Das jar 1595 mit gode angefangen.
Anno 1595 auff sontagh ist der hillige christagh gefallen, in wilche nacht glich nach der geburt ihesu christi unserß heilandts ist diß jar 1595 auffs n
euweß angangen. Und ob eß wol der 25 tag decembris war, so ist doch der 25 decembris und neigstfolgender eirsther janvarij, und im mittel zwischen innen 6 tagen stainde, und samen 8 tage machende der neujarß tagh nit anderß dan vur einen tagh zu erachten und gewislich zu halten. Eß laudt wol etwaß seltzam das acht tage, ein tagh sult sin, diwil jeder tagh von den acht tagen sinen besondern name
n und fest hat, daß man uff jeden von den achten in sonderheit uffstain, sclaiffenghain, essen, drincken verscheidene dingen und sachen, wirck und arbeit moiß thoin un verrigten. Daß ist wol war, aber eß kan dergestalt auch ein tagh sin, wie obgerurt daß in den achtagen ein christfest ist, die gerichtzstoil ledich sthain, und der glichen mehe, also daß eß f
irte
non
vere, die acht vur einß imagineirt und gehalten werden. Auch darumb daß man sich neit irre ihm anfangh desß jarß, wie dan vurhin vil irthumbs im dato deß jarß daruß untstanden, da etliche den christagh inß alt jar
ß und beschnidu
ng tagh inß nevu jar gesatzt, daß etliche mail zanck und gerichtzhendel auch ursach deß bedrogs geben hat. Derhalb pillich wie auch richtich sulcheß ubelß ursach zu vermeiden, daß die octava durchauß vur einen prima gehalten werde, und alle und jede inß neujare geschreben und pracht werden. Hie von hab ich 13 disticha oder par verslin, doch uff einerlei meinungh mit veranderung etlicher worter gemacht wilche ich hernach setzen wil, damit man dese baß erinnert moge werden, daß neeu jar alle zit uff den christagh an zunennen und zuschriben und derhalb acht tage vur einen tag zuhalten. Ich setz sie zu latin wan ich einmail die zeit hab mach ich deutsche rimlin dar von machen
, doch wurt man die außlagu
ngh auß miner obgerurten und voriger jaren verzeignissn wol verstain.
Disticha 13 de octidvo christi die alle eineß sinneß doch verscheidener wort sin.
1.
Gloria in excelsis canitur dum nascitur orbi.
Lux nova post tenbras tum novusannus adst.
2.
Quando deum peperit sanctissima virgo maria.
Annus ab anglicis cantibus alter mit.
3.
Natus ihesus homo deus est in fine decembris.
Armorum princeps mensibus anterior.
4.
Virginis à partu connectitur annulus anni.
Finibus extremis laude puerperij.
5.
Introitum dat messiæ natalis in anno.
Lucifer octoplicans, ianus et anna simul.
6
[406'] quam ___ primum Christus fuit æditus incipitan.
Addit et octavia nomen ianus ei.
7.
Bruma novis christi natalibus inchoat annus.
Ianus et octauden nominat auspicio.
8.
Sol cadit, et surgit quo tempore natus iesus.
Astra regens anni, ianus aditque bifronis.
9.
Octidvum christi natale vel una putetur.
Anni fausta dies latior initio.
10.
Octo dies ortus domini glomerantus in unum.
Pessulus hic anni, clavis ibique novi.
11.
Festa dies octo natalia complet iesus.
Ianitor annorum quos reseratque serat.
12.
Ortus et occasus sunt annis christus, ianus.
Cercuntus numerum mutat in octidvo.
13.
Natales christi feriæ, ianique calendæ.
Cum sint octo dies, una fit unde dies.
So vil hab ich dißmal noch vom anfencklichen tage willen anzeigen deß gutten vornenemenß daß die unglicheit, der, die daß newe jar jarligs nit auff den eigentlichen tagh der gotseliger gebort christi, dan auff den eirsten tag janvarii der besneidung, setzen und schreiben in ein bewerte und einhelligs glicheit mogt concilieirt und bracht werden. Darzu disse disticha samen und besonder dienen kunnen, sulchen sulches zu versthain und inß wirck zu stellen. Eß ist iha auch loblich und fein da mir alle christen sin, daß wir den christlichn brauch mit dem eirsten tage wie wie alle sagen eindrechtich mit der geburt christi anheben.
Neigt hie vor am christabendt hab ich die zeiten von erschaffung der welt und Adams underschendtlich biß uff die geburt Ihesu christi gesatzt, dar unden von den 4 hoechsten monarchin, von auffkompst deß keiserthumbs, wie langh Troia verstevret und Colln erbaut, auch von etlichen vernoimbten herrn so glichvur oder bei Christi zukompst gewesen, auch iuden und Hierusalem in der romer gevlat und der zit gestanden hab. Nuhe aber uff dissen christagh will ich von Christo und siner geburt selbst etwaß setzen und anzeignen.
Von der genealogien und abkumpst von Abraham biß uff den koninck David von dem biß uff die gefenckniß babiloni
æ von dannen biß uff die geburt Christi von der jonfern Marie die dem Joseph vertruwet und auß dem stamb Davide beide waren, und ihm der name Iesus und Emanuel geben wart, daß hat der evangelist Mattheus im eirsten capittel beschriben, und vort an Lucas ihm
[407] zweiten capittel, wie ein gebot vom kaesar Augusto vßgangen daß die ganse welt sult geschetzt werden, wilche under Cyrenis dem stadthelder Syriæ angefang
n, wie sich Joseph derhalb von der stadt Nazareth in Gallilea uffmachte gen Betleem die stadt Iudea und Davids vo
n deß hauß er war, sich daselbst mit Maria sine
m weib die swanger war anzugeben. Da sie auch Christu
m geberete, wie auch der engel gotteß den hirten bei irem vehe im felde verkundigte und den ein zeichen sagte daß sie daß kindtlin in windeln gewickelt in der krippen sulten finden, wie die engeln in der hoichden songen, gloria in in
altissimis deo, et in terra pax h
einbii bon
æ voluntatis.
Eß hat Mattheus den abstigenden stam Jesu chriti von Abraham 14 patriarchen und von David 14 koninck iudæ, und von Jechonia 14 fursten uff Mariam die jonferliche mutter deß heren, der warer got und mensche war gezelet. Christus war von sinem himmelschen fatter von anfanck aller zeiten ewiger sohn durch kraft deß hilligen geistes gezilt, von siner mutter wegen aber koninckligs gesclechtzs doch menschs geborn, und waß er waß bleib er alß got, waß er nit waß alß mensch nam er an sich. Lucas im 3 cap. wielt den stamb Joseph deß vermeinten fatter Ihesu unden uff biß an Adam der gotteß war. Und ob Joseph ein zimmerman und Maria geringeß standeß waren, so hat doch die ganse welt nehe keinen edlern, megtigern unsterblichern gehat dan Ihesu Mariæ und gotteß einigen sohn und erben, der rechte silo warer koninck und preister im gesetz und von propheten geborn in dem drissigsten jare Herodis deß konincks iudæ der dan kein jude dan ein frembder war, an wilchen daß sceptrum iudæ durch die romer den iuden benomen und Herodi zu gestalt. Und wie nuhe scheir kein hofnungh meh deß scepterß in Israel war und aller troist bei villen erloschen, da ist Christus der rechte koninck iudæ, koninck uber alle oningen keisern monarchn der engeln im himmel und uff erden geboren und sol daß 6 alter der welt von siner geburt anfangen und in ewigkeit duren.
Von disser hilligen gepurt Christi haben nit allein die propheten deß alten testamente geweißsaget, dan auch die heidnische Sibyllen, die von der zukumpst, geburt, leiden, zeichn und sterben Christi versen und ander schriften gemacht und nachgelaissen, die dannest in hoher werden von den philosophes, und poeten gehalten sin, wie Plato sie v__er gotliche weissagerin erachtet die vil zukunftigs verkundigt haben. Dan eß war gemein under heiden wan sie etwaß gleubigs vorgeben wulten nenneten sie eß sibillinisch wie christen eitz sagen eß ist evangelium wie ivuenatis satirius, cradux me velis feliva revitare sibille, und haben unse kirchen liever sie hohe geprisen und bewert gehalten, alß Irsinus, Eusebius, Augustinus und dern vil. Und zellet irer Varro zehen, die eirste sol Persica sin, die 2 Libyca, die 3 Delphira, die 4 Crimea, die 5 Erythrea, die 6 Samia, die 7 Sumana, die 8 Hellespontiara, die 9 Phrygia, die 10 Tyburtina, aber Suidas schreibt mehe von dissen und uff sin andere manere, Hieronymus helt auch daß irer zehen gewesen sin, und der name Sibylla sei eolischs, mit latinischs wie etlich meinen, und sei zu deutsch so vil gesagt als gotteß rhaidt. Sin alle jonfern gewesen, Lactantius helt am meisten von innen, und zeugt Augustinus auch diß verß Virgilii uff christi zeit, ultima cumei iam venit cirminis ætas, das sol 6 ætap sin und ist Crimeam die 4 sibilla, Erythrea thun daß glichen, et sol Virgilius auch selbst von christi geburt gesongen haben.
Iam nova progenies coelo demittitur alto, und daß nach der meinong Augusti, die kriech singt auch cum divo deonardo, si non finis vatibus, crede vel gentilibus, sibillinis versibus her prædicta.
Uber etliche worth im evangelio deß christags luc
æ 2 c
rep. moiß ich hie etwaß weltlicher und leiischer weiß ap
osolleren und ercleren, und sache vur eirst, wie Hieronimus die evangelia der gestalt uff die hoichzitliche fest und sontags durch daß jar ordineirt wie sol die kirch heutigs tags gebrucht in pr
ædigen und singen, und lauth, e
xist edictu
m a cæsare Augusto ut describeretur universus orbis, Erasm
us roterodam
us setzt eß also, wie erß lerm. 10 dem pabst ded
iceurt, exiit decretum à Caesaris augusto ut censeretur votus orbis, zu deutzs ist so vil, eß ist ein gebot oder erkentniß von keiser Augusto auf
[407'] gangen daß gantze welt sult beschriben werden, daß ist alle menschen dem romischen rich underworffen sulten mit namen und zunamen und w
ie hoich sie geschetzst weren zu geben. Sunst sin noch volcker ihn der welt gewesen die den keiser Octaviano nit gehordam noch schatzbar waren, dan kein monarcha
ehe zitz so megtich gewesen der allen menschn hat gepieten mogen in allen landen dem gott allein, wie Joannes tritemius in der francken cronicken under koninck Clogi
æm konincks Franci sohn angibt nach zeugniss Huniba
li daß in disses zehenten jare christus zu Bethleen Jud
æ geborn und hab disser Clogio mit sinem gewaltigen hauff kreichfel
dz daß sich d
o vur christi geburt 440 jare in Schythia erhaben folgenß francken benent zu dem gebot oder edict
e keisers Augusti geben, dieweil der ein sonderlich uffmircken und sorg
s gegen disse groisse mennigde gehalt und derhalb die gantze welt, daß ist inwendich deß romischn folcks umbkreiß verzeignen leiß wie starck und rich er were, dan freilich hat er i
ude
s schitas und ander mehe folcker der welt noch nit under siner gewalt gehat die er dannest
forgte, nuhe folgt.
Haec descriptio prima facta est à præside siriæ cirino, Erasmus setzt hic descriptio prima facta es præside siriæ cirenio, disse beschreibungh ist eirst geschein under oder von dem stadthelter und ammtman sirierlandeß Cyrino oder Cyrenio. Die anfencklige beschreibung ist villigt durch schickung gottes in Syria beschein, der Palestina Iudæa Hierusalem daß ußerwelte folck gotteß und beloffts landt in Syria gelegen ware, und do daß vernoimbste orth deß romischn richz à præside præser ist der zu einer provincien oder groisser landtschaft daß oberst regiment und gewalt hat neigst dem monarchen er sei keiser oder koninck deß landeß. Syria ist ein koninckrich Asiæ zwischen dem fluß euphratæ oistwartzs, und Aegypto und dem mere westwartzs, auch cilisien und Cappadocien nortwartz, und Arabien inß mittagh gelegen, hat in sich die stede Anthiochiam Ptolemaida, Sidon, Tyrus, Tripolun, Caesaream, Damascum und vil andere. Die berge, carmelum, casium, libanum, die landtschaften Palestinam, Iudæum, Idumeam, Samariam, Comagenam. Mitten in der welt gelegen, derhalb tempereirt von kelten nit zu strenge, noch von hitzten zu doirre. Etliche machen zwei theil, etliche veir theil drauß, und hatten eß die romer eitzs bei Octaviani zeiten alle in irer gewalt.
A cæsare Augusto war sulch edictum oder decretum außgangen, Octavianus hat den namen kaiser von sinem ohmen Iulio cæsare an sich pragt der in vor einen sohn adoptivo filio angenomen, war deß zuname vß verscheiden ursachen siner vureltern wie Suetonius schreibt ankomen, und dieweil Julius allereirst die dictatur und oberst imperium mit gewalt an sich gezogen, ist der zunam keiser daß ist cæsar bei allen einigen sinen naekohmen den gepieteren alß Octaviano Tyberio, Vespasiano Traiano biß uff heutigen tag verpliben daß sich die romani imperatores im ampt und hoicheit kaiser genent. Da von ist folgent distichon gemacht.
Cæsaris _ agnomen manet immortale monarchæ.
Romanum propter cæsaris imperium.
Eß hat wol Pompeius deß julii zitgnoiß Iudeam und Hierusalem ungeferlich 60 vur christi geburt under die romer pragt, wie er aber 4 jar von Ptholomeo koninck in ægypto untheuptet und gestorben, hat in Julius auß ægypten vertriben darin und uber iudeam der eirste kaiser zu Rom worden und ist darnach auch zu Rom im rhade erstochen und 42 jar vur christi geburt gestorben, da von daß distichonn gemacht.
Quadraginta dvos liquit annos iulius anvel.
Natalem christi scrabit ut histerius.
Zu dutzsch diß rheinmlin.
Der eirste romischs kaeser war.
Mit namen Iulius caesar.
Starb vur Iesu christi geburt.
Zweiundveirzig jar wie man spurt.
Nach Iulio dem eirsten kaiser ist im gefolgt Octuianus im selben hohen ampt und gepiete durch kreichsgeluck daß er auch ein einich her und der zweite keiser worden, d
weil er aber daß romisch reich noch weiter vermehret hat in daß augustum, daß ist einen vermerer genant, ab augeo, vermeren, und haben so alle folgende keiser beide namen an sich behalten daß man sie caesares et augustos nennet. Got walt daß sie alle rechte augusti weren pliben, die zwein manat quintilis und sextilis sin innen derhalb zu erhen der ein
[408] Iulius, der ander Augustus genent, wie sie dan zu latin heutigs tag benent werden, und so manich jar Julius vur christi gepurt doit war, so vil nemlich 42 jar war an sin nachfolger vur der gepurt keiser und mehrer deß richs und Octavianus mit sinem rechten namen geheischn, der dan daß gantze romisch rich vur der gantzer welt in gutte
var und friden pragt, daß sich nemanß der zit mehe gegen innen ufflenete.
Die præsides Syriæ Iudeæ und Hierusalem waren allereirst von Pompeio angesetzt, alß er gen Hierusalem komen, den tempel eroffnet, in sancta sanctorum gangen, die juden irer friheit untsetzet und den romern underworffen, angesetzt.
1.
Der eirst landtpfleger præses und stadthelder war Scaurus von Pompeio angesetzt wegen der romer siriam und iudeam zu regern. Und wirt disser der scavons sin da Cicero lib. 1 offici. von sagt der daß herlich hauß Ocatuii in Rom abgebrochen und sin hauß damit zu siner schanden und schaden geweitert.
2.
Nach dem wart Gabinius der zweite præses zu Syria, der befalch wirraus den tempel zu Hierusalem und dheilet die juden in funf samlungen, so zu hoichfart pucheude.
3.
Der dritte Crassus præses in Syria unersetlicher geirheit nam auß dem tempel zu Hierusalem deß Pompeius verschonet zweitausend centener werde, und als er von den ___ partheß gesclagen, und sin halß vol gesmeltzen geltz gegossen worden, und zu im gesagt, daß golt darnach dich gedurstet, sauffe.
4.
Der veirthe auch Crassus genant wart præses Syriæ ist auch wie der voriger geltsuchtigh gewest. Er schetzte von juden neunzigh centener silberß damit er ein kreich gegen Octavianum angericht, zu letzt von den philippis ersclagen.
5.
Der funffts præses Syriæ et Iudeæ Antipater fromes gemoedes und wandelß war bei dem keiser Julio wol daran. Nam ein konincklichen gesclechts vß Arabia zur ehe damit er Arsolus und ein dochter zilte und wart mit gifft umbbracht, und sin elster sohn ersclagen.
6.
Der sechste præses Syriæ deß vurgemelten Antipatris und der arabischer frawen zweiter sohn und zum koninck Iudeæ gekronet wor eirst. Ein idumeer von geburt ascolemta heroden genant. Dem Augustus traernitidem, iturenu, galibeam, abilenen gab. Diser bauwet Samariam von grunde widder uff und nant sie Augusto zun erhen Augustam, und satzt auff die portzs deß tempels einen gulden adler, und furte sine abgotterei in den tempel, doeten hircanum den hohenpreister sin eigne sohns, sin weib, swester, swegermutter. Under dissem ist christus ihm drissigsten jare gebarn, hat die unschuldige bethleemische kinder dhoeten laissen, hat veir sohn nachgelaissen und die sin landen in 4 theil getheilt. Ist einß jamerlichen dhoith gestorben, da von folgenß uff der kinder tagh mehe.
7.
Der sievende præses war Anhelaus deß vurg. Herodis ascolonitæ sohn war uber Judeam und Hierusalem von Augusto gesetzt und sin beider zu fursten deß landeß gemacht jeden zum veirthen theil die sie tetrachas nennen. Regerte 9 jar.
8.
Der acht præses Cirenus des iudischen landeß von Augusto dahin geschickt zu Hierusalem hof zu halten under disses verwaltung ist Christus geborn wie Lucas schribt, und moiß neben Herode vorgestanden haben.
9.
Der neunte præses Componius von Augusto auch in Judeam geschickt.
10.
Der zehndt pr
æses war Marcus uber Syriam dar unden gantz Iudea begriffen nit inß gemein gesetzt dan ellein uber Iudeam, die ander lender hatten ire fursten. Disser war ein nachkomen Pomponis von dem die historien nichts melden,
[408']
11.
Der eilfte præses in Iudea war Annius ruffus under Augusto gesetzst und gestorben, und dweil ich bißherzu komen wil ich fort die ubrigen setzen so bei christi zeiten gelebt.
12.
Der zwelfte præses Judeæ war Valerius im eirsten jar Tyberii gesant, regeirte 9 jar und darnach abgesetzt. Dißer hat die bischofen zu Hierusalem gesetzt und untsetzt alles umb gelt, alß Ananum, Ismaels Eleazarum, Simonem, Cappham, Annom.
13.
Der drutzehenden præses war Pilatus von Lyon ex Gallia geborn ein weltweiser man. Im 13 jar Tiberii deß keiserß angesetzt Iudeam zu verwalten wie er 10 jar gethain, und ist der her christus under dissem gecrutziget. Disser wolt sich bei dem keiiser Tiiberio von wegen christi untschuldigen, hilf doch nit wart untsetzt und bei Lyon inß ellendt verschickt, preter sin que___.
14.
Hie will ichs mit den præsidibus und statheltern Syriæ und Judeæ laissen, und deß tetrachæ Herodis antipas der uber Galileam gesetzt gedencken und da mit die præsides fharn lassen. Disser hat Philippo sinem bruder sin weib Herodum vurunthaltenn, zu dissem hat Pilatus christum in Hierusalem geschickt, und ist umb siner ubelthait nach Rom bescheiden und auch nach lior inß ellendt verschickt. Darnach ist Galilea und die drei ander theil Judeæ an Herodem agrippam komen.
So vil vom undergange der juden und ireß koninkrighs und uffkompst und herschaft der romer, der keiser und stadthelder in Syria dar in Iudea und Hierusalem gehorich dißmail gesagt dweil irer im evangelio so eigentlich vntwagen, und wol nodich zu wissen waß wesenß er zu zeiten der geburt christi in Iudea und besonder in der stadt Hierusalem gewesen.
Folgt nuhe im evangelio, et itant omnes ut profiterentur singuli in civitatem svam, und sie gingen alle und jeder in sin stadt daß sie dich bekenneten. Der oberkeit zur zit, nemlich dem romischn keiser, jeden in sin stadt dahin er gehorte aber schoin uff dem lande in haiffen, dorffern oder stedtlin gehoirte oder wonte, so ginger doch in sin heimbstadt ad locum originis oder dahin sie bescheiden waren, daß sie ire namen personen erb und gutter uffzeignen leissen, war sie seißhaft zu finden weren, und waß sie stevren und geben sulten.
Und weiterß, ascendit autem et ioseph _ wilß zu deutzsch setzen. Da machet sich auch Joseph von Galiley auff, auß der stadt Nazareth in daß iudische landt zur stadt david, die da heischt Bethlehe
m dweil er vom hauß und gesclecht david war, damit er sich verzeignen leiß mit Maria sinem vert
ravuten weibe die swanger war. Eß waren Joseph und Maria, die den heren Ihesum, noch im leib bei sich troige irer oberkeit ob sie schoin heidnisch war, gehorsam, und ehrtten daß keiserthumb und romische reich, und war ein groß lob denselben daß der heilandt der ganser welt der her Ihesus christus zu der zit geborn, und die
sie sonne der geregtigkeit und waren glauben uffgange
n war, von Galil
æa gegen Tyberiadem am see genezareth im landt Zabulon gelegen neigst Syrien Arabi
æ und Aegipten, ein gar fruchtbar orth, auß der stadt Nazareth da von die nazarrei den namen haben, in daß iudische landt, daß auch Palestina genant wirt, vormals Ca
raau, fast rich und fruchtpar und umb der tempereirter gutter gelegenheit haben
t die juden eracht daß eß den alten verheischn sei und daß belobte landt von milch und hoenich fleissen genent sei. Zur stadt david darin er und sin fatter iesse zu wonen pflagen, sine
n konincklichen stadt da hat und begraben ligen alß in irer erblicher geburtstadt, die genent Betlehem, die auch Euphrata geheisch sechs meilen von Hierusalem, doch weith hinder Ioppi gelegen, mach eitzs ein dorff sin, und do der patriarcha Iacob sin ve
e da geweidet sol erß Bethlehem eirst genant haben. Und zu latin danach panis heischn, umb deß brodz willen daß von himmel komen, dan sagt der text, er Iose
ph war vom hauß und gesclecht david, und sagt recht an den beiden worthern, daß sie samen und nit verscheiden stain, dan daß hauß heischt ein gesclecht und daß gesclecht heischt ein hauß. Domus accipitur per personis et rebus, inglichem, familia accipitur pro rebus et personis, wie daß der rechtzgelerter Paulus clarlich anzeigt iu l. pro
annciatio, durch auß ff de verb. signif. und der keiser Iustinianus
[409] in l. f
i. c. de verbo. sig., also war Joseph wie glichfalß Maria auß einem hauß, stamb, oder gesclecht, communi eiu
m jure familia
m dicim
us o
mni
um agnato
rum qui sub unius potestate fueru
nt, quiq
ue ex eadem domo et gente prod
ite sunt, ut in dicta l. pronu
nciatio §, communal. also haben sie beide sich der zit von irer wonstadt Nazareth zu irer stamstadt Bethlehem ge
foirgt, und wirt daß der zitt so bei juden und heiden ublich und recht gewesen sin, daß sol sich à civitate incolatus seu habitationis et domicilii in civitatem originis ratione dominii et subiectionis hat moissen begeben und anzeignen laissen. Eitz wirts in dissen landen nit so stanthaftich oder starck gehalten alß domalß deß ortzs. Dan wan eitz originari
us civis auß der stadt sines ursprongs in ein ander stadt und herligkeit zeugt wonen und sich da erhelt und underthain wirt so verleirt er siner voriger stadt geregtigkeit und wirt siner wonstadt subditus und moiß der gewonheit und recht brauchen in der gehorsam, gerichtzwanck und friheiten. Hie hat man die scriben
ten in den rechten zu besehen Andreas Gail trackeirt hie vo
n im 7 boich, obser. 35 et __ ser. 36 durch auß.
Eß stehet, die Maria war swanger auß kraft deß himmelschen gotfatterß, et verbu
m factu
m. Eß geschach aber do sie zu Bethlehem waren, worden die tage erfullet, daß gebieren sult, und sie gebar iren son den erstgebornen. S. lucas het mineß einfalß wol gesatzt mogen haben, iren einigen gebornen son, het ich disputation gespart, dan nit dan ein einiger ist, der ist auch der eirst und letzt. Und leget in in
ein krippe, den sie hatten keinen raum in der herbergen, daß uberich von den hirten ihm fellt, von dem engel wie er innen freude verkundigte daß der heilandt christus geborn were, vom zeichen daß er in gab von der menn
igde der engeln die bei im warn, lobten got und sprachen, gloria in altissimis deo. Hie bei wil ich eitz pliben laisen, dan eß diß ortz zu lanckwilich felt, und weise jeden zu
m eva
ngelio und vßlegern, da kan er eß selbst lesen oder in pr
ædigen hoern. Die kirch und heusser singt auch uberauß schoene und frolich lieder und lobgesenge von der geburt deß allerheiligsten lei
bsten kindlin Jesu, alß in introitu, puer na
lzit est nobis, dies est bet
ici
a puer natus in Betlehem,
oins mundus, magnu
m nomen deu
m, in dulci jubilo, nescitus mater virgo viv
a, und der vil zu latin und deutsch daß ich kein frolicher gesenge im jar weiß.
Noch etwaß von Octaviano augusto zu vermelden der sol biß zu christi zeiten 42 jar im regiment gewest sin und 14 jar nach der geburt christi gelebt haben. Aber im 20 jar vor der geburt, wie etliche willen 12 jar vur der zit deß fredens durch die ganse welt
odo sibilla t
oburtina octaivianu
m den keiser ein wunderschoine jonfer mit irem kindlein im claren glantz geweist, und zu im gesprochen, daß kindlin were groisser dan er, iha der himmel ist sin stoil daß erdrich sin foißbencklin. Apollo het geantworte, eß sulte in der welt fride pliben biß ein jonfer ein kindt gebeirte. Aber wie groi
ß auch die vorige monarch
æ niru
æ cirus, Alexander, Octavianus waren, so quamen sie doch an disses kindeß und koninck der juden nit. Sie sin alle undergangen, von dissem sagt der propheta, et regni eius non erit finis, jesu christi rich nimpt in ewigkeit keit
ende. So fangen wir pillich daß rich jar mit siner geburt an, dan wir alle christen sin, dan er ist inbegin selbst ohn ende.
An daß evangelium uff christagh war ich wol komen, dweil ichs aber nit alls außgelagt wil ichs doch carmine heroica hieher setzen wie eß einer ex prosa ubersatzt hat.
Evangelium lucæ 2 carmine redditum.
Miserat edictum subiecta per oppida cæsar.
Et redigi in scriptis totum mandaverat orbem.
Ergo omnes ibant nomen censumque datirri.
Præsidibus, venit ad davidis moenia ioseph.
Coniuge cum gravida mox isto in tempore christus.
Nascitur, intacta maria de virgine iesus.
Suscipit infantem mater, pannisque volutum.
In præsepe locat, iumentorum ac sub ora.
Hac regione pecus vigiles tennere per arva.
Pastores, coelo quibus angelus astitit alto.
Ponite corde metum, dixit, nova gaudia porto.
Nam nobis hodie est natus davidis in urbe.
Salvator mundi, vobis hoc sumite signum.
Infantem visi cinctum inuenietis amictu.
[409'] ilico divoru se adium
vit turba
cauentum.
Gloria in excelsis sit simonis æterna parenti.
Pax nova terrigenis tona semper ubique iacentam.
Coitus ut angelicus veli secreta renesit.
Pastores Bethlehem veniunt puerumque iacentem.
Cum matre in stabulo offendunt pannisque volutum.
Undique mox tanti spargunt miracula facti.
Laudantesque deum voto, in sva septa redibant.
N
uch will hie bei der geburt etwaß anzeigen waß vren die taghe und jaren bei verscheiden folckern
angefangen sin, und sol nit undeinlich diß orts zu wissen sin. Der tagh wirt mit der nacht jeder und jede sei kurtz oder lanck vor einen tagh genant, und wirt durch sin vren oder stunden undertheilt, und ist der brauch von anfangk gehalten bei den hebr
æis auch etlicher mal
len bei christi zeiten,
joann. am 11 cap. daß der tagh dar unden die nacht war
t mit uber 12 vren gehat, aber folgenß haben die romer den tag mit der nacht samen in 24 vren ordineirt
ut in l. more ff. de feriis, und fragt an von der mitternacht und endet sich
sich in der folgender mitternacht daß der lichte gantze tag zwischen den halben zwen
nachten begriffen, also daß die duisterniß und licht samen, einen romischen und eitz christe
n tagh geben, in wilchem eirsten theil der halber nacht damit der j
unghe tagh anfenckt ist christus geborn, vur
her eirster
nacht vren vurmittags am 25 tage decemb., daß ware 8 calendis ianvar
ij. Die aegipter haben dieselb maneir deß taghs den 24 vren gehalten. Die athenienser haben die gantze zit von der sonnen underganck biß widder vur der sonnen underganck vur den tagh gehalten. Hie moiß man nit meinen wie der gmein man, wan eß licht ist daß eß dan allein der tag heischt, den daß sult ein groisse unglicheit im sommer und winter geben, da sich der tagh und nacht am licht und duisterniß lengt und kurtzt. Sulcher tage von 24 stunden gain 7 uff ein wegh und 28 auff einen monat alß im febrvario, aber der andern haben etliche 31 tage etliche 30 tage, wilche ubrige tage auch unge
fher 28 tage machen. Doch regnet man 12 monat in ein gantz jar nach der sonnen lauff, und macht daß ganse jare
365 tage 6 stunden, welche zu
m veirthen jar 1 schalttagh machen, und dem noch 12 minuten, die in 5 jaren ein stunde und in 120 jarn 24 stunden machen daß ist ein gantzer tagh, wie sich die 12 minuta vom concilio ni
ceno 1200 jar verlauffen, und an
no 1583 gebessert ist, dergestalt ist daß jar eirst durch e
ndoxum, darnach durch hip
archum, folgenß durch Ptolem
æu
m, und letztlich am besten durch Juliu
m cæsarem ordineirt und clair geregnet, und sulche regnongh ist vor christi gebur angefangen und ist biß uff heutigen tag vollenzogen worden.
Die
feldrer und hebrae
er sin die elste folcker in der welt, die haben daß jar angefangen im monat der neveren fruchte
n wie Moses, im boich, exo. am 12 cap. sagt, disser monat sol der anfangh der monaten sin und der eirste under den monaten deß jarß. Romulus der Rom eirst gebaut und eirster koninck daselbst worden hat in siner zit daß jar ihn dem monat martio, dem marti zu ehren angefangen mit ein fe
ur daß er domailß an
leiß stechen, und wirt siner zit daß jar nit nuhe dan 10 monat besclossen haben doch jeder wol ein unsichere zal von tagen, da her f
illigt quintilis und septilis nach Julio und Augusto verendert sin, aber september, october, november, december die leste veir vo
n den zehen mit sulchen namen der zale pliben sin, folgenß aber hat Numa p
ancpilius der zweite koninck zu Rom zwein monat janvariu
m und febrvariu
m darzu gesatzt daß zweil monat inß jar bracht worden, wilche dan zwischen den december und marcio e
ttzemdt zu nder. Ist doch glichewol nach ihm biß uff Iuliu
m cæsarem mangel pliben, do eß eirst bei den latinischen eigentlich vßgeregnet werden und so fort an gehalten ist. Die romer werden ire zeiten, wie zu vermoeden nit von erschaffung der welt angeregnet haben, dan die bibel und moisi boichr werden zu wenich kundich gewest sin, aber von erbauwongh der stadt Rom, oder nach abschaffungh irer koningen und annemong ireß freihen standt haben sie wol ir jaren und zeiten angeregnet. Bei dem freien st
and
e haben sie auch angefangen zu schriben, in dem jar wie n. und n. zu Rom consules waren daß der zit ihr hoichste oberkit ware
n. Daher eß noch bei den alten iurisconsul
tes bruchlich und
pach gelesen und gesagt wirt cum die et consule, daß ist, mit tag und jare. Sunst schreibt man eitz gemeinlich daß jar eirst an von der geburt christi. So heltzs Deutzlandt
pfillicht [410] auch alle christen in Evropa. Die treirschen sin fast alt fangen daß jar an uff tag der menschwerdung christi, den 25 marcij, tragt 3 monat zu ruck. Schriben doch dar bei more treverentiu
m, doch nit alle zu Coblentz brauchen
sei seir colnische almanachen. In den burgundischen landen hat man vormalß daß jar mit parschen angefangen wilch
s der hertzoch von Alba vor 20 jaren verendert und uff christagh mach gelagt haben, und mach uff andern orthern mehe daß jar nit uff einen tagh durchauß anghain.
Von der hebreer, romer, und christen zalln hab ich hie gesagt so sol eß diß otzs auch nit undeinlich sin, von der grecken maneir von den andern etwaß besonders, zu vermelden uff daß man daß einß beim andern verneme. Und dieselb war olimpias genant, dan sulche grækische zal olimpias begriff veir unser jare in sich, und nach ende der 4 jare gingen allzit widder veir jare an, alß dan plach Heraclis son sin festa oder ludos bei dem bergh Olympo in Græcia zu halten zu erhen iovis olimici bei der stadt Olympia zwischn ossm et helidem den flecken gelegen. Disse olimpiades sin angefangen nach verstorung der stadt Troiæ in Asia nach uberwindung der graecken 408 jare, und vor alß Rom eirst gebaut 28 jar wie man bei Solino, und in glos. sentit c. de iudictio. lib. 10 vernomen mach, also haben die grecken jar zeiten durch die veirigh jarige olimpiades geregnet, und also darmit umbgangen und gezalt, in der zehender zwentzigster honderster olimpiade im eirste jar, im zweiten, dritten, veirthen, und dan ein newe oder ander olimpiaden begunnen. Daher aber solt dem berge Olympo der name komen sin, daß iupiter daher in der leer kunsten und tugent bericht sin. etliche willen eß sulle vom himmel sin, dan olimpum nent man auch den himmel. Disser zal olimpicomm wirt eitz leider nit gebraucht dieweil der barbarische turck gantz Græciam inhat, dan allein daß man dissen alten zal noch in alten scribenten findt, darin eß nodich ist zu wissen. Mir laissen unß mit dem christen und romischen gehall eitz genogen, da bei ich eß auch laiß.
Dissen hilligen christagh sin wir die im hauß Weinsbergh und im hauß Cronenbergh wonen sich zu irem bedehauß zu s. Jacob unß kirspelßkirch den vurmittage zu glich begeben daß hoichzitlich fest da gehalten. Etliche sin in der nacht zu Carmeliten und den nachmittagh in ander kirchen irer andangt nach gangen, und den abendt uber dischs in jedem hauß besonder daß kindtlin stillich doch singendt geweichen und frolich gemacht und daß neu jar angefangen. Mehe het ich uff dissen christag gern beipracht, besorgte eß sult zu lanck fallen. In den christhilligen tagen und sonderlich uff der unschuldiger kinder tagh mach etwaß mehe fallen, daß filigt herzu dienete.
Anno 1595 den 26 decembris auff montagh nach christi geburt s. stephani, ist eß still gewest nichtzs verhandlet. Mir gepuret auch nit zu pr
ædigen, weiß auch nit besonderß beizuprengen, dan den spruch deß hern mattheum 23 cap. seht ewer hauß sol euch wust gelaissen, wie inhalt heutigen evangelii zu Hierusalem sprach und doch die juden, und ohn zwevel alle boese leudt meinete. Wie sie irer herlicheit freiheit und scepters durch die romer untsatzt sin, ist oben zum theil angezeigt, und wie irr hauß folgenß durch Tat
um und Vespasianu
m verwustet und ledich gelaissen worden, zeigen die historie
nschreiber schrecklich gnogh an. Also gehetzs mit allen folckern und boissen zu und ist von anfangk der welt zugangen und wirt fort an so zughain so lang die welt stehet. Ich kan mich hie nit genoigsam verwondern, daß der her mit Abraham sulchn bundt uffgericht und ihm verheischen daß in sinem gesclecht alle folcker sulten benedidet, werden und den kindern von israel daß landt von beloffden dar honich und milch in fleuscht geben, und die frucht sineß leibß uff dem stoil david sult sitzen. Wie eß doch mit sinen schaiffen deß hauß israhel so ellendich ist gefharen, nit einß dan offter mail daß sie eitzs alle zerstreuwet sin, daß ungleubigen sarracenen, sultanen, turcken daß herliche judische landt und Hierusalem da der tempel gotteß ware ingenomen und besitzen, nit allein juden, dan alle christen daruß und dergestalt
[410'] daß hauß wust gnoigh gelaissen wirt, wie ist doch mit allen hohen leuthen und folckern ergangen. Wie sin mit der zeit alle gefahren. Ich bin auch wol etwaßs umb mineß fatterß hauß Weinsbergh beku
mmert. Eß ist gar gering schetzich ist gnogh gefallen ist arm und sclecht gnogh. Der her erhalt eß, und erhelt die armen gern, ich ich
bidt aber gott demogtich er wil sie nit gar verderben sie nit zu grunde laissen gain, noch ihr hauß wust werden. sie sulten sich auch selbst schicken, und sich under die flugel der hennen vergattern laissen.
Anno 1595 den 27 decemb. dingstag s. johannis evangelist
æ, manet eß mich, daß die hillige 4 evangelisten und der postel paulus und andern, daß neu testament deß herrn Jesu christi beschriben und jederman nit wissen kan aber wol wissen mach uff waß sprache daß beschein sei, dan man megt zweiveln, ob eß h
æbr
æisch, oder gr
ækisch, oder latinisch
s oder uff ein ander sprache beschein were. Wie mir aber noch in den hilligen christ tagen sin, und unss umb die gelegenheit der zeit, da christus geborn ist hie beko
mmert, daß mir eß glichfalß eß redt hetten waß sprachen der zi
tt im reden und schriben gebraucht sei. Eß ist nit ohn daß die juden im judischen lande zu Bethlehem, Na
zareth und in Hierusalem hebreischer sprach gewesen, und genent von dem heber eineß
urverckeln Semideß sohnß Noe, sei deß nachkomen sol die, hebreische nach verstorung der zongen verpliben sin, dan man gleicht daß die hebreische sprach die gemeine sprach nach der suntfluit dem menschlichen gesclecht angehefft und daher die elteste gewesen, und haben sie Abraham Isaac, Iacob, Iuda una ander patriarchn geubt dem Moisn werden die 10 gebot geben sin. Er wirt sin 5 boicher, hebreisch wie alle ander boicherdeß alten testaments andern geschriben haben, die iudische koningen und propheten alle sampt dem gansen gesclecht Josephs und Marie, vort die apostolen, werden die sprach ge
wist haben alß ire angeborne mutterlich und judissche sprach. Ich gleub der engel zu den hirten und sie under sich haben hebreischs geredt, die vilheit deß himlischn herß w
er, den got in der hoichsten lob und danck gesongen haben. Und ob daneben wol mancherlei sprachen alß chaldeische, assirische, arabische, persische, phenicische und andere vil mehe in verscheiden nationen und volckern durch die welt uffkomenn, und in ihedem koninckrich verscheidenen, so ist doch war daß under den alle die greckische spraich die man auch attisch nennen die herligste und vernoimbte gewesen dan die ist in Eropa
daein Græcia und Macedonia die koninck
onhn ligen und athena
s inhaben, dar vurmaills die philosophia im hoigsten floir und ehren war. Und alß Alexander magre der 24 koninck Macedoni
æ Persiam und vil koninckrich under sich wartt ein man von 32 jaren alß im mit gifft daß leben benomen, hat er da
berive Alexandriam die groisse s
eestadt in Aegypto nit so gar weit von Judea gelegen 320 jar vor christi geburt gebaut und ein studiu
m da ingericht, da durch die greickische spraich zu Hierusalem in Iudea und allenthalb vernoimt und gemein bei vil folckern werden. Und Ptoleme
us philadelphi
æ koninck in Aegipten hat 72 geborte man von Hierusalem zu sich gefordert, sie besonder von einander gesetzt und befollen die bibel auß der hebreischer sprach in greickische sprach zu ubersetzen wie beschein. Und ist eitz nit allein den iuden und hebreern dan allen frembden nationen die grekisch gewist zu lesen vurkomen, wilche dolmetzschungh sich 250 jar vor christi gepurt zugetragen, und werden die juden die vernoimbte zu Hierusalem und Judea dar unden die apostolen und schriftgelerten alß gemeinß leude wol gewesen worden sin. Man weiß eigentlich daß die gelerte romer Cato, Cicero, und andern vil der greickischer sprach erfharn gewesen, dan d
ae decemviri hatten leges 12 tabularu
m den romansi ex gr
æcia zupracht daß die sprach von alterß in verscheiden landen wol bekant und seir mit dem latin im brauch gewesen. Und ob wol s. Hieronimus wil daß der apostel und evangelista Matthe
us sin evangeliu
m zu hebreischs geschriben, sollen doch die ander von den evangelisten ire evangeli uff greickische sprach geschriben, wie dan apostolus Paulus vil siner epistol
a greickisch geschriben hat. Die latinische sprach ist auch seir alt und von dem koninck latino und sinen nachkomen angefangen sin und den namen erlangt, dan nach dem daß Troia von den arginis und gr
æcis verstevret, ist Aeneas in Italia
m mit vil schiffen ankomen, den tur
ann ersclage
n und hat deß konincks dochter Laviniam zur eehe genomen und mit derselben gewan er einen sohn auch Aeneas aber
sclaius d
ar
[411] zu genant. Und wie Latinus der koninck verstorben, do nam der alte Aeneas daß latinisch koninckrich in, und bauwede sinen konincklichen sitzs dahin an dem orde da folgenß Rom von Romulo gebauwen wart. Dan die latinsche sprach zu Rom und folgenß mit lanckheit der zit durch ganz Italiam gemein worden, und wie sie in den eirsten 500 jarn von erb
awung der stadt Rom durch gantzs Italiam gepflantzt, also ist sie auch folgenß in 200 uberigen jaren biß an die geburt christi in andern landen uber meer ingerissen, und ohn zweiffel auch zu Hierusalem vernomen worden. Dan hat Pompeius 50 jarn vur christi zukompst Hierusalem ingenomen, den romern underthenich und zinßbar gemacht, wilche dan 7 stadthelder vor cireno da gehabt, und Herodem ascolanitam burger ihn Rom und koninck in Iudea geamcht, wirt freilich die latinische sprach mit denen zu Hierusalem und Alexandrien in Judæa und Aegipto nit frembt sin gewesen solten sie sich mit den romern undereden und handlen, also daß zur zit daß christus geboren wart die drei heubt sprachen in Jud
æa und zu Hierusalem wol kundich und ublich in den wigtisten sachen gewesen, wie dan folgenß Pilatus alß der her uber 33 jar gecrutziget den titel oben daß crutz uff die drei sprachen gesatzt daß dreiheubt sprachen hebreisch gr
æckiß und latin war, zu deutzsch iesus nazaneer koninck der iuden. Von unsern bekanten sprachen, dutzscher, italianischer, gallischn, hispanischen, engelschn ungarischn, palischn deneschn behemschen und andern mehe da von will ich diß ort kein meldongh.
Anno 1595 den 27 decembris martis in den christfeirtagen ioan. evangeliste hat sich ein verwegte uberauß kone thaidt in Pariß zugetragen, daß ein jonger knaib von 18 jaren sineß alterß den koninck Henricu
m 4 von Frankrich und Navarrn, wie er auß Pickardien dahin komen sich buckte zu etlichen herrn die in willen, heischen, staich in derselb knab genent Piere du Casthel mit eim messer zu
m backen hin ihn einen zant auß. Disser Piere oder Peter wart angetast und inß gefenckniß pracht daß er sulche gewalt that begangen und den koninck willen umbbringen. Und wie er zu
m thoidt verurtheilt ist an beide arm und bein gebonden und mit 4 pferden von einander zu rissen. Daß aber der stich nit zum thoidt gereigt, und zu
m besten komen, hat man zu Pariß freuden feur geb
rendt.
Disse geschichten sin folgens abgerissen und verkauft, und stunden 12 reimlin darunden getruckt, also lautende: Monsseur de Ragni zum konink geht / Mit Montigny sein Majestet / Zu grussenweil er kommen sei.
Eirst ihn die stadt auß Pikardey.
In deß er buckt und beut die handt.
Den herren, sticht ihm auß ein zandt.
Piere du Chastel sein name war.
Seinß alterß von achtzehen jar.
Wie er fort ist executeirt.
Findt ihr hie auch gefigureirt.
Dan er gedacht in sinem muth.
Umbzubringen daß edel bluth.
Wie diss nuhe eigentlicher zugangen sie, und ob emans mehe daran pflichtich, was er bekant, wer sin eltern, wess handels er gewesen, das hat man noch nit kunnen vernemen, mach heraus geschriben werden oder in truck komen. Und ist dannest worderlich. Etliche willen nit wol gleuben waß Livius von dem mutiu sla schreibt, der porseman wolt gestechen aber irret und sinen cantzler erstach derselb sin handt im feur brennen leiß, und vur ware deß jongen monchen Jarus de Clermont und disses Piere du Caschel nit geringer mit dissem ko. von Franckrich zu erachten ist, und sich sulcher uffsetziger kopff zu verwonder, die ihr leben
[411'] friwillich ohn einige noith in die hoigste gefhar stellen. Ich kan nit wissen, ob sie sulchs selbst vurgenomen oder von andern dar zu bevelt sin ein herlich, gotgefellich, und nutzlich gescheft damit zu verrichten, daß doch nit so felt wie sie eß vermeinen daß fallen und ghen wurde, und mehe schadenß wirck dan forthelß, oder ob sie eß von gehessigem gemoede thoin, oder wie der erostratus umb zitligeß namenß willen der den kostliche
n tempel anstach und verb
randt, Marcus curtius sult wol ein erlicher meinongh d
rin haben, do erß sich lebentigh leibe in die gifftige grob zu Rom j
ecleigh andern dar von zu erretten, ich kanß nit wissen, laiß eß got befollen sin.
Anno 1595 den 28 decembris, der unschuldigen kinder tag da in den feirtaghen nach der geburt christi sin und daß evangeliu
m disses tags vermelt, wie der engel deß hern zu Joseph im traume erschein, sprechendt, stehe uff nim daß kindt und si
n mutter und fluhe in Aegipten, dan eß ist vurhanden, daß Herodes daß kindt wirt suichen umbzuprengen
etc. dieweil ich dan oben angezeignet von Aegipto und Herode und die gelegenheit der zit umb christi gepurt, hab ich hie widder ursachen gnogh, von den ptolomeis
etwaß fernerß anzumelden. Dan eß ist ein alt
rich, sol zur zit der koninge
n sinen ursprunck haben in Aphrica gelegen, den namen von
agusto dem broder de
curii den namen pracht, und haben von seir alten zeiten ire koningen pharonis genent. Stosset vo
n uffgangh an daß Roth mere, am nidergangk an Cyrenen und Africa
m, vom mittag an
erhiopvon, vo
n mitternacht anß Aegiptisch meer, der Nilus fleuß dar durch und netzt daß landt. Ist nach vilfeltich verendert im lande, nach Alexandri magni zeiten sin die ptol
annei inß regiment komen dan so haben sie darnach ire koningen genent biß die romer irhe heren worden sin. So wil ich derselb namen ordentlich setzen.
1.
Ptolomeus, Lagi sohn dem Alexandro magno blutzbewanter ist der eirster in der ordnongh gewesener koninck Aegipti, von den selben.
2.
Ptolomeus philadelphus der ander koninck Aegipti. Disser ist fridsam und gelert gewesen, hat die groisse libern in der welt zugericht und die bibel durch die 72 auß Hierusalem, ubersetzen laissen.
3.
Ptolomeus evergetes der dritte ko. Aegipti uber jauch Syriam und rechet den thoidt Beremires siner swester.
4.
Ptolomeus philopator der veirte scluch den groissen antiochum. Wart ein boser man, leiß sin koningkin dhoetten.
5.
Ptolomeus epiphanis der funfte wart von antiocho uberzogen der ihm nach doch sin dochter gab.
6.
Ptolomeus philometor disser sechsten uberzauch sin oheim Anthiochus ephiphanes aber die romer erretten ihn.
7.
Ptolomeus evergetes setzt
den Demetrium widder in.
8.
Ptolomeus phisco ein groisser tiran zeuget kinder mit siner swester, dhoeten darnach ein kindt und gabs der mutter zu essen, und wart endtlich verjagt.
9.
Ptolomeus alexander auch ein boeser menschs.
10.
Ptolomeus latirus der zehende koninck docht auch nit vil.
11.
Ptolomeus aneletes der eilffte den gabinus preses widder inetzet.
12.
Ptolomeus dionisius leiß Pompeiu
m umbrengen derwegen nam im Julius cæsar daß koninckrixh Aegipten und gab eß si
siner swester Cleopatr
æ die sich endtlich umbpracht, und haben die romer Aegipten darnach vur christi gepurt ingenomen und inbehalten, und so ist daß gesclecht ptolomeren
n ganß undergange
n.
Hie ist clarlich abzunemen daß der her Christus etliche jar nach undergangk der pt
olomeoru
m geborn. Und alß Joseph daß kindt jesum mit siner muttern Maria in Aegiptum foirt daß der zit
[412] die romer das regiment und hoicheit principali allein dar innen gehat. Dan Julius caesar hat langh vorhin einen gar sweren kreich in Aegipto gefuret, und hat Antipater der furst Idumeæ getrevlich bei im gehalten, derhalb er in zu
m obersten fursten uber Judeam hernacher gemacht, daß die juden verd
rauß daß sie frembde herrn von Idumea zu herrn haben solten, und brachten dissen idumeer mit gifft umb sin leben. Und licht diß idum in Syria, hat am mittag Arabiam von mitternacht Phoeniam, die heubtstadt darin heischt Idumæ, ist ein landt vol palmen,
weit aller 25000 schrit von Hierusalem nach dem mittagh gelegen. Auß dissem idumea dem frembden lande war Herodeß gesclicht untsprossen. Und dieweil heutige evangel
iu
m auch von Herode meldet, und der die unschuldige kinder zu und umb Bethlehem umbbrigen laissen wil ich auch davon etwaß schriben.
Herodes ascelanita deß vorg. Antipatris sohn, hat sinen namen Ascolen von der stadt also genant. Hat den dhoit sineß fatterß an den juden gerechet, disser war groiß bei dem keiser Augusto und romern im ausezer, daß er zu Rom im Capitolio vor einen koninck iudeæ gekronet und bestetiget und darzu noch mit zweien andern theilen deß judischen landeß Traconitida und Iturea und allem lande biß an daß meer stoissendt daß er dem kaiser zu erhen Cæsarium nante. Disser Herodes hat Hierusalem mit groisser mohe erobert und die juden zu gehorsam pracht, also daß Iudea eitzs aller ding under freiheit der herschaft und gepot und ireß koninckrich und freiheit entsatzt waren, und diß war im 8 jare Augusti deß keisers do Herodeß anquam und in alleß 37 jar regeirte. Under disses Herodes ascolonitæ 30 jare, ware Ihesus christus unse selichmecher in Bethlehem iudæ geborn, dan do daß scepter von Iuda genomen war, do war eß zeit daß der silva queim genseos am 49 verheischen, zu wilchem Herode auch die drei weisen oder koningen vß orienten quamen und fragten, wa ist er, der geborn ist ein koninck der iuden, wilche frage dan Herodi vil zu nach an daß hertz ginge, daß er den dingen scharff nach trage und erlte daß er zo Bethlehem geborn sult werdenn, derhalb er alle die kinder menligs kunde under zween den circk dhoit leiß verhoft eß sult im mit jesu der juden koninck nit faelen, und hat ihm doch weith gefhalet, da vur er auch hat leiden moissen, Augustus soll disse thaidt und dhoetung der kinder gelobt haben, freilich uff Herodis angeben alß der eß auß eiffer gegen daß romische rich geschein were. Uff ein andermail wie Macrobius schreibt do Augustus gehoirt daß Herodes sinen sohn doeden laissen, sult gesagt haben er wult lieber Herodes sau sin, dan sin son. So hette er auch wol von den unschuldigen kindern mogen sagen die Herodes doeden leiß, dan in Judea hat man nit inßgemein sweinen fleischs gessen, also der seu mehe dan der sohn kinder und frundt verschonet. Disser Herodes hat vil boiß angericht, derhalb ich mich schreck sin moder is zu erzellen, hat auch sinen loen uffs lest bekomen daß im die wurm zwischn fhel und fleischs zer freussen, und in groisser marter strab.
Von den kindern und nachkomen Herodes ascolonit
æ vurg. were vil zu schriben, dan er mit 8 frawen vil kinder gezuget, deren frawen und kinder auch bewanten er etlich vo
n leben zu
m thoidt pragt. Doch dweil er 4 sohne nachgelaissn hat sich keiser Augustus allerlei vor dennen besorgt, und derhalb deß fatterß landt in 4 theil getheilt der iuden hoichfart damit zu zemen. Dem einen Archela
r befalch er Judeam zu Hierusale
m dem 2 Herodi Galielam, dem 3 Philippo sine
m broder Tr
aconitidem, und Ituream, dem dem
4
lisorniæ abilenem. Der archelaus war ei
n tiran, wart untsetzt und endtlich in Gallia
m inß ellendt d
urch Augustu
m verschickt, deß broder Herodes antipas in Galilea. Disser hat Herod
iadem sineß bruderß Philippi weib in sim leben zu sich genomen die Aristabuli dochter und Herodes agripp
æ swester war, alß Joannes baptista disse ubelthat straffet wart er untheubt, darumb worden sie beide Herodes antipas und sin Herodias von Caio calligula gen Leon in Gallia
m inß ellendt verschickt da hin sie freiwillich im folget, Herodes agrippa deß Ascolonit
æ enckel und Arist
obvli son vom fatter gethotet, disser ist zu Rom zur zit keisers Tiberii gefangen gelegen und von keiser Calligula zu gnaden genomen, und
cateleam von im, aber folgens vom keiser Claudi
o Samariam und Judeam
[412'] erlanget, und ist under dissem Herode agrippa daß rich Iudeæ widder zusamen uff einen herrn gerathen, der danest auch den apostel Iacobu
m den groissen getoedet. Disser sohn glichfalß Agrippa genent war fast jongk alß sin fatter vorg. verstorben. Derhalb ist Iudea widder durch der romer heub
tlandt regeret worden, aber der keiser Claudius gab ihm Chal
eis daß lant in Syria und daß landt Philippi an Idumea. Folgenß gab ihm keiser Nero auch etliche stedt in Iudea zu disses zeiten ist Hierusalem durch Titu
m vespasiani deß keis
ers sohn so schrecklich verstoret worden, wie man iarligs hoeret predigen. Diß ist daß gantz gesclecht Herodis der kinder morder biß uff die zerstoru
ng Hierusalem dar zwischen 103 jar verlauffen sin. Es schreibt wol Philo der leste Agrippa hab einen son gelassn der neben Ben cosban regert hat, und sich vur der iuden koninck uffgeworpen hat zur zit deß keiserß Adriani, wirt aber ubel druber gf
aren sin. So wil eichs hie mit dem gesclecht Herodis laissen und sei eitzs gnoigh gesagt wie daß koninckrich Aegipti uff zit der geburt christi under der romer gewalt ___ do Joseph und Maria mit dem kindtlin ihesu vor Herode a
subnitæ der die unschuldige kinder zu Bethlehem umbbracht in der tiranneien swete. Da von heude gedegtniß gehalten wirt.
Anno 1595 den 29 decembris donnerstag altera innocentu
m moiß ich noch anregen vß dem gestrigen evangelio wie daß kindlin jesus sieven jar in Aegipta under der
o romischer gewalt ist verhalten und beschirmpt worden. Wie oben und in historien zu sehen daß Herodes ascolonita der die kinder in und umb Betlehem doetten leiß 37 jare Judeam regeret, und im 30 drissigsten
jare war christus zu
Betlehem Iude
æ geborn, dan Herodes war koninck und gewaltich daselbst. Nuhe ist christus glich nach der geburt in Aegiptum pracht und da verpliben biß Herodes verstorbe
n wie dan mattheus 2 cap. Er sagt clar, do Herodes dhoit war, sehe do erschein der engel deß hern Joseph in Aegipto, sagent, stehe uff nim daß kindt und sin motter, und ganck in daß landt Israel, dan sie sin dhoit die deß kindeß seel sorgten. wie geschehen daß in Galileam gezogen und da gewont in der stadt Nazareth, da her nazareus genent wart. Also
va die historia und zit siner regering 37 jar gewesn, so kanß nit fhaelen. Christus, mairia, und joseph sin 7 gantzer jare in Aegipto verpliben. Da wirt Joseph (wiewol er und maria von koninckligem stam waren) gerbeit und gezimmert haben und damit sin kost und kleider verdeint, dan man findt nit daß sie irer renthn gelebt. Christi zit und stunde war noch nit komen mirakel zu dhoin, und sie ohn arbeit und narung zu erhalten. Nach 5 jarn alß er vß Aegipten komen, ist er 12 jar alt worden, und ist ihm Tempel under den doctorn fonden, wie Lucas 2 cap. schreibt. waß er aber in Aegipten und zu Nazareth vur den 12 jarn auch darnach biß an daß drissigst jare angetriben, da von fingt man mitzs in den evangelisten, aber die paters meinen wan eß unß nodigh zu wissen were, sie hettenß auch geschriben. Ohn zweivel wirt er nit moissich gewesen dan den eltern deinsthaftich, und gehoirsam gewest sin.
Anno 1595 den 30 decemb. fritag in der christweghen uff davids tagh starb Anthonius Maeß, der Joahn Maessen burgermeisterß sohn von der vorfrauwen n. Merhemß geboren, eineß richen kauff. enckel genant mareß uff die
gohe in der muntzen von groissem handel der alle sin kinder richmacht. Disser Anthonius solt nit wol 40 jar oder daruber vil sin, ein seir nevlicher rhaidtzman, doch habselich geboigh starb in sinem hauß im Winckel und gegen s. Laurentz uber. verleiß n. Falckenbergh sin hausfrawe und von dern 5 kinder. zu groiß s. Mertin mitten in die kirche auß sineß fatterß hauß in sinß fatterß grab begraben.
Anno 1595 den 31 decemb. samstagh in der christwege
n uff s. columben und s. siluestri tag, der sinen folgenden pabsten vom keiser Constantino magno groisse hoicheit und friheit erworben und an die gelangt, deß abzuch vom rheich sich die keisern heutigs tagh beclagen, da von vormalß groisse disput
atio
n gefallen, aber ich kan bei mir nit sagen, daß eß gut und nutz were, daß die hoichste oberkeit allein bei den keisern sult sin besonder wan sie nit uffrigtich, fridsam, und from sulten sin, daß pabstumb
[413] ist hoichnodich dar bei. Einß hat uff daß ander ein auge, so kan auch einß dem andern beiredich und behilflich. Ei wie fein were eß daß jedeß sich sinß ampts recht gebrauchte, und daß wasser nit alle uff sin mulle tribe, etwaß nachleisse und reformation gestatte, aber jedeß wie daß oberst und heiligst sin, da vo
n so vil jamerß untstehet. A
uff dissen 31 und lesten tagh decemb. haben wir nit alle an einen dischs gessen noch einerlei kost gehalten vom verbitten eirste
n octob. an biß her zu und fort an.
Zu Weinsbergh.
Ich Herman von Weinsbergh licen. wie von alterß.
Gotschalck von Weinsbergh min broder.
Elisabeth Hornß die alte mineß broderß hausfrauwe.
Elisabeth Hornß die jonge ire nigt.
Marie Smidtzs minß broderß pflegdochter ein weil.
Tringin Smidtzs ir nigtgen etliche weghen.
Ailgin von Gennep die deinstmagt zu Weinsbergh.
Zu Cronenbergh.
Sibilla Weinsbergh wittibe Weingenß min suster, will selbst kost halten, und regiment haben.
Herman Weinsbergh min neif und dienet mir mit.
Suster Tringin Hemmerslach minß broder Christianß frawe, Erffgin Panker dern doechter. Disse veir halten samen kost, und dienen sich undereinandern. Ich vergunne in die wonungh, schaidt mir nit, aber battet in, wie diß zukomen sei, hab ich oben circa finem septemb. angfugt.
An wein verthain.
Ich hab diß jar so vil rhaidtzwinß vor mii persoin uber disch inß gemein doch meher theilß vß minem kruchlin oder an geschenck mit breifger verthain in stat der zeichen und sindt uffs rhaidtzs
kirff alß daß vorige jar
54 fleschen. Sin 108 quarten die quart uff, 1
ort dall. 13
alb. geregnet, si
n an gelde, facit
56
gl. 2
alb..
Item außgehalten fienen weissn weinß, nit uber 21 q. vor min person uber dischs, dan min broder und ich haben seir nevlich mit dem wein diß jar ge
lebt, dan der wein war saur und d
ugs. Inß gemein die quart galt 12
13 alb. waß weniger galt waß unbequeim zu drincken. So ubersclain ich diß ungeferlich uff
12
gl..
Item ich plach min wein gewaß im hauß zu drincken und jarligs rh
oi
twin zu regnen, aber
d__ ich nuhe min kelter zu Weinsbergh gesatzt hab, verzap ich min roitgin doch 12 q
ue ungerfher da von verdroncken die quart verzart 7
alb. facit
3
gl. 12
alb..
Item waß die andern besonder an wein im hauß verthoin gehet mich nit an, schreib daß nit uff. Min broder hat im Fischkauffhauß oft und duck zu drincken, daß that in zu hauß sparen.
An sportuln.
Diß jar bin ich rhaidtzrichter worden, hab kein pr
æsents verdheint dan sportulas von acten zu lesen und urtheln zu verfassen bekomen samen facit
82
gl. 18
alb. 6
h. facit
38
dall. 10
alb. 6
h. vom eirsten halben jar im ander halben jar prachten die procuratorn minem neuwen gesellen doctor Recken alle acta zu, des ich wol zu friden war.
Decembllm besclossn.
Mir sin dissen abendt zu Weinsbergh stil gewest ich hab an jedem orde zu Weinsbergh und Cronenbergh ein halb rhaitzweinß pracht daß jeder ein gleßlin het, war auch saterstagh, daß unß jonfern fasten.
Octava nat. christi.
Sit una dies.
Anno 1595 den 1 janvarii und 8ten christ
iani helt daß evangeliu
m heutigen feirtags, luc
æ 2 cap. diß jar
s auff einen sontagh und litera a gefalln, also, und da acht tage umb warn, daß das kindlin besnitten wurde, da wart si
n name genennet Jesus, wilcher genennet war von dem engel ehe den er in (mutter) leibe empfangen wardt. Als ich diß zu hauß mit der außlagung Wiscelii gelesen, hab ich zu der kirchen s. Jacob gott angeroiffen und gepitten daß er al boeß von mir und andern absneide, und unß alle gnade welche unß zu bessern. Heude zu acht tagen war unse selichmecher geboren heude prima calend. ianva. auff den acht tag wart er wie auch zu vur Iesus nochmalß genent, und gehoeret disse octava
[413'] zusamen, daß kindtlin und nam werden einß. Und k
immpt wol eben daß vß acht tagen ein tagh wirth, dieweil daß newe jat uff den geburtzs tagh angezelt und der namen dagh darzu gehoirt. So
laist euch frei min imaginerte
n samen
tagh der acht tage in einen tagh gefalln, wie ich dan in vorige
n jarn weiterß angez
ogen hab. Von dissem besneidungs tage leren euch und mich die pr
ædicanten vil guts, daß fast zu gemoede. Ich hab nit weiter
s dar von zu sagen, doch so vil, daß disse beswerliche ceremonien der beschnidung nit allein sinen anfangk von zeite
n abrah
æ gehatt und bei den israeliten und hebreern gebreuchlich, dan auch da vur und nach bei den ammonitern, moabitern arabern ethiopern aegiptern saracenen ph
enicern idungern galatischn christen, as
warer turcken in ubungh gewesen, aber ist durch christum sulche hartigkeit abkomen und die tauff in die stadt gefolgt, die linder und heilsamer ist. Diweil ich aber vorhin uff den christabendt und christagh auch uff der kindertag vil auß den historien und evangelien angezeigt wie eß umb zit der geburt christi in der welt besonder ihm judischen lande geschaffen und die acht tage nuhe umb sin wil ich da mit inhalten, und minem vorige
n gebrauch nach daß newe jar dem hauß Weinsberg und allen sinen haußgenossen, daß ist dem hausfatter agnaten cognaten executorn, angeme
hleten außerwelten und dienenden mittheilen.
Das neuwjar das ich diß jar den haußgnossen zu Weinsbergh geben und zueignen will sol beschirmonge sin, darzu man mit recht befoigt ist, wilche ich auch gegenwer nenne. Und schenck sulcher vß ursachen wie vß folgenden neu jarß rheimen und prosen zu vernemen.
Von beschirmongh und gegenuher.
Zu Weinsbergh ich ein newjar schenck.
Das der haußgnoß daran gedenck.
Und laiß es ich zu hertzen ghaen.
Damit kan er seir wol besthaen.
Es sol beschirmong dißmail sein.
Ist gut und nutzs, nodich und fein.
Dan da beschirmungh nit frei weir.
Beleidigungh fheil villen sweir.
Natur und recht thun ihr beistandt.
Gott behutt der eigenwer die handt.
Widder gewalt, zanck, und arglist.
Gegenuher nit verpotten ist.
Sofern sie gepurlich geschieht.
Uff noituher und schirmaeß gericht.
Da gwalt mit gwalt, unrecht mit recht.
Bedroch mit kunst wirth abgefecht.
Sult einer sich eruheren neit.
Wie mogt er dan behalten reidt.
Beschirmongh schaft, wie gegenwer.
Das mancher pleibt sinß guts ein her.
Giff doch uff den angreiffer acht.
Ob der mehe rechtzs hab, geltzs, ob macht.
Das er sich nit bringh ihn gefhar.
Wer zu licht ist, moiß laissen har.
Kan auch den kosten nit untflehin.
Wan etwaß richtlich moiß geschein.
So ich doch daneben treuwen rhaidt.
Wie abzukeren sei sin schaidt.
[414] Wer den fuglich abwenden kan.
Den halt ich vur ein weisen man.
Der menschs wirth oft in disser welt.
Boeßlich bestritten und gequelt.
Quaedt anfegtungh ist mancherlei.
Beleidigungk brengt sie auch bei.
Durch abgungst und begerligkeit.
Vill falscher list wirth zubereit.
Der findt und clueger tragt darnach.
Wie er bestormen mugh die sach.
Dem widderschahe beclagter theill.
Und suech auch siner sachen heill.
Mit allem ernnst, sorgen, und fleiß.
Berhaedt sich mit dem, der eß weiß.
Uff eur verletzung denckt der findt.
Richt all sin anschlegh druff geswindt.
Dan da nit letzst der widderparth.
Bedarf man gegenuher nit hardt.
Vur mineß fatters hauß sorgh ich.
Auch vur sin abkumpst all zu glich.
Und was der haußgnoissen mehe sint.
Die ihr in minem schriften findt.
Das hauß wirt sin anfegthungh han.
So brauch ess der beschirmungh dan.
Sei wolgemoidt und wehr sich frei.
Daß glidt dem glidt sthae trevlich bei.
Dem corpus all, gar nit verzagh.
Es antrifft die gemein haußsach.
Vurwair der ist ein edell heldt.
Wer in der uher erhelt das feldt.
Kunth ihr den eirsten storm absclain.
So ist die uher scheir halb gethain.
Firdt cleger glichwol fort mit macht.
Sidt uff vertraeghs mitlen bedagt.
Kaufft noitfreiden, und wagt ein kleinß.
Dadurch werdt ihr der sachen einß.
Diß newjar zur beschirmungh weist.
Ander clagten das recht euch leist.
Zu dissem neuwenjar und gaben hat mich die begerligkeit der menschen zum eigen nutzs bewegt daß sie derhalb nit wol reuwich in dissem leben kunnen sein, nit friden halten, noch andern das sein in rauwen und friden laissen. Dargegen ich dan keinen bessern rhaidt gewist dan sich der rechtmeissiger artzenei der beschirmungh und gegegwehr mit bescheidenheit und redligkeit zu gebrauchen, insonderheit darumb dweil ich die vorsorge trage daß nach minem absterben, sich etliche her vur thun werden die in allen winckelen etwaß soichen willen, damit sie min testament und lesten willen anfegten und sich mit allem ver
uwge
n, minem erben dem hausfatter, minen executorn, und haußgnossen und wer weiterß miner meinongh wirt sin widder setzen mogten
[414'] gantzer hofnongh damit ihr vurnemen zu effectuern und inß wirck zu prengen. Nit allein vo
n den neigsten erben weilant Weisgin Ripgin miner eirster hausfrawen und ireß sohnß Johanß vo
n Cube, die sich deß in minem leben vernemen lassn, oder filligt von den erben wilant Drutgen Barß miner zweiter hausfrauwen, die auch etwaß erdencken mogten. Dan auch von minem eigen bloitz
bewanten, dar sie minem lesten willen und ordnongh mit dem hauß Weinßbergh und erbgut zu Dormagen oder war in eß dan were zu widder sin mogten, und minem instituerden erben, und executorn widerstandt thoin. Und ob ich wol vil lieber fridt und eindragt
seghe auch dar zu geneigt sin und rathe, noch dannest moiß ich min testament und gutte ordnong nit underghain laissen, der ursachen stain
ich der beschirmongh und gegenwer zu, daß man den moitwilligen und zenckischen mit gepurlicher beschirmungh begegne,
in deß hauß ehe und wo
lfart.
Beschrimong oder gegenwer ist abwendungh aller letzungh beschedigung und beswerniß die unß oder den unsern an ehren, leib und gutter dhaitlich, oder gerichtlich doch ungepurlich mit worthen wercken oder einiger ander weisen widderf
urt. Zu latin defensio genant, oder sunst
futela depulsio, aversio reluctatio, exceptio, elisio, refutatio. Und geschicht uff verscheiden weiß, von der oberkeit oder befelchabe
rn gegen gewalt und moitwillen der unß zugefoigt wirt, von unß selbsten gegen
unaudwige widderparthien mit gutten reden, guttem bescheide, oder mit recht. Auch geschicht sie wol von andern gegen andern und die dritten alß durch gutte gunner und frunde die unß frieß gemoits gegen frembden vertadingen.
Wan die oberkeit unß uff unse bit und anhalten zu hilf und troist kumpt alß schirm und schutzhern gegen gewalt disselb heischt recht beschirmongh, da wir unß aber selbst gegen unse angreiffer und beschediger mit recht und foegen lagen daß mogen mir gegenwer nennen, dan wir wehren unß gegen unse widderparthei und keren unsen schaden und unrecht ab, zu vertadigung unser person und gutter mit recht und pilligkeit, dan jeder mach sin rechtmessich beseß und alle andere gerechtigkeit und freiheit. Ich sage aber eß heischt und sol sin defensio, nit offensio, under dem schein der beschirmungh und gegenwer sullen wir selbst nemanß uffsetzich und wissentlich beleidigen oder beschedigen, daß ist min meinung im geringsten nit, dan daß uffrichtich zugain und vß noit geschege.
Eß ist die beschirmong und gegenwer auch hoich gefreihet von der hoichster oberkeit keisern und pabsten. Iha, die nature daß ist gott selbst der freiheit
sli, wie in den bescheiben rechte
n in l. ut vim, ff de iustiti. et jure, et in l. j. c. unde vi, item j. distin.
r jus naturale, et est defensio juris gentiu
m, ut in cle. pastoralis, de re judicas und uff vil ander mehe orthern, in geistlichen und weltlichen rechten, doch alleß mit manern und maissen, ohn scholt und uragh de
m einfeltiger noit und ander gegenwer. Die gegenwer ist in allen rechten der maissen priuilegieirt daß sich auch ein benniger mach weren und vereidingen, und ist keinem zu weigern, auch dem deuffel nit wan er vur gericht het zu stain, wie speculator sagte lib. 3 de unquisitio
ne, § 5, nu.
7, dan nemants sol zur unscholt beswert und beschedigt werden wie boeß er sich ansehen leist, aber man man
sol
mi vertadingen da die beschermongh oder gegenuher mit keiner redlicher ursachen mach bestain, und ist so wol dem cleger alß dem beclagten zugelaissen, wer sich von beiden der beschedigung hat zu besweren, doch hats pilliger stadt im beclagten,
mins defensio in obs
chvris est fanorabili
or. Der gestalt ist auch die gegenwer im rechten mit gunst versehen, daß neman druff renunciern oder verzeien mach, bartol
us, in l. non im
m ff. de appella. also ist jeder schuldich sin fatter landt zu beschirmen, die rathe, ire fursten und herrn, die advocaten und procurat
orn ire partheien, die vormonder ire pflegkinder, die oberkeit ire underthanen, warumb nit auch der hausfatter sin hauß deß personen und gutter, die executorn ire testamenten und codici
ßen, summa ein jeder waß sim ampt und befelch obligt. Hie von vermelden die recht und rechtzgelerten vil. Das ichs aber nit zu lanck mach wil ichs dißmail da bei laissen.
[415] disse zit were unserm allergnedigsten hern Rodulpho 2 Romischem keiser widder den erbfindt christlichn bludts den Turcken gutte gegenwer, beschirmongh, und uberwindu
ng zu wunschen und gott trevlich drumb bitten, dan er felt starck in Ungerlandt und beleidigt die christen daselbst, daß irhe maiestat wircks gnoigh findt, alo auch wan pabstliche heiligkeit und koninckliche wirde von Hispanien, auch daß herlich reich Dutzer nation die haende nit miltiglich mit reichten were zu besorgen keiss. magt sult zu licht sin, daß Dutzlandt und Italien, auch Polen ubel bekomen derhalb ist die beschirmong und gegenuher der orth auch hoich nodich, wir moiß uff gott vertrauwen und deß besten verhoffen, der her der herscharen werde sinen christlichen namen erhalten.
In Franckrich ists auch noch nit still koninck Henricus 4 von Franckrich und Navarren firdt noch alleß mit gewanetenn, handt fort und Valessin und bei Lutzenburger landt, und wie zu besorgen auß dem stich der siner ko. werde verlitten den 27 decemb. mit eim messer zu sin bicken ist geschein, soll die sach gegen sanctam ligam seri verdechtich machen und verbittern, daruff dan wie daß gerucht gehet, etliche zu reden gestallt sin und gefragt, ob ob sie den koninck Henricum 4 nit vur koninck erkennen daruff die geantwort, so langh er von pabstlicher heiligkeit nit confirmeirt und bestetigett were, wisten sie daß mit guttem gewissen nit zu thoin, da daß aber geschein were, hetten sie sich deß nit zubesweren und wulten eß gern thoin. Daruff mach denselben ein beneale zit angesatzst sin auß Franckrich und Praiß zu wichen. Deß konincks widderpartheiß de sancta liga halten dem koninck noch alleß untgegen. Man hat lange gesagt der koninck sei catholisch und halte sich catholischs, aber wie ich mircke so will man damit nit gesedigt sin, er hab eirst sin confirmation, sol er die aber bekomen so sol er moissen thoin waß man im ufflagen wirt daß ihm auch nit gelegen mach sin, da stech der handel. Vil besser were verglichung und daß folck und gelt zu beiden seithen gegen den gemeinen findt den turcken gebraucht und angewant.
Im anfanck diß 95 jarß hoirt man besonderß nitzs wa der koninckinnen Elisabethn in Engellandt, daß im lande anderß dan fride sei, sunst ist sie dem koninck von Franckrich, und den Staten in den Nidderlanden wol gewogen, wirt an beiden orthen mit folck und gelde verholffen sin, dan eß ist eitzs in Coln und dissen landen kein muntz gancklaver dan Rosennobeln vß Engelant die eitz 10 gl. 20 alb. colnisch gelten sin gerade 5 dall. die dubbel ducaten gain auch aber nit so seir alß die nobeln, gelten eitz 10 gl. weniger 6 albus der goltgulde gilt 3 gl. 9 alb. item der rad.d 3 gl. 2 alb. item der rad. alb. 30 h. in Hispanien, Italien, Geuanien ist eß auch stil, ohn in Belgica oder den Burgundischn landen, da ist nuhe erntzhertzoch Ernestus von Oistenrich gubernator deß ko. von Hispanien, sin hoiheit wult gern friden anrichten, mach aber bei den Staten nitz kunnen vßrichten, er oder wer eß zu Brussel hat understanden sich gegen den koninck von Franckrich uffzulenen, aber der ansclagh hab mit glucken willen und sin ihn dem puncten ohn ende von Broissel gescheiden.
Im erzstift Coln ist es wol still, aber erzbischof Ernestus ist nit drin, dan vom richztag zu Regensberg, da ihre churfurstliche gnaden frei domineirt mach haben, ist sie uff Lutich gezogen, da noch ligende. Immittel wirt das colnisch lant mit durchzogen und von fributern besweirt. In des fursten von Gulch, Cleifs und Bergs landen stehet es auch nit so wol, dieweil ire furstliche gnaden nit bei guttem wesen und verstande ist und van der furstinnen und reten allerlei gesagt wirt. In der stat Coln hat man gutten friden. Es war was irtumbs uff etlichen gaffeln wegen der zap- und drankzinsen. Ist aber eitz damit noch still. Doch min gnedigster her von Coln und die scheffen des hohengerichtz haben mit eim rade zu Coln groisse disputationes zu Prage vor der keiserlicher majesteit. Die burger zu Nuiss haben vor anderhalben jar des erzbischofs heub(t)man, den von Millendung, samt sinem kreichzfolk, so in der besatzung lagen, mit gewalt uss der stat gesclagen und sich selbst erredt und frei gemacht, willen auch kein andere innemen, bleiben aber glichewol under dem erzstift, wie zuvorn, dieweil sie nit ohn herrn wurden sin kunnen, so mere haben sie dan iren alten hern, als das sie sich under einen neuwen ergeben. Die stat Kempen hat sich anfenklich frei und wol ohn einige besatzung gehalten, wie noch, wiewol gar besweirlich, daher sie lob und ehr inlagen. Die stat Bonn hat noch die besweir [415'] liche besatzung des erzbischofs innen, und ob die soldaten eitzs wol meisteils Beierschn und Oberlender sin, so haben doch die burger groissen uberlast von denselben. Und ist erbarmlich, das man den burgern nit vertrauwet. Wie kan das gut blut setzen? Wer wil gleuben, das die burger die stat nit fleissich sulten verwaren. Es wirt ein anders sin. Eitzunt weuten die knecht in Bonn, roifen umb bezalung oder wissen einen andern herrn mit 8000 richzdalern, ist innen dissmal zu helfen. Die von Andernach, Lins, Arwiler, Zulch bewachen und bewarn sich noch selbst. So ist es noch zur zit mit der widderwertigkeit gelegen.
Belangendt noch die beschirmung und gegenuher die ich zum neuwen jar geschenckt, gehet allein daruff vß daß sich ein jeder, und besonder min erb, der hausfatter zu Weinsbergh erweren sol gegen alle letzung, besweirniß, und schade die ihm und gemeinem hauß zugewant mogten werden. Sunst da sulche widderwertigkeit nit were, were bedurff er auch der beschirmongh und gegenwer nit, were unnodich. Ubi cum cessat offensio illio non requiretur defensio. Eß sol aber glichewol in zeiten der stilheit und fridenß uff die letzung so vorlauffen mogt mit aller sorgen und vursigtigkeit bedacht sin, nam prudentis erat mala praecauere futura. Ich hab eben etlicher maissen angerurt wer sich hervurthun und willenen magt nutzer plib aller irthum auß, aber dweil der menschs vurauwich ist moiß man sich dar zuschicken. Vur ein sonderlich noitturft eracht ich daß min erb glich nach minem thoidtlichen abganck uff einen getruwen, erfarnen ansehnlichen advocaten und patronen wil bedacht sin, und zu beschirmong mineß testaments declarationen additionen und aller miner ordnongh will annemen, dem bericht thoin und ihn willich manhen sine und deß hauß sachen zu verthadingen auß grundt der recht, gewonheit, und aller foigen. Und spar derhalb kein geldt, da gib ihm vor daß eirst daß er lust zur sachen gewinne und fleissich sei. Und ob die sachen an verscheiden orthen vurleifen, daß sie an ein bequeim orth samen bracht und ordentlich darin prucedeirt wurde. Mach auch einen vurrhade an gelde, daß die kosten miltiglich entricht wurde, und mois, da vor eirst mitzs gespart werden, die gunst moiß er auch durch sich und gutte frunde zu weghe prengen, dan eß hilft zu zeiten mehe, dan groiß recht, deß richt, vß gunst dienet sonderlich dar zu daß keinen unrecht oder unpilligkeit widderfare. doch wan der hausfatter mirckt und die executorn und verstendigen erachten daß die sach zu eim leidelichen vertrage mogt gerathen, und dan kein sorg were daß man sin hade ihn der gutlicher handlung untbloissen sulte, so mach man sich bedachtlich wol verglichen versorgen und friden machen. So vil hab ich noch zum bescloß mineß neuwen jarß darzuwillen thoin, und beger daß weislich gehandlet werde.
Anno 1595 den 2 janvarii uff montagh will ich setzen ein vorbereitungh mineß alterß dieweil min geburtztag und fest vur handen ist. Nemlich das die leuthe gemeinlich den bruch haben, besonder die ungelerten so nit gern oder vil schribe
n, oder lesen oder gar nitzs da von kunnen, wan dieselben die zeith irer alterß anzeigen willen, daß sie dan ein vernompt geschicht zu nennen pflegen und sagen alß daß geschach do wart ich geborn. So bin ich glichfalß uff ein groiß geschicht bedacht gewest daß sich uff min geburtzs jar und tagh zugetragen hatt, und findt zwei wonderliche und gar seltzame groisse thaedthen die ihm jaer 1517 iren anfanck genomen und ein ubertreffliche groisse verenderung im regiment und religion geben haben. Und ob ich gelich in bestimptem jar in disse welt noch nit inß licht komen und geborn bin, so ists doch nit anderß dan daß ich im selben jar von minen eltern gezilt und untfangen und eirst mensch worden und daß leben seell und leib bekomen hab. Und die geschicht die ich ernennen werde haben iren anfanck wol im jar 1517 genomen aber doch sich inß jar 1518 do ich geborn, benennet und geteufft sin, erstrecket. Dan eitz bestimpt jar den 3 tagh janvarii bin ich von motter leib geborn, aber den 6 tagh desselben janvarii uff der hilliger drei koninck tagh bin ich mit namen Herman geteufft und christen worden. Die geburt ist in mineß fatterß hauß Weinsberch und die tauff in
[416] sant Jacobs kirspelß kirchbeide in Coln am Weidtmarckt geschein, und ob sie wol im anfanck deß 1518 jarß den 3 janvarii sich zugetragen, so ist doch sulch begin nach bei dem end
e deß verflossen 1517 jarß, daß eß schier ihm selben jar zu erachten were, besonder wan die 10 tage nach dem reformeirten calendario zu ruck gezogen wurden, so were min untfenckniß tagh und geburtzs tagh beide in einem jare gefallen.
Nuhe diß sin die zwei groisse wonderliche und seltzame geschichten da bei ich minen geburts tagh mach behalten.
Eirstlich daß der Tuerckisch keiser zelim, den man auch Selymus nennet den Sultam ein seir mechtigen herrn ersclagen und im alle sin herliche stedte und landen in eim jar ingenomen hat, nemlich, Alepo, Damasco, Hierusalm den berg Synai Judeam, Aegiptaum Alkeyro und weß deß mehe ist ingenomen spoliert und behalten, und ist freilich ein wonder wirck daß der turck so plotzlich daß heilige und beloffte landt in sin gewalt bekomen.
Zum andern daß ein geringh mensch ein monchlin augustiner ordenß ge
netMarthinus Lutherus sich in dissem jar understandten dem Romischen pabst Leoni 10 zu widdersetzen den ablaß zu verwirffen, de
m keiser und koningen geistlichen und weltlichen churund fursten sulche mohe und we
irck zu machen da durch ein ubertreffliche verenderung eirst in Dutzscher nation untsstanden und in der catholischer religion gefolgt.
Zum dritten daß im selben jare 1517 ein sibenjarige hiltumbßfardt zu Treir da vur sieben jaren der ungenehete rock Cristi fonden und gezeunet, und dieselbe hiltumbs bidtfart auch uff Aich im lande Gulch fiel, da hin min motter miner swanger ginge vß Coln, mich auch zu Aich troge, da ich mit ir gewesen und ich die stadt der zit nit gesehen, und nemanß in der stadt Aich mich gesehen hatt, dan im jaer 1512 ist hie ein ricstagh in Coln gehalten und zu Treir unserß herrn gotteß rock fonden, darnach uber sieben jar alß im jaer 1517 ist widder ein hiltumbsfart zu Aich gewesen, do min motter Sophia mit mir da gewesen und darnach mehe widder da hin komen ist, alleß under keiser Maximiliano pa., da unden ich auch geboren bin, und bei den geschichten ich min alterßzit lichtlich vßzuregneen und zubehalten. Und min alter bei bestimpten dreierleigeschichten sich vß den historien zu erinnern und kurtzlich zu gedencken, hab ich sie in folgende verslin pracht, die ich her zu setze.
Anno quo Selymus solimorum scepta recepit.
Lutherus papæ c_ssit aua ___.
Mater Aquipgiorum quoque me baiulavit ad urbem.
Urbs neque visa mihe, me neque vidit ea.
Primiter Hermannus gravidae Weinsbergius alvo.
Incarnatus eram, numine factus homo.
Ter quia quingenti et septendeun in orbe dabantur.
Tunc anni spario, nunc veterata novo.
Me næ proiicias seuii dum tempore vires.
Deficiunt, deus es fortificare potens.
Ich hab in dissen verslin kurtzlich die obbestimpte drei stuck der zwei fast seltzam, und daß dritten nit so seltzam dan mir allen angezogen und etwaß erclert da bei ichs zu laissen het. Moiß aber noch ein wenich vom turcken Selym vermelden, der vom groissen gesclecht Othomammoru
m war, der nach im Orianum verleiß der annuratem, der pariazet
am, der mahometa
m, der amuratem, der mahometa
m, der baiozet
um der sebin da von oben gesacht und wa der turck also sult fort faren kunden sult er die ganse welt und besonder die christenlanden under sih werffen, daß got ni
mmer wille und getrulich sulchs abzupitten sich gepurt. Eß ist werlich auch ein ubergroisse wirck daß Martinus Lutherus sulche geringh mensch in der catholischer religion sulche uberauß groisse verenderung durch die ganse christenheit und den
[416'] gesitlichen standt seir verzerget und anfencklich den
geitz gestraifft so durch den ablaß gesou
cht wart, und folgenß das pabstigs wesen und recht angefast dar durch vil kreich erweckt, kirchen, cloister, ceremomen uberhaupt geworffen sin.
Daß ich auch zu Aich gewesen sult sin und Aich nit gesehen, oder mich nemanß da gesehen haben, laudt den seltzam die eß so balt nit verstain, daß ich in motter lichnam zu Aic
h (
daß aquisgranu
m genant wirt) unsichtlich gewest
n bin, folgenß bin ich wol
nehe dar komen, und ist an
no 1517 die siebenjarige hiltmabßfart gewest und die mit geregnet wurt so befunden sich zwelf siebenjarige hiltumßfarten biß uff jar 1594 inscleislich dar vß min alter dan clarlich zu regnen und zu finden ist, und gar nit dran zu zweifflen. Also daß ich wie andern der geschichten wolgedencken und sagen mach, alß der trurck Hierusalem ingenomen, Lutherus eirst widder den ablaß geschribe
n, ich in mutte
l leib in Aich gewesen unsigtlich, da bei weiß ich min alter zu regnen, diß hab ich vur minem geburtztag zubestetigungk desselben vorlaissen gaen.
Anno 1595 den 3 janvarii novo reformato calendario martis mane 4 hora ist daß gebutzsfest mineß Hermanni von Weinsbergh gewesen, daß min siebenundsiebentzich jar alterß jaren abgelagt sin, und ich ihn min _ jar getroden sin, macht eilffmail sieben, oder siebenmal eilff ist ein feine zeith die mir gott gegunt het ich sie fein wol und nutzlich angelagt, het ich zu wunschen, daß bitt ich gott daß er min thoin und laissen nit so genau wil erwogen bei mir wie er in sich selbst ist barmhertzigh. Und dieweil ich verkindet von memorien und karfft mich fortan im hohen alter erhalte, ich beger allein gnade und kein recht. Dissen minen alterß tag und jare, hab ich in latinische verslin, und teutsche reimlin bracht, die ich herzu setzn wil.
Decastichon ætatis meæ.
Undecies septem varios mea lassa senectus.
Annos deposuit nunc novus ingreditur.
Hermanno mihi Weinsbergo lux tercia iani.
Natalem tribuit quaetaque mane sonans.
Pinginus hoc anno domini ter secula quinque.
Et novies denos et modo quinque semul.
Parie deus misero noli trutinare quod egi.
Tempore vitali, sis miserator ut es.
Ne tibi displiceam fac me prout esse popossis.
Amodo bis puerim sultine decrepitam.
Vur die wilche sich mit dem latin nit so wol behelfen und den datum oder tagh mineß alterß daruß bericht kunnen haben, daß dieselben eß dan vß den teutschen reimlin mogen vernemen und da bei behalten.
Reimlin mineß alterß.
Nach gotts geburtt ist die jarzall.
Tusendtt vunffhondert uberall.
Eitzs als man schreibt vunffundneunzich.
Den dritten tagh jemerß bin ich.
Eilffmail sieven jar worden altt.
O her din arm gescheft erhalt.
Mich Herman Weinsbergh dinen knecht.
Ich bidt umb gnadt und nit umb recht.
Am abendt uff dissen 3 janvarii minen geburtztagh hab ich den meinen zu Weinsbergh ihm hauß mit besserungh der speisen und drancks gutlich willen thoin. So hab ich zu minem br
oder und siner hausfrawen und zwien jonfern Elisabetgin Hornß und Marien Smidtzs, die zu Cronenbergh min swester Sibil neif Herman und suester Tringin sin motter, auch die zum
[417] Trauben neiffen Gotschalcken und Margreten siner frauwen zu unß beroiffen, da haben wir uff der hangender Stoben gesessen, Tringin Smidts und Eiffhin Paulus haben mit zur taiffeln gedeint und bei der magt Ailheitgin in der kuchen gessen, haben hardtfleisch, groinfleischs, gebrait, heiß botter angericht. Ich hab ohn gemeiner haußhaltung besweirniß bezalt vur 2 hennen und ein braithoen 20
alb. it
em vor einen hamelßboich zu braten 25
alb. it
em vur 4 gebrut wingartzfoegel 7
alb. item
vur weck 4
alb. ohn platzs it
em vur casteien, hasennuß, eppel 9
alb. item vur koichlin zu schalen ohn andern 10
alb. an wein _ 2 firdel rhaidtzs weinß gehat, haben daß kindtgin mit gewe_ gesongen, jeder sineß gefallenß gedroncken und frolich gewest beiß zwischen 11 und 12 vren spade.
Noch wil diß ortzs her bei setzen die tabel wan ich sampt minen suestern und brodern wan sie geborn und gestorben sin.
Herman von Weinsbergh.
Geborn
an
no 1518 den 3 janvarij.
Gestorben
.
Maria von Weinsbergh die eirste.
Geborn
anno 1521 den 14 augusti.
Gestorben
anno 1522 den 28 julij.
Drutgin von Weinsbergh.
Geborn
1521 den 14 augusti gestorbn
anno 1522 den 28 julij.
Mariæ von Weinsbergh die zweite.
Geborn
anno 1523 den 1 septemb..
Gestorbn
.
Catharin von Weinsbergh.
Geborn
anno 1525 den 30 julij.
Gestorbn
anno 1583 den 9 octob..
Agnes von Weinsbergh.
Geborn
anno 1527 den 26 julij.
Gestorbn
anno 1541 den 28 octob..
Christian von Weinsbergh.
Geborn
anno 1529 den 22 nove
mb..
Gestorbn
anno 1564 den 2 septemb..
Gotschalck von Weinsbergh.
Geborn
anno 1532 den 8 marcij.
Gestorbn
.
Hieronimus von Weinsbergh.
Geborn
anno 1534 den 23 feb..
Gestorbn
anno 1553 den 4 marcii.
Sibylla von Weinsbergh.
Geborn
anno 1537 den 21 maij.
Gestorbn
.
Feigin von Weinsbergh.
Geborn
anno 1540 den 31 aug
usti.
Gestorben
anno 1567 den 23 maij.
Disse tabulam der geburttage und sterbtage der eheliger kinder und leibßerben miner lieber eltern Christiani von Weinsbergh und Sophien Korth hab ich zu dem ende her zu kurtzlich gesatzst daß ich damit beweisen und beweren wil daß die geburtzs tage also in warheit von innen eirstlich selbst angezeignet und ich sie folgenß vß irer verezeigniß und montlichem angeben auch uffgeschriben hab, daruß dan augenscheinlich zu erkennen daß dar an nit gefaelt s
ie, den, mit reden zu begegnen, die sprechen wulten, er macht sich elter oder jonger dan er ist, daß nit sin kan, dieweil nemanß leugnen wirt, daß ich der eirstgeborner und elster von allen minen vurbenenten sustern und brudern sin, dan sin sie also wie sie sthain einß nach dem andern geborn, und min elste suestergin Menge an
no 1519
[417'] nit aller 2 jar 8 monat und Drutgin nit ein jar aldt an den kinder pocken gestorben daran ich mit kranck gelegen und geneissen und ich auch uberß jar fast alter gewesen dan sie, so ist nit allein starck zu vermothen und zu regnen, daß min geburtstagh wol recht uff den 3 janvarii an
no 1518 angesatzst sei.
So will ich fort der andern mit gedencken dieweil in der materien hie sin, die zweite min suester Marie die veirthe in der ordnongh hat Peter Ordenbach zur ehe bekomen da mit sie sohne und dochter bekomen der noch funf leben und sie wittib verpliben, als ist und noch lebt. Min suester Catharin ist an Johan von Dutzs bestattet damit sie sohne und dochter bekomen, dern noch sechs in leben sin. Sie ist vor und er darnach verstorben. Min broder Christian ist an Tringin Hemmersbach verheiligt. Er ist vor verstorben sie lebt eitzs, wittib und hat eitz von im noch 2 sohne im leben. Min broder Gotschalck hat eirst Tringin Wolff darnach Elisabethn Hornß getruwet damit er noch lebtt und mit keiner kinder gezilt, dan hat ein naturlichen son Peter mit enckeln von dem ihm leben. Min suester Sibil hat auch zwein man zur ehe gehat aber kein kinder mit ihn beiden erworben. Mit dem eirsten Conradten Eck hat sie vil irthumbs gehat. Mit dem zweiten Johan von Woringen ihn gutter rauwen gelebt, sie ist eitz wittib bei mir zu Cronenbergh wonende. Min beide suestern Agneiß und Feigin sin zu verscheiden zeiten perseß jonfern im conuent in der Reimersgassen worden und daselbst lang verstorben. Min broder Hieronimus ist sin handwirck uff verscheiden orthen nachgereist uffs best zu Hamburgh gestorben und licht da begraben ein jongk gesell der nocht nit zur ehe gegriffen hat, und sin eitzs alle dhoit ohn veir, ich, und min suester Maria, min broder Gotschalck min suester Sibylla leben noch disse stunde und fort in lange. Gott wil die dhoeten wil er auch troisten.
Wiewol wenich an minem und irem alter oder wan wir geborn, gelegen, und wem das zu wissen etwaß batten kan dieweil eß aber vilweniger schatten mach, hab ichs her zu gesetzst, ob eß amantzs zu wissen begert und lust het.
Anno 1595 den 3 janvarii ist daß meidlin Tringin Smidtzs etliche weghen zu Weinsbergh in die kost komen war mineß broder Gotschalcken pflegedochter von gutten frunden in der Gotzgnaden die ihm doch frembt waren darzu erpitten daß er jonfer Marien Smidts irer dochtern und diß Tringinß ireß enckeln vurmonder wult sein wie er sich deß beladen, dan er vur einen trauwen und fleissigen man von villen angesehen wart die ihn glichfalß mit vormonderschaft besweren wulten deß er sich doch untschuldigte, diß Tringin hat eirst ein vurstendersche under Kestern bei Johan Koninck und sine wittebn gewesen da ein jonger gesell nach ihm gedagt dieweil im sin patrimoniu
m zugetheillt war, und dieweil sin moen Marie Smidts sulche
r nit anstunde, wart eß ein vorstendersche bei der wittiben Fabri vor s. Laurentz auch Kruthauß. Aber wie eß sich da auch nit schicken wolt mit der wonungh, so leiß eß min broder und sin hausfrawe ein zitlanck bei sich komen wonen, biß man siege wa eß wol sin und plibn mogt.
A. 1595 den 4. jan. haben die herrn Jesuiten doctori Peter Crantz sindico senatus und mir als beiden executorn des testamentz wilant frauwen Catharinen von Memmingen zum Korf in der Nuwergassen ein loese von zwentzich dal. erblich geltz jeden zu 52 alb. mit 400 derglichen dal. zu loesen uff irem haus zur Lilien uff s. Johanstraissen belagt, schriftlich und montlich ungekundigt, zeigten an, inen were ein almois von sulcher summen besatzt, damit wulten sie das besweirnis ires erbs freien. Doctor Crantz schickt mir das schriben mit sinem diener zu, leiss fragen, was min meinong druff were. Ich las den breif und untboute im zu, die loese sult man den herrn [418] nit wol weigern kunnen, doch wan sie loesen wurden, so sulten sie das loes gelt ins schrin lagen, irtumb zu verhuten, doch wult ich den doctor ansprechen. Aber der doctor quam am nachmittage zu mir, meinte, was dess nodich were mit dem gelde ins schrein zu lagen. Ich sprach, es mogt irtumb umb der werde der daler de valore monetae untstain, das die daler uff zit der belagung besser dan gewesen weren. Er mein: nein, oder es troge wenich. Doch geworden mir es, ich sult irem enckeln Peter Plettenberg boten schicken und im sulches zu erkennen geben, dem die farrent von 20 dal. nach geendigter leibzugt hern Peters zu Crutzbrudern uffs lest zukomen sult. Als ich dem botten geschickt, quam er zu mir, und ich erzelt den handel mit der verkundigter loesen. Plettenberg sagt: a. 1587 weren die 20 dal. farn gegolten, in dem jar het der richtzdal. 11 mr. gegolten, da er eitz 12 mr. 2 alb. gulte, das troge zu vil ab an der heubtsummen, dess kunte er nit inwilligen, und sagt mir weiters, die Jesuiten hetten auch siner motter Gretgin Meinertzhagen zum Aren under Kesteren ein loes von 2000 goltgl. heubtsummen, die sie zu Walberberg am cloister het, uffgekundigt und wulten die goltgl. auch lichter ablagen, dess sich die motter besweirte. Do ich das hoirte, weiste ich inen zu doctor Crantz und zu den Jesuiten und sagt, er sult sich mit denen verglichen, dan baussen inen kunt ich ihn die loese nit bewilligen; so ist er von mir gescheiden und noch nit widder zu mir komen.
A. 1595 den 5. jan. hat min suester Sibilla dem abgangen urtelsmeister joncker Johan Pfeill einen groissen ronden koichen zum neuwen jar geschickt, damit sie nit undanckbar von im gehalten wurde. Jonker Pfeil weigerten sich, den koichen anzunemen und untpout widder, er were nit lenger im ampt, het die sach von sich geben, das er nit mehe darin toin kunt, wult mich doch am platz ansprechen. Neiff Herman, der den koichen dahintroge, leiss den koichen da, sagt, der joncker het fleiss und mohe gehat, er het wol mehe verdienet. Miner suester sach gegen Jacob Dunwalt war eitz in ein stollung geraten. Jacob hat sin acta doctor Philipsen Pfingsthorn presenteirt, den hat min suester uss ursachen suspect allegeirt, so durft sich der nit drin dringen, war auch nit lenger commissarius. Der lic. Johan Helman zum Mullenstein uff der Bach war plibender commissarius, den hilt Jacob suspect. So war der neu ankomender commissarius lic. Lodowich Falckenberg judex prioris instanciae gewesen und da recuseirt, derhalb der sich der sachen auch nit durft underwinden, und dweil Jacob a decreto admissionis articulorum libelli appellatorii appelleirt hat und die sach super responsione apostolorum swebte und stil stunde, gedachte min suester, wan ir joncker Pfeil auch nit zuwidder were, das sulte dess koichens wol wert sin; dabei ist bis noch pliben.
Anno 1595 den 6 janvarii uff der hilliger drei koninck abendt, und zu Weinsbergh besonder dischs und zu Cronenbergh auch besonder dischs gehalten wart, wulten sich doch an jedem orde deß festes gebrauch halten und haußkoninck kiesen. Und ob ich wol an den dischs zu Cronenbergh nit gehoirte, so lachten sie doch vur unsen herrn gott, und unse liebe frawe, auch vur mich und die andern daselbst alle daß loß in, da wart ich koninck und unse leifffrawe koningkinne.
Aber zu Weinsbergh dar ich zu dischs gehoirte da koir man auch und daselbst wart ich auch koninck und daß metlin Tringin Smidts koninckinne.
Diß sol recht zugangen sin, und war mir seir lieb. Gedagt, ob wol unß folck daß an eine
n disch plach zu ghain, sich doch geringe ursach zu disch gescheiden und von einem disch zwein gemacht heten, so hetzs doch got gefoigt daß zu jedem ort ein koninck worden alß were eß ein disch, kan eß auch widder ein disch werden daß were mir wol am leibsten, mach doch
[418'] zu andern zeiten widder geschein, ich mirck eß wil aber besweirlich zu gain, zwischen sustern und brodern pleibt wan nit einich jeder hat sin sonderlich sinne und wilß uff sin weise haben, daß kan nit sin, wan eß in cloistern mit zwanck zuginge und ubergebeungß sineß freien willenß so sult eß auch nit lang durhaftich sin wiewol min broder und ich eß nuhe zwentzich jare (deß sich vil verwendern) einß sin pliben und samen einen dischs gehalten haben.
Anno 1595 den 8 janvarii uff sontag nach der predigen hat mir min gaffelbroder Petrus Droilhahaghen
von joncker Diedrichen von Hall zum Broich amptman zu monhem 32
rad.d an allerlei gulden muntz und wenich silberen gelt, wie die partes und werde, da von ihn minem rechenboich, fol. 191 angezeignet sthain, die ein pension deß terminß lætare zu halffasten an
no 1592 erscheinen zu Weinsbergh inß hauß pragt und uberliebert. Diß pension hab ich minem broder und siner hausfrawen in unse kostregnongh nit folgen laissen, wiewol die quitanz uff in hilt mit siner eigner handt geschriben und sinem pitzer gezeignet aber hab sie selbst bei mir behalten, daß ich auch etwas im vurrhade were an gelde, dan ich seir untploist was. Der amptman hat mich vor hin in
septembri uff die veir vßstainde pensionen vertroist daß ich ein michael
is, und die ander martini, die ubrige aber in zweien den neigst folgenden monaten darnach sult bekomen, daß hat gefailt die zwein monat sin umb, ich hab surgh sie werden noch vßpliben b
eß noch ein druff erschinen wirt und zweimal zwein monat umb lauffen werden. Doch hat mich die ein pension wie gesagt erquickt und vurrhade pragt. Ich hoer der amptman sihe mit vil kindern beladen derhalb moiß ich wol mitliden und gedolt tragen. Vide sup
ra 7 septemb. et 5 octob. an
no 1594 von disser handlung
e.
Anno 1595 den 9 janvarii quam min suester Sibilla oben uff min stoblin bei mich, und wie wir von unserm neiffen Herman Weinsbergh zu reden quamen, sagt sie, sie sege nit gern daß er sich verwerffen sult dweil sie ihn wol vermogt und leiß sich fort hoern, wie sie vor neun jaren uff den tag columb
æ daß were ultima decemb. ihr testament uffgericht het und benente
m irem neiffen Herman ein benents geldt zu behoif sineß heiligsguts oder ein pr
ælend
e darumb zu erwerb besatzst het, und
wem er nit were, sult eß an irer suester kinder und ander werben fallen. So vil hab ich derzit von ihre verstanden und behalten, daß hab ich gern gehoirt und were ungeferlich umb die zeit geschein do ihr ander neif Gotschalck Weinsberch und Margret von Swelhem bestat worden
deß sie mit keinem worde gewagen hat. Von dissem irem testament hab ich nehe worth zu vur rede gehort. Ob eß aber bestendich vur scheffen uffgericht und inß schrien gelagt sei, das uber erb und erbzalt bundich hab hab
ich nit so genaut gehoirt oder abfragen willen. Ich bin deß vurhabenß wol gewest zu gelegener zit mit ihr gespreich zu halten. Dieweil ir vil gutts und truwen im hauß Weinsbergh und von unß widderfaren, daß sie doch dem elterlichen hauß zu erhen ire gutter da bei sampt irem geblode dar vß untsprossen ewiglich wulte verlaissen von innen ihr lebtagh jeder vor sin anpart zu geneissen und vom lesten an den hausfatter zu Weinsbergh zu ersterben und da bei ewiglich zu irer elter und gesclecht dar under sie were zu verpleiben, dar vur gott zu bitten und ihrer in allem gutten zu gedencken. Eß hat jeder sin heubt und sinne, sie auch daß ich ir sulches nit wol darf vurhalte
n gedenck eß aber einmal zu wagen, da eß aber personlich von mir nit bei leben geschege, so mach min erb oder
xecutorn
oder wer eß ist, und diß li
sht dissen minen schriftlichen ansclagh und begerte ir vorlesen oder zu erkenne
n geben und sie daß zuthoin ermanen, dan eß meist sich wol thon
[419] daß einer der sin testamen
tt will er hab kinder oder keine, daß er daß bestendich uffrigte und bedencke die wonderliche sterbfelle und bauwe nit uff diß oder daß leib allein, dan oft den man meinet lebentich zu behalten mach vor im oder nach im sterben und daß sine in andere hende prengen, hab auch den einen so leib alß den andern setzs die neigung gunst und ungunst uff ein ort, und mache sin dingen so durhaftich und ewich so vil immer moglich ist, gedenck nit allein uff daß gegenwortich dan uff daß kunftich, daß nit lichtlich faelen mach, eß sie in den einen oder zweiten oder weiterm fhalle.
A. 1595 den 12. januarii ist N. von Erverfelde, wittibe, wilant doctoris Walteri Fabricii, in dem eckhause von der Burgmauren orde an der Paffenporzen, irs alters nit weit von 70 jaren, gestorben. Hat eirst Gymnicum, den boichtrucker, darnach sie dissen Fabricium, licentiatum iuris, von Emerich burtich, zur ehe nam, der die truckerei lange mit ihre volherdet, darnach vom fursten von Cleve, Gulch und Berge vur ein rait angenomen wart, damit sie wol prospereirte und das herlich Eicheisters haus galtdarnach er doctor wart, und ir testament samen machten und bestimpt hauß irem weltlichen sohne machte dieweil der ander canonicus Gereonis ware. Wie eß aber weiterß ordineirt ist kan ich nit wissen.
Anno 1595 den 13 janvarii ist Jacob von Dunwaltt bruwer zum Ravenstein bei siner muttern in der Webe
rstraissen bei s. Johan in irem wonhausse gewest, und sich daselbst mit sinem oehmen ein hockenbruwer siner motter broder und sinem eigen broder Lenhardt gezenckt und wie sie vß der mutter hausse samen gangenn, hat der ohme Jacobn mit eim messer hardt in den rucken gestechen und gewont. Man sagt der ohm hab sin heiligsgut deß er seir wol bedurfft gern willen habe
n darin ihm Jacob hardt zu widder gewesen, da her sult disser irthumb unstanden sin.
Der broder Leonhart mach zu Werde im cloister ein monch sin, und die kap
ligen laissen widder zu der motter ingekert haben, den het Jacob bei siner mottern nit liden kunnen und sich mit demselben derhalb auch gezenckt. Diß sin nuhe sin eigen und neigste bewanten damit er nit gutlich kan handlen dan heßlich zencken, ich geswige vil frembder da mit er sich irret und zu gericht gehet. So ist auch nit so unmere daß er sich der miner suster Sibillen zweiß lagt. Er hat vorhin bei Petro Smidt dem veheschrieber gediene, dem sin leude den er geschriben vur gericht hefftich geplagett, da her eirst filligt deß gerichtzhauß gewoin worden, und darnach den heiligh mit Engin van Woringen zu Ravenstein gethain der ihm vor andern geluckt in einen gutten stoil und narung komen, daruff er sich ertragt. Doch ist nemanß so modich oder stoltzs er kan mit der zeith beikomen und gezimbt werden. Er hat sich wegen deß stichs etliche tage von den wuntartzner curern laissen und sich ingehalten, aber deß baldt genesen, daß er eitz widder uff der straissen gehet.
A. 1595 den 15. jan. uff sontag nach der kirspels vespern sin kirchmeister und achten s. Jacob im sprechaus vergaddert und ist daselbst vurgetragen, wie her Lambert Wiler pastoir etliche von innen heftich anleiff und sich beclagte, er kunte mit dem wein und waxs zu den missen in disser teurer zit nit zu komen, moiste zulagen, mit beger, man wulte das in die kirch verschaffen; er wult dasjenich, was er davon inkomens het, den, die das an sich nemen, uberlaissen, oder man sult ihm jarlichs erstatten, was das ubrich mehe troge. Daruff fiele aller [419'] voriger zeiten on einige clagt verschafft hetten; were wein und waxs eitz etwas deurer, das sult nit alzit stain; er het auch mehe aus den fundationen und memorien inkomens dan sin vorfaren, ihm wurde nitz abgezogen oder ingehalten, alle sin kirchen rent und recht leis man im folgen, ihm were die vicaria s. Nicolai in Capitolio incorporeirt, dess last er abwere; er het das canonicat s. Georgen, vicarien im Dhomb und Capitolio, auch zu Vilick gen Bonn ohn die pastorei s. Jacob, das er vor andern wol umb mogt weren, die nit dan ein beneficiolum hetten; auch wurden eitz nit halb so vil lesmissen getain als fundeirt umb mangel der preisterschaft, das sparte im uff jede mess den wein und waxs. Die kirchmeister und achten verichteten ire ampten und wirck, da sie keinen nutz von hetten, kunten nit verrichten, was dem pastoir gepurt, weren mit iren eigen gescheften gnogsam bemohet. Was auch zu den fundationen der missen und spenden oder sunst zum gemeinen nutz der kirchen und armen erobert und erspart, das moist zu noitwendigen bawe, reparation, zu nodigen gerichtzkosten und pleiten binnen und baussen Coln angewant werden, und dweil sie provisorn weren, den sorg vur das kunftich zu tragen obliege, kunten sie den eroberten und ersparten vurrade und gemeinen nutz, zu dess pastoirs privaten oder eigen nutz mit gutem gewissen nit hin wenden; da der pastoir nit zukomen, stunde es ihm frei die pastorie zu verlaissen, wie der vorige pastor her Johan Nuwenhausen on des kirspels willen die pastorei resigneirt und ubergeben hat, das man leiden moist, so mogt er auch toin. Es mach her Lambertus wol meinen, er het gute leude und kinder vur, und wie von man zu man umbgefragt, so war der bescloss einhellich, nemans von kirchmeistern und achten kunt sich des pastoirs wirck mit wein und waxs beladen, noch auch uss dem gemeinen der kirchen oder armen gelt etwas darzu zu geben inwilligen. Wurde aber der pastoir uff dem predigstoil sich beclagen, das er mit wein und waxs gegen die inkompst dargegen neit zu mogt komen und erstattung begern, auch durch kirspel umbschicken und steur darzu begern, weren etliche willich, uss irem eigen beutel zu steuren, etliche (sagten) sie hetten selbst orter, da es nodiger were, kunten nitz geben, wie sie die sach geschaffen funden. Diss sult man den pastoir zur antwort geben, wan er darumb anhilte. Jeder verstunde wol, das der pastoir ein unschimmel man zu bidden war, und das es ein boese consequens den nachkomen sult machen. Wie der pastoir bei den achten angehalten umb antwort, haben in die zu den kirchmeistern geweist; als er dabei durch hern Aemilium caplan laissen anhalten, mach ihm davon der bescheit zu untpotten sin, inhalt dess eindregtigen besclossund inbruch
den nachkomen sult machen. Wie der pastoir bei den achten angehalten umb antwort, haben in die zu den kirchmeistern geweist; als er dabei durch hern Aemilium caplan laissen anhalten, mach ihm davon der bescheit zu untpotten sin, inhalt dess eindregtigen bescloss..
Anno 1595 den 15 janvarii uff sontagh umb 4 vren nachmittagh hab ich Herman von Weinsbergh im hauß Weinsbergh min krentzgin der kirchmeister und achte
n deß kirspelß gehalten. Sin eirstlich inß Sprechauß wie bruchlich erschinen da uff die kirchen und armen sachen sich besprochen und von dan mit paren zu Weinsebergh ingangen wolt sie zu Cronenberch hinden umb nit foeren, und wie sie ire mentel ihn die cammer abgelagt sin sie in die groisse stob die warm war ingangen, sich zu dischs gesatzst, da hab ich ihn vermoge der ordnongen angericht hartfleisch gebrait und keiß botter mit dem waß dar bei gehort und zugelaissen ware, wulte gar daß gesetzs nit uberschreiten noch eim andern ursach geben, damit eß sich nit verleiff. Sie waren alle gefolgt ohn Peter Kremer von Horst ein achter, hat die roese an dem bein, kunth nit druff tritten, bliben auch alle ohn Johan von Merhem wirt zu Gulch hat j
onckern und gest under essen bekomen derhalb er uffgeroiff wart und zu hauß ghain, und mach der dancksagungk bei dem gebrade, bracht ich daß krentzgin doctor Mertin Crudener zu, dan dieweil eß bei dem achten umb ge
[420] wesen, und mit mie alß dem eltisten kirchmeister wwidder anfinge dranck ich den guldin kop mit dem krentzlin doctor Crudener zu der mir nachfolgt in der ordnong
e. Eß war auch deß pstoirß mit dem wein rede daß damnnest uber disch nit sin solt, und ich hat s. oitmari feslin rede, wan dar vß gedroncken war
t so wart eß von im selbst widder vol, und wer dar vß dranck genaß von aller kranckheit die er hat da vo
n macht ich einen swanck, sagendt s. otmarß feslin were unserm pastoir zu wunschen. So bedurfft er keinen kirchen wein kauffen und wurde dar zu der dicht frei, die er hatte. Etliche sagten, zu
dem mißwein bedurfft er die wegh nit mehe dan allein ein hebffgin, vil mehe wurde ihm widden hoiffe wwaxsen wan er die weinstock erhalten und daß hauß nit hett uberhauff fallen laissen, und were ihm diß wol vurzuwenden, wan er gegenwortich were. Doch gehoirt der pastoir nit in daß krentzlin, ist der kirchen auch nit deinlich daß er darin were. Mineß broderß hat vur mich zu mart gangen und vßgeben wie folgt.
Unkosten.
Item 8 perger gemengts broits, und 8 perger weckn daß pargin 16
h. facit tap
pfbroit, su
ma
21
alb. 4
h..
Item vur einen haesen
1
gl., 6
alb..
Item vur ein halff lamp
2
gl., 6
alb..
Item vur eine
n kalffshart 13
lb., daß
lb. 7
s. facit
1
gl. 21
alb. 8 h..
Item vur eine
n stumb von 18
lb. daß
lb. 7
s. facit
1
gl. 21
alb..
Item vur ein zonge vom aissen
1
gl..
Item samen vur 4 honer
1
gl. 22
alb..
Item 2 capune von Geien geschenckt, de
dit foriam.
It
em vur 15 eier zum pa
nnekoichen
7
alb..
Item vor ein halb
lb. capern
5
alb. 6
h..
Item vur ein halb quart hasel
muß
4
alb..
Item vur 2 koichen rollen
16
alb..
Item vur casteien
4
alb.
Suma
14
gl. 5
alb. 4
h..
Ohn schinck, vurg. 2 capun, beir broit und waß mir bei unß selbst gehat.
Item eideln rhaitzwein gedroncken, su
ma
26 quarte
n.
Die quart galt in der stadt 13
alb. faceret
14
gl. 2
alb..
Heruff von den provisorn vß wilant m. Johan Contessu
m fundatione
n zum besten 2
rad.d, su
ma
6
gl. 4
alb.
Su
ma verzert
22
gl., 3
alb. 4
h..
A. 1595 den 16. jan., umb den tag ungeferlich, hat jonker Henrich Georgen Staudt, im groissen haus uff der Vreisenstrassen wonhaftich, im felde bei sinen gartneren gangen und underdess haben etliche zu pfert eilens uff sie gestoissen. Die gartner sagten zu ihm: 'Ohe, jonker, versehet euch, es werden freibuter sin. Mir sin arme leude, werden kein noit haben.' Er sagt: 'Mir sin burger in Coln, sie werden uns nitz toin.' Und als sie zu jonker Stauden quamen, sprachen sie, er moist mit innen zehen. Er sagt: 'Die burger in Coln sin ummer frei.' Sie widder: 'Wir sin mit unsern eltern zu armen leuten gemacht und moissen dannest leben. Mir willen euch kein leit am leib tun, aber moisten etwas haben.' Namen innen also mit und noch einen canonicum Cuniberti, hern Bungart, und moist(en) innen 150 richzdaler geben, sulten sie los komen. Vor zwein jaren wurden auch geraubt auch vil pferde und burger vur den stadtpfortzen geraubt dar und herrn Pilgremus burgermeissters pferde mit waren, derhalb ein rhaidt bewegt ein legation in Hollandt an die Staten zu schicken sulche reuberei zu weren, da halff joncker Staude disse reiß beforderen. Ich sagt zu ihm und andern, ich hab sorg die staten sullen deß boissen folcks nit megtich sin. So wurden her Gerhardt Angelmecher und joncker Theviß Wolffkel da hin geschickt und haben gutte wort und vertroistung von den staten bekomen und wol 2000
dall. verzert
[420'] waß aber darnach gefolgt, hat sich immittelß und eitzs befonden, die herrn sin ireß kreichtzs folcks nit megtich besondern wan sie den keinen gutten zolt geben.
Anno 1595 den 18 janvarii starb Henrich Busch miner swegern Marien Westenbergh under Kestern ehewirt disser waß ein gut burger der sich wuste zu ernern mit meinem und anderer ware. Hat aber 4 kinder die alle uffwoissen, einer in kreich leiff und den comthur zu Ramerstorff Ruischenbergh halff fangen derhalb er gefange
n und zu Honff untheubt wart, noch ein sohn wart ein monch zu Bruwiler die ander zwein sin noch jonge gesellen damit sie fillicht wirck wirt finden, disse Marie war ein feine alte jonfer und verstendich daß mich wonder gab daß sie sulchen man mit so vil kindern genomen, aber ire eltern hatten vil irthumben daß sie gedagt, ihr were gnoigh daß sie ernert wurd_. wonth noch uff der Breiderstraissen im Eckhauß vo
n der Engergassen wirt irer sachen wol acht genome
n haben daß sie zimlich staen wirt. Sie hat mir den reuwen untpieten laissen ich bin auch da zum senck gewesen und fruntschaft gehalten.
Anno 1595 den 20 janvarii gehet der zimlich langer fort ab, der glich vor dem aduent angefangen und acht weghen gestanden, wiewol eß nuhe und dan wol eine
n tagh trub witter gewesen und dar zwischen nehe geregendt oder gesnehet biß noch nit da
r zubeduden hatt.
Eß ist der Rhein oben bei ober Wesel und unden bei Nederwesel bestochen und zu gewest die Mosel und under klein wassern glichfalß zu, und ist der Rhein oben noch nit uffgebrochen umb lichtmissen Mariæ dan zu pliben und durch gekendelt die acker und weingartslude beclagen sich noch keineß forst, haben gute hofnong zum gutten jare, vor der stadt Coln ist der Rhein ab dem jar 1514 nit zugefroren gewest wiewol eß immittel seir kalte wintern gefallen und der Rhein zu Unckel und dar under und zu Dusseldorff und dar oben weit zugewesen ist.
Anno 1595 den 21 janvarii starb
Krutschar der faßbender gaffelbode war nit langk kranck gewest sineß alterß ungeferlich von 60 jarn. Hat ein wigtige gerichtz handlung dar in sich groisse leude lachten und konte doch nit zur entschaft in sinem leben gerathen, vor ihm lenger dan zwentzich jaren war ein fein man ihre gaffelbode gnant meister Berndt der auch uber die zwentzich jare affelbode gewesen, da bevor hatten sie einen alten man der vorhin der doischscheren gaffel knecht lang ware.
Und ist diss die vornemste gaffel in Coln, vur alten zeiten gar gering, wie sie im verbontbreif uff ein nach die lesteist, aber umb das jar 1532 geweltich uffkomen, do sie das haus Overstoltzs im Viltzegraben eirst von Adolf von Nidecken golten und schoin darnach bauten, da bevor hatten sie ein sclecht haus in der Straisbergassen. Und vil treffliche kauflude und weinhendler waren under innen, und was vernomter kauflude im lande Cleif und Geller warn, leissn ire kinder das fassbender-hantwirk in Coln und die weinhandlung leren, das sie vor dem wullenamt und andern gaffeln das heubt hervor staichen und seir prospereirten, das sie gemeinlich 10 oder 12 hern des gebrauchs in der raitzkamern hatten. Und der deinst drumb auch gut wart daß der gaffelbode wol hauß druff zu halten hatte, aber dargegen auch vil wirck
z und mohe mit lauffen und rinnen, dieweil ich diß alleß gedenckt und in der nachparschaft ungeferlich ist, hab ich davon etwaß willen anzeignen, dan ich vor zeiten vil
[421] kuntschaft mit den faßbendern und schredern gehat do min eltern mit weinen hanflten und zapteen, wiewol sie selbst von den gaffeln noch ampt waren.
Anno 1595 den 21 janvarii hat mich wilant Krutschar faßbender gaffelbode ermant wie er mich vur achtagen halff uff Anthonii von Dulckenß banneressen halff bidden wie er domailß noch gesont war, wilch essen er Dulcken uff den 16 janvariii uff dem Quatermart gehalten wie wol er in sinem hauß under gulden Wagen rawß und selbst ge
wachs genoigh hatte, daß ich mich mit dissem gaffelbodden unschuldigen laissen, auch nit komen sin wie zu andern mehe malen. Er hatte auch die sechs herrn bitten und beroiffen lassn die dißmal alle vßpliben, filligt umb der faßbender willn die vurhin rumoirt hatten, vur im sin bannerherrn uff der faßbender gaffeln gewest, her Albert von Geneiß, Theiß von Polhem, Henrich Roß, Henrich Crudener, Claß Kruff
t h. Gerhardt Pilgrum die ich alle gekant hab.
Anno 1595 den 21 janvarii starb die wirtfrawe zu dem Weissenpferde uff dem Weitmart neben der Clocken ireß alterß ungeferlich von 50 jaren an der wassersucht dar
an sie ein weil zit gelegen. Und ist von Bon her in Coln vor 15 oder 16 jarn betttet. Ligt sant Jacob vur sant Mattheisn altar bei miner finstern begraben. War ein seir ungedultige frawe. Hat iren haußwirth Clementz Heim
bich der ihm selben hauß geborn wart sampt drei oder veir kinder von dem im leben verlaissen. Und sol wenich uberichs, vorrhaidts oder narungh bei ihm sin daß er mit der wirtschaft sweirlich sol umbkomen kunnen ob wol daß hauß sin eigen ist, und doch mit fharen genoigh besweirt. Die jonckern und gest fallen alle in das hauß und herberg
e zu Gulch da eitz die narongh hin leufft daß Clementz nit zu vorenß kan komen.
Anno 1595 den 21 agnetis in janvario den vormittagh ist unß swager Emondis Blomendal mit unsern neiffe
n hern Petern Ordenbach zu minem broder Gotschalck und sustern Sibillen, neif Herman und mir zu Weinsbergh komen, und het angemelt, wie frawe Marie Weinsbergh sin swegere von ihm begert, nachdem etlich irrige stoiß und puncten zwischen ihr und unß
swelten der siegern bei irem leben ein ende und friden hette da von sie bessern bericht kunth thun dan ire kindere. Und het im ange
moettet, er salt sich er sachen under wunden und versoichen ob er die sach kunth hin lagen. Wan wir das dan leiden mogten so wulte er deß ihn gotznamen understain zu thoin. Mir sagten alle, dieweil unse suester Marie ihnnen darumb be_odet hett, so mogten mir wol leiden daß er zwischen unß handeln und und ihre gebrechen angebe. Sie sagte, sie het ihm vil da von erzelt daß langkwilich were, und er sich beswerlich daruß reissen kunte. Sehe aber vur ratsam ahn wie auch her Peter in glichem, daß mir unse gebrechen und weß mir unß beclagten ordentlich und dispositive in schriften stelten. Und daß sie daruff cathegorire und kurtzen antwort gebe und bericht dedde, daß ehr eigentlich verstain kunthe, an wilchen puncten daß gebrech und mangel were, so het er deste fruchtparlicher in den sachen zu handlen, daruff wart vor bescheidt geben. Unsse suester lege unß ___ unuffhorlich an, und wult der sachen ein ende haben. Mir aber leissen sie mit friden hetten mit unsen eigen gescheften so vil wircks daß mir darumb gar nit anhilten, stil weren und ihr keinen uberlast andieden. Hilten auch nirgen umb an, wan sie stil were, so wisten mir mit ihr mit schriftlich zu handlen. Alß nuhe swager Emundus und her Petrus fernerß anhilten und begerten, mir wulten, die gebrechen in schriften stellen, so sagten wir, eß ginge unß nit allein an, wir wulten mit unß miterben den kindern Dutzn daruß sprech und mit dern wist und wille
n [421'] die mangeler in schriften stellen, und ihn dieselben laissen zubekomen. Also ist ungeferlich der abscheidt genomen. Min broder hat vorhin erzalt, wie sich die sach endtlich von anfangk zugetragen und verluffen hat, doch hat manß daßmail bei dem vorg. abscheidt dißmail verpliben laissen. Und willen mit den Dutzn kindern wan swager Adolff von Eller widderkompt daruß sprechen. Auch ist unß allerlei bedencken vurgefallen daß moegen mir inne
n mit vurhalten.
Anno 1595 den 23 janvarii ist der kirchganck und hoichzitlicheer tagh gehalten daß n., deß hern Engelbreten Meinertzhagenß sohn zum Crantzs neben dem Gebuyrhauß Alte
nmart n. deß hern
geruini Calenii senioris der rechten licenten under Sexzehnhusern am Eckhauß der Burßgassen zur ehe bekomen. Und hat da der l. Caleius ein gutten heilich gethain, dan der her Engelbret ein seir rich und doch unpregtich menlin ist der groisse erbgutter und renth binnen und baussen Colln befil
gt. Eitzs ein widman bei achtzich jaren. Und ob er so__ wol kein hoichglerter oder groiß kauffman ist so__ kan er doch sinr renthen leben, und wirt der licentiat wol gedachtt haben, daß eß gewisser ist, verlauffen gut daß schon gewonnen ist, dan daß durch leer, practick, handelsorg, fleiß und arbeit nach sol gewonnen werden, und im zweiffel stehet.
Er, der licentiat, ist eirst von der Lipp des orts her in Coln studern komen, studeirt, promoveirt, die wittib Quentels uff dem Domhoff getruwet, iren handel mit der boichtruckerien anfangen und daneben practiseirt, wol prospereirt, mit der kinder gezilt, dern er eine
n sinen sohn auch Ger
uinm Calenia
m junior
m licentiatu
m juris auch richlich an wilant Johan Koipsen dochter verheiligt und ander sine vur und nachkind
er wol erz
agen und undenlaicht. Ist auch deß rhaitzs worde
n und hohe anparter verwalt. Der her Englbreth ist von siner monen zu
m erben ingesetzst da von er daß hauß zum Crantz und vil gutter erlangt und groisse narong mit weinen und essich gehabt. Auch folgenß deß rhaidtz worden. Hat noch drei kinder zur ehe bekomen und
noch hat, also daß zu allen seiten am gut, und am mull nitzs mangelt.
A. 1595 den 23. jan. ist der landtag zu Grevenbroch uff und umb gewesen. Und, wie man sagt, sulten sich die rete, gülische und bergsche, underschriben haben und von dan(n)en irer etliche uff Dusseldorf sich eilens verfoigt und mit der jongster swestern des fursten, jonfern Sibylln, vil gesprechs gehalten. Darnach ist ein jonger doctor, Drehergenant, zu Dusseldorf gefenglich angenomen und in eim haus daselbst verhalten, noch ein cammerjongfer, der lackei und andern, dern etliche uff Angermont gefenklich gefoirt sin. Und wirt die ursach nit offentlich gesagt, dan allerlei mommeln von frauwen Jacobn von Baden, furstinnen zu Gulch, Cleve und Berge etc., umbgehet, das mir vur irer furstlicher gnaden person und andere nit leib were. Und wiewol ich sulches hie ruren, so ich mich aber recht besinne, ist nit gut von sulchen reden etwas nachzusagen. Und obwol sulche flochwort umbgain, so kan man uber groisse leude so wol etwas nachsagen, das falsch und erdigt ist. Derhalb ist jeder schuldich, (sich) vur aller ubeltait zu hutten, und nit allein des wirks, dan auch, so vil menschlich und moglich, des argwons, und lagen den stein uff side, dar man sich an stoissen mach. Doch wan man sich hutt der tait, des sagens wirt rait..
Anno 1595 den 24 janvarii starb die mutter Henrichen Birckmanß zum Sternen neben dem Wolff uff der Bach ein alte frawe zwischen 70 und 80 jaren,
derselber naturlicher fatter her Goddert Hittorff, burgermeister, gewesen war, und hat ein N. Birckman zum eheman gehat, ein boichfuerer, des vürg. Birckmans fatter, der mit der frauwen bei der Fetterhennen gewont, aber innen das gluck nit willen, damit sie rich wurden, laüfenund lang wittibe gesessen hat biß sie eitz verstorben.
[422] Anno 1595 den 25 janvarij, conuers. pauli ist eine hauß vor den Augustinern zwischen dem Rotstock und Schildergassen abgebrant, daß nevlicher jaren ein schomecher gegolten und darin gewont. Disser hat den tagh zu vor leder gesmirt, daß feur nit verwart, sclaiffen gangen, da er eß versaumpt und umb 4 vren den mogen mit gewalt angangen, und wie daß folck zuleiff wie gewonlich zu
besehen und die leitern uffrichten klummen irer sechs oder acht ein leider uff und min neif Johan von Dutz bruwer stundt mit uff der leitern und hoirt daß sie krachte, der halb er sich eilenß abmachte, aber die leider brach, und feelen die andern alle mit der leitern die alle hefftich beschedigt worden, ain bleib dhoit, einer bruch den arm, bein, und worden gequat. Man sach eß were alleß im hauß verbrant etliche sachten der scho
inmecher und sin frawe hetten daß gelt vßbracht, aber der schoinmecher hat sich also betrobet das er uber etliche tage auch gestorben. In dissem hauß plach meister Berndt Goltsmidt und moen Geirtgin Gegermechersche miner zweiter hausfrawen alte gespillin zu wonen, darin ich duckmail innnen gewest und mitin gespreich gehalten, und sie stedich bi unß zu gast gehat.
A. 1595 den 26. jan. haben die soldaten in der besatzung zu Bonn vur und nach disser zit rumoirt und umb gelt und bezalung geroifen, dan man hat innen an sechs monaten keinen zolt geben, derhalb sie pillich ungedoltich gewesen und dem domcapittel untpotten, sie sulten ihn ire bezalung verschaffen, sunst moisten sie nach eim andern herrn umbsehen, der gelt hett, auch daruff ire heubtlut gefangen, sagten, die hetten ire besoldung untfangen und stelten die in nit zu, dess doch die heubtlude nit gestunden. Als aber die soldaten dreueten und dem domcapittel einen tag ansatzsten, wa sie dargegen nit bezalt wurden, wisten sie einen andern herrn, dem wulten sie die stat ingeben. Und moist also das domcapittel eilens rait soichn und, man sagt, mit 8000 richzdalern weren sie zu bezaln. Min her von Coln war uff dem richztage kostlich gelegen und da domineirt, das nit gerings gekost, und eitzs zu Lutgin lach. Der bracht da uff, was er uffbrengen mogt, das domcapittel und clerisei worben glichfals umb gelt, das sie uffbrachten, die besatzung in Bonn damit stilten und sich ferners mit ihr verglichten. Man sagt, der rentner gelt sult auch fast dahin gewant sin worden. Ich mirk, wa es (nit) balde frit wirt, so (wirt) min gnedigster her in allen sinen stiften und landen nit so vil uffbrengen kunnen, das der kreich uffgeherdt kunne werden. Die burger in Bonn mogen sich wol erpotten haben, gutte wacht under sich zu halten und die stat zu verwarn, den vertraut man es nit zu, sagt, an Bon sei vil gelegen, die moist bess verwart sin. Und ist bei mir nit gleublich, wan die burger in Bonn die stat zu verwarn hetten, das sie die nuhe fortan nit mit allem fleis verwarn sulten, dieweil in selbst so hoich und vil daran gelegen. Was sult ihn falen vur den burgern zu Neuss, die doch ire stat eitz bewaren under sich kunnen ohn des bischofs soldaten. Ich besorge, der churfurst und domcapittel werden auch sorgen, die burger in Bon wurden die stat seir uberich wol bewaren und nemans starker hininlaissen, dan in wol gefellich. Man hat nuhe zu erwarten, waß weiterß drauß wil werden.
Anno 1595 den 30 janvarii ist die h
oichzitlich bruloff deß sonß unserß nachparß Jacob Troisterß ferberß zum Wolff uff der Bach, und einer einiger dochtern eineß habseligen gewantsneiderß am Maltzbuchel am oder bei dem Heumarckt, dahin mich der fatter Jacob dweil er achter s. Jacob und min gutter frundt wer personlich angesprochen und gar fleissich gepitten ich wult doch ihm und sine
n sohn zu ehren und gefallen uff die hoichzit folgen, dan er hat wol verstanden daß ich nirgen zur stadt oder uff groisse essen ginge. Ich sagte nachparschaft halber wult ich gern zu erhen in die kirch gain, aber uff daß essen kunth nit erscheinen, batt glichfalß gar fleissich mich deß zu erlaissen, und ehe er bat, ehe mehe ich bat wult im uff die maltzit zu komen nitzusagen, aber er hoirt uff, und ich verheischs im nitzs, doch alß disser tag quam ginge ich zu
m Wolff inß hauß mit doctor Crudener und minm bro
ider, da funden mir den burgermeister her
[422'] hern Hillebrandt Suderman und hern Arnolden von Siegen gewesen burgermeistern, und Mattheiß von Gymnich rhaitzman und ander gutte kauffleuthe seine kunden daß war sin staidt. So gingen mir mit dem brutgam zu s. Mertin in die kirch da die brut mit ire
n herrn und frunden ware, auß der kirchen widder zum Wolff inß hauß, da hilt mich Jacob Troister, d. Crudener und Christian Koilgin mit den mawen und rock daß ich bliben soll unuffhorlich pittende, ich gedacht sol ma
n auch sagen ich were nit zu erpitten, daß durfft ich wol thoin, und bleib da biß die eirste dentz geschein war deß sie mir hoichlich danckten, und eß ginge mir nit ubel druber, da war wol gekocht ein wilt sau und zwein wilde sweinß kop, w
ol prat Calecutische hoener drei genge mit neun schotteln fisch
s und fleischs angericht. Her Melchior Brune pastoir s. Mertin dede die dancksagu
nge. Also ists ungeferlich zugangen.
Anno 1595 den 31 janvarii umb disse zit ist daß kindt im Truben Peter Weinsbergh neif Gotschalcken zimmermanß und Margreten Swelhems eheliger sohn kranck daß er zu bedde lach, nit essen mogt, heubtwehe und steiff am halß ware daß er den n
it gewegen konth daran ihn hegerlin schossen, daß ich eß dar vor halte er hab groisse kelte den winter durch erlitten daß im die feuchte und fluß auß dem heubte den schaden gethain haben.
Die kinder leiden vil in der jugendt, etliche verderben da bei, die sich dar durch beissen kunnen werden wol starcke leude, die eltere achten auch nit so hoich uff ire gesontheit, doch ist er uber acht tage widder bei komen daß er ist und man findt an ihm daß eß ihn hart angetast hab, dem unthalbaren gesuntmecher sei er befollen der ihm ein gesont gemoede ihn einen gesonden leib schaffen wil, dar er einem gutten menschen moge gerathen.
Anno 1595 den 1 febrvarii starb meister Adrian N. barscherer und keißmecher uff dem Heumart an der Wallengassen orth hiltich sineß alterß wie erschein von 60 jaren ungeferlich willich vo
n leib ein erfarner won
wirtz der 4 meister einer der gutte narung mit bottern und keiß hat, und sunst hab selich an huesser erb und renth in Coln, deß hat er zwei oder drei kinder. Disser war widman und freihete min suetser Sibilln witibe, sagt er wult daß hantwirck nit mehe triben den keißhanden
sinen kindern uberlaissen, und siner renthn und kunst leben, auch ob er vorstu
eb miner suestern 500
rad.d vur vßmachen. Min suester aber hats nit thoin willen, filligt wittibe verpliben. So hat er ein alte person und frie bekomen die siner wol tausent
dall. geneissen mach in eim jar wie mir min suester selbst gesagt. Sulche abenthur het sie wol habe
n mogen, ist ihr filligt von gott nit beschert.
A. 1595 den 2. febr., donnerstag, war unser Lieber Frauwen lichtmissntag und lutzenfastabent, den 5. febr. der groisse fastabent, den 7. febr. der lestfastabent. Und ist lang kein froher fastabent gefallen. War doch fast still und sclecht von freuden under dem jongen folk, auch den alten, dan der wein war deur und saur und galt der gutte 12 und 13 alb., der sclechte 10 alb., das verhindert die glager und geselschaften, besonder under den gemeinen hantwirksluden und taglonern, also das dem Baccho sin Bacchinalia festa nit, wie vor etlichen jarn, celebreirt wurden. Daran mir am wenigsten gelegen de
m eitzs wie vormalß damit nit beholffen ist.
Anno 1595 den 5 febrvarii uff sontagh groißfastabendt ist daß scloß und stedtgin Hoy uff der Maesen oben Luyck gelegen von den statischen freibutern behendtlich ingenomen und erobert, daß scloß licht am hohen Filtzen und ist fast starck. Daß sol also zugangen sin wie mir erzelt. eß mogen zwein gesellen mit etlichen bauren mit lutger kitteln bekleidt mit Calecutischn hoenern capune
n und wiltbaut auß scloß komen sin, und gesacht, der bischof Ernest
[423] hertzoch von Beiern ihr gnedigster her schickte etwaß dahin wult gegen morgen folgen und sinen fastabendt da halten die k
oeche weren auch uff dem wege, und ware
n umb die zeith daß die predix und miß gelaut ware, daß der castell
on mit sinen soldaten zur kirchen wulten ghain und schoin gingen, die brenger aber deß wilpraitzs umb einen bissen essen warten, und alß sie iren forthel ersahen leissen sie noch sechs oder acht selbst von iren ihn, die sich do findtlich anstalten und der uberiger im scloß megtich waren, etliche außtriben nach mehe hilf schickten und daß scloß etliche tag inhilten biß sie hilf gnoigh von reuthen und foeß folck zu sich bequamen und daß scloß und stadt besatzsten und meister worden, daß ein groiß versehen vom castellan mit siner besatzung_ ware, immittel sin alle geflauwen die fleuwen moge
n zu wasser und zu lande und mit genomen waß sie k
unte
n von danne
n brenge. Die crutzbroder daselbst haben alleß da innen moissen laissen waß sie hatten und sin uff Luyck gezogen, haben doch ire mißgewant die gegern umb 200
dall. an sich geloist daß uberich nachgelaissen. Daß dhomcapittel hat ahn die statischn in Hoy geschickt und erfrage
n laissn wie sie das verstain sulten, die sie sich doch mit den state
n vergligt daß sie unbeschedigt am stafft sulten pliben, daruff sie vur antwort geben, deß ortzs hetten sie nodich, nach ende deß kreichs wulten sie innen daß widder zustelln. Disser eroberung zu Hoy ist alß balde mit der gelegenheit uff ein kusser form gestochen und in truck vßgangen und stunden nachfolgende rheimlin unden an.
Zwein soldaten mauro vereidtt
.
strich noch drei auff Lutger weiß verkleidtt.
Mit wildtpredt, vogel, und capoun.
strich beladen sie verehren thoin
.
Auff den scloß dem gubernatorn
.
strich der außgangen wan meß zu horn
.
Da sie nuhe sin gelaissen ihn
.
strich ubergweltigten all waß drin
.
Mit einem zeichen gar behendtt
.
strich noch funfzehen ihn zu hilf gewendt.
Hiltenß so biß an dritten tagh
.
strich biß der groiß hauff gefolget nach,
Den 5 febrvarij, anno 85.
Also war diß ein boiß fassenacht oder groißfastabendt freude, und haben hie alle borggreven, scloß und stadt verwarer ein gut exempel hie an zu nemen und nemanß zu vertruwen auch wie ubel getroffener fridt, verglichungh, und bestandt zu erhalten, und haben die von Luyck groiß an Hoy verlorn, wie eß aber fharen wirt, mach man vermotten, oder besorgen wer kan aber vom kunftigen etwaß gewissen reden, daß geschrei gehet sie sulten weiterß getast haben und etwaß dar umb her ingenomen haben.
A. 1595 den 6. febr. uff montag zu klein fastabent ist Gotschalck Weinsberg, Petri Weinsberg und Anne von Gusten in der Gotzgnaden eheliger sohn, a. 1580 den 27. febr. geborn, das er ein jong von 15 jaren zu m. Henrichen Brune, glasworter uff den Weitmart zum Aren, komen, sich zu versoichen zu beiden seiten, in meinong das hantwirck sin leerjaren fort usszulern. Dan er war verlitten 25. jan. zum zweiten mail von sinem meister uff der Breiderstraissen komen. An wem die scholt gewesen, kan ich nit wissen, war zum zweiten zu dem am 22. oct. gangen a. 94(vide sup
ra).
Nuhe kunt er die kost und sclafung bei meister Henrichen nit haben bis nach Parschn, dan solt siner knecht einer von ihm komen; in mitler zit solt er bei minem broder und mir in der kost sin und sclaifen und ab und an bei m. Henrich gain und maelen leren, wie dan gescheit ist. So hab ich in Gotschalcks maelboich gesehen, das er die hant zimlich wol zum malen setzt, das mir der anfanck wol gefelt, dan ich mich uff die melerei ein wenich verstain und gute hoffnong hab, er sol an dem hantwirck geraten. Es ist auch ein siddich ampt und still im drogen zu uben und broit darbei zu essen, wan man sich in die arbeit schickt. Wie er gotzgnaden wol dhoin
[423'] wirt, ich kan auch nit anderß spurren dan daß der jong fein zugtich und verstendich vur sin alter gnoigh ist und zimlch schriben und lesen kan, daß ich einen wol gefalln an ihm hab, besonder auch daß er und sine brodere Johan, Peter, Rheinart den namen Weinsbergh,
foeren, und ehelich in Coln am Rhein geborn sin. Und ob wol disse wol nit primarii agnati sin, dan secundarij, so sin sie mir doch gliche leib, allein das die primarii in der hausfatterschaft zu Weinsbergh vurgaen werden inhalt mineß testaments.
Ich will auch daß min secu
ndarii agnati frei sin sullen und gar nit gefhairt sin mit der clausuln in minem testament besweirt werden, da stehet vo
n der legitimation von der hoigster oberkeit zu geschein, der zit hab ich sie vor gut angesehen, eitz gereuwet mich derselben clausuln, und wil sie innen nachlaissen wie ich sie innen eitzs nachlaisse. Also zu verstain, ob min primarii agnati menlichs kunne alle verstorben und keinen von denen uberich were, so sullen die secundarii agnati menlichs kunne denen folgen ob ir fatter Peter und sie schoin darzu legitimeirt weren umb deß stambs und namenß willen, eben in gestalt alß
um sie primarii weren, doch willen sie die unkosten anwenden und die legitimation erwerben, daß sol sol in fristain zu thoin oder zulaissen wanne sie willen vor ein uberigs und vorrhaidt, wil sie aber gantz und gar keinß
wegh gehalten oder verbonden haben.
Anno 1595 den 7 febrvarii haben wir den lestfastabe
nt zu Cronenbergh am abendt unden ihm stoblin gehalten dar quamen die zu
m disch zu Weinsbergh gehorte
n mit irem gesinde zu miner sustern Sibilln und irem gesinde umb daß da am heimligsten und stilsten von der straissen ist und da kein gerucht lichtlich vßschalert und nemanß vil mit dem weltlichen fastabent we
ge
n von den unser beholffen. Sunst haben die nachparen an beiden orthen vil freuden, so bedorfft min broder den abendt vur Weinsbergh kein geselschaft oder memm
erei und geden_ haben, und ich auch nit zu Cronenbergh an der Hoeportzen, brachten unß ko
pt koichen banckt samen und machten unß under unß frolich biß in die nacht. Die nachparn werden da von nit so vill halten, so leissen mir eß bei unsen brauch verpleiben wie etliche jar vor hin.
A. 1595 den 7. febr. ist es also in den reden beikomen, das miu neiff Herman zu mir gesagt, es het mines broders hausfrawe wol ehe zitz zu ihm gesprochen, als er es ires sinnes mit den geistlichen nit hilte, er dede auch wie oehm (mich meinende), der die geistlichen nit vermogte etc. Diss und derglichen mogt filligt irgen mehe gesagt werden, derhalb ich bei leben oder nach minem doit dar vur gehalten, als were ich nit gut geistlich oder innen geneigt oder haste sie. Derhalb will ich eitz davon etwas anzeignen vur min unschuldigung, wie ich gegen sie gesinnet sin, das mans nach minem absterben vernemen moge. Also wirts zukomen sin, dieweil min broder und sin hausfrawe, min suster Sibilla, jonfer Elisabetg. Hornß und Marie
æ Smidts, Herman min neif und ich, an einem dischs vur und nach gesessen bei 20 jare, sin oft taiffel reden von den geistlichen und weltlichen umbgelauffe
n dan min broder und ich sin lange bei der kirchn s. Jacob gewesen, gehoirt und vernomen daß unß an den geistlichen nit wol gefallen hat und deß untwagen, wilches den frauwen und unsen jonfern nit so angeneim gewesen, dieweil sie allen pr
ædicanten in vil kirchen nachgingen unsd erzelten waß die herrn guts uff dem stoil gesagt hetten, und lobten die geistlichen und alles waß sie vurprachten, dargegen hab ich zu zeiten wol, daß min vurpragt, daß sie menschen veren, und nit alleß waß sie sich hoeren leissen und deden, clar die hillige schrift, oder hilligsthumb were, dan sie irreten in worthen, und wircken auch zu zeiten wol, wan sie eß dan so hart mit den geistlcihen hilten und alleß vertadingten waß sie sagten, und dargegen dan etwaß erzelt wart, da durch verleiffen sich dan die reden und vorpragte exempeln wol
[424] daß dar vor taffel reden fielen, dan am disch hat man kein gelt zu zelln, wer kan auch stedich swigen, were unbequeim und nit so gesellich.
Ist derhalb zu wissen. Wie ich die geistlichen vermach und nit vermacht. Man moiß mir jeder deß gesta
mmdt thoin, und kanß nemanß ihn abreden sin, daß vil gutter und vil boesse geistlichen und weltlichen befonden werden. Vurwar, daß die in beiden stenden guts an sich haben und thoin, daß weiß ich nit zu lastern, moiß eß wol loben, und vermach sie im gutten alle von hertzen woll, daß boisse aber an inne
n und den groissen mißbrauch und ubelthaten vermach ich nit, ich weiß nemanß darin zu loben. Der mensch alß ein menschs ist ein creatur gotteß ist nit zu hassen, dan wan er ubeltha
ide begehet oder groissen mißbruch an sich hat, sulche sin zu hassen, nit die menschen, wiewol man uber sulche menschn auch pillich zornen mach.
Die retselige predicanten wissen fein aller menschen gebrechen und besonder der weltlichen hendler anzuzeigen, wie sie mit falscher maes, illn und gewicht umbgehen, doitscleger, ehebrecher, deif, verreter und ander ubeldeder ins gemein und nit besonder sin, da hab ich wol gesagt, das sie uff dem predigstoil von den gebrechen der weltlichen wissen zu reden und die zu straifen, aber von den geistlichen nit so deutlich als von gleissereien, bedroch, geitz, obermut, vilheit der prebenden, bolschaft, unzugt und dergleichen. Die weltlichen moissen nit uff die cantzel stigen und der geistlichen gebrechen antasten, das fortel hat ein stant vor dem andern, und das leist sich uber dischs wol sagen, dan wa sol man es sagen? Derhalb folgt nit, das ich sie ubel vermogen sulte. Sunst ist mir der geistliche stant und die geistlichen, die from, fritsam und gerecht sin, uberaus leib und wert, und halte hoich und vil von inen, aber die missbreuch mach ich immer wol straifen. Das ich sie vermach, ist clarlich uss minem testament zu vernemen, darin ich den pastoir s. Jacob und zwein canonichen s. Georgen zu desselben executoren (ernannt), das ich innen neben den zweien kirchmeistern die erwelung mines erben, des hausfatters zu Weinsberg, und weiter verwaltung vertrauwet und befollen und sie von der hausfatterschaft selbst nit ussgesclossen hab. Was kan ich innen mehe ehr und leibe erzeigen und das nit on ursachen, dan ich sehen und spurre, das die geistlichen vil cloicker und geschickter sin dan die weltlichen, derhalb ich sie loben moiss, kunnen vil ordentlicher alte sachen verrichten. Spurt man nit, das sie die oberkeit und richtumb der gantzer christenwelt erlangt und an sich pracht? Ich hab selbst bewanten gehat und noch hab, das geistlichen sin, sult ich min eigen fleisch und blut dan hassen oder neit vermogen? Wer wil das von mir vermoten? Ich loben die eitzige Jesuiten, in dem das sie ubertreffliche, geleirte leude erzehen und haben in Coln und allenthalben vil nutz schaffen, dess glichen etliche andern und brengen andere gotzheuser, renten und guter gnoig an sich, werden von der hoigster oberkeit, von fursten und herrn leib und wert gehalten. Das ich aber etlicher boiser geistlicher ubeltaten nit untwagen sult, noch daruber zornen, wa das ubel getain ist, so hat mans mir zu verweisen. Sulten die weltlichen nit mogen nennen die geistlichn, die von dem catholischen glauben ussgetroden sin und oberste ketzer worden und so vill kreichs, morts, rauberei und ellent angericht, und die nit schelten? Wer wil die ketzermonch zu Bernde in Switzen umb irer falsheit und boese exempel romen? Wie kan einer broder Jacob Clermont hoichprisen, der Henricum den dritten koninck zu Franckrich in Blois so verwegt mit eim kleinen messerlin in geistlichem kleide ermort und vil mehe kreichs und zancks erweckt, dan gutz damit angericht? Wie kan man wol verswigen, das her Johan in Coblentz uff der Brucken ein juden umb sins gelts willen ermort, degradeirt, offentlich uff ein rat gesatzt wart, den ich da gesehen sitzn? Wie auch her Herman von der Merssen umb mancherlei deiferei in Coln gefangen, dem domdechen geliebert, gen Brull gefoirt, daselbst degradeirt, zum strang verdampt und uss gnaden untheubt wart? Wer kan sulchs und dergliche gesellen geistlichs standes wol vermogen [424'] , und wan es vurfelt nit nach erzellen iha sagt man, da durch wirt die gemein man uber die geistlichen verhast und verichten dieselben, ihre ubelthaten sult man verbergen und alleß guttes von ihn reden, wie auch wol den mantel uber sie sprite
n wan sie in unz
augt befonden wurden, wie Constantinus keiser gethain solt haben. Ich sage die geistlichen und weltlichen wan sie nitzs ubelß wulten nach gesagt haben, so sulten sie auch deß ubelß nit thun, die nachredt wirt freilich nit allezit under die sunde der achtersprachen verstanden werden. sunst were eß achtersprach daß die evangelisten von Cappha, Anna, Juda geschriben und von sulchen hohen preistern und geistlichen offentlich vur dem folck gesongen und gepredigt wirt, sult daß und derglichen achtersprach sin und ergerniß geben, warumb publicern sie dasselbst in allen kirchn und in alle heussern. Oder sin die evangelisten nit so vorsigtigh gewesn alß sie uff gemeinen conciliis sÿn, da sie alle Anthonis und boicher durch einen catalogu
m von vil honderten verbitten die der geistlichen ubelthaten, mißbreuch, bedroch angezeigt haben, und doch nit alleß d_pffen mogen. So vil hab ich zu miner unschold
igong moissen anzeigen, pittende nemanß will mich dar vur halten daß ich die geistlichen nit vermogt hett. Und were hie von wol vil beizuprenggen, aber so genau besorgt mich werden ichs nit machen kunnen daß eß jedem gefiele.
Anno 1595 den 8 febrvarii uff eschtagh starb mi
n swegersche N. Volckwynß elige hausfrawe hern Jacobs von Siburgh rhaidtrichterß uff einer wonongh zwischn Be_enthorn und den Neckelgassen uff der stadtmauren, ein betagte frawe fast uber 70 jare, und hat iren ehewirth wol 50 jar gehat und in sampt enich kindern in leben verlaissen. Disse frawe hat alle ire tage biß uffs lest in erhen, richtumb, und wolleben im Leoparth uff dem Altenmart gestanden daß hauß helfen bawen und vil gastereien gehalten. Doch uffs lest hat eß sich verlauffen daß sie zu ruckgangen, vß irem hauß gehen moissen, daß vermeden und sich klein setzen. Mach zu s. Brigiden oder s. Mertin begraben ligen.
Anno 1595 den 9 febrvarii starb min gefatter meister Gerhardt Wendell von Bon sneider ihn Hoff von coln ihn der Dranckgassen. Hat sin handtwirck an verscheiden orthen getriben, eirst neben dem Hirtz bei s. Laurentz in sinem eigen hauß gewont, da die nachfrawe Berndten Luchelginß von Re
inbach zur ehe bekomen, und dweil mich bemelter Bernt zum executorn sineß testaments gesatzst und
tutorn sineß kindeß Marien Luchelginß da durch bin ich ihn die kontschaft mit meister Gerhardten deß kindeß steiffatter eirst komen. Darnach ist er an den hof neben die herberge zu
m Swerde auch in sin eigen hauß gezogen, und da in die kuntschaft mit den dhomgraven geraden deren snider er wart, bei den er sich wust andoinlich zu machen dan er ein fein gespreich lustoch menlin war. Wie nuhe her Gebhart graff zu Ealbergh truckseß dhomher zum ertzbischof zu Coln erwelt wart und disser sin sneider war, erlangte er fur sinen einen sohn her Josephu
m ein c_nicat zu s. Cunibertzs und vur den andern die saltzmaiß und vur sich daß er borggreiff in hof Coln ihn der Dranckgassen wart, darin zough er nach doith Berndts wittiben mit der dritter frauwen
[425] wonen, und wie ertzbischof Gebhardt vom pabst entsatzst und hertzoch Ernestus in sin stadt erwelt, war die gnade ab, und alß Georg
im vom Stein hospitalmeister zu s. Revilien starb, so satszt er sinen sohn in den hof und er wart hospitalmeister, da er ein weil zit pleib, daß ampt auch verleiß und widder in den Hoff coln quam zu wonen und da pleib biß er starb.
Anno 1595 den 11 febrvarij, zu swager Adolff von Eller und nigten Elsgin Dutzs in die Putzgaß gangen ir hauß besigtigt darin ich sint sie eß gegolten noch nit gewesen und innen gluck gewunscht, und fort wilkum geheischn, und inne
n angezeigt, wie min suester Maria Weinsbergh verlitten 21 tag janvarii unsen swager Emendu
m Blomendal mit irem sohn her Peter zu unß geschickt und begern laissen daß die gebrechen zwischen ihr und unß sementlichen erbgenamen durch sin underhandlung mogten untscheiden werden, derhalb vur gut angesehen und begert mir wulten die in schriften stelln so wult er tuschen unß handlen, wiewol mir nit gern schrift gehandlet und gesagt, wir moisten unß eirst mit den Dutzen kindern besprechen, und mit dern willen die schrift stellen, wern also von einandern gescheiden. Nuhe hilte unse suester Maria hefftich umb sulche schrift an, und dieweil er anh
eimsch komen, het ich iren broder Reinhardt Dutz und neiffen Herma
n Weinsbergh dar bei bescheiden, zu erfharn ob sie in die gebrechn und clagen schriftlich wulten inwilligen zuzustellen, und waß daß sin sulte. Als mir unß samen daruff besprachn und bedachten, wart allerlei swarmoit gemacht von unserm schriftlichen instellen, doch innen gefallen daß man ihr nit mehe vor eirst in schriften zustellen sulte, dan den einen puncten nemlich, daß mir sementlich unßer elterlich erbgut und lenderei zu Dormagen einen frembden man verpachten sulten, von der geraden wurde alß dan die ander punct nit abgehandlet und vur die handt nemen, dan da der punct nit abgehandlet und inß wirck gestalt wurde sult zu den andern wenich hofnu
ng sin, machten daruff unsen abscheit daß sie eß irem broder Johan und Gotschalckn, und Herman sinem broder Gotschalck auch ansagen sulten, daß eß einmodich zu ginge. Und da sie eß alle zu friden weren, sult man sustern Marien da von einen zittel zu komen laissen, mitler weil sult die schrift gestalt und meistern Emondo oder ihre behandigt werden. Vide infra 15 febrvarij, die schrift.
Anno 1595 den 12 febrvarii den eirsten sontag invocanit, in der fasten
hat man ein station aus dem dom bis zu s. Marien in Capitolium zu der betmissen gehalten. Der weibischof trog das sacrament, der nuncius apostolicus ging mitten den burgermeistern, die ihre bonte rock anhatten, und folgte ein raitzur zit. Folgens solt man zu s. Gereon und anderswa umb sin ablais gain und cathedra Petri das h. sacrament umb den dom und doimcloister tragen, und alle sontage in allen kirspelskirchen die letaniam mit etlichen gebettern singen, so lang die fast durte, und got getrulich bitten, das der allemechtige den christen gnedig wolle sin und sie gegen iren tyrannischn erbfinde, den bloitdurstigen Turken, beschirmen, der eitzs in Ungern grausam zu wirk ginge, und der keiserlicher majestat gegen innen victorien verlenen. Nuhe ist das gmein gebet ein seir gut wirk, und sin vil gutter lude, die wol trulich und andegtich bitten werden, lieber dan miltiglich gelt und steur zum kreich geben, felt den narloisen leütn auch swerlich. Doch wilt es ohn gelt nit ablaufen. Und were wol zu bitten, das der erzbischof und doimcapittel ire rentn den armen luten bezalten, die nit arbeiten kunnen, das sie leben und steuren mogten, auch das sie der nuncius widder sin geblam nit hilf uffhalten, das wol seir zum gebet sult helfen..
Anno 1595 den 13 febrvarii hat der licentiat Mockel in der Cronenburssen regent mir die quitanz von 8
rad. gulden fharen von hauß und weingart, Felix in der Achterstrassen geschickt und bezalungh gesonnen, ich hab ihm mit siner pr
æbendaten einem 16
gl. geschickt, vß ursachen wie in mine
n rechenboich fol. 161 und decrepitu. dissen tag angezeignet.
[425'] Anno 1595 den 15 febrvarii hat mir Jacob Clutburger zu Coblentz einen sendtbreif von herrn Johan von Swelhm minem l
udtzman bracht der ihn ertzstift Trier beneficert ist, ehe ich zu ihm hin ab quam, hat ihn min neif Herman Weinsbergh umb minen swager Goddertn von Kempen burgers zu Coblentzs gefragt wie eß mit dem gelegen were. Daruff er bescheiden, daß were ein alt, arm man, und het nach absterben siner alter frauwen Catharine
n von Cub ei
n neu frawen zu kirchen geleidt, wilche doch von sulchen jaren daß sie ihm wol kein kinder beiprengen wurde und het lange ein deinstmagt gewest.
Diß setzs ich her, dan wan er mich uberleben wurde, dieweil er arm ist sulte er zu Coln komen, und wegen siner verstorbener frauwen mit im uffgerichten testament in minem copienboich fol. 198 pag. 2 stainde fordern willen an der verlaissenschaft mineß vor steiffsohn, Johan von Kube. Von disser materien hab decrepitu. an
no 93
den 20 novemb. mehe angezeignet dahe hat man eß fol. 334 pag. 2 zu finden, da hat man mehe berichtz zuvernemen.
Anno 1595 den 15 febrvarii ist swagern Blomendal die schrift min suester Marien betreffende zu geschickt worden, dern mir erbgenamen mit den Dutzen kindern und andern mehe dar zu gehorende besprochen und vergligt hatten, wie neigst hie vor am 11 febrvarii stehet, wilche min suester Marie auch hernach am 18 febrvarii von im mach hoelen laissn, und laudt wortlich wie hernach folgt.
Copia verbalis.
Als am 21 janvarii diß 95sten jarß der erenthaft Emondus Blomendall unß swager mit dem werdigen herrn Peter Orden bach unserm neiffen zu unß Herman licentiatn, Gotschalckn haußmeistern, Sibylln wittibn Woringen, Herman dem jongen brodern, suestern und neiffen miterbgenamen zu Weinsbergh, komen, und angemelt, wie innen unsere suester Marie wittibe Ordenbachs erpitten, er sult sich zu unß versorgen und etliche irrige gebrechen wilche zwischen ire und unß swebten understhain zu verglichn, dan sie siege dieselbe bei irem leben gern hingelagt dweil sie noch bericht dar uber thoin kunth den ir kinder nach irem dhoitlichen abganck filligt nit alle wisse
n mogten. Wan wir eß dan leiden mogten daß er dar zwischn handelte, so wult erß understain und unß zu einhelligem verstande zu bewegen moglichen fleiß ankoren. Daruff mit unß vernemen laissen. Es weren wol etliche irrige stoiß zwischen unser suester Marien und unß zu andern zeiten vurglauffen die biß herzu nach nit hingelagt weren. Dieweil er sich der gutlichr handlung erp
idde, sult unß dieselb von ihm von siner personen nit zu widder sin. Er sagt weiterß, so duchte in gerathen sin daß mir sulche stoiß in schriften verfasten und die ihm zustelte
n, damit er deste underscheidtlicher handlen mogte, dan er kunthe sich auß unser suester Marien weitleuffigen bericht nit gnogsam ercleren, und badten beide hefftich drumb daß mir innen darin zu willen sin wulten. Mir sagten widder, sie leiff unß stedich an, wir sie nit. Neman von unß were ihr uberlestich mit clagen, derhalb sult sie pillich anzeigen waß die stoiß weren. Edoch dweil sie so fleissich darumb anhilten, und die irrungen unnß auch nit allein antreiffen, wulten wir disse werbung an unse abwesende miterben gelangen laissen, und mit deren vorwissen und willen unß samen verglichen, was innen vur stoiß in schriften zugestelt sulten werden.
Demnach haben wir unß mit den Dutzn kindern und wer mehe dar zu gehoirt besprochen und unß samen vergligt daß man von den irrigen stoissn vor eirst nit dan einen schriftlich doch unvergreifflich in zustellen sulte dar in zu handlen. Im pfal der fruchtparlich ablauffen wurde so sult man mit den andern derglichen auch thoin, dan da der eirste nit hingelagt und inß wirck pragt wurde, were wenich hofnongh zu den ubrigen. Also folgt nuhe der eirste stoiß.
Eß ist war, clar und offenbar daß wilant Christian von Weinsbergh und Feigin Kort elude, daß erbgut hauß und
[426] hof oben an der oberster gassen zu Dormagen mit aller lendereien und geregtigkeit darin und darzugehorende fridlich vur ihr eigen gut besessen. Und dasselb nach irem dhoitlichen abganck uff ire ehelige kinder und leibßerben Herman
n, Marie, Cathar
in, Christian, Gotschalck Sibille transmittereth, wilche secherlei erben oder der verstorben elige kinder in ire stadt sulches pro indiviso fridlich besitzen, und gemeint sin dasselb eindregtich eim guttem gewissen man zu verpachten uff daß es innen einmal tewaß nutzen mogte.
Sin derhalb fruntlich von obg. irem swager Emondo alß dem underhendler begernde, er wil mit unser suester Marien und respective moenen handlen dieweil sie und irr kinder nÿt mehe dan daß sechste theil an obbestimptem erbgut zu Dormagen haben. Sie will sich mit unß andern funferlei erbgenamen inlaissen, sulch alich gut zu Dormagen uff daß nutzsts und beste zu verpachten so balde moglich, damit man folgenß die ander stoiß auch vur die handt moge nemen und die verglichen laissen. Sulchs sin wir gegen auch widder zu verschulden geneigt. Datum den 15 febrvarii anno 95
Finis.
Anno 1595 den 19 febrvarii uff sontag reminiscere quam der offerman zu Nukirchen dar zu auch Mugenhusen und Swartzm gehorn, und bracht mir einen vur Henrichen zu Swartzhem mugenhusn genant, ein fein klein person anzusehen und begerte hefftich ich wult dem daß Wolffgut zu Swartzem verpachten. Ich fragte umb sin gelegenheit und ob er mir burgh setzen kunth waß ich mit ihm handlen wurde, daß mir sulch fast und stede gehalten wurde. Er sagt, wie er ein perdt hilt, und het funf oder secß morge
n eigenß landeß in die gewande, kunth mir aber kein burgen in Coln setzen, dan er hie kein kuntschaft in der stadt het, aber sin gut sult min burgh sin. Ich antworte widder, ich wult eß so gern verpachten alß eß emanß pachten wul
te, aber dieweil disser Henrich mir in Coln kein versicherungh wiste zu thoin, so besweirte ich mich ihm daß gut zu verpachten. Der offerman lobte mir den Henrich seir und sagt ich durfft nit dar vur sorgen und wult mich mit vil manern uberreden. Ich sagt, ich het mich mit der glichen gutten worthen zu andern zeiten bewegen laissen und erz
elt mit wilchen ich mich angelagt hett, aber sie hetten mir nit gehaltn. So were ich s
wermodigh ohn versicherung in Coln zu handlen, wan daß gut still leghe, het ich doch keinen unwillen mit den luden, moist ich die steur und schatz glichewol geben und zulagen, deß moist ich mich getroisten, biß eß gebessert im lande wurde. Also scheden mir, ungehandlet von ein andern. Dem offerman hat ich vurhin die
zoffrecht vur d
aß lohnß zu gebrauchen ingewilligt, aber sprach die nachparn weren unlustich uber in daß er in die weide da verhindern wulte. Ich sagt, wie kan man den handlen wan eß im lan
dt also zugehet.
Anno 1595 den 19 febrvarii d
ominica reminicere
starb am 20. Febr." align="absmiddle"> d
omennica Reminiscere
starb der durchlugtigster, hoichgeborner her und furst, her Ernestus, erzherzog von Oisterich, herzoch von Burgundien, keiserlicher majesteten broder und gubernator der Nederlanden Belgicarum, wie die leidige zeitung balde gen Coln quam. Das gerucht ginge stark, siner durchluchtiger hoicheit sult das mit gift und venino zugericht sin, das die Hispanischen uff die Geussen und die Geussen widder uff die Hispanier wenten. Wie es. Daß folck hat aller bedencken und reden druber, alß hetten die hispanier der deutschen regiment verdegtich gehalten oder nit eliden mogen, die uff der andern seithen, alß hetten sich die geusen besorgt wan der gubernator so noch frei und ein jong gesell war, der jonfer Sibillam deß fursten von Gulch, Cleiff, und Berge jongste swester zu eim eheligen gemahel bequeim, sult er mit hilf der hoichster oberkeit daß regimentzs in den alnden deß fursten von Gulch der eitzs wansinnich und ingezogen were, zu seir v
ndertrimden und het dan daß gubernament in Brabant Flanern Geldern und landen, auch den beistandt von dem ertzbischoff, churf. zu Coln, und Lutgin, Munster, und aller geistlicher und catholischer in allen beiligenden bis
thommen und landen daß da durch
[426'] practiseirt wurde wie die rebellen deß konincks vo
n Hispanien und geussen deste beß zu bezwingen, auch deß fursten _
amden von gulch an die von oisterich zu prengen, daß villen nit dienen sulte, demselben vurzukomen, het disser gutter her Ernestus von Oisterich daß leben moissen laissn. Diß mach sin oder nit sin, so wirts dannest gemommelt. Mach filligt hie von noch etwaß verborgenß vßbrechen und clarlicher an daß licht pragt werden. Eß sol dem keiser und koninck wol wehe thoin, so ists nit anderß gefaren.
Anno 1595 den 20 febrvarii hab ich jonck. Johan von Heimbach den man Hoen nent vur sin hausfrawe jonfer Sibillen von Leißkirchen 4 rinsche
gl. vor jeden 2_
rad. alb.rader geldts de terminis christi und joha
nnes an
no 1594 ersch
ine
n bezalt vom hauß neigst Cronenbergh mit von hauß Crone
nberg dar zwischen ein underscheidt ist. Von disser fharen mogt folgenß ein irthumb fallen, daß man 4 enckel
goltgl. wurde haben willen. Dargegen ich mich bei der motter zeiten gelagt doch folgenß mit joncker Johan Iudde einen vertragh uffgericht daß ich
min lebtagh 26
rad. alb. vor eine
n goltgl. sult bezaln, darnach sult jede parthei, von dissem vertrage wirt man bericht finden in minem rechenboich fol. 160 pa
g. 2 im §. Nota a
nno 78 den 14 ja. werde den vertragh noch nit in min copienboich geschriben haben. Diweil aber der
rad. alb. inmittelß von 24
h. uff 30
h. gestigen und fernerß stigen mach und ich rade gelt bezale der
goltgl. auch reduceirt mogt werden, ist man so seir weit eitzs nit von ein andern.
Anno 1595 den 22 febrvarii cathedra petri hab ich bei mir gedagt, wie ein rentner wol ein handtwerck mogt uben, wiewol eß selten geschicht, daß renthner handtwircker leren willen oder ire kinder leren laissen. Sie willen alle jonckern, doctorn, hoflude, geistlich werden oder zehen, ob wol handwircker, und kaufflude rentner werden, wan sie gutte narongh und gluck hab. Ovidus sagt, di
t c
ensis honores, in gravis iudex jude sene
rus eques. Daran gedencken vil, man list vom keiser Augusto der hab sin kinder handtwircker laissen leren, ob daß gut untfiele daß sie dan von leben mogten,
ste verstendiger groissen lude wirt wol mehe gewesen sin, renth ist seir gu
tt kompt sclaffen und wachendt in, so ist ein handtwirck auch gut, dan eß ist ein kunst, und ubt den menschen daß er nit moissich sei und da mit verdene. Hat er dan jarliche inkompst vil oder wenich dar bei deste beß kan er mit weib und den kindern umbweren, daß einß ist gut bei dem ander, kan einer mit siner jarliger renth nit zukomen, oder bleib sie ihm auß wie villen in dessen kreichszeiten geschicht oder die herre oder rentgeber bezaln nit, so ist daß handtwirck nutzs und behilflich, da auch der handtwircksman kein arbeit und wirck haben kan und dannest gern arbeiten wulte, oder kranck swach oder gebrechlich wurde daß er nit arbeiten oder wircken kunte oder ihm die arbeit verpotten oder ander hinderniß vorfiele. Wa er dan renth pacht oder ander inkompst hett, daruff mogt er sich behelfen, wie erk
ant. Da ich rentner setz, da meine ich erbrenth, leibrenth, jargelt, bezoldung oder deinstgelt lohn oder inkompst. Da ich aber handtwirck setz verstain alle kun
st und wirckungh der hende, foiß leibs, sprachn sinne, und verstandeß deß heubs mondeß oder stimmen und
weß der kunsten mehe mogten sin zugewinnen und sich zu erneren. Derhalb will ich minen erben den hausfatter zu Weinsbergh erinnert ermant gebitten und befollen haben, er will mit allem fleiß uff die zwei stuck, alß gutte renth, und gut handtwirck bedacht sin vur sich und sin kinder und haußgesinde, dan die neigste agnaten,
[427] und cognaten deß hauß Weinßbergh sin noch zur zith swach von erbguttern und renthen. Ohn groisse frunde die vil bei ihn thoin werden, so ist in daß handtwirck wol noich zur narongh. Hie von hab ich in minem declarationboich uber mi
n testament fol. 70
et ali
qt seq. vil angezeignet, und moiß der moissighganck der nitzs beiprengt verhuttet werde. Hie moiß ich auch anroeren, da der hausfatter im hauß Weinsb
erg ein handtwirck wult anstellen, triben oder gebruchn, und die chur dar unden het, daß er dan daß bequeimste und angenemeste erwelte. Dan eß ist ein groiß underscheidt under den handtwirckern und a
rbeit
en. Etlich sin frei, ohn
ammigs geregtigkeiten, leerjarn, deinsten, lasten der gaffeln, die moge
n vur sich arbeit waß sie wissen und wan sie willen, alß sin die schreibmeister, scholmeister, rechensmeister, redner, gelerten,
iubilerer, gartner, boichtrucker, formsneider, schifflude und der glichen vil kunste
ner und arbeiter. Etliche sin wol uff gaffeln und doch stille und reinliche ohn groiß gebolderß, und groissen geraumb, alß goltsmide, goltscleger glaß
worter maeler, wapesticker, allerlei weber, ben
ewouter, sneider, gurdeknecher, reimsnider und waß derglichen sin. Sulche sulten im hauß Weinsbergh am bequeimbsten zu b
ouchen si
n. die aber groiß gerucht machten und vil
platen prfederten alß smidte, steinmetzer, zimmerleudt, fasbender, bruwer, fleicheuwer und waß deren mehe sin, ob die wol nut
zs und gutte ampter sin, so sin sie doch im hauß Weinsbergh nit so bequeim alß die vorigen. Under den gutten hat man doch daß beste zu erwelen. Diß und derglichen questiones und fragen und bericht druff brenge ich in diß boich. Alleß daß ich gern den hausfatter befordert sege, daß er im hauß zur noiturft competentz und underhalt mogt haben. Und ursach het desthe mehe da
ran zugedencken.
Anno 1595 den 23 febrvarii ist ein decretu
m am gericht auff der Weinstrassn in sachen Johanß zu
m Engel uff der Hanestrassn gegen minen neiffen Hermannu
m Weinsbergh und sin mutter ergangen, daß man uff sin erb dingen und daß umbsclain sult vur scholt sinen steiffatter und mutter und nit in antreffende. Davon hat er am 2 marcii inwendich 10 tagen an die schrinmeister daselbst appeleirt und sin gravamina gnogsam uberflussich angezogen. Da von werden acta geschriben sulchen proceß und alleß vßfoerende, ohn noit hie vil da von zu erzelln, dan allein daß min neif darumb fast bekummert gewesen, und eß doch vur mir verho
eben, aber uffs lest zuerkennen geben, do hab ich ihm mit g
eth gerathen und behilflich gewesen. Die frau zu
m Engel ist wol min nigt kompt ubel zu, wie der schulner mehe, so kumpt Hermanß mutter auch ubel zu, ist arm und verschult, hat eitzs nitzs am erb uff der Wierstraissen. So wirt min neif Herman eitzs in eigner sachen passivus practicus, daß ihm nit hinderlich dan nutzlich ist sich uff gerichtzsachen etwaß zu verstehn wan ma
n sich nit verleufft oder unrecht doit. Dan der mensch kan in welt nit alzit ohn gericht
z handlung sin, war er sich dan nitzs druff versteit ist zu zeiten seir schidtlich.
Anno 1595 den 25 febrvarii hat mir gefallen in diß boich decrepitudinis, von den drien romischen keisern, und hertzogen
zu saxen alle drei Otto genant, kutzlich etwaß anzuzeignen, wie bei iren zeiten, daß romisch keiserthu
mb eirst an die rechte dutzschen komen und fort bei dutzscher nation biß auff heutigen tag verpliben, daß glichfalß bei irer zeit die sieven deutzsche churfursten eirstlich ingesatzt einen romischen koninck zu eim kunftigen keiser zu erwelen, und daß churfurstenthumb bei den sieven verpliben biß zu unser zeiten. Vor dissen drien keisern Ottn an
no d
omini
801 wart Carolus magnus zu Rom von Leone
tertio dem pabst zum romischen keiser gesalbt und gekronet besonder in occidente, dan der orientisch keiser zu Constantinopel noch nit abges__den war, daher der keiser den zweikoppigen adler foirt, und war disser Carolus magnus deß konincks Pipini sohn, und viller koninc
k__ und furstenthumben her
rn alß Gallien, Germanien, Italien Hispanien, Pannonien, Saxonien und ander mehe. Nach dissm ist
Lodovicus sin sohn der 2 gallisch koninck gefolgt. Nach dem Lotharius, der 3 nach dissen Lodovicus 2 das der 4 Carolus calvus der 5 darnach Carolus 3 der der tutzschen koninck von auch
[427'] romischer keiser. Nach dissem folgte Arnulphus der 7 keiser, nach dissem Lodovicus 3 der nit zu
m keiser gekronet. Nach dissem Conradus primus, ist wol der 8 koninck gewesen aber nit gekront, und ist der lest von Caroli magni gesclecht gewes
n. Dissem ist gefolgt Henricus p
rimus,
auceps genant nit von der abkumpt Caroli magni dan ein hertzoch von Saxen. Disse vurgeschriben willen auch etliche das eß dutz
e keisern gwewesen, daß doch mehertheil koningen in Gallia und mit in Germania gewesen sin. Und war daß keiserthumb zu disser zeit seir zertheilt, dan die franzosen und dutzschen nenneten ire koningen keisern, die romer und italianer ire koningen auch keiser daß eß ein groisser irthumb im keiserthumb war, und ungewisser regiment im romischn rheich. Diß hat sich etwaß gestillt do eß auff die rechte dutzsche keiser komen, da von ich angefangen hat und fort vermelden will.
Otto p
rim der sohn deß neigst hie befor benenten Henrici deß hertzogen in Saxen eliger sohn, den etliche vor den 10 dutzschen keiser setzn, wie war, wan Carolus der eirste gewesen. Aber dieweil bei zeiten siner enckeln Dutzschlandt und Franckreich zweikoninckschs worden und pliben, und daß dutsche koninckrich uff dissen ottonen allein gefallen war, so setzen in etliche vor den eirste deutzschn keiser, dieweil er von alterß ein t
utschn allein war und mit Franckrich nit zuth__ hat. Dan er war stamßhalber oben herab von hertzog Dederich von Saxenin Westphalen untsprossen ein rechter dutscher furst. Der zilte Wytgin, der Wypert, der Bruno, der Ludolff der Otten, der Henricu
m aucupem, der Ottonem primu
m. Disser regeirde 35 jar alß 23 jar wie ein romscher koninck und wart zu Aich von Hildeberto bischofn zu Mentz gekronet. Darnach von den romern in Italia
m zu komen erpitten, dweil sie uber den pabst Iohannem, und Berengaru
m koninck in Italia clagtenn, die kirch und daß rich in gutten standt zu prengen und finge, und wart zesammen untsatzt und Berengru
m scloich und finge, und wart vom nuwen pabst Leone 8 v
ur eine
n romischen keiser vo
n dem gekronet. Und darnach alle finde deß richs alß ungare
n, lombarder, franzosn uberwonden, noch 12 jar ohn widderstandt daß romischs keiserthumb gewaltich allein regeirt. Er bestichte Meiburch daß bischthumb glichfalß zu Meissen zu Brandenburch zu Mersburgh zu Zeitz. Hat daß bergwirck zu Meissen fundenn, sinen broder Brunon
um bischoffen zu Coln gemacht, und eß mit dem pabstumb gehalten, dan er dem pabst eirst den eidt gethan der 63 dist.
cu. tibi d
omino Joanni. stehet. Und alß er Dutschlandt Italiam und ganß Evropam im ein stillung und friden gestalt ist wie etliche sagen zu Wi
en etliche zu Quendelbergh in gutter rast gestorben an
no d
omini
9 und ist zu s. Mauricii kirch zu Meiburgh begraben, do er daß romisch keiserthumb allerding eirst widder an den deutschen allein pracht hat. Der pabst Leo 8 hat dissem Ottoni 1o widder zu erhen ordineirt, daß kein pabst ohn deß keiserß willen erwelt sult werden, auch
mogt haben bischoffe und pr
ælaten zu setzen, ut p
relatur
63 distins cap. in sinode co
ngregatis
9.
Otto
secund
us der rode, Ottonis 1mi eheliger sohn, erlangte daß keiserthumb an
no
975 und wart der zweite neuwer dutzsche keiser in sineß fatterß stadt und regeirte daß romisch reich bei 10 jare, war auch ein geborner hertzoch in Saxen. Disse Otto der ander wart in siner kindtheit sinem ohmen sineß fatterß broder Brunoni bischoffen zu Colln befollen der ihn fleissich in tugendten erzouch. Und alß er zu sinem manbarn jaren quam truwet er Theophaniam deß keiserß dochter von Constantinopel da bei erß regiment anfinge und greickisch sprach bei ir leirte. Mit der er auch gehn Rom zouch vom pabst joann
es 13 mit
4 ihr zu
m romischen keiser und keiserine
n gekronet wart. War sim fatter fast glich von sidten und sinnen, hilt eß seir wol mit dem pabst und der hilliger kirchen, aber war auch nit ohn widderwertigkeit und kriege. Dan wie er nach siner kronong vß Italien in Dutzschlandt quam, widdersetzet sich ihm, sin neiff, der jonger Henrich Henrici sohn hertzoch in Beieren, der gern keiser gewesen were. Aber disser keiser hat in balde zu Gehorsamheit bracht. Darnach zouch er biß gehn Paris dem koninck Lothariu
m untgegen in Franckrich der Lothringen vom rheich pracht hat, gab daß sinem oehmen bischof Brunom zu Coln daß eß widder an das reich quam, und alß er den
[428] Lothariu
m und die frantzosen auch bezwongen. Und nach gemachtem friden zouch er widder in Italiam gegen grecken und saracenen die in Apulia lagen, aber sin falck wart ersclagen und der keiser in der flucht von den schiffluden unbekant gefange
n. Und wie er die grekische sprach mit innen zu reden wiste und sich geringe machte, loeset er sich von denen mit gelde so daß er widder zu Rom anquam und bracht daß lichna
m s. bartholomei dahin, und starb da bei siner hausf
ruwen Theophania, etlich sagen mit gifft hingericht, und wart daselbst an
no 984 ihn s. peterß vorschep daß paradidiß begraben.
Otto tertius deß Ottonis secundi eheliger sohn und geborner hertzogh zu Saxen alß er ungeferlich 28 alt war, erwelten innen die deutschehe fursten inß gemein in sineß fatterß stadt zu eim romischen koninck den sie seir geneigt und getrewe waren. Auch ungern gesehen hetten, daß daß keiserthumb von den dutzschn widder an die italianer oder frantzosen sulte komen, dan die beide nationes scharff dar nach tragten. So stunden auch deuschen fursten darnach, und insonder hertzoch Henrich von Beiern der ander und understunde sich abermals das keiserthumb an sich zu voerben. Etliche italianer und romer understunden Crescentium einen gewaltigen rhaitzhern zu Rom zu einem keiser zu machen und da durch der keiserliche hoicheitt widder uff die italianer zu wenden und vergunten den deutzschen die groisse ehr daß sie der romer imperatores sulten sin und augusti genent werden. Der pabst Benedictus bewilliget doch in die chur so dissem Ottoni beschein war, dan er hat sulchen gutten namen sineß verstandeß wegen ingelegt daß er mirabele mundi genent wart, und diß chur der fursten ware anno 984 beschein. Die franzosen bestunden auch widder zu rumoren, namen vil steder ihn Lothringen ihn, gegen die furte Otto 3 sinen eirsten kreich und treib die zuruck und erhilt Lothringen beim rheich. dar zwischen ubet Crescentius vil tirannei in Italien und nam sich deß keiserthumbs an, und satzsten Gregorium quintum romischen pabst ab, unangesehen daß er vom hauß saxen war, und erwelten einen Johannem gnant gegen. Derhalb zeugt Otto tercius mit groisser kreichs rustung ghen Rom und satzt Gregorium 5 sinen bloitzbewanten widder in daß pabstumb von dem er gekronet wart. Und der dritte dutsche keiser genant, und regeirte daß keiserthumb allein 17 jare. Und ob wol Crescentius der sich vur einen keiser und Johannes vur einen pabst erwelen laissen fluwenn, so bracht er sie doch in sin gewalt, und leiß Crescentium untheubten und Johan die augen vßstechen zouch widder von Rom in Saxen und foirte etliche romer mit sich. Aber Crescentii weib hab ihm gifft nah geschickt da von er gestorben were sineß alterß von 51 jaren. Etliche willen er sie zu Auspurgh begraben, etlich bei sinen vurfettern wie er selbst begert het. Also ist daß keiserthumb bei dissen dutzschen und saxen 41 jare gewesen, und bei disse dritten ottone daß churfurstenthumb uffgericht, wie her nach folgen wirt, ist worden.
Wie die seven churfursten und corpus deß rheichs eirst verodnet sin, und on wem.
Alß obbemelter keiser Otto tercius gedacht daß er keine ehelige menliche leibßerben hatte oder auch nachlaissen wurde, und wan er sie schoin noch mogt gewinnen, wie hefftich die koningen und fursten nit allein dutzschen landeß dan auch die italianer, Gallien und Hispanien dan auß allen nationen der christenheit darnach st
ellen und sich bearbeiten worden, wie sie zu dem keiserthumb gerathen mogten. Dan die ehrgeitzigkeit und begerlicheit zu der monarchien und hoichster oberkeit ist jedem angeborn, darumb die hoichmotigen groisse kreich, uffruren und vil jamerß in den landen andriben, sich und ire gesclechte
n und underthanen offtmalß
wagen und in uterste verderbniß bringen. Auch het er wonder gern gesehen dweil sin anher sin fatter und er selbst daß romische keiserthumb bei den dutzschen mit gut und bluth mit gefhar leibs und lebenß bei den deutzschen etlicher maissen ge
[428'] halten und fundeirt, daß eß fort an da bei stedich verpliben mogt, daß der gantzer dutzscher nation ein besonder hohe erhen und rhum wurde sin. Derhalb hat er ihm jare
1002 in sinem leben die deusche fursten und heren geistlichen und weltliche
n samen bescheiden und ihnnen sin bedencken vurgesclagen, ob eß nit ein gutte meinong were daß etlich fursten ein sicher zal zu verordnen weren die stetich pliben und einen keiser so oft sich der pfal zutrege zu erwelen hetten. Alß nuhe die fursten und stende deuscher nation samen komen sin und ireß keiserß vortragen angehoirt hat innen allen sulche meinong nit ubel gefallen, sich samen beratsclagt und wol verstain kunnen, wie swerlich eß fiele, wan so vil herrn einen keiser erwelen sulten wie swerlich eß
vß zughain wurde. Jeder mogt sich und die seine gern befordern willen, waß partheiligkeit und zweitragt daruß untstain wurde. Moisten wol bekennen daß eß vil fridlicher und stilleger eß
zughain sulte, wan ein klein anzall stedich von den besten einen romischen keiser und weltlich heubt zu erwelen hetten.
Und alß innen nach gehaiptem rhaidt und erwagungh allen gefallen hat (wirt wol uff eim rheichstage gewest sin) daß eß sieven fursten sulten erblich sin, drei geistlichen und veir weltlichen ein zal die nit zu groiß were, dan wan irer zu vil weren wurde nit zu bequeim sin. also sin vor eirst dar zu verordnet Popo der ertzbischof von Mentzs, Herebertus der ertzbischof von Coln, Erkenbaldus der ertzbischof von Treir und sulten deß rheichs ertzcantzler sin Mentz durch Germanien Coln durch Italien, Treir durch Gallien. Der eirster weltlichen namen hab ich noch nit funden aber der pfaltzgraff bei rhein erbtruckseß, deß geschlechtz Caroli magni, der hertzoch von Saxen erbmarschalck, der markgraff von Brandenburg erb camerer, beide deß gesclechts Ottonis. Zu lest der furst von Behem erbschenck der zit noch nit koninck. die sechs eirster so vff ein verwere keiser zu erwelen sulten die allein der erwelung macht haben und do sie sich in der chur stechen wurden, sult der von Behem obman sin und daß mehr machen. Sie sulten auch neman dan einen deutzschen fursten zum romischen koninck und kunftigen leiser kesen, so oft einer verstarb oder abstunde, uff daß daß keiserthumb durch die uhall und nit der sucession und erfolgung oder unordentlich indringongh oder uffwerfhunck wie von anfanck beiß herzu gescheit ist. Die hoichste ehr, hoicheit und monarchei oder einiche herschunng erlangt wurde, dan gemeinlich gibt die natur und neigunge wer die chur hat, daß beste pflegt zu kesen. Da aber die erbung der kinder stat greiff, oder daß gese zwei deß folcks, kreichluthe oder vilheit da moiß man annemen waß da felt eß sei gut oder boiß, wie oft befunden wirt. So sulten diß die septemuiri electionis die sieven churfursten sin und pliben daß eß ein bestendigh, durhaftich, ewige chur moge sin. Der pabst Gregorius ein sax hat diß ordnong der sieven churfursten der christlicher religion zu gut und sinem fatterlande zu erhen gern ingewilligt und confirmeirt, wiewol er nit aller 3 jar pabst gewesen war. Und hat got sonderlich gefoigt, daß die beide dutzsche fursten pabst und keiser im geistlichen und weltlichem regiment die oberste heubt der christenheit und romischen rheichs gewesen, derhalb eß deste beß gebucke ist.
Auff die zeit wie die seven churfursten eirst angesatzt sin, hat keiser Otto
terti
us auch mit rhade derselben und gemeiner stende, daß corpus der weltlichen in der gantzer dutzer nation und under den rheichs adler gehornde in 10 principal quaterniones daß ist, durch veir, veir, und mehe viern undertheilt alß in 4 hertzo
chn Saxen, Beiern, Swaben, Lothringen, in 4 marckgrave
n, Meissen, Brandenburg, Mehern, Baden, in 4 lantgrave
n, Doringen, Hessen, Lichtenburgh, Eilsaß, in 4 burggraven Meyburgh, Nurnbergh, Reineck, St
omburgh, in 4 graven
[429] Cleve, Swartburgh, Zylie, Saphoyen, in 4 freihern, Lymberch, Thusis, Westerburgh, Altwalden, in 4 rittere, anderloe, meldingen, struick, fraunbergh, in 4 stede, Ausburch, Aich, Metzs, Lubeck, in 4 dorffer, Bambergh, Ulm, Hagenawe, Selestat, in 4 bauren, Coln, Regensburg, Costentz, Saltzburgh. Hie ist zu wissen ob dern wol mehe geweusen dan der zit in die quaterniones gesetzt sin, so sin die doch nit alle angezeignet, alß Brunswigh, Oisterich, Sclesie, Tyrol, Hollandt, Gelre, Nassawen und vil mehe graven, und baronen, auch richstede, der etlich verhoigt etlich untfrihet und verniddert sin, die ich nit alle hie erzellen kan ohn waß außerhalb deutscher nation, in Italia, Franckrich, Lombardien, oistwarts, gelegen und den romischen keiser vor iren herrn und oberkeit erkennen moissen zu weltleuffich die hie alle zu ernennen. Diß corpus der churfursten und ander stende dutzscher nation geben in sich selbst ein konicnkrich derhalb der keiser sich sin einen gebieder der romer und koninck in Dutzlant oder Germanien alle zit nennet und schrei
bt und sin uffgericht, nach der cronongh Caroli magni 200 jar und nach christi geburt do man schreibt 1002 jare, und hat also der dutzschn hoicheit und ehre scheir 600 jare gestanden lenger dan bei einiger andere nation.
Anno 1002 nit langh nach insetzung der churfursten und deß rheichs corpus sampt sinen glidern ist der keiser Otto
tertius in got verstorben. Die neuwe churfursten sin zusamen komen ire chur eirst inß wirck zu richten daß sei so fridlich in beseß der erwelung ge
rethen ohn widdersager Henricu
m den zweiten diß namens, deß keiserß Ottonis primi broderß enckeln zum keiser erwelt. Dan disseß fatter auch Henricus genant hat bei Ottonis
secundi zeiten hart nach dem keiserthumb gedacht, fillicht sich besorgendt da sie diß neu beierß gesclecht daß doch von urspronge Saxen waren verbei gingen sult eß irrer chur nachtheilich sin. Dan wie gleublich werden alle fursten und stende den sieven newen churfursten den titel und vorzagh in dem churfurstenthumb nit gliche gern gegunt haben und derhalb wol beneidett sin worden. Aber eß ist eitz wol abgelauffen, und haben sich hernach die nachkomen auch drin geschickt daß sie bei der erwelung folgender keiser in stillen lanckwiligen gebruch sin
bei komen und iren nachkomen in selben ampt die geregtigkeit under innen sieven einen romischen keiser zu kiesen weith uber
300 jar erhalten, biß uff den keiser Carolum
quartu
m von Behem den sie an
no 1347 auch erwelt haben. Von ursprungh ein Lutzenburger, wilcher an
no 1356 ungeferlich die gulden bullam uffgericht und gutte ordnongh und fridlich pers
en under den churfursten gesast wie die in der gulden bullen klerlich zu sehen. Und ob sie inmittelß vil unwillenß anfertigung und spaltung von den pabsten und keisern wan sich
die samen irrten,
erluden haben, so sin sie dannest vor und vor bei irem ambt der erwelung pliben. Aber die ertzbischoffen zu Coln, bei und nach disser zeiten alß Wilhelmus de Gennepe, Adolphus
secund
us de Marca, Engelbert
us 3 de Marca, Cono t
ormeirierforder_us de Sarwerden, et Theoderic
us de Marca haben sich nit churfursten im titel zugeschriben, dan ertzbischoffen zu geschriben den wol ertz
cantzlen durch Italiam und geborner legatus, biß uff ertzbisschoffen Ropertu
m pfaltzgraven bei rhein der an
no 1463 erwelt wart, hat sich eirstlich den titel, churfursten deß h. richs und hertzogen in Westphaln und Angaren zu geschriben daß die voriger nehe gethain. Aber Roperti nachkomen im darin gefolgt biß uff heutigen tagh.
Daß aber vil mißbrauchs bei den koningen und fursten die gern keiser erwelt weren worden ingerissen und derhalb den churfursten groisse gaben und gifften gethain oder verheischen, und die churfursten sulche auch angenomen und sich uff andere wege zu nutzs gemacht und von den keisern grose gnade und freiheit gegen ander stende und stede erlangt. Da von kan ich und geburt mir auch nit zu sagen. Gedenck
e dargegen wan der mißbrauch schoin sich also troge, wan aber die uhal der sieven churfursten verstevret were,
mogt, eß hondert mal arger werden, daran ich wenich zweifflen, und unß der guttiger gott dar vor und allem jamer deß doch gnogh in Dutzschlandt ist, behutten wille. so vil hab ich minem erben von den tutzschen neuwen keisern und der sieven churfursten ankompst zu bericht in diß boich decrepitudinis brengen, und nit verhalte
n willen.
[429'] Anno 1595 den 25 febrvarii moiß noch ver
hlinkger zusetzen darin die sieven churfursten begriffen sin, ob si jeder anderßwa het, dieselben zu behalten wer sie sin, dan die churfursten sin eitzs in der hoichster ehren wie koningen neigst dem keiser im romischen rich, deß sie ihm anfang nit waren, und sin in eim besondern und vorneimbsten stande uff den chur und richstagen. Die keisern selbst moissen wol vil von inhalten mehr dan allen andern fursten, wan sie ire sohne gern zu
m keiserthumb befordern wulten daß innen die churfursten nit zu widder weren. Von den geistlichen fursten, und prelaten bischoffen hoichmeistern abt abdissen
ist oben besonderß nit untwagen, gehorn so wol under daß rhich und stende und haben auch so wol und starck ire vota und stimmen zu geben alß die weltliche
n wilche die catholische romische religion und geistliche recht seir wol bei guttem wesen helfen erhalten. So folgen die verslin und sin die quantitates recht ohn im eirsten im wort coloniensis, da ist co. brevis, und lo. longa, stehet doch so na
w nit, ich leiß es licencia poetica passern.
Hi sunt principes et electores archiepiscopi tres.
Maguntinesis, treverensis, coloniensis.
eßque palatinus dapifer, dux portitor ensis.
Marchio præpositus camere, pincerna bohemus.
Zu wissen.
Die drei lesten sampt dem veirten scheidtz oder obman, er
ben ire sohne und neigste agnaten wilche succedern. Der von Behem war eirst ein furst und redt behmsche sprach den erhoif keiser Fredericus prim
us an
no 1152 nach dem kreige vor Meylan und macht eirst Behem zu
m koninckrich langh nach der zit daß er zum churfursten worden. Die drei geistliche ertzbischoffen aber succedern nit nach dem geblude, dan sie werden durch die erwelung zu churfursten gemacht, ob sie nuhe wol alle in der uhal unwissendt irren mogen. Dan wer zu erwelen hat meinet oft er sulle eß treffen und fhaelet doch, dan wer kan den erwelten ihm hertzen s
techen. Sin auch erst wol g
ut, wan sie aber uff den altar oder guldin stoil komen zu sitzen, wendet sich daß gemo
it und geblode im leib, gewinnen ander sinne und sidte
nn. diß irret mich aber seir, daß man den hilligen geist ihn den erwelungen anroifft, darman allein gotteß lob und den allgemeinen nutzs deß rheichs und erzstifts betragten sulte. Aber ich besorgen mehe daß etwaß anderß umbgehet, doch gleub ich fast das der hillige geist die sachen mehe zum besten schickt, dan sie durch die blinde menschen bdacht werden, da von ich ei
n distichon gemacht, laudt wie folgt.
Distichon.
Spiritus haud sanctus regit electoris in ore.
Vota, quod inficiant numera forsque faver.
Ich het gern in diß distichon, haud semper, oder aliquando oder derglichen wortlin willen setzen, aber ich kunt eß nit inflicken, ob eß filligt nit wolt oder solt drin komen, kan ich nit wissen.
A. 1595 den 26. febr. wil ich setzen, wie ich im folgenden marcio gehoirt, das der turkischs keiser vorhin den 18. febr. gestorben sult sin und drei sohne in leben verlaissen haben, der schoin einer sin ander zweinbroder umbbringen laissen, das er das regiment allein an sich unverhindert mogt behalten. Diß leist sich in der ungewisser zeidong also sagen, ob sie aber ware sei kan ich nit wissen biß daß da von gleublicher schrift, truck, oder zeitung publiceirt, vßgehet oder uff der cantzel verkundigt wirth. ich setz aber eß sei wahr, wan dan der kreich da durch gel
agt und fridt wurde, so were zu verhoffen got het der armen christen gemein gebet angehoirt und sich sineß gleubigen folcks erbarmet und daß grausam blutuer
[430] geissen verhutt, und were im hoichlich drumb zu dancken. sult aber der jonck turck oder die umb ihn sin, den kreich volfhoren worden, so moisten wir wol gedolt tragen und an der gnaden gotteß nit verzagen, gliche seir bitten flehe
n unß bessern und hoffen. Wilß aber hie bei laissen biß daß eigentlicher zeitung komen wirt.
A. 1595 den 27. febr. uff montag nach Oculi solte die tagzit am hohengericht gehalten sin worden, wie der tag lang vurhin durch greve und scheffen bestimt und daselbst angesclagen und publiceirt war. Aber ein erbar rat hat an das hohegericht geschickt und ansagen laissen, sie sulten mit der tagzit inhalten, biss uff weitern bescheit. Diss (waren) die rentner nit so wol zu friden, das sie ire farrent und erscheinen termine von den boesen bezalern nit mogten inprengen, aber den unwilligen rentgebern war es nit zuwidder und waren dess verzogs frohe. Ich kan auch nit eigentlich verstain, warumb ein rat die tagzit nit leist vor sich gain, was fortels das dem gemeinen nutz by moge prengen, dan mines geringen bedunckens die uffhaltung den burgern zu beiden seiten nachteilich, dan mancher geringer rentner, hospitalen, spenden und usswendigen komen ubel zu, das sie dess iren lang untperen moissen. So kumt es den andern, die bezaln sullen, noch ubeler, wan sie es dan darnach samen uff einen hauf bezaln moissen. Ich bin nit von groissen frunden, das ich uff die rentkamer befordert und selten in die schickung beroifen werde, so das ich die rechte ursachen vernemen kan; frage ich emans von den praelaten und vorgezogenen, so sin sie so halber oder wissens villigt selbst nit gruntlich oder sin so gutdunckent, das sie mich nit bescheiden willen. Ich gehoirte wol mit darzu als ein raitzfrunt, der auch gern sege, das (es wol) in Coln zuginge. Es tut mir vil dinge wol leide, wie der wol mehe sin. Aber was sol ich toin, ich moiss es gewerden laissen, hoffen des besten und laiss es den regenten mit der schickung befoln sin. Doch hoir ich vom gemeinen geschrei, der punct mit instellung der tagzeit hange gegen den churfursten von Coln vur keiserlicher maiestetn, dar der stat gesanten, her Hardenraidt und doctor Haichstein, eitz zu Prage legen und in dem und andern mehe irrigen puncten handelten. Wan die widderkomen, mach man etwas vernemen, wie es drumb sei; das vorige jare war sie auch nit gehalten.
A. 1595 den 28. febr. haben die erben wilant Hermans von Polhem der zwein waren
min suster Sibilla Weinsberg mit irem broder Gotschalk vor die clagherrn an das raithaus beschiden, um eines irtums willen von 10 daler jarlicher far, die vor 21 jarn von Adolfen Nurhade gegolten waren, ob die mit swarem oder lichtem gelde zu loesen sulten sin, dan bemelte erben hatten im verlitten herbst vernomen daß min suster 300
dall. wolt belagen. So leissen sie bei ihr und minem broder anhalten und begerten sulcher summen, uff ihr Hauß zu der villen oben uff der Bach nit weit von der Butgassn gelegen. min suster hat vernomen daß eß mit veierlei fharen besweirt war alß Nu
rhade mit 200, doctor Geiln wittiben mit 100
goltgl. und 100
dall. noch dem capittel sanct Georgen und hospital sant Catharinen mit etlicher alter faren. So besweirte sie sich die 300
dall. da anzulagen, dieweil eß auch ein alt hauß war, und achterlich gelegen, daß sie dan die jongste fhar druff sult haben, ob daß Hauß infiele oder abbrente, oder die vorfhare nit bezalt wurde, alß die Polhe
mß erben glich
steiff bei irem und minem broder leissen werben sagt, sagt er zu miner sustern, sagt waß ihr
[430'] dhoin und laissen wilt, dan sie lauffen mich hefftich an, daß ich irer quidt vom halß werde. Min suster bedacht sich, und gab den bescheidt, wan die erben zu wegen kunten brengen, daß nurhadt ihr sin 20
dall. ufftragen wulte so wult sie die vor 200
dall. annemen, und innen noch 100
dall. dhoin weren samen 300
dall. daß war inne
n angesagt, und bragten eß bei Neurhade zu wegen daß er an daß schrein zu Airsbergh mit siner hausfrauwen que
m, und wart min suster an die 10
dall. und dan noch 5
dall. farhen jeden zu 52
alb. uff daß Hauß zur villen geschriben wart warn samen 15
dall. jarligs. Daruff uberzalt sie nurhadten 200
dall. zu 52
alb. und den palhem erben auch 100
dall. zu 52
alb.. Uber 6 oder 8 wochen darnach haben die Palhemß erben miner sustern die loese widder uffgekundigt und ihre ire
300
dall. sampt eim termin widder zustellen willen. Min suster hat deß nit inwillige
n kunnen, die schreinschriber durfften eß auch nit abschriben ohn iren willen, eß wurde dan druber mit recht erkant, sie wulten an daß recht nit, und alß sie nit fort mogten, suppleceirten sie in den rhaidt und wart die sach den clagherrn befollen zu untscheiden. Min suster leiß ire supplication fordern, und befandt darin daß die Polhem erben mit irem gelde die besserei der
nurhatz 200
dall. daß zimlich vil
trage, gedagten zugewi
nnen. Min suster leiß glichfalß ein supplication stelln und gab vur, sie het ihr gelt vur ein jar nit willen belagen, derhalb het sie der Nurhadts fhar willen haben, die mit swarem gelde zu loesen und nit so balde zu loesn war sunst hette sie ihr geldt an dem orde nit blagt. Sie begerte auch nit dan diß irhe die pension mit so lichtem geldt bezalt wurde alß sie vßgelagt hette,
dalgewin vom swaren geld
e queme innen auch nit zu, dan Nurhade wan der clagt
e, wult sie der gepur mit ihm handlen. Da aber die Polhemß erben die loese ehe imer wulten thoin, doch mit so swerem geld
t alß tempore contractus gewesen, wult sie daß ihre nach sich nemen, da
s ubrige aber so str
itbar fiele im schrein laissen ligen biß dar uber erkant wurde wan eß zukomen sulte. Were innen auch noch mit etwaß mehe geldes verholffen, deß hetten sie sich mit ihre und irem broder zu verglichen. Mit beger ein rhadt wilt ihr daß unuffhoirlich
molestern abschaffen, oder die sach mit recht laissen untscheiden. Der erben supplication war 9
ja. an
no 95 p
resenteirt, die ire aber 20 janva. an
no 95.
Die clagherrn sin ungestum von den erben angelaufen, wilche im rade darvon refereirt. Ob aber susters supplication gelesen sei, weiss ich nit. Ich hoere, Dr. Pingsthorn clagherr hab den erben hart gestanden, aber sin gesel jonker Wolfskeil hat miner suster sachen zu gut, sie vertadinget. Es mach vil gespreich im rade drum gewest sin, ist aber folgens gemach mit der sach geschein. Die stollung durt noch bis uff hutigen tag..
A. 1595 den 1. marcii, umb disse zeit, sol jonker Peter Heimbach sin stamhaus in der Clockergassen, neigst der Herzestraissen mit der mauren gainde, Mattheisen Duisterloe vor zehentausent daler und zweihondert goltgulden verkauft haben. Her Marx Beiweg, burgermeister, het auch vorhin im kauf gestanden, wilcher nit geraden were. Diss haus hat einen weiten raum, vil gemacher, einen langen steinweg und hoff hinder dem haus und erstreckt sich bis in die Stritgass, da es zinsheuser innen hat, die mit verkauft mogen sin. Ich bin oft in dissem haus gewest und gesehen, das es ein fein, herlich haus gewesen, darin vormails der romischer keiser Maximilianus primus von Oisterich, wan sin majestet zu Coln quam, iren hoffleger hat und mit hulzenen brucken uber die straissen zu s. Columben in die kirch oben her kunt komen. Diß hauß hat der alte her Peter Heimbach sineß fatterß fatter
langh vorhin besessen, der an
no 1526 eirst deß rhaidts und ritmeister dar innen gewesen, und mit minem fatter verl
urt Christian
[431] von Weinsbergh etliche mail zu rhade gesessen, und ist folgenß mit hern Arndten von Bruwiler sechsmail burgermeister gewesn. Hat ein von Questenbergh zur ehe gehat, und damit joncker Bertrum Heimbach der auch an
no 1565 burgermeister einmail wart und darnach an einer apostenen starb und hat zur hausfrauwen ein von den huppen gehat. Da von disser joncker Peter Heimbach der
diß sin hauß verkaufft, geborn war. Eß war ihm vur ein stamhauß zuverordnet, aber waß ists wan man eß nit da bei erhelt und alieneirt eß. Wiewol disser joncker Peter ein alt jonckgesell noch ist und keinen mehe dan sinß broder joncker Lodowichs sohn von dem stam in leben hatt, wirt mit dem gelde hoiffe oder ander renth willn kauffen, zu meherem nutzs.
Der keufer aber, Matthis Duisterloe, im bergschen lande geborn, ein ankoment man, der bei Everhart Jabach in der Schildergassen das bontworter hantwirk geleirt, sin diener in der kaufmanschaft uff Libzich und oistwartzs gewesen, sich darin wol und getreulich geschickt, das ihn sin here Jabach sonderlich in sinem doitbet geroemet, das ihn sin hausfraue an sin dochter willen bestatten, oder sie wult ihn selbst zur ehe nemen, doch hat er die dochter bekomen und hat wol prospereirt, das er mit mir des raitz gewesen und nuhe diss haus gekauft hat. So bliben die stamhausser und erben nit bei dem alte
n stam, daß macht die alienation und vereusseru
ngh. Hie hat der joncker siner vorelter hauß vereussert und verkaufft umb einen verhoften nutzs in der groisser stigerungh daß ihm klein ehr ist. Und ein ba
wrßma
n hatzs gekaufft daß er hofnet ansehnlich und edel da durch zu werden, oder daß erß zu bessern
nutzs moge gebrauchen, daß durch ein eirlich hauß kan geschein daß eß sinen herrn zu erhen kan befordern, wie Tulli
us Cicero lib.
1o officio
rum da von fein handlet. Also macht die alienat
ur, dheilung und verkauffung ein groisse veranderung und leist eß nit bei siner antiquitetn und bestendigheit wie die geistlichen und
erdelbehn men mit iren erbplibenden guttern dhoin. Daran ich offtmal gedenck. Ermane minen erben den hausfatter daß er gefhalß daran gedencken und die alienation verhutten wil.
Anno 1595 den 2 marcii ist Peter Boicken den man auch von Geller plach zu nennen, burger in Zulch zu mir komen, und sich hoichlich beclagt, wie er so gar narloiß wurde daß er mich nit wol bezalen kunthe. Sagt er so gar narloiß von drie jaren daß dritte theil vo 10
goltgl. daß machte ihm 10
goltgl., mit fleissiger beger ich wult sich siner erbarmen und dißmal mit 10
dall. zu 52
alb. laissen passern. Ich moiß wol bekennen daß die leude eitz wonderlich beschatzt und beraubt werden, so sagt ich doch er und sin mit
consors Henrich Potestat zu Zulch der mir zwei drittentheil schuldich were, hilten mich uff, vom einem jar zum andern, weren mir wol 8
mr. kornß inhalt briff und siegel schuldich, wie in minem copienboich fol. 129 zu sehen. So leiß ich sie mit 10
goltgl. bezaln, sult ich ihn nuhe vil nachlaissen fiel mir zu sweir, dieweil daß mi
n selbst nit ihn krege und moist in minem hohen alter balde mangel leiden, so sulten sie mir auch die pension unverscheiden geben, daß geschege nit. Doch wult ich ihm dißmal wol etwaß nachlaissen, wult deß aber kein wort haben bei Henrichn Potestat der nuhe ein sterbfal erlangt. er sprach, er wolt eß im nit sagen, also hat er mir dißmail 2 rosennobel und 1
rad.d in stat der drei jaren allein geben vur sin 10
goltgl. da von ich in quiteirt
[431'] hab, doch dweil daß in der eil zuginge hab ich mir vurbehalten die regnongh beß zu ubersehen und uff daß uberich von drie jaren nit quidt gescholden. Hie von findt man bescheidt in minem rechenboich fol.
183 pag. 2 hetzs dar umb nit her durffen setzen, aber dhoin daß doch hie und da, daß min erb heirvß weitern bericht mogte vernemen, und hindert ein uberig in dem nitzs, also hab ich dißmail an den 10
goltgl. mehr dan 2«
goltgl. schadenß die mir Peter Boicken abgeswetzt und gebitten und ich ihm nachgelaissn hab, trage sich der schade nach lauffendem gelde 9
gl. ungeferlich. Nuhe bleibt daß mit Henrichen Potestat noch unberegnet waß er mir eitz schuldich ist.
Anno 1595 den 3 marcii ist nachparsche Trein Beckersche neben Weisnbergh zu miner suestern Sibyllen komen und ihre gesagt, die leiendecker hetten sie deß bericht daß die f
enster die ich zu Cronenbergh uff miner sclaiffkamern vor vil jaren durch die maur uff ihre
fall het brechn lassn were ihr hinderlich, und durfft sie da nit leiden. Und ob ich ihr wol ein besiegelt breifgin von pergamenen under minem siegel geben hett, und darin gelobt wan sie oder ire kinder deß ortzs bauwen wulten so sult ich die finster widder zumauren. Und meint wan sie daß Hauß verkauffen wulte, so solt eß ihr am kauff umb der finster hinderlich sin. Begerte derhalb mich zu underrichten daß ichs inß amptzboich wult setzsen und globen, wan sie ir Hauß verkaufften daß ich dan die finster wult zu mache
n. alß mir daß min suester ansagte, hab ich ihr und neif Herma
n Weinsbergh den bericht widder gethain, alß ich die finster het mit irem willen dar brechn laissen do hett ich ihr den schein oder breif in minen und miner hausfrawen Drutgin Barssen namen mit dem verheischn wie vurg. vur sie und ire kinder gethain, nit daß ichs schuldigh war zu thoin, dan allein daß ich der zit nit verhindert oder uffgehalten wurde an minem durchbrechen. Wult ihr auch min zusagen halten wan sie oder ire kinder daß Backhauh hoher uffforen wulten, aber da eß frembden sult verkaufft werden, halt ichs nit dar vor daß ich sie dan zu machen moiste. Dan also haben mir unß der zit deß ungeferlich bei drissich jar mi
n oder mehe sin wirt, samen vertragen, dan min steinmetzer meint ich were daß bekentniß nit schuldich zu thoin dweil ich mehe finstern in der mauren het, und were ihr wie vermoitlich die backobenß peiff vur zeiten in min maur zu brechen vergunt. Sunst hat daß Backhuß kein maur weiterß dan die vorste giffelß maur an der straissn, ire balcken ligen nit in der mauren an der maruren zu Weinsbergh dan binne
n uff galgen, uff der ander sithen oder hinden zu auch nit. Daß aber der leiendecker sulches gesagt hab mach sin, sult aber nemanß uffr
ustich machen. Dieweil aber die Beckersche bei mir selbst nit drumb angehalten, so setzs ichs her zu gedegtniß, wan filligt nach minem absterben die finster disputerlich wurde so het man sich mit bauverstendigen zu beratsclagen, ob si sich geburt zuzmauren oder nit. Sult eß dan geschein moissen, so het man ein newe finster am h
aff zu Weinsbergh zu erwerben, sunst moist die kamer dunckel verpleiben.
Anno 1595 den 4 marcii ist Tilamn Wickradt sineß handtwircks ein goltsmidt, und werdein deß churfursten von Coln, auch deß rhaidts der stadt Coln, gestorben. 60 jar ungeferlich alt, plach uff dem Steinwege in sinem eignen Hausse zu wonnen, und sunst ein wolgeerbter man. Ich halt er wirt zu Carmeliten in s. annen capell dar auch sin fatter Henrich Wickrat begraben licht, dessen hausfrawe vorelter die Capell kostlich gebaut haben.
[432] Anno 1595 den 5 marcii uff sontagh lætare genent sin mir widder an joncker Diederich von Hall zu Broich amptman zu Monhem 32
rad.d pension erscheinen. und mogt wol, lætare, singen wan wir der zwier noch vßstainder pensionen von a
nno 1593 und a
nno 1594 terminis lætare, ein bezalt were. Und a
nno 1595 ist nuhe die dritte die mir uffgelauffen ist und mangelt. Wie fein helt der joncker sin wort und sin eigen handt, da er mir geschriben und verheischen er wult mir die zwa pensiones in zwien den folgenden
monden bezal, zu verstain von martini an. daß sin nuhe 4 monat dar zwischen noch ein termin erscheinen, also daß mir eitz drei gantze termin vßstain. was solu ich doch beginnen. Ich hab wol gedolt mit dem jonckern, mach ihm auch besweirlich halten, aber er ist mir dannest schuldich, und ich bedarf eß. Ich moiß widder minen willen vß noit wol fortfarn.
A
nno 1595 den 5 marcii uff sontagh zu halbfasten
A. 1595 den 5. marc. uff sontag zu halbfasten
ist der Rhein nach dem abgainden regenwitter vom morgen dissen tag bis in die nacht und darnach eilens uffgestigen und die leude, langs den Rhein wonende, also verraschet, das sie sich nit darvor gehutt haben, ist innen in die keller ubergelaufen, ehe es durch die erde gesweist ist, hat am Rhein groissen schaden und unrade gemacht mit den heringen, holz, bort und ander dingen. War den montag am morgen ins Fischkaufhaus, ins zinshaus so hoich uffgelaufen, das min broder und zinsmeister ire boicher nit wol draus kunten brengen. Die arbeider moisten mit schiffen durch das Fischkaufhaus faren, ire stockfisch mit groisser mohe uff ins droge arbeiten. Unsem neiffen, Johan von Dutz bruwer vur Leiskirchen, hatzs unverwarns ins haus gelaufen, das er sin beirfass mit 7 man nit wol steipen kunt, ligen noch under wassers. So ists auch manichem ergangen. Hat von der fasbendergaffeln vur Leiskirchen, da es die graber ingeworfen, gestanden, das man allenthalb mit schiffen uber den Holzmart bis zu Seien in die kirch moist faren. Zu Mariengreden stunt es uff dem cloister, das min suster Marie und ir sohn, her Peter, und gesinde vur und hinden an ire haus mit nachen moisten faren. Hat weit hinder Dutzs im felde bis zu Boichem gestanden. Und sin strohen tagher, hulzen heuser und stel den Rhein hinab komen triben. Die richen haben binnen mauren mit nachen, mit cytharn und violen gefaren spacern, ire frunde visiteirt. Summa, es hat unrats genog gemacht. Man sagt, die schiffknecht und jongen sullen 300 oder 400 daler mit faren verdeint haben. Und ist der Rhein in sulcher hoichden pliben stain bis Palmtag,ehe er angefangen zu fallen. Mit der zit wirt man erfaren, was er uff andern ortern angericht hat.
A. 1595 den 7. marc. sin die freibuter uss den Nederlanden, bei 800 stark zu ross und zu foess, in das stift Coln komen, wegen der gravinnen von Nuwenar, was ihn verheischen war, zu fordern, das ein groist ertroge, ohn den unkosten diss zogs, den sie uff 700 daler schatzten. Die lagten sich zu Wesselink und umb Coln her und deden dem lantfolk groissen schaden, raubten vil pferde, fingen etliche, die sie schatzten. Zu Walberberge fingen sie jonker Wolffskeelen, die, (den) er aber im Haiffe von Coln und in der stat befrundt was, die machten ihn ohn ranzon los. Von eins raitz wegen wart Wimmer von der Sultzen und Thevis Wolffskeilzu den befelchabern geschickt, den gaben sie trotzigenbescheit [432'] und dreuweten, herrn Marxn Beiweg und Johan Leisekirchn ire haiffe anzustechen, und moist innen darzu den wein wol schenken und hovern, wirt sie aber der Generaln Staten abscheit in Hollant, was die vor zweien jarn den colnischen burgern verheischen, erinnert haben. Wie aber inmittels das domcapittel mit den colnischn stende(n) zu rade gingen, wie die gest mit leib uss dem erzstift und lande zu prengen, mogen (sie) die graven Werner und Johan, beide von Reifferscheit, die Bedber inhatten, samt dem romischen legatn mit zu hilf genomen haben, und uffs lest sich samen vertragen, das man innen 18_000 daler sult geben, halb von stunt an, die ander halbscheit uber 4 monat darnach. So mogen sie bar in Coln 8000 daler untfangen haben und vur die ubrige pfenningen zwein geiseler mit zu burgen genomen und darvon gezogen, dess die stiftschen und neigste Gulsche wol zufriden gewesen. Ich bin nit bei dissem vertrag gewesn, dan hab es von geistlichen und weltlichn, gleublichen leuten, gehoirt, die doch in der summen geldes nit uberein quamen, dan etliche mehe sagten. Die capittuln der stiften und cloistern, die moisten mit beilagen, das sie dugte unpillich sin und sich des heftich beclagten.
Anno 1595 den 8 marcii war mineß broderß geburtzs tagh uff einen godestagh diß jar nour stilo gefallen aber antiquo stilo solt eß nach 10 tage spader sinn. doch dieweil er anno 1532 veneris 8 marcii geboren so bleibt man bei der zale vom achten. So ist er nuhe 63 jar alt und climaterius worden, wilch jare daß sorgligst sol sin, wa dar etwaß an ist wie die astronimi und der keister octavianus augustus dar von gehalten und frohe gewesen wan sie sulch jar uberlebt hatten, so mach er sich deß auch zu erfreuwen. Aber eß darf sich nemanß druff vertroisten, dan ich hab irer vil gekant die nach dem climaterischn jar nit langh gelebt haben. Nachdem aber disser achte tagh marcii mitwoch war daß er sin feria
m moist halten und sin untf. geldt uff die godestags rentkamer moist uberliebern, so hat er sin fest im hauß Weinsbergh 4 tagh zu ruck gesatzst biß uff den sontagh iudica, oder gregorii den 12 marcii gen den abent ingestalt. Und do sin geburtzsfest under unß die im hauß Weinsbergh und Cronenbergh wonen allein gehalten. Aber hat neiffen Gotschalck und Margreten die zu
m Trauben wonen nit mit geladen, dan daß fischwirck war nit zu bekomen und deß hohen wasserß und rheinßwillen, derhalb eß am fischmart versteurt wirck war.
Ich hat anno 1592 den 8 marcii ein epigramma von sinem natalitio gemacht und im zugestalt, het auch ihm eitzs von sinem climaterio glichfalß phantiseirt. Dieweil er aber zu den dingen kein genoigde hat, so habs ichs auch achter wegen gelaissen, doch haben mir unß under unß frolich gemacht und ihm vil gutzs gewunscht.
Anno 1595 den 10 marcii hat min broder vil swairmoitzs von der sachen mit Polhemß kindern gegen suster Sibyllen vor den claghern swebende gemacht, daß er darin sich hat gebrauchen laissen, und ihm rhade allerlei wort uber die Weinsberger alß daß sie irß heubtzs wern also daß sich her Angelmecher burgermeister darin wult laissen. Und besorgt ihm mogt etwaß ungutliche mit dem thorn ganck oder einer gelt straiffen widderfharn. Die sach ist aber geschaffen wie neigste ohen 28 febrvarii zu
m theil erzelt worden. Also hat broder sinen swarmoit und vorsorge miner sustern Sibillen zu erkennen geben, und ir gerhade, sie sult die sach triben laissen.
Diß hat mir und neif Herman mi
n suster Sibylla alß balde gesagt, und brodern dar bei angezeigt, daß er umb irent willen ihn irthumb oder schaden kome
n, daß sult
[433] ihr leidt sin. Suster Sibilln, neif Herman, und und
ich verwonderten unß wa brodern diß swarmoit und zaghaftigkeit her queim. Sie meinten alß die frawe zu
m Bock broderß frawen umb der gaffelfrawen willen im swartzenhauß irer swegerschn in den oren gelegen, und unß dar zu bewegt daß wir der gaffelgeselschaft zu nachtheil nachgelassen hetten, so sult eß auch eitz nit ihr durch emanß anderß inß wirck gestalt werden. Wiewol broderß frawe und er daß so still halten daß manß nit gewar kan werden, alß mir drei nuhe allerlei hie von geredt hatten, sagt ich, sie sulten zu friden sin. Ich wulte mit broder vß der sachen sprechen, und hoeren wie eß drumb were. Ich uberlagt eß, und sagt minem broder am folgenden tage, min suster Sibilla het mir von sinem swarmoit und weß er sich besorgt gesagt. So kunth ich mich eitz siner zaghaftigkeit nit verstain, wie ihm die eitzs so kurtz ankomen. Dan vor wenich monaten hett er vor Marien und Tringin Smidtzs gegen min vorfrau zu s. Agathen gehandlet und ihm schrein Columbs befonden daß uber geschriben were. Und zu wegen pragt daß ein rhade an daß schrein verurkunden laissen, vacat, zu schriben, deß sich die abdiß hoichlich beclagt bei eim rhade, daß sich h. Angelmechr der sachen auch angenomen, aber nitzs kunnen schaffen. Und were eitz zu guttem ende gelauffen. So wiste er auch wol waß proceß mir in sachen Elisabetgin Hornß gefoirt, desgliche
n gegen Conradt Ecken. Item ich in sachen deß kirspelß Iacobi widder probst dechen und capittel Georgij, wie unß die burgermeister und vil hern hefftich zu widder gewesen, da doch alle die sachen zu guttem ende gerathen. Man moiß so gar kleinmodich in disser sachen nit sin. Susterß supplication stunde so redlich, wan sie von her Angelmecher besigtiget wurde. Ich versehtge mich, er wurde ihm noch unß kein unpilligkeit wissen vorzuhalten. Man moiß sich so balde nit an unnutzß geswetzs keren. Ich sege wol so node daß er ihn last und schade sult haben alß ich selbst, kunt mich auch ihm geringsten nit bedenckne waß ursachen die hern zu ihm oder unß hetten, daß mir heubdich sin sulten nit jeden moitwilligen sinen willen zu thoin, daß thoin sie selbst und tausent redlicher leuther. Nemanß von herrn sagt unß noch nirge
n von, sullen mir dem widderparth vurgegen ghain und ihn anpieten irem eigen willen zu geleben, daß were diß groiste schande. Wan unß die herrn diß oder daß heischn thoin, dan mogen mirß thoin, und unß urthelß begeben, dragt so seir vil nit. Min suster mogt sich deß dan umb sinent willen getroisten.
Alß broder diß von mir gehort hat moist er wol bekennen daß man mit foegen an ihn gar nit kunth komen, besorgte aber man sult unverhertens sachen etwaß erkennen oder vernemen, sunst zweivelt er nit am rechten, deß sich min suster erpotten hat. Also bestonde min broder widder ein hertz zu greiffen, wie ich diß miner sustern und neiffen widder angesagt. So ist eß noch still und gut pliben biß uff heutigen tagh.
Aber eß hat mich folgenß etwaß seir geirret. Und gedagt min broder sol min erb und hausfatter zu Weinsbergh sin, wa er so balde verzagt solte werden, daß solt ubel dienen zu vertadigung mineß testamentz und lesten willenß. Ich mach zu andern zeiten dissem weiterß nachdencken.
A. 1595 den 10. marc.sol im rade vorgelaufen oder vertragen sin, das jeder fan in Coln, der 54 sin, alle monat eine kurze zeit zwein soldaten belonen sulte, droge jeden monat 10 daler, were in summa samen ein monat 540 daler, sult im gansen jar vil tragen und sult wol ein zimliche schatzung sin. Ich hab von etlichen gutten herrn und burgern wol verstanden, das sulcher ansclag nit wol geraten wirt. Ich bin auch anfencklich veir die eirste jare heubtman im fhanen gewesen, und wol vernomen wie besweirlich eß zuginge alß man eß zu weghe sulte brengen, daß die burger kertzen und holtz in die stoben
[433'] bei sommer und winter nachten sulten bestellen, deß sie dannest uff den warten vor der fhanen und ketten wagt frei waren.
wae auch innen der last mit den fhanen die vil kosten uff den haltzs gelacht ist. So hab ich sorge eß sol swerlich ingewilligt werden, wan man an den hondertsten pfenninck und achte foeder zap und dranckzinß wirt gedencken. Und wan eß schoin ingewilligt wurde wer sikk eß inmanen. Eß wult dem heubtman oder dem corpus nit wol moglich sin, dieweil die gmein burgerschaft verarmt und narloiß ist und wirt. Ich mach erwarten wie eß ablauffen wirt.
Anno 1595 den 13 marcii uff montag nach iudica in der fasten
sol Hoy von dem bischof und kreichsfolk von Luick, das stetlin, mit stormender hant widder erobert sin, da es die Statischen funf woghen ingehat. Und sol folgens das scloss und die sich darin erhalten, innen ingerumt sinwirt nit ein geringeß druff gewant sin und an folck und gelde gekost haben. Und war dem stift und gantzen lande umb der brucken und fart willen hoich daran gelegen solten sie nit ein streufferei durch daß gantze landt haben erwarten moissen. Derhalb bedunckt eß mich ein gutte pracktick sin, so balde ein stadt scloß oder vest ingenomen wirt, daß man sich vilenß uffmache und belage ehe dan sie binnen starck und megtich werden. Oben am 5 febrvarii stehet wie Hoy ingenomen sei.
Wie es aber widder erobert, singularia sin noch nit in truck oder schriften mir vorkomenmach noch gescheine.
Anno 1595 den 14 marcii hat min weingartzman Johan von Sweinhem vß minem weingarten in der Achterstrassn 6 oder 8 lebentige weinstocke vßgegraben und die zu Weinsbergh neigst Cronenbergh uff den krutstoil widder die buchelßmaur ingeprofft und gesatzst, dan eß hat an dem orde nit mehe dan zwein alter weinstock die unde
n kein neu holtz laub oder trouben hatten oder fortbragten dan allein oben boffen der mauren gaben sie wenich laubß und trauben. Eß ist seir kalt in dem haif und auff dem krut stoil hinder der mauren von Cronenbergh da stunden zwein alter stock trogen weisse trauben dar wart dißmal kein neu stock gesatzst. Wulten die uff dem andern stoil gerathen, were zu wunschen.
Anno 1595 den 16 marcii hab ich gelesen, wie oben fol. 426 et seq. den 25 febrvarii stehet, waß ich von den drien neuwen dutzen keisern und hertzogen zu Saxen alle Otto genent angezeignet hab, dan die alte dutsche keisern fangen an mit dem keiser Carolo magno die gewelt gewesen und nit allein deutzlandt ingehatt dan auch Franckrich, Italien, Hispanien und mehe landen, aber eitzs in Dutzlandt irß gesclechts nemanß kundigh mehe haben derhalb ich mit den neuwen dutzschen mich etwaß in dissen jar bekommern wil. Wie ich dan von den drien otten und saxsen, wie auch von keiser Henrico
secundo der Ottoniß primi broder und von im mit dem verfallenen hertzogtu
mb Beiern belenet war und also deß saxischn stamß gewesen geschriben hab, der auch sant Henrich genant wirt und daß bischtumb zu Bambergh fundeirt und bestift hat. So will nuhe die neigst folgende keisern vom stam und gesclecht franconi
æ daß ist der hertzochen zu Francken in Dutzlandt an die handt nemen und da von in dissem monat marco etwaß anmelden. Der auch veir gewesen einer abkumpst der ein Conradus genent war die anden
drei Henrichn, und dweil eß nit eben kompt eineß Rodulphi gewagen der von den geistlichen zu
m keiserthumb anzunemen bewegt wart. Und zu letzst von von
keiser Lothario
secundo dem lesten alten
[434] saxischn keisern etwaß schriben und eß dissen marcio dabei verpliben laissen, dieweil die sieven neuwer churfursten ire possession nit dissen irer chur halber continueirt haben.
Orienta. Franciz primus imperator.
Anno 1025 ist Conradus 2 hertzogh zu Francken von dem gesclecht eirst keiser worden, der vurhin under sant Henrich von Beiern dem keiser ein vurneim heubtman gewesen, wiewol er kein beier noch saxchs ware so ist er doch von dem selben mit bewilligung der churfurste
n zum keiser ernent und gewelet. Wirt ihn ohn zweiffel vor einen dapffern helten, religionß, politischn, und kreichßsachen erfarnen man angesehen. Mach auch von Caroli magni abkumpst, swabenß herkomenß und ein welff
gewest sin. Aber die churfursten haben sich nach doit s. Henrichs zwei jar umb der chur geirret, biß er durch underhandlung hertzogen Werneri von Burgundien den churfursten ire regalia und feuda frei verlenet, do haben sie ihn erwelt, aber hat ihn folgenß auß rhaidt bemelten hertzogen von Burgundien sulche freigebung widder abgenomen. Er plach zu Lymburch bei Speir hauß und hof zu halten.
Ist vom pabst Joanne 20 gekronet worden, und alß er ein mechtiger keiser gepieter der romer gewesen, hat er sin sohn Henricum damit daß rheich ein gewiß heubt neben ihm het zum romischen koninck lassn erwelen.
Die swaben, burgundier, arelatenser meilender, venediger, romer satzsten sich widder ihn, die hat alle zugehorsam mit gutte und dem swerde pracht und gutten friden in Italien und Dutzlandt uffgericht. Hat auch die marck Oistenrich
an die swaben bracht. Und Lodovicu
m barbaru
m zum lantgraben in Doringen gemacht, hat recht und pilligkeit geleibt, und man findt in das er in jure cæsareo etliche leges uffgericht. Nemetum die stadt hat er geweitert und sie Speir genent, dahin er auch die dhomkirch angefangen zu bauwen. Und wie er inß 19 jar regeirt ist er uff die wenden und ungarn mit hereßkraft gezogen. Und uffs lest zu Utricht ihm Nederlande gestorben und zu Speir begrabn worden. Und hat durch sin keiserliche hoicheit, ehe, und regiment den francken namen in Deutzßlandt fast erhoight und sin hausfrawe Gisela von Burgu
ndia die keiserin wart folgenß bei keiser Conradu
m begraben.
Henricus 3 hertzoch zu Francken deß vorgemelen
keisers Conradi 2 sohn, wart a
nno 1040 von den churfurste
n zum romischn keiser erwelt. Und hat Agnese deß fursten von Poteirß dochter auß Franckrich, etliche willen sie were einß konincks dochter vo
n Engelandt gewest, zur ehe genomen und damit sinen Henricu
m 4 gezilt. Disser Henricus der fatter wart niger genant, dan ober
wol von farben brun und swartzs wart so hat er doch vil trefflicher tugendt an sich daß er auch der milde genant ware der frolich, leiblich, angeneim und milt ware. Er zaugh mit dem bischof von Bambergh gen Rom da drei pabst erwelt waren halff daß scisma stillen und drei absetze
n und macht den von Bambergh zum pabst der Clemenß
secund
us genent wart, der in auch gekronet und gewihet hat. er hat auch den probst von Goslar Anno von Dassele geheischen befordert daß er bischof zu Coln ist worden der vil irthumb mit den burgern daselbst gehat und soll canoniceirt und in die zal der hilligen gesatzst sin. Er hat vil kreige mit den behmen, beiern, hungarn, lotringern gehat dieselben zum theil gesclagen zum theil inß ellendt oder zu gehorsamtheit pragt und die sarracener vß ganß Italien verjaget. Darnach bei leben sinen sohn nit uber funf jar alt zum keiser laissen erwelen und zu Aich kronen. Bei sinen zeiten ist der reisse pallæ ei
n sohn Evanderß in Rom fonden der von turno ersclagen ist
[434'] wie uff sinem sarckstein geschriben stunde und daß gebenß von dinem lichnam so langk war alß die stadtmaur hoich. eß hat sich auch bei sinen zeiten zugetragen wie der keiser zu Mentzs ihm dhom stunde und der ertzbischof zu Mentz und der abt von Fulden der keiserinne
n cantzler neben dem keiser. Und der beider hofgesinde sich umb deß vurstandes irer herrn also hefftich zanckten, daß sie vil bloitz im dhom derhalb versturtzsten. Darnach starb disser keiser a
nno 1056 wie er 17 jar regeirt hat, und wart sin lichnam halb zu Goslar und halb zu Speir bei sinem fatter begraben. Sin hausfrawe Agneß regeirte mit irhem sohn Henrico 4 daß rich ein weil zitzs durch rhaidt hilf und beistandtz beschof Annonis von Coln und anderer fursten.
Henricus 4 hertzoch zu Francken deß Henrici 3 vorg. sohn ware a
nno 1057 durch die churfusrten zum keiser erwelt und vom pabst Nicolao 2 zu Rom gekronet. Hat 48 jar nit ohn groisse widderwertigkeit von den pabsten geherschet, da
n alß er sich siner vorelter freiheit zu gebrauchen understunde in dem daß er die pabst bistumbe und pr
ælaten setzen und insetzen wulte, dar gegen lagt sich einer Hiltebrandt von iuscan der pabst Gregorius 7 genent geswinde, und gebotte dem keiser von sinem vornemen abzustain. Deß der keiser wenich achtet. Derhalb in Gregori
us 7 in den ban dede. Und absolueirte alle fursten und edlen va
n den eiden damit sie den kaiser verwant waren. Alß aber die pabste und geistliche disser zit groisse authoriteit, macht, und ansehen hatten, und die sachen zwischen dem keiser und bischoften und adel in Saxsen nit wol stunden, besorgt sich der keiser allerlei, moist er sich demotigen und zur boeß drei tage mit bloissen foissen uff dem eiß gaen, damit er gnade und absolution erlangte. Do ordineirte Gregorius 7 eirst daß die cardinales die pæbst erwelen solten dweil eß dem keiser verbotten wart, damit die keisere nit uber pæbst stigten. Darnach leiß sich Henricus 4 beduncken sin demoit were der keiserlicher maiesteit und oberkeit ein groisse verkleineru
ngh die ihm leide dede und gedachte Gregoriu
m 7 widder deß pabstumbß zu untsetzen. under deß erweleten deß pabst anhanck und bischoffen in Dutzschen lande anno 1592 den 1077 hertzogh Rodulphu
m zu Swaben zum keiser und sendet ihm der pabst ein guldin kroin mit der umbschrift, petra dedit petro, petrus diadema Rudolpho. Do ginge der bock an und folgten vil swerer krege umb der hoichheit oder ehegutz willen. Dan keiser Henrich eilet auß Italien in Dutzlandt und rustet sich gegen den uffgeworffen keiser, und gesclagen vil groisser sclagten, darin die bischoffen von Meiburgh und Wormbs ersclagen. Und Rudolpho sin rechte handt in der sclagt abgehauwen wart, und alß ihm die im bedde lagende vorpragt wart, sagt er zu den umbstanden bischoffen, sehet ihr hern mit der handt hab ich minem hern keiser Henrichn geworen treuhe, und holt zu sin. Nuhe gib ich euch zu bedencken, ob ihr mir wol oder ubel gerathen hat. Und starb dar uff im selben leger im veirthen jar nach siner erwelung, do er uff sin erwelung verzegen und Henricu
m 4 umb gnade gepitten hatte, wirt derhalb nit under die keiser gezalt. Aber Henricus 4 leiß sinen sohn auch Henrich der 5 genent zu keiser erwelen. Und zouch nach Rom in meinongh den pabst Gregoriu
m 7 sinen widderparth zu untsetzen, wilcher auch irthumb mit den geistlichen hatte, dweil er den preistern die ehe verbotten, und vil ehe der geistlichen zerrissen hatte. Aber die bischoffe hilten eß mit dem pabst, und hitzsten den sohn gege
n den fatter, holffen dem daß er den fatter verfolgte, und mit im etliche sclagten thoin moist. Zu letzst flohe der fatter uff Lutich da er starb. Und dieweil er noch im ban war so wart er ihm funften jar darnach eirst zu Speir begraben und soll bischof Anno nit vil zu
m friden zwischen fatter und sohn gerathen haben. Noch in leben disses Henrici 4 bragt der neu pabst Velanus 2 im concilio zu Claremont den gemeinen herzugh aller christen potentaten zu weghen daß sie eindregtich drimal honder tausent man uffbrachten gegen die sarracene
n und turcken zu zehen uber mere Hierusaem zu erobern. Und wart und anderen heubtleuten herztogh Godefridus vo
n Lotringen und Bullion der vorneimbste. Der hat Anno 10099 die stadt Hierusalem gewonnen derhalb er von den christen fursten und kreichludten zum koninck zu Hierusalem erwelt wart, doch sich mit keiner guldin cronen wolt kronen laissen, dweil christus mit einer dornen cronen alß ein konick der juden
[435] zu Hierusalem gekronet war. Also bleib daß koninckrich zu Hierusalem bei acht christen koningen, biß a
nno 1172 uff Saladinu
m den koninck der sarranen und ægiptern. Und ist der keiser Henricus 4 mit im tage gen Hierusalem mit den christen in werbung gewest.
Henricus 5 hertzoch zu Francken
wart deß benanten Henrici 4 sohn, zum keiser von den churfursten a
nno 1108 erwelet und bleib 20 ihm keiserlichen ampt und regiment. Wie er nuhe sinen fatter den tevren keiser durch anregen der bischoffen verjaget daß er vor leide verstorben, zouge er nach Rom sin croin zu untfangen do wart ihm die geweigert er sagte, dan zu, daß pæbste und bischoffe ohn deß keiserß bewilligung mogten erwelt werden, diß waß der lohn daß er sich ihnnen zu gefallen widder sinen fatter gesatzst hatte. aber Henricus 5 besweirte sich deß, angesehen die keiser deß vor 300 jaren in gebrauch gewesen, auch bei der greickn zeiten, insonderheit daß eß vur und nach 43 pæbst ingewilliget hetten, dargegen sagten die geistlichen, deß weren die pabste ohn ein conciliu
m nit megtich dieweil den weltliche
n sulche hoicheit und macht uber die geistlichen nit gepurte. jede parthei wante irhe argumenten vur, wilche aber die redligste und beste waren, dar uber war kein richter dan daß swerdt deß starcksten und die volherdung deß kreichs. Von dem rechten der bestifter, de jure patronatus der weltlichn wil ich hie verbeighain. Da aber Henricus 5 sahe daß der geistlichen vornemen und eppaß kei
ende nam. Und er in eim erweckten uffroir zu Rom derwegen scheir sult umbkomen sin, auch gedacht der pabst und bischofs kinder hetten kein landt oder lude zu verlern wie die weltliche fursten, und die bischoffen Lothariu
m den hertzogen zu Saxen gegen den keiser uffrustich gemacht hatten, der sich beß besan und in eim grauwen kleide deß keiserß
garæ begert und erhilt daß auch teglich die uffruren und kregen gegen innen ehe lenger und mehr erweckt und prackiseirt
haben, und gar kein uffhoeren ware. Kan sin, daß er gedagt habe, sie mogen wol einen droiß haben, dhu moiß dannest dineß leibß und wolfart achtung nemen, und gestattet daß die zweitragt dannest gestolt oder gestillet wurde. Daruff ist nach langer underhandlung ein sulcher vertragh gefolgt, und bei Wormbs am rhein da beide parthien starck zu felde lage
n publiceirt und vßgeroiffen, der meinongh, daß die weltlichen sulten nominern und pr
æsentern, und die geistlichen sulten inuestigern und insetzen. Diß sult ein fridtmittel sin damit beider hoichfart und geitzs daßmail gestilt wart. Und war ein groisse freude derhalb under allem folck, dan vil moisten vorhin widder ire gewissen und willen einer parthien anhengich sin. Eß hat der pabst Pascalis 2 heruff keiser Henricu
m 5 gewilche beide bestimpten bestetiget. Und ob wol keiser Henrich mit dem pabsten und geistlichn gnogh zu schaffen gehatt, noch dannest hat er krege in Hollant Saxsen und Lotringen gefoirt. Disser Henricus 5 starb anno 1125 zu Utricht ohn sohn, daß etliche willen gott also geschickt daß er sinen fatter unterhet und verfolgt het. von Utricht wart er doit durch Coln uff Speir gefoirt und da bei sin voreltere begraben.
Hie ist zu wissen daß der stamb von francken, in Dutzlandt mit bemeltem keiser Henrico 5 abgestorben und mit scheilt
dreien swartzen lewen oben einandern im gulden felde
und helm
ein swartz halb leu in der gulden cronen
, begraben ist. Da
daß keiserthumb hondert und ein jar verwaltet worden. Aber daß hertzogthumb, puta franconiæ oder franci
æ orientalis, nit francis in Gallia, franckenlandes, ist komen uff Conradu
m den sohn Frederici von Stauffen bei gemunde gelegen und der swestern Henrici 5 eheleuthn. Und deß nachkomen, her an ist zu gedencken wie der weltlichn menliche stemme, eß sin fursten oder edlen nit altzit
[435'] daß ist in der abkompst von man zu man in allen glideren und graden zu erhalten sin, dan felt auch uff ein frawe deß stambß und ire sohne, wie zu vil malen gescheit ist. aber daß landt helt glichewol den namen und wapen. wie daß hertzogthumb an daß bischtumb Wurtzburgh komen ist, da sich der bischof auch herzogh zu Francken schreib und daß wapen foirt. So hatzs mit den veiren keisern und hertzogen von Francken der einer Conradt und die drei lesten Henrichn uff die reihe genent waren dißmal sin ende.
Lotharius 3 hertzock zu Saxen ein sohn Gerhardi deß hertzogen von Saxen von keiser Henrico 4 ersclagen, disser Lotharius wart eindregtich zu Mentzu von den churfursten erwelt und zu Coln von bischof Frederichn von Sarworten mit siner hausfrauwen Ritza gekronet, wiewol ich eß eitz bei den francken allein wult gelaissen haben. Aber dieweil er ihm cataloge den Francken folgt und hernach der swaben sieven sin, so wil ich dissen von Saxsen diß ortzs setzen. Disser Lotharius ist noch von den alten saxsen gewesen wilche daß weisse fuelen oder pferdt im roden schilde gefoirt. Und hat vil anfegtigungh von Conrado hertzogen zu Swaben und Francken dem enckeln keiser Henrici 4 und suesterß sohnß Henrici 5 der von paltzgraben Godefrido zu keiser erwelt war und vom bischof zu Meilain gekronet.
Aber der hertzoch von Beiern ein welff hilt eß fast mit keiser Lothario dan er sin dochter zur ehe hat, damit er folgenß daß daß
landt Saxen ererbet da von die hertzogen von Brunswich und Lunenbergh untsprossen sin. Und alß Lotharius und Conradus lang samen umb daß rheich gestritten, so hat sie sant Bernhardt beide vereinigt, also daß Conradus daßmal vom keiserthumb abstunde. Und Lotharius zouch gen Luttich zum pabst Innocentio 2 und mit dem nach Rom und satzst den widder in und wart von dem gekronet, und regieret eilff jar. Er hat vil krege in Italia und Dutzschlandt gefoirt. Und wie er swere clagt uber Herman von Weinsbergh vernomen deß er sich nit verantworten mogt, hat er ihn uberzogen und Weinsbergh abgebrochen.
Wiewolnuh keiser Lotharius, wie die vorige ottones gut pabstich und geistlich ware noch dannest wolde er den vertragh mit keiser Henrico 5 uffgerigt nit halten, dan lagte sich hardt dar gegen, ware auch kein sach den christlichen glauben antreffende, dan der keiser alte freiheit und geregtigkeit. Und wie er von anfanck nehe gern sich der keiserlichen burden beladen, dan ein furst unstraflichs lebenß war, wie auch religion und recht seir geliebet, daß verfallen ius civile widder and den tagh prengen und in schoillen befollen zu lesen. So wirt er ohn zweiffel sich gegen vurgeurten vertragen nit anderß dan uffrigtiger gutter meinongh gelagt haben, darumb er doch wol heimlich beneidet und verhast sol sin worden. Die zwein vernoimbde rechtgelerten Wernerus oder Ernerius, und Azo haben der zit gelebt und die beschriben alte recht helfen an das licht prengen. Umb die zeit sol auch Gracianus librum decretorum uffgericht haben, wiewol Carion sagt ein bischof von Wormß hab eß vor hin samen bracht wilch buch er gesehen hab. Alß nuhe keiser Lotharius friden in Italian uffgericht und sinen wegh widder uffDutzlandt genomen, starb er uff der reisen zu Bern sonder leibßerben. Etlich sagen er sei zu Trint gestorben und hab den koninck von Denmarck bezwongen und zum christen glauben bracht, auch daß rheich hoher in erhe bracht dan eß an etlichen hondert jaren gewesen. Hie bin ich an das jar 1138 komen, da bei ich eß dißmal bei laissen will.
Hie moiß ich noch deß irthumbs zwischen den pabsten und keisern gedencken, besonder der zwischen Gregorio septimo, und Henrico quarto umb der ursachen daß die keisere ire alte geregtigkeit daß sie pabst und bischoffen setzen mogten, vorgelauffen ware. Und war umb der keiser Latharius den vertragh von keiser Henrico quinto, dar
[436] uber uffgericht nit inwilligen wulte. Und eß der oberkeit sachen antrifft und nur daß meiste nit dar von zu richten gepurt, noch moiß ich min einfeltigen gedancke
n die frei sin wol anmelden. Ich gedenck die groisse hern sin auch menschen, kunnen hohen geist und moit haben und nach der monarchien tragten, so wol die geistlichen alß die weltlichen, wie Ninus sirus, Alexander magnus, Julius cæsar und Octavianvus Augustus gethain haben und allein daß hoighste regiment gesoigt, so doch nemanß der aller oberster monarchn kan sin dan allin got der her. So haben die menschen einen andern
griff druff. Der keiser mogt sagen, christus hab die monarchia deß keiserß Octaviani bestetigt daß er darunder geborn wolt sin. Und gesagt gibt dem keiser waß dem keiser zustunde, daß mich die recht sagen, der keiser der welt her, daß reich christi sei nit von der welt, und hab mit petro den zol bezalt, und der argumenten vil mehe. Dargegen die pabst vorwenden, christus hab sin kirch uff s. peter gebauwet und ihm die sclussell deß hi
mmelß befollen. Wie daß dan Bonifacius 8 in extamagante, de maioritate et obedientia, ercleirt und dem pabst die oberste hoicheit allein zuschreibt, a
nno 1300 ungeferlich. Auch von der gifft deß keiserß Constanins groiß halten. Dargegen aber die weltichen inreden, und daß anderß deuten willen, und sagen die palbst
haben jus canonicu
m slebst gemacht und vßgelagt. Conation diß Constantini were nit gleublich. So hetten 43 pabst der keiser freiheit bestetigt moißten auch gelten. Ich weiß sulche nit zu urtheln mach allerlei gedencken, daß jeder sin sach groiß macht und sich slebst soichet. Eß ist freilich vil daran gelegen wer den andern setzen und untsetzen mach. Wer die bischtumb vergeben und vor die confirmation so groß gelt nemen mach. Den fursten, adel, gelerten und alle die umb den keiser sin, het deß keiserß freiheit mogen geneissen. Aber eß het den capitteln wilche die bischoffen und prelaten erwelen und romanisten und curtisanen gar nit gedienet. An beiden oberkeiten und stenden sol wol mangel und gebrech sin. Der gemein man ist auch nit uffrichtich, moiß aber den meisten last tragen. Die philosophi sin zu
m theil seltzam leude gewest haben etliche nit begert oberkeit und richtumb. Ich sult mit den wol stimmen wan ich noitturft het und gnogsam were. Die dingen sin doch dem gluck der veranderung alle underworffen den ichs wol befollen moiß laissen sin. Doch so vil mehe waß ich gedacht hab von beider stende kreich gewern und ansclege uff einandern. Die geistlichen gloriern meistheilß uff ihr konincklich pr
æsterthumb, sclussel, zweiswerter, crucer salb, weiquast blixe retzs bichthoren predighstoil, moissigkeit leer, plibende gutter, leer
, rethonck und waß deß _______ ist.
Die weltlichen uff irhe keiserliche und konincklich herkomen uff ire durchluchtigkeit, furstiche landen und lude, adeliche geburt, hohe heirathen, megtige frundtschaften, uff irhen hohen gewalt und pracht, uff ire roß, wagen, harnerß, ritterschaft, uff ire steur und schatz, und halten derhalb vil von ihn selbst. Aber daß kan ich ubel von ihn uffnemen, dieweil sei so edel sin warumb sich die fursten suchen hohen stammeß von den unedlen meistheilß von baurischem gesclecht pabsten und bischoffen gegen einandern verhitzen ire bloit zu vergeissen landt und leude zu verderben, den sohn gegen fatter, den broder swager bewanten gegen den andern. Und verstain nit daß sulche uneinigkeit der fursten und weltlichen, der geistlichen uffkomen ist, kunnen eß in der bicht dahin bringen daß die frawen innen zufallen und widder ire menner sin. Die geistlichen hutten sich vor streichn, sehen ire wonden und bloit gemeinlich nit gern, derhalb komen sie selten in kreich und sclagten, laissen die grobe ungelerte weltliche leien daß vur sie verrigten, wan die geistlichen aber selbst under in uneinigh werden zwein oder drei palbst
und bischofn uff einmal erweln, da moissen sie dan vß noith die weltliche fursten edlen unf kreichsleuthe anroiffen, den ablaß und absolution, mangelt geben, und irer hilf und beistantz gebrauchen, dan singt man, da pacem domine. Und kan also zu zeithen ein standt den andern finden, aber daß forthel hat der geistlicher standt mehe, dan wan die koningen
[436'] fursten und herrn bistumbmen, abdecen, cloister bestiften ire hertzogtumbme
n, graffschafften, herligkeiten, dorffer, haiffe, lenderreien, erbgutter darzu geben, die werden mortificeirt nimmer in weltiche hende zu alienern oder zu wenden, da durch untgutten sie ire ein geblut frunde und weltlichen der gutter so weit daß sie revlich und sehen moissen und nevlich jus patronatus dran behalten mogen, dar durch nimpt der weltliche standt teglich ab, und der geistlich zu und wirt seir gesterckt und nimpt zu. Exemplu
m sicht man in allen natione
n und landen, derhalb kan ich daß wort christi nit begreiffen. regnu
m meu
m non est de hoc mundo. Und waß der sclusseldreger petrus gesagt. Ecce reliquioneus o
mnia et seculi sumus te. und daß contrariu
m, secvus sva et d
ominus. Doch gehort den geistlichen die hillige schrift allein glosern und vßlagen mogen warumb mogen sie dieselb nit mit sich und die weltlichen deuten, dweil sie alle from und verkeirt sin, sult sagen geleirt und scharffsinnich sin.
Wie ich nuhe fast alt sin, so bedunckt mich selbst in bestain etwaß zu dollen, fleissich begernde mir minde deliramenta nit zu verargeren.
Anno 1595 den 19 marcii uff palmtagh halten pastor und kirchmeistere mit den den choris
eciis die vesper regnong sant Jacob dahin hat ich den custer zu Carmeliten uff ein gleslin weinß den nachmittagh in daß sprechhauß geladen zu versoichen ob sich unser offerman mit ihm so vil moglich were verglichen kunthe, daß sie beide urklocken also stelten daß sie glich an beiden orthen weisten und scloge
n, sulchs sult in einem kirspel da sie bei die urwircker regerten loblich und fein, und gutte richtgkeit geben, vorbeheltlich an jedem orde die klock etwaß froher oder spader zu setzen darnach sie zu thoin hetten und darnach widder zu recht pringen. Aber der custer wart uff den mittagh zu
m landtcomthur Rauschnbergh beroiffen daß er sich untschuldigen leiß wiewol er mir zugesagt hatte. Also wart dißmal nitzs gehandleth mach uff ein andermail geschein.
Anno 1595 den 22 marcii hat mir neif Gotschalck zi
mmerman zu Cronenbergh im keller oben under den stoblin und kuchen ein stuck hultzen schechts gelagt daruff die hultzen streubalcken neigst dem hof resten sulten, wie auch ein hultzen steip in die maur daselbst etwaß zu halten, dan die balcken waren altheit halber in der muren abgefault daß die want zweischn
dem stoblin und kuchen bestunden zu sincken. Glicherweiß waß der ein
fewener in der mauren an der buchelßmauren faul worden, dar unden neigst der trappen satzst er auch ein stutzen oder baum uffrichtich der ihm sult helfen trogen. Diß moist also in zeiten etwaß underfangen und gebessert werden, ehe eß sich verleiff und mehe schadenß folgte. Were wol nodich daß der keller zu Cronenbergh wie auch der keller zu Weinsbergh mit steinen uberwulfft wurden und die heusser da durch verbessert und gesterckt wurden. Aber dieweil ichs eitzs nit vermach laiß ich den nachkomen befollen sin. Eß hat min neif daß gehultz und arbeit eineß tag mit zwei knechten darzu gethain, aber noch nit geregnet oder gelt bekomen wan daß geschicht mache ichs anzeignen.
Anno 1595 den 24 marcii uff weisfritagh hat der schatzheffer zu Mugenhusen genant Gerhardt Henrichs von mir 19
rad. alb. gewontlichen schatzs gefordert und untf. joncker Wilhelm Goltstein herrn daselbst zu prengen. Und ob ich dißwol in min rechnsboich angezeignet so setze ich eß auch herzu, uff daß man eß de baß umoge daß ich sulcher alleß richtich mache und bezale, damit min erbe nit drumb angefertigt werde. All geneisse ichs mineß Wolffsguts daß eitzs still ligt nit ein korn oder heller.
Anno 1595 den 24 marcii ist der offerman zu Neukirchen zu mir komen, und von miner hofrechten die zu swartzem licht daß summer roggen ihn die kirch oder vor den offerman daselbst. Und ich hab im 10 marck colnisch
[437] dar vur an gelde bezalt, dan daß malter galt eitzs 10
gl. current. Diß vurg. zwein posten stain in minem breff, daß ich sie wol bezaln moiß, auch alle jarß bezalt hab. Aber mich bedunckt diß
lb. kornß komen dem offerman daselbst vor sinen lohn zu, und mir geschehe eitz zu wehe, dweil kein gehoicht uff den hofrecht stait noch pachter daruff wont der zu kirchen, und eß nemanß pachten will.
Anno 1595 den 25 marcii im lesten von der charwoghe
n hat min neif Gotschalck Weinsbergh zimmerman in simem
wonhauß im Trauben an der Hoeportzn auff dem eirsten gebonne einen undersclagh gemacht, daß er ein gemach vur sich het mit emanß allein zu sprechen und etwaß abzuzeignen oder zu schriben daß im die kinder oder gesinde nit uff dem halß legen. Dissen undersclagh sult er vor 10 jaren ungefherlich gemacht haben. Inhalt sineß meitzittelß fol. 190 pag. 2 stainde, scheir am ende in clausula, anfangendt, nachdem der bau
etc. biß an die clausel, wan sie aber ohn su
pra fol, 190 uff sin kosten ist aber pliben anstain biß eitzs daß ihn die noit scheir darzu dringet, wie mit den isern tralier und deß mehe. Er sagt noch heischt mir nit, wirt mich aber am hußzinß wol wissen zu finden.
Anno 1595 den 26 marcii ist der hillige parschtagh oder oistern auff dissen tagh gefallen. Ist wol seir frohe ihm jar und kalt, und uber drei jar a
nno 98 den 22 marcii komen ist 4 tagh forher, aber darnach an vil jarn nit widder so frohe. Mir haben alle zu Weinsbergh und zu Cronenbergh unß hoichzeit in unserm bedehauß und kirspelßkirchen s. Jacob gehalten, wie dan auch die hillige kirch und daß geistlich recht allen christen ufflagt zu
m wenigsten einß im jar uff daß hoichzit parschen sich mit andagt zu bereitten und das heiligs sacrament zu untfahen. Dan wie paschn nit à passione dan à transitu benant wirt, daß vom leiden nit gemeint aber vom langeganck oder ubergang verstanden werden sol, do der engel gotteß in ægipten langs der bezeigneter kinder israelß heusser ginge und die darin waren verschonet, aber in allen der ungezeigneter heusser den eirstgeborn meinligs kunne von menschn zum vehe zu erscloge. Darnach sie moises durch das rote meer unbeschedigt forette und pharaonem der sie verfolgete mit wagen, roß und sinem folck verseuffte. Alß aber die kinder vo
n israel vß der deinstparkeit zur freiheit so wonderlichen durch rote meer gangen und erloist waren, und got dar vor alle jar fest deß durchgangs heilten und danckten, so gepurt unß auch nit weniger dan jarß einß uff daß hoichtzit parsche
n gott mit reinem hertzen zu loben und zu prisen, daß er unß von kindts uff durch so vil ungemachs gefoirt hat, und bidten daß er umß fort an vur sunden und allem ubel bewaren will, und foeren unß den rechten wegen, daß wir von untugeten zu den tugeten uberghen mogen, und von einer tugeten zur andern, vom kreich zu
m freiden, endtlich von dissem jarmerthal zu ewiger freuden.
Dieweil min broder und ich mit ihm besonder mit noch mehe personen disch zu Weinsbergh hilte, min suster Sibilla mit neif Herman und noch zwien zu Cronenbergh, und nit bequeimlich mit so vil personen alle an einem disch sin konten hab ich an jedem orde am abendt ein maeß rhaitzweinß geschenckt und befolln, christus ist uffgestanden etc. zu singen wie gescheidt ist.
Anno 1595 den 27 marcii uff montagh zu parschn alß gedegniß gehalten wirt daß christus nach siner erstentniß zu den zweien uff dem weghe quam und mit nach emauß ginge folgenß vß einem kleinen flecken zu stadt gebawet Nicopolis genant, zu deutzsch Sigstadt, von Hierusalem 60 stadia gelegen der 8 ein meilgin machen sullen. Ein stadiu
m helt 125 passas ein passus 4 foeß, und machten die 60 stadia, uber die 7000
[437'] passus oder dubbel schrit sich ertragendt. Und hat Bethania und der Olybergh nit weit dar von 15 stadia oder veltwegs vo
n Hierusalem gelegen. Moises hat wol verptten uff den sabbath nit zu wandern, aber die sinagoga hat 2000 passus erleubt, sol ein sabbats reise sin. So halten eitzs die leude in Coln den gebrauch daß sie uff dissen parschmontagh auch wol 2000 schrit den vormittagh von kuchen zu kirchen umb ir ablaiß ghain die mittagh und nachmittagh zu gast. Also gingen neif Peter Weinsbergh und Anna von Gusten elude mit iren 6 kindern auch ein stuck wegs umb ir ablaß und quamen samen de
n mittagh zu Weinsbergh essen, und hilten ihr parschen bei unß. Und ich sagh die kinder an wie zu andern mehemaln und gedagt an die clausel und worth in minem testament deß 4 cap. deß 5 vers vom legitimern, daß disse kinder eitz alle ehelige geborne colnische kindere von Weinsbergh wer
n und ich sie so hart mit dem legitimern besweirt het. So sage, ercleir, addeir, und will ich eitz in kraft disser miner eigner vorbehalter handtzeugniß, im pfall die legitimation von pabst, keiser, oder die deß mache und befelchaber, versaumpt wurde, daß dieselb in leben oder nach absterben bemelten Petri von Weinsbergh miness broders Gotschalcks naturlichen sohn, oder siner kinder besonder menlichs kunne, einiger weise versaumet wurde und nit geschein were, so sol den kindern sulche versumniß und nit vßbrengung der legitimation nit nachtheilich sin, an dem ob kein primaii agnati in leben oder zu verhoffen weren zu
m lesten zu, so sullen disse neif Petri abstigende menlige leibßnachkomen secundarii agnati sin und einer auß innen min erb und hausfatter zu Weinsbergh werden zu
m lesten zu, vur allen minen primarien und secundarien cognaten. Dan ich sie eitz selbst legitimere und elige alß were ich ir pabst oder keiser und beger, und pitt daß sie min executorn und jede oberkeit dar vur und vur secundariis agnatis halten, hiesen, annemen und in
die possession setzen wil, ohn einige legitimation der oberkeit, die weil ich sie eitz selbst legitimere. Doch zu
m uberfluß und nit vß zwangk mogen sie sich von der hoigster oberkeit legitimern laissen, oder nit laissen, wie sie willen, daß sol zu irem frien willen und gefallen stain, und obb emanß von haußcognaten ihn der hausfatterschaft innen in getrongen und vorgesatzst were, der sol jeder zit dem secundario agnato schuldich sin zu wichen und dem stadt zu geben. Daß ist also min lester wille und _ befilch im pfal versaumpte legitimation.
A. 1595 den 29. marc.sin der stat Coln gesanten, her Johan Hardenrade, alter burgermeister, und doctor Wilhelm Haickstein, syndicus, von Prage uss Behem in 14 tagen zu Coln ankomen, da(n) so lang mois man druber reisen. Und waren scheir 7 monat ussgewesen, dan vorhin anno 94 den 1. tag octobris waren sie eirst aus Coln dahin verreiset.Und wirt nit wenich gekost haben. Umb eines ausgangen mandati sine clausula,von keiser Rudolpho 2 uff anhalten des churfursten und etlicher scheffen des hohengerichtzs zu Coln, moisten sie widder dahin reisen und vur der keiserlicher majesteten handlen. Am godestag den 5. apr.haben sie im rade refereirt, was sie ussgericht haben, und wie ich verstain, nit vil mehe, dan das das keiserlich angangen mandatum uffgehaben sei, das uberich aber noch unerortert pleiben. Was das aber sei, ist noch nit lautpar worden, dan wirt stil gehalten bis zu siner zeit.
A. 1595 den 30. marc. hat der ehrwerdiger, edler und gestrenger Henrich von Ruischenberg, lantcomtur der balien zu Mastricht, jetz in sinem von ihm neue gebauten Dutzenhaus in Coln wonende, 4 gegeren laissen machen, dern hat er eins, swarz museirt flauweil, mit siner alven und zubehuir in unse kirspelskirch s. Jacob geschenkt, wilcheß unß der scholmeister und offerman zu Weinsbergh pracht und geliedert
Und stunde und(en) am guldin crutzs sin biltnis mit dem weissen dutzschn ordenskleit, neben dem crutz aber siner elteren wapen, das von Ruischenberg [438] mit dem swarzen balken und drei swarzer foegel droben im weissen felde, und das Nesselroder mit dem weissen zinnetigen balken im roden schildediß Geger ist den kirchmeistern zu groissem danck gewesen, mogen siner e. und strenikeit zu
m besten dar bei gedancken
Mach auch zu Carmeliten und zu Minderbrodern, an jeder ort ein, geben haben. Wie dan deß hern miltigkeit und guttigkeit vor andern hoich zu preisen
Mach auch noch etwas guts im sin haben vur die armen zu s. Jacob zu bestiften, wie mir der her selbst gesagt hat.
Anno 1595 den 31 marcii moiß ich auch etwaß lecherligs anzeignen, wie unß brungra moder ketzgin gestorben. darumb all unß folck zu Weinsbergh und Cronenbergh beku
mmert war. Darumb daß ein frembde kolswartze katzs vß dem backhauß oben uber etlich mail in unß hauß komen und daß ketzgin zerbissen und ein groiß stuck velß unden vß dem halß gerissen hat daß im die keil wundt war und nit wol essen kunth. Und jeder zornich uber die backhauß katz war. Einer meint sie het gewalt in unsem hauß begangen, wan ir recht geshege sult man ihr den kop abhauwen. Die kinder wolten mit degen und beieln dran, die andern wolten ihr strick lage
n gangen, geisseln, und hangen. Etliche wulten rhaidt mit den barbiren nemen, ob die wunde zu heilen were, aber kein artzst wolt sich deß beistgin annemen, sachten eß were ein dhoit wunde. Aber daß ketzgin kratzte noch mehe dran daß eß arger wart. Es wart hinden uff den alten torn uffs bedt gebracht dar ihm gut essen und drincken bracht wart daß die mortsche katz nit zu im mogt komen. Auch ihr sohn der jonge katter zu ihr gelaissen der mit traurich waß und sich oft mit der backhauß kattzen in der nacht im hauß gereufft und gebissen daß jeder dar von erwachet und daß hauß vol harß gelegen hat. Zu lest ist daß moder ketzgin gestorben, und beclagt worden daß eß ein sonderliche gutte meussersche gewesen, und scheir die beste vo
n dem gesclecht ohn ihr sohn der catter, hat uber zwenzigh jare zu weinsbergh daß gesclecht gelebt, dan diß anfrawe hat unse motter vom Maltzbuchel durch minen jongen
bachiot laissen hoelen, die erzogen, dar von quam noch ein motterkatz waß disser motter. Wulten daß doede ketzgin mottern zu erhen nit zur schanden uff die straiß werffen, dan begroven es hinden uff den thor hof under einen weinstock am winckel bei dem thorn. Diß schreib ich eitz vor kurtzweil dan hab eitz in der vacancz etwaß rawe, da von folgendt waß gemacht.
Tædia cum curis fugiunt scribendo iocosa.
Omnibus haud horis serioa lecta levant.
A. 1595 den 1. aprilis ginge die zeitung stark in Coln, min gnedigster her Ernestus, erzbischof und churfurst zu Coln, hett dem domcapittel uff underhandlung des nuncii apostolici die zolle uff dem Rheinstrom ingeraumt, darausser den rentner(n) bezalung zu toin. Mit was conditionen, wilchen und wie vil, dess kunt man noch nit vernemen. Den rentner(n) am zoll zu Andernach stunten eitzs 14 jar aus, darund(er) war noch nitzs bezalt, dan die leste bezalung was von anno 1581 gescheit. Und ginge die laute, das domcapittel wolt allein den lesten termin von dissem jar 1595 bezaln und davon quiteirt sin. Das hoirten die sementliche rentner ungern. Nuhe hatten wir drei renthbreif neben andern rentneren zu Speir hinder dem licentiaten Vianden ligen jeden von 25 daller jarlicher renthn, deren einer stunde uff Drutgin Barß war mits zugetheilt. Der ander hilte uff Sophien Korth, der kompt unß 4 erbgenamen zu Weinsbergh zu. Der dritte hilte uff mich Herman Weinsbergh den hat ich gegen daß wolff zu Swartzem verbutet quam den kirchmeister und
[438'] provisorn s. Jacob zu. Mogen sich die rentner samen besprechen, wie sie eß damit willen gehalten haben. Und darnach widder komen laissen, wan wir vernemen wie eß mit der bezalung fharen wirt. Waß sunst vur und nach mit der andernacher gehandlet ist, hab ich in verscheiden jarn und monden oben angezeignet da hat man eß zu soichen. Und wie eß fortan fharen wirt will ich hernach anzeignen.
Anno 1595 den 1 aprilis auff sampstagh zu 11 vren ahm abendt ist daß kindt Ursula ehelige dochter mineß neiffen Johanß von Dutzs bruwerß und Margreten von Aushem eheluten gegen der kirchen zu Leissekirchen scheir uber im bruhauß dar sie wonten
. Und ein haußcognatin primaria zu Weinsbergh miner suestern Catharinen Weinsbergs od. Dutzen enckel.
Darnach den 16 aprilis uff sontag jubilate wart eß in der vorg. kirchen zu Leiskirchn vom pastoir getreufft. ich war sin tauffpat, aber sin tauffgoden waren Ursula Wilhelm von Aushemß hausfrawe obg. Margreten steiffmotter und min suester Sibylla die beide sich hart umb deß namen willen hilten, doch moist min suster nachlaissen. Ich gab dem kinde bei der tauff ein roith flawiln budel koste 10 alb.. Darin ein guldin lewen, einen goltgl. zwein rad.d ein mischel noch ein pfenninck von 4 alb. item der hevelschn, ein betzlerund neif Johan der neu gefatter und die ander frunde hetten wunder gern gehat das ich den mittagh bei in pliben were, aber dieweil ich mich der gastereien abgethain hatte und auch fast kalt gefroren ware, danckt ich seir und ginge widder zu hauß. Die eltern waren deß erben froe.
A. 1595 den 2. apr. sin die alte soldaten zu schiff von Bonn uff Coln komen, sich da gerust und fort hinweg gezogen. Disse warn meisteils Beier und Oberlender, geltlois, drumb das sie rumoirten, 8000 daler wulten an bezalung haben oder die stat eim andern herrn inrumen. Vide supra den 26 janvarii a
nno 95 hatten iren heubtman gefangen meinten er het gelt untf. und gebe eß nit her auß
Derhalb was ein domcapittel und die rete in werbung, das sie in eil gelt uffbrechten und moisten stifter und cloister contribueren, bis sie bezalt und erleubt worden. Aber wolten nit ehe usszehen, sie hetten dan passporzen, die man ihn weigerten bis eitzs, das sie auszogen und ander neu soldaten darin zogen, daruber der freiher von Lynde, ein Lutger, heuptman sin solt. Man het wol mogen leiden, wie die sage ginge, das die alte soldaten die burger zu Bonn gezwongen hetten, den solt uffzubrengen, aber die soldaten hatten mitliden mit den burgern, sagten, die hetten doch last und liden genoich gehat, wulten nit daran. Sehet, so gehets zu, wa die fursten und rete uber die stette meister sin, derhalb Coln wol vorsigtig mach sin und sich selbst regern und ire stat bei irer freiheit erhalten.
Anno 1595 den 3 aprilis auff montagh vor gotzdragt zu coln hat broder Gotschalck sinen enckeln Gotschalck Weinsbergh sineß sohnß Peterß sohn (der bißher ei
n weil zits in der kost gewesen) helfen bei meister Henrichen Bruin glasworter uff dem weitmart zu
m aren bei der drencken an daß ampt fort vßzuleren, thoin. Dan er hat bemelten 1000 Henrichen und sin hausfrau Steingin, sinen sohn Peter und Annen ehelue, auch min suster Sibille bei sich zu gaste geladen, und da uff daß best von dem neuwen verdinckniß gehandlet. Dan meister Henrich hat noch drei knecht und jongen bei sich in der kost und sclaiffung, daß er noch zur zit besonder keineß jongen bedurfft, dieweil eß aber gutte erliche leuthe, die habselich, befrundt und in voller narungh waren, er ein rhaitzman und achter s. Jacob waren, und uber drissich jar uff der Hoichportzen und im kirspel s. Jacob
vil nachparschaft und gefetterschaft samen hatten, und mit dem vorigen glasworter uff der Breider straissen ubel angelauffen waren, so hat min broder und sin hausfrauwe groisse genoigde zu m. Henrichn daß der jongh da bei seir
[439] wol sult sin, besser dan bei emanß anderß am selbe
n ampt und hinwidder hat meister Henrich gutten gefallen am jongen umb mineß broderß willen, so deß er sich ercleirte. Wulte ihn darumb annemen.
Also wart das verdinknis und der vertrag gemacht, das die eltern m. Henrichen sulten voreirst ein dosin groner sitzkussen, 7 daler wert, geben, und uber zwei jare noch 12 daler, jeden ad 52 alb., dan der vorige meister hat auch 12 daler bekomen. Und solt der jonge noch funf jar leren und dienen, zu colner gotztragt anzugan. Dess sult mins broders fraue umb forgt willn vor 300 daler gut werden, das der jonge sin zit ausleren und halten sult, auch from sin bei den herschapper und doin, was eim jongen am am(t) gepurt zu toin. Neiff Peter gab ein firdel weinß zum besten. Min broder 1 fleschs rhaitzweinß, mi
n suster Sibylla und ich auch ein fleschs rhaidtzwinß. Und waren so den gansen tagh frolich.
Den 4 tag aprilis ist Gotschalck zu meister Henrich essen und sclaiffen gangen, der den 25 janva. zu Weinsbergh gewont und doch deß maelen zu leren ab und an gangen ware. Am selben 4 aprilis ginge auch Tringin Smitzs minß broderß pflegdochter in iren newen deinste in daß engelsche Wapen uff dem Steinwegh bei den gewantsnider, die vom 3 ja. auch von faberß frauwen bei s. Laurentz wonende komen und biß her zu pliben waß.
Anno 1595 den 3 aprilis hab ich an den namen Gotschalck gedagt, dan min broder Gotschalck (den min seliger fatter Christian von Weinsbergh also nach sinem fatter Gotschalck begert hat zu nennen) hat vil tauffpatten vom gesclecht und frembden Gotschalck laissen heischen, so vil daß ma
n sich darin irret, und baldt einen underscheidt dar an hangen den einen vor dem andern zu erkennen, alß disser jonge Gotschalck den zusatzs Peterß sohn, oder glaßworter moiß haben ist sin dauff pat. Noch sin tauffpat Gotschalck Ordenbach siner suster Marien sohn, hat am zuname
n sinen underscheit, alß auch sin tauffpat Gotschalck Dutz siner suester Catharinen sohn, dem auch sin zunam den underscheit macht. Aber sineß broder Christianß sohn sin tauffpat dweil der Gotschalck von Weinsbergh heisch moiß der wol den anhanck zimmerman heischen, dan beider gatter hat Christian geheischen der alte, und jonge, wiewol daß folck den einen vur dem andern versteit nent und soichet. Und hat disser Gotschalck zimmerman auch einen sohn heischt Gotschalck vo
n Weinsbergh ist auch mineß broder tauffpat aber noch ei
n jonck scholergin nit aller 9 jar allt, disser moist wol Gotschalck Gotschalcks sohn heischen, oder ein halff kindt dan er und sin brodergin Benedictus Weinsbergh waren zwillingk. Noch war Gotschalck Dutz Reinhartzs sohn sin tauffpat ist aber jonck gestorben. Auch hat min broder sinen tauffpatten Gotschalck Polhem sine
n neiffe
n und pflegsohn uff der Ehrenstraissen zu
m kleinen Fuxlin brengt sin zunam den underscheidt mti sich. Noch war ein Gotschalck Kuchelman genant sineß fatterß suester Marien sohn uff s. Severinßportzn geborn a
nno 1537 und jonck a
nno 1540 gestorben war sin tauffpat nit. Aber disse vorbenente Gotschalcken alle sin auß irem anherlichem und vranherlichen hauß stam und geblude Weinsbergh untsprossen. Und wan min anher Gotschalck von Weinsbergh Froweinß oder Froweinsberghs eliger sohn gewiste daß uber hondert jarn sin abstigendt geblude und enckeln sin eigenthumblich hauß in Coln und sinen tauffnamen in so gutter anzaln mit ehren foeren, daß sult ihm ohn zweivel ein groisse freude gewest sin. Wie eß minem broder Gotschalck nach kein kleiner freude ist, daß er nach hondert jaren sineß anherren und fatterß hauß bewont und bestitzst auch kirchmeister s. Jacob ist und so vil tauffpatten Gotschalckn genant in leben hat, den er ehr und guts beweist, die zu ihm und mir kome, damit mir gespreich halten und frolich sin, ohn sin andere tauffpatten auß der swagerschaft und nachparschaft die auch Gotschalck heischen, alß Gotschalck
[439'] Horn Thoniß Hornß sohn zu Mauwenhem, Gotschalck von Stommel 1000. Johanß sohn uff der Erhnstrassen, Gotschalck Meviß Jasparß sohn zu Geien, Gotschalck von den Steinen 1000. Henrich Steinmetzerß sohn, alle siner swaegern item Gotschalck im Backhauß neben Weinsberch, Gotschalck Bartscherer sohn nebe
n Weinsbergh, deß wachmeisterß sohn Gotschalck und noch mehe binnen und baussen Coln daß alle sin tauffpatten, deren genamen tauffpatten er mehe hatalß ich, dan alß mir niner tauffpatten etliche mineß namenß abstorben trauge ich forter uff den namen Herman nit so seir, leiß ihn dar umb deste balden minem mitgefatter uber, doch lebt irer noch drei oder veir mineß namenß. Eß sagen wol die rechtzgelerten daß die glichniß deß namenß zuneigung und fruntschaft macht, aber zu vil einß namenß macht auch irthumb, wie her Arndt von Siegen ritter und burgermeister hat ein sohn heisch joncker Arndt von Siegen und deß sohn sin enckel heisch Arndt Siegen eitz burgermeister. Und wie ihm sin sohn Hieronim
us von Siegen auch sin sohn daß kindt uff der tauff zu heben und dne namen Arndt zu vergunnen, weigerte sich der alte her Arndt ritter sagte, er begerte deß nit, dan eß mogt kunftiglich irthumb in den schrinen, amptern, und anderßwa machen. Ich findt auch daß die cronickschriber uber so vil keiser und furste
n Henrich genant clagen, daß sie sich irren und nit wol drauß kunnen rachen, daß wol gleublich ist, wie die namen Johan und Tringin scheir in allen stedten dorffer und hausern funden werden, leiß sich wol dhoin wan kein irthumb dar auß untstunde.
Wa her disser nam Gotschalck untstanden sei, hab ich eigentlich nit vernemen kunnen, wie auch waß er bedeute. Die eirste sillaba, got oder goit laudt wol, die leste aber, schalck nit wol, die christen nennen ihre kinder gern irgen von ein hilligen, wa aber disser s. gotschalcus geerhrt oder gefeirt werde anderß mehe dan in der stadt Novara, sol sanctus Gotschalcus martirer und bischof den 7 tag augusti gefeiret werden, wa die stadt gelegen sei weiß ich nit, sin passion sol bescheiden sin, sagt mir dominus Arnoldus Isfelt. Ich findt auch einem genent Gotschalcus der ein groisser tiran und verfolger der christen anfencklich gewesen, folgenß ein bischof und predicant in der stadt Oldenburg im lande von Holstein und hab unzalbar vil heiden zum christen glauben und tauff bekeirt und bracht. Wie dominus Gregorius Bruin, in descriptione civitatum orbis, bei der stadt Oldenburch angezeignet hat. Diß hab ich zu gedegtniß mineß anherrnß tauffnamen Gotschalck mit herzu gesatzst.
Anno 1595 den 4 aprilis hat ich under dissem tage und dato zum andern mail an minen swagern Philipßn Viel zu Bynge (wie er sich selbst nennet) geschriben, uff anhalten Johanß von Rhade schartzeweberß, der umb mehe meidtjaren an Paulus hauß anhilte. Und Johan von Gynt der nach Franckfort in die miß zehen wolte den sentbreif mitgeben, der wult ihn zu Bynge selbst ansprechen. Ich hab minem swager im breif gedanckt vor daß geschenckt feßlin weinß, ob er minen vorigen breif nit untf. het dweil ich kein antwort daruff vernomen. Ich hab ihm auch 5
dall. deß richs und 44
alb. mit geschickt, daß were daß rest von den zwien eirsten meitjarn, wie mir Johan von Rhade die regnongh macht, wie ich ihm kurztlich auch von den hausern geschribe
n und ob er Johan vo
n Rhade mehe jaren wult gunnen, waß er mir druff schribe, darnach wurde ich mich wissen zu verhalten. So mach ich bescheidts gewertich sin.
A. 1595 den 5. apr. sin die freibuter im vurgeburge zemlich stark gewest. Und wie die amtlude befolen, die stormclock der ort zu lauten, und wie sich die hauslude [440] bei dem dorf zu s. Mertin, hinder Bruil gelegen, vergadderten, satzsten die ruter der freibuter darunden, schussen und sclogen in sie, das der gutter lude ungeferlich 18 man uff der platzen doit pliben, und machten sich damit zu busch zu hin von dannen. Und mogt do jeder sin doeten begraben. Und wirt diss villigt zum schreck der bauren gescheit sin, das sie sich uff die stormclock nit so balde uffrustich gegen sie sulten machen laissen. Weren sie der clocken auch nit gefolgt, sulten sie von der oberkeit ubel angelaufen und vexeirt sin worden, so das der gemein man nit wol dran ist.
A. 1595 den 7. apr., auf den zweiten freitag nach parschtag, hat man nach altem herkomen und gebrauch das heilich sacrament auf eines erbarn ratzs begerte umb die stat Coln getragen, davon es die colner gotztragt heischt und ist, das die funf cloister von den Crutzbroder und bidl(e)rn, samt den sieven mansstiften und das domcapittel, dahinder die prelaten, dechanten, probst, abte, auch die tortzschen der gaffeln und eins raits, umb die stat gain, burgermeister und rait mit iren gekleiten dienern folgen dem hilligen sacrament nach. Der anwesender romischer legat, so eitz hier in Coln war, ginge zwischen beiden burgermeistern. Der weibuschof troig das h. sacrament ausser dem doim zu Nuwergassnporzen aus, und dan fort die domprelaten, ebte, probst, dechen, jeder an sinem orde, uber die graben bis widder zur benenter porzen hinin. Dissmail waren acht heubtleut mit acht iren fanen in gutter rustung und dan der stat fain mit iren soldaten und burgerlichn schutzen in der wer, die das felt besigtigen solten. Und stunde und ginge jeder fan, wa ihm geburde. Ich zalte und uberscloge die burger und befant irer anderhalb tausent gewerter man in gutter rustung. Es war dissmal frohe im jare und doch droge und gutt witter, aber moisten doch zum Igelstein ingain in und binnen gain bis an die Neuwegass. Die alte burger, burgerschn und geistlichn erzeigten sich gar catholischs, aber vil, besonder der fremder, hilten sich still in heusern, das es ein zimlich schoner umbgank und procession ware.
Anno 1595 den 8 aprilis hab ichs vor ein noitturft eracht bei leben nuhe und dan zu gedencken waß minem erben dem hausfatter zu Weinsbergh zu rathen, wie er sich nach minem absterben kunftiger zit halten sol, wan ich ihm selbst nit mehe rathen kan, besonder wan er noch jonck, ungeleirt oder unerfharen in der welt ist, und ihm allerlei listigkeit, moitwill und widderwertigkeit vorwehen und begegnen wirt dar vur er sich nit hutt und darzu gutten truwen rhaidt bedarf, und nemanß wise oder verstendich gnoigh im sinen eigen sachen ist. Hab daruff die abschrift mines testaments und da im 4 capitell und 7 verß gelesen, wie ich daselbst verordnet, das ihn mangel miner hausagnaten und cognaten alle zeit
ein licentiat der rechten in Coln promoveirt zum hausfatter erwelt sol werden. Ich hab aber sulche liebe zu dem geblude der abkumpst mineß fatterß und anhern vß dem hauß Weinsbergh gehat daß ich sie allen frembde
n licentiaten vorgesatzst hab, ob sie schoin kein licentiaten oder gelerten sin, wiewol nodich, daß sie eß weren. unß eß filligt nimmer oder an langer zit sich nit zu tragen mogt, daß bestimpt min gebluidt vß versturbe, das doch alles dar an gelegen, wie sie sich gegen got und die menschn halten, und sich selbst schicken werden. Und mehe gutter lude in der welt sin dan licentiaten und gelerte
n die wie jedes beroiff und standt selich ist, wan er sich erlich weißlich und wol darin helt, und sich untugten, schandt,
[440'] und boißheit nit leiß uberwinden, dan sich mit gotteß gnaden dar vor wiste zu hutten.
Im pfhal aber her nach miner und deß hauß Weinsbergs agnaten und cognaten einer zum hausfatter nach grade und ordnung mineß testaments erwelt oder sunst wurde, der actu kein licentiat were oder wurde, so ist min truwer rhadt daß sulcher untitulerter hausfatter dannest alle zit sich einen fromen, geubten, getreuwen licentiaten zugesellen und in sin sonderlichs fruntschaft nemen will, und den in stadt sineß broderß halten, den verehren, und gunstich machen, und sunst gutte gemeinschaft und oft gespreich mit im haben, daß er durch gutte ursachen und miltigkeit wol zu wegen kan brengen. Und ist ihm nutzs und nodich daß derselb sin geheimer rhaidt, ihm beiredich und behilflich sei, daß wol andern auch thoin kunnen darnach die sachen geschaffen sin. Doch ist ein erfharn licentiaten rhaidt und beistandt nimmer undeinlich. Doch wil sich der hausfatter mit deß hauß advocaten der auch licentiat sol sin genogen laissen, und damit samen oder besonder sich behelfen, daß sol im frei stain, so wol mit dem einen, alß mit dem andern. Dieweil er doch inhalt mineß testaments, im 8 cap. im 3 verß macht hat, den advocaten und schriber darnach sie sich holten, allein zu setzen und zu untsetzen, also kanß auch mit eim geheimen licentiaten geschein wan dar an ein boeser argwon vorfiele, so kan er auch durch den geheimen rhaidt sich erkundigen ob der haußagnat recht rheidt und vil augen sehen schrapfer zu dan wenige, diß ist nit allein min rhaidt, dan auch min fliessige bitt und beger daß eß geschehe.
A. 1595 den 9. apr. wart gesagt, es hette doctor Petrus Crantzs, der stat Coln syndicus, neben dem haus zum Bongart Under Pannensclegern wonhaftich, das haus dargegen ihm uber gelegen, zur Porzen gnant, gegolten. Das hat auch einen feinen steinwech an der porzen und dahinden ein(en) saal mit eim grashoff, ein gross geheus und weinkeller daneben und einen ausgank gegen s. Stephanscapelln samt etlichen zinsheusern, darzu gehoerich, nach disser durer zit wolfeil gegolten, das ihm der hauszins wol funf per centum in der erbschaft beiprengen mach. Er sult sinem mitsindico doctor Wilhelmo Haickstein angepotten haben und den in den kauff willen stain laissen dweil der glichfalß gern ein gelegen hauß gegolten het, aber begert eß an dem orde nit.
Es ist nit soweit von der mitten der stat gelegen, aber doch nit an einer lustiger strassen. Die pannensmide und kesselscleger machen grois gerucht, das nit so bequeim vur gelerten ist. Waß aber doctor Krantzs vermart und ob er sin hauß daß auch fein ist verlaissen, andern vermeden, und in diß trecken will, kan ich nit wissen.
Daß die geleirten so wol prospern und rich werden kunnen, alß kreichsleudt und kaufflude wan innen daß gluck gunstich wil sin, wie an villen gespurt ist worden, die bei keisern und groissen fursten zu hof und in groisse ampter gerathen. Wie eitziger doctor Crantzs bei ein rhade ankomen und sindicus worden und jarligs 700 daller oder rader gulden salarii da her hat. Sunst hat erß von sinem noch siner hausfrawen patrimonio allein nit. Sin gesell doctor Haickstein ist richer von patrimonio und hat einen groissen heilich gethain ohn waß er vom sindicat hat. Derhalb wirt doctor Crantz jarß wol ein mirckligs ufflagen, da sie vorhin nit halb
[441] so vil vom sindicat hatten
alß eitzs, so hat er daß hauß zur portzen, und renthen gut zu gelten hatte.
Anno 1595 den 10 aprilis uff montagh nach colner gotztragt wie auch am verlitten samstagh ist ihm hof von Coln ein pension der renth am zoll zu Andernach nemlich, die von dissem jar 1595 termins annu
ntiatio
nis mari
æ spade genogh nach vilfeltigem suppliceren
clagen
und anhalten bezalt worden. Der vorige aber 13 sin unbezalt pliben anstain, als von den jarn 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 93, 94. Waß man aber mit sulchen affstendigen terminen und jaren im sinne hatt, mach man rathen kanß aber nit wissen. Auch wult man nit vom jar 82 quiteirt worden alß dem allereltesten resternden termin, wie doch recht pillich und redlich gewest were
dan vom allern jongsten termin doch vorbeheltlich der resterender 13 pensionen. Diß moist also auß zwanck und gedenckniß zughain solt ma
n etwaß bekomen. Ich hab der quitancn drei mit eigner handt geschriben und jede mit minem siegel besiegelt. Jede vom termin annuntia. mari
æ deß 1595sten jarß, jedes jarß von 25
dall. so gut inhalt breif und siegel, doch vorbeheltlich die restende 13 pensionen jeder zit zu fordern. Und hilten und stunden der drier quietancien ein eine uff die kirchmeister und provisorn s. jacob von mir Herman von Weinsbergh lic. herkomende. Die ander uff mich Herman von Weinsbergh lic. von Drutgin Barß miner hausfrawen herkomende und mir zugetheilt. Dritte uff die erbgenamen Weinsbergh von Sophien Korthn irer mottern herkomende. Daß concept aber und form der einer quietancien
wirt man hinder mir finden. Von den andern zweien quietancien hab ich kein concepten noch copien behalten, lauthen doch im effect und meinungn alle glich wie die eirst allein daß die namen der quiterender verender sin, dar nach man sie stellen mach. So hab ich sie minem broder und neiffen Herman alle drei zugestalt. Die sin in den hof von Coln gangen. Da hat innen die bezalung gegen die quietancien mit goltgulden gethain jetzs 6
goltgl. vor 7
dall. gethain und da so vil schadenß moissen leiden als die regnong gilt, dieweil jeder goltgulde jetzs 13
mr. 4 galt, und der
rad.d 12
mr. und 2
alb.. Daruß der abzoigh zu finden. Und kan mich nit besinnen warumb man die renthner die
dall. haben nit so wol mit richtzdalern in specie bezalt, alß die renthner von goltguld. den man, doch enckel goltg. in specie sonder einigen abzugh bezalt. Man wult dan sagen daß
rad.d eitz etwaß besser weren dan die alte
dall. tempore contractus gewesen, daß doch ein swach werwort ist. Aber man moist alles laissen geschein wie sie eß haben wulten. Oder ma
n het daß nachlaissen mit schaden groissen. Die vorigen vo
n den rentner waren so hongerich uff daß gelt daß ein jeder unthfinge waß ma
n ihm gab, und nit erwart daß man sich eindregtich zu vor besprochen het. Doch ists gut daß die rentner widder ad proceptionem in heben und burren sin komen. Mogen sich uber die 13 vorbehaltene jarn und pensionen zu gelegener zit samen besprechen, und wie sie eß mit iren breiffen und siglen halten willen, so noch zu Speir hinder dem licentiaten hern Johan Vianden ihn verwarsamheit ligen. Diß hab ich etwaß vßfurlich angezeignet ob ich verstorde, daß die S. jacob und min erb und mit consorten wissen magten, wie eß eitz gefarn sei, wie auch anderswa angezeignet ist, wie eß sich im mittelß zu getragen hat. Waß folgen wirt ist man gewertich. Vide mi
n rechensboich, fol. 187 mehe berichts.
A. 1595 den 12. apr.hat ein erbar rait der stat Coln den hoichgelerten hern Adam Hulss, der rechten licentiatn, vur iren dritten syndicum erwelt und angenomen, dan doctor Wilhelm Haick [441'] stein und doctor Peter Crantzs, zur zit syndici, beclagten sich, das innen die arbeit binnen und baussen Coln zu sweir fiele, wiewol es die vorige syndici von den zeiten doctor Bellinckhuissen, als doctor Conrait Betstorff, doctor Haltern, doctor Peter Steinweick und doctor Duyssel, irer zwen dieselb arbeit umb halb gelt gliche vil ussgericht, doch wan sie uberladen worden, einen dritten, als doctor Frechen und doctor Helman, uff tage der fursten oder stede schickten und besonder belointen, bis es folgens mit doctor Wernero Schenk uffquam, das man drei syndicos anname. Aber jetzige(r) l. Hulsse ist ein weil zit assessor zu Speir im keiserlichen camergericht gesessen und sunst hoichgeleirt und wol erfarn, dweil ein rait vil sachen im camergerichthat sweben, das man ihn darzu wil brauchen. Aber jarligs jedem 600 richzdaler sclaiffen nit und wirt die rentkamer damit hoichlich besweirt. Disser hat das eckhaus von der Burgmauren bei der Paffenporzn jarligs vor 100 richzdaler gemeit und ist widder nach Speir verreist..
Anno 1595 den 14 aprilis war freitagh vor iubilate heisch daß eß seir spade ihm jare were ramen in minen weingarthn gegolten. Der rhein war gefelich seir hoich uffgelauffen und hat den bergschen die abgehauwen weiden ramen hinwegh getriben, daß wenige beiquamen, jeder druff fielle, und dheur waren. Ich kunth nawe 500 bekomen, halb weiden daß 100 vor 38
alb., und die andere halbschit ellern daß 100 vor 30
alb.. Item von dem hondert 5
alb. fhorloinß, sin auch 30
alb.. Sum
ma facit 8
gl. 14
alb.. damit moist ich mich daß jar behelfen. Der weing
arzm schickt sich auch mit darin. Sunst pflege ich under 800 weiden raven jarligs nit zu haben.
A. 1595 den 16. apr. sin des freihern von Swartznberg ruter, die er zu behoif keiserlicher majestetn gen den Turken durch offen patenten befelch hat anzunemen, beikomen, die sich umb Coln ins erzstift, lant von Gulch und Berge gelegert und vergaddert, ab und an in die stat Coln mit rotten quamen, sich meisteils in die herberge zu Gulch am Weitmart begaben und allerlei noitturft inkauften. Und waren die rete und amtlude des fursten von Gulch damit ubel zufriden umb allerlei bedenkenund practick willen, darvor sie sich besorgten, dan er, von Swarzenberg, het den monsterplatz zu Mulhem gern angesclagen, dargegen sich der bergsche marschalk lagte, die bauren uffmante und sich samen zenkten, doch entlich vertrogen, wie der durchzug und zerung sult zugain, wilches in truck quam und under dem folk umbginge. Etliche mogen durch sin, etliche ligen noch im lande. Und sin vil Welschen under den Deutschen..
Anno 1595 den 15 aprilis sontagh iubilate
hatzs doumdick eis gefroren, am dingstag darnach hatzs angefangen zu sneien, in Coln schoich hoigte, zu Frankfort und anderswa in folgenden tagen gurtels deipfe. Und duret sulch winterwitter und snehe bis uff s. Georgens tagund noch etliche tage darnach. Derhalb sich die leuthe besorgten wan der snehe in den bergen smelten wurde, sulte der rhein zu
m andermail ufflauffen und schaden thoin, wie eß zu
m theil geschach do daß witter abginge daß der rhein uffleiff und in der saltzgaissen portzn und uff mehe orthen, so hoich wart daß man uber daß warff und over nit mogt ghain. Aber dieweil eß mit etwaß frohe, wart daß wasser da durch gezuckt und uffgehalten daß eß mit verflusse. die garten
und ackerlande bestunden sich auch deß spaden winter zu beclagen, daß er die saeth im felde und waß sunst vßleiff sult beschedigen.
[442] Anno 1595 den 17 aprilis auff montagh nach iubilate ist die memoria miner alter moemen Barbara vo
n Gladbach wittiben Henrichen Lutzekirchenß zu S. peter in der kirspelßkirchen allein, wie anno 1586 lun
æ altera iubilate angefangen und biß herzu volherdet, gehalten worden, aber daß glach den nachmittagh nit, auß ursachen wie da angezeignet ist. Bei sulchem gebrauch ichs diß jar noch gelaissen hab. Bin selbst zu S. peter gangen, hern Jacob Hutteri doctoris theologi
æ et pastoris hoe miß und der caplanen missen gehoirt, die commendation am grab vor dem hilligen sacrament schaff und weihungh, wie auch die bebigtungh uff dem grab zu 9 vren biß 10 vren geschen. Und hab diß jar dem pastor vor sin drittheil deß deinst und gelags 36
alb. 5
h. zugestalt. Item Barbara Birls meister Johan Eiffberghs schomecherß hausfrauwen Zur treppen gegen Cronenbergh wegen daß sie iren hern luchter mit der wagskertzn da hinpracht und daß grab belugt auch mit vor daß glach samen ihr drittheil geben 36
alb. 5 heller da mit sie wol zu friden waren. Item mir sult auch so vil vur mi
n drittheil gepurthaben. Dieweil aber dem alten brauch nach daß glach oder zegh umb huirten willen deß
roemß mit zu ruck pleib, und auch 1
rad. alb. außgeben moist, so sin nit mehe dan 7
alb. min 5
h. heller geobert, die hab minem neif und diener Herman der min stadt zu vertretten und den goltg. inzunamen pleigt zu gestalt. Deß eltisten provisoris Johan Starcken hausfrawe dieweil ihr man verreist quam selbst in die kirch S. peter sahe mit zu daß die memoria gehalten wart, und lagt mir vor den 1
goltgl. 13
mr. 4
alb. current wie er eitz galt. Und ich gab ihr minen 1
rad. alb., Barbara vur vurst. den ander
rad. alb. von disser memorien findt man oben in dissen boich und in eine
m langen smalen boichlein von anfanck jar zu jaren. Diß jar galt die quart guts weinß in der stat Coln 12
alb. were daß firdel 8
mr. current, ohn die kost, wie daß man zu het komen mogen, weist die regno
ng. ich halt eitzs nachmittags kein geselschaff noch gelage, so laiß ichs bei dem neuwen gebrauch verpliben. Wa mi
n erb der hausfatter zu Weinsbergh eß anderß machen wil deß hat er sich mit dem pastoris S. peter, und inwoner deß hauß neben Der trappen gegen Cronenbergh zu verglichn ein zit von jaren.
Anno 1595 den 18 aprilis hab ich under dissen tagh und dato nach Lobbrich geschriben, und den breif mit Johan Koixs der zwein sohne in Coln hat wonen, uberschickt. Nachdem daß concept aber kurtz ist wil ich eß zu bericht herzusetzen. und laudt wie folgt.
Den erbarn und wolbescheiden Rutgern Nuynß und Johan zum Bosche swegern zu lobberich mine gutten frunden samen und besonder.
Minen fruntlichen grutzs und alles gutte zu vor an erbare wolbescheiden gunstige liebe frunde. Ihr werdet uch on zweiffell wol zu erinnern wissen, waß wir ihm jar 1587 den 31 ianvarii wegen joncker Gerhart Ducker zu oede (alß ihr hie in Coln wart in beiwesen Johan Koixs und deß sonß Wilhelmi Koix vreß und mineß mitburgerß)
samen gehandlet deß ihr schein von mir werdt hevren. In mitler zeit hat mir bemelter Ducker keinen heller bezalt, und hat eß alleß uff uch gelagt, er kunth von uch nit bekomen. Ich kan deß aber nit gleuben. Er vertroist mich doch mit breiffen und guden luden von einem jar zu
m andern. Er wil herzu Coln komen und mich zu freden stellen, aber bleifft alles vß, also daß ich vß noit den ernst moiß ankeren. Auch ist ur nachpar joncker Gerhart Hoifften an
no 89 hie gewest und mit mir willen gewerden aber ich wolt mich gar nit mit ihm inlaissen. Waß aber duncker mit euch, off mit joncker Frantzn Haitzfeltz erben zu Lobberich oder anderß wa gehandlet hat schreifft er mir nit. Ihr untpietet mir daß auch nit. So kan ichs nit wissen. Demnach ist an euch samen und besonder min fliessich bidt, ihr wilt mir
[442'] eigentlich widder schreiben waß Duncker doch mit uch samen und sinen underpenden zu Lobberich vßgericht hab. Daß ich mich darnach moge wissen zu richten. Sulcheß steit mir widder zu verdienen. Geben ihm jar unserß hern 1595 den 18 aprilis
Herman von Weinsbergh lic. burger in Coln an der Hoeportzn
vir gutter frundt.
Zu wissen daß Johan Koix dissen breif foirluden zugestallt die in uff Lobberich liebern sulten, aber sagt wie die ruther dessen von Swartzenbergh zu Hackenbroich uff foirlude gestossen, daß sie abgespannen und mit den pferden dan geflouwen, do waren die breif und anderß uff den karn genomen worden. Ich hat daß concept noch. Daß schrib ich den 13 maii anno ab und schickts im einen neuwen breif zu zu sinem sohn Matthiesen Koix in der Lyndtgassen da bei er lach, sampt drinckgelt vur die foirlude, den wulte er bestellen. So bin ich nuhe daruff einß antwortzs gewertig.
A. 1595 den 18. apr.mach der ussgeschreiben lanttag zu Dusseldorf ungefehrlich sinen anfank genomen haben. Und sullen die uss den landen Gulch, Cleve, Berge, Mark, Ravensburg die ire da gehat haben. Die sach soll meisteils antreffen jonfer Sibilln, geborne dochter von Gulch etc., des eitz swachsinnigen fursten und herrn Johann Wilhelm, herzochn zu Gulch, Cleif, Berge, leibliche, ehelige suester, und irer furstlichn gnaden zustant eins, und frauwe Jacobam, geborne markgreiffin von Baden, hoichgemelten fursten hausfraue, anderteils, die einen groissen irtumb samen hatten, wie das mommeln ginge, das sie sich in der ehe nit recht gehalten hett, derhalb ein doctor und ein lackei gefenklich ingezogen waren. Vorhin sulten sich jonfer Sibilla und fraue Jacoba mit unfruntschaft im samen-kirchgank und dischhaltung gescheiden und jonfer Sibilla sie ein hoir gescholten haben. Wie auch einsmails fraue Jacoba irer deinstjonfern ein bei jonfer Sibilln sehen stain, gespreich halten, hat fraue Jacoba ire deinstjonfer der ursachen gescholten, die haub abgezogen, mit feusten gesclagen und misshandelt, wilche jonfer Sibilla bei ein burgersche zu Dusseldorf in die kost getain. Und (man) hat mit gesanten und reten gehandlet, das man frauen Jacobn gewert hat, vom Burg zu gain, dan sich da zu verhalten, bis uff weitern bescheit.
Der von Leuchtenberg zu Dusseldorf komen.
Underdess ist der lantgrave von Leuchtenberg
mit siner hausfrauen, einer von Baden, obgn. frauwen Jacobn swager und swester, den Rhein stark und furstlich herab uff Coln ankomen, die kirchen und hiltumb besigtigt, den legaten des pabst hie angesprochn und umb beiredigkeit angehalten und vur bescheit erlangt, davon het er kein befilch, were glichfals von jonfer Sibillen besoigt worden, das er da wenich ussgericht, derhalb den andern tag zu schiff gangen und uff Dusseldorf gefaren, da ingelaissen (zu werden) begert, aber den bescheit erlangt, vor in und sin hausfraue und gesinde, aber nit vur sin gwarda oder soldaten, were ihm erleubt, in wess burgers haus im geleibte, inzuzehen, aber nit uff die Burg. Davon er zornich worden, den abent uff Keiserswerde gefaren, sich die nacht bedacht und am andern tage widder gen Dusseldorf komen, die furstin, sin swegern, begert anzusprechen und audienzs zu haben, auch herberge in der stat, das ihm vergunt ist. Wie er nuhe zur audienz quam, hat er den amtman Schindekern, den amtman Gymnich und noch einen doctor suspect allegeirt, sin die drei uffgestanden und abgetrotten, die andern aber sin glichfals uffgestanden und den drien gefolgt, also das weitere handlung ingestalt bis uff ankomst aller deren herrn, wilcher man weiters erwarten.
Keiserliche gesanten auch ankomen. Der furst los gemacht, die
Auch sin umb s. Marxn tag, den 25. apr., die keiserliche gesanten, darbei Daniel, ein rechtzgelerter,gewesen, zu Dusseldorf ankomen, uff anhalten dern lantschaften, wie man sagen wolte, von Prage uss Behemen [443] herabgeschickt. Und dieweil herzog Johan Wilhelm bis herzu siner sinne blodigheit halber in eim besondern gemach versorgt worden, sulten die herrn kaiserliche gesanten den fursten uff sin freihe foisse gesatzst haben, aber der furstinnen befolen, sich des fursten nit zu kroden, und daneben verschafft, das sie in custodia sult verhalten werden. Was dan folgens von dero administration der landen gehandlet mach werden, das hat man hernach, wan der landtag sin ende erreicht, zu vernemen.
Anno 1595 den 20 aprilis hab ich mir vorgenomen min register der neuwen deutschen kaijsern, auch von sieven churfursten erwelt und hertzogen in Swaben gewesen, zu continueren, dan war ich in dissem 1595 jare den 25 febrvarii angefangen von den eirsten drien neuwen duschn kaiisern, dern jeder Otto genent, hertzogen in Bayern vermelt. glichfalß von ankompst deß churfurstenthumbs, auch von s. Henrichn hertzogen zu Beiern der zu aller eirsten nach Ottone 3 von den sieven churfursten zu
m rom. koninck erwelt worden. Noch im selben jar den 16 marcii von den vieren hertzogen in Francken, deutzschen landeß
die auch in der kaisern zal besonden angezeignet, alß von Conrado 2, Henrico 3 Henrico 4, Henrico 5, alle veir francken. Noch etwaß von Rodolpho dem swaben vom pabst ingedrongen, lestlich von Lothario 2, hertzogen in Saxen. Auch wie der menlicher stam der hertzogen in Francken undergegangen sei. Zudem die ursachen deß irthumbs zwischen pabste
n und keisern, und waß sich bei denen da neben zugetragen hat. Nuhe wil ich von den swabischn kaisern anmeldung thoin, und wie erbarmlich sulcher edel stam hingericht, und waß deß mehe sin mach.
Conradus 3 romischer koninck ein hertzogh von Swaben, hertzogen Friderichn sohn von Stauffen bei Gemunde in Swaben gelegen, der auch keisers henrici 5 swester sohn, war
wilcher ihm daß landt von Francken geben, daß er nuhe zwei furstenthu
mb in hat, und so megtich wart daß er sich gegen keiser Lothari
us 2 durfft ufflenen. Wa her man aber sinen fatter und innen von Stauffen genant, findt ich nit. Mach filligt ein furstlich sloß und herligkeit gewest sin, da von sie an den namen stauffen komen sin. Wie die vernoimbter heusser und wono
ngen eitz vol sin
da her sie zu
m underscheide oder einfalt vom gemeinen man benant werden. Sunst ist oben geroirt von Rodulpho hertzogen zu Swaben, den die bischoffen gegen keiser Henric
us 4 den francken uffgeworffen, und pabst Bonifacius 8 ihm an
no 1077 die guldin croin ihn Dutzlandt uberschickt hat, daß Swabe
n ein alte edel gesclecht gewesen, wilche
ein konincklich wapen foirten, in einem guldin schilde, drei swartze gekrointe leuwen oben ein
n, wie daß engelsche oder denmarcksche, am
dem helm zu
m zeichen gulden kroin darin ein halber swartzer lewe. Einen findt ich, der schreibt daß swabische schilt sei weiß gewest. Etliche schreiben, disser Conradius 3 sei eindregtich zu Coblenß erwelt und zu Aich gekronet, etlich aber eß hab innen der pfaltzgrave Godefridus in leben Lotharii 2 zum romischn koninck erwelt, und sei zu Meilan mit
[443'] der heren cronen gekronet in leben Lotharii 2. Aber durch underhandlungh s. Bernhard stunde Conradus daß mail vom regiment ab, edoch an
no 1140 nach doit Lotharii finge er eirst recht an das regiment zu foeren, und regeirte 14 jare. Wart doch zu
m theil durch der welffen uffroere zum theil aber mit der sarracener krege uffgehalten das er vom pabst mit der guldin croin nit gekronet wart, dieweil er mit dem koninck von Franckreich, Hispanien, Engelant und vil groisser fursten und herrn dreimail uber meer ghen Hierusalem zoge
n. Hie sei zu wissen, nachdem der welffen und sarracenen nuhe und dan rede felt, moiß ich da von etwaß anmelden. Ich hab noch nit clar vßgetruckt finden waß ein welff sei, ob man einen menschn oder ein ander their drauß machen sol. Daß wortlin, welff hat voran, ein dubbel u wilche litera oder boichstabe nit latinischs wirt sin, dan balder ein deutzsche orthographia et etimologia. Wie ich oft deutzschen verstande
n daß sie welpen jonge honde deuten und nennen, dern etliche vur bloithonde uffgezogen und darzu gewe__t werden, wie ich lese, daß der welffen off von pabsten vor bloithonde gegen die keisern angehitzst sin. Und thut mir leide, dar die hohe edel fursten, beiern, saien swaben oft welffen genant werden
daß sie sich glich wie bloithonde reitzen laissen. Auch finde ich ich das eineß konincks broder von Engelant genant gewesen sei, waher aber finde ich nit.
Das wort, sarracenus, heischt einer der von der sarracenen folck von sarraca auß felici Arabia ist. Oder von der sorten sarraceno
rum die sich von der sarra abrahamß hausfrawen sarracenen nenneten und uber den namen glorierten, dieweil die
frei ware wie alle ire nachkomen von isaac, zu underscheide dem agarenener, die von der leibeigen magt agar den namen foirten und unfrei waren. Und machten die sarracenen durch sulchen edlen namen einen ubergroissen anhanck von allerlei volcker die sich an sie hingen. Wie dan folgenß mahumeth, sin turcken und sultanen die sarracenen an sich prachten und da durch uberauß starck worden, gewaltige krege foirten und vil trefflicher lande eroberten, daß auch pabst, keiser und koningen wircks gnoigh bei in fonden. So vil zu geringen bericht von den welffen und sarracenen. Nuhe ihm kreige koninck Conradi 3 mit den welffen gewan er daß scloß und stadt Weinsbergh nit weith von der Necker und Canstadt gelegen, andern namen eß Weinsburgh, und ist doch ein name, dan berch und burch ist eineß nam eß recht verstanden wirt. Ist folgentzs zu einer grafschaft verhohet. Und hab gesehen daß deß grave
n von Weinsbergs wapen gemailt stunde, drei weisse schiltlin im ein roden felde, oben uff dem helm ein jonfer mit zwien fischen. Daß stedlin Weinsbergs wapen aber hab ich also under den weinsberghschen stedten fonden, an der rechten seiten ein einkoppigen adler, an der lincken seithen deß schildeß ein weinrebe mit truben und wingarte blettern. Wie aber der koninck Weinsbergh in siner gewalt hat, leiß er alle edlen darin fangen, aber iren weibern anzeige
n, sie mogten dar von zehen und waß sie tragen kunten, frei mit sich nemen. So truge voran die edle frau Sabina iren veirjarigen sohn Henrichn von Oberweinsbergh uff iren scholtern hin auß. Desglichen deden ander weiber mit iren edlen kindern etlich mit iren menneren. Und wie sie vor dem koninck hinzogen, lachten sich etliche vom kreichsfolck dargegen und wulten deß konincks gnade uff uff
die gutter, und nit uff die leudte deuten. Aber der koninck warts lachen, und gefielle ihm der treve und tugent wol, und leiß sie mit den kindern, leuthen,
[444] und guttern frei und sicher hinzehen, do zauch frawe Sabina mit irem sohn Henrichn in
beron. Und ist diß kindt Henrich ein heubtman vor Meilan worden, der daß swartze sparckle im weissen schilde folgenß von keiser Friderichen 1 vur sich und sin nachkomen erlangt hat. Etliche frauwen aber zogen uff Wormß und von dannen auff Coln
da sie in s. jacobs vorstadt wonheusser und hutten baurten dern ein ihn den alten stadtgraben neigst der Hoeportzen auffgericht da noch unser elterhauß mit steinern mauren stehet, und Weinsbergh nach den flugtigen deß außzoegs zu Weinsbergh in Swaben den namen erlangt und biß herzu erhalten hat. Und hat sich der außzugh an
no 1144 zugetragen. Daß aber die cronickschriber in dem nit glich sin, alß daß etliche sagen die frauwen hetten ire man, etliche ire kinder aufgetragen, irret nit. Dan wol beide war sin. Der koninck hat in auch die gutter zu den leuten gnediglich mit vergunst. Daß loblich geshicht und gedegniß hab ich mit under Conrado 3 dem rom. koninck laissen lauffen. Alß oben angezeigt daß ko. Conradus dreimail nach Hierusalem gezogen, hat er nach siner widderkumpst noch veir jar gelebt und starb darnach zu Bambergh an
no 1152 da etliche willen daß er begraben lige, etliche aber er sei zu
m laighlorch bei Gemunde gefoirt, da sin lichnam raste. Und ob er wol vom pabst durch verhinderniß nit gekronet worden, so wirt er doch allenthalben in der romischn keisern zaal und register befonden.
Fredericus 1 Barbarossa, wegen sineß roden bardts zugenent, deß vurg. konincks Conradi 3 broderß Frederici ehelicher sohn, hertzoch zu Swaben, disser wart anno 1152. Die andern welten an
no 1155 zu Franckfort einmodich von den churfursten erwelt, und vo
n Adolpho
secundo ertzbischoffen zu Coln, mit sinem sohne Henrico 6 von der dochteren Burgund
æ Beatrice, gezilt zu Aich gekroenett und folgens an
no 1155 von pabst Adriano
quarto zu Rome mit der keiserlicher cronen bestetigt. und ob keiser Friedrich dem pabst Adriano wol zugefallen die widdersinnige romer bezwenck daß sie ihm zugegen Alexandrum 3 zum pabst gemacht, noch quam er alß balde mit Adriano 4 in unwillen daß er von dem excommuniceirt wart. Der auch eine
n gar schrecklichen kreich in Italia, Lombardia, und Meilan durch einen bundt widder der keiser angericht, daß der keiser vur und nach drei pabste satzte. Derhalb pabst Alexander 3 nach Venedigh flihen moist. Alß nuhe die von Meilan dem keiser ungehorsam waren und sich understunde ander stedte in Italia an sich zu zehn, so hat er sie etlichmail uberzage
t und bezwongen. Hat auch sinen sohn Ottonem mit villen schiffen und grosse
n folck geschickt den pabst Alexandr
um villigt zu bezwingen, aber der unfhal gab daß otto vo
n den venetianer gefange
n wart. do machte der sohn sampt dem hertzogen von Venediger ein vertragh zwischn dem keiser und pabst, daß sich der keiser gegen dem pabst demodigen moist, und vor in nidder uff die erde lagen. Und damit sult es fridt sin. Diß geschach, und wie der keiser vor ihm lach, so trat der pabst uff ihn mit fuessen, und leiß daß verß vß dem 90 psalme vßroiffen. Super aspidem et rasiliseu
m ambulabis
. Und absolueirt in damit. Do sagt der keiser, disse demut erzeigte er nit Alexandro, dan s. petro. Daruff der pabst trotzich antwort, und mir und petro. Er het wol moge
n sprechen, wie christus matthei 4 zu
m sathan spraich, eß ist geschriben, du solt got dinen herren allein anbetten und dem allein dienen. Aber aber
eß war daß mal nit anderß zu machen. Der keiser moist der kirchen auch widder geben
[444'] waß er derselben ihm kreich untzogen hat. Also daß keiser Friedrich auch mit den pabsten in irthumb gerethe, wie die vorige frenckische keisern gerathen waren. Darnach im jar 1164 hat keiser Fridrich die stadt Meilan zu
m veirthen belagt, und vil gewaltige deutzsche fursten und hern, ritter und knecht waren im zu deinst kome
n. so benant er sie vort umb hart und starck, daß wenich vß noch in mogt, und feil man herbei ansclagh vor, wie doch die stadt am besten were zu gewinnen. Hie moiß ich mit inzehen wie daß kindt Henrich von Weinsberch da von oben under koninck Conrado 3 stehet, wilcher sin motter Sabina mit auß Weinsbergh troge. Eitz 24 jare ungeferlich alt, und in disser belegerung vur Meilan ein vernoimbter jonger kreger und hilt ware, wie disser in einer wisen mit dem keiser von ein ansclagh samen redte
n und der klebletter redt hatten, und Henrichen zum under hauptman machte, der loese kleblat und wiesser fendlin bei finster nacht brauchte. Do die meilender vß der stadt fielen und sich mit den keiserschen sclogen, auch underlagen und die stadt so weit beravuten
daß sie sich dem keiser uffgab und sie eroberte. Deshalb innen der keiser zu
m ritter scloige und mit dem swartzen sparklee im weisse schildt, und eine
m gekroneten helm, heubtmanß
arm und bunten kluppell im wapen
ver. Dieweil Henrich ein groisse ursach disser eroberung gewesen. Alß aber der keiser der stadt Meilan gestraifft und verstoret, ist er widder in Deutschlandt gezogen, und einen reichsragh zu Wormß gehalten, daruff er hertzogen Henrichen von Beiern (der mit der dochtern keiserß Lotharii
z, saien erwerlt) citeirt und gelauben, umb deß willen daß er vor Meilan trvuloiß worden, ver
achtlich dar von gezogen, den keiser und alle ander getrauwe fursten von Oisterich, Francken, Wittelsbach, Coln in den noeten laissen sterben, wie disser hertzoch Henrich ei
n ungehorsamlich vßpleib. Satzt sich der keiser zu gericht,
_rleide in in die acht und spraich im alle sine landen ab. dheilte die under den fursten und herrn vß vur sin wolverdeinte straff. Da hat er grave Ottoni vo
n Wittelsbach und Sch___ daß hertzoghthumb Beiern geben, da her die pfaltzgraven bei Rhein undtsprossen, beiern noch haben. dem graven von Anhalt gab er daß hertzogthumb Sayn. ertzbischof Reinaldo sim cantzler gab er die hertzochthu
mme
n Engern und Westphaln, auch die ____ der h. den k____ behem
erhoicht er zu
m koninckrich, und die marck Oisterrich zum hertzogthumb, daß eitz ein ertzhertzoghthumb ist. Henrichn aber von Weinsbergh gab er daß hauß und herrschafft obern weinsbergh in Beiern, wilchs hertzoch Henrich der welff auch thaidtlich ingenomen. Disse fursten und herrn foirten alle zu glich den kreich gegen hertzoch Henrichn vo
n Beiern und Sayen, und verjagten in daß er die flucht vß Deutzlandt nam und zu sinem swager dem koninck in Engellandt wiech. Doch villem vorbitten und feindthandlunge
n nam der keiser den welffen henrichn widder zu gnaden und macht ihn hertzogh zu Brunswich und luwenbergh
da von noch die von Brunswich biß uff heutigen tagh untsprossen sin. Disser keiser hat auch den koninck von Denmarck bezwungen. Sinem sohn Henrico 6 hat er Constanciam die dochter Rogerii zur ehe geben. Mit derselben er Neapolim und Siciliam die koninckrichen ererbt. Und wie disser keiser Freidrich ein stritparer hildt ware, ist er lestlich mit vil groissen potentaten, fursten und hern in Asiam gezoge
n, vornemenß Hierusalem widder zu gewinnen. Hat vil stedte in Celiria erobert. Die sarracenen, turcken und andern in die flucht gesclagen. Hatt mit dem sultan, daß heischt sin furst vil wircks gehat, der in gefangen, und im sin contrafitung vom pabst zugeschickt vurbracht, und dich widder vom sultan loß geben, daß er sulche
unterm sult straiffen, wie die swabische ____ daß vßf__rt. Wie auch die keiserliche auß Gallia und
[445] Anglia mit iren koningen ankoemen waren in hofnongh daß nevlich verloren Hierusalem balde widder an sich zu bringen. Und keiser Friderich barbarossa disser zith in Armenia lage, wendet sich das gluck, dan da er sich in der groisse hitzten in einer bach wult koeln wie er dan seir k
ume in wassern ware, ist er leider da ihn ertroncken, und der koemer, ernster, geregter furst und thewer held so unversehenß umb sin leben komen im jare 1189 do er 38 jare regeirt hat. Sin lichna
m wart nach Tyro gefuirt und daselbst herlich begraben, und diß der christenheit ein schedlicher dhoit.
Henricus 6, hertzoch zu Swaben, keiser Frederici 1 sohn, von den churfursten zum romischn koningk erwelt, untfinge die croin eirstlich zu Aich. darnach vom pabst Celestino 3 zu Rom gekronet, do er noch jonck von jaren war, und hat daß reich nit lenger dan 8 jare regeirt. Er moiß dem pabst widder inraumen waß der kirchen zustunde, deß sult er das koninckrich Sicilien haben, aber uff sin kosten innemen und der kirchen einen jarlichen zinß da vo
n reichen. Daruff schafte der pabst daß ihm Constantia des konincks Normanni dochter, ein cloister jonfer zu Panorma mit pabstlicher dispensation zur ehe geben wart, wilche ein einige erbin zu koninckrich Sicili
æ war, damit er groiß gelt und gut erlangte. Disse wart widder alle hofnongh (dieweil sie betaget) swanger, und wie die zit der geburt heranquam, leiß sie ein gezelt offentlich uff freier straissen uffsclain daß jede frawe darzu komen mogt, darin keiserin Constantia iren einigen sohn Fredericu
m 2 zilte. Daruff belegert keiser Henricus 6 mit ihr Napolum, und foirte den kreich in Apulia so lange biß er sie in sin gewalt bracht. Hernach ist er in Dutzlandt gezogen, den bischof von Coln und graven von Burgundien uberzoge
n, und wie der bischof lutgen erstochen so wart kreich balde gelagt. Und alß bischof Philips einer von Henstberch ungeferlich an
no 1180 die weite stadtmaur und grave
n under Frederico 1 disses fatter umb Coln angefange
n war zu bawen, ist sie doch merher theilß under Henrico 6 vollenfoirt, villicht umb der groisser uffroren die t
eglich in Dutzsclandt untstunden. Alß disser mit dem pabst wegen deß geweigerten zinß in Sicilia in irthumb gereite, und uffgemant wart ein
murfart zu thun, so schickte er in sin stadt den bischof von Mentzs und den hertzogen von Saxen sampt andern deutschen heubtluden gegen die sarracenen zu eroberungh deß hillige
n landeß, darumb der zit vil mohe und fleiß angewendet wart. Wie die derzit in Hispanien fielen und die stadt Granata von sarracenen eroberten, und uber 200 jar darnach inhilten, und wie keiser Henricus 6 swachlich und kranck wart solt er pabsten Innocentio 3 sin weib und sohn befollen haben daß ich nit wol gleuben kan, dieweil in derselb pabst auch excomm
oniceirt hatte, aber hat die verwaltung deß richs und Etruri
æ sinem broder Philippo befolln. Und nach dissem uffgerichten testament starb an
no 1197 zu Pan
orm
o in Sicilia, da er begraben licht.
Philippus, hertoch von Swaben, Henrici 6 broder, und desselbigen einigen sohn Frederici von der Const
anica vorg. geborn, vormunder, und deß romischen und secilianischen reichsverwalter. Disser eilet auß Italien in Deutzlandt und leiß die churfursten ire breif und siegel sehen, wie sie den jongen sohn und kindt Henrici 2 sineß bruderß zum romischen koninck erwelt haten, mit
[445'] beger ihm die administration sineß f
ettern Frederici 2 zu gestatten, oder da daß nit mogt, in Philippu
m selbst zu erwelen. Dargegen lacht sich der pabst Innocenti
us 3 der leiß sich bei den churfursten vernemen, er kunth Philippu
m nit dulden, ob einer von in beiden moist dem andern die cron nemen. Disser exco
mmuniceirte Philippu
m ein legat also
lueint in, sehet doch waß treiben die hillige vetter an. Sie prachten zu wegen daß hertzoch Bartholt vo
n Zeringen erwelet wart, aber Philippus zoug gen Mulhusn zu den furste
n Behem, Saxen, Beiern, Swaben, daselbst vergaddert die die erwelten Philippu
m zu
m keiser. Alß sich nuhe der von Zeringen zu swach befandt, stundt er willich ab, und huldet Philippo alß sinen hern. Darnach practiseirte der pabst daß Bruno 4, bischof zu Coln, und der pfaltzgraff Otto vo
n Wittelsbachden hertzoch Ottonem von Brunswich deß verjagte
n welffen Henrici geusenen hertzogen von Beiern sohn zu keiser erweleten. Dan der pabst wist wol daß Otto von Brunswich einen alten haß uff die hertzoge
n von Swaben hat, alß er selbst und sin anhanck und welffen, daß kan kein verstendiger anders achten, dan daß eß uffruir und meuteri under den gutten dutzen fursten angericht ist, wie bei den franckischn keisern glichfalß geschein. Der pabst bestetiget Ottoen, und dede Philippu
m in den ban, daß geschach zu Bon, dar auch Otto gekronet waß. Derhalb rusten sich die beide, und Philippus zough dem Ottoni inß Eilsaß untgegen, gewan Strasbergh und verjaget den bischof von Straßbergh und Coln. Eß flohe Otto gen Coln da nuhe die nuwe stamaur stunde dem folgte Philippus zwanck Coln und dreiff in inß landt von Wassenbergh. Philippus hat den koninck von Franckrich und brabender zu helff, Otto den koninck von Engellandt und etliche dutzsche abgefalln fursten zu
m besten wie sie ab im lande Gulch zu strede quamen, erhilt Philippus daß felt und bischof Bruno 4 vo
n Coln wart gefangen, die lantzkroin vo
n Philippo 2 gebaut Neuß und ander stedte im ertzstift ingenomen. Do ergaben sich die abgefallen fursten an Philippu
m und leiß den bischof von Coln loß, der in zu Aich kronet, dan er vorhin Ottonem gekronet hatte. Darnach zouch Philippus in Saxen d
ie sich auch ergaben, und dede noch etliche sclachten mit Ottone und treib in zu rucke, daß er in Engellandt flohe, und erhilt also Philippus daß reich widder deß pabst willen.
Darnach hat keiser Philippus Irenam deß keiserß dochter von Constantinopel zur ehe genomen, und damit veir dochter gezilt, und alß die erwaxsen sich seir befrundet. Die dutzsche fursten haben folgenß mit dem pabst die etwaß fridsamer war gehandtlet, daß er Philippu
m absolu
xirte, und Ottoni von Brunswich ein dochter zur ehe gab, also daß Otto mit willen vom rheich abstunde. Und dissen irthumbn haben Dominicus, und Franciscus gepredigt, schoil gehalten, und dem prediger und observanten orden iren anfang
e gemacht, und sin den ander biddel monch und orden nachgefolgt vil nutzs und schadenß den weltlichen angericht dan so vil kostlicher cloister haben sie vß iren patrimonio nit gebaut, dern eitz vil verfallen, dan der biddelsacke wilß nit alle auß richten, die benedictiner, cistercienser, premonstratenser, johanniten, anthoniten, dutzsche heren haben sich sclosser, herligkeiten, dorffer, h
aiffen und gutten grundt und errenthn
beß versorgt. Hernach hat keiser Philippus zu Bamberch gesessen, und
ein oder gelaissen daß gebluede verfrischn willen under deß
isst Otto
vo
n Wittelßbach den keiser fredericus 1 zu
m hertzogen gemacht, und h
et deß sohn keisern Philippu
m allein ihm gemach funden, und innen ungewarnter sachen in den haltzs gehauwen, daß er an derselben wunden gestorben ist, und folgenß an
no 1209 zu Speir begraben, aber der morder von Wittelsbach wart fogenß auch erstochen und untfinge sin lohne.
Otto 4, der eirstgeborner hertzoch von Brunswich und Lunenbergh, sunst sineß stamß und herkompst wegen deß fatterß von Beiern und ein welff, wegen der motter aber
[446] von Saxen, daran er eitzs doch nitzs hatte. Wie pabst Innocentius 3 dissen gutten fursten uffrustich gemacht und Philippo von Swaben zu widder zu
m keiserthumb befordert, auch in groissen irthumb, kreich und unkosten gestochen, ist hebevor under Philippo angezeigt. So ist disser Otto nuhe anno 1209 ohn einige widderrede vom selben pabst Innocentio zu
m keiser gekronet, und hat darnach 4 oder 5 jar regeret. Wiewol disser keiser Otto gesworen hat der kirchen ire geregtigkeit zu laissen, so wart er doch von andern sinnen (do er sich bedacht hat) und na
m etliche stedte in Italia zum reich gehorende ihn. Do waß die fruntschaft mit dem pabst auß, daß er dissen keiser Otte
n auch in den ban ercleirte, derhalb zouch der keiser gen Nurenberch zu den deutschen fursten und erinnert sie, wie daß keiserthumb Deutschalndt zugehorte, und die pabst hetten kein gewalt ireß gefallenß die keisern zu untsetzen. Da durch bracht er etliche deutsche fursten uff sin seite, und uberzouch landtgraven Herman zu Doringen den fatter Lodowici der s. Elisabeth zur ehe gehat, und dem pabst sonderlichen gefallen thun wult und setzt sich gegen den keiser Ottonem drumb daß er ihm ban ware, der doch folgenß da vo
n abstunde. Otto der keiser zouch auch in Apulia
m in meinogh
Siciliam inzunemen, derhalb der pabst den ban aggraveirte innen deß keiserthumbs untsetzt, und den Fredericu
m 2 hertzogen von Swaben zu
m keiser w
olt erwelt haben, deß gesclechts findt er dannest
war, auch machte er Ottoni die fursten von Meissen, Doeringen Mentzs, Treir, Behem, Oisterich zu widder damit er vil wircks hat. Zu letzt bewegte der pabst auch den koninck von Franckrich daß er keisern Ottoenem uberzouch. Otto aber erlangte hilf auß Engellant und zouch dem von Franckrich untgegen und wart vo
n dem im Nidderlandt gesclagen. Fredericus 2 reisde in Italiam, nam Neapol
am und Siciliam widder in, daß er kein macht mehe hat, und an
no 1218 in trurigkeit starb, und wart zu Brunswich in dem dhom bei sinem fatter begraben. Derhalb ists nit gut sich widder die pabst zu streben, dan sie haben den anhanck und gunst in allen nationen und landen.
Fredericus 2 hertzoch von Swaben, und koningk von Sicilien deß obg. keiserß Henrici 6 sohn, wart von den churfursten einhellich erwelt, und vom bischof von Coln Engelberto einem von Berge zu Aich gekronet. Und alß er sin minderjarich alter abgelagt ist er vom pabst Honorio 3 zum keiser bestetigt und gekronet, und hat 33 jare regeirt. Ist wolerzogen und ein groißmechtiger keiser worden, ihn latinischer, deutzscher, gr
æckischer, welscher, sarracenischs sprachen wol erfharen, die er alle zu reden wist, in kreichshendeln auch wol geubt. Ist nit allein in Sicilia, dan auch zu Neapol
is, zu Hierusalem, und in Sardinien koninck gewesen, und hat zu Deutschlandt allenthalbe
n freide
n angericht, wie Octavianus augustus durch daß romischs reich. Er hat vur und nach drei ehefrawen getruwet. Mit der eirsten hat er zwein sohne, einer heischs Henricus, den macht zu
m romischn koninck. Der sich inß fatterß leben also anstalt, daß er in bei leben in gefenckniß zauch, darin er vor dem fatter strab. der ander sohn genent Iardanus regeirte mit dem fatter und bleib dhoit in einer sclagt die in Italia geschach. Mit der ander ehefrauwen Iola deß konincks dochter von Hierusalem, zilte er
Conradu
m [446'] [447] Frederici 2 sohn, von dero Iola koninck Joahnß vo
n Hierusalemß dochtern geborn, sineß fatterß nachfolger ihm reich, und erb in andern sinen landen. dieweil aber sin fatter in den grissen irthumb mit pabst Honorio vor und Innocentio nach ge
fatters, so wart er mit dem fatter gebannen und deß reichs untsetztett. Und bracht disser lieber pabst zu wegen daß s. Elisabetten sohn Henricus landtgrave zu Doringe
n und Hessen zu
m romischn koninck in sin stadt erwelt, und Manfredus sin halb broder zu
m koninck in Sicilia und Neapoli angeordnet wart. Wie nuhe Conradus der keiser den alten haß der paebste gege
n sin gesclecht behertziget, erhilte er sich lange in Swaben, moist eß vß noit auch wol thoin, dweil die deutsche fursten uberredt und bewegt worden ihm abzustain, und dem neuwen koninck Henrico von Duringen (der in starcke rustung wa
r) anzuhangen, dem Conradus 4 wol untgegen stellen, wie er dede, und mit dem sich sclain moiß bei Franckfort, aber daß gluck gab dem landtgraven die uberwindungh, in der sclagt, die an
no 1246 geschach, aber ungluck hinwidder daß er nit vil uber 2 jare darnach lebte. folgenß wart bemelter Conradus 4 von den gibe
liner in Italiam beroiffen, Etzel ein furst war bei dissen, der bei sinem fatter uffkomen und mechtich war
worde
n, also zough Conradus 4 mit hereßkraft hindurch in sin erbgut Apuliam, da er sin eigen underthane
n im widderstrebich befandt, derhalb er die stede Neapolum, Padva, A
quinen mit gewalt angreiff, ire muren nidderwar
f, verbrandt, und verstoret. Disser keiser Conradus 4 wart nit gekronet, quem auch nehe durch verhinderung inß regiment deß keiserthumb. Dan starb in sinem erbkoninckrich Neapol
li, und verleiß sinen sohn Conradinum, einen einige
n erben und den lesten vom swäbischen stamb. Conradus 4 wart auch von den welffen nit in die zal der keisern gesetzt umb deß banneß Honorii 3 und Innocentii 4 ist auch nit ohn argwon deß g
ifft von sine
m broder Manfredi hingericht, wiewol der auch deß koninckrichs Sicili
æ untsetzt, umbkomen, und bebannet ist.
Conradinus, der leste hertzoch von Swaben koninck Conradi vurg. deß 4 sohn, den er mit einer hertzoginnen von Beiern gezilt. Nach dhoit sineß fatterß von eim kinde in Swaben er
zogen. Wie disser erwoiß und ein fein jonglin wolt er sin patrimoniu
m und erbkoninckrichen Neapolim und Sicilia
m innemen. Als diß der abgunstiger pabst Clemens 4 innen wart, macht er Franckrich gegen Conradinum auffrust
ich und verheische Carolo lodovici 2 broder vo
n Franckrich (der heilich gehalten war)
mit Neapoli und Sicileam zu belonen, und groissen beistande zu thoin. Conradinus und der jonge hertzoch Fridrich von Oisterich zogen mit groissem folck in Italiam, da sie megtigen beistandt und hilf von den g
ibilinen
fondten und quamen zu Rom. und wie er zu Viterbien quam, und der pabst d
en jonglin Conradinu
m ansach, sprach er, disser wirt zu
m dhoit ge
leit wie sch
rijff, waß caiph
e profinda. und als Conradinus in eim felde zu samen ein sclacht hilte mit obgemeltem Carolo, so verlor Conradinus den streit, daß er mit dem hertzogen von Oisterich die flucht nemen moist, und hilten sich beide verborgen, nach wenich tagen aber verrathen, beide gefangen, und vor Carolu
m vo
n Franck
[447'] rich pracht, der innen und den von Oisterich ohn zwiu
eel durch bef
elch sineß hern deß pabst Cle
mens mogt
wol sagen inclementis untheubten und daß schaif mit sinem mitschaif sclagten laissen. Und ist ein vermaledides stuck
weß einer wegen siner heilligkeit keinen namen wil haben oder thun, daß er d
en under einem frembden namen thut. Also jammerlich ist der edelste furst und einiger erb und lester hertzoch von Swaben siner gebort halber an
no 1263 auß haß und begerlich umbkomen, gestorben und mit scholt und hohn begraben, do daß geblo
et von Swaben daß romische keiserthumb 100 jare regeirt hatte. Und sin dannest die hertzogen von Swaben biß uff heutigen tagh keisern pliben, so zu verstain, dieweil nach leiblichen dhoit Conradini daß herzogthumb Swaben dem keiserthumb inuerleibt worden und den titel mit fort oder fueren s
ol, derhalb ist hertzoch von Swaben alletzit keiser, und der romische keiser alle zit hertzoch
in Swaben. Der hoepreister Caiphas vermeinte auch wan ei
n mensch sturbe, sult christus auch nit mehe sin, und hat doch sin anslach nehe min gef
aelet. Ich
scham mich vor den
hertzobbrigen st
andt wan ich sulche unartige tirannen im ampt und stoil petri finde. Disser pabst Clemens deß namenß unwertich hat p
tolameo dionisio gefolgt den Juliu
m c
æsa
rem (zu im alß einem frunde floh
ende) ___
romptiumuntheubten
liß. Derhalb in Julius c
æsar deß koninckrichs Aegipti untsatzt, daß balde auch an daß keiserthumb quam, daß christus leiblich uff erden best
eigett hat.
Von dem obgerurten Carolo auß Franckrich moiß ich noch
so vil anmel
ten, der war grave in puracia und deß konincks broder daselbst wart vom pabst Clemente von Narbona vorhin Guido
fulrodij genent und ein lei gewesen der ein ehelich weib und kinder gehat, schendtlich verhonet und betrogen durch falsche verheischung deß koninckrichs Sicili
æ mit sine
n zubehoere, wilche ungepurliche begerde Caroli in be
wegte daß er dan pabst gegen koninck und hertzog Co
nradum
m deinte und daß instrument der tirannei wart, da durch belonet wie er wol verdienet, dan da er den edelsten fursten so unfurstlich hat hingericht, halff ihm Clemens 4 sin
lantzmen daß er Siciliam in sin beseß und gewalt bequam, doch nit umb sunst dan jarligs zur pension 48 tusent
gl. zu erkentniß siner __henschaft und underdienigkeit zu behoif s. peterß ere der romischen kirchen zugeben, do er nuhe Siciliam innen hat, hat manf
erdum den ohme
n Conradini auch außge
diligetz, und er sampt sinem folck triben vil moitwilenß an in Sicilia, ihmmittelß starb sin broder s. L
udowich in Franckrich und die stendt koren einen andern broder zu
m koninck. Mit dem vertr
oge sich Carolus umb ein groiße summa geldeß und in sinem abwesen bew
echten die
angefugte weiber wegen irer kuischeit ire man daß man die clocken allenthalben im lande scloge, und alle frantzosen vß Sicilia vertreib, und wie Caroluß da quam wart er nit angenomen, dan wult sich an dem rechten erben und neigsten geblode deß koninckrich halten. Mogt auch in Franckrich nit ankomen diewell er daruff zu
m theil verzeigen hatte, also moist sich noitshalber in Apulia umb Neapolis im ellende der zwier koninckrichen Sicilia und Franckrich untsetzt, landtloiß pliben, und starb daselbst ihn
[448] in jamer und bedroibniß sineß hertzen. Und ist also durch die herliche verherschung und beistandt deß pabst Clementis 4 gepurlich bezalt worden.
Vurhin in marcio hab ich der herzogen von Francken leben diekeisern gewesen kurzlich angezeignet, ihn dissem april aber der herzogen von Swaben leben erzelt, sampt eineß herzogen von Brunswich, deren sieben von den pabsten ubel angelauffen, gebannet und untsetzst sin benent wie folgt.
Henricus 4 ein franck.
Henricus 4 ein franck.
Fredericus 1 ein swab.
Philippus, auch ein swab.
Otto 4 ein brunßwiger.
Fredericus 2 ein swab.
Conradus 4 ein swab.
Und ist danest den dutzschen fursten ein kleine ehr daß sie sich dergestealt von den pabsten und bischoffen gegen einander laissen reitzen, den pabsten aber ein groiße schande, daß sie alß nacfolger christi und petri den befollen friden verachten und sulche unchristliche blodige uffroren angerichtet. Wie eß dißmail nuhe hie bei biß zum neigsten bewenden laissen.
Anno 1595 den 22 aprilis ist weitere zeitung vom turcken in truck außgangen. Oben den 26 febrvarii an
no 95 hab ich gesetzst wie der alte turck abgestorbe
n were und unß waß tagh. Und wie der neuwer turck siner broder etliche umbringen laissen, so vernem ich doch eitz deß ich do nit gewist, wie der fatterAmurates geheischen, disser neuwer und sohn aber werdt gna
nt Mmahamet. Disser so balde er sineß fatterß thoidt erinnert, hab er siner broder 19 wurgen laissen, und den mottern 10 inß meer werffen und verseuffen. Auch 150 sineß fatterß
rhethe sebeln und umbringen. Darauff ein groisser uffrur zu Constantiniopel untstanden, aber doch besweirlich gestilt worden. Er hat auch den fatter und brudere in s. Sophien tempel mit turckischem geprenge begraben laissen. Sult sich auch erkleirt haben den kreich gegen romischn keiser und die christen zu vollenfoeren. Got helff den sinen.
A. 1595 den 22. apr., und darnach, hat der lanttag zu Dusseldorf noch geduret. Aber man vernimt noch nitzs eigentlichs, was immittels gehandlet, dan allein, das der furst von Gulch, ob er schoin siner sinne nit allerding megtich, los sult gain, doch das gutte achtung uff ire gnade geben werde, das auch ein gefangner, ein edelman, zwa deinstjonfern los gesclagen, was sie vom verdagt der boilschaft uber des fursten hausfraue, die markgravinne von Baden, gewist. Der lantgraff von Luchtenberg und dessen hausfraue, der swager und swester, hetten nit vil ussgericht, derhalb sie balde iren abscheit gemacht, uff Coln widderkomen und fort den Rhein hinuff nach haus gefarn sin. Die keiserlich(en) gesanten und doctor Daniel Printz sin von Dusseldorf in Coln komen, ligen noch hie. Wieters hoirt man von der furstinnen von Prussen, von Zwenbrucken und andern nit, das davon emans ankomen sei. Also (das es) noch stil ist..
Anno 1595 den 23 april gehoirt, daß die smehe sach mines neiffen eJohan Dutzs bruwerß widder wacker wirt
[448'] . Dan Zerriß vo
n Overhaushem beclagter wiewol er der smehewort mittel eidtzs geleunet mit dem anhanck wa
n sie gesagt weren, were eß doch bordt und scheidzwart gewest, und sich cleger mit dem eidtlichen leugnen genogen leist, so helt doch Zerreiß an, er sol sie beweisen. Nuhe hab ich gedagt, eß ist sorglich, schimpffen, schertzen und l__de
n. vil sin unverdreglich, und balde uffnemend, kunnen oder willen eß nit vur berde versthain, und erreg___ wol zanck, schede unwill zorn und haß daruß, wie eß in diesser vorg. sachen gefharen ist. Derhalb moiß ich hie von schimpff etwaß anmelden.
Jocus, heischt schimpff. Etliche nennen eß spot, borde, schertzs. Und ist ihn worthen gelagen, wan etwaß nit ernstlich, dan kurtzvilich, lecherlich, frolich geredt wirt. Wan gutte freude vom schimpff kompt, so mach er passen, sult aber etwaß boeses daruß untstehen, da ist er im rechten verpotten, l. nam ludus ff ad leg aqul. und wirt bei vil rechtzsgelerten vil darvon gehandlet. Eß sin zweierlei art und maß zu schimpffen. Die ein ist zeirlich erlich zugtich, adelich und frolich. Die ander un___erlich unzugtich, argerlich, und boißhartich. Wir sin nit zum schimpff, dan zu bedachten reden und wircken von natur geborn. Wie unß die weissen anzeigen, daruß andern geleirt und gebessert mogen werden. Noch dannest kan der mensche nit allezit der dapferkeit ernst und weisheit obligen, dan moiß sich derselben nuhe und dan ___ moissich ghain, sich etwaß vermachen und die mit lust und freuden undermengen. Die natur erfordert doch den sclaiff, uff daß die sinne, gedancken, ernst und weisheit rauwen moißen, darunder dreume und pfantasien spilen und schimpffen. Aber wer sich deß artlichn und hufflichen schimpffs, borde, oder spotteß gebruchen und freudt machen will, derselb bedenck frei an alle umbstendt deß schimpffs.
Hett der grobe Zerriß dar an gedacht und einß anderen weibs keuscheit nit uff die ba
ne pragt und damit geschimpfft eß were zu sulchen gerichtzhandel nit komen. Ob Zereiß liden ken daß emanß sagte, sin frawe were ein hoer, so hatz neif Johan von Dutz alß ein fromer eheman nit dulden dan eiffren und siner ehefrawe
n ehr und gelumpff vertadingen moissen. Wer schimpffen wil der sehe zu mit wem er schimpff, ob eß ehr, gut weib, kindt frunde, narongh, nutz antreff, dan
swerlich nemanß kan sulches wol verdragen. Nau mogen etliche luden daß man mit iren baurischen sidten etwaß schimpff oder spott, daß doch zu irem besten geschicht. Hie von weren vil exemplen anzuzehen. Und wie die hofliche schimpffwort oder sprichwort kurzwilige reden faceti
æ apophegmata, dicteria, fabul
æ und derglichen sin sullen wan man da von ein besonderlich mogt uffrichten. Die alten kunnen der jongen schimpff ubel leiden, die geistliche
n der weltlichen, die richen der armen, die mechtigen deß gemeine
n manß. Der adel und gelerten sin auch selzam genoigh. Sehe auch die sach an, die zit, die platz die zuhoerer an
. Unzugtigtige
wort und argerliche bussen, schalcks narheit dienet bei etliche leudten gar nit. Derhalb rhade ich in der eill, wer zu
m schimpff und spot geneigt ist, der bedencke zu vor wol wie er schimpffen oder spotten wil, er moge eß dreimal ehe erß hervorprengen. Kan eß ohn sin so
schimpff er mit nemanß dan mit kindern und naren dieeß sannest auch nit wol dulöden kunnen. Die spotter sin zu zeithen arger, dan die bespott oder beschimpffte werden. sunt derisores, deriso deteriores. Der spotter verursachet daß man ihn widder verlacht, verspottet, hast und gedenck ihm den schimpff inzureimen, waß hat er dan mit sinem spotten gewonnen, mehe schadenß dan nutz, unforthel und kein forthel. Sunst kan ma
n doch wol in zugtigen maneirlichen reden frolich sin. und fallen teglichs so vil geschichten und neuwe zeitunge
n [449] vur, daß man da von, und von gewachs und der keuff der fruchten, weinß und ander warren gnogsam zu redden findt, und deß schimpffs und spots wol moissich kan ghain.
Anno 1595 den 25 aprilis 5 marci tagh ist meister Wilhelm Waltneil sneider gestorben und den 26 tagh aprilis zu den Predigern in die kirch begraben. Sol sineß alterß von 80 jaren ungeferlich gewest sin, dan eitz min nachpar m. Johan Boirholt sneider sagt, er sei an
no 1543 in der ulicher veheden bei ihm im hauß neigst Cronenbergh an der Hoeportzen in deinst gewest do er 1000. Wulhelm sin eirste frawe gehat wilch hauß ist folgenß von ihm gekaufft, daruß sin alter zu spurren. Darnach hat er unden im Eckhauß deß kirspelß s. Jacob gegen Airsb
ergh gewont und sin zwischen 50 und 60 jaren gutte nachparen und frunde samen gewest, biß mir folgenß durch einen kauff etlicher heusser in der Klapper gassen (da von er durch ein boeß weib angetriben worden) in zanck und irthumb gerathen, und er mich zu Airsbergh mit recht pro interesse evictio
nis vurgenomen, nit allein der sachen dan auch miner personen findt worden, verpliben und gestorben und hengtt die sach im hof von Coln uner__tert. Got will eß dem verzeihen der unrecht hat.
Disser war in sinen jongen tagen ein frisch man, hat gell hart brauß har, derhalb er Wullenheubt genant wart. Aber wie im sin leste frawe Petersche verstorben und daß har greiß und er krum wart, zauch er von der Bach auff s. gereonßstraiß bei sin dochter die der gode
nawern eine
n hatte wonen, daß ich in 3 oder 4 jarn nit vil dan nuhe und dan mit eim kleppel sehen gain, da er uffs ableibich worden. Wie sich sin erben mit der hangender sachen halten werden, hab ich zur
erwarten. Er hat mir vur langs gedreu
wet, wan er uber die sachen sterben wurde, wolt er sinen kindern befillen, den proceß zu vollenfuren, wie er aber geschaffen ist, werden die acta p
erson
æ et s
eco
ndis insta. vßweisen.
A. 1595 den 27. apr. haben mir zu Weinsberg 26 aimen beirs gefast von funf malter maltz, zwei malter weis und zwei sumber ruggen under einanderen gemengt. Mir haben zum Mullenstein uff der Bach durch unsern swagern Bertz Schall von Polhem gebruwen, sullen auch wol zwei malter hoppen darzu komen sin. Die fruchten sin nit wolfeil geweist, das bestimpt gebreu etwas gekost wirt haben, wievil aber hat min broder per partes uffgezeignet, sol sich in sinem boich der hausregnong clar befunden. Unser dischfolcks ist eitz nit mehe dan neben mir Herman, min broder, und sin hausfrawe, die zwa jonfern Elisabetgin und Maria und die magt Ailgin, 6 personen. Ich hab ein zinnen pontgin, helt ein pint beirs, das drinck ich zweimal im tage uss, dan drincke abent ein pintgin weins; also drinck ich alle tage ein halb quart beirs und nit mehe, ein tag helf dem andern..
Anno 1595 den 27 aprilis uff donnerstag anastasii ist meister Johan von Waldorp schoinmecher ihn sinem hauß zum Hohendurpel und
er Karbender bei sinem sohn auch ein schoinmecher gegen dem Mullenstein oder Overstoltzs uff der Bach uber gestorben. Und den 28 aprilis. vitatis tag zu den Mynderbrodern in die kirch hinder der orgeln begraben. War sineß alterß von 82 jaren. Er ist vor vil jaren ein kirspelßma
n und gut nachpar s. Jacob gewest. Hat nit allem schoin gemacht dan vor vil jaren mit weinen gehandlet und gezapt und so ein zimlich erlich hinkomen gehat.
Er hat
einen sohn zur schoelen laissen gain, der ein monch zu Minnerbrodern worden, in Italia umbgezogen, der wol predigen kunt, das ihn die Minoriten zum guardiano gemacht, aber uff letzst mit denen in unwillen gefallen, den orden und cloister verlaissen, zu Ratingen ein caplain [449'] worden, daß mir nit leib war und siner geschicklicheit willen und daß eß min kirspelß nachpar gewesen.
Disser meister Johan hat auch ein dochter bestatt zum Voixß uff der hilten Herberge vur die Landtgezeuwer. Darbei hat er sich uff sin alte tage begeben. Aber feil einmal zur finster auß, halber thoit. Aber genoß doch widder. Und ginge vil in kirchen. War stedich s. Jacob, duckte etwaß, und ein jar vor sinem dhoede bruchte er zu zeiten deß stabs zu zeitenauch nit, biß er eitzs bei sinem sohn im hauß gestorben ist.
Der vorg. 1000. Wilhelm Waltneil und diesser waren die zwein elteste staelen im kirspel. Die sin vorgezoegen und haben mir den wegh bereit. Wan eß got geschloich, mach ich folgen.
A. 1595 den 28. apr. bin ich zu hern Johan Helman, lic. und urtelsmeistern, in den Mullenstein uff die Bach gangen, innen in miner suester Sibillen sachen gegen Jacob Dunwalt anzusprechen. Dan uns war vorkomen, das er parteilich und suspect were, wie ich dan auch aus allen sinen reden vernam, das er Jacobs sach beforderte und dreif. Ich ermante ihn, wie ich ihm vur zwen monaten ein zitlin geschriben und bitten laissen, dieweil joncker Peil abgangenund lic. Falckenberg, sin gesel, vurger instantz richter gewesen und doctor Pfingsthorn suspect were, er sult doch ein auge uff die sach geben, das doch ihr nichtz unpillichs widderfoere, daruff er untpotten, das wult er toin. Nuhe so queim ich in erfarung, das er und Pfingsthorn unse acta under handen gehat und min suester sie nach vil anhalten heude eirst zu handen bekomen und er ihr mit irem anwalt uff denselben tag wissen laissen, er hette uns acta eim rechtzgelerten zugestalt, der were schoin resolveirt. Ich sagt, dess het ich mich nit versehen, das er so darmit gehandlet und geeilt sult haben. Er meint, man moist dannest die partien nit uffhalten; daruff ich, das were uns scholt nit, doch verstunde ich mich uff alle das wirck wol, man wurde sich dess bedencken und beraten, und schede dasmal also von ihm. Ich verzalt es minnem broder und sustern und den andern tag doctor Unverdorben, unsem advocaten, ussfurlich, wie es ergangen were; die sagten alle, sie kunten es nit anders verstain, dan lic. Helman und doctor Pfing(st)horn hetten samen ein collusion, ich sult sie beide suspect allegeren. Das hat min suester vur und nach ad acta getain, wiewol ungern, dan mehe aus noit, dweil es ubel laut, das man rechtzgelerten (die vor andern recht toin sullen) suspect halten und recusern. Doch wan sie es sin und ein licentiat dem ander nit getrue ist und glauben helt, so moiss man ihm widderbegegnen, wie man kan. Darnach hab ich lic. Helmans swegermotter geclagt und in pitten laissen, er sult doch gemach toin. Ich mir(k), daran wirt er (sich) nit keren, dan es ist ein wreit kop, hab ihn mit unkunden versclissen. Zu lest haben (wir) dem burgermeister, her Suderman, die sach schriftlich zu erkennen geben, er als ein burgermeister were uber die urtelsmeistern, und gepitten, mit der sachen zu stolln, bis ein erbar rait insehung getain, das kein parteiligkeit geubt, die acta compleirt, presenteirt wurde(n) und geschege, was recht were. Diss hat der her burgermeister ins wirck gestalt, also steitz, bis man wieter bescheit vernimt..
Anno 1595 den 30 aprilis s. quirini tagh bin ich durch die gnade gotteß ungeferlich so aldt worden alß die erbar und tugendsame frawe Sophi
a Korth seliger gedegtniß min liebe mutter, wilche an
no 1498 den 25 febrvarii altera s. matthi
æ apli. geborn war, und gelebt hat biß an
no 1575 den 13 tagh iunii inschleislich. Und ist ireß alterß von 77 jaren 15 weghen 5 tagen ge
[450] wesen, dar zwischen sie alle ire broder und suestern uberlebt. Mit dem ehr
wird. achtparn Christian von Weinsbergh ihrem ehewirt eilff kinder gezilt. Da von ich daß allereirst gewesen, geboren an
no 1518 den 3 janvarij, und nach absterben ireß lieben haußwirts mineß fatterß ungeferlich 28 jar ihm wittiben staht gesessen. Dan verlitten an
no 1595 den 3 janvarii bin ich mit gott auch 77 jare (doch novo stilo) aldt gewesen. Und beleissen sich die uberige 15 weighen 5 tage, die min mutter uber bestimpte 77 jare mehe erreicht, gerade mit mir den 22 aprilis auß, daß auch ich 77 jare 15 weghen 5 tage glichs miner mutter alt were worden. Aber dieweil die 10 tage novi calendarii oder stili bei miner mutter zit nit abgezogen waren, dan eirst an
no 1583 bei miner zitt, wan dan sulchs 10 tage noch darzu gesetzst werden wie dan recht sol die zal der tage vol sin. So vertragt eß sich mit den 10 tage
n biß den 3 maii an
no 1595, daß mir glicheß alterß net
gewesen. Nuhe lebe ich noch darnach so langh gott wil. O het ich wol gelebt, und vil gutz geschaft, were zu wunschen.
Anno 1595 prima maii 55 philippi et iacobi, montagh erscheinen nirgen ouglin, gommen oder kurppen an den weinstocken oder beummen, noch daß in moiß oder kruthgarten sich etwaß an der
erden hervur diede oder sehen leiße, judasbaum ich meine goldener, und rosenbaum und alleß waß frohe pleicht vß zuslain leiß sich nau mircken. eß war wol nach dem reformeirten calendario noch die zehen tage froher ihm jare dan gewonlich. Aber daß halff wenich daran, uber 10 tage darnach ware eß scheir geliche frohe und kaele. Der winter frost und kelte frohe angefangen und volhe_dendt spade gedauret. Waß forten drauß wil werden, hat man zu erwarten, nach gemeinem wone und geschrei, sult eß wol ein spadt jar und herbst sin. Aber got will nit an den spaden winter gebonden sin. Der kan eß allein zu
m besten schicken.
Anno 1595 den 2 maii war ich bescheiden einen gutten herrn anzusprechen. Wiewol ich daßmal nit wol fertich war, so gab ich mich doch uff den wegh, und feil mir daß ghan sweirlich, darumb und satzst mich etwaß zu resten in die kirch zu Augustinen, auch s. Alban zu resten, davon dan ginge ich biß in den Dhom, wolt mich da uff die banck setzen und s. niclaß elter und bild da ein rhadt zu gotztragt pleigt zu warten. Ehe dan ich zu der banck kundt komen wulten mich die bein nit mehe tragen dan feil vur mich widder mit der rechter handt da mit ich mich st_u_de plotzlich dar nidder und ein gut man der ungefher da gingehalff mir uff die banck zu sitzen. Eß war an morgen under der predigh daß ich mich schampte, doch bleib ich da sitzen biß ich gerest hat und mich besonnen. Bin balde druff die trapp auß dem dhom in die Dranckgaß ab gangen, den Hoff von coln offen fonden, mich uff die banck under dem ptzhuß abermal gesatzst und gerest, daruff vur S. paulus bei den Swanen widder moissen setzen, wa mit het ich zu
m andernmal maissen fallen. Und wie ich mich etwaß erholt fort auff s. Marrettnstraß
inß hauß zu Freudenbergh gangen, da den hern doctor Hardenradeumb minersuster Sibylln sachn angesprochen daran fast gelegen war. Und wie ich mit dem minen abscheidt gemacht zu doctor Unverdorben bei der Vetterhennen gangen iren advocaten mit dem auch waß nodich abgeredt, von dannen bei s. Gilliß capuellen durch die portz und cloister zu Mynderbrodern in die kirch gangen und vernomen daß mineß nachparß meister Johaniß von Waldorff begenckniß da gehalten wart mit vil preistern bei meß laissen, dern ich etliche gehoirt, und fort zu sant Columben in der kirchen widder gerest, und van dan in
[450'] den Augustinern in die kirch (die noch offen war) da mich auch gesatzst und gerest, und von dan biß in min wononge zu Cronenbergh an die Hoeportzs. Und ist mir sulcher swerer ganck an acht jarn nit gefallen, da bevor an
no 1586 in decembri wart in swach und macht mich
kurtborstich daß ich mich auch tuschn vorg. resten moist, also waß eß auch eitz ungeferlich. Ich hab keine
n sweimel oder swindel ihm heubt gefoilt, dan allien daß mir die bein und ganck gefalt doch daß der a
the
m ihm gange kurtz wart alß were ich abgearbeit wan ich einen streich wegh ginge. Mich bedunck eß wirt daß hohe alter dhoin, und trage sorge wan ich noch etwaß leben wurde, ich moist den kluppel oder stab in die handt moissen nemen und mich ihm ghain stevren. Eß sin wol alter von jaren d_n ich und fein ohn stab wandern, aber die alten sin nich glech gestalt. Disser wirt froher lam, dauff, blindt, verl__dt, dan der ander, und moiß jeder mit dem gedolt
tragen waß er selbst versaumbt oder got ihm uberschickt.
Anno 1595 den 3 tagh maii inuentio
nis s. crucis ist deß hauß Weinßbergh festagh von alten zeiten gewest, wie ich noch jarlichs sul fest bei mir gedenck und halte. Und ob daß minem lesten willen und ordnongh bei minem leben ordentlich und wirklich in der kirchn und hauß geschicht, so sol eß doch nach minem absterben von minem erben und executorn doch zugtich und profitlich gehalten werden. Eitz wil ich dannest etwaß dar bei thoin und etlich reimlin dem hausfest her zu setzenn, dabei die nachkomen vernemen mogen, daß ich daß jar auch dar an gedagt und ein kleinß darbei gethan hab, und nit allerding missich gewesen bin.
Wan das man
haußfest jarligs helt.
Zu Einsbergh, wie mehe ist gemelt.
Den dritten tagh deß monats mai.
Dan leist sich handlen mancherlei.
Das kurtzweilich und lustich ist.
Ohn unzugts, argerniß und zwist.
So wil ich der glichen thoin.
Mit dem das doch ist lasterß oin.
Von weisheit eitzs vortragen neit.
Dan pleiben bei dem alten leidt.
Dem hauß weinsbergh und dem gesclecht.
Bin ihm getrew, und davor fecht.
Wirt andern sin wol narrenspill.
Ich halten aber da von vill.
Da von ich hab geschreiben offt.
Acht min druff wer eß scheldt ob lofft.
Es ist miner vurelter hauß.
Ihr abkumpst ist untsprossen drauß.
Und ist die platzs miner geburt.
Meistheils miner erzelung fort.
Gar wol ists ergangen dha.
Besser weiß ich nit anders uha.
Bin ihm derhalb widder geneigt.
Ie min gesclecht daran auch reigt.
Ich weiß eß nit, doch hof ich wol.
Das einß beim andern pliben sol.
[451] Ewich
minß fatters hauß und stam.
Ihr swartz sparkle, und weinßbergs nam.
Das sie bezeignet und bekant.
Vom wein und bergh werden genant.
Wil ihn verlaissen all min gut.
Zu pleiben dem hauß und geblut.
Und sonderlich dem erben mein.
Das eß ein man halt steidts ein.
Da der gemein hausfatter sei.
Sinß ampts nachfolger auff die rei.
Daß er sorgh trag, gestat nit mehe.
Vereusserung der haußgutter.
Da von zu theilen etwas ab.
Ob zu verkauffen kein macht hab.
Ich hab gekant vil groisser leudt.
Die vol richthumb waren und dreudt.
So langh das gluck leiff war eß gut.
Alß sich das wandt, ob quam der dhoit.
Das gut vertheilt, ob verjaufft wart.
Uberpleib nau das kleinsthe part.
Ie kinder hilten nit das hauß.
Deß fatterß pragt und schaet waß auß.
Dar an hab ich manch jar gedacht.
Min testament daruff gemacht.
Daß ihn meinß fatterß hauß, min gut.
Plib unvertheilt beimim geblut.
In stedem wesen lang bei ein.
So mogt min erb unsterblich sin.
Ob er so reich, ob groiß nit wer.
So het doch min gesclecht deß ehr.
Mir kunnen nit sin eben groiß.
Ein klein geschicht wol ehe uffwoiß.
Armen die from sin, und _erstich.
Ihm deinst, ob arbeit volherdich.
Geduldich ihn irem beroiff.
Den hilft gott ohn zweiffel auch uff.
Nuhe hilft eß all nit waß ich dhoin.
Wirt er nit sin unß hauß patroin.
Und helff besonderen unß sach.
So ist umb sunst all min ansclach.
Leib her, biß dar uber regent.
Ihn confirmeir min testament.
Neigh dich mit dinem segeb bei.
So wirt eß fort gelucken frei.
Thutt mit vrem gebett das best.
Ihr die gehoir zu dem hausfest.
Umb gotzfrocht, fridsam regiment.
Zeitliche narungh, und jarrenth.
Gesunde speiß und dranck zur noit.
Erbar kleidungh, daß ewich goith
.
[451'] ich hab disse vurg. rheimen dem hausfest zu eren her zu gesatzst, wilche wa nit dem einen so werden sie doch dem andern gefallen, beß dan sclechte schrift ohn rheimen. Und mach das hausfest zu Weinsbergh dannest etwaß nutzs und guts beiprengen wan eß zu dem intent und ende jarligs gehalten. Darumb halt
e zugtich sperlich und wie sich gepurt.
Anno 1595 den 3 maii godestag in der crutzwochen an himmelfart abendt dweil man den tag kein fleisch speiste het das hausfest zu wein
nit so bequeimlich mogen gehalten werden. Und auch darumb daß min suster ___ ____ mit Jacob Dunwalt der neu practick an gericht, und sie etlich tage fluß im heubt und groiß zantwehe hatte, daß ihr so bange _ethe daß sie diessen 3 tagh im mei unden ihm monde die zwein uterste zende diß backzende waren moist vßnemen und brechen laissen, einen mit den henden den andern mit der zange daß den klein freude war.
Anno 1595 den 4 maii als ich hern Johan Helma
n licentiaten und comsario
wegen miner sustern Sibylla in irer sachen vorlags geschriben und bepitten dieweil d. Pfingshorn suspert recusert und l. Kaldenbergh richter voriger instanz gewesen, er wult alß ein gut nachpar ein auge uff ire sach haben daß sich der beider der sachen nit under_unde. Daruff er mir untpotten, daß wult er thoin, aber folgenß do ich in im Mullenstein uff der Bach ansprach sich vernemen leiß er het die acta ein rechtzgelerten ingestalt der schoin resolueirt were, und daß er mit d. Pfingsthorn colludeirte, keinen glauben hilte und sich verdegtich machte. So hat min suster hern Hillebrandt Suderman burgermeister die gwisse partheligkeit zu erkenne
n geben, wie ire supplication vßfoeret, und gepittet, nachdem die hern burgermeister uber die urtelßmeister weren, er wulte schaffen daß gestolt wurde, biß ein erbar rheidt insehenß gethan daß nitz partheiligs gehandlet wurde. So hat h. Sunderma
n die commissarien angesprochen daß sie inhalte
n moisten. wie eß weiterß faren wirt ist man gewertich. Ich het mich nit versehen daß der l. Helman so drisstich auff Jacob Dunwalts seithen gewesn alß were ihm hoich daran gelegen. Wart filligt etwaß mircklichs umbgangen sin. Der ursach hat min suster Sibylla sie beide suspert alle ge__ der uber sie sich gezanckt und geschimpfft. Mir kunden keine
n baum finden, wie ma____lph__ gethain. An sat wol, videndum cui fedendu
m. Wie wir eitz befonden.
Anno 1595 den 6 maiii ist einer von Swartzem zu mir komen. Hat sich Raem genant. Ein jonck men. Und gesagt er were mineß alten pechterß Curstgin zu Swartzhemß eidomb. Ich halt er sei deß preceptorß halfen zu s. Anthonio in Coln. Disser hat der hofrecht des Wolffguts zu Swartzem vur ein jar begert deß wult daß sumber kornß dem offerman zu neukirchen daß jar bezaln, auch wult er uff sin kosten die hofrecht etwaß zeunen und sich behelfen, dan dan
sunst leissen fremde leisten vß und in, die im schaden zufoigten. Ich sagt, die hofrecht allein wult ich im daß jar vß wol erleuben uff sin kosten zu zunen, zu gebruchen und daß
s.u kornß dar von zu bezalen, aber kein lenderei mehe, dan ich wolt nitzs absoderen dan
einß bei dem andern laissen. So war Daim deß zu friden und leiß eß bei dissem jar mit dem su
mmer kornß. Darnach fragte er mich warumb ich daß gut still leiß ligen und schatzs und steur darvon bezalte. Ich sagt, ich were mit etlichen ubel angelauffen die mir die vertrage nit gehalten, teglichs quemen zu mit etliche die deß guts begerten, aber wie ich so duck betrogen were, het ich vorg. nomen keinem daß gut zu verpachten oder zu nenen, er wurde mir dan gewisse
[452] burgen in Coln setzen den vertragh uber die pachtung452r,01 fast und stede zu halten, den ich finden kunth, dweil mir ganß und gar nicht gefiele d
ie oberkeit oder gericht anzu halten. Deß keiner hat thoin willen oder kunnen damit ich verwart were, so ists biß noch pliben anstainô ich hof eß sol nach langem kreich ein mail fride werden, und ob schoin die lenderei stil pleibt ligen, daß etlich seir schedlich halen, wan doch die lauthe boeß und arm sin und die beste stucker vß oitzen und keinen glauben halten kunnen waß hab ich den, auch nitzs, ich gib wol gelt zu, aber moiß deß besten hoffen.
Anno 1595 den 8 maii hat daß gericht in Coln starck gangen frawe Jacob vonBaden, furstin von Gulch, Cleve, und Berge hette mit eim jongen loßledigen edelman deß edlen und ernfesten jonker Diederichen vonHall zu Broich amptmanß zu Monhem eheluden sohn boleirt, der schoin gewichen und in frembde landen verreist were. Vorhin were gesagt, die furstin het irem leibhaber schoin tausent
goltgl. zergeldeß ubermacht. Eß ist langh vil heimlicher ____lenß von diesser mißdhait gewesen. Man hat nit wol hinder die warheit kunnen komen, aber jonfer Sybilla deß fursten leibliche, ehelige, loßledige swesetr deß swachsinnigen fursten ires lieben heren broderß sampt der rethen haben einen edelman hart zu reden gestalt der drum wissen sult. Und ob sich der wol geweigert und gewinckelt, hat man ihm doch so lange gerathen daß er die warheit hat moissen beke
nne
n. glichfalß hat man zum comerjonfern auch examiniert, die dan frei loß gesclagen und alleß gesagt waß sie gesehen, gehoirt hetten und wisten. Wan es nuhe wair were, deß vil nit gleuben, so were von der furstinnen gar nit zuvertadingen, wan ein kindt von irhe also geboren were oder worden, da so vil jamerß nachfolgen in den landtschaften folgen kunthe und von jongen hatten derglichen daß er sich an sinem hern und landtfursten vergriffen, und sine eltern und frunde so hoich betrobet, auch sich selbst ihn die hoigste gefhar gestechen.
Bemelter amptman Hall ist min lieber joncker und frundt. Ist mir 32 rad.d pension jarlichs von sinem hof zu Vrestorff oben Bon schuldich zu bezalen. Hat ein von Wilich deß erbha___ storß dochter deß landts von Cleve zur ehe, damit hat er fast sohne und dochter, die im vil zu underhalten und zu bestatten gekost. Under den zwein zu hof einer mach dhurrenworter sin der ander ein hoffjoncker. Disser mach der dhait pfligtich sin. Vor wenich jaren mach der furst in siner blodigkeit nach dem dhurworter nit bleissen wer gestorben haben daß ___ ____ sach ist deß fursten inzehung. Etliche meinen daß der furst von dem jongen Hall etwaß gehoirt oder gemirckt, und deshalb den stich nach dem unschuldigen broder gethain und sich geirret het ander person. Diß wart also gesagt. Wer weiß ob eß all war sei.
Anno 1595 den 13 maii haben die erenhafte tugendsame Johan Holtzwiler und Magdalein Nuwenarß ehelude die kirchmeister s. Jacob, in der herren und scheffen schrein am platz in lib. martini zu behoif der kirchen lassen schreibe
n an dre
goltgl. 1 orth. chuforster
muntz bei rheine die man jarligs termino assump. mari
æ von dem hauß zur Portzn mit sinem zubehuir under Pannenscleger bezalt heir vß diessen 3
goltgl. 1 ort werden 2«
dall. zu 52
alb. zu behoif der memorien wilant frauwen Anne
n Bonnenbergs wittibn Nuwenarß kirchmeisteß jarligs den 8 decembris s. Jacob zu halten. Daß uberich aber von den 3
goltgl. 1 ort kompt der fabrick zu, daß min broder und ich auß dem ersparten kirchengelde, dar beigelagt, und wirt im folg
nden augusto in die gemein kirchen regnongh pracht und daselbst befonden werden. Mir beide sparen und lagen der kirchen und und
dan etwaß jarligs erblich an. Wulten gern so vil vergaddern daß die nachkomen einen stedigen organisten mogten underhalten und den belonen. Nemanß wirt lichtlich den organisten bestiffte. Die nachparen sin mehe geneigt uff die spanden und
[452'] memorien zu bestiften oder dar zu jeder genoigh hat zu geben, dan zur orgela oder bawe darzu man sie gewerden moiß laissen, ob sie dhoin nitzs dar bei.
Von diessen 3 goltgl. 1 ort findt man allen bericht und anwesung ihn dritter copienboich s. Jacob fol. 43 pa. 2.
Anno 1595 den 14 maii uff pfingstagh am morgen gar frohe sin die statische freibuter bei 300 starck zu pferde und foeß zu Kerpen ingefallen alleß in der eil mit genomen waß in gedienet an pferden linenwirck und kleider. Und wie die auß dem hauß deß gewar worden zu in hin in geschossen. Da haben sie daß feur drin gestochen und sieven heusser verbrant. Und alß eben die soldaten die in Kerpen lagen die gef__ge
n burger uff ein kar gelacht und widder in Coln willn liebern, sin die fributer an die kar geritten und die besigtigt, haben die gefangen gesagt wir sin burger in Coln und werden widder in hauß gefoirt. Sie sprachen, di
s wissen wir wol, fart unbeletzst heim. Aber sie eileten den soldaten nach erschossen dern 4 und fingen irer auch etlichen. Und sagten, so lange die swartzenbergsche ruther darumb liegen wulten sie allemal widder zu in komen und sie vißtern. Man sagt joncker Clutten broder der in Neuß pliben war, were diss
en heubtma
n und foeren gewest.
Anno 1595 den 14 maii uff den pingstagh ist Johan von Langel der sidenmecher bannerher uff deme Bottermart bei der Cronen wonhaftich gestorben sineß alterß nit weniger dan von 70 jaren. War habselich fischmartmeister und ein fein burger mit dem ich etlichmal zu rhade gesessen hab. Man pl
eit in den joncker zu heischen wa her er den namen beko man weiß ich nit.
Anno 1595 den 15 maii auff montagh zu pingsten daß eß auch geweide jarzit und kirmiß s. Jacob war, hab ich vor minen neiffen Herman Weinsbergh sein geburts fest gehalten daß er kunftigen godestagh zu quatertempern s
olte 35 jar alt werden, da er war an
no 1560 den 17 tagh maii im hauß zu
mLempgin uff der Hahestraissen ehelich geboren. Diß mail ist umb die 6 stunde am abendt zu Cronenbergh oben uff dem sale gehalten. Dar ist nemanß mehe gewesen dan ich, min broder, sin hausfrawe, Herman und sin moder fort min suester Sibilla, die zwa jonfern Elisabetgin Hornß und Maria Smidtzs. Ich het wol gerrn Hermanß broder neif Gotschalcken und sin hausfrawe Margreth dar bei gehat, aber suester Sibill hat einen unwillen mit Margreten. Hat Gotschalcken wol leiden mogen. Ich sagt, eß het geinen arth die ehe zu scheiden. So pliben sie beide ungeladen.
Dißmail ohn hartfleischs und sclait 2 hennen gehat vur 22 alb.. Item vor 3 braithoener 27 alb.. Item vur 0,5 lamp und hamelßboich 9 mr.. Item vor groinfleischs 18 alb.. Item vur gemengt broit umd weck 16 alb.. Item vur oliven 6 alb.. Item koichlin 6 alb.. Item ohn ander nurnbergsche koichlich, oft eierkeiß milch und anderß summa 6 gl. 5 alb. bar vß geben. Swester Sibilla hat daß verich darzugethain und gekocht zu Cronenbergh. Item an rhaitzwein und andern wein gehat samen 8 quarten die quart 12 alb. sin auch 4 gl. ich gedagt dieweil die zu Weinsberch suestern Sibille und Herman zu sich roiffen uff ire festen, so moist er widder fest halten, und frundtschaft leisten.
Anno 1595 den 16 maii uff dingstagh zu pfingsten qua
m neif Peter Weinsbergh mit siner hausfrawe
n und swegermottern und allen sinen kindern zu Weinsbergh loden sich selbst zu gsat, besonder ein
q. weinß mit. Minß broderß hausfrawe wart etwaß unlustich dieweil sie wenich ge____ hat.
[453] Anno 1595 den 16 maii uff dingstagh zu pfingsten sin die 12 volmegtigen und eltisten der geselschaft deß Swartzenhauß derweil sie noch kein gaffelhauß hatten zu s. Jacob in daß sprechauß umb der bequemnigkeit deß sitzenß bescheiden. Und hat min broder Gotschalck Weinsbergh der geselschaften rentmeister vur denselben gethain, darumb er oft angehalten und biß herzu vom jar 1587 den 4 junii nit geschein war. Und hat sich befonden daß die recepta und untfanck sich dißmail belauffen in 1377
rad. gl. 17
alb. 1
h. und exposita oder außgabe zu 1373
rad. gl. 7
alb. 6
h. also oberten der geselschaft 4
rad. gl. 3
alb. 6
h. die sie zu vorerß waren. Da von worden etliche
q. weinß der zit und gobelgen bezalt. Disse regnong waß lanckwilich und wart von in allen underschriben mit eigene
n ha
nden die zu gegen waren. Dan mit
broder hat sin dingen gern clairumb irthumb zu verhullen. Und hat sich befunden daß die geselselschaft
an
no 87 den 4 junii nit mehe an jarliger erffharn gehat dan 6
rad.d an eim hauß uff der Bach daß ist 8
dall. zu 52
alb. mit 28
alb. ____ ____. Item noch 3
dall. zu 52
alb. an den provisorn s. Jacob. It
em noch 2«
dall. zu 52
alb. und der zit nit mehe erblicher inkompst. Aber dißmal hat die geselschaft erblich geldes jarlichs. It
em die 3
dall. zu 52
alb. und dan noch 2
dall. zu 52
alb. auch s. Jacob. It
em noch uff der Kymnaden uff der Breiderstraissen 12«
dall. zu 52
alb. zu 52
alb.. It
em noch 20
dall. zu 52
alb. auf einem huß uff dem Heumart am Flaßkeller. Summa 37«
dall. zu 52
alb. jarlicher inkompsten. Also in den 8 jaren gebessert jarligs 23
dall. 24
alb.. Da sie vur dem jare 1558 nit einen heller jarliger inkopsten an erblichem gelde hatten, ohn waß die rhaitzhern und die veirundveirtzigen zu halben jarn plagen zu geben. Hie ist zu wissen daß man it einem rader
alb., den jeder gaffelbroder zum vorrhade zu
m kunftigen hauß dar von zu gelden zu allen halben jarn contribueirt und beigelagt und hat der rader
alb. und waß got weiterß berathen und _____ ist, inhalt den regnongen in der kisten ligende, so vil beipracht hat, daß sich daß capital und heuptsumma da von zu 750
dall. ad 52
alb. ertragt. Daß kan gut regiment und sparen machen wiewol die geselschaft immittelß auch zur noittorft erlich gaffel gehalten und allerlei ingedoim und haurhade erobert und gemacht deß sie vorhin nit gehat.
Wie die regnong nuhe beschein und sich befonden daß trevlich gehandlet worden und die geselschaft
woll prospereirt hat, sin sie alle froe gewest. Min broder hat begert man wult ihn nuhe erlaissen und einen andern rentmeister in sin stat erwellen. Daruffhin sie abge__hn sich besprochen, und ihm ein gesch
eck
geben wollen, und fleissich gepittet, er wu
lle das ampt noch ein weil an sich behalten und das best thoin. Min broder begert kein geschenck uber all, sagt waß er gethainw
ar der geselschaft zu eren und gutten geschein, doch wult erß noch ein weil zit verwalten.
Anno 1595 den 17 maii hat min suster Sibilla den hern burgermeister Hilderbrandt Suderman mit einem hoidt weissen zuckerß verehrt. War essen speiß darumb daß sie an jannen supplicirt und er beholfflich gewesen wie oben den 4 maii in effectu steht, dan sie moiß danckbar sin, dan die undanckbarkeit ist bei got und den menschn verhast. Auch dweil man eß vor gewiß helt ir widderpart Jacob Du
nwalt die verdoinlich und schenck grob. Derhalb moiß min suster wol widder schencken, sol sie mit irem rechten und beschirm zu gehoir komen. Sunst ist eß ubel gethain mit geschenck sin unfoige und moitwillen damit zu erhalten. Man moiß zu zeiten auß noit schencken, aber glichs wol nitz unpilligs unmaneirlichs oder widderrecht begern zu geschein. Sult man auch sinen widderparth mit sinen corruptionib
us und geschenck fort laissen faren, und dem nit willen begegnen daß were vur ein ungeschickliche nevlicheit zu erachten. diesser hoidt zuckerß hat eilff gulden current gekost.
[453'] Anno 1595 den 18 maii bin ich zu Adolphen Noirhadt bruwern zu
m Lempgin vur s. Catharinen gangen und ihn gesagt, wie die claghern neben den herrn burgermeistern, die Polhemß erben und min suster Sibille willen vertragen aber nit kunnen derhalb sie beieinandern geweist sich selbst zu verglichen, und were die beikompst den 21 maii bestimpt. Die sach treiftt an die 10
dall. fharen der er Aloff an
no 1573 belagt het, dar min suster Sibil eitzs an geschriben stunde und die Polhems erben binnen dem eirsten halben jar loessen mit lichtem gelde wulte. Des min suster nit zu freden were. So het sie vurgeben, wa emantz zu der bessereien beregtiget were, daß moist Adolff Nurade sin. Wan sich der beclagte, wult sie der gepur mit ihm handlen. Derhalb begehrt
jch eitz vo
n ihm, den bericht, ob er uff zit wie min suster geschriben were, gewist, daß die besserei des gelt eitz in der loesen uber 60
dall. besser sei. daruff er gesagt, nein. Ferner gesagt, ob er sich beclagen wulte daß e
r so weit betrogen were. Sagt er iha. So sagt ich, so moist er sich deß vernemen laissen, und den Polhems erben daß vorhalten. Daruff, daß wult er thoin. So bin ich von Nurhade gescheiden. Und mir zu Weinsbergh beriden unß samen. Und meinte
n sulten mir unß mit Polhemß erbe
n allein vertragen, so mogt Nurhade folgenß auch willen restitueirt sin. Und gebe mit dem dan einen neuwe
n zanck. auch dachten wir, wa wir jedem ungestummen sine
n willen so dhoin, und einß mit gutten reden nit erweren sulten, wurde unß ein jeder ansegten und so schedigen willen, dan mir zu Weinsbergh haben den namen, daß mir unß nit licht mit s_
orcken abschrecken laissn, dan unß mit acht und reden zu erweren plegen.
Wie der 21 maii uff sontagh heran kam, erschein Herman von Langenbergh mit sinem swegerherern und noch einem frunde, in meinongh unß der hern abscheide nach zu vertrage, und alß allerlei von der sachen gehandlet wart, sagten sie min suster sult einen pfenninck he__zu damit sie ab wult stain. Daruff sagten mir dweil die ruchpar worden, durfften wir unß ohn Nurhaden nit verglichen. Sie sagten, Nurhade were mit innen zufriden. Deß glaubten wir nit. So wart ein nuwer tagh gegn den 24 maii widder zu Weinsbergh angestalt und bewilligt, daß Nurade mit darzu sult bescheiden werden, wie geschach. Als man do widder zu samen quamen, und Nurhadt sich hoeren leiß er were mircklich verkurtzst, begerte, daß sineß. Daruff sagte doe Polhemß erben, Nurhade hette vor notario und zuge. innen vergundt mit lichtem gelde die loese zuthoin, deß gestonde Nurhade nit, hie, eß were ein documentum recognitionis da von vurhanden. Mir sagten alle, daß sult man her vurprengen. Mir sagten, wan diercognitio vorhin beschoin were, so sulten sie der am schrein redt gehat haben. Aber dero were verswigen, und unser sustern die nurhaidts fhar ohn einigen anhanck frei mit beider wist und willen uffgetragen geben und erlassn daran geschiben und hat eitz ius quisitu und were in scriniali quieta possessione, und mocht ohn erkentniß deß rechten nit darvon gekeirt werden. Die Polhemß erben haben sich hefftich her widder gelagt und geboldert. Mir in den buschs geroiffen wie sie drauß. Hat doch daßmail nit mehe vißgericht kunnen werden. Derhalb der abscheidt genomen. Die Polhemß erben sulten unß daß documentum recognitionis zu besigtigen zustellen, so wulten mir eß fort Nurhade zuschicken, dan der moist eß wissen zu widderlagen. Dem ist den andern tagh also geschein. Und wie mir eß uberlesen, fonden mir daß die recognitio den 21 janvarii geschein sult sin, alß min suester Sibylla scheir ein halb jar nemlich den 26 iulii anno 1594 im schrein zu Airsbergh daran gestanden hatte. Alß Nurhadt daß document vurgelesen were dan er ein einfeldich ungerleirt man war, sagt er, im were da von nitzs bewost. Het auch keinen secretarium vernomen. Meinet ein notarium. So ist eß auch confessio extrajudicalis, et in facto erronen, die im rechten nit vil wirt biden oder geben.
[454] Anno 1595 den 22 maii war ich vornemenß mit den neuwen deutschen kaisern von den churfursten erwelt deß die alten nit waren, fortzufharen. Aber hab min meinongh so vil verendert, das ich vom anfanck aller keiser und papst etwaß wil diß orts vermelden, wilcheß zu guthem bericht nodich sin zu wissen, ehe dan ich forthers und mit den deutschen keisern scleisse. Darin mir dan daß evangeliu
m luc
æ 2 deß hilligen christages ursach geben, dieweil da stehet, exiit edictum a caesare Augusto
. Es ist ein befelch oder gepot von kaesar Augusto außgangen daß die ganse weldt sult verzeugnet werden. Daruß clarlich erscheindt, daß die hoigste weltlche oberkeit primat monarchia alleß regiment und macht umb die zeit der geburt Ihesu christi nazareni bei dem heidenschn romische
n weltlichen keiserthumb gewesen, und bei keinem andern stande oder nation mehe, da von ich eitz etwaß zu wissen und zu gedencken werdich schriben wil. Ich hab wol oben am 24 decemb. an
no 1594 laissen vorlauffen, alß von erschaffung der weldt, von Adam dem eirsten menschen, keiser und pabst und arbeit
zman, alleß kurzlich, biß auff die heilsame geburt hoichgedachten unserß herrn Ihesu deß almegtige
n ewigen primaten monarchen keisern und pabsten ihm himmel und auff erdich, do daß romisch keiserthumb aller voriger monarchen, assirioru
m, persaru
m gr
æcoru
m under ire einige gewalt und gepeit mit allen iren nationen landen und hoheiten pracht, daß ssie den dem einigen keiser underthenich und gehorsam habe
n sin moissen und sich nemantzs dargegen d
aßmal durfft aufflenen. Daselbst hab dan auch von dem hohenpriterthumb und geistlichem regiment zu Hierusalem und dem screpto und konincklichem wesen iudæ und irem tempel etwaß angezogen, wie eß allen under der romer pr
æsides stathelder und keiser gefallen und in ire gehorsamheit komen sei. Eirstlich, da Pompeius magnus, Hierusalem und Iud
æam under die romer pragt hat. Demnach der Iulius caesar der allen keisern iha dem keiserthumb selbst den namen sineß stamß zu gesoigt und ein einich dictator und gepieter zu Rome gewest und sin lebtag pliben ist. Dem Octavian
us gefolgt, den man glichfalß keiser, und Augustu
m, daß ist eine
n merher deß Romischen reichs, wie alle folgende keiser genant und sie sich selbst geschriben und schreiben biß uff heutigen tags. Man findt auch umb die zit daß Christus geborn und octavianus Augustus regeirt vom pabstumb noch der name pabst gar nit, daß ich gewar worden, aber wol in der bibeln hohepreister und propheten gewese
n sin, den dannest die koningen iude
æ eirst und die keiser und ire pr
æsides gesetzst untsetzst und gepotten haben. Eß mach villicht der hohepreister zu latin summus pontifex so vil bedeuten alß der pabst, wiewol man bei den historien auch findt daß die heidnische romer und der senatus, auch pontifices gehat, und Iulius caesar das verwalt hat. So ist auch unlaunbar daß Christus under dem keiser octaviano Augusto geborn hat willen sin, do er friden in der weldt scheir uberan angerichtet und damit daß romisch keiserthumb voreirst verehres und herlich erhaben. Auch mit Joseph und maria zu Bethlehem dem keiser gehorsamheit geleistet und sie verzeignen laissen. Auch folgenß gepotten dem keiser zu geben waß dem keiser zustehet und gode waß gotteß ist. Hat auch mit Petro dem keiser denzeinß reichen laissen.
Wie hie vur gerurt isth octavianus Augustus der ander keiser nach Iulio c
æsare gewesen, und umb die geburt Ihesu christi ein einiger gepieter der welt, und ob wol Herodes ascolanita von ihm zum koninck in Iud
æa gemacht worden
[454'] so ist er und die romer dannest sin gepieter und oberhern pliben. Nach dhoitlichem abganck Octaviam ist der der dritte keiser Tyberius (dar unter Christus gecruiget) in daß keiserthumb getroden. Disser sol die pr
æsides mit den provincien die sie innen gehat, umb gemeinen lesten willen, belehnet und zu erbvaigten gemacht haben. Nach Tiberi
o ist Caius caligula der veirthe keiser worden. Dissem folgte Claudius der funfte keiser. Dar unden der apostel Petrus von Antiochia eirstlich gen Rom sol komen sin ihm 44 jare nach christi geburt. Und willen hie etliche den anfangk deß pabsthumbs zu Rom machen. Dissem folgte der 5 keiser Nero der tirann, wilcher s. Peter, s. Paulu
m, senicu
m thoten laissn. Dem vespatianu
m der 7. Tytus der 8 hat Hierusalem zerstoret. Domician
us der 9. Nerva der 10. Traianus der 11 keiser. Adrian
us der 12 keiser. Anthoni
us pius der 13 keiser. Marcus anthoni
us der 14. Commodus der 15. Elius pertinax der 16. Didius iulian
us der 17. Severus der 18. Ant. bassian
us car
acalla der 19. Macrinus der 20. Heli
ogaliab
us der 21. Alexander severus der 22. Maximin
us der 23. Gordian
us der 24. Philippus der 25 keiser. Disser sol allereirst getouffe und christen worden sin. Decius der 26 keiser. Und den gotthen gesclagen an
no 254. Vibius gallus der 27. Valerianus der 28. Gallienus der 29. Flavius claudi
us der 30. Aurelianus der 31. Tacitus der 32. Probus der 33. Clarus der 34, Diocletian
us der 35. Constantin
us primus der 36 keiser. Und sin die vorige schir alle unglucklige keisern gewesen, das etlich loblige, aber die ubrige seir boise.
Constantinus der ander magnus von etlichen genant___ ist anno 312 der 37 keiser worden. Disser sol recht christen worden sin, der das evangelium geliebet, dasselb abschreiben laissen und an verscheide orter vertheilet. Hat daß concilium nicenum gegen den arnina gehalten. Deß pabst Syluester frundt gewesen, den er mit underhalt versorget. Hat auß der stadt Bisantio Constantinopelium gebavet daß Orientalis reich uffgericht, damit siner muttern Helena sinen keiserlichen sitzs gehat. Daher etliche angeben, er hab dem pabst Rom und daß Ocidentalis reich geschenckt, daß vil bebestoilen. Sol sich bei bewerten historien schribern nit befunden, wie eß auch nit wol zu vermoitten ist.
Nach diessem ist Constantinus der 38 keiser worden. Arinanisi
us Iulianus apostata der 39 keiser. Iovian
us der 40. Valentinia
us der 41. Gratianus der 42. Theodosius der 43 keiser und merher der christenheit. Arcadius der 44 keiser in Constantinopel. Neben ihm regeret Honori
us sin broder in Italia. bei disser zeiten sin die gotthen megtich worden. Rom zerstoret und gantz Italiam ingenomen und verwustet. Theodosi
us 2 der 45 keiser. Valentinianus der 46 keiser. Marcianus der 47. Leo 1 der 48. Zeno der 49. Anastasius der 50. Ustinus der 51 eirst ein sweinhirde. Iustitianus 1 der 52 keiser. Hat das romische recht ernuwert. Iustinus 2 der 53. Tiberi
us der 54. Mauritius der 55. Focas der 56 keiser. Under dissem hat der pabst Bonifaci
us 3 primatu
m erhalten, daß er der hoigste bishof in der christenheit sin solt. Heraclius der 57 keiser. Under dissem hat sich mahon__t mit sinen sarracenen und al
koran her vor gethain am
no 600. Constanin
us 2 der 58. Heraclianos dr 59. Constans der 60. Constantin
us 3 der 61. Iustinianus der 62. Philippinus bradesanes der 63. Anastasius 2 der 64. Theodosius 3 der 65. Leo 3 der 66. Constantin
us 4 der 67. Leo 4 der 68. Constanitin
us 5 der 69 keiser der mit siner mutter Rene wol regert. Und ob disse vorg. gr
æickische keiser Constantinopolitam christen gewesen und verpliben sin und sich auch romische keiser genant, so haben sie doch Rom und Italiam nit mehe schutzen mogen. Hat man andern rhat soichen moisse
n. Solt das Ocidentalischs reich erhalten werden. Die zaal
der keiser machen andern anderß. Zu zeiten sin zwei, drei vier keiser gebroder, sihne, und geseln samen im regiment gewesen. Und seltzam uffgeworffen oder erwelt nit durch churfursten wie eitzs. Und wil eß hie mit dem ctalogo der alen latinischen und greickischn keisern etwaß bewenden.
Demneigst moiß glichfalß von der pabst ankompt, ampt, und regiment etwaß anmelden, damit mandaß ein nebe
n dem andern wisse
n moge. Ich kan nit anderß vernemen dan daß keiserthumb sie elter und vor dem pabstumb gewesen, wie dan die vorige monarchæ assirioru
m, persaru
m, gr
æcoru
m und auffs letzst romano
rum alle elter sin. Und ob sie wol heiden gewesen und ire hoicheit herkigkeit und gep
urtemit gewalt, krege und waipfen erlangt, so hat inne
n dannest got sulche ehr und oberkeit gegunt und gestattett umb gutten friden und recht in der weldt anzurichten derhalb sie hoich gehalten und geprisen. Und kan fridt und recht nit wol durch geringe, dan hohe fursten erhalten werden. Bei obbemelter monarchen zeiten, sin alle patriarchen, p__rpheten, koninge
n [455] hohepreister, leviten, israelien, iuden ein vßerwelte folck gotes gewesen. Aber glichewol hat got den heidnischen monarchen groisse authoriteit und macht uber sie verlehent, so sie oft von denen uberzogen, gefangen, hingefort und gestraifft sin worden. Die pabst sin aber darnach ankomen wie oben under dem keiser Claudio angeru
st ist. Ihr ambt halt ich gentzlich dar vor, so vil ich mich alß ein lei auch daruff verstain, daß eß auß dem befelch Christi eirstlich untstanden sei, do er sinen apostoln befolln, durch die gantze welt zu gehen, und das evangelium zu predigen. Und besonder Petrus befragt und ihm gesagt, hastu mich leib so weide min schaiffe. Auch folge mir nach ich wil euch fischer der menschen machen. Iha, do Petrus bekant das Christus deß lebentigen gottes sohn were. Ihm do die sclussel deß himmelß verheische, umd die macht zu binden und zu loesen gab. Daruß dan wol zuverstain, was der paebst und geistlich ambt sol sin. Wie fein sie daß bei ungleubige
n turcken, tartarn und andern eitz verrichten vernimbt beider beß dan eß gut ist. Ire regiment macht hoicheite richzthumb hat mit lanckheit der zeit also zugenomen, daß sie sic bei den armen heiden nit vil finden laissen. Eß sult pillich durch sie, die uffrigtige gotzsorgt, christlich
e glaube, catholische religion, eindregtiger fride durch die gantze welt, gepredigt, befordert und underhalten werden, daß die christen und heiden nit allein auff die leibliche narung, underhaltung und vermischung bedagt werden, dan mehe auff die ubvergenckliche seeligsche ewige speise, heil und seligkeit. Wie Christus zu Pilato gesprochen, min reich ist nit von disser welt. Und Petrus, golt und silber hab ich, wie aber die stadthelter Christi und nachfolger Petri innen folgen, daß ist der gantzer christenheit mehe dan kindich, papæ heischen, d
sin sacerdates die mit hilligen, heimlichen und den besten dingen und und wircken sullen umbghainô und nit nach weltlichen zeitlichen, vergencklichen groissen furstendombenen landt luthen und der welt erbgutter glt und gut tragten. Petrus der apostel sol der eirste pabst zu Rom gewesn sin. Linus der zweite. Cletus der 3. Clemens der 4. Anacletus der5. Evarisi
us der 6 und also fort an biß auff den siluesteru
m 1 den 34 dar zwischen von christi geburt 313 verlauffen sin daß register sie alle mit namen zu setzen, sult hie zu vil und lanckwilich fallen. Und sin disse eirste paebst mehertheilß von der weltlicher oberkeit verfolgt und gemartert auch von den lobligsten alten keisern. Villigt daß die pabst und christen sich teglich vermehret, alle heidnische ceremonien der abgotter abgestalt, wie eß mit dem tempeln inkompsten und guttern gefharn, ob die landen sich deß beclagt kan ich nit wissen, dan daß halt ich vor gewiß daß alle veranderungen in religionen und regimenten seir gefharlich sin, oder ob sich die keisern vur anhenge partheilichkeit uffruren besorgt, daß die christen uffs lest zu reich und megtich sullen werden, und den keisern mit gewalt widderstandt zu thun.
Weiterß ist zu wissen daß von keisers Constantini magni und pabsten Syluestri 1 zeiten biß auff den keiser Carolu
m magnum und Leonem 3 der innen gekronet den 83 keiser und den 99 pabst, daß man nach christi geburt 801 jar geschriben hat, die keiser merhentheil christen glaubenß gewesen, und glichewol etliche von inen arianisch und sampt abtrunnich werden, dieweil
die keisern auch zu Constantinopel in oriente gesessen haben sich darzwischen groisse karge, uberzuge, und uffroren in ocidenten zu Rom in Italia, Gallia, Hispania Aphrica von den gotten, hunen, wandalen, sarracenen zugetrage
n daß paebst und keisern da mit beku
mmerniß und wirks gnoich gehat, biß Carolus magnus von innen beroiffen, in das regiment quam und gewaltiger keiser und gepieter wart. Der hat deß irthumbs vil nidder gelagt, und gutten friden allenthalben auffgericht. Er ist zu Ingelhem in der pfaltzs geborn, derhalb etlich ihn vor den eirsten dutzen keiser setzen und halten. Folgenß sin sohn Lodovicu
m pium vor den zweiten dutschn keiser.
[455'] dessen sohn Otharium vur den dritten. Lodovicum germanicu
m vur den veirthen, aber nit Carolum calvum sinen broder allein koningen in Frankrich. Dan Carolum crassum vor den funften dutzen keiser. Arnoldu
m caraloma
nni sohn vur den 6. Lodovicu
m 3 arnolffi sohn und den 8
. conradu
m 1 vur den 8. Henricu
m aucippa den von Saxen vor den 9 dutzschen keiser. Die alle Caroli magni nachkomen gewesen. Dieweil sie aber mehe in Frankrich in Talia und Lothringen geherschet, halt ich sie mehe vor fratzosen auß Gallia dan vur dutzschen, die ich mit den ottonibus herzogen in Saxen auff sich selbst deutschen keisern angefangen hab, oben den 25 febrvarii disses 95thn jarß. So haben auch die romer und italianer besonder keisere, neben gallischen uffgewoissen und gehat die in Longobardia regeirt und sich romische keiseren genant alß die Berengerii und andern. Daß die vorige nit alle vom pabst gekronet mogten werden, derwegen daß occidentische keiserthumb also seir zertheilt, daß ma
n nit wol gewist, besonder bei den sechs longobardischn keisern wen man vur den rechten romischn keiser sult halten, biß folgenß daß keiserthumb auff die saxen gewant ist, und die 7 churfursten ankomen, und dieselben eutschn erwelt biß uff heutigen tagh.
Der keiser Carolus magnus hilte sich seir wol mit den pabsten. Und die paebst hin widder frundlich mit inne. Da durch sie beide wol fhoren. Pabst Adrianus 1 fordert Carolum eirst in Italia gegen Desiderium der langobarden koninck, wilchen er mit weib und kinde finge, und dessn landt vur sin eigen innam und hilte. Er satzst auch pabst Leonem 3 der zu im in einem ufflauff geflauwen ware zu Rome widder ihn. Und begabte daß pabstumb mit etlichen steden landen inkompsten bei Rome zu underhaltung der kirchen regiment, daß eitz patrimonium beati petri genant wirt. Und ist die authoriteit und ansehen bei Carolo magno so gwiß gewesn daß Leo 3 Stephanus 4 Pascalis Eugenius 2 Valentinus und Gregorius 4 sich deß pabsthumbs nit willen annemen, sie weren dan von Carolo magnoo, und Lodowico pio sinem sohn darzu confirmeirt und bestedigt. Dieweil ich dan daß reg ister der rechten dutzschen keisern wil halten so hab ich dannest von allen vorigen keisern diß ortzs auch namhaftich mit vurlauffen laissen und deren inß gemein willen gedencken.
Hie vor hab ich angezeignet wie die keisern elter in der ehrn hoicheit und regiment gewest sin dan die paebste wilche a
lgemach bei den keisern auffgewaxen, megtich reich und ire oberherrn sich selbst gemacht haben. Dieweil ich auch weltlichs stande und ein laicus bin, so macht eß mich etwaß unlustich daß die paebst sulche erlaugte oberkeit meistheilß von der keiser einfeltigkeit und miltigkeit, dieselbst so geswinde gegen etlich franckische und swabische keisern misbraucht haben in dem daß sie die gebannet undsetzst, andere in ire stette kiesen, und sie ihn die verachtliche underworfflicheit pracht, daß sie inne
n die faule foisse kussen moissen, daß kein erbar man eim stall boben anmoethen sult. Christus der oberst got und mensch wirts nit gethain noch befollen. Noch Petrus oder die alter aebst und martirer ehe begert haben. Aber waß hilft min unlust, moiß wol gedencken, durffen sich die groißmechtige keisern deß getroisten, so moiß ich eß auch geschein laissen, biß eß gott und die menschen verdrust und den jogh von haltzs jagen. Die weltliche potentaten fursten und herrn sin sich undereinandern nit so getreu wie die sewe. Wan die wolff uff dem echer in sie selbst, so halten sie getrevlich in der gegenwer samen, und vertriben den beschediger. Die grobe dutzschen sin deß keiserthumb selbst begerlich. Einer beneidet und misgunnet dem ander die ehr und oberkeit, laissen sich durch understandt, gelt, gunst, smeichelei gegen ein andern hitzen abtrunnich und meineidich machen. Der ursachen werden die keisern, kraftloiß, verzagt und verjagt, einer vom andern, und untfenget der verfolger zu zeiten den rechten lohn der trevloissigkeit und lichtfertigkeit, und wirt deß von villen
[456] wol ihn ihre faust gelachet. Die paebst, cardinali, bischoffe, pr
ælaten und geistlichen halten ire sewßtrewe besser ire ordnongen stediger, lagen die hillige schrift, und schribe
n die historien zu irem forthel auß, canonisern und setzen sich auch under die hilligen selbst. So kompts daß sie teglich zu die keisere und weltlichen aber abnehmen, swacher und armer werden. Ich hab vor zeiten gehoirt daß plenitudo p
otentatis daß ist volheit der macht bei dem pabstumb sult sin. Ich kan auch noch nit anderß spurren dan daß eß also sei. Gode gibt man den titel allemegtiger wie recht dem romischen keiser nit dan groißmegtiger. Gode dhu bist allein heilich aber dem pabst allerheiligster fatter. Gibt den hillige
n geist, bebeut den engeln und allen koningen und christen, kan den himmel und hell uff und zu scleissen, die concilia auffheben die ehe scheiden, die gehorsamheit verpieten, die eide nachlaissen, das recht verenden. Derhalb moiß er wol princeps huius sin. Dan wer kan dem ter maximo widderstehen.
Die keisere haben wol fursten, hern, underthanen weltlichen standes under sich aber nit koningen, sunst aber grabschaften landtschaften edlen, stede, dorffer, scloß vesten, heubt und kreichslude und andern weltlichen standes, zol, stewer, lehnschaften, erbgutter, haiffe, renthn, und inkompsten. Daß ist wol groiß andern christen koningen, megtigen fursten und stedten glichmeissig zu sin, aber waß haben sie besonderß mehe dan den keiserlichen namen und daß swerdt, deß ander koningen nit brauchen, sie hettenß dan ex priviligis. Waß soll ich aber von pabsten sagen. Haben sie sulcheß nit auch alles ohn das geistlich wirck daß noch mehe inprenget. Iha hat nit der pabst die cardinales under sich, die man des koninge
n glich setzet. Die patriarchen, ertz und bischoffe, die trefflichn fursten an landen und leuthen nit geringer sin, wie die riche ebte und landcomthure den graven und freihern nit unglich. Die pr
ælaten probst, dechen, pr
æceptoren pastorn, prioren, doctorn den rittern und adel ubertreffende. Die dhomhern stiften cloister gotzhuser orden ospitalen, curtisanen, landtdechen, und deren vil tausen in stedten und landen in allen nationen und gepieten, lender stenden menligs und frevligs kunne die mennigte befonden werden, die alle mit iren stedten dorffern hoiffen, erbguttern gerichtzwengen, zehnden, zinsen, buschen, jagten, wessern fischereien mullen, weiden wissen, mancherlei offern und beifellen fundert, versehen und versorgt sin. Alle dem pabst mit eiden, gehorsam, und pfligten verstrackt und eurbonden, die ire pallia und confirmation von ihm haben, annaten, jura, bedegelt steur reichen und geben moissen. Und hat das bestiften und begefftigen von der zeit deß keiserß Constantini kein ende oder uffhoere genomen. Und waß deß alleß ist kompt alles vom weltlichen stande an dem geistlichen da eß hinleuft als in ein grundtlose mar, da eß ihn stecken pleibt, dieweil sie ein gesetzs gemacht und privilegium erhalten de non alienando daß sie nitzs verkauffen oder vereussern mogen von erbguttern und kleinodien, dan allein fruchten der sie selbst zu vil haben oder nit bedurffen. Wer auch einigen orden annimpt, monch oder none wirt moiß sich und daß sinige dem cloister zueignen. Und sin die cloisterlende nit vil anderß dem leibeigen menschen, so pleibß alleß bei innen und wirt wenich von in pracht, dan die arme ruther, landtzknecht, troß und bidler, die mogen eß zu zeithen etwaß genoissen. Waß underscheidts sol ich doch zwischen innen und den weltliche
n machen, allein daß sie sacrificern sullen, und bicht horen, sacramenten ministrern, sunst bitten, fasten, almoiß geben daß thoin die weltlichen auch. Der ehestandt ist innen verpotten, warumb daß sie in reinigkeit leben sullen, wol reinigkeit, filligt daß sie die kirchen gutter an nemanß vererben sullen, noch under iren kinderen vertheilt oder vermindert werden, derhalb innen auch uber daß ersparte von kirchengut verpotten ist ihre testament oder lesten willen dar uber uffzurichten, daß eß immer nit zu den weltlichen kome, sie solten eß dan von innen mit dem halß oder bauch. Daruß ist zu mircken daß die geistlichen ein groisses kunnen und mogen ufflagen wan sie eß nit mit gulstigkeit und pracht vergensten. Wult got daß der pabst und geistlichen sperlich weren und ire macht und richthumb gegen den turcken, tartarn, heiden, und ander ungleu
[456'] legen oder abtrunnige mammelucken trulich anwenten und da nit zuruck hilte. Daß sie personlich kregen sulten, sol im verpotten sin. Werden sich auch vor streich besorge
n wulten auch ungern in freihem felde, oder uff den muren pliben, laissen die blodiger kriege und daß ander swerdt dem keiser und weltlichen befollen sin, leib und leben zu wagen, sich undereinandern zu schatzen und zu verderben. der geistlichen kreich ist meistheilß in den scholen, auff dem predigtstoil da in nemanß widdersprechen moiß, in der bigt uber dischs, widder die ketzer und scismaticos, wilche inne
n den meisten last und abbruch mit disputern, schriben, und predige
n thoin, wie sich daß in minem leben zugetragen hat. und laiß diß hie berauwen.
Auch moiß ich von dem zweiheubtigen regiment der gantzer christenheit, der hilliger kirchen, und Romischen reichs etwaß beoprengen, de bicipite, dan man befundt daß zwei heubter da sin. Der pabst ist einß. Der keiser daß ander. Doch ist Christus daß einich heubt uber sie alle beide. Sunst waß under menschn und theirn zweiheubtich ist, daß were ein monstrum oder wonder. Eß were dan iha ehestandt ibi dio, in carne una sin, ein fleischs zweier heubter und lichnamen. Der man das eine und principal, das ander die ehefrawe, nit jeder zit eineß sinneß, auch zweihn halben heubtern, kan man ubel ein ganses heubt zu machen, sie wurden dan scriberlich samen gesetzst vereiniget und solideirt. Ehelude sin wol socii human
æ et divin
æ do____ l. quamuis c. de furtis, aber colleg
æ eius dem potestatis, sicut dvo consules. Hie bin ich im zweiffel, ob ich pabst und keiser zweien eheluthen, oder zweien geselln sol verglichen, dweil eß zwei verscheiden heubter und fursten sin. Ich movern eß ein ander decidere est. Seel und leib geben einen menschen so lang sie samen pliben. Die ist geistlich, ewige und edler ich meine die seele, dan daß erdigschs unclarificeirt licham
daß sunst sterblich und vergencklich ist. Sie treffen jeden enschen bede an. Jeder ist auch uber sie beide pabst und keiser und moiß sich irer wol beider annemen und da vor sorgen sol er in disser zeith und welt wie auch in ihner wolfare
n. er pabst sol daß geistlich heubt sin, der keiser das weltlich heubt sin. Der pabst sol die seel sonderlich regeren und zu seligkeit weisen, daß mogt der keiser auch wol dhoin. Wan pabst und keiser ein heubt und nit verschiden heubter weren, wi__lige ich philosophern, oder delirern. ihn einß menschen lichnam befinden sich supra diaphragma, boven dem schecht, daß hertzs und longe, wilche membra spiritalia genent werden, da her der geist, athem und verstandt erwecht und kompt. Infra, aber die leber, niren und magen, die man membra nutritiva nennt. Die genitalia sin noch dar unden. So verglicht der pabst Bonifacius octavius die geistliche oberkeit den spiritvalibus membris, und die weltliche den nutritiva, in extravaganti, de maioritate et obedientia. Daselbst verglichet er auch pabst, und keiser den zweien lichtern im firmament deß himmelß der sonnen und monat wilches ein ihm tage daß ander in der nacht luchtet. Auch die zwei swerter da von Petrus gesagt, deuthet er uffs geistlich swerdt, helt er selbst an sich und weltlich swerdt, wilcheß er dem keiser und kreichs fursten verlenett und befilcht. Und hewet dem keiser und weltlichen fort den kop ab, da er in sine extravagantis satis arrogantis sagt, porre subesse romano pontifici omnes human
æ creatu
æ declaramus dicimus omnibus esse de mecessitate salutis. Wie im aber sin vermessenheit bekomen, do er albertu
m dem romischnkoninck die keiserliche croin sampt der koniclicher cronen von Franckrich uffsatzte, alß er daß eirste iubel jar an
no 1300 gehalten, die deutschen und frembden mit unzalbarem folck gen Rom gelocket, wilches Philippu
m den koninck von Franckricgh uberl verdrauß, daß er pabsten Bonifaciu
m 8 zu andegaven mit practick in sineß fatterß hauß errarste. Und alß er ihn gefencklich gen Rom foeren wult, starb er von unmoede auff dem weghe. Derhalb darf keiner zu vermessen, oder ubermodich zu sin.
Mit dem dichten und verglichen wil ich nuhe etwaß inhalten und besehen waß forthelß und nutzs der christenheit und allen underdhanen doch von obbestimpten zweien heubttern, lichtern, swerdtern und monarchn kome. Daß ein heubt, nemlich der pabst ist darzu nutz und nodich, das eß
[457] die algemeine catholische religion und lere und ware christliche zugt in gutten wesen und zwange halte, und den rechten wegh zur seligkeit ohn gleißnerei, oder eige
n ehr und geitz weise, alle mißbreuch abschaffe, und daß unkrut außraute, durch sich selbst und sine uffrigtige bestelte geistlichen, wilche diß abwarten kunnen dan die weltlichen, dieweil sie ein stil, ruwich moissich lebe
n foeren, studern, betragen, predigen, underrichten kunnen mit jarlichen renthen und stedigen inkompsten zur ehrn und underhalt versehen sin, wie die weltlichen in der mennigten sulchen furthel nit haben, sin dar zu nit geweihet, dan moissen vur ire kost, dranck, kleidung, wonongh sorgen handlen reisen, pflogen, arbeiten damit sie weib und kindt zu underhaltung menschlichn geschlechts erneren moghen. Darzu der keiser, daß ander heubt, und alle frome fursten und weltliche oberkeiten mit verholffen moissen, daß sie frei fharen, fleissen ire commercia in guttem friden triben moghen. Zum andern daß sulch zweiheubtich regiment dar zu hoichnodich sei, auff das ein heubt das ander, der pabst den keiser, der keiser den pabst, ein stand den ander, ihm zaum halte, und das gebisse inlage. Dan warlich, wan die keiserliche maiesteit, die furstliche durchlugtigkeit, die wolgeborne und edlen, keinen oberhern hetten den sie fruchten
dem sie gehorsam sin und gehoere geben moisten, sie wurden ire hoicheit herligkeit und geborte wie iren adel, so hoich halten, daß sie nemanß ein gut wort geben sulten, und sich beduncken laissen, der gemein man in stedten und auff dem lande, weren umb irentwillen geborn, ire eseln und sclaven. Sulcheß hat man bei Nerone und vil andern keisern, koningen, fursten und herrn befonden die zu tirannen und verderber deß gemeinen nutzs sin worden, und vur gotter haben angebettet sin. Waß hat sich doch mit dem adel zugetragen, do der amptman sinen hoidt und stab in einen crutzwegh uffgericht und gesatzst und gewilt daß jeder underthain dem hoidt ehr beweisen nigen und beugen sulte. Daß den schutzn Til unpillich doigte sin, deß nit thoin wulte, dar ubel er und sin kindt in gefhair quam, untrau, sich deß beclagte, und ei
n ursach gab daß der switzer bundt uffgericht wart, und der adel also gedempfft, daß sich keiner in alle dem lande vom adel durfft nemen, dan freihe e
idtgnoissn, wie sich dan auch der adel angestalt, ire schloße, burge, und heusser zu raubnexstern gemacht, und str
aiffen schenden worden, bei den fursten durch iren anhanck und hofkerß wissen zu vertadingen, daß eß ungestraifft bleib, daß noithalber der liebe landtfride moist uffgericht werden, dar uber der kauffma
n und burgern in stedten moisten leiden. Gliche meinongh hats, wan die cardinaile und geistlichen bestaindt zu rumoren und zu dollen, zwein, oder drei pabst uffzuwerffen, da dan jeder sinen anhanck von koningen und fursten macht, wil pabst sin und der oberststeurman, da her groiß jamer und ergerniß undtstehe, so moiß der keiser die sach dan wol richten, scheiden und sie uberzehen wie sich da offemal zugetragen hat. Die hohe bischoffen und pr
ælatensin auch wol mestich und weldich, und nit so hillich alß sie scheinen, wie eß sich auch mit den conciliis und sinodis verlauffen hat, daß ein standt den andern dan hat helfen zwingen und zu recht bringen.
Eß were von den zweien stenden noch wol vil zu sagen, aber wil nit zu weit umbsweiffen dan mich zu minem angefangen wirck widder wenden, doch von den eirsten alten keisern dern namen ich sclechtlich gesatzst, da daß romisch keiserthumb ein gutte weil bei den romern gewesen, doch von verscheiden nationen personen verwaltet, biß auff den keiser Constantinu
m magnu
m, von dem eß uff die gr
æcken gelanget und da bei verpliben biß auff Carolu
m magnu
m, do die frantzosen den sceptoru
m lange an sich gehalten. Neben denen doch die longobardi sich deß romischn keiserthumbs angenomen, biß auff Ottonem magnu
m den herzogen von Saxen von dem ich eirst principalich mit meinem rechten deutzschn keisern allein in angefangen hab. Nach denselben mit den oistfrancken fort gefaren biß daß ich an
[457'] die swaben komen bin und volherdet biß uff Conradiu
m den lesten herzogen von Swaben, daruff der swabische stam stunde, der durch sin untschuldige untheubtung mit schilt und helm begraben ist. Wie mit ihm auch der jonge hertzoch Friderich von Oisterich durch rhade pabst Clementis 4 untherichtet und mit siner personen der alte stam von Oisterich glicher weiß undergangen, dieweil er ein einiger da von war, und keim menliche leibßerben nachleiß, dan ein swester Margarea genent die Ottocaro dem koninck von Behmen vermehelet war und nit erben mogt dieweil Oisterich kein frauwen lehen dan ein manß
lehen, und dem reich heimgefallen were. Sehet doch min liebe deutschn, waß fetterlich hertzenß die pabste zu den eweren tragen die sich sohne, waß hirten sie sin, die euch sclaiff nemen, und wulte sin. Warumb laist ihr euch doch also von den falschen propheten uberreden und verfoeren. Wan sie der keiser hilf bedurffen so roiffen sie die an, geben sie innen ablaiß, daß gesegnet sweirt, die geweihete roese. Weiß nit waß schoner wart. Wan sie iren willen haben, sin sie undanckbar. Die haben alzit der hedern, daß ist, ebken oder effken, gesclacht, die da gar sclecht an der erden wechts, an einem herliche
n boum mit gemach vorendt hinuff sclicht und weichst, mit iren armen umbfenget, ire reiser und corimbos vßspreitet, winderß und sommerß mit iren blettern gronet, ire volle kraft ge
winnet nit gesedigt ist biß sie die hoichde erreichet den baum bedeckt und alle sine feuchte safft und bluit vßgeseugt und verzerett sin kraft und schoinde benonomen
und zum d
oirren bloch gemacht. Derglichen hat daß pabstumb mit dem keiserthumb von anfange biß herzu gehandlet, wie ausser den historien und cronicken zu erforschen. Mit den keisern der latinischen, grehe
ngallischn und italienischen ist die hebera auch also umbgangen biß die beume außgesaugett und zu grunde gangen sin. Ich hab wol ehe ein geringh epigramme gestalt wil eß herzu setzen dieweil es ad propostum dienet, ein ander mach eß verleisten, wan er mit mehe zu thuin hat.
arboris accrescunt hedera per gramina stirpi.
gestrichelte linie amplecti tentant, brehia fronde virent.
gestrichelte linie leviter insurgunt et adusque cacumina serpunt.
gestrichelte linie mitte pedum sigunt, tempore circueunt.
gestrichelte linie exiccant vires, vetrahunt alimenta necando.
gestrichelte linie consociam, tunc fert arida stipes opem.
Ihr churfursten gibt mit eim auge uff den baum dutschen keiserthumbs daß die hedera den nit auch vßsauge und verderbe wie die vorigen. Ich besorge wan die hedera daran auch nit lenger zu saugen hett, daß der stamb stock oder bloch an der erden versauren und umbfalln moists, die hedere wurde mit fallen und verderben moissen. Diß alles hab nach underganck deß swabischn keiserthumbs laissen vorgain, eß tauch nit. Mit dem ihenige
n waß keisere und paebst angetriben haben daß auch nit alleß taugh. Und wil nuhe vom ubelstande deß Romischen reichs etwaß anzeigen wie eß glich nach außdiligung der hertzogen von Swaben ihm reich zuggangen ist. Und eirst von den veir ungerathenen keisern.
Henricus landgrave zu Duringen und hessen genant ru_se sant Elisabeten sohn, wart wol an
no 1244 ihn leben Frederici 2 und Conradi 4 nach dern untsetzungh vom pabst Innocentio 4 und uff ungestumb andringe
n etlichr churfursten zu
m theil erwelt und durch bischof Conradum von Hoesteden zu Aich gekronet. Wulte eß doch nach alter willen nit glucken. Er war gut geistlichs und dem pabst angeneim. Auch mechtich genoich. Lachte sich anfencklich vor Franckfort, da quam Conradus 4 von Swaben, der ihn gedacht uffzusclain, und wie eß an ein treffen ginge so verloeren Conradus die sclacht, und Henricus erhilt daß feldt und wart von etlichen Henricus 7 genent. Dieweil er aber in 2 oder 3 jaren darnach starb, so mogte er vom pabst nit gekronet.
Wilhelmus grave von Hollandt Seelandt und Freislandt nach Henrici thoidt sol an
no 1250 auch in leben obg.
[458] keiserß Frederichn 2 und Conradi 4 der swaben auff angeben des herzogen von Brabandt sineß swagers von den churfursten zu romischen koninck erwelet sin. Ar ein seir gutter furst. Disser belagte durch anritzungh etlicher fridthessiger die stadt Aich darumb das sie mit Conrado 4 dem keiser hilte, stach die wasseren ab und gewan sie. Wart auch daselbst vom bischof Conrado von Oesteden gekronet und zu Coln gebracht und da im gehuldt und hat ein rhaidt privilegiu
m quoddam de non evocando (deß original ich in henden gehat) erhalten von diessem koninck Wilhelmo, wilcher zum jar 1255 regeiret, und endtlich in einer sclacht in Vreißlandt umbkomen, und zu Middelborgh in Seelandt begraben worden.
Adolphus rex Castiliae der hispanier wart an
no 1255 von etlichen churfursten zu romischen koninck erwelt, und vompabst ermanet das keiserthumb anzuneme
n. dissem gab man zu daß eß ein
seir verstendiger, und weiser furst gewesen. Dieweil er zudem wolbelesen und wist, wie die pabste mit den keisern und irem gesclecht gehandlet hatten, wirt er freilich auß weiseit geloist haben daß keiserthumb mit foegen abzusclain, wilcheß ich nit finde. Daß unse deutzscher fursten gethain. Und ist disser hispanischer koninck dan in mehe zu prisen, dan die blude churfursten wilche in fremde nation geast und hispanier und deutzschen an ein andern willen hitzen und neuwer zanck willen anrichten, besonder dieweil die Welffen und Gibi
kiner noch stark waren und in irer partheiligkeit cnd secten noch dolleten. Villigt werden die deutsche weltliche fursten ireß eider indegtich gewese
n sin, und deß keiserthumbs nit begert haben.
Richardus grave von Cornubien deß konincks broder in Engellandt. Wart anno 1255 neben dem Alphonso von den beiden churfursten Mentz uns Coln erwelt, dan sie duchten auch sie hetten pabstmachtz und keiserß gewalt. der dannest auch ein deutscher dan ein außlendischer war, der bischof von Coln Conradus von Hoichsteden doichte er were meikoninck. Zanck sich auch mit den colnischen burgeren, doch finge den nuwen Dhom in Coln anzubauwen. disser nam die reise an sich, zough ihn Engellant, bracht Richardu
m in Deutzlandt, und kronet in zu Aich zu eim romischen koninck. Eß war noch alleß freude, sie foirten in inß Dutschland da er von fursten und stetten erlich untfangen und ihn gehuldet wart. Wie er aber gen Basel quam, daß geldt uffgangen und nit mehe beizusetzen hatte wart er von den fursten und hern verlaissen. Und moiß auß noit widder zu ruck in Engellandt, mit klener ehre
n verreissen. At sich hernach der chur und tittelß wenich angenomen, davon man in cronicken findt.
Disse vorbenente und erwelten und aber zu Rom nit gekronet, werde nit vil in der keiser register gesatzst.
Keiserthumb etliche jar ledich gestanden.
Von den zeiten daß die pabste den keiser Fredericu
m 2 unsetzet und keiser Conradu
m 4 sinen sohn gekuret, auch Conradiu
m sinen enckeln entheubtet und sinen edlen stam vonswaben zu grunde außgereuthet, so auch die churfursten wanckelmodich gewesen. Hatt daß Romischs rich, und keiserthumb ihn dutzschn und italischen landen, in einem zweitragtigen wesen gar ubel gestenden, ohn ein gewiß weltlich heubt, die croin, schepter, und stock haben geraubet. Wilche zeit von etlichen zu latin interregnum genent. Daß sol deß keiserthumbs stilstandt bedeuten und sin, durende biß an die zeith daß Rudolphinus grave von Habspurch zum keiser erwelt und gekronet wart. Und ist disser nit der rudolphus, der herzoch auß Swaben der gegen keisere Henricu
m 4 auffgeworffen wart, dem pabst Gregorius 7 die croin mit der umbschifft schicket, petra dedit petro, petrus dia
[458'] dema Rudolpho dem die handt abgehauwen wart und gesagt da mit het er sinem keiser den eidt gesworen, und sich gegen die bischoffen beclagt daß sie im ubel gerathn hette
n.
Von disser mittelzit, oder stilstand machen etliche 28 jar. die regnen an von der untsetzungh Frederici 2 deß keisers. die andern machen 23 jar dar von do bemelter keiser mit thoidt abgangen war an
no 1250 ungeferlich. Die dritten machen 20 jar drauß, regnen von absterben deß keisers Wilhemi. Die veirthen machen 15 jar drauß und geben koni
nck Richardo etlöiche jare zu. Nuhe sei die meiste oder gerimpste zaal von vorg. jaren, so ist eß doch ein lange zit. Und ob wol nach dem doit pabsten Clementis 4 ei
n uneinigkeit war daß s. peterß stoil 2 jar ledich stunde ehe pabst Gregorius 10 erwelt wart, der dan anfancks sineß pabsthumb die churfursten ermanet, sie sulten sulten
eindrgtich einen keiser erwelen, so ist dasselb doch so balde nit geschehen, wiewol sorgh dar bei stunde, das reich sulte druber zerfallen. Wie moitwillich mitler zeit die fursten handleten, ist von den bischoffen zu Coln alß Conrado, Engelbert, Sifrido und andern wol zu verneme
n, in der zit magen auch Venedich und Meilain megtig si
n worden. Die k___lude allenthalben gefangen und geschatzst der gemein man
beschedigt und verschatzst, straffen schinderei, uffruren, morden und stelen, hat kein ende. Daß vil da von zu schriben were. Aber wil eß dißmal hie bei verpliben, und hernach von allen ubrigen keisern so kurtzs alß moglich vermelden.
A. 1595 den 23. maii, disser tag ein, ist her Hupertus, prior Augustinensium, von sinem amt des priorats halb willich abgestanden, dan vurhin, den 18. maii, Holzfarttag ungeferlich, wie die kirchmeister s. Alban zu den Augustinern begert, prior und convent sulten mit dem h. sacrament uff sontag Trinitatis umb das kirspel gain, und einen drunk samen deden, quamen dem prior breff vom capittel des Nederlandes, das sie innen erlassen und ein(en) neuwen prior erwelt hetten, der auch eirst tages darnach folget. Her Hupert stunt von disch uff, ginge vom pastoir und kirchmeistern, las den breif und quam auch nit widder zu in. Doch ergab er sich drin, dan das cloister war fast verschult, das die monchen ubel umbwern mogten, also daß er eitz ab ist und der nuwer prior ankomen ist. Wie er nuhe hauß halten wirt mach man vernemen. Die veir buddel orden in Coln prospereren eitz nit wie in vorigen alten zeien. Innen wirt eitzs nit so vil geben und zugefoigt wie vormailß, dar zu hilft die stritige religion s
eir.
Anno 1595 den 24 maii vig. sacramenti hat min suster Sibilla ire acta cu
m sportulis in sachen gegen Jacob Dunwalt herrn Hillebrandt Suderman eltesten burgermeister zugeschickt, dan dieweil die urthelßmeister oder commissarii zur zit seir partheilich uff Jacobs seithen waren, sin sie von miner suster suspert allegeirt und recuseirt. Und hat die acta dem burgermeister alß eim oberherren in namen einß erbaren rhaitzs als committenten und principal richtern in appellation sachen zweiter instancz zugestalt, wie dan wol in suspition sachen breuchlich, sich mit rechtzsgelerten zu berathen und geschein zu lassen waß dem rechten gemeiß ist und dem ergangen decreto admissionis quondam articulo
rum zu inherren, wie dan scedula petitiionis iuxta qu
a fernerß vßforte. Disse acta hat der burgermeister am selben abendt dem jongen doctor Hardenrade alß sinem referenten zugeschickt, wie mir der doctor am andern tage selbst wie er mit begegnet angezeigt hat. Waß folgen wirt, hat ma
n zu erwarten.
[459] Anno 1595 den 26 maii uff herrenlichnamß tagh sin die 4 kirchmeister s. Jacob zu den Carmeliten in den umbganck zum prior am morgen umb die 7 stunde gangen und dem herrn nuwen prior angezeign, wie daß man daß hillich sacrament neigstkunftigen sontagh umb das kirspel wurde targen. Und gepittenprior und cionuent daselbst wulten, alß dan nach altem brauch gode zu lobe und erhen und dem kirspel s. Jacob dar in sie mit gesessen zugefallen mit iren ornamente
n die procession helfen verzieren. Der prior sagte, daß wulten sie gern thoin, auch mit iren ornamenten komen so fern eß schoin witter were. Deß sich die kirchmeister bedanckten. Aber der prior sagt weiterß, die augustiner gingen auch uff deß kirspelß gotztragt s. Albain mit umb, aber wurden mit dem wein vererht, begernde wulten sie auch mit dem wein vererhen, eß troge doch nit vill. Mir gaben dem prior widder den bescheid, geben
, der wein were in zehen jarn zwei oder drei mal von unß begert worden, aber mir hettens unse
n achten zu erkennen geben, die sich besorgt eß wurde einen inbrauch machen, sich verlauffen und ein erbgeregtigkeit verursangen, hetten eß derhalb nit inwilligen willen. Derhalb durfften mir eß ohn sie noch nit inwilligen. Der prior repliceirt meinet, daß troge nit vill, die andern wurden eß wol folgen, eß geschege aber oder nit, sie wulten glichewol mit umbghain. So scheden mir derzit ohn weiter bescheid.
Den samstach 27 maii neigst darnach, quam ich mit herrn Diederich Ploger dem kirchmeister zu s. Albain zu sprach, so fragt ich in umb iren brauch mit den augustinern in bitten und den wein zu schencken.
Er verzahlt mir, etlich kirchmeister, pastoir und andern gingen drei oder veir tag vor irer gotztragt zu (den Augustinern) und begerten von innen, mitzugain. Dan setzste der prior ein sclaigtgin mit keis und botter dahin und sie leissn veir oder funf firdel weins hoelen, die wurden damail gedrunken. Am sontag darnach moisten zwei kirchmeister und etliche von den zwelfen mit zwen fahnen zu den Augustinern komen und hoelen sie und schenken in den mittag uber diss 12 quarten weinsdas were ire gebrauch. Nuhe haben sich die kirchmeister und achten s. Jacob daruff zu eirster gelegenheit zu erkleren, waß innen fort mehe mit dem wein zu thun oder zu laissen gepurren willn.
Anno 1595 den 26 maii hab ich der magt Ennen im conuent zu marien Betlehem in der Remerssgassen zwa rosennobel gethain. Waren wolgewigtich golten eitz beide gerhade 10
dall. jeden 52 52
alb. current und damit min jargelt vur Engin min dochter daselbst von dissen jar 95 den eirsten maii relich bezalt. Inhalt der quitancien so sie mir in geschickt haben.
Anno 1595 den 28 maii auff sontagh s. jacobs gotztragt den abendt umb 6 vren hat in suester Sibilla ihr beburtzsfest zu Cronenbergh oben uff der stoven gehalten lustich zu sitn war, und uber die Hoeportz daß folck zu sehen. Sie eitz von 58 jarn ireß alterß, dan sie war anno 1537 den 21 tagh maii geborn, noch wol gestalt. Da war nemanß mehe von ihr beroiffen dan ich, min broder und sin hausf. die jonfern Elisabet Hornß und Marie Smidts, ire neiffen Herman und Gotschalck Weinsberg neben dern
[459'] mottern Tringen von Hemmersbach daß ir koch ware. und sie hat wol angereicht, ein schinck, stomp pistel gut, vand sclait mit eiern, moistert, groinfleischs mit zwen hennen, kolffsharst, ein halff lambs gebraten homer mit oliven und cappern, appel vo
n _ramen, zulest keiß b
otter zwein fladen 2 eierkeiß, raummilch, koichlin, eppel, muß mit schalen und schenckts weinß genoich. Den andern loede sie unß alle widder den mittagh zu gast uff dasselb
bosame
nt. Und hat 13 quart guts weinß verthain. Sie leiß Byll Schalln auch den abend zu unß komen.
Anno 1595 den 30 maii ist min broder auß dem Fischkauffhauß gegen mittagh zu hauß komen und gesagt er het von einer schiffrauwen verstanden die vil uff die merts in die mosel pflegt zu trecken, wie daß min swager Goddert von Kempen zu Coblenß vor etlichen tagen verstorben were. Und het sin neuwe frawe achgelassn die vil breif zu einer kisten fonden. Von vil gelts hat sie nitzs vernomen. Er war ein einfeltich man der nit vil hatte auch vor hin nit vil hat ge
hat. Doch von siner vorfrawen Catterin vo
n Kube mineß steiffsohnß Johanß von Cube wegen etwaß zu Cube ererbett, daß er auch mit helfen verzeren daß wol nit vil vorhanden gewesen wirt sin, dan daß ingedoim und rhait weß deß ist, wa mit scholt dargegen sich befindt. Sol wol verhoft haben wan ich vor im verstorben were, sult er hie zu Coln noch von mir etwaß erlangt haben, von wegen einß testaments daß er mit sinervorfrawen zu Coblentz uffgericht wilcheß ich in orginali hinder mir auch hab. Ide copia
m in minem copienboich fol. 198 pag. 2. Vide min boich decrepitudinis sub an
no 1593 den 20 novemb.. Et in eod
em sub an
no 1595 den 15 febervarii fol. 425 pag. 2. Ist er dhoit, so ist im wol gescheghet.
Wa swager Goddert nuhe verstorben, und sin witib nach minem absterben oder emenß von iret wegen antag deden het man Goddertzs und Cattern testament zu erw
ogen, ob einige aditio
hereritatis et transmissio bestain mogt, ob auch einige heilige vurwart gu_t oder testament
vorhanden were, und sich dan mir ir (
wa sie einige geregtigkeit het die im rechten bestunde) mit ire gutlich handeln oder sich zu verglichen, oder eß den andern frunden dern mehe erschine
n werden, zu erkennen geben, zu interueniern und sulche abzustelten, ehe daß man mit den durfft bestendich handlen. die ander frunde aber die minem steiffsohn Johan vo
n Cube ab intestato im neigsten weren, und eitz disse stunde noch leben mogen, daß sin Guthe Corsnerß zu Byng Philips Viels hausfraw, Johanß swetern Kettern zu Bacharachs, dochter, noch Henrich Ernst zu Coln Johanß motter suestern Feigin Ripginß sohn, und dan Geirtgin Wolffs Johanß mottern suestern Agnesen Ripginß dochter zu Brisich wittib Henrich Hoenß. Disse drei allein in dem grade die ich weiß, alle andern sine bewanten zu Bacharach vo
n ursener, und zu Neuß oder Coln von den Ripgern, Grunsgin und Bock abgestigen sin alleß in fernern grat. Und men erb und execu
mogen mit den inhalt mineß testaments und declaration handlen.
Anno 1595 den 31 maii hat min suester Sibylla min haußradt zu Cronenbergh geschourt und min broder hat den schevrerschen 12
alb. drinckgelts geben. Folgens hat minß broderß hausfrawen den 5 iunii auch angefangen zu Weinsbergh zu schauren und ich hab iren schevrerschen glichfalß 12
alb. drinckgelts durch min suester laissen geben. Diß ist der frauwen bekommerniß, die man laissen sie, damit gewerden.
[460] Anno 1595 den 1 junii umb diesse zeit setzet min suester Maria Weinsberg wittib Ordenbach einen bau in der Dranckgassen uff, neben der Probdien ad gradus mari
æ dei der Portzen bei der rhein. Min gelegenheit ist eitz nit daß ich bei vil vßgain, daß ich in noch nit gesehen hab. Hat mir auch nehe dar von gesagt oder mit minem broder rhait genomen. Ich kan nit wissen wie eß mit dem bawe ein gestalt hab. Sie setzst ihn uff deß capittelß grundet hinder ireß sohnß hauß canonigen ad Gradus hern Peterß Ordenbach da bei sie mit der wonongh ist. Und licht daß principall hauß mitten uff dem cloister ad Gradus nebe
n der probstien. Ob sie nuhe weislich handlet kan ich nit wissen. Der eß weiß, ich nit, dan nemanß sagt mir, ob sie mit den heren dechen und capittel sich verglicht hab, und uff waß condition, weiß, und maneir. Eß hat wol hinder bestimptem hauß an der Dranckgassen ein alt swach gebewe gestanden bei ireß sohn, hern Christanß zeiten, der eitzs zu Wormß dechen und canonicus ist, daß ein schop nit unglich war. Alß daß altheit halber bestonde zu verfallenn, hilt das capittel an, daß eß repareirt und gebessert wurde ehe eß uber hauff fiele. Aber sie hats wol ein wenich gebessert. Hat doch nit uff sich. Die kinder ire sohne hetten wol leiden mogen, daß eß voon
hußzinß mit der zit gebaut were. Aber die kinder hatten kein gehoir bei ihr. Sie regeirts allein biß eß uffs leetst miteinander uberhauff f__be. Do wult eß daß capittel gebaut haben, oder den sohn her Peter suspendern und sin inkompst inhalten, biß sie durch daß capittel und der stadt rentmeister dar zu ghalten wart, daß sie eß bouwen moiste. Der ursachen ist der bawe
in der Dranckgassen angefangen. Ich hoer er wirt kosten. Ich hoer auch sie beswere ire eigen heusser zu Coln, neme gelt uff zu dissem bawe. Ist mir ein selzamer handel uff einen fremden und geistlichn
grundt zu bauwen. Wa sie sich nit wol versehen wirt, so mogt sie sich und ire kinder in last stechen. sie wirt eitz 72 jar alt, daß mich wondert warumb sie sie
sulche vurauwe an sich nimpt und iren kindern ire erbschaft besweirt. Man sagt wol, daß capittell hab vertragen, wan ein canonicus stirbt der gebawet hab, so sullen sin neigste erben sin hauß ein anderen canonichn dasselb hauß mogen verkauffen und daß geldt nach sich nemen, so sult eß auch zu s. Andreiß vo
n alterß gewesen sin. Ich kan nit gruntlichs da
r wa sagen, dan ich hab den vollen bericht nit.
Anno 1595 den 3 junii war ich uff den nachmittagh in hern Hillebrandt Sudermanß burgermeisterß lusthauß in die Walengaß dei der Weissenfrawen cloister da er eitz haußhilt mit andern gutten herrn bescheiden umb etlicher nodiger sachen willen. Do nam ich die gelegenheit zum besten und solliciteirt in miner suestern Sibyllen gerichtzsachen die sie gegen Jacob vo
n dunwalt et confortes hatte, und bericht den herrn burgermeister so vil ich daßmail vermogte. Aber eß waren vil parthien da vor handen daß ich ubel langh allein sprach mit ihm mogt halten. Alß nuhe die parthein hingangen waren, hilt der her etliche bei ihm, und richt ein bancket an, daß ich sampt den andern den abendt bei ihm pliben, druncken hardt und machten unß frolich, ihm mittelß war min suster
[460'] Sibylla und ir neif Herman Weinsbergh zu irem neiffen Johan Muysgin der rechten doctor zu
m Aichen an der Numart da er verwont gangen, undihn gebitten er wult hern Gerhardt Angelmecher den andern burgermeister deß suester er zu ehe hatte, umb ire sache berichten und pitte
n er wult wult
mit verholffen sin, daß ihr nitz ungutlich von den partiischen urthelmeistern und commisserien im rhade ire obgerurte sache antreffende widderfore. Deß sich doctor Muysgin guttwillich erzeichte, und nach ingenomenem bericht auch dede, und sinem swager dem burgermeister da von ein memorial zustalte, deß ihm zu dancken ist, daß er sich der magschaft so vil annam. Also ist man dran wan man listiger und unrumige widderparthien hat, so moiß man widder fleiß ankeren, sich deß best erweren,
wie eß geschein mag.
Anno 1595 den 4 iunii ist min broder Gotschalck Weinsbergh Elisabeth Hornß sin hausfrawe, Marie Smidts und Tringin Smidts ireß broderß dochter inkleidung zu sant Agathen inß cloister gangen, da wart benenter Tringi
ns suester ein halb suster ingekleirt. Und moisten alle der jonfer geschenck doin in stat deß tagleistenß. Eß waß min broder der benenter Tringinß auch Marie vormunder und hevrichn immerhaidte gudter frunde der die suster hatte und die kost dhoin moist, auch daß essen staidtlich anrichten dieweil eß der frawen abbatissn dasselbst bebewanten waren. So quam min broder an die kuntschaft und uff schaden, Elisabetgin Hornß die jonge und ich verwarten daß hauß, s__gten unß wie kostlich und vil sie angericht hetten. Min broder sagt zu imerhade waß der groisser kosten alle von noden gewesen, daruff er vur bescheidt geben. Er hilt eß auch vor einen uberfluß, aber sagt min werdige frawe und die cloisterjonfern nur einen zittel geben waß man bestellen sulte. Daß wolte sie haben dem mois ich nachkomen. Die nonnen willen nitz abgebrochen haben. Eß kome umb die frunde (die eß verschaiffen moissen) wie eß wille.
Anno 1595 den 5 junii hab ich bezalt schantzn, stempel und foirloin. Der schantzen ware zwei tusent daß su
mber vor 7
gl., waren 4 kerren jede far foirloi
nß 10
alb.. Item noch vor 2 karen stempel, die kar vur 2
gl. 3
alb. jeder kar foirloinß da von 6
alb. 6
h.. So machte die summa dar von an gelde samen 20
gl. 11
alb..
Item darnach am 22 junii habn mir noch 4 seck kolln bekomen, den sack vur 19 alb. facit samen 3 gl. 4 alb. die hab ich auch miner suster Sibilln an gelde bezalt.
Item noch sullen mir von den der Rheingassen bekomen ein kar kluppel holtzs gekost mit dem foirloin 6 gl. 1 alb..
Item noch hab ich befollen von mineß seir alten holtzs ein kar von den leuffen abzulaissen und zu reissen 6 gl. 6 alb., dan eß wirt zu alt. Sunst haben mir noch zimlichen vurrhade angerissen holtz, schantzen und stempel und kluppel holtz, aber diß jar dar beigegolten, uff daß mir zu Cronenberch im vurrhade pliben. Min suster moiß kochen und in die stoff stochen. Ich moiß auch min stoblin dar von wermen.
Alteß gehultzs von dissem will ich allein bezaln, dieweil min neigg Herman in mineß suster Sibyllen kost eitz ist und mir zum theil mit dienet, dan wan er zu Weinsbergh bei minem broder mit eisse wie von alterß her wurde eß auch mehe kosten. Ich mach mit suster Sibyllen fernerß gewerden, aber sie gebraucht Hermanß mit in irer sachen und haben alle mit mir den haußzinß frei den sie auff andern orthen tragen mogten, so mogen sie mit ehern auch alle wol mit Herman etwaß thoin. Eß felt mir eitz altem zu sweir deweil ich mir armut nit mach inbringen.
Anno 1595 den 6 junii hab ich uffgefoirt waß hie und da lagh von pergamenen und pappiren breiffen, schriften
[461] zitteln, und weß derglichen mehe waß, in meinonge
n jedeß an sin ort zu stiffeln, und hinzulagen. Under anderm hab ich auch funden waß minen neiffen Gottschalck Weinsbergh zi
mmerman und Margreth von Swelhem ehelude angetroffen, alß den alten und neuwen meitzittel vom hauß zu Trube
n an der Hoeportzn neben Cronenbergh. Item den vorpfandtbreff sineß kindtheilß am hauß Weinsbergh. Item die extracte
n waß ich ihm sindt miner seliger moder und siner frewen absterben verlacht hab. Auch im andern extracta waß ich von sinenet wegen undtfangen und ihm zukompt. Sulchs alleß hab ich vergaddert und in ein gebontgin bei einandern samen gebonden und in min breifkist gelast dar in zu verwaren. Ob eß minem erben und neiffen Gotschalck oder emanß anderß nodich zu wissen were, daß man eß daselbst bei einandern mogt finden und sich daruß berichten.
Anno 1595 den 10 iunii hab ich drei quitancien der kirchen s. iacob uff die freitags rentkamer geschickt daß gelt uffzuheben, hilten samen 19
goltgl. jeden zu 26
rad. alb. wie ein rhadt zu bezalen pleigt, an dem gelde haben die beisitzer 4
rad. gl. abgekurt, ingehalten und gesagt, dieselb were ich vom verlitten herbst von eim halben foder minß weingewachs schuldich die mir uffgesatzst weren. Eiffgin Paulus so daß geldt geholt, sagt mir, die herrn hetten da wa ingehalten 4
rad. gl. vor ein halb fod. zapzinsen. Diß gab mich wonder daß sie mir sulches an der kirchen gelde inhilten, die damit nit zu thoin hatte, so sie mich noch nit gemanet hatten. Aber sie haben mich damit wissen zu finden und mir daß forthel der disputation willen absniden, dan sie werden deß indegtich gewest sin, daß ich zurzit deß uffschribenß gesagt, eß were vo
n alterß alle zit jeder burger eineß halben foder weinß figewachs zapzinß frei gewesen. Und ob domalß daruff wol gesagt wart daß were im verlitten herbst vom rhade abverdrage
n, alß alle rethe und veirundveirzigen die glicheit der ufforender und zap und dranckzinsen ingesatzst und alle privilegia deß haben foderß freiheit aberkant hetten. Dargegen ich do vorgewant, ich het daß halb foder etlich weghen vor der neuwere ordnong verzapt, do die freiheit noch galt, dan eß were rechtenß, wan ein newe gesetzs oder ordnong uffgericht wurde, die bunde daß ihenr nit waß sich dar vor zugetragen het und gescheit were,
zu dem waß allein waß sich nach zutragen und geschein
sulte, extenderetur ad futura, non ad preterita, derhalb ich eß nit schuldich gewesen. Zu dem het ich mogen sagen, ein rhaidt were mir noch etliche ratzkirffer und rhaitzen schuldich die ich lang vur hin verdeint hette und mir uffgehalten wurden, daß sie uff der rentkamer wol wissen, und weit besser sin, daruff hetten sie eß wol stain laissen kunnen. Aber gehet noch zu minem alter zu, wie in der jungendt, wer dem andern ein forthel absehen kan, der leist eß nit, ein gesell oder mitgnoiß schoint deß andern nit. Ich denck eß ist ei
n geringhs, darumb wil ich mich mit den herrn nit vil irren. Ich wil der kirchen s. Jacob die abgezogen 4
rad. gl. vß dem minen dar bei lagen und ihre die gepurende su
mmam volmachen.
Anno 1595 den 13 iunii sin eß nach dem reformerten calendario 20 jare uff dissen tagh daß wilant min liebe motter Sophia Kort wittibe Weinsbergh ihn gott verstorben ist.
Dan anno 1575 den 13 iunii antiquo stilo lat sie ihre seel dem barmhertzige
n gode uffgeoffert,
[461'] und ist novo stilo noch 10 tage froher, war ein jubel oder gulden jar, der her wil ihr ein frolich erstentniß am jungste tage, und eitzs die ewige seligkeit verlenen. ich bin eitzs bei 6 weghen ungeferlich alter dan sie uff iren sterbtagh waß. Und het mich deß nit versehen, daß ich ihr so langh sult nachgelebt haben, und so vil jare mineß alterß erreicht alß sie hat und alt war do sie starb, nemlich 77 jare 15 weghen 5 tag eben so aldt ich den 30 aprilis neigstlitten auch mit gode gewesen sin.
A. 1595 den 13. junii hat Johannes Dinckslagen sin hoichzit mit der dochtern hern Johannis Fabricii, vai(g)ts zu Bonn, gehalten. Das bruloffsessen wart auf der Brucken in der anfreuwen, Lauenberg, haus mit dem hohen torn gar staitlich gehalten, da erzbischof Ernestus von Coln und der abt von Siberg jeder die neue ehelude mit eim schonen guldin geschir verehret hat, das offentlich uber dischs innen presenteirt wart, wie der pracht das mitprenget. Disser war ein arm schoeler gewest und zu doctor Rhaidts frauen ins haus komen, und mit iren vorkinderenvon wilant Henrich Schalten
ginge er in die burse, studeirte selbst mit in artibus, folgens in iure, keirte fleis an, das er geschickt und koen wartdaß in die frawe und min suester Maria Ordenbachs in iren gerichtz sachen brauchten und sollicitern, dar durch er so erfharen wart daß er selbst schreib und dienet verscheiden luden.
Und quam in kuntschaft mit dem abt von Siburg, dem er diente, und sin scholtiss zu Straelen im lande Geller wart, alles ohn einigs promotion. Und hat sich so neulich beholfen, bis er dissen heilich getain, so das er wegen sines verstants, geschicklicheit und fleis wol ankomen, und ein vernoimt man werden wirt.
Anno 1595 den 15 iunii hat man eirst zu Weinsbergh und in minem weingart vernomen daß die trauben anfinge
n zu bloen, war heude s. vitus tagh, umb disse zit vor und acht oder zehen tage nach gar gut warm witter, daß die bloit frei beileiff. Oben im lande an etlichen orthern sol eß in der hitzsten seir verbloit sin, aber hie zu Coln und im under rhein wart eß in die bloit regnen und kalt daß zimich langh duret den gantzn monat auß. uff meitagh war eß mit dem wingart und moißgarten so kale und bloiß umb deß spaden winterß willen, daß man kein augen an weinstocken, noch g
oinnen an be
winn noch spiren von kontern sach.
Daß kron war auch bei dissen warmen tagen beigelauffen daß eß schoin bloet, leidt doch der weiß widderstoiß.
A. 1595 den 18. jun. uff sontag hat die geselschaft des Swartzenhaus ire raitzchur gegen Johannis im capittelhaus zu Augustinern im cloister getain und hern Stephan Kolben von Coblentz gekoren, wie etliche andere gaffelen denselben tag getain haben. In disser beikompst ist vorgelaufen, war die vom Swartzenhaus ein stetige platz mogten bekomen oder zu meden oder zu gelten, das sie nit jederzit ohn haus oder gaffel durften sin, da sie ihre churen mogten toin, ihre beikompsten und gaffelessen und kost halten. Da waren vil, die sahen vur gut und ratsam an, man sult der doichscherer gaffel ein zit von jaren annemen und meden und da sich ein weil zitz behelfen, dan innen war das angepotten, sie wulten innen altzit den andern sontag vergunnen, da gaffel zu halten, da het man platzen gnoig, die raitzchuren und beikomsten, auch das ingedoim zu laissen; dar zwischen mogt man ein deil der rent ufflagen und durft nitz bauwen. Andere waren dargegen, meinten, es were sweirlich, sich mit den doichscherren anzulagen, meinten, man sult der Augustiner haus uff der Santkuilen neben irer portzen kaufen, das eitz feil were, oder ein ander haus gelten, man het 700 dal. erspart [462] die mogt man angeben und den ubrigen kaufpfennink uff das haus nemen und damit besweren, bis zu dero abloesen. Disse disputation fiel langkweilich, wilche meinong under den beiden das nutzste were, und wie umbgefragt wart von man zu man, staichen sich die stimmen, das irer uff jeder, seiden gliche vil waren. Doch hilten es die herrn und besten darvor, das man der doichscherer gaffel, genant Rennenberg uff der Hoeportzn, etlich jar annemen sult, zu halber zit uffzusagen, damit kunt man sich nit verlauffen. Aber die ander partei war nit glicher meinong, etliche wulten es ferners bedencken; also pleib es dasmail gantz anstahin, dan es spade wart.
Anno 1595 den 21 iunii wil ich die ubrige dutzsche keisere fort erzellen. Dan wie ich oben den 25 feb. von den dreien ottonen hertzogen zu Saxen, die rechte
n deutsche keisere allein waren, angefangen, da von der dritte die sieven churfursten eirst ingesatzst wilche de
n keiser Henricu
m von Beiern aller eirst caludum oder den zweiten deß namenß erwelt. Darnach den 16 marcii von den franckischn keisern gesatzst, daß sin oistfrancken in deutzschlandt, folgens von den hertzogen von Swaben den 20 apilis biß zu underganck deß stambs geschriben. nachdem ich aber den 22 maii mit den deuschn keisern wult fortfarn, hab den monat damit etwaß gestollet und vom keiserthumb widder angefangen. Und aller keiser namen, von anfangk julii cæsaris, octaviani augusti und fort an aller romischer keisern der eirsten und alten die latinischs gewesen.
Biß uff Constantinum magnum damit die grækische keiser zu constaninopel in oriente iren anfanck nemenn, dern namen durchauß biß uff Carolum magnum den dutzschen, gallischn, italischn, hispanischn keiser gesetzst.
Auch der londogbardischn keisern
nit verbeigangen, dan der gallischn keisern ist 9 gewesen aber der longobardischn 6 allein.
Da hab ich auch fort von der paebst ankumpst, irem bannen der keisern, warvur daß zweiheubtich regiment deß pabst und keiserß samen nutz sei, und wie daß rheich scheir zur fallen sult sin, daß nemanß begert keiser zu sin, und derhalb von dem interregno und ledigstandt deß keiserthumbs, biß uff keiser Rudolpum primum graven zu Habßpurch, und nach ordnong uff alle folgende keisern biß uff keisern rudolphum 2 der von keiser rudolpho primo untsprossen und heute zu tage noch lebt und regeirt, mit allen andern keisern die mitler zit zwischen den beiden keisern rudolphen gewesen sin mit kurtzer anzeigung der jarn und zit. Daß minen erben und wer eß list, lustich und nutzlich wil sin.
Rudolphus 1 grave zu Habßpurg und landtgrave ihm Eilsaß. Nachdem daß romischs rheisch 20 und mehe jarn vaceirt und ledich gestanden under wilchem interregno vil boeseß sich erhaben, also daß vß erforderungh der hoher noith a
nno 1273 uff sant michaelßtagh die churfurten zu Franckfort vergaddert vur villen fursten die in der chur waren dissen stritbaren helten der daßmal mit gewaltigem volck vor der stadt Basel lagh Rudolphu
m zum keiser erwelt, nit allein darumb daß er ein vernoimbt kreichsfurst gewesen, dan auch den geistlichen standt gelibet und daß heilich sacrament so uber feldt getragen wart zu einem krancken sampt dem preister verehret und mit eine
m gutten pferdt daruff er reithen moist begifftigt, derhalb wie etlich schreiben got disse hohe ehre widder vergunnet hat.
Disser hat daß zerfalln rheich in den 19 jarn sineß keiserlichen regiments widder uffgericht.
Er hat mit frauwen Anna graffinnen von Hohenbergh under andern kindern sinen sohn und nachfolger albertu
m 1 gezilt. Und als das neu hertzochdumb Oisterich durch untheubtunck hertzogen Fridrichen mit rhaidt deß pabstes
[462'] inclementis 4 dieweil er ohn menliche erben verstorbe
n dem rheich daß landt Oisterich widder heimgefallen, hat er bemelten sohn Albertu
m vur sich und sine nachkom
men da mit belehnet und zu
m eirsten hertzogen in Oisterich sineß stambs und gesclechts gemacht. Und sulch hertzochtumb gegen ottocaru
m koninck zu Behem der deß obg. Frederici swester zur ehe hat und daß landt in hilte, mit dem swerde erobert und sinem sohn ingeraumet.
Ist darnach sineß alterß von 73 jaren a
nno 1291 zu Speir speir
gestorben und licht daselbst im dhom begraben.
Adolphus grave zu Nassawe ein ansehenlicher kreichsfurst deß churfursten broder von Mentz wart anno 1792 zu keiser erwelet. War wegen kleiner vermogenheit nit so glucklich in kreigen und streiten, dan der landtgreve Albertus von Doringen hat groissen unwillen und zanck mit sinen sohnen Dietern und Fridrichen derhalb der fatter daß landt dem keiser Adolpho verkauffte, wilche der keiser mit gewalt innemen wolt, zaugh mit hereßkraft darin, belegert stedt und sclossen. Aber der sohn Fridrich jaget ihn widder zu ruck. Disser zit ware vil unrawe im reich deutscher nation die keiser Adolphus nit alle so balde stilln mogt derhalb lacht man im uff er wer zu unvermogen, so daß die churfursten in absetzsten und Albertu
m den sohn keisers Rudolphi 1 hertzogen in Oisterich der filligt bei den churfursten mit geschenck mehe vermogt in sin stadt zum keiser weleten.
Die beide machten sich starck uff zu felde, und leiß sich keiser Adolphus vernemen ihm geschege unrecht
derhalb er sich in die gegewere stalte, und alß er mit Alberto bei Wormß traffe, bleib er in der sclagt thoidt. Alß er 6 jar allein daß keiserthumb verwalt hatt.
Albertus 1 keisers Rudolhpi
1 sohn eirster hertzoch zu Oisterich sineß gesclechts. Wart a
nno 1298 zu keiser erwelt, und hat 10 jar regeirt. Er hat ein hertzzogin von Karnthen zur ehegemahell, und dweil sie ein einige dochter war, hat er damit Kernthen und Oisterich an einandern pragt, hat 21 kinder mit ihr gezilt. Under denen sinen sohn Albertum Claudum der ein graffin von pfirdt zur ehe bequam und folgentz pfirdt auch an Oisterich gelangte, von dem der oisteriche menlicher stambs her ab biß uff eitzigen keiser Rudolphum 2 und sine bruder sich erstreckt. Disser keisers Albertus 1 wart von Johanne sineß broderß sohn darumb daß er ihm sin partimoniu
m vor unthilt wie er vß eim schiff uffs landt steich ersclagen, der in Italia
m flohe und sich in ein cloister begabe. Und wart keiser Albertus zu Konincksfeldt in Oisterich begraben.
Henricus 7 grave zu Lutzenburch hat einen medicum Petru
m mit namen, den schickte er nach Rome daß bischthumb Mentz vor sinen sohn Balduinu
m zu erwerben aber der pabst scloich daß umb der jugendt ab, so impetreirde der Petrus daß bischtumb Mentz vor sich selbst, derhalb sich der grave zornet. Alß nuhe keiser Albertus verstorben, wolt Petrus churfurst zu Mentz danckbar sin, und schaffet daß die churfursten zu Rensse eindregtich grave
n Henriche
n zu keiser erwelten, daß auch sin sohn vor hin churfurst von Treir geworden waß, disser keiser Henricus 7 hat sinem sohn Iohanni die einige dochter s. Wencelai eineß sohn ottari deß konincks in Behmen zur ehegemahel erworben, damit derselb daß koninckrich Behmen erlangt und zilte mit derselben einen sohn Carolu
m 4 der folgenß keiser wart. Aber keiser Henricus 7 idz in Italia vo
n eim pr
ædiger monchen wie etliche schreiben mit gifft umbkome
n alß er 6 jar regeirt hatte. Zu Pisa begraben.
Lodovicus 4, hertzoch von Beiern und pfaltzgrave bei rhein
[463] wart a
nno 1314 uff s. l
aurentii tagh in Franckforth von Mentz, Treir, Behem, Brandenburgh zu keiser erwelt und zu Aich gekronet. Am selben tag wart auch hertzoch Fridrich von Oisterich Alberti 1 sohn von Coln pfaltz Saxen erkoren, und zu Bon gekronet. Derhalb die beide umb daß keiserthumb zu strede quamen. Und in einer groisser sclacht wart Fredericus gefange
n und in zweien jarn in Beiern gehalten. Darnach stunde er von der erwelung ab und wart loß, und widder in Oisterich gesatzst. Und bleib Lodovicus vil jare keiser, biß a
nno 1346. Do wart er umb deß pabst ban von funf churfursten bin Lutzenburgh abgesatzst und ist Carolus 4 marckgrave zu Meheren und Lutzenburgh deß konincks sohn von Behmen in sin stadt erwelt. Dissem lodovico ist in Rom ein sohn geboren der Lodovicus Romanus genent, und vom fatter zum marckgrave
n von Brandenburgh gemacht wart. Und starb keiser Loduicus aff dem gejaegt bei Furstenfelt ihm von einer furstinnen von Oisterich vß einem fleschlin mit zweirlei getrenck vergeben da er in eineß bauren hauß den athem verleiß a
nno 1347 do er 32 jar regeirt hat, und wart zu Munchen begraben.
Carolus 4 ein sohn koninck Johanß von Behmen, deß sohnß keisers Henrici 7 ist a
nno 1346 auch zu Bon gekronet, dan Aich und Coln wulten in bei leben keiser lodovici nit annemen, hilten deß pabst ban vor unpillich. Darnach lachten sich die churfusten gege
n innen und erwelten a
nno 1349 graven Gunthern zu Swartzenburgh, der ihm widderstand dede und doch balde starb. Do hat Carolus 4 neben sich sinen sohn Wenceslaum zu romischn koninck (durch groiße giffte und abzugh deß rheichs inkompsten) erwelen laissen. Er hat die universitet zu Praga auffgericht. Auch die guldin bullam (wie die churfursten ire uhal thoin, reithen, ghain, sitzen sullen mit vil ceremonien) gemacht, der switzer bundt ist bei siner zeit uffkomen, hat vor und nach 28 jar regeirt und starb im jar 1377 nach christi geburt.
Guntherus grave zu Swartzenburgh wart a
nno 1350 in Franckfort gegen Carolum 4 zu keisern erwelt und angenomen, wart aber balde durch sine
n medicu
m mit gifft hingenomen, damit Carolus 4 verargwo
nt wart, wilcher do bei dem keiserthumb pleib. Warumb Carolus die churfursten zu widder gehat findt ich nit so eigentlich. Sunst wol daß Guntherus ein großmodiger man gewesen, findt auch glichfalß von siner kronung nit.
Wenceslaus koninck in Behem, ein sohn keisers Caroli 4, wart bei deß fatterß leben a
nno 1340 zum romischn koninck erwelt, und hat a
nno 1378 nach deß fatter dhoit eirst angefangen zu regern. Und hat 22 regeirt, hat dem rheich nitz nutzs geschaft dan war zu wollust, moissigkeit und drunckenschaft geneigt. derhalb die churfursten in mit bewilligung deß pabst absetzsten. Sin bruder Sigismu
ndus nam in gefangen die hussiten wurden durch sin hinleissigkeit starck im lande und verstorden kirchn und clausen in Behmen. Die von Nurmberg und etliche andere stende gedagten an die eide die sie Wenceslao gethain hetten botten ihm 10 tusent
gl. an mit beger dieweil eß also gelegen were er wult uff den eidt verzeigen. Daß gelt nam er an und sagt sie ledich deß sulten sie ihm noch 4 foder furstenberger weinß schicken. Disser keiser Wenceslaus wart entlich geracht, do er sahe daß ihm die uffrurische hussen groisn last zu foigten und ihm alles zu widder war, daß er ihm 57 jar sineß alterß starb. In disses keiserß leben hat ein rhadt
[463'] der stadt Coln nach Rom geschickt und pabst urbanus 6 hat Coln ein universiteit deß studii vergunt und deinliche privilegia dar zu geben. Im jar 1388 und man weiß kein stadt mehe, die vur sich ein universiteit hab dan Coln eß weren dan koningen oder groisse fursten.
Rupertus pfaltzgrave bei Rhein und hertzoch in Beiern wart a
nno 1400 zu renß von bischoffen Mentz Coln und Treir in siner gegenwertigkeit zu keiser erwelt und uff den konincks stoil daselbst gesatzst. Der von Saxen und Brandenburg folgten nit, Behmen hat noch We
nceslau
m uff der h. drei koninck tag krointen und salueden die churfursten keiser Ruperten und sin hausfrawe zu Coln im dhom dan die von Aich wulten in nit annemen. Er zouch hernach mit etliche
n fursten in Italia
m und Lombarfiam und richte doch wenich vß. In siner zit ist der grausam tiran der tartarn koninck Taberlanes mit 10 hondert tusent ma
n starck uffgewest, Persiam, Armeniam, Syriam, klein Asiam erobert. Paiesetu
m den turckischn keiser gefangen und in eim isern vogelkorff zu spot umbgefoirt. Alß keiser Rupert vom pabst gekronet war, und in Italia nit vil glucks hatte, und 9 jar regeirt hatte, bleib er in dutzlandt, starb er a
nno 1410 zu Oppenhem. Und wart zu Heidelbergh begraben.
Sigismundus keisers Caroli 4 sohn marckgrave zu Brandenburch folgens koninck zu Hungaren keisers Wenceslai halber bruder wart a
nno 1410 zu keiser erwelet und hat 28 jare wol regeret. Ist ein gelerter, weiser, fromer furst gewesn, und ein herliche person von leib, deß contrafeitung ich in her Hardewaidts burgermeisterß saal ich und vil gesehen.
Er hat keinen sohn dan ein einige dochter Elisabetha
m gehat, die hat er sinem nachfolger Hertzochen Alberto 2 in Oisterich zu ehe geben der nach sinem absterben mit derselben Hungarn und Behmen ererbet und keiser worden ist. Sigismundus war auch ein trefflich heldt, hat kreich in Hungarn gefoirt und daß zu gehorsam pragt. Mit dem turcken hat er vil sclagten gethain und gewaltige
kreige gefurt. Er hat daß schisma zwischn dem pabsten gestilt, ist zu vil koningen gereist und daß conciliu
m zu Constancz zu wegen pragt, daselbst Fredericu
m bruggraven zu Nurenbergh mit der chur und marckgraffschafft von Brandenburgh belehnet. Auch domalß die graffschafft von Cleve zum hertzochthumb verhohet. Er hat Johanni Huß geleide geben uff daß conciliu
m zu Constanczsu zu erscheinen, aber uberredt von den geistlichen fettern daselbst daß er ihm sin keiserlich geleide nit gehalten daß der huß ire gleide verbrandt wart, daß ihm nit rhomlich war und schreckliche krege derhalb untstanden dar uber vil tausent menschen zu beiden seithen umbquamen. Er hat daß concilium zu Basel nach 12 jaren erreicht aber ist druber gestorben und ist daß zerschlagen. Er hat Barbaram sin wittib nachgelaissn, der kein regiment im lande nach sinen thoidt gestattett wart, dan sie ein unzugtich uberauß geil weib warhr
.
Albertus 2 hertzoch zu Oisterich nach absterben sineß swegerhern Sigismundi deß keiserß ist er koninck zu Hungarn und Behmen worden, auch Dalmacien Croacien, Sarrenen, Merhern und ander vil landen ererbet daß im daß gluck groiße ehr und richtumb gebenn. und dweil eß unstede balde widde genomen, dan alß er a
nno 1438 zu Franckfort zu keiser eindregtich erwelt wart, groisse krege gegen die hussen, polacken und turcken forte ist ihm duch einen siner rethe den megtigen bischof zu graven vergeben daß er sich eilenß nach Wien prenge
n laissen (da er nit aller zwei jar regeret) gestorben. Und dieweil disser keiserß Albertus 2 und sin nachfolger der
[464] keiser Fredericus 3 eineß stambs sin von Oisterich wil ich irer beider abkumpst clarlich doch kurztlich hie erzellen, und ist wie nachfolgt. Keiser Rudolphus 1 hat keisern Albertum 1 gezuget den er mit dem hertzo
chthu
mb Oisterich belehnet. Disser hat sinen sohn Albertu
m Claudu
m gezeuget, und ander mehe sohne. Albertus Claufus hat mit der gravinnen von Pfirdt, Albertu
m stifter der universiteten zu Wein und Lupoldiu
m der ein sohn Albertus hat sinen sohn auch Albertu
m gezilt, der mit der gravinnen Johanna von Hollandt den keiser Albertu
m 2 sunst were er woll der funfte im stame. Der ander vorg. sohn Lupoldus hat mit einer hertzoginne
n von Meilan sinen sohn Ernestu
m gezuget. Disser Ernestus hat mit der hertzoginnen von der Maesen sinen sohn keiser Fredericu
m 3 da von folge
n wirt gezuget. Daruß ist allerdinge clar keiser Albertus 2 und keiser Fredericus 3 einen proanu
m oder vranhern nemlich Albertu
m Claudum deß k. Alberti 1 eirsten hertzoge
n in Oisterich gehat, und also eineß stambß sin. Und sin die folgende keisern alle in keisers Frederici abstigender linie
n von Oisterich biß uff eitzigen keiser Rudolphu
m 2 begriffen wie unden zu sehen wirt. Und ist vorwar ein seir alter durchlugtiger hoichedler stam.
Fredericus 3 ertzhertzoch zu Oisterich folgenß koninck zu Hungarn, deß bemelten keiserß Alberti 2 vetter eineß menlichen gesclechtz wie glich hei vor erzelt worden. Jetziger keiser Fredericus 3 hat Leonoram des konincks von Portugals dochter zur ehefrauwen genomen und damit sinen sohn und nachfolger den keiser maximilianu
m 1 gezilt. Die boichtruckerei anfencklich bei siner regerung auffkomen. Der turck Mahomet hat a
nno 1453 die herliche stadt Constantinopel in orienten mit storm und gewalt erobert, und also daß greickisch keiserthumb an sich pragt, daß der christenheit und romischen rheich ein groiß verleuß ist. Er hat auch zu errettungh der stadt Neuß sich herab biß auff Coln mit vil fursten und herrn komen die seir nach ein jar belagt waß und hats also weit bragt daß der hertzoch von Burgundien Carolus audax da wa abzehen moist.
Er ist vor sin person a
nno 1440 eindregtich zu Franckfort zu keier erwelt, und hat 53 jar dem romschen rheich vorgestanden und regeirt. Und wie er a
nno 1486 sinen sohn Maximilianu
m 1 zu romischen koninck neben ihm laissen erwelen, ist er folgenß a
nno 1493 zu Lynx gestorben. Ich hab wol gehort daß ihm ein bein abgesneden sie, daß er gesagt daß rom. rich stahe uff einem bein. Und ist
Wien begraben worden. Hie kan ich mich nit gnogsam verwon
do disser Fredericus 3 inß 13 jar keiser gewesen, daß er dem turcken in der belegerung vor Constantinopel mit hilf deß pabst und aller christen fursten hilf keinen widder standt gethain hat.
Maximilianus 1 ertzherzoch zu Oisterich und koninck von Hungarn, keiser Frederici 3 sohn ist a
nno 1486 von den churfursten zu Rom. koninck erwelt und hat mit dem fatter wie er zu Aich gekronet war 8 jar regereret
. Aber a
nno 1494 nach sineß fatterß absterben, ist er in daß vollich keiserlich regiment getroden. Er hat die wonder schoin und ei
nge dochter und erbin Mariam von Burgundien getrawet und damit Burgundien, Brabant Flandern Hollant Selandt Seelandt
Lutzenburch Limburch und mehe provincien und landen ererbet und mit derselber einen einigen sohn Philippu
m gezilt, den er a
nno 1496 an die dochter deß konincks von Castilien und erbin von Hispanien verheirat, damit Philippus vil koninckriche und landen in Hispanien ererbet. Und ob er wol mit der koninckinnen von Castilien zwein sohne Carolu
m 5 und Ferdinandum 1 beide keisern sampt zweien dochtern gezillt, so hat sie im doch vß eiffer a
nno 1506 in einem appel mit gifft vom leben zum dhoit hingericht. Disser keiser Maximilianus hat vil krege gegen den turcken, Franckrich, Gellerlant, Gent in Flandern
[464'] zu Bruck gegen Venedich und anderwa gefoirt. Der turck Selim
us hat a
nno 1517 Aegiptu
m Syria
m Judeam, Hierusalem und vil herlicher landen und stedte erobert und den sultan vßgediliget.
Auch ist anno 1517 Martinus Lutherus her vor komen widder den ablaß und catholische leer geschriben und gepredigt, da von vil unrauwen in dutzlandt und folgenß in Denmark, Engellandt, Franckrich untstanden. Und dissem bin ich auch anno 1518 den 3 janvarii geborn.
Daß folgendt jar 1519 ist disser keiser Maximilianus 1 gestorben, do er vor und nach 33 jar regeirt hatte. Und ist zu der neuwerstadt begraben.
Carolu 5 koninck in Hispanien
etc. ertzhertzogh zu Oisterich, hertzogh zu Burgundien Brabant
etc. ein sohn koninck Philippi von Hispanien und enckel deß keisers Maximiliani primi. Wart a
nno 1519 den 28 junii sineß alters von 19 jarn zu Franckfort eindregtich zu keiser erwelt, und a
nno 1520 den 22 octob. zu Aich gekronet, von dannen ich ein kindt inß veirthe jar innen in Coln mit kostlichm wesen hab sehen inkomen reithen mit allen churundfursten do er hie gehuldet wart deß mich seir wol gedenckt. A
nno 1530 de
n 22 febrvarii ist er zu Bononien von papst clemente 7 gekronet. Er hat isabellam deß konincks dochter vo
n Portugal getruwet und damit sinen sohn Philippum 2 jetzigen koninck in
Hispanien gezilt der a
nno 1527 den 21 maii geborn ist. Und sine dochter Mariam die folgenß keiser Maximiliano 2 vermehelet worden. Auch hat er a
nno 1531 der h. drei koninck abendt den 5 janvarii sinen broder Ferdinanum 1 zu Coln ihm dhom zum rom. koninck lassn erwelen, zu Aich cronen und neben im regern. Die inreitung und huldungh hab ich gesehen. Alß keiser Carol
us vil kriege gegen den von Franckrich und Turcken, auch widder die evangelische fursten und stedte gefoirt, vil richtztaege gehalten, die haltzordnong und ander constituioner uffgericht, so hat er sinem sohn Phillipo alle sine Nederlande
n und provincien uffgetragen und die im hulde
n laissen. Ist er mit mit
siner swestern Maria der wittibn deß konincks Lodovici von Hungarn in Hispanien gefaren, da er a
nno 1558 den 21 septemb. verstorben. Do er 39 jar keiser gewesn und regeret hat.
Ferdinandus 1 koninck zu Hungarn und Behmem ertzhertzoch zu Oisterich
etc. keiserß Caroli 5 rechter bruder, der anfangs a
nno 1531 den 5 janvarii in Coln eirst romischer koninck erwelt, gegen wilches chur sich der churfurst von Saxsen hart lagte alß were sie nit formlich, daß doch nit halff er bleib erwelt und regeirte neben sinen border keiser Carolo 5 seir wol. Aber nach keiser Caroli 5 absterben wart er zum andern mail in Franckfort von den churfursten zu keiser erwelt und bestedigt. Er hat die dochter deß konincks Ladisla
s von Hungarn daß war die swester konincks Lodovici von Hungarn zu der ehe, wilcher koninck Lodovicus auch sin swester Mariam hatte, damit er Hungern zu
m theil erhalten, doch mit grossem widderstande deß hertzogen von Waiwoda, bemelter Ladislaus aber waß keiserß Alberti 2 sohn. Mitt der hausfrawen hat er under andern vil kinder sine
n sohn Maximilianu
m 2 gezilt. Dissen hat er a
nno 1562 den 25 novemb. neben sich zum romischen koninck
erwelen laissen. Und keiser Ferdinandus ist a
nno 1564 den 25 julii verstorben.
Maximilianus 2 koninck zu Hungarn, Behmen, und ertzhertzogh zu Oisterich vorgesatzsten keiserß Ferdinandi sohn. Ob wol keiser Carolus 5 vil megtiger dan sin broder und vorhin bei den churfursten umb sinen sohn Philippum abgehalten daß er zum keiser erwelt worde, so hat ihm daß nit glucken wullen, dan keiser Ferdinandus 1 sin bruder lagt sich darwidder, meint sin sohn weren Dutzn geborn, und darzu wol qualificeirt, derhalt bleib daß ansthain, biß
[465] nach absterben keiser Caroli 5 a
nno 1562 den 25 novemb. do wart Maximilianus in leben sineß fatterß neben ihm in Franckfort eindregtich zu keiser erwelt. Auch daselbst mit der cronen van Aich gekronet. Disser hat sin nigte Maria
m von Hispanien keisers caroli 5 dochter ehelich getreuwet. Die beide ich a
nno 1556 gesehen. Und haben folgenß sohn und dochtere samen gezilt, dar unden iren sohn Rudolphu
m 2, den er neben im a
nno 1575 den 27 septemb. zu
m romischm koninck laissen erwelen, do er swachlich und kranck war. Und ist keiser Maximilianus 2 a
nno 1576 den 22 octob. abgestorben do er 14 jar regeirt hat. Mit dem turcken in Hungarn hat er unglucklich gekreget sunst fridt gehalten. Und ligt begraben zu
.
Rudolphus 2 koninck zu Hungarn, und Behmen, ertzhertzoch zu Oisterich
etc. deß keiserß Maximiliani 2 sohn. Ist auch bei leben sineß fatterß a
nno 1575 den 26 septemb. binnen Regenspurch zum rom. koninck erwelt. Und nach absterben sineß fatterß keiser pliben. Ich hab nehe gehoirt ob er, oder si
n fatter oder anher von pabsten gekronett noch in Italia gewese
n sin. Der turckischs keiser Amurates ist im in Hungaren gefallen, etliche jar mit ihm schafen gehat, also daß keiser Rudolphus 2 a
nno 1594 uff dem rheichtage zu Regenßpergh deß rheichs steur zu wegen pracht, dar uber der alte turck verstorben, daß der keiser eitzs mit dem neuwen turcken Mahome den kreich volherdet.
Nuhe bin ich mit meinen deutzschen keisern zu ende komen. Nemlich den Saxen, Francken, Swaben, und eitz disser letzsten mehertheilß oistericher, lutzenburger, beiern, mit den jarzalen biß uff heutigen tagh, und doch inmittelß ihn maio der eisten und alten von christi geburt nit vergessen, dan irer aller mit namen gedagt. Will eß derhalb mit den keisern hie bewenden laissen. Und zu gelegener zeit der paebst die neben innen gewesen auch gedencken. Und iren catalogum, namen, und kurtzlich waß sie ordineirt auch anzeigen, daß man das einß bei dem andern wissen moge.
Anno 1595 den 22 iunii ist daß urthel zweiter instanz ihm rhade zu Coln miner suester Sibilln Weinsbergh zu gegen, und Jacobn Dunwalt und sinen consorten zu gut ergangen, also daß vorige urthel a
nno 93 deb 4 septemb. usgesprochen vonfirmeirt und pro ulteriori iustici
æ co
mplemento remitteirt, mit verdammung in die gerichtskosten. In disser sachen hat sich der l. Johan Helman zu
m Mullenstein unnachparlich ingedrongen und wiewol er suspect allegeirt war mit unwairheit daß sin correferens d. Hardenrhade mit im ingestimpt het moitwillich refereirt, da von er wie daß gericht uff dem platz gangen 26
rad.d sportelgeldtzs untf. hab. Und thut ihm d. Hardenrhadt gar keinen gestant daß er mit ihm condescendeirt oder ingewilligt hab, her Hillebrandt Suderman burgermeister hab disses referren angehoirt, und dar zu stilgesweigen. Man sagt ohn smach geredt. Jacob het ihm 18 aime. beirß vo
n der bester wirtgen geschenckt, die er zu schiffff
mit hin uff den deputation tag nach Wormß gefoirt. Vurhin hat man sich alleß guts zu ihm versehen, hat auch gutte wort und vertroistung geben, were Helman suspect er sult suspect pliben, hat auch miner suester acta gefordert und dieselb mit 2
rad.d sportulen
dall. Hardenrhade zugestalt, wilcher mit siner relation gefast gewesen das er doch nit willen anhoern, und l. Helman laissen gewerden, wie zu
m theil oben fol.
4
28 pa 2 und fol 460 zu vernemen ist. So haben mer nuhe geleirt waß nachpar Helman, und her Suderman zu vertruwen ist und waß dar umbgangen mach sin. Eß ist freilich nit
[465'] zu preisen wan eß so partheiisch zu gehett. Nuhe vo
n sulchem urthel dweil Johannes Kreith miner suester procurator da von nit montlich von stundt an appelleirt, so hat sie doch inwendich 10 tagen mit rhaidt ireß advocatn doctor Henrichn unverdorben da von schriftlich an daß hoichloblich keiserlich cammergericht gen Speir vor notario und gezeugen appelleirt, und glichfalß coram protocollo der commissarien. Und ist sulches auch folgenß nach Speir hinuff geschickt, processu vo
n danne
n vßzuprengen.
Anno 1595 den 23 junii uff s. Johanß abendt nutzsam
mer ist min nachpar Mattheiß Gyndorff zum Stommell uff der Hoeportzen weinhendler deß rhaitz erwelt in daß gebrauch wie man eß nent, sunst werden die gebrauchs herrn inß gebrech der zal von 49 rhaitzpersonen genomen daß die damit vol sol werden, dieweil aber min nachpar in der eil sin frunde nit samen mogt prengen, hat er mich gepitten vur die rhaitzkammer zu und wie besweirlich mir daß ghain der zit feile so durfft ichs ihm doch nit versagen, ginge mit, eß ware
n dissen morgen funf mit ihm inß gebruch gekoren alle deß faßbenderß handwircks, daß etliche verdrauß dan doctor Johan Muysgin und joncker Geil deß alte
n burgermeisterß sohn, waren mit ihm in der chur aber disser ginge vur. Er ware auch heubtma
n in sinem und meinem fahnen uff Hoportzen, Buchel kreichwart. Und alß der fhar den abendt uffzough vergligte sich daß corpus dieweil im der wein uff der gaffeln nit geschenckt worden wulten sie ihm in sinem hauß verehren, und dar schenckn komen und begerten ich wult mit ghain, derhalb ginge ich mit sinem corpus und etlichn nachparn den 28 julii uff s. peter und pauli abendt mit gutten fischn in sin huß schencken und namen den wein vß sinem keller, und jeder verzerte 2
gl. curr. 20
alb. 6
h. wie daß glach folgenß geregnet wart, wunschten im gluck und machten unß frolich. Er ist ein redlich, verstendich, dapffer man etwaß mehe dan ein ideota oder ungelerter, also daß ei
n rhaidt mit ihm wol bestain mach.
A. 1595 den 23. jun. s. johanß abendt
sin her Marx Beiwech in der Weberstrassen zum zweiten, und her Johan von Leisekirchn uff s. Severinsstrassn zum eirsten burgermeister zu Coln erwelt. Her Leisekirchen war hern Costin Leisekirchns, burgermeisters, sohn, vur zwei jarn war er glichfalsin der chur mit her Arnolt von Siegen, der dasmal den meher teil stimmen hat. Sunst ist disser her Leisekirchen von seir altem gutten gesclecht und fruntschaft in Coln, ein herliche person, auch wol geleirt, das er einen weiligen burgermeister wirt geben, der mit geleirten, geistlichen und weltlich(en) wirt wissen zu sprechen und zu handlen.
A. 1595 den 24. jun. s. Johanstag starb Diederich Forst, der richer frawen broder zum Bock in der Nuwergassen. Disser aber war ein wullenferber zum Voichs in der Witzgassen, war habselich gnoich und hatte gute narung, noch wolt ihm das gluck nit halten, wie fleissich und getrewlich er arbeite, das er sweil in sinen henden hatte und nitz versaumte, hatte aber vil kinder, und newlich hie befor starb ihm ein sohn, ein jonck gesel, ab, der wol etwas erobert und erspart hat, und wie sie alle der evangelische religion waren und der sohn derhalb uff den Elenden kirchof begraben wart, gin(g) der Diederich darnach in sinem elent und verderbnis an das grab sines sohns ligen und bitt gott gar andegtich, das er ihn doch uss dissem dal der bedroibnis erloisen wulte, das er sin sohn nachfolgen mogte. Daruff er zu haus ginge, wart von stunt an kranck und starb, wart auch bei sinem sohn begraben, war bei 60 jar alt.
[466] Anno 1595 den 24 iunii auff s. johanßtagh ist auch Wilhelmus Koix von Lobbrich schrinschreiber, und hospitalmeister ihm Wipperwalde uff dem uff dem Katzenbauch sineß alterß zwischen 40 und 50 jarn wie er anzusehen war an einem gar beswerlichen gebrech deß steinß verstorben. Und haben die prousiorn siner wittibn mit den kindern noch ein jar ihm Wipperwalde zu verpliben und dar zwischn unbzuhoeren, vergunt.
Disser hat vormailß bei Petro Feist schreinschreiber vur einen jongen gedeint darnach uff sich slebst gesessen und den leuthen geschreiben und gedeint und sin notariat gebrucht biß er hospital meister wordnen und folgenß schrinschreiber derhalb er einen gulden kop und darin golt moist verschencken. War eirst stil aber folgenß seir gespreich und vernoimbt an den schrinen, und were sin leben noch wol zu wunschen gewest.
Er hat noch einen broder in der Lyndtgassn der ein vernomther kauffman worden ist. Irer beider alter fatter Johan Koix lebt noch, wont zu Lobbrich im lande vo
n Gulch zeugt an und ab, und brengt mir botschaften von Rutger Nuynß und Johan zum Buschs zu Lobbrich daß j. Gerhardt Ducker zu zu
Oedt etlich gelt von denen untf. daß ich haben sol.
Anno 1595 den 25 iunii uff sontagh nach johannis
starb min swager Engelbert Meinertzhagen uff dem Altenmart zum Cranz neben dem gebaurhaus, sines alters von 81 jaren, wie er mir vorhin selbst gesagt, er were anno 1514 geborn. Ist zu Grois s. Mertin in die kirch begraben. Hatt ein riche moen, sines fatters swester und wittibe Henrichen von Halffern, mines neiffen. Als die ohn leibserben starb, besatzste sie ihm das haus zum Cranz, das sie neu gebaut, in irem testament und ander renten und guts gnoig. Er war ohn das rich vur sich selbst und siner hausfrauen. Er war ein fasbender sines hantwirks, handelt mit weinen und essich gar groislich, zu schiff und lande, war neulich und arbeitsam, war klein und licht von personen und troge sich sclecht mit der kleidung ohn allen pracht, wart ins gebrauch zu rade erwelt. Er pracht daß hauß und weingart zu
m Cronen walde an sich in der Weberstraissen gelegen. Auch galt er einen bauhof vor s. Severinßrinß
portzn und bestunde ein steine
n maur drumb zu bawen, war sunst ohn daß seir reichh von gutten renthen und gereiden guttern, hat zwa dochter im leben nachgelaissn, und einen sohn. Eine dochter die wittibe Krufft hat min neif Ludtger vo
n Dutzs zur ehe, wonen zum Olyphanten im Viltzegraben. die ander ein wittib deß licentiaten Hagenß wonte bei dem fatter im hauß zu
m Crantz na
m vß sinem befelch in sinem dhoitbedde doctor Recken broder zur ehe, daß sie ein heubt mogt haben. Der sohn war vorhin an deß alten licentiaten Gerwin Calenii dochter bestadt wonun under seechzehenheussern bei irem fatter, da sie in der kost sin. Ein jar oder zwei vor sinem doede hat er mit eim stelgin gangen, auch den arm genomen und allein gangen, und ist gehertzst und verstendigh gewest biß uffs lest.
Anno 1595 uff sontagh den 25 iunii hat her Mertin Krufft genant Crudener doctor sin jacobß krentzgin zu
m hirtz uff der Underbach gehalten, dahin sin im die kirchmeister und achten alle gefolgt daß sie alle 12 bei einanderen gewesen. Er hat sich auch der kostordnongh durchauß gemeiß gehalten mit dem anrichten, und nit ubertroffen. eß fiele von etlichen wol vor, man sult fort ei
n mittags
[466'] maltzit oder essen daruß machen. Daruff wart gesagt, eß were bequemer den nachmittagh umb die 4 stunde (wan man sich im sprechauß besprochen) gehalten, so leiff eß fort in den abendt daß man freihe zeit gnoigh het. den mittagh het der ein und ander vil anlauffens, und wurde sich die mittags maltzit auch verlauffn und der alte und beschriben ordnongh da durch verstevret, und machen auch mehe uffsprachen. Alß sie daß hoirten leissen sie eß bei der alter ordnongh pliben.
Und wiewol man eitzs zu 4 vren samen komen war, so wart eß doch eilff vren in die nacht ehe man schede.
A. 1595 den 25. jun.,uff sontag, den morgen frohe umb 2 uren, sin 17 widderdeufer, alle manspersonen, heimlich in eim haus vor s. Mattheis, nit weit von der Gewantmechergaffeln, vergaddert (gewest). Das mach verspeit sin und den herrn verkuntschaft. So ist her Hardenrade, rentmeister, samt den gewaltrichtern und iren dienern dahin gezidiget und es also befonden, wie es anpracht ware. Die widderdeufer waren erschreckt. Der man im haus war verreist. Die fraue war swach und lach noch im bedde. Da funden sie einen bei ihr in den kleidern und einen under dem bedde ligen, die dahin geflauwen waren, kein frauen mehe waren da befunden. Die herrn leissen sie, mit drien und drien, vur und nach zu torn in haftung brengen. Darnach wurden sie examineirt und bekanten, das sie widderdeufer weren, wulten aber andern nit melden, batten, man sult sie damit nit besweren, dan es widder christliche liebe were. Man sagt wol von 600 widderteufer(n), die in der stat sulten sin, ohn calvinisten und ander ketzern. Mach villigt zum teil war sin. Es war fast gespreich hievon durch die stat und durch das lant. Ein rait heilt sie etliche tage gefenklich, aber uff den siebenten tag, den eirsten julii, verweist man sie der stat und foirt sie bei s. Cunibertzs den morgen frohe uber Rhein und satzst sie uff die wraessenunder Dutzs und leis (sie) hinzehen, wa sie zu leiden weren. Den frauen, kindern und gesinde satzst man einen monat, innen nachzuzehen und das ire mit zu nemen. Wa sie lenger pliben wurden, sult man sie vur die hauser setzen, das sie nit aus, noch in sulten mogen komen.
Anno 1595 den 26 iunii quam ein unbekanter burger bei mich zu Cronenbergh der sich nant meister Goddert Luckert bei s. Reinoldt gen Marcitiusstein uber wonhaftich, und sagt mir, wie er zu Kempen in der herbergen gesessen, were joncker Gerhart Ducker von Oede zu ihm komen, und gar fruntlich gepitten, er hette da 4 stuck golts, nemlich zwein henricus nobeln und zwa dubbel ducaten, die sulte er doch dem licen. Weinsbergh in sinen Duckerß namen prengen und liebern, und ei
n quitantz da von nemen. So hab ich bestimpte veir stuck geldes also in Duckerß namen untf. und ihm da von ein bekentniß oder quitancz under miner handt geben, daß ich die zwein henricus nobeln und zwar dubbel ducaten uff regnong und absclach etlicher schuldiger jarrenthen und pensionen untfangen het.
Also ist 1000. Goddert mit sulcher quitancien und bescheide von mit
gescheiden.
Dißmail hat ich meister Frantzen Weißwiler notarium nach Oedt geschickt, daß er sich von minent wegen ihn min underpfandt zu Oede inhalt breif und siegel sult innmittern laissen. Ob Ducker die zeitung vernomen und mir derhalb eilenß waß hie her geschickt hab, laiß ich mich beduncken. Aber waß er eitz geschickt hat noch nit vil zu beduden, doch wult ich eß nit vßsclain dan an mich uff bezalung behalten.
Anno 1595 den 30 iunii hat Godefridus Boum Dhuren worther wegen der godestrags rentkamern untfangen 6
mr. [467] fharen vom hauß genant zu
m Altenthorn uff dem Buchel de termino pasc
æ a
nno 1595 zu wissen daß biß herzu jarligs sechs marck current und lauffentdts geldts und nit mehe bezalt sin, deß ma
n sich zu bedancken hat, und fort jarlichs willich bezale, daß eß bei dem lichten gelde moge pliben. Und doch darnach tragte, daß man die s
æxß marck moge abloeß, so wirt daß hauß allerding frei sin.
Anno 1595 den 1 tag iulii uff sampstagh ist Jacob von Dunwalt bruwer zum Rabenstein uff Bach der am 22 iunii ein urthel ihm rhade gegen min suester Sibyllen Weinsbergh erhalten und in 9 tagen mit 3 pfandu
ngen und der wardung gegen sie vortgefaren. Und in min wohnhauß zu Cronenbergh da sie bei mir wonte kome
n und mittpragt Johannen und Censes beide gewelrichterß diener, und schreiber, der rhaitzrichter underschriber Wilhelmu
m Wirtzfeldt, Georgen Wilde gerichtzbode, Engin Jacobs frawe, und 3 rheinkarrn. Und wie Jacob anklofft und ingelaissen wart von minem neiffen Herma
n und Eiffgin dem metgin herabgefordert, ich fragte waß sie wulten Jacob sagt, sie wulten pfende hoelen. Ich sagte, ich were ihn doch nichtzs schuldich. Sie sprachen, min suster Sibylla were zu pfenden verfolget und gewarnt, daruff ich vor bescheidt gab, wa sie etwaß funden daß miner suster zustunde, da daß macht hetten hinzunemen, moist ich leiden. Sie fragten fernerß, wa sie were?
Ich antworte, ich het ihr die herberge bei mir verguntt. Sie were nit zu hauß, were auch frei, het keinen man noch kinder ginge und stunde wa ihr beliebte, da mit ich sie gewerden leiß, were so alt wist waß sie thoin sult. Er fragte weiterß, wa sie ire gutter het, daruff ich sagte deß wiste ich nit. Jacob sagte zu mir ich sult sulcheß bei minem eide sagen, und auch wa sie weren. Ich sprach, daß het ich wol zu thoin, wan die herren sulches von mir forderten, innen durff ich daß nit thoin noch sagen wan ich schoin etwaß wiste wie nit.
Wa sie anzeigen kunten, waß ihr were, da mogte
n sie irem befelch nachghain. Do zeigte Engin ihm vurhausse ein gesnitzlete kleiderkist und heucken schaff an, und uff der stoben ein schaff ihn der mauren, da von hat Herman und Eiffgin sclusselen, eroffneten eß alle, aber funden nitzs, do wolt Jacob die kleiderkist und huckenschaft uff die karen laden. Aber Engin werte das, sagte, waß sie da mit allein thoin solten, so pleib eß achter wegen, die foirluten namen ihren lohn glichewol und waren fhroe. Darnach fragte ich weiterß daß hauß besoichen wulten, daß sult ihn doch vergunt werden, dieweil mir den schimpff am hauß gescheit were, do bestunden mich die gwelrichterdiener mit gutten worthen zu berigten, dieweil selbst richter an verscheden gerichten gewesen, so wister ich auch waß daruff stunde. Ich sult in die suster und gutter anzeigen. Ich beschede sie, sagendt, ich wiste so wol waß druff stunde alß sie, und ginge von ihn. Sie sagten zu Jacob, die hoener sin zu alt mit kaff zu locken, und versclissen sich do alle auß minem hauß hin wegk. Min suester Sibylla wost wol daß Jacob ein unschemel, koen knecht war, und alß er so eilenß mit der pfandunge
n fort foere und so unstumb handeler, hat sie ire dingen vur und nach gantz
[467'] heimlich auß dem huß getragen, gestalt und sunst verborge
n das ich oder nemanß vil wiste war eß ware. Wie ich am morgen her ab quam und sie in der kuchen fandt sitzen und spinnen, fragte ich sie dieweil
Jacob am verlitten abendt ihr die warnung het thoin laissn und er ein motwillich mensch were, wie sie sich halten wulte, dan ich besorgte, er wurde komen pfenden. Sie sagt von der pfandtwardong het ihr nemantz gesagt, doch alß sie daß hoirte, so wart sie erschreckt, nam ihre heuck und ginge zu Weinsbergh auß nach s. Jacobs kirchn, und mir alle kunten den tagh nit vernemen war si hin gange
n ware. Wir vernamen daß sie den vormittag in den wingart in der Achterstraissen gewesen und balde widder von danne
n gangen were. Mir laissen in her Ludtger Hersbags hauß s. Severin nach ir fragen, dar war sie nit komen, am abendt qua
m neif Petro Weinsbergh sagt, sie were in sin hauß komen, so schickt ich daß meidtgin Eiffgin zu ihr in die Gotzgnade und leiß sie am abendt zu hauß komen. Do verzelten mir ihr alle wie eß sich am morge
n zugetragen. Und mit dem eide den Jacob von mir gefor
hett. Es ware aber so spade daß ich zu bedde ware, dahin sie zu mir quam und hoirt eß nochmalß, ginge do auch zu bedde, und den 2 julii sontagh heimsoichung mari
æ bleib sie zu hauß, und war gar bekommert, sagt nema
n von iren dingen und sachen.
Anno 1595 den 1 julii am nachmittage Wynandte
n Albacher uff dem Buchel stadtbotten allen bescheidt in appellationsachen miner suester Sibyllen Weinsbergh appella
ntio
ne
m gegen Jacob Dunwalt Geirtgin und Entgin consorten und appellaten durch neiffen Herma
n Weinsbergh zu stelln laissn nach Speir an doctor Andresn Pfeffer procuratorn der sachen am keiserlichen cammergericht daselbst bestellen dem mir copias deß libelli appellatio
nis. Item deß urthelß und decreti admissio
nis ar
tlorum. Item daß documentu
m appellatio
nis per Georgiu
m Brandt notariu
m geschriben, sampt miner missiven. Dar ihn ich ihm gelagt hauß richartz schriben an einen burger und kauffman Chrisma
n Petsch zu Speir da er 10
rad.d uffnemen sult processen, citatione
m und inhibitonem außzuprengen, zugeschickt. dissen doctor Pfeffer hat Albahcer gerhumbt daß eß ein jonck lustich fleissich man were, und uff der cantzelie
n zu Speir vil gewesen. Den hab ich gepitten er sult fleiß ankern daß die citation und inhibiton erkent wurden, dan dweil Jacob Dunwalt so unfruntlich mit der sachn umbginge, moist man gelt und breicht zu Speir haben. ich hab alß
balde den 5 tag, und den 13 tag darnach noch zwein breif an doctor Pfeffer geschriben und ihm geclagt wie ungepurlich Jacob Dunwalt mit den pfandunge
n inwenich 9 tagen à die lat
æ sentenci
æ umbgangen were daß min suester alle dingen uff seide stelln und sich verbergen und unsichtlich machen moissen, derhalb die inhibition vur allen dingen hoichnodich were, dan da die nit erhalten moist sie ingesclossen pliben oder sich inß ellende auß Coln begeben. Mit empsinger pitt er wult die citation sampt der inhibition am forderligsten erhalte
n und außprengen.
A
nno 1595 den 1 julii am abendt ist auch Frantz Weiswiler ein colnische burger notarius und solliciator von Oedt und Gladbach zu mir komen. Dan ich hat ihm vurlangs befelch geben dahin zu reisen und joncker Gerhart Nunum gnant Duckerß mir verunderpfendte gutter zu Oede umb unbezalungh jarlicher 20
goltgl. pension do oi
mnum sanctoru
m von den jaren 87 88, 89, 90, 91, 92, 93, 94 von acht jarn umbzusclain, aber die reiß wart umb der ruther nach dem turcken die da lagen uffgehalten. So ist er doch den 5 junii bei dem erenthaften Wilhelmo hertzogen scholtissn zu Oede in Gladbach gewesen, da er haußheldt und vernomen wie lange zit kein gericht zu Oede gehalten
[468] were worden und gehalten kunth werden umb irthumben die sich in dissem kreich zugetragen, also wurde der orth ein inmission in die gutter erhalten, dan wan ich den wech wult wandern, wan ich dan vom officiall zu Coln mandata ad immittendu
m gegen daß gericht zu Oede vßpragt und insinuern laissen so mogt mir verholffen werden. Sulche meinong hat mir auch der scholtiß zu geben, will auch bei Ducker verschaffen daß er mich zufriden stellen sulte.
Weißweiler hat mir diß stucken widder zugestallt zu verwaren biß uff newern bescheidt, nemlich, die besiegelte copus deß renthbreif von Uda. Item deß scholtissn missive item minen gedenckzittel, item sinen berichtzzittell waß er verricht und siner belonong 22 alb. und 3 richtzdaller.
Also stehet mich diß reisse 10 gl. 4 alb. die ich ihm durch minen broder verrichten laissen. und mach die 4 stucken hinlagen und verwaren biß uff weitern bescheidt, oder bei den original rentbreif binden und inscleissen, folgenß hat nir j. Ducker 4 stucker goltz geschickt vide supra d. 26 junij.
Anno 1595 den 3 julii ist min suest sibilla den morge
n frohe zu Cronenbergh heimlich uffgestanden und vß dem hauß gangen ehe eß emanß von unß gewar worden. alß daß meitgin Eiffgin uffstonde und irer uff der stone
n gesan dar sie ihr bedde hat, wart sie von im nit gefonden. Idt sagts siner motter und broder Herman die wusten auch nit war sie war. Sie suchten sie durch daß gansen hauß zu Cronenbergh Weinsbergh, Thorn und funden sie nit. Nemanß wist van ihr, immittelß stunde ich uff und wult irh zusprechen und fandt sie nit. Ich fragtedie andern alle und sie mich. Nemanß wist van ihr war sei hin gangen oder komen were, vernamen auch etlichen tagen nit war hin sie sich nedergesclagen het, deß sie sich alle verwonderten. Ich sagt sie wirt irgen bei gutten luden und nit ubel sin, hilt eß dar vur, dieweil Jacob Dunwalt von mir willen wissen wahe sie were, und wa sie daß ire hette, die hern mogten unß uff sin anhalten beschicken und bei unsen eiden abfragen wa sie oder daß ire weren, wan mir eß dan nit wisten, so kunthen mir eß auch nit sagen. aber daß geschach doch nit, alß sie aber etliche tage verborgen gewesen und mir sie in der Reimersgassen und zu s. Clarn suchten, vernamen mir von der mutter in der Reimersgassen Engen Weinsbergh sie wisten wol wa sie were. Do schreib ich an die mutter sie sult sie wissen laissen, ob ire geleibt sie sult widderkomen eß het kein noit. So schreib ich etliche mal an die mutter waß ich verneme, sie schreib mir auch ein mal widder und brach do auß daß sie an eim geistlichen ort in eim gemach deß cloisterß in der Reimersgassen verhilt da eß frei war, da si auch minß broderßfrau ansprach, wult aber nit zu hauß komen, biß man zeitung von Speir het bekomen.
Anno 1595 den 3 julii starb Johan Swain ein habseliger burger zur Dannen in der Nuwergassn, wilche die dochter wilant Andreißn Hack zum Eynhorn uff dem Altenmart und Margreten Kriptzen zum Beren uff der Hoeportzen eheleuten zur ehe hatte, sineß alterß von 55 jaren ungeferlich. Mit disser dochern jetziger wittibn eltern hab ich gutte kuntschaft nachparschaft und swagerschaft gehat und hat in allerleiß gange
n doch uff letzst ist die motter durch bestedtniß und sterbfhel widder rich worden, disser Johan Swain ist deßglichen durch sterbfel und kauffmanschafft vermogen worden. Und nuhe uffs lest ist er auch ab leilich worden. Er waß von essen burdich hat bruder und sustern in Coln gehat, die auch in Coln gutte bestetnisse gethain und wol ankom
me
n sin.
[468'] A. 1595 den 4. julii sin her Hillebrant Suderman, abgangener burgermeister, und doctor Petrus Crantzs, syndicus, hie am Moren zu schiff gangen, von wegen eins erbarn raitzs der stat Coln auf den deputationtaggen Speir zu reisen. Her Suderman hat sin hausfraue und gesinde mit hinuff gefoirt und das haus etlichen befolen, ab und an zu gain. Er mach auch 15 aimen beirß von der eister wirtzn von Jacob Dunwalt miner suester wederpart inß schiff genomen haben wie gesagt wart, daß ihr und mir allerlei bedencken macht. Eß sult auch Jacobs frawe Engen sich hoeren laissen sie wurde
n mit irer gerichtzs sachen gegen ire moen zu Speir wol umbweren, dan her Suderman were in gnog schuldich, wie anpracht wart. Derhalb hab ich ahn doctor andresn Pfeffer miner suster procuratorn gen Speir geschrieben, er sult doch ein auge uff zwein herrn gesandten geben, daß sie nitzs gegen min suester zu Speir ihr zu widder schaften, eß helff so vil eß kan.
Waß dan zu Speir uff dissem deputation tage in deß rheichssachen gehandlet sol werden, daß hat man zu vernemen wan eß an tag kompt oder in truck feil gehatt wirt.
Anno 1595 den 4 julii zu nachmittage alß ich uff minem reststoil etwaß sitzendt gerauwet hab ich am rechten bein oben dem knee im fleischs ein wehethu
mb gefoelet alß wurt sich da ein gesweir her vorthoin aber man hat kein roethe, geswelß, oder zeichen deß ortzs gesehen noch vernomen, aber hat mir ihn der nach und vil nachten so wehe gethain daß ich nachtz nit sclaiffen kunthe, den tagh durch ist eß fast linder gewest dan die nacht im bedde. Und wie kein swer drauß wart und lange so pleib sagt jeder eß moist ein gigt oder flauß sin. Waß es war weiß got ich leiß eß also stain, man reidte mir ich sult kein artzenei gebrauchen oder daß bein sweren, dem rhade folgte ich leidt die peine, daß ich der gewoen wart, heilt eß auch vor ein gicht, wiewol eß an dem dickn pleib, und sich nit vil weiter erstreckte, uffs letzst zohe eß sich ei
n wenich und daß kneh und verswant alß ich eß bei 5 wechen gehat und erlitten hatte.
Anno 1595 den 6 julii wil ich hie anzeignen, waß sich vor und nach der ungepurlicher moitwillige execution wie am 3 julii gesagt, und daß sich min suester Sibylle unsigtlich gemacht zugetragen. Alß doctor Unuerdoruen zwein appellation zittel gestalt, eine
n der in daß instrumentu
m appellatio
nis coram notario brant gen Speir leiff, der ander zittel coram prothocollo einß rhaidts unwissent vom eistern exhibeirtt wart, sin mir bedacht gewesen bei eim rhade pre responsio
ne aposto
rum anzuhalten. Auch mit hern Suderma
n der den burgermeisterß stabnoch hat und mit hern her Hardenrhadt rentmeister die beide in den rhaidtzkamnen
waren allerlei gespreich gehalten und sie gepitten miner suester geneigtt zu sin, das ire keis. maiesteten zu ehren und dweil eß vom endturthel appellirt ware apostoli reverntiales mit getheilt wurden, uff daß min suester wan die appellation zugelassen were ohn gefhar frei mogt ghain und stain, inmittelß so mogten auch mandata von Speir ankomen, die beide herrn gaben wol gutte wort. Mir verstunden aber wol daß sie umb die sach gutten berigt hatten, aber nit vo
n miner suester wegen. Sagten aber wan sie der sache ihm rhade rede hoerten, wulten sie daß best dhoin
[469] alß wir auch vernomen, das Jacob vur dem raitzgericht jurissubsidiales et expandationem in corpus erhalte
n, auch eim rhade
suppliceirt, so hat min suster supplicando sich der sneller execution infra decendiu
m hefftich beclagt und ire appelation zuzulaissen begert. Ich hab mich glichfalß supplicando beclagt daß ma
n mir so unmaneirlich inß hauß gefallen und vur den nachparn die schande angethain, so ich vor min person mit der sachen nit zu schaffen het, noch darumb beschickt oder verhoirt were. Mit beger mir sulcheß abzuschaffen und Jacob dar vur anzusehen. Ein hat die ungewonliche execution nit gepilliget, von von stundt an zwein herrn an daß rhaitzgericht geschickt und verurkunden laissen mit der sachen zustollen, haben auch etliche herrn deputeirt die sach in der gutten zu verglichn, dar under doctor Haickstein auch sindicus so dasmail einer gewesen, auch verordnet. Wie Jacob diß vernomen ist er zu dem prothocol gelauffen, und sich ercleret. Er wil sich nit vertragen dan bei siner angefangener execution verpliben.
Hernach bin ich zu ehrn Harde
nraidt gangen und gefragt wilchen herrn die sach befollen, dan der secretarius het nichts da von registreirt. Her Hardenrhade sagt eß were ihm und hern Suderma
n und andern mehe herrn befollen besonder d. Haickstein wie ein rhade de apostolis respondern sulte. So moist man anhalten daß in stadt hern Suderman der schoin verreist were einen andern verordineirte. Auch moist ich d. Haickstein die acto cum sportulis pro resonsio
ne apostoru
m pr
æsentern. Mit her Suderman wult nit werden, so pr
æsenteirte ich d. Haickstein miner suster acta mit 2
rad.d sportulis, der sagt mir der jonge Geruimus mit dem pedello und Jacob
hettem im sin acta vor hin presenteirt und ein informationnem juris dar bei gelagt. Ich fragte in umb die gutliche handlung vorzunemen. Er sagt da von wiste er nit. Alß ich diß von im verstanen, ginge ich bei die frawe zu
m Bock, minß broderß frawe und Marie Smidtz zu siner frawen batten in zu pitten, das die appellation an daß cammergericht zu gelaisen wurde. Aber alß die keinen zu versigtlichen bescheidt bequamen moisten mir erwarten waß folgen wurde, doch alß balde d. Haickstein im rhade von der sachen nit refereirte. Daruber quamen die mandata compulsorial und inhibition auß dem cammergericht, daß schreib ich d. Haickstein. Doch wan mir von den verordneten herrn beschickt wurden, wulten wir unß glichfalß in die gutliche handlung inlaissen, daruff erlangten mir keinen bescheidt mehe dan er sagte widder unse Marie die da gutte frundinne were, die sache were nuhe auß sinen henden. Dieweil aber doctor Haickstein und 50 Gerunnus neiste nachparn und gefattern waren, _ und er sie auch sweir machte, leise
n mir eß dar bei pliben.
A. 1595 den 8. jul. ist der nederlendischer Staten kreichsfolk bei Grolund der ort umb disse zei(t) den Hispanier(n), die sich im lande von Cleve uff jene side des Rheins vergattert, in meinong, Vreislant anzugreifen, under augen untgegen gezogen,umbsie zu weren und den inzug zu hindern. Der jonge grave von Holoch ist bei der Staten folk gewesn, auch grave Herman von Solms, vorhin domher zu Coln, aber uff side der Hispanischn hatMonDragon, der jetziger verordneter stadhelder in Vreislant, auch sich finden laissen. Werden bei Nederwesel, Dinksla [469'] gen, Duisberch und dar umbtrint den Clevischn, Merkschn und Bergschn nit vil nutz schaffen. Und wirt beiden partheien vil an Vreißlandt gelegen sin, wer daß in beseß behalten mach.
A. 1595 den 10. jul. starb Jacob Baege, ein richer fasbender und weinhendler, in sinem haus Boven-Muren neben der ausgangsporzn von s. Albainskirchenam wasser daß er vur acht jaren geladen und etliche mail abdriben laissen, daß die jaren widder viller uhane bei leben pleib, hilt aber gar gutte dieten mit essen, drincken, und wardungen, daß in erhilt, sunst waß er ohn daß vur und nach ein groisser grober und swerer man von leib und glider.
Hat vormails zu Menz bei dem churfursten und im domstift sines fatters broder gehabt, (der) des hilligen reichs deutzer nation protonotarius gewesen, der grois gelt und gutt vergattert und dissen sinen neiffen Jacob Bage wol belaissen hat. Disser ist sint dem jar 1577 mit mir 6 mail des raitzs gewesn, zum 7. mail war er auch ins gebrech gekoren, war aber swach und krank, das er nit in die raitzkamer quam. War ungeferlich bei 66 jaren anzusehen, do er ableibich wart. Verleiß sin hausfrau und riche kinder, ein sohn auch Iacob Bags der rechten doctorn genant nach ihm im leben, war kirchmeister zu s. Alban da er begraben ligt.
Anno 1595 den 11 julii hat mir min broder Gotschalck Weinsbergh geliebert 7,5
rad.d fharen vom hauß neben doctor Crudenerß hauß zu
m Hirtz uff der Bach zu Rhein wart gelegen, wilch man zu rosau pach zu nennen aber ihm schrein anderß genant, termino purificatio
nis mari
æ a
nno 1595 erscheinen, die er under sinen namen und sigell uffgeburt und dar von quiteirt, wie ich von im begert im phall ich vur ihm ableivich were, daß er alß dan alß min nachfolger wilant jonfer Marien Luchelginß executor in fridlichem posseß hebenß und burrenß were. dißmail hat er die bezalung von dem herrn und eigenthummer bemelten hauß Rene Machieu von Valencien untfangen, doch hilt diß quitancz noch uff Casparn Anthonii vide min rechenboich fol. 86 dan Caspar Anthonii hat diß hauß gegolten, repareirt, den uberhanck abgethain und eine
n neuwen giffel dubbel gemacht, und war verdorben, dem Rene Machieu vil schuldich der eß umb unbezalung an sich pragt hat und eitz dar innen wont, den man fort an quitern sol so lang das wirt sin. Von alterß hat Christgin von Haluern und Goitgin diß hauß besessen und nach irem absterben uff ire dochter Clairgin von Haluern und iren hausswirt Henrichen Schelt gefalln, dar nach uff dern kinder Guytgin Schilt und iren haußwirt Wymmer Hack, nach denen uff Wymmer Hacken und Elisabet Roß und dern kinder geerbt. Disser kinder vormonder haben den eigenthumb Casparn Cornelii uffgetragen, von dem eß eitzs uff Rene Machieu komen ist. Aber Wilhem und Anna Schelt deß vorg. Henrich Schelten kinder haben ire zwei kindtheil am hauß Marien Luchelgin mit 15
rad.d besweirt, die hat ir testament gemacht halff iren nichten Marien Blomendailß oder Kochs erben, und halff in die ehre gotteß und den armen, der nigten halbscheit ist an her Marc Beiwech verkaufft, uber die ander haffschit bin ich zur leibzugt beregtiget wan ichs begerte. Und nach mir sult eß minen erben alß executorn gedachter Marien Luchelginß zukomen. Ich hab auch ein fundation da von uffgericht vur zwei kinder und leermeister, wie die von in minem copienboich fol. 189 zu finden, dieweil mich dan und min erben wilant Marie Luchelgin von Reimbach zu ireß testaments executorn ingesatzst und verordnet, so undernemen mir unß der halbscheit von den 15
rad.d daß ist der 7 «
rad.d vurg..
[470] Anno 1595 den 13 junii ist mir inß gemoedt und gedancken gefallen, den declarationibus und additionibus
uber min testament und lesten willen vo
n mir geschriben und uffgericht eitz dieweil ich noch lebe so vil immer moglich zu helfen. Im pfal da einige contrarierteit und widderwertigkeit darin befunden wurde, daß einer sinen intellectu
m und verstandt vornemen und meinong vß dissem orde der ander dargegen vß eim andern orde wult beweren und verthadingen, und vß solcher zweisplitikeit und mißverstande dem hausfatter oder hauß deren personen oder guttern einige unfurthel oder schande oder schade mogt untstain oder sunst zanck, unfriede oder boeseß erwassen, dem allein und weß daß mehe sin wurde, dem will und beger ich vurzukom
men mit allem minem fleiß und vermogen. Derhalb addere, setze, ordinere, will und befill ich eitzs, daß man sulche contrarieteit und zweivell mit sanftund lanckmodigheit durch alle umbstende wol uberlagen bedencken und erwogen wulle, auch daß 10 cap. in minem declarationboich und alle andere additionales durchauß verlesen, ob filligt da etwaß von mir selbst ercleirt were, da durch die co
ntrarieitet
concilieirt und hingenomen were oder wurde, da da
aber nitzs zur einmodigkeit deinlich dar in getroffen were, so sol der hausfatter und executorn jeder zweistritiger partheien argumenta und ursachen in schrifften zu sich erfordern und sich mit verstendigen und der rechten erfarnen, zu beiden seithen leidtlichn hern berathen, und mit dern rhaidt ercleren und statuern wie eß in dem streitigen umißuerstandt und puncte
n fort an bestendich und fridtlich sol sin und gehalten werden.
A. 1595 den 16. jul. starb Christian Broilman, gewantsneider uff dem Heumart in der gademen einem gegen dem hohen haus zum Aissen wonhaftich. War ein sohn Peter Broilmanß und Elsgi
n Sontginß eluthn min swager, hat Svorenberghs docht. zur ehe
des raitz, in siner jugent war er schoin von leib und angesigt, das man in nante den schonen Christgen, fiel uffs lest in ein krankheit und halb dolheit, darin er zwei oder drei jar ginge, bis er starbso wol nit uber 40 siness alters gewest sin.
Anno 1595 den 18 julii hab ich hinden in min zwei executoirs boichlin geschriben, wie ich hern Lambert Wiler pastorn mit folgendem bescheide, hern Anthoniu
m Imendorff canonca
m s. Georgij, hern Mertin Crudener doctore
m, hern Christian Koelngin beide kirchmeister wie vorhin executorn mineß testamentzs laiß verpliben. Aber in stat deß andern canonici zu s. Georgen minen hern neiffen licentiaten Lutgeru
m obersigler continueirt und ihm meinen neifn Hermanu
m Weinsbergh zugeben ihn der arbeit zu untheben. Und dieweil obgenenter her Lambert pastoir fast dauff worden und mit dem ghain ubel dran ist so hab ich ihm min neiffen doctor Johan Muyßgen zum stadthelder verordnet daß er her Lambert mit sinem in deß hauß sachen handlen und rhaidt thoin und laissen sol. Dan ich mit
[470'] foegen min qualificeirte und interesseirte bloitzbewanten secundarios cognatos und hausgnosen der execution mines testaments vßscleissen darf, besonder dieweil eß kurtzs nach minem absterben an einen anfhall und storm ghain will, daß die gegenwehr dan deß zu beß und trulicher zughain moge. Vide min boich decrepitudinis, a
nno 94 den 17 iulii hie von weiterß.
A. 1595 den 22. jul. ist die confauwe von Berchem zu Coln komen und haben in der Villen 20 freibuter angetroffen, erschossen und spolieirt und ire kauflude und wandeler ungeletzt frei zu Coln geliebert, dern schutzen vß der confrauwen ist 12 in daß bauhauß zum Rabenstein uff der Bach sitzen drincken und unß Sibil Schall von Polhem ist ungefher langs daß hauß gangen und schutzen einer ir swager oder lantzman hat ihr etwaß von dem geraubten gebe
n willen, dieweil eß aber mit bloit besprengett so wult sie nit annemen, danck ihm seir dar vor. sagt waß sie an kleider und weren gesehen die sie erlangt weren wol 100
dall. werdt gewest.
Anno 1595 den 24 iulii wie der graff von Fuentes gubernator in den Nederlanden Belgice in pickardie
n vur dem castel Dorlans gelegen und daselb in deß konincks Philippi von Hispanien namen mit gewalt stormen und erobern willen, haben sich dargegen deß konincks von Franckrichs und naverrn obersten in der eil, alß der visconte von Turyne, der graff von sant Paul gubernator in Picardien und mehe ander herren edeln und capiteinen uffgemacht sich vergadert und daß hispanisch leger understanden zu uberfallen, der graff von Funteß mit sinen hispaniern haben sich in die gegenwer gesatzst und gewaltich under die frantzosen geschossen, daß sie verlaist und zuruck. Die hispanier innen nachgefolgt und irer bei tausent umbpracht aber der iren nit uber 10 verlorn. Und dieweil eß uff s. jacobs abendt sich zu getragen schriben die hispanier irem apostel disse victoriam zu.
Uff seithen der frantzosen sullen pliben sin, der her von Villerß admiral in Franckrich und gubernator zu Rowan, her Sessenal marschalck bulionß lutenant, her Vedasme von Amiens, h. seigneur von Chvuse, h. Catten gubernator von Diepe, h. Bossere gubernator von Corbie, h. von Gamats her von Guttry, h. von Perdrieæ, h. von Amy, gubernator von Roye, baron von Rasillij, h. von Toye, h. von Canonnilley, h. von Hatquewille, her von Neusbourg, h. von Liramont gubernator von Chatelet, darzu nach 4 von adel gefangen h. von Belin gubernator zu Han, wilche alle capitain und befelchaber gewesen.
Anno 1595 den 24 iulii ist Walterus Wickhel der cammerlot von Speir am nachmittage ankomen und processen in sachen miner suestern Sibylle gegen Jacob Dunwalt sin frau Engin und der mittor Geirtgen ausser dem keiserlichen cammergericht mit einer missiven von doctor Andresen Pfeffer procuratorn daselbst pragt und mir sin alle frohe gewesen, und unse Elisabetgin hornß loiff am sleben abendt vor freuden inß conuent in der Reimerßgassen und wulte miner suestern bottenboit heischen wie sie ir zugesagt zu thoin so balde gutte zeitung vernome, aber daßmal ware min schoin zu bedde
[471] daß min suster mit anzutreffen ware, dan die mutter het im convent so spade nit gern gerucht gestattet, den andern tag s. jacobs tag wart eß ihre frohe angesagt wie sie nuh wol sei in ire alte herberge ghain, sie war noch versteurt sagt wan ich ihr schrib zu komen so wult sie komen, wie ich immittel mandatu
m citationis, inhibitionis et cumpulsoriale gesehen schreib ich ihr, sie sult komen, also qua
m den 26 iulii den morgen frohe zu Cronenbergh und die nachparn sahen sie widder komen, und ware nuhe drei weghen langk scheir im conuent verborgen und wie ingesclossen gewesen, und alle unß folck hat sie wilkomen geheißn und mit freuden untfange
n.
Anno 1595 den 25 iulii s. iacobstagh ist Johan Weiß scholtiß in Mugenhausen zu mir komen und nuwenarsche steur (wie er sie nant) gefordert von 26 morgen 1 fierdel in der herligkeit gelegen, von jedem morgen 15
alb. current. Summa facit 15 guld. 11
alb. 9
h. die ich im gedultiglich dargezalen und geliebert. was wult ich vil machen, hetten doch nitz verfangen mogen, mogt nit anderß sin. Ob die provisorn der armen S. jacob immer worth worden machen daß landt were zu wolfeil verkaufft, so ist zu wissen daß eß der doctor Glaser eirst von innen erkaufft, und darnach eirst an min hausfrawe Drutgin Barß und mich komen. ich eß aber zur halbscheit sweirlich von minen steiffkindern hab hoelen moissen, und hab vor hin wenich und folgenß keine pacht vil jar her komen bekomen und gelache wol mitter zit steur und schatz moissen geben, daß eß mich zweimail so vil stehet alß eß werdt ist.
Anno 1595 den 26 iulii alß vorbenenter cammerbot die außbrachte processus von Speir auff s. jacobs tag den 25 iulii verhalten, hat er sie alle dissen tagh s. ann
æ ordentlich exequeirt. Eirstlich ginge min neif Herman mit dem cammerbotten in den Rabenstein da finden sie Geirtgin von Woringen deß testatoris swester sitzen bonen lesen, dem hat Walterns Wickel cammerbode citationem in den schloeß gelagt sagendt sie wure da wegen der frauwen Sibyllen Weinsbergh nach Speir geladen. Geirtgin aber wult sie nit annemen dan lagt sie von sich. Do nam sie der cammerbot zu sich und lagt sie inß stoblin und sprach ihr nimpt sie ohn oder nit ich hab euch citeirt und geladen. Damit quam Sutgin ihre dochter zu
m hauß hin in dem reichte der bot auch ein copei der citation, und sagt, ich hab euch beide inß keiss. Cammergericht citeirt und geladen, deß nimpt war. Und gin damit zum hauß auß, und auff straissen begegnet ihm Jacob Dunwalt. Dieweil die rechte erbgenamen und principal widderpartheien personlich geladen waren, so leissen sie in ghain sachten im nitzs. Alß balde gingen sie fort an daß Rhaidthauß umb die 8 stunde funden da beieinandern hern Marc
us Beiwegh und hern Johan Leiskirchen beide burgermeistere. Den infenuerte der cammerbot copiam inhibitionis ein erbarn rhate der stadt alß richtern zweiter instanz zu uberliebern glich copeire eineß compulsorialn ad edendu
m acta. Wie auch joncker Wolfskeeln und licentiaten Falcke
nbergh beiden eineß rhaidtz commissarien zur zit in causis appellationa
m ein recepisse und die acta begernde, die im antworten das er der boitt nach der rhaidtsstunden bescheidt sult haben, alß diß exequeirt und verrichtet weiste Herman den botten den raitzrichter joncker Jacob Connershem der daß gericht allein besasse dan sin gesel lic. Geruinus Calenius senior nit in der stadt war, insonueirte dem auch beide copias der inhibitorn und compulsorialn, wilcher sie mit gepurlicher reverentzs annam und sprach sie wulten parern und im die acta complern laissen und mit theilen. Damit nam er sinen abscheidt vo
m rhaidtzs gericht. Und warte am platzs auff einß rhadtz beschit,
[471'] wan ein rhaidt scheiden wurde. Aber her Beiwech elster burgermeister quam umb die 10 stunde her ab auß dem rhade wult anß gericht gaen. Daran gesan der botte deß bescheidts. Der her antwort, ein rhadt wulte sich der gepur verhalten und die acta mittheiln. Diß alleß hat der cammerbot uff die originalia angezeignett.
Den 22 julii quam der cammerbotte zu mittagh bei unß essen. Min suster Sibiylla die dissen morgen widder kommen war, verfaret und gewerde mit ihm uff 10 richtzsdaler die sie ihm verdeinten lohn und verehrung gab damit er befridiget ware. Ich gab ihm auch breif mit an doctor Pfeffer zu Speir dar ihn ich ihr ein schiffnobell lagte im pro arra, wilche ich miner sustern verlagte und schreib schreib
ihm alleß waß verricht were und verricht sult werden, wie ich hin an sin missive verzeignet. vorhin hat bemelter doctor auch bei Chrißman Pitz dem kauffman zu Speir 10
rad.d untf. pro mandatis expediendis die ihm dahin ubermacht waren. Und damit nam der bot sinen abscheidt und recoreret nach Speir.
Anno 1595 den 25 julii hat her Lambertus Wiler der pastor zu s. Jacob den landtcomthur von Mastricht, den probst zu Bon dechen s. Cuniberts, die kirchmeister s. Jacob dieweil eß sant jacobs tag und kermiß und andern dahin geladen. Aber ich danck dem pastor seir quam nit dahin. Schenckte ihm aber glichewol glichs den andern kirchmeister ein fleschs rhaidtsweinß, dan ich war umb suster Sibilla sache unmoissich uff Speir zu schreiben. Auch daß ich mit dem gehoire ubel daran sin und nit so deinlich zu conuerseren. Die groisse herren willen nit vil in ihr wort gefharn haben und ich wult gern mit sprach halten. Wan ich dan nit wolls hoire, so kan ich nit wol bescheiden.
Anno 1595 den 28 julii ist Conß Schoinmecher scheffen zu Vernich uff s. panthaleonßtag zu mir komen und von mir gefordert von minen 26 morgen landtzs zu Swartzhem in Verniger herligkeit gelegen die steur, alß das dritte theil von 13 gulden bezalt hab darvon etzunt bezalt 4
gl. 8
alb. bezalt
. Diß ist gulichs also daß min gut Wulffgut in Swartzem halb under Muge
nhusen daß colnischs oder nuwenarß sol sin, und halb under Vernich
in zwier fursten landen. Und werde in keinem orde verschonet.
A. 1595 den 30. jul. haben mir uns jonferen zu Weinsberg Elisabeth Horns und Marie Smidts, die jesuitischs warn, ein deutz boich in quarta, underschiden mit 5 bucher, geleint, a. 1590 zu Ingolstat gedruckt, in titulirt: Historia von dem leben und wandel Ignatii Loiole, anfengers und stifters der religion, die Societet Jesu genant. Ich hab es zu mir genomen, und dieweil ich dasmal allerlei zu schaffen hat, das ichs nit alles durchlesen mogt, auch die augen mit vil lesens uff dem weissen verstarte, noch dannest, als die Jesuiten vur 40 jaren angefangen, hie in Coln uff s. Maximinen und s. Johanstrassen ein collegium und haus wie die bursen Laurentiana und Montana uffzurichten, schol zu halten, zu promovern, zu predigen, bicht zu hoeren, heuser und rent zu gelten und jetz zimlich prospereirt und zugenomen, wie ich oben an verscheiden orthen angevurt. So hab ich nit underlaissen willen von iren fundatorn und wie der orden der ihesuiten bei minem leben eirst angefangen und wie sie sich durch die christenheit in vil koninckrichen und auch in der heidenschaft vßgebreit und vermannigfeltigt haben, also daß ich erst vor ein wonderwirck erachtet und wol werdich sin in diß boich etwaß da von anzuzeignen.
[472] Ignatius Loiola anfenger und stifter der societet iesu sol in Hispanien in der provinzen Biscaia von edlen eltern dem hern Bertramo von Loiola und frauwen Marina Gona eheleuthn geborn sin. Der jungste von iren 8 sohnen und 5 dochtren. Und wie er von eim kinde erwachsen, haben innen sin eltern an deß konincks Ferdinandi hof von Castilien gethan, da hat er sich adelich wol gehalten und ihm ritterspil geubt. und die frantzosen an
no 1521 kreich gegen Naverram daß koninckrich erregten und Ignatius eitz si
n drissigst jar erreicht
dan er an
no 1491 geboren ware, hat er sich mit etlichen sinen brudern und bewanten in die heubtstat Navarr
æ genant Pamplona begeben in die besatzungh. und wie dieselb hefftich von den francesern belagt und beschossen auch uff lest erobert wart, ist er ihm durch eine
n schuß der rechte schenckel scheir gar zerknizst, und der lincke foeß mit eim stein vß der mauren zersprungen hardt verletzt. Dar uber er thoitlich kranck worden und lange heit sich moissen inhalten. Dar zwischen er eirst weltliche historien, darnach boiche von dem leben jesu christi und der hilligen umb zeitverdreiff gelesen, und under sulchem lesen ein ander gemoede und hertz bekomen und dem gotlichen wandel so fleissich nachgedagt und mit sinem gebett und groisser andagt umb daß ihenich gebetten waß ihme am nutzsten und seligsten mogt sin. Und got hat im die gnade verlenet daß er sich vurgesatzst sin voriger leben zu verendern und fort mehe ein christlich ingezogen leben zu foeren. Hat groisse betrachtung im bitten uff den knehen sitzn, zu bichten, meßn und gezeiden pregige
n zu hoeren, daß h. sacrament zu untfalen, zu fasten
boeß und penitencz zu thoin, sich zu castigen, uff der erden zu vasten zu legen zu sclaffen, sin ritterliche kleider zu ufkoffen sin mentel klinaten den armen zu geben, honger durst hitzste kelde verfolgung smach zu dulden, zur demoit hartem gehorsam barmhertzigkeit und allen tugent zu begeben wie ein heillig man. Hat vil bidtfart zu Unsser l. frauwe
n zu Mancesa und inß h. landt zu Hierusalem und uff ander vil orthen in verscheiden landen gethain. Hat sich auch widder in Pariß uff daß studiu
m begeben, und alleß wolferdich in siner angefangen andagt, glauben und gutten wircken pliben daß er auch von got vil geheimnissen gesehen, da vo
n er auch ein boich beschreben. Ignatius ist von Pariß in Hispanien widder gekeirt, von dem in Franckreich von dan in Italien Venedigen und vil stette da studia waren etlich gelerte geselln mitpragt. Sin uffs letzst zu Rom komen sich mit studeren predigen und gutten wercken geubt preister laissen weihen. da ist auch Ignatius preister worden und hat an
no 1538 sin eirste meß zu Rom gethain. Im ist vor Rom in einer zerfhallnen kirchen in einer vision erschinen, da got der fatter sinem sohn iesu christo mit dem crutz uff sinem achseln trugh Ignatiu
m und sine gesellen befollen in sinen schutz und schirm zu nemen und zu troisten, wie der sohn gottes gethain und zu innen gesprochen, ich wil euch zu Rom gnedigh sin. Und alß sich Ignatius mit sinen gesellen untsclossen ein religion uffzubringen und derselben einen namen zu geben sich berathschlagten damit sie der pabst confirmeirte, ist Ignatius wie er ihn vorgesclagen sulchen namen zu geben im heimgestalt, hat er gesagt, sie sol societas iesu, daß ist die gesellschafft iesu genent werden, uff das sie iesu (der sich ihm offenbart hat) und aller siner leir und
vortrit nachfolger sin sulten und sin crutz helfen tragen. In dissen namen haben die eirste sine gesellen alle gewilligt. Die eirste patres der societet haben in obg. jar 1538 zu Rom auch abgehandlet daß sie ein corpus der societet uffrichten und demselben ein general heubt machen, und neben der keusheit und armut, ewige gehorsamkeit angeloben und besonder sich vom pabst wahin er wulte schicke
n [472'] lassen zu gleubigen, und wegen der absendung mit nemanß im wenigsten nitzs handlen, daß sie die kinder in der catholischen heubtstucken leren sulten, daß der general oberster so langk er lebt pliben und nit verendert solt werden, wan congregationes gehalten daß den hern stimmen zu folgen sei. Auß dissem und derglichen andern stucken
ob die form, institutu
m und regelln der societu dem papst vorzubrengen von siner heiligkeit zu confirmern und zu bestetigen, und haben alle pastores so beruffen diß aller eindregtich gefallen laissen angenomen und darin gewilliget und sulcher abgesclossen. Darnach anno 1539 hat Ignatiu
m sulcher institut, regel und gelobts der societet iesu durch Caspar Contariu
m den cardinaln, Paulo Farnesio dem romischn pabst vurtragen laissen. Und wie ire heiligkeit durchauß der sachen bericht worden hats im wolgefallen, und gesprochen, digitur dei est hic. Hier ist der finger gottes. Und hat darnach die angefangen societet iesu, an
no 1540 den 27 septemb. uff 60 personen in der anzall allein confirmeirt und bestetigt. Alß sich aber die societet, irer heiligkeit und dern nachkomenheit mit aller gehorsamkeit, besonder gelobten und vermogen mohe und arbeit leib und gut uffgeoffert und zu eigen geben, auch ire h. gesehen daß sich die societet mit vil personen und gesellen geweitert und vil nutz ihn der christenheit geschaft, hat ire hilligkeit an
no 1543 die anzall selbst geweitert und dhur und pfortz eroffnet, so vil sie wulten annem daß sie deß macht haben sulten. Folgenß nach Paulo 3 hat sie pabst iulii 3 an
no 1550 auch confirmeirt und und
vo
n den nachkomenden pabsten auch mit apostolischen gnaden und privilegien begnadet. Hiernach haben die patres und andern von der societet Ignatium Loiolam zu irem generaln oberstern eruerlt. Und Paulus der 3 hat angefangen einen ex patribus in iudia
m zu verschicken und anderswo hin. Und man hat angefangen collegia societet iesu uffzurichten an
no 1543 zu Coimbra, zu Goa und daß praseshauß zu Rom wilches der mutter der gantzer societet ist. Darnach ist daß collegiu
m zu Padva ankomen, und sin darnach an vil orthen neuwe collegia uffgericht. Ignatius hat auch die societet von verwaltung geistlicher weibß personen erledigt. Hat auch abgeweret daß keine von der societet bischoffen werden oder geistliche prelaturen und dignitetn vehich sin solten. Ist folgenß die societet in Aphricam und Siciliam komen, in Brasill angangen. Hat mit eigner handt die constitutiones societatis ire regel und ordnong mit anroiffong gotlicher gnaden beschriben, sin aber von der gantzer congregation general eirst an
no 1558 nach sinem thoidt zu Rom gehalten einhellich vo
n der gemeine societet confirmeirt und bestetigt, Franciscus Borgia hertzoch in Gaudia in Hispania hat den orden und kleidung der societet angenomen, und sin die collegia zu Burgos und Medina in Hispanien der zit uffgericht, von dem collegio zu Wien in Oisterrich. Daß teusche collegium zu Rom durch pabst juliu. 3 an
no 1552 uffgericht. In Corsica ist die societet komen. In Hispanien in Murcien, zu Monte regio, zu Ocania, in Montilia sin collegia gebaut, durch groiße leudt. Eß sin auch etliche vo
n der societet im Niederlandt und oberlandt etlicher vom jar 1542 und immittelß komen zu loven die adrianum von Adrano. Die zu Coln haben Leonardu
m Kessel zu iren rectorn gehat. Zu Ingolstadt, zu wien zu prag. Und ist Petrus Canisius der ort von Ignatio zu
m provincialn verordnet den ich in Coln seir oft gesehn, und gesprochen hab. Als nuh Ignatius vil wonder groisse wirck gethain und vil widderwertigkeit gehat, von catholischen und ketzern, die sin und der societetn groisse finde waren, daruß innen dannest got geholffen, auch zu zimlichen alter von 65 jaren gerathen und sin leben mit groisser heiligkeit so fern bragt hat, ist er zu Rom in swacheit sineß leibs gefallen. Und wie er befandt daß sich sin ende neigete, hat er Jo. Polancu
m zu
m pabst Paulu
m 4 geschickt und im sin foeß in Ignatii namen zu kussen und apostolischem segen, und ablaß aller sunden zu begern, wie er erlangt, so hat er glich darnach mit uffgehabenen henden und augen, mit frolige
n angesicht sin seel got befollen und siner geist soissiglich von sich gelassen anno 1556 den 31 iulii alß die sonne am morgen uffgangen war. Und ist den 1 augusti in der societet kirchen zu Rom neben dem hohen altar zur rechten seithen begraben. Und hat erlebt daß in sinen zeiten in 12 koninckrichn, provinncen, und landen, 100 collegia, oder heuser der societet iesu uffgericht und bestift worden. Von person war er seir nach mittelmeissich, von angesicht wolgestalt, hoher stirn, deipffer augen, erhabener naessn, gutter farben, mitler ohren. Hat vil shone,
kinder und nachkomen die von ihm untsprungen sin, dern patriarcha obester fatter anfenger und stifter Ignatius gewesn. wiewol disser angenger dese societet Ignatius ein hillich man gewesn, so findt ich nit das er vo
n pabste
n canoniseirt sei, wie anderer ordensanfenger.
[473] Aus eitzberurter historien dess lebens Ignati Loiole, der societeit Jesu anfenger und bestifter, moiss ich hie etwas zu minem vornemen mit dem hausfatter und haus Weinsberg in Coln gedencken und inbringen. Vor eirst, das ich nit so ein gotforchtich, andegtich leben gefuirt, auch in der welt, in der catholischer relion, in der leer und gemeinem nutz nit so vil gutz geschaft, das ist mir wol hertzlich leit, mach darzu auch von gott nit beroifen sin, der mir armen menschen glichewol gnedich und barmhertzich wil sin. Das er aber ein anfenger und bestifter der societet Jesu und siner religion instituts und regeln gewesen, das er ein ursachen geben hat, so vil heuser und collegia von sulcher societet durch die christenheit uffzurichten und in verscheiden landen und steten zu fundern und zu berenten, narungen und gutern zu bereichen, das ist ein grois wirck, derhalb siner nit weniger zu verwondern als s. Benedicti, s. Bernhardi, s. Dominici, s. Francisci und andern, und nach minem beduncken so wol in die zal der hilligen zu setzen und zu canonisern were als dieselben. Got der her hat Ignatio gnediglich vergunt, das er ein anfenger und bestifter so viller hauser gewesen. O wolt er doch dan auch min vornemen dahin zurichten, das ich ein anfenger und bestifter mines fatterlichen einigen hauses, siner nachkomenheit und sin. Durch ordnong mineß testaments, und insetzung mineß erbe
n deß hausfatterß und hausgnosen zu Weinsbergh, zu siner gotlicher erhen
und wolfart aller haußpersosonen, zu guttem exempel der burgerschaft daran zu sehen und zu haben. Dhu frundt und liebhaber gutter ignati, bidt dinen und unser allen pastorn und herrn iesum cristu
m den crutzdreger, daß dienen knecht mich Hermanu
m und alle hausgnosen zu Weinsberch und burger in Coln, din crutzs leidtsam und gedultich helff tragen und ire eigen crutz nit zu untreglich und swer laiß sin, zu unser aller seligkeit. Amen.
Anno 1595 martis den 1 augusti uff den peter vinckelß tagh haben wir ihn beiden heussern Weinsbergh und Cronenbergh samen geruckt unß verhellert wein laissen hoelen und zu Weinsbergh in der cammern am abendt gessen, da sunst jeder hauß disser zit besonder hilt, und daß darumb daß mir zwa nachparschaften uff der Bach und Hoeportzn hatten, die dem alten brauch gemeiß samen quamen und druncken und sich frolich machten die nacht uber biß an den morgen. Nuhe kunthen mir an beiden ortheren sulch nachparglach nit glich leisten, waren deß an unß gewon so wolten mir sulche gewonheit auch nit verendern oder unß dheilen dweil mir einen dischs plagen zu halten, ob mir schon eitz inwendich jarß vom octob. an zu dischs gescheiden waren, ut sup
ra. Derhalb deckten mir den dischs in die cammer zu Weinsbergh war an beiden orthen von der straissen, da man in keiner nachparschaft kein gerucht hoeren kunth. Sunst waren unß beide nachparn leib und werdt und hilten unß gegen einandern gantz fruntlich, pliben aber uff dissen abendt vur unß still und machten unß under unß frolich, und gingen zu rechter zeit in unß nachtzrast. Von alterß vor dissem nederlendischen und colnischen kreich machten die nachparen durch alle gassen straissen und marckten in Coln uff sant peter vinckelß tagh oder abendt feur, darumb sie ronde krentz machten besonder daß jonge folck songen und sprongen umb die brennende tartonnen, die alten richten bancketen an aissen, drunken und nachparten, und ist eitz mit dem feur abkomen.
[473'] Anno 1595 den 3 augusti gehort, das Werner Strack uff dem Flaßkelten am Heumart eitzs wonhaftich min elster scholgesel zu Emerich gewesen mineß alters von jaren blindt worden, dar er sich mit dem gesigte nit behelfen kunne, und wie mir sin sohn Joha
n Starck unß achter s. Jacob angezeigt, sei eß im vor eim halben jar ungeferlich angangen, helts dar vor das eß von einem fluß vß dem heubt verursagt sei. Diß sin gesigtmangel bekommert mich etwaß
darumb wan mir daß gesigt verghain sulte
so were ich ein armer menschs. Dieweil ich min wirck nit schreiben und lesen volbringen, und nit allein, mir dan auch dem Weinsbergh, minen frunden, kirspel s. Jacob und vill leuthen und gmeinen nutz dienen mach, sunst het ich wenich ubungh mehe dan zu bitten gotliche dingen zu betragten und waß ich dan mehe vermogte, daß auch ein groisses ist, doch wan mir got sulches ubersente moist ich auch damit zu friden sin und gedolt tragen, wie etliche alten mineß gesclechter min anher Gerlich Keppel mi
n moen Drutgin Weinsbergh wittib Hersbach die auch im alter blindt worden und sunst frembden die ich gekant hab. Eß mach disses Wernerß frawe auch blindt werde die jarligs wol zweffhondert
dall. vor ire person, und er auch zwei hondert
dall. gewisser renthen inkomenß haben, und glich karrich daneben sin, da sie kein kinder, er aber zwein sohne in leben und habselich gnogh hat.
Anno 1595 den 6 augusti uff den 11 sontag nach trinitatis hab ich daß evangeliu
m luce am 18 vom phariseo und publicano gelesen, daß aller, der sich erhibt
, soll ernidriget werden, und wer sich erniddriget wirt erhohet werden. Derhalb hab ich gedagt, daß ist war, und sol besonder gen gott sin, aber vor der welt mach man wol daß mittel halten, dan im mittel ist die tugent gelegen, und hab hir von ein reimlin gemacht daß wil ich minen erben zugedencken und zu folgen her zu setzen.
Der hausfatter fleigh nit zu hoigh.
Selten durt hochfart langh genoigh.
Fhal auch nit in den faulen dhall.
Kleinmoit taugh gar nit uberall.
Ihm mittel ist er dran das best.
Und steith in meissigkeit seir fest.
Der adler fleucht hoich in der lucht.
Und doch sin speise uff erden sucht.
Die sau ligt nidder ihm unflaidt.
Bei der ist wenich ehr off staidt.
Zu hoich zu nidder ist nit fein.
Im mittel wil die tugent sein
.
Die mittelmeissigkeit wirt ohn zweiffel dem heren auch gefellich sin, dan modestia, temperancia, sobrietas sin vurwar hohe tugeten da er vil von helt. Min sprichwort ist, mediu
m tenuere beati, die seligen haben daß mitter gehalten. Daß aber im evangelio vom publicano und pharaseo gehandlet, da sich der publican uberauß gediemodiget alß ein sunder da mit hat er nit widder daß mittel gehandlet. Er wirt wol gericht haben daß sulche widdrigkeit gegen gott sin moist. Er verachtet aber den phariseer nit, aber der phariseer flauch hoich hilte vil von sich selbst rhomte sine gutte wirck und verachte den publicanen, damit traff er daß mittel gar nit, so ist das mittel noch daß aller beste. Zu vil guts kan ma
n wol nit thoin, dan wan man schoin daß understet so sol man nawe zum rechten mittel gerathen, aber gemeinlich gereidts hilten daß man die volkomneste und ubertreffligste tugent und wirck treffen mach.
[474] Anno 1595 den 8 augusti nach der mittagh maltzit quam ich bei min suester Sibille uff ihr gemach zu Cronenbergh uff die stove an der straissen, und befandt das sie gantz versteurt ware. Ich fragte waß daß antreiffe. Sie antwortet, die sach mit Jacob vo
n Dunwalt und ireß manß woringenß erben. Ich troiste sie vilfelfeltich
. Sagt die sach were, so hoich wigtich nit, sie het mit irem vormanne Conradt Edlen vil swerer irthumb gehatt, alleß daß sine verthain, daß ire offentlich verkaufft, ein ander person bei sich genomen, in kreich gezogen, sie umb ihr heiligs gut und armut willen prengen, und swere gerigts hendel mit ir gefoirt und das siner elter gut nit einen leffel oder hellerß wert nach irem der eltern doitt mogen geneissen, daß ihm die scholtheren alleß abgepfandt, daß er nitzs behalten, und sie nawe ire kleider kleinater zu irem leib, und etwaß leinenwaidts, und zu lest mit mohe und arbeit nit aller ihre heiligs gut die werde von 500
rad.d
. Der zit het sie moissen troisten. so sult sie auch nuhe thoin, wir weren ihr do alle beirhedich und behilflich gewest, wir
verleissen si auch noch nit, und habe __ nuhe etlich tage herzu vil gesagt, si troistende. Sie bek_nt und sagt, sie het nit mehe dan neundehalffhondert
dall. an gelde. Het Wilhelm Nuwerich bouwer 100
dall. uff pension geleint, irem neiffen Johan von Dutz auch 100
dall., irer nigten zu claren Engin Dutz auch 20
dall.. Het an neif Gottschalck auch noch vßstain und den irthumb zu jare mit Margrethn gehat, beclagte daß sie sich so gecklich gestalt hett, sweirlich allein hauß hilte. Ihr nit inqueme, und nit umbweren mogte. Ist darnach vur mich uff die knehe gain sitzen und clagte mit gefalten henden, sie queme ubel zu, ich wurde sie bei mir ihm hauß nit willen leiden und Jacob Dunwalt wurde sie zu thorn laissen setzen, sie wult daß ihr ein gifftich dranck zu bereidt wurde da von sie sturbe.
Ich sach und hoirt fast zu, wust nit waß ich darvß sult machen. Ich sprach zu ihr, stait uff. Wie stelt ir euch also verzagt und kleinmodich an
hat ihr noch ohn ur patrimoniu
m und heiligs gutt, so vil bareß geldts und gutter scholt vß, sidt nemanß schuldich, und hat kein kinder. Ich vergunne euch auch freie herberge und wonung, waß hat ihr dan so hoich zu sorgen. Tausent und tausent in der stadt Coln werdenß nit so gut haben. Hat ihr nuhe den gerichtzs handel mit Jacob zu Speir, der sin fast mehe in der stadt. Ewer und min suster Marie hat zwein pleiten die gefharlicher sin, dan der vre. Die weiß sich doch zu troisten, ist vil besser gemoit dan ihr, und halt veir kinder, der zwei noch unberathen sin, stellett sich nit alle dermaissen an wie ihr. Hat euch got so duck geholffen, er wirt euch wol fort helfen. Ihr hat doch gutte broder und frunde die uch gunstich weren, umb vrentwillen alleß deden waß in moglich were, so trifft diß auch kein helffe an, auch kein unehre. Ein erbar rhaidt und vil erlicher herrn und lude hingen zu Speir am rechten, die dannest ire freiheit und gut recht moisten vertadingen, sich in die gegenwer stellen, und daß auch widder iren willen infordern jeder nach geschaffenheit siner sachen. daruff sagt sie, iren brodern und frunden kunt sie nit
wol dancken, dede
n vil bei ihr, aber sagt, eß gingen vil kosten druff. Ich sagt der moist sie sich getroisten, daß meistheil were nuhe vßgeben
wurde fort an nit so gar groiß kosten. Immittelß mogt auch die sach zu einem gutten vertrage gerathen. Daruff mir bedagt mogten sin, und unß darnach schicken. Die gutliche handlunghe wurde auch eitzs beß stat gewinnen, dieweil die sach
[474'] zu Speir anhengich gemacht ist, dan Jacob wurde dencken wa mir unß nit vetragen, so mogt man noch lanckwilich mit dem rechten fortfahren
und so balde nit zum ende komen
. Nuhe mirck ich das sie zimlich moitwillich ist und wan sie friden hat, alleß nach irem sinne haben und thoin will, wan ire aber widderstant geschicht oder widderwertigkeit hat, so ist sie gar unleidsam, kan wenich unverted
igt laissen, auch ist sie anhaltendt und scheuwet etwaß kosten anzuwenden und umb fridtlebenß etwaß mirckligs herauß zugeben. So ist der gebrech nit allein an ihre dan an vil leuthen, den eß nit alleß nach ire
m willen lauffen wilt, daran mach sie gedencken, und troisten sich selbst, mir sie mit, aber wan sie nit uffhoirt moissen mir sie gewerden laissen, und geben ir gutte wort biß eß besser wirt.
Anno 1595 den 10 augusti uff s. laurentii tagh den vurmittaß in der missen hat daß harnerßmecher ampt keinen trauben mit reiffen oder roden korner g
eheunen kunnen, deß sich daß folck bedro
bett hatt, und besorgt eß sult ein spaede herbst und saur wein diß jar waxen. aber uff den nachmittage haben andern ein darumb funden und an daß bildt ein traube funden die hie und da ein untferbt korn angehabt. Daranch ist eß fast feugt und kaldt spade in augusto gewesen, daß die hofnongh eineß gutten herbst benomen hat, doch moiß man eß gode befillen.
A. 1595 den 14. augusti sin alle rete und 44 in den rait be scheiden, anders keiner meinongen mehe, dan das sie ein verfaste schrift eines sitzenden raits, uff dasjenich gestalt, was von wegen meines gnedigsten churfursten und herrn von Coln etlichen scheffen des hohen gerichtzs zu gut gestalt, sulten hoeren vurlesen und wissen, nit darumb zu fragen oder zu raitsclagen, was in der sachen geschein sulte. Als aber der meister zur bank umbgefragt, haben alle rete sich die vurgeschriben schrift gefallen laissen und dieselbige approbeirt, dan sie mit rade der ordinarien und gelerten gestalt sult sin. Und traff merer teil die scheffen an, das dern etliche nit qualificeirt und gnogsam geerbt in Coln waren, und ander mehe gerechtigkeit, die der curfurst bei der keiserlichen majestat usspracht hat, damit ein rait gar ubel zufriden ware. Und mitlerzit wart kein tagzeit am hohen gericht gehalten, das dannest manchem mit dem anweldigen und den sterbfellen und unbezalungen villen ubel bequam. Und durften darumb zwein von den scheffen nit in die stat komen..
A. 1595 den 15. aug., uff den tag assumptionis Marie, den morgen frohe haben etliche calvinischn sich vergaddert in ein klein behausung an Gralensort,an dem putz, darumb der fart sclim stehet. Wie das verkuntschaft worden, ist der rentmeister her Johan Hardenrade mit der gewalt heimlich dahin komen und zum haus ingangen, da bei 16 manspersonenin der predigen funden. Und dweil gutte leude, zwein jonge sohne jonker Hieronimi von Siegenund notarius Mol, darbei waren, sunst der merenteil brabendische hendler, so hat man ire namen und zunamen angezeignet und die hant von in genomen, inzuhalten, und sie dasmail passern laissen bis an einen rait. Und mach ein erbar rait darnach erkent haben, jeder sult von innen, [475] die in der predigen gewesn, 50 ggl. zur bois und straff geben. Der hausher dreif den hurlink,einen kremer, glich druff uss dem haus, der sich unsigtlich macht, und wart die sach do still.
Anno 1595 den 18 augusti uff freitagh zu morgen qua
m joncker Gerhart von Nunuen genant Ducker zu Oede zu mir allein, und gab sich fruntlich an. Clagte sinen grosen schaden, und begerte zu wissen waß ich im an der heubtsum
me
n und pensionen wult nachlaissn. Ich sagt, an der heubtsu
men nichtz, an den pensionen waß pillich were. Daruff gab er vur bescheidt, er wult einen gutten frunt zu mir bringen und mit mir handlen. Den samstagh bragt er Johan von Suchteln under Wape
nsticker und sinen neiffen Henrichen Hagen zu Suchteln zu mir. Die mir die vorige meinong und beger vurhilten und allerlei bedencken machten, doch wart unvergrifflich gehandlet und folgende abredt gemacht. Er sulte Ducker in die fedder bringen sulte
, waß sin begern an mir were, und waß er thoin wulte. Das hat er an sich genomen, daruff hat er mir am selben nachmittage mit bemeltem sine
m neiffen sin handtschrift zugeschickt, lautendt wortlich wie unden am ende stehet. Mitler zit aber ehe dan ich Duckerß hantschrift bequam, hab ich zeit zu gewinnen selbst ein hantschrift concipiert, und alß ich die sine sach, gefiele mir dieselb uff die weise nit, und schicket im min concept widder zu, alß er daß laß, quam er eilenß zu mir mit minem concept, und begert fleissich an mir ich wult im vß mitliden sineß schadenß und unrauwen in dissen kreichsleuffen doch darbei laisse
n wie in siner handtschrift stunde. Der effect und meino
ng mineß concepts aber war ich wult ihm die pensionen von den jaren 88, 87, 89 nachlaissen. Weren 60
goltgl.. Das ubrige sulte er mir gegen kunftige andor
æ (doch einen monat darnach ungefair) bezaln, deß sulten die zwa schiffnobeln und zwa ducaten die er mir nemlich zugeschickt von der pension deß jarß 90 termino o
mniu
m saneto
rum abgezogen werden die ich doch wol halb an unkosten gelagt hatte, und sult dan die pension so neigst kunftich an
no 1595 o
mniu
m saneto
rum erscheinen wurde frist haben zu bezaln zwischen dem folgenden parschn. Er sult auch uff die exception und inrede renuncieren, das er nit wult sagen, min underverpfande erbschaft zu oede stunde zu burge, dan man sult sich bei der littern deß besiegelten boisse halten, noch mich zu den parthien von Lobberich, oder zu den haitzfeldischen ergbenamen weisen. Diß concept hat keinen datu
m. mir haben wol allerlei weiterß samen geredt, aber doch nichts endtlich abgesclossen. Und dweil ich von miner meinongh nit wolt abstain, hat er min concept mit sich genomen, da von ich kein abschrift behalten und hat mir sin handtschrift verlaissen, die ich noch hab.
Uff sontag den 20 augusti wie ich mit minem gesinde zu kirchen ware, hat er nemanß in minem hauß zu Cronenbergh funden, derhalb zu miner nachparschn Geirden gegen mir glich uber wonhaftich gesagt, er moist mit der geselschaft fort zehen, sie sult mir anzeigen wie ihm der licentiat Broich sin swager befolln. Er sult im also dhoin, so wult er sich mit den pfenningen gegen neigst zukomende sant mertinßmiß fertich machen, und widder zu mir koemn, also hab ich Ducker dißmal nit widder vernomen, und ist kein endtlich abscheidt zwischen unß gemacht worden. Diß wie vurg. hab ich den 22 augusti anno 95 umb der gedenckniß angezeignet, damit man wissen waß doch gehandlet were, off etwaß dar zwischen fiele,
J. Duckerß handtschrift.
Anno 95 ahm 19 augusti haben ich Gerhart von Nhunuem gnant Ducker bei dem erenfesten und hoichgelehrten herrn Herman von Weinsbergh l. in Coln begert, dweil dan min gotseliger liebe fatter sine erbgutter versatzst und verhipoteseirt hat von 20
goltgl. jarliche erbrenth vur den erenfesten damen von Hatzfeldt, und ich Gerhardt Ducker der gutter nit geneissn kan, durch kreichshalben hab moissen still laissen ligen, also daß deshalb 9 jar neigstkunftich allerhilligen uffgelauffen pensionen erscheinen seindt, und derhalben der erenfester von Weinsbergh laudt uffgerichter breif sich an die meine gutter haltet, so pegeren ich Gerhardt Ducker von dem hern licentiaten, daß seine
[475'] e. l. mir mit 68
goltgl. wolle verlaissen, wilche ich auch glauben den herrn l. uff anre
æ ihm jair 95 wol zu bezalen. Damitten sulen mich Gerhardten Duicker alle vorige und eitz lauffende pensionen dort und quidt sin sonder einige exception und inredt. Wa aber alsulches bei mich nit geschege (daß der almechtige got mir gnediglich verhutten wolle) so sult den l. macht haben alle vorige pensiones zu fordern wie beworen. Datu
m wie oben steht
.
Gerhardt van Nhunum gnandt Ducker min eigen handt.
Anno 1595 den 20 augusti uff sontagh assun. mari
æ alß her Lambertus Weiler pastoris und her Aemilius Bommelensis caplan beide brodermeister unser l. frauwen broderschaft die broderschaft zwei jarlanck uberscheissn lassn hat sich 1000. Johan Barckliß scholmeister und 1000. Wilhelm von Monhem offerman erpotten die unrau vur sie zu tragen, und man hat innen daß gelt zur kost 4
goltgl. und 2
dall. geliebert daß essen zu verrichten. Jeder broder und suester bezalt ein quart weinß waß sie zur zit gilt, und die zwen stathelter wulten eß unden in der schoelen uff dem Weitmart halten. Aber man dugte da sult eß zu einge sin. So hat Laurentz Mock sinen sall oben Zu
m haesen Uff der bach darzu geleint. Da wart eß gehalten, und doctor Mertin Crudener und sin hausfrawe und Christian Kolgen beide kirchmeister von Johan von Merhem achter und wirdt zu Gulch leissen sich dißmail eirst in die broderschaft schreiben, und waren eitz die kirchmeister alle veir darin, daß an menschen gedencken nit gescheit ware und wart vur gut angesehen man sulte so balde jeder nit in die broderschaft annemen oder inschriben, dan der vitheit macht confuß und moist auch so vil geben alß daß macht kost daß man ihm nach sinen thoidt sult folgen laissen, waß deß pastoirß capellanß offermanß geregtigkeitin der kirchen zu 4 quatertemper ist da von wirt in auch besonder ir loen gereicht.
Anno 1595 den 24 augusti uff s. bartholomeitagh ist N. daß sohntgin im Rabenstein von Jacob Dunwalt und Entgin Wilant swager woringenß nigten geborn, und den 10 septemb. hernach s. Jacob geteufft. Wiewol sie eitz mit miner suistren ein groissen gerichtszhandel zu Speir am Cammergericht haben und unfrunde sin, so wil ich doch deß kindts und irer gedencken, mogten villicht widderumb frunde werden. Und ist diß ire zweite kindt.
A. 1595 den 25. aug.sin etlige von den reten und befilchabern des herzogen Hans Wilhem von Gulch, Berg, Cleive etc. her in Coln komen und sich uber jonker Salhusn, einen beierschen edelman, und den licentiatn Bononium zur Clocken am Malzbuchel beclagt, als sulten dieselben des fursten von Gulchs gulden kopp von Dusseldorf hieher in Coln mit vil anderm gulden und silbern geschir pragt haben, und bei eim rade angehalten, die zwein inzuzehen und anzuhalten, sulches zu restituern. Wolgedachter rait hat lic. Bononium und sin hausfraue eirst darumb gefragt, ob sie darumb wisten, die aber habens geleugnet. Der jonker aber hats frei gestanden und gesagt, es wiste doch Bononius wol, wie es umb die sache geschaffen were, in gebe wonder, das ers leugnete. Nachterhant hat es Bononius auch gestehn moissen. Die zwein haben vorgehat, etliche tausent gulden uff das gulden und silber wirk uffzubrengen. Als aber gutte burger und burgerschen die wapen und schilde gesehen, das es furstenwirk ware, haben sie zuruck gehalten und kein gelt druff willen lehnen oder toin. Darnach hat ein rait das gulden und silber gescheir laissen inventrisern und uffzeignen, auch caution von den beiden laissen fordern,so hoich der furst oder rede ire smach wullen achten. Als sie [476] das nit toin kunten oder wulten, so lagten sie Saalhusen soldaten in die herberge zu Gulch uff dem Weitmart, da er lach, sin leib zu bewarn. Bononius war geerbt in Coln, moist under verpfendung aller siner gutter globen, in der stat zu pliben. Als des fursten befelchaber bekennen moisten, das alles vorhanden were, was verruckt ware, und der jonker umb erledigung anhilte, schickte ein rait breif an die rete und leis von innen vernemen, ob sie nuhe weiters zu clagen hetten, das sult(en) sie toin, darnach wisten sie sich zu richten, sunst mogten sie die gulden und silbere gescheire, wan in geliebte, aus der cancelien hoelen laissen, da sie eitz weren. Daruff untfingen die rete ire kleinater und leisse(n) die clagt faeren. Derhalb erleubten die herrn den soldaten und der jonker quam los,der lic. Bononius mogt auch handlen mit eim raede, wie er kunte.Der mar(k)grave von Baden,der furstinnen von Gulchs broder, solt dem Salhausen das guldin und silbern gescheir zugestalt haben zu versetzen. Und war davon vil gespreich in Coln. Under dissem gescheir fant man einen gülden kop, den die stat Coln disses fursten herrn fattern geschenket hatte, und ein ubergultes, kostlich lavoir, das jetzigem fursten uff siner hoichzeit geschenkt ware, und dan von andern mehe chur- und fursten, geistlichen und weltlichen, mit iren wapen.
Anno 1595 den 27 augusti uff den zweiten sontagh nach assunp. mari
æ war die regnong der kirchen und armen gewonliche weisse s. Jacob im Sprechauß und die kost uff der scholen gehalten. Der her pastoir gab daß kleinat einen silbern pfenninck ei
nß daller werdt auß. Daß schrib ich an gedenckendt, nulla dies abeat quin linea ducta
supersit. daruff ich diß reimlin gemacht hab.
Noch tagh noch stundt laiß uberghain.
Dar ihn gar kein nutzs werdt gethain.
In dem waß dir zu thoin gepurt.
Dar seel, leib, ehr und gut berurt.
Vur dich, und andern inß gemein.
Sei vil, sei wenich, groiß ob klein.
Mit lesen, schreiben, heubt, ob hendt.
Daß wirck sei, wie eß wil genendt.
Auß moissichganck vil boeß unsteidt.
Gut arbeit wirth nemanß seir leidt.
Waß ich vur und nach anzeignen deß ist vil da wenich nutz von kompt. Doch kan nit schaden daß man gewonliche und geringer dingen ihm hauß, im kirspel, nachparn, und frunden nit untwaget. Eß mogt villigt irgen in eben komen und etwaß thoin gedencken, und ob eß wol wenich vorthelß beiprenget, so kan eß doch nirgen an schatten.
Anno 1595 den 28 augusti uff den abendt decollationis s. johannis hab ich minen neiffen Herman Weinsbergh nach Bon geschickt und mit erleubniß deß vaitzs daselbst durch den geswoiren botten joncker Diederichs von Hal halfen zu Vreißtorff hinder dem alleß verpieten waß dem jonckern amptman zu Monhem sult an wein und fruchten zukomen nichtzs folgen zu laissen. Ich hab dem halffman ein breffgin zustellen laissen daß er dem jonckern und amptman daß eigentlich intimere dar er sineß neiffenß halber nit zu clagen het, derhalb moist ich hoblich
darmit umbghain. Diß zittelgin ist dem amptman durch den halffman alß balt
[476'] zupracht worden, wie unß Petrus Droilshagen unß sulchs glich druff hat sehen laissen und gesagt, der amptman will bezalln, wan eß aber geschein wirt, daß hat man zu vernemen. Dißmal hat Herman selbst vur sich auch etwaß zughain, also quam er den lesten augusti widder zu hauß und regneten mir allein 20
alb. 6
h..
Anno 1595 den 29 augusti uff dingstagh s. johanß untheuptungs tagh, gedagt ich bei mir an die freiheit wilche ei
n zulaissung von natur ist zu sagen und zu thoin waß einem geleibt. Eß werde ihm dan mit gewalt oder recht verpotten. Zu latin, libertas est naturalis facultas ei
us quod cuioß facere libet nihi vi, aut jure prohibeatur daß ich also gerheimit hab.
Freiheit ist von natur ein macht.
Zu thoin waß jedem wol behacht.
Sin wil wurt dan mit gewalt geswecht.
Off ihm verpotten sunst zu recht.
Der heilige johannes baptista hat die naturliche freiheit wol das er herodem von gotzs und ampts wegen, zu ermanen und im im
zu sagen, eß gezimit dir dineß broderß weib nit zu haben
. Aber mit sulcher freiheit und ermanong hat er sulchen haß uff sich gelagt daß ihn herodias biß zu
m thoit zu verfolget hat und ein ursach gewesen daß ihm sin heubt im kercker abgehauwen wart. Sulch freireden war ihm mit gewalt nit gewerdt noch mit recht verpotten. aber gliche wol moist er druber leiden. Diß ist also sant johan dem heiligsten von frauwen geborn, widderfaren, waß bringt dan die freiheit deß redenß und thoinß manchen in groiß last und leiden, were ihm besser daß er nit so gar frei redte oder handelte. Hie von were vil beizuprenge
n aber eß wil eitz nit ziit noch platzs gewinnen.
Libertas res inæstimabilis.
A. 1595 den 30. aug. ist ein beikomst der herrn volmegtigen und alten der geselschapft des Swartzenhus under dem raithaus gewest in der schickungscammern oben der Blomen. Sulche beikumpst haben etliche von der geselschaft getriben und ins wirck gestalt und darzu bescheiden, die sie gern darbei gehat hetten, dan dieweil sie nuhe aus mines broders regnongen, den 16. maii uff dingstach zu Pingsten gehalten im sprechaus s. Jacob,ut supra zu sehen
verstanden, das die gesellschaft eitz vergaddert, erspart und an gute erblich gelt angelagt hatten als die summam bei 800 dal. seir nach, so wulten sie eitz ein eigen gaffelhaus gelten und nemlich das haus der Augustiner neben irer portzen uff der Santkuilen gelegen, da eitz ein doichscherer innen wonte, wilch die Augustiner, so schuldich waren, verkaufen wulten und uff 1200 dal. jeden zu 52 alb. satzten, und als ich besonder und min broder dar widder waren, so wulten es die andern durchdreiben und bescheiden mich Herman, Brun Bartel, doctor Crudener, joncker Bolant, licentiaten Ross, Stephan Kolff, Jacobn Schulz, scholtissn Bispinck, doctor Sevenich, Oitgern Steinweg, Rutgern Aldekirchen, Antonen Schutz, Wilhem Schilt, Jurgen Dart, Johan von Gladbach, (min broder Gotschalck Weinsberg was bescheiden, folgte nit), und waren es die scheir alle eins uff das haus der Augustiner zu gelden, und was man nit an bezalung het zu geben, das sult inen an faren druff pliben stain. Under dess bracht joncker Bolant vur, wie meister Johan Ercklens sin haus in der Clockergassn wolt verkaufen, het einen schonen hof. Darzu erlangten etliche lust, dar durch ein spaltung folgte, und wie ein weil zit von dissem und dem haus gehandelt ware, so wart ich als bannerher eirst gefragt; ich sagt, man het wol vernomen, das unse vurfaren von zit dess verbuntbreifs das Swartzehaus frei gehat hetten und folgens mit drissich marcken faren besweirt, durch wilch besweirnis bemelt haus folgens vur die fair verfalln und die geselschaft dess quit uffs letzst worden were, dieweil ich dan vernomen, das unse gesellschaft, so gein regiment oder ammicht hetten wie [477] andere gaffelen, und unser gaffelbroder verscheidener handlung und hinleissich weren, so kunt ich nit trulich darzu raten, das man ein eigen haus sult gelten, es weren die heuser dan besser kauf dan eitz zurzit, und das man so vil geldes versamlet, das man ein frei unbesweirt haus mogt gelten und haben. An menschen gedencken het sich uns geselschaft mit einem gehuirten haus beholfen, also were min votum und stim, man sult der doichscherer haus Rennenberch uff der Hoheportzen oder ein ander haus etliche jare meden oder ein jar oder zwei versoichn und gaffeln halten, bis zur zit man mit unsem eignen gelde ein frei haus uss dem grunde mogt gelten, bezaln und reparern, begert auch, man wult mich daruber nit notigen, andern moigten toin, was inen geleibte. Darnach wart van man zu man umbgefragt, jeder war zum eigen haus zu gelten geneigt, eilich stimten uff das haus in der Klockergassn zu kaufen, etlich das haus uff der Santkuiln, doch fielen die meiste stimmen uff die Klockergass, darnach sult man werben. Aber das wart inen von joncker Melchiorn von Mulhem uss den henden gegolten, die Augustiner werden sich auch hart gehalten haben, min broder und ich leissen sie plat gewerden, und da sticht es noch..
Anno 1595 den 3 septemb. uff sontagh am abendt hat unse ein jonfer im hauß Maria Smidts ihr geburtzfest zu Weinsbergh unden ihn der cammer
gehalten. Sie sult eß den 2 iulii uff den tag visitatio
nis mari
æ do sie geboren war gehalten haben. Dieweil min suester Sibilla aber zu der zeit verstoeren war durch die moitwillige understandene pfandungh Jacob Dunwalt und die erbgenamen ireß verstorbenen manß Woringen daß sie daß ire hinwegh gestallt und sie sich drei woghen unsigtlich moist machen so hat doch gedachte jonfer dissen abendt unß alle im hauß auch suster Sibilla, suster Tringin, neif Herma
n, die eitzundt zu Cronenbergh kost halten, auch Sibill Schall von Polhem zu sich beroiffen, da gesotten, gebraten, obtsbancket weck und 2 firdel wei
nß zum besten geben, und unß alle getoifft und frolich gemacht, und hat ietzs ihr 38 jar abgelagt und in ihr 39 jar getroden.
A. 1595 den 4. septembris, wie Peter Oickhoiffen, der jong Falk genant, mit dem bruwamt in accort samen stunden und in hern Johan Hardenrat, rentmeister, und jonker Johan Peil, rheinmeister zur zit, ire executionsach am keis. camergericht compromittirt hatten, geschach der spruch umb disse zeit ungeferlich, das ein bruamt bemeltem Oickhoiffen einen guldin kop von 100 ggl. und 300 ggl. darin sult geben, siner sohne einem das bruamt frei sult laissen toin und innen zum verdeinten meister annemen, erkennen und sin schilt fridlich in der taifel laissen hangen. Dess sult Oickhoiffen uff die smehe, so sinem fatter vom bruamt widderfarn, uff die ganse forderung samt kosten und schaden verzeihen und damit verglichen und gesoenet sin. Mit disser sachn warß also gestalt, vur 18 min oder mehe sult Johan Oickhaven zu
m Falcken Vur den crutzbrodern wonhaft ein richer bruwer, eim bravampt etwaß zu nachtheil einß ampts geregtigkeit gerdt haben, daß die bruwer ihm alß irem rhaidtzherrn uffmaissn, derhalb sie ihm sin schildt abworffen und ihn nit mehe deß rhaidtz erwelten. Johan Oickhoiffen beclagte sich bei eim rhade der smehe mit dem schilde, darvß stunde ein partheilicher anfanck zu beiden, vil waren widder Johan Oickhofn dan do er gwelrichter ware, waß er seir strenge besonder gegen die grussen dardurch er vil fiandt machte, aber wolgedachter
[477'] rhade handlet fleissich umb den friden, und gabe
n beiden partheien einen abscheidt, wie sie sich verhalten sulte
n. Da von appelleirte daß brvampt an daß keiserlich cammergericht gen Speir, und hatten vil die sie streifften gegen Johan Oickhossen dem sie gehessich waren, also erwoiß die sach an daß cammergericht, dar sie vil jare hinckge und groisse kosten den parthien druff gingen. Auffs letzst erhilte Johan Oickhoissn daß verthel do er in sinem dhoitbedde lach, und wie im bottenbroit geheischn wart, so sprach er, nuhe will ich deste lieber sterben.
Wie er (der alte Johann Oickhoiffen) aber uber ein weil darnach starb, verfolgte sin sohn Peter die sach ernsthaftich, zauch nach Speir und brachte die executorialn aus und riete dem amt so bange,das sie sich wol vertragen moisten. Es waren grobe geselln, und die sie eirst angereizst hatten, leissen eitz das amt in last stechen und mogten innen nit helfen. Es war Peter, der sohn, reich, kunt es dem amt ussherden. Die jonge meistere hilten es eitzs gegen die alten, davon man die partei 'Falconisten' geheischen hat, und erkoren dissen Peter gegen der alten meistern willn zu rade. Und wie es zum vertrag (quam), sacht der Peter, die alten hetten sinem fatter die knecht verpotten, die karrn zerhauwen, hetten ihm sin geleirt amt nit gestatten willn und wol tusent daler schadens getain, begerte nitzs von den jongen meistern. Aber wie wolt ein amt den guldin kop und die 300 ggl. uffbringen, die jongen und knecht und neu meister moisten den last wol mit tragen. Also suet man, wan der gemein man uff den gaffeln und in geselschaften unvernoi(n)ftich kreist und handelt, wie es sich verleuft. Jetz willn die jonge meister alle from sin. Do sieaber knecht ware(n) und von eim rade beschickt worden, dohe rumoirten etliche mehe dan die meistere, wie ich selbst gesehen und gehoirt hab, so ist auch pillich daß die neuwe meister glichs den alten den last helffen tragen.
Es mogen ander amter und gaffeln wol ein exempel am bruamt nemen und sin nit so geswint, das sie sich uff her 'Omnis' verlaissen, und handlen broderlich gegen ire amtzbrodere, wan sie sich schoin etwas verlaufen hetten.
Anno 1595 den 8 septemb. uff tag natuitatis mari
æ hat ich mit ein gebot in die Capell zu hierusalem alß ein alt abgainder rhaitzrichter mit eim sitzenden rhaidt die discantz miß zu hoeren, wie dan der gebrauch jarlichs war. dar folgte ich mit und verdeinte ein breifgin von zwein firdeln rhaitzweinß, wie die ander rhaitzhern und rhatzrichtern zur zit. Disse capell war an
no 1423 noch der joeden sinagoge und dieweil sich die joeden mit dem ertzbischof Diederich von Moerß gegen einen rhaidt der stadt Coln angelagt und gestrefft hatten und eim rhade daß schirmgelt nit mehe bezaln wulten, und sie der bisschof dar ihn understunde zu beschirmen, sprechende daß die paffen und joeden in der stadt und ertzstift Coln under sinem geleide seissen, derhalb ein rhade den pabst und keiser ire privilegien vurpragten, daß die juden im vurechten befonden wurden, also wurden die jueden von eim rhade zu ewigen tagen der stadt verweist. Und an
no d
omini 1426 den 8 septemb. wart die sinagoga zu einer christen capellen in die ehre der motter und jonfern mari
æ gewihet und hierusalem genant. Und alß die juden ungeferlich 400 jare ire sinagoga
m und schole besesse
n, sin sie dißmail der scholen, der stadt, irer heusser und freiheit untsetzest, dan sie hatten scheir alle heusser in der Joedengassen und dar eitz der Platzs und Rhadhuß stehet, wie ich vil schreinßfunden hebreischs im schrein Laurentzii sehen ligen die noch da verwart werden, auch hab ich alter drachenfelder stein dar uff hebreischs stunde gesehen alß man den bau oben leinekauffhauß und das newe portalßfundament am platz und Rhaitzhuß lagte.
[478] Anno 1595 den 11 septemb. uff montagh war ein hoichzeit und kirchganck s. Jacob zwischen N. Meinawe minem swager Zu
m ploich Uff dem heumarckt ein witman, uff deß seide ich neben andern herrn und frunden gepitten mit zu kirchen ginge, dem brudegam zu erhen. Die braut war ein jonge jonfer deß licentiaten Johan Helmanß Zu
m mullenstein Uff der underbach jongste swester. Mit der under andern der licentiat Geruinus Calenius junior miner swester Sibillen widderparthen im Rabenstein advocat ginge der darhin gepetten war. Und dieweil mir unß nit besinnen mogten waß magschaft swagerschaft oder besonder fruntschaft er dha het, leissen mir unß beduncken lic. Helman het auß sinem anmothen daß urthell gegen min swester Sibylle gesmidet wie oben den 22 iunii fol. 465 stehet. Da her sult die fruntschaft sin. Wie dem aber sei, laiß ich pliben. Nuhe die miß wart ferlich zu discant gesongen und uff dem pastiff und andern instrumenten gespilt vur s. Catharinen altar, aber die miß vom pastoiram hohen altar gelesen und gesongen, die orgel s. Jacob war verstoeret daß man dern nit brauchen mogte. nach volendter meß ginge man mit dem brudegam, braut und frunden hin ihn, und gab mir der lic. Helma
n die handt. Min sustern hiltz dar vor eß were judas wirck. Den andern tagh wart eirst die bruloffs maltzit Uff den quatermart gehalten darhin ich nit erschein. Dan ich eitz nit uff staitessen vil mehe ghain, hat auch ablaissen dancken. Die jonge ehlude sin darnach ihn dem Ploich mit der wonong pliben.
Anno 1595 den 10 septemb. und etliche tage darnach sagte und erwidderte min suester Sibylla, und erzalt, wie Jacob Dunwalt Im rabenstein bei unsem neiffen Johan von Deutz Uff der bruwergaffeln gesessen, alß der vertragh zwischen dem ampt und dem Falcken daselbst uffgericht wart, und zu ihm gesprochen wie die ihenigen so eim amptlichn pleidt gerathen, eitz nitzs dar bei dieten, so weren auch etliche die siner moenen Sibillen in siner sachen eitzs rethen, wan eß anderß komen wurde alß sie verhoft, so wurden die vß irem buddel auch nitzs dar zulagen werden. Neiff Johan het Jacobn daruff kein antwort geben wollen, sich besorgende
eß mogt zanck drauß erfolgen, waß ursachen min suester diß reden etliche mal erwiddert und mir angezeigt kan ich nit eigentlich wissen. ihr mach villigt ingefallen sin, alß unse suester Marie wittib Ordenbachs auch gegen Hanß Ulrich Mirfelt von Strasbergh auch gen Speir an daß cammergericht moist appelleren, daß ihr do ihr sohn her Christia
n Ordenbach dechen zu Wormß zu geschriben und sie getroist het, sie sult zu friden sin, er wult die sach uff sin kosten zu Speir vollenforn, und villigt verhoft, ich sult auch zu ihr sagen, suster sidt zu friden ich wil evre sach zu Speir uff min kosten vßrigten. Also leiß ich mich beduncken daß sult ire meinong und ansclagh gwest sin. Aber ich keirde mich an die griff nit. Eß ware ein ander meinong mit minem neiffen her Christian und mit mir, der ware ihre sohn und ginge sin eigen sach gewin und verleiß mit an. Hie van wiste ich keinen heller profitzs zu gewarten. Min suster war eitz selbst reich genogh, wult mir nitzs geben oder mich irgend mit vertroisten. Darumb sprach ich zu ihr, liebe suster, were wilt euch vur arbeiten, vur euch sorgh tragen und die unkosten tragen, uff sinen budel streiten, deß thoit nemanß, der advocat, procurator, schriber willen es geneissen und nichtz zulagen, alß sult ich sagen, dergliche
n werde ich auch thoin, dan ich hat umb irer sachn willn so vil sorgen, heubtbrechenß, arbeits, ich wult eß ein frembden umb kein geldt zu gefallen thoin, sult ich da
n gelt zugeben. Das were mir ungelegen, so sin min suestergin wol einfeltich, aber, gar behendt und geir in iren sack. Do sie aber nichtzs vßtrucklich von mir begerte, so leiß ich eß auch unvermirckt hingain. Ich sagt wol, dweil ire die harte widderparthie gefallen weren, so moist sie sich erweren, moist eß vom sack nemen und an den sack lagen wie andern. Mein neif Herman der mirckts ire cloickheit und karrigkeit seir wol, sagt auch zu ihr, wan ire broder (mich meinende)
[478'] und er min neif nit so groissen arbeit und fleiß ankeirten, sie wurde die ach verleissen und umb 600
dall. komen so het sie sich unser gnogh zu bedancken, und unß nit weitherß ihn schaden und last prengen. Alß aber suster Sibill vermirckt daß ihr ansclagh nit glucken wult, leiß sie es auch triben, und sweich stil damit.
Anno 1595 den 12 septemb. hat joncker Johan Peil ihn siner wonongh und hof hinder s. Aposteln zwischen der Hanepotzen und Ehrenportzen am Poil gelegen, sin banneressen gehalten. Diß plach eirst Benesser hof zu heischen. Darnach Quattermarts hoff, folgenß Wasserfaß hoff, nachdem Gronenberghshoff, jetzs Peilß hof von einem gesclecht zum andern. Und dweil ich lange uff keinem banneressen gewesen war so wult ich auch heruff nit komen, wiewol joncker Peil min swager und gutter frundt war, dan min unsige
. hausfrawe Weisgin Ripgin war sin moen.
Anno 1595 den 17 septemb. uff sontagh vur den quatertemper vor crucis im herbst hab ich min kleineste bedbuchlin bei mir gehat und gesehen daß der erenfest und hoichslerter her Ioan. Lorichius, der rechten doctor und cantzler deß bischofs zu Regensberch unserß hern gebet matth. 6 et luc. 11 in versen zu latin gestalt hat
wilche ich gutter meinong in diß mi
n boich setzen wil, und lauthen die verslin wie folgt.
Cum oratis dicite, pater noster.
Summe parens, forti comptertens omnia dextra.
Qui nutu terras, qui mare, et astra regis.
Tenos oramus coelestia regna tenentem.
Qui sumus in terris dedita turla tibi.
Fac ut nos iusto veneremur pectore nomen.
Quo manus
nihil aut sanctius esse potest, ut maiestatem celebremus corde supernam.
Conemurue omni sanctificare loco.
Siderere nobis concedas gaudia sedis.
Imperti, ut liceat sceptra videre tui.
Utue tvos iussus coelestia cuncta capessunt.
Sic terra atue tibi seruiat omnis homo.
Neve neges tenuis mediocria commoda vitæ.
Adsit frugalis quolibet esca die.
Importuna fames, et tristis cedat egestas.
Largiri solus tu bona cuncta potes.
Infinita tevet nostram clementiam culpam.
Mortis et aternæ nos vetet esse reos.
Quo nos effensam ferimus, cum lædimur illo.
Crimina tu nobis nostra remitte modo.
Dæmonis in laquios, varia in tentamina mundi.
Induci miseros ne paciare deus.
Sed procul omne malum, procul exige diravenena.
Aut animæ aut membris quatiarinue nocent.
Has pater alme precescet lumillina suscripe vota, tu sensus imos cordaue nostra vides.
Alß ich disse verslin den tagh gelesen und bedacht das sich bemelter Lorichius der doctor damit bekummert und sin andagt dar in gehabt, hab ich die kunftige nacht da von gedrumet, wie ich auch gern das pater noster, mit dem ave maria in verslin ubersatzst het, daß mir im dromb nit so glucklich abkauffen wult. Nach dem eirsten sclaff aber gedagt ich weiterß an minem draumb, dan ich die moissige zeit wol hatte, dieweil ich gemeinlich umb die ein vre untwachen und darnach offtmail nit widder insclaiffen kan, und auch gedagt, eß hat d. Lorichius, die engelsche gruisse zu
[479] ruck gelaissen, so wult ich understain daß pater noster und ave maria samen in verslin zu prengen, uff die weiß wie eß die catholischen beieinandern plegen zu pitten, also hab ich ihn der selben nacht angefangen, und daß pater n
oster in acht theil getheilt und jedeß achtentheil ein dißtichon befonden pragt
auch scheir jedeß distichon mit denselben worthen ungeferlich angefangen wie jedeß achtentheil anfengt, mit etlichen verenderten und zugesetzten worthn, daß jedes achtentheil vol worden
doch auff das aller einfelttigst. Deßglichen hab ich daß ave maria auch kurtzlich in ein tetrastichon pragt, und ob ich dieselbe worth nit eben gesatzst wie sie im originalen tegst sthain, oder auch ihn der signification etliche ander wort gesatzst, daß hab ich wol auß noit thoin moissen. Dan carmina erfordern zu zeiten ander worth dan prosæ umb der quantiteit und pedes willen. Ich beger auch dieweil ich kein theologus oder poeta sin, min fhaelen nit ihm argen außlagen. Lauth wie folgt.
Oratio dominica.
Qui pater in coelis deus es, noster
ue curator.
Ad te confugimus, tu prece mitis eris.
Nomen ubiue tvum venerabile sanctificetur.
Laudibus, et nostris artibus innocuis.
Adueniato
ue tvum
regnum
.
In quo
cordis et oris erunt.
Fiat ut in coelo, tva sic et in orbe voluntas.
Terreno, potior quolibet imperio.
Da nobis hodie quoue panem quotidianum.
Virtu nam tenui nemo carere potest.
Debita dimittos, persoluere nostra nequimus.
Pacimus ut nostris nos propriisue reis.
Ne nos inducas in tentamenta sinsitre.
Affectus, quoniam flectitur omnis homo.
A quocunue malo nos libera, et exime noxas.
Corporis, et mentis qui bonitate scates,
Amen.
Salutatio angelina.
Dulcis ave gratis tibi gracia virgo maria.
Est data plena dei, te dominusue beat.
Huic benedicta decus superas muliebre, benignus.
Fructus et est ventris, christus iesus amen,
Amen.
Dieweil unser her und selichmecher iesus christus selbst geleirt, das fatter unser also zu pitten
und gabriel sin engel sulche gruß gethain, so pitten und folgen mir dem hern und engel uff disse weise, wie das dan teglich under dem folck geschicht, und irret nit daß missa und pierides mit darzu thoin.
Anno 1595 den 21 septemb. dem postbotten sin meiner suestern Sibillen acta beider instancz uff Speir inß cam
mergericht zu prengen zugestalt, hat sine herberge in der fischkaren uff dem Heumart, der hat einen franckforder gulden zu loen untf. und ein recepisse von dem postverwalter zu Franckfort und von andern botten uff Speir von d. Andreissn Pfeffer auch ein recepisse mit uff Coln pragt, daß die acta zu recht und wol ingehebert sin, das man daran nit mehe zweifflen darf.
Und ist diss dannest ein grois bereif und gewiss wirk mit dem post, das der eitz alle fritage zu morgen in Coln uffsitzst, der am sontag zu morgen in Frankfort mois sin und den montag ein botten von Frankfort laissen gain, der uff den [479'] dinstag am abent gewiss zu Speir mois sin, damit man verwart und ohn sorg ist. Vur 60 jaren woist man von sulcher ordnong noch nit. Ist under Carolo 5 eirst erfonden. Und werden seir gebraucht. Der groisser stete potten hassn sulche ordnong, werden dadurch narlois..
Anno 1595 den 22 septemb. ist daß urthel ihn smehesachn zwischen Johan vonDutz bruwer vor Leiskirchen mine
m neffen clegern an einem, und Serriß von Oberaußen bruwer Zum swanen in der Hoefengassen bei s. Peter beclagten am anderntheil vor dem rhaitzgericht vßgesprochen. Und ist vor ein jar den 18 septemb. an
no 1594 die smehe beschein daß oben denselben 10 tag sich uff dem Numart zugetragen da Johanß hausfrawe an ire ehre angetastet worden und dienet im nit ungeeiffert zulaissen, wie da zu sehen. Disser Sergiuß oder Zerriß quam zu mir sagt, eß were borde gewest were gern deß gerichts abgewest. Ich sagt, er sult gerichtlich bei sinem eide sagen, er hette vß borde gesagt wiste anderß nit dan fromigkeit von Johanß frawen, so wult ich sie berigten vom proceß abzustain, deß wult Zerriß nit thoin, meint er wult Johan wol vßherden, dan er suster Sibylln
knecht gewesen zu etwaß vermogenß durch ein wittib komen war. derhalb verleiff sich die sagh daß Zerriß wol 12
dall. anwante, Johan wol 6 hat den advocaten zu
m besten, alß Zerriß bei sinem eide uff Johanß eidtliche articula geantwort und der smehe wort nit gestonde, und Johanne
m zu
m beweiß truige, moist Johan zwein bruwer die allein darbei gewesen zu zeugen foeren. Die waren Zerriß dranckgesellen und faelten daß sie dunckel und unglich zeugten. Alß ich sulches auß den acten vernomen, sprach ich minen nachpar Gyndorff zu
m Stommel an
der Zerriß gutter frundt und zergesell war. Hett die sach gern uffgenomen und vertagen, aber dweil sie bericht war daß Johanß beweiß nit gnogsam war, so wolt Zerriß proforß sin gerichtz koste widder haben. Ich sagt zu dem ihm Stommel, wan der so siner hausfrawen ehr und gut gerucht vertadingte, die sach verloere, durffte er kein kosten tragen, daß were rechtenß. Daß wulten sei nit geleuben und waren darzu zornich daß Johan nicht recht gesprochen hat, und eilten so seir das sie sportulas auch vor Johanne
m bei gelagt hatten, Johan presemteirt sin acta auch cu
m spertulis, und ginge daß urthel mit rhade rechtzgelerten, daß Zerriß von Johan ansprachen erledigt und die kosten compenseirt sulten sin. Daß war Johan wol zufriden, daß siner hausfrawen Margareten ehr genogsam vertadingt war, und ire unschalt mit den acten erweist. Aber Zerriß appeleirte von dissem urthel, und leiß doch die appellation fallen. Nuhe hat sich Johan nutzer etwaß schadenß zugetroisten und sineß argwonß zu erledigen. besser ist ehr, dan argwon.
Anno 1595 den 23 septemb. hat der licentiat Ludovicus Falckenbergh commissarius uff suppliceirlich anhalten Jacobs von Dunwalt im Rabensteinß an daß Rhaithauß gepeten laissn und ihr anzeignen laissn sie sult den appellatio eidt und unsterbliche caution stellen vermogte einß rhaidts privilegij. min swester Sibilla aber hat hinwidder suppliceirt, und sich erpotten, dieweil eitz litispendentz zu Speir were, wult sie daselbst den eidt thoin und caution stellen oder mit deß cammergerichts erleubniß hie in Coln, sunst durffts sie nit selbst attentern, von irer appellation resiliern, oder dem hoigste
n obergericht pr
æindicern, sunst kunt die hie wol specialem hipothecam in gutten erbrenthen stellen. Mit fleissiger beger mit dem eidt und caution zu stellen biß sie sich deß wol berathen hett. Auch Jacobn zu berichten da er specificeren sulte waß schulden er sich eitziger zit noch beclagte, umb zu wissen wie hoich die caution gestalt sult werden, daß sult ein a_machen zum friden sin. Ich hab auch lic. Falckenb
erg angezeigt, wie wilant doctor Conradt Betzstorff im rhade bei miner zeit refereirt het, alß daß cammergericht under keiser maximilian p
rimo uffgericht sult werden, hetten alle churund fursten und stette uff sulche privilegia verzeigen so vil
[480] dieselben daß cammergericht off dasselbich irgen an verhindern mogte, aber Jacobn und lic. Falckenb
erg ginge eß bei ein erbarn rhade noch nit nach irem willen.
Anno 1595 den 23 septemb. ist min broder Gotschalck vo
n Weinsbergh mit der ehrundtugentsamer frawen Elisabeth Kemperß zu
m Grimmenthal uff der Oberbach am orde am schrein Severini gewest und helfen inß wirck stellen daß sie die provisoren der armen s. Jacob an funf
dall. fharn jeden zu 52
alb. currents geldts laissen schriben uff den termin remigii jarlige zu bezaln und mit 100 derglichen
dall. zu losen, wilche man bezalt vo
n eine
m hausse von drien heussern under einem daghs nemlich den zu s. Severin wart gelegen uff Breiderstraissen untgegen der mauren von s. Catharinen ungeferlich da der dutzer hern infart daselbst stehet. Und hat bemelte f. Elisabeth fort erzelt wie ire einige dochter Cecilia von Eschs die von dem ersamen Petern von Eschs und ire ehelich ihn irer eirster ehe geschaffen wor wenich jaren verstorben in irem dhoitbedde von ire begert ein jarlige spende uff iren sterbtagh den 17 augusti vor die armen zu s. Jacob und armen zu s. Brigiden jarlige und erblich zu bestiften, und sulten die provisorn s. Jacob alsulche funf
dall. jarlige under der kirchmeister quitancz untf. und da von uff den 17 augusti alle jarß den 24 haußarme
n s. Jacob einen
alb. an broit und einen
alb. an gelde verspenden und jeder vur sich und ire arbeit 2
alb. behalten und sult der eltiste provisor von innen uff denselben tagh vort an zu s. Brigiden ghain und den 33 armen deß orts jeden armen6. verspenden, und vur sine
n ganck einer abtein 10
alb. auch currentz vur sich haben. Diß het het
obg. f. Elisabeth irer dochtern jonfer Cecilien also ingewilligt im effect wie vurg.
und begert die kirchmeister und achten s. Jacob wulten ihre da von einen besigelten schein geben, und globen daß ire provisorn der armen sulches jarligh trulich verrichten sullen. Und hat sie obbemelter her Gotschalck kirchmeister sie vertroist so vil sin mitkirchmeister und achten antreiffe wurde daß nach irer begerten wol geschein.
Anno 1595 den 25 septemb. starb der ersam und wolbescheiden Lambert von Pyr kirchmeister s. Peter, vur s. Peter gegen dem Scholgesgin wonhaftich, der mit keiß und bottern zu handlen, und wein zu zappen plach, und in gutter narung saß und vur sinen standt vermoge
n gnogh waß. Nuhe sin noch 3 kirchmeister lic. Petrus Broich, Mattheiß von Gyndorff Zu
m stommel uff der Hoeportzn, j. Mattheus Wolffkeil in der Schildergassen bei s. Thonis in leben, aber der lic. Broich ist assessor im kei. Cammergericht worden. Wirt zu Speir zehen wonen.
Und ist das kirspel s. Peter wol weit, hat aber nit so gutte, qualificerte kirspelslude, oder die rechte herrn der heuser bewonen sie selbst nit, dan haben sie fremden Nederlendern vermeedet, oder die sie bewonen, sin nit catholischs, oder werden nit darin pliben mit der wonong. Doch werden noch gutte leude darin zu finden sin, zu dem amt deinlich..
Anno 1595 den 25 septemb. den sterbtagh wilant deß werdigen hern
Ecgert zu Grave Kempensis doch in Colln geborn canonicus s. Georgij, hat an
no 1585 den 1 marcii do er auch verstorben sin testament uffgericht und under andern s. Jacob pro memoria 1
goltgl. und den armen 1
goltgl. auch den pastor zweimal 2
rad. alb. presentz, besatzst, dieweil vormailß uff dem Weitmart burtich und s. Jacob ei
n schoeler gewesen. Diß memoria und spendt ist eirst dissen tag nach 10 jaren s. Jacob gehalten worden, dan er hat einen rentbreif am Domcapittel in Coln von 20
goltgl. jarliger erbrenthn dar vß daß vurg. 2
goltgl. komen solten, aber nach sinem doede biß
[480'] diß jar umb parschen eirst bezalt waren, wilche von den executorn hern Eckarten, oder capitell s. Georgen (da auch memorien gehalten sullen werden) uffgehaben mogten sin, und heude eirst der fundation inß wirck gericht. Hie vo
n wirt man im dritten copienboich s. Jacob fol. 14 et seq. allen bescheidt finden.
Anno 1595 den 29 septemb. michaelis ist der scholtiß zu Dottendorff siner geschef
ts in Coln komen, und hat Hermanno Weinsbergh minen neiffen vß gutter fruntschaft nit auß befelch deß gerichts angezeigt. Wie sich Dierich Blanck underkeuffer zu Coln va
n den weinen, zu Vreißtorff in etliche gutt
s und underpfende deß Hallenhofs daselbst het laissen insetzen und wolt die trauben lesen, dieweil joncker Diederich Hall amptman im die jarlige pension von 15
dall. die er dar uff het nit bezalte, daß wult der scholtiß nit verswigenn, dieweil er auch dem halffma
n daß weingewachs verpothen het nit folgen zu laissen biß er sinen ohemen den licentiate
n Weinsbergh bezalt het, ob unß nuhe dar an etwaß gelege
n were, mogten mir unß darnach schicken und darzu thoin waß nodich were. Min neif Herman danckte dem scholtiß und sagt im, er wult eß mir anzeigen. Nuhe ist eß damit also geschaffen, alß mir der Hallenhof zu Vreistorff mit 32
rad.d jarlicher renthen erblich verschreiben worden da bevor hat Johan Speich 10
goltgl. jarlicher erbrenthen druff, die sin von einem zu
m andern und eitz uff der haußarmen zu Melhem komen, da sie die provisorn deß hospitals daselbst noch haben und in beseß sin. Folgenß hat der vorg. amptman Hall sinen hof zu Vreistorff mit minem wist und schriftlichen willen den vormunden miner hausfrawen Drutgin Rosse kindern von wilant Wilhelm Roß geborn mit 15
dall. jarligs besweirt, da von sie bei miner zit etlich jarn die jarlige pensiones uffgeburt und untfangen hat und alß sie ire dochter Elisabeth
n Roß an Wilant Wymmer Hack verheiligz gab sie dan de
n breif von 15
dall. jarliger erbrenten mit, und alß Hack mit schulden beladen
hat er sulchen breiffen frembde hende verkaufft daß er an Wilant meister Henrichen Cranenbergh goltsmidt an der Marportzn komen ware. Alß disser auch verstarb wart Herman von Monheim deß Cranenbergh kinder vormonder wilche kinder er mit Herman von Monhemß suester gezilt hat, wilche kind
er alß sie uffgewagssen sin, hat Diederich Blanck underkeuffer der Cranenberghs dochter eitzs ein zur ehe bekomen, also ist Herman von Monhem eirst und Diederich Blanck nach mit dem amptma
n Hallen in irthumb gerathen daß sie sich an die underpfende zu Vreißtorff und weingewaß daselbst umb
unbezalung der jarlicher 15
dall. renthn in die gutter haben setzen laissen. Ich verhof aber sie werden mir nit hinderlich mogen sin an miner renthn der 32 joachimß
dall., die ich vorhin uff dem Hallenhof zu Vreistorff gehat hab
. Auch ist mir abgefallen ob der ganse Hallenhof oder etliche stucker weingarten
busche oder landeß besweirt sin. Diß hab ich also kurtzlich hie anzeignen willen daß man minen breif da von mogt haben, da mir inhalt der breif und siegel uber die underpfende schir umb lanckheit der zeit abgefallen ist, daß ich nit hab immittelß kunnen gewar werden
wa hin der breif komen waren.
Anno 1595 den 29 septemb. umb s. michaelißmiß sol Cammerich in Pickardien wilche ein richstadt und bistomb ist, durch accort dem koninck Philippo 2 von Hispanien uffgeben haben, und nit lang darnach diß scloß auch, wilcheß der koninck von Navarren und Franckreich lang uber daß jar in siner gewalt gehat
und die hispanier eß belagt und lang zeit benawet haben. Und alß die frantzosen die stadt und scloß undtsetzen und speissen wolten und verlitten den 24 julii uff s. jacobsabent war
[481] wie daselbst angezeignet ist, und eilenß in der hispanierbelagerung mit groisser macht gefallen, hat sich der grave von
fuentiß deß konincks von Hispanien gubernator und capitein in den Nidderlanden, sie mit dem geschutzs daß wol getroffen zu ruck getriben, daß der frantzosen gar vil uff der Walplatzn thoidt pliben und in der flucht gefangen sin. Etlich meinen eß sei besser in der hispanier gewalt dan in der frantzosn landen. Nutzer were eß aber under dem reich dutzscher nation dieweil eß ohn daß dar unden gehoeret.
A. 1595 den 30. sept. haben die provisorn der armen s. Jacob das gebittelt gelt vur die armen, verwonte christen, kreichslude vor dem Turken, uff die rentkamer geliebert, dan ein raithatte vorhin alle kirchmeister in Coln beschickt und den vorgehalten des heiligen reichs abscheit zu Regensberg,das man nit allein contribuern und zum Turkenzoge steuren, dan auch in allen landen, steten und flecken uff den predigstulen umb gluck und victoriam laissen bidten, und vur die verwunten und kranken auch almoisen geben sulte. Damit aber sulches zu bess ins wirk gericht wurde, so sult man in jeder kirspelskirchen ein kistgin setzn, darin jeder nach siner andacht zu behoif der armen werfen sulte, und das die leute deste mehe verursagt wurden, sult man einen mit einem secklin mit einem stecken in der kirchen umb laissen gain von man zu man und frauen und ermanen sie zum almus. Diss hat min broder Gotschalk von Weinsberg, der allein an das raithaus bei die herrn und andern erscheinen was, an sin mitkirchmeister und achten gelangt, die vur gut ansagen, das es die provisorn der armen zur zit zu s. Jacob verrigten sulten, dweil es almose antraff. Die haben ein gemailt bretgin mit kranken kreichsluten vor den geltstock im durchgange uffgesatzst und darbei laissen schri(ben): 'Wem es got geve in sinen sin, der werf vur die verwonten von den Turken herin.' Also haben auch andere kirspeln gemailde kisten und bretter in iren kirchen uffgericht. Die (zu) s. Jacob hab(en) auch iren offerman mit dem stocklin under allen predigen laissen umbgain, und was er bekomen, das haben die provisorn in den geltstock geworfen. Und dieweil vil fremden und Geussen nit in die kirchen quamen, dan uff der bursen uff dem Heumart, hatz da under den kaufleuten etliche umbgen und vergaddert. Ich vernim nit, das die stifter, cloister oder geistlichen etwas darbei getain haben, dan betmissen gehalten. Und sin die provisorn und kirchmeister disse tage uff die fritagscamer bescheiden, ire untfangen almusen zu brengen, wie allenthalben beschein. Die von s. Jacob brachten dissmail nit mehe dan 15 gl. colschs uff die camer, dan es ein unvermogent kirspel ist, ander kirspeln, die rich waren, pragten mehe, etlich weniger, die burse zimlich. Diss gelt sult in die frankforder herbstmiss verschafft werden, forthin in Ungarn zu schicken. Ich sorge, es soll nit alle zurecht komen oder getreulich angewant werden. Wie dan die besoldungh dem kreichfolck zugestalt wurt werden wie eß dan pleigt zuzughain und tegligs vernomen wirt, also wan dannest daß kreichfolck verletzt ver
krenckt wurt, arme leude sin, und hoich nodich daß sie in irer swagheit und bedurfflicheit weit von irem heimat gepflegt wurde.
Anno 1595 den 30 septemb. hab ich gedagt wie j
ch im anfangh diß jarß allerlei von der geburt jesu christi in janvar geschriben, darnach in febrvario, marcio aprili von allen keisern angezeigt, so sult nit undeinlich sin der pabste auch zu gedencken, derhalb wil ich ihr register glichfalß vur der handt nemen,
[481'] catalogus und register dern romischen paebste, von irer anund uffkompt, wer von innen gemartert, was ordnongen, insatzungen, ceremonien rechten sie gemacht, wilche auß innen und andern von in canoniseirt sin, und waß sunst gutteß und boeses gethain, angericht und sich gehalten haben, gar kurtzlich uberlauffen.
Auch oben eineß jeden paebst namen die zeiffer oder zaall zu vor irer nachfolgungh gesetzt werden andern gefolgett, das neigst neben die zeit und datum jedeß erwelungh wan er angangen sei, von anfangk biß auff disse stunde.
Der eirste, anno domini 42.
Petrus apostolus von Betsaida, Galileus, sol under dem 5. keiser Claudio sin stoil zu Rom gesatzt haben und (d)er eirste pabst gewesen und under Nerone gecrutziget sin, als er 25 jar 7 monat vorgestanden hatte
.
Der ander, anno 70.
Linus Tuscus ex Italia hat verordnet, das kein frawe bloiß heupts in den tempel sult gain, ist glichfals under dem keiser Nerone zum martyr worden.
Der dritte, anno 81.
Celtus, ein geborner romer, hat 25 preister geweihet und eirst in sinen bullen päbstlichen segen geschriben, und ist under keiser Domiciano untheubt und gemarttert.
Der 4 anno 91.
Clemens auch ein romer, hat unzalbar vil zum christen glauben bekeirt, und verordnet das kein laicus einen clericum sult beclagen, und satzt 7 notarios die der marter geschicht beschriben, hat einen brunnen erbitten, keiser Traianus hat in an einen ancker inß meer laissen werffen.
Der 5 anno 101.
Anacletus, von Athenis vß Græcia, disser hat vil bischoff, prester, diaconos geordnet, die heimlich ehe hat er verpotten, das kein bischof dan von drien bischofn sult geweihet noch vom folck beclaget werden. Er ist auch gemartert.
Den 6 anno 110.
Evariscus, von Bethlehem burdich, ein judde, hat den preistern die titel vßgetheilt, die bischoffen wan sie predigten vor gewalt bewaren laissen, den richtern befollen die parthien gnogsam zu verhoeren und nit zu ubereilen, wart gemartert.
Der 7 anno 114.
Alexander, primus, ein romer, heilich und geleirtt bekert vil ratzhern zum christen glauben, deß pabst legaten nit zu hindern, nit mehe dan ein miß an eim tage zu lesen wasser under wein in den kelch zu vermischen, daß weiwasser mit saltz umb zu weihen. Gemartert.
Der 8 anno 124.
Sixtus 1mus, einß hirten sohn von Rom, ordnet daß kein meß dan von preister uff eim altar zuhalten, hat da sanctus in die meß verordnet, daß vom bischof zum pabst appeleirt mogt werden. Gemartert.
Der 9 anno 134.
Thele
sphorus, ein grecus, die 7 weghen vur parschen zu fasten, und das gloria in excelsis zu singen, auch 3 messen uff christag zu halten, ingesatzt. Hat auch der martir croin
untf..
Der 10 anno 144.
Higinus, von Athenis, hat die gradus der wihungen uffbracht, auch die firmongh mit patten und gutten gepotten, die ehe der swagerschafft zum theil verpotten. Ich findt nit daß er gemartert sei.
Der 11 anno 154.
Pius primus, von Aquileia Italus, hat den parschtag uff einen sontagh zu halten gelagt, daß kein cloister jonfer vor 25 jaren geweihet sult werden. Disser ist auch in der martirer zal gesetzt.
Der 12 anno 164.
Anicetus auß Syrien, hat verordnet daß kein geistlicher lanck har oder bart solt zehen, kein ertzbischof solt sich primatum nennen ohn deß paebst erleubniß, die platten zu tragen ingesatzt. Hat auch die croin der martirer verdienet.
Der 13 anno 174.
Sother campanus, ordnet wie die ehefrawen inzuleiten, aißzusturen, und hat vil ander ceremonien ingesetzt ehe er starb,
[482]
Der 14 anno 184.
Eleutherius von Nicopoli ex Graecia. Verordnet das kein speise auß andagt zu verwerffen. Die engellender und vil romer worden von im christen geteufft, starb ohn martiri.
Der 15 anno 194.
Victor primus, auß Aphrica. Verpotte das parschen mit den juden zu halten dan uff einen sontag von 14 biß uff den 21 tagh deß eirsten monats. Nemants sult daß h. sacrament untf. der haß trage. Ist auch under die martirer gesetzst.
Der 16 anno 204.
Severinus ein romer. Hat die 4 quatertemper ingesatzt, und verordnet daß alle christen zum wenigsten einß im jair zu parschen communicern sulten. Ist martir gestorben.
Der 17 anno 219.
Calixtus primus auch ein romer. Hat ordineirt daß keiner zum bischof sol gewihet werden, er sei dan ordentlich darzu erwelt. er hat die kirchoiffe geweihet und vffprach. Ist mit dem swerde gemartert.
Der 18 anno 224.
Urbanus primus, ein romer. Hat ordineirt daß neman bischof sult erwelt werden der nit zu vor prester oder diacon were. Das ein abt 1mam tonsuram mogt geben, daß kein kilch dan von golt, silber, oder zin sult gebrucht werden, alle der kirchen erbgutter sulten under geistlichn gemein sin. Ist von den ungleubigen gemartert.
Der 19 anno 235.
Pontianus ein romer. Inß ellendt Sardiniæ verdambt, da er starb, ihn sin stadt folgt Ciriarus nam daß pabstumb nit an hat die cron der marter mit den eilfftusent jonffernern zu Coln dheilhaft gewesn, und ist nit in die zal der päbst geschriben.
Der 20 anno 239.
Antherus, ein grecus. Befalch der martir leben zu beschriben daß die gedegtniß mit dem leben nit verginge. Wart auch gemartert.
Der 21 anno 241.
Fabianus ein romer. Erwelt durch ein weisse taub, verbanet die einen preister sclain, satzst der crisam alle jar zu wihen, verbot die ehe den nachbewanten, gebot derimal im jar zu communicern. Wart gemartert.
Der 22 anno 250.
Cornelius ein romer. Ordnet daß neman das h. sacrament dan von eim preister begern sulte. Wolt kein abgotter ehren, derhalb gemartert.
Der 23 anno 254.
Lucius ein romer. Er bestimpt die orter und stuille der der primar= ehn, primaten, ertzbistumenn. Ist auch inß ellendt komen und gemartert.
Der 24 anno 258.
Stephanus ein romer. Ordnet daß der preister und leviten kleider nirgen dan in der kirchn zu brauchen. Wart untheubt und gemartert.
Der 25 anno 260.
Sixtus secundus, ex græcia. Ordnet daß kein meß zu thun dan uff geweiheten altarn, hat s. laurentium hispannum zu Rom pragt, hat drei ketzereien widderfecht, auß dern anclagt entheubt und gemartert.
Der 26 anno 263.
Dionysius ein monich. Hat die kirspeln und kirchoffe jeden folck besonder zugetheilt, da bei jeder begnogich sult sin, im 6 jar gestorben.
Der 27 anno 269.
Foelix secundus, ein romer. Er hat die festage der martirer und kirchweihunge ingesatzt. Starb wie ein martir.
Der 28 anno 273.
Euticianus, von luna vß Tuscia itatus. Ordnet die neuwe fruchten und weintrauben uff dem altarn zu weihen. Die clagt schriftlich mitzutheilen, hat 300 marter selbst begraben, und auch gemartert.
Der 29 anno 275.
Caius, auß Dalmacia. Hat die gradus zum præster zu verordnet. Er flohe die martir, wart doch erraschet und gethoedt.
Der 30 anno 289.
Marcellinus ein romer. Im 4 concilio stehet von dissem pabst.
Der 31 anno 304.
Marcellus ein romer. Wart in einem vehestal versclossen, darin er von stack starb.
Der 32 anno 307.
Eusebius, ex Græcia. Gestattet, da ein jonfer die einem die ehe verheischen in ein cloister mogt ghain. Hat daß fest inuentionis s. crucis ingesatzt, dieweil eß sittelena under im fonden. Gemartert.
Der 33 anno 310.
Melchiades, ein artzen. Sin blut und leib offert er auff daß crutzs.
Silvester primus, ein Romer, hat den keiser Constantinum allereirst geteufft und christen gemacht, derhalb vil bei (der kirche) erhalten, die romische kirch seir erhohet mit freiheit und macht, also das darnach nit so vil pabst gemartert sin als vorhin, hat vil in concilio Niceno ausgericht, darin doch Paphnutius der prester ehe erhilt. Er hat ordineirt, das der pabst allein vom bischof sol geweihet, das kein sach der geistlich von weltlichen zu hoff sol gehandlet werden. Es ist sin heubt zu Coln und nit zu Rom in groisser erhen, das wonder..
Der 35anno 334.
Marcus ein romer. Verordnet daß der bischof Hostiensis alzit den paebst in einer choirkappen nach siner erwelungh weihen sol, auch das simbolum athanasii in der kirchen zu singen.
Der 36anno 336.
Iulius primus, ein romer. Er straffen die wilche ein consilium gegen die arrianer zu Antiochia ohn in gehalten hat. Er baute zu Rom zwa kirchen und freihoiffe, hat lang regeirt.
Der 37anno 352.
Liberius ein romer. Wart vom keiser Constancio inß ellendt verschickt doch folgendt widder erledigt, do wart der pabst arrianischs. Der christen in kirchen mit thoitsclain nit verschonet.
Der 38anno 366.
Foelix 3, ein romer. Hilts widder die arrianer, derhalb gemarter.
Der 39 anno 368.
Damasus, hispanus. Hat mit rhade divi hieronimi aller paebst leben beschriben, verordnet die misse und psalmen zu singen.
Der 40anno 384.
Syricius ein romer. Erleubte den cloisterleuthn bischoffe zu werden, und die versointe ketzer nit widder zu teuffen. Verbot bigamos zu weihen.
Der 41anno 402.
Anastasius, ein romer. Verbot den glidlosen, und lamen die weihungh.
Der 42anno 404.
Innocentius primus. Gebot den satertagh zu fasten, und verbot die simonei, und den preistern ire weiber nit von sich zu thoin, setzet vil regel von monchen iuden, heiden, einsidlern.
Der 43anno 419.
Zozimus, græcus. Ist erwelt alß die gothi Italiam verstevret, wolt nit daß in concilio carthaginensi etwaß ohn in scleissen solt.
Der 44anno 420.
Bonifacius primus, ein romer. Deß preister Iocundi sohn, widder dissen wart ein ander pabst Evlatius zu Rom erwelt, aber der keiser Honorius confirmeirte Bonifacium, verbot fort nit mehe zwein zu kesen.
Der 45, 46anno 428.
Celestinus primus, campanus. Gebot, psalmen, introitum, graval, epistel, und evangelium vor dem offertorio zu singen.
Der 47anno 432.
Sixtus 3, ein romer. Disser wendet alle sin gutter zur kirchen und armen war deß ehebruchs verclagt und von 57 bischoffen vor unschuldich erkant, sin cleger in ellendt verdambt, deß hab confisceirt.
Der 48anno 446.
Leo primus, magnus genent. Hat verpotten das alleluia, und gloria in der fasten zu singen, und den prkestern gepotten ire weiber zu haben als hetten sie die nit. Jede provinz sol jarligs zwei concilia halten.
Der 49463.
Hilarius auß Sardinia. Verbot den pabsten daß sie keinen nachfolger setzen sullen, dan die sullen von den geistlichen darzu erwelt werden.
Den 50475.
Simplicius von Tiburtina. Erkleirte daß der romische steil der eirst aller kirchen were, daß kein clericus kein besitzung der beneficien vom leien untfangen sulte. Regerte 25 jar, 1 monat 7 tagh.
Den 51anno 484.
Foelix ein romer eineß præister Foelicis sohn. Er ordineirt daß die kirchen von den bischoffen geweihet sulten werden.
Der 52anno 490.
Gelasius apher. Disser bestetiget die biblische bucher, und verdampt alle apocriph
os und nennet sie. Er war ein sohn deß bischofs Valerij. Er verbannet den
den
koninck Vandaluru
m mit allen sinem folck. Daß alle renth und offer in 4 theil getheilt sulten werden, alß dem bischoff, clero, armen, und kirchen.
Der 53495.
Anastasius, ei
n romer. Setzt daß man umb deß glubenß willen nit z
encken sol. Ist gehelich gestorben durch vßfallendt ingeweide,
[483]
Der 54anno 497.
Simachus auß Sardia. Verbot das kein pabst vom pabstumb etwaß moge altenern oder verwetzeln. Er hat siner zwein gegenpaebst Laurentium und Petrum, daher groiß uffroir und thotsclege in Rom untstunde, das macht die richthumb.
Der 55anno 512.
Hormesda campanus. Er gebot die ehe mit offentlicher hoichzit zuhalten. Erlangte vil vom keiser, und ko. von Franckrich.
Der 56anno 521.
Iohannes primus, auß Fuscia. Umb daß er die arrianer verfolgte wart er in gefenckniß geworffen, dar in er von leide, hunger, gestanck starb.
Der 57anno 524.
Foelix et Samius. Befalch den heiligen olii den krancken zu reichen.
Der 58anno 528.
Bonifacius secundus ein romer. Disser setzet das nach abganck einß paebst ein ander in drien tagen (so eß moglich) gesetzt wurde.
Der 59anno 530.
Iohannes secundus ein romer. Dem keiser Iustinianus kostliche gefeß schencket.
Der 60anno 533.
Agapitus. Ein romer und sohn des præsterß Goriani, bekert den keiser Iustinianum von arrianischer ketzereien.
Der 61anno 539.
Siluerius campanus. Eineß romischn bischofs hormisdæ sohn, von Theodorico der gothen ko. gesatzt aber durch den keiser abgesetzt, in ein cloister verstossn nit ohn argwon deß vereinß gestorben.
Der 62anno 541.
Vidilius ein romer. Der zu Constantinopel durch anregen der keiserinnen Theodoræ jamerlich am strick gescleifft und gemartert.
Der 63anno 553.
Pelagius ein romer. Gebot die sieven gezeiten alle tage zu bitten, und daß abbates ordentlich erwelt sulten werden.
Der 64anno 563.
Iohannes tertius ein romer. Disser zit hat Armenia den christen glauben angenomen. Ist von leide gestorben.
Der 65anno 577.
Benedictus primus, ein romer. Er speisde Rom in groisser dhurungh.
Der 66anno 582.
Pelagius secundus ein romer. Ohn bewilligung deß keiserß erkoren. Erwarb doch vß forcht deß keiserß stim und confirmation.
Der 67anno 592.
Gregorius primus magnus, ein romer. Seir rich und willich arm, war ungern pabst, columna ecclesiæ, hat vil boich geschriben, nennet sich eirst, servum servorum dei. Hat die begencknißn und monstunden uffgericht. Starb im zweiten jar des keiserß Phocæ.
Der 68anno 605.
Sabinianus, ein kindt Gregorii 1 hat ordineirt die clocken zu lauten und lampen in kirchen zu brennen. Einß straifflichen thoidts verstorben.
Der 69anno 607.
Bonifacius 3, ein romer. Erlangt von keiser Phoca das primat aller kirchn, des Constantinopel widdersprach. Er schreibt sich erst pabst.
Der 70anno 608.
Bonifacius 4 ein marsilies. Verendert zu Rom templum aller gotter in die ehre aller hilligen. Er macht sineß fatterß hauß zum cloister und fundert dar mit erbgutter, alles mit keisers bewilligungh.
Der 71anno 615.
Deusedit ein romer, und sohn Stephani des subdiaconi. Er verbot den gefattern die ehe mit den geteufften gatten.
Der 72anno 618.
Bonifacius 5 campanus. Setzet daß die flugtigen in kirchn frei weren.
Der 73anno 622.
Honorius campanus. Hat vil gotzhuser in Rom gebaut, reparirt.
Der 74anno 635.
Severinus 2, ein romer. Von deß keiser stadthelder bestetiget.
Der 75anno 636.
Iohannes 4 auß Dalmacia. Ordnet daß die reuber der kirchengutter die wirfeltich widdergeben moisten. Disser zeit satzet der ko. Lombadiæ in alle sin stedte einen arrianischn bischof und einen romischn zu glich.
Der 76anno.
Theodorus, gr
æcus. Er setzst in die parschkertzs zu weihen, und verbanner Petrum patriarch
am constantinopolitanu
m und ander kertzer inß ellendt,
[483']
77645 anno.
Martinus primus von Tuderto. Disser bannet Paulum zu Constantinopel derhalb in Constantinus 2 keiser fangen leiß und inß ellendt schicket.
78anno 651.
Eugenius primus, ein romer. Ordnet, das jeder bischof sult boißkercker haben, die pfarhoiffe bei die kirchen zu bauwen, keinen cloisterman widder sinen willen im cloister zu behalten.
79anno 654.
Vitalianus, campanus. Hat die orgalen zum gotzdeinst erleubt.
80anno 668.
Adeodatus ein romer und cloisterman. Hat s. Benedictum den abt uff den bergh Cassinum gesatzt, da vorhitzs apollinis oracula geschehen.
81anno 672.
Donus ein romer. Hat etliche verfurte ketzerische monch bekeirt.
82anno 673.
Agathon, siculus. Hat ein concilium zu Constantinopel gehalten.
83anno 679.
Leo secundus sipvlus. Erleubt alle tage frei zu teuffen, und verbot vor das pallium etwas zu geben.
84anno 681.
Benedictus secundus ein romer. Erlangt von keiser Constantino 2 wer von geistlichen und folck zu Rom erwelt sult ohn deß keiserß bestegungh pabst sin.
85anno 682.
Iohannes 5 von Anthiochia. Macht ein boichlin von wirdigheit deß pallii.
86anno 683.
Conon ex Tracia in Sicilia erzogen. Wart baldt kranck un starb.
87anno 684.
Sergius primus, sirus von Anthiochia. Ist gegen zweien andern vorgezogen, under dissen haben alle saxen den christenglauben angenomen.
88anno 695.
Iohannes 6, græcus. Hat vil gefangen erloist und kirchn gebessert.
89anno 704.
Johannes 7 ein romer. Hat vil bedehusser gebawet und gezieret.
90anno 707.
Sosinus, ein sirus. Repareirt tempel und starb seir kurtzß.
91anno 707.
Constantinus auch sirus. Dem Iustinianus gen Constantinopel komen leiß, dar er in umbfinge und im die foeß kusset.
92anno 713.
Gregorius secundus ein romer. Hat durch Bonifacium die deutschn bekert, und keiser Leonem 3, bildenstormer und ketzer verbannet.
93anno 732.
Gregorius 3, ein sirus. Untsatzt keiser Leonem 3 deß keiserthumbs. Hat den canonem in der missen gemeret.
94anno 741.
Zacharias ein romer. Der hat friden in Italia und Longobardia gmacht.
95anno 752.
Stephanus secundus. Dissem zough Pippinus vor Rom untgegen, steige vom pferde, kusset dem pabst die foeß und leitet ihn uff sin pallatium.
96anno 764.
Paulus primus, ein romer. Pabst Stephani bruder, gar barmhertzich.
97anno 765.
Constantinus secundus ein romer. Wart ingetrungen, und widder verworfen.
98anno 768.
Stephanus 3, siculus. Regeret im pabstumb seir wol
.
99anno 772.
Adrianus primus ein romer. Dem Carolus magnus die foeß kuste und ewigen friden samen machten. Regeret bei 24 jar.
100anno 796.
Leo tertius ein romer. Roiffet Carolum magnum auß Saxen umb hilf an, alß der gen Rom quam kronet er in zum keiser, und Pippinum zum koninck in Italia. Starb im 21 jar sineß pabstumbs alß er vil vom keiser erlangt het.
101anno 817.
Stephanus 4tus ein romer. Hat Lodovicum Caroli magni sohn gekront.
102anno 820.
Pascalis tertius ohn wissen des keisers erwelt, deß er sich untschuldigt und wart doch vom keiser mitgedinge confirmeirt.
103anno 827.
Eugenius secundus, ein romer. Wart von sinen finden der augen beraubt und gemartert.
104anno 830.
Valentin
us ein romer. Von menniglich erwelt, starb in 40 tage
n,
[484]
Der 105anno 831.
Gregorius 4tus ein romer. Hat auß bitt keiser Lodwici primi allerhilligen tagh 1 novemb. ingesatzt. Diß fest in Dutzlandt und Franckrich eirst gehalten.
Der 106anno 846.
Sergius secundus, ein romer. osporri genent, daß heischt, semßmaul, den namen moist er verandern, darnach quam der veranderongs brauch uff.
Der 107anno 848.
Leo 4tus. Disser sol einen gifftigen basilicum in ein loch vertriben haben.
Der 108anno 858.
Iohannes 7 war ein gelertes weib Augeniß gnent vß Engellandt geborn. Geberte ein kindt in der procession, und wart an dem orde begraben.
Der 109anno 860.
Benedictus tertius ein romer. Quam unwillich an das pabstumb.
Der 110anno 863.
Nicolaus primus ein romer. Hat die bulgaros zum glauben bekirt. Setzst das keiner eines concubinarii miß sult hoeren. Gein keiser sult sich der geistlichen gutter underwinden. Er confirmeret der voriger paebst decreta.
Der 111anno 873.
Adrianus secundus des bischofs Talati sohn. Ein romer vom keiser confirmert.
Der 112anno 879.
Iohannes 8uus ein romer. Gefangen, erloist, angenomen vertroib die saracenos.
Der 113anno 889.
Martinus secundus bracht das pabstumb mit listen an sich. Seir ehrgeitzich.
Der 114anno 890.
Adrianus tertius ein romer. Ein koener man, verbot deß keiser wal und confirmation zu erwarten, dan den preistern sult deß pabst erwelong frei sthain.
Der 115anno 892.
Stephanus 5, ein romer. Hat vil uberfalß, bauwet vil cloister.
Der 116anno 897.
Formosus, portuensischs biscoff. Quam durch geschenck anß pabstumb.
Der 117anno 900.
Bonifacius 6 von Tuscia. Regeret allen 26 tag und starb.
Der 118anno 900.
Stephanus 6, ein romer. Hat Formosum nach sinem thoidt geschandt.
Der 119anno 901.
Romanus, ein romer. Macht pabst Stephani handlung kraftloiß.
Der 120 anno 902.
Theodorus secundus ein romer. Beschutzet Formosum widder Stepahnum.
Der 122anno 90_.
Benedictus 4tus, ein romer. Sol uffrigtich und mit lob regert haben.
Der 123anno 90_.
Leo 5, von Christophorr sinem diener in kercker gelagt starb vor leide.
Der 124anno 907.
Chritophorus eitzbenenter. Untsetzet, starb auch im verdeinten kercker.
Der 125anno 908.
Sergius 3, ein romer. Disser hat den doeden Formosum laissn uffgraben, kopffen, erdrencken. Sehe, waß hilligkeit ist diß.
Der 126anno 915.
Anastasius ein romer. War stil und behut gegen jeden.
Der 127anno 918.
Lando, ein romer. Fridmechers so dunckeln lebenß daß in etlich nit zeln.
Den 121anno 903.
Iohannes 9, ein romer. Der 121 pabst ist oben nach Theodoro secundo vergessn. Hat deß Formosi sach uff dem concilio zu Ravenna vertadingt.
Der 128anno 928.
Iohannes 10 ein romer. Deß pabst Sergii sohn, ein kreichsman.
Der 129anno 930.
Leo 6, ein romer. Wolt vil guts thoin, starb aber baldt.
Der 130anno 931.
Stephanus 7 ein romer. Lebte nit uber, 13 monat.
Der 131anno 934.
Iohannes 11, ein romer. Erschein ein blutiger brun zu Genva.
Der 132anno 938.
Leo 7 ein romer. Hat nitzs gedegtniß werdich vßgericht.
Der 133anno 942.
Stephanus 8 der eirste dutscher pabst. Wart von den romern findtlich verfolgt, zerhackt und gelempt, das er nitzs vßrigten mogt.
Der 134anno 945.
Martinus
terti
us ein romer. Ein fridtsamer, stillet alle krege in Italia,
[484']
Der 135anno 949.
Agapitus secundus ein romer. Bewegt Ottonem von Saxen widder Berengarium den keiser.
Der 136anno 959.
Iohannes 12, ein sohn alberti deß konincks Italiæ. Mit gewalt und list ingesatzt. Ein unloblicher pabst, im ehebruch vom eheman betretten gethoit.
Der 137anno 969.
Benedictus 5, wart inß pabstumb ingedrongen, von keiser Ottone gefangen gen Halsburgh inß ellendt verschickt.
Der 138anno 969.
Leo 8, von Ottone primo gesetzet. Derhalb er dem keiser den pabst zu erweln befalch.
Der 139anno 970.
Iohannes der 13 von nornonse, gefangen und widder igesetzet.
Der 140anno 974.
Benedictus 6, ein romer. In die Engelburgh gedrungen da erwurgt.
Der 141anno 976.
Donus secundus etlich nemen dissen namen Bonus. Starb im eirsten jar.
Der 142anno 976.
Bonifacius 7. Der quam mit list in, und ab, flohe mit den leinsten.
Der 143anno 980.
Benedictus 7, ein romer. Kronet Ottonem 2 und Theophaniam sin hausfrawe.
Der 144anno 981.
Iohannes 14, ein romer. Starb im Engelburgh von stanck und honger.
Der 145anno 981.
Iohannes 15, ein romer. Ein sohn deß prester Bonus, wante alles an sin frunde, derhalb eß die geistlichen mit im balde vßmachten.
Der 146anno 982.
Iohannes 16. Disser wart inß ellendt geschickt und widder beroiffen.
Der 147anno 993.
Gregorius 5, ein saxß. Der mit dem keiser Ottone tertio die sieven deutscher churfursten bestedigt, wilches uff heutigen tagh noch duret.
Der 148anno 996.
Iohannes 17. Disser quam von Constantinopel und schencklich umbs leben.
Der 149anno 99_.
Siluetser secundus gallius. Ein cloisterman, swatzlunteur, ist keiser Ottonis 3, scholmeister gewesen. Hat sich ein dematon uffer ergeben.
Der 150anno 1002.
Iohannes 18, hat daß fest aller seelen ingesatzt. Balt verstorben.
Der 151anno 1002.
Iohannes 19 ein romer. Richtet vor moissigkeit nitzs lobligs vß.
Der 152anno 1007.
Sergius quartus ein romer. Der alle sin gemoede zu got keret.
Der 153anno 1011.
Benedictus 8 tusculanus. Hat keiser Henricum Bavariæ von den churfursten allereirst erwelt, gekronet, regent 12 jar.
Der 154anno 1022.
Iohannes 20, ein romer. Kront keiser Conradum. Hat kein weihungh.
Der 155anno 1032.
Benedictus 9 auch tusculanus. Untauglich pabst, umb geldt abgestanden.
Der 156anno 1039.
Siluester tertius ein romer. Mitgeschenckt ingetretten und untsetzt.
Der 157anno 1040.
Gregorius 6, ein romer. Ingekaufft, diß vorg. alle drei untsetzt.
Der 158anno 1041.
Clemens secundus von Bambergh. Disser verbot den romern die uhal einß keiserß, er notigt sie dan darzu, ihm wart vergeben.
Der 159anno 1049.
Damasus auß Beiern burtich. Hat sich ohn waal, selbst ingesatzt.
Der 160anno 1054.
Leo 9nus ein deutscher. Einfeltiger man wart pabst auß deß keiserß befelch. schafte das der keiser von Constantinopel das heiligh grab gewan, daß 37 jar bei den heiden gewesen.
Der 161anno 1054.
Victor secundus, ein beier. Auß gunst keiser Henrichs zum pabst gemacht. Hilt 2 concilia.
Der 162anno 1057.
Stephanus 9, ein lotringer. Disser befleiß sich die meilendische kirch mit der romischer motter krich zu vereinigen, da van sie 200 jar abgefallen war, daß sie die widder erkennet.
Der 163anno 1058.
Benedictus 10. Dissem waß hillebrandus untgegen der gern selbst pabst gewesen, biß er inß ellendt vertriben wart.
Der 164anno 1058.
Nicolaus
secund
us ein burgund
us. Disser kronet keiser Henricum 4tu
m [485]
Der 165anno 1062.
Alexander secundus von Meilain. Unwissendt erwelt. Erhilt eß doch mit blutvergeissung widder sinen gegenpabst.
Der 166., anno 1073.
Gregorius VII, Etruscus, vorhin Hillebrandus genant, ein swartzkunstner, hat bei 9 pabsten nach dem pabstumb getragtet. Disser tragtet keiser Henrichen nach dem leben und verbannet in, diss sol ein seelloser mensch gewest sin.
Der 167., anno 1085.
Victor III, abbas Cassinus, gutt Hillebrandischs, keiser Henrici IV. fint, den er mit gifft, im kilch zubereitet, hingerichtet sol haben..
Der 168anno 1087.
Urbanus secundus, ein cloisterman. Eindregtich erwelt, hat doch vil widderwertigkeit.
Der 168anno 1100.
Pascalis sdus hat vil widderwertigkeiten von zweien gegenpabsten.
Der 169anno 1110.
Gelasius secundus, caietanus. Eindregtich erwelt, wart vom keiser verjagt.
Der 170anno 1120.
Calistus secundus burgundus. Ein grave, machte mit keiser Henrich friden.
Der 171anno 1126.
Honorius secundus von Bononia. Disser ginge andern in der erwelung vor.
Der 172anno 1130.
Innocentius secundus ein romer. Machte den canonen, si quis swadente diabolo, 17 4 6. Under dissen pabst und koninck Conrado von Swaben, war der außzugh zu Weinsbergh, daher etlich flugtigen uff Coln quamen.
Der 173anno 1146.
Celestinus
secund
us diß Celestinus starb im 5 monat.
Der 174anno 1146.
Lucius secundus, von Bononia. Befordert den herzugh uff Hierusalem uff s. Bernhardts ermanongh, dar zwischen starb er peste.
Der 175anno 1147.
Eugenius tertius. Dissen hat s. Bernhardt zum monchen und abt vorhin gemacht.
Der176anno 1153.
Anastasius 4tus ein romer. Hat in dhevrung der welt vil gutzs vor.
Der 177anno 1156.
Adrianus 4 auß Engelandt. Bekert Albaniam und Norwegen und irret sich mit den romern wegen deß regiments.
Der 178 anno 1160.
Alexander 3 von Senis. Disser trat keiser Fredericum uff haltz und sprach, super aspidem et basileum, _ et mihi et petro.
Der 179anno 1182.
Lucius, der 3 von Luca. Widderstunde der romscher rhatzhern regiment.
Der 180anno 1187.
Urbanus 3 von Meilan. Do Saladinus Hierusalem erobert, starb er von leide.
Der 181anno 1189.
Gregorius 8 von Benevento. Nam einen zogh uff Hierusalem vor.
Der 182anno 1189.
Clemens 3. Disser bracht den keiser, die koningen Franckrich und Engellandt gen Hierusalem, daß widder zu gewinnen.
Der 183anno 1191.
Celestinus 3, ein romer. Kronet keiser Henricum 6, gab im Constanciam die nonne, erbin zu Sicilien. Sin gemode stunde nach Hierusalem zu gewinnen.
Der 184anno 1198.
Innocentius 3 camapattus. Disser hat librum decretatium gemacht, und die heimliche orenbicht eirst ingesetzt.
Der 185anno 1217.
Honorius 3, ein romer. Dissen haben die ingesclossen carnales erwelt. Hat keiser henricum 2 gekronet und widder verbannet, umb der kirchen gutter willen die er ingenomen het.
Der 186anno 1227.
Gregorius 9 campanus. Hat vil irtumbs mit k. Frederico 2. Er hat mit Raymundo decretales ordentlicher __ in 5 bucher gestelt.
Der 187anno 1241.
Celestinus 4 von Meilan. Starb er er fridt mit k. fred. 2 kunth machen.
Der 188anno 124.
Innocentius 4 von Genva. Untsetzt Fredericum 2 der Italiam verwoistet. Er canoniserte vil. Er befalch den cardinaln roede hoede zu tragen. Er setzet das fest nativitatis mariæ in.
Der 189anno 1255.
Alexander 4 campanus. Widdersetzet sich Manfredo vß Sicilien. setzet die einsedler in die stedte zu predigen und bicht zu hoeren.
Der 190anno 1262.
Urbanus 4 gallus. Hat der hern lichnams tagh ingesetzt.
Der 191anno 1265.
Clemens 4 von Norbona. Hat weib und kinder gehat. Er hat gestattet Conradinu
m von Swaben, und Fredericu
m von Oisterich zu untheubten durch Carolu
m Franci
æ fratrem,
[485']
Der 192anno 1271.
Gregorius 10 von Meilan. Er vertroge die venediger und genueser.
Der 193anno 1275.
Innocentius 5 burgundus. Ein prediger monch, saß 6 monat.
Der 194anno 1276.
Adrianus 5 von Genva. Und k. Rudolpho primo gedagt die macht Caroli ko. Siciliæ zu dempffen, den die paebst da hin befordert hatten.
Der 195anno 1277.
Iohannes 21 auß Portugal. Ist zu Viterbio einßfalß von der muren gestorben.
Der 196anno 1278.
Nicolaus 3, ein romer. Macht vil monchen zu cardinaln und bischoffen.
Der 197anno 1281.
Martinus 4 gallus. Disser starb in der gwelffen und gibiner uffroir.
Der 198anno 1286.
Honorius 4, ein romer. Er bestetiget der carmeliten orden.
Der 199anno 1288.
Nicolaus 4 pirenus. Franciscanus, macht vß vil orden cardinale.
Der 200anno 1294.
Celestinus 5 von Merona. Ein einsiddel monch wart uberredt verleiß das pabstumb, starb im gefenckniß, nachmailß canoniseirt.
Der 201anno 1294.
Bonifacius 8 campanus. Geleirt, verkeirt, bleiß durch ein roir daß Celestinus abstein sult. Setzet das guldin jar in. Richtet sextum und extanagantes uff. Kronet Albertum 1 zum keiser und ko. in Franckrich, aber der von Franckrich finge in, das er auß trauren starb.
Der 202anno 1304.
Benedictus 11 italus, ein dominicanus. Er absolueirt den ko. von Franckrich.
Der 203anno 1305.
Clemens 5, ein vasconier ein ritterß sohn. Disser hat templarus vßgebilliget.
Der 204anno 1317.
Iohannes 22 caturensis. Wart uber 2 jar nach inscleissung der cardinal erwelt. Er unierte bistumbe und abdeien, canoniseirt s. Thomam de Aquino. Er bannet keiser Lodovicum bavaren..
Der 205anno 1334.
Benedictus 12 von Tolosa. Ein cistercienser monich besteiget zu Avion, hat kein spruch gehat. Er aggrweirt den ban k. Lodovici.
Der 206anno 1343.
Clemens 6, ein monch. Zu Avion erwelt da er auch starb. Aber sin keiser Lodovici stadthelder gab er die stedt Italiæ zum eigenthumb in.
Der 207anno 1353.
Innocentius 6, doctor iuris utriusque. Gab die præbenden den werdigen. ordineirte den gerichtz personen ire salaria. Erobert die stedte Italiæ widder.
Der 208anno 1363.
Urbanus 5, zu Avinion erwelt. War keisers Caroli 4 frundt.
Der 209anno 1372.
Gregorius 11 ist auch zu Avion erwelt, da der pabst hof und sitzs 70 jar gewesen. Quam eitze auß Gallia anno 1376 widder gen Rom. Bleib fort da, und bessert alles.
Der 210anno 1374.
Urbanus 6 von Neapoli. Ein pabst zu Rom, macht 29 cardinäl.
Der 211anno 1374 scisma.
Clemens 7, von den gallischn cardinaln erwelt. Saß zu Avion.
Der 212anno 1389.
Bonifacius 9, saß zu Rom. Da er allen gewalt an sich nam.
Der 213anno 1394.
Benedictus 13. Saß zu Avion in Gallia 21 jar, biß uffs concilium constanciense.
Der 214anno 1404.
Innocentius 7, paebst zu Rom. Dahin 11 legaten zu im gesant friden zu machen alle romer zur finstern auß leiß werffen. Da von ein groß uffrur untstunde daß er verleiff, und uffs letzst widder in Rom quam.
Der 215anno 1406.
Gregorius 12. Ein venediger, zu Rom erwelt. Disser und Benedictus zu Gallia erwelt der 13 worden beide zu Pisa auff dem concilio untsetzt von beider sidtzs cardinaln.
Der 216anno 1409.
Alexander 5, ein franciscaner auß Cardia. Untsetzt keiser Ladislaum.
Der 217anno 1410.
Iohannes 23, von neapolischen adel. Disser trang sich mit gewalt inß pabstumb, pragt daß concilium constanciensi zu wegen. Gefangen abgesetzt, inß cloister gestossn, zu lest von sinen nachfolger erledigt.
Der 218anno 1417.
Martinus 5, ein romer. Hilt im concilio zu Costen als ein obman das mittel. Derhalb in keiser Sigismund
us und cardinales vermogten, da wart er zu
m pabst erwelt. Und an
n0 1414 Johannes Huß im
gleide verbant,
[486]
Der 219anno 1431.
Eugenius 4tus von Venedigh. Ein verwegt man, treib den rhadt zu Rom auß, und wart widder vertriben. Er kronet keiser Sigismundum, bestetigt k. albertum, folgt nit uffs concilium basiliense. Zu Florent underworffen sich 13 nationes dem stoil von Rom.
Der 220anno 1438.
Foelix 5, ein hertzogh von Sophoy. Zu Basel erwelt, uffs letzst willich abgestanden. Eitz untstunde die disputatio, ob der pabst uber daß concilium were, oder nit. Disser pabst hat keiser Fredericum 3 gekronet.
Der 221anno 1447.
Nicolaus 5 sarsanus. Hat vil alter boicher ernuwert. Das guldin jar von 50 zu 50 ingesatzt. Starb bekommert als Mahomet der turck im jar 1453 Constantinopel mit dem orientischn keiserthumb erobert hat.
Der 222anno 1455.
Calistus 3, hispanus. Schickte sich nach vorigem verluß hart zum turcken zogh.
Der 223anno 1458.
Pius secundus von senis, vor aeneas siluinis keiser Frederici 3, orator und rhadt. Untsetzt den bischof von Mentz. Zu vor gut, nach geitzich.
Der 224anno 1464.
Paulus secundus. Ein kauffman gewesen, wat geitzich und milde.
Der 225anno 1471.
Sixtus 4tus auß Liguria. Franciscanus, war freigebich und milde.
Der 226anno 1484.
Innocentius 8 von Genva. War fridsam, hat vil ablaß geben.
Der 227anno 1492.
Alexander 6, hispanus. Hat mit dem koninck von Franckrich wirck. er kronet Maximiann 1 den keiser. Hilte vil von bidler monchen.
Der 228anno 1503.
Pius tertius senensis. Dem ist gifft zubereidt daß nit dan 27 tage regert.
Der 229., anno 1503.
Julius II, aus Liguria, ein kreichsmann und woister menschs.
Der 230., anno 1513.
Leo X, de Medicis, Florentinus, ein musicus und listiger man; under dissem pabst und dem keiser Maximiliano I. ich Herman von Weinsbergh, anno 1518 den 3. jan. geboren bin. Do hat sich Martinus Lutherus widder diss pabst ablass eirst gelagt und disputeirt..
Der 231anno 1522.
Adrianus 6, ein dutzscher von Utricht geborn. Caroli 5 et Ferdinandi gebruder von Oisterih keisern pedagogus et secretarius gwesn. Ein gelerter man, mit gifft hingericht.
Der 232anno 1523.
Clemens 7 de Medicys florentinus. Hat keiser Carolum 5 gekronet. Hat im irthumb mit Luthero kein concilium willen halten.
Der 233anno 1531.
Paulus 3 Farnesius ein romer. Bei disser zeiten sin die ketzerien Lutheri, Zwinglij, widderteuffer im zwang gewesen. Derhalb disser pabst daß concilium zu Trint angefangen.
Der 234anno 1550.
Iulius 3, hat daß guldin jar anno 1550 gehalten. Maria de monte.
Der 235anno 1555.
Marcellus 2 cernuinus. Sagt, nec nomen nec mores muto, 1 jar.
Der 236anno 1555.
Paulus 4, under dissem wart concilium tridentinum continuert.
Der 237anno 1560.
Pius 4. Disser bescloß daß concilium tridentinum.
Der 238anno 1572.
Gregorius 13 boncompan von bononien. Erwelt am 13 maii reformavit calendarium anno 82 abzehende 10 tage. Obiit 10 april. anno 85.
Der 239anno 1585.
Sixtus 5 franciscanus. Erwelt 13 maij, hat koninck Henricum von Navarrn in ban ercleirt, und der succession von Franckrich entsetzt.
Der 240anno 1590.
Urbanus 7 castani ein genueser. 14 septemb., starb uff den 11 tagh.
Der 241anno 1590.
Gregorius 14 de Sfondre mediolan.. Erwelt diß jar den 8 novemb. obiit anno 91.
Der 242anno 1591.
Innocentius 9 von bononia. Erwelt den 8 nov., nit 2 monat regeirt.
Der 243anno 1592.
Clemens 8 florentinus. Aetatis 54 elect. 2 feb. anno 92. Er lebt noch disse stunde ultima septemb. anno 1595.
Was ich in den leben der romischer päbst nach ordnu
ngh deß catalogi finden das ich so kurtzlich in diß boich bragt alß mit moglich gewe
[486'] sen ist.
Mir gefelt auch nit, das ich von etlichen etwas funden, das nit so loblich ist. Dieweil ichs aber unbesonnen mit angezeignet hab, so moiss ich bekennen, das sie nit alle hillige engeln dan menschen gewest sin, bit derhalb, neman wil sich daran(was ich geschriben hab) ergern, und mir das im argen
uffnemen,
dan ich es nemans zu nachteil oder unehren herzugesatzt hab..
Anno 1595 den 1 octob. ist zeitung komen daß her Petrus Broich der rechten licentiatus assessor im keis. cammergericht zu Speir sei worden, das mir sonderlich leib ist, dan er und sin fatter und anher zu
m Grevenstein uff der Hoeportzn, und ich, min fatter und anher zu Weinsbergh sin alte nachparn und gutte freunde gewest und noch sin. Er plach uff der Hoeportzn zu wonen, und wie ich an
no 1583 heubtman in minem fha
nen von eim rhade gesatzt wart, nam ich ihn vor mine
n lautenant an darnach truwet er deß licentiaten Horstginß dochter, gewan kinder bedurfft vil, und sin zwa swestern halten in zu hart mit ireß fatterß hauß, daruß er uff s. margraten Platz in einß dhomherrn hauß zouch wonen, demnach zu s. Cunibertzs in eineß canonichn hauß. Da wart er auch vertriben, uffs letzst zauch er Ad gradus marie an die Trap neigst der kirchen auch eineß canonigen hauß und war eirst mineß gnedigsten hern vo
n Coln commissari
us und nach siner churf.
g. rhadt. Und wie der churfurst und der stadt Coln rhaidt stetich irthumb samen hatten, stundt er dar nach daß er assessor und besatzer im ca
mmergericht mogt werden, das im gluck ist, und dahin mit der haußhaltung verreisen moiß, da er jarligs 700
dall. salarii und gutte competenz wirt haben, da im zu gu
nnen ist.
A. 1595 den 2. oct., wie glichfals den 3. und etliche ander tage darnach, hatzs hart gereiftweiß uff h
altz
ein und taghern gewest und eiß gefroren, dan der norden windt bleiß umb disse zeit scharff, und war ein w
reidt witter.
Und geschach vil schadens an den trauben, die noch keinen wein geschept hatten, der vil waren in dissem spaden jar und herbst. Das weis hat vil gelitten, das roit nit so vil. Daruff quam zeitung, das es oben allenthalben groissen schaden getain und vil tusent foder erfroren weren und die wein, so noch uberpliben, seir saur fallen wurden, also daß disser herbstforst vil schadenß in qualitate et quantitate, wie die gelerten sagen, daß ist in der gueden und vilheit gethain hat, da man einß be
ssern verhoft hat, daß weingartz le
uten, herschappe
rn, kauffleuthen fasbendern schiff und foir
leuthen, und gu
tten drunckgesellen gar ubel bekompt.
Disser herbstforsten ist zu ander zeiten mehe den 2. oct. gefallen, aber im alten calender..
Anno 1595 den 4 octob. hat ein erbar rhaidt der stadt Coln edicta an den portzen und gew
ontlichen orthern ufflaissen sclain und publicern daß neman von burgern und underthanen dem ertzbischoffen und churfursten von Coln, siner churf. g. amptluden bef
ilchabern oder andern einige steur oder schatzs geben oder reichen sol von den erkern, lendereien, und guttern in der b
urban, sweidt, jurisdiction oder kirspeln der stadt baussen den mauren gelegen uff peen und straiff eineß
goltgl. von jedem
h.. So manichen sie de
m geben wurden, die befelchaber und collectorn wilche sulche steur und schatzs fordern oder innemen wurden, sich an dero leib und guttern anzuhalten und eim andern zu
m exempel zu straiffen, und da emanß von burgern oder ingesessen dar uber angefertigt und beschedigett wurde, den wult ein rhaidt uff der stadt kosten vertadingen. Diß edictu
m ist ver
vrsagt worden von den von Brul und andern umbligenden gerichten und herschaften, wilche sulche steur und schatzs sich zueignen und zuschraben wulte ohn zweivel
nit ohn wissen, willen, und befilch irer oberkeiten und hern, d
es ein erbar rhaidt nit gestatten wulte, w
ar aber vo
n alterß in gebrauch und uffheben sulcher steur und schatz ist gewesn [487]
deß kan ich nit wissen. Hie von war vil sagenß binnen und baussen Coln, dan vil in der stadt von churfurstlichen r
ethen amptluden
bef
uluthen geistlichen dienern, sin minem gued
esten herrn geneigt und uff die seithe fielen. Man besorgte sich wol mehr irthumbs. Eß ist noch stil pliben, ein swerdt helt das ander in der scheiden.
Anno 1595 den 4 octob. starb meister Evert Kannegeisserß frawe, uff der Underbach hinder dem Grein an der Hoeportzen, ireß alterß von 44 jarn ungeferlich. Meister Evert war diß jar eirst zu rhade und auch zum bannerhern von den kanneissern gekorn, und hatten iren sohn an die vord
ochter der frauwen zu gulch verheiligt, dar an sie vil kosten gewant und w
enden moisten. Deß lei
ßen sich etliche beduncken, daß sult ein ursach ireß doiths gewest sin, ob sie sunst wol stunden, aber ein wenich scheint bei sulchem handtwircks leuthen vil zu sin, wan dan ein ansehentliche vßlagh vurfeldt, die schreckt und schadet in vil, und wie die leude dan nevlicher und sulchn sch
aden nit gewon sin wie eß innen mehe le
ider und wee thoit, also ist sie gestorben. War ein gutich weiblin licht und nit hoich von personen, und wart in den ganck zu s. Jacob hinder den altar under dem Klocken thorn begraben und uff ire
n grabstein gehauwen
iren namen Evert, _ bannerhern husfrawe
etc.. So hat sie iren man und
zwen sohn nachgelaissen und kein bewanten in Coln.
Anno 1595 den 5 octob. starb meister Gerhart Meil
an snitzler inwoner mineß zinßhauß neigst dem Rabenstein an der borstkrenckten wie gesagt wart sineß alterß uber 42 jar ein klein licht menlin, seir bescheiden g
ederteren, kuns
tich siner arbeit. Hat mir die
richen dhur in das steinen schof under dem Klockenthorn s. Jacob gesnitzlet und gemacht und suester Sibyllen ire heuckenschaff und ander dingen zu Weinsbergh. Hat vorhin ein frawe gehat die ware gebrechlich lam da von zwei kinder
metlin behalten, darnach vor eim jar ein ander frawe getruwet damit er ein kindt gezilt
die er, simpt den last der drier kinder in leben verlaissen. Hat wol eilff broder und swester im leben also unvermogen das sie der kinder kein nach sich nemen und erzehen kunthen. Er kunth wol lesen, schreiben, im choir singen, das er einen gutten offerman geben het wan der fall sich also zugetragen het. Sunst hat in mineß broderß fh
orne uff Oberbach vur einen monsterßschriber angenomen hat, und das ampt gar fleissich bedeint, und alß er dhoit war, hat in daß snitzler ampt und sin fha
nen corpu
r gar erlich zu s. Jacob begraben. Der sterbtagh hilt im almanach s. gerhardts tagh, sine
m name
n glich.
Anno 1595 den 6 octob. hab ich im zeichenhauß am platz, vom b
roggreven Westenbergh und zeichen schreiber
moeß erst gehoirt, wie der ehrwerdigh w
obedel gestrenger her Henrich Ruischenbergh landtcomthur der ba
lien zur bes
en in Mastricht, der allereirst daß dutzsche hauß in Coln bei den carmeliten gegolten, gebawet, berenth, und sich darin gesatzt und haußgehalten nevlicher tage von eim erbarn rhade jarligh die die zeinß
frei gegolten het, von 14
fi. weinß, von 80
mald. kornß, von 10
mald. weiß, und 60
mald. gersten zu siner, und deß ordenß haußhaltungh in Coln, da von s
ei wein broit und beir zinßfrei mogen haben, mit dem bescheide waß sie deß in einem jar weniger zum besten hetten sult in daß ander jar zu
m besten komen. Wie aber eigentlich de
r contract zu beiden seithen gemacht sei, kan ich noch nit erfharen, und wirt diß freilich ein groß
[487'] geldt gekost haben. Und mach disser her Ruyschenbergh von guttem gulischn adel untsprossen pro magnifico viro, vur einen groißthedigen man zu erachten sin, der ein kostfreir her und gutter haußhalter ist sich der oberkeit, hoheß und nederstandts personen geistlichen und weltlichen, gelerthen und ungelerten, burgern und nachparn gar fruntlich und wol weiß zuhalten, der sich unsterblich bei sinem orden, balien, burgern und frunden wirt machen. Ich gedenck siner in allen erhen wolt auch hern im hauß Weinsbergh anrigten, aber wa ist min vermogen, daß gegen dissen hern zu setzen ist. Wie ein fliege gegen einen adler, wa etwaß von mir außgericht werden, daß moiß got gnedigst foegen und gut gluck da
s er allein verlenet dar zu geben. Ich hab kein geldt noch gut damit ich etwaß groiß kunth
e vßrichten.
Anno 1595 den 6 octob. hat mir min gaffelgesel Petrus Droilßhagen im namen joncker Diderich von Hall amptma
n zu Monhem geliebre 32
rad.d pension vom termin lætare an
no 1593 erscheinen, davom min broder Gotschalck wie etliche jar her quiteirt hat. Und bemelter Droilshage
n hat mich gepitten daß verpott uff die wein zu Vristorff uffzuheben, und verheischen mir noch ei
n pension uber drei weghen zu verschaffen inhalt siner handtschrift die er mir da von geben hat, wa eß geschicht, deß hab ich ihm under miner handt ein zittelgin zugestalt daß ich dißmal uff daß verbot verzeigen hab. Ich hab im vo
n gebrachten vorg. terminß de an
no 95 einen
dickart vur drinckgelt geben. Her uber hat man min rechenboich fol. 191 zu besigtigen, da auch die hantschrift licht.
Anno 1595 den 7 octob. ist min leiendecker meister Vrin oder Severin zu mir komen, eirstlich zu Cronenbergh angefangen, uff dem Trauben, uff dem Alten thorn die dagher bestigen mit einem knecht und jongen, darnach in die Achterstraiß uff die heusser, und do etliche tage anderßwa hin gangen arbeiten, widder komen uff die zwei zinßhussergin, uff deß loererß hauß und Johan van Rhaitzs hauß dem meister und knecht den tag jedem 16
alb. den jongen 10
alb. von 5 tagen, aber raidtshauß hat der inwoner verlagt, wirts am zinß abkurtzen, hatten den 25 octob. gethain. Item gehat 1500 deckneil daß tusent 20
alb.. item 3
lb. loezinß samen 15
alb. summa von allen minen daghern diß jar 10
gl. 12
alb. current. Darnach hat sie min broder uff Weinsbergh mit sinem nebenhauß und daghern, und uff die Kirch, Caplanhauß und Schol laissen koemn und die bestigen, dan die
leitagher d
ie moissen pillich alle jar bestigen werden. Ist vor aller reparation und bawe das nodigste wirck.
Anno 1595 den 8 octob. hat man mir min stoblin _en gewermbt und drei tage nacheinander ingestocht zu verruchen und dieweil eß den 2, 3, 6 octob. gereifft und gefroren hat, wie oben stehet und eitz noch kalt war, so hat hab ich daß instochen gestattet, sunst waß eß noch frohe genoich im jar, doch hat ich holtzs stempel und schantzen zimlicher maissen im vurrhade, daß ichs wol dhoin kunth. Hernach aber wart eß linde wetter daß jede das instochen leiß anstain uber 4 oder 5 wechen, in dem november hin in.
Anno 1595 den 8 octob. hab ich miner suestern Sibylln Weinsbergh ire 5
rad.d leibrenthen de termino remigii diß jarß bezalt gegen ire anpart von bedberß fharen, inhalt
[488] unser verschreibung und vertrags dar uber uffgericht, ihn minem copienboich fol. 157 erfindtlich. Waß ihr gegen ihre anpart der renth von Andernach gepurt, dieweil diß jar den 10 aprilis vom jar 95 d
o. annu
ntiatio
nis mari
æ bezalt hab ich sie daß allein vor mich und sich laissen untf. wie oben den 10 aprilis weitleuffich ungezeignet ist.
Das von etlichen jaren unbezalte gegen die unbezalte pensione
n plibt zu gutter regnong stain biß eß bezalt wirt, wie wir deß einß und vergligt sin, mit dem von mir verligte
n schiffnobel bei doctor Pfeffer pro arra vor suester Sibillen und ander verlagtes geldt vur holtzs das laiß
ich bei ihr gegen neif Hermanß kost innen, wie in minem rechensboich fol. 88 da von angerurt ist, das eß ihm zu gut kome, dweil er noch nit mit mir und brodern am dischs ist dan ire eigen kost haben.
Anno 1595 den 9 octob. ist daß Franzosische kreichsfolck vß dem casteil und scloß zu Cammerich gezogen, und daß Hispanisch widder hin in, vermoge der capitulation wilche der grave von
funtes mit den belegerten hern uffgericht hatte, deß sol bemelter von Feuntes bewillige
n in abbrechung deß scloß Clerii binnen sechs tagen, alle geschutzs, kreichs munition und proviandt sullen sie hinder sich uff dem scloß laissen, sunst mit flegendem fhanen, trometen pfiffen und tromen zu roß und foeß abzehen, die marschalckin von Boliney mit iren kindern, frawenzimmer, adel, capitein, knechten und gesinde, sullen mit iren gereiten guttern und stiffel, mit iren kurtzen wagen und pferden hinzehen und in ire sicherheit vergleidt werde
n der hertzoch von Baligny und marschalck mit etlichn andern herrn sullen auch confargeit werden und gleidt haben in Franckrich zu zehen. Deß sullen sei dem bischof von Camerich nitzs nachhalten waß er verlauffener zeit angekeirt hat, die kauffluthe, burger, geistliche von Camerich sullen unbesweirt frei unbeschedigt pliben und jeder nach hauß mogen zehen.
Denselben 9 octob. umb die 2 stunde sin die frantzosischn vß und ab dem casteil gezogen und die hispanischn daruff und in. Hie von sampt den scloß und stadt oben den 24 julij, und 29 septemb..
Anno 1595 den 10 octob. uff tag s. gereonis
starb Franz Neustadt, ha(r)nersmecher und dern bannerher und raitzman, sines alters zwischn 60 und 70 jaren. Ich hab 30 ire mit ihm zu rhade gesessen.
War ein gespreich und koen man, von siddiger sitten. Er war vorzeiten habselich, dreib groissen handel mit harnerschn und was darzu gehoirte, feile aber durch borg und burgschaft in groissen irtumb und schaden zu Frankfort und anderswa, wie auch hie in Coln, daraus er sich swerlich reissen kunt, also das er uffs lest narlois wart und sich behelfen moist, so neulich, als er kunte. Doch hat noch alles mit ehren umbgewert. Plach zu wonen under wapenstickern, ungeferlich gegen dem ge
ßgin uber daß uff der Hertzestraissn vßghet. Mach sin husfrau in leben nachgelaissn haben, wie eß sinen kindern gelegen, hab ich nit vernomen.
Von der 20 gemeiner haußregnungh.
Anno 1595 den 10 octob. uff s. gereonßtagh zu der 7 stunden und darnach, ist zwischen minem broder und mir die gemein haußregnongh zu Weinsberch tuschen im und sinem haußgesinde einß, und mir allein andertheilß gehalten, dan suester Sibylla und neif Herman haben zu Cronenbergh mit suster Tringin und irer dochter Eiffgin vor sich kost und dischs gehalten
[488'] waß sie aber besonder vßgeben haben, daß ist in unse regnon
nh nit pracht, ist von innen uffgeschreiben, wie diß verscheiden dischhaltung ankomen, stehet an
no 1554 den 25, 26, 28, 30 septemb. und den 1 octob..
Anfencklich waß durch das verlitten jar von anno 1594 prima octob., biß anno 1595 prima octob. inß groiss und klein teglich zum mart und inß gemein vor virtualia, speise und dranck und etlichs mehe anderß an unkosten vßgeben worden.
Exposita und außgab.
Item im eirsten firdel jarß
159
gl. 12
alb. 11 heller.
Item im zweiten firdel jarß
51
gl. 113
alb. 11
h..
Item im dritten firdel jarß
196
gl. 6
alb. 10
h..
Item im veirthen firdel jarß
84
gl. 4
alb. 9
h..
Summa der veir fiderl jarß.
Zum marckt in all ut supra.
Facit
491
gl. 14
alb. 5
h..
Folgt waß an broit disse 4 firdel jarß verthain sei.
Item daß 1 firdel jarß
2
mald. 2
s.u das mald. 8
gl.
Facit
18
gl..
Item daß 2 firdel jarß
2. mald. 2.
sumb. das mald. 8. G
Facit
20
gl..
Item daß 3 firdel jarß
2 mald. das mald. 9
gl.
Facit
18
gl..
Item das 4 firdel jarß
2. mald. 1
sumb. das mald.
9
gl.
Facit
20
gl. 6
alb..
Summa an korn
9 mald
er.
Summa angelde
76
gl. 6
alb..
An ecken diß jar uffs ki
ff,
su
mma
19
gl. 21
alb..
Summa an broit und weck.
Facit in all
96
gl. 3
alb..
Summa summarum aller vurg. vßgaben.
Facit
587
gl., 17
alb. 5
h..
Item hie von kompt der haußhltung zu gut von verkaufftem speck, gesaltzem fleischs, maltzs und aeß,
Facit
18
gl. 11
alb. 11 heller.
Was dan die groisse posten, alß der aiß, fircken, botter, keiß, beir, broit, holtz, koelen herinck, stockfischs, und anders antrifft, daß wirt sich clar in minß broders regnongß boich befinden, dar hat man eß per partes sampt den teglichen posten uffzusoichen.
Zu wissen.
Wan von der groisser summen exposito
rum und außgabe
n vorg.
der
587
gl. 17
alb. 5
h. der ganser haußhaltung, die
18
gl. 11
alb. 11
h. abgezogen werden, so ertragt sich die gemein haußhaltu
ng diß jarß noch samen zu bezaln wie folgt,
Summa
569
gl. 5
alb. 6
h..
Disse
569
gl. 5
alb. 6 heller sol zu samen dheilen in
281 0,5 wechen.
Alß vor broder Gotschalckn, und sin hausfrawe, fort vor Lisbetgin Hornß, Merie Smidtzs jederm
52 weghen.
Item vor Tringin Smidtz 13 wechen.
Item noch vor
[489] Gotschalck glaßworterßjonge, und waß sunst broder die haußhaltung mehe besweirt
8 0,5 wegh,
Summa vur broderßfolck
229 0,5 wegh.
Jede wegh
2
gl. 6 0,5
h..
Summa facit
464
gl. 4
alb. 4
h..
Item deßglichen vor min eintzige person
52 weghn
Jede wegh
2
gl. 6 0,5
h..
Summa facit
105
gl. 3
alb. 2
h..
Wan dan
2
alb. mehe vßgeben weren, so plibe die vorg. su
mma aller außgaben
Nemlich
569
gl. 5
alb. 6
h..
Recepta und untfangk.
Folgt waß minem broder Gotschalck diß jar 1595 von mir gegen sin verlegh zukompt.
Item eirstlich von minen 52 weghen,
Facit
105
gl. 3
alb. 2
h..
Item noch vor die 5 dall. pension zu Oede diß 95_ jarß jeden dall. uff 52 alb.
Facit
10
gl. 20
alb..
Summa von den vorg. zweien posten.
Facit
115
gl. 23
alb. 2
h..
Her gegen hat broder von gelaustem minem verzaptem weingelde anno 94 den 23 octob.
Facit
208
gl. 14
alb..
Item noch hab ich broder vß der lesten bezalter pension von joncker Halln,
Facit
42
gl. 6
alb..
Item noch von neif Hermanß antheil haußzinß zu Weinsbergh daß ich im zugestalt
2 0,5
dall. jeden zu 52
alb.
Facit
5
gl. 10
alb..
Also hat min broder diß jar 1595 mehe untf. dan ihm von mir zukompt, und mir ufffolgendt jar 1596 zu gut kompt,
Summa
140
gl. 6
alb. 10
h..
Nota.
Waß ursach suster Sibylla und neif Herman diß jar mit unß zu Weinsberh nit am dischs gewesen dan zu Cronenbergh vor sich dischs gehalten, ist oben angerurt.
Item diß jar hab ich kein frembden am dischs gehatt dar vur ich etwaß darf bezaln.
Item neif Gotschalck 2 0,5 dall., rad.d der fharn sineß anpart an Bedberß hauß hab ich in absclach miner fharn uff der Wierstrassn angehalten.
Aber neif Hermanß anpart hab ich im zugestalt.
Item vur unß magt Alhetgin We
selginß von Gennepe besondern deinst, bedtmachen, weschen, kochenß vur min anpart sustern zu Weinsbergh vur sie zugestalt wie von alters
6
gl..
Item diß ist die 22 regnong unser gmeiner haußhaltung mit minem broder sinter miner seliger mutter dhoitlichen abganck dar in ich mehe zu vorentz sin komen dan ich einmail von anfangh ehezitz gewesen.
Item von minem sechsten theil haußzinß zu Weinsbergh alß 5 dall. daß laiß ich pliben wie die vorige jarn.
Item diß jar 1595 ist mir ein termin der renth von
[489'] Andernach bezalt worden, aber von den vorigen jaren stain mir 13 pensionen unbezalt vß.
Item mit minder ander inkompst hatzs noch die gestalt wie in vorigem jar. Eß wurde sich dan ihn minem rechenboich befinden daß von Zulch oder sunst etwas bezalt were.
Item zu Swartzem und zu Vernich hab ich die steur und gelt diß jar moissn zulagen.
Was mir anno, 1595 den 10 octob. von provianden im vurrhade sin und mir min anpart da von zukompt.
Item an harden rintfleischs
6 stuck.
Item an speck
2 siden.
Tem an schincken
2 stuck.
Item an saltzs
1 0,5 hoit.
Item an stockfischen
24 stuck.
Item an bottern
90
lb..
Item an beir
17
a..
Item an kollen
12 maissn.
Item an allerlei brant und kocholtzs
vor ei
n jar.
Min anpart hie von weß deß uff zit mineß absterben worde sin, das sol minem neifn Herman zum besten zukomen,
Finis
.
Zu gedencken. In dissse vorg. regnong ist nit mehe angesatzst, wie auch in den vorigen jarn, dan waß ma
n gewontlicher weiß man gemeiner kost und beir gebrucht alß hardtfleischs, speck und moiß, gemeinlich grunfleischs mit morren kappiß roeben oder sunst etwaß in die stadt dienet, selten gebrait oder groinfischs.
Wan aber emantz gest wil haben deß vergoit er besonder. item den wein rechent man nit, lagt bei, wer eß bedurff. Item jeder bzalt sin kleider und zu sien leib besonder. Item auch waß besonder zu bawen und reparern hat. item gerichtzskosten, steur, anlage kumpt nit her in.
Und weß deß mehe mach sin und namen haben.
Sehet so halten mir sperlich und nevlich hauß und kost und beleufft sich dannest fast zu gelde waß ordinare oben angezeignet ist. Und pliben bei der heußlicher gewontlicher meissigkeit, wan wie oder wer eß dan ist kostlich leben wult, gastereien halten und vil verdhoin und dan nit groisse renth inkompst oder narung vorhanden w
ere, da sult eß ubel zu ghain und verderbniß beiprengen.
Dehalb mach man daß mittel wol halten, ubersin vermogen nit zeren oder verthoin, wan man ein mittelmissich underhalt und hinkomen hat, so darf man nit clagen. Uberfluß ist auch nit altzit loblich oder nutzs, wie auch gebrech. hei von hab etliche tage nach der rechnongh verslin gemacht die wil ich her zu setzen.
De competencia seu alimentis.
Victus sufficiens minime censetur abundans.
Laude caret minimum dum medioere cano.
Lauta superfluitas parcum velut angil egestas.
Qui modicis aletur sufficienter habet.
Sulche verslin hab ich spilendt vur zit verdreiff gemacht, eß mach sie sperlicher haußhalter etwan lesen und behalten, sich die mittelmeissige noitturft und underhalt sich geben laissen, sich deß uberfluß
[490] getroisten, und die bedurfflicheit verhuten so vil moglich kan sin.
Uberfluß leibt aber bleibt nit bei den kindern dich sich uff richtumb verlaissen, nit arbeiten dan moissich und pragtich innen folgen und arm werden.
Die bedurfflicheit mach auch daß man sweirlich hoher mach komen, wiewol die armoit oft ein ursach des glucks ist. sin uberfluß und gebrech die uterste, mittelmeissigkeit ist die best.
Da von hab ich ein reimlin gestalt war in daß mittelmeissich underhalt gelegen ist, und laudt.
Vom hinkomen zur noith.
Ein mittelmeissich underhalt.
Ist noitturft meistheilß so gestalt.
Speisungh, gedrenck, heuslich verpleib.
Fevrungh, wirckzeugh, kleidung zu leib.
Ist nit zu wenich, noch zu vill.
Der sich sperlich behelfen will.
Und hat eß frei, ohn sundt und scholt.
Ist so, gott und den leuthen holt.
Uberfluß wie bedurfflickeit.
Engstigen mittelmeissigkeit.
Diß mittelmeissigkeit ist begriffen in sechs principaln stucken der underhaltung oder hinkomens daß min erb der hausfatter zu Weinsbergh kurtzlich verstain kunne war in die noitturft sin moiß.
Eirstlich in der speisung deß leibs und seelen, alß broit und etus bequeimß dar zu, auch gut underweissung, ohn wilche kein leben kan sin.
Zum andern gedrenck beirß ist im mittel halb wein und halb wasser, daß lichnam wil droge und warme speiß feuchten und kalden dranck erhalten werden.
Zum dritten heußlich verpleib wonongh und daß tag oben dem heubt, dar in sicher und stedich mogte pliben, nit verjagt werden und sin narung triben.
Zum veirthen, fevrungh zum kochen und licht, und sich vur kelte und forst zu beschrimen.
Zum funften wirckgezeugh alß ein flockenbedde ist daß mittel zwischen fiddern und koff, ingedoim und hußradt erden schutteln und pot, gehavur zur arbeit.
Zum sechsten kleidung und deck ganß, rein, warm sclecht sich zu bedecken und zu decken, alleß zur noith.
Ich bin wol deß vornemenß gewesen und noch daß bemelter hausfatter bestimpte secher
len mittelmeissige stuck zur noith frei und sicher jeder zeit mogt haben und behalten, finden und laissen, derhalb ich min testament in dem ende gemacht, in hofnongh gott soll eß gnediglich daß eß einen fortganck mogh gewinnen. Min anmachen ist gering zu achten, wan eß sich nit verfolgen sult, so kan man auß minen jarlichen angezeigneten underhalt ungeferlich vernemen wa zu einer mittelmeissiger underhaltungh zur noit gehoere. Darnach hat er sich zu schicken und min min verlaissenschaft dar zu
m besten und schaff das uberich dar zu.
Anno 1595 den 10 octob. den dinstag s. gereonis uff den kost regnongs tagh den morgen hat jonfer Elisabeta Hornß gegen den abendt uff der hangender Stoben zu Weinsbg. ihre geburtfest wie bei unß bruchlich gehalten.
Daß sie ietz in daß 40 jar ireß alterß getroden und abgelagt hatte. Die andere jonfer Maria Smidts waß auch nit weit von sulchem alter uff 3 firdel jarß noch. Mir im hauß auch suster Sibilla und suster Tringin (Bill Schall ir nigts)
und neif Herman waren bei sie zu gast beroiffen, Eiffgin bleib in der kirchen und deinte mit zu dischs. Und was die
[490'] portion mit gesottem und gebraten hennen hoenerfogel und allerlei ai
ffs gebessert, und leiß gutten wein bei irem swager Numart uff dem Steinwegh hoelen, so vil mir drincken mogten, daß mir frolich waren.
Anno 1595 den 11 octob. ist miner suester Sibylln supplication im rhade gelesen, dan vorhin den 20 septem
mb. hatte Jacob Dunwalt uber sie supliceirt und geclagt daß sie sin pfandung eludeirt und verhindert durch die vßprachte keiserliche mandata, mit beger sie zur caution inhalt einß rhadts privilegio uff ordnong anzuhalten und daß sie unsterblich sult sin. Daruff hat min suester ire gegen supplication den 25 septemb. ingeben die eirst heude gelesen wart, darin sie vurgab, die execution und pfandungh wer smehelich und ungepurlich vorgenomen dan eß war von eim rhade noch nit die apli. respondeirt noch die schulden liquideirt oder die expens
æ taxeirt oder modereirt. Sie het vor den vßprachten mandatn wol gnogsame caution der erbfharn angepotten aber weren do nit angenomen. Jetzs bei hangender sachen im cammergericht durch sie deß attentando nit selbst thoin, ein rhade befole ir dan hie caution zu stelln, deß het sie sich dan zuuntschuldigen, sunst were sie die caution und juramentu
m willich zu Speir zu thoin oder hie mir erleubniß dieweil lit
ispentia zu Speir were. Mit beger nit so lange mit der caution inzuhalten, biß sie sich dar uber berathn het, auch Jacob die namen der schuldner disser zit angezeigt uff daß sie wissen mogt wie hoich die caution sult geschein wilches auch ein anmahnen zu
m friden sult sin.
Heruff ist sonderlich kein antwort gefolgt, dan wolgemelter rhad hat herrn Hardenrhade rentmeistern, beide commissarien daß warn l. Falckenbergh, und j. Wolffkeeln, auch j. Bolant verordnet die sach zu verglichen. Wiewol gesagt wart, Falckenbergh were vorhin suspectus recuseirt. Da bei ist eß dißmal pliben. Die copie und concepta beider supplicationen sin noch vurhanden.
Anno 1595 den 12 octob. sagt mir min neif Herma
n Weinsbergh, mir willen euch suester Sibylla mi
n moen wol widder in die kost uberlaissen. Diß war uff unser sclaiff kamer alß mir zu bedde gingen und lagen.
Ich w
ost nit wie ich das verstain solt, oder waß ich dar vß machen solt, wult nit fragen, ob im min suester daß befollen hat zu fragen, dan wult eß bedencken. und gedagt, sie haben verlitten s. remeißmiß ein gantz jar samen kost und dischs gehalten, werden filligt die regnong ubersclagen haben, und befonden, daß innen ein groist druff gangen sei, mehe dan sie sich ersehen hettenn. derhalb sie eirst vernemen, waß besonder haußhaltu
ng koste, daß ich mich daruß beduncken leiß, dweil mir min suester vor einem monat geclagt ire ginge mehe dan 100
dall. uff die haußhaltungh. So hat mir min neif Herman auch in kurtzen tagen geclagt, wie sin moen Sibylla seltzam were, und wult ihn zu hardt besweren, so het er ihre gesagt, wan sie also scharff mit ihm wult sin, so moist er ander rhaidt soichen, das er nit zu rucke ginge. Sie were gir und nevlich er und sin motter kunten eß von iren heussern uff der Weierstraissen vß dem zinß besweirlich beiprenge
n. ich gedagt weiterß, sie finden im verlitten jar umb remigii die abgesonderte
haußhaltung zu Crone
nbg. so lustich an. Eß mogt am folgen jar anderß mit in werden. Hernach uber wenich tage, sprach min neif weiterß uff der sclaiffkamer mit mir, fragendt wie vurhin, ob mir zu Weinsbergh sin moen Sibylle widder bei unß an den dischs in die kost nemen wulten. er mit siner motter suster Tringin und Eiffgin kunten sich
[491] sich ohn sin moen sperlicher und nevlicher under in behelfen dan mit irer moenen, die deß nit so sperlich kunth thoin.
Ich gab neif Herman diß antwort, daß were an mir allein nit gelegen, darumb moist min broder und sin hausfrawe angesprochen werden.
Er sagt widder, er meint ich were daß heubt, ich sprach, ich bin wol der elste, aber sie sin die principal dischs und kosthelter, ich bezalt weiterß eitz nit dan vor min person, da bei pleib daß gespreich dißmail. Also duchte mich, es were innen leidt, das sie sich von unß begeben hatten und allein under sich kost hilten.
Ich gedagt uff ein andermail weiterß mit ihm vß der sachen zu sprechen. Min suester Sibylla sagt mir noch mingens von, so leiß ich sie gewerden, biß ich eß mit innen, oder sie mit mir rede haben. Sie sagen und bichten mir nit alleß clar wie sie eß gern hetten. Minen filligt ich sult eß in anpieten oder rathen wie sie eß gern hetten, aber daß bedunckt mich noch nit nutz sin. Sie moisten sich erst beß versoichen, und ercleren.
Anno 1595 den 14 octob. uff satertagh hab ich die principal truben lai
ss gethain. Eß war ein seir druslicher herbst mit reiffen, freren, regnen, ich hat den 11 octob. uff godestag wol zurnten laissen und die donnen runt umb ablesen laissen, wolt uff den donnerstagh dran gesatzst haben, aber eß regneten den gansen tagh und war den fritagh faul naß witter. So schickt min suster Sibill suster Tringin, neif Herma
n Lisbetgin und Meri
æ, Bill Schall, Ailgin unß magt deß schoinmecherß sohn und dochter deß bartschererß sohn dahin, die laissen in der druhden aber kunte
n eß den abendt nit all abbrengen, moisten ei
n theil laissen stain biß den 16 octob. montag s. ga
lla. do quam eß all ab. Und waren die rothe trauben nit alle reiff, etlich noch ganß etliche halb rohe, und unreiff, die weissen erfroren, daß unreiff wart gesondert in ein besonder fesgin gethain, doch quem eß folgenß alleß under einandern.
Mit den dregern war man ubel dran, die im vorigen jar heischen nit mehe van der thonnen zu tragen alß 3 alb. die gab ich doe, jetz heischen irer zwein man van der thonnen 4 alb. ich gewart mit innen umb 4 alb. die trongen 6 tonnen. Der ein wart soldat und warts mode der ander kunt keinen mitdreger bekomen. So uberpliben noch 3 tonnen die worden den 18 octob. auch vß der Achterstrassen zu Weinsbergh an daß kelter getragen. Da moist ich von jeder tonnen 5 alb. geben zu samen diß jar 9 tonnen. Ich sagt sie solten allein so vil in die ton doin, alß ihr last were zu tragen. immittelß finge man gemechlich an zu keltern. Und hab ein faß von 3 a. zugelagt in daß vurhauß zu Weinsbergh. Und hab uberall 4 bekomen mit dem vureiffen und parschweinß. Hab an die leserschen besonder kein kosten gelacht dan 4 alb. an weck, und suster Sibill hat beir dar geschickt, daß 3 a. faß gehoirt broder zu, dem faßbender da von zu binden und zu rusten 15 alb..
Anno 1595 den 16 octob. ist weiß Johan oder Joha
n von Weiß scholtiß zu Mugenhausen zu mir in Coln komen und gefordert von minen 26 morgen land
tß zu Swartzem steur von jedem morgen 11
alb. wilch sagt er zu behoif der Nederlendischn staten komen. so hab ich ihm von stundt an 12
gl. 7
h. bezalt, das mir wel dhede steur und schatz von stilligendem
[491'] moiß eß wol gedultich darlagen, sult ich ungemach und weitern schaden verhutten.
Anno 1595 den 18 octob. tagh an deß licentiatn Petri Broichn hauß ad gradus Mari
æ und an den hof von Coln in die Dranckgaß zweimail gangen, innen gesoigt aber personlich nit antreffen kunnen dan sinem diener ein rosenn
obel pro sportulis zugestalt und gepitten er sult dieselb sinem hern zustelln, wie er gethain.
Dan dieweil ich im alß commissario in miner appellation sachen im hof von Coln gegen wilandt Wilhem Waltneiln noch kein sportalis geben hat und ich gehoirt das er assessor im keis. Camergericht ware und dahin verreissen wult, gedagt ich, da ich im kein sportalis geben wurde, er mogt filligt nit so fleissich sin. Derhalb schreib ich nach etlichen tagen und wunsche im gluck im nvunampt, ermant in der voriger vertroistung und dweil er vor hin kein sportalis von mir wulte untf., so sult er disse klein verehrung vur gut annemen. Mit beger er wulte min sach zum besten wenden da ich recht het. Daruff er mir mit mit minem neiffen Hermanno zu untpotte, er wulte sich noch vor einem hinzehen resoluern. Wie eß nuhe fharen wirt bin ich gewertich.
Anno 1595 den 20 octob. galt unß Matthiß vo
n Berchem in der hallen zu Weissefrawen einen aessen uff dem mart vor 37
dall. daß feel galt 6 0,5
dall. hilt am gewigte 478
lb. den hat min suster Sibylla mit irem zustande neif Herman, suster Tringin und ire dochter Eiffgin halff zu irer haußhaltung zu Crone
nbergh bekomen. Item den 26 octob. 3 geissen vur 22 0,5 guld. current gehat, da von hat suester Sibilla auch ein bekomen und alleß bezalt.
A. 1595 den 20. oct. sin der stat Coln gesanten, her Hillebrant Suderman, alter burgermeister, und doctor Petrus Crantz, syndicus, der seir krank am feber war, vom deputationtag zu Speir mit iren beiden hausfrauen herab widder komen. Sin in den veirten monat ausgewesen. Und wirt eim erbarn (rait) die reise nit wenich gekost haben, dess man wol mit weniger kosten het mogen ussrichten..
Anno 1595 den 20 octob. hab ich min gewachs rothen weinß zu Cronenbergh uffgestechen und urloff van den kellergengern genomen, die komen sin und samen 3 aim daruß gemacht und uffgeschriben. Ich hab 7
alb. vur die quart untf., mineß broderß hausfrawe hat daß best gethain, der kisten gewart und daß geldt geloist und bei sich behalten waß sie untfangen hat. Ihm hauß stach ich uff und ginge zimlich von der handt, darnach uber drei tagh wart der wein saur daß uffs leste nawe 12
q. den tagh verzapt gedroncken und geholt wart. Uff den 30 octob. worffen wir den crantzs ab und haben geloist 111 guld. 76
alb. hondert eilff
gl. 16
alb. die leiß ich b
eiden uff unse regnongh bei sich zu behalten. Deß rests waß nit uffgezapt wart, war ungeferlich 8
q. ein thon weinß samen die oberte. Darnach sin die kellergenger widder komen und mir 3 aim dranckweinß angezeignet. da von sol ich der neuwer ordnong gmeiß 4
rad. gl. moissen geben, waß verzapt und ligen pleib, einß mit dem andern.
A. 1595 den 24. oct. war die hoichzeit und bruloft zwischen N. Sudermann, doctor Henrich Sudermans sohn, eins, und N. Leisekirchen, wittiben wilant hern Gerhart Pilgrums burgermeisters, anderteils. Ich kan die eigentliche namen nit erfragen [492] noch wissen. Waren zu beiden seiten von burgermeisters und alten, gutten gesclechten in Coln. Er ware ein jonkgeselle, sie aber ein wittibe, hat ein einige dochter von her Pilgrum. Und war vil sagens von ihr, dan nemans gedachte, das sich ehezits eins burgermeisters wittibe widder bestatt hett, das doch wol sin mogt. Den andern tag, 25. oct., wolt man dissen brudegam zu rade in wilant Jacob Bage stat ins gebruch kesn, aber das failte, und wart es N. Geil, wilant hern Philips Geiln sohn, mit den meisten stimmen..
A. 1595 den 26. oct. den donerstach nach severin
ist her Lambertus Wiler, unser pastoir s. Jacob, mit broder Clasen zu Carmeliten im kirspel und anderswa umbgangen mit eim zinnen kumpgin bei etlichen und gebitten in s. Quirins ehre einen offer, dan er wart gar harthoerich und halber dauf, ware bericht, wie er sagte, es sult s. Quirins gnade sin, das er in den oren hett. Ich gab und offerten ins kompgin ein halben hollenschn daler, wan andern auch nach irem vermogen und zuneigung geoffert hetten, so bedurft er nit lange umbgain.. Ich hab mitliden mit ihm, und wult wol daß er widder zu gutten gehoir mogt gerathen, dan ich verneme bei mir selbst daß eß ein groiß gebrech ist mit den leuthen umbzugain und sie nit zu verstain, wie kan man sie dan recht bescheiden, ich hoere in der nehe swerlich, in der ferne von weitem seir ubel die pr
ædicanten und andern wan sei nit seir hel reden. Er der pastoir bed
arff derhalb nit wol bicht hoern, wie kan er die leuthe dan absoluern, und verrichten waß seelsorger zu verrichten gepurt.
Anno 1595 den 27 octob. vig. simonis et iud
ie haben mein beide neiffen Herman und Gotschalck Weinsbergh gebroder mineß broderß Christianß sohne samen geirret und gezenckt, dan Herman hat sine
n broder Gotschalck vor einem oder zwien jarn so an dennen borden und gelde vurgestreckt so gut als 20
rad.d und 19
dall. jeden zu 52
alb. und wie Herma
n sin bezalung oft gefordert, und mit gutten worte
n biß h
ie uffgehalten war, hat er eitzs disser zit waß ernster und schaffer selbst und durch Eiffgin sin suster gemanet, do hat ihm Margreth untpotten sie wiste da von nichts, wan ir man Gotschalck ir absturbe, so gedagte sie im nitzs da von zu bezalen. Durch sulch uffhalten und leugnen der frawe
n und scharff manen Hermanß uff der straissn, daß verdroß Gotschalck, quam zu Cronenbergh inß hauß und solt Gotschalck sinen broder Herman vß ungedolt gescholten und mit der handt nach im gesclagen und gedreuwet haben, deß dannest Gotschalck nit gestendich ware, und ist ir motter Tringin und moen Sibylla dar tuschen gangen, das sie von ein andern komen sin, darnach hat Herman sinem broder mÿt deß geweltrichterß diener ein friden thoin gepieten. und hat in vur deß burgermeisterß gericht thoin laden und sin scholt willn fordern und in contu
maria
m biß zur eirster pfandung fort gefarn. Sulcheß hat Gotschalck und Margreth mineß broderß hausfrawen geclagt und begert, sie hetten vil kinder, die narung kunth eß nit alles beiprengen, so begerte min broder und sin hausfrawen an mir, ich wult doch mit Herma
n handlen, daß er mit dem gericht stolln wult. Ich nam das an mich, und underrichte Herman, daß eß ein groisse schande were, daß zwein gebroder same
n vil am gericht haddern sulten, Herman sagte, er bedurffte sineß geldes, eß were im noch mehe schanden
[492'] wan er sich mit sinem broder drumb sclain sult deß richtenß were er so hoich nit begerich wan er zu dem sinen komen mogte. Ich sagte zu im so sult er stollen. Min broder und ich wulten tuschen in handlen, in hofnong der sachen rhaidt zu finde
n, deß were er zu friden und stolte.
A. 1595 den 30. oct. oder den folgenden tag hat man den knoden under den amptluden zu Airsberg umbgeteilt, und ist min neiff Herman Weinsberg amptman in mein stat worden und hat nit mehe bekomen dan 3 guld. 9 alb. cur., die doctor Crudener vur in untfangen und ihm zugestalt hat, wiewol binnen jars zwein amptmenner gestorben sin, nemlich Anthon Maess und Tilman Wickrade, und wa in dero stette neuwen erwelt sin und jeder 32 goltg. geben het, das were jeder amptman allein 2 goltgl., on was von presencien beikomen were, dan der amptlude sin in all nit mehe dan 32 oder 33 in der zale. Wie es aber mit den neuwen sei, weis ich nit. Dissmail ist jonker Herman von Aich schreinmeister vur ein jar pliben, und zu im sin erwelt her Arnt von Siegen und Gerhart Vederhen, und ist eitz stadich wirck mit den amptluden, dan alle die 6 herrn burgermeister als her Suderman, her Hardenrait, her Beiweg, her Leiskirchen, her Angelmecher, her Siegen sin amptlude, das in vil jaren nit gewesen ist..
Anno 1595 den 31 octob. uff allerhilligen abendt hat man der bunten siden affhenge etliche zu sant Jacob vur die altarn uffgehangen zu besigtigen.
Mit disse vurhengen hatzs disse gestalt. Mineß broderß hausfrawe und zwa jonfern zu Weinsbergh sin seir gutte catholischs christinnen, die zur kirchen zerathen gar geneigt sin und auch selbst etwaß darbei thoin und geben. So waß der einer Marie
n Smid
tz ein weiß atlaß stuck siden tapet mit swartzem flawille uber lagte, daß ein bane weisse aber die ander bane swartze groisse blomen und laub gab und underscheidlich durchscheine, und hat dem graven von Hoichstraten zugehoirt hat
, wilche im Nederlendischn krege uff Coln geflauwen und allerlei schone kl
enater von golden und siden wirck versatzst hatten, wilcheß in kurtzer zit vor dem rhaidtzgericht umbgesclagen und verpliben waß daß eß die pfandtherrn verkauffen mogte
n und wulten, und dieweil eß groisser herrn wirck waß so dienet eß nit jederman, wie wir zu Weinsbg. diß bonte geblomte stuck sahen und vernamen das eß nirgent beß zu deinte dan zu kirchen zerathe und gutte kauff bekomen were, und ich noch etwaß kirchen geldts im vuerhade war verheischs ich dar vß 10
dall. beizulagen, desglichn min broder auch 10
dall. und jonfer Marie galt die ill vur einen
dall. hilte ungeferlich 24 ille
n etliche gutte nachparn hatte
etwaß beigelagt, daß vß bezalt wart, und dieweil eß
nehe umb 150 gemacht war, hat man eß umb der sechsten pfenninck bekomen, naher dan umb 25
dall. waß besser gethain dan gelaissen, dan der abenturen felt alle tage nit. So
war eß der groißden daß man 5 vurhenge drauß gemacht hat, Marie hat die principal arbeit dar an gethain und ist der zerathen ein groisse ursache und hoich nodich dan die alte vurhenge seir verscleissen und untrust
[493] waren, waß dan zu den siden rothen und weisse krentzn dar zu gangen ist hat der scholmeister umbgangen und gebidlet daß eß auch bezalt ist, diß alleß wirt zu siner zit in regnong komen und inß memorialboich angezeignet werden, waß eß gelost, und jeder dar zugben
hat.
Anno 1595 den 1 novemb. allerhilligen tagh wart die 21 memoria unser lieber eltern gehalten die wilant Sophia Korth unse motter zu wilant Christian von Weinsbergh deß alten unserß fatters und irer gedechtniß gehalten. Min broder hat alle die dar zu gehoren, mit iren mannern, frawen und alten kindern druff beroiffen. Unsse suster Marie mit iren kindern pliben alle auß, von den Deutzen kindern erschein Esgin Dutz
die allein dar zu gehoirte ihr haußwirdt Adolff von Eller pleibt auß, Margret von A
ushem erschein ir haußwirt Johan von Deutz pleib auß, Reinhart von Dutzs und Tringin Minau erscheinen beide, min suester Sibylla Weinsbergh wittib und Tringin Hemmersbach wittibe mineß broder wilant Christian von Weinsbergh deß jongen folgten Gotschalck Weinsbergh zi
mmerman und Margreth elude erscheinen aber Herman Weinsbergh min neif qua
m nit an den dischs, Peter Weinsbergh und Anna Gustens eluthe erscheinen.
Und min broder und sin husfrau hatten wol angericht hartfleischs, groinfleisch mit hennen, gesotten, lommel, ein ganß, hoener und foegel und anderß gebraten, keiß und botter, casteien, mispel birren, eppel, hasennuß boumnuß und weß deß mehe uffgesatzst wart. Daß grab in s. Josephs capelln zu Carmeliten leiß min broder mit einer groisser wachskertzen beluchten, und obgemelte frunde batten am grab und gingen mit umb durch den umbganck und choir und do fort in daß hauß zu Weinsbergh da mir in der groisser stoben samen aissen. Mir hatten dißmal nit vil uber 12 quarten gutzs weissen weinß und etlichen neuwen rothen wein, den wein hab ich halff bezalt, waren nit so seir frolich.
Den andern tag haben min broder und ich gespreich von disser unser eltern memorien gehat, und sie unser motter testament nit allein der fundation gemeiß dan auch den frunden zu ehren 21 mal strack nacheinandern stedich gehalten und das best gethain, da min broder jedeß jarß fast mehe angelagt dan untf. und eitz wie auch zu andern zeiten gesehen daß under den frunden irthumb zanck gerichtzhendel gewesen, der ein den andern ubel angesehen, gescheuwet vßpliben daß hat unß duck unlustich gemacht und gedagt wan man so ungeschickt wil sin in sulcher fruntlicher beikompst und sinen zorn und haß daßmail nit verbeissen kunth oder wult, waß dan nodich were vil unlustige kosten anzuwenden, dweil daß testament nit mehe mitpragte, dan daß der inwoner zu Weinsbergh keiß und broit dar setzen sult vur die sechs elsten und neigsten und so vil weinß schencken alß die inkompst vom Schandert zwischen Neuß und Dusseldorff im Rhein gelegen jarlichs beibregte, und diß leissen mir unß dißmail gefallen, wer eß zum neigsten erlebt, mach eß seligen mutterß testament gemeiß machen.
Anno 1595 den 3 novemb. uff s. huperts tagh daß min memoria s. Jacob gehalten und gespendt wirt hab ich mit minem broder und sustern zu Weinsbg. unser seliger muttern bestifter memorien rede gehat und gewult daß dieselbe im hauß Weinsbg. jarligs gehalten sult werden, dar in sie gewont und ich geborn und erzogen sin, und ist mir sulchs ein genoigde und freude der geburt und wonongh
[493'] platzen halber gewest. Und han fort an gedagt das ich an
no 1569 in Hollandt zu Rotterdam gewesen und daselbst d. Erasmi Roterodami gehauwen bilt von steinen uff der steinen brucken zeirlich uffgericht gesehen, wie auch ein klein behausung newe von holtzs uffgericht nach bei der kirchen, an der strassen nit uber 10 foeß breit und 20 foeß deipff oder langk daß der zit von eim schroder bewont wart, und stunde oben der dhur gesnitzelt mit ubergulten littern die schrift zu latin und auch frantzosch, diß verslin.
H
æc est illa domus, magnus qua natus Erasmus.
Diß ist daß hauß dar in der groisse Erasmus geboren war, also weisten und zaunten mir die burger diß hauß, dan nit allein die stadt Roterodam, dan gantz Hollandt war diß manß gedegniß geehret, dieweil er ein ubertrefflich gelerter man gewesen, und vil schoner boicher gemacht, der ich in sinem leben an
no 1532 zu Emerich in der schoeln gehoirt und gelesn hab. Und dieweil ich in miner elter, und vurelter hauß Weinsbergh geborn war, hab ich vorigen verslin nach auch derglichen verslin von dem hauß Weinsberch und mir gedigt daß ich darin geborn sin, also lautende.
Hæc domus Hermanni Weinsbergh qua nocsitus ortus.
Diß ist daß hauß Weinsbergh dar anß Herman Weinsberch untprossen und geborn ist wie wol kundich, nemlich anno 1518 den 3 ianvarii uff sontagh zu 4 vren vormittage, und ist sineß anhern und anfrauwenn, Gotschalcken von Weinsberch und Marin Keppel, sineß fatterß und mutter Christian von Weinsberch und Sophiæ Korthn und siner und sineß broder und sustern und mitgedelingen egenthumblich stamhauß, da sie und mir hondert jare stedich nach einandern innen mit erhen gewont und besessen, und noch uff gegenwortige stunde innen wonen und daß besitzen, so langh eß gott dem herrn durch sin gnade belieben wil.
Anno 1595 den 7 novemb. ist ein gutlicher tagh in sachen Jacobn Dunwalt und suester Sibyll
n Weins bergh under dem Rhaidthauß vur den hern Hardenrhaidt, lic. Falckenbg., joncker Wolffkeelen und j. Bolandt gehalten worden, Jacob bracht sinen advocatn Gerui
vum fili
um und Wilhelmu
m Biddelu
m mit sich. Min broder und Herma
n und ich hatten doctor Boesen bei unß dan d. Unverdorbe
n winckelten sich, qua
m nit, wiewol im die beikompst zitlich angekundigt war, das unß wonder war.
Ich beclagten daß lic. Falckenbergh vorhin suspect allegeirt were, dieweil aber her Hardenrhaidt sagt, man wurde hie nit richtlich handlen dan ungef
aret, so pleib es bei der handlungh. Und war uff Jacob sithen hart uff dem vertrage und urthel gestanden, das unß suster die sch
olgewiß und gut (so bei irer zit bezalt weren) machen oder mit gelde erstatten, dar gegen uff susterß seithn vurgewant wart, die clausel mit den bezalten schulden were also in warheit wie sie stunde nit angenomen oder abgesclossen, were auch unpillich daß die usufructvaria puta
legataria den h
æredibus und erbgenamen ire schulden sult binne
n und baussn Coln inmanen, und stunde jede parthei hart uff irer meinongh. Uffs leszt pragt Jacob einen zittel von etlichn
[494] schulden her vur, ein anzall von namen, sagende sulche schulden het dannest suester Sibylla nach dhoit und uffgerichtem zweiten inuentario ingemant und untf. mir sagten, wir wisten da von nit, begerten copei von sulchen namen und schulden, unß dar uber mit unser suester zu besprechn und zu fragen, ob daß war und waß sie dargegen nach dem zweiten inuentario im buch gelaissen. Also wart der abscheidt derzit gemacht, beide parthien, sulten die regnonge vur die handt nemen, vorbeheltlich jedem sineß rechten, und und
verglichen sich under ein andern.
Anno 1595 den 9 novemb. hat mir d. Andreas Pfeffer miner suester Sibyllen procurator zu Speir geschriben under dem dato 17 octob. antiqo stilo ist 27 octob. novo stilo, das er 15 octob. in termino co
mparendi reproduceort het, die außgangene proceß, citationem, inhibitione
m, ad co
mpulsolialib
us instenu
m appellationis, et acta priora in dubus tonus, unt repeteirt sulche loco formaliu
m, alleß kraft gewalts den er in originali coe. copia ubergeben, und incontinenti 10 monat daruff ad agendu
m et libellandu
m gepitten.
Were daruff lic. Vianden ex parte Jacobn Dunwalt cumpareirt und erscheinen, cavens de mandato ad 8 menses, und hat agnosceirt sigilla actor
rum no
n approbando contenta, und dweil die acta geringh, auch wochentlich botschaft uff Colln were, hat er 6 monat ad libe
lla
ndu
m zugelaissn, dargegen d. Pfeffer agnitione
m angenomen, aber der zit halber gepitten wie zu vor, dar uber beide pcu
m. eß zu erkentniß gestelt, stehet,
ich. Und
hat mir weiterß geschriben, ich were mir zu vil sorgfeltich, dan eß het mit der piudicial. clausuln in su
ma kein gefhar. Zu
m andern were kein caution va
n im begert d. Vomeli
us het nit angehalten. Eß were nit zu vermoitten daß einige partheiligkeit da underlauffen mogte
n oder kunte, sonder moiste der appellation ir stracker lauff gelaissen werden, dweil in po. termino ghar nit excipieirt were. Het langen termin begert der wol verkurtzst kunth werden ob die widderparthei da durch zum vertragh zu prengen.
Mit dem libello moiß man aber froher gefast sin. Er begerte 6 richtzdall. jarligs vur sin arbeit, inhalt deß bestallungs breif den er mit her ab ad subscriben et subsignandum her schickte. Datum ut supra.
Was ich d. Pfefferheruff vur bescheidt geschriben das wirt folgen, diß schriben von doctor Pfeffer hat ich noch den 7 disses monatzs uff dem gutlichen tage nit untf. ob Jacob oder sin advocat den receß der 6 monaten vernomen haben kan ich nit wissen, der advocat Geruinus beroimpte sich er het siner parthien acta sibillata schoin hin uff geschickt, und wurden im cammergericht exceptionem non devolutionis vorwenden und anhalten daß die sach hieher repeteirt sult werden pro executione. Aber mir erschreckten nit so balde und moisten erwarten waß geschein worde.
Anno 1595 den 10 novemb. hab ich Engin Weinsbg. der motter zu Marien bethlehem in der Reimersgassn ein jerwecken uff s. mertinß abendt von 12
alb. geschenckt, mit einer fleschen rhaidtzweinß dan sie verlitten den 6 novemb. s. leonhartztagh 49 jar alt worden ist, derhalb solt eß ein jarwecke sin, alle jarß eineß dar bei zu gedencken, wie ich den brauch nuhe vil jar gehalten hab.
Glichfalß hab ich herrn Anthonio Imendorp scholastico et seniori canonico s. Georgii ein fleschs weinß zu
m mertin geschenckt das ein zeichen der fruntschaft tuschen im und mir sin sol, dweil ich j
n zum executorn
[494'] mineß testaments verordnet hab, deß scheckt er mir jarligs widder ein simmel uff mendeltagh, deß nit beger, noch darumb thoin, doch darf ich die nit zuruck schicken, nim sie zu danck an dweil ich sehen daß er danckbar will sin.
Anno 1595 den 10 novemb. war eß ein verspreiter s. mertinß abendt, dan min broder Gotschalck Weinsbergh zu Weinsbergh moist die kost den abendt uff der wagt thoin, so schickte er fischs und anderß dahin dan eß fritagh ware, und zoge mit sinem fhanen hinuff s. Severinßportzs, und daß gesinde gnoigh dahin zu scleiffen hat, und so zerspalten wirck ware. Ich war ohn daß den tagh unlustich, daß ich mit den zu Weinsbergh noch zu Cronenbegh s. merinß
abendt mit essen und drincken am disch mit frolich kunth sin dan ginge fasten ohn einige speise zu bedde, folte im gedirmß ein uffhalten mit stichen, daß ich mich besorgte da ich den abendt mehe speisen in daß leib bragt het, eß sulte sich mit minem gebregh deßs bruchs verlauffen haben, damit eß nuhe uber ein jar langk gut gewest war, daß ich gode hoichlich mich zu bedancken hab.
Also scleiff ich die nacht zimlich mit und war den andern tagh widder gutt, derhalb ich s. mertinß tagh sabrierte.
Anno 1595 den 12 novemb. hat mineß broderß frawe Elisabeth Hornß die alte dissen sontag ihr fest im hauß Weinsbergh in der groisser stoben gehalten acht tage vor s. elisabethn tagh, dan den 19 novemb. solt der vordochter brulofft zu Gulch gehalten werden, dar mir alle im hauß komen solten, war nit ir geburtzs tagh dan der felt uff lichtmissen, dan war ihr n
ame
nfest daß sie jarligs zu halten plach.
Uff dissem fest am abendt sin mir gewontligten am dischs broder und ich die jonfern Elisabetgin Hornß, Merge Smid
ts, Bill Schall, und suster Sibill, und Tringin, Herma
n bei ir gewest. Sie hat einen antfoegel lommel hennen, hoener und anderß gekocht, hartfleischs und bancket von obst gehat, gutten wein geschenckt das mir zimlich frolich gewesen. Ich
scheir 59 jar alt.
Anno 1595 den 12 novemb. hat min nachpar zu
m Stommel Mattheiß Gyndorff mich uff der fasbender Gaffel geladen da er die kost thoin solt, dieweil aber minß broderß hausfrawe ihr fest am abendt halten solte, und ich mich auch deß gaffelgainß seir abgethain hat, danck ich im seir, und begert mich zu erlaissen, daß er wol nit gern diethe, so pleib ich von dannen. Aber sagt mir wie er vo
n vil leuthen nachparn und kunden vur und nach uff dern gaffeln geladen were, so so
moist er die widder bitte
n het an 18 jarn die gaffel kost nit gethain, ich
sahe in von oben herab da hin ghain und folgten im vil folcks, ich hoirte den andern tagh im weren wol uff sinen tagh von gepittenen frunden 160 man kome
n deß weren wol 25 vßpliben, und hat im diß gaffel kost, wein und gelager die er geschenckt hat 80
dall. gekost, were vor einen geringen man vil gewest. Er hat gut narung mit weinzappen daß er wol vermogt waß auch inß gebrauch deß raidts erkorn.
Anno 1595 den 11 novemb. uff s. mertinß tagh nach der hoichmissen haben mir neif Gotschalck und Margreth zum Trauben j
n hauß zu Weinsbergh bescheiden, da hat mi
n broder und ich uff ihr beger vurgehalten, dieweil sie
[495] den irthumb mit irem broder Herman hetten, der sie vur den burgermeister geladen und auch einen fride
n dhoin gepieten, so were daß ein unloblich handel wie oben den 27 octob. stehet, darumb mir sie gescholten, und die Margreth von der scholt mit wassen wulte, wurden mir unlustich, daß mir daß mail nit vßrichten kunten und ohn ende scheden.
A. 1595 den 12. novembris ist N. von Merade, her zu Bornhem, gestorben, nit lang darnach N., die fraue von Bornhem. Er war noch ein jonk man, zur zeit des churfursten marschalk von Coln, amtman zu Bon und zu Broil. Diss ist ein erbvaigdeie und ein lustige gelegenheit, nit weit von Coln und Bonn, hat weingarten, weiden, ackerlant, buschs, berge und dal, Brenich und Dutzhoiffen gehoirt darunder, hat auch sprinkborne und jagten, ein wolgebautes haus und wonung. Aber ware in dissem krege seir verdorben und verschuldt. Die motter nant sich Agnes von Bylandt, geborne von Reidt, wittibe von Merade, frau zu Bornhem, haben ire schones haus, uff der Brucken neben dem Paradis im winkel, dar die alten von Bornhem in gewont, im grunde verkauft und sin ir ire flaueln, siden kleider umb scholt vur des burgermeisters gericht in Coln verkauft..
Anno 1595 den 13 novemb. ist Jacob Dunwalt allein bei unß broder und mich zu Cronenbergh und Weinsbergh nach der maltzit komen, untschuldigt sich daß er umb abwesen deß bedels uff unsen angesetzsten tag in s. Joriß kirch nit het komen konnen. Het unß gern dahin bericht, daß im die 6 posten so liquida weren alß geldt, silben, pfendt, rentbreiff, kleider, linenwat folge
n mogten, und daß man das uberich an gutte leude vß der handt geben sulte. Mir sagten daß wurde unss
e suster Sibylle nit folgen, dan wart bescheiden die regnong moist eirst aller ding klar gemacht werden vermoge der abreden eineß rhaidts deputeirden, do wart gesagt wilandt Woringenß inuentariu
m hilte daß die scholt dar in ubersclagen were uff 2488
dall. ungeferlich, und daß inuentariu
m nach sinem absterben uffgericht und do sie von dannen gangen beleiff sich uber 400
dall. mehe, und ire queme daß eroberte und gewin allein zu. Deß wolte Jacob nit gleuben. Neiff Herman sagt da von het er ihm ein register zugestalt, deß leugnet Jacob. So wart dißmal vertragen und verabscheidt, man sult im nochmal daß register von allen schulden zustellen, dasselb wart vßgeschriben und ihm zugeschickt.
Anno 1595 den 15 novemb. starb Golwin Kuigh am orde bei dem Alten thorn unden am Viltzegraben, ein ankomendt burger und weinhendler sineß alterß von 48 jarn ungeferlich, war Mattheisn von Treirß diener gewesn, wirt freilich mit sinem eigen gelde nit gehandlet dan daß uff interesse uffgenomen haben, und wie im das gluck nit zu seir in dissen sweren zeiten zugelauffn ist er in scholt gefallen und von sinen creditorn hardt uberfallen daß er kranck worden und zu bedde gelegen und sin sein gutter dar zwischen inuentariseirt und hat sich befonden, daß er wie man sagt uber 12 tusent
dall. mehe schuldich gewesn, dan sich alle sine gutter erstreckt. und leist nuhe sin wittibe und kinder dar vor sorge
n.
Anno 1595 den 15 novemb. hat min broder unser alter magt Even von Gusten die mir die dick Eiff nanten und in einem gar kleinen heußlin in der Lyndtgassn wonte, ein kindt uff de tauff gehaben, disse waß vur etlichn jaren unse kuchenmagt veir jar gewesen und sich wol
[495'] gehalten, aber ihr waß zu wol, dan quam in armen landt kleidern von Gusten in Coln und wart bei unß in stadtkleider wol gerus
t, wulte sich uff andern orthen in Coln weiterß versoichen, nam urloff und ging von einem herschaft zu
m andern, biß sie bei Peter zer Lain von Lennep uff die Hertzestraß quam wonen der wa
r gewaltrichter, da wart sie von einem sniderß knecht besclaiffen, war bei so arm daß sie kein eigen bedde hatte
n. diß ir eirste kindt und sohntgin hoiffe min broder.
Anno 1595 den 16 novemb. hab ich under dissem tage und datu
m zwein breif geschriben und fort nach Speir geschickt.
Einen an doctor Andream Pfeffer darin ich in bescheidt uff sinen lesten breff an mich in sachen miner suster Sibylln Weinsbergh gegen Jacob Dunwalt laissen wissen, wie ich auch verschaffen wolte daß ire libellus appellatorius gefertigt und hinuff geschickt sult werden in den 6 monaten, und hab im den underschriben und signeirten bestallungs breif von 6 dall. jarligs widder zu geschickt, und den breff an licen. Johannen Vianden in sinen breif gelagt und im da von den gansssen effect erzelt mit beger, denselben zu uberliebern und im beiredich zu sin.
Den andern eitzgemelten breff an lic. Vianden, darin ich im von den drien hinderhabenden rentbreffen jeden von 25 dall. jarlichen erblichn geltzs am zoll zu Andernach, daran hoichloblicher gedachtniß ertzbischofs und churfursten zu Coln hern Johan Gebharten von Mansfeldt siegel und deß hoichundwirdigen dhomcapittelß zu Coln siegel hingen, daß sulche beide siegeln zu Speir agnosceirt mogten werden dweil sie da sin ehe ich sie herab leiß hoelen und komen.
Anno 1595 den 16 novemb. uff s. othmari tagh wie der calender hilte, sin beide kellergenger zu Weinsbg. komen, dweil ich mit dem weinzappen zugethain hatte und hab in angesagt ich het ungeferlich 3
a. verzalt und were mir 0,5 aim uberpliben, daß ich nit mogen verzappen umb der seurten willen, und lege in zwien kleinen feßlin. So haben sie mir 3 aime
n dranckzinssen uffgesatzst die sie uff fritags cammer inleibren und uff mich setzen willen.
Hie mant mich heutiger tag s. Othmari deß hilligen cloistermanß der hat uff siner cellen ein feslin weinß daß waß von sulcher kraft wan er heute drauß tranck und schoin nit ufffolte, so waß eß den andern tagh alleß widder vol weinß, und wer von krancken deß weinß tranck der wart da von gesont, wan ich nuhe ein sulch feslin mogt bekomen von sulcher tugent, daß sult mir wol dienen und vil an der dranckzinsen oder zapzinssn batten, so mir daß aber faelet moiß ich den herrn geben, waß sie mir ufflagen.
Anno 1595 den
8octob. eirst jetzs den 17 novemb. zum zweiten oben in min stoblin gestocht ist scheir 6 woghen von einandern. Der herbstforst qua
m etwaß zu frohe ihm octobri und erschreckte daß folck, het man mit den truben zu lesen gemach gethain sult daß folgende gutte wetter an der gutte vil gebatet haben. Aber daß mogte nit sin so mogen die leuthe sauren und sclechten wein drincken. Eß eitzs noch wol nit forstich witter aber doch nach beim winter. wan ich stil saß, schriben und lesen solt daß fiele mir zu swere, so leiß ich in daß stoblin stochen und herdt
[496] daß fort an umb so vil holtz mehe oder min war ein kleiner schade, andere die handt und leibßarbeit thoin kunthen sich erwermen, deß ich nit thoin kunthe.
A. 1595 den 17. nov. sol das stetlin Wirdt in der graffschaft Horne jenseide der Maesen, wie man hie in Coln sagte, von dem statischn kreichsfolk mit behendigkeit ingenomen und geplondert sein, und der grave von Hernberge were darin gefangen. Aber hetten das stetlin balde widder verlaissen, mit dem raube und dem gefangen graven darvon gezogen. Diss were bei stehnden vertrag geschein, das sie den Staten jarligs ein benant gelt sulten geben und damit frei sin. Wa disse zeitungh nuhe war ist, so komen die gutte leuthe jamerlich zu, ist sie aber nit ware, so sin sie da durch gnnogsam mit sulchem gerucht gewarnet, und moge fort an fleisser zusehen, und sich vor unfhal und schaden hutten.
A. 1595 den 19. nov. ist uff dissen sontag die hoichzit und brulofft zwischen meister Evert Kannegeissers sohn under Karbender und Odilien, des weirts zu Gulich uff dem Weidtmart hausfrawen vordochter, gewest. Der kirchgank war s. Jacob, dar bin ich mit dem brudegam gangen, aber das bruloffsessen uff dem Quatermart, da hat der wirt, meister Johan von Merhem, wol 400 menschen gepitten, die im den tag leisten sulten. Ich hab im mit minem neiffen Herman 1 hollenschn dall. geschickt. Min broder und sin hausfrawe sin uff seiner seiten mit der brut in die kirch gangen und denselben mittags mit uff das bruloffs haus und den tag geleist. Was da geben wart, wolt der wirt zum besten nemen und sin steifdochter ussteuren. Das folk quam seir mit paren, das jonge folk gab seir hausrait, der wein war dur, und wirt der weirt der frunde nit so groissen nutz gehat haben, deß brudegamß fatter hat kein frunde nemantz leiste im auch den tagh, dan der sohn hat etliche jonge geselln densser gepitten.
A. 1595 den 21. nov. (ist) zeitung uss Ungarn von der christen victorien gegen den Turken in truck umbgangen und uss etlichen missiven extraheirt, die sich in septembri und octobri neigstlitten zugetragen sulten haben. Die summa der ganser zeitungh sol ungeferlich disse sin, daß der furst von Siebenburgen dem Sinan Bassa Turckischn feldtobersten in zweien sclachten in die 22000 turcken ersclagen, und waß stedte er erobert, auch die polacken 10000 starck einen infhall in die Moldau gethain, der weid
a widder dar vß getriben und deren bei 8000 ersclagen. Item wie herr Georg von Leuckowitz, herr von Eggebergh und der her von Herberstein dem Bassa von Bossen 10000 turcken erlegt, 23 dorffer und 7 Turckische heusser geplundert und in brandt gesteckt, und dan von eroberung der festung Petrina, wie sie 2 storm und 270 man dar vur verloren, zu letzst wie ertzhertzogh Maximilian von Oisterich keiser Rudolphi
secundi bruder die zwoe Turckische castell s. Niclaß, und Zerbasch ingenomen und verhergt, auch von dem streiff so der oberster in Camisa in die turcken gethain. Die von Erla
w alß gut ritterßlude sin 500 starck hinder ofen ingefalln und ein gewaltigen marck in der groisse wie Wien uberfallen und geplundert, die turcken daselbst niddergehauwen, und zu
m theil in die Thessa gejagt, den marck ihn brandt gestochen, der berg aber ist untru
auen. Wult eß da bei pliben und fridt werden, were gutt.
Anno 1595 den 24 novemb.
ist Jacob Dunwalt mat Wilhemo Walbick Bi
delln zu minem broder Gotschalck inß Fischkauffhauß komen, und zu ihm gesprochen, sin neif Herman Weinsbergh het ihm wol daß register aller namen von den schulden zugestalt, dern, die vorhanden ihn alten und neuwen scholtboich
[496'] gewesen, umb die zeith, do sie suester Sibylla vß dem sterbhauß gezogen und innen die gutter uberliebert hatte. Aber eß were
n etliche namen ihm register die nit darin gehorten, do fragte min broder, waß daß vur namen weren. Sie sagte
n, vur eirst drei namen da von drei handtschriften weren, die gehoirten nit darin. Daruff min broder, die moisten darin gehoeren, dan sie stain noch alle drei offen in boich und sin er vßgestrichen, und alß min broder da von nit wolte abstain, worden sie zornich, und sprach der Bidel, er het nit gleubt daß die Weinsberger sulcher leuthe were, und leiffen dar von. Jacob sagte, er wult eß hern Hardenrhad
e clagen. Min broder sprach, daß mogt er dhoin, und sagt, wan man gutlich handlen wulte, so moist man sich mit sulchn worthen nit laissen vernemen oder hoeren.
Alß min broder suester, Herman und mir erzalte, sagten mir die benente drei namen ertrogen sich 300 dall. wan pfende oder handtschriften da von weren moisten sie nit zweimail gefordert werden. ich sagt auch, die Weinsbergh sin sulche leude, waß sie schuldich sin daß bezalen sei, waß sie aber nit schuldich sin, dar gegen werren sie sich.
A. 1595 den 27. nov. am morgen frohe, wie min neiff Herman Weinsberg uffgestanden war, zeigt er an, dweil es leidlich wetter were und ich siner nit bedurft, wulte er etwas uss der stadt gain und ginge nach Lechenich, Freishem, Erb und darumb her in namen suster Sibilla und andern zu manen, brachte auch 12 daller und mehe geltz zu haus. (Er) sagte, ihm were gar bange gewesen, dan lagen alle hecken und streuch darumb her soldaten und freibutter, das ohn zweiffel es seir gefarlich der ort ware, hat auch mehe andern mit korn und gelde bescheiden, der auch etliche komen und bracht hatten, etliche noch komen wolten.
Anno 1595 den 27 novemb. ist ein urthel vur den her gweltrichtern in Rumongh sachen mit Marien wittiben Johan Werdenbachs beckerß uff dem Heumart und gegen minen neiffen Johan von Dutz bruwen
und ob er ihr hauß wol 10 jar zu halber zit uffzusagen bestanden und gemeit hat zu behoif eineß ubruhausser vur Leißkirchn gelegen, und sin ampt druff erlangt, auch dem becker 100
rad.d druff bezalt daß erß rusten solt und jarligs 10
dall. am zinß abgehen laissen. Nach absterben aber deß beckerß, wolt die wittib in vßtriben, und wante vur sie wult daß hauß selbst bewonen und gebruchen durch ihre doch
erdie sie drin bestatten wulte. Neiff Johan sagt dar gegen daß het sie nit stadt da sie den jarlichen zinß zum theil zu voren het untf., aber deß unangesehen erhilt sie daß urthel, und wart min neif also vß siner narung und kunden vertriben und verstorett, wiewol er appelleirt dar von. Aber stehet in allerlei gedancken eitz ob er lenger pliben, oder vßzehen wil=. Sagt die Witzgass portz sei zugema
_rt daß mache daß bruhauß deß ortz
uarloi
sss.
Anno 1595 den 28 novemb. quam ein schatzhe
fhr von Mugenhusn zu mir in Coln nante sich Haneß
Turck von Bon, und forderte die gewonliche deß jonckern schatz daselbst 19
rad. alb. von dissem jare, die hab ich ihm alß balde bar dargezalt und bezalt, leiß mich daß register lesen darin stunden vil vß Coln, sagte daß ginge umb under den nachparn von jare zu jarn, er wult liber einen
dall. schencken dan den schatzs manen, verschosse mehe an schonen ohn sin verseumniß, aber moist eß thoin. Eß
[497] troege sich sulcher schatzs jarligs in all ungefher 17 rad. gulden, und die gutte nachparn moisten daß vergeblich vergaddern, daß moissen auch geerbten si
n.
Anno 1595 den 28 novemb. ist die memoria wilant frauwen Catharinen von Memmingen zum Korffe in der Nuwergassn ihm cloister zu Crutzbrodern gehalten worden, dar bin ich hi
n gangen zu besigtigen inhalt der fundation ob ob
sie der fundation gemeiß gehalten wurde. doctor Petri Crantzen sohntgin quam auch dahin dan der fatter kranck ware, dan mir executoren ireß testamentzs waren, und stunde ein brennende wachkertzs vur dem choir uff irem grab mit eim weikessel, und die requiems hohemiß und noch leßn
uß worden gethain. Und nach vollendter missen gingen die preister uff daß grab bitten und weien. Darnach quam ihr sohn her Peter Plettenbergh ein crutzbroder her vur zu unß und gab unß die presentzn, min presentz gab ich Eiffgin miner suster metgin das auch die miß gehoirt hatte, doctor Crantzn sohngin hilte die seine. Nuhe her Peter nodigte mich den mittagh da zu pleiben uff die maltzit, daß waß min vornemen nit, dweil ich aber hoirt und sach daß eß verstevret wirck ihm cloister ware, bewilligte ich da im reventer mit zu essen, wie ich diete. Und aissen ihm kleine
n stoblin daß war kalt, und waren funf monchen am dischs 2 leibender 4 kostgenger, der prior und procurator waren nit dar bei und daß waren alle gegenwortigen im cloister die andern alle verschic_e da laß ein zu reventer und die andern swegern alle die maltzit stille ich auch. Her Peter hat gut gebrait angericht und wein geschenckt zu der gewontlichr portion, und alß die gehalten war ginge ich nach hauß und nit in die gastkamer und bedanckte mich gegen her Petern.
Anno 1595 den 30 novemb. s. andreß tach nach der hoemissn gesan min neif Gotschalck va
n Dutzs miner zu hauß begert mit mir zusprechen, wie ich daß anhoirt feil mir ihn, daß er ahm 27 novemb. mineß broderß husfrawen Elisabethn Hornß sin werbung angezeigt, wilche sie minem broder und mir widder zu erkennen geben hatt. Derhalb hab ich ihn zu Weinsbergh in die sprechkamer lassen ghain und minen broder sinen tauffpatten mit dar zu laissen komen, gedagt eß were ein anhoren ein wirck und bescheidt. So hat neif Gotschalck Dutz angefangen und erzelt, wie er mit unserß nachparn Henrichn von Berchemß dochter zu
m Heidelbarde uff der Oberbach in kentniß were gerathen und sich die sach so weith het zugetragen, daß irer ein deß andern wol zur ehe sult begern, den eltern sult eß auch nit zu widder sin. Queim derhalb zu unß alß den eltisten damit man sich berhaten sulte, mit fruntlichr bitt mir wulten im heir ihn beiredich sin, und die dochter bei den eltern vur innen gesinnen. Alß mir disse sine werbungh und vurhabenß angehoirt hatten sprachen mir, das bedurfften wir nit so unbesonne
n bei den eltern versoichen. Hetten vor hin nitzs umb die sach gewist. Mir moisten unß eirst mit sine
n nahern
[497'] frunden besprechen, auch wissen wie sin, und der dochtern stunden, und waß ire eltern dar bei thoin wolten, wa mit sie sich ernern und hauß halten kunthen. Daruff sagt er, sin suster und sin broedre suten damit wol zufriden sin. Er het noch 200 dall. baren geldes vurhanden, und dan ahm hauß Lewenbergh uff der Hoeportzen bei 280 richtzdall. an fha
rrenthen, so wults er mit dem gewant
snit umbgain und dar bei doichscheren. Waß die dochter vermogt sagt er nit, dan das er zu Remagen 400 dall., quidt were worden, die ihm genomen were
n. Mir sagten ihm allerlei, waß sweren handell eß were ihn disser thevrer zeit hauß zu halten, waß ihm druff wurde ghain, eß eigett ein gut bedencken, deß metginß eltern und halbe broder weren unse nachparn da mit mir zu zeiten umbgingen, da der heilich da nit gerathen sulte, mogten mir deß verw
iß haben, das unß besweirlih sult sin. Und gaben ihm den bescheidt, mir kunthen nitzs anfangenoder handlen ihn der sachen dan mit gemeinen wissen willen und rhade siner suestern und brodern, waß wir da abredten darnach hetten mir unß zu verhalten. Als er fernerß diß mail nit vßrichten konten pleib eß dar bei, und scheden von ein andern.
Darnach sprachen mit mit
suster Sibylln und neif Herman die hatten langhe vorhin von dissem handel gewist, den sie unß verzelten waß vur sie komen were.
Anno 1595 den 1 decemb. uff fritagh haben mir 4 fercken vur 41 dall. gehat die unß ein arbeiter im Fischkauffhauß gegolten hat, der gutten verstande druff haben, der sult suster Sibylla vor ire besonde haushaltung mit neiffen Herman suster Tringin und Eiffgin zwei haben und mir zwei behalten wie geschach, worden von einandern mit dem loß und gewigt getheillt wigen samen 500 weniger 4
lb., solt daß
lb. sin, 4
alb. 3
h. wie eß vßgeregnet wart.
Anno den 1 decemb. hat unß neif Gotschalck Dutzs wie er den abscheidt den 30 decemb. s. andreiß tagh mit unß gemacht hat nach der maltzit stunden sinen swager Adolff von Eller siner suester Elisabethn ehewirt, Reinharten von Dutzs und Johan von Dutzs sin beide gebruder zu unß bescheiden aber er qua
m nit mit ihnnen. So gingen min broder und ich mit innen uff die hangende stoiffe zu Weinsbergh. Und wart die ursach der beikumpst und deß erscheines erzalt, nemlich ob unserm neif Gotschalck va
n Dutzs zu rhaten, daß er nachzur zit sich in die ehe zubegeben het mit dern dochtern zum Heideren barde uff der Bach und den gewantsnidt und doichscherer ampt triben sulte. Und wart bedagt wie daß die dochter noch fast jongk und unerfharn were, ihn keinem gewant hauß ein vorstendersche gewesen were, und die eltern sich auch uff den doich handel nit verstunden und der fatter hoheß alterß tauff und unvermogen were der wenich rhaidte kunth geben auch zu beiden seithen ein vurkindt hetten. Und ob unß neif und broder Gotschalck Dutzs uff die merckt mit doicher uff und ab gereiset, so het er deß doch groissen schaden erlitten. Hett auch mit keinem gewantsnidt umbgangen, daß er wiste waß daruff stunde, so were der haußzinß und
[498] alle andere noitturft und underhalt an kost, kleidungk und weß man bedurfft zu haußhaltung weil seir dheur, so hette er klein anlage und moist vil haben, sin eltern weren verstorben, suster und broder ohmen und moenen hetten mit sich selbst gnogh zu thoin und kunthen swerlich umb weren. So wurde
n alle umbstende mit fleiß erwagen und allerlei dar von geredt, und endtlich van man zu man umbgefragt und einhellich vur gut angesehen und besclossen daß ihm der gewantsnidt und sin vurgenomen bestetteniß noch zur zit nit zu rhaten were. Man besorgte sich sin verderbniß sulte, balde darnach folgen, derhalb sult er weislicher thoin daß er sich plat an sinem handtwirck hilte, und noch ein weilzitzs zusiege wie eß foere, biß ein abenthur uffstunde die im nutz were, beßer were ein person zu underhalten dan weib und kindt zu erneren, nachpar und andern last leiff und leidt zu tragen.
Disse meinongh und bescloß sult ihm ein jeder dar bei er queim uff daß aller gefoigligste anzeignen.
Anno 1595 den 2 decemb. hat swager Leo von Swelhem eheliger sohn wilant swager Benedicti von Swelhem steinmetzerß und Mettel Scloß eheleuthen eineß rhaidts trumpenerß dochter uff der Santkuyln bei dem Burchof wonhaft getruwet, und sin in der kirchen s. Albani samen in die ehe befolln uff sampstagh vor dem aduent aber uff sontagh den eirsten aduents ist daß hoichzeitlich bruloffts mal und essen uff dem Quatermart gehalten.
Ich bin wol mit minem broder vß deß brudegamß motter hauß am Lichof zu den ehren in die kirch gangen aber mit uff das bruloffs hauß dar hab ich Eiffgin unß metginß hin geschickt und dem brudegam mit einem goltgl. den tag geleist, da hat man uff sinder seithen wenich geltzs geben aber uff der braut seithen uber 300 dall. da von solten die kosten bezaltt werden.
Die musick war in der missen und maltzit herlich, und kunstige denz, dan der brut fatter hilt mit danzschol uff, daher er vil gunst von richen Italianern, Portugesern und richen, colnischn, jongen leuten hat. Disser Leo off Leff hat daß fasbender handtwirck geleirt, bei ei
n kauffma
n da oben gewont, sinen eigen handel getriben, etliche hondert
dall. verhandlet. Hat wol min nigt Tringin Hersbachs gefrihet, sich da mit verlofft wie ma
n sagt aber unse neiffen her Lutger Hersbach obersigler und doctor Muysgin ire bewanten lagten sich hart dar widder daß der heiligh versteurt wart. Min broder und ich wurden wol gebitten daß best zu thoin, durfften unß aber nit dar zwischen stechen.
A. 1595 den 4. dec., s. Barbare, sin veir licentiati juris in scholis theologorum, oder domcapittelshaus, promoveirt, einer was Caspar Geil, des vernoimden doctoris Andree Geiln sohn, der ander Waldorff genant, ein burgerssohn uff dem Heumart, der dritte Grass, sines namens ein usswendiger, der veirt ist mir nit kundich. Daß essen war auch uff dem quatermart, war montagh und moist Leo min swager in die steinmetzergaffel mit irer nach brulofften wichen. Also spurt man daß universitas studii Colonien. offtmail in facultate iuris vil licentiaten gibt, das mich gedencken thoit, dieweil ich in minem testament verordnet, daß in mangel
[498'] mineß gebloedes auß minß fatterß hauß Weinßbergh untsprosse
n daß sterblich ist, jeder zeit ein licentiat der rechten in Coln promoveirt der dan unsterblich ist in deß gebloit stadt folgen sol, und hausfatter zu Weinsbergh und min erb werden und fort anpliben.
Es werden freilich wenigen dar an zweiveln, daß die viversitet deß studii in Coln und besonder die facultet in den rechten in so herlicher stadt vergencklich sult werden, dan das dieselben immer werren und eweich duren sulten und alle zit licentiaten innen haben. Und ob ich wol verhof der ewige guttiger gott wirt min grblude behutten und beschirmen, erhalten und ernern wie geringh und arm eß ist, da eß aber geschege wie bei villen andern, so ist doch min bestendige hofnong und bitte gott wille eß durch einen licentiaten stetich volherden, dieweil die geleirten pilliger so gutte leuth sulten sin alß andern, die nit geleirt oder promovert sin, und sich selbst und daß hauß Weinsberch so wol wissen zu regern und mit erhen vurzustain.
A. 1595 den 6. dec. uff s. Nicolai tag zu 4 uren umb vesper zeit ist der 4 kirchmeister presentzregnong und ander handlungen bei mir, Herman Weinsberg dem senioren, gehalten. Dr. Mertin Crudener, Gotschalk Weinsberg min broder, Christian Koilgin waren gefolgt und mir ginge(n) in die groisse stove zu Weinsberg under uns vieren allein sitzen und dede Dr. Crudener, usdeiler, sin regnong am kleinen taiflin und leien, und als die ire ende hat, las er auch das register im boichlin ligende, dar die namen von allen copien, regnongs- und andern buchen, acten, ussgenomen rentbreven, stunden und fragde oder wroigde, wa oder bei wem die weren, und daruff war alleß bescheidt geben da mit man wiste dern zu gesinnen, darzu nawe ein halbe stunde ginge.
Darnach foegten mir uns an den groisseren dischs nidder, Dr. Crudeners hausfrawe, auch mines broders hausfrawe und min suster Sibilla quamen bei uns sitzen, Koelgyn und ich hatten kein frawen.
Min neiff Herman und Wilhem offerman deinten mit zu dischs und satzten sich auch dran. Und wart mit drien gengen angericht, nit so kostlich als her Koelgin das vorige jar angerigt hat: mitten ein stuck gezolpert fleischs, ein zunge, ein geissen schinck, zu beseiten zwein pannenkoichen, zwei schutlin, jeder ein henne gesotten mit merredech, zwei schutlin mit gronem rintfleischs. Darnach mitten ein schottel gebraitz, einen haesen, ein gantz; dannen 2 schuttel, in jeden 2 hoener, 2 schuttel in jede 6 krametzfogel mit capperen drumbher; zum dritten mitten keiss und botter, darneben 2 schottel mit gesotten bla karpen und snoiche, 2 mit casteien und dan runtumher silber schalen mit eppel, haselnuss, birren, koichlin. Ich schenkte gutten firnen wein uss kleinen und grossen glesern und gulden kopgern. Der newwein war nit dranckpar diß jar gefallen. Eß gab mir doctor Crudener 3
dall. an gelde waren 6 guld. Colnischs 12
alb., sagt so weit het sich die renth zu beh
aff der kost jarligs gebessert. Ich nam eß wol an mich zu danck, sagt aber ich moist eß untf. umb der folgenderwillen die eß
sunst auch nit
[499] annemen mogten. Waß folgt hab ich besonder vur min person bezalt, daß uberich hat man in der haußhaltungh zu
m besten, ist mir wie brodern wan er vur sin person etwaß zu thon hat.
Item vur 2 hennen
17
alb. 9 heller.
Item vur 4 braithoener
1
gl. 8
alb. 10
h..
Item vur ein ganß
1
gl. 18
alb..
Item vur 2 gebunt karamelfoegel
1
gl. 12
alb..
Item vur gemengt broit und weck
12
alb..
Item vur ei
n halb
q. hasennuß
5
alb. 6 heller.
Item vur ei
n halb pont capern
11
alb..
Item vur 2 s
noich und 1 karpen
22
alb. 3
lb. 1
fod..
Item vur 3
lb. casteien
9
alb. it
em 7 koichlin 7
alb.
Summa
8
gl. 19
alb. 7 h. 7
alb..
Item 10 q. rhaitzs weinß, 2 qvarten anderß 1 guld. 1 quart anderß weinß vß Hispanien 1 gl.,
Summa
7 guld..
Diß hab ich den 8 decemb. mit mineß broderß haußfrawen clair geregnet und ihr waß sie mir verlagt hat verricht und bezalt.
Anno 1595 den 7 decemb. ist min suester Sibilla an der her urthelßmeistern und commissarien gange
n und einen protestation scedel sampt einen scedell irer caution ad prothocollu
m ubergeben, lautende wie folgt.
Eß erscheindt Sibylla Weinsberghs und zeigt an dieweil sie uff anhalten Jacobn Dunwalt und siner consorten bei swebendem proceß und litispendenzs im keis. cammergericht zu Speir vur die herrn commissarien eineß erbarn rhaidts in Coln durch Georgen Wildt gerichtzbotten ahm verlitten dingstagh den funften decemb. jetzlauffenden jarß
95 citeirt und vurbescheiden worden caution zu stelle
n vor das ihenich waß zu Speir erkant und in executivis liquideirt sult werden. So wil sie sich ire gepurliche exceptiones vorbehalten haben, auch keineß wegs selbst da durch attentern oder von irer appellation wichen dan iren proceß verfolgen. und wil also mehe genotigt dan vß frihem willen die specificierte erbrenthen und gutter vor caution stellen inhalt beiligendem zittelß, von dem
allem offentlich coram prothocollo iudicii protesternde.
Wiewol sie auch iuramentu calumniæ in zweiter instanz geleistet, bedarf sie weitern eidt nit thoin, eß wurde ire dan durch einen erbarn rhaidt befolln,
. Folgt wa mit sie die caution geleistet.
2.
Sibilla Weynsbergs stehet zu einer handt geschriben ahn folgendt erblich geldt in Coln in schreinen.
Item scabino
rum an
12
goltgl. in golde in libro Brigide uff halbschit zweier heusser under einem dach
e in der Lyndtgassen gnant klein Rutgerßhuß termino pursifi. mari
æ. Datu
m 1 octob. an
no 1580.
Item
an6 joachimß
dall. und an halffscheit von 8
mr. und 6 schillingen von einem veirthentheil dreier derdentheilen deß hauß zu
m Weingart in der Witzgassen, wie disse fharen weiterß specificiert sthain zu
[499'] Airsbergh im schrein in lib. veteris port
æ an
no 1580 den 8 novemb..
Item an
10
dall. jeden ad 52
alb. erblich geldts ter. michaelis im schrein zu Airbsbergh in lib. generalis an
no 1594 den 26 julii zu finden. Sin an
no 1573 den 16 septemb. eirst belagt so gut alß richtzdaller uff dem hauß zur Villen bei den Weissnfrauwen.
Item noch 5 dall. erffligs geltzs jeden zu 52 alb. die man jarß termino johannis vom selben hauß zur Villen inhalt deß schreinß zu Airsbergh in lib. porta panthalionis. Anno et die ut proxime supra.
Ohn waß sie weitervor ire kindtheilen an erbschaft und erblichn gelde in schreinen zu Airsbergh und martini pro indiviso von ersterbniß irer eltern besitzst, und waß sie vßwedich Coln an verscheiden orthen an erbschaft und erbrenthn besitzst,
Finis.
So weit hat eß der moitwilliger Jacob Dunwallt getriben das im min suster Sibylla sulche gutte caution hab stellen moissen, dan sie befruchte sich da sie eß nit diete, so wurde etwaß gegen sie practeseirt werden daß ihr mehe unrawen machte, dan her Hardenrhaidt der ihm stunde, mich bedreuw
wt hat wa sie die unsterbliche caution nit leiste, so wurde ein rhadt in handthabung ireß privilegii an iren sindicu
m doctorem Vomelu
m zu Speir schriben das die sach tanq
ue non devoluta remitteirt wurde, da doch ein rhadt sich da mit vil bekummern sulte wan er und ander Jacobn umb sineß gelen harß nit so gunstich weren. Daß inuentariu
m brengt allein 2488
dall., 26
alb. sccult mit die er von miner sustern gutgethain wult haben. Und sie dargege
n im sterbhauß wie sie vßzouch
2954
dall. 35
alb. h. 4 an scholt, ohn etlich fruchten gelaissen hatte, war
466
dall. 9
alb. 4
h. mehe die ihr zu quemen, was nuhe fort an weiterß daruß wil folgen, wirt die zeit leren.
Anno 1595 den 8 decemb. concep. mari
æ haben mir, Fridrich Jacobs sohn von Soldern, zu Nukirchen wonhafftich, und ich angesatzt zu versoichen, off im min Wolffgut zu Swartzem verpacht mogt werden, wie und waß gestalt, so die lenderei dar zugehorich etliche jare bei disser kreichs zeit unbebaut dreischs stil gelegen und ich gliche wol immittelß groisse collecten steur schatz und anderß dar von hab geben moissn. Disser Fridrich hat einmail oder drei umb die pachtung angehalten und mich da hin bewegt daß ich dissen tagh ingewilligt dar in zu handlen. Aber er ist selbst vßpliben und den tagh nit abgekundigt, weiß nit wie ich daß verstain sol.
Diß Wolffgut zu Swartzhem beloenet sinem herrn disser zeit gar ubel, noch dienet eß nit zu verwerpen eß mach die zeith widderkomen daß eß nutzs beiprengen mach und dem hausfatter zu Weinsbergh noitturftich broitkorn geben, dan von
Von alters hat es nehe weniger zu pacht getain, dan jarligs zwelf malder roggen und zwein capuine, etliche jar her auch wol jarligs sesszehn malder, aber das ort landes hat nit so vil habseligs folks innen, das man einen gutten pachter oder halfman haben mach, damit man verwart und sineß pachtz gewiß
[500] bei sei, aber waß eitzs nit ist mach werden.
Das hoifrecht ligt zu Swartzem, helt drittenhalben morgen ungeferlich. Eß mach min erb kunftich zu gluck und habseligkeit gerathen und daruff oder uff ein ander stuck landes ein gehuchte hauß hof schuren und stell setzen, in welche herligkeit er wil
dan veir herrn lande daselbst uff ein schiessen, wie auch der markstein in wege nach Coln ligend geweist ist, so were dan deste baß ein halfen zu halten, oder er mogt da ein gebaute hofrecht an sich erlangen.
Es gehoren ungeferlich funfzich morgen lants darzu, half in Mugenhuiser und half in Verniger herlichkeiten gelegen, dan an beiden orten hab ich steur und ungelt moissn bezaln. Auch stehet zu bedencken ehe dan daß man
n ein eigen gehugt hett, ob eß nutzer vß Magenhaussen, Vernich, Metternich oder anderß wa vß zu bauwen were, wan ein stall oder etwaß gehoichteß zu Swartzem stunde.
Die lenderei leist sich auch wol ansehen, das sie zimlich gut sei, sagen aber, sie were wasserbissich und trage vil smellen uff, der mirgel sei fern, aber es ist alles etwas, das sie schelten..
Anno 1595 den 10 decemb. ist mir vurgefalle
n daß unse her christus ihesus deß hausfatterß deß haußgesindes und der arbeiter etlichmal redt hat, und glichnißen dar von macht, alß Matthe
io an 20 capttel, da er sagt, daß rich der himmelen ist glich einem menschen einem hausfatter der am morgen frohe außgangen warzu
meden wirckleuthe in sinen weinsbergh oder weingarten und als er mit innen geworden umb den tegliche
n lohn hat er sie in sinen weingarten geschickt,
etc.. Darnach sagt der her fernerß Matthei, am ende deß 24 capittelß, derhalb wacht dan ihr wist nit waß stunden der her komen wirt. Das wist aber, wan der hausfatter gewesset het waß stund
t der deiff sult komen sin, er sult freilich gewacht haben und nit gestattet sin hauß durchzugraben der ursachen so sidt ihr auch bereidt dan waß stunden ihr euch nit versehet, in derselben ist deß menschen sohn zukunftich. Wilcher ist da ein getreuwer und kloicker knecht dem sin her daß haußgesinde befollen, das er dem sine speise zu siner zeit sol geben? Selich ist der knecht wilchen wan der here kumpt und findt ihn also thoinde. Vurwar sage ich euch, uber alle sin gutter wirt er ihn volmegtich setzen, da nuhe der boesse knecht in sinem her zu sagte, min her verzeugt zu komen,
etc und w
urde ubel handlen, damit wurde sin he auch ubel zu wirck ghain. Disse vurgeschriben zwei orth auß dem evangelio Matthei gezogen, hab ich darumb hieher gesetzst, dweil sie beide vom haußfatter reden, wilch worth, und ampt mir sonderlich leib und angenem ist, der ursachn principalich, daß mein erb auch hausfatter gene
nt ist und genent pliben sol. Am eirsten orde, da der hausfatter außgangen war arbeiter oder herker zu sinen weinbergh zu
meden, da steith eß scheir so eigentlich, alß redt der here von dem hausfatter zu weinsbergh dan uff vil orthen ihn den landen nennet man einen weingarthn nit
[500'] anderß dan einen weinbergh, daß da her komptt, daß die beste weingarten nit alle in ebenem flachen felde, dar meher theilß in der hoichthen uff hugeln oder an bergen ligen, da der weinst
ock gutte lufft und sohnne haben, und gutte
n dranckpare
n wein geben. Diß sagt nuhe ihesus christus selbst, eß sin unserß selichmecherß worth selbst, da von ehe vil zu halten ist. Iha vil drauß zu leren ist, alß auß dem namen hausfatter, waß ei
n haus fatter sei, und von sinem ampt, waß der wingart oder weinbergh sei, wilch daß hauß si eur die arbeiter und knecht sin, wer der deiff si, waß daß durchgraben inß hauß sei, waß daß wirck und arbeit sei, waß die vorsorgh, fleiß, verwarsamkeit sei, waß die speise zu siner zeit sei, wer die getruwen und kluge, knecht sin, wer die boese sin. hievon uberallwissen die theologi und pr
ædicanten vil beizuprengen und zu leren, nit allein moraliter dan auch allegorice und mistice. Waß daß sei laiß ich innen befollen sin zu verrichten die dar zu beroiffen sin, und hat innen mi
n erb der hausfatter und haußgenoissen zu Weinsbergh darin trevlich zufolgen, dan eß ire ewige selicheit und walfart antrifft. Was dan weiterß anlangt die oeconomische daß ist die heußliche leer, oder die politische, stetlische oder weltliche leer, da von hab ich in minem declarationboich uber min testament und lesten willen allerlei vurbracht, und wurden gebeirten in philosopia, ethica, et oeconomia, tum
proiß in jure civili et canonico noch vil mehe und heuffiger da von bei zuprengen wissen. Ich hett derhalb an dissem orth von disser handlung nit vil durffen
anregen. Dieweil eß mir aber also vorkomen daß sich unser her christus selbst mit dem hausfatter bekummert und da von glichnissen und leeren gibt, laiß ich mir auch nit leidt sin, daß ich minen erben hausfatter genant und sin ampt trulich zu verwalten befollen hab. Gott der her, wil in dar in stercken, im einen gutten anfangh und
volherdo
ngh allergnedigst geben und gunnen will.
Anno 1595 den 11 decemb. umb disse tage wirt der licentiat her Peter von Broich mit siner hausfrawen, kindern, gesinde, haußgerade und noitturft hin auff nach Speir zu schiff gefaren sin. Dan daselbst moist er alß ein angenomener assessor, und beisitzer am keiserlichen cammergerixht personlich residern selbst wonen und kosthalten. Er war wol colnischr churfurstlicher rhaidt, aber dweil die dignitet nit daß meist in disser widderwertigen zeiten kunth beiprengen und er vorlang
s tagnbeisitzer pr
æsenteirt und immettelß angenomen war, auch besser verehrungen gibt ist ihm diß ampt nutzer gewest. Er hat alß correferens mit doctor Johan Ke
mp min sach gegen wilant meister Wilhelm W
altneil angande die eviction oder werschaft sich von den verkauffte
n funf heussern in der Klappergassen da von ich in alß nit mehe dan einmail 80
dall. vo
n im untf. und mir noch vil an im und Trinen Hambach die gompertsche vßstehet, noch hinder ihm, und hat mir zu mehr zeiten gutte vertroistung und hofnonge geben hat, daß mir ungutlich geschein were, und daß
praltnelen dubia nit zu sinem gnoegen vo
n rechtzgelerte
n [501] licentitato venloe resolveirt weren, wie ich ihm hievo
n wie oben den 18 octob. geschriben, und er mir
mitt minen neiffen Hermanno widder untpotten er wulte sich mit der sachen allerdung gefast machen ehs dan er verreiste. So hab ich doch noch 3 iar zit nichtz da von mogen vernemen, wa er aber etwaß verricht hat darnach hab ich zu fragen.
A. 1595 den 12. dec. ist ander Turken zeitung umbgetragen, die nach der voriger zeitung, wie oben den 21. angezeigtin novembri, sich begeben sol haben. Nemlich wie der furst von Siebenburgh den 16 octob. dem Sinan Bassa under der festung Terge
wist untgegen gezogen in meinongh ihm ein feltsclacht zu libern der si
n nit erw
artet sonder in der frohe darvo
n gezogen. Der Hassa Bassa aber etwaß verzogen und deß von Sibenburgen macht sehen willen, aber auch geflouwen und die festung dem Bassa von Carmania und dem berg auß der gegendt Albani
æ befollen, aber der von Sibenburgen ist mit den ungern und christen an die festung Tergewise in der Walachie gelegen gefalln und die mit stormender handt erobert den 22 octob.. Vil turcken nidder gehauwen, gefaingen und groissen raub erobert. Den Sinan Bassa biß an Baccarrest und von dan uber die Donawe gewichen die bruck uber die Argis abgebrochen. Dem der von Sibenburg gefolgt biß an die festung Giorgic
æ und der silva p
atonomina were mit sinen italianern dem von Sibenbergen ingefallen und Georgice erobert. Die bruck so abgebrochn were het schmal hondert tusent
gl. gekost und hetten zu beiden seithen vil wircks damit gehat. Die pribeggen wilche christen gewesen, dem Sinan Bassa untsprungen, haben angezeigt daß die turcken in der Wallachien dissen zugh uber 22000 man 1500 cameln und ein uberauß groisse anzall roß, puffel und veheß verloren, so man auch von Tergewist und Baccarest zwel meilen wegs todte corper funden und 350 karrn munition und proviandt darvon pracht.
Anno 1595 den 13 decemb. s. lucei
æ ists mir zu ruck in die lenden geschossen, mit stichen und wehe als were es ein gigte, daß ich mich ubel richten kunte. War auch nit so appetitlich mit essen und verdeuwe
n, villigt wirt eß mir von kelten deß vorwinterß komen sin, dan der war zimlich starck gewest, dar vor ich mich nit gehutt dan kelte umb die bein gelitten hat. Zu dem hat ich den herbst durch etwaß der rauwer speisen zu begerlich und zu vil genossen damit den magun zu
kert besweirt und mach daß alterthumb auch dar zu geholffen haben, in dem man lichtlich steiff und krumb wirt. Dieweil eß aber baldt darnach linde wetter wart, ich mich warm hilt, und gar meissich und soberlich hilte biß uff das christmeß so ist beß mit mir worden, daß die stich und steiffde des rugkenß teglich abnam, der appetitus widder qua
m daß ich dißmal gut hofnongh zur besserung hab. Eß sol wol sin daß die frohe kelte dem menschen schedlich sei, wie man, daß verlitten und diß gegenwert
ich jar mit dem herbstforst v_
l den 2 tagh octob. vernomen, da derselbe forst groissen schaden ihn den weingarthen gethain und allenthalben die trube
n beschedigt und die weingart bletter, und laub so
[501'] seir verdorbendaß irer die beisten nit geneissen mogten, wie dan oft gespurt wirt das der forst die abgetha
ine appel, berren, morren ruben und der glichen mehe boum und erden gewachs verdirbt, wan die feuchte darin erfreurt. Eben kan eß menschen und their verletzen und dhoeten.
Anno 1595 den 15 decemb. ist mir abermails angezeigt wie die kinder und erbgename
n wilandt Engelbrethn Meinerzhagen zu
m Crantz uff dem Altenmart neben der der Geburhauß sin verlaissenschaft samen getheilt hetten ihn dreitheil, dan er zwa dochtere und einen sohn in leben nachgelaissen hett. Von sinem thoidt und leben ist oben den 25 iunii bescheidt zu finden. In disser dhelungh ist minem neiffen Lutgern Dutzs daß Hauß zu
m gronerwalde mitsinem weingart zu zubein der Weverstraissen gefallen dan er die elste dochter zur ehe hat. Man sagt er wurde dar in zehen wonen. Eß ist ein schoin wolbebaut hauß von vormalß einem trefflichen burger und kauffman Goddert von Siegen genant, deß sohn Niclaß von Segen scheffen am hohen gerichteß jonckern Quaden herrn zu Wickrade vor 4000
goltgl. verkaufft und eß ihm folgenß vur 3000
goltgl. widder uberleiß, aber Niclaß der scheffen verd
arff daß ihm die 1000
goltgl. gewinß nit vil halff. min neif Ludtger handtlet mit weinen mach dar in wein zappen, den weingart selbst bauwet und koe halten. Daß hauß zu
m Crantz uff dem Altenmart mach der andern dochter zu theil gefalln sin, und der bauhof zwischen Coln und Brul dem sohne, d
iß waren die principale drei erbgutter ohn ander gutte renthen und daß gereide under ihn getheilt, und hat disser neif Lutger gut gluck gehat, dan alle sine susteren und broder storben ohn leiberben jonck, daß er siner elter gutter alle er
erbett, und hat nuhe siner hausfrawen vom vormanne k__ften in ire herkomen vil ererbet.
A. 1595 den 17. dec. gegen dissen sontag hab ich die geselschaft des Swartzenhaus durch den gaffelbotten zu den Augustinern in das capittelhaus lassn bescheiden, ihre raitzchur gegen christmiss und ander churen zu toin, dan die geselschaft noch kein eigen oder gemeit gaffelhaus hatte, und hat derhalb so frohe den churtag bestimt, das sich der neu erwelte her deste bess zuvor mit dem essen het zu rusten, dieweil die chur frei ist und ungewiss mach fallen; und als mich die hausmeister eirst erfragten als den elsten und bannerhern, so erwelte ich doctor Henrichen Sevenich, sagt, er were mehe in der chur gewesen, were ein geubter rechtzgelerter, wol befrunt und noch ein jonger man. Wie er aber nit zugegen war und doctor Martin Crudener gefragt wart, sprach er, wiewol er doctor Sevenich nit wiste abzulagen, dieweil aber des licentiaten und bannerhern zit were und manich mail des raitz gewesen, so gebe er dem sin stim und erwelte in dissmail auch zum raitzhern. Wie ich das hoirte, stunde ich auf und sagt: 'Erentfeste, hoichge [502] lerte, achtpare und bescheiden, liebe herrn und gaffelbrodere, ich werde eitz wol in die chur gesatzt, aber es wissen E. L., das ich mit dem gehoir ubel dran sin und von weitem ubel hoeren und verstaen kan, wie es in der raitzcammern dan zimlich weit ist und die stimmen nit gliche hell sin, wan ich dan das ein hoeren und das anderen nit, die namen oder personen aber, das geschicht oder wirck, nit und hinwidder oder die erzelling zum teil, aber das sclos nit, wie kan ich dan recht bescheiden? Sol ich sitzen wie ein hultzen bilt, dess scham ich mich, so kan ich eim rade oder miner geselschaft wenich nutzlich oder deinlich sin, ich werde auch gigtich und steiff, alt und teglich alter und steifer. Ich hab einen usgesatzt, der bequemer darzu ist als (ich), dabei laiss ichs, gantz fleissich und fruntlich pittent, ein erbar geselschaft wil mich der chur erlassn und mich in minem gemach verpliben laissen.' Heruff bin ich abgetrotten, aber min untschuldigung hat nit stat gewonnen, die geselschaft hat mich eitz zum veirtzehenden mail zu rade erwelt, mach es noch einmail versoichen, wert aber wol ein swigender raitzher sin, dan der nit hoirt, verstet nit und kan nit recht bescheiden. Sunst kan ich wol etwas vurtragen, dan die sprach ist noch zur gutter maissen hell und underscheiden, das man mich verstain kan, ab.
Anno 1595 den 20 decemb. uff s. thomas abendt hat Jacob dunwalt uber min suster Sibilln in rhadt suppliceirt daß sie nit gnogsame caution gestalt noch daß juramentu
m calumniæ inhalt deß privilegii geleist hett. Der suspecte licentiat Falckenbergh mach auch sin relation dahin angestalt, daß ein rhaidt die appelation sach derhalb zu Speir abfordern sult. Daruff wolgedachter rhaidt, also decreteirt, mercurii 20 decemb., lecta supplicatione Jacoben Dunwalt
contra Sibilla
m Weinsbergh ist vertragen daß appelternde Weinsbergh ernstlich sol angezeigt werden realem et juramentu
m cautionem de judicatu
m solue
nd et juramentu
m de calumnia zu leisten,
oder daß der fi
scus ad poena
m gegen dieselbe sol verfahren. Alß ich diß vernomen und die registration vom secretar
ie Lynck bekomen, hab ich ein supplication dem secretario Staden zugestalt, dar in min suester angezogen daß ihr deß widderparts supplication noch nit behendigt so wist sie daruff nitzs zu sagen, waß aber die real und sufficiente caution anlanget, die were sc
hoin vur dem prothocolle ubermitz zwein s
ceduln presteirt deß inhalt
s wie oben den 7 decemb. clairlich zu sehen, und da gesagt sult werden die caution were nit sufficient daß wult sie an j. Wolff
sk
eken und den fiscu
m boum s
telln de quantitate druber zu erkennen, daß jurame
ntu
m calu
mnice were sie auch willich zu pr
æstern, mit beger daß von ihre zu untfange
n und druber zu erkennen, daß supplication hat man zu
m vorrhade in rhade dem secretar
um St
aden zugestalt, ob villigst der sachen rede fiele, daß sie dan gelesen wurde. Eß hat sich Jacob Dunwalt und Wilhelm
us Walbeeck
bidellus wol persvade
nt und vertroist,
wan dem privilegio mit der caution und jurame
irt nit gnoigh geschege, die sach mogt derhalb uff Speir nit de
volueirt sin und abgefordert werden, diß ist nuhe fordelhaftich griff
[502'] dieweil sie aber gesehen und gemirckt das man mit der realer und unsterblicher caution in der wehr were, sin sie halb unsinnich worden daß ihne
n ihr ansclach nit glucken wulte, haben sie gnogsamer und mehe caution willen haben und min suester damit willen vexeren, aber biß her zu hat immer suester von herrn nemanß etwaß angezeigt. Ich hab den fis
cum Godefridu
m Boum auch gefragt ob ihm etwaß befollen sei, der sagt, er wiß nichtzs umb die sach.
Anno 1595 den 21 decemb. uff godestag thomæ hab ich min essen der rhaitzchur zu Weinsbergh in der groisser stoben gehalten die ich hab laissen warm machen. Zu Cronenbergh im hauß dar die geselschaft deß swartenhauß in quam hab ich minen neiffen Hermannu
m in stat deß schriberß laissen sitzen und uffschriben wer mich mit dem wein verrichte, daß ich wissen mogt wem ich sult dancken und widder den wein nuhe oder zu ander maelen schencken. Eß sin mir dißmal nit mehe dan zwein dischs von der geselschaft gefolgtt, wiewol ich uff drei dischs zugelagt hatt, dan sie mir nit so starck folgten alß die letzste reiß. Und ich hab ihn seir wol angerigt, hardtfleichs, gebrat, fischs, keiß, botter castanien, eppel hasennuß etwaß zeirlicher dan von alterß, doch alleß uff gaffelgebrauch unser geselschaft, und hab ihn so gutten wein geschenckt alß er umb gelt und im rhaidtzkeller zu bekomen war, die quart umb 13
h. ist ein orth
dall., aber nit hoher laissen bezaln dan mit 12
alb.. Und sin die herrn und besten gefolget wie daß vorige mail, ohn Brun Barthel, Jacob Schutz und etliche nidderleuder pliben auß, und sie bedanckten sich alle der gutter speissen, drancks und tractation. Irer waren ungeferlich 24 ma
n an beiden dischen ohn noith zu nennen, dweil ire namen bei dem geschenckten wein
honden werden.
Folgen die van der geselschaft deß swartnhauß die mir dißmail den wein geschenckt.
Her Mertin Crudener doctor
6 ferdel
.
Her Wilhelm Roß licentiat
6 fird.
.
Joncker Johan Bolant ge
bruchher
6 fird.
.
Her Stepahn Kolff
6 fird..
Her Bruno Barthel
6 fird..
Her Jacob Schutzs
6 fird..
Gotschalck Weinsbergh min broder
12 fird..
Her Melchior Bispinck scholtiß der erb
radien
6 fird..
Hanß Dutzs alter 44
2 fird..
Adolff von Eller min swager
4 fird..
J. Hillebrandt Suderman alter 44
2 fird..
Johan von Duisbergh
.
Wilhelmus Cornelii hausmeister frei
4 fird.
.
Johan van Dunwalt
.
Johan Katz dhomrentmeister
2 fird.
.
Anthonius Schatzs haußmeister frei
3 fird.
.
Peter von Weinsbergh in der gotzgnaden
3 fird.
.
Her Gotschalck Dunwalt doctor
6 fird..
Her Henrich Faber doctor
4 fird..
[503] Viatrin
s Graff senior
2 f..
Johan de Hollandt
2 f..
Her Caspar Ram doctor
3 f..
Her Ewaldt Reida
ms lice
ntiatus
4 f..
Her Caspar Ram doctor
vacat qa sup
ra.
Bernhardus Hardenbergh procurator
2 f..
Peter Droilßhagen
2 f..
Gerhardt Hasselt 44
6 f..
Henrich Ernst
2 f..
Henrich Grein
2 f.
.
Her Alardt de La
nve
6 f..
Nicolaus Viu
ren
6 f..
Henrich Bilderbeick
4 f..
Johan Kaffart
2 f..
Kilian Ropertzs
3 f..
Georgen Darth
3 f..
Arnt Re
iß
2 f.
.
Paulus van de Velt
2 f..
Johan Schutzs schreinschreiber
3 f..
Johannes Fre
ihen
2 f..
Herman Weinsbergh min neif
4 f.
.
Johan Krei
t procurator
2 f..
Her Henrich Sevenich doctor
4 f..
Johan Rappeir
.
Nicolaus Lipßhausen
3 f..
Georgen Brandt
2 f..
Summa alleß vorg. weinß.
Facit zu gelde
.
Nuhe folgen hern und frunde die aussehalb der geselschaft mir den wein geschenckt.
Maria Weinsbergh wittib Ordenbachs mi
n suster
8 fird.
.
Her Peter Ordenbach ca. ad Gradus ma. mi
n neif
6 f.
.
Gotschalck Ordenbach min neif
6 f.
.
Johan von Dutz min neif
4 f..
Johan Sonborn pister s. Marien
2 f..
Sibylla von Weinsbergh min suester
8 f..
Gotschalck van Dutz min neif
3 f..
Jonffer Elisabeth Hornß
6 f..
Jonffer Maria Smidtzs
4 f..
Bertzs Schall von Polhem
4 f..
Sibyll Schall von Polhem
4 f..
Henrich Sclebusch
2 f..
Hanß von Wedich
2 f..
Mattheiß Gyndorff
2 f..
Johan Baumeister
2 f..
Her Henrich Kruskamp
2 f..
Melchior Liblar der jonge
2 f..
Joncker Theviß Wolffk
eil
2 f..
[503'] Peter von Koninckhaiffen
2 f..
Johan E
iffler schoinmecher
2 f..
Matthiß von Berchem fleischeuwer
2 f..
Melchior von Mulhem weinmeister
2 f..
Reinhart Dutzs goltsmidt min neif
4 f..
Her Gerhardt Angelmecher
3 f.
.
Henrich B
ynge
2 f..
Jaspar Westenbergh dhoimsmidt
2 f..
Johan von Stommel Erhnstraß
3 f..
Peter Eller vur s. Mattheiß
3 f..
Joncker Barthelt Questenbergh
2 f..
Laurentz Mock
2 f..
Geirtgin vo
n Werden wittib Gusten
3 f..
Margreth Brunß wittib Faberß
2 f..
Her Johan Hardenrhaidt rhentmeister
2 f..
Lenhart von Kaster br
uwe
cher
2 f..
Adolff Neurhaidt zu
m Lempgin
2 f..
Jachob Troister zu
m Wolff
3 f..
Mattheiß von Stammel zur Rosen Newergaß
2 f..
Tringin von Hemmersbach swegson
8 f.
.
Christian Koeltgin weinmeister
2 f..
Frantz von B
urgen Tornmart
2 f..
Her Hellebrandt Suderman alter burgerm.
2 f..
Peter Halterman Nugaß
2 f..
Peter Kremer von Horst
2 f..
Michel Lutgin zu schiff
2 f..
Johan Brackel Fischmart bruwe
cher
2 f..
Her Marx Beiwech burgermeister
2 f..
Peter Beiwegh Clockergaß
2 f..
Gerhardt Aldhoiffen bontwortlerher
2 f..
Jacob von Bedber
2 f..
Evert Lutzekirchen
2 f..
Jacob va
n Aich b
anme
cher
2 f..
Gotschalck Weinsbergh zur Truben
4 f..
Mettel Scloß wittib Benedicti vo
n Swelhem
4 f..
Johan Boicholtzs snider nachpar
2 f..
Wymmar von der Sultzen
2 f..
Johan Bitter ihm kamp Heumart
2 f..
Tilman Volckwin zu
m Ancker
2 f..
Henrich von Berchem banmecher
2 f..
Cornelius Neukirchen haußmeister
2 f..
Winandt von Keiserßwerdt
1 f..
Johan von Lennep Hertzestraß
2 f..
Peter Binge dhoimsmidt
2 f.
.
Johan von Gladbach Bottegassenorth
1 f..
Anthonius Westenbach
2 f..
Gerhart Greiffrhaidt
1 f..
Johan von Hensbergh
2 f..
Johan Dhall reimsniderher
2 f..
Her Arndt von Siegen rentmeister
4 f..
Henrich Immerhaidt Bottermart
2 f..
[504] Johan Lennep Holtzmart terlain
2 f..
Jacob van der Groven swartzhauß
2 f..
Andreiß von Solingen goltsmidther
2 f..
Herman Bock goltsmidther
2 f..
Peter Kessel vo
n Neuß bruwerher
3 f..
Her Caspar Kannegeser alter burgerme
ister
4 f..
Johan Broich von Borm
.
Summa alleß vorg. drogen weinß ohn waß von der geselschaft geschenckt ist.
Facit
.
Hie ist zu wissen daß ich von etlichen kein geldt hab untfangen willen, vur die namen hab ich vacat frei geschriben. Item wer von der geselschaff neben dem geschenckten drogen wein 2 quarten vor sin glach bezalt hat der quart 12 alb. vur die namen hab ich g gesatzt bedeut daß glach,
Also hab ich in alß an drogem wein untf.
firdel jedeß firdel 6
alb..
It
em an nassem wein
quarten jede quart 24
alb. facit
.
Beide summe
n weinß facit
.
Folgt nuhe der zittel mineß broderß waß er vur mich vur speise an den mart vur kost und unkost durch sin hausfrawe bestellen und außgeben laissn.
Mineß broderß rechenzittel deß außgaben, und untfangs.
Item zum eirsten gehat und verlagt 2 stum
p die gewigen
27
lb. daß
lb. 42
h., su
mma
3
gl. 22
alb. 6
h..
Item vor ein oxsenzonge
18
alb..
Item vor ein hammelßpistel und hamelßboich samen gewigen
13
lb. daß
lb. 4
alb. 4
h. facit 2
gl. 8
alb. 4
h..
Item gehat 2 schincken so vß der huißhaldung neben 2 stucken hardte fleischs, derhalb ist her vur nit zu regnen.
Item noch bezalt vur 2 kalffherst so gewigen 18
lb. das
lb. 42
h., facit
2
gl. 2
alb..
Item noch bezalt vor 2 haessen, facit
2
gl. 15
alb..
Item noch bezalt vur 10 hoener, samen
3
gl. 11
alb..
Item bezalt vor ein gantzs
facit
1
gl. 10
alb..
Item bezalt vor 8
lb. groner fisch das
lb. 6
alb. f.
2
gl..
Item bezalt vor ein firdel ertzen facit
19
alb. 5
h..
Item noch bezalt vor ein lommel so gewige
n 11
alb. das
lb. 42
h. facit
1
gl. 15
alb..
Item noch bezalt vur 2 quarten essigs, samen
11
alb..
Item noch bezalt vor 4
lb. casteirn, samen
11
alb..
Item noch bezalt vor ei
n quart hasennuß
10
alb..
Item noch bezalt vur 3/4 loits safferainß
18
alb..
Item noch vor ein loit
neil facit
5
alb. 6
h..
Item bezalt vur 2 loth pfefferß samen
4
alb..
Item noch bezalt vor 4 loit genfferß samen
6
alb..
Item noch bezalt vur 8 loit zuckerß samen
3
alb..
Item vur ein
lb. cappern bezlt
17
alb..
Item bezalt vur ei
n loith blomen zu den fischn
9
alb..
Item bezalt vur « p
rait boumoli
3
alb..
Item bezalt vur 21 perger gemengt broits und 21 perger wecks das stuck 16
h. facit samen
2
gl. 16
alb..
[504'] Item dem koch vur sin kochen, und vur den wein 36
alb. und 12
alb., samen facit
2
gl..
Item noch vur die magt Lysbet daß sie gespoelt und den wein helfen hoelen facit
10
alb..
Item noch vur 2 re
ien taffel bro
etzs bzalt
8
alb..
Item waß man nuhe weiterß an allerlei bedurfft hat ist vß gemeiner haußhaltung komen wirt hie mit geregnet.
Vom wein.
Item noch sin bei Peter Scheiffeler ihm Raven auff dem Altenmart geholt
50 quarten firnß weinß die quart
13
alb. summa
27
gl. 2
alb..
Item noch 2 firdel rhatzs weinß die quart 13
alb.4
alb. 8
alb..
Item bei Johan Numart 1 q
vart canarien weinß da von «
pint verbr
ugt das rest geobert
1
gl..
Vom haußgelde.
Item der raitzher gibt vur haußgelt facit
8
gl..
Item waß ich an geschencktem wein hab nachgelaissn und nit willen inmanen oder sunst nit in ko
men ist ertragt sich
.
Item waß ich auß gemeiner haußhaltung zu
m beste
n gehat und sunst regnen mogen, su
mma facit
Summa aller außgaben an kost, unkost, wein und nachlassung facit in summa bei einander gerechent, facit
58
gl. 17
alb. 10
h..
Hergegen hat min neif Herman von nassem und drogen wein untf. und minem broder zu bezalung der speisen und dranck und ander unkosten geliebert
58
gl. 17
alb. 10
h..
Item ohn das sol ich noch uff die gaffel geben
8
gl..
Item nota broder hat vur Lisbetgin, Merge, Bertz Bil und sich bezalt
Summa alleß untfangs so broder vur sin verlegh bekomen, mit den haußgelde facit
66
gl. 17
alb. 10
h..
Also ist mehe untfangen dan außgeben worden daß mir zu gestalt ist und geobert
Summa deß superest facit 38 gl. 18 alb..
Hier van neif Herman vur sin schriben inm____ und arbeit geben
28
gl. 12
alb. noch an Hill.
sudrema. _____ und an krußkamp 2
h..
Daß superest het ich wol zum besten wan ich andern herrn nit widder den den wein geschenckt het, oder widder schencken moist.
Diß mach min leßer rhaitzganck sin, dan ich fort an, wegen deß gehoirß gangk, und sunst unbequem und nit deinlich sin werde, wan ich eß schoin sult oder mogt erleben, waß gott gefelt, ist mir leid,
Vide scedulas von thonis anno 95.
Anno 1595 den 22 decemb. hab ich zu den funf bonten altar vurhengen s. Jacob von weissem atlaß und swartzem swaweil uberla
cht wie lauffwirck gestalt, zu der vßgereistung und seithen frenssen von roittem und gronem
farken, und ander unkosten einen
goltgl. zum besten und vol
benß geben, wie ander nachparn und nach_____
[505] nach irem gutten gefallen glichfalß gethain haben. wie man aber an die funf vorhenge komen sei und warumb man sie auß der kirchen gelde gezalt hab, wie dhur, und waß sie wol wert sin da von findt man oben den 31 octobris allen bescheidt, da hat man eß zu lesen. Eß mach hie von in der kirchen rechnung zukonfftigen augusti und memorialboich weitern bescheidt finden werden, den hat man der orth zu besehen.
Anno 1595 den 22 decemb. altera thomae findt ich ihm almanach angezeignet daß der aller kurtzster tag sult sin. Als dan wirt auch die allerlengste nacht sin, und die duister tage vor christmessen und darnach, daß eß morgen und abent ist und kalt winter witter in decemb., wan daß solsticiu
m hiemal
e circa 8 calendas janvarii und ist daß der rechter bruma und kurtztagiger christmondt daß die sonne im geisbock ist. Also halt ichs dar vor, wan der tagh am kurtzsten befunden so sol er nit vil mehr dan 7 stunden halten, daß daruß zu vernemen, weil in almanach angesetzt wirt das der tagh den 9 decemb. 8 stunden und den 11 janvarii darnach auch halte, daß tragt ungeferlich ein stundt ab und an. Im somer aber umb johannis mitzsomerß sol der tag 17 stunde
n besonder in Engelandt lanck sin und die nachte
n durchauß nit duister wie Plinius wilt, derhalb hat min folendt rheimlin wol stadt.
Thomas und christ die lengste nacht.
Baptist den lengsten tagh ablacht.
Und dasselb vß gutten ursachen, dan do jesus christus menschs geborn der die sonne der geregtigkeit auffgangen, daß er damalß die finster nacht abgelagt und den tagh widder leist lengen. Aber do s. johan baptist geborn den hellen tagh kurtzst und ablegt, dan christus und johannes sin wie tagh und nacht zu verglichen. Ich hab s. thomaß mit ihn die rheim gesetzet der den 21 decemb. ist, darnach christag den 25 dec. folgt dar zwischen der tagh am aller kurtzste erblickt.
A. 1595 den 22. dec. schreiben die nidderlendische Staten die gutliche frithandlungbei einem erbarn rat zu Coln ganzs ab, dan als uff dem neigst verlitten richstage zu Regensperg Rudolphus secundus, romischer keiser, allen chur- und fursten und andern stenden des hilligen reichs vurgetragen und vor ein noitturft erachtet, das die widderwertigkeiten und kreich zwischn dem konink Philippo secundo von Hispanien und sinen undertanen in den Nidderlanden, Hollant, Selant, Vreislant etc. hingelagt und gesteilt mogten werden, damit man dem Turken, so eitzs wacker wurde, desche bass widderstant mogt toin und mit meher macht begegnen, daruff der zit der churfurst von Menzs, der herzog von Saxen, zu Neumburg, der grave von der Lip und die zwae richstet Coln und Nurenberg deputeirt sin, wilch [505'] funf stende des hilligen reichs sulch wigtich wirk underteniger gehorsam halber an sich genomen und es den hollendischn Staten intimeirt und verkundigt, wilches eitz nit allein Coln, dan den andern allen auf- und abgekundigt, auch keiserlicher majestet, wie sie copien der breif daran und an die andern uberschickt, mit inverleibten ursachn und bewegnissn, warumb sie sich der frithandlung beswerten. Also befindt sich die finsternis und kurzster tag damit glicherweis, das wenich hoffnong zum gewunschten friden und eintragt in dissen landen sei und voreirst nit freide werden will. Waß aber aber folgen werde hat man zu vernemen.
Ich weis von dissem abkundigen nit mehe zu machen, dan das sich die Staten in Hollant mit iren confedereirten uff einen ewigen kreich verlaissen. Und leist sich ansehen, glich wie die Sweizer und eitgnosen oben, da der Rhein eirst springt, einen freihen stant an sich genomen haben, so sullen die Hollender mit iren Staten unden, da der Rhein in oceanum und wilde see fleust, einen derglichen frien stant an sich nemen willen, daruber erleiden und wagen, was moglich..
Anno 1595 den 23 decemb. auff sampstag vor christi der deß montags daenach komen wirt, ist ein
new halb rhaidt und ich zu
m veirzehndenmal mit ingangen. Und wie man die ampter umbgetheilt hat mich joncker Th
einß Wolffkeil mit vor einen com
unisserum und urthelß
meister vßgesatzt. Ich aber hab mich untschuldiget daß ich alterß halb nit wol zu foiß und halber gigtich were und sult mir gar besweirlich fallen teglichs am platz und rhaithauß zu ligen, undertheinich pittende mich deß ampts zu erlaissen, aber eß hat mich glichwol ein rhaidt dißmal darzu erwelt, wirt wol min lest sin.
Anno 1595 den 24 decemb. auff sontagh auch christaben
t hab ich am abendt daß offergelt zu Weinsbergh und Cronenbergh wie min gebrauch war umbgetheilt.
Zu weinsberg
Item min broder 6 rad. alb.. Item siner hausfrawen Elisa. 6 rad. alb..
Item j. Elisabetgin Hornß 6 rad. alb.. Item j. Marien Smidts 6 rad. alb..
Item Aletgin Wesselings von Gennep der magt ___ 6 rad. alb..
Zu Cronenbergh.
Item suester Sibyllen 6 rad. alb.. Item neif Herman 6 rad. alb.. Item suester Tringin 3 rad. alb.. Item Erffgin Paulus 3 rad. alb. und in allen damit ein kunftigh gluckselich jar wunschndt und alt jar damit besclossen,
Endet sich das 1595zigste jar,