu dem churfursten schicken und innen zuvor warnen, damit unraue verhut mogt pliben, aber der merer teil hat sich die meinong nit gefallen laissen, dan man sult sich der lantvereinigunk mit dem domcapittel (gemeis) halten, daruff dan besclossen worden, der abscheit in schriften verfast, von dem domcapittel und stenden der lantschaft underschriben und besigelt. Als nuhe disser grunt der handlung gelacht war, ist der ein vur, der ander nach, verreist. Und hat innen doch nit allen glichewol der abscheit gefallen, dan manicher bewilligt wol, das er doch nit gern toit. Was folgen wirt, hat ma
n folgens zu vernemen.
Anno 1583 den 29
janvarii hat her Peter Nuwenar erwelter abt zum Altenberge min alter kirspelß nachpar sinen stab untfangen und sin benedict essen gehalten. Diß ist solenniter in der kirchen zu sant Johan cordulen gescheit. Vom wiebischof hern Theobaldo und er lach zwischn zweien abten Panthaleon und von Dutz vor dem hohen alter mit sinen lanckwiligen ceremonien.
Der comtur hatt im die kirch geleint, dan die prelaten, herrn und frunde wulten zum Altenberch in dissen kreichleufen nit folgen. Daß essen wart im Altenberger hof in Coln uff s. Johanstraß gehalten. Die burgermeister doctores rhaidtpersonen p
relatn und ander frunde waren da hin beroiffen. Ich bin der gestalt dasselbst uff der benediction und essen wie sin alter frundt sinß fatter mitgesel und nachpar gewest und haben sich frolich gemacht.
A. 1583 den 2. februarii, purificationis Marie, ist der dombischof, herzoch Fridrich von Saxen, der ein jonk her war, sich frei brauchte, mit dem graven van Reifferscheit mit 40 perden nach Keiserswerde geritten, sich heimlich in die stat und kirch begeben, daselbst durch ein dur, die aus der kirchen ins scloss ginge, hinin komen, zwen uff der wacht erschossen, und ob man sich in der eil wol etwas druff gewert, ist doch das scloss in namen des domcapittels ingenomen und besatzst worden, das sie den zoll nuhe irs gefallens inhaben. Dissen tag ist der bischof von Bremen, domher zu Coln, des choirbischofs vorgn. broder, verreist. Glichfals ist der von Zweibrucken zum andern mail uis Coln uff Bon verreist. Und wirt der churfurst wol alles, was uff dem lanttage und sunst vorgelaufen, bericht sin worden, und waruff die ganze sach stahe.
A. 1583 den 3. febr., sagt man, sult min gn. h. Gebhart, erzbischof und churfurst van Coln, die graffin Agnes van Mansfelt zu Bon im haus zum Rosenkranz getruwet haben. Diss sult vur eim calvinischen predicanten gescheit sin, daruber des von Zweibruckens predicant von der auspurgscher confession, dermaissen erzorn(t), das er stilswigent, sonder ade darvon gezogen sult sin. Das gerucht ginge, die hoichzitliche malzit sult darnach zu Dillenburg gehalten werden.
A. 1583 den 4. febr.ist der churfurst von Coln mit siner hausfrauen, der von Mansfelt, frohe morgen uber Rhein zu Bon gefaren, und breif, siegel, privilegien, und anders aus der canzeleien, fort kleinodien und silbergescheir, so er vergaddert und gepackt, mit hin.
[390'] uber Rhein und hinwech gefoirt, dorft es fillicht zu Bon nit erwarten, dan dem domcapittel quam fast kreichsfolk zu von dem herzogen von Parma aus Flandern uber die Maess. Und hat der churfurst sinen broder, graff Carlen, in Bonne gelaissen und zum stathelder gesatzst. Man sagt, graff Johan von Nassau und der von Solms und Winnenberg, beide domhern, weren noch etliche tage drin pliben und ordnong in der stat helfen machen.
Anno 1583 den 4
febrvarii ist die abbatissa zu s. Marien in capitolio gestorben, war ein von Nesselrade genant Hogepoit. Ist den 7 febrva. daselbst begraben.
A. 1583 den 6. febr., als die Staten umb disse zeit mit dem herzogen von Alanzon in hantlong waren, und der prinz von Uranien mit den generalstaten zu Antwerpen im rade sass und das geschrei ginge, man wurde den herzoch von Alanzon widder annemen, und als den gemeinen Nidderlanden das zuwidder was, sin sie mit der mennigde in Antwerpen uffgewest und das raithaus umbsatzst und dess geinswegs gestatten wullen, drumb der prinz die nacht druff pliben moist und nit zu haus gain durft, dan die unreine vorige handlong stag in noch hart im kop. Ob es aber den Staten ernst sie gewest, daran zweiflen ich seir, etliche meinen, man hab mit dem herzoch laveirt, bis man die 5 stette, die er noch besatzst hatt, aus sinen henden hett mogen bekomen. Darnach mach der herzoch von Parma, koninklicher von Hispanien felther, mit dem herzoch von Alanzon uff dieselb meinong handlen willen, aber man leis sich bedunken, die Franzosen wurden das fortel der 5 stet nit so balde ubergeben, wiewol groisser honger in des Alanzonii leger war, das die Franzosen und Swizer seir verstorben.
Anno 1583 den 7
febrvarii haben die rheinmeister und richter in der Weinscholen alle gutter swager Reinhardten Balicks alß die wein, ingedoim, keider weß deß mehe ware hinder miner suster Marien in irem wonhauß in der Dranckgassen zu
m alte
n Tempel uffschriben laissen. Dan min suster nam sich der wein nit an. Und ir eidomb Reinhardt nam sich der wein glichfalß an dweil der absclach vor handen ware und wolt keiner die creditorn bezalen, einer lacht es uff den andern, Reinhardt sagt er hett sie in miner suster namen gegolten zeichen und zinß uff sie bezalen laissen. Min suster sagt, daß wist sie nit, kunth wol sin, dweil er die burgerschaft nit hat und uff sinen namen nit handlen moist, sunst weren es sin wein, er het sie geborgt und dar von verkaufft. Und alß disse zeit Derich Blanck underkeuffer in der Weinschoelen heftich gegen min suster mit noitgedingen fortfoere, und Hans Keiffe derglichen gegen Reinhart Balick procedeirte, ist erkant man sult die wein laissn inuentrisern sampt andern guttern, daß miner sustern gar nit zu widder waß und geschein leiß. Auch gar nutzs und nodich war, also das man weiß waß und wie vil da uffgeschriben ist, und macht miner sustern gutten bericht.
[391] Anno 1583 den 10
febrvarii ist joncker Judde ein jonck gesell joncker Johan Juddens broder der her Costen Leißkirchr broders dochter zur ehe hat dhoitlich abgangen, her Hillebra
nt Suderman burgermeister sagt unß im kirchganck uff deß Viatrii graven bruloft dem ich sinen tag hende mit eim rhichs daler leiste. Joncker Judde hett sich in drien jaren dhoit geprat, umb deß willen daß er ein magt truwen wult daß im der broder und ander frunde verhinderte
n drumb er phantiseirte und sweich und sich thoit geprait het und anders keiser ursachen gestorben were.
Anno 1583 den 12
febrvarii war es lestfastabent ein fast kurtzer fastabendt, den abendt war nemanß mehe bei unß alß Peter va
n Weinsbergh minß broders sohn und sin frawe und kinder. Waren under unß frolich und besclossen do den fastabendt mit fleischessen biß off got will zu parschn wiewol leider in der fasten vil fleischs in Coln gespeist wirt. War aber unß hauß gebrauch nit.
A. 1583 den 13. febr.uff den eschtag ist herzoch Fridrich von Saxen, ein jonger domher, mit 200 haickenschutzen und 10 dorfer darumbher, da die menne(r) uffgebott(en) waren, wegen des domcapittels zu Coln vor Broil geruckt und die stat uffgeheischen. Die burger haben die stat balt eroffnet, das sie inzogen und habendo den gank vom Observanten-cloister uber bis an das porzhaus heimlich sich begeben und die porz und vorhoff ingenomen, do das principal haus uffgefordert, daruff sin ungeferlich 40 lantzknecht gewest, damit hat man sprach gehalten, den gutte vertroistung geben, das sie es willich waren, uffzugeben und leissen den von Saxen uff. Der heubtman aber, von des churfursten wegen, lacht sich darwidder, wolt es gar nit inwilligen, sagt, er wist es bei keinen retlichen lantzknechten immer zu vertadingen, das er ein sulch herlich haus so gar lichtlich sult uffgeben, sclouss sich in ein kamer, und als er kein hilf hat, sprach er, sie sulten in erscheissn, wult lieber sterben, dan drin willigen, sie leissen in so lang fasten, bis er die kamer uffdede, do namen sie in gefangen, und leissen die ander knecht laufen und fonden das scloss so groislich spolieirt, das nau ein duppen oder leffel drauf funden wart. Dan als sich der churfurst vorhin besorgte vor Broil, hat er sinen broder Carl alle silber und gulde(n) gescheir und kleinaten uis dem scloss und kirchn nemen und uff Bon foeren, auch alle hausrait, ingedoim, auch das geschutz und andere gutte dingen hinwech nemen (laissen), das gar wenich da pliben, villigt die besatzung uff dem scloss derhalb gesehen, das sie es nit erhalten mogten und es drumb so balt uffgeben haben.
A. 1583 den 14. febr.umb disse zit mach der churfurst zu Arnsberch komen sin. Man sagt, der lantdrost het in nit starker, dan mit 10 perden willen inlaissen. Sol auch zu Recklinckhusen, zu Werle und zu Droilshagen gewest sin. Man sagt, dahin hett der churfurst neu predicanten verordnet und die geistlichen nit molesteirt. Der adel hiltzs auch des ortz, uff veir nach, mit dem churfursten, und were das erzstift zu Westphaln der auspergscher religion etwas mehe zugetain, dan diss ortzs. Wan sich dan das erzstift in der religion und regiment spalten sult, das moist zu des erzstiffs verderben reichen.
Anno 1583 den 14
febrvarii ist Aloff min pachters zu Swartzem Wilhemen von Metternich zu Vernichs steifs sohn hie bei mir
[391'] zu Coln gewest, und viß befilch sines fatters angezeit, ich sult gedolt haben biß halffastasten so wult sin fatter zu mir komen und mir die restanten kornpachten vo
n drei jaren bezalen, glichfalß die 4
dall. pensione
n va
n 2 jaren aber ich hab sorgh er wirt langsam beikomen. Disser Alof waß langs Broil komen und allen handel mit innemongh deß scloß zu
m theil gehoirt zum theil gesehen und mir angezeigt.
A. 1583 den 15. febr. ist Goddert von Monhem ein man uber 70 jaren gestorben. Disser hat mit siner zweiter frawen, dweil er kein voroder nachkinder hat und etwas vermogt, die kost vor sich und sin hausfrawen ir beider leben lank von dem abt zu s. Panthaleon gegolten, mines behaltz vor 700 daler. Dess hat in der abt ein haus des cloisters neigst der vordersten portzen frei ingedain und schickt in ire kost darhin, wust was es sin sult, ginge sunst, wan es im gefeil, an des abtz oder conventz dischs essen, wie ir contract das uisweiste.
Diß ist ein ermanong und exempel im geschicht, ob der hausfatter und hauß executorn zu Weinsberch, provener mogten dem hauß zu nutz und gut mogten annemen, von disser materien hab ich in minem declarationboich im 7 cap. im 8. vers. nu. 2 et seq. fol. 132 gehandlet. Und magh es mit bescheide wol leiden, als wan der hausfatter lust dar zu hatt, sich etwaß unrawen und schadens wil getroisten, und gedencken, ich will dem hauß Weinsbergh einen nutzs dhoin, wie ich schuldich sin deß hauß ehr nutz und geregtigkeiten zu soichen zu meren und zu bessern.
Wan er dan gutte alte frunde wolt vor ire leib und lebtag allein man und frau samen oder besonder in die kost annemen, an sinem disch zu essen oder in die kost und portion in ire hauß oder kamer schicken, daß mach er mit willen siner hausfrawen und rhaidt der executoren wol thoin.
Und einen schriftlichen contact da von uffrichten, dar in alle puncten und clausulen wol versorgen daß kein irthumb dar viß erwaxsse. Was er dan vor ein baren pfenninck uberqueim den sult er an erbrenth oder fhar anlagen und sich und die executorn zu behoif deß hauß daran laissen schriben; oder hetten die leudt und procienarii kein bar gelt dan erbgutt, rent, oder derglichen gewisse gereide oder ongereide gutter damit magh man daß hauß verwaren.
Und waß dan dar von kompt mach man zur zor kost oder portion zum besten nemenn. Daß uberich aber waß die kost oder portion sich mehe jarlichs ertragen mach und wirt, daß moist der hausfatter dan ex liberalitate und miltigkeit viß dem sinen dar zu thoin so fern er er
es viß deß hauß inkompsten nit ersparen und beibringen mogt alles sonder deß hauß schaden. Und da mit wurde er dan dem hauß nutz schaffen und bei den nachkomen ehr inlagen, im fhal aber der hausfatter vor den porcionarien und leibzuchter wurt absterben oder abstain, der fhall were auch zu bedencken zu berathsclagen und zu versorgen ob sin erben oder der folgender hausfatter daß ubrich tragen sulten damit die porcionarii ehe immer irer portion ir lebtag unbetrogen dan ganß sicher und gewiß weren, waß dar in nach aller gelegenheit und umbstende der sachen pillich were, das hett man zu handlen, doch daß der nachfolgender hausfatter sonderlich nit vil besweirt wurde. Hie mogten auch die beiligende heusser die man hat als Thorn, Pauli hauß, Vuelappel, zwei Taube zu paß und eben komen oder mogt zu gelegenen zeiten ander klein heusser uff der Bach hinden an die weinsbergsche erfschafft rorende oder uff dem Buchel an daß hauß gelten wan die heusser
[392] unwerdt und wolfheil sint, dar in man die provener setzen und innen die wonongh mit in die alimenta und kost regne
n Also haben die zu sant Panthaleon mit dem vorg. Goddert von Monhem und vil andern getain; derglichen haben die Carmeliten zu sulchem brauch vormaills der heusser vil an sich bracht, wie auch zu sant Antonio und anderswa, darin sie die kostgenger, provener oder porcionarien gesatzt und damit irer cloister gutter und rent groisslich gebessert. Ob diß nuhe wol mit kochen in und vißganck oder zu schicken etwaß unruwiger ist, so hat man doch hinwidder etwaß gemags oder forthels dargegen, daß man deste fetter zoppen kunne machen, daß sie daß hauß mit verwaren kunne
n, botschaften dhoin, bestellen vißrichten wan sich doch moissich sin daß man auch geselschaft und ansprach haben und weß deß mehe sin mach.
Diß hab ich dem hausfatter und hausmutter zur zit zu bedencken geben, sich deß weiter in cloistern in bursen und hospitaln zu erkundigen wie es bequeimlich und uff das profitligst mogt zu ghain und geschein. Es mogt sich auch zu tragen daß sie alte bewanten oder mangelhaftige frunde hetten die sie gern versorgen und leiden wolten, doch da sie jonck weren moist es dhurer und uberflussich erstat stendege und erfarne haushelter wissen sich zu rhaten.
A. 1583 den 16. febr. uff samstach vor invocavit ist Lechenich, das stetlin und scloss, in namen des domcapittels zu Coln ingenomen, wie man sagt, durch graff Arnt von Manderscheit, domherrn und probsten s. Andree, und graff Carl von Arburg kreichsfursten. Und man hat die besatzung des churfursten, dweil sie es uffgeben haben, unbeschedigt darvon laissen zehen. Und mag uff dissem scloss auch nit vil vorrait funden sin. Also das ein erzstift Coln in groisser farligkeit stehet, und zu achters wirt komen, dan wa hat das unheil noch sin ende. Sol ein domcapittel Broil und Lechenich in besatzung halten, will auch nit ohn schaden und nachteil zugain.
A. 1583 den 17. febr., umb disse zit ob darvor, hat sich der furst von Gulch, Cleif und Berg mit der herlicheit Vrimerstorf von dem abt von Werden laissen belenen, dan als graff Adolf von Nuwenar und Morse bois paffs und der neuwer religion war, war er so stolz, das er das lehen vom abt und paffen nit untfangen wolt. Wie der abt sulches sich beclagt, das es vor den fursten von Gulich komen, hat ergedacht, es were lang bei der graffschaft Morsen gewest, die im doch zufallen wurde, es deinte wol darbei, hat also der belenong vom abt gesonnen und erlangt. Umb diss zit hiltz der furst mit dem domcapittel zu Coln gegen den churfursten, aber der von Nuwenar hilt es mit dem churfursten, also das der groll da war und der von Nuwenar sich in gefar und last stach, war noch ein jonger, modiger her, mogt auch die gunst an den nederlendischen Staten haben, daruff er sich vertroist.
Anno 1583 den 20
febrvarii dem rectori in der Cronenbursn 8 rader
gl. fharen bezalt von hauß Foelix oder weingart in der Achterstraissen wilche a
nno 82 terminis pasce
æ et remibezalt inhalt der q
uintanc
ue. Ich zweiflen ob diß
rad. gelt soll sin. Man hatzs im schrin Severine gruntlich zu erfaren, und darnach zu richten.
Glichfalß hab ich Joigst Pingsthorn bezalt 6 rinsche gl. fharen alß 3 rad. mr. 5 rad. schillinck von dem hauß von mir kimnade genant dweil es mehe namen hat de terminis pingsten und martini anno 82 fillich inhalt der quitanczn, diß ist erbfhar het die loiß wol einmal vor ein flawiln wambiß mogen van joncker Huppen haben, daß ich versaumpte.
[392'] Anno 1583 den 22
febrvarii alß sich Jacob von Gusten und sin sin
hausfrawe mit Cathrinen widwen mines broders Christiani und Johan Pauli irreten von wegen etlicher pende hausrhaidt und kleider sampt dem interesse von der scholt, und zu beiden seithen unse geswagerte frunde warn.
Haben mir sie dissen tag verglicht alß min suster Sibilla min broder Gotschalck und sin frawe und ich. Eirstlich der regnong daß swegersche Cathrin swager Jacob schuldich bleif 198 dall. noch 17 gl. 18 alb. uff 206 dall. 10 alb. summeirt jeden zu 52 alb. und vertragen daß der wetzschatz uff etlichen theiln der erbschaft uff der Wierstrassen 100 dall., sulten pliben stain da von Jacob jarß termino lætare anno 84 eirst an 5 dall. fhar sult untf., daß uberich solt vom haußrhaidt daß zu pande stunde bezalt werden daß sie samen zu nutz verkauffen sulten, dieweil ab sweger Catharin ir kleider gern salueirt het dieselben solt man laissen unberkaufft und mach sie die in dri jaren loesen wa sie kan.
Hie von sin zwein zitlen uffge richt der Jacob von Gusten einen hat von ir underschriben den andern
hat min broder Gotschalck zu verwarn.
A. 1583 den 22. febr., umb den morgen frohe, ist die stat Bon mit 6 geswader ruter, die aus des von Parma leger uis Brabant komen waren, (berant), und das domcapittel hat die stat uffgefordert, aber der graff Carl, erbtruckses des reichs, des churfursten broder und stathelder, so mit etlichm kreichsfolk zu ross und fois drin war, hat in das abgesclagen. Es sin balt auch darvor komen 15 fendlin welscher und 6 fendlin deutzsche knecht und haben Bon umbringt und sich drumb zu beschanzen (angefangen). Aber es war kalt und forstich weder, das man in der erden nit schaffen mogt. So war auch kein groff geschutz vorhanden. Das kreichsfolk lag dem lantman am vorgebirge und unden umbher im felde uff dem halse und was gar moitwillich, wie ir art ist, leissen sich mit hausmanspise nit gnogen. Das folk moist in vor holen groinfleischs, groinfisch, weisbroit, spitzerei, aranie appel, gutten wein und anders und sclogen sie darzu, wan sie es nit zurecht prachten und machtengegen den anstainden marciu
m im waxenden lich deß marcii gehet der colnische stiftzs kreich an.
Marß ist der kreichß got nit ein goit vorspoit. War auch festu
m cathedræ petri, daß es zu
m theil s. Peters stift mit bedudet,
Man war noch mit geschutz, krut und loit ungerust, auch wenich am vorrade von gelde vorhanden. Der von Arburch hat zu etlichen burgern zu Coln gesagt, wan man rechtschaffen zurusten sult und nit mehe dan drei geweltige schuss uff Bon toin und eins ein wenich anfallen und stormen, es sulten hondert tusent herrngulden druff gain. Das domcapittel hat die burger zu Bon won(ende) uff ire side geneigt, aber die vermogten eitz nit mehe, waren ubermant. Aber man (war) noch ungerust, die stat zu sturmen. Derhalb ist man vor Bon uff den dritten tag bestain uffzubrechen und die stat dasmal zu verlaissen.
A. 1583 den 25. febr. hat der von Saxen chorbischof mit dem von Arburch Hulkeraede, das scloss, berant und ist das wirtzhaus darvur gebrant. Und wie sie es in namen des domcapittels aufgeheischt und ungeferlich 100 soldaten, die druff waren, es nit uffgeben wulten, hat man es belacht und der furst von Gulch hat etliche bussen dargeleint, das man es bescheissen sult. Es ginge aber langsam zu, das man in der eil nitzs uisrichten kunt, wiewol das scloss nit wol versorgt war mit provianden und kreichsmunitionen. Und uns abgewichen burger, Melchior Mant, war auch von Geller mit dem anderen [393] kreichsfolck uff dem scloß. Diß herligkeit Hulckerade hatten die von Nuwenar langzit pfhandtzgeweiß ingehat und besessen, sunst gehoirt es dem ertzstift Coln zu, dan ich finde, daß vor langen zeiden umbtrint anno domini 1325 bischof Henrich von Virnenbergh daß scloß und grafschafft Hulkerade zu starckung des stifs von Coln dar an gegolten hat umb groiß gelt daß er von der geistlicheit geschatzst die vil zehnden haiffe und renthen in derselber herlicheit hatten.
Wan es aber den von Nuwenar versatzst sie findt ich nit. Nuhe ligen sie noch dar vor.
A. 1583 den 27. febr., als das kreichsfolk aus den dorpern oben Coln in die dorper under Coln (sich) begeben und fort uff Hulkerode sich begab, fluwen die nachparn und hauslude ir armoit fast in Coln, dan sie besorgten sich irer widderkomst vor Bon, den auch teglich neu kreichfolk zuquam, und waren in angst, dan das kreichsfolk schimpf(t) nit, es sie frunt oder viant, es tast zu, es raubt und stillt.
Eitz gedenckt ich an die stadt Coln daß sie kein dorfer noch hoicheit vor der stadt sonderlich hat. Und obwol die armoit der bester forthel kein ist, so kompt dannest der stadt Coln in dissen leuffen
ir armoit nÿt unbequeim, dan wan sie dorfer hett wurden ire underthain beschedigt und verderft, daß gutter oberkeit gern were
n wult und zu weren shuldich ist und quemen dan in groiß irthumb mit moitwilligen fursten, herrn graffe
n jonckern und leuthen, daß sie villerlei viantschaft gewertich weren und stetigen zanck hetten daß dan vil geltzs kost, deß sie eitz gefreihet sin. Waß hulf in auch daß alles, Coln ist ohn das vor gezogen und geehrt vor allen andern stedten im reich, und haben regementz gnoigh in Coln binnen der ringmauren, wan sie da innen nur wol regeren, ander stedt die stedt und dorfer und der vil under sich haben moissen der stadt Coln wol weichen. Wan man in der stadt vil richer burger und gutte narong hat, so ist als gut wan leibte und fride dar zu kompt, und pleibt. Glichfalß wan die cloistere und haiffe umb Coln vor 400 jaren mit der neuwen statmuren in begriffen weren sult es eitz zugain wie ma
n vor 109 jaren die durfer Beien, Sultz, Kreil, Mechtern Wier Reil abgebrochen hat sampt andern vil haiffen, und eitz vor Neuß daß obercloister und vor Bon daß Deitkircher jonfer stift abgebrochen sullen werden wilche etliche hondert jaren gestanden haben.
A. 1583 prima marcii, umb disse zeit hat sich ein domcapittel samt der cleresien in Coln nach langem bedacht bei eim rait der stat Coln (erklert, das sie) toin wulten, was in moglich were, nemlich dreidusent daler wulten sie bei einandern machen und die geben, das man sie beschutzen und beschirmen wulte, dess sie sich erkleirt haben. Als aber ein rait (hat) disse geswinde leuf angesehn, das es sweirlich sult fallen, schutz und schirm umb sulch geringe gelt zuzusagen, ist es in ein bedenken genomen. Auch war ein rait in erfahrung komen, das sie jede geistliche person in monchs- und jonferncloister uff veir daler zu sulcher steur wulten ansclain. Dess wult ein rait auch nit gestatten, das sie die 4 bidlerorden schatzen sulten, dan die quemen allein eim raede zu, hetten uff zit, als man sie eirst in Coln angenomen het, (gesworen?), bei eim rait zu halten, auch jeder zit aus Coln zu wichen, wan es eim rade geleibte, davon sie reversalen van sich geben hetten, wilche noch vorhanden weren. Auch wult ein rait die arme conventer in Coln, der vil weren, nit geschatzst haben, sulcher weren auch vil von der burgerschaft fundeirt und wonten vil colsche kinder drinen. Also [393'] wart diss alles ingestalt, bis sich ein rait weiters darauf ercleirte. Eitzs sin die geistlichen einmail willich, steur zu geben, dieweil sie selbst die sach antrifft, der kreich vor den pforzn im erzstift ist und innen das wasser in den mont leuft. In zeiten des fridens haben sie eim rait oftmals steur zum baue, zu butzen abgesclagen, eitz sin sie willich worden. Eitz bedenkt man die sach vil, fillicht, da es fride wurde, fielen sie zuruck, wulten dan widder nitzs geben. Alle zit haben sie es uff iren gnedigsten herrn, den churfursten, gelagt, eitz roifen sie alle uber in: Crucifige, Crucifige eum! und foeren kreich gegen innen.
Anno 1583 den 3
marcii umb disse zeit wirt daß alte obercloister sampt der kirchen von der stadt Neuß im grunde abgebrochen, lach einen schuß wegs vur der Oberportzen zu Neuß uff der Colner straissen. Die monche waren regulares genant, droge ein swartze kap uber weisse leinen kiddelen, hatten groisse uberfall von den junckern und kreichsluthn besonder nachtlicher weile vor der stadt.
Haben sich meistheils in die stadt Neuß in das Mynderbroder cloister zu den monichen begeben die nit am reichsten waren. Disse werden ire renthen wol behalten und sich mit den andern leren vertragen und thoin wie es sich schicken willt.
Anno 1583 den 4
marcii hab ich von jonfern Annen van der Reck widwen und motter von Hall zu Uffhafen im Bergschen lande den termin, l
ætare, in der fasten anno 1582 verfallen untfangen 32
rad.d wilche mir Steffen Droge zu Uffladen bracht hat, aber an dissem gelde und dem vorigen gelde ware etwaß mangelß wie ich das in der quitancien angeroirt hab und min rechenßboich vißweisen wirt.
Anno 1583 den 4
marcii uff montag nach ocubi zu 5 vren nachmittage ist unser alter nachpar in den zweien Duven neben Weinsberch, Lenhardt van Bracht eliger sohn Thomas va
n Bracht der halb er Lenhart Maeß genant wart in got verstorben. Und ist den 5 tag marcii zu sant Jacob vor sant Matteiß neigst der cloister dhur in siner eltern grab begraben, den 7 marcii ist sin begencknis sant Jacob gehalten worden.
Nelgin sin nachgelaissen widwe sol noch zwei jar uff einer camern im hauß pliben inhalt des deß vertrags sunst ist daß hauß minem broder eigenthumblich zustendich. Disser Lenhardt waß nit weith von 80 jaren sinß alterß gewest war in dem hauß geboren und erzogen, sin fatter ein rhaitzma
n hat vor hin drinnen gewont waren beide blaferber von linen garn und linen doich gewest. Der fatter war kirchmeister und der sohn achter sant Jacob vil jaren gewest aber der handel war eitz scheir vergangen mit dem blaferber daß disser narloiß uff sin alter wart. Er hat kein kinder nachgelaissen alle vor im verstorben. Disser Lenhardt hat daß silber vor mir getragen do ich geteufft wart wie er mir selbst oft erzalt hatt. War ein geselliger nachparlicher man und hat manche kan wein sin lebtag helfen drincken. War min gaffelbroder uff dem Swartzenhauß dar uff unse eltern auch samen gewest waren. Disser war lange zit der allerelste gebornen nachpar im kirspel sant Jacob gewest. Ich gleube auch daß er der elste von allen andern nachparen gewesen ist ob sie schoin nit im kirspel geboren sint. Und hat daß kirspel und so vil leuth drinnen wonen wol veir mail uberlebt. Uff disse stunde wirt im ganssen kirspel keiner
[394] keiner elter geboren sin noch lebendt, alß ich. Die wirtfrau in der Blomen uff der Bach Tringin von Lyn widwe Viti von Hemerden ist auch im kirspel geborn. Ich werde aber etwaß alter van jaren sin dan sie ist. Und bin also in Lenhardtz stadt der alter eltister geborner im kirspel s. Jacob worden.
Anno 1583 den 8
marcii ist N. Kruyskamp min swager magister artiu
m promoveirt, dar ich uff sinem actu dissn tag in scholiß artiu
m gewesen bin. Vor zwien tagen do er rogatu
m ginge hab ich im ein bancketlin wie gebreuchlich zu den ehren zu gerust und geschenckt in minem hauß in der cameren. Sin eltern und ohemen sint min gutte frunde, und er mines neiffen Hermanni Weinsbergs scholgeselle, derhalb moist ich ein wenich kosten antriben doch nit uber 2
dall. wert.
Anno 1583 den 9
marcii hab dissen tag etwaß berichtzs vor an in min rechenßboich gezeignet, wie es mit miner scholt und widderscholt ein gestalt hab. Diß hat verursagt das ich von vil leuthen gehoirt die hin gestorben sint, und wenich angezeignet haben, waß die leudt innen schuldich, und sie andern widder schuldich gewesen, darauß nach irem absterben der widwen, kindern, vormundern, erben, groisser irthumb untstanden, also daß vil nit bezalen wulten waß sie schuldich waren. Und vil gefordert daß einmail gezalt was wie die hinleissigkeit deß uffzeignens boesen leuthn dar zu ursach gibt.
So hab ich daselbst anwesung gethain wie man sich mit miner scholt und widderscholt berichten und halten soll.
Ich wult ungern daß dißer oder der, dem ich in warheit schuldich sin umb einen heller verkutzst sult werden, doch waß ich von recht nit schuldich sin das darf man auch nit zubezalen. Was man mir auch schuldich ist mach man mit gutter foegen innamen. Man hat daselbst min meinong etwaß ferner zu versthain. Doch wirt min scholt und widderscholt wenich zu beduden haben, dan min handel ist nit groiß.
Anno 1583 den 10
marcii uff sontag l
ætare hat min broder Gotschalck von Weinsbergh am abendt sin geburtzs fest gehalte
n. Dan er war am 8
marcii diß jars 51 jar alt worden, daß er in sin 52 jar getrode
n waß. Er besserte die portion mit gutter speisen und gab gutten neuwen wein zu drincken. Dissen brauch helt min broder so wol alß ich im jair. Sin frau uff den tag ires namenß, Lisbetgin Hornß auch uff iren geburtztagh und andern mehe. Aber min suster Sibilla ist zu karrich, leist diß ungemirckt hin ghain, claigt sich seir sie kunne es nit wol beiprengen, kan doch nit groiß trage
n und macht freude im hauß.
[394'] A. 1583 den 12. marc. hat graff Adolf von Nuwenar und Mors, her zu Alpen und Hackenbroich, mit hilf der nederlendischen Staten im Gellerlande die stat Berk unden im erzstift Coln ingenomen und in sin gewalt bekomen. Vorhin hat er das scloss und zol etliche wochen ingehat. Man sagt, etliche burger weren der nuwen religion zugetain gewest, das mach auch darzu geholfen haben. Wie auch ein uislader oder kreichsschiff von beneden herauf gen Berk mit geschutz und soldaten komen was und da ligen pleib, das vil darzu verursagt. Wilche sant Georgens bilt mit dem pfert und sant Peters bilt uis der kirchen genomen und zu schimpf sant Peter hinden an das roder und sant Jurgen vurn uff die spitz gestalt.
Hie will ich nuhe daß ertzstift Coln in drei principal theil dheilen, in daß oberstift alß Bon Andernach Lynß Arwiler, Zulch, Broil, Lechenich, etc. in daß understift, alß Neuß, Berck, Keiserßwerde, Kempen, Urdingen, Zonß, etc. in westphalischs stift, alß Arnsberch, Dursten, Recklinckhusen Werl, Droilshagen, und waß dan an jedem orde mehe licht mit mehe stetten, sclossen, dorfern, cloistern, stiften und husern und freiheiten.
Nuhe hat sich der irthumb albereit so fern verlauffen, daß jeder orth sinen widderstandt hatt.
In Westphalen hat eitz min gnedigster her selbst Arnsberch scloß und stadt in daß seir fest ist. Im oberstift hat deß
churfursten broder Bon in, da er sich auch starck macht
im nidderstift hat eitz der va
n Nuwenar Berck in, also daß ein dhom capittel und die landtschaft in groissen sorgen und gefhair staint.
Daß spil ist lustich angefangen daß der bock gehet. Gott helf daß es zum besten gerathe.
A. 1583 den 11. marc.ist herzoch Ernst von Beieren, bischof zu Lutgen, wie man sagt, von Rom vom pabst und keiser uff Coln komenund sin herberge zu sant Johan Cordulen bei den Johannitern angesclagen. Disser ist noch domher zu Coln, hat vorhin heftich nach dem erzstift Coln gestanden, das im uff ein stimme mit eitzigen herrn gefaelet hat. Man will sagen, er stahe noch heimlich heftich darnach und etlich von den acht preistern im dom sulten im seir zugetain sin. Man sagt auch, er hab den cardinalem Austrie von Rom auf Speir bracht, der gen Coln mit aller volmacht vom pabst komen sult mit andern herrn, durft sich aber nit wol ins stift Coln herabbegeben. Etliche sagten, der von Lutgin begert des erzstiftzs Coln eitz nit. Ja, das wil ich eitz wol gleuben, dweil es vol kreichs, uffroren ist, und halb verdorben. Wa ist der ander noch mit friden und leib ab.
A. 1583 den 12. marc. umb diss zitsol das domcapittel zu Coln graif Salentinum von Isenberg, abgestandenen churfursten, zum stathelder zum Oberstift gesatzst haben. Aber man sagt, die von Andernach, noch Linswillen zu beiden seiten kein besatzung innemen. Als auch ein heubtman, Raiffgenant, aus Bon vur Linxs und dahin mit kreichsfolk quam und Lins inforderte, haben sie heraus geschossen, heubtman Raiffen getroffen, das er kurzs darnach gestorben ist. Sin kreichsfolk wult das mit feur und swerde wrechen, er aber bat vor sie und sagt, sie hetten recht getain, das sie sich gewert hetten, weren darin zu loben. Man sagt, das Oberstift het folgens graff Salentin als ein administratoren gehuldet. Off das von im vergeblich wirt geschein, off das ein domcapittel etwas kosten wirt, weis ich nit. Das hab ich wol ver [395] standen, das die cleresie zu erhaltung des kreichsfolk fast contribuern und steuren mois, derhalb sie gar ungedultich uber den churfursten sin mit schelten und ubelen nachreden.
A. 1583 den 13. marc. sin die menszische und pfalzgrevische, beider churfursten, gesanten, vor sich und ander fursten und stende des richs hie in Coln gewest und hinaus nach dem von Arburg, vur Hulkerait mit dem choirbischof, dem von Saxen, ligende, (gezogen), in meinongen innen anzuzeigen, das sie die Hispanier und fremde nationen aus dem erzstift Coln schafften. Man sagt, der von Arburg het geantwort, wan die gesanten sie versicherten, kein folk widder das domcapittel uffzubrengen, so sulten die fremden abzehen, sunst wurde der von Parma mit ganser macht uis Brabant ins erzstift komen und, was er vor stette und scloss wurde innemen, vor den konink von Hispanien inhalten. Es sin auch die fremden darnach noch nit abgezogen.
Anno 1583 den 14
marcii hab ich min wasser zu doctor Acht geschickt zu besigtigen umb ein regal
mit anzuzeigen daß ich nuhe auß dem somer herbst und winter den mangel gehat, so balde ich abentzs nach der mailzit ein stundt zu bedde ginge und mich glich nederlachte, so queim mir viß dem halß in dem mont etwaß fuchte daß ich dan ei
n half firdel stunden hoisten moist, und darnach in der nacht und den gantzen tag were kein hoisten dar, biß ich den abendt im bedde seiß mich nidderlagende. Ich het deß doctorß gefoelen und waß es vor ein ursach het gern vernomen. Mich besorgte alles vor ein argert vor ein longen gebrech daß nit balde zu cureren were da her dan p
__tisis und die longsugt zerende kranckheit und wassersucht zum
lesthen untstunde. Dan ob es wol gut mit mir ware daß ich nit kranck swach oder smertzhaft ware so hat diß doch etliche jare gedauret auch nuhe und dan uffge hoirt und widder komen war.
Min leste hausfrau hat derglichen mangel 8 off 10 jar gehatt. Ich gab min gebrech dem dompen stoblin neben der beckerß oven zu, dan es mir meistheil nach dem winter widderfoere
. Der doctor Acht medicus vor den crutzbrodern judiceirte dar von (wa mir min suster Sibilla die daß wasser dar troge recht gesagt hat.
Daß gebrech der fuchtigkeit viß dem haltzs und hoisten queme morgens her dan allein von subtilen zarten flussen daß heubtzs, dan ich nit vil kelte gehat het. Auch were der maege nit starck zu verdeuwen grobe speise, sunst kunt man am wasser kein ungesontheit vernemen.
So hat erß mines bedunckens ungeferlich getroffen, ob er nuhe mehe oder etwaß sorglichers gesagt kan ich nit mehe wissen dan mir min suster angezeigt. Doch bin ich zu freden waß gott will, ich hab es mich auch gut zu troisten dweil ich alt sin. Sunst ist daß hertz gemoidt und leib und glider noch gesont, ich halt zwa maltzit, und es zimlich starck gmeine speise, herinck, stockfische, gemoese, hartfleischs, speck, rucken broit
groin fleischs. Diß es ich wol mit begerte, honger und lust, aber in der nacht werp ich mich nach dem eirsten sclaf der 4 stunden zu ziten druber duret duck va
n einer seithen zu der andern, ob ich filligt den magen besweirt hab mit spisen oder dranck.
Aber ich wult kein medicin gebruchn, lebte aber etwaß meissiger, doch verginge es nit dan balder meret es sich, auch der hoist. Mir lag alß im sinne wie ich an miner frauwen Drutgin Barß gesehen und vernomen hat, die auch deß alters war do sie starb alß ich eitz sin. Man sagt, imaginatio facit casum. Got weiß es.
[395'] A. 1583 den 15. marc.haben sich die uff dem scloss Hulkerade, dieweil sie in der eile druff komen und ubel mit proviande und munition versehen, uff gnade und ungnade dem domcapittel zu Coln ergeben und sin ohn gewer ausserhalb das sitwer ab- und darvon gezogen, bei hondert stark, und herzoch Fridrich choirbischof samt dem von Arburg habens ingenomen und besatzst. Aber Melchiorn Mant, unsen colnischen burgern, (der) die judinne zu Deutz vorhin verraten und mit gewalt uff Geller gefuirt und groislich geschatzst, haben sie gefenklich angehalten. Graff Adolf von Nuwenar kunt sie nit speisen, untsetzen, noch erretten, also das sich die soldaten noitzs und hongers halb moisten uffgeben. Und ist misslich wan es der va
n Nuwenar widder zu sinen henden bekomen mach.
Anno 1583 den 16
marcii hab ich abermall an die haußmutter zu Weinsberch gedacht, wie die zu verehren vor ire person vur ire kinder und frunde.
Und will wan die hausfatter irgen etwaß zeirlichs baut, glasfinster und ander gemeilz machen leist binnen und baussen hauß, das er dan alle zit neben sich und sin biltniß und wapen siner hausfrawen zeirlich sol setzen und machen laissen, daß sol ir und iren frunden angeneim und wolgefellich sin und bewegen sie mit deste meher liebden zum hauß Weinsbergh. So kan man auch jeder zit dar an vor augen sehen wissn und in gutter gedechtniß halten under wilcher haußmutter diß oder jeneß gebaut, gebessert, vermeirt, verzeiret sie. Doch uff deß hausfatters siegel und uff andern orthen da deß hausfatters wapen allein moiß stain da mach der haußmotter wapen außpliben.
Da sich auch zu troge daß die hausßmotter kein angbornen wapen hett alß wan ein eineß kauffmans dochter were die ire mircker uff den waren fhoren oder sunst einß handtwirckerß oder anders dochter were da der fatter kein wapen gefoirt, da mach ir der hausfatter mit ires fatters broders ohmen und frunde rhaidt wist und willen ein erwerben vom keiser oder den palatinis die des macht haben, oder mach es selbst mit rhaidt eineß wapen verstendigen dichten und machen und dasselb vor sie brauchen.
Bei sulchem wapen wurde auch der underscheit so wol der hausfetter alß der haußmottern al zit erkant. Dan so lang haußagnaten hausfatter sin, die foeren alle einerlei wapen gmeinlich und were einer vor dem andern nit besser zu erkennen dan wan siner hausfrawen wapen neben im stunde. Glicher weiß kent man auch ein haußmutter vor der andern, und lobte die jenige am meisten die am meischen wolverdeint were und gutzs im hauß gethain hett.
Anno 1583 den 18
marcii hab ich miner beider broder seligen Christians und eitz Gotschalcks harnerß an mich bracht und mit 3 hollenschn dallern bezalt. Und ist daß also zukomen.
Alß swager Johan Paulus uff der Weierstraissen vor funf monaten verstorben, so leissen mineß broders kinder bei der motter gesinnen und hoelen ehe dan es verleint und verleuslich wurde, so holte es ir sohn Gotschalck lachte einen halben ko. daller dran, und leiß es vißbutzen und rhein machen, kreich doch einen widder sin dar in wulte es verkauffen und ein newerß machen. Glichfalß hat min broder Gotschalck auch ein harnerß mit eim stormhoidt und harnerßschaf dar er eine
n widder sin innen hatte dan es im nit wol am leib maß
[396] war wolt es auch verkauffen vor 2 daller, und hett gern ei
n neuwes gehat.
Ich hat noch ein altes doch nit vil, dweil aber ein erbar rhaidt gepotten hat jeder burger sult vor sich und sinen diener ein harnerß haben, so durte mich daß miner beider bruder harnerschen die sie oft eim rhait zu ehren an irem leibe getragen in frembde hende sulten komen. So hab ich sie beide gegolten mit dem stormhoede und schaffer und eitz mit 3 dall. bezalt.
_nuhe wil befil und beger ich daß sie bei dem hausfatter minem erben stetich im hauß Weinsberch und Cronenberch pliben sullen und innen sampt sinen diener wapenen, und die huser zeren, doch so lang ich leben und Herman min neif und pat und diener der vor andern gebrauchen mogen.
A. 1583 den 18. marc., oder darumb trint, mogen sich die nederlendische Staten mit irem vermeinten neuwen herzogen, Francisco Alanzonio, des koninks broder in Frankrich, so weit und fern voreirst verglicht haben, das innen Alanzonius von den 5 stetten, die er noch in siner besetzung und gewalt hat, eine, nemlich Vilvorden, gegen die gefangen zu Antwerpen inraumen und dieselben damit quitern und frei loesen (solt). Der ander stett und des genzlichen restituerns und neuwen annemen konnen sie sich noch nit samen verglichen, dan ein partie wil der andern nit vertrauwen, ligen doch samen, lavern, geben sich gutte wort, und darf kein die ander allerding verzornen, eine hofft von der andern fortel und besorgt sich auch vor das argste.
A. 1583 den 19. marc. in hebdomada passionis vor palmarum, umb, vor, und nach disser wochen, als die kreichsobersten in Bon mehe soldaten in die stat bekomen und eitz der burger allerding megtich sin und kein belegerong folgt, haben sie umb die stat zugetast, besonder bei den geistlichen, das cloister uff dem werde under Rolantzeck spolieirt, Deitkirchen, das edeljonferstift vor Bon, begonnen abzubrechen, die jonfern mogen zu iren frunden, off anders wahin sich begeben haben, und habens uff palmtag mit feur angestochen. In einer nacht sin sie zu Alfter komen, die leut spolieirt, dieweil es dem von Reifferscheit zustehet, und haben da das beginnencloister uberfallen und die jonfern beraubt, nackt und blois, wer in der eil nitz umbgeworfen, vertriben. Zu Capellen hinder Bornhem und Deutzhoifen mogen sie auch versteuret haben. Obwol der von Isenberch, abgestandener her, etliche soldaten zu Melem und uff dem werde ligen gehat und nach Godesberg und Poppelstorf gedacht, die scloss inzunemen von wegen des domcapittels und die orter im Oberstift zu beschirmen, so habens doch die von Marienforst im cloister nit durfen verhalten und wagen, dan sint in ein ort ins bergsche lant gezogen, bis sie mehe sicherung sehen. Desglichen sin die jonferen aus dem cloister zu Benthen, bei Broil, in Coln uff s. Georgenscloister in uns pastors haus neben die dechenei mit irem pater komen wonen, etlich zu Munstereifel bei ire eltern und frunden. Und die von Bon haben in 3000 ggl. abgefordert oder getreuwet, das cloister und ire haif anzustechen und mit feur zu verbrennen.
Ecce wie gehet es zu. Die alte ertzbischoffen haben disse cloister meistheils bestift und etlich hondert jare bei ehren, friden, und gut erhalten. Eitziger her laist die verderber drunden rauschen, omnium rerum vicissitudo, alles dings ist ein veranderung, wie man eitz erfirt gegen alles versehen. Die edel stifs jonfern zu Vilick und Ryndorf uber Bon werden gefloven sin.
[396'] Anno 1583 den 21
marcii ist jonfer Anna Grave von westphalischem adel ist abbatissa zu s. Marien in capitolio mit den meischen stimmen erwelt worden ob wol jonfer Delwich vil drumb verthain und jonfer Galen und jonfer Holthusen auch fast darnach gestanden und iren anfanck hatten so hatzs doch mit dennen nit einen fortganck gewonnen. Virus casus est, da die jonfern gern frawe werden.
A. 1583 den 22. marc.mogen umb diss zit zwein gelerte menner in Hollant umbbracht und gefeirtelt sin. Disse sulten haben dem folk montlich und schriftlich ingebilt, es were widder got, alle recht und pilligkeit, das man in den Nedderlande(n) dermaissen widder ire naturliche oberkeit gehandlet, dem konink abgesworen hett und abgefallen were. Diß leiß sich nuhe vor eirst wol ansehen, alß hetten sie da mit wol oder ehe nit ubel gethain, dan waß ist pilliger und nodiger dan daß man der oberkeit gehorsam getrewe und ehrpietich sich.
Waß aber die hollender zu sulcher strenger straif bewegt, den bericht hab ich eigentlich nit. Man sagt sie hetten under dem folck einen anhanck und spaltung willen machen und hetten einß keisers sohn ireß vornemenß vor zum heubt irer meinong, hetten also uff ein newe weiß malecontentischs sin und mit dem koninck gegen sie halten.
Wa disse gefirthelte leudt einen gutten zelum und eiffer in irem vornemen gehat und im lande pliben und sich in sulche groisse gefhair gestechen so haben sie mines bedunckens wol aber nit weislich gehandlet, bene, sed non prudenter egerunt
disser ursachen. Nachdem die nederlanden so gar uff iren koninck verbittert sint, das sie im abgefallen und umb groissen mißtruwenß willen dweil die konigen oft glauben brechen sich verleuß leibs und gutzs an innen nit durfen widder ergeben, daß dan andern in wolmeinong sich dar gegen lagen und daß verthadingen willen, daß in umb sulcher frucht willen nit annemlich noch leidtlich, kan ich daß vor kein weisheit erachten, sich gegen die gansse gemeinde uffzulenen und gegen einen backoffen zu gappen, ob es auch wol gethan sie, in gutter meinong die sach da hin zu richten daß vil tusent uff die fleischbanck geliebert wurdenn. Ich setz der koninck mogt vor sin heubt uffrichtich guedich und unstrafgirich sin, so mach der mangel an denen sin die den koninck uberreden verfoeren und regeren koninck. Wer will uff der koningen blodigkeit bauwen und vertrauwen.
Es stait geschriben, nolite considere in principibus et in filis hoim. In quibus non est salus und moissen die koningen hie wol wissen, daß sie menschen sin daß sie umb deß folcks wolfart den scopter swert und hoichheit haben, daß folck nit umb irent willen und umb der tirannen willen geschaffen sint. Wan die koningen wol regeren mit gnaden und recht und duncken nit daß sie es allein von geburt, erb haben und nit von got noch von folck. Hinwidder, wan daß folck iren koningen herrn und oberkeit ehrpietich treu holt gehorsam und willich ist, so gehtzs zu beiden siethen wol zu. Ob disse leude nuhe vor verrether deß fatterlandtz gehalten und derhalben gefeirthelt sin kan ich nit wissen. Godt mach es wissen und urtheln, der die hertzer kendt.
A. 1583 den 23. marcii hab ich sess getruckte papiren breiff vor 12 alb. gelten laissen; darin stunde, wie ertzherzoch Mattheis von Oisterich von Antwerpen und uis den Nederlanden schede, wie der von Alantzon vor einen neuen hertzoch in Brabant angenomen, ingefurt, gehuldet und investigeirt worden, wie er auch ubel geloin(t), Antverpen morderischer weise inne- [397] nemen willen und widder mit schanden sines geschlechts und ehrn der von Antwerpen ritterlich drauss getriben und darvor gehalten sie. Disse breiff haben nit mehe uff sich, dan das ein jeder derhalber gewarnet werde, was man fremden herrn zu vertrauen hab, und was burger in steten uisrichten kunnen, wansie treulich und gehertzt bei ein andern halten. Ich het gern, das man disse getruckte biltnissen und schrifft im haus Weinsberg zu einer erinnerung und gedechtnis verwaren wil und innen des legers irgen guunen; kann batten, nit schaden.
A. 1583 den 24. marc., uff palmtag am abent, gegen die nacht sin die soldaten stark uis Bon nach Melem gezogen, da vil des domcapittels soldaten gelegen und den tag den wein aus budden getronken, dieselben uberfallen und wol hondert ersclagen. Und ist innen die palmsegnong nit glucklich gewesen. Man sagt, sie hetten auch ein fendlin darvon pracht und das zu Bon uisgestechen, dabefor sin sie auch einmail zum scharmutzel samen komen.
Anno 1583 den 25
marcii hab ich minem neiffen d. Tilma
n Ordenbach zu Strasbergh bescheidt geschriben uff sin anlange
n wegen deß canonicati zu s. Severin daß im wol werden mogt wan er waß ein ander thoin wurde thoin wult, wie daß her Hanß wilhelm Sunß nit in Coln were auch keine
n bescheidt gelaissen noch geschriben wa es were und wan er komen wurde also daß ich mit dem nit handlen mogte. Auch hab ich minem neiffen geschriben von siner motter gerichtzhandeln, und wie es eitz im ertzstift stunde.
A. 1583 den 25. marc.umb disse zeit hat sich der von Huntzeler und das kreichsfolk uff dem scloss zu Lyn, das der von Nuwenar in namen des corfursten van Coln druff gehlagt, mit dem von Saxen choirbischof und dem von Arburg verglicht, das das scloss Lyn dem domcapittel ingeraumt sult werden und der von Huntzler druff pleiben und dem domcapittel hulden. Ist des domcapittels kreichsfolk vor die freiheit Crefeld under Neuss gezogen, da mogen vil widderteufer ingewest sin. Man sagt, das hab man preis geben, und als es ingenomen worden, hetten sich die widderteufer gar in kein gegenwer gestalt und alles nemen laissen.
Anno 1583 den 25
marcii uff montag nach palmarum ist min swager und frundt Wynandt von Blaitzhem zu
m schiff an der Newergassen portzen zu zit gwelrichter an der wassersucht gestorben.
Hat Engin Eck mines swager Conradten Ecken suster vor hin gehat da von ein dochter und sin zweite frawe Agneß Vederhenne mit 6 off 7 kinder nachgelaissen.
Anno 1583 den 28
marcii uff mendeltag ist Barbara Maeß elige hausfrawe Christian Koilgins unsers achten zu sant Jacob am kancker im hauß zu
m roden Lewen unden uff der Bach gestorben. Und ist zu den Crutzbruder in der Koilginß graf begraben worden. Sie war herrn Johan Maeßn zur zit burgermeisters zu Coln vor dochter, war nit vil uber drissich jar alt, hat mit irem man kein kinder gehat.
Anno 1583 den 28
marcii hat min broder die zwein neuwe emmer in den putz zu Weinsbergh laissen hangen und daß isserwirck dran etwaß bessern dar van er m. Herman Smidt uff der Bach hat 8
gl. moissen geben, die emmer waren vor zwei jarn fertich gewest, die
[397'] alt emmern hatten lange gehangen, einer da von war so faul und ungedigt daß er nit half wasser uffbracht.
A. 1583 den 28. marc. waren von jener seiten des Rheins zwei- oder dreihondert pferde uff disse seide Rheins unden an dem dorp Emerick uberkomen, sult(en) des von Nuwenarschs ruter sin, oder des churfursten. Wie (es) aber des domcapittels heubtleuten und kreichsfolk, so bei Lyn und Urdingen der ort waren, verkuntschaft wart, haben sie mit den langen speissen an dieselben, ehe sie es recht gewar worden, gesatzst und (sie) verjaget, welche hinab geflauen, sich bei Wesel und wa (sie) sich (sicher) gewist, sich ubersetzen laissen und sich verstechen. Wie aber die nuwenarsche ruter verrascht waren, ehe dan sie uff die gesaddelte perde gesessen waren, haben sie uber hondert pferde verloren und nachgelaissen, wilche des domcapittels folk in die beut pracht und under innen uisgeteilt.
A. 1583 den 29. marc., vor oder nach parschen, mach der von Nuwenar die stat und vest Recklinkhusen ingenomen haben. Als er eirst darvor geruckt, haben sie zum domcapittel geschickt und eilende hilf begert. Wie dieselb so balde nit komen ist, und sich die besten samen beraten und besprochen, wie der sachen zu toin were, haben etliche burger, der neuwen religion nit ungeneigt, die porzen eroffnet und den von Nuwenar mit sinem folk ingelaissen. Als er das etwas besatzst hat, ist der van Nuwenar mit etlichem folk vor die stat Dursten geruckt, hat die belacht. Man sagt, des domcapittels folk sol hinuberzehen und Dursten untsetzen, die auch hilf begerten.
Anno 1583 den 31
marcii war der hillige parstagh der besclauß den mertzs am lesten tag deß monats. Do haben wir im hauß Weinsbergh in der kirchen zu s. Jacob unsem bedehauß zu Weinsbergh das parschfest gehalten, dieweil pasce transitus ein uberganck heischt. So wil unß got der allemegtiger ewiger starcker die gnade verlenen daß mir das boese und sunde verbeighain moissen und zu einem gutten fromen gerechten wandel komen, dar bei volherdich nach parschen und jeder zit pleiben und vom gutten zu
m boesen nit zu ruck keren, ut sit transitus non reditus, daß es auch fride und eindracht im ertzstift Colm im reich, und gantzer christenheit werde und pleibe.
Disse zeit hat man jarlichs die camer am hoff zu Weinsberch hubschs mit sinen gronen geblomden banklaiken und groissen kussen mitten mit dem swartzen sparkle im weissen gezeirt und die olifarben tafflen uffgesclagen und die contrafits tafflin rein gemacht, das es lustich in der camer war. Glichfals hab ich minen saal zu Cronenberg, min suster Sibilla die stoiff daselb, min broder sin gemacher zu Weinsberch gezeirtdas er sich va
n frunden und frembden wol ansehen leiß die inß hauß quamen,
Disse zerait leiss man gemeinlich stain bis nach Pinsten, s. Jacobs gotztragt oder s. Johans missund man hat daß hauß gut reinlich zu halten dweil kein kinder drin war, noch raige unreinlich arbeit drinne
n geschach. Diß setz ich hie her damit die nachkomen unsen brauch im hauß wissen, nit das es eben nodich sie also zu zieren. Reinlicheit ist wol fein, hoichfart aber nit, unreinlicheit stait auch nit woll.
Edoch ein jeder moiß es mach sinem handell, wirck, ampt, narung machen daß ist im nit zu verweissen. Wie wol allezit reinlicheit dar bei sin kan mit geringer arbeit oder versumniß.
[398] Anno 1583 den 1
aprilis hab ich ein teglichen drogen hoist und ruchelei in der borst bekomen, daß ich besorgte es sult ein longen gebrech sin oder sunst von der lebern. Ich gebruchte der artzner rhait noch artzenei nit dar zu, dan brunen zucker, wein soiß beir und uber etliche wechen bestonde es zu scleissen ob das alter sulch auch mit prengt, weiß ich nit, aber daß vergehet noch nit, wan ich abendts im bedt glich nidder lige so hoist ich ungeferlich einen miserere lanck, dan ist es fort die nacht still, den tagh auch still, doch nuhe und dan hoist ich etwaß.
Dissen eirsten aprilis starb min haußgeseiß Thoniß von Heymmerschem ein geswollen swach man im Zynshauß neigst dem gange in der Achterstraissen.
Den 2 aprilis starb min nachpar Jaspar Liblar zor setzroben neben dem hollender uff der Hoheportzen und zu Augustinen begraben. Disser hat wol 2 jar lanck einen starcken unuffhorlichen hoist gehat daß im leber und long angangen war deß er starb.
Den 3 aprilis starb doctor Geilen son uff der Hertzenstraissen an der pest war auch doctor Juris ein jonger gelerter gesell.
A. 1583 den 3. aprilissol Wilhelmus von Nassau, prinz von Uranien, des admirals dochter (Coligny) zur ehe genomen und sich aus Antwerpen in Hollant begeben (haben). Man sagt, die Hollender wulten innen vur iren erbherrn annemen. Und sult disser heilich ein gutte fruntschaft erhalten zwischen den von der reformeirten religion in Frankrich (wie sie es nennen), und den Geusen in den Nederlanden.
Anno 1583 den 4
aprilis hab ich an daß worth genearcha gedacht, deß ich duck in minen versen und carminib
us gebraucht in stadt deß wortzs paterfamilias wilch ich vur sinonima halten die beide hausfatter heischen. Und ob wol etwaß underscheidtzs in der signification und etimologien ist, also daß genearcha ein oberster des gesclechtzs und paterfamilias ein fatter deß gesindes oder hauß. So wil ich doch daß es indifferenter gebraucht mach werden und daß ein so vill beduden sol als das ander, dan genearcha kan in carmine stain aber paterfamilias nit wol, daß zu vil breu
tz sillabas hat sunst proprie und scharf dar von zu tractern wan die chur an die frembde licentiaten fiele so mogten die proprie nit genearchæ genent werden dweil so nit von minem gesclecht sint. Aber so lang die chur uff min agnaten und cognaten sich erheilt mochten sie beide genearcha et paterfamileas proprie wol genent werden, doch sol es frei stain zu gebrauche
n wilch daß man will also ercleir ichs
Herm. Weinsberg testator s.s..
Anno 1583 den 5
aprilis uff fritach nach parschn den vormittag ist Bartholomeus Birckman wegen siner und siner hausfrawen Geirtgin Voiß mit dem notario n. Mol und zwien zeugen bei mich zu Cronenberch komen. Und angezeigt, bemelte Geirtgin Voiß het irem broder Gerhardt Voiß verlitten jarß, 1582 umb martini in novembri mittel eidtzs vor greve und scheffen am hohen gericht alle ire geregtigkeite
n und
[398'] forderongen so sie am Lantzelroderhoiffe und sunst va
n wegen ires fatters und motters mogt haben bestendich uffgetragen cedeirt und ubergeben edoch uff die condition anhanck und bescheide, daß er uff sin kosten die sach mit dem Lantzelroderhof gegen mit sult am rechten visfundich machen und ire ander creditorn irer eltern abschaffen und dar vor caution und versichero
ng stellen. nuhe queme sie in erfarong es stunde Gerhart ihr broder mit mir in einem vertrage wilcher ir zu nachtheil wult reichen.
Derhalb wulte sie mich gewarnt haben, wa ich etwaß mit im handlen wurde daß sult uff min gefhar geschein. Dar uff hab ich geantwort. Es were Gerhardt noch bei mir nit gewest. Ich wist von keiner handlung mit im. Also sin mir von ein andern gescheiden.
Aber am selben 5. tag aprilis uff den nachmittagh ist Gerhardt Voiß personlich zu mir komen. Und gesprochen, er het sich mit suster Geirtgin Voiß und irem man Bartholomeus goltsmidt sinem neuwen swager fast geirret, drumb were er der meinong sich mit mir zu vertragen ich sult den hof an mich nemen und im tusten goltgl. herauß geben dan der halb hof mogt 2,5 tusent dall. gelten wie er wol verstanden hett, da daß nit sin mogt so wult nach neuwen advocaten umb sehen und fort faren. Ich sagt, dar uff moist ich mich bedencken, sagt im aber noch nit daß sin swager den morgen mit notario und zeugen mich gewarnt. Also ist er von mir gescheiden daß man sich bedencken sult. Vor dissen 5. tag hat ich schoin ein missive geschriben die ich an min swegern Geirtgin Ripgins zu Nuyß wult schicken, den ich den 6 aprilis mit dem nuisser an sie und ire kinder geschickt hab. Und mich beclagt daß ich kein caution von Gerthardt und Geirtgin Voiß kunth haben, dweil aber daß urthel eirster instancz principalich widder sie ergangen, so wult ich die gewarnt haben wa ich kein caution von in erlangte so moist ich die sach gegen sie Geirtgin Ripginß widder anhengich machen mit beger wan emantz her zu Coln queim sult mich ansprehen oder sie sult mir zuschriben, waß ir meinong were.
Anno 1583 den 7
aprilis bin ich im conuent in der Reimersgassen zu kirmiß gewest. Und moder Engin min 10
dall. vor sie bezalt. Ir ein raitzichn und 2 sceeckberger geschenkct und 1 firdel raitzwinß uber dischs.
Anno 1583 den 10
aprilis umb disse tage ist graf Werner van Reifferscheit mit etlichem kreichfolck dem stift Coln zustendich dem von Nuwenar inß lendgin Bedber gefallen da den leuthen groissen schaden zugefoigt und daß stedtlin ingenomen. Aber daß scloß hat er nit mogen bekomen daß war zimlich besatzst, ist folgens abgezogen.
Anno 1583 den 11.
aprilis 700 widden ramen bekomen das hondert vor 46
alb. so spade und devre hab ich nehe ramen gehat dan durch daß groisse wasser und kreichfolck worden die farthen uffgehalten. Und alß der weinstock bestonde zu knoppen, feil mallich druff wan etwaß an den Rhein van ramen zu feile
n kauff anquam.
[399] Anno 1583 den 12
aprilis ist die colner gotztragt gewest und dweil man sich allerlei rumoir besorgte sin wol 1200 burger im harnerß gewest und haben der stadt soldaten daß hillich sacrament vergleidt, ist doch still pliben.
Disse gotztragt sin kein gemalde doicher in den umbgengen zu Mynderbrodern zu sant klein sant Merten, uff den Dellen ad gradus marie, im hilligen geist uff dem Dhomhaiffe uffgesclagen und feil gewesen daß an 50 jaren und nehe mehe ungeschein was gewest. Also was es im lande verstoret.
Anno 1583 den 12
aprilis hab ich her Johan va
n Swelme coloniensi ein gedenckzittel an swager Goddert van Kempen burger zu Coblentz mit geben daß er mir die sach mit sinem und siner hausfrawen testament vernennen sult wa sie stechen plibe, und sult mir widder bescheidt her ab schriben sult. Aber er hat mir noch nitz geschriben.
Disser her Johan soll zu Coblentz bei her Wilhelm von Duen scholaster zu sant Castor zu soichen sin und zu vernemen, ob er uff siner pastoreien zu Pirscheit hinder Oberwissel sie, oder zu Atzem hinder Mulhem im daele.
Anno 1583 den 13
aprilis haben die malecontenten Eynhoiffen in Brabandt ingenomen, wilche sich beheltlich leibs und gutzs ergeben. Der hertzoch va
n Alanzon hat die stadt vor hin im winter ingenomen und besatzsz gehat.
Anno 1583 den 13
aprilis ist hertzoch Fridrich va
n Saxen oder Luwenburch dhomher mit deß dhom capittelß kreichs folck vor Urdingen geruckt daß berant wilche der graf va
n Nuwenar Morß und alpen in namen bischof Gebhardtzs innen hatte. Aber der von Saxen hat noch nit vil daselbst vißrichten kunnen, dan es quamen da hin auch zwein vißladers urlichs schiff in den Rhein ligen wilche die belegerung verhindert.
Anno 1583 den 14
aprilis habe
n die crutzbrude4r ire kirmiß (die sie uff sontag nach gotztragt zu halte
n plage
n) ingestalt biß uff ein ander zeit, dan daß beswerniß mit dem kreich und contribution fiele innen zu hart. Sunst bin ich vor vill jaren jarlichs uff irer kirmiß gewest dan min broder und ich hatten gutte kuntschaft drinnen.
Ich bin auch in andern cloistern wol essen gewest da ich kundich war, alß uff kirmisn eirsten missen, inkleidungen oder waß dan dar zu thoin gewesen, zu Carmeliten, zu Augustinern zu Mynderbrudern, zu Prediger, zu sant Panthaleon, zu groiß sant Merten, zu Carthusern, im Dutzenhauß zu sant Johan cordulen, zu sant Anthoniß, zu h. Lichnam, zu Widdenbach, zu Oliven, auch in jonfern cloistern, zu Wissenfrawen, zu s. Mariengarte
n zu s. Maximinen, zu s. Claren, zu sant Mauritio zu s. Agathen, zu s. Cecilien, zu sant Reinolt, zu marien betlehem in der Reimersgaßn, in der clausen uff s. Margarthen clusen, bei den canonichen sant Severin s. Georgen, s. Margreden, s. Andree, s. Cunibertz s. Gereon, s. Apostoln, im dhom. Baussen Coln bin ich in cloistern frolich gewest und kuntschaft gehatt, zu Dutz,
[399'] zu
m Aldenberch oftmail im cloister und hie im hoiffe, zu Knechtsteden glichfalz manchmaill, zu Gnadendeil einem jonfern cloister bei Nuyß, zu Bruwiler, zu Marienforst bei Godesberch, zu Heisterbach, zu Steinfelt in der Eiffel zum Laich hander Andernach, zur Stoven uff der Mosel und uff andern mehe geistlichen orthen.
Anno 1583 den 15
aprilis bin ich unden viß minem stoblin uff min schrifkamer zu Cronenberch gefaren dan der april war schoin, und solt oben luchtsamer sin dan unden da hin ich verlangte umb mines hoistes willen, mich ducht alles die dampficheit sult den hoist mit verursagt haben.
Anno 1583 den 16
aprilis hab ich min breif und siegel jura und geregtigkeiten, instrumenten, testamenten
inuentarien, documenten, heilichsbreiff, rentbreiffen werschaften, vertrags breiff, fedeicommissen, hantschrifte
n quitancien ordnongen, und weß deß an schriften mehe ist. Auch min siegel daß ich neu machen lassn und etliche ander dingen mehe in die neuwe hauskist gelacht, die vor hin lange in eim eichen breifkistgin gelegen hatten. Man soll auch min geschriben boicher drin lagen, alß daß boich Weinsberch, daß declarationboich, daß copienboich, daß gedenckboich, daß alterthombsboich. Man mach auch gelt und kleinater drin lage
n. Es ist auch wol nodich daß ein kistenboichlin uffgericht werde, und drin geschriben van stuck zu stuck waß in der haußkisten licht und ander gutte ordnongh bei den hauskisten zu halten und waß drin ist zu verwaren. Und sol diß hauskist vom hausfatter und den funf executorn besclossen werden. Sunst ist noch ei
n nußbeumen besclagen kist im hauß dieselb gehoirt den sementlichen erbgenamen zu Weinsberch dieselb bescleissn min broder und drei sustern mit mir.
Anno 1583 den 16
aprilis umb diß zit hat man an der Wierportzen nach der Bachportzn wartzs uff dem buistersten graven ein ort glichgemacht die beum abgehauwen. Dan es heisch ein rhaidt wult die buisterste graven und hecken ront umb die stadt in werfen, und der erden glichmachen, dan sie weren seir schedich, die finde worden sich drin lagen und beschantzen, daß gerucht ginge. Vil im rhade waren deß beredt, und solt uff ein schatzung außghain. Etliche waren dargegen sagten die buisterste graven weren nit allein lustich dan auch nutz.
Ich fandt in der colnischr cronicken under ertzbischof Fridrich von Sarworten a
nno 1386 daß die buisterste graven und hecken daß jar angefange
n und gemacht were
n. Und stait dar bei daß were noit gewest und ein nutzlich bawe umb nachgerentz willen daß zu geschein plach biß an die muire, da befoir stunt daß a
nno 1377 deß bischof folck einen burger an der Schaf ferpfortzen in den graven ranten den sie im graven dhoitsclogen, vißzogen, und an eine
n boum hingen, deß dings wirt alß mehe geschein sin, diß hab ich etlichen raitzherrn lesen laissen. Die sach ist wol hitzich angefangen, doch balde gestalt. Vurwar unß voreltern sin gein gein
unverstendige leude oder kinder gewest do sie sulches angericht, daß nuhe zweihondert ihar sier wol und zirlich gestanden hat. Die burger moge
n [400] doch
boven uff dem graven spacern mit weib kinder und gesinde ghain und haben die lust und foegellsanck von beiden graben, sin da sicher und frei. Ma
n wirt in villen landen sulche lust nit finden an den stetten alß zu Coln. Kosten die britzn wol etwaß so nutz daß holtz auch daß von im selbst wegst. Daß sich aber die finde drin lagen sulten, daß ist wol war man moiß zu sehen, doch ist Coln kein klein stadt dan ein folckriche stadt, wenich fianden solten nit vill in so groisser stadt vißrichten. Wan groisse vilheit vorhanden deß wurde man auch balde gewar, und mogt rhadt finden. Die falportzn sin auch vorhanden got wurde auch helfen.
Anno 1583 den 17
aprilis ist Barthel Bruyn meler vor sant Albain zu Weinsberch komen und mich da contrafit, sult es va
n angesigt nit groisser machen dan mines broders contrafitung darneben es hangen solt. Die alte contrafeitung anno 1551 vo
n sinem fatter gmacht die waß seir verandert daß mich nemanß dar viß erkant dan ich war eitz noch einß so alt alß domails und greiß. Ich gedacht man contrafeit eitz die leude wan sie doit sin deß beger ich nit, leber bin ich lebentich contrafeit, derhalb hab ichs nach minem alter im 66 jar willen machen laissen so hat ma
n mich jonck und alt wie man willt.
Anno 1583 den 17
aprilis ist der heilich zwischn meiner suster Catharinen sohn Reinhardt van Deutzs deß goltsmidt handtwircks und Cathringin Ponel wilant Hansen Ponelln ferberß in der Spilmanßgassn im hauß zu Weinsberch besclossen, also daß Reinhart hondert daller brengen sol vor heiligs gut und dan noch 75
dall. (mines behaltzs) gegen remigij, doch sol er sin altern drumb nit beswern. Die brut sult waß ir anerstorben va
n fatter und motter brengen, und im fhall einß vor dem andern ohn leibserben sturbe sol der lestlebendt daß sin behalten mit dem gewonnen und geworben und sult deß verstorbens hondert daller geneissen.
Disser heilich ginge eirst kalt an. Dan wie Reinhart daß metgin bei sinem meister Hanß van Hattingen am Maltzbuchel goltsmidt deß frauwen suster es waß hat leren kennen und mit im gesprochen, sagt er siner motter dar van, die wart erschreckt dan sie nit bei gelde ware und den last mit den kindern zu claren die noch nit profeß gethain. So leiß sie an mir begern ich sult es Reinhart viß dem sinne sclain. Ich leiß in zu mir komen und verzalt der alter ungelegenheit. Er sult noch ein jar oder zwei verreisen were es dan van got versehen so kunt es glichewol geschein. Aber im war die sach so hart angelegen daß er schoin ein hauß in der kleiner Bottegassen gemeit. Und hilt bei fatter und motter fleissich an, daß er sie in den wich bracht daß sie drin willigten wie ungelegen es war, gedachten und fonden in rhaidt dweil diß geschein mogt und leidich were sult es nit zu ruck gestalt werden uff ein ander mail mogt es nit gerathen. Oder Reinhart mogt in unrhaidt fallen daß were in dan auch ein crutz. Derhalb wart disser heilich in der eil sclecht gemacht. Und quamen die frunde der ursachn samen daß sie mit unß sprechen sulten. Und wart der heilich mit gesclossen. Mir haben den diß gedeckt und forthel gethain und die brut den wein, war ein disch alleine.
[400'] A. 1583 den 18. apr. erhoif sich ein grois geswetzs in der stat Coln, wie die geistlichen vil kreichsrustung und soldaten, ruter und knecht, in iren heusern und cloistern heimlich verborgen hilten und wulten die burger, besonder von der neuwer religion, uberfallen, berauben und doitsclain und also die stat gans in ire gewalt brengen. Es ginge ein fremt lantzknecht in der stat umb, bei gutte burger offentlich im dom, uff der borsen, und sagt, es were ware und nit anders, er wist es wol, also das es ein gans statgerucht wart, und bestunden die gaffelen sich hart darmit zu bekommern, besonder die smidt, fasbender, sneider und andern, die sprachen: Wa ein rait nit darin sehen wult, so moisten sie selbst der schanzen warnemen, leissen es an einen rait gelangen, machten beikomsten uff den gaffeln. Und leif under dissen puncten allerlei mit unden. Der lantzknecht sacht es an etlichen herrn des raitzs, dem kreichscommissario Wimmer van der Sultzen, der in zu dem rentmeister, her Pilgrum, foirte, da sagt ers alles strack, es were ware, drumb verordnet ein rait herrn van den gaffeln, die visiteirten stiften und cloistern und funden nitzs. Aber die gaffeln worden noch nit gestillt, dan der lantzknecht bekant es vor notario und gezugen, und lag dasmail der von Baern, bischof zu Luick, und Salatinus von Isenberg im Gronenwalt in Coln, die vermeirten auch den argwon, dan sie waren dem erzbischof Gebhart zuwidder und ein domcapittel wolt zur neuwer chur schriten. Die romische legaten wolten auch ire befelch verrichten. Doch entlichpractiseirt ein rait, das der soldait, wilcher sulch gerucht ausgossen hat, im weinhaus zum Haigt Boven Marporzen uff eim backoben, daruff er sich verkroffen, gefangen und zu torn pragt wart. Der woist eigentlich nit zu sagen, wa im die wort herquemen, dan es hett im ein lantzknecht zwischn Mastricht sulchs gesagt, weiters woist er den nit beizuprengen. Darnach (ist) sin wirt, ein seilspenner, Kirsbach genant, uff dem Igelstein wonhaftich, auch zu torn pragt, der zu Bon bei des churfursten broder vil kuntschaft hat, und noch 2 soldaten worden folgens gefangen und mogten sich auch etliche burger verbirgen. Do wurden die gaffeln gestillt und das gerucht wart gelagt.
A. 1583 den 21. apr. uff sontag Jubilate haben mir zu Weinsberg uff dem haiff im sommergemach angefangen den dischs zu decken, dan der april ginge schoin an, das es lustich ware. Bis herzu hatten mir uns uff der hangender stoben zu Weinsberg den winter durch biss noch verhalten.
Anno 1583 den 22
aprilis altera iubilate ist die memoria Barbarn von Gladbach in der kirchen zu sant Peter inhalt der fundation verricht dan ich dem pastor herrn Iacobo Huttero die copeie dar von zugeschickt hat. Aber den nachmittag sin der pastor, Joha
n Eifler und Barbar Birl elude darzukomen folgens auch neben mir min suster Sibilla und Lisbet und zu lest min broder selbst. Ich hab hartfleisches und sclait kalt und warm gebrait botter und keiß, weck und broit angericht und 4 quarten weinß und folgens noch ei
n [401] quart weinß laissen hoelen. Jedem zu presentz 4 marck geben. Also hab ich uff disser memorien 21
alb. ohn fleisch botter und kese zu gelagt. Kanß so genau nit machen mit dem pastoir nachparn und frunden im hauß. Mir hatten uff der stoben zu Cronenbergh gesessen, waß die alte platze der memorien.
Anno 1583 den 23
aprilis sin bei Neuß zwei dorfer Karst und Oisterait abgebrant im dritten auch etliche heusser und ist daß also zukomen. Es waren am abendt zu vor da 14 soldaten ankomen, wilche die bauren meinten das es freibuter weren und haben sie ersclagen alle samen, aber ein frau derselben untran in daß leger bei Lyn und schrei daß auß, die inß ertzstifts leges worden grimmich eilten da hin staichen die durfer an sclogen dhoit jonck alt waß in vorquam und plonderten die dorfer. Daß folck untflohe binnen Nuyß mit iren gewonten luthen kindern die mißhandelt warn, mit vehe und waß sie mit prengen mogten. Vort quam der schrecken so groiß daß alles folck umb Nuyß viß dorfern und von haiffen flohe und die ledich leissen stain, das man zu Nuyß daß folck nit wol unden kunth brengen, da durch die burger an iren guttern auch nit wenich beschedigt worden, daß dem dhom capittel nit vill gunst machte, daß ir eigen folck ir landtsaissen also besweirten.
Anno 1583 den 24
aprilis hab ich einen breif und ein antwort uff min schriben von swegerschen Geirtgin Ripgins zu Nuyß bekomen. Dar in sie begert ich wult die sach uff ire alte tage gegen sie nit anfangen oder sie beswern. Sie wist mir mit der caution zu erlangen nit zu rathen ich mogt die Voiß kinder drumb anhalten. Ich wult ir widder schreiben so sult sie vorhin auch gethain haben, den einen so leib gehat haben alß den andern und die pachten minen widderparthien nit geliebert und mich der possession untsatzt oder sult sie hinder gericht gelacht haben. Aber dieweil Gerhardt Voiß dissen nachmittag zu mine
n broder inß Kauffhauß quam und gern gehat daß mir unß ver glicht hetten so hilt ich den breif zu ruck wolt sehen wie es weiters mit Gerhardt faren wult. Vorhin hat mir Gerhardt seltzame reden vorgelagt wan ich im vill der auß geben wolt, wult er mir den ganssen halben hof uberlaissen. Ich wust nit wie ich es verstain sult drumb hat ich in den 11 aprilis wegh bescheiden laissen wult im kein audientzs geben. Wie er aber den 24 aprilis bei minem broder angehalten der im gerathen, er moist einen verstendigen man zu mir schicken der mit mir handelte, er verstunde die sach im grunde nit. Dar uff ist Gerhardt zu mir komen, und gefragt wie der sachen zu thoin. Ich sagt, es moisten gutte leuthe zwischen unß handlen die unparteilich fridtsam und schidbar weren. Also haben mir unß uff doctor Theodoru
m Bramberch der sinen eltern und im seir kundich und beiredigh gewesen verglicht, den sult er willich machen und mitprengen. Wie ich nuhe vernomen daß es zur handlung wolt lauffen er meint es wol ader nit wol, so waß ich mitler weil uff mitlen bedacht, und besonder uff verwirckung der peen inhalt miner hausfrawen Weisgins testament, wult mich derselben und deß erfelniß der ademption und translation inhalt mines codicilli a
nno 1562 von mir uffgericht ganß und gar nit begeben dan sulches in alle wegen vorbehalten haben. Aber wult sunst auff ander mitlen wol bedacht sin. Also quam die sach in ein stollung, wie daß vißschallerten vur doctor Broich sinen advocaten der es wol 100
goltgl. sult genossen haben vur sinen procuratoren Horst, und den notariu
m Kop die es alle nit gern sahen, dan es sult in in ir kuch nit wol dienen.
[401'] Anno 1583 den 25
aprilis uff sant marx tag hat min neif Gotschalck van Weinsberch sin meisterstucken an dem zimmermapt gemacht ist zugelaissen und meister worde
n. Moist dem ampt 12
goltgl. geben. Moist ein essen uff der gaffeln halten dar die amptzmeister sampt beisitzer und frunden mit iren frauwen waren. Mir zu Weinsberch sin scheir alle mit da gewest, worden uber 60 quarten weinß getroncken und machten unß den ganssen tag frolich. Es wirt wol 40 oder 50 daller samen gekost haben. Er het noch so balde nit meister durfen werden, dieweil er aber etliche klein beu verdingt die im vor der meisterschaft nit gestat worden uffzusetzen, moist er meister werden so war er frei unbefart knecht und jongen anzuneme
n, und moist doch sin, so mere frohe alß spade. Min broder wirt im den verlech mit gethain haben.
Anno 1583 den 26
aprilis mach der ertzbischof zu Coln Gibhardus von Walpurch truckseß durch die pabstische legaten und commissarien die in Coln waren durch ire urthel so sie gefelt sines ertzbisthumbs Coln priveirt und untsatzst sin, wilchs doch nit so offentlich vor dem folck geschein ist. Aber dissen nachmittag hat man im sine funf hultzen hangende kluppel abgeworfen und doch den sesten laissn hangen da mit gnogsam zu verstain geben daß sulch urthel ergangen were. Folgens hat man die copie vom urthel in der stadt mit getheilt, mach seir scharf stain ich habs aber nit gesehen noch gelesen. Sol auch uff dem Dhom uffgesclagen sin. Also hat er nuhe sin receß vom pabst und dhom capittel, wie es fort mit dem churfurtsenthumb faren wirt, da von fallen allerlei reden alß sulten es die weltliche churfursten Pfaltz, Saxen und Brandenburch nit wol zu friden sin. Ob dar etwaß an sin soll, mach man folgenß vernemen.
Anno 1583 den 27
aprilis hab ich minem neiffen doctor Tilman Ordenbach uff Straßberch geschriben daß ich mit her Hanß wilhelm sonß der prebenden
mit dem ferculo severini gehandlet wie er von mir bergert, daß sie uff 1200
goltgl. doch uff tusent gesclagen wurde. Mich duchte daß er sin gewissen mit dem budel hoich beswern sult daß wult nit werden.
Anno 1583 den 28
aprilis hab ich uff der kirmiß zu den Carmeliten mit dem lic. Stephano Broilman den prior mit dem h. sacrament geleidt, und den mittag im reventer neben herrn Henrich Ruyschenberch landtcomthur va
n Mastricht moissen sitzen wie erß begert und mit im conuersteirt und kuntschaft gemacht.
Anno 1583 den 29
aprilis zwein breif verfertigt und verschriben laissen ein uff Neuß an Lenhart Vorst zu Lantzelrade minen pechter der gersten wilcher mir noch 7 malder an im stonden. Den andern uff Oedt zu Henrich Ducker zu
m Aldenhaiffe umb der 20
goltgl. renten willen der mir vom verlitten jar noch 14 reste und eitz 20
goltgl. uffs neut. Also ubel bezalen die leudt daß alß schriben und manen moiß, darf selbst nit darnach reisen oder schicken so gefhairt ists eitzs im lande.
Anno 1583 den 30
und lesten aprilis ist Margreith Lommershem widdee
Dioniß Leefdalß gestorben war ein dochter her Goswyn von Lommershem burgermeisters zu Coln. Sie wirt wol von keiner freuden gestorben sin, dan sie war jonck modich stoltz und rich verdarf doch mit dem forman Paulus van s. Truden dar nach mit Leefdal behalf sie sich, besweirten doch alle ire erben das wenich vohandtz war.
[402] A. 1583 den 1. maii ist es jarich und zehen jare verlitten, das seliger gedechnis Drutgin Bars min zweite hausfrawe uff meitag verstorben ist. Sie war zehen jar elter dan ich, do sie starb; solt nit gemeint, das ich so lang nach ir gelebt sult haben. Sie het es sich vil weniger gelobt, die heiden hatten ir anders wahr gesagt und doch gelogen. So bin ich so alt eitz, als sie do ware, und leb noch, so lang gott geleibt. Sie hat nehe gern, das ich wider zur ehe sult schreiten. Ich hab auch zehen jar nach ir im widwestait gelebt, das ich darzwischen kein frawenmensch berurt, es were dan offentlich mit kussen oder dantzn beschein; wan sie das in jener welt mogt wissen und dan gesinnet und eifertich were, wie hie uff erden, so sult sie sich des erfreuwen. Nuhe sie hat bezalt, ich bin got den doit noch schuldich; wa ich noch lenger leben sol, so moiss ich mich huten, moiss mit lappen. Ich mirk wol, wa mich der druge hoist oder zarte flusse nit verlaissen, so wert ich nit seven summer sals essen. Wan got wil und was gott will, sol mir geleiben.
Anno 1583 den 1
maii hat der landt comthur der balien zu Mastricht her Henrich von Ruyschenberch mine
n broder Gotschalck und sin hausfrau Elisabet Hornß und mich in sin neuwe deß ordens behaussung neben den Carmeliten zu gast geladen und den neuwen bau besehen laissen. Und sin neben andern nachparn herrn und frunden frolich gewest. Min broder hat siner erwird. Auch den sclussel von sinem stoil sant Jacob geleint daß er dar in mogt sontags die pr
ædich hoeren.
A. 1583 den 1. maii hat Conrad Eck aus geheisch eins ersamen raits zu torn moissen gain und ist uff die Haneportz gangen, dan dieweil das geschrei mit den gaffeln und gefangen ginge und er sich auch verdechtlich gemacht, war ein rait unlustich uber in, dan er hat umb Colner gotztragt mit dem graven von Holloch und andern geussen in siner wonong Diedenhaiffen an der Leiffgassen ortdomineirt, nacht und tag gefressen und gesoffen; zudem hat er im deinst siner wachmeisterschaft von den herrn erleubnis gepetten uff Andernach zu reisen, sin scholt da inzumanen. Aber man hat die kuntschaft, das er zu Andernach nit komen war, dan zu Bon bei graf Carlen Trucksessn gewesen und van dannen uff Dillenberg zu dem bischof verreist war. Diss kunt man in keinem guten verstain; her Gerhard Pilgrum was sin patroin, wult in weschn, wult aber so balde nit helfen. Der Falck und Faber, beide tornmeister, waren siner sachen auch nit holt, die wulten von im wissen, was er zu Bon und zu Dillnburch schaffen hett gehat, auch was das vor ein frau were, damit er eitz haus hilt, so man doch wiste, das er eines erlichen burger dochter zur ehe gehat, die noch lebte. Er wult sie voreirst nit bescheiden, meint, das were ir befilch nit zu fragen; sie sagten, ir ampt het das uff sich, da er sie nit beschiden wult, moisten sie es eim rait zu erkennen geben. Do sagt er, zu Bon het er vernemen moissen van sinen schulderen, das die uff Dillnberch weren, da het er an herzochen Casimiro vil tusent gulden zu fordern gehat. Die im haus bei im wonte, das were sin ehefrawe, aber nit uff die pabstische weise getrawet. Sulchs wart an einen rait pracht, aber her Pilgrum mit den fasbendernholfen im mit dem bescheide los, das er sich der reisen uff Dillenberch und der dubbeler truwen purgern und vertadingen solt, das er doch der dubler [402'] treuwen nimmer thoin kan, also ist er den 17 maii abkomen. Ich hab nit vernomen das er den deinst noch hab.
Anno 1583 den 3
maii erfindung deß crutz tag hab ich an daß kunftich hausfest zu Weinsberch und an min testament gedacht dar in ich daß fest verneut hab. Ich hab auch gedacht daß min testament vor 19 jarn iha balde vor 26 jaren uffgericht ist, ob sulche lange zit von jaren auch irgen an hindern mogt, dweil der keiser in l. sancimus c. de testamentis von zehen jaren etwaß dunckel sagt. Ich wil die wort zu latin zu
m theil her zu setzen. Sancimus si quis legitimo modo condidit testamentum et post confectionem eius decenniu
m profluxerit, si q
uide
m nulla innovatio vel contraria voluntas testantis apparuerit hoc esse firmu
m, quod em. non mutatus, cur stare prohibetur, quemad modu
m em. qui testamentu
m fecit et nihil voluit esse contrariu
m intestatur non efficitur, sin autem medio tempore contraria voluntas ostenditur si quidem perfectissima est secundi testamenti confectio ipso jure prius tollitur testamentu
m;
si autem testator tantu
mmodo dixerit non voluisse prius stare testame
ntu
m vel alis verbis utendo contraria
m apperuerit voluntatem, et hoc vel per testes idoneos non minus trabus, vel inter acta manifestaverit et decenniu
m fuerit elapsu
m, tunc irritu
m esse testamentu
m tam ex contraria voluntate qua
m ex cursu temporali, aliter enim testamenta mortvoru
m per decennii transcursionem evanescere nullo patimur modo, p
riorib
us substitutionib
us qu
æ sup
ra h. test
amentis vacvandis fuerant lat
æ penitus antiquandis. Hucusq
ue textus. Aber Bartolus, Alexander, Castrensis die su
mmeren und verstandt dissen legem also, quod testamentu
m p
refectu
m solo cursu temporis non tollitur, sed per sequens perfectu
m testu
m, vel per solum contraria
m voluntatem in actis vel cora
m tribus testibus declaratam cu
m transcursu decennii ex tempore facti prioris testamenti. Derhalb bedunckt mich gar nit daß der verlauff sulcher jaren hinderen soll, dan ich min testament mitler zit oft widderholt erkleirt vermiwet und befestigt hab wie daß min eigne handt an vill orthen anzeigen wirt. Ich hab auch keinen andern willen dem testament zu gege
n mitler zit gehat, daß ich in der warheit bei minem eide, erhen, truwen, und glauben sage, und beken, und will daß min testament, declarationboich, codicilln dar uber fast und stede sullen pliben, und wan ich schoin noch vill jare leben wurde, so sullen die jar sulch min testament nit swechen. Sic addo et declaro ego Hermann
us a Weinsberch testator hodie et quotidie. Dan dieweil ich so vil jar stanthaftich sin pliben, so verhof ich got will mich dar in starcken. Dar umb ich trulich bitt, wiewol ich weiß daß testamenten verandert mogen werden und der mensch sin vornemen oft nit so stanthaftich helt. Deß bin ich aber noch nit gesinnet. Ich nim got zu hilf und halt bei minem testament.
Dissen abendt hab ich uff minem sall zu Cronenberch laissen decken, fisch und weisbroit zu
m besten geben hab raitzwin und ander win 5,5 q
ueund mit unsem ganßn hauß und dischgesinde frolich gewest, in namen Hermanß mines neiffen geburtzs festes, dieweil jeder sin fest hilt, so moist ich in sinen namen auch etwaß freuden machen
. Ich gedacht doch mehe uff daß kunftige hausfest deß ich ein klein vorbilt begert zu sehen.
A. 1583 den 3. maii hat das domcapittels kreichsfolk ein geladen schiff mit korn vor Coln genomen und nach [403] Zonß gefoirt. Diß schiff solt uff Bon faren. Man sagt daß korn het den burgern zu Bon gehoirt, daß dhom capittel wult es in widder zustellen.
Anno 1583 den 4
maii ist her Caspar Eller der rechte licentiat und dechant zu s. Cunibertzs gestorben und daslebst begraben. War in Coln in der Lyntgassen geborn ein follich man van personen zwischen 50 und 60 jarn alt, wolberedt und staithaftich hat kein beneficia mehe, war co
mmissari
us in miner sachen secu
nd_e instancie
æ zwischn Voiß und mir der widder die desertion erkant hat.
A. 1583 den 4. maii starb Conrat Heyman zum Vois uff dem Heumart, ein habseliger gewantsnider von guttem gesclecht, ein raitzman und ein seir guttiger man. Er wart uff den Ellenden kirchhoff bei s. Catharinen begraben, dan er war van der auspergscher confessiondie man noch nit in kirchen oder kirchoiffen in Coln wolt zu lassen.
Anno 1583 den 5.
maii ist Johan von Gladbach lurer oben uff der Bach wonhaftich zu
m achten s. Jacob erwelt, hat den 12 maii sinen eidt gethain und jedem kirchmeister und achten 6
rad. alb. presencien geben.
Anno 1583 den 6
maii hat Bartholome
us Birckma
n goltsmidt und Geirtgin Voiß elude mir ein inhibition vom herrn officiall deß hofs Coln außgangen insinueren laissen. Nit allein gegen mich dan auch gegen Gerhardt Voiß sampt scholtiß und scheffen deß gerichtzs dar under Lantzelroderhof gelegen, dan Gerhardt den nit verkauffen oder alienern sult, ich nit gelten oder an mich brengen, die andern kein außgenge oder verzig untf. oder druber siglen, dan Geirtgin Voiß het vor irem bestetniß irem broder die geregtigkeit am hof mit der condition uffgetragen daß er die sach mit recht sult vißfundich machen, und ire caution stellen alle andere ansprachen so irer eltern wegen gegen sie von mir oder emantz anders mogten vor gewant werden abschaffen. Also macht disse inhibition ein neu bedencken.
Anno 1583 den 8.
maii ist Gerhardt Voiß dem abscheidt vom verlitten 24 aprilis mit doctor Theodore Bramberch zu mir komen und gutlich handlen willen. Ich hab den doctor gefragt ob er dar bei sin wult alß Gerhardtz advocat, oder alß ein mitler zu beiden seithen. So hat er sich vor einen mittler erkleiret, doch daß unbefaret gehanlet sult werden. Daruff hab ich im kurtze
n bericht gethain, wie Paulus va
n Cub
æ min forfar und Weisgin Ripgin elude zwein sohn gezilt Herman und Johan, der fatter were gestorben ich het Weisgin zur ehe bekomen bei unse ehe were Herma
n gestorben, deß theil het Weisgin adiert und geerbt und druff ir testament mit mir uffgericht und uber sulch theil lantzbroder hofs testirt den effect erzalt wie Johan nach der motter gestorben und ein unbestendich testament uffgericht dar in sinen nichten Geirtgin und Agnesen Wolf sin geregtigkeit am hof besatzt sich widder der motter testament gestreft und in die peen gefallen were, wie ich die pachtersche in den sal geladen und Henrich Hoen Jacob Voiß der nichten men vur sie interuenieirt,
die sach lang getriben ich daß urthel in possessorio erhalten da von sie appelleirt und die appellation sach swebte noch. Ich hab in auch bericht von gestalt deß hofs daß er zweiherrich nit aller hondert morge
n [403'] lantz hette, die weren mit erfrenthen 14 malder roggen und 12
mald. haiffer jarlichs besweirt, und were auch zu
m theil churmutz gut, daß es nit so groiß mit dem hof uff sich het. Wie der doctor diß ungeferlich verstunde, haben mir von allerlei puncten weiters co
mmuniceirt, alß von der inhibition, vom lehngut, vom verkauffen, von der peen, und was des mehe, Gerhardt begerte das man doch der sachen abhebsten wult. Also wart der abscheidt gemacht man sult sich zu beiden seithen uff mitteln die zu
m friden und entschaft deinten zu beiden seithen bedencken und am forderligsten widder samen komen. Demnach sin mir den 13 maii widder erscheinen. Und jeder gefragt worden weß er sich vor midlen bedacht. Ich sagt, die verwirckung der peen kunth ich mich keinß wegs
begeben die wult ich minen erben vorbehalten. Der doctor nam sich an man het umb bericht der sachen und lehngutzs an Henrich Hoen gen Brisach oder Reineck geschriben. Doch scloich er vor daß mir Gerhardt 1,5 hondert daller vor den abstant geben wie wol er mir folgens iii
hundert dall. anbout, deß wult ich nit thoin. Ich scloich vor er sult mir Hermanß Cube theil am hof frei laissen und fruchten so mitler zit uff daß theil mir zu ruck pliben zu stellen, daß warf Gerhart nit weit doch wult er kein fruchten erstatten und wie man hie van diviseirt und gehandlet ist diß auch in bedencken genomen. Dieweil aber Gerhardt bat daß der sachen doch ein ende gemacht worde, sagt ich, zu beforderong des endes wult ich es in die feder und in ein form brengen, und zu
m meigsten lesen laessen.
Folgens den 17 maii sin sie widder zu mir komen, do hab ich in daß concept und form eineß vertrages und transaction vorgelesen. Sulchen effecti. Der official verzelt daß beide stritige parthien im salgericht sich vertragen hetten vur im und notarii und gezugen ubermitz underhandlung doctor Bramberchs. Zu vor an wirt die gantze handlung su
mmarie erzalt. Zu
m zweiten mir sult verwirckung der peen und verfelniß vorbehalte
n sin, deß sich min erben gegen 200 malder kornß erschinen pensionen und pachten und 300
goltgl. unkosten erholen sulten ohn Gerhart und Gertgin drumb zu besweren. Item ich sult Herma
n va
n Cube theil am Lantzelroderhof frei haben und fort die pensionen uffheben. Item Gerhart sult Johanß van Cube theil am haif frei haben und die pension uffheben. Item jeder sult uff siner sithen frei stain sinen cedenten ein
verehrong zu thoin. Item Gerhardt sult daß Churmutzs lehn mit vor mich tragen oder sulten glich zu Dusseldorp anneme
n item die inhibition sult Gerhardtz veirthe theil am hof noch verstricken biß er siner suster wille wurfe. Item da nodich sult einer den andern verwaren da der hof dinckplichtich ist. Item wan einer sin theil am hof verkauffen wulte sulte der ander mit verkauffe
n item der vertrags sult mit einer peenen von
goltgl. bestedigt werden. Item Gerhardt dweil er 21 jar alt were sult er juramentu
m minorennitatis presteren. It
em sult
,5 dum
m officialle
m authentiseirt und besigelt werde
n datu
m etc. uff sulche meinong war daß concept gestalt. Hie von begert doctor Brambach copiam, die ist im uber drei tag zugestalt; aber wie ich verstanden hat der suster man den vertrag hardt gewert, Gerhardt hat hardt zu
m ende getriben. Und hat doctor Brambach und mich uff den Dillen ad gradus mari
æ den 24 maii zu samen pragt. Da hat der doctor breif von Henrich Hoen sehen laissen, und gesagt er were lang gutte frundt bei den parthien gewest, durft sie nit verzornen dieweil sie sich hardt widder den vertrag lachten, und begert mir wulten in erlaissen und einen anderen brauchen. Ich sagt daß er sich gutte frunde zu fianden sult machen damit wult ich in nit besweren, und verzeihe uff in
[404] und er uff die handlong, bat im nichtzs in argem uffzunemen. Ich nam die copie nach mir, aber Gerhart holt sie dar nach widder, mach sie abgeschriben haben wie er bekant und nach launte, hat mir min copie doch widder pracht, doch am 31. maii widder abgeleint und damit nach Henrich Hoen gezogen, doch den 3 junii van da
n komen und sie mir widder zu gestalt. Und gesagt es mogt Henrich Hoen liden daß er sich deß hofs halber mit mir vertroge weiters nit.
Und alß sich Gerhart wol befragt und vernomen daß die inhibition so balde nit mogt abgestalt werden, sagt, so moist man die sach wieters bedencken. Er moist auch drei wechen hin uff verreisen, also wart die gutliche handlung einen monat ingestalt oder biß er mir plat uffsafte. Ich mogte in mitler zit im sall gegen sin suster Gertgin uff caution anhalten aber nit gegen sin person. Auch mogt ich der inhibition war nemen. Diß ist den 5 junii beschein. Also dunckt mich wil der vertragh noch nit gerathen, dan wirt wol ein weil zit pliben anstain.
A. 1583 den 11. maii hab ich dem maeler Barthel Bruyn in sim haus vor sant Albain zu zweitem mail gesessen, das er die contrafeitung mines angesigtes fertich gemacht, hab 3 stunden den morgen still gesessen, sunst war die taffel so nach bereidt. Ich hab im befollen daß schiltgin dar in zu maelen. Auch min dicteriu
m, mediu
m tenuere beati. Und anno 1583 ætatis su
æ 66 wiewol ich noch im sexundseßtigsten jar ginge und noch mehe dan 7 monat dar an faelten, gedacht were ich nit so alt van geburt so were ich doch so alt von tragt und leben in motter leib gewest oder ich mogt so alt werden.
Anno 1583 den 13
maii sin Gotschalck va
n Weinsbergh min broder und Elisabeth Horn elude an 7,5
rad.d fharen termino 14 maii zu bezaln und mit anderhalb hondert
rad.d zu loesen uff daß achtzs
theil hauß Weinsberch und Wenemar geschriben. Wie sich daß in boich, sentenciaru
m, im schrin zu Arsbergh wirt befinden. Dan min suster hat
gelt van thoin zu ires sohnß Reinhardtz bestetniß. So begerte sie es va
n mir oder minem broder ich war nit im vorrhaidt geltzs, so hat es min broder bewilligt. Und mach ein dubbel geschricht sin, und also zugangen. Erstlich hat sich min suster Cathrin Weinsb
erg van Swelme mit irem haußwirt Johan van Dutz
doede Christia
n van Swelme und Feigin eluden ireß fatters und motters an ir kindtheil eigenthumbs, nemlich das achte theil des hauß Weinsbergh und Wenemars an der Hoeportzen bei dem backhuise gelegen inhalt deß schreinß zu Airsbergh in lib. s
en
tencia
rum a
nno 1521 den 10 novemb. item incontinenti haben Johan van Dutz und Cathrin Weinsb
erg van Swelme elude ire achtentheil deß hauß Weinsbergs und Wenemars vorg. irem swager und broder Gotschalck Weinsbergh und Elisabethn Hornß siner eliger haußfrauwe
n besweirt mit 7,5 richtzdaller fharen jarligs uff den pinin 14 maii zu bezalen mit anderhalf hondert derglichn
dall. zu loesen sampt dem erscheinen termin und die loese ein halb jar zu vor uff zukundigen eirst nach seß jarn.
Also solt Peter Veist uff die wort und meinong geschriben haben ob erß gethain hab weiß ich nit, dan er sinen eimpaß hat wan will g. werschaft solt sin und geschein allerdinge frei ohn ein achtenthen theil va
n 2 marcken s. Jacob. Datu
m ut sup
ra.
Zu gedencken also waß abgeredt wie vorg. daß aber nit mehe dan daß achte theil beswirt ist da suster Cathrin und jeder va
n unß daß sexste theil hat. Ist also zu komen. Unse motter Sophia Korth hat sich an 2 theil als va
n irem sohn Iheronimo und dochter Feigin geeignet ir testament gemacht ire seßerlei kinder vor erben ingesatzst doch verbotten weß sie mechtich were an kein frembden zu prengen, so wult min broder sulche zweitheil bei irer verstrickung pliben laissen, het auch mehe wircks mit der clausulen deß testamentzs viß dem schrin zu verurkunden gemacht
[404'] und gekost. Wolt auch nit daß sie deß testaments sulten verswigen und gelogen werden, leiß sich mit dem achtentheil underpandtzs genogen, damit daß achtentheil auch hoich gnoich besweirt ist mit anderhalf hondert richtzdallern in sonderheit, dieweil min fatter und motter, noch deß fatter und motter nehe im schrein am hindern gehuese stall oder beiden hoiffe geschriben gestanden, man wirt im schrin zu Arsberch nitzs da von finde
n. Vor manch jaren hat man es im schrein Petri zu soechen wa dar mehe dan van der setzroben steht.
Derhalb hetten die nachkomen Petri Hersbachs zum hollender und Johanß van Aich noch geregtikeit drann, wan in die verjarong und præscription nit zu widder were, dan ire voreltern hetten dar uff noch nehe zitzs verzeigen. Diß ist nuhe zu behoif mines testamentzs wol gerathen daß miner suster Catharinen kinder auch frei theil am hauß Weinsberch haben nemlich daß seste theil van zwen achtentheill, und dan den eigenthomb an irem eitzs besweirten achtentheil. Auch die secundarii cognati am hindern gehuisse stal und haiffen, ist es nit vil so ist es wenich geregtigkeit, so ist etwas. Aber den allen verpiete ich die alienation und sullen sulchs nemans zu leve noch zu leide verzeihen, sic ego Hermannus de Weinsberch addo et declaro, sunst sullen sei keines forthels viß minem testament gewertich sin.
Anno 1583 den 15
maii ist min neif Peter Ordenbach mit nachpar Peter van Rhade nach Wormbs sine
n broder her Christia
n Ordenbach dechen daselbst verreist.
Anno 1583 den 15
maii ist die alte jonfer Christina Leiskirchens deß verstorben herrn Costinß Liskirchens suester und widwe jolicker Johan Hardenraidtz deß dollen gestorben, und zu s. Marien in capitoln vor Hardenraidtzs discantz capelle begraben, plagen in Hardenraidtzs hauß neigst dem pallas bei s. Marien zu wonen, uff lest in der Rheingaß neben der Schuren. Disse jonfer war alter dan ich bin, hat eine
n einige
n sohn joncker Johan Harden rhaidt verlaissen.
Anno 1583 den 16
maii starb Derich Kemper am hof doctor Anthonii Kempers broder ohn leibserben, verleiß siner hausfrawen Peter va
n Aichs und Greitgin Schurmanß dochter uff der Velbach all sin gut auch sineß fatters stamhauß am hoff. Besatzst sine
n arme
n broder Ambrosio Kemper und sinen sustern gar nit. Waß ein klein man van persone
n, vo
n 53 jarn ungef. alt, ginck lange alß were er kraftloiß gwest.
Anno 1583 den 17
maii hat mir Barthel Bruin meler min contrafitzs taiflin zu hauß geschickt. Und ich hab im widder 4 daller denselben tag geschickt. Wolt noch 0,5
dall. haben, des ich mit im einß mach werden. Diß ist min funfte contrafeitung. Man sagt sie were mir seir glich.
Die eirste min contrafeitung hat ich anno 1540 laissen machen do ich im 23 jar ginge, war baccalaureus juris und rector burse coronarum, steit unden gescriben.
Spe fortunaq
ue vivo, zu beseiten mit zwien schiltlin fatters und motters. Die zweite ist a
nno 51 ungeferlich anno
1591 gemacht do ich
33 jar alt gewesen bin. Die zu Weinsberch in der kamer
mit miner frawen Weisgin contrafeitung uff verscheidenen taflin hengt die dritte ist
a
nno 1556 (in fine a
nno vide gedenckboich, ____)
1557 den 15 ap
rilis gemacht da ich mich mit Weisgin miner hausfrawen uff ein eltertaiffel vor dem crucifix laissen malen, sampt vil angesigter in die hillifgen, alß den kirchmister Nuwenar in abrahamß bilt, deß kirchmeisters krufft oder cruderß bilt in moises
[405] bilt. Miner frawen suster Feigin Ripgin und iren son Johan in marien und sant johanß bilt. Deß alten pastor her Johan Virssen, mister Johan Cortessu
m offerma
n minen broder Christia
n und Gotschalck in die 4 evangelisten baussn uff die taffel. Die veirthe min contrafeitung ist anno 1559 uff ein taffel zu Carmeliten in den umbganck neben dem choir da im garthen malcho daß oir abgehawen wirt. Da
sin ich mit miner frawen Drutgin Barß knehende contrafit. Die funfte ist disse contrafittung mineß alters. Sunst bin eich einß uff papir mit eim koelen gemailt, findt man im boich Weinsberch, bei gereihen. Die eirste co
ntrafittug und die uffs papir hat ein jonck gesel meister Johan gemacht lebt noch, wont uff dem Lichof eitz. Die zweite hat der alte Barthel Bruin gemacht. Aber die leste drei hat der jonge Barthel Bruyn gemacht. Wie verscheiden nuhe ein vor dem andern stehet und sich zeunet, so duck hab ich mi
n angesigt verandert nach den jaren, daß scheir nit einß dem andern glich ist. Min suster Sibilla bat mich ich sult ir diß leste contrafeitung besetzen wan ich sturb. Waß wil sie da mit vil machen. Ich hab sie zu Weinsberch in die camer gehangen, beger und wil daß sie da stedich bei den andern bleib hangen, und wol verwart werde zu unser aller gedechtniß, da ist fatterß motter suster broders nuhe 9 bei ein andern, da kan sie die mein bei den andern alle zit in ireß fatters stamhauß in irem erb und geburtzs platzen ireß gefallens sehen, wan es ir geleibt. Und ist also einß bei dem andern, daß dan lustich ist der alten durch ir biltnissen zu gedencken und got vor sie zu pitten. Also sagt der keiser, in l. lex qu
æ _ nec domu
m c. de admi. tu. 7 cura. nec domu
m quidem vendere liceat in qua defecit pater, minor crenit, in qua manoru
m imagines aut non videre fixas, aut revulsas videre satus est lugubre. Sehet so hat man daß stamhuß mit den biltnissen in ehren zu halten und zu verwarn.
Anno 1583 den 21
maii uff montag zu pingsten war min suster Sibilla jerich und 46 jar alt. Die hat iren geburtzs tag willen halten den sie lang nit gehalten hat so sperlich waß sie.
Hat die groisse stoif zu Cronenberch gezeirt da sie ir gemach hat die porsion mit gebrait gebessert und unß alle im hauß da hin zum abentmail beroiffen. Ich hab ir ein flesch raitzwinß und bleichert zum besten geben, sie hat auch ein firdel gutzs weinß laissen hoelen, auch zwein fladen gehat, und sin ir zu ehren und unß zu nutz frolich gewest.
Anno 1583 den 22
maii hab ich min boich artis notariatus an etlichen orten ubersehen und die clausula
m prohibitionis alienatio
nis bonoru
m gelesen und befonden daß die perfect gnog sie.
So hab ich mich erinnert daß ich zu minem testament und in minem declarationboich mine
m erben dem hausfatter die alienation miner gutter verpotten hab, und gedacht ob ich daselbst zu der verpietung der alienation nit alles waß nodich zu gesatzst so wult ich in modu
m declarationis me
æ hie her die wort ex arte notariatus zu setzen die repeteren und hie her gebruchen, doch mit dem underscheidt deß alten baufellichen in emphitofin oder undeinlichen zu wesseln wie daselbst steit und sin daß die wort item dictis suis h
æredibus et eoru
m descendentibus et successoribus et cuilibet eoru
m in perpetvu
m dictus testator prohibuit et vetuit alienationem, venditionem, donationem seu ad longum tempus locationem et concessionem in tatu
m vel in partem omniu
m et quoru
mcu
mq
ue bonoru
m immobiliu
m dicti testatoris. Et hoc ideo fecit quia voluit omnia et singula eius bona permanere in eius familia, et si quo tempore in futuru
m per dictos svos h
æredes et eoru
m descendentes contra factu
m vel ventu
m fuerit et eo casu poenæ nomine, et eos sic contra facientes dam nanit in florenis centu
m aur
a largis dandis et soluendis hospitali s. mari
æ nou
æ de florentia jure legati
quolibet eorum si
[405'] contra facient et qualibet vice sub irritatione
et annullatione et revocatione huiusinodi alienationis, venditionu
m, donationu
m et ad longum tempus locationa
nt concessiona
m, sic ut supra per dictos eius h
æredes et eoriu
m successores et descendentes et quem libet vel alteru
m eoru
m fiendaru
m, quas et que omnia hoc svo presenti testamento ex nunc prout ex tunc et ex tunc prout ex nunc casu quo fierent declaranit esse nullas et nulli
us valoris et efficatiæ vel effectus et contra eius voluntatem factas. Sehet diß clausel mit sinen ursachen deß verpotzs der untfrembdung sol min testament ercleren da sie dem nit zu widder ist, waß mit ist sol gelten daß uberich wa deß waß ist sol nit gelten. Sic addo, et declaro.
Herm. Weinsberg tstator 4 april repecÿt et s.s. anno 86.
A. 1583 den 23. maiiuff Holzfartag hat das domcapittel herrn Ernestum, herzogen von Beiern, bischoffen zu Luitgen und administratoren zu Frisingen, zu erzbischoffen zu Coln erwelt, dan her Gebhart, friher von Walpurch und Trucksess, war vorhin abgesatzst. Die burger sin uber 1200 im harners gewest, nit allein im dom, dan auch an den porzen, uff den warden und bei den ketten. Und als er eim rade sin verschribung getain und uff den hohen altar gesatzst worden, sin die domclocke und alle clocken in Coln umb 10 uren vormittage gelaut worden und man hat in in den Hoff von Coln gefoirt. Die ritterschaft und der greif mit dem staif haben vor im gangen und das domcapittel nach. Alle capitularn waren nit zugegen, besonder die es mit dem abgesetzsten hilten, als einer von Solms, Winnenberg, Creichingen, Trucksess. Also ginge die chur stil zu, wiewol man sich dess nit versehen hat, wiewol etwas bestanden und uffgesclagen wart. Den andern tag hat der neu erwelter die burgermeister und etliche des ratz zu gast in den Hoff von Coln geladen. Den 25. maii ist der neu bischof den morgen frohe zur Wierporzen hinaus nach Broil geritten und der greif hat im den staff vorgefoirt bis an die porz, dess nit bruchlich was. Derhalb der greif zu rede gestalt wart, dess er sich untschuldicht, es were im im Hoff also befollen. Der bischof hat sich dess auch uber etlige tage bei eim rade untschuldigt, das es sin befelch nit gewesen. Er hat den burgern, so im harners gestanden, 200 daler geschenkt, wilch gelt umbgeteilt und uff den gaffeln verdronken wart. Zu disser chur hat die hohe noitturft das domcapittel wol gedrongen, wolten sie die catholische religion in der stat und stift Coln erhalten und nit gar zu grunde laissen gain, dieweil sich der abgesetzster einer ander religion ercleirt und zum ehestande begeben hatt. So was disser von Beiern von groissen frunden, des keisers, koninks von Hispanien, des herzogen von Gulch, was rich am stift Lutgin, Frisingen, Hildeshem und hat den pabst zum besten, hat das erzstift auch vorhin hart gefreihet. Ob nuhe der abgesetzter abstain wirt, oder sich in die wer stellen, mach die zit erleren. Er wirt wol von siner eigner oder bewanten macht nichtzs vermogen, wa er wegen der neuwer religion keinen gunst oder zufal wirt bekomen, doch findt man alle zit die kreger und zankens gelust. Der abgesatzter hat Westfalen noch in, sin broder Carl die stat Bon, graff Adolf van Nuwenar die stat Berk und Urdingen, der neue erwelter hat Andernach, Lins, Arwiler, Broil, Zulch, Kempen, Zons, Keiserswert noch zu willen.
Anno 1583 den 24
maii ist Wolf Behem vor hin si
n sohn vor 14 tagen beide an der pest gestorben. Ist ein rich arm man gewest dan er hat ein dol frau Job Sclosginß dochter. Hatten groisse erben zu Wichterich an der Wierstraissen, die heusser in der Rheingassen etliche va
n der clocken an, warn aber seir mit fharn besweirt, hat auch noch fast unberaten kinder nachgelaissen.
[406] Anno 1583 den 26
maii umb diß zit ist Synsich stat seir verbrant, versaumpt von irem eigen folck.
Anno 1583 den 26
maii im anfanck der weinbloit hat der norden wint scharf gewest, kalt geregent, gewint, gehagelt etliche tage. Sunst war der april und mei durch auß ganß schoin witter gewest, also daß man sich einß frohen jareß vermoit.
Anno 1583 den 27
maii ist die hoichzit und bruloft mines neiffen Reinhardts van Deutzs und Catharine
nPoneln gehalten. Der kirchganck war zu klein s. Mertin da sie zur ehe griffen, daß essen war am abendt uff dem Quattermart unde
n in der camern. Uff der brut sithen haben die frunde den tag geleist uff deß brudegamß side nit. Hat drei veirkantige dischs, den andern tag am abendt zwein waren frolich. Min suster Marie ist nit da hin komen dan sie und ire suster Cathrin hatten sich geirret. Sin danach in ir gemeit hauß unden in die kleine Bottegaß gezogen wonen daß goltsmidt ampt zu triben. Dar mir in haußrait schencken wulten, dißmail dantzten min suster Cathrin wiewol sie den dicken bauch hat daß wasserl
ede doch ohn smertzen deß leibs.
A. 1583 den 30. maii, uff herrnlichnamtag, da bevor am abent zu 10 uren, ist her Melchior van Mulhem, alter burgermeister, in sinem haus Bovenmuren, in der Porzen, gink uff der Santkuilen neben s. Loen capell aus, gestorben, sines alters uber 70 jaren, ist den 1. junii zu Augustinern in sin capel neben dem Borghoff begraben. Disser war von sclechter geburt in Coln, aber in Engellant gedienet, hatt ein reiche widwe, Pastors gesclechtzs, die zwein kaufmenner Unverdorben und Wolborn gehat, bekomen, damit er in groissen handel und richtumb geratn und entlichburgermeister worden, ein goit, eirlich man und fridsam sin tage gewesen.
Anno 1583 den 31
maii ist Gerhardt Voiß bei mir gewest wult hin uff reisen. Und ist die gutliche handtlung ingestalt biß einer dem andern uffsagt.
Anno 1583 den 31
und lesten maii alß es den april und mei schoin wetter gewesen haben die truben eitz allenthalben gebloit.
Anno 1583 den 1
junii hab ich noch an die schreinschreibung zu Arsbergh gedacht, wie oben fol. 404 da min suster Catharin Weinsberg van Swelme sich mit Johan van Duyts irem ehewirt an das achte theil des hauß Weinsbergh und Wenemar laissen schriben und minem broder Gotschalck sulch achtentheil mit achtenhalben
rad.d fharen besweirt inhalt folgender werschaft, van worde zu worde also lautende
.
Wir Johan van Deutz und Catharina elude dhoin kunth und bekennen mit dissem breiff, so als wir an unsen achtentheil des hauß und hofstadt Weinsbergh gelegen uff der Hoeportzen bei dem backhuisse zu den Weissenfrauwen wart, vor, hinden, unden und oben, und des hauß genant Wenemars hauß als das licht, vor, hinden, unden und oben, gegeben und erlassen haben dem ersamen Gotschalcken van Weinsbergh und Elisabethn Horns eluden achtenhalben richtzdaller gut von silber und swair gnoig van gewicht erblichs gelds van nuhe fort an aller maissen das im schrein Arsbergh im boich sentenciarum geschreiben sthet.
Demnach geloben wir vor unß unse erben
[406'] gemelten Gotschalck und Elisabethn eluden und iren erben da von rechte volkomene erbschaft und werschaft zu thoin und zu sin als in Coln erbs recht und gewonheit ist.
Und were sache das sich umbher mehe erfinden wurde das daß vorgerurte achten theil beider heussere weiters dan mit einem achtentheil zweier marcken besweirt, da von und auch waß kosten oder schaden sie derhalb hetten dethen oder lidden in einiger weiß. Globen wir vur unß und unsere erben, sie jeder zit zu irem gesinnen uff unsere kosten zu untheben und gentzlich schaedtloiß zu halten. In urkundt der warheit haben wir gebitten die erentfeste achtpare herrn Lodowichen Heimbach und Johan Leißkirchen beide zur zit schreinmeistere egenanten schreinß, das sie ire insiegele zu gezuge heirunden angehangen haben.
Datu
m den funfzeinden maij, anno
Nota. Daß besweirniß van achtentheil der zwier marcken das befindt sich in dissem schrein zu Arsbergh nirgenß dan anderßwa. Ist doch her in gesatzst uff bloisse frag der schreinschreiber und antwort der partheien, dan die gewonheit an den schreinen ist. Waß die parthien sagen da mit das erb besweirt sult sin, das setzen die schreinschriber in die werschaft, es sie oder sie nit also ist es hie auch zugangen. Wiewol daß man vom haif hinder Weinsbergh 2
mr. dem pastor s. Jacob jarligs bezalt, aber daß steit im schrein Petri.
Und hab derwegen die werschaft wortlich herzu gesatzst das man eigentlich moge wissen wie sie halte, und wie und was gestalt es am schrein zugangen sie, ob filligt deß beswerniß oder ander außgenge am schrein mehe mogten vorfallen, als dan etwas berichtzs und wegeweisung heir auß zu haben.
Zum andern hab ich gedacht, wie die schreinmeistere schreinschreibere und umbstandt am schrein (zweiffels ohn) wol gesehen gehoirt und vernomen daß unser fatter im schrein zu Arsberch anderß nit benant steit dan Christgin van Swelme und sin fatter Gotschalck van Schwelme, aber das principall hauß allein Weinsberg. Das sie und andern derhalb meinen gleuben und es fast dar vor halten sulten daß wir kinder die unß ezunt van Weinsbergh mit unserm zunamen nennen schribe
n und nennen und schriben laissen den zunamen vom hauß Weinsbergh hetten. Und drumb daß wir unß deß zunamens von Schwelme nit gebruchten wir sulten ire kinder oder ehekinder nit sin. Sulchs mogten sie sich auch bei andern vernemen laissen, das unß dan ein groiß nachtheil und verkleinerong were. Drumb moiß ich euch in dissen zweiffeln und verdoncklong etwaß verlichteren. Und ist wol nodich daß man hie von gutten bericht moge wissen, und haben, und sich deß bei anderen vernemen laissen.
Eirstlich mogt man meinen und sagen, dieweil sich Gotschalck van Swelme unser anher von Swelme genant hab und also mit Marien siner eliger hausfrawen in daß schrein an daß hauß Weinsberch laissen schreiben so sie er nit vom stam und gesclecht Weinsberch gewest sunst het er sich von Weinsbergh wol genant. Ob es schon wol seltzam sult lauthen daß einer sulchs zunamenß were alß daß erb und hauß genant ist. Iha das were wol etwaß seltzam, wie wol es mehe gescheit ist, wie ich mehe gehort hab, daß einer va
n Aich genant am hauß Aich im schrein gestanden und der glichen mehe. Nuhe ist diß van unserm anherren auß einfalt versumpt wie zu vermotten daß er sich von Swelme sine
m heimat hab nennen laissen oder selbst genent und nit vo
n Weinsbergh, wa er es aber mit vursatzs gethain hat, fillicht umb deß gesclechtzs von Else willen die den zunamen
[407] Weinsbergh gar nit leiden kunthen und dem gehessich waren und er es eitz mit den von Else halten moist solt er widder an daß hauß komen, so ist im daß in argem oder einfeltigheit nit uffzumessen. Sunst ist gewiß daß sin fatter Frobenius oder Frowyn von Weinsbergh genant was, der vorlangs durch ein ungemach auß Coln wichen moist und das ellenst zu Swelme bauwen moist, also umb daß hauß Weinsbergh sinem stambhauß qua
m und dar zu in armut und verderbniß feill, dar durch er nit geacht wart und der zuname Weinsbergh verdunckelet wart, und vill jaren pleib. Aber wiewol das geschach so ist doch von alters clar gnoig daß der zuname Weinsbergh in sinem menlichen stam vil hondert jar bruchlich und seir wol bekant gewesen, wie daß im boich Weinsbergh clar zu vernemen. Alß aber Frobenii oder Frowynß son disser Gotschalck in sinen jongen tagen sich uff Coln begeben da armlich gelebt, gutten leuthen gedeint, sich bestat und in narung komen ist, do nach siner vorelter stamhauß in Coln gedacht und auch dasselb anno 1491 von der widwen von kindern Gerlich von Else gegeolten, drin gewont von endtlich anno 1496 im schrein zu Arsbergh in libro sentenciaru
m mit Marien siner hausfrawen under dem zunamen Swelme dar an geschriben ist, so ist doch die warheit daß er der her zu Weinsberg dan er eitz der rechte eigenthumber deß hauß und her was, auch ein raitzman dan er dreimal vom swartzen hauß zu rhade erwelt und anno 1494, a
nno 1497, a
nno 1500 zu zu
rhade gesessen hat, die man herrn in Coln nent, sin sie nit groiß so sin sie klein. Und ob er schoin nit her genant were worden, so hat er Gotschalck zu Weinsbergh geheischen. Ist er dan im schrein von Swelm genant, so ist der name Weinsberch darneben ingerissen und bei im gewesen. Wie folgenß Gotschalck van Swelme zu Weinsbergh im hauß anno 1502 dhoitlich abgange
n hat er sin elige hausfrawe Marie Keppel und irer beider elige kinder verlaissen die im hauß Weinsberch sin wonen pliben den eigenthumb continueirt, disse Marie ist 38 jar widwe gewest und mitler zit die frawe zu Weinsbergh genant worden. Disse widwe Maria und ire zwadochter Drutgin sampt Peter Hersbach irem ehewirt, Marie sampt Johan va
n Aich irem ehewirt haben irem sohn broder und swager Christgin van Swelme und Feigin eheluden daß hauß Weinsberch uberlaissen die anno 1521 unde
er dem zunamen Swelme dar an zu schrein komen sin inhalt deß schreinß zu Arsbergh zu lib
er sentenciaru
m, dan dieweil sin fatter mit dem zunamen va
nSwelme im schrein stunde so kunthe er auch nit dar von hin komen moist sich auch von Swelme drin setzen laissen, wie noede erß gethain hatte. Also was von wegen deß schreinß und zunamens gar kein zweiffel daß disser Christgin sinß fatters Gotschalcks und motters Marie eliger sohn war, dan naturliche unehelige kinder kunnen sich dergestalt wie disse immissendo und annemende an kein erben und hausser im schrein schreiben laissen. Und ist disser Christian auch folgens der her zu Weinsbergh genant worden wie fatter dan er stunde im schrein weiß und swartzs am am eigenthumb deß hauß Weinsbergh geschriben, und ein eigenthumber ist iha ein her, so war er auch dreimail drei, deß rhaidtzs und bannerher deß swartzenhauß gewest und erliche ampter einß rhaidtzs verwalt, daß im sulch wol anstonde, derhalb er wol Christian van Swelm dan auch Christian zu Weinsbergh oder her zu Weinsberch genant worden und ist neben dem zunamen Swelm mit dem zunamen Weinsberch bezeignet und bekant gewesen. Het sich deß zunamenß Swelm
[407'] jeder zit gern untschut und loß gemacht hats doch so eilenß nit kunnen thoin dan er eitz allenthalben zu seir ingewurtzelt waß, wiewol Swelm kein boiß zuname ware, jedoch dieweil Swelm sineß anherrn Frobenii van Weinsberchs platz und wonong desn ellendes gewesen, so war im der zunam Swelm zu
m theil zu widder. Zum andern daß auch bei siner zeit fast burger in Coln waren die sich va
n Swelm nanten so schaut er die weitfeltigkeit. Zu
m dritten verdrauß in daß der alte stamnam Weinsbergh gar unden sult ghain und zu ruck pliben. Darumb hat er sich vom jar 1529 vor sin selbst person dan van Swelm genant van Weinsberch geschriben, off von Weinsberch allein oder Weinsberch gnant va
n Swelm, wie daß mit siner eigner handt und ander breif und siegeln die vorhande
n sin beweist kan werden.
Damit aber sin kinder fort hin nit mehe den zunamen Swelhm sulten gebrauchen so hat er anno 1540 im gutten jar do er rheinmeister war sin veir sohne Herman, Christian Gotschalck iheronimus mit dem zunamen Weinsberch alß geborn elige burgerß kinder van Christian van Swelm und Feigin elich gezilt in der Weinschoelen in der Rheingassen laissen inschriben, dar uber Lenhardt van Bracht und Peter Beickhuyssen vereidte zugen waren. Also waren verscheiden namen zwischen dem fatter Christian van Swelm und sinen kindern. Nemlich.
Herman van Weinsberch
ist eitz d
er alt.
Christian van Weinsberch.
Gotschalck van Weinsberch
ist eitz d
er alt.
Hieronimus van Weinsberch.
Wie sich diß im burger boich in der Weinschoelen clarlich sub anno 1540 prima julii befinden wirt, dan sulch boich ist bewerlich dar an man glauben stellt, were dar in befonden daß der ehelich und in Coln geboren sie. Und wirt hie der fatter under dem zunamen van Swelm mit sinen eheligen kindern under dem zunamen van Weinsbergh gnogsam continueirt und specificeirt, das die verscheiden zunamen zwischen fattern und kindern nuhe mehe keinen zweiffel oder mißverstant machen sullen. Dan da derwegen einich mißverstant oder disputation sult erwassen, so hat man die zuflucht auß dem boich in der Weinscholen da man van den rheinmeistern deß besegelten schein und beweiß kan haben, so oft deß nodich ist.
Wie ich Herman van Weinsberch also genant im jair 1573 rheinmeister gewesen hab ich mineß seligen broder Christians van Weinsbergh und Catharinen van Hemmersbachs eluthen zwein ehelige sohne Herman und Gotschalck daselbst in der Weinscholen laissen inschriben daß sie elich in Coln geboren weren, und dieweil ir hergin Johan van Hemmersbach und ohem Johan van Dutz alß gezugen deß angesatzsten tags vergessen waren und vißpliben so hab ich Herman van Weinsbergh selbst und min suster Marie van Weinsberch vor den andern herrn moissen den eidt thoin daß sie in Coln elich geborn weren, und genant.
Herman van Weinsberch
eitz der jonge.
Gotschalck van Weinsberch
eitz der jonge.
Diß haben sie auch im pfall der noit in der Weinscholn uffzusoichen und schein dar van zu nemen, aslo daß disse beide Christians und Catharinen ehekinder den zunamen Weinsberch va
n irem fatter Christia
n va
n Weinsberch ohn den alten ingerissen namen deß ellendtz Swelm
[408] haben und foeren kunnen wie sie dan auch thoin, also das der zunam Weinsberch vom jar 1496 neben dem zunamen Weinsberch gelauffen hat 44 jar biß an daß jar 1540 do in Christian vo
n Swelm rheinmister sinen sohne
n geben und die alle veir Weinsbergh genent und sulchen zunamen in der Weinscholen bestedigt, von dem jar er dan 43 jar biß uff diß jar 1583 uff sich selbst allenthalben gebraucht und ohn einige bekronong oder indragt fridtlich gebraucht und verjaret ist. Und ich hab mitler zeit zu vil jarn nemaß gesehen oder vernomen der den zunamen wie mir Weinsbergh gebraucht binnen noch baussen Coln es mogt dan irgens sin deß ich nit wist.
Nuhe diß jar 1583 den 15 maii ist min broder under dem zunamen Gotschalck van Weinsbergh und sin ehefrawe Elisabeth Hornß an achtenhalben richtzdaller fharn uff daß hauß Weinsberg im schrein zu Arsbergh geschriben worden, das dergestalt der stamnam Weinsberch und deß haußnam Weinsberch an einandern sin komen, dan die besiegelte werschaft brengt sulchs im boichstaben clarlich bei.
Wan emantz auch seir seir curioiß subtil und irrich wult sin von unser alten vorfattattern
deß stambs Weinsberch alß von Frowyn, Christian, Johan, Hillebrandt den jongen Hillebrandt dem alten, Marco,
Landerich Henrich und da beforn, die alle vam menlichen uffstigenden stain biß uff Aramondt va
n Weinsberch gewesen. So ist doch ohn alle inrede war clar offenbar beweislich wie daß hauß nuhe bei 87 jaren fridlich und revlich bei unße
n anherrn und anfrawen, fatter und mottern und bei unß kindern gewesen und noch under dem zunamen Weinsbergh ist, daß ist uff 13 jar nach hondert jair, ob dan wol emantzs sprechen wult, wir hetten den zunamen Weinsberch vom hauß; waß licht dan dar an, so mogen mir unß recht und pillich wol, die von Weinsbergh zu Weinsberch nennen. Und daß so ei
n gutte zit va
n jaren dan die hondert jar dringen heran. Und hat daß nemans mit foegen zu taddelen.
Aber min rhaidt ist, ob schoin emantzs etwaß dar von sagt, daß man still swige sich nit beroemehe, laß daß triben damit man nit rhom girichh eracht werde, gnogh ist daß man den bericht bei sich selbst hat und weiß wie sich dan min broder Gotschalck im schrein mit dem zunamen Weinsbergh laissen schreiben. Also sullen auch andern thoin, ob deß mehe vor fiele. Hoffe aber es soll nit vill mehe vorfallen.
A. 1583 den 1. junii dar umbtrint ist ein soldait uff dem scloss Zons im gefenknis los gebrochen und anderen gefangen geholfen, das sie los worden sin in der nacht, do oben ab an das warf gelaissen und widder sich hinuff laissen trecken, in meinong den porzner doit zu sclain und vil bois zu toin, und wie er widder abgelaissen solt werden, ist er zu swair worden, das er das seil nit halten kunt, ist abgefalln, arm und bein gebrochn, aber noch nit gestorben, do sin die andern widder in ir gefenknis gangen. Dissen hat man nach bekentnis siner boiser ansclege und vornemen zum toit verurtelt und dissn tag ungeferlich untheupt und durch einen isern spis gestochn, das heubt oben uff den spis gesatzst und also uffrichtich durchspist zu Zons uff das wert gesatzst.
Anno 1583 den 2
junii war sant jacobs gotztragt und regnet vill daß es spade wart. Die va
n s. Anthonio gingen den krummen Buchel uff zu hauß sunst gin
dben die s. Peter und s. Jacob gar umb; ich neben d. Krudener j. Heimbach und andern so sant Anthonien geladen ware
n quamen fast spade.
[408'] A. 1583 den 3. jun. hat der pabstlicher legat, der siner geburt halber ein graifsolt sin und bischof Versellensis in Italia, der in der probsteien Cuniberti lag, und ein langer, mager, swacher man war, seir geleirt, der hat umb disse zeitzwein domherrn und graven, Herman Adolf von Solm und Johan, freihern van Winnenberg, priveirt, irer prebenden im dom und anderswa untsatzst. Folgens hat er auch den domprobst Georgen van Seine, graff zu Witgenstein, citeirt, priveirt und untsatzst, alles darumb, das sie nit der catholischer religion sulten sin und dem abgesatzsten erzbischof Gebhartn anhengich. Diss wirk wart von etlichn ins gut, von andern nit ins gut ausgelacht. Aber der domprobst hat sich excuseirt, protesteirt und appelleirt, wie man sagt, an die stende des reichs. Disser legait hat auch vil canonicos concubinarios et simoniacos citeirt, scopeirt, geboist und etliche priveirt, auch jonferncloister zu s. Maximinen, zu s. Reinhart visiteirt und reformeren willen. Bei dissen legaten hat auch ein rait zu Coln vor six kirspel angehalten, das sie etwas zu behoif ires pastoirs mogten bekomen, darunden s. Jacobs kirspel auch gewesen, das es etwas mehe, dan die geringe vicarie s. Marien mogt haben. Und er hat sich willich erzeigt, gutte wort geben, fruntlich gegen die burger erzeigt, die burgermeister zu gast geladen, auch zwein burger sohn vor sin gesinde angenomen, als doctor Petri Steinwegs sohn und seligen Antonii Kempers sohn.
A. 1583 den 4. jun. wart der lantzknecht oder soldait, der das gerucht hat uisgegossen, davon die gaffeln uffstuissich, genant Peter Rissa von Doringen, hinuis an das gericht zu Melaten gefoirt, da bleib er dabei, das er die uisgegossen wort van sich selbst gedigt und gesagt, doch zur warnong der burge(r)schaft, und darangehenkt, wan Kirsbach, sin wirt, und die zwein ander gefangen soldaten tracteirt in der peinen wurden, als er, sie wurden auch allerlei bekennen, daruff hat man im den kop abgehauen und ligen laissen, bis das folk hinwech was, darnach hat man gereitschaft dar bestalt und in gefirtelt, die veir stuck samt dem heubt uff ein sturzkar gelacht, zu Coln gefoirt, das heubt uff der Erenporzn, die 4 stuck uff Beien, Severinsporz, Eigelsteinsporz, Cunibertztorn uisgehangen. Dissen wulten folgens etliche untschuldigen, als het er die burger willen warnen und nit so ubel gehandlet. Etliche hilten vil uff sin reden uber Kirspach, den seiler, und die andern, daruff sie auch uberfoirt wurden, man kunt aber nitzs gewiss von in vernemen, sitzn noch. Man besorgte sich seir in Coln vor uffroir, das die burger gegen die geistlichen, und die catholischn gegen die von der ander religion beweigt sulten werden, derhalb moist der lantzknecht zum exempel und zum schrecken andern also rechtfertiget werden.
A. 1583 den 5. jun. disser tage ginge vil gespreich vom abgesatzsten churfursten zu Coln, Gebharten, den man eitz nit mehe wult vor bischof zu Coln halten, derhalber waren die geistlichen und ire zustant gar zornich uber in, nanten in den abgesatzsten oder den Trucksessen. Und besonder scholten sie innen seir ubel, das er alle kleinat und schetz, auch groff geschutz, von Broil uff Bon gefoirt und von Bon uis der canzeleien alle besiegelte breif, privilegia, boich, register, iura und alle haele hinweg gefoirt und in siner [409] gewalt nach sich genomen hat. Man sagt, ein domcapittel hat copias autenticas und copieirboich davon. Aber etliche meinten, man het sie nit alle, es were vil mangels dran. Nuhe disses ist geschein, das kint ist verdronken, es ist zu spade, den putz zu scleissen. Man wirt fortan wol vorsehung toin, das es dergleichen nit lichtlich widder geschein.
Bei disser eitzgemelter handlung haben die semptliche haußgnossen zu Weinsbergh als der hausfatter, die executoren, und ander ampten befellen und diensten daß sie mit fleiß und ernst druff bedacht sin, daß under innen einem oder mehe derglichen untfrembdung auch nit widderfare daß die kleinaten und daß mehe ist die besiegelte breif und siegel testamenten instrumenten inuentarien heiligsvorwarten, vertrege regnongen documenten register gedenckboich copienboich rechenßboich ander geschriben boich register hantschriften zitteln und weß deß macherlei sin magt nit heimlich oder offentlich verruckt vertragen versclagen genomen oder verpracht were; ich hof sie sullen alle from und getrewe sin. Am hausfatter executorn advocaten und notario auch ander gesipten angemeleten erwelten und dienenden hausgnosen sol kein mangel sin oder befonden werden.
Doch mach man glichewol dar vor sorg tragen. Wer sult sich vur bischof Gebhart deß besorgt haben, der sulcher vernoimbder erfarner geleirter und geschickter her war. Nemantz sult daß gemeint haben.
Derhalb ist notich daß sie sich frei uff disse vorsorgh beraitsclagen willen, daß man alles in gutter hut und verwarong hab und halt, daß man zweierlei collacioneirte und ansculteirte copienboich hab und jedeß an verscheiden orthen becleisse dar in alle und jede jura stain ob einß verloren wurde das das ander dan vorhanden sie, und daß sulches also geschehe befille pidt und beger ich Herman van Weinsbergh testator das es inß wirck gestalt und nit versaumet werde.
Anno 1583 den 6
junii minem neiffen Reinhardt van Dutz goltsmidt in der kleiner Bottegassen dem brudegam haußraidt an zinnenschotteln 24,5 pont geschenckt daß pont vor 10,5
alb. current. Summa ist zu gelde 10
gl. 16
alb..
A. 1583 den 9. jun. umb disse zit hat sich des neuwen erwelten churfursten Ernesti von Collen kreichsfolk fast bei die hant gemacht und gesterkt. Graff Salatin von Isenberch und graff Carl von Arburg hatten ir folk zu Graen-Rindorf bei Bon ligen und war der ein hauf. Aber herzoch Fridrich von Saxen und Lauwenburch chorbischof samt graffen Werner van Salm und Reiferscheit lagen vor Urdingen im Nederstift und benauten Urdingen hart, aber die Engelschen und Schotten mit zweien uisladers uff dem Rhein deden harten widderstant. Und was diss der zweite hauf, und wirt werlich daruff etwas mirklichs gain.
A. 1583 den 12. jun., als neulicher tage die von Keiserswerde, Lin, Zons den neuwen churfursten, Ernestum von Beiern, angenomen und gehuldet, ist die huldung auch umb disse zit zu Neussbeschein. Es sin wol etliche burger aus Neuss gezogen, wulten nit dabei sin, die hat man folgens willen straifen. Zu Berk und Urdingen kunt die huldung geinen fortgank haben, dan sie waren ingenomen, wie es vorg., hiltens mit dem abgesatzsten [409'] bischof. Die von Kempen haben nit offentlich gehult, besweirten sich umb der von Geller willen, die es mit dem abgesatzsten hilten, off (es) aber heimlich durch die burgermeister uis befilch des raitz und gemeinden gescheit sie, wie etliche sich bedunken laissen, weis ich nit eigentlich.
Anno 1583 den 13
junii ist ein beleidt uff der Wierstrassen im hauß und erb Limpurgh dar an minß broder Christians widwidwe
Tringin van Hemmersbach und ire kinder den eigenthumb hatten) gehalten worden umb einß baus an der schuren. Und waß ein gerichtzhanden drauff vor scholtiß und scheffen uff der Wierstraissen untstanden der waß also zukomen, Tringin die motter hatte vorhin dem fleischsmartmeister Gerhardt van Duren die schewer 6 jar verheurt daß er sie uff sin kosten im bau sult halten. Darnach hat sie daß gansse erb, hauß, hoff, stel scheur Georgen Bymberch verheurt der wult daß gansse erb uff sin kosten in gutten bau stellen, moist der schevren vur koppeln perdt bruchen dan er war ein weirt, dem martmeister wult man ein andere scheur und stall vur sin schaif stellen, der war halßstarrich wult nit wichen oder den andern sineß gefallens schatzen. Also wart ein gerichtzs handel drauß acta geschriben und kosten getriben, wie die schafte
n und acten vissweisen, doch endtlich vertragen.
Anno 1583 den 14
junii wie min neif Herman Weinsb
erg und ich den morgen im uffstain in gespreich waren von der haushaltung wanne das man nit gutte inkompsten gewin und narong het so kunt man sweirlich umbwere
n dan der tage im jair weren vill, und alle tage hetten iren iren
last man moist essen und noitturft haben. Und in sonderheit vele es denen besweirlich die vil kinder gesindes und frunde hetten, dar vil zu ginge, wiewol den selben gott auch hulfe. Do finge Herman an und sprach zu mir. Wan ich kinder hette, so mirckte er wol es sult mir auch besweirlich fallen, und nit wol umb komen dan ich het auch nit vil oder groiß gewin oder narong. Ich sagt druff daß were ware, aber da ich kinder het, moist ich mich auch anders brauchen dan eitz. Er sult an mir kein exempel der moissigkeit nemen, die het mir gott gegunt, daß ich eitz wol vor mich noitturft het, wiewol ich auch bei miner moissigkeit nimmer moissich sin, dan er sege daß ich alle zit etwaß zu schaffen het, ob ich mir nit arbeite und minen eigen gewin und nutz da von hette so arbeite ich doch vor andern und die mine schaften den nutze oder behutte sie vor schaden daß auch nutzlich ist. Ich mirckte dar an wol daß er kloick und verstendich gnog ist dieweil er daß wiste fein zu sagen. So hof gott sol im gnade verlenen wie er daß dencken und sagen kan, so soll er mit fleiß die hende anlagen und sin gedancken und wort selbst vor sich inß wirck stellen, daß man nit von im gedenck und sage, er weiß es fein mit worthen dar zu thoin, aber mit dem wirck ist nitzs. Balder ist etwaß zu sagen, aber nit so balde zu thoin. Doch were zu wunschen das er nimmer weniger dar zu dede alß ich gethain hab, oder daß sin fatter so vil dar zu gethain hett. Der hausfatter zu Weisnberch ist min kindt ich verhof er sol sich miner bedancken.
Diß schreib ich eitz vor kurtzweil da ich eitz zur stundt kein besonder ander gescheft hab, es ist daß schriben auch ein wirck daß vil vor moissigkeit halten. Ich wult wan es scheir off morgen Herman oder wer es dan list zu hertzen wulte fassen und waß ich versaumpt hab verbessern, und mehe dar bei dhoe dan ich gethain hab.
Eitz faille ich auch seir an der
[410] memorien am gesigt am gehoere, den alten geht ir wirck nit so lustich ab als den jongen derhalb bedunckt mich bin ich etlicher maissen zu untschuldigen. O her wult mich jeder hausfatter und haußgnoiß zu Weinsberg ubertreffen daß ich der geringster und unfleissigster were gewesen war freude sult mir daß sin wan ishs
wiste.
A. 1583 den 15. tag (jun.)hat keiser Rodolphus secundus einen stettag zu Dinkelspuhel ausgeschriben, in hoffnong mit den richzstetten zu handlen, das sie die turkensteur, davon uff dem lesten richztag in Auspurch gehandlet worden, inwilligen, dahin sin die richzstet erschein. Es warenzu Speir der stat Coln gesanten uff dem visitationtag vergeblich gewesen, d. Martin Snellius und lic. Lodowich Falkenbergdes raitz. So ist lic. Falkenberg uff eins raitz befelch zum stettag erscheinen, aber keis. maj. hat nit vil erhalten kunnen, dan zwein monat contribution allein, doch uff anbringen zuruck und bewilligung irer obern, das noch ein ungewiss bescheit war. Man sagt, keis. maj. sult geltzs bedurftich sin, drumb ist es ein beswerlichr handel, das sie unwillich mit der steuren sin. Ich hab sorg, man practiseir damit keis. maj. zu zwingen, in freigebung der religion zu willigen.
A. 1583 den 17. jun. sin 4 stuck buxsen groff geschutzsvan Duisseldorf uff Coln, und van dan uff Broil ankomen, das herzoch Wilhe(l)m van Gulch, Cleif und Berg dem neuen erwelten churfursten Ernesto geleint. Man hats fast darvor gehalten, Bon sult nuhe berant und belagt werden, aber es geschach noch nit, wa der mangel war, weis ich nit, ob nit mehe groif geschutzs vurhanden war. Die stat Coln behilt ir geschutzs bei sich, man hatzs auch am rait nit begert und villicht nit begern durfen, drumb das ein domcapittel und clerisie zu anderen zeiten uff eins raitzs beger, steur zum geschutzs abgesclagen hat. Das lant van Berge und Mark machten auch vil wort druber, das der furst die 4 stuck uis dem lande hatte folgen laissen.
A. 1583 den 20. jun. uff s. Achatiitag, do die Jesuiten eirst fest in s. Achacii kirchen uff s. Marcellenstraissen herlich fest hilten, hab ich gedacht, man sult vor drien jaren nit glaubt haben, das sulch alte jonfern cloister sult vergenklich werden, dan ewich sin pliben vor ein jonfern cloisterund weiters gedacht alles dings ein veranderung, ein alt sprechwort were und auch oft widderfoere. Und drumb gedacht. Sult min erb der hausfatter zu Weinsbergh auch wol ewich bei dem ampt und name
n pliben. Ich zweiffelt, dan die agnaten alle sin sterblich, so sin auch alle min zu kunftige cognaten sterblich. Iha alle licentiaten sin vur ir person sterblich. Und troist mich widder ob schoin die personen sterblich sin, so werden alle zit licentiaten sin. Ich gedacht widder haben alle dingen ein veranderong so mogt der name der licentiaten auch verendert werdendaß der zu Coln und anders wa nit mehe im brauch were daß ma
n die promoveirt nit mehe licentiaten wurde nennen oder wulte nennen oder die universiteit deß studii gu
nalis oder juris in Coln mogt verghain daß ma
n sie nit mehe kunt licentiaten nennen, daß wol moglich were, wie wol vil seltzamer dingen sin vergangen und verendert dan eben diß. Und gedacht wie in dem fhal minem testament nach absterben aller hauß agnaten und haußcognaten mogt gedienet werden wan kein licentiaten oder der name licentiaten were. Ob sich sulchs immer zutroge so ist min wil und declareir und ordineir, daß in dem fhal ein gelerter in den rechten in mangel der promoveirten oder der licentiaten
[410'] in Coln der so geleirt und erfharen ist alß ein licentiat plach zu sin min erb moge sin und auß den allen einer zu
m hausfatter erwelt moge werden, dan ich versehen mich gentzlich wa Coln pleibt so werden alle zit rechtzgelerten drin sin. Und so dan am titel und namen deß licentiaten nit so vil gelegen sin alß an der leer und wircke. Aber mich bedunckt ich bin hie etwaß zu seir sorgfeltich, alß wan isch sorgte der himmel sulte fallen.
Doch es sie vil uberich oder wenich gesorgt, waß schaden so vil wort additiones und declarationes, vurwair nitz. Ich sorg nit so hart dar vor daß ich derhalb greiser werde, dan dweil mirß also infelt so gedenck ichs und declareir es, wan ichs schoin nit declareirte und sich der fhal zu troge, so wurden doch die recht und boicher hn den rechten sulchs declarern und versorgen wie man sich halten sulle.
Anno 1583 den 22
junii s. johans abent alß ein neuwer rhaidt inginge ist her Gerhardt Pilgru
m und Henrich Krufft gnant Crudener zu burgermeistern erwelt, her Pilgru
m ist es etlich mal gewest, her Crudener eitz zu
m eirsten in her Melchior va
n Mulhemß stadt. Disser ist ein geborner kirspelß kindt s. Jacob im hirtzs unden uff der Bach. Sin fatter Henrich fkrufft gnant Crudener war kirchmeister daselbst und eitz doctor Mertin Krufft gnant Crudener beide mit mir. Ich hof er sol dem kirspel gunstich sin.
Es ist dissen tag auch joncker Johan Hardenraidt in der Ryngassn rentmeister zum eirsten erwelt ein jonger man, aber wol geleirt und belesen ein sohn joncker Johan Hardenrhaides der lang dhol war und Christinen von Liskirchen irer beider einiger sohn, sin hausfrau ist her Philips Geilen dochter, wie her Pilgrums vorfrau und her Crudeners frau desselben her Philipsen rechte swestern waren und ist. Also hilf magschaft swagerschaft und gefatterschaft befordern.
A. 1583 den 23. jun. uff sontag im sprechaus s. Jacob hat Sixtus von Hilden achter renuncieirt und verzeihen uff sin ampt, das er nit mehe achter des kirspels begerte zu sin, dan er war uber 80 jar alt, war halb dauf und hat kein memorie mehe, kunt dem nit vorstain, war im Carmeliter cloister in der kost und mogt den last des kirspels nit tragen. Man hat im aber sin lebtag die 4 presencien zugesagt.
Anno 1583 den 23
junii glich wie Sixtus abgedanckt, hat man van stundt an Goddert va
n Mulhem zu
m Geimmenthal oben uff der Bach in sinem abwesen oistwartz in sin stat zum achten erwelt, der uff den 4 augusti dar nach eirst sinen eidt gethain und jedem kirchmeister und achten sin presentzs 12
alb. currents geben hat.
Anno 1583 den 24
junii uff s. johanßtag solt man den kauff der erbschaft Lympurch sampt allem zubehoir scleissen alß zwischen miner swegerschn Tringin va
n Hemmersbach und iren sohnen Herman und Gotschalck va
n Weinsberch und iren frunden einß und Jurgen Bymberch dem weirde und Tringin siner hausfrawen andertheils, inhalt deß kauffzittelts da von concipieirt also daß die keuffer da va
n vur die besserei frei geben solte
n zwelf hondert richtzdaller doch uff pension laissen stain alle jarß funf vom honder daß weren 60 richtzdaller der motter zur leibzucht und den kindern zu
m eigenthumb, und sulten alle jar ein hondert schuldich sin abzulagen und den noitbau bewisn mit mehe feinen clausulen. Wie nuhe swegere Tringin deß alles vor hin zu friden gewest bracht sie doch iren ohmen Henrich van Lyn daher und stossen dissn kauff uber hauff. Drumb min broder min suster Sibill und ich zornich uber sie worden, also moist sie sich mit dem martmeister der schevren halber zu irem schaden vertragen solt der die scheur raumen, und ginge der kauff
[411] nit vor sich dan es bleib bei der medong die vorhin mit Jurgen Bymberch dem wirde beschein waß. Ich hab sorgh die erbschaft wirt nimmer so hoich verkaufft werden dan nach aller gestalt gelegenheit altheit gefarlichit were es besser gethain dan gelaissen gewest.
Die zeit machs erleren. Man mach im meitzittel und concipierten kauffzittel
mehe berichtzs finden.
A. 1583 den 27. jun. haben die verordne(ten) herrn eins raits, als jonker Thevis Wolffskeil und lic. Bruno Byngius, sesserlei kirchmeister under das raithaus bescheiden und innen angezeigt, diweil sie sich beclagt, sie weren im lesten indulto vor ire pastorien nit versehen, wie die ander kirspelle, so sulten sie sich mit latinischen supplicationen gefast machen, dieselben eins raitzs syndicis uberliebern, dieselben sulten (sie) dan dem legato apostolico, seu episcopo Versellensi, (der zugegen in der stat were und sich alles gutten erpotten het), uberliebern. Die kirchmeister sagten sie wulten es thoin, waren aber noch nit alle entsclossen waß sie begern solten, dan man wolt ire pastoreien weren den stiften und abten incorporreit diss waren die seß kirspel so eirst suppliceirt hattenn, Christophori, Severini, Cuniberti. Dar zu quamen die vo
n s. Brigiden, und s. Mauritzs, zu lest s. Jacob dan alß die funf anhilten war d. Crudener kirchmeister im rhaidt der beclagte sich daß s. Jacob im vorigen indulto mit einer vicarien s. Marien in capitolio versehn were aber die vermogt jarligs nit uber 8 dubbel ducaten dar uff kunth sich kein pastoir erhalten, und wurde auch irthumb drauß untstain. Darnach leissen mir von s. Jacob unse supplication fertigen ich hab sie gestalt und concipieirt doctor Crudener hat sie abgeschriben inß rein mit angehenckter alter transaction wie ma
n auß dem capittel s. Georgen hab zu erweln und dem probst zu presentern, inhalt der supplication und hat die den sinditis d. Petro Steinwegh und d. Johan va
n Duissel zugestalt. Sie ist dem legaten auch uberantwort, wa etwaß fogen wirt das hat ma
n zu
m vernemen. Mir haben daß unß dar zu gethain die gelegenheit gar nit willen versaumen. Es sol dem capittel s. Georgen nit wol gefallen, dan sie hilten bei dem legato auch an pro extinxione zweien canonicaten pro fabrica et thesauria.
A. 1583 den 28. jun. umb dissen tag ist kreichsfolk, bei 300 ruter und 200 schutzen, des abgesatzsten herrn Trucksessn, bei Siburch und Windeck durch die Grindelgebrochen, des buwsfolks etlichen ersclagen, die amtlude gefangen und im durchzoge das cloister Budingen spolieirt, und sin zu Bon binnen komen, und ist Bon also gestarkt worden. Wie graff Salatinus van Isenberch, der zu Graen Ryndorf lach, das vermirk(t), hat er den leger uff Sechten van stunt an verruckt, und sin im die marketender gefolgt.
A. 1583 den 29. jun. ist das kreichsfolk aus Bon gefallen und haben das jonfern-cloistergin in brant gestochen, nemlich GraenRindorf, uff disser siten Rheins uff dem over gelegen, das graff Salatin sin leger da nit mehe haben solt.
Anno 1583 den 30
junii ist N. Eck unß swager Henrichn Ernsten eidomb bei dem Hentgin uff der Lantstraissn vor Goirdorf dhoit funden, war gewunt und gesclagen aber noch nit spolieirt. Disser hat sich im beierschn leger laissen vor einen soldaten inschriben war Conradt Eckn halbe
n broders son. Man weiß nit werß gethain hat. Zu Carmeliten begraben.
[411'] A. 1583 den 1. julii ist ein edelmann, Turck genant, aus Bon mit etlichen soldaten gefallen und hat das haus zu Bornhem ingenomen, mogt ein verwanter darzu sin. Wie der von Arburch und Isenberg das vernomen und sich besorgt, das ort stark zu machen, sin sie mit etlichem geschutz und folk darvor geruckt und haben es den 4. julii ingenomen und den Turcken gefangen, do inbehalten und besatzst.
Anno 1583 den 3
julii umb disse zit ist her Wilhem Hittorf licentiatus theologi
æ canonic
us ad gradus Mari
æ dechant zu s. Cuniberts worden. Und her Melchior Bruin canonicus et pastor apostoloru
m sol zu s. Apostoln dechen worden sin. Sin beide colnische burgers kinder.
A. 1583 den 5. jul. umb diss zit sol der herzoch von Parma in Flandren prosperern, den herzoch von Alanzon aus dem lande zwingen, sol Dunkirchen, Neporn, Ipern und mehe flecken ingenomen haben, als man sagte.
A. 1583 den 7. jul. sol ein grois rumoir in Paris gewesen sin, darin vil pliben. Sol aus etlichen worten zwischen dem von Alanzon und dem von Guise untstanden sin, wie man darvon sachte.
Anno 1583 den 8
julii ist daß burgermeister essen gewest ich bin von beiden gepetten aber nit dar gangen wiewol ich her Crudener 2 capune umb alter kontschaft zum echn geschenckt.
A. 1583 den 9. jul. ist das cloister Heisterbach bei Wolkenberch von dennen aus Bon spolieirt, der abt gefangen und uff Godesberch gefoirt, dar er gefangen licht. Suderman, ein colsch kint, heubtman daselbst, hat in in dem cloisteruntfangen und wilkum geheischn.
A. 1583 den 10. jul. sin fast hauser und haif in Waldorf verbrant uis dem beierschn leger, drumb das etliche, (die) da geraubt, doit gesclagen waren. Sie haben in unsem alten loesament, darin ich in der sterbten a. 1564 mit miner frauen, kinder und gesinde lag, spolieirt, bedt, bedtstet, finstern und durrn, alles ins leger gefoirt und also dar umbher.
Anno 1583 den 12
julii foere doctor Frechenß grawe Elisabet Kreiptzs widder in ir hauß zu
m Berren uff der Hoeportzn wonen noch widwe, dar etliche jar brabendische leuth gewont hatten.
A. 1583 den 14. jul. hat min nicht Engin van Dutz ir profess im cloister s. Claren zu Coln getain. Die frunde sin den nachmittag dahin komen und mit den jonfern frolich gewest, ich hab ir einen richtzdaler geschenkt, irer sustern Lisbethn van Deutz ein halben dal.. und jonfer Halvern, unser nigten irer leirmeisterschn ein, raitzeichen. Item uff dieser beikompst zu s. Claren haben mich mine sustern Marie und Cathrein jemerlich angesehen, das ist gnog gebitten. Min suster Marie war nit wol fertich und hat vil pleiten mit irem eidom Reinhart und irrige sachen, das sie vil geltz moist uisgeben und hat kein narong, min suster Cathrin desglichen, moist auch vil an ir kinder lagen und hat kein narong, darzu was sie ungesont, hat einen groissen bauch, als lode sie das wasser, toiften mich, bracht mir, als sagte sie ,Ade nit mehe'. Das stach mir in das hertze. Min suster Sibilla war auch da, hat nit vil uberichs, doch beholfen sie sich alle drei zur noit zimlich wol. Ich bedacht in der freuden ir bedroibnis und jammerden irer, aber ich kunt in mit gut nit helfen, dan mit rait, beistant und troist mogt ich das best toin. Min hertz was gut, min gunst war groiss, aber ich kunt in nit vil geben, solt ich selbst nit mangel liden oder zuruck gain und minem geblode und nachkomen etwas nachlaissen, sult [412] ich das heubt-gut antasten, besweren und verkaufen und iren kindern zu hilf sin komen und mogt durch versterbnis oder verderbnis bei innen nit pliben, was mogten ire erben sich dan miner zu erfrewen haben, und ein wenich het inen doch nit helfen, irer ist fast. Wiewol ich doch das best nach minem vermogen bei in toin, oder ehe sie haben miner gar keinen schaden oder schande. Der her wil sie segnen und inen die hant recken und helfen. Darumb liebe neiffen und nigten, mines broders und sustern kinder und enkel, wiltgot fruchten und trevlich anroiffen uch wol anstellen, fleissich arbeiten und ur broit mit erhen verdiene
n und
nit uber mich clagen, dan laist euch min testament und codicil gefallen, es sol auch allen zu den ehren und nutz reichen.
A. 1583 den 17. jul. sin die trucksessische kreichsknecht aus Bon uff ir streuffen uisgezogen. Aber die beiersche ruter haben irer bei 40 niddergelacht und den rauf abgejagt, auch etliche gefangen. Die trucksesche nenne ich mit einem wort deß abgesatzsten churfursten Gebhardi folck dan er war von den under trucksessen deß reichs geboren. Die beierschen aber nenne ich newe erwelten churfursten Ernesti folck der von Beiern geborn war. Umb disse zeit streufft man zu beiden seithen im vorgebirge und im lande und verderfte daß folck jamerlich.
A. 1583 den 18. jul. bestunten die van Deutz mit macht alles, was sie nit gern verloren und genomen hatten, in Coln zu fluwen, proviant, klenaten, kleder, ingedoim, hausrat, die beisten durften sie umb des feldes willen nit in Coln bringen. Die judden machten sich mit dem irem auch meisteils darvon. Sant Herbertz cass, hiltomb und klinaten sin auch in Coln komen. Der abt durft sich zu Deutz nit finden laissen. Man sagt, sie weren zu Deutz gewarntund innen gedreut worden. Sie kunten selbst wol mirken, als die von Bon uber Rhein streuften und uff der bergscher siden etwas friher und sicherer waren, das es innen auch einmail gelten wollt Doch bliben noch fast leude da umb irer narong willen.
A. 1583 den 19. jul. ist ein lanttag zu Dusseldorf gehalten, dahin hat ein rait hern Hillebrant Sudermanund jonker Thevi(s) Wolffskelen geschickt und mogen sich under anderm verglicht haben, das der furst und stende in dissen kreichsleufen neutrall wolten sin.
A. 1583 den 20. jul. sin durch das Elsass bei Strassburch zwelf laurdannen franzosisker lantzknecht, die man Gasconier nante, den Rhein herab uff Menz gefaren, im Rheinkau etwas schaden getain, von dannen strack uff Andernach gefaren, da in die trumpet geblasen, die stat uffgeheischn und doch lantz Lins gefaren, und zu Unkel hat man ein laurdan geschossen; van dan sin sie zu Bon komen, da angenomen worden und sich zum teil ins felt gelegert. Ir heubtman solt heischn doctor Petrus Peuterich. Man sagt, die von Strasburch hetten innen gelt und gewer vurgestreckt.
A. 1583 den 21. jul. sin die Gasconier und ander knecht von Bon uff Breitbach und Schuren gezogen, da mit plondern und brande schaden getain und sich zum teil zu Koninkswintern erhalten, aber die von Unkel haben sich geforgt und beiersche besatzung ingenomen und sich gestarkt. Und war nuhe Bon wol so stark mit folk, schanzen und geschutz, auch provianden und wein, das sie sich vor der belegerong nuhe mehe nit beforchten.
[412'] Anno 1583 den 22
julii hab ich gesehen eilf jonfern von Marienforst in doctor Johan Broichen hauß uff der Hoeportzen zum Grevenstein in faren. Ich ginge zu sant Severin in deß obersiglers hauß her Lutgern Hersbach und schenckte siner sustern miner nichten jonfer Barbara Hersbachs va
n Merieforst den wein und zeigte ir eirst an wie ich die jonfern het her in sehen komen, dan sie jonfer Barbar hatten lange vor hin hie in Coln gewest mit drei veir oder funf andern jonfern, aber die eilfe hatten sich lang irem landthausse irgens gehalten da waß die frau zu Merienforst gestorben doctor Broichen ein suster, die ander waß procuratersche. Die brigitter monch waren auch in Coln nemanß waß im cloister pliben dan zwa krancke jonferen und zwa die irer warten.
Sunst hatten sie nichtzs van ingedoim oder proviande aus dem cloister bracht, dan ire breif und siegel waren uff dem scloss Lantzcronen. Zwein trucksessische soldaten von Godesberg gingen im cloister, besahen, das nichtzs draus getragen mogt werden. Also sin sie in gefar nit allein, was noch im cloister ist, dan auch des cloisters, das es nit angestochen und verbrant werde, wan sie nit gelt geben willen, wie schoin eitz von in gefordert wirt. Min neif der obersigler und swager doctor Broich hatte
n in gutter zeit gerathen sie sulten flauwen und außzehen aber es mogt nit sin, die jonferen und monch hoften alles sie wulten es mit geschenck spisung und gunst erhalten haben biß sie erredt worde
n oder Bon erobert, aber wie sie sahen daß Bon gestarckt wart quamen sie zu spade in Coln,
Haben sich eitz in ire behausung uff dem Weitmart begeben, da ligen sie eitz jamerlich und leben armlich, dess sie sich nit versehen hetten. Die jonfern von Benten hatten sich zitlich umb lichtmiß zu
m theil in Coln zu
m theil zu Munster eiffel begeben und (waß sie fluwen mogten) mit genomen, der eitz bei acht bei unsem pastoir uff sant Joris cloister neben der decheneien ligen und sich beholfen, hoffen deß best, und haben weislicher gethain, gaint s. Jacob zu kirchen wie kirspelßlude, ir pater ist bei innen.
A. 1583 den 23. jul. hat min swager Gerhart Voiss sin gewesene dienstmagt gegen Neill gefoirt und da getre(wt) und zur ehe genomen. Er hat ein kind mit ir gehat, das ist nuhe geeligt. Disser ist seir genedert, sin fatter war ein vernoimter veheschriber, wol geerbt und begudet in Coln, hat zwein geistliche, sin fatter broder gehat, her Johan Voiss dechen zu Cleiff, domher zu Coln, canonich zu s. Gereon und Keiserswerden, und her Dederich Voiss scholastern zu s. Severin, derenguter, als sie verstorben, alle an Gerhards fatter gefallen waren, und eitz ist das erb hinwech, am gereiden ist auch nit vil uberrich, sticht auch mit mir und andern im pleit und last.
A. 1583 den 24. jul. sin die beiersche soldaten ins cloister zu Burbach in der Villen gefallen und geplondert, was sie fonden, doch hatten sie vorhin das best in Coln uff Weierstrais in ire behausung geflauwen, darhin sie auch durch umbwege sich verstochen und dahin quamen in Coln wonen. Den jonfern zu Koninksdorp was es vorhin auch also ergangen, waren auch in Coln geflauwen, da sie sich verhilten. Es waß dissen und andern jonferen ei
n groisse
[413] ungewonheit daß sie also in irem gemach verstevret und in unrau sin gerathen.
Man sagt, die frau zu Burbach weire gefangen und hinweg gefoirt, und das war erdigt, desglichen sagt man vorhin van den jonfern zu Koninksdorf, das irer sess gefangen und weggefoirt were, das war auch nicht ware. Es laufen als groisse und vil lugen mit und(er) diss handlong, man leucht von einer deur zur andern. Das folk ist parteilich, der ein hengt uff diss side, der ander uff die ander side, wie es jeder gern hoirte, sege und het, also verzelt ers nach. Ich gedenk wol an die historien und geschriber, das sie auch wol irren und faeln werden, besonder, wan das geschicht weit von der hant beschein, oder dunkel ist, oder parteilich innen refereiret, oder die schriber uff eine side selbst hangen. Ich hab den brauch, sobalde ich etwas hoer und verneme, dasselb zeichnen ich als van stunt an in minen schreibalmanach vor gedechtnis uff, aller kurze, lais es dan darin stain, einen monat weniger, oder mehe, zu zeiten ein jarlank, darnach ich unmoissich sin, mitler zit ubersehn ichs und verneme bess nach der warhit, da ich die vernemen kan, wiewol ich nit jedes alle zit eigentlich erfaren kan, dan ich kom nit alle zit zu dennen, die es recht wissen. Wan ich dan uber kurz oder lank die mois und zit hab und lustich, so extraheirt und extendeirt (ich) es in dissem gedenkboich des alterdombs, wie ich im vorigen gedenkboich auch getain hab. Und obwol nuhe und dan etwas faelet, wie ich zu boich brenge, so wirt dess doch nit mit minem wissen vil sin, das hat man fast darvor zu halten, sunst ist es alles also, wie ich es beschribe, in der warheit ergangen. Ich schrib auch gemeinlich summarie und kurzlich mit etlichen umbstenden van den sachen und geschichten, nit gans ausfoirlich, dan ich es auch zu ziten nit alles erinnert werden. Ich hab jarligs einen almanach, der ein klein boichlin ist, zugerust und zwischen jeder blatt, das ein monat ist, ein rein papirenblat gebonden, daruff ich zu jeder siden schriben kan. Und wan ich etwas anzeignen wil, so setz ich allein quotam mensis, den zal oder zeiffer des tages im monat und darhin den handel und geschicht kurz mit einem, 2, oder dri reilin, das ichs behalten, verstain und gedenken kan, bis ich extraheirt und in diss boich bringe. Aber wan ichs in diss boich schreib, so geht sulchs auch eilens zu, uberleise es selten, oder nimmer widder, derhalb wirtzs wol incorrecte und ungebessert sin. Und da das beschein, mach man dem mangel (der schrift) oder deutschen (spraich), etwas zugeben und sich behelfen. Diß maneir und gebruch mach der hausfatter und andern im hauß Weinsberch mit dem anzeignen und außschriben auch halten.
A. 1583 den 25. jul., uff s. Jacobs tag, sin etliche beiersche ruter und foisfolk zu Deutz ankomen, die graff Saletin van Isenberg dar ins cloister zu besatzunk gelagt. Aber den 27. julii sint die von Bon bei nacht in Deutz gefallen, den handel ubersclagen und etlich 3 armer judden und etliche wirde und nachparn gefangen und zu Bon binnen bracht, davon sie wol alle gelegenheit zu Deutz erfaren.
Anno 1583 den 26
julii haben mir unsen bleichert und gewaß roitzweinß angefangen zu drincken mines broderß weißwein waß auß gedroncken hab keinen wein mehe im keller daß im in vil jaren nit widder farn dißmail waß es im absclach und stalten sich die truben gar wol, daß es auch nit gerathen waß wein dismal inzugelten in mangel deß weissen waß der roit goit.
[413'] A. 1583 den 28. jul. umb disse zit hat das kreichsfolk zu allen seiten umb sich getast, vorab die geistlichen und die bauren hart besweirt, geplondert, beraubt, gebrant, den frunden und finden uberleestich gewest und eitz auch des adels nit geschoint, wiewol sunst der adel, als ritterschaft, bei dem kreichsfolk etwas mehe gunst und fortels plegen zu haben, als andern.
Hie hab ich mich mit dem adel etwaß bekommert, dieweil der adel im hohern weltlichen stande in stetten dorfern und lande vurgesatzst wirt. Es ist aber groiß underscheidt zwischen dem adel dan keisern und koningen sin vom hoichsten adel. Darnach chur und fursten und gwaltige graven sin von hohem adel. Den folge
n gmeine graven, friherren und baronen oder bannerherrn die dem gmeinen adel vorgezogen sin va
n tituln. Nach dissen folgen die rittern die stetlin dorfer, scloß, borghuser und herlicheiten haben und entlich die vom gmeinen ader die ire eigene freihe und sunst lehen gutter haif und renten haben. Und willen sich eitz die uff dem lande vil edler halten dan der adel in den stetten, ob es schoin broder neiffen und fettern weren. Nuhe halten vill daß seir hoich daß sie sich an den adel bestatten und dhoin daß vil lieber ob sie schoin nirgen nach so reich weren alß die andern die nit von edler gebort und sunst rich und vermogende, den es under dem adel geluckt daß sie riche edle frauwen truwen und groiß gut bekomen die habe
n sich gutzs glucks zu bedancken, und haben auch forthel dar von daß sie ire veir, acht und seszehen edel schilde irer anchen vranchen und urvranchen zu allen seithen ko
mmem zeunen und wan dieselben und sie edel in tugent und fest van und in ehren sin und geschickt dar bei got vill dar vor dancken, kunnen der halb bei furst und herren vorgezogen werden, ire kinder in hohe dhom und ander edel stiften brengen, daß sie churfursten, bischoffen, abten camerichter chomthurn abtissen canonissen deste baß vermogen werden und iren andern frunden uffhelfen und forthel thoin. Aber da dem gemeinen adel nit glucke
n wult daß sie sich widder richlich an edele hausfrawen verheiligen mogten, dan arme edeln frawen nemen und sie auch nit rich oder von ampten und verdeinst vil vermogten, ob es innen und irem gesclecht raitzsamer und nutzer were daß sie sich an erliche riche unedele hausfrawe bestatten dan an unvermogende arme edle hausfrawen. So sult ichs dar vorhalten daß es nutzer und zu erhaltung ires adels und gesclechts bequemer were ehr und tugentsame riche frawen zu truwen ob sie von geburt und herkompst edel allein weren, dan arme edel frawen. Dan vor war ein edelman der arme ist und vil kinder gewint den nit helfen kan auch sich sinem stande nit gemeiß helt, der und sin kinder moissen zu bauren werden sie worden dan durch ire tugent oder frunde uffpracht daß zu zeiten wol geschicht. Darumb haben vil vom adel binnen und baussen Coln sich an riche dochter in stetten und landen bestat die nit vom adel waren dan van burgern doctoren kauffleuthn oder andern richen leuthen oder bauren geboren waren, und haben da mit iren adel erhalten daß sie iren staidt und wapen mit ausehentlicher ehren haben foeren mogen. Der hab ich vil gekant, in Coln ist der wol zu finden ich durft daß exempel nit vo
n außwendigen anzehen aber die exempla der gestalt sin etwaß odiose. Willen es umb ireß adel nit gern hoeren, daß doch wol kundich ist aber von jedem nit so bewost. In dissen kreichs zeiten da der adel auch groissen schaden lidet, ire haiffe und lenderien nit zu nutz bauwe
n mogen und dannest mit weib und kinder erlich leben vil bedurfen, in scholt fallen, die moissen wol zu ruck
[414] ghain und verderben. Sie willen gern iren stait erhalten deß sie nit thoin kunnen. Stiften und cloister werden versteurt da sich ire kinder erhilten, sie willen ire kinder auch nit bei kauffleude kremer handtwircks leude vermeden daß sie etwaß lerten und verdeinten, die kinder willen auch nit dran, beduncken es sie in ein schande daß kein schande ist. Iha habselige erliche kaufflude deinst lude amptzlude essen auch broit mit erhen. Der moit ist da der sie hindert. Wan einer schoin vom adel were und ein kauffman wurde oder handtwircks man so were im sin edel gebort noch nit benomen dan etwaß verdunckelt aber er mach da durch widder uffkomen
und zu vorrigem schein des adels gerathen. Got duchs geluck kan uffheben und nidern. Aber weltweißlich dar von zu reden geht es also zu, wan sich edelleuth durch arme edle gemalen sulten nidderen, daß sie durch riche unedle gemaheln va
n geboirt kunnen erhochen und ir gesclecht verzeren und beß erhalten. Hie redt ich allem vom adel der geburt. Sunst macht tugent jeden edel.
A. 1583 den 29. jul. umb disse zit (hat man) angefangen, die beum hie und da in den uistersten gravenabzuhauen, das man van porzen, torn und mauren ront umbher ins felt sehen, sie werden aber so balde nit widder wassen, wan man irer bedurfte. Man hat auch vor handen, vur an der Wierporzen ein blochhaus zu machen, den bot zu tragen und mit erden zu fullen, umb darvan zu scheissen. Mich dunkt aber, man hab zu unzit angefangen, die vorporzen abzubrechen und das ort zu untbloissen, dieweil es fast spade ins jar felt, lan(g)sam zugerust wirt und das kreichsfolk mit macht zu ross und zu fois, Deutzen, Hispanier und Walen, vor der porzen nit weit ligen. Ich halt es dar vor wan unß got nit verlaissen wa so haben wir so starcke grave
n mauren und portzen wol daß der viant nit seir vil schaffen wirt van baussen wan binnen der mangel nit sin wurde, ire pferde werden kein flugel haben wie daß pferdt pegasus, so werden ire leuthe auch nit uber die mauren springen werden, besonder weil sulche groisse mennigte van folck in der stadt ist alß an etlichen hondert jaren.
Kunnen sie Bedber, Urdingen, Bonn nit gewinnen, wie willen sie dan Coln mit gewalt erobern, da sie kein groff geschutz, krut, noch loit bei sich haben. Es licht allein, wan gott gnade wil verlenen, das man einich bleibt. Der irtumb in der religion macht das folk eitz zweispaltich, dar auch argwon und hass gegen die geistlicheit und ire zustender erweist. Die parteilicheit und misstruwen ist ein boser handel.
Anno 1583 den 31
julii umb diß zit sint vil truben untferbt und gelautert dan der vor sommer war lang schoin und warm gewest und finde mit dem angst duckel witter zu werden und zu regnen.
Und ist also ein gut voll jar an fruchten und weinen allenthalben, das jeder sagt und bekent. Allein mangelt der liebe fride im lande, das der kreich gelacht were. Gott helf unß allen.
A. 1583 den 1. aug. bin ich mit minem nachpar zum Stommel uff der Hoeportzn Mattheisen Gindorff uff die Wierportz gangen, nacht und tag samen da gewacht, dan das kreichsfolck leiff fast umb die stadt her in und umb Bon und Urdingen; verzert ein fleschs raitzweins und 18 alb. an kost und unkosten vor mich. Er bezalt auch 2 quarten vor sich.
A. 1583 den 2. augusti umb disse zeithat der romischs legat in Coln, bischof Verschellensis, doctorem juris Jacobum Middendorpium per sentenciam schir aller siner prebenden, als im dom, sant Gereon, ad Gradus Marie, da er canonicus [414'] priveirt und untsatzst und im allein canonicatum ad sanctum Andream gelaissen, wa er sich recht halten wurde. Disse(r) war lector in bursa Montis gewesen und wol uffkomen und prospereirt bei bischof Gebhards Trucksessen, den er hat helfen zum churfursten machen und hoeges ansehens bei dem war, und umb dess willen auch zu groissem abfal gerete, dan das gluck unsteit ist, moist ohn zweifel sines fursten missgelten, wie noch andern mehe.
Anno 1583 den 4
augusti uff den sontag hat Peter va
n Rhade schartzeweber ein rhaidtzman als achter s. Jacob sin krentzgin der kirchmeister und achten in sineß eidombs und dochter hauß zur alter Dauven gehalten dan in sinem wonhauß dar bei war hin und her baufellich, also saissen kirchmeister und achten uff dem saale deß newen hauß und ich mit innen und waren frolich.
Anno 1583 den 4
augusti den sontag zu morgen umb ein vre ist Johan van Weinsberch eliger sohn Peter von Weinsb
erg kertzemecher und offermanß ad grad
us mari
æ und Annen von Gusten eheluthen in irem zinß und wonhauß vor den Mynderbrodern geboren, ein secundarius agnatus und hausgnoiß zu Weinsbergh in Coln.
Folgens uff montag den 19 augusti ist er zu s. Columben vom pastoir daselbst geteufft von dem licentiaten herrn Johan Mulert gulschm furstlichn rhaidt sinem hausherrn und tauffpatten den namen Johan bekomen, der ander pat war licentiat
us Godefridus Stralensis canonic
us ad gradus mari
æ, sin gothe sin anfrawe Geirtgin Jacob va
n Gustens frawe. Uff dissem kindtauff den mittag bin ich mit den den
herrn und frunden frolich gewest und daß lest mit miner suster Cathrinen die mit irem dicken bauch mit an dischs saß und sich noch wol hilte, villicht besser dan ihr zu hertzen waß.
Wie ich vom kindtauff zu hauß quam hab ich folgende verslin von deß kindt geburt jar und tag gemacht.
Datum in numeralibus l__ris 1583.
Ihesus iohannem dilexerat exuperanter, collige 1000 500 83.
Alium datum in l__ris sed defeciunt 16.
Petrus et anna (deo sit laus) gennere iohannem, (fallit hz 1567.)
.
Vel hoc adde propter defectum.
Anno 1000 500 50 ter 10 quoque ter 1.
Vel hoc.
Anno 1000 500 50 atque ter undecimo.
Vel sine dato.
Nascitur augusti quarta peniente ioannes.
Weinsbergh dum decies octo quoque tres dedit annunis.
Diß kindt und sin eltern sin mir leif und werdt dieweil sie haußgnosen zu Weinsberch sin. Und ist min will beger und befelch wa Gotschalck und Johan minß neiffen Peters vorg. ehekinder in leben pleiben so sol in nit hinderlich sin daß ir fatter nit von wegen pabst und keiser legitimeirt ist, so sie doch elich geborn und min secundarii agnati sin, und dar vor gehalten und eracht sullen werden.
Sic ego Hermannus Weinsberg testator declaroet addo.
A. 1583 den 5. aug.ist der legatus apostolicus et episcopus Verschellensis stillich und heimlich aus Coln verreist, durch die Eifel vergleidt und darvon komen, als er sin gescheften verricht hatte, wie vorg. Er nam sich vil an bei eim radeder stat, mit den ubrigen pastorien zu providern, auch cloister zu reformern, hat wol gut wort geben, da doch wenich gefolgt ist. Mich dunkt, der von Beiern, neuwer churfurst, und das domcapittel haben in herauspracht, do dern sachen verricht und ihr moit zum teil gekoilt, ist er darvon gereist, wie die vorigen legaten auch gut wort geben haben.
A. 1583 den 5. aug. ist min alt diener und nachpar magister Theodorus Lyndius jesuita, der lang zu Wirtzpurch und zu Mentz bei den jesuiten profiteirt und gelesen, bei uns zu Weinsberch komen und uns visiteirt und angesprochen, war bei funf jar ausgewest.
Anno 1583 den 6.
augusti hat joncker Bartholt Questenberch uff der Brucken wonhaftich sin banneressen gehalten, da bin ich mit andern herrn und frunden frolich gewest, hat in wolt hondert daller gekost. Da waß vil gespreichs von Dutz daß den morge
n gebraut hat.
[415] A. 1583 uff dinstag den 6. aug.ist das trucksessische kreichsfolk aus Bon, bei 300 ungeferlich zu perde und zu fois stark, uff der bergscher seiten am morgen umb 4 uren zu Deutzs komen, daselbst etwas gestreuft und die gelegenheit ubersclagen. Aber im cloister haben bei 200 beierscher knecht gelegen etliche tage, und Dutz willen inhalten und beschutzen. Die monche, auch die burger und nachparn von Deutz, hatten sich meistteils in Coln begeben auch vil gutter drin geflouwen. So leifen die Beierschen aus dem cloister, schoschen under die andern. Die Truckseschen stachen do den brant in Dutz, ranten umbher, leissen die von Coln zusehen, das bei 4 huser verbranten, fingen auch den wirt im Bock und andern, auch etlich wagen, perde, vehe und, was sie in der eil haben mogten, zogen damit zuruck widder uff Bon. Ein groisser jonker des Trucksessen und noch zwein oder drei sulten pliben sin, sunst nit vil, die schiffleut und burger van Coln hilten sich neutral und still, die Beierschen aus dem leger zu Sechten weren den von Deutz gern zu hilf komen, aber hatten kein schiffung. Als nuhe die Truckseschen hinweg waren und des graven von Solms domherrns haus, das er in kurzen jaren schoin und neu dar gesatzst hatte, ungebrant hatten laissen stain, fielen die beiersche knecht aus dem cloister dran und branten das auch, das nitzs dan die mauren pliben stain. Also haben mir sulch schoin dar sehen setzen bauwen und eitz widder verbrennen.
A. 1583 den 6. aug. von Dormagen pachts vur uns veir teil, nemlich mich, broder Gotschalck, suster Sibil und die jongesellen Herman und Gotschalck, 9 malder 3 summer korns bekomen. Das erb solt jars 24 malder roggen renten; aber min suster Marie, wilche uns pachtersche wolt sin, dede wie alle pachter, clagte, brach ab. Aber sie hat auch in dissen kreichsleffen wenich fortels dan schade. Mir veir solten 16 malter gehat haben, aber die Beiersche ruter hatten das uberich verfoetert. Die haifer war im drogen sommer verdorben. Sie hat koe, fircken, schaif, hoener da, die worden auch angetast. Sie war so seir daruff geneigt, das sie in kreichszeiten sulche gefar wenich schaute, das mich wonder gibt, durft auch selbst nit dar reisen oder ire kinder darschicken. Ich besorgen, zu Swartzem wirt mirs auch also widderfaren, dan das kreichsfolck zu allen seiten streuft daher auch, wiewol der halfen Wilhem von Metternich ohn das ein boisser bezaler ist.
Anno 1583 den 7
augusti ist doctor Johan Broich uff der Hoeportzen zu
m Grevenstein wonhaftich zu Neuß gestorben und begraben. Dan alß er deß ortzs zu schaffen hat und in der abdien die nacht gelegen und die frawe va
n Neuß im wein und kost mit an den neusser wilch schiff umb der drogten gegen den steinen lagh schickte und alß er vor dem schiff stunde, das an sach, fragte er ist daß daß schiff. Damit sanck er zor erden und starf von stundt an ohn einige rede oder gebeir. Man sagt, ehe er auß der stadt ginge het er in der kirchen gepetten. O her laiß mich nit in der finde hende fallen, dan er waß deß abgesatzsten churfursten Gebhardi rhaidt gewest und dem newen churfursten Ernesto und dhom capittel anhengich, daß er sich besorgte vor fiande die umb Neuß lagen als were er von groissem angst und schrecke
n gestorben dweil auch nemanß im neusser auff dem rheinstroim frei war, sunst war er auch wickerlich. Und die abdissa leiß in mit irem wagen in die abdei hoelen
[415'] ,Man durft in nit uff Coln foeren umb des geruchtes willen, das da ginge, die freibuter wurden das doede lichnam zu wasser oder zu lande angreifen und dasselb schenden. Also wart er zu Neuss in das munster erlich begraben. Und quam nit in siner eltern grab zu sant Marien in capitolio in Coln da sin voreltern ein capel bestift hatten. Disser ist min schoilgesel zu s. Jorriß und auch in jure gewest. Uhar ungeferlich zwei oder drei jar jonger dan ich. War miner zweiter hausfrawen neif gewest. Req
uiescat in pace. Sin zweite hausfrau eitz widwe war zu Neuß burtich miner vorfrawen bewant, war swechlich und hat in uberlebt deß er sich vorhin nit versehen het, sie war ein wolhabende widwe er meint sie zu uberleben und etwaß mircklichs zu geneissen aber hat sinen kinder fast schaden damit gethain. Also pleicht es zu zughain.
In mortem alterius spem tu tibi ponere noli. Er hat einen sohn Peter Broich licentiaten nachgelaissn, jonfer Ursel zu Eschs und jonfer Lisbeth Broichs unbestat beide dochter. Er war mi ner steif encklen Aloff und Tringin Broichs tutor gewesen noch kein regnong gethain mogen sich die kinder mit innen verglichen.
Anno 1583 den 7
augusti hab ich minen neiffen und diener Herman Weinsbergh nach Neuß geschickt da etwaß zu manen und zwa ladungen exequern laissn ein gegen min alte swegersche Geirtgin Ripginß, die ander gegen Lenhart Vorst halfen uff Lantzelroderhof der mir 7
mald. gerste pachtzs schuldich waß. Und hat Herman doctor Broich zu Neuß staitlich sehen begraben, bleib daselbst biß uff den 12. augusti dan kein neusser durft fharen so geferlich waß es uff dem wasser und felt. Hat 2
gl. 21
alb. vißgeben und verzert.
Min sprichwort pleicht zu sin wan ich drei tag viß Coln sin gewest und widder konne so hoer ich zu Coln alle zit waß neuweß. Also hoirt Herman do er widder quam boisse newe zeitong, daß Deutz verbrant und verstoirt waß.
A. 1583 den 11. aug.uff sontag, altera Laurentii, am morgen umb 5 uren, sin zwa laurdannen mit soldaten von Bon komen faren langs die schiff vor Coln und den gutten morgen gesagt und zu Mulhem angelendt, das ingenomen. Uber ein weil sin wol zweitusent zu ross und zu fois von Bon uff jener seiten zu Deutz angestoissen, zwei oder drei stuck groff geschutzs mitpragt und Deutz, das dorp, ingenomen, dardurch und darumb gerant, durch hin geplondert, was sie fonden, spolieirt, ausgebrochen, genomen, vil leut und vehe hingefoirt, sich umbher ins felt gelacht. Der graff Carl Trucksess broder, der graff von Solms und principaln haben den mittag zu Mulhem in Wetzels hus gezegt, den nachmittag sich im felde vergaddert, in ordnong gestalt, in Deutz gefallen, das cloister, darin fast beiersche soldaten lagen, beschossen, gestormt an verscheiden ortn. Die im cloister haben sich menlich gewert, waren meisteils Lutger und ander Walen, das zu beiden seiten fast pliben. Und die Trucksessen haben groff geschutz in die huser gelacht, in das cloister geschossen und hinwidder, das grois dampf im cloister war, das sie nit sehen mogten, auch nit vil krut noch loitz hatten lenger zu scheissen, derhalb sie das cloister vorbeheltlich ires leibs uffgaben, do haben die Trucksessen das dorf eirst angestechen umb sess uren am abent, darnach die kirspelskirch und cloister, das es allenthalben in Dutz brant, und sin ohn das munster und kirspelskirch dasmal wol anderthalb hondert huser zu grunde verbrant, doch noch wol drissich huser verpleiben, die nit verbranten. Ein rait zu Coln hatt die schaelen und ferschiff verclaustert, auch die porzn zugehalten, das nemantz uis- noch inmogt. Der cloistertorn war mit blei gedeckt, wolt lang nit brennen, sunst ginge das ganse cloister lichtlich an. Diss anrennen, anfallen, plondern, stormen, uffgeben, innemen, erscheissen, [416] sclain und vechten, verbrennen, fahen, plondern hat man in der stat Coln uff allen hohen zinnen, hausern, tornen und kirchen erbarmlich gesehen. Uff dem torn s. Jacob lagen den gansen tag leude zusehende. Das scheissen was gewaltich, das feur luchte am abent widder die heuser und torn in Coln, die fonken feilen in die stat uff den domhof, uff die tagher in Coln. Und den abent umb die achte stunde steissen sie in trompetten, sclogen uff die trom, zogen uff jener seiten mit gewalt mit gefangen und allem raube widder nach Bon. Diß glichen mach in zwei hondert jaren under bischof Fridrich von Sarworten auch einß gescheit sin daß Deutz und daß cloister von der stadt burgern abgebrant ist.
Ein rait zu Coln hat der gutter leut zu Dutz wol mitleiden, aber Deutz lach Coln schedlich in vil sachen, drumb sie nit hoich drumb traurten.
Anno 1583 den 12
augusti umb diß zit hab die kinder Petri van Weinsbergh als Gotschalck und Elisabetgin zu
m zweite
n mail gepockt doch wenich vor hin auch einß vil harter und ir jonge kindt Johan hat geruddelt ehe es geteufft waß, wie mir ir motter sagte. Umb diß zit haben vil kindern in Coln gepockt und geruddelt.
Anno 1583 den 14
augusti vig. assum. mariæ hab ich uff die zwa swestern Martham und Magdalenem speculeirt. Und under anderm ist mir von den uffsehern vorgefallen, da von min testament und declarationboich fol. 208 et fol. 209, auch fol. 111 pa. 2 in margine gehandlet und gerurt. Und gedacht und betragt, nachdem ich nit mehe dan zwein kirchmeistere s. jacob zu mines testaments executorn verordnet, wa dan die uberige zwein kirchmeister pliben sulten dweil irer veir sin alß hett ich sie nit so gut erkant als die anderen. Aber wie sult ich foege haben so vil executorn zu machen. Ich hett auch gern geistlichen darbei gehat, hab drumb nit mehe auß den canonicis Georgii genomen dan zwein, so mogten die ubrigen auch so dencken und sagen, nachdem ich aber nit mehe dan funf executoren zu peilern deß hauß Weinsbergh und erbrethen deß hausfatters wolt haben drumb mogt ich die andern nit dar zu verordnet, mit funfen ist irer im ampt der executorschaft al genoich, wiewol vil augen mehe sehen und mircken dan wenige und mehe guts dhoin wan sie rheine und uffrichtich sin. Derhalb wil die ubrige zwein kirchmeister s. jacob die nit executorn sin, sampt den achten des kirspels zu s. Jacob uffseher machen. Glichfalß alle canonicas zu s. Georgen die auch min executorn nit sin uffseher machen und befelch geben, der uffseher ampt zu brauchen wie da von in minem declaration boich fol. 210 auch vor und nach vermelt wirt. Wie ich dan die ubrige kirchmeister sampt den achten und ubrige canonicos gegenwortiglich zu uffsehern mache setze
n und ordnen, in urkunde disser miner addition declaration under miner eigner handt datu
m ut sup
ra
Hermanii Weinsbergh testator sub s..
A. 1583 den 16. aug., als nuhe Dutz verbrant und versteurt war und der abgesatzter her Trucksess mit pfalzgraven Johan Casimiro, mit graff Adolf von Nuwenar fast anzogen und grois folk mitprachten und das gerucht allenthalben stark uff Colnginge, da sulten sie bezalt werden, und auch wol sorg darbei was umb zweipartigkeit der religion, und ein hoichweiser rait der stat Coln sich besorgte, dieselben mogten sich zu Deutz ins cloister lagen und bolwirken, hetten dan die aberglubigen zum besten, sie mogten der stat groissn unrade anrichten. Sulchen zu vorkomen, hat ein rait alle steinmetzer, zimmerlude, opperknecht, leiendecker, und ander arbeiter, zwei oder dreihondert stark, uff Dutz geschickt, das cloister s. Heriberten samt der kirspelkirchn abzubrechen. Wie sie dan dissen 16. aug. des wirks bestanden, nit ohn wissen und willen des neuen churfursten von Beiern und des apts, wie ichs genzlich darvor halte, dan [416'] dem domcapittel und geistlichen in Coln war nit geringe dran gelegen, dan es war seir umb die religion und dan die gutter zu toin. Das cloister war wol angestochen, der refenter und dormter verbrant, auch das leitach und bleientager, aber die principale gebeu waren noch pliben stain. Also brachen sie das cloister inwendig eirst ab. Mines broders Christians sohn, meister Gotschalk Weinsberch zimmermann, hat mit dran helfen abbrechen. Darnach am 19. und 20. aug. sin sie an s. Herberts monster gesatzst. Das was inwendich ein ront torn und kirch mit acht gar starken peilern, in gestalt, wie s. Gereonskirch in Coln mit einem weiten gewolf allein, das war pliben unverletzst vom brande des ronden blientags, das auch nit hoich gewesen, und stunde der choir hinder der kirchen im cloister ins oisten. Mit dissen peilern des monsters hatten sie vil arbeitzs, dan sie waren seir dick und stark, heffen sie unden durch, satzsten sie uff stipen, branten die ab und leissen dan ein peiler vur, den andern nach, umbfallen. Die kirspelskirch lach glich vor dem munster, hat ein spitzich tach uff dem torn uff die lantweise gebaut, die wart auch zitlich in den gront abgebrochen und das monster zulest. Die schiltwacht wart von den werkluten gehalten, nachtzrider waren im felde und der statsoldaten, auch schiff gnog, bei Dutz uberzufaren, ob sich emans gerebt het. Der abt und monichenund regulen
erhilten sich zu Coln im cloister zu grois s. Mertin desselben ordens. Also ist s. Heriberts cloister verstoret, das vil jar gestanden hat. S. Heribertz cass und lichnam mach auch wol in Coln geflouwen sin. Die kirspelskirch ist auch mit dem widdenhoff verstoret. Es mach Dutz noch an vil jaren in die naronge und floir nit komen, darin es vil jar gewesen. Das noch bei drissich heuser da sint pliben stain, mach widder narong mit den laentgezeuwer, fremden und ackerleuten prengen. Die munzs des churfursten daselbst ist auch verstoret. Die judden hatten gut(er) zit, ire gutter und cleinadien, pfende der burger, in schiff geflouwen, hilten vor der stat, da sulchs salveirt wart. Kein judden moissen in Coln ohn statgeleide ubernachten oder bei tag gain, worben doch bei eim rade drumb, das die pfende der burger geloist mogten werden und zu recht komen. Nuhe ligen die peiler und mauren noch uberhauf, sin sweirlich zu raumen. Diss abbrechen zu Dutz wirt einen rait an tagloin und ander unkosten wol 500 daler kosten und fast druber.
A. 1583 den 17. aug. umb disse zit hat man die Neuegassporzund etlich ander mehe porzn langs den Rhein zugemau(r)t, die Fischporz auch, und vil besclossen, vil besatzst mit soldaten und burgern, dan man besorgte sich seir vor die nederlendische schifflude und schiff, darin sich etliche hetten verstechen mogen, in die stat fallen, oder die porzn mit tartonnen anstechen, dan das schifffolk seir moitwillich war. Ich halt diß vor ein gar nutzs und nodich wirck. Und ist ohn zweiffel weislich bedacht. Es waß auch nodich umb der kosten so ein rhaidt an die soldaten an so vill portzn zu besetzn moist lagen. Die burger worden auch der wacht an den Rheinportzen unthaben, die in ohn daß gar vill und sweir fiele.
[417] A. 1583 den 17. aug. ist umb disse zeitim raide vertragen, das man die ganse burgerschaft in acht quateir sult verteilen und jedem quateir einen obersten und colonellen verordnen, auch jedem obersten sin heubleut und fendrichn zugeben. Dieselben sulten dan ihr ordnong und laufplatzn in der stat haben, im pfall der noit zugebrauchen, und mit flegendem fendlin, piffen und trummen uff die wagt zehen. Also hat man anfenklich ein mappam zugericht, darin alle gassen, straissen, merkt und platzen der stat abgemailt und delinieirt, darnach allen offerleuten, nachtzbotten und andern beschickt und uff- und anzeigen laissen, wie vil burger, inwoner und eut in jeder gassen und ort gesessen und wonthaftich were(n), und dieselben und in der eigentlicher zal in die mappa mit ziffer laissen setzen. Und do alles 160 man und gesellen, mehe oder weniger, verordnet, das sie einen heubtman, einen fendrich und ander befelchhaber sulten haben. Man hat darnach die ganse mappa und charta der statleut in acht besonder quateir-mappen underteilt mit iren gassen, straisser und platzen, auch zale irer leut und jedem obersten ein besonder mappam von irem quateir geben, und ist ein quateir groisser und populoser gefallen, als das ander und einem obersten mehe heubtleut und fendlin zugeben, als dem ander, dess mich wonder (nimt), was ursachen das gescheit und nit gliche zal ungeferlich zugeben sin. Nuhe sin die eirste acht obersten nachfolgende herrn gewesen, darunden zwein kreichscomissarii waren: Her Gerhart Pilgrum, elster burgermeister, dem war klein s. Mertins quateir im los gefallen, dem waren zu verordnet acht heubtleut und fendrich. Item hern Henrich Crudener, jongster burgermeister, dem war s. Gereons quateirgefallen, hat funf heubtleut und fendrich, item hern Johan Maiss, altem burgermeister, war s. Cunibertz quateir gefallen, hat acht heubtleut und fendrichn, item her Hillebrant Suderman, abgangen burgermeister, hat sant Albains oder s. Laurentii quateir und under sich veir heubtleut und fenrich. Item her Jaspar Kannegeisserrentmeister hat im los s. Columben quateir, darin acht heubtleut und fendrichn. Item hern Johan Hardenrait, dem was s. Peters quaterre bis an die Weierporz gefallen, hat under sich sieven heubtleut und fendrichen. Item jonker Johan Leiskirchenhat s. Panthaleons quateir von s. Severinsporz an bis an die Sternegass zum Kreichmart zu, dem waren sechs heubtleut zuverordnet und fenrichen, darunden gehoirt das haus Weinsberg und Cronenberch, disser was auch commissarius, Item jonker Wimmar van der Sultzen, der ander commissarius, hat s. Severins quateir under sich, ginge bis s. Steffan und Ringass, hat acht heubtleut und fendrichen. Summa veirundfunfzich fendlin, (54 fendlin) in als. Die ursach disser neuwer ordnong kan ich nit eigentlich wissen, dan ich diß jar nit zu rhade gesessen oder in der schickung gewesen bin.
Filligt hat die ordnong der wagt und regiments zu Antwerpe
n da durch sie die stadt vor dem bloitgirigen hertzoch va
n Alanzon und frantzosen in der verrederscher mordischer uffroren und sclagt erhalten gut ursachen dar zu geben. Zu dem mach die alte ordnong und gestalt der kirspeln und gaffeln umb der unglichheit dar zu undeinlich gewest sin dan etlich kirspel ampten und gaffeln sin folckrich und starck die ander aber sin swach von leuthen und undeinlichem folck, daß man der unglicher zall sulchs hat nit zu willen geben.
So waren auch disser zeit etliche gaffeln in argwon und verdechtich, damit ein rait irtumb hat, das es deshalb auch bedacht sie, dan der abgesetzster her Gebhart und graff von Nuwenar, wie man sagt, hetten vertroistung uff etliche gaffeln gesatzst. Es uhar auch sulche ordnong wol nodich die stadt zu versehen und zu verwaren, dan es ginge eim rhade groist uff die soldaten so sie underheilten, und die burger nit gern ungewontlich geschatzst worden. Es leiß sich auch ansehen alß sult der kreich und ungemach umb Coln und ertzstift noch so balde zu keinen gewonschen friden gerathen, dieweil der nidderlendische kreich nit gestillt wurde. Auch keiserliche maiestat mit etlichen fursten, herrn, richstetten und stenden wegen der religion und turkensteurn nit uber ein komen mogten.
[417'] Anno 1583 den 18.
augusti uff sontag nach krutwihong bin ich zu
m Haesen uff der Bach in Laurentz Mocken hauß uff unser lieber frawen broderschaft s. Jacob gewest. Da ist mit dem pastoir und andern redtgefallen, nachdem der broderschaft gelt nuhe gebessert an erfrendt gelagt were und ein ewich nachpar gedechtniß und gelaich in aller gutter eindragt und fruntschaft mogt werden, daß dan auch ein stedige platz dar zu verordnet wurde. Und scloich ich in vor der leuffen ein s. Jacob sult wol groiß gnog sin. Man sult es auch vo
n official erhalten mogen dweil es ein geistlich co
nuiniam und collation were. Umb die stunde der beikompt kunt ma
n die kirch scleissen das es da ohn durch gegengs still were. So kunth man auch lange dischs benck dar zu ordinern die stetich ohn einigen hindernich argerniß und unrade da ewich pliben, wie ich dan ercleirte das es sin sult.
Diß leiß sich der pastoir und die andern alle wol gefallen. Nu ist es an dem das es inß wirck gestalt werde, doch moiß man eirst von eim dinge etliche mail sprechen rhaidtsclagen ehe es geschicht. Es wurde auch etwaß kosten, so mach es einmail ordentlich inß wirck gestalt werden. Teutando troiam venere pelasgi.
Anno 1583 den 19.
augusti uff montag vor bartholomei uff dem kindtauff so Peter van Weinsberg hilt ut supra den 4 augusti da hat min liebe suster Catharin va
n Weinsbergh mit mir und andern frunden und hinwidder mir mit ihr daßmail daß lest gessen gedruncken conuersirt und frolich gewest. Do hab ich sie mit irem dicken hohen bauch gegen mir uber am dischs vilmail mit bedroibtem hertzen und swairmoit angesehen und alles sorg vor sie getragen es sult ein thoidtlich gebrech sin. Sie aber hilt sich am disch wol aß dranck war wie andern gespreich wie ihr aber umb daß hertz war weiß got. Sie bracht mir zu ich ihr widder. Ich moiß irer gedencken, dan sie war mir werdt und leif umb daß es min suster war und daneben gotfruchtich ersam und tugsam und allzit fruntlich und goderten. Darnach ginge sie vil zu kirchen hilt ir gebet und andacht verrichte auch ire sachen und ires sohnß Reinhardtzs sachen auß der sich nevlich zu hauß gesessen hatt, sie hoften deß best und besorgte sich auch deß argsten.
A. 1583 den 21. aug.hat ein rait der stat Coln in allen acht quateren veirundfunfzich heubtleut und fendrichen, die vorhin ausgesatzst waren, dissen tag erwelt und vertragen, das die heubtleut die fendlin aus irem buddel sulten machen laissenund ander kosten an trommelscleger und wess dess mehe were, der stat zu eren und nutz verlagen und anwenden. Also bin ich auch zu einem heubtman erwelt und Mattheiß Syndorf min nachpar zu
m Stommel an der Hoeportzn zu
m fendrich also ist es allenthalben durch die stadt an 54 orthen zu gangen.
Uns fendlins cirk war die Hoeporz, van der Bach bis an die Sterngass an der westsiden, die Sternegass zur sudeseiten, der Krumbuchel und Buchel an der nortsiden bis an die Stergass und Kemmergass, die Kemmergass zu beiden seiten vom Buchel bis an die Loer- und Scloichgass, die Lourgass, Poil, Kreichmart zu der sudesiten mit der Schemmersgassen zu beiden siten, das war under min fendlin verordnet. Es ist unser oberster j. Liskirchen vorhin van haus zu haus umbgangen, jeder haus, und wie vil man und knecht drin waren, uffgeschriben. Darnach moist ich mit minem fendlindreger und monsterschriber auch umbgain van haus zu haus, wie geschach, und schriben uff, wie stark sie in jedem haus weren, wie vil man und werhaftige sohn, oder knecht, und wie jeder gerust wult komen mit harners, buschen, mosketten, sclagswerten, helbarten, feder- und langen speissen. Und befonden under unsem fendlin uber 160 werhaftiger man, darunden wenich knecht und gesellen waren. Es leis sich eitz wol toin, dan alle heuser durch die ganse stat worden bewont (gar wenich stunden ledich) [418] umb der fremden, die sich in die stat begeben hatten, die auch hin und her uff camern wonten, zu zeiten drei, off veir partien in etlichen husern. Folgenß haben wir alle die under unsem fendlin gesessen zu Augustinern in den umbga
ng beschiden da die rotten verordnet und rotmeister erwelt der under minem fendlin 15 gewesen und noch sint. Auch andern ampter und befelch erwelt. Ich hab zu
m lutenant zu mir genomen den licentiatu
m Petru
m Broich. Mi
n fendrich hat meister Barthel va
n Blaitzem meler zu
m sinem lutenant erwelt, so haben mir meister Johan va
n Bruwiler faßbender zu
m foerer und Herma
n Maißman und Wilhem Wetzheller zu weibelern gemacht. Auch doctor Offenbach zu
m pfendu
mckmist
er Peter Rost zu
m wachtmeister Conradt Leiendecker zu
m profoiß erwelt und also daß regiment besatzst und jedem rotmeister in eim besondern breifgin sin rotgesellen verzeignet zugestalt.
A. 1583 den 22. aug. ist der hauf kreichsfolk, da man lang vorhin von gesagt, und vor etlichen tagen zu Neunkirchen hinder Siburch herschauwung getain, zu ross und foess langs Siburch ins felt ankomen und sich sehen laissen, dabei ist pfalzgraff Casimirus gewest der felther, bei im sin auch gewest der abgesatzster her Gebhart Trucksess, und etliche domgraffen und andern. Und den 23. aug. sint disse herrn in Bon gezogen, das besigtigt und verordnong drin getain. Pfalzgraf Casimirus hat auch ein trumetter uff Coln geschickt und vom rade vor sine gesanten freie strack geleit begert, auch umb ein herberge angehalten. Ein rait hat den trompetter gutlich angehoirt und sich aller fruntschaft und gutter nachparschaft erpotten, und das freie, stracke geleide in und aus zugesagt, auch angezeigt, sin furstliche gnade sult anzeigen, wa sie herberge begerte, da wulten sie die leute willich machen. Damit ist der trompetter abgefertigt und pleib darnach etliche tag still.
Anno 1583 den 24
augusti hat min neif Gotschalck va
n Weinsbergh zimmerman sin geburtzfest auff sant bartholomei tag (dweil es feirtag war) gehalten dan er den 19. augusti 22 jar alt waß worden. Hat die portion gebessert und wein geschenckt daß mir frolich sint gewesen im hauß Weinsbergh.
A. 1583 den 25. aug. uff sontag am morgen wart des churfursten von Coln schiff vor der stat angemacht und sult ufferwartz gefoirt werden bis zu Wesselink oder des ortzs. Und wie es under Beien quam, hat der schiffman etwas vergessen, gink zuruck, das zu hoelen. Daruff hatten etliche schiffgesellen ein auge geben, gingen in das schiff, werten umb, foeren under Deutz an die groin wasen, kregen stroe und holzs in Dutz, staich(en) das schiff an und verbranten es, also das es verdarf und nit zu bessern was, leissen jederman vor der stat zusehen, und kein schiffman, oder ander mensch, dede etwas dargegen oder darzu. Diss war unbesonnen versumt. Man het wol mehe und besser sorg darvor getragen, dweil sulcher schimpf vorhin demselben schiff vor Neilwidderfaren was, das die gesellen drin gefallen und es vol locher gebort hatten und scheir verdorben. Was verwegter leut sin das, die sulches durfen bestain und doin.
A. 1583 den 26. aug. sin die soldaten aus Bon gefallen, Vrechen, Turnich, Herrn-Mulhem spolieirt und darumbher vil schadens getain bei edlen und unedlen. Es ist ein edel jonge jonfer aus schrecken in einen graben gesprongen und verdronken. Diss jamers hat sich vil zugetragen.
[418'] A. 1583 den 27. aug.disser weil ist Ferdinandus, herzoch zu Beiern, des neue erwelten erzbischofs Ernesti broder, ins leger zu Sechten ankomen und vil geldes mitbracht und, wie man sagt, sulten im tusent reisigen und veirtusent foisknecht folgen.
A. 1583 den 28. aug. disse nacht sint etliche soldaten von Bon, boisse boben, heimlich ins cloister zum Altenbergkomen, darzu ein boisser monch, wie man sagt, weggeweisung geben het, und haben seess jonger monch gekoppelt und durch dick und dun hinweggefoirt, darunder d. Kempers sohn und Jaspar Liblars sohn uff der Hoeporzn waren. Und wie sie scheir lang Lulstorp an der Siege pracht sin, haben pfalzgraff Casimiri ruter (sie) den Bonschen abgetrongen, wol gehalten, doch geschatzst. Und hat sie der abt mit 300 daler und 2 foder weins moissen loissen und sin frei in Coln geliebert worden. Sunst hatten sie im cloister besonder keinen schaden getain. Villicht weren sie zu Bon komen sult in daß gefenckniß besweirlicher sin gefalln dan bei den deutzschen rutern. Es hat aber der abt gute zit zu voir scheir alleß best zu Coln geflouwen.
A. 1583 den 29. aug. sin die Franzosen aus Bon vor Unkel uff jener (siden) gezogen, das willen stormen, sin aber abgesclagen und fast folk verloren, dan Unkel, wie klein es was, war doch mit soldaten und bauren wol besetzst, das es widderstant vor klein gewalt kunt doin. Die beiersche oder hispanische sperruter sin den van Unkel auch zu hilf komen und sich im felde gebraucht.
Anno 1583 den 29
augusti umb decolla. jo
ris ist Gordt Lenhardtzs van Netteshem unß alt halfen zu Dormage
n gestorben etliche tage vor hin sin frawe. Disser Gordt war wol 40 jar unß pachter gewest und vor 10 jaren ungeferlich min oder mehe abgestanden und sinen sohn Johan uff unß gut zehen laissen der auch uff eine
n andern hof zu Mulhem zouch und darnach starb. Und ob do Gordt gern widder uff unß gut und erb gewest were so hatten mir erben doch ein bedencken drin dan er hat sich wol ehe geregtigkeit dar zu vermessen dweil sin fatter der alt Lenhardt va
n Netteshem lang druff pachter gewest waß und geregtigkeit hat die im min seliger fatter abgegolten und geleift auch miner motter erblandt und patrimoniu
m dar zu gethain und daß hauß scheur stell backhauß all viß dem grunde newe gebaut hatt. Dweil er dan drusß war so wolt man den hof selbst in henden halten und selbst etliche jar bawen daß er also fridlich in unserm beseß mogt bliben wie er dan nuhe biß zu Gordtzs sterbtag pliben ist. Disser Gordt solt wol bei 70 jar ungeferlich alt sin dan er wahr von kindtzs uff 3 oder 4 jar elter dan ich hat folgens miten im dorf gewont da er auch gestorbe
n ist. R
equiescat in pace.
A. 1583 den 30. aug.ist ein franzosischer vendrich uff der wacht zu Bon verdechtich der verreterei worden, derhalb in graff Carl, des Trucksess broder, van stunt an in seiner zerait hangen laissen. Man sacht, disse nacht solt Bon von den Beierschen ingenomen sin worden.
A. 1583 den 31. aug. sin die von Bedber, dem graff Aloff von Nuwenar etc. zukomende, in des von Saxens domherrens und des von Reifferscheits haufen folks, die umb Stommel und des ortz lagen, gefallen und etliche ersclagen, auch bei veirzig pfert innen abgenomen und nach Bedbar gepracht. Hatten in der nacht weisse hemder angetain, das einer den andern im dustern kennen mogt.
[419] A. 1583 den 1. septembris, wie vor acht tagen vorhin uff dem predigstoil verkundigt, hat man dissen sontag die eirste bedemiss in allen kirchen in der stat und stift Coln gehalten, wilches die drei sontage nach ein andern geschein sulte, wilches auf beger des neue erwelten churfursten geschach. Und vil folks war seir andechtich mit fasten, bitten, almosgeben, bittfarten, umb ir ablais umbzugain. Vil frauen und jonfern gingen wullen und barfoissich. Es wart auch ein getruckt grois gebettuff den canzln verlesen, darin under anderm vor den neu erwelten churfursten Ernestum gebitten wart, das im got gegen die finde der catholischer religion wult victorie verlenen.
A. 1583 den 1. sept., als die Trucksessischn aus Bon die zwei edeljonfer-cloister jeinside Rheins, als Vilick und Rindorf, inhatten und graff Salatinus von Isenberg mit dem beierschn kreichsfolk dahin zugeruckt und zu Rhindorf uff ein andern steissn und traifen, sin uber 40 zu beiden seiten toit pliben, die Trucksesschn haben Rindorf inbehalten, aber Salatinus Vilick, wilches er darnach verbrant, das der fiant da keinen leger sult behalten. Also sin die drei adeliche jonfer-stifter, wie hie zu Coln in Capitolio, als Deitkirchen dissitzs Rheins bei Bon und dan Vilick und Rindorf, verbrant, versteurt und spolieirt, die canonissen und jonfern hin und her verjagt und vertriben, die alle vom adel waren.
A. 1583 den 2. sept. haben Casimiri und Trucksessen ruter und foisknecht zu Deutz aus der stat Coln etliche wagen mit harners, speis, bussen, gewer untfangen. Man sagt, die Geusen in Coln hetten es uffgebracht, vorhin hat des von Beiern, von Saxen, Arburch und Salentini folk glichfals vil mit wagen kreichsrustung aus Coln bekomen. Summa: aus Coln sterk(t) man und speist man beide haufen, wer weis, ob sie alle frunde oder finde sint.
A. 1583 den 3. sept. hat herzoch Fridrich von Saxen, choirbischof zu Coln, umb Bedber fast haif und heuser angestechen und verbrant die dorfer Gostorf, Hoickeln und Reidt.
Anno 1583 den 4
septemb. ist der licentiat Nothen am wal neben der Carthuser muren in sinem haif am roden bauch gestorben. Waß nevlich heubtman in unserm quateir worden und kirchmeister s. Severin, sin motter deß kelner Steingins dochter zu Dusseldorf waß min nigte. Umb disse zit ist auch joncker Johan Judden hausfrawe hinder dem guld
en Lewen am Numart ein von Leiskirchen und dan jonfer Anna anthonii Reincken einige unbestatte dochter gestorbe
n man sagt peste.
Anno 1583 den 4
septemb. hab ich den bott an der Wierportzen moissen tragen und einem der vor mich troge 8
alb. geben
Umb disse zit hat man geweltich das blochhaus daselbst gemagt, auch die beum umb Coln angefangen abzuhauwen, die im buistersten graiffen stunden und zu beiden seiten zu felde zu, wie auch zur statmuren zu mit schonen britzen besclossen waren. Ich kan mich diß baus noch nit wol verstain. Man ist verscheidener meinong heir va
n, etliche lobenß etliche nit. Von unbereitem wirck ist nit zu sagen so vil darf ich sagen. Man hab der burgerschaft groissen last gemacht und wirt vil kosten und die arbeit und koste
n uffzuprengen wirt bekronenß und besweirniß machen. Haben die hecken beum und britzen bei zweihondert jaren wol gestanden, so hetten sie eitz wol mogen stain pliben.
[419'] A. 1583 den 5. sept. hatten pfalzgraff Casimirus und der abgesetzster churfurst Trucksess schaln und schiff von Bon, von Mulhem, von Coln uff Lulstorf, dar sie eitz lagen, komen laissn, wolten uberfaren mit der gewalt. Aber die Beierschn forten groff geschutz aus Broil bis zu Wesselink, schossen frei uff Lulstorf und werten den uberzog. Es mogten wol etliche getroffen sin, doch wenich. Also das die uberfart dasmail gans verhindert wart. Die Bergschen hetten es seir wol leiden mogen und der schetlicher gest untberen.
Anno 1583 den 5.
septemb. hat her Constantinus Leisekirchen burgermeisterß sohn canonicus s. Gereon et ad virgines die possession der probsteien s. Georgen ingenomen darzu er coadiutur waß wegen her Arnoldt von Bruwiler probste
n s. Georgen auch einß burgermeisters sohnß zu Coln der newlicher tage zu Strasberch verstorben da er auch beneficiatus waß.
Anno 1583 den 5
septemb. umb 10 vren vormittage ist min suster Marie vor und min suster Catharin nach zu Cronenbergh zu miner sustern Sibillen uff die stoif komen und wolten beide mit mir va
n iren sachn sprechen wie sie auch deden alß ich zu in uff die stof quam. Ich begerte un in sie wolten den mittach bei unß pliben essen, sie untschultigten sich sprechende sie hetten zu hauß zu thoin durften nit lang vißpliben. Min suster Catharin sprach mit mir von irß sohnß Reinhartzs sachen die er wegen siner frawen etlicher geltz halber so vißstont hatte. Alß ich sie dar uff bescheide und sie hin wegh eilte, fragte ich wie es doch mit ir gelegen were, waß es doch vor ei
n gestalt mit irem hohen bauch hette, ob sie auch smertzn dran foilte. Sie sagt, sonderlich nit daß zu beduden het ich sprach sie sult sich doch hutten und rhaidt soichn daß sie sich nit versaumpte, dar uff sie antwort daß dede sie hofte
n deß besten, sagt mir goden morgen, ginge damit nach hauß zu. Und war diß ir lest mail daß sie im hauß Weinsbergh und Cronenbergh waß gewest. Ich hat groiß mitliden mit ir, und besorgte mich seir vor sie, daß sie deß gebrech sulchen bauchs ob sie damit wol ginge und stonde seir sweirlich sult genesen.
Anno 1583 den 6
septemb. hat min suster Marie ein endturthel gegen Hanß Keiffich factorn in der Weinscholn verlodar in sie im in die 483
dall. 39
alb. verdampt und ihr eidomb Reinhardt Balick der die wein gekaufft geborgt und sin gehoirten da von erledigt, von Wilhem endturthel sie denselben tags schriftlich an einen rhaidt appeleirt viß ursachen daß man ihre defensional artickel nit angenomen noch sie ire acta p
raesentern laissen, verhoffende da einß beseren rechtens zu geneissen. Ich moist ihr advocat sin dweil ihr sohn doctor Tilma
n Ordenbach zu Strasberg waß da mit sie die advocaitzs kosten sparte. Also hab ich jamer und bedroibniß disser zit mit minen sustern Marien und Catharinen gehatt.
A. 1583 den 6. sept. hat der abgesetzster churfurst Trucksess aus dem leger von Lulstorf einen trumpetter (mit) breif an her Gerhart Pilgrum, elsten burgermeister, auf den Heumart wonhaft, geschickt, und wie er sie uberliebert, ist er fort zu bursenzit uber den Heumart geritten und den kaufleuten, so da gingen uff der borsen spitzern, die copie und abschrift davon uberreicht, die der burgermeister alsbalde von innen forderte. Der inhalt was nit besonders, dan das sich der Trucksess alles guden gegen die burgerschaft erbotte. Und ob im wol etwas ungutlichs von raede widderfaren were, so leis er doch das aus christlicher leib hindriben. Diss schriben leis man im glichen unbeantwort, dan man hilt es vur gutt wort, besorgte sich doch, die meinong sult vil anders sin gewest, solt speck uff die falle gelagt sin.
[420] Anno 1583 den 6
septemb. hab ich mit joncker Lodowich van Heimbach gegen 6 vren den abendt under daß Raithhauß gangen die nacht daselbst zu wachen. Umb die zit hat man gar fleissich gewagt und zugesehen. Dan es habe
n zwein alte burgermeister umb die stunde under dem Rhaidthauß der sclussel van allen stadtportzen erwart und die unon etlichen rhaitzpersonen die sie alle abendts an den portzn holten und und
daß Raidthauß prachten da worden die sclussel in ein gewolf gesclossen von den alten burgermeistern dar an mir beide auch mallich eine
n sclussel hatte, den morgen quame
n alle disse herrn widder sclossen uff und trogen die sclussel an jeder stadtportze und ehe wart nit uffgesclossen. Es wachte auch alle nacht ein rott soldaten vor dem Rhaidthauß daß an den sclusseln kein unrade geschege.
Die vorg. alte burgermeister untfingen auch alle abendt von allen wirdthen breif mit namen und zunamen wer den tag zu in zur herberge komen were. So quam ein breifgin dissen abendt dar in stunde under andern namen einer genant Wolf von Weinsberch, alß her Johan Maeß alter burgermeister dissen namen gelesen hat, fragte er mich, ob ich den kenth, ob er mir zugehoirt. Ich antworte, daß ich in nit kente, ob er mir zu gehoirt wiste ich nit. Er sagte, das were wol bescheiden, es moist ein klonck kindt sin das sinen fatter recht kente oder eigentlich wist daß es sin fatter were. Joncker Heimbach und ich leissen mallich ein fleschs raitzweinß hoelen, schenckten den soldaten auch ein fleschs anderß weinß.
Den andern tag schickt ich minen diener und neiffen Herman an die Herberge zur Hardefuyst uff den Heumart da der Wolf von Weinsbergh lach, leiß vernemen waß daß vor einer were. Im wart von einem reisigen geantwort, es lege da einer Wolf genant wist von sinem zunamen nit were vom adel und wie er verstanden bei Behem zu hauß, were eitz nit in der stadt, wurde doch widder komen. Mocht fillicht pfaltzgraf Casimiri ruter einer sin. Ich sult in wol gern angesprochen haben und mich sineß gesclechtzs und heimatzs erkundiget. Aber besorgte ich mogte einen anhanck mit im machen daß er mir gelt oder anderß ab lenen mogte oder mich irgenß mit besweren also leiß ich es triben. Sunst het ich wol lust dar zu gehat,
A. 1583 den 7. sept. hat pfalzgraff Casimirus drie principale legaten und gesanten, so gravenund vom adel, zum rade der stat Coln abgefertigt. Und wie ich verstanden, sol ihre werbung sin gewest: Nachdem ein erbar rait sich vernemen laissen, sie wulten zu beiden seiten zwischen dem von Beiern und Trucksessn neutrail sin, so were ihre(r) f. gn. beger, das dem also nachkomen wurde und dess einen schriftlichen schein mitteilten. Daruff mach sich ein rait erkleirt haben: Dieweil sich pfalzgraff Casimirus vorhin hoeren laissen, es were die stat Coln so wol ein stant des h. reichs, als auch ire f. gn., und gedacht derhalb nitzs anders dan nachparlich und fruntlich sich gegen die colnische burgerschaft zu erzeigen, so wulten sie neutrail sin und pleiben, davon sie einen schriftlichen schein mitgeteilt. Die gesanten bedankten sich gutten bescheitzs und lobte(n) einen rait, das sie fleissich die neuwe fendlin und kettenwacht hilten und ire stat verwarten, mit ermanung dem also mit fleis nachzusetzen. Disse Casimirische werbung war vil glimpflicher, dan des Trucksessen schriben, darin der pabstauch hart angetast wart. Zu disser zeit quamen breif von konink Philippo Hispaniarum und [420'] sinem feltherren, dem herzogen von Parma, aus Flandern, darin sie auch einen erbar rait ermanten, fleissich zuzusehen und geherzt zu sin, sie wolten der stat Coln mit gelde und folk beistain. Man sagt, den geistlichen were fast bange gewest, hetten sulche breif zuwegen pracht.
A. 1583 den 8. sept. umb diss zeit sin von boven herab uff Unkel und von dan zwein trumpetter in das beiersch leger zu Sechten und truckseschs leger zu Lulstorp ankomen, einer hat den keiserlichen adler am fendlin der trompetten gehat, der ander das menzische wapen, und da ire gescheften verricht. Man sagt, es were pfalzgraff Casimirus und Trucksess auf peen der acht und uberacht abgefordert. Man verwonderten sich dissmal seir, das Casimirus widder den neu erwelten von Beiern zu felde lach, dweil sie bei(de) eines stammes warenund ein wapen foirten, doch bloitzbewanten und manßfrunde und stambgnoissen sin der sachen auch nit alle zit einich. Man sagt auch Bon sult in deß keisers und churfursten namen (doch vergeblich) uffgeheischn sin.
A. 1583 den 10. sept. disser zit haben die kreichssachn scharf und seltzam gestanden. Dan binnen Bon haben sich die deusche und franzosische knecht hart geirret und gesclagen, das irer zu beiden seiten bei 25 toit pliben sin, ist doch gestillt. Item dweil beiderseitzs ruter und knecht in Coln aus- und inzogen, ire noitturft kauften, sagen sie sich saur an, waren doch in der stat zugtich. Item vor s. Severinsporznund Weierporzn haben sich auch die burger, gardener, pertzknecht, hirten mit den Beierschen und Welschen geirret und gesclagen, dan sie tasten an pert, koe und schaif und ire marketenter namen cappiss, morren, mois, kuil und, was sie antreffen mogten, und forten es in den beierschn leger, daruber sich die burger heuften und scharmutzelten samen, das etliche getoit, gewont und geschant worden, also das die Bierschn nit wol in die stat durften komen, das doch gestillt wart.
Item den 10. septemb. wart Roloff Steif ein rottmeister an der Ketten unden uff der Bach von eim haußbruwer in stroß gestochen daß man meint er moist sterben, licht noch. Also stundt es noch gefherlich in und umb Coln.
den Trucksessen uff jener sieten Rheinsund graff Salatin mit den beierschen reutern und folk foeren hinuber, traifen sich etliche tage bei Unkel und Honff, machten ir schanzgraben, scharmutzelten samen, doch sol Casimirus und Trucksess zuruck gewichen sin, als sie nit schaffen mogten, bis uff diss seide der Seigen ins felt, zugen zu Bon ab und an, und graff Carl Trucksess broder zu innen. Es quamen den Beierschen dissmal 800 knecht zu, den Casimirschen 300 van Aich, meisteil Walen, zu.
A. 1583 den 13. sept. haben die nachparen uff dem Buchel ihr wachthuisgin uff der Hoeporzen widder die kuch des haus zum Grein uffgesclagen, das sie glich gegen irer Buchelsketten die wacht recht zu den Buchel uff halten mogten. Umb disse zit worden vor und nach durch gans Coln wachthuser uffgesclagen und gemacht, dan ein rait gab den burgern die britzen und jonge beum an den buistersten graben zum besten, wilche die burger van dannen foren laissen. Auch neu bart dar zu golten, die wachhuser deckten gedicht machten mit durren und finstern besclossen, etlich maelten derglichen nit mehe vernomen in Coln waß.
[421] A. 1583 den 14. sept.ist Zutphen die stat von dem hispanischen heubtman Verdugo (so lange in Vreislant und darumb her gelegen) errarst und ingenomen, spolieirt, die burger gefangen und gar swirlich ranzont und geschatzst. Man sagt, darin were vil geldes genomen, das pfalzgraff Casimiro sulte zukomen, dess er sich seir betroibt het. Ob es also sie, weis ich nit, dan von hoersagen. Damit sin nuhe die overeisselsche stet und die ganse Eisselfart uff und ab verstoeret.
A. 1583 den 16. sept.ist der ganse hauf des pfalzgraben Casimiri, des Trucksessen, des von Nuwenar, zu Lulstorf uffgebrochn, ein besatzung uff dem berg und im dorp gelaissen und sin uff Deutz gezogen, reuter und knecht mit vil flegenden fanen, da hab ich samt etlichen tausent menschen in Coln sei im anzoge gesehen. Die statporzen waren alle zugesclossen, ohn die Markmansgass, da leis man jeden aus dem leger in die stat zehen, sin noitturft zu kaufen, dan die porz war stark von soldaten, burgern und herrn besatzst. Sie haben sich zu Dutz gelegert von stunt an umb die 4 stunde nachmittage, den gansen abent. Die Swizer und ruter haben sich oben Deutz gegen Beien uber ins felt gelacht, ire tenten uffgericht, zu herde gesclagen, das vehe wenden laissen, ire fanen uffgesteckt und ire wacht besatzst und so, binnen Dutz sin die herre(n) gelegen, das kreichsfolk ront umbher. Dissen tag haben mir zu nachmittage die truben in der Achterstraissen angefangen zu lesen, da hab ich boven minem sommerhaus den gansen leger scheir ubersehen, auch uff der stat muren am Rhein. Da haben die kreichsherrn am 18. sept. in einer paulune, so oben in Dutz bei dem cloister uff dem platz uffgericht ware, bei einandern gessen, banketeirt, discant gesongen, uff piffen, bougen, hommelger gespilt, getronken und sich lustich angestalt. Auch hat der Trucksess den colnischen burgern, so er kant, fruntlich zugesprochen und zugetrunken, da hat man dem leger aus Coln allerlei victualia und noitturft zugefoirtund, was man heimlich in Coln brengen mogt von geraubten gutter, widder untfangen, und sin fast breif und schriben ab- und ankomen. Als sie daselbst uff den veirten tag stil gelegen, sin sie am 19. sept. alle uffgebrochen und uff Lulstorp gezogen, und nach zweien tagen sin sie widder herab durch Dutz uff Mulhem gezogen, sich daselbst und hinuff schirch gegen s. Cunibertzs torn gelegert und die ruter und foisfolk haben ein, zwa, oder drei meilen wegs im bergschen lande gestrefft und den leuten groissen schaden im lande zugefoigt mit plondern und brennen, noch edlen, noch unedlen, geistlichen, noch weltlichen, nit geschonet, glich als were alles im lande preis. Die burger aus Coln haben des geraubten gutz vil in Coln pragt, aber was jeder Bergschr anzeigen und beweisen kunt, das sin were, das hat in ein rat zu Coln folgen laissen. Was sie nuhe im sinne gehat, das sie eirst zu Deutz, darnach zu Mulhem stil gelegen, weis ich nit eigentlich. Man sagt, sie sulten wol einer mutereien, oder uffroren in Coln verhofft haben, und also zu einer gutter beut geraten sin. Aber gott hat Coln behoit, das es darin ganz frit ist pleiben. Als sie nuhe acht und zehen tage also zu Mulhem gelegen und das bergsche lant besweirt, da irer auch vil von [421'] den bauren umbpracht worden, sin sie umb Michaelis uffgebrochen und widder nach Lulstorp gezogen und sich der ort etwas nedergelacht.
Anno 1583 den 17
septemb. min truben in der Achterstrassn gelesen ungeferlich 8 aime
n bleichertzs und mehe bekomen war zemlich reiff, leiß in doch roit werden.
Anno 1583 den 17
septemb. ist unse alte magt Lisbet van den Steinen unse nigte widder zu unß komen dan jongk gesinde deinde unß nit. Und unse magt Enne ist zu doctor Krudener uff die Bach komen wonen.
Anno 1583 den 18.
septemb. den knoden zu Airsbergh getheilt da ich in minem knoden 6
gl. 8
alb. von eine
n jar bekomen.
A. 1583 den 21. sept. haben die Casimirischen Sclebuschs, das dorf im bergschen lande, geplondert und jonker Sclebuschs genant mit siner hausfrauen gefangen, geschatzst, vil edelleut, heuser und haiffe spolieirt und verbrant: Doctor Offenberch hat mir geclagt, das sie im uff sinem haif hinder Dutz zu Merhem sin boich zerhauwen, zurrissen, das becleidt abgebrochen, nitzs gelaissen, dan einen gemalden speiskorf, die sie zugten vol haiffirt. L. Omphalius clagt mir, uff dem Buchel hinder Wistorf hetten sie im sin boicher ins wasser geworfen, sins fatters contrafeitung zu stucken gesclagen, alle gemailten tafflen und doicher zurissen. Jonker Johan Judde clagt, sei hetten im sinen hoff hinder Dutz verbrant, wol tusent daler schaden getain, und manichen menschn verdorben, da sie im bergschen lande kein finde waren und der furst ir frunt solt sin.
A. 1583 den 22. sept. ist Polhem von den beierschn Walen geplondert, da mins broders swager bei in was, und was sie hatten, flouweten. Den 25. sept. ist Stommel geplondert auch von den Beierschen. Aber daselbst uis dem fronhoff haben sie die gulische soldaten zum besten genomen, sich frei gewert und die andern draus gehalten, die kirchn an beiden orten sin nit frei gewest, dran geplondert, was die nachparn drin geflauwen hatten. Diss war im amt von Berchem under dem fursten von Gulch, der des von Beiern sonderlicher frunt und sin sohn zweier swester kinder. Summa, nemans war frei, der etwas zu verleissen hat, er war frunt oder fiant.
A. 1583 den 23. sept.umb diss zit ist der churfurstentag zu Frankfort, in sachen zwischen beiden stritenten churfursten von Coln sich zu beraitsclagen, angefangen. Was da vorlaufen wirt, mach die zeit erleren.
A. 1583 den 24. sept. ist binnen Neuss etwas irtumbs zwischen eim rade und gemeinden untstanden. Es sint auch etliche aus der stat geweist.
A. 1583 den 24. sept. ist graff Adolf von Nuwenar etc. bei der Herk mit 2000 perden, wie man sagt, uber Rein gefaren, wil damit das Understift besetzen oder helfen verderben.
Anno 1583 den 25
septemb. ist her Beiwech zu sant Severin canonich und baumeister gestorb
en, disser waß ein richer colnischer sohn Marx Beiwich broder hat die armen die kirch und sin frunde wol belaissen. Es starb auch her Steprait vom adel canonich daselbst.
[422] A. 1583 den 26. sept. binich uber die strass gangen und von eim burger hoeren sagen: ,Gotzs disser und der sclain in die herrn!Ich bin heude wol in veirzich backhuser gewest und hab kein broit umb gelt kunnen haben.' Daruber vil murre(n)s in der stat was, dan man kunt in der eil kein meel bekomen. Der beiersche leger zu Sechten hat das broit erschept, der casimirischs leger zu Dutz und Mulhem was druff komen, wolten zu beiden seiten gespeist sin. Die Rheinmullen vermogten nit vil maelens, dan der Rhein klein war. Also wart ein rait verursagt, das man kein broit, noch beir, noch mell uis der stat laissen folgensolt, doch golten die burger das broit uff iren namen und verkauften es heimlich den marketenter in das leger, dem jeder gunstich was. Die schiffleut waren daran seir schuldich. Der stat soldaten aus befilch eins raits sahen druff, namen den bruwersknechten die beiraimen mit broit, den megden aus den weschkorfen das broit und vil andern. Als das etliche tage also gehalten und das leger von Deutz und Mulhem aufbrach, auch uff Rhein- und wintmolen gemalen wart, so vergattert man widder mel und die becker boicken broitz genoich, sunst was korns die vilheit in Coln. Wan aber der casimirischs leger in die Rheinmullen als finde geschossen hetten, solt es ubel zu sin gangen, dweil baussen pert und alles berauft wart, das kein meel in die stat mogt komen.
von Lulstorp lang Siburg hinweg gezogen und das erzstift samt dem bergschen lande verlaissen, dabei mach der Trucksess und andern mehe gewest sin. Aber der von Nuwenar, Creickingen und Idel Henrich von Brunswich haben sich noch unden in dem bergschen lande verhalten.
Anno 1583 den 30.
septemb. altera michaelis hat sich mi
n suster Catharin van Weinsbergh mit dem hilliger sacrament und olii wie sie dan gut catholischs und gotfrochtich war) berichten laissen hatte lange mit dem dicken bauch gangen wilch vil vor daß bon
den wasser hilten und nevlicher tage zu bedde gelagt und doch noch bei gutte
n wesen und verstande war, dan sie sich einer verraschunge deß wassens besorgte. Den eirsten tag octob. hab ich sie visiteirt wie min broder auch und vil gespreich mit ir gehalten. Mine sustern Marie hat sie auch angesprochen. Min suster Sibilla hat vil tag und etliche nachten uffs lest bei ir gewest. Den 5 octob. hab ich sie daß allerlest lebentich gesehen und zugesprochen und nit mehe gesehen dan den morgen thoit und iren gespannen dicken bauch do sie glich gestorben waß.
In dissem iren leger und thoidt hat sie zu jedem gesagt sie were bereidt zu sterbe
n wult gern sterben, begert man wult nit vur sie pitten daß sie uffstunde. Hat mit miner suster Sibillen vil gespreichs bei tag und nacht. Von irem hausswirt daß er ein seir haistich zornich man gewesen und mit sinen kinder so seir unmaneirlich nit fatterlich gehandlet in der straiffen het vil ellendts mit im gehilt, doch were er from getrewe und uffrigtich, wie sie samen von geltuntploisset und der weinhandel nit vor sich wult gain weren sie viß der narong komen, er het sunst nitzs ander wissen anzudriben, sie weren sperlich gewest. Ire tage nitzs unnutzlich verthain dan an die kinder gelagt daß sie etiz in keinem vorrhade weren, auch mit keiner scholt die sich nit 50 thaller ertragen sult. Ihr man were alt, hett noch gnoich inkomen an erfrenthen jarlichs 20
mald. kornß und bei hondert
dall. renth wurde es auch nit gecklich verthoin. Sie hat auch allen iren kindern befollen daß
[422'] sie catholichs wulten pliben. Irem fatter godertern sin irem herschaft getrewe und sich fromlich halten. Hat von mir begert ich wolt Gobbel van Zonß ireß jongsten sohnß herrn irent wege
n bitten daß er doch innen nit wult verboldern wie ich daß gethain. Sie wult ire kinder nemanß befillen besorgt alleß man sult in zu strack sin deß sie nit leiden kunten und arge
n werden, wult sie unserm herrn gode befillen. Sagt auch irhe kinder legen zu ss. Apostoln vor in der hallen bei ireß manß eltern begraben dweil sie aber daß hauß zu
m Aren uff dem Numart nit mehe hetten, wult sie begert haben zu frauwen brodern bei irem fatter und motter zu ligen da sie ire begrefniß erwelte uff daß ir nit so balde vergessen wurde bei dem grabe wurde man irer im hauß Weinsbergh mit gedencken wan man irer motter memorien jarß hilte. Sie ist wonder gedoltich hoflich bekentlich regolich biß inß leste ende gewesen. Uff die zit etliche tage kunt sie nitzs bei sich behalten, ubergabs all, redt und sprach, hat gut verstant, und badt jeden umb vergibniß, alle ire troist und hofnong satzst sie uff got den allemechtigen. Dan hat sie noch wol hofnong zu der gesontheit, dan sagt sie, uff dem rest stoil werdt ich sterben alles mit sanften worten.
Anno 1583 den 4
octob. hab ich miner sustern Sibilln vor ire leibrenth die ich ir inhalt unserß vertrags schuldich war bezalt dissmal auch geben 2,5 richtzdaller und noch 2,5
dall. jeden zu 26
rad. alb. an
rad. gelde vor mi
n anpart. Wiewol die renth va
n Andernach noch nit komen waß so hab ich es doch verlacht.
Anno 1583 den 5
octob. war saterstach am abendt do mir in der cammer uber dischs saissen. Ist min broder uber mich erzornt, mich gesmehet und mir gefloicht wie auch miner sustern Sibillen und neiffen Herman, daß ne mehe besond. dweil wir zu Weinsbergh samen hausgehalten gescheidt waß. Nuhe sin mir wol suster und broder samen, aber doch unvolkomen menschen und kein hillige engel. Und qua
m mit worthen und kakeleien zu, ich sult es nit gewage
n doch moiß ichs umb der nachkomen thoin. Ob sich die auch irren und zancken, verachten und schelten wurden, daß sie sich dan auch vereinigen und sulches triben sulten laissen wie bei unß beschein. Die carthuser und ander hillige monchen nonnen und gutte leuth werden sich auch wol irren, versoenen sich auch widderumb. Und sult daß pillich geschein ehe man zu bedde ginge, dan were es gut und recht.
Alsus ist aber der zanck zukomen. Min broder war wol beschenckt auß dem Fischkauffhauß komen, ich aber gar nuchter, daß sich nit wol samen rheim, wiewol es oft und duck widderfoere. So redt er dan gar vill, mehe und mehe dan war er nuchtern ist. Will auch vill disputern, recht und daß leste wort haben, eim andern sin meinong und wort corrigern, sich loben, und wonder antriben. Summa er dan vol weisheit und weiß mehe dan siben philosophi. So finge er uber disch an, und sagt es ghait in dissen kreichsleuffen seltzam zu. Der von Nuwenar und die trucksessen nemen zu Berck neben dem zolgelt auch gelt von den licenten. Drumb mogten die von Keiserßswerdt (daß ein dhoim capittel und der vo
n Beiern in hatte) glichfalß neben dem zol von den licenten gelt von den schiffluthen und war nemen. Fragte mich waß ich dar zu sagte. Ich sagt, daß laiß ich geschein. Es wil in kreichsleuffen doch uff allen orthen beschedigt werden. Ubel sol daß noch zur zit zu bessern sin. Daruff sprach er ergo, so wirt gheine oder gar wenige war alß herinck botter keiß saltz und weß deß mehe ist her uff komen dar auß ein groisse dheurde untstain worde. Ich antworte
[423] daß laiß ich zu. Er sagt, daß moist ich wol zulaissen. Ich sprach deß thoin ich euch gern gestant. Er widder, es were dannest also, wie er diß oftmail erwiddert, und alleß sagte. Mir miten es dannest wol gestandt dhoin, dar zwische lagte min suster Sibilla disses, dhaemens. Ich sagt, ihr sult fillicht meinen, mir weren einer andern meinongen und euch zu widder, deß ich doch nit thoin, nemanß sagt doch anderß. Und wie er noch nit uffhoirt, sagt ich ihr sagt ein dinck zu vil duck nemanß ist euch doch zu widder. Min suster lachte unser alle mail einß, doe verzalt ich von einem, man, der bescheckt war, und stetich bei im sagt ich heisch Foxß, ich heischs Foxß und waß man im sagt, so bleif er bei sinem wort und sagt alß ich heischt Foxß. Do wart er zornich, sagt ich weir ein kuckelevriß, ein huntzfut, daß mich gotz liden schendt und daß repeteirt er auch zorniglich oftmailß, deß er mir nehe gethain hat, sin lebtag nehe. Alß ich vermirckt daß er beschenckt und gar ungestumb und unzugtich redt, sweich ich plat stil sprach gar kein wort leiß in gewerden, do dede er mit mir etwaß gemach und floichte auch miner sustern Sibillen auch Herman daß er im im durchgain zu Cronenberch nit zugesprochen het, mir mochten da hinden im hauß wol alle die pocken und frantzosen haben. Min suster verbeiß sweich stil, stunt hoirß uff. Und wie sie in der hof dheur stunde, sagt sie zorgnich zu minem broder, die stoissen dir unflait daß hertzs ab, gingt damit hinden zu
m hauß Cronenbergh in. Minß broderß frawe stilten in, damit war der dischs uffgehaben und ich sweich noch alß stil, biß der gracias gepitten waß do finge ich ein ander gespreich an, gewoge deß irthumbs gar nit, desglichen dede er, also daß mir unß gutten nacht sagten und von einandern scheiden. Do ich in die kuch zu Cronenberg zu miner sustern und neven Herman und Gotschalck quam, lachten sie mich an. Ich sagt, suster und broder irren sich wol samen, werden auch widder einß. Sagt in guten nacht, und ginge zu bedde. Disser ungewontlicher zanck irret mich seir, quamen doch taglich samen an die taiffel und gewogen deß irthu
mbs nit, doch ginge es zu allen seithen kalt ab, darnach sweich min broder etliche tag stil uber dischs so lang min suster dran waß alß het er uber sie gepratt, biß uff den 18 octob.. Do finge min broder nach dem gracias an. Sagt zu miner suster. Er sege daß sie im nit wult zugeben, so gedechte er ir noch vil weniger zu wichen, derhalb sult sie achter allerhilligen tag vor sich allein kochen, da bei waß sin frawe. Min suster sagt sie het im nitzs misdhain. Do sagt minß brodersfrawe van andern puncten die dissen irthum nit angingen, derhalb mineß brodersfrawe und min suster sich hart mit worthen steissen und heftich ein der ander verweiß zu lanck zu schriben. Ich sagt sult suster besonder gekochs haben wult sich nit schicken, doch wan er der meinong plibe, moist man rhaidt finden, dan sie were eitz allein wa sie erlicher und nutzer sin kunth. Do sagt mi
n broder so moist sie auch fridtsam sin. Sie sprach zu im, hab ich euch verzornt daß vergibt mir, und er vergabs ir. Do sprach sin hausfrau ich sehen wol ihr sidt brod
er und suster, ir keifn euch ihr soint euch, ich moiß den last tragen. Ich sagt zu minem broder ich hab
euch nehe gesmehet oder gefloichet, so mach ma
n diß triben laissen, aber wa ihr mit vrer susteren jeder zeit
[423'] schertzen und kakelen wilt, so moist ir desglichen vertragen und wenich lachenß nit so lang zornen, so wart der kreich da mit gestilt.
Waß ursachen aber min broder dißmail uber mich so heftich gezornet da ich nitzs ubelß gethain, dan (daß vom foxß heisch ich) gesagt weiß ich nit. Fillicht wirt im im kop gestochen habe
n daß ich im nuhe und dan ein schop und siner graber sitten geben hatt, daß er uber disch under essen vill geruchtzs mit sclurpen,
finger uff die reie lecken, rupschen, vil speien machte, da er unbesonnen rette ehe erß bedacht also drei, veir, funf
mail ei
n wort ehe er fort fure, daß ich besorgt er sult leren stamlen und die boisse weiß nit untwenen und derglichen, wiewol er sunst verstendich fleissich nerstich und gnog geschickt ist. Also hats mit minem broder und mir so groisse noit nit alß mit den frawen die sich oft irreten, doch alß balt versoneten. Und tragt also zu seltmalen etwaß irthumbs im hauß zu, doch wenich. Gott gib unß sinen friden.
Ich schrib wie diß gefaeren ist, doch bin ich auch nit aller unschuldich oder unstraiflich, alß daß ich minem broder nit zugebe und allerding sweige besonder wan er gedroncken hat, halt auch hart uff miner meinong und mach mich zu zieten wol irren. Sunst wan ich verstoirt oder erzornt sin, so pussen und lasen ich viß der borst alß scheffte ich da mit athem, floich bei mir selbst, doch alles soich ich rhaidt und wirck da mit ich irthumb mogh begegnen oder da es nit zu bessern were vergessen moge. Ich dancken aber gott, wan ich gedroncken hab daß ich frolich und nit zenckischs sin, und gar selten uberschenckt werde deß hutte ich mich auch, drinck die glesser nit jeder zit auß daß druncken macht.
A. 1583 den 8. octobris umb disse zit vor oder nach hat herzoch von Parma in namen Phillippi, des mechtigen koninks von Hispanien, Camerich, die stat in Welschbrabant, widder ingenomen, wilche Franciscus, herzoch von Alanzon, des koninks broder von Frankrich, vor wenich jaren erobert, ingenomen und besatzst und untsatzst hatt. Und wart im sin untreue, die er zu Antwerpen und Brabant angericht, zum teil beloint. Dis waß mit ein bisthumb und richtzstadt.
Anno 1583 den 9
octob. am godestag vor 9 vren vormittags ist min geliebte suester Catharin van Weinsberg uff irem sitzstoil am feur scheir sprechende soißlich verscheiden und deß dicken bauchs vo
n wasser oder ander gewaxß gestorben do sie in irer kranckheit ein seir gedultige martersche etlige tage gewesen. Der ewiger got will sie zu ewicheit troisten. Wie es mit irer kranckheit gestalt und in irem thoidtbet gelegen gewesen ist vide sup
ra 30. septemb. fol. 422, und alß sie uff den dritten tag den 11 octob. in der thodenladen besigtigen wart, war sie gar weiß und der bauch war noch gliche hoich und kein wasser drausß gelauffen, daß ma
n zweiffel ob es wasser suicht oder ein gewegxß va
n fleischs gewesen war doch der bauch weich. Und sie wart vom Huntzrucke
n dar sie gestorben waß in eim hauß ihe side neigst dem putz getragen biß zu Carmeliten mit zwien orden den prediger und carmeliten begraben und da in irer eltern grab gelagt, da miner motter seliger gebein auch in ein besonder ledtgin gethain wart, da sie in sant
[424] Josephs capellen den vormittagh zu 8 vren begraben wart. Disse min suster ist die mittelste under unß sustern und brodern gewest hat einen eltern und einen jongern broder eine eltere und ein jongere suster, sampt irem haußwirt Johan van Dutz und irer beider
kinder Elsgin, Beilgin Reinhardt, Johan, Gotschack
nachgelaissen, irem hauswirt dem alten man va
n 72 jaren war es noch ein sweirlich abscheiden der irer eitz am besten bedurft hett.
Ich hat nit gemeint do ich min codicil anno 1576 uffgericht hat, daß ich min geleibte suester Catharin sult uberlebt haben dan ich meint sie sult mich uberlebt haben und mineß gutz etwaß erfrewet sin. Nuhe hatzs gott alsuß ordineirt. So sullen dan ir haussweirt min swager und ire kinder im eirsten grade die mich uberleben werden ein zitlanck in ir stadt stain so lang min suster Marie und suster Sibil samen und besonder leben werden. Derhalb ist an sie min fleissich bitt und beger auch ernster wille daß sie minem testament und codicil nachkomen willen und jeder sin anpart am hauß Weinsbergh und erb zu Dormagen so vill den eigenthumb nit alienern oder vereusseren dan dern herrn pliben vur sich und ire leibserben. Da sie daß aber nit dhoin wurden so sullen sie die straf mineß testamentzs und codicils vorg. gewertich sin und liden, diß will ich sie samen und besonder addendo et declarando gewarnt und erinnert haben, dan ich erwiddern min testament und codicil jeder zit und bestetigen dieselben biß in minen thoidt.
Herman van Weinsbergh s. etc. subs..
Von der hauß und kostregnungh.
Anno 1583 den 10
octob
er uff s. gereonßtag haben mi
n broder und ich die gmein hauß und kostregnonge zu Weinsberch samen gehalten und gethain, an fahende vom eirsten octob. anno 82 biß an den eirsten octob. anno 83 disse regnong war betroiblich dissen tag dan min suster Catharin war gestorben stunde noch boven erden so war der zanck mit minem broder noch zu frisch. Ich wost auch daß ich diß jar vil schuldich moist pliben, dan min rent quam in dissen kreichsleuffen nit in, so kont ich auch korn und wein so da lach nit so eilens verkauffe
n drumb hatten mir kein lust die gansse rechnong va
n parcelen zu parcelen aller tage deß jarß zu lesen und zu schriben wie in vorigen jaren beschein waß, doch stalt mir min broder sin regnong boich zu das ich es bei mir selbst ubersclain sult, wie geschach. Sunst bracht doch jeder bei waß er mehe zu regnen hat, daß clar geregnet wart. Und waß daß war hab ich summarie angezeignet und folgt hernach.
Exposita und außgabe.
Eirstlich waß durch das gansse jair inß groß und klein zum mart und inß. Gemein vor speise, dranck unkosten außgeben ist.
Im eirsten fird
el jarß, su
mma 218
gl. 15
alb. 5
h..
Im zweiten firdel jarß summa 105 gl. 20 alb. 11 h..
Im dritten firdel jarß summa 130 gl. 13 alb. 7 h..
Im lesten firdel jarß summa 67 gl. 20 alb. 7 h.
Suma summarum 522 gl. 22 alb. 6 h..
Item an broit mit
gl.
Summa an broit 70 gl. 16 alb. 6 h..
Nota. Ubersclagen waß daß groß und principal gewest sie daß under die vorg. 4 firdel jarß mit komen ist.
Item der aiß galt 40 dall. hat gewegen 573 lb..
Item 4 fircken von 39 dall. gewigen 585 lb..
[424'] Item 1 firdel faß botteren daß
lb. 6
h..
Item noch vur und nach 93 lb. bottern.
Item etliche hollensche keiß, und etlich lb. engelß keiß.
Item 1 firdel pont swairs stockfischs facit 8 gl. 8 alb..
Item noch 50
lb. stockfischs ite
m 1
fi. gezals schollen item 1 thon herincks
alb. 1 ort facit 15
gl. 17
alb..
Item 4 mald. hoppen gegen daß konftich jar 3 gl..
Item 34 maissen kollen 15 gl. 14 alb. noch 6 seck kolln 6 gl..
Item 7 karrn holtzs 40 gl. 6 alb. item 4 karn stempel 7 gl..
Item 1500 schentzger 11 gl. 16 alb..
Item 10 aimen keudt ingelacht dan diß jar hat man noch.
Alt beir und war nit gebrauwen.
Summa omnium expositorum 593 gl. 15 alb..
Heir von kompt der gemeiner haußhaltung zu gut wie folgt.
Item 11 quarten fetts und smiltzs 4 gl. 13 alb. 6 h..
Item 150 herinck 1 gl. 21 alb.
Summa 6 gl. 10 alb. 6 h..
Wan disse 6 gl. 10 alb. 6 h. von der voriger summen abgekurtzst werden so uberbleiben
Summa 587 gl. 4 alb. 6 h..
Zu wissen das broders frunde, gest, und anders geregnet uff 84 maltziden.
Facit 6 wechen
Item noch vor broder, sin hausfrawe, und Lisbetgin Hornß die nigt jedem 52 wegchen.
Summa facit 162 wechen.
Jeder wegh facit 1 gl. 14 alb. 8,5 h..
Su
mma facit 261
gl. 7
alb..
Glichfalß vor mich, vor suster Sibill, vor Herman jeden 52 weghen.
Item Gotschalck 6 weghen nit zu hauß gessen, derhalb machts im 46 wechen.
Summa facit 202 weghn.
Jeder wegh facit 1 gl. 14 alb. 8,5 h..
Su
mma facit 325
gl. 9
alb..
Nota wan zu sulchen vorg. weghen komen 2 alb. 6 h. so wirt es sich in all ertragen zu der vorg. summen expositorum.
Summa expositorum 587 gl. 4 alb. 6 h..
Recepta und innemen.
Folgt waß minem broder gegen sin verlegh von mir zukompt.
Item von wegen miner
und miner suster Sibilln, und Hermans, und Gotschalcks 202 weghn wie vorg.
Facit 325 gl. 19 alb..
Item kompt broder zu von mir die pension van 5 dall. jeden zu 52 alb. de termino remigii anno 83 auß renth von Oedt
Facit 10 gl. 20 alb..
Item hat broder vor Hermans und Gotschalcks schonen zu lappen verlagt ut in scedula in irer laden ligende
Facit 1 gl. 20 alb.
[425] item noch broder an weissem wein alle abendt 0,5 bc. wan sin theil deß abgerechent, die quart deß weissn wein 5 alb
alb. und die quart deß bleicharts 3
alb. ut in scedula, also kumpt im da von her auß
Facit 14 glgl. 18 alb..
Item noch hat broder von unkosten deß Dormager kornß vom fesgin vor unß veir, ohn des fesges kosten ut in scedula su
mma
in irer laden ligende.
Facit 2 gl. 1 alb..
Item noch von 16 maltziden gerechent 1 wegh, so kompt broder half zu.
Facit 19 alb. 4 h. suma facit 356 gl. 1 alb. 4 h..
Diß vurg. hab ich broder zum theil gut gethain mit nachfolgenden parcelen.
Item anno 83 den 23. maii hat broder die fhar uff dem hauß Brunßbergh von Jacob Bedber de termino Iacob, anno 82 verfallen alß vor mich, und suster Sibille und beide neiffen 15 richtzdaller untf. jeden zu 11 mr. daß stuck gerechent, des ghaint ab 4 alb. 6 h. uff unß drei theil unkosten
Facit 41 gl. 1 alb. 6 h..
Item anno 83 den 14 maii hab ich broder geleint alß er die fhar uff Weinsbergh galt 10 richtzdaller jeden zu 11 mrmr., und 18 hollensche dall. daß stuck zu 52 alb.
Facit 66 gl. 12 alb..
Item brodern in gelaissen vom haußzinß zu Weinsberg alß sustern Sibillen theil 5 dall. und beider neiffen theil 5 dall. de termino remigii anno 83 sin samen 10 dall. jeden zu 52 alb.
Facit 21 gl. 16 alb..
Item anno 83 den 26 augusti hat broder von mir bekomen 7 malter 0,5 lb. gersten van Neuß, daß mald. vor 5 gulden
Facit 34 gl. 9 alb. summa facit 163 gl. 14 alb. 6 h..
De falcandis kompt broder her auß wegen Gotschalck zimmermanß 74 gl. 4 alb. 7 h.. Die hat er im folgenß bzalt.
Item wegen miner suster Sibilln Hermans kompt im her viß 118 gl. 6 alb. 3 h..
Diß ist bezalt mit 32 rad.d an jonfer Hall, facit 88 gl.. Und daruff gelacht 30 gl. 6 alb. 3 h.. Summa 118 gl. 6 alb. 3 h..
Was anno 1583 den 10octobeer im vorrhade verpliben mir half zustendich.
Item an gereuchtem rintfleischs 21 stuck.
Item speck 8 siden.
Item an schincken 6 stuck.
Item an saltz 1 hoidt ungefer.
Item an stockfischn 40 lb..
Item an rochen 2 stuck.
Item an bottern 2 lb..
Item an schollen 12 par.
Item an kollen 30 maissn.
Item holtz schantzn vor ein jair.
Item eitz war kein beir dan man sult noch bruwe.
Waß ich im verlitten jar vor mich besonder an gesten gehat.
Item anno 82 den 6. novemb. m. Christoff leideck krißbrot 1 maltzit.
Item anno 83 den 14 feb. Aloff Carden Wilhms sohn 1 maltzit.
[425'] Item a
nno 83 den 4 marcii Steffen Droge va
n Upladen 1 maltzit.
Item anno 83 den 17 septemb. in der Wyngartz laissen samen 12 maltziten.
Item anno 83 den 29 septemb. Johan Wyngarter geschurcht 1 maltzit.
Item anno 82 den 25 octob. vergessn Hen. Malmenther 1 maltzit
Summa 17 maltziden dar von 1 wegh gerechnet.
Facit zu gelde 1 gl. 14 alb. 9 h. vit supra.
Diß jair hab ich minen broder nit bezallen kunnen den die renth van Andernach, Oidt, Zulch bleib mir auß so kont ich daß ligendt korn und wein in der eil nit verkauffen dan es wart vil in die stadt gefawen das es nit griftich waß. Also beib ich minem broder eitz schuldich daß mir noch nehe widderfaren.
Summa
118
gl. 16
alb. 3
h..
Item min neif Gotschalck zimmerman wart mir diß jar auch zu gerechent. Der solt sin kost broder vor sich selbst bezaln wie er willich, kunth es aber eilentz nit thoin dan er noch fast außstainß hat. Sin theil aber daß er bezaln solt war uff 34
dall. 19
alb. gerechent, dan im gingen 6 wechen ab die er auß gessen hat.
Facit zu currentem gelde
Su
mma
74
gl. 4
alb. 7 h.
Diß hat er auch folgens brodern bezalt.
Noch hab ich Ennen der magt besonder lohn 2
rad.d bezalt den andern lohn gab ir broder
Facit
5
gl. 12
alb..
Item ich leiß minem broder min 5 dall. haußzinß zu Weinsbergh nach dweil ich der kameren deß putz deß dischsplatz der kornleuffen und kellers mit zur noit gebraucht
Facit
10
gl. 20
alb..
Nota. Oben ist angezeigt daß jedem die gansse wegh macht 1
gl. 14
alb. 8,5
h.. Daß ist jedem jedeß tags 5
alb. 6
h. und daß 7 theil va
n 2,5
h..
Ist jedem deß jairß
83
gl. 20
alb. 10 heller.
Macht jedem 38 dall. 36 alb. 10 h..
So vil ertragt sich min anpart ohn waß ich besonder an wein, magtloin, haußzinß und sunst mancherlei trage inhalt mineß smalen teglichen boichlinß.
Vor minen neiffen Herman trag ichs allein dan er ist min diener, vergunne ich im mit zu studern daß laiß im im
zu, sol im nitz geregnet werden.
Aber min suster Sibilla sol mir gut thoin waß ich ihr nit expresse quidt sclain. Wie da von ein verzeigniß im rechensboich zu finden und mit sulchem bescheide.
So vil von der rechnong diß vorg. jarß.
A. 1583 den 12. oct. umb disse zeit war der pfalzgraff Johan Casimirus von der Siegen hinder dem gebirgs her mit sinem haufen folks in das Engersgauekomen, hat daselbst, wie auch in der graffschaft Isenberg, vil schadens getain. Die beierschn ruter und knecht sin uff disser seiten uff das Meinfelt komen, in meinong, die uberfart zu weren, haben zu Ketgin und Kerlichdarumbher den herbst betrobt, also das beide heuf dem churfursten von Treir in sinem lande lagen. Man sagt, Casimirus were mit 200 pferden uff Frankfort zu den fursten, so da lagen, verreist, auch drumb, das sin broder Lodowich seir krank oder toit solt sin. Der abgesatzster Trucksess sult auch [426] mit etlichen reuter vom haufen in Westphalen gezogen sin, der schanzen da warzunemen. Der von Nuwenar was auch vorhin zuruck gezogen, und der uberige hauf zoug folgens auch zuruck und verleissen das erzstift Treir, hilten sich doch meisteils samen.
A. 1583 uff sontag den 13. oct.hat der pastoir zu s. Marien Afflass uff dem predigstoil, wie gewonlich, das evangelium oder die epister ausgelagt und dan jeder mail etwas aus dem eirsten boich Moisi, darunder er von dem misbrauch der bilderdragt etwas heftigers gepredigt, das den theologis und clerisien hoich anpragt wart. Derhalb er beclagt bei dem neuwen churfursten. Wie er den neigsten sontach darnach widder solt predigen, quam ein grois folk van burgern und allerlei leuten dahin. Aber den abent zuvor wart im das predigen vom churfursten uff leif und gut verpotten, derhalb er nit uff den stoil steich, dan und(en) am choir bleib stain, sagt zu dem folk, er were ubel betrogen, wurde eitz nit predigen, batt sie umb gotzwillen, jeder sult in siner kirchen pliben, in mit sinen kirspelsluden gewerden laissen und doch fritsam sin, ginge damit in den Widdenhoff. Do hoif das folk an zu murren, zu floichen und ungedultich sin, etliche leifen in die Jesuiterkirch uff s. Marcellenstrass, machten da vil wort. Disser pastoir wair ein jut geborn von sinem fatter, Johanne Isaac, professore lingue hebraice in Coln und medico, den ich seir wol gekant hab, war seir beredt, frei und koen, hat einen groissen zolauf. Man hilt in etwas verdechtich, wost sich mit her Gerhart Pilgrum, burgermeister, her Hillebrant Suderman, rentmeister, zu halten, die disser zit auch sin predig hoirten, (in) zu gast loden, wie die Leiskirchen und ander frunde. Dieweil aber eitz zur zit der irtumb in der religion und kreich der zwier bischoffen war, ist im disse predig widder die hilligen-tragt zu disser zit seir vor ubel uffgemessen. Also das vil sagens bei geistlichen und weltlichen darvon wair, das er das predigamt moist anstain laissen und predigt bis herzu umb Nicolai nit, noch caplain, noch nemans anders daselbst. Disser pastoir war auch canonicus ad Virgines und was die pastorei seir gut, das er ein gut inkomst hat. Ein rait leis auch uffsclain und publicern, das jeder stil und reuwich sin sult. Und es ist damit eitz still.
A. 1583 den 14. oct.vel circiter ist der pfalzgraff Lodowich churfurst verstorben, der ursachen, wie man sagt, sin broder Johan Casimirus aus dem Engerskau, wie vorg., hinuff gereist mach sin, dan man sagt, der churfurst sult zu sinen kindern (mit) dem erzbischof zu Menz und lantgraven van Hessen, etliche sagen, innen mit zu vormundern siner kinder verordnet haben, sol sich auch des regiment und verwaltung seir annemen, das dem Trucksessen nit so gar eben quam.
A. 1583 den 15. oct. ist die stat Bon in der nacht heimlich von erzbischof Ernesti von Beiern folk, (wilche Luitger, Wale gewesen), bestigen, nachdem aber die pferde darvor geschrei machten und die stigleistern zu kurz waren, wolt ir ansclag nit geraten, worden derwegen abgesclagen und vertriben, das sie nichtzs schaffen mogten.
[426'] Anno 1583 den 16
octob. dissen tag haben haben die 6 heubtleudt und fendrigen dar under ich war in s. Pa
nthaleonß quateir gemonstert. Mir hatten vor hin unß im umbganck zu Carmeliten verglicht daß zwein heubtleudt samen sulten ghain und dan noch zwein und noch zwein mit iren fendlen und also alle sex uff einmail zu glich monstern. Und gelost daß ich mit Peter van Rhade daß eirste den vorganck sulten haben. Zum zweiten joncker Peter Bellerkuschs mit Mattheissen van Gymnich. Zu
m dritten Aloff
Nurhaidt und N. von Gladbach. Dan vor hin hat her Gerhardt Pilgru
m burgermeister und colonel oder oberster 12
septemb. angefangen und 1 fendlin gemonstert, den 14
septemb. 3 fendlin, den 21
septembris 4 fendlin da mit hat er gethain. Item hen Henrich Crudener hat den 24
septemb. sin 5 fendlin alsamen uff den einen tag gemonstert. Item Wymmar van der Sultzen hat den 25
septemb. 4 fendlin gemonstert. Item den 8 octob. die ander 4 fendlin.
Item her Jaspar Kanne
ngeisser rentmeister hat den 8 octob. auch 4
fendlin gemonstert und den 10 octob. noch 4 fendlin dan man eilte.
Item her Johan Maeß hat den 12 octob. 4 fendlen und den 14 octob. noch 4 fendlin gemonstert. Item her Hillebrant Suderman hat nit dan 4 fendlin die hat er den 14 octob. mit 40 gekurister zu pferdt gemonstert. Item den 15. octob. hat her Johan Hardenrhaidt sin 7 fendlin doch mit paren verscheiden gemonstert. Item zum lesten den 16 octob. heude hat joncker Joahn Lyskirchen sin 6 fendlin gemonstert und die monsterong besclossen. Und war manich stoltz wolgeruster man uff der monsterong gewest.
Nuhe widder zu unserm quateir. Ich und Peter von Rhade mit unsen 2 fendlin vergatterten unß uff der Hoeportzen vor unserm hauß und uff dem Weidtmart zogen hinder s. Marien her langs den Viltzgraben vor s. Mattheiß capellen biß uff s. Jorriß cloister daß war unser bestimpt lauffplatz oder monsterplatz. Item joncker Bellerbuschs und Gymnich vergadderten sich zu s. Panthaleon zugen die bach abe vor s. Mattheiß auch uff s. Joriß cloister. Item Aloff Neurhaidt und Gladbach vergatterten sich zu s. Severin bei der eichen und quamen auch uff s. Joriß cloister zu unß.
Alsmir alle sechs fendlin da vergaddert waren, do ginge unser oberster und colonel, jonker Leiskirchen, vor, in flaweil gekleidt, leis sich sin pfe(r)t vor leiten, ein schiltdreger und zwein forer gingen vor im, neben im sin lautenant und noch einer, hinder im 3 soldaten mit mosketten. Vur mir und Peter von Rhade gingen unse foerer, hatten neben uns jeder sinen lautenanten. Ich hat an ein swarzflauwelen wambiss, ein gel ellentzs koller, swarze wollen botzen mit flawel besatzst, ein swarzen wollen hoit mit einer plumen, swarz mit weis gesprenkt, ein roitweis siden feltzeichen umb den hals uff dem rucken, weisse lederhenschn, in der hant einen swarzen staff mit swarz und weissen siden frensen. Die ander heubtleute waren auch etwas anders gekleidt. Min fendlin, das Mattheis Gyndorf, min fendrich, troge, mit [427] vunfzehen langen banen van siden cordentaft, dreifarbich, bla, gel, leibfarb, die ander fendlin waren anders gestalt, doch mit denselben farben, und waren alle ander fendlin von farben gemacht, wie farben in irer colonellen wapen inhatten, doch alle uff verscheiden figuren. Etlich waren gemailt, etlich ungemailt, mit des richzs adler, oder statwapen, und hatten die 54 fendlin mehe dan 1200 daler gekost. Demnach gingen mir alle sexs von s. Joris cloister uber den Weitmart, Hoporz, Sterngass bis uff den Numart rontzumb, und unser warn uber tusent stark in rustung, die mit den roren gingen vor und hinden, mitten die mit sclagswerten, langen speissen, helbarten, federspeissn, darzwischn die fendlin. Uff dem Numart da mitten wart gemein gemacht, die artickel vorgelesen, und druff gesworen. Darnach gingen mir vom Numart die Schildergass ab Under Spermecher an die Hohesmit, uber den Hoff, Under Teschmecher, uber den Altenmart und Heumart, van dan widder uber s. Joriscloister dem obersten zu ehren mit an sin haus uff s. Severinsstrais bis zu s. Carthuser und von dannen jeder fendlin zu haus.
Den abendt bin ich mit allen unsen befelchaber bei unserm fendrich zum Stommel uff der Hoeportzen pliben essen der unß wol tractirt hat alß l. Broich min lautenant Barthel van Blatzhem sin lutenampt, doctor Offenberch pfenningsmeister Peter Rost wachmeister, Johan Bruwiler foerer, Herman Maisman und Wilhm Witzfeller weibler, Conradt Leiendecker profaiß- Johan Smitz monsterschriber die kosten dreib er hat nitz zum besten dan daß ich im 4 raitzeichen schenckte.
Unkosten deß fendlinß und waß ich verkleidt und dran gelagt.
Anno 1583 den 2 septemb. hat mir Peter van Rhadt verlagt 18 illem bla gel leibfarben cordentaft mit 3 loit stick siden vor 9 koninckßdaller min 3 stuff.. Facit
26
gl. 16
alb..
Item 3
septemb. vor den stangen
1
gl. 12
alb..
Ite
m 10
septemb. vor daß isern
spisgin 1
gl. 6
alb..
Item der snider heischt zu machen 6 dall. und etzlich verlech bezalt mit.
Item der meler heischt 5 dall. verspart.
Item min wollen botzen hab ich von eim langen rock gemacht, vor sulch doich nitzs eitz visgeben.
Item vor flawil langs der botzen 2 gl. 12 alb.; vor machei zum wambis 4 gl. 8 alb.; vor linendoich 1 gl. 7 alb.; vor 2 dosin kneuf 12 alb.; vor cantilgen snoir 1 gl. 2 alb.; 3 firdel bouwollen 13 alb. 9 h.; ½ loit siden 5 alb.; hair in den wronck 3 alb.; 7 firdel linen doichs 7 alb. 10 h.; vur 2 sidenremen 1 alb. 8 h.; vor den heubtmans staff 3 gl. 6 alb..
Item vor stoff zu
m wambiß
vor 2½ illen flawil zum wambis 19 gl. 1 alb.; vor bomesin 1 gl. 6 alb.; vor 2 illen linendoich 23 alb.; ein ill im garn 9 alb. [427'] 3 firderponts bouwollen 1 alb. 3 h.; vor siden snoir 3 alb. 3 h.; swartzlinen doich 1 alb. 10 h.; vor ein gel ellentsfel 6 gl.; einen Brunswichschen hoit 2 gl.; vom uffmachen des hoits inwendich 18 alb.; vor einen swartzen gleserkorner krantz 1 gl. 7 alb.; 1 swartze pleume mit weiss 13 alb.; 3 loit swartz pasiment, dat loit 13 alb. = 1 gl. 15 alb.; 1 dosin siden kneuff 5 alb.; snoir all zum koller 2 alb.; vor weisse leder hendschen 8 alb.; ein leder gurtel zum rappeir 3 alb.; vor das feltzeichen roit und weiß 3 gl. 18 alb.; peiffer und tromescleger 2 daller = 4 gl. 8 alb.; vor iren meitpennink zuvor 1 gl.; vor peiffer (und) tromscleger feltzeichen 2 gl. 4 alb.; vor der foerer und weibler feltzeichen 3 gl..
Ite
m vor lonten uff den ronden 2 daller.
Item vor die zop weibler spillude
ander
2
gl..
Item zur zoppen 6 q
uarten weinß
1
gl. 3
alb..
Item dem fendrich Gindorf 4 raitzichn
2
gl. 16
alb..
Item daß rappeir hat ich ader leint es.
Dieweil es mit dem machloin deß fendlinß und kleider auch deß maelens noch in bedencken steit wil ich es ungeferlich summeren.
Summa facit 112 gl. ungeferlich.
(her auff a
nno 81 den 9. julii ___ costen untf. vo
n d. Offenb
erg pen
ninck facit 61
gl. 16
alb.)
.
Also vil steit mich diß rustung zur wagt ohn harnerß das ich vor hin hat, deß hat ich etwaß zum besten daß ander alß an wambiß koller hoit und weß deß mehe ist mach mir noch zum theil zu gut komen etwaß nit, dan es min kleidong und dragt nit waß, doch kompt es mir nit zu gut es mach eim andern zu gut komen.
Ein erbar rhait meint die heubtleudt sulten ihr verlech auß den boissen der wachtordnong inverleibt bezalt nemen. Aber wer wil sin nachparen plagen und schatzn sie hutten sich auch selbst. Nuhe moiß ich mich selbst troisten und gedencken, wan ich uff dem lande wonte so moist ich der durch zoge, der rauberei und uberfal deß krentz folck und flewenß kosten und fil ungemachs und schaden besorgen, wie man dan leider manchfeltich sucht daß es umb her bei frunden und finden zugehet. Hie aber in Coln wachen wir vor unß selbst. Einer hilft dem andern daß sin zu schirmen das es im nit genomen werde. Also hab ich mich deß schadens und weß deß noch mehe vorfallen mach gut zu getroisten. Ich sehen auch min freude daß die buger deß willich und fridsam sin got behutte Coln und unß alle.
A. 1583 den 18. oct., als die monsterong der 54 fendlin burger in den 8 quatern in Coln in der stat beschein war, hat ein erbar rat mitler zeit ein wachtordnong laissen stellen und folgens drucken. Damit dieselbe dan eindregtich mogt zugain, hat man dissen tagalle rete und veirundverzigen in die raitzkamer bescheiden, in meinongen, dieselb zu beratsclagen, zu lengen, zu kurzen, zu bessern. Ich war mit bescheiden, wie ich aber des raitz nit war, wolt ich nit dahin komen, dan ich wost den brauch, was schoin ein rait mit den herrn uff beiden rentkamern besclossen hat, das solt nit lichtlich zu verandern sin, so verstunt ich mich uff sulche ordnong nit, man hat auch kein zit, sich [428] zu bedencken oder zu berathen, drumb gedacht ich, die herrn werdens beß bedacht haben, ich were damit zu freden waß sie trevlich vor hatten und meinten, deß dannest in dissen boesen verreterlichen zeiten hoich nodich were.
Wie sie nuhe samen bei ein quamen, wart die ordnong ingewilligt. Demnach wart vorgetragen, ob die geistlichen zins sulten geben, oder wie von alters frei bleiben. Wie allerlei umbginge, das es ein paffenkreich were, und die burger und das ganse lant irenthalben in groisse gefar, unrau, schaden queme, wart mit den meisten stimmen besclossen, die geistlichen in Coln sulten glichs den burgern zins eim rait geben. Das ich nuhe nit erscheinen was, machte, das ich unverdacht pleib. Und war mir min auspliben seir leif, dan ich hab sorg, die geistlichen sulten sich darwidder lagen und etwas bei pabst, keiser, chur- und fursten drumb vornemen, wie sie dan nitzs willen nachlaissen. Hab ich dan keinen dank verdeint, so hab ich auch keinen undank mines ausplibens.
Anno 1583 den 20
octob. hat minß broder sohn Gotschalck sinen leirjongen an daß zimmerampt angenomen laissn uff der steinmetzer gaffeln inschreiben, war genant Bertz Schall van Polhem, wart doch Cunibertz ingeschriben, dan man wost von dem namen Bertz in Coln nit zu sagen. Disser war minß broderß, frauwen suster sohn zu Polhem geboren und bleib zu Weinsbergh wonen, der kost halber hat ma
n sich samen zu vertragen.
A. 1583 den 21. oct. haben sich beide widderwertige heuf vor Huls angetroffen und samen hart scharmutzelt. Diss Huls ist ein grois dorf under Neuss, hatte zwei besonder jonfercloister innen, darin lagen die Trucksessn, und des domstiftzs folk mit dem von Saxen oder Lauwenburch darvor.
Anno 1583 den 23
octob. s. severin hatzs zwein tage gefroren derhalb ich unden in min stoblin laissen stochen dan ich hat zu schriben das ich mich oben nit behelfen kunth, doch wart es darnach widder offen widder daß ich dar in nit mehe stochen leiß biß nach 4 wechen, saß doch drin wan ich wolt, dan es vom backoben untsclagen waß.
A. 1583 den 24. oct. hab ich mit Mattheisn Gindorf, minem nachpar zum Stommel, under dem raithaus die nacht samen gewagt, waren heubtman und fendrich samen, hatten zeit gnogh, uns zu besprechen, verzerten malich ein fleschs weins, schenkten den soldaten, so vor dem rathaus die wacht hatten, auch ein fleschs weins.
Anno 1583 den 26
octob. am heimlichen gemach oder thorn zu Cronenberch gebaut die maur etwaß underfangen und oben im gangen mit neuwen eichen balcken und borden zu gemacht und druber geestricht mit zeilsteinen.
Ich war vor hin lang bekommert gewest und gemeint es were vol worden, dan die leste reiß anno 1565 wart es gar ledich gemacht. Eitz war es uben scheir vol. Drumb hat ich schoin bei eim rhaidt umb eroffnong der portzen suppliceirt und den willen erhalten.
Wie nuhe meister Wilhem van Brenich goltgreiffer qua
m und darnach sach. So befandt er daß die peif und
en bestopt waß mit zoichsteinen, brach den Thorn uff und befandt daß er manß lengde und mehe noch nit vol waß, do gewart er mit mir daß ich im ein mantzel sult bezalen und leiß den schoß in den thoril fallen daß die peif flot und ledich wart deß ich seir froh waß so wol umb verhoetung groisser unkosten alß auch unrauwen bei tag und nacht. Er sagt mir
[428'] es bedorft noch an 25 jaren keines fegenß oder reinigens, daß gefiele mir seir wol. Wer dan lebt der sorge auch. Ich schickte nach meister Arndt van
n Werden uff der Bach steinmetzer, badt er sult es bestehn und zumachen, der sagt glichfalß man durft es an 20 und mehe jaren nit reinigen. So leiß er knecht komen und macht es starck und besser widder zu mit neuwen balcken und borden dan es vorhin gewest war. Waß es in all gekost hat sol folgen.
Item a
nno 83 den 23 octob. m. Wilhem Gotgrever uff dem alten Graven der daß erste hauß dar alle gessatzst an die maur va
n dem revilien weingart 1 mantzels vom uffdhoin und die peif zureinigen 3
gl. 12
alb. Item sinem knecht geschenckt
6 alb.
Jtem gedroncken 1 quart weinß
4
alb..
Item vor 1 kar zegelstein
gl. 10
alb..
Item foirlein von beien
alb. 6
h..
Item vor 2 karn sandts
21
alb. item vor 1 mater kalxs
gl. 6
alb..
Item von der Dranckgassen zu schurgen
10
alb. 4
h..
Item zu besclain
4
alb..
Item vor 1 eichenholtz 11 foiß der foiß 42
h.1
gl. 14
alb. 6
h..
Item vor 40 foiß eichen bort d
er foiß 2
alb.2
gl. 4
alb..
Item vor 1 firdel boinneil
2
alb. 6
h..
Item 1
lb. kertzen
6
alb..
Item vor 1 steinmande
2
alb..
Item den steinmetzern 2,5 tag dubbel loin
2
gl. 17
alb..
Item dem opperknecht 2,5 tagloin
15
alb..
Item geschenckt an gelde den knechten
15
alb..
Item vor 4 zoigstein
6
alb..
Item vor die zop und wein
18
alb..
Item vom gewolgin im kellergin
13
alb..
Item vom reumen schrotten erdt
6
alb..
Item dem frirma
n wechzufoeren
8
alb.
Summa facit 18 gl. min 2 h..
A. 1583 den 27. oct. hat man in der stat und erzstift Coln den neuen almanach offentlich von den predigstoelen publiceirt und verkundigt. Dissen almanach hat Gregorius 13, romischer pabst, des zunamens Bon Compange, durch hoich geleirt in des himmel hinauf astronomos vorlangs laissen beraitsclagen und zurichten und mit wist und willn Rodolphi 2, romschen keisern, ins wirk richten und eitz durch erzbischof Ernestum und einen rait der stat Coln befolln, ein fragmentum des rest disser zweier uberiger monden, novembris atque decembris, drucken zu laissen, wilch ein bereitung sult sin des kunftigen jars. Und ist besonder kein veranderong beschein dan daß man in dem novemb. 10 tag uberschalten und außlaissen daß der novemb. nit mehe dan 20 tage haben sult der sunst von alten zeiten van vill hondert jaren her 30 tage gehat. Und die bestimpte 10 tage worden und sint außgelaissen zwischen dem 2 tag novemb. aller selentag biß an den 13. novemb. exclicsive, alß in stadt deß 3 tags novemb. sol ma
n [429] diß jar allein in novembri setzen den 13 tag novemb. damit sin dan die 10 tage einß vor all außgelaissn aber dar nach daß neigst jar und alle jarß soll der november 30 tage und ander monate ihr volle lage haben wie von alters breuchlich. Das fragmentum helt von dem novemb. und decemb.. Damit ma
n aber etwaß dar von deste beß verstain moge wil ich den november allein setzen. Und ist wie folgt.
Fragmentum.
Deß neuwen reformeirten calendarii novenberoder allerhilligenmonat derselb allein hat diß jar 20 tage.
Das newe das alte.
1 d alle hilligen 1 d.
2 e alle seelen 2 e.
Vom zinßgroschen s. matthe. 22.
13 b 23 martinus 3 f.
14 c, cunibertus
9 25 u 4 g.
15 d, brixius 5 a.
16 e, hubertus 6 b.
17 f, gekrointe 7 c.
18 g theodorus 8 d.
19 a elisabeth 9 e.
Von des obersten dochter s. matthe. 9.
20 b 24 regenfredus 10 f.
21 c, mariæ offerung 11 g.
22 d cecilia
o, 57, n, 12 a.
23 e clemens 13 b.
24 f der thebe 14 c.
25 g, catharina 15 d.
26 a linus 16 e.
Von der inreitung des herrn matthe. 21.
27 b 1 aduentus 17 f.
28 c, mansuetus 18 g.
29 d saturn vig.
9:46, v, 19 a.
30 e andreas b.
December oder christmonat.
Also verfolgt sich der december der 31 tag hat, mit dem zat litter. 1 f und bleibt fort an der sontags boichstab b biß daß und a, inß kunftich schaltjar anno 1584 dan verandert er sich g wirt.
Was nuhe die ursachen disser reformerung sie und weß man fort mehe war und achtung nemen sol da van mach ich folgens unden bei dem 3 novemb. oder bei dem eirsten janvarii mehe sagen.
A. 1583 den 30. oct. ist Poppelstorf, das haus bei Bon, von den Beierschen belacht. Die bauren worden uffgemant, dasselb zu beschanzen, quamen wol dahin, aber leifen vil widder darvan, doch wart es zulest uff gnad und ungnade uffgeben, do zu beiden seiten fast drin und draus geschossen war. Und der Trucksessen [429'] gesellen wart bei 20 gehangen. Man sagt sie hetten kein proviant drinnen gehatt. Sie hatten uff den 16. tag dar vor gelegen und geschossen.
A. 1583 den 31. oct.begunten sich die churfursten und etliche ander fursten, herrn und gesanten, uff die widderkeir zu rusten, die nuhe ein langweil zu Frankfort zwischen dem neue erwelten Ernesto zu Coln und dem abgesetzsten Trucksessen gehandlet hatten. Was aber gehandlet ware, davon mogt man kein eigentliche wissenschaft haben. Man redt darvon, wie jeder geneigt war. Beide, Beiern und Trucksess, hatten ihre gesanten daselbst, jeder wolt noch churfurst sin, beclagte sich uber des anderen spoliums, begerte restitution und darin zu handlen. Man sagt, der von Beiern hett den meher zufall und gunst. Man sult gewolt haben, Trucksess sult alles restituern, wan das vorgangen were, solt man van einem underhalt handlen, aber dess wolten die Trucksessen nit inraumen willen. Und weren die Beierschen eitz etwas moediger gewest.
Anno 1583 den 1
novemb. allerhilligen tag wart unserß seligen fatters und motterß memoria gehalten, die folgende quamen zu den Carmeliten in die vesper und vigilien vißiteirten daß grab in s. Josephs capellen dar uff ein wachskertz brant und gingen mit umb durch den umbganck und choir in der station. Darnach quamen der gelade
n etliche zu Weinsberch umb 4 vren, alß unse suster Marie mit irem sohn Gotschalck, dan Peter pleib auß, unß swager Johan va
n Dutz sin hausfrawe unse suster Catharin war gestorben der misten mir eitz, ir sohn Reinhart qua
m sin frawe moist zu hauß bei dem gesinde pleiben, ir dochter Elsgin moist bei ir kinder zu hauß ghain. So war ich min broder sin frawe, suster Sibille, unß neiffen Herma
n und Gotschalck Weinsberch alle am dischs. Sunst gehorten nit mehe dan sechs die elsthen und neigsten dran. Doch wolt es min broder so nau nit soichen. Er hat wol und gnog fischs wirck angericht dan es war fritagh. Ich gab im ein firdel rhaitzsweinß und ein firdel mineß gewaxs zum besten. Er solt 4 daller pacht vom schandert wirt sie wol spade bekomen, darnach dem gra
ne batten wir vor unse fatter motter stiftersche vor suster Catharin vor alle die auß dem hauß und gesclecht verstorben waren und alle christglubige selen.
Anno 1583 den 2
novemb. aller seelen tag nach gedechtniß der verstorben in den kirchen bin ich den mittagh mit andern frunde die ire begrefnissn zu Carmeliten bei dem prior in der neuwer gaststoben pliben essen und ein raitzeichen verzert.
Wie wir dißmal vom wein frolich waren und von der haußhaltung sprach hilten, sagt mir der prior, daß Caremliter cloister sult jarß 1000 daller gelt renthen haben, noch wol 25 malter kornß, noch 100 malter gersten, noch 4 fod
er weinß ein jar helf dem andern, ohn die bei felle van be
[430] grefnissen und waß deß mehe were. Hie gedacht ich an unse haußhaltung zu Weinsberch mir hetten nau den zehenden theil inkomenß an renthen von gelt fruchten und beifellen. Deß hetten mir auch nit den zehnthen theil so vill personen, uberfalß, und anlagen zu thoin alß sihe. Also daß man zu beiden seithen zur noith umb mogt weren, wiewol in dissen kreichsleuffen sie wie mir daß unsere nit mogten bekomen wie zu ziten deß fredens.
Anno 1582 den 2
novemb. war es aller seelen tag und auch sant mertinß abendt dißmail wie folgens zu scheun. Ich schickte moder Engin in der Reimerßgassen iren Mertin iren jerwegken wie ich plach daß sie 3 jar alt worden zu dem ein fleschs newen rhaitzweinß, zu wissen wiewol im rhaitzkeller ein zolagt newß weinß war, so waß doch in der stadt Coln uff dissen s. mertinß abendt in keinem weirdtzhauß newe wein fheil wiewol es ein froher herbst gewesen und weinß an allen orthen gnogsam gewaxssen ware. Daß quam zu daß der Rheinstorm gesclossen waß umb der
stadt von Bon willen, die beiernschen wolten kein schiff ab noch uff langs Bon faren laissen, damit sie in der stadt nit gespeisset worden. Zol gelt, krut, noitturft rhaidt beistant nit bequemen.
Es lagen wol schiff mit wÿnen zu Mentz Byng Bobbart Collenß Andernach Lynß im last, es durf aber nemantz langs Bon faren, ob sie die von Bon her iren zol wol hetten unbeschedigt laissen passeren, diß steit noch also umb nicolai. Aber mitler zit worden uff sware kosten wein uff der aissen zu wagen karren von der Moseln und Nah und anderß wa her ab bracht uff sware costen 20 daller daß foder von Coblenß, sunst quamen die rothe und weisse wein under Bon und auß dem Vorberch und uber Rhein bei die noch uberich vor dem kreichsfolck pliben waren. Umb Bon her pliben auch vil gutter truben an den stocken zu Wichelhoiffen und anders wa die nemanß durft ablesen.
Anno 1583 ist der 3 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 tag im monat novembri dißmal und diß jar vernigtigt außpliben extingueirt und casseirt, daß die selbe 10 tage nit geregnet noch geschriben sulten werden vermogh der calculation und reformation deß calendarii gregorii deß pabsts, also daß der 3 novemb.
nach der alter calculation, der 13 noumeb. nach der newer reformerter calculation moist sin und genant und geschriben werder der 4 der 14, der 5 der 15 und so fort an zu zellen und fortzufaren.
Uff dissen dritten tag nov. und sontag war sant Mertinstag gelacht und gefeiret, sunst plach er uff den 11. nov. komen und soll auch fortan alle zit uff den 11. nov. komen, allein dissmal ist es verandert, dweil der 11. tag under den vernigten 10 tagen gefallen war. Er, sant Merten, sult wol nach der neuwer reformation uff den eirsten tag nov. gelacht sin worden, dieweil es aber Allerhilligentag ein groiss fest war, hat man in uff den 13. november, das war den 3. nov., gelacht, dweil es ohn das sontag war und der tagloner und arbeiter einen moissigen tag gewonnen. Er moist auch nit auspliben wie der montag, uff wilchen er sult komen sin, dan es waren zwa kirchen in Coln, zu groiss s. Merten die abdie da und zu dem klinen s. Mertin im kirspel, da man fest halten, offeren und brassen moist. Also wars mit s. Cuniberts fest auch gelegen und irer kirchen und stiftsherrn, der eitz uff den 14. nov. gelacht was. Nuhe geschertzt, mir sin den 2. nov. uff Mertins abend frolich gewest, wie wir auch under uns mit allem gesinde waren, und mit sclafdrank [430'] uberfallen, das mir uns zehen nachten verscleifen, ehe mir uffstunden, aissen oder drunken. So hatten mir do uff s. Mertinstag groissen honger, waren den abent s. Mertinstag widder frolichdan er quam uff den 13
novembris. Dan der 2 novemb. war s. mertinß abendt und e boichstab und den andern s. mertinßtag war b sontag boichstab, und man zalt 13 noumeb. so hatten mir 10 nachten und tag gesclaiffen.
Disse verenderong mit s. mertinßtag macht auch irthumb uff Mertinßhoffen bei Dormagen da hin solt min broder alß gesworen uff sontag vor martini daß hofgeding helfen besitzen und 2 hoener und 2 ß. pachtzs dahin lieffern. Aber den sontag vor s. merten alß den 27 octob. warts eirst zu Coln publicirt und sant mertin quam uff den sontag darnach daß kunt nit dar vor sin. Doch schrib min broder zu
m stoltiß und halfen und untschuldigt sich wegen der sorglicher kreichsziten, schickte
n Bertz den jongen dahin mit befilch 2 hoener 2 schilling zu liebern wie sie Hein zu Horm in unsern namen geliebert und bezalt hat. Aber es mogt den tag daß geding uffgeschortzst sin, dan es versteurt wirck was. Wie diß verbesserong und reformerung geschaffen vor augen gespurt werde. Vide sup
ra fol. 429, pag. 1.
Von verbesserong disses calendarii und verkurtzung deß novemberß von 30 tagen uff 20 tage, hab ich 10 reimger gemacht lauthen wie folgt.
Reimen von reformeirten almanach.
Nach christ geburt der datum war
.
Funfzehn hondert achtzigh drei jar.
Do ist der alter almanach
.
Reformeirt nit ohn groiß ursach.
Scheir durch das gansse romsche reich
.
Wie pabst und keiser wolten glich.
Mit der astronomischer rhaidt
.
Der kunst sulch clair außregnet hait.
All hondert jaren hat es sich
.
Verlauffen der stunden etlich.
Das man anfangs nÿt bessern kunth
.
So moist man soichen dissen fundt.
Diß jar zu kurtzen einß allein
.
Das kunth ohn allen irthumb sein.
Drumb hat man zehn tag uberschalt
.
Der wirt hin fort vergessen balt.
In Collen man diß eirts bestundt
.
Nach dem zweiten novembris mondt.
Er hat nit mehe dan zwentzigh tagh
.
Da durch die besserong geschach.
Ich moiß noch so vil berichts thoin das man die ursach mogh vernemen wa her die reformation deß calendarii vor die handt genomen sie. Drumb ist zu wissen das man iulio cæsari zumischt er hab im 45 jar vor christi geburt daß jair in 12 manat gestalt, vor im weren nit dan 10 monat gewest martins der eirste december der zehnte und letzste janvarius und febrvarius were
n dar zu komen, darumb febrvarius nit dan 28 tag hat und mangel der schalttag dar in gesatzst wirt. So hat er auch
[431] daß jar in dreihondert funfundseszich tag, funf
vren und etliche minuten vertheilt. Die 6 vren machen im veirthen jar einen tag das nent man daß schaltjar, daß auß einem tag zwein gemacht werden sexta calendas martii daher daß jar bissextilis heischt. Die wenigere
minuten sulte
n zu hondert jaren 1 tag oder 3 ort tags oder wie es dan die die astronomi rechnen kunnen) machen. Disse 12 weiger
minuten und oder
tag von zeiten christi geburt od
er von julio cæsare mogen sich zu 13 tagen ertragen doch mehe oder min wie die astronomi wissen. Nuhe war es nodich einmail zu besseren dweil an sulcher langer zit nit gebessert das, damit es sich nit alle wege verleiff. Sult daß dan durch die gansse christenwelt glichmoissich geschein und gehalten werden, moist es die hoigste oberkeit in daß wirck stellen. Wie dan Gregorius 13 sich vor etlichn jarn mit den astronimis in verscheiden natione
n und landen beratschlaget und wie er rhaidt fonden wie vorg. hat er mit wist und willen keiserlicher maistat und ander oberkeiten den reformeirten calender gepotten zu halten anzuneme
n und zu publicern wie er dan uff einem orde froher uff dem andern spader publiceirt ist.
Die reformation wirt wol sin bedencken gehat haben daß sie mit vorsorg wist und willen deß keiserß moist geschein, alß umb der renthner tagzeiten, terminen, scholt und bezall tagen umb der festen und vernoinden tagen alß Lamberti et Gregorii der solsticien. Viti et luciæ der lengsten tage und nacht. Annvociationis seci natinitatis marie wan man die sait in felt dhoit, visitationis mariæ deß Arntz. Lamberti der eppel und hertzbrunst, conuersionis pauli gestalt deß jarß, nach christmiß die loißtage, die geburtzs tage der genethliecorum und waß deß dinger dan velfeltich ist, wilche achter disser zit alle zit 10 tage froher komen, derhalb bis die planeten her zu ubel geregnet moisten sin, dweil dan in stadt deß 3 tags der 13 tag novemb. gesatzst sol man von den 10 außgemonsterten tagen fort zellen.
Und ob daß wol vor eirst etwas frembt ist, so wirt man es doch uber drei oder veir besonder under dem gemeinen man ganß und gar vergessen und disser reformerung und hinnemong der 10 tagen nit vil gedencken. Doch ist es wol gedenckenß wert daß man fort hin gedencken moge alle festen komen 10 tag froher dan vorhin und von alterß.
Weiters ist zu wissen obwol die festage und termin
etc. zu vorgesatzst sin, so hat man den lauff deß himmelß und gestirnß nit zu vor kunnen setzen dan die sonne, der mondt und lichter pliben gliche wol iren ganck ghain, die keiren sich an diß reformation nit ghaint iren ganck. Diß hab ich vor eilende
n bericht nit verhalten willen, wa mir mehe hie va
n wofelt, mach uff kunfte
n newjarß tag 1 janvarii und 3 janvarii
gesatzst werden.
Anno 1583 den 13
novemb. ist s. mertinstag gewest da starb meister Henricus Oeyen in der Weinschoelen. Und n. Brocher zu Boumberch an der Wolkuchen vendrich deß ortzs fillicht wa sie 10 tage und nachte wie vorg. gefast haben daß sie hongerß gestorben sin, dan sant mertinß abendt war der 2 novemb. Aber sant mertinß tag war der 13 tag novemb. dar tuschen 10 tage gefast wart dan sie waren nit so hat man sie gut zu fasten. Item den 14 novemb. starb jonfer N. Hantzelers widwe Henrichen Bolantzs uff Kerper orth. Item den 15 novemb. starb Gisbert van Bommel am portzgen uff dem Altenmart beide haistich ma
n sagt aber va
n der pest. Eitz hoirt man in Coln von keiner sterbten, doch starb es hie und da, die stadt ist weit und breidt hat vil folcks innen, es moiß wol sterben in sulcher gwisser mengden, dan es staint eitz besonders kein hausser in Coln ledich man wil sie dan mit vorsatz ledich laissen stain. Ite
m 16 obiit Volbergs frawe.
[431'] Anno 1583 den 13
novemb. sol dem abgestanden chur fursten va
n Coln Salentino graven zu Isenberch vo
n der hausfrawen van Arburch ein sohn auch Salatinus genent geboren sin in der stadt Coblentz.
Anno 1583 den 14
novemb. nove stÿlo darnach ich mich fort an halten will uff sant cumbertz tag nachdem vor hin die monsterong der 54 fendlin burger binne
n Coln beschein sin dissen abendt 4 fendlin eirst uff die wacht gezogen und under beider burgermeistern quatern s. Mertin und s. Gereon angefangen. Die 4 heubtleudt sin den vormittag umb 9 vren under daß Rhaidthauß komen und da gelost und breifger außgezogen wa jeder stain sult, uff a sant Severinßportz, oder b, uff der Haneportzn, oder 100 uff dem Igelsteinßportzn, oder 500 uff der Rheinportzsen.
,Und war jeder heubtman gefallen war, dar zog er gen den abent mit sinem fendlin mit 2 par peiffer und trummenscleger staitlich wolgerust uff die wacht. Und wan jeder heubtman an sin porz quam, da war ir oberster, und wart mit breifger under den rotten gelost, wa jeder uff den torn, porzn, wichhuser, tirven, gebaurhuser stain und hingain solt. Der heubtman und fendrich mit dem corpus pliben uff irer porzn samen, doch visiteirten sie einmail oder zwei die rotten, fragten in der nacht umb die loese, desglichen visiteirten die obersten ir quateir in der nacht, fragten umb die lois. Also wart die stat ront umbher besatzst, und auch uis jedem fendlin die 4 warden Arsberch, Numart, Nidderich, Altermart mit den uberigen fentlin. Die kettenwacht wart ohn das durch die stat fast gehalten. Den morgen, wan die porz verordnet, die soldaten da waren und die schiltwacht ins felt besatzst und das felt rein was, leis der heubtman zwa rotten mit uff der tagwacht und zog do mit uffgestrecktem fendlin mit peiffen und trommen zu haus. Da dankt in der heubtman ab bis zum neigsten. Diss ginge binnen 13 tagen umb. Und wachten richen und armen samen, war ein gutte wacht und volherde mit lust etliche wechen bis noch zu umb Luceie, dan es was in neue mit dem fendlin, peiffen und trummen zu zehen. Ob die lust lang dauren wirt, dess mach man gewar werden.
A. 1583 den 15. novembrishaben die soldaten des Trucksessen uff Popelstorf (sich) den Beierschen uff gnade und ungnade ergeben. Die Beierschen haben es ingenomen, das haus besatzst, und etliche, so druff gelegen, (gehangen, etliche) laufen laissen. Ich kan aber von keinen namhaften luten vernemen, die darunden waren. Damit haben die von Bon einen groissen fortel verloren, dan Popelstorp licht in hart uff der naessen, das sie daher harter belegert kunnen werden. Wiewol Bon noch nit angegriffen wart, dan allein das nemans vil aus, noch in, mocht komen.
A. 1583 den 16. nov. haben die Beierschen das scloss Godesberchoben Bon berant und belagt, daruff waren unser colnischer sohen von gutten frunden in den befellen, ohn vernoimde Nedder- [432] lender, verfaren kreichsleut. Die hatten wol umb sich gestreuft und uff das scloss gefoirt, das sie sich in die gegenwer durften stellen. Sie hatt(en) auch gutte leut da gefangen ligen, als den abt von Heisterbach, den sie im cloister geholt, den weibischof von Hildeshem, den sie errarst, auch den heubtman zu Deutz in dem cloistersstormen gefangen, dahin pracht worden. Demnach haben die Beierschen beschossen und (mit) stormen angefallen, sin aber vil darvor mit dem geschutzs und steinen umbkomen. Eitz undergreift man es, ob das helfen will. Man sagt, sie haben noch weins und provianden gnoig druff, aber keinen vorrait van krut und loit. Es sult in hart beistain. Waruff sie sich vertroisten, weis got, die von Bon kunnen eitz nitzs bei in toin.
A. 1583 den 17. nov. ist miner suster Catharinen montstunde zu Carmeliten gehalten, das mit gebrait und wein im cloister ausgericht moist sin, dweil sie da begraben lach. Eitz bestunt ir min swager zu missen, hat groissen troist und hilf an ihr verloren, het sich wol zu Carmeliten oder anderswa in die kost getain, aber mich doichte, nemans was vil umb in, dan er was ein unbeholfen, unbequeim alt man van 72 jaren. Die sprach und sitten waren nit angeneim.
Anno 1583 den 18
novemb. fritag 4 fircken gehat vor 47
dall. 17
alb. haben gewigen 750
lb.. Mir hatte
n eitz bertz noch mehe in die kost bekomen derhalb moisten mir speck haben daß an die rippen mogt kleffen und daß moiß dar mit zu kochen. Doch aß ich selbst gern speck und alle die bei unß waren.
A. 1583 den 20. nov. ist graff Adolf von Nuwenar und Mors mit den domgraffen von Solms und Winnenberg samt Idel Henrich van Brunswich zu ross und fois bei Wesel und zu Balchum uff diss side Rheins gefaren und in das Beiers oder Saxens leger vor dem dorf Huls ungestomb gefallen, mit dem geschutzs getroffen und den leger gans und gar zertrent, vil doit gesclagen und verjaget, etliche gefangen, pfert, wagen, karrn und alles geraubt, die Trucksessen, so darin benaut waren, erret, und mit dem raube darvon uff Berk gezogen. Man sagt, der hispanischr sperruter weren vil von der deutzschen sperruter umbkomen, der lutger und welscher knecht vil von den Engelschen und Schotten. Die Bremer weren nit ohn argwon darvon komen. Man sagt, der von Nuwenar het Crevelt widder ingenomen.
A. 1583 den 20. nov.umb disse zit sol der handlungstag zwischen den beiden stritenden bischoffen zu Coln unfruchtbarlich abgelaufen sin, das die churfursten von Menz und Trier, keiserliche und ander gesanten verreist sin. Also das nitzs entligs verhandlet worden, und stait zu besorgen, das jeder partei einen anhank wirt wissen, daruff er sich verleist, das es noch so balt zur eindragt und friden nit mach geraten. Man sagt auch, die Oberlender leissen sich bedunken, das erzstift Coln sult von keinem der beider herrn wol bedeint und vorgestanden werden, dan sie beide fremde herrn weren. Man hat sich des argsten zu besorgen und des best zu hoffen.
[432'] A. 1583 den 21. nov. umb disse zit sol der graif van Berg, stathelder im lande van Geller, und sin hausfraue, ein von Nassaue, des prinzn van Uranien suester, zu Arnhem gefangen sin aus befelch der nederlenscher Staten, und also gefenklich hinab gen Mittelborg in Seelant gefoirt sin, mit irem elsten sohn, dan sie vil sohne haben. Die ursach wost man nit so eigentlich zu sagen, doch scloich man darnach und sagt, nachdem Zutphen von dem Verdugo und Hispanier ingenomen were, daher weren sie bede verdacht, das sie ein wissen darvon gehabt hetten. Es mach sin, oder nit sin, es ist sorglich, wan sich also etwas zutragt, jeder wil sagen und gissen, wie dan auch gesagt wirt, Nymmagen und Arnhem sulten dergestalt ingenomen sin worden, wan nit gut hut gewest were. Die Gellerschen und gmein Staten besorgten sich seir, troigen groisse sorg in dissen leufen, der neue churfurst van Coln, Ernestus van Beiern, und des fursten von Gulch und Cleif hausfraue, des jongen fursten motter, waren zwier swester kinder und konink Philippi von Hispanien nahe bewanten, das in dissm colschn kreich allerlei in lande van Gelleren, im stift Utricht, uberiselschn stetten practiseirt sult werden, dan es quam fast kreichsfolk van dem von Parma aus Flandern und Brabant, das durch das lant Cleif nach Vreislant zehen wolt.
Anno 1583 den 22
novemb. ist der hoichzitlicher bruloffs tag mineß swagers doctor Haicksteinß mit Herma
n Reiden dochter zum Bock in der Nuwergassen gewest die einigh und seir rich war. Und doctor Unuerdorbens der d. Hacksteinß swester beide uff einen tagh, ann
bo colonienses.
A. 1583 den 24. nov. uff donnerstag s. Catharinen abent bin ich dissen abent mit minem fendlin, piffen und trommen uff die wagt gezogen. Das los mit den breiffger under unser heubtleuten veir gab mir die Rheinportz. Ich leiss durch unsen monsterschriber unse befelchaber und 15 rottmeister vur unse hauser uff die Hoeportz, da das fendlin aus des fendrichs haus vom morgen uisgestechen war, bescheiden und das jeder rotmeister sin zehen rotgesellen mit irer angezeigneter rustung und wer uff straif inhalt der wachordnong fort bescheicken und beschiden sollten, und als die piffer und trummescleger zum zweiten umbgegangen, gesclagen hatten, quamen sei. Do stalt sie der foerer und weibler in ordnong, die schutzen meisteil fuir und etliche hinden, die mit dem harners und rustung im mitten. Darnach ginge ich als heubtman vur, nam uff ein side den lic. Broich zum Grevenstein uff der Hoeportzn minen lautenanten und uff die ander side doctor Offenberg zum Sternen in der Sternegassen den pfennigsmeister, jeder mit sinem diener, die roren drogen. Im mitten under den gerusten ginge der fendrich Mattheis Gyndorf zum Stommel uff der Hoeportzn, trog und swonge dasselbhurtich, uffrichtich und herumb, hat sinen lutenant und den wachtmeister hinder und vor im, zogen also die Hoeportz uff bis an Gralincks ort, da die Marportz ab uber den Heumart durch die Ringass bis uff die Rhinportz. Da quam uns oberster jonker Johan Leiskirchen mit sinem lutenant Starck van Gladbach zu uns; da wart under den rotmeister gelost, wa jeder stain sult und wart in und uns die lois hoffnong geben..
[433] Da bliben etliche befelchhaber uff der portzn bei dem fendlin, etliche gingen mit den rotten zu beiden sidenuff und ab lang den Rhein, loseirten sie zu recht, jeden uff sin portz und chur, die ubrigen in das geburhaus uff den Alten-mart; da wachten mir befelchaber samen die nacht nit ohn guten wein, des ich 4 quarten, die neben mir 3 quarten, der fendrich 2 quarten bezalten, die ander gingen frei. Den morgen, wie die Rheinportz mit soldaten besatzt, leissen mir ein rot bei inen uff der tagwagt, der das los gefallen was, und zogen do den Filtzegraben lang die fasbender-gaffel die Bach hin uff die Hoeportz herumb in den cirk umb das fendlin. Da dank ich innen mit wonschung guten morgen ab und ginge jeder zugtich zu haus. Also geschach es auch mit andern fendlin, die uff Severins-, Hanen-, Igelsteins-portzen die nacht und davor gewacht hatten; diss hat man gehert teglich.
A. 1583 den 26. nov. ist jonker Johan von Heimbach vor der Wierporz erschossen. Das ist also zukomen. Er was neulich vor Hulz, da er dem von Lauenberch gedeint, mit der flucht darvon komen, 2 pfert hinden gelaissen und was dissen samstach nach Broil geritten, van dan er wol beschenkt vor die Wie(r)porz quam, wult ingelaissn sin. Die soldaten fragten, wer er were, dess wolt er nit sagen. Er versprach sie. Dieweil sie zwischen den pforzen lagen, das neu bolwirk verwaren solten, schussen sie frei zu im hinin und er wart oben dem bein hart verwont, kunt nit inkomen, reit zu Melaten und darumbher, nemans war vorhenden, moist also unverbonden die nacht im felde ligen, den morgen quamen sin frunde zu im hinaus, trogen in zu Coln in den hoff Benesis, da er alsbalt starbwar her Barthel va
n Heimbachs son deß burgermeister und her Peter vo
n Heimbachs enckel deß burgermeisterß. War auch canonich zu Bon und wolt doch nit zu choir gain dan dem kreich folgen.
Anno 1583 den 27
novemb. war es der eirste sontagh im aduentu nach der neuwer reformation gregoriani calendarij, uff wilchen sontag die h. kirchen daß jar anfengt den nachmittag bin ich mit minem broder uff die drenck hinder sant Jorris thorn in ein hauß den jonfern zu Marie
nforst zustendich gangen dahin sie geflauwen waren und eitz wonten und sich armlich unb im kleinen gemach beholfen, und haben da unse nicht Barbar visitert und angesprochen und mit ir den wein gedroncken da
n sie hat
minem broder ein breifgin geschriben und begert er sult sie einmal ansprechen. Het in dißmail nit gesehen, so ginge ich mit zu geselschaft da hin. Und jonfer Barbar
Hersbachs war noch starck und gesont. Vorhin hat ich sie bei irem broder dem obersigler visiteirt. Ich fandt auch miner alter swegerschen ein dar in genant mit irem tauffnamen Weisgin van Kauff der sie im cloister einen andern namen geben und eitz Brigittam va
n Kauff nanten. Min vorfrau Weisgi
n Ripgin hat sie auff der dauffen gehaben, doicht daß were ein unkundich name. Mit der hab ich die alte kuntschaft verneuwet.
Anno 1583 den 28
novemb. nuhe etliche monat hat mich der hoist ganß und gar verlaissen daß ich auch abendtzs wan ich mich inß bedde lagen nit hoisten daß mir ein froliche zeitung war, dan vor hin den winter durch wart ich damit besweirt. Vide sup
ra den 14 marcii fol. 395. Ich gib es eitz zo daß es der sommer und frische loicht gebessert hat, dan im sommer dede ich alle tags die fenster uff eliß die gutte lucht den tag uff min sclafkamer schei nen, off daß geholfen hab, doch got hatzs gefoigt.
[433'] A. 1583 den 29. nov. sin (zu) Rommerskirchen disse nacht etliche heuser und scheuren von den Trucksessen oder Nuwenarschen, die uff Bedbar lagen, angestechen und verbrant. Desglichen zu Netteshem ist auch schade vom brande gescheit. Die halfen zu beiden seiten sin umb disse zeit ubel dran, dan einer fengt, spolieirt, schatzt und verbrent des andern halfen. Die gute leut durfen nit van den haiffen zehen umb irer narung willen, und die herschafter, geistlichen so wol als weltlichen, willen bezalt sin und iren pacht haben, sehen wenich an, off den halfen ire pfert, koe, ferken, schaif, ingedoin, hausrait genomen wirden, laissen inen an der pacht etwas nach, aber ertragt sich zu zeiten nit das zehnde teil. Sehet, so geht es zu in dissen kreichsleuffen. Die halfen, pachter und lantlude sin auch nit alle uffrigtich, machen den schaden groisser zu zeiten, dan er ist.
Anno 1583 den 29
novemb. uff s. andre
æ abendt hab ich min stublin unden zu Cronenbergh widder wermen lassen dan es frore, doch hat ich von severini ungewarmpt drin gesessen, umb deß schribens willen, dan es vom backoven deß beckerß untsclagen ist. Diß stoblinß hab ich jarligs gewach. Es ist mir ein forthel daß es van deß beckers offen etwas lae wirt, so ist es auch ein unforthel das es domp und swair lucht derhalb drinnen ist, daher ich mir phantesei mache, es sult mir den hoist verursachen, wiewol etliche sich deß nit beduncke
n lasse
n. Es mach sin oder nit sin, die kelte im winter mach auch dran helfen.
A. 1583 den 2. dec. ist unser bewanter Gotschalk Polhem goltsmit-gesell widder van siner reisen zu Coln bei uns ins haus Weinsberg komen, hat sinem hantwirk 17 monat uff Monster, Hamborch, Lubeck, Stetin, Dansken, Frankfort uff der Ader und anders wa nachgezogen, hat wol das meist nit verzert, doch nitz erobert. Er ist nirgen komen, dar man aus hab willen gain und in laissen ingain. Er hat nirgen auch hie zu Coln einen herrn kunnen finden, der im vil wollt zugeben, so wolt er auch vor die kost nit dienen, schampt sich dess fillicht, was auch sines handwerks nit gewiss, das er einen widersin drin hatte und gedacht, ein ander ampt zu leren, das fasbender-, zimmer-, bruwerampt, aber die worden im widderraten, moist auch zugeben, uffs neut lerjong werden, waren sware, grobe handwirker, das er sich der auch besweirte. Sin patrimonium vermogt auch nit, das er druff moissich moist leben. Also bleib er lang gnog bei uns zu dischs gain(und bedacht sich wol. Mir rethen im al daß er bei sine
n lang gelerten ampt sult pliben waß er dran nit wist noch leren, doch leissen mir in zu und frei waß er leren wult da mit er sich nit zu beclage
n er wurde her oder dar zu gedrongen. Er hetz wol gern nach sinem willen gehat daß mogt im aber nit geburren)
Her Ludger Hersbach obersigler und min broder waren sin vormonder, hat aber ein wrede weiss und steiffe sinne, das er irs raitz nit alle zit folgte, dan es gern nach sinem heubt gehat het. So bleib er gain bis nach Christmis im bedenken.
[434] A. 1583 den 2. decembris haben die beiersche ruter Sindorf angestechen und uber drissich huser verbrant, vil hausleut umbbracht und alles geplondert. Der bot daselbst hat die hausleut uffgehalten, das sie sich nit in die gegenwer stellen sulten. Wie die ruter aber die oberhant hilten, haben sie dem boten wol 35 wunden mit hauwen, scheissen geben und getoidt, do in einen firkesstall gescleift und verbrant. Der her von Hemmersbach, darunder Sindorf gehorich ist, hat sich dess bei dem fursten van Gulch hoich beclagt, hat aber wenich uisrichten kunnen.
A. 1583 den 3. dec. sin die saxenschen oder lauwenburgsche ruter zu Dormagen komen, da gelegen und gefoedert, gezert, aber nit geplondert, noch gebrant. Des fursten von Gulchs schutzen haben auch da vor und nach gezert, die zeun verbrant, mogen uff uns oder uns gut verzert haben 102 gl. currentdaß fordern die nachparn van unß drumb daß unß suster Marie da koe schaif und vehe gehalter der sweidt weidt und wesser gebraucht wie sie es nennen. Unß suster wult vehe halten mir hatten es nit gern kunt es ir auch nit weren, so nemen die naparen daher ein ursach unß zu schatzen uff daß sie verlichtert wurden. Wie es faren wirt mogen mir gewar werden, dieweil wir eitz gein gereidt gut da haben hat der bodt dem weirde unß sade im felde vor ein pandt geben. Unse suster macht unß deß irthumbs vil und die bauren finden balt ein ursach. Diß irthumbs haben mir vur hin mehe zu Dormagen gehat. Vide sup
ra fol. 206 pa. 2 et fol. 269 pa. 1, nemlich under den jaren 80 und 81, daß mir in dissen kreichsleuffen ubel zu komen. Doch ist nitzs gebrandt zu Dormagen dan ein hauß unden im dorp ist selbst versaumpt. Unß ingedoim und haußraidt hat min suster Marie vor hin in Coln laissen holen, licht noch bei ihr.
Anno 1583 den 6
decemb. nicolai haben die kirchmeister s. Jacob im sprechaußhauß ir presentzregnongh gehalte
n und ein firdel weinß gedroncken wie bruchlich. Do ist der pater von Benthen zu unß komen, mit dem hab ich seszehen cloister von jonferen im ertzstift Coln disside Rheinß gerechent die alle versteurt oder verjagt geplondert verbrant oder gewichen waren, meistheils in Coln lagen, ohn manß cloister und waß uff der bergscher siden und in Westphalen versteurt ware. Ich werdt auch von 21 dorfer bericht die disside Rheinß angestochen und zu theil verbrant sin.
A. 1583 den 8. dec. ist mir die zweite wacht uff die Haneportz gefallen. Dahin bin ich mit minem fendlin gezogen, 150 stark, hab mit miner herpannen mit piffen und trommen die ronde bis an die Wierportz gehalten, die ander befelchaber bis s. Gereonstorn und uff die warde uff dem Numart. Ich hab auch ein firdel weins verzert, gobelger geben, den trommenscler essen und 1 qu. weins.
Den 9 decemb. hab ich den bott an der Wierportzen blochauß zu tragen beloint 6 alb. geben, also daß ich in dissen leuffen unrawe und schaden gehat.
[434'] A. 1583 den 11. dec. ist der neu erzbischof, Ernestus von Beiern, widderumb von Lutgin auf Broil und ins leger vor Poppelstorf komen. Man sagt, das stift Lutgin het im 6 jar lank jarligs achtzehentusent daler steuren zu beschirmong des lantz ingewilligt, dan er was auch in Luick bischof, zu Freisingen und Hildeshem administrator, furst zu Staberen, die im inprachten, ohn das erzstift Coln, das eitz nitzs kunt inprengen umb des kreichs willen.
Anno 1583 den 13
decemb. hat her Peter Nuwenar abt zum Altenbergh min eltertaiffel die s. Jacob solt stain von mir geleint und in den hof Altenberge uff s. Johanßstraß laissen hoelen in meinong sinen fatter Peter Nuwenar kirchmeister s. Jacob den ich vorlangs uff einen flugel in abrahams bilt hat laissen contrafeiten daß er den vur sich wult ablaissen contrafiten, wie beschein. Und hat mir darnach die taiffel widder zu Cronenbergh in min hauß geschickt. Warumb ich sie noch nit s. Jacob gesatzst hat die ursach werdt in oben irge
n angezeigt haben.
Anno 1583 den 14
decemb. uff godestag in dem quatertemper hab ich ein foißbadt laissn zurnsten und min foiß gebadet umb der langer foißnegel willen die zu kurtzen dan ich zu seltmalen einß bade. Auch umb eineß elsteren augs willen daß ich am rechten foiß am zweiten und lengsten zehen hat daß mich eitz seir quelte, das ich doch nit absneidt dan rein machte und stain leiß. Ich laß mich beduncken die newe und gesolte hoesen oder neu schoin sullen es verursagt haben. Ich habs vor vil jaren gehat daß es mich auch geirret doch minß behaltzs nit so seir alß eitz, doch hindert es mich am ghain nit. Ich hab mehe dar vor gehalten der rechte foiß sie mir ein wenich lager dan der linke foiß daher sult auch daß zwingen mit her komen. Sunst plege ich nit gern in gemeine batstoben zu gain dan zu seltmaln im hauß und gebruch deß foißbadts zu zeiten.
A. 1583 den 16. dez. ist min swager Johan van Dutz zu mir komen, und under allerlei gespreich hat er mir untdeckt, das ich bis herzu noch nit gewist, wie sin dochter Elsgin, widwe Peter Alsteden, sich mit eim jongen gesellen Adolf Fix von Eller ehelich verlobt het, von dem sie auch ein kint getragen, das im somer a. 82 geborn were, heimlich bei einer hevelschen s. Cuniberts, und were im Bergschen lande zu trecken, es were ein dochter Eiffgin genant. Diss habe ich nit gewist, drumb hats mich etwas betrobet, und gedacht, das wirt miner seliger sustern Catharinen auch nit vil freuden gewest sin, hat den swairmoit verhalen moissenund bei sich tragen. Doch gedacht ich man hat ihr nit zur ehe widder geholfen, so hat sie sich mit dem angelagt, der ir zu
m erhen mogt werden. Die
[435] folgende ehe mogt sie und daß kindt eligen der herre kunt es alles zu
m besten schicken. Ihr fatter waß ureidt gegen sin kinder. Und kunth in zu glich auch nit allet helfen dweil ihr narong klein waß.
Anno 1583 den 17
decemb. uff sambstag zu mittage hat ertzbischof Ernestus von Beiern
Godesbergh das scloß oben Bon mit gewalt erobert. Eirst hat er den bergh an einem orde deß scloß weit hin durch undergraben und sprengen laissen uff swere kosten daß ein dheil mauren umbgefallen, druff mit dem groben geschutzs geschossen wie vor hin oftmal druff gestormpt und sin etliche dorch daß heimlich gemach vor und nach drin komen. Und wiewol sie sich daffer in die gegenwer gestalt aber die mennigde hat oberhandt genomen, und scheir alles doit gesclagen wen sie angetroffen ohn wenigen die gefangen sin alß h. Evert Suderman, burgermisterz sohnß sohn zu Coln und waß der mehe sin. Der abt va
n Heisterbach so uff dem scloß gefangen war sollt scheir uber dischs erstochen sin het er nit geroiffen ich bin der abt. Solt sich eirst mit 2200
dall. ranzonen wart eitz mit 600
dall. loß und frei. Der capitein va
n Deutz im cloister vorhin gefange
n und uff dem scloß gekerckert wart loß. Der doden uff dem scloß waren nit uber 50 gewest hatten noch 12 foder weinß fruchten melß proviande vehe perde zimlich druff gehat, graf Salatini von Isenbergs regiment hat diß scloß erobert. Die sage ginge, man wurde diß scloß ohn den thorn scleiffen dan es nit vil renthen hat und swerlich zu erhalte
n were.
Diß scloß Godesbergh ist anno 1209 von bischof Diederich von Berge zu einer festen deß stiftzs gebaut von eines richen judden gelde. Es werden do die bischoffen wol druff hof gehalten haben ehe dan Broil Lechenich Popelstorf, Buschoffen gebawet und den bischoffen zu gehoirt haben. Vur hin hat s. Michaels capelle druff gestanden.
A. 1583 den 19. dec. hat erzbischof Ernestus von Beiern den burgern in Bon, gehorsamen und widderwertigen, verzeihong aller rebellion und ubertrettung angebotten, den soldaten aber veirzehntusent herrngulden, wan sie im die stat uffgeben, hat innen 24 stunden vergunt, sich zu bedenken. Man vernimt aber nit, das sie die stat uffgeben, dan sullen ein bloitfendlin uisgestochen haben. Es wart gesagt, wer der ganse hauf glich vor Bon gezogen, als Godesberch ingenomen was, sie hetten Bon uffgegeben, sulcher schreck were drin gewest, do das nit beschein, hetten sie widder ein herz gegriffen. Etliche sagten, sie wolten das angebotten verzeihong und gelt wol angenomen haben und die stat uffgeben haben, aber graff Carl Trucksessen, des abgesatzsten churfursten broder, nit liebern, oder vor verreter und schelmen gescholten sin. Es war Conradt Eck min swager auch drin.
A. 1583 den 20. dec. umb diss zit hat der abgesetzster churfurst van Coln, Gebhart, fast ruter und folk in Westphalen samen gehat, in meinong, Bon zu untsetzen und speisen. Und hat derhalb mit den Merkschen wegen des durchzogs gehandlet.
[435'] Anno 1583 den 21
decemb. uff s. thomas tagh alß die herrn und gaffelgeselschaft deß Swartzen haus vor den Augustinern zu den churen wie ire gewonheit uff den tagh ware haben sie mich zu rhade zum zehnden mail erwelt und gekoren. Es haben die hausmeister Adolfus Faber vo
n Gereshem und Sweder van Aissendorp die kost und wein irem ampt gemeiß verschaft. Hat gekost wie die regnong folgens vißweisen wirt.
Mir ist auch uff bestimpten churtag von herrn und frunden die von der geselschaft und nit von der geselschaft waren nachfolgender wein geschenckt druge wie bruchlich von alterß vor jeder firdel 6 alb..
Folgt der geschenckter wein von der gaffelgeselschaft des Swartzn hauß.
Her Brun Barthel
6
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Her Peter van Attendar
6
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Her Stephan Kolf
6
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Her Wilhem Roß lic.
8
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Her Bruno Binguis
6
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Her Martin Crudener doctor
6
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Her Bernhardus Omphalius lic.
6
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Her Gotschalck van Weinsberch haußmeister
8
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Simon von Zons
2
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Johan Stail
2
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Melchior bispinck scholtiß der vaigdien
6
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Rutger Aldekirchen der 44
4
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Michel Vaiß
2
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Corneliß Soeß
1
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Georgen Furrhaidts
4
fi..
Johan Hilderaidt
4
fi..
Anthonius Kloich
3
fi..
Andreis von Odendail
1
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Johcob Schutz
4
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Oitgerus Steinwegh
2
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Christian Millendong
2
fi..
Johannes Vrechen
2
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Lucas von Groningen
1
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Vitus Saltzma
n uff dem Quatermart
2
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Johan van Gulß seilspenner
1
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tilgung, johan; unterstrichelt Kreß Henrich
2
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Bernhardus Hardenberch
2
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Johan Katz van Cleif
2
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Hermannus Rondorf
3
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Michel Lutzelroede
2
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Peter van Weinsbergh
3
fi..
Henrich Steinhuyssen
3
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Georgen Brandt
2
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Johan Kreith
2
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Jacob Lambertzs
2
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Viacrius Grave
3
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Georgen Darth
4
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Johan Buddenbender
1
fi..
Petrus Rotarius
1
fi..
[436] Johan van Reidt
1
fi..
Kilianus Ropertzs
3
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Johan van Haimbach
1
fi..
Thonis van Dunwolt
1
fi..
Johan Brengs
1
fi..
Leo van Rondorp
1
fi..
Laurens van Orbach
1
fi..
Johan van Dunwalt
1
fi..
Johan Bert
2
fi..
Melchior Pickefet
2
fi..
Ropert de Clerck
2
fi..
Goddert Katzs
1
fi..
Johan Klein
1
fi..
Jacob va
n Bachem
1
fi..
Henrich Grein
1
fi..
Licentiat Ewaldus Reidamus
6
fi..
Sweder van Aissendorp
2
fi..
Adolph
us Faber
2
fi..
Johan Schutz unwenarschr secretari
us2
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Wilhem Koch
2
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Folgt waß ausserhalb der gaffeln van andern herrn und frunden geschenckt ist.
Hernich Backhoiffen banmecher
2
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Wilhem van der Saar
1
fi..
Joncker Lodowich Heimbach
1
fi..
Thomas Wulfraede hausmeister
2
fi..
Peter Fleischenwer Hoeportz
2
fi..
Johan van Stommel zu
m Schricht
3
fi..
Jacob van Bedber
1
fi..
Johan Peil van Nuyß
2
fi..
Johan Heiffertzs Fischmart
2
fi..
Joncker Jacob Conreshem
2
fi..
Hanß Dutz vor s. Laurentii
2
fi..
Johan Bartscherer uff der Bach
3
fi..
Johan van Dutz uff dem Huntzrucken
8
fi..
Reinhardt Dutz goltsmidt
4
fi..
Elsgin Dutz widwe Altsteden
4
fi..
Johan Scheidemecher Klockergaßenort
2
fi..
Henrich Bruin glassworter
2
fi..
Laurentz Mock zu Haesen bach
2
fi..
Fridrich van Eil
1
fi..
Wilhem Becker Hoeportzn
2
fi..
Joachim va
n Aich schartzeweffer
2
fi..
Johan Lutzekirchen bannerher
2
fi..
Maria va
n Weinsberch widwe Ordenbachs
8
fi..
Gotschalck Ordenbach
4
fi..
Petrus Ordenbachbach
4
fi..
Adam Kreitfischs offerma
n s. Jacob
2
fi..
Johan Walraif banmecher
2
fi..
Her Hardenrhaidt rentmeister
2
fi..
Diederich Boum vor s. Paulus
1
fi..
Mattheiß Klein under Teschmecher
2
fi..
Georgen Volckwin scheffen
2
fi..
Thomaß Snorznbergh
2
fi..
Peter Bing dhornsmidt
2
fi..
Gobbel van Zonß
2
fi..
Peter Beiwegh
1
fi..
Johan Boicholt
1
fi..
Elisabet Ordenbachs widwe Bing
3
fi..
Christian Korth borggreif Raithauß
3
fi..
Herman Volberch beirzeichenschriber
2
fi..
Joncker Bartholt Questenberch
2
fi..
Joncker Thevis Wolfskeil
2
fi..
Tilman Volckwin
2
fi..
Diederich Ploger bannerher
2
fi..
Henrich Netteshem becker
2
fi..
Peter van Rhade schartzeweffer
2
fi..
Joachim va
n Woringen boichbender
1
fi..
Johan van Braickel bruwer
1
fi..
Otto von Keken zu
m Ploich
1
fi..
Joncker Johan Leisekirchen
2
fi..
Jacob Troister ferber zu
m Wolf
2
fi..
Doctor Offenbach
2
fi..
Wymmar van der Sultzen
2
fi..
Winandt va
n Keiserßwerde bannerher
1
fi..
Christoffel van Reil
1
fi..
Mattheiß van Neuß Altenmart
1
fi..
Her Hillebrandt Suderman alter burgermister
3
fi..
Her Gerhardt Pilgru
m burgermeister
2
fi..
Her Henrich Crudener burgermeister
2
fi..
Her Jaspar Kannegeisser rentmeister
2
fi..
Frantz van Burgen Tormart
2
fi..
Johan von Gladbach Mirwilerort
1
fi..
Cecilia Westenb
erg widwe Kruiskamps
2
fi..
Jaspar Wenstenbergh zu
mGrein
2
fi..
Henrich va
n Runninck Breitstraß
2
fi..
Adam va
n Delfft Haseportz gweltrichter
2
fi..
Maternus Colinus boickdrucker
2
fi..
Jasper van Mulhem Nugaß zu
m rade
2
fi..
Paulus Gommersbach zu
m Blaßbalch
1
fi..
Herman Speinsetzer Witzgaß
2
fi..
Elisabet Hornß die jonge
4
fi..
Gisbert Holtzbecher in der Hellen
1
fi..
Gerhardt Lutzekirchen kirchmeister s. Jacob
2
fi..
Herman Maesman
2
fi..
Mertin Lutzekirchen Maltzbuchel
2
fi..
Johan van Langel fischmartmeister
1
fi..
Henrich van Berchem Marckmanßgaß
2
fi..
Henrich va
n Ham steinmetzer
2
fi..
Marx Beiwegh
2
fi..
Daim va
n Netteshem zimerma
n2
fi..
Sibilla van Weinsberch
6
fi..
Neltgin van Ratingen
2
fi..
Henrich Faber Bottegaß
2
fi..
Peter Keiffe Schildergaß
1
fi..
Krin Koninsfelt bruwer
1
fi..
[437] schiffer Theiß va
n Unckel Ryngaß
2
fi..
Michel lutgin der jong
1
fi..
Gotschalck van Weinsbergh der jong
3
fi..
Mattheiß va
n Gyndorf Hoportz
2
fi..
Benedictus van Swelme
2
fi..
Adolf va
n Langeich Breitstraß
1
fi..
Widwe joncker Arnolt vo
n Siegen
2
fi..
Johan von Bruwiler Hoeportz
2
fi..
Wilhem paulus under Kestern
2
fi..
Joncker Stoudt
2
fi..
Wolter van Burich fasbender
2
fi..
Johan van Woringen bruwer
2
fi..
Arndt Maeß Heumart
2
fi..
Summa summarum alles geschencktn weinß beider register facit 369 fi..
Facit zu gelde 92 gl. 6 alb..
Waß dan die exposita und außgabe der kost und weinß waß hergegen verzert und außgeben wirt sich folgenß anno 1584 den 4 febrvarii fol. 443 erfinden wan es alleß inpragt und verregnet ist worden.
Anno 1583 den 22
decemb. altera thonne ist im fragmento des reformerten almanachs solstitium hiemale (daß ist) der kurtzste tag eß jarß gesatzt der alle zeit vor hin uff lucei
æ den 13 decemb. plach zu sin, eitz folgt er 10 tage decima lucei
æ.
A. 1583 den 24. dec. christabent uff samstach ist der newe rait ingangen, ich mit anderen, und in umbteilong der officien und ampter bin ich zum sibenden mail urtelsmeister worden, bleib bei minem alten ampt. Jonker Johan Judde ist zum weinmeister erwelt; er und jonker Wolffskeil plagen under mir zu sitzen, haben sich dissmail vor mich gesatzt, der adel wils gewert sin, die frunde zehen sie vor. Ich bins auch eitz wolzufriden, dweil ich am scharfsten nit hoere, das sie vor mir gefragt werden und bescheiden.
Am abendt hab ich nach altem brauch offergelt im hauß umbgetheilt wie folgt.
Item minem broder Gotschalck
1 raitzeichen.
Item siner hausfrawen Elisabethn Hornß
1 raitzeichen.
Item miner sustern Sibillen
1 raitzeichen.
Item Elisabetgin Hornß der jonfer
1 raitzeichen.
Item neif Herma
n Weinsbergh
3
rad. alb..
Item neif Gotschalck fweinsberch
3
rad. alb..
Item neif Gotschalck Polhem goltsmidt
3
rad. alb..
Item Bertz Schalck leerknecht
3
rad. alb..
Item Lisbet va
n den Steinen der magt
1 scleiffer.
Die nit im hauß wonten van frunden den gab ich gein offergelt, dan den offerluden s. Peter und s. Jacob und sunst hie ader da es sich zutroge. Disse gewonheit hab ich von drissich oder verzich jaren also gehalten wolt die eitz nit fallen laissen. Und danckte damit gott daß er unß durch sin gnade durch daß alte jair verholfen hatte und wunschte und bat daß unß gott ein newe selich jair verlienen wulte. Min broder deilte auch offergelt im hauß umb.
[437'] Anno 1584 den 25.
decemb. war der hillich christagh da uff daß mir anfengt und nach der geburt christi recht angezelt und also uff den rentkameren zu Coln und anderswa gebrucht wirt, wiewol daß er im calender mit sinen folgenden 7 tag zu dem 83 jar gesetzt wirt. Das macht daß er im ende deß decemberch kompt und die calender oder almanach den eirsten janvarii daß jar anfangen und derhalb der neu jarß tag vom gemeinen man genant wirt. Sunst gepurt sich daß jar vom christag an und viß zughain, kompt aber zehen tag froher umb der reformerong gregorii 13 pap
æ willen.
Mir hausgnosen inwoner zu Weinsberch haben in unsem bedehauß s. Jacob unß christfest gehalten da der meher theil zum hilligen sacrament gangen sin.
Uff dissen christach gen den abendt bin ich mit mine
n fhanen und folck uff die wacht gezogen
,Unser losament war widder uff die Haneporzs gefallen, da sahen wir vor uns Dainiswiler und Glesch brennen, von dem kreichsfolk, uff Bedber ligende, angestochen.
Anno 1583 den 24
decemb. uff christabendt oder a
nno 1584 den 25 decemb. uff christagh ist joncker Peter Kannegeisser in der Weisserstraissen zu Reil wonhaftich sineß alters von 83 jaren ungeferlich gestorben.
War sin tage ein gut zergesell gewest, der sinen kindern sin stockgut nit wol erspart und schoin erben in ander hende pracht hat. Sin hausfrawe war ein van den Ryncken vor etlich jarn verstorben.
Disser was disser zit der aller elste raitzman van allen rethen in Coln gewest der da lebte dan er war anno 1538 eirst des rhaitz worden, so ist erß uber 45 jar zu siner zeit gewest. Vor etlichen
monaten soll auch Gotschalck von Aussem bontworter her alterß halb und blindt in der Stritgassen gestorben sin, der auch ei
n zergesell gewesen und zu ruck gangen war. Disser war noch alter rhaitzman gewesen, dan a
nno 1530 ist er eirst zu rhade erwelt doch an 20 jaren nit gewest dan er nach dem rhaitzganck burggref uff der Erenportzen wart und durch irthumb der auch quidt wart. Haben disse beide irß eigen gutzs im alter daß meisthe theil nit besessen, so haben doch der gansser welt und stadt Coln lang mogen bruche
n dan die alt worden sint. Ist aber der bester forthel gein gewest,
Nuhe aber ist Theiss Schillt, alias Siegen genent, der aller elste raitzman, wont uff dem Numart bei der drenken, ist ein fleischeuwer in der hallen daselbst gewest, handlet eitz mit weinen. Sin sohn hat den Aren daselbst gegolten. Disser Theiss ist a. 1540 Johannis des raitz worden, drei jar vor mir. So sin noch vor mir Jacob von Siberch zum Lepart uff dem Altenmart raitzrichter und Johan Lutzekirchen kannegeisser, bannerher; die beide sin des raitz worden a. 1543 Christi, ich aber ein halb jar darnach im selben jar 1543 Johannis, also das ich noch drei herrn vor mir hab, die elter des raitz und auch wol von jaren ires alters sint.
O her waß weilicher, herlicher, redlicher, man und herrn sin vor mir gestorben die vor mir und nach mir, richer gluckseliger und verstendiger gewest sin alß ich. Edoch kan ich dem richen got vor alle gaben nimmer vollem dancken.
[438] Anno 1584 den 28
decemb. der kinder tag ist zeitung miner suster Sibillen angesagt ir vermemter man Conradt Eck were binnen der belegerter stadt Bon an den pocken und wassersucht gestorben. Balde darnach quam zeitung er were in Bon gesont gesehn und oberster heubtman drin. So stirbt zu zeiten, wirt dan widder lebentich, wie er zu etlichen mehe ziten gethain hat. Also wirt von simem thoit und leben vil gesacht nichtzs sichers.
A. 1583 den 30. dec. ist der Rheinstrom noch umb der belegerong vor Bon gesclossen, das kein neu oder firn wein vom verlitten herbst zu wasser herab mogen komen, dan ein schiff hat sich durch gestochen, ist zu Coln ankomen, sunst komt wol etwas zu lande uff der aissen wagen oder karren. Diss hat von s. Johansmiss geduret, das man nit uff oder ab faren, umbgein (mois), dan uff groisse gefar, und wart das gleide auch nit gehalten vom kreichsfolk. Die von Bon namen iren zol und leissen die schiff passern, aber die Beierschen wolten den Bonner(n) nitz zukomen laissen. Es hat den Oberlender(n) und Nederlender(n) ubel gefallen. Dieweil aber die chur- und fursten von Menzs, Treir, Gulch, dem von Beiern geneigt und pfalzgraff Lodowich toit war, bleib es also beresten. Wie lang diß davern wirt, mach die zit leren, derhalb ist eitz wenich narong in Coln.
Anno 1584 den 31
uff decemb. neu jarß abendt war sambstagh daß wir still waren und den abendt kein z
eigh hilten, biß den neu jarß tag. Hie wil ich
anzeignen waß ich privatim besonder vor min heubt ohn den ordinarien dischswein diß verlitten jar an wein und zeichen verthai
n hab. Nemlich an weissem wein 75 quarten die quart uff 4,5
alb. gesclagen ist ein thon weinß. Item an rothem oder bleichert scheir in alle mineß eigen gewaxß 43 quarten die quart uff 3
alb. geschatzst. Item uff min raitzkerf laissen hoelen und raitzeiche verschenckt und verdronck 3
2 fleschn jede 2 quarten. Ob dis nu sperlich sie gelebt mach ein ander urtheln. Ich moiß mich aber nach miner decken recken. Die rechnong aber hie van zu machen moiß man wissen daß der reinsche goltgu
lden eitz
18 mr., und der
rad.d 11
mr. gilt der schreckenberger 9
alb. der
rad. alb. stuffer, batz, grosch, scleiffer leist sich nit sehen, ander
dall. und muntz ist nit deß reichs auch nit bestendich.
Hiemit wil ich daß 1583 jar scleissen.
Got verlein friden im neuwen jar.