[Das Jahr 1574]
 
Anno 1575 mit godt angefangenKreuz uber der Jahreszahl.
 
Anno 1575 den eirsten januarii ist Thoniß Hannen von Dormagen hie zu Coln bei miner motter suster und broedern gewest und gesagt nachdem Johan Gordtz ir halfen die pachtung ireß gutz zu Dormagen uffgesagt und zu Mulhem uber Rhein ein ander hof angenomen wan sie in dan wulten annemen wolt er es vur lohn, pacht, oder halfschit bauwen und sich recht halten. Doch wa es Johanß fatter begerte so wolt er eß nit begern. Unser aller bedencken wart druf genomen, und gefeil unß wol daß es mit foegen viß Johanß und Gorden henden mocht komen. Dan von iren eltern war er zum theil an unß eltern herkomen, daß manz sich irer etwaß besorgte daß sei sunst irthumb hetten machen mogen wan man sei het willen absetzen.
Dissmal ginge das guldin jar an, dan anfenklich zu hondert jaren, folgens zu funfzich jaren und entlich zu funfundzwenzich jaren ists gehalten wordenVgl. Bd. 1, S. 330., also das ich nuhe mit gotz gnaden 3 gulden jar gesehen hab. Es war dissmal min steifson Wilhelmus Ross legum licentiatus binnen Rom, hat die ceremonien gesehen, wie pabst Gregorius 13. die guldin pforz zu Rom mit eim guldin hamer uffgesclagen hatVgl. das. S. 333., den er des herzogen sohn von Beiern, eim domherrn zu Coln, geschenktVgl. Lossen a. a. O. S. 345 hierüber und über Herzog Ernst überhaupt.. Diss war uff den christabent zuvor beschein in sulchem getrenge, wie er mir geschriben, das 5 doit getrungen worden, einer glich vor im. Diss gulden jar wart in Coln uff den predigstoelen uisgekundigt, aber kein ablais geben; das folk ginge auch nit zum hilligen sacrament. Es zogen wol etliche riche geistlichen und jonge gesellen aus Coln nach Rom, aber gar wenich. Es war des gulden jar nodich, dan ein quart wins galt in Coln 7 alb. und das broit war auch deur wie alle dingen, und war in Niderlanden kreich und rumor.Bd.2, S.290
 
Anno 1575 den 3. januarii war min geburtzs tag daß ich 57 jar alt wart. Ich war widman wonte zu Cronenberg hilt mit miner motter hauß, hat dißmal kein son derliche gasterei, dan druncken den wein samen under unß im hauß.
 
Anno 1575 den 5. januarii hab ich von der alter amptfrawen von Monhem jonfer Annen von der Reck widwe Halln untf. 32 dall. renth de termino l. de do. l. anno 74 durch Steffen Druch zu Upladen, da von quitert, de anno 74.
 
[690'] Anno 1575 den 8. januarii hat unß her Arnt von Bruwiler probst sant Georgen in die probstei zu tag bescheiden, dan her Lambert van Wiler pastoir s. Jacob wolt von den kirchmeistern ein miß haben pinnincks miß und alß im daß nit geburren mocht viß gutten ursachen, meint er der probst sult unß mit smeicheleien oder bedreuwung dar zu bewegt haben. Aber die kirchmeister pliben bei irer meinong sagten sei wulten dem pastoir folgen laissen waß die vorige pastores gehat hetten und weiterß kunten sei nit inwilligen. Ich moist daß wort dhoin und undanck verdienen.
 
Anno 1575 den 12. januarii ist der licentiat und scheffen Ryndorf zu mir komen dan er handlet zweschen minen steifkinderen und mir zum friden, und sagte daß soncept einß vetrags so ich im vorhin zugestalt het die ursachen deß vertrage inverleibt die wulten sei nit also verstain. Sagt da bei sei wulten mir die leibzucht von tausent goltgl. folgen laissen, und jeder von den sexen wult mir dar zu 80 daler geben, were 480 daller. Leiß sich auch hoeren sei wulten uber mich bei ein erbarn rhaidt clagen. Da waren wir noch weit von einandern.
Den 13 tag januarii ginck ich widder zum licentiaten. Sagt im in erwegung innen der ingestelte vertrag nit gefiele, so wult ichs triben laissen da mit, also daß jede parthei uff irren freien foissen sult stain und sin best dhoin. Da sie auch bei eim rhaidt supplicern wulten, daß moist ich liden. Den 14 ja. hat der lic. Ryndorf und ich an Wilhelmum Roß nach Rom geschriben. Hie wurde nitzs vißgericht, und reden im von stundt an uff Coln zu reisen.
Den 15 ja. hat der beseher zu Andernach die renth zu Coln geschickt zu bezaln. Ich hab 25 dall. von wegen miner motter untf.. Item 25 dall. von wegen der kirchn s. Jacob. ItemTilgung: nicht lesbar; durchgestrichen13 goltgl. von wegen suster Marienn. Aber die 25 dall. von minen hausfrawen wegen wolten mir nit folgen dan d. Broich hat sei verbotten. Der wegen leiß ich sei auch verpieten, doch brachten min steifkinder bei dem burgermeister zu wegen daß min verbot abgeschaft wart.
 
Anno 1575 den 16. janua. alß unß halfen Johan Gordtz die pachtung zu Dormagen uffgesagt haben min suster Maria und Tringin an sich genomen, daß hauß und zeune in bou zu halten und mottern iren alten pacht zu liebern daß uberich mogten sei behalten. Doch in sweren wichtigen puncten sulten sei unß zu rhaidt nemen, biß daß man sich wolbedechte.
 
[691] anno 1575 den 17. januarii hat swager Conradt Eck bei eim erbarn rhaidt suppliceirt und uber sin hausfrau Sibillam geclagt sei unthalte ime etliche ringe und kleinater vur. Desglichen uber minen broder Gotschalck und mich alß vexirten mir sinen hausgeseiß Evert Hermeshaiffen am hohen gericht. Dargegen hat man den 21 janua. widder ein supplication ubergeben, und im zimlicher maissen begegnet daß er sich pillich schamen sult. Aber alle schembde ist bei im hin wech. Er saß im hauß zum Schricht, wolt den halben zinß nit folgen laissen auch die beide halbe fharen nit bezalen. Ein rhaidt leiß im ansagen, do man im nichtz dede sult er zu friden sin, und daß bleib dar bei.
 
Anno 1575 den 24. januarii hab ich Wilhelm Richartz von Meternich und Geirtgin van Putzfelt das Wolffgut zu Swartzem zwelf jar lank jarlichs vur sexzehen malder roggen und zwen capune, wie es Curstgin zu Swartzem vurhin gehat, verpacht. Winkaufslude sin gewest Henrich Haes, zolner zu Wilerswist, und min sustern Maria und Sibilla, haben den wein zu beiden seiten glich half mallich bezaltBd.5, S.98.
Dißmal hat ich deß gutzshalber mit minen steifkinderen noch keinen friden, dweil aber der alt halfen abgestanden moist es dannest verpacht sin. Es waß Wilhm auch mit mir zu freden.
 
Anno 1575 den 29. januarii ist Gotschalck van Weinsberg der jong minß broder Christianß son uff der reimsnider gaffel vur einen lerjongen sineß steiffatterß ingeschriben. Aber Gotschalcks freu min motter lacht die 2 goltgl. dar die dannest sin steiffatter sult vißgeben haben wie sin heilichs vorwart mitprengt. Ich weiß aber nit wol ob im diß ampt dienen wil.
 
Anno 1575 den 30. januarij, hat sich Johan miner motter halfen zu Dormagen mit minen sustern und unß vertragen waß er noch geben da laissen, thoin und abzehen sol vom haiff. sin fatter Gordt het in gern widder angenomen es mogt aber nit sin man wolt in zwei jar selbst bawen und aber off umb halbschit uissdhoin.
 
Anno 1575 den 31. januarii haben min steiffkinder dem rentmeister her Castin Leiskirchen ein supplication gegen mich sampt acten im sal gehandlet in gestalt mit beger die in rhaidt stat zu uberliebern. Aber dweil ich zur zit deß rhaidtz waß, stalt er sei mir eirst in min anwort druf zu machen ehe dan sie gelesen warden. Dan daß ist also gebruchlich uber einen rhaitzman suppliceirt [691'] wirt. Ich nam sei nach mir, und befandt daß sei mich etwaß neidtich heftich angetast, und war ir nhalten und beger. Es sult mich ein rhaidt dar zuhalten daß ich innen die rentbref so ich hinder mir hat restituern sulte. Auch den proceß vur dem official gegen den halfen zu Waldorf den ich im banne hat abgeschaffen. dar gegen macht ich minen gegen bericht zeigt min interesse forderung und jus retentionis an, daß auch kein burger vom rechten abgeschreckt sult werde. Und erbaut mich deß rechten doctor Johan Broich und scheffen Volckquin hatten dissen ansclach gegeben die andern leissen es mit geschein. Dar umb foir ich auch etwaß scharfer gegen die beide her auß. Und alß disse supplicationen im rhade gelesen waren weich ich hin auß, und worden etliche herrn zu der sachen verordnet die unß verglichen sulten.
 
Anno 1575 den 2. februarii bin ich bei minem neiffen Peter von Halfern in sinem wingart bei Seine zu gast gewest und war da der dechan sant Georgen, doctor Peter Steinwech, licentiat Lemgenius dhom secretarius, Wilhem von der Sar Gerhart Angelmecher, Laurentz secretarius, und mehe gutter herrn und frunde.
Den 3 feb. bin ich zum Kluppel uff der Hoeportzn bei minem broder zu gast gewest da den blasius gejagt. den 6 feb. bei Gerhart Lutzekirchen kannegeisser uff dem Weitmart neben den andern kirchmister und achten sant Jacob gewest der alß ein kirch meister sin krentzgin hilte.
 
Anno 1575 den 7. feb. hat mir min broder Gotschalck die regnong von 850 elmen raimen die zu Dormagen dißmal gepost waren zugestalt. Dar von ich im vor min veirthe theil bezalt hab 7 gl. 15 alb. 7 h. inhalt einer rechnong von im geschriben mir zugestalt.
 
Anno 1575 den 9. feb. hat Lenhart von Bracht von wegen meister Lambert gaffelknechtzs der kranck war gerechent inhalt sinß zittelß. Alß van den kosten miner rhaitzkuir uff s. thomaß tag neigst leden. Der zittel war boiß schrifft kuntz nit all wol verstain,
 
Exposita.
Item 3 fesger ertzn dat fesger 5,5 alb..
Item 1 fesger saltz 3 alb.. Item 4 lot gestossen pefferß dat lot 1 alb..
Item 1,5 loit ganssen genffer dat lot 15 heller.
Item 5 lot ganssen peffer dat loit 16 h..
Item 1,5 loit blomen dat loit 7 alb..
Item 1,5 lot neil dat loit 3 alb..
Item 1 lot safferan 13 alb..
Item 1 lb. weissen zucker 9 alb..
Item 0,5 lb. mostertz mel 16 h..
Item 12 lb. botter dat pont 7. alb..
Item 6,5 lb. 2 fod. Hollenß keiß daß pont 5 alb..
[692] Item 2 quarten essich 9 alb..
Item 0,5 lb. keise 3,5 alb. nescio qvod sit
Macht 8 gl. 8 alb..
 
Item 6 stockfischs daß stuck 4 alb..
Item 56 herinck daß stuck 10Tilgung: alb.; durchgestrichenheller
Macht 2 mr. 2 alb..
 
Item 54 lb. gronerfischs daß lb. 3,5 alb.
Macht 7 gl. 21 alb..
 
Item dem koch 6 mr..
Item der frawen 8 alb..
Item heur von glaser 3 alb.,
Macht 2 gulden min 1 alb..
 
Summa diß vurst. facitgestrichelte Linie21 gl. 2 alb..
 
Item mach bei unssem becker broit und weck geholt sin
Macht 5 gl. 4 alb..
 
Item Lenhart vur sin arbeit ein raitzeichn und 12 alb.
Macht 1 gl. 4 alb..
 
Item hab ich einen malder sack kollen und 12 kluppel holtzer, zwa schurkaren schider, ein schurgkar schentzger dar gefoirt
Macht 2 gl. ubersclagen ungef..
 
Item m. Lambert vur hausgelt geschickt 3 enckel goltgl.,
Macht 8 gl. min 3 alb..
 
Item Lenhart und sin frau sin bei mir gewest 2 q. weinß und gebratlin und sunst gehat
Macht 2 gl. ubersclagen ungef..
 
Summa dieTilgung: nicht lesbar; durchgestrichen5 vurst. posten 18 gl., 1 alb..
 
Item bei minem broder gehat 97 qvarten weinß die quart 7 alb.
Machtgestrichelte Linie28 gl., 7 alb..
 
Item ob noch 1 firdel weinß in die kuch komen sei weiß ich nit,
Machtgestrichelte Linie1 gl. 4 alb..
 
Item auch 29 oder 30 q. beirß dar geschickt
Macht 1 gl. ungef..
 
Summa summarrum omnium expositorum.
Facit 69 gl., 12 alb..
 
Hergegen sint mir von der gaffelgeselschaft und andern herrn und frunden geschenckt worden 274 firdel, jeder fi. 6 alb.. Hie van gaint ab 3 fi. die nit bezalt sin. Item 2 fi. vur den gaffelknecht, also sin bezalt worden in alßgestrichelte Linie271 firdel
Summa facit zu gelde inTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenalß.
gestrichelte Linie 67 gl., 18 alb..
 
Also hab ich dißmal mehe vißgeben dan untf.
Facit 7 mr..
 
Doch sclain ich daß ein gegen daß ander daß ich glich zu komen sei. Deß moiß ich den geschenckten win verguden. Dar gegen hab ich raitzkirfer und zeichn.
 
[692'] Anno 1575 den 9. febr. ist herzoch Carl Fridrich, elster son herzogen Wilhelmen von Gulich, Cleif, Berg, graff van der Mark und Ravensburch, binnen Rom im palass pabst Gregorii 13. an den kinderpocken gestorbenVielmehr an den Blattern; die Kindsflecken hatte er im Jahre zuvor in Wien gehabt., sins alters schir van 20 jaren, dan erer fehlt in der Handschr.war a. 1555 den 28. apr. gebornVgl. oben S. 75.; ist zu Rom in der Dutzer kirchen begrabenIn S. Maria Dell' Anima.. Der pabst hat vil fleiss bei im angekeirt, alle medicos da gehabt. Disser jonglin hat etlich jar bei dem keiser in Oisterich zu hoff gewestSeit dem Herbst 1571.und wolt diss gulden jar zu Rom zehen, da er herlich untfangen und vom pabst mit eim guldin swerde und hoitMit dem geweihten Schwerte, Hute und Schwertgurt.vereret wart. Er mach auch dem pabstpalbst in der Handschr.in gegenwortigkeit 50 cardinalen verheischen haben bei der catholischer religion zu pliben. Er zouch bei winterzit von Rom uff Neapolis und wie er widder quam zu Rom24. Jan., wart er glich krank und in sexSo! Das Datum des Todestages gab W. selbst oben richtig an.tag starb er ohn allen argwon des vergiffsVgl. Lossen S. 273.. Wunder, das man dissen jonglin also waigten in fremdenZu ergänzen: nationen zu schicken., were nutzer zu haus pliben! Wie sinem fatter herzoch Wilhm die zitung quam, reuft er das har uis; doch troist er sich balt widder, hat noch einen jonger son Hans Wilhm, war neulich domher zu Coln und bischof zu Munster worden. Ein rait zu Coln schickten her Costen Liskirchen, Bartholt Questenberg und doctor Steinwech zu Cleif, leis dem fursten sinen reuwen clagen. Min sohn Wilhm Ross war zu Rom, hat mir diss alles zugeschriben, wie er das dode lichnam lange in der kirchen hett sehen stain, erwartent, ob es da begraben oder in Dutzlant sult pracht werden. Diss solt der 35. regerender her des stams von Cleif gewest sin, der a. d. 441 angefangen und von mansglider ungebrochener linien bis uff diss zit geduretNach irgend einer der Chronologien oder Genealogien., und hengt der menlich stam van Cleif von elfhondert jaren eiz an einem einzigen jongling, der geborn ist im jar 1562 den 29. majiRichtig.ungeferlichBd.2, S.292.
 
Anno 1575 den 11. febr. hat meister Henricus Hattingius angefangen uis der scholen uff dem Weitmart in die Weiferstrass, siner frauwen behausung, zu faren und hat sin halfschit der schoelen meister Antonio Ercklens, eim schribmeister bei s. Catharinen, vermeidt, jarlichs vur 7 daler, den 16. febr.; diss haben wenich on mich gewist. Meister Henrich foir algemach uis und hilt den choir mit; meister Antonius foir algemach in mit sinen Deuschn schoelern und scleich on rocklin in den choir mit etlichen sinen scholeren, dan meister Henrich scholer waren scheir alle verlaufen. Das capittel wust nit, warvur das sei in halten solten, leissen in fragen, ob erBd.2, S.293 [693] scholmeister wult sin und sich des choirs annemen; er antwort mit minem rait, er wer ein Dutsch meister, hulfe meister Henrich etwas, bis er die schol uffsagte und dess jar umb were. Diss stunde also im zweifel ein weil zit, doch leret meister Antoin heimlich solmisernDas französ. solmiser, die Noten beim Singen nennen, die Tonleiter singen.und sinen cantum, dede nuhe und dan das chorrocklin an, wan der ander nit da ware, sunst leis ers ab. Ich wust den ansclag wol, das Antonius suberlich in die possession sult komen, und was darzu verholfen, das ein kirspel ein eigen schol mocht haben und nit vom capittelVon S. Georg.vexeirt werden, wie von alters beschein; das capittel kunt die medong, Deutschs leren und singen im choir van nachparen, nit verpieten. Die ander kirchmeister sahen alle zu, was draus wolt werdenBd.2, S.293.
 
Anno 1575 den 12. feb. ist min swager Arnt Kursner von Bacharach mit siner swesterman von Bing hie zu Coln gewest, wolten vil bescheidtz von mir wissen waß in nach minem absterben zu komen sulte, waren beschenckt, daß heubt war mir mit minen steifkindern verirret, daß ich innen dißmal kurtzen bescheidt gab, ließ sei hin reisen. Ich kunt sei auch nit recht bescheiden dan man weiß noch nit wer nach mir leben wirt und etwaß haben sol. Ob die frundt von Johan von Cauben minß steifsonß fatterß oder motter wegen, oder zu glich, oder wer dem andern vurtritten sol. Daß testament ist etwaß dunckel, min erb weiß rhadt, mit rechtzgelerthen nemen, sich deß rechtenß erpieten, nit zu seir eilen, und kloicklich handlen.
 
Anno 1575 den 13. februarii ist swager Johan Paulus zu mir komen und mir einen zittel zugestalt, waß sin swegerher Johan van Hemmersbach noch hett, an landt deß Herman und Gotschalck van Weinsberch sin frawen kinder mit geneissen mochten dan ire steiffnneffer reitzden iren fatter allet zu verkauffen und umbzubringen waß sei kunth und mogt, begert drin zusehen,
 
Inhalt deß zittelß.
Item hat min swegerfatter zu Moitraedt einen morgen landes.
Item noch den sevenden theil am hauß und hof zu Habelraidt genant.
Item noch umtrint 2 morgen 1 firdel landtz in den selben hof gehorende kumpt auch min swegerfatter zu hat dar nit mer an dan die leibzucht.
Item noch umtrint 5 firdel bendenTilgung: h_; durchgestrichenligen an der Erf heist Gotzenkirchn.
Noch sol er auch etliche renth haven zu Moitradt weiß aber nit wie vill
Finis.
 
Kunth Herman und Gotschalck noch etwaß dar van erlangen sei bedurften eß seir wol ir hergin sorgt nit daß sei meist vur sine dochter noch enckeln daß nitgut ist. Swager Johan vurst. wirft und erfirt scharf darnach, ob erß nit geneissen mogt, wie pillich.
 
[693'] Anno 1575 den 13. feb. groisfastabendt uff swager Mattheißn van Treirß bruloft uff der kleiner Bottengassen ort im Weinhauß gewest den abendt der ein widwen ein schifffrau getruwet. Den lest fastabent ist nemanß bei unß zu Weinsberch gewest dan swager Johan Paulus und suster Tringin sin hausfrau machten unß mit motter und und unß seir frolich, und beckersche quam bei unß mommen.
 
Anno 1575 den 16. februarii sint Herman und Gotschalk van Weinsberg mit irem steiffatter uff den mart zu Sibergh gezogen spacernBd.5, S.99.
 
Anno 1575 18 februarii hab ich in minen wingart in der Achterstraissen 900 widen ramen bekomen daß hondert vur 32 alb. forlon 4 alb. waren dhure.
 
Anno 1575 den 19. feb. umtreint starf min swegersche Greit in der Stritgassen die den heilich mit miner zweiter hausfrawen hat, und mir kurtz einen neuwen heilich anpracht.
 
Anno 1575 den 25. februarii war miner lieber motter geburtzs tag die nuhe alt war 77 jar. Dan sei war anno 1498 den 25. feb. geborn wie ir fatter Herman Kort mit eigner handt uffgezeignet hatte.
Sei ware noch gar verstendich und regeirte alles im haus gar ordentlich und wol, war aber steif, das sei sweirlich kunt gain, wenich im haus, war an 3 jaren nit vil vur dem haus gewest; ass den mittag wol, den abent gar wenich und drank 1 oder 2 gleslin weinsBd.2, S.293.
 
Anno 1575 den 27. feb. swegern Feien Ripginß uff Beien gewont 3 daler 17 alb. 4 h. fharen, noch 10 alb. uff den termin cathedra petri bezalt. Solt es ir lebtag vom lande zu Neuß da von ich die gerst krige, haben. Biß her zu ist sei alleß uff bezalt.
 
Anno 1575 den 2. marcii hab ich schiffer Stoffel Butzkannen schiff van Neuß bekommert drumb daß er mir min 5 mald. gersten pachtzs und dan noch 31 gulden von alderß nit bezalt. Nam doch hanttastung vom knecht leiß daß schiff passeren, dan der neusser moist faren.
 
Anno 1575 den 5. marcii ist widder ein gutlichr tag tuschen dem capittel s. Jorien und kirspel sant Jacob in der probsteien gehalten worden, zu beiden seitzen hat man rechtzgelerthn zu redner. Die handlung traf dißmal den alten strit an mit der isern trelliger sant Jacob ob die dem capittel zu nach gebaut weren, und dann die kirspelß scholl.
Der probst scloich mittel vor die gefielen unß nit dan mir solten in den grundt zu erkenenen und unß schol abschaffen der kosten compenseirt werden. Mir slogen auch fill mittel zum friden [694] deinlich vor die wolten die leibe verordnete nit an ir capittel zu bedencken brengen, sclogen die gutliche handlung ab, dan sie wusten ohn zweiffel waß vor ein urthel im sal von wegen deß scholmeisterß solt gain daß einmail solt gelesen und uisgesprochen sin worden, daß doch noch uffhilten zu allem forthell.
 
Anno 1575 den 11. marcii haben die verordnete herrn eins erbarn raitz, nemlich her Costin Leiskirchen, zur zit rentmeister, Hillebrant Suderman, weinmeister, Bartholt Questenberg, urtelsmeister, Petrus Rindorf, licentiat, einen gutlichen tag zwischen minen steifkindern und mir angestalt und sin zu nachmittage umb 2 uren under das raithaus samen komen, als doctor Johan Broich als vormonder Alofs und Tringin Broichs, Georgen Volkquin, Laurens von Blaitzem, Wimmer Hack und Henrich Ross; ich quam mit minem neifen doctor Tilman Ordenbach und minem broder. Zu beiden seiten trog jeder partei sin noitturft vur, uff die meinong, wie suppliceirt ware, und wart die sach hart und scharf gehandlet. Her Leiskirchn und licentiat Rindorf brauchten sich daffer, leissen ein partei vur, die ander nach uiswichen und handelten uff einen puncten vor, den andern nach vil und lang; doch half der sachen vil, das zuvor oft darin gehandlet war. Und entlich ist man der sachen also eins worden, vertragen und verglichen, wie dan her Leiskirchen den ausspruch dede und folgens doctor Broich und licentiat Rindorf in die feder brachten und underschriben.
Eirstlich von wegen der 1000 goltgl. leibzuchten sol ein jeder von den 6 nachgelassen kinder oder in stat deren erben ime, Weinsberch, einmal 100 daler, den daler zu 26 raderalb., verrichten, macht 600 daler. Item vor das angemaist kindteil, auch die erwonnen und erworben gutter, item vereherong und mangel sines inventariiÜber die Hinterlassenschaft.auch ein jeder 100 daler zu 26 raderalb., sin auch 600 daler. Von wegen des gutz zu Swartzem ist verglichen, das sich die Rossen erbgenamen dessen zu henden des licentiaten Weinsberg begeben sullen, darvor innen zu erstattung 400 daler zu guttem komen sullen und von den vurs. 12 hondert abgezogen werden. Auch sol Weinsberg die 100 goltgl. heubtsummen, zu Zulch belacht, mit allen uffgelaufen pensionen, kosten und schaden vur sich allein eigentumlich haben; dess sullen ime, Weinsberg, von zit siner hausfrauen toit die restanten von der leibzucht nit werden und quit sin, ausgescheiden 25 daler, die im zukomen sullen.Bd.2, S.293 [694'] Hergegen sol Weinsberg alle breif und siegel, regnongen, wes er dess hinder im hat, wan er, wie oben vertragen, aller dingen vergnoigt und ime ufftragt, wie sich gepurt, von wegen des gutz zu Swartzem und Zulch beschehn, widderumb herausser geben. Die gerichtzkosten, so sich von wegen des gutz zu Waldorf und desshalben vur dem herrn official geubten process zugetragen, sullen verglichen sin und Christgin Ziilmans, der halfen, sol hiemit pure absolveirt sin und uis dem banne getain werden, auch alle gebrechen verglicht sin, davon ein den andern sol quitern. Und sullen hinforter die Rossen erbgenamen a dato disses alle zustehnde renten und inkomsten, davon Weinsberg die breif und siegel hinder im hat, untfangen. Von den 800 daler, so noch resten, ist vertragen, das die erbgenamen, da die heubtsumma alsbalt nit verricht oder contenteirt, ime, Weinsberg, von neigst kunftich oistern hinforter von dem hondert daler 5 jarlich vor pension herausser geben, und soll der licentiat Weinsberg die heubtbreif bis zu contenterong, wie in dissem puncten vermelt, hinder sich behalten. Und was sunst nach toitlichm abgank des licentiaten hausfrauen an jarlicher rent ausserhalb Swartzem und Zulch und einem termin bei Haitzfelt und auch was er weiters zu Duren und Wanloe untfangen, noch uisstehent ist, sol den erbgenamen zu guttem komen. Und sullen hiemit die gebrechen zu beiden seiten verglichen und untscheiden sin und sullen heruber neben gerichtlicher quiterong breif und siegel uffgericht werdenwerden fehlt in der Handschr., davon jedem teil eins zugestalt solt werden, wilchs alles geschein ist den 11. marcii a. 75.
Petrus Rindorf subscripsitFür diese Bemühung giebt W. ihm 1/2 Rathskerf, einen goldenen Löwen und einen alten Thaler, Bl. 695..
 
Diss concept hat doctor Broich sinem diener vordicteirt, wie die verordnete herrn hinweg gangen, den abent spade umb 8 uren, doch in beider partien anhoeren; in der eil hab ich es nit so eigentlich behalten. Den andern tag solt man mir ein abschrift mitteilen, ich hab fast darnach geschickt und die eirst den 22. marcii bekomen; es was deren abreden wol ein wenich ab und zu getainIn der Niederschrift gegenüber der mündlichen Verhandlung., sol doch ungeferlich wol die meinong sin. Und was disser vertrag besser gestalt, das mir van einandern quamen, dan zu beiden seiten der ansclach war. Es schadt mir vil; was sol ich toin, frit besser dan geltBd.2, S.294.
 
[695] Anno 1575 den 14. marcii ist min neif Gotschalk van Weinsberg mins broder Christians sohn, allereirst nach Frankfort gereist; sin steiffatter schickt in vor, er quam nach, half im da felwirk verkaufenBd.2, S.295.
 
Anno 1575 den 15. marcii starf meister Lambert von Ratingen, alter gaffelknecht uff dem Swartnhaus, sins alters uber 93 jar, hat vil jar der geselschaft gedeint, bei mines fatters zeiten stedich, hat auch mines fatters fatter daselbst gekant, war ein getreuer diener gewestBd.5, S.99.
 
Anno 1575 den 16. marcii hab ich uff vertroistung des vertrags mit minen steifkindern die sach zu Zulch eirst angegriffen, dan daher was nehe pension von anfank a. 1561 bis noch bezalt worden alle jar 5 malder roggen. Ich schrib den scheffen daselbst, das mir nuhe die rent zugeteilt were. Ich wolte nuhe nit stil sin. Ich macht die sach bei dem fiscail und im sal widder lebentich und leis den cursorn mit neuwen mandaten fortfaren. Den 23. marcii quam mir ein schriben vom scholtis zu Zulch, ich sult innen einen gutlichen tag ansetzen. Daruff hab ich den partien den 16. aprilis angesatzst, den sampstag nach Colner gotztragt in Coln, dweil ohn die freiheit weir und gleit hettenBd.5, S.99.
 
Anno 1575 den 17. marcii uff donnerstach nach Laetare in actu magisterii de domo Laurentiana ex parte regentis gewest. Dan ich war receptus, das man mich zu zeiten bitten moistBd.5, S.99.
 
Anno 1575 den 25. marcii hatten sich in minem wingart wilt appelboumger gesehet, waren eiz zimlich dick; der leis ich 3 mit winkerlin-snidlin proffen und 1 mit birren-snidlin, uis des greven Geilekirchens hoff geholt; der boum trog jars wol etlich malder birren. Das boumgin vur im grasshof ist geprofft mit herrnbirrenbynnen in der Handschr., steit seir nach am leufgin rorent an den wingart. Insere daphni piros, carpent tua poma nepotesBd.2, S.295.
 
Anno 1575 den 28. marcii hab ich dem licentiatn Ryndorf ein half rhaitzkirf daß ich anno 70 amptman war, sampt eim gulden lewen und alten daler geschenck dweil er sich bemohet im vertragt zu machen mit minen steiff kindern wiewol er daß ohn die verordnete einß erbarn rhaidtz nit thoin kunth wolt ich doch danckbar gegen in sin.
 
Anno 1575 den 30 marcii alß Mergen Luchelgin van Reimbach die 15 daler fharen durch Sereshem abgelaust sin die im schrein Arsberg in lib. lata platea widder uff Wymmer Hackn hauß uff der Bach inß schrin geschiben.
 
[695'] Anno 1575 den 3. aprilis parschtag diß fest zu s. Jacob. Uff montag zu parschn bei miner suster Marien zum Lewen zu gast gewest.
 
Anno 1575 den 9. aprilis hat mir der licentiat Ryndorf ein concept einß vertrags von wegen miner steifkinder zugestalt, daß war fast spitz und dem uisspruch und eirsten untwerf in allen puncten nit gemeiß. Sie wulten dar in setzen ich sult mit leiblichem eide bekreftigen daß daß Wolffgut zu Swartzhem mit minem gelde gegolten were. Zu dem wolten sei mir einen breif am rhade von 300 goltgl. hoich rechnen der doch nit dan zwelf daler jeden zu 26 rad. alb. uisspracht da der goltgl. mehe dan 31 rad. alb. galt auch der breif an j. Hatzfelt oder Ducker hohe setzen und mir die beide an bezalung geben deß sult ich in fast her viß geben. Sunst waß deß eidtzs im vertrags nit außgetruckt. Ich solt auch funf vom hondert haben. Also gefeil mir ir concept nit wolt deß nit inwilligen und da bleib die sach widder stillstain.
 
Anno 1575 den 10. aprilis uff sontag nach parschen im conuent Marien betlehem in der Reimersgassen uff der kirchwihe gewest zu gast bracht 10 daler von Engin, Engin 1 raitzeichn, 8 alb. geben. Item 1 firdel raitzwinß geschenckt.
 
Anno 1575 den 14. aprilis starf Herman von Haluern min oehm in sinem hauß neben dem spital vur s. Catharinen dem groissen hauß war sinß hantwircks ein gewantmecher ein alt rhaidtzman war wol 90 jar alt gewest.
 
Anno 1575 den 15. apr. beschickt uns jonker Schal von Bel zu NederbergeNiederberge westl. von Metternich, Rheinprovinz, Kr. Euskirchen.und jonfer Meternichs, sin hausfrau, den der Mertinshof zu Dormagen zugehoirt, und sagt, uns alt halfen Goert het uffgesacht, das er nit mehe gesworen wult sin; so moisten mir das churmoit verdadingenZur Erläuterung sagt mir Herr Prof. Hugo Loersch freundl.: 'Das churmoit ist eine an Stelle des Besthaupts getretene Geldabgabe; das Besthaupt wird entrichtet, wenn der Colone stirbt, hier stirbt dieser nicht, er verzichtet durch Kündigung. Da aber immer noch die alten grundherrlichen Rechte aus Gewohnheit geltend gemacht werden, so glaubt der Grundeigenthümer wegen Aufhörens des Verhältnisses doch das churmoit beanspruchen zu können. Es findet darüber eine Unterhandlung, ein Rechtsstreit statt, in welchem der Grundeigenthümer als Kläger auftreten muss'. Über die Kurmeda vgl. Grimm, D. Rechtsalterthümer, 3. A., S. 364.. Gort war eiz zornich, hat uns das angericht, mir wosten nit vil drumb, was es vur ein handlung war. Doch schenktschenk in der Handschr.ich dem jonker ein raitzeichn und dem schriberschriben ebenso.8 alb., begerten die lenderei, so mir haben sulten, in schriften, davon kreich min broder ein copei, und wart verabscheidet, der jonker sult uns verschriben, alsdan sult emansetwans ebenso.van uns komen und doin, was sich gepurt; dartuschn mogten mir uns beraden und befragenBd.2, S.296.
 
[696] anno 1575 den 16. aprilis hat mir schiffer Stoffel Butzkan van Neuß 5 mald. gersten min pacht von remigii 74 fellich geliebert. Aber daß gelt ist vispliben, hab 13 alb. unkost gedain.
 
Anno 1575 den 18. apr. ist das urtel im sall zwischen meister Henrico Hattingio, scholmeister s. Jacob, und dem capittel s. Georgen durch her Caspar Eller, dechan s. Cunibertz, und Georgium Ravenort officialen in ambitu, beide licentiaten und commissarien, gegen meister Henrichn uisgesprochen, das die inhibition, vom capittel gegen innen uispracht, bestendich were und ir kraft sult erreichen und der gehorsamenVollständiger Satz: und er der gehorsamen sult.und das capittel sultesulche in der Handschr., Schreibfehler.gegen das spolium restitueirt und in irer possession der scholen und in s. Jacobs kirchen zu singen und die rent und belonung darvon uffzuheben behanthaft werden; das capittel sult auch von der reconvention und attentaten clag absolveirt sin und den reconvenienten in die gerichtzkosten verdamt etc. Diss urtel war schoin vor christmissn im sal, solt durch den Ravenort uisgesprochen werden, aber des capittels procurator was nit gegenwortich. Als mir diss vernomen, gingen mir zu innen, sagten, man hett noch inzuprengen, der probst were auch vurnemens die sach zu vertragen; also wart dasmail gestolt. Als aber des probstzprobtz in der Handschr.mitteln bei uns und unse mitteln bei dem capittel nit stat mogten haben, gink das urtel vor sich. Und eiz war m. Henricus Hattingius nit mehe scholmeister, m. Antonius Ercklens was schoin in voller possession tempore late sentencie. Doch hat m. Henrici procurator von sulchem urtel appelleirt und das anhengich gemacht. Ich hab sorg, die geistlichen halten samen, sei machen das recht, sei weisen selbst nach irem rechten, die leien moissen dulden, bis das es got bessertBd.2, S.296.
 
Anno 1575 den 21. aprilis ist min jonge Borchart von Lyntloe von mir gelaufen, ohn das ein dem andern ein wort zugesprochn. Er wart sich irren mit miner suster umb das holtz uis und ins bruhus zu foeren. Man hett in gern widder bei mich gehat, aber sei wolten nit bidden. Er hat sich auch hoeren laissen, er wult ein ammich leren, das wolt ich im gegen den somer nit verhinderen. Er bleib mir noch woll 10 oder 12 gulden schuldich. Wan sol ich dieselb van im bekomen? Dißmal was mines broders son Gotschalk noch bei uns, damit behalf ich mich, dan er was den 12. aprilis van Franckfort, hat noch kein wirk bei sinem steiffatterBd.5, S.99.
 
[696'] Anno 1575 den 21. aprilis hab ich in kraft deß vertrags mit minen steifkindern an joncker Frantz Haitzfels von wegen der rent van Uda geschriben und innen gewarnt daß er mit der widwe Duckerß handlen sult. Man wurde sich an die underpfenden zu Uda vur die 20 goltgl. renth halten werden, daß wurden min kinder dhoin oder ich wie es sich zu troge.
 
Anno 1575 den 17. apr., uff sontag nach Colner gotztragt, als mir zu Crutzbruder uff der kirmiss waren, ist min motter swach worden, das man sei zu bet moist brengen, was still und sonder verstant, das man an ir nit gewon was; den andern tag was es widder gut, wult nit wissen noch gleuben, das es also mit ir gewest were, wult auch nit darvon gesagt habenBd.2, S.297.
 
Anno 1575 den 24. apr. hat die geselschaft des Swarznhaus eirst in 60 jaren widder uff dem alten Swarzenhaus vur den Augustinern gaffel gehalten; Jacobus Omphalius war der eirste wirt. Man hat das von Thonis von Hackenbroich gemeit 24 jar lank, zu halber zitMiethzeit.uffzusagen, und hatz gerust. Vurhin hat man sich daneben beholfen. Und sin bei alter und neuwer haus hern auch die gaffelbotten gewestBd.2, S.297.
 
Anno 1575 den 28. aprilis beir gefast 28 aimen steit mich allem bei 70 gulden, hab es zu Weinsbergh gelacht.
 
Anno 1575 den 28. aprilis Christgin minen alten halfen zu Swarthem geschriben er sult sich mit stroe und kaff besseren mit minen newen hulfen verglichen, und min rest bezalen.
 
Anno 1575 den 30. apr. hat graff Herman von Nuwenar uis keiserlicher majestat befelch Zons willen sequestrern, dess ein domcapittel nit wolt verstain, dan erzbischof Salentin sagt, es kem dem churfursten eiz zu, wolt es habenVgl. hierzu Lossen, Der köln. Krieg, Vorgesch., S. 414. Auffallend wenig Nachrichten über Stadt und Staat bringt W. in diesem Theil seiner Erzählung; selbst von seiner Person verschweigt er mehreres, wie seine Wahl in den Rathsausschuss, welchem die 'Erklärung und Besserung' des städtischen Eidbuches aufgegeben wurde, Rathsprotok. Bd. 28, Bl. 231'. Als Urtheilsmeister ist er in diesem Jahre von seinen Rathsgenossen vielfach mit Geschäften des Gerichts und der Verfassung betraut worden, wie die Akten zeigen, über die Pflichten seines Amtes hinaus, also in Würdigung seiner Kenntnisse und seines Charakters..Bd.2, S.297
 
Anno 1575 den 2. maii angefangen ein newe gutliche handlung mit Anna Kemperß widwen Johan Hornß wie sei vorhin durch d. Krudener an unß begern laissen wiewol sei es vorhin abgesclagen hat unß vurgeben dan min broder und ich waren Lisbeten Hornß irer steifdochter vormundt. Und dweil sei unß net zu willen wust, hatten mir sei mit recht vorgenomen. Nuhe war ir advocat ir broder d. Anthon Kemper thoit und nevlich Christoffel Kessel ir procurator verstorben daß nuhe ir rhait verstoret waß und viß der sachen und irthumb wulte sin. Sei hat uff [697] irer seiten herrn Farntz Fabricium und Hartzhenn_n beide der rechten licentiaten Niclaß Krufft, Jaspar von Mulhem und Derich Kemper irn broder. Uff unser seiten war d. Ordenbach unß fetter neben unß. Die beikompst und handlung war etlich mal zu minder Broder etlich mail zu Augustinern und nach lanckwiliger handlung wart die sach an l. Fabricium, d. Ordenbach und Niclaß Krufft compromitteirt. Und wie man ungeferlich die sach behauwen wart den 13. maii zu Augustineren ein mittagh mail zu gericht. Vur dem essen wirt die sach summarie verhandelt compromitteirt und der sprach geschacht daß Lisbetten Hornß noch 500 daller ein rockTilgung: vn; durchgestrichenmit terminen vur alle interesse und forterung sulten her auß komen gegen gepurlich verzich. Und wart diß in die feder pracht und folgens zu beiden seiten versigelt.
Den mittag bliben beide partheien bei einandern und wulte fruntschaft widder machen. Ich wart aber uber disch krancker.
 
Anno 1575 den 4. maii hat mir joncker Frantz von Haitzfelt der eitz zu Venniko bei Bracht hauß hilt in stat der 20 goltgl. an Ducker zu Uda 20 ko. daler geschickt der war einer falsch, de termino omnium sactorum anni 74.Ergänzung am Rand: __ falschen hab __ eirst mit sinen Hen. Wilderaidt _geschickt anno septemb. _ feb. zu wetzeln.Ich hab ichsicdomailß quiteirt nam daß gern uff regnong an wiewol mir die rent noch nit endtlich zugeordnet oder von mir angenomen war.
 
Anno 1575 den 8. maji quam min steifson Wilhelmus Ross von Rom widder zu Coln an, wie ich im geschriben hat. Er wolt etliche zit zu Speir pliben, aber dieweil ich im nit mehe dan 4 daler dahin geschickt, er auch nit vil geltz bei sich hat, macht er sich alsbalt von SpeirBd.2, S.298.
 
Anno 1575 den 13. maji wart ich krank. Wie ich den morgen frohe uffstunde, frore mich seir, das ich zu Weinsberch einen oder zwein groisser emmer wasser putzte, meint damit warm zu werden, ginge uff den tag mit Horns frau zu AugustinernWegen eines Rechtshandels.uff bestimte 7. ure, und wie wenich da ware und ich widder zittern und freren wart, ging ich einen gank zu haus ans fuir, macht mich durchher warm, ging do widder dahin ab und an, dede das wort, soicht die sohne, dar ich in ginge stain, dan ich kunt nit warm werden; das herz war noch gut mit dem heubt. Es war der fritag nach himmelfartz tag, so wart ich indechtig, das beide min hausfrauen uff den fritag gestorben waren, macht mir etwas swarmoitz; doch ich verbeis mich, bis der spruch umb 12 uren geschach, ginge mit an den dischs sitzn, ass aber ohn lust. Uber malzit wart ich gar bleich und weis im angesicht und besorgt mich seir, das ich uffstunde, zu haus ans fuir ginge und mich uffs bet lachte; uber ein stunde wartz besser; untbaut dahinBd.2, S.298 [697'] were widder gut, wulte wol widder zu in komen, besorgte aber, es mogt widder komen, leis sei da frolich sin. Den andern tag, 14. maji, ginge ich an das raithaus, wult als commissarius das gericht besitzn, aber darunden wart ich widder gar bleich, das ich es nit durft erwarten, ging zu haus und es wart gut. Den 15. maji nam ich etwas driackels in, sweizte, dan es starb hie und da peste. Den 16. maji schickt ich min wasser zu doctor Herman Collenberch, der reit mir, ich sult van stunt an die leberader am linken armen laissen sclain; da leisZur Ader.mir m. Conrat, min barbirer an der Marporzn, und macht mir den mont und halz rein, die weis und heslich waren. Den 17. maji nam ich vom doctor einen drank in und purgeirte, ginge 12 mail zu stoelle, wart doch seir swach von leib, nit von heubt noch herzen, hat keinen appetit, hilt mich diss pfingsten uber 14 tag lank zu Cronenberch uff minem sall und gemach, hilt gut sobrie ordnung mit essen und drinken, lachtNämlich: legte mich nieder.mich doch nehe van krankheit, dan zu seltmalen zu rasten; sunst ass ich am disch; zu seltmalen gink ich zu miner motter, die auch nit gerat noch lustich was und zu mir quam, zu ir ins haus Weinsberch uff ire stobe; und es dede also widder bess, das ich uff samstag den 28. maji eirst widder uisginge under das raithaus, da die bannerherrn moisten sin. Denselben tag schickt ich doctor Collnberg vur medicin 6 gl. 4 alb. inhalt siner regnong. Er wolt sagen, es hett ein feber willen werden, wan im nit begegnet were, got weis es, ich lass bedunken mich, ich hab sint parschen zu griftich gessenWohl wegen Überlastung mit Geschäften, vgl. S. 298 Anm. 1.und also den magen beswirt und eiz mit abstinenz gebessertBd.2, S.298.
 
Anno 1575 den 29. maji uff sontag trinitatis, den eirsten nach pingsten, wart min liebe motter Sophia Korth in der nacht krank zu Weinsberch; ich gink uis zu Cronenberg in die kirch s. Jacob und under der predicat leis sei den caplain holen mit dem hilligen sacrament, bichte und leis sich berichten. Wie mir in der kirchn sulchs angesagt wart und davon nit wiste, gink ich uis der predigen, quam druber zu maissen, so sass sei uff der stoben, und wart darnach besser mit ir den tag wie zuvorenBd.2, S.299.
 
Anno 1575 den 29. maij, uff sontag alß der pastoir under miner kranckheit sich annam er wult die pastorei verlaissen wahe man im mit pfennincks missen nit helfen wult und die kirchmeister bekommert war schickten man oft zu mir. Ich sagt ich were kranck bekommerte mich nirgenß mit. Also hilten es die kirchmeister uff. Dissen tag aber gaben wir im antourt und sagtem im uistrucklich mir kunten und wulten im die miß und villerlei ursachen nit geben. Ich waß etwaß [698] zornich uber sin bergerlichkeit, sagt im die meinong recht aus, stach im nitz under die stoil, er mocht auch doin, was er wol; wan er abstunde, wurden wir balder einen pastor bekomen dan die von Dutz einen koehirtenBd.2, S.299. Er wart zornich und ran hin wegh, doch es deinten im noch nit die pastorei zu uberlaissen. Er hatte gnade zu predigen daß daß folck nach leif dar uff verleiß er sich, und betrewet die andern, ab ich hilt fast wie auch d. Krudener die andern wanckelten alle.
 
Anno 1575 den 31. oder lesthn maii sin die parthien von Zulch Johan Borchartzs, Conradt venth, Peter von Geller bei mir gewest sich mit mir vertragen in bei sinTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenmines broders, daß sei mir von 14 jaren achterstendiger pension alle jar 5 malter kornß, sampt vur die kosten und schaden alhie vur dem official und zu Zulch druf ergangen einmal hondert goltgl. geben sulten und die zu den hondert goltgl. heubtsummen an Georg Koch thoin, macht 200 goltgl. und mir dar vor jarlichs 8 malder roggen uff den termin prima maii verschriben. Doch binnen 4 wechen darnach jedes jarß mit 10 goltgl. zu loesen, darnach nit, und ire eigen lenderei dar vur verunderpfender ich sult auch den alten breif von dem 100 goltgl. neben dem neuwen bei mir verwarn biß die 200 goltgl. abgeleist wurden dan bei innen zustellen. Die underpfende von Jurgen Koch mogten sei mitler zit gebruchn, die underpfende sulten frei sin, sint auch benent. Ich sult daß concept deß neuwen breifs stellen, sie sullen es besiegelt her liebern und dan sult ich innen ein hant schrift geben daß ich in den breif von 100 goltgl. sampt dem breif von 200 goltgl. wan die loese geschege wult folgen laissn. Dissen vertrag und abscheit hab ich untworfen und ist von jedem vurst. mit eigner handt underschriben. Diß hab ich Wilhelmum Walbeck abschriben laissen und innen daß rhein von mir wie ich halt underschriben zugestalt. Es war auch abgeredt daß sei die versieglung vur s. Johanßmiß mir zu stellen sulten sunst sult disser vertarg thoit sin. Diß concept mach man bei der zusamen gebonden handlongh von Zulch soichen und lesen.
 
Anno 1575 den 1. jun. uff herren lichnam abent hat min motter heftich begert den hilligen oli, der ir gegen den abent mitgeteilt ist, und van der zit an bleib sei im bet ligen, sunst was sei noch uff in der lucht pliben, was noch glichewol verstendich, regeirt das haus im bet nach aller noitturft, als were sei nit swach gewest. Den 4. jun.maji in der Handschr.begert sei des crucifix; do ir das gereckt wart, kust sei es. Sie sclommert und scleif vil und naturlich, hat nirgen pein, dan das alter war swachBd.2, S.300.
 
[698'] Anno 1575 den 6. junii dweil min motter bleib ligen und die parthien umb urthel und recht anhilten hab ich alß commissarius bei ein rhaidt heftich drumb angehalten und von zwelf urtheln relation gethain die dissen tag im rhade uisgesprochen waren, und hat min gefragt wa ich were und seir verlangt ehe zu ir quam.Ergänzung am Rand: Min liebe motter Sophia Kort ist in got verstorben. Annus mortis ex literis mime _labus constat. Curtia succumbit vigilaus eu ecce Sohpia. Vel hinc, jnitium coi. domus Weinsberg. Fausta domus lux. Vel sic. Aurea lux domus anno 1575 o Weinsberga domus vigila rogo posteritati. Vel sic. Affilvat ipsa domus Weinsbergia posteritati. Vel sic qum Weinsberga domus florebit posteritati. Vel sic. Domus aurea luxerat anno 1575.
 
Anno 1575 den 13. jun. zu 7 uren vormittag ist min herzliebe motter in gott verstorben. Sei hat 10 tag zu bet gelegen, das sei verswegt was, doch gesprochen bis uff 2 tag nach vor irem dode; darnach scleif sei allet. Sei hatt vor irem dode Herman und Gotschalk minem broder, miner sustern Sibillen und mir befolln, das mir uff sei sehen solten, dan sie hoffte wenich fortels von irer motter. Sei ist gar christlich und sidlich gestorben. Die suster Engin, so irer warte, war zu kirchen gangen, min sustern Marie und Sibill umb ir ablaisEs war Jubeljahr; vgl. indess oben S. 290., hoiten sich darvur nit. Aber swegerin Merg Wolfs uff der Herzestraissen quam zu ir visiteren und sagt: die frau stirbt, wa ich ehe hab sehen sterben; und alsbalt die suster uis der kirchen geholt wart und zu haus quam, ir die kers in die hant gab und den glauben vurreif, das da bevor auch gescheit war, verschede sei stillich. Der almechtiger ewiger got will ir die ewige freude und seligkeit geben. Min broder war glich zuvor bei ir gewest, ginge auch heim; ich sach sei mit groissem betrobnis sterben. Requiescat in sancta pace, amenBd.2, S.300.
 
Anno 1575 den 14. jun. ist Herman von Weinsberg, mins broder Christians son, zu Dormagen uff Mertinshoven von jonker Schal von Bell vor einen lehnman angenomen, dweil uns alt halfen Gort Lenhartz dasselb uffgesagt hat. Min broder Gotschalk wart in sin stat vor einen gesworen angenomen, dweil Herman zu jonk war, uff das er auch binnen wurde, was es vor ein handel were. Er mois das besteUnausgefüllt in der Handschr., das 'Bestehaupt' ist gemeint.teil pfertz churmoit vertadingen, moist dissmal..Wieder unausgefüllt in der Handschr.daller geben; min broder wirt diss alles uffgezignet haben und gutter bericht darvan wissen zu toin und das zu verrechnen. Sie zogen uis den 13. jun., wie selige motter gestorben ware, und namen doctor Tilman Ordenbach mit sich und den scholtis Johann Katz von Cleif, die hulfen raten und dadingen, das nitz versaumet wurde, das dan auch nutz und nodich ware. Sei moisten den 14. angesatzten tag da sin, quamen doch gegen den abent widderBd.2, S.301.
 
[699] Anno 1575 den 15. jun., s. Viti, ist min motter mit 4 tortischn, einer gegiffelter laden mit eim flawilen doich, mit zwen orden, Carmeliten und Augustiner, Longbroder, zwen choren, s. Jacob mit den schoelern und s. Peter (kregen alle presenz), zu Carmeliten in s. Josephs capell in mins fatters grab begrabenDies Wort fehlt in der Handschr.; dess gebein wart in ein besonder neu letgin gelacht. Und hat min motter in das 26. jar widwe gesessen und nutz geschafft, sich erlich und wol gehalten, drei kinder uis irem gewin darzwischn bestat, Christgin, Gotschalk, Sibillam, im haus Weinsberg oft wein gezapt, gutte narung darin gehat und das in ehren gehalten. Den 18. jun. hat man ire begenknis zu Carmeliten und zu s. Jacob erlich gehaltenBd.2, S.301.
 
Anno 1575 den 23.24. in der Handschr.jun., s. Johans abent, als man zu der burgermeisterschur in stat her Angelmechr solt schriten, hett man jonker Jaspar Kannegeisser gern erwelt. Der hat aber uff der WeinteckÜber die Zunft, Gesellschaft von der Windeck und die Zugehörigkeit zu derselben vgl. Mittheil. aus dem Stadtarchiv, Heft 11, S. 68 ff. Die Aufsage des Eides war nach des Mannes eigener Behauptung 'nicht aus Frevel, sondern aus erheischenden hochwichtigen Ursachen' geschehen, vgl. die hiernach in Anno 4 erwähnten Protokolle.sinen eit uffgesacht und was mit siner hausfrauen und gesinde neulicher tage zu Bon gezogen, in gestalt als wolte er da wonen. Do man aber zu der chur schritte, koren her Mulhem und her Pilgrum, beide burgermeister, Johan Kriptz vor s. Paulus zum Swanen. Aber Henrich Krudener, steimmeister, satzt Jaspar Kannegeisser in die chur. Ich wart darnach gefragt, do commendeirt ich Kannegeisser und koir in auch, und wart darnach scheir eindrechtich uff wenich stimmen nach gekoren; her Pilgrum wart uber mich zornich, das ich in commendeirt hat. Darnach wart ich neben jonker Lodowich Heimbach und jonker Johan Liskirchen zu siner swegerfrauen, der alter burgermeisterschn, geschickt, ir sulchs anzukundigen und wie ein rat begert in ires eidoms namen die disch zu deckenFür das Bürgermeister-Essen.; dess weigert sei sich plat zu toin; also moist der alt rait und neu rait in her LeiskirchensKonstantin v. L., Rathsprotokolle.haus, der auch zum elsten burgermeister erwelt warLücke in der Handschr. zwischen 'bürgermeister' und 'gain', ergänzt nach den Protokollen., gain zum mittag. Doch leis sich her Kannegeisser durch sin frunde berichten und nam es an, quam zu Coln und jonker Heimbach und ich handelten entlich von eins raitz wegen mit im, das er sinem fatterlande dissmail dienen wulte, sunst hat er vil untschuldigungDiese Vorgänge, welche die Zeit treu widerspiegeln, werden auch noch durch die Rathsprotokolle beleuchtet, die wiederum durch W. sich ergänzen lassen. Nach ihnen (Bd. 28, Bl. 263, 265, 265', 266, 268) hatte Kannengiesser, von der Absicht einiger Rathsglieder unterrichtet, in einer schriftlichen Eingabe gegen eine etwaige Wahl zum Bürgermeister sich gewehrt: sonst wolle er der Stadt nach Möglichkeit dienen; der Rath erklärte das für 'ein boes exempel', verwarf es, wählte ihn; nach einigem Sträuben nahm er die Wahl unter der Bedingung an, dass er das Amt niederlegen dürfe, wenn er sich ihm nicht mehr gewachsen fühle, dass er ferner 'mit grossen Legationen' verschont werde, dass man ihm das Versäumen einer Sitzung wegen Schwachheit seines Leibes nachsehen möge, 'und dweil das eidboich ussfuret, das man stetz 2 pferde halden solle und aber jeder zeit die pferde nicht zu bekommen, da ime enig affgaen wurde oder verkauft, begert moderationem in dem eide zu tu'; all dies genehmigte der Rath, nicht aber, dass das Festessen der Bürgermeister um 8 Tage verschoben werde, denn Ks. Mit-Bürgermeister Lieskirchen habe 'schon etliche usswendige freunde beschrieben'. Es wurden auch die Bürgermeister-Gehälter erhöht.. Dissmail waren auch in der rentmeisterschur Henrich Krudener, steimmeister, und jonker Hillebrant SudermanVon der Zunft Eisenmarkt wie Konst. v. L, vgl. Mittheil. aus dem Stadtarchiv, H. 7, S. 109., weinmeister und meister zur bank; der weinmeister Suderman wart mit den meisten stimmen erwelt widder viller hoffnung, meinten alles, Krudener sult es worden sin. Ich moist das aussagen doinBd.2, S.301.
 
Anno 1575 den 24. jun., uff s. Johans tag, waren wir broder und suster im haus Weinsberch bei einandern, soichten seligen Sophien Kort, unser lieber motter, testament uff und laisen das jedem vor. Dan min suster Sibilla, mins broder seligen Christgins kinder beide, uns swäger Jan van Dutz kinder waren herzu bei motter gewest, leibten von dem gemeinenUngetheilten Gut, Vermögen., dess die andern ein bedenken mogten haben; derhalb moist man uff neu haushaltung bedacht sin.Bd.2, S.303 [699'] Darvon hilt man eirst gespreich und wart verabschit, man sult es in bedenken nemen, wie die sach anzugreifen were, das es wol ohn argwanKein Schreibfehler., fritlich und leiflich mogt zugain, und nachdem mir all den namen hetten, das mir gegen fremden seir scharf und heftich und aber under uns selbst getreu und fruntlich weren, das mir die sach also anstelten in geheim, ohn zank, das mirs ehr mogten haben, ind hats also jeder van uns in bedenken genomen. Mein bedenken bei mir was, das mir sweir sult fallen, lang also haus zu halten, dan min suster Sibille und kinder vermogten nit vil, ich moist den last am meisten tragen; es kunt auch ohn schaden der andern nit lang bestain, damit nemans ursach geben wurde zu clagen. Miner lieber motter absterben macht mir mit der haushaltung widder ein veranderong und verstorung, dan ich war es nuhe scheir zwei jar bei ire gewon worden, dan sei und min suster sorgten vur die haushaltung, ohn was ich darzu steuren dedeBd.2, S.303.
 
Anno 1575 den 29. jun., Petri et Pauli, stunden die truben in voller bloit, dan es war lang kalt und verleif sich hoich ins jar, das sich jederman saures wein besorgte; sunst war genoig geschepft. Der wein galt uberall die quart 7 alb. in Coln, auch etwas drunden und druber, doch wenichBd.2, S.303.
 
Anno 1575 den 1. jul. hab ich mit minem broder Gotschalk uns abscheitz ret gehat und gesagt, ich were wol der elste von den erbgnamen, das mir unser vurelter haus zu bewonen gestattet sult werden, aber wan ich im widwestat sult bliben, so were mir das haus Weinsberch zu grois, ich kuntz nit besetzen, wist auch keinen nutz darin anzutriben, ich het haus und verbleif zu Cronenberch zu einer hant ohn kinder und groissen handel al genoich. So hetten min sustern beide auch eigen schone weite heuser, als Marie zum Lewen uff der Hoeporzen und Cathrin uff dem Numart, die gar wol gelegen weren; min suster Sibil hett auch das haus zum Schricht, wan sei bei irem man were und das zu nutz bewonen mogte, so were diss nit vor sie, die noch von irem man und bei uns were. Nuhe het er kein eigen haus, den da er zum Kluppel uff der Hoeporzn wonte, were ein zinshaus, so deinte es auch nemans besser dan im, die jongen broder Christians kinder weren noch zu jonk. Es were wol gelegen, het gutte reumde, auch win- und beir-kellers und fassleuben vur sinen winzappen gnoig; nemans zapte auch glich gegen im noch neben im wie uff der Hoeporzen; so were es auch siner furelteren und das stamhaus, wer es erlicher bewonen kunt und mogt als er. So kunten mir auch samen haushalten, dan er het kein kinder, ich auch nit, mir hetten auch beit zimlich inkomst und verdeinst, wurden uns wol vertragen und verglichen und uns beiden ein freude sin. Ich wust auch nit, was ursachen sich unse susternBd.2, S.303 [700] heirinnen zuwidder sin sulten, wan sei den zins nit zu hoich ansclogen; doch so hetten mir selbst zwei teil, suster Sibillen und der kinder teil auch zu gefallen nach aller pilligkeit. Er kunt auch sins deinst im fischkaufhaus und weinzappens glichewol abwarten, mir alle kunten im behilflich sin, dan suster Sibill were bei uns, het dess gutten verstant, mir hetten samen ansprach und geselschaft. Diss meinong gefeil im wol, dan mir hattens bei motters leben wol ret gehat, das uns allet besorgte, sei moist emans bei sich haben, ob suster Sibil van ir queim und sei nirgen komen kunt. Aber er zweifelt an sinner hausfrauen, wust nit, ob die mit darin wolt willigen, begert, ich wult doch mit ir dar auchauss in der Handschr.sprechen; das wolt ich doin. Den 2. tag jul., visitationis Marie, hab ichhabs ichs das.miner swegerschn Lisbethn Horns der alter sulchs vorgehalten, die hat sich dess besweirt, hat ir bedenken etliche tag genomen; uber etliche tage quam sei zu mir, sagt, sie seiss eiz in zimlichem zins zum Kluppel van 22 daller, so were sei irer haushaltung gewon und irer weisen, das samenwonen mogt irtumb im regiment bringen, so het sei einen gutten haushern, her Balthasar Broich, der leis vur den hauszins wein hoelen, das sei nitz durft heruis gebenD. h. baar bezahlen., were gewin und fortel dran; vom haus Weinsberg moist sei villicht swaren hauszins geben; doch sult ich ir das best raten als ir broder, sei wult folgen, sei wist sich sunst nit bei iren frunden zu beraten. Ich troist sei, sagt, sei sult zufriden sin, sich drin ergeben, neman sult sei im regiment besweren, ich hett min wonung vor mich, so wult ich miner suster Sibillen den Torn, ein zinshaus uff dem Buchel, vur ir gemach ingeben, die jongen bliben bei uns, das sei nemans irren sult, wulten wie suster und broder samen leben. Do gab sie iren willen darzu. Min suster Sibil begerte auch, das ir broder Gotschalk das haus bewonnen sulte. Als min broder dissen willn siner frauen und suster Sibillen vernam, was er frohe. Ich sagt: got wil diss foegen, das es zu vollenzehung mines testamentz dienen wirt. Nuhe moist es unsen andern beiden susteren auch vorgehalten werdenBd.2, S.304.
 
Anno 1575 den 3. jul. hab ich an den edlen und erentfesten jonker Wilhem GoltsteinVgl. Lossen, Der köln. Krieg, Vorgesch., S. 429 Anm. 2., her zu Mugenhausen, geschriben und siner leibden zu verstain geben, das ich mich mit minen steifkindern vertragen het, das das Wolfgut zu Swarzhem, das ich von siner leibden zu lehn untfangen, mir allein zugeteilt und verordnet were, und moissen min erb und executorn, wan ich glich verstorbenBd.2, S.305 [700'] sin, den breif van stunt an lesen willen und sorgen, das es, min erb, binnen dem eirsten jar zu Mugenhausen der belenung mit eim siden budel und gulden cronenGoldmünze. Ein gewöhnlicher Vorgang, der auf den Vorschriften des gemeinen Lehnrechtes beruht; die Münze hier ist die Herwede oder Lenware; der Behälter, in dem sie geboten wird, ist hier, der Vornehmheit des Verhältnisses entsprechend, ein seidener Beutel (Hugo Loersch).gesinnen und untfangen wille, damit es nit verfalle und schade daher untstahe. Auch hab ich von siner leibden begert den alten halfen Churstgen, der abgestanden, mit dem neuwen von wegen der bessereien zu vertragen. Peter von Weinsberg hat die breif dar getragenBd.2, S.305.
 
Anno 1575 den 7. jul. ist widderumb ein beikomst miner suster, broder und erbgenamen miner lieber eltern im haus Weinsberg gehalten worden, da sich ein jeder erkleren sult, wess er sich dem lesten abscheide nach bedacht hett, und wie ich als elster min meinong eirst sagen moist, gab ich innen zu verstain, es were min meinong nit, das ich widder zur ehe wult schriten, wan emans zu Weinsberg wurde wonen, damit ich kunt haushalten; da das aber nit geschein wurde, mogt ich villicht ander sin krigen; so were min meinong nit, das ich zu einer hant alle beide heuser kunt besetzen und mit nutz bewonen; mich ducht auch ein schant sin, das es eim fremden sult vermedet werden; nuhe solt nemans gern von in sehen, das ich mich im alter bestatte; auch sagt ichich fehlt in der Handschr., es moist balde vermeit werden, uff das sich derselb meder auch wist zu rusten in zeiten und die gemein kost nit lang gehalten wurde; auch moist alles, was vorhanden, uffgeschriben und ein inventarium davon uffgericht werden. Heruff foir min suster Cathrein hervor, sagt, das mir das haus unsem broder Gotschalk vermeiten. Daruff sagt min suster Sibill, das wer das best, nemans denet es besser dan im; mir haben doch all eigen hauser, er sitzt im geheurten haus. Min swager Johan van Dutz und min suster Maria sagten nit vil darzu. Ich sagt, wa man es meinem broder vermeden wult, so were ich es auch zufreden vur mich und von wegen der kinder mins broder Christgins. Min broder Gotschalk sagt: min frau zeugt nit gern uis irem haus, doch wan man es mir gunnen wolt und mich nit zu hart mit dem hauszins besweren, wult ich es meden und dar inzehen, nit umb minentwillen, dan uns allen zu ehren, damit es von fremden nit bewont durft werden. Und als man swager Johan uff dem Numart und min drei susteren fragte, sagten sie,Bd.2, S.305 [701] es were innen auch leif, das es minem broder Gotschalk sult vermeit werden, das auch ein inventarium alsbalde moglich uffzurichten were, doch das es heimlich sult zugain, das nit jeder unse gelegenheit erfoere; man sult auch der kinder motter nit darzu forderen, dweil sei seisei ebenso.doch nit in ir gewalt sult bekomen, durft noch kunt auch an ir kinder nit lagenBd.2, S.306.
Und wart also der 18 tag julii bestimpt daß inuentarium heimlich under unß uffzurichten d. Tilman Ordenbach sult es schriben, mir alle underschriben, durften keineß notarii darzu, were auch ohn noit dan umb der kinder, und suster Sibillen willen.
 
Anno 1575 den 8. julii hab ich uff eitzige vertroistung den inwoneren und haußleuthen zum Thorn uff dem Buchel daß hauß uffgesagt daß sei in zeiten seghen war sei pliben, uff daß sei vißzagen und ich es hinden am hauß Weinsberg offenen und vur min suster Sibil rusten mogt, daß sei daselbst ir besonder gemach hette. Alß min broder und sin hausfrawe Lisbeth diß verstunden daß es innen etlicher nutzer und froliger were in irem eigen patrimonio zu wonen dar sei nemanß so balt verjagen mogt alß in eim gemeden hauß seissen daß verkauft und sei verstoirt mogten werden ergaben sich do beide dar in und kregen beide dar zu, dan im Kluppel waß kein putz und ander raum der hie im hauß Weinsbergh waß. Man waß auch uff die medong bedacht ehe dan sei daß hauß zum Kluppel uff sagen wolten dar sei noch zwei oder drei jaren an hatten.
 
Anno 1575 den 10. julii hab ich mit minem neiffen her Christian Ordenbach unser alter magt Druden Scheidenmecherschn ir kindt zur dauffen gehaben Christgin gnant. Diß kindt wart zu nachmittag s. Columben geteuft daß do nit bruchlich waß.
 
Anno 1575 den 13. julii sin die kirchmeister sant Jacob an die halfscheit deß hauß zum Aren uff dem Weitmart da eitz die kirspelß schol ist im schrin zu Arsberch in libro, veteris portæ zum eigenthumb geschriben worden. Diß war meister Henrichs Hattingii scholmeisterß halbschit die er van siner frauwen bekomen, die er noitzs halber eitz verkauffen moist die er den kirchmeisteren wol anbaut zu verkauffen und doch dheur gnoig ansatzst. Wie wir aber mit loben und pieten an ein andern quamen und Mattheiß van Wipperfurde buddenbender diß alleß anhort und sagt es were im angepotten wult die kirchmeister nit irren oder den kauf zu behoif der [701'] kirchmeister dhoin. Sehe do mir unß nitzs args versahen, wart Mattheiß an den eigenthumb des halben hauß geschriben den er dan mit 100 daler besweirt hat. Diß verdrauß unß und widdersprachen daß geschricht, verbotten auch dem scholmeister er sult im nitzs geben noch in daß hauß gestatten zu gain. Wie er den ernst sahe verkauft er unß die besserei vur 30 daler und dede unß den außganck, deß mir gar frohe waren und kunth nuhe fort unß nemans an dem hauß der scholen iren wan wir die fhar van drei dheilen bezalen. Mit dem veirthen theil mach man auch rait finden, und mach also die schol bestendich werden un man ein besonder meister hat und ein abgesonderte schoill. Daß ich so vil von der kirchen sant Jacob schreib geschieht darumb das daß hauß Weinßberch im kirspel licht daß der hausfatter etwaß mog dar von wissen alß ein nachpar.
 
Anno 1575 den 18. jul. sint wir suster und broder, erbgenamen unser lieber elter, samen komen und haben den morgen froe angefangen das inventarium uffzurichten und doctor TilmanOrdenbach., unser fetter, hatz mit unser aller wille uffgeschriben, was wir fonden, und haben den tag all hausrait und ingedoim dar inpracht und den andern tag fort das uberich drein bracht, gereit und ungereide, wie es wirt uisweisen, wan es fertich wirt. Es war kein gelt vurhanden, auch war motter selige nit schuldich. Man hat sich gegen got und unse eltern hoich zu bedanken, das sei alle ire kinder zu ehren pracht und daruber erbzal, rent und gereit gut zimlicher maissen verlaissen, das sei meisteils mit fleis und arbeit erobert und das patrimonium erhaltenBd.2, S.306.
 
Anno 1575 den 20. julii ist Feigin Ripgin die alt borggreiffinne uff Beien miner voriger hausfrawen suster von 76 jaren irß alterß ungeferlich gestorben, und darf nuhe den dritthen theil von 10 daler leibzucht vom lande zu Neuß ir nit mehe uff den termin cathedræ petri jarlichs geben. Sie war den 21. julii zu den Carmeliten in Lompen capel da die veir marschalcks gesnitten bilder uff dem elter stain erlich mit zwen orden begraben. War ein gutte erliche frau aber arm. Den tag zu vor starb Henrich Bolant uff Kerper orth.
 
Anno 1575 den 23. julii sin die erbgenamen zu Weinsberch widder samen komen und under anderm waß gehandlet haben sei minem broder Gotschalck van Weinsberch und Elisabethn Hornß siner hausfrau samen und besonder daß hauß zu Weinßbergh zwelf stracker jar ohn einich ufflagen [702] oder selbst zu bewonnen umb drissich daler jeder von 52 alb. uff den termin prima octob. oder remigi jarlichs zu bezalen macht jedem von unß sexen 5 daler, deß sullen sie auch die 2 marck fharen zu s. jacob jarlichs dem pastoir bezaln und daß daß hauß die meidt jaren auß im leitagh halten. Heir von sin zwein meidtzittellen uffgericht durch a, b, 100 500 e, durchsnittenTilgung: vffgericht; unterstrichenund underschriben der jeder parthei einen hatt. Und alß balde min broder den meidtzittel bekomen hat er sin hauß zum Kluppel uff der Hoeportz sinem haußherren uffgesagt und uff sin uberige meidtjarn verzeihen mit dem bescheide daß er kein weinzepper an drien jaren dar in setzen sult, deß der haußher im verheischen und in doch nit gern verleiß.
 
Anno 1575 den 25. jul. uff s. Jacobstag hab ich min sustern, broder, sin hausfrau, min fetter, her Christian, und d. Ordenbach in die kirmis geladen und sin frolich gewest den gansen tag mit swegerschn von MauwenhemBd.5, S.100.
 
Anno 1575 den 26. jul. bin ich bei her Costin Leiskirchen, alten burgermeister, uff dem Numart zu gast gewest, der sin banneressenVon der Zunft Eisenmarkt, vgl. S. 302 Anno 5.hilt, und hat funf dischs groisser herrn drunder geladen, dan er was van groissn frundenBd.2, S.307.
 
Anno 1575 den 27. tag jul. ist min neif Herman van Weinsberch mit sim steiffatter und motter zu Moitzraidt drei tag spaceren gewestBd.5, S.100.
 
Anno 1575 den 1. augusti uff s. Peter Vinckeltag hat miner suster Marien dochter, jonfer Maria Ordenbachs, ir profeß getain im cloister zu s. Reinolt. Der abt s. Panthaleon hat das uisgericht. Ich hab miner suster 4 raitzen zum gebrat vur den abt geschenkt, jonfer Marien einen goltgl., ein mischelBd.5, S.100.
 
Anno 1575 den 3. augusti hab ich die breif von 8 mald. roggen renthen termino prima maii untf. hingen wol acht siegel dran der beider gerichter in der stadtTilgung: Zulch; unterstrichenZulch. Sie lauthen scheir von wort zu worde wie min concept nichtzs war dar in verandert dan daß Conradt Venth und sin underpende dar auß pliben waren, aber Johan Borchardtz und Peter von Geller hatten deste mehe onderpfende gesatzst dan Conradt hat vorkinder. Peter vurst. hat mir dissen breif bracht und ich hab im in der eil ein recognition mit eigner hantschrift und signiert mit geben da von ich daß concept nit behalten, sulchs effects mineß behaltz, daß ich den rentbreif untf.. Item daß Johan und vurst. die 7 morgen Jurgen Kochs underpfende bruchen mogen inhalt unser abreden die sei [702'] in schriften haben per Wilhelmum Walbeck geschriben. item daß in zugut komen sulle waß Johan leuffgin nach abkurtzung waß er dar an gelacht ingefurt. Item waß Bartholomeus mineß underpfandes genossen. Item procuratorn und schriber im Sale von wegen deß proceß gegen dissen Bartholomeum gefurt zu befridigen. Diß und weiters steht mir nit vor daß dißmal gehandlet sei. Ich hof nuhe einmail deß von Zulch zu geneissen, will gott.
 
Anno 1575 den 2. augusti haben mir min haußleudt uff dem Buchel die sclussel vom hauß zum Thorn zustellen laissen, waren heimlich vißgezogen, dencken villicht von johannis nitz zu geben. Ir zinß plach 12 gl. termino johannis zu sin, und hab der ursachen den 3. augusti daß alte zu gemaurte loch am thorn hinden am hofgin zu Weinßbergh durch zubrechen angefangen und war gar unfletich und verdestrueirt drinnen, daß ich mich uff kalck flatz und stein ruste und weist es erst an den 8. augusti oben an und unden auß, magte die Buchelß dhur und daß hinder hof duirgin mit regelen zu daß dar neman viß noch in mogt komen. Es moist gerust sin wan es an ein deilen ginge, daß min broder zu Weinsberch in zuge daß sei ein verbleif het und wust wa si in dugen laissen sult, dan dar min broder sin haußzinß sult geben moist er auch sin hauß frei haben.
Unkost deß baus
Item 3 mald. kalcks min 1 lb. daß mald. 0,5 daller. Item 2 alb. meßgelt item zu besclain 8 alb. 6 h. Item 1 kan sands 8 alb.. Summa 3 gl. 18 alb..
Item vor tagloin steinmetzer und opperknecht 4 gl. 4 alb. den 13 septemb. bezalt.
Item von glasfinstern zu butzen 8 mr..
Item die finstern in der stoben mit den ronden _ 2 gl. 5 alb..
Item der isern oven im stoifgin wicht 2 center __ 4 alb. der __ 13 mr. 2 alb. facit 8 gl. 7 alb., dar gegen quam der groisse alte min bessel zum besten, auch sint die gesmede leisten und 4 schrauwen drunden.
Item vom oven uff zu setzen tagloin 1 gl..
Item 6,5 foiß vuirstein den foiß 4 alb. facit 26 alb..
Item zugstein 3 alb.. Summa uffsetzn 2 gl. 5 alb..
Item daß stufgin zu malen 6 gl. mit den unkosten
Summa in alb. all 29 gl. 1 alb. ahn smidtwirck scloß ohn zimmerman 3 gl..
 
Auch gib ich jarß 6 mr. fharen dar viß.
 
Anno 1575 den 10. augusti hat s. laurentz keinen trauben dissen tag an sich hangen daß man sich sauren weinß besorgte.
 
Anno 1575 den 18. aug. sin die erbgenamen zu Weinsberch samen komen und haben die gereide gutter unser eltern angefangen fruntlich und leiblich zu teilen und mit dem gereiden in 2 tagen getain und eirstlich in der kuchen das zinwirk, kufferwirk und messichwirk van einandern in 6 teil gewigen,Bd.2, S.307 [703] jedem sin teil heim oder an sin ort tragen, die kinder mins broders unden in die camer zu Cronenberg, darvon sei den sclussel hatten und selbst hulfen teiln, min suster Sibill das ir uff den Torn in ir behalt, ich oben uff den sal zu Cronenberch, item broder Gotschalk das sin oben uffuff fehlt in der Handschr.sin sclaffkamer, min suster Merg und suster Cathrin das ire hinweg uis dem haus in ire wonungen, also mit allem ingedom und hausrait und was geteilt wart, nitz uisgescheiden bei einem leffel und erden duppen nach, das sich nemans zu beclagen hat; doch leis ich in die kleider, deilt die nit mit. Was mir nuhe in der teilung gefallen ist, davon hab ich ein besonder register gemacht, das hernach gesetzt sol werden, doch hab ich scheir all min zinwirk, kuffer und messich miner suster Sibiln uff den Torn in ir kuch geleint, die zu zerenBd.2, S.307. Der kinder zin kusser messgwirck mach, auch dar komen sin. Waß aber den kindern gefalln ist, hat min broder ungeferlich uffgezeignet folgt auch besonder hernach, war es aber zum theil verleint, gelacht und pliben mach man besehen sei sin so verstendich werdenß selbst wol wissen und behalten, ist gestempelt, gebrant.
 
Pawelen waß mir auß dem gereiden zu gefallen ist.
Item 5 zinnen schotteln besclagen zin, ein ist ein ill breidt, die ander ein ill min ein firdel breit, die dritte dri firdel ein doum breit, die veirte dri firdel min 1 doum breit, die funfte ein halb ill und dreiTilgung: fird; durchgestrichenfinger breit.
Item 3 alter zinnen schenckkannen mit foissen ein hat oben ein leugin, die ander zwa nitz.
Item 2 tritzsoir kinnen, haben oben menlin.
Item 1 zinnen quart kan mit einer snippen.
Item 1 klein zinnen botter tellergin.
Item 3 zinnen wein flaschn ein quart, ein drei pinten ist der deckel zu brochn, ein half quart.
Item 4 zinnen beirpot mit foissen und bouchgen halten half quarten.
Item ein zinnen kompgin.
Item ein spitz saltzfaß.
Item 2 zinnen taiffel luchter mit gutten peiffen.
Item noch 12 zinnen teller mit B bezeignet waren vorhin min gewest sullen mir erstalt werden,
Sumagestrichelte Linie109 lb. und 0,5 lb. sin nit in min kuch komen, sin doch gestempelt.
 
Item 5 kufferen duppen, ein von 2,5 quarten, daß ander van 2 quarten, drei von 1,5 quarten
Sumagestrichelte Linie31 lb. und 0,5 lb. sin nit in min kuch komen.
 
Item 6 kessell, einer helt wol 0,5 thon ist binnen gel, ganß ohn lappen oben ein ill ein finger breit.
Weit. Item ein laiß kessel mit 2 kleinen lepger.
Item ein alt kessel gelapt 4,5 firdel weit, die dri uberige 1,5 fi. weit alle gelapt.
Item messige seie. Item messig pint diggelgin ohn still.
Item 3 messiger deckel mit hencken. Item 2 isern deckel.
Item ein plat messiger becken 3 firdel breit ungef..
Item ein bleche fleschTilgung: mit; durchgestrichenzinnen benden von 20 qvarten ohn ledderErgänzung am Rand: Nota. 1579 den 28 maii Peters frawen ____ 1 lausß kesselgin und 2 klein ___elger 2 isern deckel..
[703'] Item ein isern krutstein mit eim isern stoissen.
Item ein isern brant spiß 8 foiß lanck mit einer hultzn schiffen.
Item ein alt isern casteien pan.
Item ein einletzig isern hanck mit dem ring drei foiß lanck,
 
Hultzen wirck ist gebrant bezeignet.
Item ein eichn kaubanck mit drien schaffern.
Item ein eichen tritzsor mit eim schaff, stundt uff der stoben.
Item 3 bredern dennen benck.
Item ein breit altfrentze tritzsoir runt umb gesnitzelt.
Item 3 schragen stoil.
Item ein frawen lehnestoil
Item 3 hultzen sessel.
Item ein stroen sessel
Item ein alt nusbeumen stainde taiffel 3 foiß breit 6 lanck.
Item ein hultze kertzeform.
Item ein hultze kornscup
Item ein klein hultzen moiß hackbretlin.
Item ein dennen siddel gehort doch von alterß min.
Item ein alte keller wage ode winde.
Item 2 alter zerrissen hultzen milen.
Item 2 wagen bredder mit feilen. Item ein iser wach belcklin.
Item die alt eigen gesnitzelde bestat zu Dormagen geben stunde uff der gemalder kamen, die werf bleif stain gehoirt min.
Item ein alte besclagen nusbeumen kist, standt uff dem sale.
 
Item ein zimlich gut fiddern bedt vanKorrigiert aus: mit; durchgestrichen15 streiffen mit eim pollen, mit 2 feddern kussen mit rotem sclecht ein formich.
Item noch ein weiß ploim kussen nit groiß.
Item ein groisse groin geblomde schartzs.
Item 3 gebloimbder stoillacken uff die kamer bencken.
Item 6 banckkussen gebloimt mit dem wapen.
Item 2 liddern stoil kussen alt. Item ein alt groin stoil kussn.
Item ein gemalt alt doich mit der jagt an der want.
Item noch ein alt gemailt doich drei parck neben motterß bet.
 
Item ein klein alt gemalde hefschattel. Item 2 schuttelringe.
Item die gemalde hangende gemalde taffel mit drei nackten gottinnen und zwen wapen in der kamer.
 
Item 2 silbern schalen wigen 22 loit ungef. mit suster _ Sibillen gebeutet gab ir gelt her auß gegen daß silber 72 mr..
Item der groisse besclagen gurtel in 3 lotte oder theil getheilt, ist mir ein, den kindern ein, minen suster Trinen ein gefallen die in allein behalten der kinder drittheil uff bezalung der elmen, min drit theil uff bezalung der elmen vur suster Sibille daß sei mir gut thoin soll. Nota. Dissr gurthel hat gewigen 36,5 loit deß wart ein goltgl. dar zu gelacht daß loit 5,5 mr., facit 50 gl. 4,5 alb. jedes dritte theil facit 16 gl., 17 alb., 6 h..
Item ein ledern help.
Item ein karst oder haweil.
Item ein lengtoichter.
Item ein budde van 1 a.
 
An linenwirck.
Item 5,5 par fleissen lacken dar und zwein klein.
Item ein par wircken lacken.
Item ein par zarte kuszeichen gerautet.
Item 3 gebilde taiffel tweilen der ist ein groiß.
Item 9 gebilder seruietten.
Item 1 gebilt tritzsoirß tweilgin mit frentzn.
Item ein gebilt hant doich.
[704] Item 4 deglichen flissen hantdoicher.
Item 3 wircken hantdoicher.
Item 3 alder, smaler taiffel tweilger.
Item ein alte baidtkap.
Item ein alt heubtdoich.
Item ein alt wullen pantdoich.
Item alte hultzer, blochlin, bretter, pluserei min theil.
 
Folgen parcelen Herman und Gotschalck minß broders kinder zugetheilt wie min broder Gotschalck daß angezeignet.
Zum eirsten in im lot gefallen 5 zinnen schotteln wirt besclagen zin sin, wigen samen 33 lb..
Item ein zinnel gegossen firdelß kruch. Item ein breiquartfleschs. Item ein dicke dreiechselßflesch.
Item ein quartfleschs. Item ein pintfleß ohn deckel, wigen samengestrichelte Linie38 lb. 0,5 lb..
Item mehe zinnen hantfaß. Item 6 kompger. Item 2 halfer quartscheschen. Item ein komp. Item 4 klein schuttelger. Item ein saltzfaß wigen 38 lb.,
Summa 109 lb. 0,5 lb. zinß, gestempelt mit irß fatter veirecketigen stempel.
 
Item 6 kuffern bappen und ein vuirpann wigen zu samen 31 lb. 0,5 lb..
Item 3 kessel. Item ein schincke kessel. Item 1 digelgin.
Item 1 messigen becken. Item ein braitpan.
Item ein alt blechen fleschs von 20,5 quarten.
Item ein koichen pan. Item ein iseren hantfaß.
Item auch 3 banckkussen blae mit dem weissen houtgin.
Item 2 groin banckkissen mit fatterß wapen.
Item ein weisse schartz mit streiffen.
Item ein blae schartz. Item ein alt schertzgin.
Item ein hefschottell.
Item ein gemalde taiffel mit dem loth und sp_dochern.
Item ein hilgentaiffel daß abendtmail.
Item ein merienTilgung: bilg; durchgestrichenbiltzs taiflen roitfelt und wagen.
Item ein uffsclaindeTilgung: nicht lesbar; duchgestrichentaiffel mit oli farb mit den h. dri koninck geschatzt uff 14 gl. deß moisten sei 3 gl. im loß her uisgeben die in broder verlacht.
Item ein eighen uffschainden disch off taiffel.
Item 6 manß stoil mit lenen.
Item noch 3 dennen benck die sei durch butung gegen die lang banck uff dem sal bekomen.
Item ein scheif budde. Item 1 korf. Item 2 meilger.
Item 2 foiß bencklin. Item 1 schottelrinck. Item 1 kackstoil.
Item 2 kroichlin. Item ein alt dennen taiffel mit zwen schragen, daß hultzen gebraut mit irß fatterß stempell.
Item ein seir alt kaubencklin und seir alte siddel netzs wert zur sclagen.
Item ein alt taiffel. Item ein alt haubanck, nit vil wert.
Item ein alt tritzsoir. Item ein isern luchtern.
Item ein hilgen taiffeldoich scheidung christi et mariæ.
Item 4 bidderen stoilkussen.
Item ein klein hilgen taiflich mit s. gregorio.
Item ein wege. Item ein sitzkorf. Item ein groiß stroen stoil.
Item etliche alte pluserei nitzs wert.
[704'] Item 2 federen betger jedeß von 14 streiffenn.
Item 2 pollen.
Item 2 ploimkussen.
Item ein eighen gesnitzelde bedtstadt
 
Linenwirck.
Item 6,5 par sclaiflacken goit und boiß.
Item 2 taiffeltwelen. Item 1 tritzorß tweill.
Item 2 par kußzeichen. Item 2 frawen hembder.
Item 1 lang roll. Item 2 frawen hembder.
Item 3 alter hantdoicher. Item 1 alt taiffel tweilgin.
Item 4 alder halßdoicher. Item 3 alder hantdoicher,
 
Kleider.
Item ein wulle fuick. Item ein alt arnersche fuick.
Item ein gefoedert cheir. Item ein alt einletzich klergin.
Item ein par alder mauwen.
Item ein alt dennen kiste. Item etlich alt pluserei van iser.
Item ein wein gelt item 2 malder seck.
Item 6 silbere leffel und so vil altes silberß dar uff alß 19 loit samen swair, dar van hat broder 6 loit 1,5 firdel loit untf. daß loit per 1 gl. facit 6 gl. 2 alb.. Noch hat er da von daß sestedeil einß goltguldens untf. facit samen 6 gl. 19 alb. 6 h..
Dargegen hat in broder die vurgeß 3 gl. van der olifarben h. dri konincks taffeln verlacht, daß uberich 3 gl., 19 alb. 6 h. rest zu.
Item noch ist in der drittetheil vom besclagen gurtel gefallen wilcher in alß gewigen 36 loit 0,5 loit, daß loit 33 alb. ist daß dritte theil 16 gl. ein alb. 6 h..
Diß hat suster uff dem Numart, beheltzs gegen ir verlech der elmen zu gutter rechnung,
Also hatzs min suster Sibil ir linen doich so ir freu den zusch hin zulagen befollen und heimlich geben, und ander ir linen wirck uffgeschriben anno 75 den 30. septemb..
 
Item ein stuck linendoichs ungebleicht flissen van funffirdel breiden heltgestrichelte Linie104 illen und ill.
Item noch ein stuck linendoichs ungebleicht flissen van funf firdel breitengestrichelte Linieheltgestrichelte Linie75 illen.
Item noch neu linendoich gebleicht heltgestrichelte Linie25 illen 0,5 ill.
Item 5,5 par lacken ut supra. Item 3 fleissen lacken und 3 wircken da Herman und Gotschalck uff sclaiffen.
Item 4 twelen gebilt,Tilgung: nicht lesbar; durchgestrichenein seir groiß.
Item 1 gebilde tritzsoirß tweil groiß ront umb gelochert und geknodet.
Item 7 gebilder seruietten. Item ein gebilde wasser tweil.
Item 4 linen kuszeichen. Item 4 wircken hantdoicher.
Item 2 neuwer frawen hemder. Item 2 linen tweilger.
Item 3 manß hembder. Item ein alt frawen hembt.
Waß den jongen zutheil gefallen daß hausrait und etlich steit uff dem thorn bei suster Sibillen zu verwaren, daß ander zu Cronenberg, sei sint selbst dar bei wissens.
 
Anno 1575 den 19. aug. haben sich die erbgenamen vertragen, das sei unser elter geltkist gemein wulten halten und breif und siegel, hantschriften, rechensboicher, register, zitteln,Bd.2, S.309 [705] rechnungen, vertrege, testamenten, inventarien und bericht, was under in gemein sult pliben, drin gelacht sult werden. Die kist war nussbeumen holz, hat 2 grindel mit augen an, und man leis noch 2 daran machen ohn das principail scloss und rigel an der kisten. Diss kist war zu Cronenberg boven die stobe gesatzt. Darin wurden a. 75 den 24. aug. alles vurs. ingelacht und ich lacht auch darin das letgin mit den dreien alrunen, die minem hergin Herman Korth und Grethn, miner freuen, zugehoirt hatten und mir durch das lot zu teil gefallen warenVgl. Bd. 1, S. 92 u. Anno 3., dweil sei van vil jarenjar in der Handschr.behalten waren. Und mir ist auch der sclussel vom kistenscloss zugestalt worden, aber min suster Marie, widwe Ordenbachs, hat ein besonder clauster an die kist gehangen, min swager Johan van Dutz und min suster Cathrin auch ein besonder clauster, min broder Gotschalk auch sin clauster, min suster Sibill ein clauster, also das ohn das scloss 4 clauster daruff hangen, und nemans kan buissen die ander alle etwas ausnemen oder inlagenBd.2, S.309.
 
Anno 1575 den 22. augusti alß daß hauß Weinsbergh also durch die dheilung ledich und greaumbt worden, hat er angefangen dasselb zu stifflen die trap in der kuchen abgebrochen, im stall oben daß gebon zugemacht und vur sinen sohn Peter ein gemach abgefridt mit borden darin sin kertzen zuTilgung: k; durchgestrichenmachen, und weß min broder dan zu rusten hatt.
 
Anno 1575 den 25. augusti bestondeTilgung: n; durchgestrichenmein broder mit gewalt zu Weinsberch in zu faren undTilgung: nicht lesbar; durchgestrichensin haußraidt in der kuchen und bestet oben uffzusclain und mit gewalt in zu faren, dan der sin alte wonong zum Kluppel gemeit hat dreif heftich druf und moist drin faren.
 
Anno 1575 den 28. augusti hab ich den kirchmeistern und achten s. Jacob vom untfanck und vißgaben im Sprechauß regnongh gethan und man ist mir ungef. schuldich pliben 66 gl.. Die kost ist uff der scholen wie breuchlich gehalten worden.
 
Anno 1575 den 29. augusti und dabefor sin die erbgenamen zu Weinsberch zu samen komen regnung der funeralienTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenseligen motterß gehalten sich vur und nach verglicht mit dem Goddert van Ichendorps landt zu Dormagen mit suster Merien hantschrift in der kisten ligende mit den elmen waß dar angelacht und noch mangelten, von minem heilichs gelde daß mir noch vißstunde, von dem waß vom huiß zu Dusseldorf komen ist und waß mir noch mangelten da von ein vertrag concipieirt und ingrosseirt waß.
 
[705'] Anno 1575 den 29. augusti war der vertrag mit dem rest mineß heilichs gutzs fertigh undTilgung: z; durchgestrichenin zwein pergamenen breif geschribenTilgung: den; durchgestrichendie sei underschriben und wen in die gemein kist lagen sulten, disser meinong und effects, daß ich noch von minen funf miterbgenamen her auß sult haben hondert daler macht jedem zwentzich daler und sult mir jeder alle jarß termino remigii geben einen daler pension, doch nit ehe dan biß daß hauß Weinßberch und hof zu Dormagen getheilt worden, biß dar an wart die heubtsumma und jarliche pension ingestellt und uffgeschortzst. Deß solt nemanß auch sin anpart eigenthombs an frembde bringen, doch mogt er sin theil besweren beheltlich den megedelingen der loesen, also zu verstain wan sei in der gmeinschaft alle zit wolten pliben daß jedem doch erlich were, durften sei miner die zwenzich daler oder etwaß von der pension geben. Diß waß also den 20. augusti abgeredt un besclossen, waren es auch alle ganß willich, aber min suster Marie die wolt es zu deif und scharf bedencken dreheten her und dar und besweirt es sich dissen tag zu underschriben wiewol sei daß concept vor hin bei sichh gehat uberlagt etwaß zugethain und bewilligt daß ichs inß rein schriben sult laissen. Darumb ich heftich zornich wart uber ire tralen, und ist also nit underschriben biß uff heutigen tag. Es ist noch min wil, beger auch sei willen es alle bestetigen underschriben und in die gemein kist lagen, wer es nit thoin wil sol ungehorsam sin und dargegen untberen wie iich sint der zit uff eim andern ort verordnet hab.
 
Anno 1575 den 31. augusti alß min broder Gotschalck und suster Elisabet eitz alleß zu Weinsbreg ingefaren und die wein dissen tag uber gefurt ind in den keller gethain hab ich sei uff den abendt zu gast geladen und innen den wilkumTilgung: gh; durchgestrichengeschenckt und gluck gewonscht dan sei zum Kluppel nit mehe kochten noch essen kunthen wolten. Den andern tag denTilgung: fi; durchgestrichenkeller zum Kluppel und alleß fort ledich machen.
 
Anno 1575 den 1. septemb. ist Gotschalck mineß broder Christians son widder nach Franckfort in die herbstmiß gereist sin steiffatter ist im nachkomen. Ein gulden hab ich im in den budel geben ob er etwaß nodich hett.
 
Anno 1575 den 2. septembr. hat min broder eirst haus und kost zu Weinsberg gehalten, und da mit allem sinem gesinde gesclaifenGottschalk war kurz vorher aus seiner bisherigen Wohnung im Hause 'zum Kluppel' auf der Hohepforte nun ins alte Haus Weinsberg übergesiedelt, wo ihm sein Bruder gleich 'den wilkum' schenkte und Glück wünschte, fol. 705'.. Mir hilten gemeinen dischs, ich mit im und er mit mir zu Weinsbergh, dan deß hatten mir uns also verglicht, das mir toin sulten. Ich hat noch scheir ein gebreu beir, so hat er auch fastBd.5, S.100 [706] beir. Glichfals hatten mir zu beiden seiten hartflischs, schinken und speck, auch hatten mir alles holtzs und kolen vur ein gantz jar behalten im haus gegen etwas, das ich minen sustern an gurteln nachleis. So hatten mir auch korns genoig bei unsem becker vur broit. So vertrogen mir uns uff Remigii prima octobr. uffzuschriben und rechnung von der kost zu halten. Mitlerweil sult min broder ein weg, ich die ander, er die dritte, ich die veirte bis Remigii zu verlech zum deglichen martgank groinfleischs und fischwirk toin, sich zu versoiken und es in guttem gank und gewonheit zu bringen. Ich hat uff miner seiten min suster, Herman und Gotschalk, mins broder Christians kinder und Enna, miner motter magt, die noch bei uns war und doch hinweg sich vermeden sult, also das unser funf waren. Min broder und sin fraue hat sinen son Peter, Lisbetgen Horns die jonge, Lisbeth ire magt, und Tringin, ein klein metlin, das irer sess waren. In als eilf menschen, also fingen mir algemach kost zu halten in hoffnung, got sult foegen, das es woll zugain suldeBd.5, S.100.
 
Anno 1575 den 5. septemb. fingk man an den kuchen schorstein in der kuchen zu Weinsberg uffzufoeren dar an 50 jaren keiner gestanden hat und dar zwischen seir rauchte. Wart in dri tagen vißgefort und gluckte daß es eitz nit raucht. glichfalß wart ein neu sa_kran den putz gemagt dan der alt waß so alt alß min broder Gotschalck uber 42 jar. Auch wart der putz dweiles lang druch gewesen rhein gefeget. Zu dan worden die leitager zu Weinsbergh alle gebessert, diß geschach uff gemein kosten der erbgenamen wie in der medong mit broder abgeredt waß die noturft erfordert dises alle s___aß es gekost werden die rechenß gutter in der erbgenamen gemeiner kisten vißweisen.
 
Anno 1575 den 8. sept. bei dem secretarioDes Rathes, neben dem oben S. 291 genannten Laurenz Weber.Nicolao Link zu gast gewest, wie unser bei 18, die des raitz waren, und schenkten ime mallich 2 raitzeichen, dan es war zu Jherusalem in der capellen eins raitz kirmissBd.2, S.310.
 
Anno 1575 den 13. sept. ist das dritte heubt zu Poll begunnen worden und man ist wol des vornemens gewest, das man den strankDes Rheins.bis uff das Oisterwert sult zumachen, und wart im rait vertragen, das man von der ganser burgerschaft van man zu man steur sult nemen. Es worden herrn darzu verordnet, wilche den burgernburger in der Handschr.sulchs sulten vurhalten und uffschriben laissen, was ein jederjede das.verheische zu geben alle wechen; sult 6 wechen dauren, nit lenger. Ich wart neben andern darzu verordnetMit Hildebrand Sudermann, Pilgrum, Joh. Lieskirchen, Eltmann und Peter Christian, Rathsherren, 'zu beschickung der furnemmen burgeren', Rathsprot. Bd. 28, Bl. 310'. Dieser Besteuerung wird der Erläuterungsband gedenken.und nam vil arbeitz, moisten vil wort versclissen und gehort werden, und es bracht vil geltz bei. Es war ein droger langer herbst, klein Rhein und das wirk ginge seir vur sich. Ich gab selbst 3 richzdalr darzuBd.2, S.310.
 
[706'] Anno 1575 den 14. septemb. umb diß zit den ganck hinden am hauß zum Thorn dar man aff nach Weinsbergh gesenckt die alte harte isere statmaur noch einen foiß nederer gebrochen daß man eitz uffrichtich dar durch kan ghain. es plach daß hauß kellergin under dem stoblin zu sin, waß es gekost steht oben 2 aug.
 
Anno 1575 den 17. septemb. unß eppel in der Achterstrassen uff lamberti abgethain und nit dan ein summer bekomen, kein beir. Die kiffern und ruppen habens verdorben.
 
Anno 1575 den 20. sept. umb disse zit und tag das sommer hus neigst dem putz am haif zu Weinsberg gebaut, bekleit, gedeckt, das es nuhe im somer ein cenaculum und lustich, koelle gemachs ist, ohn ubersicht der nachpar und hat gut luft. Es war alzit ein unnutzs winkel am putz, eitz kan man acht oder zehen menschen gemeglich dar setzen. Herzu hab ich blei, leien und anders zum besten gebenBd.5, S.101.
 
Anno 1575 den 24. septemb. ist min swager Johan von Hemmersbach uff der Weierstraissn in sinem hauß gestorben den morgen umb 3 uren, und ist zu s. Mauritz uff den kirchof da sin eirste frau lach begraben wordenn. er hat siner lester hausfrawen zu gefallen sin testament gemacht und sin einige dochter Tringin mineß broder Christianß frawen gewest nichtz uber all besatzst aber iren kindern und sinen enckeln Herman und Gotschalck jedem ein bedt mit siner bedtstat. Daß uberich gereide alle hat er siner frawen verlaissen. Sin eidom Johan Paulus und enckel Gotschalck waren dißmail noch nit von Franckfort heim komen, quamen aber den 26.Tilgung: An; durchgestrichenseptemb..
 
Anno 1575 den 24. septemb. hab ich minem broder Gotschalck siner hausfrawen und miner suster Sibillen mallich einen sclussel vom hauß Cronenbergh gethain, dweil innen duck gemeglicher und bequemer ist viß und inzugain alß zu Weinsberg. Glichfalß haben sei mir auch einen sclussel van Weinsberg gethain ob ich da in wult gain, daß mir also leiblich samen und broderlich lebten, und die gmeinschaft gepflantzt wurde.
 
Anno 1575 den 26. sept. war der churtag eins romischn koninks zu Regensberg angesatztDer Reichs- und Wahltag beschäftigte den Kölner Rath. Der Regensburger Rath sollte im Namen aller Städte bei Kaiser und Kurfürsten wegen der Handelssperre auf dem Rhein, welche die niederländischen Kriegswirren verursachten, Vorstellungen machen, der Kölner das Material dazu liefern; er forderte einen Bericht von seiner Kaufmannschaft und sandte diesen eiligst nach Regensburg, Rathsprotok. Bd. 28, Bl. 314', 315 vom 23. und 26. Sept. Als der Kölner Rath bemerkte, dass Achen zum Wahltage eingeladen, Köln aber 'jegen den alten gebrauch vorbeigangen' sei, beschloss er am 26. Okt. eine besondere Sitzung für diesen Gegenstand, um des Raths 'noitturft bedenken' zu können, das. Bl 329'. Die am 17. Okt. in Regensburg ausgestellte, auf dem Umschlage mit 'cito, cito, citissime, cito, cito' bezeichnete Einladung Maximilians zur Theilnahme an der Königswahl lief erst am 1. Nov., also lange nach der Wahl, am Krönungstage selbst, in Köln ein (Reichssachen im StAnno zum Datum); am nächsten Tage wurde sie verlesen, 'dweil aber die zeit schon verlaufen, haben meine hern es darbei beruhen lassen, bis man eigentlich weiss, wer erwehlet, und alsdan irer mt. zu gratuliren', a. a. O. Bl. 334'. Nach Verlesung eines weiteren Schreibens von Regensburg am 21. Nov haben die Herren des Raths wieder 'es darbei bewenden lassen', das. Bl. 345. Weiteres im Erläuterungsband.und ist Rodulphus, elster son des keisers Maximiliani secundi, bei des fatters leben zum romischen konink erwelt worden, 27. oct., nit zu Frankfort; auch zu Regensberch fort gekronet 1. nov. und nit zu Aich, wie von altersBd.2, S.311.
 
[707] Anno 1575 den 28. sept. bin ich im Filtzegraben in der batstuben gewest, 7 kop gesatzst, dri uff den rucken, 2 oben uff die bein und 2 unden, dan ich hat etliche tag groiße guck unden an den beinen gehat, besorgt mich eins argern und fant doch entlich, das die hoesen binnen vol leus und nisten waren, deß ich lachen moistBd.5, S.101.
 
Anno 1575 den 29. sept. ist Franciscus, herzoch von Alencon, des koninks broder in Frankrich, den Hugonoten zugezagen und sich gegen den broder uffgelenet. Glichfals ist der konink von NaverraVgl. das Register.und der prinz von Conde abgewichen von hoff und andern mehe. Herzoch Johan Casimirus, des pfalsgraven und churfursten son, und etliche Switzer sin innen zugezagen gegen den konink, dargegen sich der konink und die von Paris in der eil stark uffmachten. Herzoch von BorbonFranz v. Montpensier, Bruder der dritten Gemahlin Oraniens, Charlotte., exquestor in Frankrich, des princen von Uranien swegerher, ist dem konink auch abgefallenBd.2, S.311.
 
Anno 1575 den eisten octobris, Remigii, hab ich mit minem broder gemein regnung des haushaltens angefangen. Im ist boich davon zu halten betirmpt, sin hausfrau sult zum mart gain und kuch halten, ich sult vur mich, min suster Sibill und broder Christians kinder mit beilagen, ire magt sult uns kochen und weschn, mir sulten an einem disch essenBd.5, S.101alß min broder und sin fraw, Peter und Lisbetgin, for ich min suster und zwein broders sone. Alle firdel jars oder halb jar oder jars, uns gefallens, sulten mir samen rechnen und besehen, was uisgeben were, beigelacht sult werden und was es jedem nach aller pilligkeit trage. Alle maltzit sulten wir hartfleischs und groinfleischs haben, auch zu zeiten gebrait, der gestalt uff fischtageWeinsberg drückt sich unklar aus. Aus vielen andern Stellen ist zu ersehen, daß er sich des Fleischgenusses am Freitage enthielt.. Abent(s) sult man gemeinlich wein haben, den mittag nit alle zit und disse gemein kosthaltung und dischs ist also ins wirk gerichtBd.5, S.101.
 
Anno 1575 den 1. octob. daß iseren obgin uff dem thorn inß stoblin uffgesatzst, weich 2 centener ein firdel, 4 lb.. Waß diß mit den vuirstein und uffsetzen gekost. Vide supra den 2. aug. anno 75.
 
Anno 1575 den 4. octob. in der Achterstraissen hab ich angefangen truben zu lesen, hab drei faß zu gelacht und fol gemachtStrichrechnungsumma 2 foder 0,5 a. mit dem fulwin. Dissen wein hab ich minem broder uff den kauf gelaissen. Wiewol es ein seir spat jar was und spade blode, was doch der drube zimlich reif, dan der herbst war lank druge und meissich tempereirt, das den weissen truben zu gutt quam und vil guts weins wois widder alle hoffnongBd.2, S.312.
 
Anno 1575 den 6. octob. gehat 6 geissen daß stuck von 3 dalern, wigen samen 277 pont, min halbscheit 19 gl. 12 alb. vur min suster und 2 gangen dar gelacht, dan mir moisten alleß mit beilagen, biß uff regnong.
 
[707'] Anno 1575 den 8. tag octob. haben mir Herman Gotschalck und Sibil vur unß und unßerß broeder Christians kinder 13 mald. 0,5 s.u kornß zu pacht von unser veir anparten vomgut zu Dormagen bekomen, wilch unß swager Johan van Dutz und suster Marie verwalter diß jar zu hauß Weinsberch schickten, und dienet zur haußhaltung. Mir waren auch noch got hab lob an der beckerschen neben Weinsberg 12 mald. kornß im vurraidt von verkauften korn und daß sei unß 62 gl. cur. min 4 alb. zum assen diß jarß solt bezalen inhalt der regnong und vertrags neigstleden s. michaelß tag mit ir gehalten.
 
Anno 1575 den 14. oct. ist Enna, unser motter magt, unse nigt, van uns in iren neuen deinst in die Mullegaß komen, dan mir bedorften eitz irs deinst nit, ist doch nit lang da pliben und bei her Christian Ordenbach, iren neifen, uff s. Mariegradencloister komen. Sei weir wol gern in ein cloister gewest, aber sei kont nit so vil uffbrengen, als die beginnen haben woltenBd.5, S.102.
 
Anno 1575 den 14. octob. mit den herrn uff dem poller und oisterwert gewest, daß wirck besehen.
 
Anno 1575 den 15. octob. min stoblin moissen wermen dan es finge s. gereonß tag an zu freren duret wol 10 tag. Den 19 octob. fror und snehet daß die wingartz bletter wilch worden und nit abrisen, wie es pleicht zu geschehen.
 
Anno 1575 den 18. oct. bin ich uff dem doctorsessen uffm Quatermart gewest, dan her Johan Langenraidt von Wachtendunk, abt zu KampenVgl. über ihn Annalen d. hist. Ver. f. d. Niederrhein, Heft 20, S. 356., und her Johan Walscharz von TongerenVgl. Lossen, Der köln. Krieg, Vorgesch., nach dem Register., domher zu Coln, promoveirten in theologia, und worden uber disch mit eim carmine von 63 versenDas Zeitwort fehlt, etwa: verehret., dar der eirst, der mittelste ungeferlich und leste litter einen besondern sensum und sinne machten. In eim disticho stunde der datum, jar, tag, monat, also lautent:
CVM Caprae bIs nona dIes saCrataque LVCae esset,
AgrIppInae fIt doCtor TVngrVs et abbasBd.2, S.312.
 
Anno 1575 den 21. octob. einen aissen gehat von 34 daler, weich 500 pont min zwein, daß fel galt 7 gl. min 1 ort. Dissen solt unß beckersche van korn bezalen ungeferlich doch wart daß uberich uber 62 gl. druf gelacht.
 
Anno 1575 den 23. octob. uff s. severins tagh bin ich zu Carmeliten uff einer eirsten missen gwest, dar Cunigundt relicta Tilman Ordenbachs hin geladen ir sohn dede sin eirste miß ich moist den frunden dancken im reventer, und leisten ir iren tag gab 1 daler.
 
Anno 1575 den 24. oct. haben die nachparen uff der Hoeportzn minem broder denBd.5, S.102 [708] zu Weinsberg geschenkt, gluck in siner neuwer wonong gewunst, dan min broder hat in die letzs, wie er uiszouch, geschenktWeinsberg läßt nur ganz selten, wie z. B. bei dieser Notiz, die so bezeichnenden Überschriften aus..Bd.5, S.102
 
Anno 1575 den 29. octob. hat mir minn alt halfen Christgin zu Swartzem uff regnong geliebert zu pacht 10 mald. roggen zu Weinsberg uffgeschut.
 
Anno 1575 den 1. nov. ist die erste memoria wilant Sophie Korth, unser seliger motter, inhalt ires testamentz gehalten. Dan min swager Johan van Deutz, min sustern Maria, Catharin, Sibilla, min broder Gotschalk und ich sin eirst zu Carmeliten gewest und bei unser elter grab gepitten, darnach zu Weinsberg gangen, da haben wir uffgesatzt hartfleischs, groinfleischs, ein gebrait, keis, botter, 2 quarten roitz wins, 2 quarten trimpzerSicher aus dem altfranz. trempe (lat. trempa) entstanden, welches von Favre in der neuen Ausgabe von DuCange, Gloss. lat. med. aevi Bd. 9 (1887), S. 381 mit 'vin mele d'eau a l'usage des domestiques' erklärt wird; heute frz. trempee, Tunke; gemeint ist wohl ein starker Wein, welcher nur mit Wasser zu geniessen war., ein fleschs raitzwins; wir waren nit schuldich so vil zu toin, doch stunt es nit so genauBd.2, S.312.
 
Anno 1575 den 2. nov. zu Carmeliten auf tag animarum zu gast gewest und mit dem neuen prior her Gerhardo Neuekirchen kuntschaft gemagt, dan der alte hatt abgedankt, dieweil die renten im Nederlande uisplibenIn Folge der dortigen Veränderungen in der Religion und der Unruhen., dardurch im cloister ein veranderung untstundeBd.2, S.313.
 
Anno 1575 den 2. nov. hat mich doctor Conrat FurstenbergFürstl. Jülichscher Rath.zu Augustinern ins cloister beschickt und da angezeigt, wie min selige motter an im 20 daler jarlicher erbrenten uff den termin Jacobi25. Juli.gegolten, darvor er ir den rentbreif am Dutzschen comtur zu Coblens und Coln underpfantz des hoffs zu Mulhem an der Villen von 20 bescheiden goltgl. erbrent versatzt und deil- und wilbreif ir davon zugestalt. Nachdem im aber die Deutsche herrn neulich die lois verkundigt, so moist er den heubtbreif uberantworten, und derhalb verkundigte er uns die loese, wult uns aber unsers gefallens ander breif versetzen oder jeder daler vur 52 alb. curr. gebenBd.2, S.313. Ich sagt die sagh ginge nit mich allein dan die gmeine min mit erbgenamen an, der breif wer auch in gmeilner kisten besclossen. Die loiß verkundigung und waß wieterß gesagt wult ich menen miterben anzeigen, wie ich dan gethain hab und innen allen alleß gesagt.
 
Anno 1575 den 3. novemb. schreif mir min suster Cathrin van Dutz uff dem Numart einen breiff, und begerte der 400 daler von doctor Furstenbergs loesen. clagte ir noit gar beweglich wie sei sich verbloist mit irer bestatter dochter und ander kinder, wie kein narung an zweien jaren gewesen und het vill kinder, alle dingen weren dheur, hetten ander nit geleirt dan weinzappen, und der wein were an menschn gedencken nit turer gewest, besweirten und schampten sich ire erben zu besweren, furt daß exempel von unssen eltern in, und begert daß gelt uff ir kindtheill. Mir andern waren [708'] es alle zu freden, ohn min suster Maria wolt deß nit folgen wan wult es ir dan half laissen dar umb batte sei auch. Nuhe war vurhin vur gut angesehen man sult die drei renthen 20 daler an d. Furstenberg 25 daler am zol zu Andernach, 20 dall. fhar uffm Altenmart, 5 rader gl. zu Dormagen neben dem hauß Weinsberch und hoffe zu Dormagen ein weil zit gemein halten und die uffkompsten dheilen. Aber eitz wart die meinongh verenderth dieweil sei beide sustern sich darumb irreten, und d. Furstenbergh auch kein enckel daler und alte daler wult lagen und mir kein neu verpfendung dan disse oder gelt wulten haben. So bleib die loese ein zitlanck ansthain moist doch entlich geschein.
 
[708'] Anno 1575 den 6. nov. ist min broder Gotschalk als gesworner zu Mertinshoven dahin gezogen und das hoffgeding besessen, das man gewontlicher weis uff sontag vor MartiniAm Sonntag vor dem 11. Nov.jarlichs pleicht zu besitzen; mag das etliche jar doin, bis man einen bestendigen halfen zu Dormagen hat, dem sulchs dan befollen wirt. Herman van Weinsberg, Christgins son, der lehnman, was mit da umb gedechtnis willenD. h. um der Gerichtshegung als lernender Zuschauer beizuwohnen und die Formen seinem Gedächtniss einzuprägen..Bd.2, S.313
 
Anno 1575 den 7. noumeb. hab ich widder von 13 [708'] urthel im rhaidt refereirt alß commissarius die vißgesprochen sin, da mit den parthien geholfen wurde.
 
Anno 1575 den 10. novemb. unssen mertinß abendt an gmeinem dischs zu Weinsberch gehalten under unß zehen personen im hauß allein. Mir worden 2 firdel weinß zum mertin geschenckt die hatten mir zum besten.
 
Nota.
Jetz war der neue wein uffgestechen vur 41/2 alb. die quart, das fremt war, dan der firn win hat ein jar lank und mehe 7 alb. gegolten, war eiz uff 5 alb. abgesclagen; darnach galt der neu wein die quart 4 alb., 3 alb., dan widder alle hoffnung war vil und gut win gewassen; das hat der tempereirt warm augst, september und halb october got zuvor getanBd.2, S.314.
 
Anno 1575 den 11. novemb. uff s. mertinß tag gehat 3 fircken vor 36,5 daler sol ich half gut thoin, gewigen thoit abgethain 450 lb..
 
Anno 1575 den 11. novemb. sint die erbgenamen bei einandern zu Weinsberch und ire regnung verneuwet und widder gethain waß sei under innen scheir zu thoin gehat. Ich hab die funeralia waß ich zu begrefniß begenckniß monstonden beginnen an unkost presentz verlacht gerechent uffgestrichelte Linie36 gl. 9 alb..
Item noch seligen motter etwaß verlacht, 8 gl. 9 alb..
Item von motterß absterben biß bartholomei waß ich zum mart geschicktgestrichelte Linie30 gl. 10 alb..
Item noch zum schatz und bau zu Dormagen 10 gl. 9 alb..
Item swager Dutz uff dem Numart verrechent.
[709] Waß er verlacht zum bau zu Dormagen und verzert in Johan Halfens abzuch inhalt der regnong mit.a, verzeignet, summa 24 gl. min 2 h..
Item hat er an minem hauß uff der Bach da Goddert van Ichendorp in wont verbaut inhalt sinß zittelß mit.b, verzeignet, summa 22 gl. 15, alb., 5 h..
Dar uff er 3 mald. kornß untf. daß mald. 6,5 gl. facit 14 gl. 4 alb. 6 h. der zittel mit.b, sult bliben stain.
Item suster Merge hat an Goddert van Ichendorfs landt zu bawen gelacht ut im cedel mit 100 verzeignet summa 59 gl. 13 alb. 2 h..
Hergegen hat sei 14 mald. 1 s.u haver untf. daß mald. 9 mr. noch 4 mald. 1 s.u kornß daß malter 15 gl., van der binden 9 mr.
Summa 55 gl. 13 alb. h h..
 
Item noch hab ich verlacht von schatz zu Dormagen den beginen, dem custor zu Carmeliten
Summa 5 gl. 10 alb. 6 h..
 
Item min broder Gotschalck hat verlacht 13 _ newen sarck, zur schorsteinß peiffen, und anderem.
Item vom waxs uff moderß
Summa 77 gl. 13 alb. 4 h..
 
Item deß landtz zu Dormagen von Goddert gegolten mach 10 sin mit dem 0,5 morgen bimess
Kost ein morgen 26,5 daler.
 
Item winkauf und verzich 12 daler 5 mr.
Summa kost daß landtgestrichelte Linie377 dall. 30 alb..
 
Da von ghaint aff 5,5 rader gl. erbrent s. Jacob, uff 100 dall. 1,5 dall. 4 alb. gesclagen.
Noch geit aff vur die wonong uff der Bach 100 daler.
Item noch hat Goddert von suster Merien untfangen 87 dall. 10 alb..
Item noch hat sei an sich genomen an dreß zu Dormagen 55 daler.
Item noch hat he von swager Dutz untf. 21 dall. 1 ort
Also daß Goddert zu Ichendorp noch gnoig ist.
 
Item es licht susterß Merien hantschrift in der gemeiner kisten van 200 daler, sullen aber nit mehe sin dan 150 daler, dan 50 daler hat si an irem heilichs gut min kregen dan die andern, also gehoren unß allen daß ietzbemelte 150 dall. an ir, off sei sol unß den vißganck von lande dhoin deß sei willich ist daß mir daß lant dar vor haben und behalten sullen.
Also daß min broder die quitancien von 20 dall. uff deTilgung: furstenb; durchgestrichendem Altenmart fhar und ich die von 25 daler am zol zu Andernach.
Mir haben auch under unß allen alle duck scheir glich gemacht einer dem andern her viß gegeben.
Die regnong von den elmen waß in augusto gehalten, ligen diß rechnungen alle in der gemeiner kisten.
Diß hab ich also ilenß umb memoria hie waß willen anzeignen daß man wissen moge daß wenich vergessen sie.
 
[709'] Anno 1575 den 13. novemb. haben die erbgenamen wilant Feigin Ripginß alter borggreiffinen uff Beien irre entschaft und bezalung wegen der 50 daller wilche ir min steifson Johan van Caube ir zur leibzucht und iren kindern zum eigenthomb besatzst hat, dan unß nachparsche Trein schartzewebersche und ir eirste man Johan van Woringen waren noch schuldich von alder scholt 100 gl. cur. inhalt minß rechenßboich. Da von hat min swegersche Feigen Ripgin s__t johanß dhoit jarß 5 gl. pension uff gehaben dar uff lagt ich ir alle jarß 10 alb. daß es 2,5 daler vonm_den 50 daler waren. Nuhe hat Trin die 100 gl. bezalt ich hab etwaß dar zu gethain daß die erbgenamen aller ding bezalt und zu friden gestalt sin, hie von soll man die quitancz bei minen breven und siglen im kistgin finden, auch im rechenboich fol. 16, pa. 2, etwaß. Min broder Gotschalck ist mit bei disser handlong gewest.
 
Anno 1575 den 16. novemb. ist swager Johan Paulus und Tringin Hemmersbach elude unser jongen Hermanß und Gotschalcks van Weinsbrg steiffatter und moter viß der Saltzgassen uff die Wierstraß in ireß swegerherrn und fatterß hauß fast gezogen wonen, daß hauß fast gerust und wein drin gezapt.
 
Anno 1575 den 25. nov. wart gesagt, es were in Frankrich ein bestant von sex monaten gemacht, sich zu vertragenDer Stillstand von Champigny vom 22. Novbr. Über das Datum vgl. noch Kervyn a. a. O. Bd. 3, S. 568 u. Anm 3. Man hatte in Köln kürzlich bei einem 'Müssiggänger am Rhein' 'allerlei famos libell oder liedcher, sonderlich eins uf den kunig von Frankreich sprechende', aufgegriffen; der Rath befahl am 4. Nov. auf diese Litteratur zu fahnden, Rathsprot. Bd. 28, Bl. 337'. Das Lied auf den König war möglicherweise das oben S. 281 Anm. 1 genannte.. Got gib einen gutten vertragBd.2, S.314.
 
Anno 1575 den 29. nov. ist die gerkamer s. Peter uffgebrochen und wol vur 500 daller schaden beschein, wie man sagt; dieselb nacht war ein grois stormich regen, windig witter, wart an der strassen ein treliger am umbgank uisgewigen, dardurch geklommen und so fort an die gerkamer komenBd.2, S.314.
 
Anno 1575 den 2. decemb. hat mich meister Johan Ercklenß im Dhom angetroffen und mich so lang angemoit daß ich im vor die 13 rader mr. 5 rader schillinck erbfharen unabloislicher fharen geben soll 80 daler. Den 9. decemb. ist er widder zu mir koemn und endtlich mit mir vertragen 80 richtzdaler und im 4 raitzeichn pro arris und den abstandt zu geben. Die alte quitanczen zittel deß jonckern besiegelt vißganck und werschaft. Vide min copienboich fol. 146 latius. Disse fhar stunde uff dem hauß Cronenbergh an der Hoeportzn.
 
Anno 1575 den 4. decemb. bin ich den ganssen tag ad gradus Mariæ bei minen [710] neiffen her Christian Ordenbach zu gast gewest der ein ganssen disch finer frundt geladen hat. Er war dasselbst kelner und presentzmeister.
 
Anno 1575 den 5. decemb. hat der scholmeister deß kirspelß s. Jacob getruckte cantalenen gehat und gesongen s. jacobs historiam.
 
Anno 1575 den 8. decemb. hat die geselschaft deß Swartzenhauß daß alt Swartzenhaus 24 jar gemedet, auch uff den sall neuwe schone finstern geschenckt der ich auch ein und min broder ein geschenckt und so die geselschaft ansehentlicher gemacht.
 
Anno 1575 den 12. decemb. hat man im Bruhauß zum Hultzen stege uff der Bach gezapt newen roden wein umb 2 alb. der firn plach 5 alb. zu gelten, deß man sich nit genogh verwondern kunth.
 
Anno 1575 den 13. dec. von eim ersamen rait mit eim halben raitzkirf weins verehret, das ich neben andern die burger vorbescheiden und sei ermanen helfen, steur zum bau zu Pol zu toinVgl. hiervor S. 310..Bd.2, S.315
 
Anno 1575 den 16. decembs die sach mit Conrat Eck vur dem burgermeister richtlich angefangen, dan alß unsse motter Sophia Korth an halfschit deß hauß zum oschricht geschriben stunde, Conradt aber daß allein bewonte keinen haußzinß noch faer drauß bezalen wolte moisten die erbgenamen in stat deß zinß ir interesse fordern da mit die fhar bezalt wurde und der fharher sich nit dran weldigen leiß.
 
Anno 1575 den 17. dec. mit mins broders frauen scheffenkoichen laissen backen, vur min teil 12 koichen bekomen, kosten mich 2 gl. 10 alb. 6 hellerBd.5, S.102.
 
Anno 1575 den 18. decemb. hat min swager Johan van Dutz und min suster Catharin under Seszehenhusern bei irem eidom und dochter Alsteden wein uffgestechen und die qvart umb 4 alb. verzapt vil weinß verthain und gutten gewin gehatt. Dan umb den Numart waren dißmal so vill zappen daß sei da kein narung haben kunthen, hie ginge es beß zu. Und alß sei so etwaß glucks hatten untfingen sei widder moedt da befoir vertrureten sie sich wegen der narlassigkeit, golten eitz fast wein dweil sei kaufs waren vertroisten sich noch uff daß loißgelt van d. Furstenberg borgten auch wein, und hilten gutten glauben.
 
Anno 1575 den 22. decemb. bin ich im schrin petri, im boich lapidea via, an 13 rader mr., 5 rader schillinck erblicher erblichersicunabloissiger [710'] fharen uff daß hauß Cronenberg geschriben worden. Meister Johan Kynckhusen von Ercklenß halschriber und gweltrichterßschriber und jalm sin hausfrau haben mir den uisganck gedhain den ich sei umb 80 richtzdaler 16 raitzeichn und ein maltzit dhur gnog abgegutten hab, sei hatten sei van den herrn von Merade gnant Hofflus bekomen die von hondert jaren dran gestanden, dieweil ich aber die ondersien und gelegenheit dieselb fhar an mich zu bringen nit ubersehn wult und doch nit wol dißmal bei gelde war moist ich sei den kirchmeisteren s. Jacob mitTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenzwen richtzdalern termino chrsiti besweirt mit 40 daler zu loesen, und innen da von werschaft gethain. Hie von hat man weiterß in minem copienboich fol. 146 zu finden.
 
Anno 1575 den 23. dec. bin ich des raitganks diss jars und des urtelmeistersamtz abgestandenDer Rath war bei der diesmaligen Wahl nicht ganz unbesorgt, er beschloss am 21. Dec.: 'Als meine hern in erfarung bracht, das filleicht uff disse verenderung jemand zu rate gekoren, der nicht bequem, ist den hern burgermeistern bevolen, dieselben personen zu besenden und die gepur darin nach notturft zu verschen', Protok. Bd. 28, Bl. 362. Der Akt verlief aber glatt, das. 364.und hab als commissarius in causis appellationum diss jar ungeferlich 80 daler an sportulen bekomenBd.2, S.315.
 
Anno 1575 den 24. decemb. uff christabendt bin ich zum zweiten mail rheinmeister und richter in der weinscholen im rhaidt erwelt. Johan pastor zum Swartznhorn uff dem Altenmart ist min gesel worden.
 
Anno 1576 den 25. decemb. christagh zu sant Jacob daß fest gehalten, und haben gwein hauß wie vurst. zu Weinsberg gehalten gehaltensic, christleder gesongen und frolich gewesen, die hillige tag durch.
 
Anno 1576 den 28. decemb., innocentum, hat mich meister Gerhart Lutzekirchen uff dem Weitmart bleif laissen sehen, daß ime Arnolt Schurgin volmechtiger deß herrn von Meraede und peterschen sin zwei alte heusser uff dem Weitmart neigst dem hauß Rheide, daß ist eitz gegen der herbergh zu Gulch uber etc. erflich uisgethain sin vur 12 rinsche gl. 20,5 rader alb. vur jeden gl. unabloißlich, terminis christi, et joannis, deß sol erß dar zu oben unden an allen orthen in gutten bau halten, emphitensis est, sub anno 1549 sub sigillo deß herren von Merade, et in aliis literis sub signeto in papireis litteris Arnoldi Schurgen item Lutzekirchn war dißmal noch nit zu schrein komen, sullen aber die herren von Meraede dar an im schrin zu Arsberg geschriben stain, in lib. porta panthaleonis anno 1411, und folgenß anno 1450 min oder mehe noch anno 1501 do mach es umb die fhar verfallen sin. Sagt mir auch [711] in neigstkunftiger tagzit wulten sich die herrn daran schriben laissen und in Lutzkirchen dan im Schrein oder oder sunst beß verwaren, die sich Hermannus Veltman burgermeisterßschri ber und ein m. Freialdenhouffen genant deß von Merarde diener und volmechtigen hetten vernemen. Diß schrib ich alleß dem hausfatter zu Weinsberg zugut daß er etwaß umb siner nachpar heusser gelegenheit moge wissen, wie daß oben von mehe heusseren bescheid ist.
 
Anno 1576 den 29. decemb. ist min steifson Wilhelmus Roß lic. bei mir gewest und gesagt sin miterben hetten sich hoeren laissen sie wulten mir den rentbreif van 500 daler am Zoll Andernach und an j. Heitzfelt oder Ducker zu Uda geben, vurbeheltlich waß in da von her auß sult komen innen gut zu thoin. also mogt ich uff daß concept einß vertrags bedacht sin.
 
Anno 1576 den 30. decemb. hab ich bestalt bei dem cursore daß die widwe Duckerß zu Uda vor den herrn official umb bezalung alle 20 goltgl. pension citeirt und geladen wurde. Sprach auch den licen. Horstgin an der den Duckern befrunde were, daß ich oder min steifkinder nit mehe die geldern van j. Frantzn Haitzfelt dan van j. Henrich Duckerß erben wilcher underpfende verschriben werdenTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenuntfangen wulten, da mit die proscription verhut wurde.
 
Anno 1576 den lesten decemb. daß alte jair stillich under unß besclossen und kein gasteri gehalten.
 
Telosin griechischen Buchstaben
 
[711']
 
Anno 1576 mit godt angefangen.
 
Anno 1576 den eirsten januarii mines bruderß frawen Elisabethen Hornß die 25 daler pension am Zol zu Andernach von motter seligen herkomen (öffnende Klammer fehltund mir vur etlich min verlech zugetheilt) zur kosthaltung und verlech zum Aissen zugestalt, wilche ir min suster Sibil (die sie auch vom zolschriber untfangenschließende Klammer fehlt) pracht hat.
 
Anno 1576 den 2. januarii hab ich Gotschalck minß broder christianß son der eitz min jong waß bei meister Wilhm Walbeck in die Wenerstraß uff die Schrifschol gethain, nuhe und dan wan ich siner nit bedurft sich im lesen schoilen regnen beß zu uben.
 
Anno 1576 den 3. januarii war min geburtztag daß ich alt sin worden achtnundfunfzich jar. macht kein gasterei, dan sclecht dranck ich m__t am dischs ein maiß weinß und gab ein knap kochen zu der portien zum besten.
 
Anno 1576 den 4. januarii hat mir jonfer Anna van der Reck alte amptfrawe zu Moilhem min renth und pension 32 daler termino l. anno 75 verfallen mit Steffen Drugen van Haimborch da sie eitz bei dem fursten von Gulch war zugeschickt. Ich hab sei auch quiteirt doch wart der daler eitz nit hoher dan 9 marck bezalt da von Steffen sprach unß furstenheit gulde der alte daler nit mehe.
 
Anno 1576 den 10. jan. starb doctor Johan Acht, medicus uff der Santkuilen; wart uff dem weg nach Hambach zum fursten van GulchHerz. Wilhelm hielt sich mit Vorliebe in seinem Schlosse Hambach auf; am 6. Dec. 1575 schrieb er von dort an den Papst, vgl. Lossen a. a. O. S. 261 Anm. 2, bis in den Januar hinein war er dort anwesend, vgl. Keller, Gegenreformation in Westfalen und am Niederrhein Bd. 1, S. 239, S. 425 u. ö.am feber krank, der im 300 goltgl. schenkte und in heim leis foeren; licht zu s. Alban begraben; war sins alters nit uber 61 jar, nit greis van haren oder bart, lebt sober mit essen und drinken, war min swager und zu zeiten min medicus gewest, seir vernoimt. Es starb auch dominus Petrus TaurinusAlfter, in seinem handschr. Verzeichniss der köln. Würdenträger Bd. 73, im Stadtarchiv, nennt ihn Peter Zoons, Dechant von Bonn von 1555 bis zu seinem Tode (wie oben), Assessor am Kammergericht in Speier., decanus Bonnensis, min alter scholgesell, dissen tag in sim haus uff der s. Severinsstrass, war neulich auch canonicus s. Severin worden, hydropicusBd.2, S.315.
 
Anno 1576 den 12. jan., als ich Reinhart Luns memorienIndem W. seine Theilnahme an der Memorie von Reinh. L. in amtlicher Eigenschaft hervorhebt, schreibt er diesem Manne eine besondere Bedeutung für die Karmeliterkirche zu: wahrscheinlich ist er der Stifter jener Kapelle gewesen, welche oben S. 307 'Lompen capell' genannt wurde.als elster kirchmeister zu Carmeliten visiteirten, loede mich der prior in den reventer zu gast, dar ich ein flesch wins schenkt, und sagte, es plibe dem convent jars aus an rent in Hollant und Utricht 400 daler, macht disser Niderlendischs kreichBd.2, S.316.
 
Anno 1576 den 14. jan. wart ein frau gen der batstuben uff der Santkuilen verdrenkt, das sie irer dochter kint, dar sie allein bei gewesen in der geburt, getoit hat, der ehr sie verschonen und dat heimlich halten wolt; die dochter quam loss, hat keinen man; dasNämlich das Kind. Der Ehebruch spielt in den Rathsprotokollen dieser Zeit eine sehr ansehnliche Rolle.war eins ehemansBd.2, S.316.
 
[712] anno 1576 den 15. januarii hat min broder Gotschalck ein eirst gehat zu Weinsberch im hauß uff der Bach die quart vur 4 albus war seirgut newen wein. Wolt dem hauß einen namen machen, wie geschach. Unß gemein haußhaltung irret nit heir an, dan Leisbetgin Hornß warte der kisten und mir aissen uff der stoben dar viß man uff die kist kunst sehen. min suster Sibil waß in auch etwaß mitbehilflich dan sei verstunde sich druff. Disser zap ginge zimlich vur sich. Durte lang.
 
Anno 1576 den 20. janua. untfangen daß rest der pacht von Swartzem 6 malder und zwein hanen. Damit waren die 16 mald. van remigii anno 75 bezalt, aber Christgin bleib noch von alderß schuldich inhalt minß rechensboich.
 
Anno 1576 den 23. jan. starb Anna von Neil, genant die rentmeistersche, in der Mullegassen, an dem bougen-wasserbongen-wasser in der Handschr., war ein widwe Thome von Merhems und Peter von Monhems, hat 8 jar widwe gewest, hat ein kint; sie war seir reich von gutter und verstande. Ich hat sei gefriet nach miner frauwen Weisgins absterben, war ir dasmal nit gelegen. Nach miner hausfrauen Drutgins absterben het sei mich wol gern gehat, wie ich bericht sin, aber ich wolt mich do nit bestaden. Es starb auch ir steifenkel Thomas van Merhem zum Roden Lewen unden uff der Bach den 24. jan. Davor 21. jan. starb N., her Arnt van Bruwiler burgermeisters dochter, frau im Rotstock gewesen, seir reich, eiz verdorbenBd.2, S.316.
 
Anno 1576 den 26. janua. hat Conradt Eck unß sementlich erbgenamen zu Weinsberg an daß Hohegericht geladen, daß da daß geschricht deß halben hauß zum Schricht widdersprochen, und vurgewant, dieweil sin hausfrau Sibil ohn ursachen van im gekeirt, sulle daß alich hauß im verfallen sin. Auch were es widder stadtgebrauch daßTilgung: nicht lesbar; durchgestrichendie frau ohn den man ir halfscheit alieneren mogt, wiewol die ursachen deß abwichenß gnogsam vur handen waren, und er selbst sin halbscheit besw_rt hat.
 
Anno 1576 den 2. febr. hat min suster Maria Ordenbachs zumzu ebenso.Lewen uff der Hoeporzn zu lichtmiss roden wein uffgestochen und gezapt, die quart vur 26 heller, da sei vurhin 5 alb. gegolten hat. Diss waren vurgebergerDas sind Weine von der Ville, dem Vorgebirge., das foeder hat 21 und 22 daller gekost, und das folk drank fast seir. Vorhin hatt sei gefeuwerte Elsesser uffgestechen vur 4 alb. 6 h., aber er was dem folk zu sois, wolten es nit drinken, blib ir ligenBd.2, S.316.
 
Anno 1576 den 3. februarii haben wir nach langer gepflogener handlung mit d. Conradt Furstenbergh von im untfhangen 400 daler jeden zu 9 mr. 1 albus. Sunst sult mir 9 mr. 2 albus gehat haben, so moisten mir im 1 albus nachlaissn. Besser gethan dan gelaissen und zanck gehat, und mit einer halb jariger pension die erschinen war. Diß gelt [712'] von der abloesen nam ich sampt miner suster Sibillen nach unß, und uberlieberten im dar gegen sin drei breib heubt, theil und wilbreiff, er unß den reversal breiff, und machten alle sachen under unß glich. Mir litten etwaß schadenß, er belagte sich noch schadens.
 
Anno 1575 den 8. februarii uff godestag war Eiffgin Pauls, ehelige dochter Johan Pauwels und Catharinen Hemmerbachs, in irem haus uff der Wierstrassen geboren, war Herman und Gotschalks von Weinsbergs halbswestergin, ist zu sant Mauritz geteuft worden. Ich war sin taufpat, hab im durch minen broder uff der taufen geben ein siden buddelgin, darin 1/2 ducat, 1 goltgl., 1 dall., 1 miscel, 4 alb. der hevelschenBd.5, S.102.
 
Anno 1576 den 7. feb. hat Conradt Eck daß hauß zum Schricht so vil sin halbscheit belangt den Rossen erbgenamen mit 12 dalern erbfharen bei hangendem rechten besweirt alß vor 240 daller, alß 150 daller heubtsummen und 90 dallern uffgelauffener pensionen die er von siner halbscheit geben wult. Aber die ander halbscheit wult er uff sin hausfrau wisen. Diß hat er alleß zu einer handt gethain.
 
Anno 1576 den 11. februa. hat ein klein jong von 8 jaren zu Weinsberg die nacht in der stoben geslaifen, da nemans im haus van gewust. Den morgen, wie die magt die stob keren wolt, lach er under der bank und kruff herfor, sagt, sin fatter het in sclain willenBd.5, S.103.
 
Anno 1576 den 12. febr. hilt Lenhart van Bracht zu Zwein Tauben neben Weinsberg sin krenzgin als ein achter s. Jacob; da wart hart gedrunken, ich drank einen Siberschn erden pot neu weins uis und folgens noch eins uff die henkBd.2, S.317.
 
Anno 1576 den 13. febr. den morgen umb 10 uren finge ich an zu schutteren und zu freren, unlustich, trag zu sinDer vorige Abschnitt zeigt wohl, wie W. zu diesem Unwohlsein gekommen war.. Als ich an den dischs quam, war kein appetit da, moist uffstain, besorgt mich vur die pest, wermdewerbde in der Handschr.mich am feur, wolt nit vergain, nam triackel in, sweist im bedde seir. Den abent wolt ich essen, mogts nit, ich drank warmen wein mit tritzsei in und ubergabs alsbalt, die nacht scleif ich seir wol; schickt min wasser zu doctor Herman Collenberg, der befant am wasser sonderlich kein mangel, fragt, ob ich verstoret were gewest; aber das doichlin uff dem wasser wart licht rosen leibfarb roit; fragt in, was das bedudet, sagt, es were uberfluss der leber, gab mir ein drenklin, davon ich 4 oder 5 sedesStuhlgänge.hat, kost mich ein daler dissmail; aber es pleib forthin gutt; das ich nit mehe schuttert, verbaut mir der doctor cappis, groif spise, koichn, honich und was seir sois warBd.2, S.317.
 
Anno 1576 den 13. feb. joncker Betram van Speich 4 gulden cur. fahr von Paulus hauß uff der Bach de termino christi bezalt.
 
[713] anno 1576 den 14. feb. umb diß zit ist Hilger zu Swartzem min alt und eirster halfen zu Swartzem binnen Vernich gestorben.
 
Anno 1576 den 15. februarii hat mir schaffer Stoffel Butzkan neusser min 5 mald. gersten pachtzs bezalt und geliebert.
 
Anno 1576 den 15. februa. 900 ramen von Joistens Wilhem zu Wistorf gegolten daß 100 und 28 albus bezalt.
 
Anno 1576 den 16. februarii alß sich min beide susteren Maria und Cathrin under sich deß geltz van doctor Furstenberg verglicht haben sei sulche 400 daller van abloessen komende under sich getheilt und bewilligt daß ich Herman und min broder Gotschalck und min suster Sibillæ und mineß broder Christians kinder under unß weren die renth und rentbreif von Andernach und die fhar van 20 daler uff dem Alten mart haben sulten und uffheben oder in possession sin dar uff sei verzeigen zu unser veirer henden. Heir van sin zwein papiren dheilbreif uffgericht uff papir geschriben wie diß zu gingen der einen in die kist gelacht den andern vißbehalten den ich sampt dem reversail bei ein gebonden hingelacht. Und dweil dan noch 5 daller jarlichs am breif am zol zu Andernach van 25 dall. oberen, die 5 dall. sullen under unß in seß theil getheilt werden, wie unß verglichung vißfoeret, darnach man zu sehen hat. So ist under unß seßen mit suster Merien und Catharinen nit mehe gemein dan diß 5 daler, und dan daß hauß Weinsberch daß gut zu Dormagen und 5 rad. gl. zu Dormagen daß es mit den renthbreven scheir auch sin ende hat.
 
Anno 1576 den 18. februa. bin ich durch underhandlungen minß steifsonß Wilhelmi Roß deß conceptzs unserß vertrags zwischn mir und minen steifkindern daß vil tredenß genomen vil disputers an und zu thoin, verglicht und hatzs Wilhelmus Roß abgeschriben.
 
Anno 1576 den 20. februarii starb doctor Hilgerus Helman jurista min alter scholgesel und min advocat auch in disser sachen mit [714] minen kindern uff tagleistungen. Licht zu Carmeliten begraben.
 
Anno 1576 den 20. februa. wart Aletgin Hack elige dochter Wymmer Hack und Elisabethen RoßTilgung: H__; durchgestrichenminß eidombs und steifdoch [713] ter geboren. Ich erbaut mich daß kindt zu heben an der tauf mogt aber nit sin, dan die sone waß noch nit gemacht daß mir bei einandern kamen.
 
[713'] Anno 1576 den 21. febr. umb die 11. stunt sin personlich vur das hohegericht erscheinen her Johan Broich, der rechten doctor und churfurstlichr rait, als vurmonder Adolfs und Catharinen Broichs, Georgen Volkquin, scheffen des hohengerichtz, und Drutgin Ross, sin hausfrau, Laurens von Blaitzem, burggreif uff s. Cunibertz torn, und Aletgin Ross, sin hausfraue, Wimmar Hack vur sich und Lisbeth Ross, sin hausfrau, die den tag zovor kintz ingelegen, Henrich Ross und Feigin Schilt, sin hausfraue, und Wilhelmus Ross, der rechten licentiat, als sementliche erbgenamen wilant Wilhem Rossn des eltern und Drutgin Bars, ehelutn, an einem und ich Herman van Weinsberch, zweiter ehewirt eiz bemelter frauen Drutgin Bars und obgenanter erbgenamen steiffatter, anderteils, und alda hat Petrus Schutz gerichtlich den concipierten vertrag den herrn und beiden partien vorgelesen; und wie das geschein ist, hat doctor Broich angezeigt, es hetten sich beide partien also verglicht, wie das schriftlich concept von wort zu worte gelautet, und begerten sie glicherhant, die herrn greif und scheffen wullen sulchen vertrag, verzeig, uisgenge, verheischungen und bekentnis anhoren, authentizern, bestetigen und besiglen, also das jeder partei der besiegelter vertrege einen mogt bekomen, auch verordnen, das 2 herrn zu Lisbetgn Ross, so kintz inlege, gingen und iren willen nemen. Demnach hat des greven stathelder die hant von jedem der vurs. beider partien genomen und gefragt, ob sei alle und jede puncten, so eiz verlessen, wol verstanden und die inwilligten, die fast und stede halten wulten; daruff sie alle uistrucklich ja gesprochen. Do haben die herrn scheffen ir decreit interponeirt und den vertrag mit allen sinen puncten autentizeirt und bestetigt, auch verschafft, das der Lisbetten Ross will darzu sult komen vur der versiglung. Als disser actus also celebreirt und vollenzogen ist worden, haben beide partien die unkost, ich halb und min steifkinder halb, erlagt, etliche mir die hant geben und damit von einander gewichen. Es hat auch Wilhelmus gehandlet zu beiden seiten, das die erbgenamen beide besiegelte breif nach sich sulten nemen, und wan sei mir einen lieberen worden, als die stunde sult ich innen alles, was ich nit behalten sulte an breifen und siglen, widder dargegen zustellen.Bd.2, S.317Ergänzung am Rand: Hat in co. verbaut 3 guld. 22 albus 6 hell. und _d. 7 guld. 18 albus alß ich __d. 7 julii her viß __ 8 guld. 27 hell. ut in ___lis..
 
[714] Anno 1576 den 23. febr., umb diss zit sullen die Geussen mit gewalt ingenomen haben ein fest blockhuis zu Krimpen in Hollant, irgen bei Schoinhoifen gelegen, und die koningschen darausser vertriben, etliche gefangenBd.2, S.318.
 
Anno 1576 den 27. februarii bin ich min broder sin hausfrau min suster Sibille, min swager und suster uff dem Numart im fastabendt in der Reimersgassen im Conuent gewest und da suster Entgin Weinsberg, suster Beilgin van Dutz und suster Lucei van Polhem visiteirt. Kost und wein da gehat.
Ich hab den jonfern alle drien etwaß geschenckt. Engin 1 ratzichn, 1 scleiffen Beilgin 8 albus, Luceien 8 albus und dan waß min glach sult sin.
 
Anno 1576 den 28. febr. haben mir nachpar Lenhart van Bracht und sin frau, den becker und sin frau, Trin, schartzewebersche, Henrich, steinmetzer, und sin frau, Herman, scloßmecher, und sin frau zu Weinsberch zu gast gehatt, die portion und min honer van Swartzem hat man zum besten, min broder wirt die meiste kosten getain haben. Ich gab 1 flesch ratzwins und 1 firdel gutzs weins zum bestenBd.5, S.103.
 
Anno 1576 den 28. febr. ist m. Derich zimmerman bei uns komen und 16 tagloin verdeint, jeder tag 12 alb., hat das stoblin uff dem torn gedicht gemacht, ein grois, ein klein schoß drin gemacht, noch die lene hinden uff dem haif und vor uff dem haif die 8 post und latzn, im stal die hultzer vur leider und pissin. Item meister Henrich steinmetzer hat uns die 8 steinen nasen vur die wingartzpost in die mauren gemacht, das stuck 5 alb., item die steinen bank in das somerhausBd.5, S.103. Min broder hat auch etwaß verlacht ich zu gmeinem bau zu Weinsberg am Somerhauß und zwein haiffen, beiTilgung: nicht lesbar; durchgestrichen24 gl. mogen es samen glich machen.
 
Anno 1576 den 29. februa. bin ich mit minem swager Dutz und broder am Hohen gericht gewest in Conradt Ecken sachen, die etwaß gestokt daselbst und vur dem burgermeister. Ich hab 5 gl. 6 alb. zu den acten verlacht vur dem procuratoren Joanni Tholle ein richtz daller.
 
Anno 1576 den 5. marcii hab ich miner dochter jonfer Brigitten zu s. Maximinen geschickt mit der scherfmagt Gotleven einen scheffen kochen zum newen jar.
 
Anno 1576 den 5. marcii lestfastabendt ist m. Henrich Steinmetzer und Susan zu Weinsberg den abendt bei unß gewest und nemanß frembderß mehe dan minTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenbroder zapte wein.
 
[714'] Anno 1576 den 7. marcii umb diß zit soll der hertzoch von Meilane johanniter und gubernator in den Nederlanden gestorben sin.
 
Anno 1576 den 9. martii hat m. Bartholomeus meler das stoblin uff dem Torn und somerheuslin zu Weinsberch samt dem herrn gott im gartenDoch wohl Christus in Gethsemane, Gemälde.angefangen und in 6 tagen volendet, im geben 10 gl., dem knecht und jongen 10 alb. drinkgeltBd.2, S.319.
 
Anno 1576 den 18. marcii, reminiscere, in doctor KrudenersAm 1. April wird dieser Besuch erwidert, dabei schenkt W. Krudeners Frau 4 grosse Siegburger Weinkrüge mit seinem Wappen 'gebacken' und sie verehrt ihm 'ein letlin quiddensaft', Bl. 715.haus zum Hirz uff der Bach mitsamt jonfer Delwich, canoniss s. Marien, den ganzn tag frolich gewest, sei den abent heim das gleide getain, damit sei nit allein uber die strais durft gain. Item den 21. marcii bei minem fetter Conrat Hersbach zum Hollender uff der Hoeporzn zu gast gewest, daselbst mit sinem ohemen doctor Johan samt siner brut, die nach Speir wolten zehn wonen, neben ander fruntschaf frolich gewest. Item den 29. marcii in actu magisterii ex parte doctoris Pauli Kuchhoven, canonici summi templi et regentisVgl. oben S. 250 u. Anm. 7., gewesen de domo Laurentiana tamquam receptus magisterBd.2, S.319.
 
Anno 1576 den 23. marciiDieses Datum lässt vermuthen, dass W. hier die bei Weller a. a. O. n. 450 genannte 'eigentliche warhaffte Zeitung aus Wien vom 23. Martii, welchergestalt der Röm. keis. Majest die Polnische königliche Waal uberantwort und was sich darunder hat zugetragen, getruckt zu Frankf. a. M. bei Martin Lechler', welche mir nicht vorlag, benutzt hat. Maximilian war im December 1575 zum König von Polen erwählt, neben ihm Stephan Bathori von Siebenbürgen ('waiwoda'), Vassall und Kandidat der Pforte; am 18. Jan. 1576 empfing Maximilian die polnische Gesandtschaft unter Laskis Führung, welche die Anzeige von der Wahl überbrachte, feierlich in Wien; Bathori siegte aber ob, eilte noch im März nach Polen und wurde dann mit der Jagellonen-Prinzessin Anna ('die infantin') gekrönt und getraut; Maximilians Widerstand erlahmte bald; vgl. Häberlin, Neueste T. Reichsgesch. Bd. 9, S. 423-428, Fr. v. Bezold a. a. O. Bd. 1, S. 200 Anm. und für die erste Hälfte dieser Nachrichten eine handschriftliche 'Zeitung aus Wien vom 21. Jan. 1576' im Kölner Stadtarchiv (Reichssachen), welche von der Hand des Stadtsekretärs Laur. Weber (für den Abdruck?) durchkorrigirt ist. Mit L. Weber genau bekannt (vgl. oben S. 291 u. ö.), muss W. diese Zeitung zu Gesicht bekommen haben; sie wird zusammen mit der späteren, gedruckten Zeitung aus Wien für seine kurze Darstellung verwerthet worden sein.ist dem keiser Maximiliano secundo die erwelung und kroin zum konink in Poln durch die volmechtigen des koningrichs presenteirt, die er solenniter binnen Wein in Osterich angenomen, unangesehen des Turkischn gesanten in ermant davon abzustain, der Turk het einen andern vor; des Moscoviten gesanten erpotten sich dem keiser beistant zu toin; aber folgens wart gesagt, der waiwoda were in Polen gekronet und hett die infantin daselbst getruwetBd.2, S.319.
 
Anno 1576 den 19. marcii in der tagzit am Hohen gericht leiß sich uff dissen montag neman anweldigen noch etwaß vißroiffen. Dan den dinstag stillich leiß sich Johan van Woringen an dem hauß zum Schricht vur s. Apren den antast dhoin. also moisten mir erbgenamen die halb fhar erlagen solß unß halbschit deß hauß nit verfallen dan Conß Eck wolt sin halb fhar allein erlagen wiewol er daß alich hauß gebruchte also vuredlich und moitwillich handelt er. Und durft noch glichewol vor gericht sagen daß alich hauß stunde im zu. Aber wolt die alige an der halbscheit im Schrein, die mogen mir vertadingen und unß daran erholen.
 
[715] anno 1576 den 29. marcii hat mir min suster Sibil min haußrait zu Cronenberg laissen schouren dan wiewol man allein in der kuchen zu Weinbergh kochten und in den stoben und kameren da selbst aß, so war doch min kuch und miner suster kuch uff dem Thorn so wol alß die kuch zu Weinsberg gezeret.
 
Anno 1576 den 1. apr. uff sondag letare hab ich doctor Krudener und sin hausfrau Elisabeth Sclosgin zu gast gehat, haben uff der stoben zu Cronenberg gessen, nemans war mehe bei uns als min broder, sin hausfrau und Lisbeth Horns, min suster Sibill; waren den gansen tag frolich, dan der doctor und ich waren samen kirchmeister und gutte frunde, ich schenkte der doctersche 12 kleiner und 4 groisser Sibergsche weinpott mit minem wapen gebacken, sei schenckte mir ein ledlin quiddensaftBd.5, S.103.
 
Anno 1576 den 3. aprilis hat sich Aleth widwe joncker Henrich Numuneß gnant Duckerß von Uda im Sal vur dem herrn official gegen mich opponeirt und begert ich sult min ansprach eroffnen. Everhardus leonis de Coifselden erschein vor sie. Den 6 aprilis exhibeirt ich derhalb ein klein libel van wenich artickel. Dan ich hat sei vor hin mit wist und willen deß licentiaten Horstgin irß swagers citeirt, dieweil ich deß rentbreifs halber im vertrag stundt mit minen steifkindern die in mir gern zu theilen wolten, daß ich zu sprach mogt komen, dan eß hat joncker Ducker sin gutter vur joncker Frantz Haitzfelt verschriben und wart die rent nit van Duckerß wegen dan durch Haitzfelt bezalt. Dweil ich aber diß renth und breif von 400 goltgl. heubtsummen angenomen und die underpfende nehe gesehen noch die Duckerß parthei gesprochen hat, satzst ich mir vor nach uda bei __evren zu zehen und erfharong zu thoin.
 
Anno 1576 den 5. aprilis hat mir Wilhelmus Roß min steifson den besiegelten vertrags und wilbreif zugestalt, der waren zwein die mir samen collationeirten und er hilt einen, ich den andern. Dar in stunden nuhe nuhesicwie wir unß aller puncten ut supra anno 75 den 11. marcii samen verglicht und mitler zit ab und zu gethain hatten, daß ich daß Wolffgut zu Swartem allein sult haben, noch den renthbreif von 100 goltgl. zu Zulch mit allem restant kosten schaden, der breif zu Andernach von 500 dall., den breif zu uda von 400 goltgl. und waß ich wegen dissen breif hab 100 dall. Lisbeten Hornß gut thoin moissen und 34 dall. her viß geben, und wie dan der breif deß vertrags weiterß vißfurt.
Her gegen hab ich Wilhelmo geliebert einen renthbreif von 300 goltgl. am rhade noch ein breif van 100 daller an Harper zu Duren. item etliche breif die proven s. Cunibertz betreffende. item deß alten Rossen testamentz und codicilß copei. Item daß scholt register under kestern. Item die ___t und rechenß boichlin von Duren und Wandloe, und noch [715'] etliche mehe zitteln supplicationen missiven und weß deß mehe ist. Auch hab ich im die 34 daler inhalt deß vertrags bar bezalt. Disser breif und uisganck und verzich hatt gekost am Hohen gericht samen 28 gl. 12 albus cur.. War mir half dan eirst gab ich 5 gl. 16 albus, jetz 8 gl. 14 albus. War min halbschit summa 14 gl. 6 alb.. Also ist dißer sachen mit minen nach steifkinder nuhe ein endt gemacht wie ich hoff. Danck got, ob es schoin ist lanck und saur worden, daß ich viß dissem irthumb sin.
 
Anno 1576 den 5. aprilis hab ich principalisch min reiß uff Uda willen dhoin und wie ich am rhein in insicden neusser wolt war daß schiff glich vom lant gedaut also ginck ich in einen groissen nachen, foir biß zu Wistorf leiß mich da in den neusser setzn. Minß broder Christianß son Gottschalck zauch mit mir. War min knecht. Es regnet den tag. Kunth nit in den roiff komen biß Zonß daß ich durcher naß wart. Zo Zonß foigte ich mich in den roif bei die widwe dochter und ander jonfern der vill waren daß ich do druch saß biß zu Neuß. Da gincken mir in die Schoineck uff dem Mart zur Herbergen.
Den 6. aprilis gingen mir auß Neuß. Und dweil ich von der kirchen wegen s. Jacob mit den herren von Kempen zu handlen hat und deß breifs willen von s. Joriß conuent uff dem Weitmart und ich gutte geselschaft fandt und ich deß wegs unkundich war hilten mir unß mittags maltzit zu Vilich im Swanen einem dorf zu halben wege und gingen dho fort biß zu Kempen in der stat zu her Theiß to grave in die Koestrait zur herberg der auch burgermeister war. Dem verzalt ich die sach. Gab im ein goltgl. daß prothocol uff zuthoin und dem statschriber 1 richtzdaler vur die copei einß heubtbreifs vom conuent der sei einen da hatten der unser aber von den muisser zerbissen war. Und dweil mir die herrn die copei erleubt aber umb abwesen der sclusselherrn daßmail nit darbei komen mogten fertigten sei mich ab, und wolten innen mir nach schicken. Ich hat aber die rechte verß wont gangen. Die moist ich verbinden laissen und uff ein schoin toffel gain.
Den 7 aprilis umb 8 uren ginge ich viß Kempen ein groisse halb meil biß zu Uda dar durch ich ginge uff Duckerß hof einen wilantTilgung: Her; durchgestrichenjoncker Henrich Duckerß da bei war eitz ir einich son von eitzigen Ducker der van der scholen zu Dusseldorf komen war, sei war vorhin sin magt gewest hat sei im letzsten getreut und den son geehelicht und zum erben dieTilgung: zwr zur; durchgestrichenmotter zur leibzuchterschen verlaissen. Disse widwe untfingk [716] mich wol do sei hoirt daß ich der principal man war der sei vur den herrn official in den Sal citiert und geladen hatt. Satzst mir essen und drincken dar, schickte alß balt nach ireß verstorben manß broder joncker Johan Ducker der uff eim haif neigst bei irem haif wonte. Mogt vormaillß ein erf gewest sin. Und lagen diß zwein haif abgesondert allein an eim broich vur Uda diß sidtzs. Auch schickte sei nach joncker Jacob Portz deß sohn ohemen. Einen der auch nit weit van dannen wonte. Die beide quamen dar, da redt man uber disch von der sachen. Ich laeß in vor die copei der heubtverschribung wie die allein uff j. Henrich Nunum gnant Ducker scholtiß zu Uda und sin zwelf morgen buschs und benden underpfandtz hilte und joncker Frantzn Haitzfeltz mit keinem wort dar in gewagen were. Dieweil mir nuhe disser breif von 20 goltgl. erfrenthn zugetheilt, were mir von minen kindern ufferlagt alß balt mit recht fortzufaren und der sachen mich gewiß zu machen daß ich noch nit durft clagen, so het ich die widwe citeirt mit rhait deß licentiaten Horstgin daß ich zu sprach queme. Und dweil sich die widwe opponeirt, het ich selbst mit ir sprechen willen, derhalb were ich da hin komen bescheidt zu hoeren und zu geben. Disse zwein jonckern haben mir gutten bescheit geben und gesagt, sei gestonden der verschribung dweil aber Henrich Ducker dem Frantzn Haitzfelt die underpfende zwei jar geleint wie schaidtloiß breif hilte wulten sei Haitzfelt dar zu halten daß er ire underpfende frien sulte. Rethen mir auch im sal gmach fort zu faren da mit sei desthe mehe ursachen mogten haben. Ich sult auch l. Horstgen in Coln ansprechn und im alle sachen untdecken. Sie forten mich auch vor den hof zeuneten mir min underpfende d_e vorgnosen Caltenberg und Isenhart ein broich bei der gmein. Zeigten mir auch die namen an. Aleth heisch die widwe. Ir son Gerhardt Ducker van 15 jaren. Der vair vormunder namen, alß Joncker Johan Brembt drost zu Geller und Uda her zu Rembach, her Johan Horstgin der rechten licentiat churf. colnischs rhaidt joncker jacob von der Portzen bei Uda, joncker Gerhart Ducker zum alden haif im kirspel zu Uda, joncker Derich Warenberg scholtiß zu Kempen. und weren noch alle in leben. Darnach sin disse zwein zu hauß und die widwe hat mich die nacht da geherbergt.
Den 8 aprilis bin ich in die miß zu uda gangen dan es war sontag judica. Da ware obg. joncker Gerhart der ein vormonder und der swager joncker Johan Ducker die loede die widwe mit mir zu gast und leiß sei die verschribung auch lesen. Sagt ich het noch ein paperen besiegelt placat dar in stunde daß wilant Ducker dem Haitzfelt die underpfendeTilgung: nicht lesbargelenet holt da von wult ich in copei zu schicken. Ich leiß auch wein holen, die widwe schenckte mir daß glaich und machten unssen abscheidt wie am vorigen tag, erpotten sich alle erlich. Und die [716'] widwe leiß mich mit irer karrn durch Anraidt langs Suchteln Virschn foeren. Bleib die nacht zu Vilich da mit der foirman zu hauß mogt komen dan es regnet und ich war nit wol zu foißs.
Den morgen 9 aprilis ginck ich mit Gotschalck zu Neuß zu miner swegren Geirtgin widwe Henrich Ripginß. Redt mit ir von besatzster kappen jonfer Elfgin zu Gnadendaill. Begert daß sei mich damit nit beswern wolt. Sprach auch swager Johan Snappertz in der Hardtfuyst und sin hausfrawe Geirtgin an. Auch swager Johan Ripgin Henrichs son in der Lilien. Und alß mir etwaß gessen gingen mir auß Neuß durch Grimlinckhusen. Quamen moede zu Dormagen uff unssen hoff. Da bleib ich zwa nacht ligen. Besahen die ilmen und sprachen die Tolnersche an. Besahen den newen bau an der kirchen. Thoniß unß halfen gaf unß botter eier milch und leiß unß biß zu wiler foeren. Van dannen gingen mir zu Coln zur Hanepfortzn in und quamen den 11. aprils zu hauß.
Ich hat uff disser reisen verzert verthain 8 gulden 18 albus wiewol ich fast zum besten gehat.
 
Anno 1576 den 11. aprilis ist min eidomb Laurentz von Blaitzem borggreif uff s. Cunibertz thorn peste gestorben. Zwei kinder vur im und ein kindt nach im also daß min steiffdochter eitzs kin kinder hat. Aletgin gnant.
 
Anno 1576 den 12. aprilis hat ich van der reisen drierlei gebrech bekomen. Die verß war noch wont in der borst war ich heisch und die augen waren mir roit smertzten dreiften. Moist zuckerkaniß und augenwasser von dem cloister zu Weissenfrawen brauchen.
 
Anno 1576 den 15. aprilis uff palmtag hatten scheir alle weinstock ir schepfung der truben gethain wilchs die seß warmer tag zuvor befordert. Und ist doch druf seir koel worden, die karwegh auß daß es nuhe und dan reifte.
 
Anno 1576 den 22. aprilis parschtagh spade im jar haben mir alle im hauß Weinsberch und Cronenbergh sant Jacob unß fest gehalten, auß gescheiden suster Sibil und Herman broders son uff mendeldach zu voren. In dissen parschhilligen tagen war es schoin wetter, und freudt, aber ich hat beide bose juckende augen moist ein groin toiglin dar vor tragen.
 
Anno 1576 den 25. aprilis uff s. marx tagh waren die wingartz loeden in minem wingart in der Achterstraissen anderhalb firdel illen lanck, daß dan frohe gnog war.
 
Anno 1576 den 28. aprilis haben wir sement [717] liche erbgenamen van Weinsberg unße patrimonial gutter zu Dormagen uisgeschiden elmen landt und kolck und dan die 11 morgen Ichendorper lant samen Thoniß Hannen umb halbschit zu bawen uisgethain drei die neigste jar mit allem bescheide wie min broder Gotschalck den begriffen hat und daß diß umb halbscheit vißgethain wart deß waß principalisch min suster Merg ein ursach die hart dar uff dranck. Sagt auch gutte ursachen waß sei dar zu bewecht. Sunst waren mir ander alle geneigt den hof umb einen jar pacht vißzu doin. Aber dweil mirTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenanderen der halfschit nit abwarten kunthen oder wolten, so hat unß suster Merg daß allein uff sich nemen willen. Deß hat min suster Cathrin ir nit gestatten willen sonder mit ingestanden, wie folgen wirt. Man machs mit der halbschit versoichen.
 
Anno 1576 den 29. aprilis octava paschæ hat man daßTilgung: d; durchgestrichenhillich sacrament in dedicationnei zu Carmeliten getragen. Niclaß Krufft bannerher und ich haben den herrn prior geleidt. Ich solt denn mittag daselbst zu gast uff der kirmiß wie ich beroiffen pliben sin, aber ich hat in der Reimersgassen im conuent Marien bethlehem zugesagt da war es auch kirmiß. Da hab ich der motter 10 daller van engin bezalt.Ich hab auch Engin geschenkt ein krallen paternoster mit 5 ubergulten korner und 1 pfenningAls Schaumünze.dran, weige mehe samen dan 9 loit, hat miner hausfrauen seliger Weisgin zugehort. Entgin hat mich im fastabent gebitten, ich sult ir etwas schenken, irer freuen, miner motter, darbei zu gedenken, so hab ich ir mit rat miner suster Sibillen diss geschenkt, noch ir ein Schreckenberger geschenkt. Noch den mittag 1 firdel raitzwins und den abent 2 quarten ander weins geschenkt; min broder und sin hausfrau, min suster Sibill, min swager Johan van Dutz und suster Catharin waren auch da mit dem weinBd.2, S.320.
 
Anno 1576 den 29. apr., als sich Lisbetgin Horns vor 3 tagen am hals geclagt, das sie da ein gesweir het, sprach ich am bet zu, do ich dissmal in die Reimersgass gink, lag zu Weinsberg boven der kuchen krank. Den abent, do ich widder quam, erfor man, das es die pestis war, wie doctor Collenberch ex urina judiceirte. Den 1. mai macht sei ir testament und leis sich berichten, eirst mit got, darnach mit dem hilligen oli, und als 9 tag umb, fleimde ir mister Johan von Brussel, barbir, das geswir uff und gab ir drenk in und es war bess mit ir; moist wal 20 daler dran lagen. Sei pleib allein und quam lange nit herab. Diss macht ein grois verfirnis im haus, das jeder allein drank, man sorgte rait, bereuchte das haus mit wachholtern, ass pillen, triakel, essich und hutt sich, so vil moglich, und got half, das es gutt war. Sunst starf hie und da hinden und vor ein menschsBd.2, S.321.
 
[717'] Anno 1576 den 1. tag maii hat es vurmittage und am abendt gesnehet.
 
Anno 1576 den 2. maii war ein gemeiner und groisser meiforst. Hat die nacht finger dick gefroren. Daß oberpart in Coln war verdorben daß under part nit. Die zeitung quam balt von oben her ab vom groissen schaden. Die weinheuser in Coln, der seir vil waren, gingen alle zu; der wein stigert hoich, die quart alsbalt 1 alb. gutt wein, der best galt 4 alb.; das folk sacht, der wein ist zu sois; eiz kunt man sulchen wein vur 5 alb. nit habenBd.2, S.321.
 
Anno 1576 den 3. maii ist Herman van Weinsberg in bursa Laurentiam ex grammatica auf gestigen in poeticam. Item gab im 6 mr. noch 3 mr.. Ich gab im auch terentium vergilium und ander boich.
 
Anno 1576 den 6. maii hat mir ein statbot von Kempen alß kirchmeister sant Jacob ein collationeirte copei der fundation von sant Joriß conuent bracht. Disser besigelter fundationem sult 4 sin. Ein bei dem capittel s. Jovis die ander bei eim schaidt zu Kempen, die drit bei den kirchmeistern sant Jacob, die veirte bei dem Conuent. Nuhe waß der breif sant Jacob vur ziten von den meussen also zarbissen daßTilgung: sei; durchgestrichenman die noitturft und sin nit all druß verstain mogt und die sant Jacob kirch und armen hatten vil insagenß und uffsicht im Conuent. Man kunth mit keiner bit vom capittel ein copei erlangen, die im Conuent hatten keinen breiff. So hat man wol 10 oder 12 jar mit den von Kempen laissen handlen aber ist nichtzs drauß worden, biß ich verlittener tag da hin gereist die sach zum endt pracht und eitz copei erlangt. Die mach man nuhe inß copienboich s. Jacob laissen schriben und sich darnach halten.
Dissen tag bin ich auch zu Crutzbrodern zu kirmiß gewest mit minem broder.
 
Anno 1576 denTilgung: nicht lesbar9 maii beir gefast zu Weinsberch ein klein gebreu 19 aim van 5 malter dan mir hatten noch fast altz beirß gnoigs.
 
Anno 1576 den 11. maii hab ich den aller eirsten termin 10 goltgl. in stadt der 8 malder roggen uff den termin prima maii untf.. Henrich Malmenthr hat in mir bracht in kraft der neuwer verschribung. Ich hab sinen swegerhern Johan Borchartz und Peter von Geller quiteirt. ich hat vor hin gen Zulch geschriben und sei aviseirt die 10 goltgl.Tilgung: zu; durchgestricheninwendich 14 tagen zu erlagen oder ich wolt 8 mald. kornß haben. Ich hof vort hin an dissen orth verwart zu sin, dan ich hab die alt und neu breif hinder mir.
 
[718] Anno 1576 den 12. maii ist min suster Maria Ordenbachs mit irem sohn Peter nach Dusseldorff gezagen, hat in da uff die schol getainBd.5, S.104.
 
Anno 1576 den 12. maii hat ich 2 twelen, item 2 handtdoicher 3 servietten zu gmeinen haushalten gethain. Deßglichen hat min suster Sibilla auch etlich linen war dar zu gethain damit min broder da mit allen nit besweirt worde.
 
Anno 1576 den 12. maii haben mir angefangen im newen Somerhauß uff dem hof zu Weinsbergh zu essen. Und war seir lustich da ohn ubergesicht und beiden heusser wolgelegen.
 
Anno 1576 den 14. maji ist das pacification-edict zu Paris und durch ganz Frankrich publiceirt, das beide religion frei sin sullen, und vil ander punctenDer Friede von Etigny vom 6. Mai, über welchen Fr. v. Bezold a. a. O. Bd. 1, S. 176. Als Parlamentsverkündigung vom 14. Mai, welche W. vor Augen hatte, wurde der Wortlaut des Friedenstraktates in deutscher Übersetzung sogleich mehrfach gedruckt. W. bediente sich wohl der Veröffentlichung unter dem Titel: 'Neu Pacification Edict' u. s. w., k. Bibl. Berlin, Hist. Flugschriften 1576, 2 a; andre Drucke das. 1576, 2, 10, 11, vgl. auch Weller a. a. O. n. 448, in München Liturg. 487, 14.. Der frit ist wol gut, ob die friheit gutt sei, weis ich nit; a. 70 wart auch derglichen edict publiceirt, aber a. 72 uff der Navarsche bruloft in Paris mit toitsclagen zutrentBd.2, S.321.
 
Anno 1576 den 14. maij, haben min broder sin frau min suster Sibill, unß Peter, unß magt Lisbet, die beckersche zu Weinsberch bloit gelaissen in der Median. War montag nach l. daß Barbaren von Gladbachs memoria gehalten wart damit waren sei auch frolich den nachmittag im Somerhauß.
 
Anno 1576 den 16. maii ist m. Wilhelmus Walbeck in der Weberstraissen schribmeister bidellus worden er plach unser notarius, abschriber und dutzmeister zu sin, kunt gar zirlich schribenBd.2, S.322.
 
Anno 1576 den 17. maji ist vor uns rheinmeistern ein seltzam casus vorgefallen zwischen 2 brodern, Carl und Goddert Frelenberg. Goddert der riche hatt Carln knechtzweis hinuff geschickt 30 zolest Naher wein im zu kaufen, das war sin schriftlich befelch. Wie Carl hinuff quam, smachten im die wein vor dem forst in der fast-Frankforder-missnDiese endete in der Karwoche.so wol, das er uber sinen befelch galt, uff der Nahe, zu Lorich, zu Caub, in den Delen bei 200 stuck weins. Der broder Goddert zauch hinuff, sagt, er wer fol und dol, sagt, er sult hinab zehn, und bracht das gelt uff zu Frankfort, verfracht die wein, bracht sei zu Coln, und mitler zit geschach der meiforstDieser zerstörte auch die Aussichten auf die Kornernte 'oben im land', in Köln wurden von dort grössere Ankäufe gemacht, das Verbot der Ausfuhr wurde hier im Rathe angeregt, Rathsprot. Bd. 29, Bl. 71., also das wol 2000 daler gewonnen waren. Als die wein zu Coln anquamen, lacht sei Carl in verbot als sin gutt, sacht, er het nit mehe befelchs gehat dan zu 30 stucken Naher. Goddert sagt, sei weren in sinem namen gegolten, er het sei bezalt, das gelt uffbracht und verfragt und weren sin wein; Carl dargegen, er were mit list herab beswetzt, er wolt in sin gelt und fragt widder verschaffen. Diss sach swebt noch unerortertBd.2, S.322.
 
[718'] Anno 1576 den 22. maii ist unsser seliger mottern Sophiae Korth jargezit zu Carmeliten, wie da bruchlich, gehalten worden. Man hat auch 1 richtzdaler zur kost und 14 quarten weins in den reventer geschicktBd.5, S.104.
 
Anno 1576 den 22. maii haben unsse beide sustern Marie und Catharin unsse halbschit vom alten und newen lande zo Dormagen vur 24 mald. roggen aller dingen frei gepacht. Deß sullen sei die drei pachtjarn mit Thoniß dem pachter ingangen zum ungelt und beswerniß die 5 rad. gl. an Even Hermanß kindern so lang haben. Und unnß veiren alß mir Herman, mim broder, suster Sibilln kindern, broder Christginß kinder 16 malter termino remigii zu Weinsberg die 3 pachtjaren liebern und alle jar sollen wir in jeder 1 mald. an gelde waß daß korn remigii gilt bezaln. In absclaich deß verlechs an den zinßhusern uff der Bach zu 68 gl. 7 alb. 8 h. so min suster Merie und swager Johan van Dutz erlacht gut thoin und bezalen. Vide den pachtzettel.
 
Anno 1576 den 27. maii ist die Kymnade daß Zynßhauß uff der Bach da Joachim van Aich schartzeweffer in wont die hinderste maur die zerrissen war bestain inzufallen dan sei war undergraben mit eim heimlichen gemach an einer seiten da her der schade quam den man doch nit wol besigtigen kunth dan es stonde dar hinden ein gewolf van 3 foißn daß moist absin. Derhalb wart die maur allenthalben binnen und baussen gesteipt. Min gefatter meister Henrich von Ham steinmetzer befalch es zu rumen gab doch dem opperknecht kin zil und stach selbst nit zu und im abbrechen gewolfs solt die maur scheir uberhauff gefallen sin und die arbeiter alle gethoit und begraben haben daß man in groisser sorgen stunde.
 
Anno 1576 den 31. maii uff herrn himmelfart tag hat unß min suster Sibilla in irer wonung zum Thorn zu gast, mich Herman minen broder sin husfrawe, ir suster Merge, Lisbethgin Horn die eirst mail irer pest gesontheit bei unß aß, Peter Herman Gotschalck, Lisbet, Tringin die megt waren den ganssen tag daselbst frolich.
 
Anno 1576 den 3. jun. uff sontag vor pfingsten hat min steifson Wilhelmus Ross sin gaffel gehalten und kost getain uff dem Swartznhaus erlich mit hartfleischs und gebrait. Er quam selbst nit dar, ich war sin stathelter, schenkte 3 firdel weins nach und hilt 8 personen glach freiBd.5, S.104.
 
Anno 1576 den 5. junii hab ich den bau zur Kymnaden uff der Bach dar Joachim Schartzweffer innen wonte durch die amptzmeister laissen be [719] beleiden. Ich hab auch dem inwoner Wynant von Duren linenferber zitz gnoch durch den gaffelknecht dar zu laissen bescheiden sinem haußherrn her Johan Juen canonich zu Kempen silchs kunth zu thoinTilgung: aber; unterstrichenaber nemanß ist erscheinen. Die amptzmeister haben doch funden etliche finstern der ein uff sclainde hultzn waß in minem giffel.Ergänzung am Rand: Vide copiam deß beleidtz infra fol. 375 pa. 2.Item ein dhur. Item oben ein vißstainde sitzen 3 foiß hinderwartz buissen den giffel stainde. Item unden ein ste__en fundament der mauren hinder minem giffel 3 foiß vißstande dar uff daß gewolfs mauren mit fenstergin plagen zustain. Diß gewolfgin plach man hinden an einer siden zum putz zu vor ein sitzen daß do hinder minem steinen giffel plach zu stain. Zur kuchen zu mogt es ein spintgin oder kol heusgin sin. Daß beleidt kunth der gaffelknecht so balt nit zu boich bringen dweil ein ampt unmussich waß mit dem scheissen gen pingsten, wilt er doch zu gelegenen zeiten insetzn und mir copei darvon zustellen.
 
Anno 1576 den 7. junii uff donnerstag vor pingsten ist unß steifdochter Ailgin Roß bruit gewest. Hat einen gnant Hanß N. goltsmidt gnomen. Dar an haben sei die frunde bestatt, die sagten sei worde alß balt bestat willen sin. Ir vorman Laurentz von Blaitzem war gerade 6 wechen thoit gewest. Dissen tag hat man mich nit dar zu beroiffen dan uff einen andern tagh darnach do ich nit komen kunth.
 
Anno 1576 den 7. jun. uff donnerstag vor pingstn hat ein fasbenderamt sin eirst getain, das sie uff dem Neumart den foegel geschossen haben. Von menschengedenken haben sie alle zit uff montag zu pingstn uff der wintmullen bei den Carthuseren geschossenBd.2, S.323.
 
Anno 1576 den 8. jun. ist doctor Hermannus Collenberg Novesianus, medicus an der Hoher-Smitten, gestorben, also das facultas medica keinen doctorn in Coln promoveirt mehe hatteÜber die hier berührten Verhältnisse der medicinischen Fakultät an der Kölner Universität finden sich Mittheilungen von Peter Holtzemius von 1629 in dem Liber secundus annalium facult. med., der soeben im Stadtarchiv wieder zu Tage gefördert worden ist. Er schreibt auf Bl. 6: 'Anno d. 1557 mense novembri mortuus est Fredericus Broich med. d., professor et pro tempore decanus, qui a. 52 Hermannum Kollenbergium Novesiensem in summo templo in doctorem medicinae promoverat; solum dictum Hermannum collegam reliquit et sic dicta facultas fulta fuit in uno doctore H. K., donec a. 58 in decembri reciperentur a. praefato doctore Hubertus Faber et Mauritius Seidell. Praefatus Faber obiit a. 66 tempore sui decanatus atque sic facultas stetit penes duos. Mortuo vero Mauritio Seidel a. 74 in rectorali dignitate constituto [vgl. oben S. 280]</a><a name= , tota facultas rursus humeris unius Hermanni haesit, qui a. 75 [!] animam efflando facultatem sine membris reliquit, usque quo doctor Arnoldus Manlius, qui lectionem primariam vacantem obtinuerat docueratque non receptus usque ad a. 78, qui illo anno cum doctore Lamberto Wolfio, secundario professore, a domino Paulo Kuichovio, s. theologiae licentiato et tum temporis rectore, in facultatem medicam receptus est, sed non multis annis post vocatus doctor Wolfius Monasterium, ut illustrissimi principis Johannis Guilhelmi junioris, Juliae, Cliviae et Montium ducis, episcopatus Monasteriensis administratoris medicum ageret, solus doctor Manlius usque ad a. 98 onus et labores facultatis sustinuit'." align="absmiddle">. Aber in sinem doitbet presenteirte er sinen son pro licentia, der folgens im selben monat promoveirt in medicinis, und wart facultas medica also widder uffgericht. Disser doctor Herman was min lest medicus, sagt mir selbst im verlitten fastabent, die medici worden nit seir alt; dan da befor war doctor MauritiusS. oben S. 280, M. Seidel; über die andern die vor. Anm. u. das Register., doctor Faber, doctor Cronenberch, doctor Acht, alle medici, in kurzn jaren gestorbenBd.2, S.323.
 
Anno 1576 den 9. junii die sorgliche maur in der Kymnaden uff der Bach meister Goddert von Ercklenß und meister Derich van Werden steinmetzen verdingt daß heimlich gemachTilgung: hal; durchgestrichenin der stob unden zu uberwolfen und die maur druf zusetzen und den hinder steinen giffel zurissen neu zu machen. Ich sult morter stein alle materialn bestellen, und heischen mit vur sorg angst und arbeit 32 dall., in baut in dobbel taglon daß half nit ich moist in 14 daler geben und [719'] schenckt in beß dan 1 oder 2 dall. an gelt und kost. min gefatter mister Henrich und min nachpar meister Arndt reden ich sult den giffel abbrechn und neu machen. Wolten in nit underfangen umb gein geschein. Daß war kein treu rhaidt, drumb nam ich disse Goddert und Derich frembde meister die mir holfen, wol 50 daller batten, den ich vil zu dancken hab, wie wol sei alle tag jeder wol 3 ort daler hatt, so kurtz waren sei fertich, deß ich innen wol gan.
Nuhe steit hinder dissem hauß ein ledige platz. Etliche sagen die gehore zu dem hauß wie es wol anzusehen ist. Ich hab dannest 3 foiß breit geregtigkeit druf dar daß gewolf hinder minem giffel gestanden, aber ich wilß mich nit annemen zum eigenthumb. Ich hab ein dhur eitz dar uff mach, druf ghain, biß ich mit mitsicher Johan Juen zu Kerpen vergliche, dem gehort daß hauß zu daß hinder minem hergehet.
 
Anno 1576 den 10. jun. ungeferlich umb pfingsttach soll Trein, die magt Conradt Ecken im Perlengessgen bei der Schildergassen, eins kindes ingelegen sin, wie mine sustern das daselbst im haus selbst 22. jun. erfragt, und mach Conrat Eck und sin motter zu der kramfrauen gangen sinBd.5, S.104.
 
Anno 1576 den 11. jun., montag zu pingsten, und da befor haben 15 amter und gaffeln geschossen; ist ein tempereirt witter gewest. Dinstach und godestag zu pingsten zu Weinsberg uff dem saal gessen, amter gesehen, sin suster Merje, ire dochter und Entgin uffm Numart bei uns gewest; uff holsfartag ist all uns folk ohn mich zu Mauenhem gewest, wir haben die amter uff dem Heumart einhellich sehen intrecken, 3 mail 5 fenlinBd.2, S.323.
 
Anno 1576 den 17. junii ist min broder sin hausfrau min suster Sibil und ich den ganssen tagh bei d. Krudener zu gast gewest.
 
Anno 1576 den 18. junii 6 mr. fhar vom Thorn de termino paschæ diß jair uff die godestagh rentkamer bovens dorworterß frawen bzalt, und die quitancz untf..
 
Anno 1576 den 18. junii hat unß Thoniß Kessel van Zulch schribmeister inwoner deß Zynßhauß neben dem Schricht gegen sant Apren geclagt daß Conß Eck steinmetzer und zimmerleuth in sin wonong geschickt het den durren post durchgeseget wolt die dhur weiter machen, het ein finster mont in der kuchen zu gemaurt, die glasfinster hingenomen. Dieweil nuhe unß motter selige an halfschit der aliger erbschaft stundt geschriben haben wir den wirckluden die arbeit durch den gaffelknecht verbieten laissen.
Den 20Korrigiert aus: 19; uberschriebenjunii fort Conradt die herrn rentmeister vor daß hauß wie die [720] nach verhoirs der sachen Ecken befolen dweil die sach am rechten hinge, sult er daß uffgebrochen besseren nichtz neus bauwen, und die inwoner nit turbern. Deß unangehen hat er den leuthn denselben tag zwa rommel inß hauß gesetzst daß sei sich nit wol wegen mogten. Die haben wir den nachmittach mit dem gewaltrichter vißgesatzst, der auch daß gemailde uishangende breth so geck abgeworfen widder uff wolt hangen. Ist im sulchs gewest worden von im.
Den 22 junii hat Conrat Eck ein inhibition am Hohen gericht gegen unß impetreirt alß daß mir bei hangendem rechten am Hohengericht attenteirten. Und hat unß die den 23 junii insinuern laissen auch den gweltrichtern und haben die fort 3 rommel faß inß hauß gesetzst.
Den 25 junii sin wir erbgenamen und der haußgeseiß anß Hohe gericht erscheinen und da angezeigt Eck hab attenteirt. Dar uff ist erkant kein parthei zu beiden seiten sult attentern.
Den 26 hat Eck daß hauß abgestoichen, faß im hauß gebonden, bindtbanck inß vorhauß und wintaffel in die stob gesatzst, daß durren scloß verandert den leuthen keinen sclussel geben, daß sei binnen noch bussen uff scleissen kunnen.
Den 27 junii haben mir unß sulches moitwillenß beclagt. die herrn haben erkant sei manutenern beide parthien in irer possession dar in sei uff zit deß jungsten decreitz gewesen. Die attentaten halber sult durch deß grevenbotten erfarung beschein und darnach erghen waß recht ist.
Den 28 junii haben die erbgenamen Tholle Wiltforst und Sutorium constitueirt.
Den lesten junii haben wir declaration uber daß decret begert et in eventum appeleirt. Eck hat sich verpotten wa er attenteirt sulche abzuschaffen. Hinc inde profit quod nihil fuit nisi actis completis.
 
Anno 1576 den 23. jun. uff s. Johans abent ist her Johan Maes und her Hillebrant Suderman zu burgermeistern erwelt. Doctor Henrich Furstenberg ist auch in rait gangen, da an 84 jaren des titels doctor keiner im rait gesessenBd.2, S.324.
 
Anno 1576 den 23. jun. haben min steifkinder ir erbteilung getain und mag Winmar Hack, Lisbeten Rossn man, und docter Fridrich Broichn kindern das haus zum Roich am Malzbuchel, uff 1500 dalr geschatztgeschatz in der Handschr., und jedem 250 daler gefallen sin; item Henrichn Ross und Aletgin Ross der halb hoff uff der Merssen, uff 1300 daller geschatzt, und jedem teil 350 daler gefalln sin; item Jurgen Volkquin, DrutginsDrutguns das.man, ist der half hoff zu Waldorf, uff 900 geschetzt, und 100 daler gefalln; item Wilhelmo Ross ist alle rent zu Duren, uff 500 daller geschetzt, das halb haus uff der Brucken, uff 450 geschetzt, noch 100 goltgl. zu Wanloe cum restantibus gefallen; item noch ist jeden von den sessen ein rent von 300 goltgl. am rade heubtsummen gefallen; item das ein haus Under-Kestern hatten sei vur 3100 daler verkauft, den halben Buderich vur 1700 daller, damit heilichsgut und scholt und anders glich gemachtBd.2, S.324.
 
[720'] Anno 1576 den 24. junii uff s. johanßtag war die gotztragt s. Jacob. Den mittag war unß suster Merie der halfen und sin frau van Mauwenhem bei unß zu gast. Den nachmittagh hat der pastor her Lambert Wyher die 4 kirchmeister, cappellan scholmeister Offerman her Jurgen her Jaspar in den alten Widdenhof uff der Drencken zu gast geladen da schenkten die kirchmeister jeder ein raitzeichn, der pastoir nam 3 daler zur kost zum besten, die zum bau des widenhofs belacht waren; der alt pastoir hat uns allzit uff den mittag erlich zu gast; an menschengedenken waren die kirchmeister im widenhofwiderhof in der Handschr.nit zu gast gewest; der pastor gink bei dem dechen zu disch, hilt gein eigen kost, war seir geirBd.2, S.324.
 
Anno 1576 den 30. junii hat Johan goltgreven in der Hontzgassen den heimlichen thorn in der Kymnaden uff der Bach angefangen zu reinigen. Und daß istTilgung: de; durchgestrichenin den scholp begraben. Hab im 3 gl. noch 8 alb. an wein sunst beir kost geben.
Disser thorn ist eitz uberwolft vor hin mit in der stoben vurheubtzs under dem dischs moiß man in uffdhoin, und reinigen. Ist eitz gantz ledich biß uff den sant gemacht. Daß sitzen stunt eirst hinder dem hindersten steinen giffel unden und oben uff der leuffen da ginck man zu beseiten durch die dir druf dar umb hinden daß capuiß hinck 3 foiß umb her uber. Nuhe ist daß sitzen in den winckel uff den steinwech zu beseitenTilgung: nicht lesbarwidder die stoif gemacht. Ich wult uber van hinden zu min geregtigkeit van 3 foißen platz dar daß alt heimlich gemach und gewolfgin an der kuchen gestanden nit gern verleren. Mach mich deß zu glegener zit mit minem nachpar dar neben verglichn.
Waß in all diß mal in der kimnade verbaut ist da von sol folgenß ein register her zu komen wan der zimmerman und glaßworter gedhain werden haben. Infra ult. jiunii.
 
Anno 1576 den 30. und lesten junii die steinmetzer vom bawe am hauß zur kimnaden uff der Bach gansß affbezalt. Darumb will ich hie diß ortz den zittel aller kosten, waß diß mail am hauß zur kimnade verbaut ist herzusetzen, damit man sich deß greven Wilant Johan von Caubs minß steifsonß parthien zu behelfen nach aller pilligkeit,
 
Zittel, deß bawß an der Kymnade.
Item anno 76 den 28. maii do die mawer eirst bestunden zo reissen und inzufallen m. Johan zimmerknecht von etlichen stipen zu setzengestrichelte Linie16 albus.
Item den 29. maii vur 6 mald. kalcks, daß malter 25 albus facitgestrichelte Linie5 gl. 17 alb. 6 h..
Item mesgelt vom kalckgestrichelte Linie3 alb. 6 h..
[721] Item von 2 karren sandeß, facitgestrichelte Linie14 albus.
Item den kalck zu besclain daß malter 3 albus facit 16 albus 6 h..
Item 1 junii von 5 karrn sands forloin, verdingt 2 gulden.
Item 2 junii vur ein tusent zeilstein von Beien facit 7 gl..
Item zelgelt und zu bestellen samengestrichelte Linie11 alb..
Item 2 opperknechten zu rumen, samengestrichelte Linie1 gl. 7 alb..
Item m. Henrich und m. Arnt den steinmetzern den bau laissen besigtigen wilche die maur im grunde wulten ablagen daß mir nit gelegen war 1 qvart weinß vertro_ckenLucke5 alb..
Item vom beleidt 3 junii dem gaffelknecht die amtzmister und widderparthei zu bescheiden 2 rad. alb. facitLucke4 alb..
Item 5 junii do daß beleidt geschach 10 rad. alb. facitLucke20 alb..
Item dieweil die maur leibsgefhar hat abzubrechen neu steinmetzer m. Goddert Ercklenß und m. Derich Holarß moissen bitten 1 qvart weinß facitgestrichelte Linie5 alb..
Item dissen beiden steinmetzern von stipen facitgestrichelte Linie1 gl..
Item 6. junii vur 3 karrn sandes facitgestrichelte Linie21 alb..
Item uff pfingst abendt beiden steinmetzern Goddert und Derich die maur zu underfangen und zu bessern moissen verdingen heischen 22 daller. Ich _aut in dubbel tagloin, half nit ich moist in 14 daler verheischen und jedem einen scleiffer zum gotzhaller moissen geben facitgestrichelte Linie1 gl. 8 alb..
Item noch 3 quarten weinß getrunken facitgestrichelte Linie15 alb..
Item jedem 1 daler uff regnongh moissen geben facit 4 gl. 8 alb..
Item 19 junii vur 5 malter 3 s.u kalcks, vur daß malter 22 alb. und mesgelt 4 alb. facitgestrichelte Linie5 guld. 9 alb. 6 h.
Jtem den opperknechten den kalck zu besclaingestrichelte Linie17 alb..
Item vur den eirsten stein und scloßstein vom gewolf desz heimlichen gemags under der maurengestrichelte Linie18 alb..
Item noch 23 junii zu verdrinckengestrichelte Linie6 alb..
Istsicmoist in iren willen doin war eitz die noit da.
Item 26 junii vur 3 karrn sandesgestrichelte Linie21 alb..
Item forloin van tusent zilsteinen bezaltgestrichelte Linie17 alb..
Item beiden steinmetzern 4 daler uff regnonggestrichelte Linie8 gl. 16 alb..
Item vur einen weiß quast facitgestrichelte Linie2 alb. 6 h..
Item dem goltgrever in der Hontzgassen gotzhaller 4 alb..
Item den steinmetzern zum wein verlachtgestrichelte Linie8 alb..
Item vor einen newen eichen bril uffs privatgestrichelte Linie10 alb..
Item ult. junii mit den steinmetzern gerechent und verzert von zoppen keiß brot roitwin ohn anderß mehe,Lucke1 gl. 8 alb..
Item den beiden steinmetzern 8 daler geben damitz uffbezalt deß ich dar umb seir froe war, sunst sult ich mit 100 daler fillicht nit zu sin komen wan die maur abgelagt were worden, wie die andern wolten, facit 17 gl. 8 alb..
Item dem opperknecht vom weissen der kuchen 10 alb..
Item noch vur weck im gebengestrichelte Linie2 alb..
Item noch vur 400 zeilstein bezalt 2 gl. 18 alb..
Item 5 julii dem goltgrever gebengestrichelte Linie3 gl..
Item dar er die stein geweschn gebengestrichelte Linie4 alb..
Item 23 julii vur ein malder segemelß in die stob under daß gebouwegestrichelte Linie5 alb..
Item 24 julii deß zimmermanß arbedt 1 gl. 4 alb..
Item dem zimmerman vur 12 bort zur newer dhur hinder in der kuchen und gebon in der stoben und daselbst ein stuck eichen bortz in stat deß querdelsteinß und 2 rilen an die duir macht zu samengestrichelte Linie3 gl. 21 alb..
Item 3 augusti vur die copie deß beleidtz viß des amptzs boich 10 rad.d facitgestrichelte Linie20 alb..
Item dem glaßworter van den glasfinstern so in der muren zu brochn, zu machengestrichelte Linie5 gl. 17 alb. 6 h..
Item dem smidt von anckern, trilliger, furkel, hanthaf blader groiß und klein neill, summagestrichelte Linie5 gl. 4 alb.Ergänzung am Rand: Vide copiam deß beleidtz infra fol. 375 pa. 2.
Summagestrichelte Linie88 gl. 14 alb.
 
[721'] deß hat mir Joachim van Aichs frau buissen wissen irß manß zum besten gebenTilgung: 4; durchgestrichenwie sie sagt 4 rad.d und 1 andern daler, facit 11 gl. 14 alb.
 
Copei deß beleidtzs an der hinder mauren in dem hauß Kymnade lauth also.
 
Anno 1576 den 5. tag junii die meister zur zit meister Michel van Mulhem, meister Christgin van Sybergh meister Daem van Recklinckhusen meister Thoniß Gommersbach haben ein beleidt gedain up der Bach angainde den w. h. l. Herman Wynsbergh an eineß und daß neigst beiligende hauß nach den Weissenfrawen andertheilß. also befinden wir meister an deß h. l. hindergiffel mauren under dem eirsten gebuwe und up dem eirsten gebonne 4 vinsteren mit iren tralligen buissen mit iren vasen und binnen mit iren sponderen. Noch weiderß im eirsten gebonne gefonden einen uffsatz oder einen ufferhanck dar ein sitzen up gewest ist. Noch weiderß befonden im zweide gebonne zwa finsteren ein hultzen upsclainde vinster mit irem spondt van buissen. die ander mit iren tralgen und buissen mit einer vasen. Weiderß befinden mir meister ein vißgengelgen dat 3 foiß mit dem buissersten breide ist unden an der erden und auch ein duir gefonden daß man in dat gengelgen up dat perfaedt hat konnen kommen. Und denselbigen ganck haben mir meister befonden, daß der noit bouwich und ingefallen und auch ein orth van der hinderste giffel mauren auch ingefallen ist. Also haben wir meister deß noitbawß halfen erkant daß der w. h. l. Weinsberch den schaden anfang zu besseren ehe und zu foeren weiderß schaden dar van uberkomen wirt und bau dem grundt loit recht und snoir recht nae buissen siner nachparen schaden. Und wir vurgemelte amptzmeister bekennen bei unssen eiden daß wir sulches augenscheinlich gefonden haiffen wie oben geschreffen stait
Peter van Bruyl steinmetzgergaffel diener viß befelch der vorgenanthe amptzmeister daß ich dissen zitel geschriffen haben.
 
Anno 1576 den 1. jul. ist her Costin van Leiskirchen, alter burgermeister zu Coln, ohn gesel allein, das wonder ist, doch mit den Gulischen reten, uff den richztag zu Regensburch gezagen, da Laurentius, der stat Coln secretarius, vurhin lang gewesenBd.2, S.325.
 
Anno 1576 den 4. jul. und umb den trint ist ein Engelscher her und gesanter der koninkin hie in Coln gelegen und vom rat und burgern begert gelt zu lenen, und aber wenich erhalten, aber sunst ist im vil eren widderfarnBd.2, S.325.
 
Anno 1576 den 5. jul. ist min eidom Jurgen Volkquin scheffen eirst uis dem haus zum Bonten Esel Under-WapenstickerWapesticker in der Handschr.gefaren in das haus zum Budderich Under-Kestern, das er von minenBd.2, S.325 [722] steifkindern an sich bracht hat, gezogen wonen, das sei umb 3400 daler an sich genomen, und min dochter Drutgin Ross und er sich des haus zum hoigsten betrobten, dan es was nit lustich und saissen in seir groisser farenBd.2, S.325.
 
Anno 1576 den 8. jul. uff miner goden Beilgin Ernsten mit Johan Ecken heilichsscleissen vur den Predigern frolich gewest, mit der brut und Agnesn Wolfs, miner widderparteien im salgericht, und andern getanzt; bin auch den 9. jul. uff s. AgelolfsAgelolsch in der Handschr.tag ad Gradus Marie bei minen fetter her Christian Ordenbach zu gast gewestBd.2, S.326.
 
Anno 1576 den 11. julii hat mich min fetter her Christian Ordenbach canonicus ad Gradus neben anderen gutten frunden zu schiff nach Dormagen gefoirt. Da sin motter und broder im Arn waren. Da sint mir frolich gewesen.
Bin den 14. julii widder zu hauß komen.
Den 15 julii bin ich uff Kaldenbachs Jacobs krentzgin frolich gwest.
 
Anno 1576 den 17. julii haben die scheffen am Hohengericht ein snel urthel mit Conradt Eck und gegen Anthonium Kessel von Zulch inquilium visgesprochen. Die rumung in der macht und den widderstant aberkant unangesehen er noch nitz beweist oder im emantz gestendich der medong. Da von die erbgenamen Sophie Korthn, die vor in interuenieirt gnogsam appelleirt den 18. julij. Hie besorgt man sich daß es mit sulchem urthel nit recht zugangen sie wie es in der zweiter instantz dar gethain sol werden. Also treibt der Eck sich und unß uff groisse unkosten.
 
Anno 1576 den 25. julii s. jacobstag haben min broder und ich unsse sustern unsse fettern Ordenbach swager dutzs und Alfreden zu gast geladen. Und zu Weinsberg frolich gewest.
 
Anno 1576 den 28. jul. ist min suster Sibil zum Schricht uber die gadder, die zugefirkelt wair, ins haus gesprongen, die magt, die Eck besclaffen hatt, oben und unden gesoicht und nit fonden. Eck aber ist ir nachgelaufen und haben sei sich beide gesclagen und gekratzt; quam alles zu von sinem moitwillen und schantlichem lebenBd.2, S.326.
 
Anno 1576 den 29. jul., umb disse zit sint etliche herrn binnen Bruissel, als der von Berlemont, Mansfelt, Viglius, Funck, Scharberger und andern ingezogen und ist eirst das gerucht ausgangen, das sich die staten in Brabant, Flandern und Hennegau samen verbonden hetten, ire alte freiheit zu bekomen und die Hispanier uiszutribenBd.2, S.326.
 
[722'] Anno 1576 den 31. julii ist unser inquilinus und inwonder im Zynßhauß neben dem Schricht vur s. Apren vißgezogen. Doch hat er in unserm beiwesen vor notario und gezugen protesteirt daß im Conradt Eck bei hangendem rechten sulchen ubertragh moitwillen und gewalt andede daß er moist vißzehen sunst wult er lieber pliben. Diß attentata geschahen appellatione prudente dan er hat zu hof ad impediendum commissionem appelleirt daß mir damit nit kunthen gefertigt werden und kein inhibition vißbringen, daß mir vil mohe moisten haben. Und do der inwoner auß war leiß er die stob im Zynßhauß malen. Wolt da sin gest setzen, essich fesger weil haben, daß doch narren wirck war. Und macht viß einem schaden zwein, vur dissen moitwillen eiger wol ein sawe.
 
Anno 1576 den 3. aug. sin die gweltrichter zum Schricht gewest, da Conrat Eck magt gesucht, aber nit fonden. Dan sin frau Sibilla wolt im widder vor sinen moitwillen eine banket inschenken und hat etwas groff uber in bei eim erbarn rait suppliceirtIhre Bittschrift, in der sie auf Ehebruch ihres Mannes klagte, war am 1. Aug. im Rathe verlesen; hier war beschlossen, die Ehebrecherin einzusperren, Rathsprot. Bd. 29, Bl. 103'. Nahezu gleichzeitig kam der Rath in harten Konflikt mit dem geistlichen Gericht wegen des Canonicus Eggard van Grave, der mit seiner Stiefmutter Ehebruch getrieben hatte, das. Bl. 110; über das Verhältniss zu diesem Gericht vgl. den Erläuterungsband., das er so offentlich in eim unzugtigen leben seisse; er wirt inEntweder = inen oder in 'ir' zu verbessern.freilich ein gutte abtragt moissn toin. Die verordnete herrn eins raitz haben in auch beschickt und darzu gehalten, das er die taube hin uff seite moissen stellenBd.2, S.327.
 
Anno 1576 den 5. tag augusti hab ich ein neu codicil daß ich nevlich uffgericht, auch ein boichlin dar in die copei minß testamentz gestanden, noch min principal und additional memoriam alle zusamen gebonden in unsse gemein der erbgenamen kisste van Weinsbergh oben uff miem hauß Cronenbergh gelacht, dieweil daß codicil innen allen zugut gemacht ware.
 
Anno 1576 den 6. augusti haben wir die erbgenamen sampt Anthonio Heurlin gegen Conradt Eck die commission von den colnischn rethen eirst vißpracht daß vil tredenß genomen. Und do waß Anthoin schoin viß dem Zynßhauß, doch haben mir die commission dem licentiaten Godtfrido Saltzfaß presenteirt undTilgung: Commissio; durchgestricheninhibition erhalten umb die costen zu verhutten und vom Hohengericht zu komen die dem Ecken zugethain waren. Es ginge fill uff disse sache vergebliche kosten, aber man moist sie anwenden da mit mir an halbscheit deß hauß zum Schricht mogten geschriben pliben.
 
Anno 1576 den 9. aug. ist der herzoch von Lydnitz uis der Sclesy uis Coln gezogen. Disser was vor 8 monaten ungeferlich inBd.2, S.327 [723] Coln in die herberch zu GulchAlso nicht 'Greulich', wie bei Schweinichen. Der ehemalige Wirth dieses Hauses, Gerh. von Hoven, nun Wirth zum Mullenstein, stirbt am 28. mit andern im Kirchspiel an der Pest, Bl. 723'.uff dem Weitmart mit 20 oder 30 pferden komen ligen und sich frei an laissen richten wie eim fursten, und wie er uber tausent daller verzert, hathab in der Handschr.er ohn bezalung darvon willen zehen, also das der wirt bei nacht die nachparen anreif und leis den herzoch und sin pfert, alles was er hatte, bekommern; gingen lang am hohengericht, weis in vur die dur, das er mit wenich folks zu Weissen Pfert uff dem Weitmart die bloisse herberg hatte, moist sich selbst bekostigen. Doch nach langem harrenharrem in der Handschr.bequam der herzoch etwas geltz, versatzt pfende, satzt burgen, das er nit ohn schaden des wirdes davon quam. Die im Weissen Pfert hatten auch keinen fortelW. behandelt den 'verlumpten' Herzog Heinrich von Liegnitz (vgl. Fr. v. Bezold, Bd. 1, S. 168) und seinen halbjährigen Aufenthalt in Köln mit gebührender Geringschätzung. Wie der Herzog und seine Kumpane in Köln prassten, ihre Wirthe betrogen und bettelten, beschreibt das Tagebuch eines Trinkers von Hans v. Schweinichen, in der Ausgabe von Oesterley S. 98 ff. Man begegnet in ihm nahezu immer blossen Erfindungen und Prahlereien; die Mittheilung über Salentin in Brühl auf S. 106 (vgl. Lossen a. a. O. S. 35 Anm.) gehört so gut in dieses Gebiet wie vieles andre. Seine Betrügereien gegen die Wirthe beschloss der Herzog 'mit allerhand unlustigen und dreuworten jegen disse stat'; Graf Herm. v. Neuenar begehrte, 'das e. e. r. zo der freundlicher underhandlunk mit dem wirt ire gesandten wolt ordineren', aber der Rath erklärte, 'das von wegen e. e. r. nemands zo einiger underhandlunk soll folgen, darmit hoichgemelter herzog zo der stat gein ansprach moig gewinnen', Rathsprot. Bd. 29, Bl. 105, 3. Aug. Nach Schweinichen erfolgte der Abzug am 14. Sept..Bd.2, S.327.
 
Anno 1576 den 15. augusti waß ich etwaß besweirt mit minem oberbruch an der rechter seithen den ich van jongs uff an minem leib verborgen hab vur min heimlich crutz moissen tragen. Keinem menschen hab ichs min lebtag biß herzu geben zu erkennen dan meiner zweiter hausfrawen Drutgin einß. Deß kunth ich nit verbergen, dan er waß mir in der nach vißgangen und mir sulche quail angethain daß ich mich ubergeben moist. Doch ginge es die nacht widder in daß es still bleib. Deß waß anno 1564 geschein, sint dem tage hab ich selbst einen pollen von har und feddern druff gehatt und den mit dem gurtel uber die latz stetich steif druff gebonden, das es kein noit hat uiszugainBd.2, S.328und daß hab ich so lang geherdt daß ich dißmail vernomen daß ich die huffen mit lanckheit der zit ingebonden hab, daß ich smal im leib unden gewest sin, alß were ich ganß mager, daß daher komen ist. Und moiß diß fort herden so lang ich lebe. Ich darf mich nit laissen sniden. Ist im alter auch sorglich. Ich hab kein ander gebenß drumb getragen dan den pollen und gurtel. Wan ich reistden, nachmittags wandelte oder vil stunde leidt ich groissen smertz und moist es hart zubinden daß ich snaden im leib hatte. Wan ich aber saß oder nachtz im bedde hat ich kein noit durfs nachtz nit bindenn. drumb hab ich selten in hosen und wambiß gangen dan nuhe her bei drissich jar sammarien alß karseck in stat der motzsarten und paltrock getragen. Wan ich auch fette speiß geneisse vil beirß und flussich dingen im leib hab leide ich die meiste noit. Wan der leib ledich ist bin ich wacker und lustich zu gain. Ich darf drumb nit vil reisen reiten oder gain. Ich moiß mich hutten. Got laß diß min boiß mit sin die ich wol verschult hab.
 
[723'] Anno 1576 den 19. aug. ist min broder Gotschalk in der broderschaft Unser-lieber-Frauen s. Jacob brodermeister worden, sin hausfrau Lisbet und min moder waren auch darin; ich bin aber nehe darinnen gewestBd.2, S.328.
 
Anno 1576 den 21. aug. ist herzoch Erich van Brunswich mit siner brut, einer von LotringenDorothea v. Lothringen; Heirath im December 1575, dann Reisen durch Italien und Spanien; vgl. v. Heinemann, Gesch. v. Braunschweig u. Hannover Bd. 2, S. 330, auch Lossen a. a. O. S. 568 Anm., herab komen, zu Deutz ubernacht und fort in ir lant gereist; er hat vorhin ein von Saxen gehattBd.2, S.328.
 
Anno 1576 den 24. augusti ist min broder Gottschalck kranck worden hat daß heubt und rucken geclagt, und doctor Knof hat im einen tranck ingeben, hat sich etliche tage ingehalten und den 31. augusti widder uisgegangen. Man wart verfeirt dan die pest ginck fast im kirspel s. Jacob zu wirck die Bach uff und ab besonder in der Batgassen.
 
Anno 1576 den 28. augusti starb Gerhart von Hoven wirt zum Mullenstein vur hin zu Gulich wirt gewesen. Ein feiner man. War ein achter s. Jacob, hat den armen 20 daler und sin hausfrau auch zwenzich daler uff daß bredt besatzst. Starb peste mit andern mehe luthn im kirspel.
 
Anno 1576 den 29. augusti unssem becker neben Weinsbergh 20 mald. roggen von unserm korn van der leuffen verkauft daß malter vur 6 gulden der waren 8 min, 6 broderß 6 gmein unß vieren, sint geborgt uff regnong broit dran gessen.
 
Anno 1576 den 30. aug. zu Arsberg den knoden geteilt und bekomen 2 dalerVgl. oben S. 227.. Ich war mit in der chur eins schreinmeistersschreinmeister in der Handschr., aber jonker Lodowich Heimbach war mehe befrundtHeute sagt man in Köln: Klüngel.dan ich, der es auch wartBd.2, S.328.
 
Anno 1576 den 31. aug. starb her Scheifart van MeroedeSeverin Sch. v. M., Prior des Antoniusklosters seit 1557, aus der Linie Wylerswist, vgl. Richardson, Gesch. d. Familie Merode Bd. 1, S. 128., preceptor s. Antonii, und die herren koren alsbalde einen von Duren burdichJoh. von Jülich aus Düren, der von Papst Gregor XIII die Erklärung erwirkte, dass das Kölner Haus als das erste unter den Häusern des Ordens in Deutschland anzusehen sei, Gelenius, De admiranda magnitudine Coloniae S. 447., ehe dan der jonge her Liskirchen, Antonita, von Horst herab quam, der gern preceptor gewesen were, wie man sagt, und de nullitate electionis protesteirde; wirt noch etwas drumb angetriben werdenBd.2, S.328.
 
Anno 1576 den 1. septemb. ist der pachtbreif umb halbscheit mit Thoniß Hannen zu Dormagen in daß rhein abgeschriben wilchen min broder also angestalt daß der besiegelt in unß gemein kist gelacht sult werden. Hier van sin drei copien geschriben der Thoniß ein, min suster Merge die ander, mir zu Weinsberch die dritte haben. es ist auch der pachtbreif untworfen und suster Mergen zugestalt wie sei und swager Dutz unsse pechter unß verwaren sullen und waß unß jarlich van in beiden geliebert sol werden, sol auch in die gmein kist gelacht werden.
 
[724] Anno 1576 den 4. sept. ist widder zu Brussel ein grois allarm mit inzehong etlicher herrn gewest und haben die staten in Brabant und Flandern publiceirt, das die Hispanier rebellen und verderber der lande weren, umb sei zu vertriben und die privilegia der lande zu behanthaben, und sin die landen allenthalben, auch Gellerlant und Vreislant, dahin geneigt gewestBd.2, S.329.
 
Anno 1576 den 6. septemb. ist peste gestorben Derich van Lintla schartzeweiffer neben rorendt dem hauß Weinsbergh und balde darnach daselbst siner sone drei groisse jongen auch peste. Sunst noch mehe leuth in der stadt allet peste. Disser schartzenweiffer hat mit der gezawen vil jar nit fil fortheilß an der mauren zu Weinsberg gethain wiewol man daß vil jaren mit gedolt leiden wolt, aber dweil daß regiment versteurt die leuth verschult wichen moisten. Ist dem becker und hauß herren angesacht man kunth kein schartzeweber mehe da leiden.
 
Anno 1576 den 7. tag septemb. haben wir unser alter bewantinnen Cecilien am Putz im Ham gegen Neuß unß stuck heubendeß im werde Schandert under Neuß im Rhein gelegen 6 jarlanck zu 3 jaren halber zit verpacht jarlichs uff den termin lamberti 17 septemb. vur einen alten daler. Min broder und ich habenß in abwesen suster Marien und swager Dutz die eitz zu Dormagen im Arn waren, verpacht. Dan mir gedachten dieweil sei in Coln und alt ware etwaß scheinß dar von zu machen, sunst waß kein pachtzettel ehe uffgericht, man fandt auch kein breif siegel bescheidt oder beweiß dar van also war es nutzer gedain dan gelaissen. Dri jar lauffen balt umb, sie hat der glichen pachtzittel. Sie hat vor hin jarß nit dan ½ daler geben. Diß stuck hat min motter Sophia selich zu behoif irer memorien geben, die man jarlichs helt. Diß stuck mach vurzitz 2 morgen gehalten haben. Der rhein hatzs abgetriben. Helt ietz nit uber 1,5 morgen wie man sagt. Cecilia sagt es sei 1,5 soele breit uff ir lantsprach, off 11 trit. Licht tuschen Johan Papendal uff der Flingerstraissen zu Dusseldorf wonhaftich an einer seiten und Alof Bachmanß uff Taderhof im Ham anderseiten. Min broder hat unß angezeigt, wie ein olichsman van Neuß den 18. octob. mit dem holtzenmecher zu Neuß uff dem schandert daß stuck landes besigtiget und 4 daller pachtz dar van jarß gebotten zu geben. Papendal magh van dem sinen stuck darneben jarlichs 6 dall. kriget und dar zu die hoppenstangen. Weiß doch nit wie vil sin stuck halte. Und min swager Snappert zu Neuß in dero Hardt faust hat mir gesagt, er hab 6 morgen heubendenn uff der waidt vur Nuyß und thoin im jeder morgen jarlichs 4 daller minß behaltzs. Also ist daß stuck zu gering vißgethain, doch lauffen drei jar balde umb. Cecilie ist auch unsse nichteverzierter Punkt.
 
[724'] Anno 1576 den 8. sept. ist jonfer Elisabetha Muysgins peste gestorben. Diss war min friersche, noch ein unbestatte jonfer, wol 50 jar alt, die mir Agnes gegermechersche neben der widwen Gerhart Schwartzbergs bannerherrn zu bestetnis anpracht, aber ich wolt mich nit verandern. Got troist sieBd.5, S.105.
 
Anno 1576 den 13. septemb. hab ich in der Achterstraissn daß jar wenich gewaß gehat an truben und aifs, nit uber 50 eppel, 6 berren, 25 pirschn 500 nuß gehat.
 
Anno 1576 den 15. septemb. hab ich nach Uda in miner sachen gegen die witib Duckerß geschriben, einen breif an den licentiaten Horstgin der daßmal zu Kempen umb der sterbden geflouwen war, ein supplication an die curatoren, und ein missif an die witib Duckerß, alleß der meinong daß ich nit gern mit innen zum gerichtzhandel im Salgericht erwassen wulte, da mit sei auch gutte foege hetten joncker Frantzen Haitzfelt umb frihung oder verwarong anzuhalten. Dan alß ich die witib im Sal zu Coln propter interruptionem prescriptionis alß besitzersche und naturliche vurmondersche irß sonß mit recht besprochen, hat sie vur laissen wenden, ich sult die curatores thoin citeren. Dar war ich nit gern angewest, ware ein verlengerong der sachen. Und wie ich folgenß verstanden ist die witib selbst bei Haitz felt gewest. Die vormunder haben im auch geschriben, daß ich verhoffen es sol sulchs die sach befordern.
 
Anno 1576 den 21. sept. ist min alt jonge Borchart van Lintlar peste gestorben neben Weinsberg, veirzehen tag nach sinem fatter mit samt sinen zweien brudern. Requiescat in pace. Ich hab im die dodenlade bezalt, dan die motter war armBd.5, S.105.
 
Anno 1576 den 22. septemb. haben unß vieren zu Weinsberch unsse suster Marie und swager Johan van Dutz underpechter 12 mald. roggen kornpacht van remigii anno 76 geliebert und wolbezalt. Daß korn hat den worm grausam seir innen leif daß gansse hauß durch. Man besorgt unß sei zu Dormagen ein schalckheit in der schuren widderfaren.
 
Anno 1576 den 23. sept. ist erzbischof Salentin, als er eirst in Italia und zu VenedichDie geplante Reise nach Italien und Spanien wurde im Frühsommer 1576 nur bis Venedig ausgedehnt, vgl. Lossen a. a. O. S. 379, 386 ff., 389, 390. In Regensburg traf Salentin am 7. Juli ein, das. S. 401 u. 405., auch uff dem richztag zu Regensberg gewesen und die churfursten Saxen und Brandenburg besuchtVgl. Lossen S. 410, 411, Kluckhohn, Briefe Friedr. d. Frommen Bd. 2, S. 995, 999, auch Groen Bd. 5, S. 392., zu Coln in den hoff komenZu allem folgenden, das richtig erzählt ist, vgl. Lossen S. 417, 418 u. S. 412, letzten Satz., daselbst vur dem domcapittel und andern gar modich vurgetragen, er wol mit des bapst und keisers willen einen coadjutoren setzn, den moisten sie annemen, er aber wolt abstain und zur ehe greifen; sie hetten sich nit recht gegen innen gehalten, weren sulches churfursten nit wirdich. Mach sulchs mitD. i. hier: bei.offnen durren geredt haben und liden mogen, das ein jeder zuhorte. Der domdechen SchawenbergGr. Anton v. Schauenburg.und andern haben sulches an ire ander capitularen willen gelangen laissen und haben folgensfolgen in der Handschr.allen abwesenden zu capittel zu erscheinenZum 7. Novbr.geschribenBd.2, S.329.
 
[725] Anno 1576 den 25. sept. ist min steifson Wilhelmus Ross in licentiatum juris promoveirt, sin geselle war Backhovius und noch einer von PolhemEine entsprechende Eintragung fehlt in der Univ.-Matrikel V nach freundl. Mittheil. von Herrn Direktor Schmitz; es ist derselbe Rich. Bachoven von Echt (Bachovius ab Acht), der nach freundl. Nachweis von Herrn Schmitz am 7. Jan. 1572 als Jurist immatrikulirt worden ist; vgl. oben S. 212 Anm. 1. Den aus Poulheim gebürtigen Licentiaten kann ich nicht nachweisen.. Ich hab im vorhin, wie erer fehlt in der Handschr.rogatum ginge, kostlich geschenkt, auch capune geschickt, wie auch min broder. Sint da zu gast gewest den mittag und abent, waren wol jeder mal acht dischs, hat in gekost vor sin teil wol 100 daler, hetz wol naher kunnen machen. Den abent sint min steifkinder da gewest, auch Conrat Eck, besehersche van Lainstein und das ganse gesclecht, haben getanzt und frolich gewest; ich war still, dan mir hatten noch zu allen seiten keinen gefallen ein zum andernBd.2, S.330.
 
Anno 1576 den 26. sept. haben die Deutzsche hern ire 5 zinshuser gegen minem wingart und huser uber in der Achterstraissen abgebrochen im grunde und ein steinen maur in die stat gebaut, was ursachen, weis ich nit. Es plagen da segsnider, holzreisser, opperknecht, alt leut, Jammen Ars und sin swester Cunne und ander nachpargen zu wonen; es was wol gehuchlich, aber auch kunt man sich vur innen nit wegen, sie sagen, was man zu toin hatteSie beobachteten jede Bewegung.. Es worde die gutte leutger verstoret habenhaben fehlt in der Handschr., quamen doch alles her und dar undenBd.2, S.330.
 
Anno 1576 den 28. septemb. unssem becker und beckerschen neben unß verkauft vom alten ubrigen korn und neuwen korn van Dormagen diß jarß umb deß wormß willen summa 33,5 mald. jeder malter vor 6 gulden 18 alb. cur., dar an mach ich 12 malter, min suster Sibil und broder Christians kinder 6 mald. minß behaltz haben. Min underscheide und tag der bezalung vide min rechenboich fol. 77 plenius. Dar gegen sulten sei unssen aissen vur eirst dar von bezaln, fort mit broit und gelde.
 
Anno 1576 den 1. oct. haben mir die rechnonge gemeines haushaltens zu Weinsberg gehalten; min broder Gotschalk hat boich gehalten von allen expositis und uisgaben, sin hausfraue hat zum mart gangen, teglichs uisgelacht und die kuch und kochen regeirt, und haben diss jar uisgeben durch 4 veirtel jars gerechent zum mart:
Van Remigii1. Okt.bis neu jars tag 266 gl. 4 alb. 9 h.,
Item van dan bis 1 apr. 42 gl. 13 alb. 5 h.,
Item van dan bis 1. jul. 140 gl. 12 alb. 2 h.,
Item van dan bis 1. oct. eiz 52 gl. 8 alb.,
 
Und diss gans jar an roggelgesbroit 42 gl.
 
Noch umb der sterb anderswaBesondere Ausgaben, die durch die Pest veranlasst wurden.2 gl. 14 alb. 8 h.,
 
Item vur 13 malder broit, das malder vur 19 mr. gerechent, noch 1 malder vur 6 gl.,
 
Summa aller uisgaben 602 gl. 9 alb. 8 h.
 
Zu gedenken: kein gastereien, kein wein und was jeder besonder ohn kost und dischhaltung vertan, ist in diss regnong nit komen. Dweil aber broder vur fasbender, winroifer, frunt van Polhem, Geien, Stommel und anders gehat, vur jeder 3 alb. die malzit gerechent, sol abgain von der vurs. summen, facit 27 gl. 21 alb., komt der gmeiner haushaltong zu gutBd.2, S.330
 
[725'] Noch hat broder das klein Tringin mehe an personen, darvur abgerechent 12 daler, facit 26 gl.
Item ich hab steinmetzern kost geben, dem halfen gehat, darvur gesclagen, komt zu gut 8 gl. 12 alb. 8 h.
So hat die gemein haushaltung noch zu bezalen summa 540 gl., diss in 2 teil geteilt macht jedem teil half so vil, summa 270 gl.
Also tragen mir, als ich Herman, min suster Sibil und beide mins broders kinder, unser veir ein teil, dess mir uns nach aller pilligkeit samen verglichen mogen.
Item min broder Gotschalk, sin hausfrau Lisbeth und die nicht Elisabetgen und Peter, ir son, irer auch veir, tragen auch ein teil.
Die deinstmagt Lisbeth, kochin, ist insgemein ingerechent, deint uns zu allen seiten auch umb iren loen.
 
Recepta, was min broder vur uns teil untfangen:
An dem becker, von alders min, 53 gl. 2 alb.
Anno 75 den 6. oct. zum geissen verlacht 19 gl. 12 alb.
Anno 75 den 7. sept. zum halben fass bottern 14 gl.
Min 25 daler zu Andernach a. 76 fellich 54 gl. 4 alb.
Vur 1 bruzeichn 26. apr. 4 min 5 malder gerst ubersclagen, summa 22 gl.
Vor min 8 malder van Swarzem, summa 57 gl.
Von wegen suster Sibillen 1½ malder und der jongen 1½ malder de a. 75, summa 18 gl.
Noch vur susters 1½ malder und der jongen 1½ malder, das malder 6 gl. 18 alb., summa 20 gl. 6 alb.
Noch vur suster Sibilln 5 daler hauszins zu Weinsberg und der jongen 5 daler, summa 21 gl. 16 alb.
 
Summa summarum 283 gl. 19 alb.
 
Also komt uns heruis 5 gl. 6 alb. 4 h. Hievan haben mir der magt Lisbet vur uns halbscheit zu lohn geben 5 gl. a. 76 den 3. oct.
Nota: dissen 1. tag oct. ist uns veiren im vorrait verpliben insgemein gegen das kunftich jar, ut infra: rintfleischs 25 stuck, 3 schinken, 12 P bottern, 14 aim beirs, 3 seitn specks, geissenfleischs 11 stuck, ½ hoit salz steif, 16 maisn kollen, holz, schanzn vur ein gans jair, 105 P stockfisch, 15 rochelger.
Was dan antrifft alle abent ein halb quart weins, auch in der fasten zu mittag, das sollen broder und ich folgens samen regnen und bezalen, komt in diss regnong nit; suster Sibil kricht auch alzit ein glesgin mit, davon sei nit bezalen darf.
Also hat sich die rechnong diss jar zu Weinsberg zugetragen, min broder hat sie mit parcelen clar uffgeschribenBd.2, S.331.
 
[726] anno 1576 den 3. octob. wart korn zu Weinsberg van der leuben getragen. Der forman so kein sackdreger war hat auch einen sack kornß uff dem haltz. Wie er hin ab quam vur die kamer da sich die trap windt, trat er durch und wart verletzst oder verwarloist vom bartscherer daß er uff den veirthen tag starb. Requiescat in pace.
 
Anno 1576 den 5. octob. haben wir 6 schaif gehat daß stuck vur 11 mr. 2 alb..
 
Anno 1576 den 6. octob. unß truben in der Achter straissen gelesen, nau ein aim bekomen, dan der meiforst hatz all verdorben durch gantz Dutzschlandt. Die quart weiß weinß galt eitz widder 7 alb..
 
Anno 1576 den 8. oct.W. irrt sich, Dr. Konr. v. Heresbach starb nach Wolters, K. v. H. S. 218 am 14. Okt.; Ws. ursprüngliche Notizen müssen sich vor der Reinschrift verschoben haben., umb disse zit ist der beroimter doctor Conradus Heresbachius im lant van Cleif tuschen Reis und Wissel uff dem Laurwerde gestorben, hat fast boich geschriben; war unser swager, sin broder Peter Hersbach hat mines fatters swester zur ehe gehat, die noch lebt. Und werdenwerde in der Handschr.die cognaten zum Hollender uff der Hoeporzn siner wol geneissenBd.2, S.332.
 
Anno 1576 den 12. oct. ist Maximilianus secundus, romischer keiser und neulich erwelter konink von PolnVgl. oben S. 319., binnen Regensberg in got verstorbenDie Haltung des Kölner Rathes bei diesem Ereigniss kennzeichnet sich durch die kurzen Worte in seinem Protokoll vom 22. Okt.: 'm. Laurentii [Weber, vgl. oben S. 325 Anm. 3] schreiben van Regensburg, betreffend der keis. mt. doitlichen abgank, is verlesen, und dweil die contributioin hoich angeschlagen, soll in der schickunk bedacht (werden), waher und wie die pfenningen uffzobrengen', Bd. 29, Bl. 133'. Das entspricht den Erwägungen Ws., und sin son konink Rodolf ist im succedeirt; hat 6 sone und 2 dochter in leben verlaissenRudolf, Ernst, Matthias, Maximilian, Albrecht, Wenzel und 4 Töchter, von denen W. nur die zwei unverheiratheten Margarethe und Eleonore meint, während er Anna, Königin v. Spanien, und Elisabeth, Königin von Frankreich, absichtlich übergeht.. Der abscheit uff dem richztage, da die beharliche Turkensteur bewilliget, ware nau gemacht. Und wirt dem keiser freilich kein freude gewest sin, das der waiwodaVgl. oben S. 320.schoin in Poln war und sich des koninkrich durch hilf des Turken underwantBd.2, S.332.
 
Anno 1576 den 11. octob. starf Herman ein kindt im Backhauß neben Weinsberg min pat und dar nach noch mehe kinder daß nach gnoig war.
Auch starb den 13. octob. Claß her Ordenbach knecht.
 
Anno 1576 den 13. oct. hat Peter van Weinsberch, mins broders son, die collation des offeramtz oder campanarii ad Gradus Marie bekomen in stat Bernt Barrenstein, der zuvur 25. sept. in der kirchen peste gestorben war. Aber min broder moist sim neifen Ordenbach darvor gut doin 120 daler. Den 16. oct. hat Peter sinen eit getainBd.2, S.333[726'] die possession ingenomen, die sclussel untfangen und eirst in der kirchen gesclaifen und bedeint. Jarlichs mach er darvan haben sullen 7 aimen weins, 9 malder korn, 2 malder weiss, 12 malder haver, an gelde presenz, simlen auch etwas. Es lacht sich einer gnant Penninksberch, schroder, hergegen, sagt, her Ordenbach het im ein vertrostung und zusagen getain, finge die sach am rechten an und macht fast irtumb. Min broder und ich sin auch swerlich burg worden vor Peter und auch unsen neifen her Ordenbach dem capittel vur verleus und schaden, wie ir secretarius Theodoricus Sutorius, fiscusPersönlich zu fassen., tanquam notarius das annoteirt hat. Got gebe in geluck und das sei es mit fleis verwaren und bedienen, das mir nit in last komen. Also bedeinte Peter das amt und gink zu Weinsberg essen, dweil er noch ein jonkgesel war, leis also etwas ufflaufenBd.2, S.333.
 
Anno 1576 den 19. octob. einen gutten aissen gehat vur 34 daler.
 
Anno 1576 den 18. octob. ist min steifdochter Drutgin Roß elige hausfrau Jurgen Volckquinß scheffen am Hohengericht zum Budderich under Kestern in got verstorben und den 20. octobris zu s. Jacob uff den choir in Altenaiß uberwulft graf gelacht. Requiescat in pace. Hat iren man mit 4 kinder in leben nachgelaissen. Es hat mich ir thoidt etwaß bekommert dan ich vermogt sie wol und mir waren noch nit vill nach unssem irthumb und deilong samen gewest und widder fruntschaft gemacht, wie wol ich mich mit ir min lebtag nehe geirret hab. Sei war van allen iren sustern die ansehnligste und verstendigste. Man wolt sagen sie were an der pest gestorben. Auch sult sie sich seir umb deß Budderichs gemoit haben daß sie daß swirlich an sich bracht hetten.
 
Anno 1576 den 20. octob. uff sampstag 11 hora vel circiter vesperi ist Cathrin Alstede ein elige dochter Petern Alsteden des sentenciarii im Sale und Elfgin van Dutz eluthen elich in ein eckhuß under Seßzehusern in Coln geboren difficili partu ir elste eirste dochter. Ist folgenß uff sontag den 4. novemb. zu s. Paulus geteuft worden. Sin beide groisse mutter. Feigin Fossa witib Alsteden und Catharin Weinsbergh van Dutz waren sin goden. Ich Herman sin taufpat, gab uff der tauffen ein guldin buddelgin. Koste 7 mr. 2 alb. ein gulden lewen golt 2 daller, ein wilhelmus schilt galt 1 goltgl.. Item 1 rockenhuser goltgl.. Item ein alt saxen daler mit drei koppen. Item ein veirkantich gulichr klippen daler. Item 1 alt rader alb.. Item der he___schen 6 alb.. Item folgenß da schencken gwest verzert 5.mr. Diß kindt ist ein haußagnatin zu Weinsberg.
 
[727] Anno 1576 den 23. oct. ist Engel van der Linden, der scharzeweffer in der Alter Tauben bei Weinsberg, gestorben. Jetz war doctor Krudener zu Neus, unser kirchmeister, und Henrich Hontum ins lant Gulich umb der sterbt geflawen. Desglichen die jonfernjonfer in der Handschr.mit der abdissen und canonissen s. Marien, das im jonfernchoir kein miss, vesper noch gezide gesongen wartBd.2, S.333.
 
Anno 1576 den 26. octob. bestundt es hart zu fresen. Duret doch nit lang daß ich min schribstoblin moist warm machen.
 
Anno 1576 den 26. oct. sol herzoch HansWunderbarer Schnitzer! Der Tag ist richtig notirt, der Name müsste: Friedrich (III d. Fromme) heissen.pfalzgrab bei Rheine und churfurst, der Calvinisch war, gestorben sin und sin son pfalzgraff Lodowich, der evangelischs war und den Calvinischn fint, ist churfurst worden, mach sich mit sinem broder Casimiro des lantz verglichen habenBd.2, S.333.
 
Anno 1576 den 27. oct. ist zeitung kommen, das die Hispanier und Deutz kreichfolk die stat Mastricht mit gewalt bezwongen, ingenomen und uber seszich burger toit gesclagen hettenDie letzte Zahl ist ein Schreibfehler, die andern Berichte geben viel mehr an. W. liess bei diesem Abschnitt die beiden in Köln gedruckten Zeitungen über Mastricht, k. Bibl. Berlin, Tk 4401, 25 und Hist. Flugschr. 1576, 6 (auch Hof- u. Staatsbibl. München, Liturg. 487, 12) unbeachtet, denn von allen Seiten lief die Kunde von dem Wüthen der Spanier in M. in Köln ein; u. a. hielt der Herzog v. Jülich eine Besprechung in Düsseldorf 'wegen dern Hispaniern zu Mastricht begangner mortatt und plunderung' für nothwendig; in der Sitzung des Kölner Raths vom 31. Okt. wurde sein Antrag dem Altbürgermeister Lieskirchen überwiesen, Rathsprot. Bd. 29, Bl. 137'. Auch noch andre Lieder als das bei Van Lummel a. a. O. S. 262 abgedruckte werden verbreitet worden sein.. Es war zu besorgen gewest, das nach der veranderung des regimentz durch die staten in Brabant etwas ungemachs folgen wolt. Zu Mastricht war der staten commissarius komen und hat den coronelMontesdoca, der mit Ayala dort den Befehl hatte. Die Besetzung der Stadt nahm Don Alonzo de Vargas vor., ist der Hispanier heubtman, fangen laissen, daruff sie die stat alsbalt innamen und jamerlich plonderten. An disser stat war vil gelegen, hat die steinen bruck und fart uber die Mase; war zweiherich, LucksZum Fürstenthum Lüttich gehörig.und Brabantz, also das die Spanier dissen fortel vor eirst abgesehen hatten. Diss innemong mach ungeferlich den 22. oct. beschein sinAm 19. oder 20., vgl. Motley a. a. O. S. 76 und Van Vloten, Nederlands opstand tegen Spanje Bd. 3, S. 87 ff., besonders das. Beil. S. CVIII-CX; die Angabe bei Groen a. a. O. Bd. 5, S. 474 Anno 1 ist falsch., uff den tag, dohe Lucas Roitlant sin banneressen uff dem Quatermart hilt, da ich uff ware, und ein snideramt innen mit eim guldin kop uff sim essen verehret, das keinem bannerherren vurhin widderfaren wareBd.2, S.334.
 
Anno 1576 den 1. nov. uff allerheiligentag den abent ist weilant Christian van Weinsberg und Sophien Korthn eluden unser lieber eltern memoria gehalten worden, min broder, min sustern Maria, Cathrin, Sibil, swager Dutz, doctor Ordenbach, und ich sin zu Carmeliten am graf gewest und von dannen zu Weinsberg gangen, da hat man der portion mit etwas gebratz gebessert, ich gab ein fleschs raitzwins, hatten auch 4 quarten ander weins. Min broder hat vurhin drei halber daler van dri jaren pacht von Cecilien am putz im Ham vom stuck landes uff dem Schandert untfangen, er sol davon rechnong halten. Ob es etwas mehe uber die inkompst eitz gekost, kan man tuschn sustern und brudern vor eirst nit so genaue machenBd.5, S.105.
 
[727'] Anno 1576 den 2. novemb. allerselen tag bin ich zu Carmeliten gewest essen. Ein fleschs ratzwinß verzert.
Anno 1576 den 2. novemb. ist frau Ursula im Haiffe doctor Johan Broichen hausfrau zum Falckenstein am Haif verstorben und folgens sant Laurentz begraben worden. War ein seir schoene, guttige, statliche und froliche frau gewesen.
 
Anno 1576 den 3. novemb. ist min broder Gotschalck und Herman van Weinsbergh sin neif nach Dormagen gezogen daß hofgedinge zu Mertinßhoven da er ein gesworen war besessen den sontag vur martini und sint fort uff Stommel, Sunnestorp, Polhem und Lovenich gezogen da er zu schaffen hat.
 
Anno 1576Trotz der engsten Verbindung zwischen Köln und Antwerpen und der Theilnahme, die W. selbst sonst stets Antwerpen zugewandt, hat er in der nachstehenden Beschreibung nicht wiedergegeben, was Gerüchte und Briefe ihn unmittelbar zutrugen: er schrieb hier eine 'wahrhaftige und erbärmliche Zeitung von dem unmenschlichen und ganz gräulichen Mord, so die von Antorf erlitten haben', aus dem Französischen übersetzt, gedr. 'zu Cölln durch Nicolaum Schreiber auf dem Katzenbach' (Hof- und Staatsbibl. München, Eur. 342, 18), ab und führte nur einzelne Sätze derselben aus. Daneben beachtete er die Angaben des Stadtplanes, welcher einer andern 'kläglichen und jämmerlichen Zeitung' über Antwerpen (k. Bibl. Berlin, Qw 8350, 9, München, Eur. 342, 19) beigedruckt war. Erst gegen den Schluss, wie man erkennt, wird er selbständig. Vgl. noch die Zeitungen über die Plünderung von Anno in der k. Bibl. Berlin Tk 4401, 25, Hist. Flugschr. 1576, 6, in München Eur. 342, 20 u. Belg. 191, 7, und die Lieder bei Van Vloten, Nederl. Geschiedzangen 2, S. 178 u. bei Van Lummel a. a. O. S. 264.den 3. nov.Die Kölner Zeitung giebt schon hier den 4. Nov. an.ist von wegen der staten und stende in Brabant der graff von EgmontGr. Philipp, Sohn des hingerichteten.und Monsuyr de CapprisOdoard de Bournonville, Herr de Capres.. HavreCharles Philippe de Croy, Marquis de Havre.und andere herrn mit 800 pferden und 21 hondert lanzknechten mit freuden zu Antwerpen inkomen, in meinongen, die stat vor dem neulich gebauten casteil zu beschirmen und ein schanz darvor uffzuwerpen. Graff von Eberstein war mit sinem folk auch in der stat zu behoif der staten. Als diss der oberster heubtman im casteil DragonVgl. das Register.und die andere Hispanier und kreichsleut vernomen, haben sie sich gerust und gesterkt und sin uff sontag den 4. nov. umb den mittagZusatz von W.mit groisser ungestommigkeit und grausamen scheissn uis dem casteil uber die neu schanz in die stat gefallen und wonderlich tyranniseirt, gebrant, gemort, geschatzt, geplondert, gehandlet, dan sie haben wonder kostlich neue raithaus mit den herren-gilden, schutzen-leuten und was druff war verbrant. Item die Zucker-Ruye, Botter-Ruye, Salz-Ruyge, Keisstrais, Silbersmitstrass, BratereistrassBackerei-strass in der Kölner Zeitung, Breierei-strass in Qw 8350, 9., Flachsmart, Silberpant, ein teil Hoeherstrassn, Dorniger-strassn, Alten Bursen, Isnebruck, bei s. Jorisporz, das alt raithus, uber 500 heuserDie Kölner Zeitung sagt, für 500 Tonnen Gold (!) sei verbrannt und geplündert worden.; haben das OisterischeDas Haus der Osterlinge, des Hansischen Kontors.und Engelsche hausEbenso das Haus der englischen Kaufleute.beraubt und fil heuser, die leut umb alle ir gelt und gut ranzoneirt, geschatzt und meisteils darzu ermort, inwendige noch uiswendige verschonet, noch man, frauen, kinder, kranken, alles bloit vergossen. Vil sint ins wasser gesprongen, ir kinder drin geworfen, uber geswommen, uber die maur gefallen zu errettung irs lebens, und sin die wassern und graben mit bloit untferbet; frauen und jonfrauen sint uff das casteil gefort, etliche geschant, etliche ermort, etliche vertriben. Es mogen uber neuntausent menschen doit pliben sin, scheir alle der staten kreichsfolk. Den schatz, so vom ratzong komen, samt dem schaden will man uff etliche hondert tonnen goltz schetzenS. S. 335 Anno 7.. Der graff von Egmont und Monsur Cappris sin gefangen von Hispaniern, der graff von Eberstein ist in der Neuwer stat ertrunken, Monsur SchampigniChampagny, Bruder Granvellas.und Havre entlaufen, vil leut ertrunken und verbrentBd.2, S.334[728] vil darvon komen und untlaufen, und des princen folk von Uranien ist dennen zu schiff sonderlich behilflich gewesen. Die Hispanier haben alles uff das casteil gefort, was in deinlich gewesen an wein, speis, ware und derglichen, und haben darnach die porzen zugemaurt van der stat und kein burger willen uis laissen. Sihe, wie greulich haben ires koninks diener mit den gutten burgern und leutn umbgangen! Ob das fatterlich gehandlet und beschirmt sei oder turkischs tyranniseirt, lais ich die verstendigen urtelenDiese Wendung kennt man bei W.. Ich hab von kintz uffDenn Antwerpen und Köln, die mit einander wetteiferten, standen sich damals doch so nahe wie kaum zwei andre Städte auf dem Festlande.hoeren sagen, Antwerf were got ein straff schuldich von wegen des groissen prachtz, woicher, bedrogs, uberfluss und sunden, und wan nit so vil umb gotz willen geben wordeIn milden Stiftungen, durch welche Anno seit alter Zeit berühmt war; vgl. u. a. Aug. Thys, Histor. des rues d'Anvers und mein Hansisches Urkundenbuch Bd. 3, S. 480, 481 Anm., kunte die straff nit lang verhalten werden; aber es ist in freilich frohe und hart gnog gefallen, wie der Horatius, auch Homerus 4. Iliados sagt:
Haud impune sinunt superi scelera impia, quanquam distulerint culpas hominum, graviora morantur suppliciaDie Stelle steht nicht bei Horaz, sondern ist eine freie Übersetzung von Hom. II. IV, 158-161, wie Herr Prof. Crecelius mir nachweist, vgl. die poetische Übertragung von Eoban Hesse; wem die freie Nachbildung eigentlich angehört, bleibt unklar. Das Horazische: Quidquid delirant reges, plectuntur Achivi (Ep. I, 2) hatte W. wohl daneben im Sinne..
Der allemechtiger wil diss stat und alle ander stet, landen und leute in sinen grimmen nit straifen. Wie es wieters zu Antwerpen faren und mit dem kaufhandel zugain wirt, mach die zeit erleren. Die burger in Coln, Ausberg, Strasberg, in richz- und hansstetten, in fremden nationen haben groissen schaden erleidenVgl. den Erläuterungsband; die Kölner wurden hart betroffen., dan Antwerp war ein schatzkamer des gansen EuropeBd.2, S.336.
 
Anno 1576 den 5. novemb. hat mir schiffer Christoffel Butzkan van Neuß min 5 mald. gersten pachtz von dissem remigij, und dan noch 3 malder weiß uff regnong geschickt wie ich im geschriben und von im begert hatte.
 
Anno 1576 den 8. nov., wie der schade zu Antwerp beschein, sin die gesanten und verordneten von wegen der staten und stende in Brabant, Flandern, Hennegau und ander provincienprovicien in der Handschr., geistliche und weltliche, eins- und von wegen des princen von Uranien, Hollantz, Selantz, Bommels und andern anderteils, uff jeder seitn ungeferlich zehen manVielmehr 9 von oranischer, 12 von der andern Seite., in der stat Broissel eilentz samen komen und sich in villen puncten verglicht der religion, restitution, rebellion, injurien, schaden, diffamation, erbgutter, gereiden, der fruchten, renten, munzen, geistlichen, kaufmanschaft, beistantz, gemeiner scholt und derglichenDie Inhaltsangabe von der Genter Pacifikationsakte ist recht flüchtig; der Vertrag wurde zusammen mit dem Edikt vom 17. Febr. 1577 durch den Druck allgemein bekannt gemacht; eine Frankfurter Ausgabe mit Titelbild in der kön. Bibl. Berlin, Tk 4401, n. 2 u. n. 28, eine Kölner das. Hist. Flugschr. 1576, 6, eine dritte von Bernh. Jobin in der Hof- und Staatsbibl. München, Belg. 191, 7.. Auch mach das scloss zu Gent in Flandern belacht und folgentz, 11. nov.Das richtige Datum hat W. später hinzugeschrieben., erobert sin, etliche dichen in Flandern durchgestochen, rutter und folk angenomen sin und zu beiden seiten scharmutzeltBd.2, S.336.
 
Anno 1576 den 9. novemb. 8 rader gulden fharen von minem erb in der Achterstraissen m. Johan van Zulch rector in der Cronenbursen de termino remigii anno 76 geschickt und mich quitern laissen.
 
Anno 1576 den 11. nov. uff s. Mertins tag und abent under uns zu Weinsberg allein frolich gewest, ich hab ein flesch raitzwins laisen holen wie gemeinlich uff froligen tagen und gastungen, und ist dis Martini kein neu raitzwins noch sunst veile in der stat gewest, dan firn wein, des eitz gnog und seir deur was umb misswax willenBd.5, S.105.
 
[728'] Anno 1576 den 12. nov. hat broder mit mir den wein, alle abentz ein helfgin, das eirst jar durch von Remigii1. Okt.a. 75 an bis Remigii a. 76 und dan die 40 tag durch in der fasten, mittags und abentz, ubersclagen uff 200 quarten, jeder quart vor 4 alb., macht im 100 und mir 100 quarten; min 100 quarten machen samen 17 gl. curr., ohn was ich besonder gedrunken baussen zitz, gehoirt her nit in, bei 85 quarten, die quart 5, 6, 7 alb., und 30 fleschn und zeichen raitzwins, noch 3 zum offergelde. Item noch hat mir broder von wegen der drier geissenfellen, die die jongen bekomen, gerechent 3 gl. 18 alb.; summa facit 20 gl. 18 alb. Item hergegen war mir broder 2 foder mins gewax schuldich de a. 75 im herbst, den kauf vom foder uff 30 daller getroffen, summa 130 gl. Nota, frater dedit mihi ad manum clam uxore 2 gl. Defalcatis defalcandisVgl. hierzu oben S. 47.bleift mir broder per rest schuldich summa 107 gl. 6 albBd.2, S.337. Nota. Min 5 daler am haußzinß zu Weinsbergh laiß ich unberechent zum bedencken stain, dan mir gebrauchen deß hauß mit.
 
Anno 1576 den 12. novemb. hat mir swager Johan Paulus angezeigt und dissen bericht gethain daß sin hausfrau Tringin Hemmersbach und ire kinder auch von minem broder Christian geborn hetten zu Habelraidt ein geregtigkeit und forderung. Hat mir den casum und lineam verzelt wie folgt.
 
[Zeichnung: Stammbaum der Katharina Hemmersbach]
 
Nuhe sagt mir swager Johan Pauls wie er bericht sie, so gepurre siner hausfrawen Tringen von wegen ireß fatterß sin geregtigkeit am vurst. grab zu Habbelrat, wa nit half, so geburre im und ir nit weniger dan daß sevende theill, es worde dan beweist daß er unelich oder abgegudet were. Da aber ir amita und moen Cecilia der funf verstorben kindtheil nit an sich bracht het, so gehort ir eitz daß gut half wan die linea also beweist wurde wie vurst..
Dißgut zu Habbelraidt were eim bruwer in ColnTilgung: jre; durchgestrichensiner frawen Tringinß neif zugetheilt von ersterfniß siner motter Cecilien, der het daßgut einem halfman vur 1500 daller [729] verkauft, und wult es liebern, und swager Johan Paulus hets lang vur hin daselbst in einem kommer und verbot gelacht und besclagen, zu Moitraidt dar under es gehure. Aber diß sach mit recht vißzuforen wil vil lauffens, kosten zerung und mohe erfordern, wer wil diß uff sinen haltz laden. Daß es aber bekronet und in kommer gelacht ist mach pro interruptione prescriptionis dienen. Ich zeignen diß wol an ob mineß broderß Christianß kinder wan sie uffwassen etwaß da van zu gut komen. Moissen sich aber weislich bedencken und berathen ehe sie etwaß anfangen, daß sie sich in keinen last stechen, daß in nit zu rathen ist. Dan es will allet an der verjarung, und clarem gnogsamen beweiß ligen, und off es die kosten zu 100 cronen zu kan vißwerfen.
Weiterß sagt er mir sin hausfrau het auch einen morgen benden zu Hemmersbach. Den het er einem umbTilgung: 8 D; durchgestrichen80 daller verkauft, der gelder het aber den kauf uffgesagt, den winkauf bezalt und 3. konings daler diß jar im vom heu zu pacht gebenn. sin swegerher het wol 4 daller pacht jarlichs dar van bekomen. Swager Johan Paulus und suster hetten gern unssen willen zu verkauffen, aber min broder und ich besweren unß deß. Es mogt den kindern noch etwaß dar van zu gut komen so wenich es dan were. Datum ut supra.
 
Anno 1576 den 13. nov., wie Don Johan de Austria, des koninks Philippi von Hispanien naturlicher broder und gesetzter gubernator uber die Nederlanden, ein erfarner krichsman gegen dem TurkenDer Held von Lepanto., uis Italien zu Lutzenborg ankomen, mogen die staten in Brabant ire gesanten zu im geschickt habenW. meint die Sendung des Staatsrathsmitgliedes Joh. Funck, des Propstes, der in Köln sehr bekannt war und oft erschien, vgl. das Register und den Erläuterungsband; die erste Unterredung mit Don Juan, der am 3. in Luxemburg angekommen war, fand dort am 13. Novbr. statt, vgl. Kervyn a. a. O. Bd. 4, S. 196-200, Van Vloten, Nederl. Opstand Bd. 3, S. 107 ff. S. auch Fr. v. Bezold a. a. O. Bd. 1, S. 223 Anno 2., sin commission anzuhoren und zu vernemen, ob er ire freiheit wolt behanthaben und die Hispanier uis dem lande schaffen, so wolten sei sich recht halten. Er sult sich auch wol etwas erkleirt haben uff sulche meinong, doch innen zu beswirlich inzuwilligen, wie man sagt. Es mach auch keiserliche majestat den bischof zu Lutich, den herzouch zu Gulch, den graven van Winnenberg und doctor Geilen zu commissarien gesatzt haben, den friden zu versoichenLevinus Torrentius (Van der Beken), Canonicus zu Lüttich, Archidiakon von Brabant, war mit Nik. von Wülfrath Vertreter des Bischofs von Lüttich; vgl. über ihn Lossen, Masiusbriefe S. 116 u. ö. Der Herzog liess sich durch seine Räthe Werner v. Gimnich und Lic. Louverman (über beide Lossen, Köln. Krieg nach dem Register) vertreten. Die kaiserlichen Kommissare waren Freiherr Phil. v. Winneburg, Präsident des Reichshofraths (über ihn Lossen a. a. O. n. d. Reg.), und der Kölner Dr. Andr. Gail, Referendar des Reichshofraths, über welchen m. vgl. Burckhard, Andr. G., Würzb. 1887, S. 41, 42. Der Kölner Rath gab letzterem für seine Friedensmission Wagen, Pferd und 2 Söldner, Prot. Bd. 29, Bl. 156, 7. Decbr. Vgl. u. a. Groen a. a. O. Bd. 5, S. 606-608, auch unsern Erläuterungsband.. Aber der rumor ist zu grois und das mistruwen zu beiden seiten, das es swirlich wil zugain. Gott gib gnat und fridenBd.2, S.337.
 
Anno 1576 den 16. novemb. ist min swager Goddert van Coblenß bei mir gewest und angezeigt wie min swager Claiß beumel zu Bacharach und sin hausfrau Agneß, er vur drien und sie [729'] vur eim jar verstorben weren. Hetten nit dan zwen sone verlaissenTilgung: nicht lesbardie beide zu Bacharach bestat weren und kinder hetten. Sie weren aber under in beiden uneinich, dieweil sich die motter deß elsten kindt gemacht und dem ir gut scheir alle verlaissen hette.
Noch gesagt Arndt Kursener zu Bacharach eitz scheffen wurden zanckte sich mit seiner frawen. Sie wolt wissen waß sie nach sinem thoit haben sult.
Item swegere Gude zu Binge Arndtz swester het noch vom eirsten man ein kindt. Were nit sinnich dan geck. von eitzigem zweiten man het sie dri kinder. sie verkauften doich und wolle.
Goddert von Kempen und Ketter elude wonte zu Coblenß eitz in der Casterstraissen hetten wirtschaft gehalten. Weren minem steifson eitz allein die allerneigsten abintestato.
Item sagt auch Peter von Rhade schartzeweffer het im sin theil hauß uff der Bach umb 110 daller abgegolten.
 
Anno 1576 den 26. novemb. hab ich mich den abendt ubergeben sonder einige drunckenschaft oder sonderliche wedomb. Waß daß uff sich mach haben weiß ich nit.
 
Anno 1576 den 23., 24., 26. nov. ist zu Groningen in Vreislant ein rumor untstanden, ist also zukomen. Der Jaspar Robles coronel, ein Hispanier und oberster, hat von etlichen heubtluden und befelchabern under den soldaten des koninkskonink in der Handschr.einen neuen eit erfordert, das sie im in allen sachen wulten gehorsam sin 3 monat lank; man sagt, er het vurgehapt mit der stat und lande umbzugain, wie zu Antwerpen und Mastricht beschehn war. Die heubtleut bereten sich mit iren soldaten, die das gar nit toin wolten. Do wart er zornich und wolt das geschutz under die widderstainde laissn gain und sie ersclain. Wie sie gewarnt worden des vornemenSo für: vornemens., sin sie van wacht einen andern umbweg und strais gezogen und sich besorgt, wa sie sich scheiden worden, sult innen etwas gefarlichs widderfaren; sich derhalb alle soldaten und kreichsleut in der stat verbonden und haben den coronel und alle heubtleut und fendrichen binnen und buissen der stat gefenklich genomen, auch den Seignion Vasless, coronel van Zutphen, der zu dem ansclag villicht komen, im Minderbroder-cloister in einer monchskappen und beschoren wie ein monch mit dem kop genomen, do den Francois Martini Stella, commissarien der Staten, den der coronel gepinigt und gefangen genomen, uis den fesseren genomen, uff den mart gefurt und sie samt den burgern dem in namen der Staten gesworen, innen erlich uff Bruissel mit allem bericht geschickt und erwarten, was sie mit den gefangen coronellen, heubtluten und andern willen statueren und handlen. Ein doctor Westendorp ist auch binnen Groningen gefangen, der umb die zit allen adel des landes uff ein kostlich banket geladen, nit gutter meinong, wie man sagtBd.2, S.338.
 
[730] anno 1576 den 29. novemb. von doctor Wernero Schenck min actacontraAgnes Wolffs witib Jacobn Voiß widder laissen holen. Dan unser commisariuus dechen zu sant Cunibertz hat innen sampt dem l. Medendorpio zu assessoren und beisitzern bekomen. Disser d. Schenck hat mich inß dritte jar filfeltich und vergeblich laissn sollicitern und alle zit gesagt er wult der sachen helfen er were fertich daß doch nichtzs war und dweil mir gesagt waß, er diente Agnesn in einer sachen zu Speir, magt mir daß ein boese argwon, daß er mir verdagt war alß sult mit Agnesn einverstant haben die sach moitwillich uffzuhalten, wie ich daß rechtlich hab vorgeben. Ich hoffte die sach sult desert sin. Agneß wolt noch nach 7 jaren uff ir libello appellatorum geantwort habenverzierte Punkt.
 
Anno 1576 den 30. novemb. ist meister Albert Bartscherer dochter und balde darnach noch ein dochter im Zynßhauß neben Weinsberg gestorben, dan sie waren kortz in daß contagiose vergifte hauß gefarenn. doch sin es bequemer reiliger und dem hauß Weinsberg an der muren unschedlicher nachparn dan der schartzeweffer seliger gedechtniß. Und es bestonde sich eitz mit dem sterben etwaß zu stollenverzierter Punkt.
 
Anno 1576 den 30. nov. was Fridrich Kurtzrock, zolschriber van Andernach, von wegen des zolners hie und bezalte die renten. Die goltgl. rentn hatten, worden mit enkel goltgl. oder ko. daler bezalt, und die dall. hatten, den wolt er nit dan 52 alb. an anderem gelde geben, da doch die verpotten dall. uff 9 mr. gestigen waren und ohn zweifel alte dall. oder richtzdaler sin belacht worden. Wie ich das gelt nit nemen wolt, ist er damit hingezogen. Andern haben 52 alb. dismal genomen. Ich solt 25 dall. haben von miner hausfrauen Bars herkomende und noch 25 dall. von miner motter herkomende uns vieren zustendich. Ich wolt nit dan enkel daler haben, wie es noch faren wirt, mag die zit erleren; ich mach den zolner selbst schriftlich oder montlich aviseren, wa das nit hilft, minen gnedigsten herrn und und churfursten clagenBd.5, S.105.
 
Anno 1576 den 3. dec. hab miner steifdochtern jonfer Brigitten Ross zu sant Maximinen einen breif geschriben und 1 ratzeichen geschickt, da befor miner dochter suster Engin cloister jonfer in der Reimersgassn iren mertin geschickt, auch da befor jonfer Barbar Hersbach zu Marienforst einen 1/2 daler, hab also gut kuntschaft mit minen geistlichen jonfern und frunden gehaltenBd.5, S.106.
 
Anno 1576 den 4. decemb. hab die scheffen am Hohengericht widder ein decret hangender appellationcontrainhibitionem gefelt, und erkant, die erbgenamen Sophiæ Korth sultem uff Ecken articulos contradictionis scrinei antworten. Haben also partheilich die sachen gescheiden und viß einer zwa willen machen, und die parthien uff kosten triben. doch hat man ein inhibition vißpracht und dem gericht und scheffen uff ein peen ferner zu procedern verpieten laissen. Dan der ansclag war uff irer sithen nit uffrigtichverzierter Punkt.
 
[730'] Anno 1576 den 7. decemb. ist Lensis Fasbender min haußgeseiß in Vuylappelßhauß an der Hoeportzn peste gestorben sin frau war auch dar an kranck standt uff.
Item 9 starff Walraf Blanckenbergh uff der Santkulen dem ein bein (öffnende Klammer fehltdaß er zubrochen hat) abgesnitten war.
Item den 10. decemb. Henrich Dussel in der Bottegassen ein seir richer man. Hat lang am wasser kranck gelegen.
Item den 30. decemb. jonfer Guthe Rodekirchenß doctor Henrich Sudermanß hausfraw. War etlich jar kranck gewest. Und andern mehe storben umb disse zit.
 
Anno 1576 den 7. dec. hat min broder ein eirst gehat, firnen wein zu Weinsberg umb 7 alb. die quart gezapt. Es quamen eiz fil zep uff einen hauf und fast wein an den kranen, das die wein bestonden abzusclain, das gmein folk sparte, war arm, der wein zu deur. Mir anderen hilten dischs uff der stoben zu Weinsberch wie vor, nit an der winkistenBd.2, S.340.
 
Anno 1576 den 9. dec. enstunde ein brant in der Weverstraissn in eins schiffmans haus, der den tag zuvor hinuff gefarn was und im haus firken abgetain waren. Diss war uff sontag glich under der predigen und sie quamen in die kirch s. Jacob gelaufen, etliche reifenreiff in der Handschr.: aff, aff, die andern: stich durch, stich her, meintenmeinter ebenso.ledern emmer und leitern. Das folk war erschreckterschreck ebenso., verstunden, man wolt die bilder abwerfen; die andernNämlich: verstanden, glaubten zu hören.: stich toit; stunden alle uff, leifenleiff in der Handschr.uis, der caplain leif auch vom stoil, ich war auch nit wol zufriden. Derglich rumor quam s. Laurenz in die kirch, da dasmal seir vil folks innen war, und ander mehe kirchn, das sie ausleifen und sich argers besorgten, doch bleifs gut und brant das allein affBd.2, S.340.
 
Anno 1576 den 16. dec. mach Conrat Eck mit 3 pferden hinwech geritten sin sonder adiu siner frunde, in kreich oder wohin, weis man noch nit eigentlich; hat sin neue magt im haus gelaissen, helt der kost; das groisse haus und zinshaus staint eiz ledich, das wol gutten zins mogt gelten, die far fieret nit, leuft uff. Was gutten verstendigen hausmans ist dasBd.2, S.340.
 
Anno 1576 den 20. dec. uff s. Thomas abent sin die gerichten in Coln gesclossen und min amt rheinmeister und richter in der weinscholen hat auch sin ende, das ich und Johan Pastor zum Swarzn Horn uff dem Altenmart abgestanden sin. Ich hab diss jar da bar an presenz 42 gl. bekomen, dess hab ich vil versumet, so sol ich uff der rentkameren ohn das haben 5 radergl., so hab ich noch 1 goltgl. bekomen und mach 1 daler van den boissenboiss in der Handschr., gemeint ist Ws. Antheil an den Gerichtsbussen.mir zu teil werden. Nichtz beswirnis hab ich dargegen gehat, dan der frauen in der winscholen 2 ratzeichen vor offergelt geben. In unse stat sin rheinmeister worden Johan Peil van Neus und Clais Krufft, so bliben Herman von Merhem und Arnt MaisBd.2, S.340.
 
[731] Anno 1577 den 25. decemb. uff christag fengt ein neweß jar an dan man schreibt nach der geburt ihesu christi. Got geb daß es friden bringe und seligkeit.
Und hab min christfest s. Jacob gehalten. In den hilligen tage stil und nirgen mehe dan bei minem neiffen her Christian Ordenbach uff s. Johanß evangelisten tag zu gast.
 
Anno 1577 den 30. decemb. ist Peter van Rhade schartzeweffer min hausgeseiß uff der Bach in Pauls hauß zum Achten sant Jacob erwelt worden vor hin und eitz deß raitz gewesen.
 
Anno 1577 den 31. decemb. s. columben und s. silvesterß tag daß alte jar besclossen. Den abendt still gewesen, dan min broder zapt eitz wein daß er damit zu thoin hat. Waren under unß stillich frolichverzierter Punkt.
 
Telosin griechischen Buchstaben
 
[731'] Anno 1577 mit godt angefangen.
 
Anno 1577 eirsten januarii sin min sustern Maria, und Catharin und ir haußwirt Dutz zu unß minem broder Gotschalck suster Sibillen und mir inß hauß Weinsberch da mir kost halten komen, und samen gerechent waß mir an fharen und gerichtzskosten diß verlitten jar in Conradt Ecken sachen vißgeben. Auch etlichen bau zu Dormagen und etwaß funeralien von unser motter seliger gedechtniß. Auch deß rest und uber laufs deß breifs und pension zu Andenach und fharen an Bedber glich gemacht, also daß obb. verlech sich zu 90 gl. 17 alb. 3 h. ertroge. Hie von wirt man in eim zittel sub dato anno 77 den 1 ja. weitern bericht finden. Und sin do den abendt alle bei unß zu gast pliben und frolich gewest, das newe jar untf..
 
Anno 1577 den 2. janua. min ein aim min firdel ratzwinß mineß gewaß allein vom verlitten herbst in der Achterstraissn vur 5 daller 15. alb. verkauft daß foder zu 33 dall. gerechent. Alsulch mißwaß warß diß jar gewest. Daß faß sult ich widder haben.
 
Anno 1577 den 3. januarii uff dinstagh war ich 59 jar alt worden. Mineß geburtzstagh sonderlich nit gehalten. Dan mit 2 knapkoichn und 1 quarten weinß gedacht.
 
Anno 1577 den 6. januarii der h. drei koninck tag ist Peter Weinsberch und lisbetgin Horns hauß koninck und koninckin worden.
 
Anno 1577 den 9. januarii wie vorhin den 5. ja. ist j. Frantz Haitzfelt der jonger bei mir gewest und verheischen ich wult 14 tag mit den 2 pensionen von Ducker zu Uda gedolt haben mit dem proceß im Sal stollen so wult er mir 40 goltgl. selbst prengen. Sulchs hat er bei mir erhalten, sorgte aber er wurde faelen.
 
Anno 1577 den 10. jan. mach ein scharmutzel bei Mastricht gehalten sin zwischen etlichen prinschischn fenlin lanzknechten, solten Schotten gewesen sin, und den Hispaniern, die uis der stat an sie gerauscht waren, dandass in der Handschr.die Hispanier hatten Mastricht hart besatztBd.2, S.341.
 
Anno 1577 den 11. januarii hat mir jonffer Anna van der Reck widwe van Hall den termin van l. anno 76 gefall_ 32 dall. durch Steffen Druge zugeschickt, dar an gebraichn 2 gl. 19 alb. 6 h. das es nit richtzdaller waren, drumb kein quitantz geben, dan ir geschriben.
 
[732] Anno 1577 den 15. jan. haben wir unsern swager Johan Paulus und suster Tringin uff der Weierstrassen zu gast geladen und uns mit innen beratsclagt und verglicht, das Gotschalk von Weinsberg, mins broder Christians son, dweil er zum studern kein gnogde het, das er das zimmeramt leren sult. Dan ob es wol ein swair amt were und nit so zirlich, so were es doch ein erlich amt, dar gewiss das broit an zu verdienen were, wie esD. i. wie es auch.einem misglingde; es wurden feine baumeister draus, der man in Coln nit untraten kunt; durft nit dem leermeister zugeben, wie fassbender und andern 30, 40 und mehe zugeben moisten. Das fasbenderamt gefeil minem broder und mir gar nit, wiewol sin motter und andern gnogde darzu hatten, dan es ware vermangfeldigt, wurdenwurde in der Handschr.fil suffer dran; der gelt het, mogt glichewol handlen mit winen und zappen, was amt er geleirt het. Nuhe war Gotschalk vurhin uff der reimsnider gaffel ingeschriben und von sim steiffatter zu leren angenomen, aber dweil der kein narung hatt noch remen machte, wolten mir in nit da laissen. Als mir kurz druff meister Evert, dom-zimmerman, zu wegen prachten, der in annemen wolt, und etliche van den frunden noch mit dem zimmeramt nit zufreden waren, nam in swager Peter Alsteden an, etliche monat zu versoichen, off er ein schriber mogt werden, und das den frunden zu gefallenMit Alstede macht der junge Gottschall im März eine Vergnügungsreise durch die Mark, Berg, Westfalen bei Dortmund, Bl. 734', genaueres ist nicht angegeben.. Also hat man mit dem zimmeramt gestolt, und ob wir wol am schriber zweifelten, dan er nit latinischs ware, leissen mir es doch zu versoichen zu, ob es nit gerete, so lert er doch die hant fertiger zu schriben wenen, kunt nirgen an schadenBd.2, S.341.
 
Anno 1577 den 15. jan. hat uns der halfen zu Mauenhem zu sinem kindtauf geladen, das min broder und Lisbetgin Horns gehaben, dar mir scheir alle uis Weinsberg gewesen; war gut witterBd.2, S.342.
 
Anno 1577 den 20. januarii hat min broder Gotschalck sin krentzgin der kirchmeister und achten s. Jacob im hauß Weinßberch gehalten, den andern tagh sin frunde zu gast gehat, sin sustern broder swager sinen gesellen, hat wol wein verthan wie deur er war.
 
[732'] Anno 1577 den 22. januarii bin ich in guttem glauben an ein drittendeil von halfschit zwier heusser oben uff Bach zur Hardefufst genant im schrein zu Arsberch in lib. porta Panthaleonisunterstricheltzu behoif mineß broders miner suster Marien und Cathrinen und miner selbst geschriben worden, dan jeder und jede hat 5,5 dall. beigelacht, summa facit 22 dall. jeden zu 52 alb. cur. am schrein 1 gl. vur das geschricht und 16 alb. vur die werschaft hab vißgeben. Daß diß in guttem glauben zu aller behoif beschein da von sol ich ein hantschrift in gmein kist lagen. Umb unkosten zu verhutten begerten sie das ich allein geschriben worde. Diß drittetheil von halfscheit der zweier zinßheusser hat man von Goddert Kempen und Cathern von Mulhem inwonern zu Coblens gegolten die seir druf driben und geltzs bedurftich waren. mir begerten es nit zu gelten, deden es doch umb das mir ein geregtigkeit am erb hetten dweil mir Goddert Kloppen van Ichendorp und Elsgin elude ir lebtagh zur wonong vertroist hatten damit mir unß zusagen deste beß halten mogten. Nota. Dißmal ist auch Peter van Rhade schartzweffer an daß drittetheil von halfschit Pauls von Caubs hauß geschriben, dar vor er swager Goddert von Coblens 70 daller sol geben haben, alß er sagt, weiß nit ob die fhar da von abgezogen sol werden. Wa aber diß geschricht mehe dan daß dritte theil von halfschit helt, so ist es geirret, und ist widder miner hausfrawen Weisgins testament, dan ich hab an Hermanß irß sonß halfschit die leibzucht und veirthen dheil eigenthumbs, auch pene nomine mir zu erfallen umb irthumb deß Lantzelroder hofs, auch mir anzupieten, an irß sonß Johanß theil ists richtich.
 
Anno 1577 den 28. jan. sin drei richzkreiz zu Coln gewest, der churfurstlich, Rheinischs und Westphelischs, dan man besorgte sich vor den HispanischenHispanische in der Handschr.kreichsluten zu Mastricht und anderswa ligende, dieweil sie von den Nederlendischen Staten proscribeirt und verfolgt warenVgl. Fr. v. Bezold a. a. O. Bd. 1, S. 246, n. 32 nebst Anm. 1, 2, und unsern Erläuterungsband..Bd.2, S.342
 
Anno 1577 den 30. januarii mach swager Arndt Cursener von Bacharach mit siner husfrauwen hie in Coln sin gewest, und haben mir nit zu gesprochen. Villicht ist er verzornt vor eim jar und lenger, do er von mir begert zu wissen, waß geschein sulte mit dem erbfhal nach minem doede, do ich unlustich wart und im und sinen swager van Byng der mit im war, druf keinen bescheidt wolt geben.
 
[733] Anno 1577 den 1. febr. hab ich miner suster Sibillen 7 gl. gedain, darvur sie 6 stein flachsflach in der Handschr.gegolten, uff das sie zu spinnen hette, dan ir quam gein frenzenwirk zu; das gewin sult sie selbst halb habenBd.2, S.342.
 
Anno 1577 den 4. febr. ist Theodorus Lyndius, artium magister, zu mir komen, das er min knecht sult sin, minen neifen Hermannum mit instituern, und ein jar gemedet vur 3 daller, ein par schoinBd.2, S.342.
 
Anno 1577 den 4. februa. war swager Alstede bei unß uff dem konincks essen und den abendt ist Gotschalck van Weinsberch mit im heimgangen sclaffen und im ad probam zu dienen und schriben. Und wie er da war, quam unß ein deinst vur von Lodowich Wissenburch zum Raven uff dem Altenmart der mit sidenwirck und zeichen handelte, aber mir wolten Gotschalck sich mit dem schriben uben laissen.
 
Anno 1577 den 5. februarii Entgin in der Reimersgassen ein scheffen koichen und ein schreckenberger geschickt. Item 6 feb. zu sant Reineldt uff eim konincks essen gewest, miner nichten Merien Ordenbachs koninckin 1 firdel ratzwinß und ein rhaitzichen in die handt geschenckt und miner nichten daselbst jonfer Feigin Elspe ein scleffer. Disser Feiginß motter fatter und minß fatterß fatter solten broder sin gewest, haben mir mallich ein sweißtuglin widder geschenckt. Item den 7. feb. miner steifdochter jonfer Brigitten zu sant Maximinen ein scheffenkoichn geschickt.
 
Anno 1577 den 10. febr. haben die Staten der Nederlanden das scloss zu Utricht ingenomenThatsächlich am 11. Febr., Vertrag vom 9., vgl. Van Vloten a. a. O. S. 172, dazu die Lieder bei Van Lummel S. 282 u. 284., darvor sie etliche wochen gelegen und ein zum andern frei in geschossn, die Hispanier, so druff gewesen, laufen laissn. Folgens haben die burger auch die Deutzsche knecht uis der stat vertriben, dan sie in nit sier nutz waren gewestBd.2, S.343.
 
Anno 1577 den 14. februa. umb diß zit ist unß alt abgestanden halfen zu odormagen Johan Gordtzson uff sinem angenomen pachthaiffe zu Boichem bei Mulhem gestorben.
 
Anno 1577 den 15. februarii haben wir beir gefasset zu Weinsberch 46 aimen von 11 mald. 1 s.u gebruwen. Daß maltz galt 5 gl. weis 7,5 gl..
 
Anno 1577 den 16. feb. ist mir angezeigt wie min eidom Georgen Volckquin daß hauß Buderich under Kestern verkauft hab vor 3700 daller wie im min dochter Drutgin Roß sulchs in irem lesten erleubt hatt. Hier viß hat minem sohn [733'] licentiato Wilhelmo Roß sin 700 dall. die er druf hat abgeloist. Item wolt 1000 dall. vor sin heilichs gut inhalt irer beider testament inhalten. Item 300 dall. scholt so vißstunde wolt bezalen. Item wolt an sinem wonhauß vur s. Mattheiß 400 dall. heubtsummen fharn ablagen. Item 300 dall. dar an verbauwen, also solte nit 1000 dall. verplibenn. nuhe were zu fragen ob ich sinen kindern mehe schadens gethain dan er selbst, dweil er so seir mit dem monde vur sin kinder gesorgt.
 
Anno 1577 den 17. februarii ist Herman van Weinsberch minß broder Christginß son kranck worden daß er nit zur Bursen kont gain, fillicht van kelten. ist doch balde widder gesont worden.
 
Anno 1577 den 17. febr. soll der frede in den Nederlanden zwischn Don Johan de Austria und den Staten, durch underhandlung keiserlicher commissarien uffgericht, publiceirt sinDas 'ewige Edikt' vom 17. Febr. wurde in seinem Wortlaute der Welt sogleich durch mehrere Drucke mitgetheilt: aus Frankfurt in der k. Bibl. Berlin, Tk 4401, n. 2 u. 28 (vgl. oben S. 337 Anno 3), aus Niederland von Plantin das. n. 27, aus Nürnberg das. Hist. Flugschriften 1577, 1, aus Augsburg 1577, 1 a (auch in München, Liturg. 487, 19), unbezeichnet 1 b, aus Köln (durch Nicl. Schreiber uff den Katzenbauch) Flugschr. 1577, 1 c u. Tk 142, n. 5, aus Niederland von Wilh. Silvius das. Tk 4401, n. 12. W. hat derartige Veröffentlichungen gekannt., das die Hispanier mit dem raub zu Antwerpen und anderswa samt einer groisser summen geldes in zu geben darvon zehen sulten, alle scloss und stet den Staten inrumen; dess sulten sie beidersitz bei der catholischer religion und privilegien pliben und Don Johan vor iren gubernatorn annemenBd.2, S.343.
 
Anno 1577 den 18. februarii meister Anthoin Ercklenß scholmeister sin kindt Herman uff der tauffen gehaben mit dem preceptor s. Anthonii und doctor Krudenerß frawen. Habe 1 goltgl. 1 dall., ein teschs und anders geben.
 
Anno 1577 den 18. februa. hat min halfen Wilhem zu Swartzm 5,5 mald. kornß 1 s.u 1 firdel und 1 kapun uff min 16 mald. die ich zu pacht haben sult geschickt. Diß sol sin eirste jar sin, deß ich mich nit bedanck.
 
Anno 1577 den 21. februarii den eirsten donnerstach in der fasten ist meister Daem Kreitfischs reimsnider zum Fferman s. Jacob uff die alte forme erwelt, dan meister Gerhardt van Monhem hat vorhin den 10. feb. gutwillich abgedanckt.
 
Anno 1577 den 21. febr. hat ein rat der stat Coln die salzmudder zu torn heischn gain, umb das sie etwas mehe vom salz und korn mesgeltz namen, dan von alters bruchlich; sprachen, der churfurst hetz in erleubt. Derhalb erzbischof Salentin uber einen rait erzornt wart, den geschenkten, verehrten wein nit gewolt und die schiffart vor Bon verpotten, derhalb ein rait mandata uis den camergericht uisbrengen moisteEine weitläufige Angelegenheit, vgl. den Erläuterungsband.. Worden doch balt darnach schiff und salzmudder lossDer Schlusssatz ist von W. später hinzugefügt..Bd.2, S.343
 
[734] anno 1577 den 28. februarii Andreæ Kop notario communi in acila von den artis secundæ justius im salle zwischen Agnesn Wolffs und mir den Lantzelroderhof betreffende im bezalt 25 gl. current, dan er hat lange nichtzs bekomen. Dem procuratori surorio bin ich noch fast schuldich.
 
Anno 1577 den 28. feb. starb min haußgeseiß Laurens van Duren schoinlepper in Vuylappelß hus neigst Cronenbergh peste, nit lang da befor waß min ander hausgeseiß Laurens van oussem fasbender und Derich van Lyntla und so vil kinder und jong leudt van Weinsberch umb daß ort biß an Cronenberch 15 personen peste in kurtze zit in so klinem begriff. Requiescant in pace. Und umb diß zeit vur und nach starb es noch fast in und umb daß kirspel s. Jacob.
 
Anno 1577 den 4. marcii hat man am Hohengericht ubertagzit gedingt. Man war besorgth daß mir die 20 goltgl. und ander fhar am Schricht bezaln solt, aber sie wart doch in abwesen Conradt Ecken von Henrichn Rossn bezalt, deß mir unß nit versehen hatten.
 
Anno 1577 den 10. marcii starb unser neif Peter von Halfern in sinem haif zu Seine war lang geracht gewest, ein vernoimbder burger und rhaidtzman in siner floir, folgenß durch scholt und burgschaft vur ertzbischof Hanß gebhardt von Mansfeldt seir zu ruck.
 
Anno 1577 den 12. marcii in actu magisterii ex parte domine pauli kuchonij regentis burse laurentionæ gewesen tanque essencialis.
Den 14 marcii uff Adam van Delfs banneressen uff dem Bottermart tanque essentialis gwesn.
 
Anno 1577 den 16. marcii sin die provisorn der armen s. Jacob an 10 dall. fharn termino lichtmissn geschriben an Johan Noltzn hauß under Spermecher inhalt deß schrin Columbæ in lib. litus lupi. Diß geltz ist 110 daler von Jurgen Kaldenbach zu behoif jeder sondach 8 h. zu besserong deß roggelginß van 4 heller und 40 dall. viß dem mullenstein, vur zwa spenden uff zwein tagh, auch 50 van der magt Elisabeth van Ham zu Weinsbergh dar vur man irTilgung: 3; durchgestrichen2,5 daler verschriben.
 
Anno 1577 den 21. marcii ungeferlich mogen die Hispanier vom casteil zu Antwerpen abgezogen sinAm Abend des 20. März, vgl. den Brief bei Van Vloten a a. O. S. 178 Anm. 2, auch Groen Bd. 6, S. 19.; der von ArschotPhil. von Croy, Herz. v. Aerschot, Prinz v. Chimay.und andern von den Staten habens ingenomen, dan innen war das gelt des vertrags erlachtBd.2, S.344.
 
Anno 1577 den 20. marcii hab ich minem son Wilhelmo Roß l. den besiegelten rentbreif den mir d. Conradt Betztorf zugestalt widder uberliebert. Da von mir l. Roß widder ein handtschrift und recognition gegeben, in miner breif kisten zu finden.
 
[734'] Anno 1577 den 23. marc. ist Gotschalck van Weinsberch, mins broders son, mit swager Alsteden in das lant van der Mark, Berg, Westphalen, bei Dortmunde gezogen, der ort besigtigetBd.5, S.106.
 
Anno 1577 den 27. marcii ist min broder Gotschalck und sin hausfrau Elisabet an 15 daler fhar renth uff stapedii aptekerß hauß bei den Mynderbrodern inß schrein geschriben die sie gegolten vor thaller 300.
 
Anno 1577 den 30. marcii ist ein feur im Morian zu Deutz in der nacht angangen durch den knecht versaumet, und sin wol 104 heusser verbrent worden.
 
Anno 1577 den 31. marcii und dar umtrintDurch den April.haben sich die Hispanischen und ander kreichsleut umb Mastricht vergadert mit groissem schatz, vil pferden und wagen, in meinong, uis den Nederlanden zu wichen, wart aber uber die bestimte zit verweilet, das allerlei bedenken machteDiesem Abzuge gilt das Spottlied unter der Aufschrift 'Hoe die Spaensche hoeren comen klagen, om dat men de Spaengiaerts wil verjagen' bei Van Lummel S. 284..Bd.2, S.344
 
Anno 1577 den 2. apr. uff den abent hathat fehlt in der Handschr.das ecclipsis lune sich eigentlich sehen laissen, das im vollen licht bei clarem himmel der mon gar dunkelroit worden, das es finsternis uberal war, und wie sich der mon ein finger breit sehen leis, wart es uberal widder hel und clarBd.2, S.345.
 
Anno 1577 den 7. apr. min parschfest zu s. Jacob gehalten. Den 9. apr. starb der l. Horstgin, den ich neulich umb miner sachen zu Uda beratsclaget. Den 10. apr. starb der prior zu herrn Licham allet peste, das macht widder einen schreckenBd.5, S.106.
 
Anno 1577 den 10. aprilis finge an min broder Gotschalck daß stufgin zu bawen im hauß Weinsberch unden neben der kamern das ein sclecht kamergin oder conturgin plach zu sin. Wirt in wol etwaß mit dem pleistern isern oven und gemeilß und finstern kosten.
 
Anno 1577 den 14. aprilis sontag nach parscha im conuent Marien betlehem in der Reimersgassn zu gast gewest vor Engin 10 dall. bracht de termino prima maij, Engin 1 zichen 8 alb. geben, 1 firdel ratzwinß geschenckt. Item 21 april. uff s. nach gotztragt zu Crutzbrudern uff der kermiß gewesen. Item den 28. aprilis uff der kirmiß zu Carmeliten gewest, den prior geleit der das h. sacrament troge. Item den 23 april. uff joris tagh sin mir in minem wingart frolich gewest. Item den 24. ap. straf m. Johan van Zulch rector burse Coronarum. Item den 27 april. straf her Anthonius Lobbrich ca. Georgij.
 
[735] anno 1577 den 27. april. quam Florus wilhmßzon von der Gau zu Coln, der mit minem broder sin dingen glich zu machen hat, recessit 4 maii.
 
Anno 1577 den 29. aprilis uff montag nach jubilate memoriam Barbare von Gladbach gehalten zu Weinsberch in der kamer. War dar Herman Velbart scloßmecher ind sin husfraw, in deß pastors stat der offerman sant Peter hatten 1 firdel weinß und hatten sie uff der portion.
 
Anno 1577 den 30. april. uff s. krinß tag zu Mawenhem zu kirmiß bei der herrn halfen zu s. Cunibertz gewest. Alle unß hausgesinde war da gewest.
 
Anno 1577 den 1. maii ist min broder Gotschalck mit Florentz von der Gau viß Hollandt zu Orsel Weslinck und Herrn Mulhem gangen den zweiten maii widder komen. Hat mitler zit und darnach unufhurlich seir geregnet.
 
Anno 1577 den 4. maji sin zwa jonfern van Delft uis Hollant, Johan Abels des burgermister daselbst dochter, gnant Haduwich und Marie, bei uns zu Weinsberch in die kost komen, und zwei jongern ire sustern bei Cecilien Numartz Boven-Muren. Die eltern hatten 1 son und 12 dochter in leben, waren gutte catolische leut, dem konink getreue, derhalb uis Hollant vur 4 jarn zu Coln gewichen; waren rich, ir kostlich haus wart in abgenomen, 1000 daller jarlicher renten an den Staten in Hollant ingehalten und ir schuldener waren verdorfen, verstorben. Aus mitliden hat sie min broder ingenomen, dan dweil es frede warAnspielung auf das 'ewige Edikt', vorher S. 343., zogen die eltren mit den andern kindern heim, ire dingen zu stifflen, dorften disse bestetlichen nit mitnemen, vertrauten sie uns. Gingenginge in der Handschr.alle an einen dischs zu zehen person, broder und sin frau, min suster Sibilla und ich, Lisbetgin Horns, die 2 jonfern, Peter Winsberg, Herman Winsberg, Theodorus Lyndius, min knecht, ohn 2 megde in der kuchen; die jonfernjonffer ebenso.sulten ungeferlichunferlich ebenso.die kost bezalenBd.2, S.345.
 
Anno 1577 den 9. majiAm 11. Mai nach Lossen S. 490.ist ein gewaltich domher, herzoch Ernst von Beiern, bischof zu Frisingen, herlich zu Coln komen mit vil jonkern, knecht und perden, in die probstei s. Andree loceirt. Und als einer van ManderscheitGraf Hans Philipp v. Manderscheid-Gerolstein; der Verzicht war früher erfolgt.im dom abdankteabdancke in der Handschr.capitular zu sin, ist disser herzoch capitular worden, zu capittel und choir gangen, hat sich auch folgens zum preister laissen weihen und sin eirste miss s. Gereon gedainVgl. Lossen S. 516-518., ginge in der crutzwechen in der station mit umb. Er solt gutt jesuitischs sin, war auch etliche jar zuBd.2, S.345[735'] Rom bei pabstlicher heiligkeit gewesen und uff das mal, do herzoch Carl Fridrich van Gulch, Cleff, Berge zu Rom starfVgl. oben S. 292.. Nuhe erzbischof SalentinSaletin in der Handschr.van Isenberg vorhabens, das stiftstiff ebenso.Coln und churfurstendomb zu resignern, abzudanken und ein dochter von ArburchArenberg, s. weiter unten.zu truwen, derhalb ginge eiz stark das gerucht, disser von Beiern sult churfurst werden. Dan es waren dasmail zwein legaten von Rom in Coln: Jaspar Gropper solliciterten vor Beiern zu Munster, da irten sich das capittel in der chur, das herzoch Wilhem Johans von Gulch, Cleff, Berg, der renuncieirt hat, widder annam bischof zu Munster zu pliben; der ander legat De PortiaGraf Barthol. Porzia., ein Italianer, solliciteirde heftich vor den von Beiern am domcapittel, hilt vil gemeinschaft mit den Jesuiten, aber etliche domherrn, wie man sacht, sulten mit sulchem groissengroisser in der Handschr.fursten von gesclecht und anhank nit so wol zufriden sin, besorgten sich villicht einer reformation oder etwas anders. Wie es faren wirt, mach die zeit erlerenBd.2, S.346.
 
Anno 1577 den 17. maji starb Lisbeth Horns gnant Staders (das sie dar geborn) peste, war mins broders frauen broders naturliche dochter, an ein assenmechr uff der Bach bestat, und s. Jacob in den gank begraben. Uns klein megtgin Tringen was auch bei sie getain zu dienen und kremerei zu leren, wart auch krank, starb und leis es min broder in die kirch s. Jacob in Bulsgins grab lagen. Umb diss zit starbs noch fast uff der Bach, in der stat, zum Beren uff der Hoeporzn, 6 personen fremde uis der stat begrabenDas Begräbniss in der Stadt war ihnen verboten..Bd.2, S.346
 
Anno 1577 den 16. maii uff himmelfartzs tag mit m. Christgin van Siberg zimmerman uff der Hoeportzen gehandelt, das (er) Gotschalk Weinsberg annemen und das zimmermampt leren solt, des er zusagt umb Johannis, mir meinten nativitatis, er meint decollationis, war ein misverstant. Diss quam also zu min suster Catharin, leiss sich hoeren, ir eidomb kunt wol von andern knechten gelt haben, ob man Gotschalk auch gelt wolt geben. Daruff bedachten mir uns, sagten, dieweil er nit latin kunte, wurde er von einem schriber nit geratn, sie sulten etwas gedolt haben, mir wulten umbsehen, das er ein ampt leren sult. Mir meinten, er het mit schriben die kost kunnen verdienen, aber uns duchte, swager Alsteden hat im nit vol wirk zu geben, schickte in vil botschaften und uis der stat, das er im sin kost saur machte. Ich hat auch m. Wilhm Brocher ½ richtzdall. geben, das er in grammaticam und latin leren sult, wie Alstede vurgeschlagen zu zeiten, ein off drei stunden im tage; aber das ginge nit vor sich, kunt es nit wartnBd.5, S.106.
 
Anno 1577 den 21. maii finge es mit grossem regnen an. Regnet uff min bet daß ich van miner sclaifkamern moist uff dem sale zu Cronenberch etliche nachten sclaiffen.
 
[736] anno 1577 den 24. maii hat min broder am Kranen noch 5 stuck elsaser wein daß foder vur 60 dall. gegolten, dan es war boiß witter und leif spait inß jar mit dem blohen war nirgen gewach.
 
Anno 1577 den 27. maii uff montag zu pingsten bloit gelaissen, ich die leber ader am rechten armen, die jongen Herman und Gotschalck minß broderß kinder jeder im lincken armen an derTilgung: rechte; durchgestrichenin der median. Min broder suster und ander mehe auch ader gelaissen. Gotschalck der jongk wart zweimal gesclagen derhalb etwaß swimeltich.
 
Anno 1577 den 30. mai starb Wilhem von Swelme, ein achter s. Jacob, in armoit bei siner dochter an der Wurpelportzn, war sins hantwirks ein buddenbender vur den Carmeliten gewest, folgens des raitz zu Coln, wart seir alt und armBd.5, S.107. Disser hat dem kirpsel zu siner halfscheit deß haus uff dem Weitmart verholfen (wie oben) daß es der kirspels schoelen wart, das hat ich bei im zu wegen pracht. Licht s. Pauls begraben.
 
Anno 1577 den 1. junii bin ich bei Wilhm Heithusen scholtissen zu Uda und Marien siner hausfrawen im spegler haif uff s. Maruirenstrassen gewest, da ich in uisiteirt hab in siner kranckheit da er daß wasser loede und im den wein geschenckt, kuntschaft mit im gemacht, im min sach verzalt, und breif geben zu uberschicken an die vormunder deß jongen Duckers zu Uda, dan disse breif hat der l. Horstgin vor palmtag von mir untf. zu uberschicken, waß kranck worden und die breif nit uberschickt die ich eitz nach sinem doede van der widwen bekomen hatt. Dar in ich mich beclagt wie der jonge Frantz Haitzfeldt in anuario bei mir gewesen mich inwendich 14 tagen zu verrichten vertroist, were dem biß noch nit nachkomen. Mit beger sie wolten kosten und den proceß verhutten sich und mir zu guttem, und breif und siglen nachkomen. Und hat mir der scholtiß dissen breif bestalt, er stunde mich aber ubel an, war kurtborstich und die bein waren in seir dick. Docktor Birckman wult im daß wasser abtriben.
 
Anno 1577 den 9. jun. uff s. Jacob gotztragt bei meister Wilhem Euskirchen hamecher neben dem Mullestein uff der Bach, einen kirspel-achten, uff sinem krenzgin den nachmittag mitsamt den kirchmeistern und achten gewest. Er begert den pastor dahin zu beroifen, das im dasmal ex gratia vergunt wart, dweil es kirmistag war, sunst wult man den pastor ordinarie bei dern geselschaft nit haben uis vil ursachen. Dem pastoir hat man neulich 6 richzdaler contribueirt und geschenkt und innen unthaben der kirmis wie am verlitten jar, vide ibiBd.2, S.347.
 
[736'] Anno 1577 den 12. jun. mit m. Hansen Smidt von Lunschit uff der Breiderstrassen, urwirker, ein verdinknis gemacht, das er das urwirk s. Jacob nach aller noitturft rusten sol, das es recht gae und sclage, dan das rat was versclissen, ginge nachtz 1 off 2 stunden zu gerade, und sol einmal darvur haben 6 gl. curr. und dan jarlichs aller ding im bau zu halten ohn die seile 3 gl., half Christi und half Johannis, inhalt eines uisgesneden zittels davon uffgerichtBd.2, S.347.
 
Anno 1577 den 14. junii hab ich breif von den vormondern Duckers kinde zu Uda under dato den 12 junii bekomen, da sie mir antwort auf min uberschickte breif schriben, wie sie j. Frantz Haitzfelt geschriben und min bref mit zugeschickt, und hetten dar uff bescheit bekomen inhalt siner beigelachter bref uff den 11 junii dateirt, wult ich nuhe sinem beger nach ein zit lanck mit dem proceß stollen were ir gefallenß, wa nit sult ich in schriben wes sie sich verhalten sulten. Haitzfelt aber hat zu in geschriben, er hab bei pensionen da ligen gehat (daß sint 40 goltgl.) het die den curatorn uberschicken willen der bot het sich die zu untf. besweirt. Sin son wer auch bei dem l. Weinsberch gewest gefragt ob er sie untfangen wult, dar uff Weinsberch geantwort, iha wol in namen der vormunder sunst nit. Mitler zit het er das gelt sinen halfen im lande van Geller in iren utersten nothen vorgestreckt, bittendt gedolt zu haben und zu erhalten, wult alles dissen somer clar machen, auch daß heubt gelt oder verschribong. ich kunth nit so fast uff Haitzfelts vertroistung stain, sin son het mir zweimal geschriben und auch gefaelet, da mit leif die zit umb und were nitzs dan verzoch, der zu beiden sieten schetlich sin mogt, und begert sie wulten den ernst ankeren und pfende gesinnen. Uff disse meinongh hab ich auch an die widwe Duckerß geschriben, das sie die sach befordern wult, sunst moist ich hie den proceß continuern, oder inhalt bref und sigel den umbsclag der underpfende dhoin.
 
Anno 1577 den 19. jun., als min broder Gotschalk lang uffgesatzt in Hollant zur Gauwe sin sachen zu verrichten, ist er dissen tag zu schiff gangen, hat Herman, sines broders sohn, mitgenomen und den Rhein und Wail hinaff uff Dort gefaren, van dan uff Rotterdam, Delft, Hagen und Schevelinge bis uff die wilde sehe oceanum, do zuruck uff Delft und zur Gau zu, da sin lantBd.2, S.347[737] besigtiget und sin sachen clar gemacht, und da von dan uff Utricht gefaren, da gesehen, wie das scloss und stat beschossn, van dan uff Arnhem zu wagen gefaren und fort uff Emerich, Zanten, Berk, Nuis, Dormagen gangen und den 1. jul. widder zu Coln ankomenBd.2, S.347.
 
Anno 1577 den 21. junii ist Merie unß magt ein dochter in der gotzgnaden bei unß in iren deinst komen, dan vorhin den 15. aprilis waß unnß ander magt Merie van Lyndt van unß zu s. renilien komen die bei 6 wechen ungef. bei unß gewont hatte. Sunst hat Lisbet vom Ham unß alt magt allein gedeint ein zit lanck, und sich beholfen.
 
Anno 1577 den 22. jun. haben die deif die trelger unden in der kirchn s. Jacob mit eim boum uisgeweigen, min finster, die ich geben hat, zubrochen, drin gestigen, das h. sacraments hulzen durgin zubrochen, die hulzen dur an der gerkamer uffkregen; aber die iser dur und trelger nit offen gehat, also das nitz besonders gestollen ist. Dan es war die nacht sulch stormwint, das etliche dorper in Sehelant verdrunken sinBd.2, S.348.
 
Anno 1577 den 27. junii ist min son Wilhem Roß lic. auch Wymmar Hack und Elisabet Roß eheleuth min swager und dochter mit wein und gebrat zu mir komen, und mit mir zu Weinsbergh frolich gewest.
 
Anno 1577 den 30. junii hat Marie Spinderß Staljanß frau widder uff die Wierstraß gestalt und restitueirt waß sie von ingedoim dar van dan gefoirt. Dar zu hatzs swager Johan Paulus bei eim rhaidt bracht daß sie lang zu thorn gesessen. Haben vil samen gehandelt und uffs lest compromitteirt. Ich hab sorgh er wirt nit vil bekomen.
 
Anno 1577 den 1. jul. oder umb den trint sin bei Antwerpen 3 walfischs gefangen, in deren meuler men uffrichtich stunden; man sacht, es sult ein vorspoit sin und etwas besonders beduden, wan der gefangen wurden; gott weis esBd.2, S.348.
 
Anno 1577 den 12. julii sin unß sustern Maria und Catharin zu Dormagen in den Arn gezogen, sie vertroden die pachtung in unser aller namen vorbeheltlich in den gewin und unß anderen veir unssenKorrigiert aus: jren; unterstricheltpacht.
 
Anno 1577 den 13. jul. hab ich minem broder gesagt, wie min suster Sibilla durch uns suster Marien begern laissen, ich wolt ir 5 daler erfrent am breif zu Andernach und ire 5 dallerBd.2, S.348[737'] erffhar an Brunsberch Under-Kestern zum eigentumb an mich nemen und ir vur sulche 10 daller erbrent 20 daller leifrent geben, dan sie het nit mehe dan sulches und dan ir seste deil am haus Weinsberch und dem hoff zu Dormagen, und dweil sie ires heilichsgutz und irs mans gutz keinen heller kunt geneissen, so mogte sie mit dem iren allein vom eigentomb jarlichs ire noitturftich kost und kleidong und anders nit haben. Nuhe wult ich dess nit allein gern bestain, wan er, min broder, es mit half wult annemen, so were ich es zufreden; allein feil es mir zu swer, ich hett auch minen last, das ich miner suster Sibilln und den jongen moist vurstrecken. Wan dan uns suster sulche 20 daller leifrent het und noch vam haus Weinsberch 10 daller leifrent hett, davon mogt sie jars die kost haben, und was sie von Dormagen kreiche, die kleidong, sunst moist sie iren perlen gurtel und ander kleinoter verzeihen und 10 daller leifrent darvon machen, das ich ir widderraten hett, uff das sie mit zu den ehren mogt komen; wess er daruff gesinnet, mogt er mir sagen. Daruff sagt er, wie ers nit gern dede, wolt sich bedenken; ich dachte, ob fillicht sin frau dess swarmoit tragen wurde, wult ich sie drumb ansprechen; das mogt er leiden. Do ich ir darvan sagt, finge sie an zu clagen, ir man, min broder, machte sin dingen nit, ob er sterben wurde, steich sie im last; ich sagt, ich wult mit im sprechen, ob er das doin wulte. Das geschach, er zeigt ursach an, warumb das verzogen were, wult es aber doin. Als sie das hort, sagte sie, ir were leib, was er mit der vurs. leibzucht handelte; do sagt er, wan es vur scheffen verwart were und die 10 daller leibzucht doch uff ein lois und frihung mit genomen wurden, so were ers zufreden. Heruff stalt ich ein concept, gab das suster Sibillen; wie sie sich beraten, gefiele ir nit sulchs vur scheffen zu handlen, auch besweirte sie ir teil am haus Weinsberg nit gern. Als ich sulches minem broder ansagte, so wult er alles moissich gain, auch vur die 10 daller erbrent und far vurs. die 20 daller leibzucht nit zur halbscheit geben. Also wult min broder der sachen moissich gain. Diss zeicht ich minen beiden sustern Marien und Sibillen an, die wurden unlustich daruber, moisten sich eins andern bedenken; min suster Sibil het ir anpart zu Dormagen gern hoich verkauft und leifzucht gemacht, darzu reden ir die andern nit, do clagte sie, wie sie des irenire in der Handschr.nit mechtich sult sin, wie erbarmlich. Ich brachtz dahin, das min broder und sin frau auch sich irs testamentz halberhaber ebenso.besprachen und ungeferlich verglichtenBd.2, S.348.
 
[738] Anno 1577 den 14. jul. ist her Emilius AnthoniiAnthoii ebenso.Salzbommelensis zum caplain s. Jacob eindrechtich durch den pastor und kirchmeister angenomen und daruff haben sie in mit Unser-lieber-Frauwen missen 4 in der wechen versehn; dan her Paulus Boicholt, alter caplain, hat den 7. jul. ad manus der kirchmeister renuncieirt, war pastor bei Masick uff der Masen worden, haben im ein pasportz mitgeben. Her Emilius hat sin juramentum getain, das im boich stehetBd.2, S.349.
 
Anno 1577 den 14. julii uff sontag wart meister Christgin van Sibergh zimmerman von einem der swartz salpetermecher uff der Bach wonhaftich do sie beide uff der gaffeln wol beschenckt gewesen in die borst gestochen, daß er daselbst als balde starb. Diß solt Gotschalcks leermeister werden also wart daß verstoret daß mir nach eim andern zimmerman moisten laissen umbhoeren.
 
Anno 1577 den 15. julii disse verlitten nacht hab ich mich von im selbst ubergeben scheir allen vißgegossen waß ich im magen gehat. Hab nit dan portionaliter gessen und gedroncken, es war geswindt heiß gewest und seir hart gedonnert ob es daher komen. Vorhin den 6. julii hat ich etwaß biß an Beienthorn gewandert, und waß etliche tag heiß im halß daß ich ubel reden mogt, ob mir nach dem switzen etwaß in die wintror gefallen van flussen.
 
Anno 1577 den 22. jul. sin zwein comtur in Coln begraben, den vormittag der comtur zu s. Johan-Cordulen, den nachmittag der comtur zu s. Catharin im DutzenhausDieser Deutschordens-Komtur war nach freundl. Nachweis von Herrn GR. Harless in Düsseldorf Otto von Günss, dessen Nachfolger Reinhard Scheiffart von Merode wurde; die Angabe über dessen Amtsantritt bei Richardson, Gesch. d. Familie Merode Bd. 1, S. 112 Anm. 10 ist falsch. Nach demselben freundl. Nachweis ist der Johanniter-Komtur von S. Johann Cordula (Jakorden) Nicol. Meckenheim von Königswinter, seit 1563, gest. 20. Juli 1577; sein Nachfolger Winand von Alffter.; dissen lantcomtur hab ich sehen zu grab tragen. Her Anholt senior, canonicus in Capitolio, wart auch begrabenBd.2, S.349.
 
Anno 1577 den 23. jul. off umb den trintDie Überrumpelung von Namur fand am 24. Juli statt. Über die Vorbereitungen und Vorgänge und die Reise Margarethas von Valois wie ihre Pläne vgl. die sehr ausführlichen Mittheilungen aus Briefen bei Motley Bd. 3, S. 141-180, Van Vloten Bd. 3, S. 195 ff., Kervyn Bd. 4, S. 409-453.ist Don Johan de Austria, gubernator der Nederlande, von Brussel uff Namur gewichen, das und ander festen des ortz ingenomen und sich bei dem bischof von Lutgin untschuldigetAus jener Gegend gelangte dann wohl ein Bericht nach Köln, vgl. oben S. 243 u. Anm. 7.; nachdem im allerlei in Brabant ungutlichs widderfarn und sichD. i.: er sich.des inzehens besorget, hab er sich an das ort verfoeget, damit er ab und an komen mogt. Man sagt, es were ein postbode in Frankrich abgelacht, dabei het man von im geschriben breif an den konink van Hispanien fonden, seir scharf gestalt; die zeitung inEntweder: im oder: an in.komen sult sin und sich beforcht. Auch ist umb diss zit des koninks swester van Frankrich zu Lutgen mit 600 pferden ankomen; disse war des koninks van Navarren brut gewesen, do der groisse mort zu Paris geschach; sult des uissatz verdacht sin und derhalb umb gutte wasserVon Spaa.daher komen, wie gesagt; got weisIn Wirklichkeit sollten Ränke für Alencon gesponnen werden..Bd.2, S.350
 
[738'] Anno 1577 den 27. julii den knoden zu Arsberch getheilt, da hab ich als amptman in minem knoden 4 gl., 15 alb. gehat. Her Hilbrandt Suderman burgermeister jonger dan ich wart schrinmeister.
 
Anno 1577 den 30. julii alß ich vorhabens einß uff Lantzelroder hof zu zehen drumb ich am rechten hinge und alle gelegenheit zu erfarrn, dan ich an 24 jaren nit druf gewest war. Bin ich dissen tagh mit Gotschalck minß broder Christians son vißgangen biß zu Dormagen van dan biß zu Maxgeschein da zu beseiten auß uff Norich langs Erbrat und Holtzem gangen biß zu Greifradt da bei dem vaigt ubernach pliben hat den rechten foiß wunt gangen. Meint der hof gehoirte under Greifrat zu gedinge, aber wart vom vaigt bericht das er under daß kirspel und zu Kirchen gehoirte sunst gehort er under daß gericht zur Dick und nit under Erbrat daß stifs were, da er vaigt und einer goltsmidt genant eitz amptman were, also daß ich da nit fil rhaidts noch hilfs kunth haben.
Den 31 julii uff s. peter vinckels abendt bin ich frohe uffgestanden uff Lantzelroderhof gegangen, der ein halffirdel meilen wegs van Greifrat war gelegen. Alß die sonne nevlich uffgangen dar komen. Der halfen genant Johan Quirinß von Cassel gegen Dusseldorf her war im felde noch ein jonck man van 35 jarn ungef.. Die frau heischs Drutgin auch nit 30 jar alt war noch nit uffgestanden. Wie ir angesagt ich begert mit ir zu sprechen also quam sie her vor. Ich grutzet sei, sagt ich het mit ir in allem gutten zu sprechen und mit irem man und ire kuntschaft zu machen, schenckte ir ein halb pont lade mit tritzseien. Sie leiß iren man in holen alß er quam verzalt ich innen waß geregtigkeit ich zum hof het, wie ich durch erkentniß deß rechten in die posseß zum veirtentheil gesetzst daß ander veirthentheil sult sequesteirt werden, da von het min widdertheil vur 7 jarn appelleirt und ich kunth nit zum ende gerathen, wan sie mir nuhe die alte pacht vom veirtentheil inhalt deß urthels liebern wulten, so wulte ich in forthel doin, und were deß begerende. sie satzten mir eier botter keiß dar und ich leiß zu Greifrat wein holen. Und hilten allerlei gespreich samen. Berichten mich wie sie den hof vor acht jaren ungeferlich zu pacht angenomen hettenTilgung: vn; durchgestrichen24 jar lanck fillicht ist lite pendente beschein, moisten mehe geben dan den alten pacht,Tilgung: he; durchgestrichensagten nit wie vil, hetten einen pachtzittel. Swegersche Geirtgin Ripges het innen den hof verpacht zu halber zit uff zusagen, hier bei were swager Gerhardt Ripgin von wegen Agnesn und Gertgin [739] Wolffs gewesen, durften mir nit geben es wurde in dan geboden oder den andern nit inhalten es wurde in dan richtlich vebotten. Die frau gab mir in wan ich mit dem boden zu Lutticken gleen daß under ter Dick gehoirt und Reifferscheidtzs were verpieten leiß, so wulten sie nitzs von sich geben, dan der hof gehorte under den graven von Salm rifferschidt und zer Dick so vil daß weltlich recht belangdee, sunst ginge mandata und breif viß dem geistlichen rechten van Coln und Neuß da hin. Nuhe waß es heisch witter und war ubel zu foiß so verdrauß mich uff Luttinken gleen hinder Greiffrat gelegen oder zur Dick zu ghain. Sagt ich wolt mich zu Neuß berathen und er darnach inß wirck stellen. Ich sagt auch sie hetten zu erwarten wan ich zur Dick clagte daß sie bei hangendem rechten, sich ohn consent der oberkeit und miner uff den hof begeben. Dar umb mogten sie gebrucht und gestraft werden. Druf sagten sie, innen were gelaift schadloiß zu halten. Ich sagt gibt mir minen pacht ich wil uch auch sulchs globen und versichern. Deß wolten sie sich bedencken und berathen und wult mich der halfen zu Coln selbst ansprechen. Wieterß berichten sie mich wie erTilgung: he; durchgestrichenden hof mit vorfrawen auch Drutgin genant angenomen het, da von were noch ein kindt bei leben, bei disser Dtutgin het er in 7 jarn ungef. 3 kinder. Sie hatten kein bewanten zu Nuyß oder Coln off sonderliche bekentniß. Ich gab in auch zu verstain, wan sie von den andern besweirt wurden wult ich sie helfen uff dem hof behalten vur min halfschit wan sie mich erkenten und bezalten. Auch sulten sie sich gutte caution laissen doin, dan die sach wurde jar vur jar wigtiger und mogten sie uff schaden komen, da ichs am rechten erhilt moisten sie mir den pacht auch gut thoin. Mogen diß zum theil bedencken.
Noch hat mich der halfen bericht wie der hof erflich zu Mynderbroder in Nuyß 14 mald. roggen und 12 malder haver jarligs gulte. item dem capittel zu Dusseldorp 3 faß haiffer mogen 3 halber summer sin. Item noch ein half hoen, und 15 h. current. Item noch moiß der halfen zu sevenzehen jaren einß die kost thoin vor die lehnleuth wan es an in kompt dan es ginge under innen umb. Weiß doch nit off der gantze hof oder etliche stucker landes damit besweirt weren. Darnach hab ich den hof allenthalben besigtigt daß die wonong schuren, stell, backhuß portz in gutten gedegs gestanden, an einer seithen war der moißgarde mitTilgung: b; durchgestrichenfruchtpern beumen, hinden war ein groin blech umb graven mit vil eichen unde eschen beumen. Hernach nam [739'] ich minen abscheidt dan ich kunt nit mehe erhalten noch vißrichten und ginge langs ein groin hultzgin gnant Leimeß kempgin langs Kamberch dar 3 groisser baum im felde stain zur Tolportzen zu Neuß in die stat, ist der rechte wech scheir ein halb meil wegs. So hab ich doch dar gewest und den hof besehen, hab ich nit mehe vißgericht. Zu Neuß hab ich mich mit Paulo Schrymer einem procuratorn besprochen und beraden, ob ich dem halfen den pacht in maissen vurst. sult verpieten. der widderrede es sagt, dweil es am rechten zu Coln hinge, sult ich mir irthumb machen. wiewol mir sin rhaidt ubel gefiel hab ich im doch gefolgt, daß ich die sach beß bedencken wult, also ist daß verpot zu ruck pliben. Ich hab doch gedachten Paulum dißen tagh zu Neuß in omnibus etTilgung: syn; durchgestrichensingulis causis constitueirt, bei sinem copisten der notarius war, ob ich deß ortz zu dhoin wurde haben. Bin die nacht zu Nuyß im Dulcken uff dem Mart in der herbergen pliben. Den 1 augusti s. peters tag mit dem neusser biß Zonß gefaren zu Dormagen gangen, da zwein tag pliben ligen, und den 3 augusti am schorn tuschen Woringen in den neusser gangen biß zu hauß komen. uff dißmal verzert und uisgeben 7 gl.. So vil van der Lantzelroder reisen.
 
Anno 1577 den 31. julii ist min pat zum Aren uff dem Numart Reinhardt van Dutz sonder ade dar von gezogen, drumb daß er nit zu sinem meister eim goltsmidt wolt ghain und der fatter in da hin dringen wolt, wie mir der fatter swager Johan von Dutz daß zu Dormagen clagte. Ich troist in, aber der jong soicht einen meister zu Neuß zu Dusseldorf und zu Ratingen da er nemanß bekomen mogte daß er widder zu hauß quam. War im neusser do ich ufffoerre leiß sich von mir nit sehen.
 
Anno 1577 den 31.Tilgung: Augusti; durchgestrichenjulii und sant peter vinckelß abendt starb m. Tehodericus Sutorius peste der min procurator in aula gegen Henrich Hoen Jacob Voiß, Geirtgin und Agneß Wolffs ire frawen, auch in andern mehe sachen gewesen und ich bin im noch schuldich pliben. Also geit in der Lantzelroderhofs sachen der ein vor der ander nach hin wech ehe sie zu ende kompt.
 
Anno 1577 den 2. aug. ist das unuberwintlich casteil und scloss zu Antwerpen, das der herzoch von Alba vor 9 jarn dar gebaut, in der Staten gewalt komen, wie einer uis Antwerpen den 4. aug. an doctor Krudener geschriben hat, und soll es inhalt der breif zugangen sin, wie folgtWillkommen ist der Bericht, der sich neben den Zeitungen selbständig hält und die Schilderung eines Augenzeugen wiedergiebt. Es ist ein zwangloser Bericht über den völlig vernichteten Versuch Don Juans, Antwerpen ebenso zu überrumpeln und einzunehmen, wie es kurz zuvor mit Namur geschehen war. Vgl. die besonders auf Bor gestützten Darstellungen von Motley Bd. 3, S. 180, 191-194, und Van Vloten, Opstand Bd. 3, S. 207-210..Bd.2, S.350[740] Es ist uff montag den 29. jul. ein roif in Antwerp komen, wie die Deuschen lanzknecht in der stat ligende dieselb plondern und in brant stechen wulten oder von anfank ires zoldes bezalt sin. Und nachdem am 30. jul. heubtman Cornelius van EndeOberst.an den FronsbergerGeorg von Fr., Oberst der deutschen Besatzung in Antwerpen.geschriben, er sult die stat in der nacht umb 12 uren offenen, wolt er mit sinen 4 fendlin da sin, so weren sie der stat dan wol mechtig. Diss befant sich warhaftichVgl. Antwerpener Rathsprotokolle in Antwerpsch Archievenblad Bd. 14, S. 311 vom 29. Juli., das ein groisser schreck und jamer in der stat war, vil tusent man, frauen, kinder flawen mit sack und pack in schiffen und zu lande, wie sie best mogten, feilen uber die mauren, das wonder war. Dasmail waren uff dem casteil 4 fendlin Walonen, die hilten es mit den Deuschen, waren alle uff Don Johans de Austria seiden und eines bosen vornemens. Do ist durch geloifte groisser summen pfenningenVon Seiten der Kaufleute in der Stadt, zur Bestechung.und underrichtung mittel gefonden, das etliche und meiste hauf Walonen uff der Staten seide feil, und sin uff s. Peter vinkels abent, 31. jul., under sich uff dem casteil uneinich worden und zweiparteiischs, also das 3 fendlin uff der Staten seide waren und ein mit Don JohanAuf Treslongs Seite.. Uff Petri vincula, den 1. aug., hat das ein fendlin, so es mit Don Johan hilt, die wacht und hat die Deusche knecht uff den platz vur das casteil bescheiden, die zu in hiltendie sie zu hilt in der Handschr., inlaissn, wulten gegen die 3 fenlin Staitz und die erwurgen, wie man es darvor hilt. Als aber die 3 fendlin sahen, das die Deutzschen uff dem platz dem casteil naher quamen, so sclogen die 3 fendlin das eins mit gwalt aus, wer nit kont laufen, bleib uff dem platz, namen den verreder Monsur TorlonDon Jannist Treslong, in Zeitungen Türlon genannt, z. B. München Eur. 342, 27.gefangen und das casteil zu iren henden und mit zu behoif der stat und Staten. Do was Hans Moffmaff (so nanten sie die hoich-DeutzschenDer Besatzung, unter der Führung der Frundsberg, Fugger u. s. w.ubel zufriden, leifen wie dolle menschen durch die stat, beschanzten sich dan hie dan dar, erwarten mehe hilf. Die burger botten in veirzich tausent guldenVgl. das Antwerpener Rathsprotokoll vom 4. Aug. im Archievenblad S. 313.und etlich lacken, die woltenwolte in der Handschr.sie nit, sonder wulten uffbezalt sin, das nit moglich war uffzubrengen, oder die stat in brant zu stechen. Als diss handlung so stunde, leif die gemeinde zu burgermeisterJan van Schoonhoven und Nicolaes Rococx, Archievenblad S. 302.mit dreuworten, in erleubt wurde, das harnersch zu gegenwer anzuzehenVgl. auch das Protokoll vom 3. Aug. im Archievenblad S. 312.. Als in das erlaubt, under dessen quamen des princen van Uranien schiff zu der stat. Als das die DeuschenVon der Besatzung.sahen, meinten sie, das sie verraten weren, leifenleiff in der Handschr.zur stat aus. Die burger in nach ein halb meil, sclogen etliche, behilten ir 40 tusent gulden und besatzten ir stat selbst, wachten mit flegendem fendlin und griffen ein herz; die uisgeflawenZuvor geflohen, wie am Anfang erzählt war.quamen widder mit tusenten und verglichten sich mit dennen im casteil. Also ist diss handlung wonderlich anzusehen, das die burger uis der noit quamenAuch Bürgermeister und Schöffen von Antwerpen erkannten die Wohlthat an, die ihnen die oranische Flotte am 2. d. erwiesen hatte, 'daerdeure de gemeyne landen ende deze stadt zeer grooten dienst ende benefitie hebben genoten ende ontfangen', und bewilligten eine Ehrengabe von 1300 Gl. zur Vertheilung an den Gouverneur von Walcheren (de Zote), Herrn von Haultain, Vice-Admiral 'van der armade des princen', und an die 'bootsgesellen', Antw. Rathsprotok. vom 6. Aug., Archievenblad S. 314.. Got helf fortBd.2, S.351.
 
[740'] Anno 1577 den 4. augusti umb diß zit da mit ich wenich vergeß waß im hauß Weinsberch gescheit ist, moiß ich miner motter hondtlin, Quando genant gedencken daß ist verloren warden. War brun mit 4 weissen foissen, maul, und kelen, war 10 jar alt, van der zit daß der prinz uber die Maß zouch, wie man sin gelechs damit hat, war seir wacker und lustich, min motter hatzs seir leif der hilt man es zu ehren. Mir wisten nit wa es pliben war. Man sagt die dhom honde hetten es dhoit gebissen, het in der Dranckgassen doit gelegen, dan den wech frohe und spade plach es duck mit Peter zu Mariengraden zu gain auch zu her Ordenbach und siner magt unser alter maget Ennen.
 
Anno 1577 den 8. augusti haben mir m. Daem van Nedessem zimmerman in der Butgassen und sin hausfrau zu gast und haben Gotschalck van Weinsberg unsers broder Christgins son, veir jar, bei in verdingt daß ampt zu leren, und sol einer dem andern nitz zu geben. Uff dinstach den 13. augusti ist er eirst zum meister inß wirck gangen, im sin schoißfel und anders bestalt. Uff sontag den 18 augusti ist er mit sinem namen Gotschalck von Weinsberch uff der Steinmetzergaffel ingeschriben worden, und im vorgelesen wie gebruchlich. Min broder und ich sin burgh worden. Ich hab 2 rader gl. gaffel geldtzs und vur 1 fi. weinß ein gl. verlacht dem gaffelknecht 6 alb.. Godt geb im sinen segen und gluck daß er daß ampt viß leren moge und sin brot verdienen mit ehren.
 
Anno 1577 den 14. augusti ist min neif uff der Hoeportzn zum Lewen Gotschalck Ordenbach hin uff nach Wormß verreist, daselbst eim herrn sex jar zu dienen. Ich hab im einen halben richtz dall. zur letzen geschenckt. Disser her mach mit winen handlen auch einen offnen gaddum haben. Gotschalck hat daß reimsnider ampt bei swager Johan Paulus geleirt etliche mal mit im zu Franckfort gewest, aber nit fil nutz dar von pracht.
 
Anno 1577 den 15. aug. ist Wimmar, das kint mines eidoms und dochter Wimmer Hack und Elisabet Ross, geborn. Ich gink in ir haus, erbout mich dissmal wie auch zuvor, das kint uff derde in der Handschr.tauf zu heben, meint nit anders; so sclogen sie das nit ab, doch leissen sie es im haus den 21. aug. deufen und namen ander gefattern; leissen sich untschuldigen, min ander steifkinder quemen dar, besorgten sich vor zanken beim weinBd.2, S.352.
 
Anno 1577 den 15. augusti starb unß swager her Jacob Bynge canonicus Andreæ. Item Ercklenß der borggref uff der Erenportzn. Item 13 augusti unß nachpar Wynant schroder. Item deß l. Omphalii hausfraw. Item Volckquinß frau in der Mulgassn. Item den 14. aug. Feigin Jurgen Volckquinß des scheffen und Drutgin Roß miner dochter kindtErgänzung am Rand: Vide infra anno 1580 den 22 maii und den 15 maii lacius..
 
[741] anno 1577 den 17. augusti hat min broder Gotschalck uffgestechen vur 6 alb. die quart verzapt in solcher sorglicher zit. Und war vil gedrencks und geholtz im hauß Weinsberch.
 
Anno 1577 den 23. aug. mogen die Staten oder die von Antwerpen angefangen haben das casteil abzubrechen und zu scleifen mit groissen ernst und vil folksVgl. Van Vloten, Opstand Bd. 3, S. 210 und das das. angeführte Lied aus Van Vloten, Nederl. Geschiedzangen Bd. 2, S. 216. Über die Schleifung des Kastells und die Haltung des Stadtregiments vgl. die Protokolle des Antwerpener Raths vom 22. u. 23. Aug. nebst den unmittelbar vorangehenden und nachfolgenden im Antw. Archievenblad Bd. 14, besonders S. 332-335. Die Münchener Zeitung Eur. 342, 27 sagt irrig: 24. Aug., Groen Bd. 6, S. 138 giebt auch ein falsches Tagesdatum an.; der schrotten wart zu Coln und anderswa hin bracht. Das folk in Brabant war seir frohe und auch besorgt. Man sachte folgensIm September., die Staten hetten auch erleubt, das casteil zu Gent und zu Utricht, von keiser Carolo 5. vor 40 jarn gebautVgl. Bd. 1, S. 52 Anm. 2., abzubrechenVgl. Van Vloten, Opstand Bd. 3, S. 211 Anm. 1, auch eine von Bernh. Mayer in Augsburg gedruckte Wahrhaftige Zeitung in der Hof- u. Staatsbibl. München, Eur. 342, 27., und weren schoin in arbeit; desglichen were zu Groningen gescheitBd.2, S.353.
 
Anno 1577 den 25. augusti uff sontag zu morgen starf Conradt Heresbach der jong ein schoeler sant Joriß eliger son mines neven Conradth Hersbachs und Gretgin woiste, im hauß zum Hollender uff der Hoheportzn. Item denselben 25 augusti starb Sibilla Hersbachs bemelter elude elige elste dochter und deß jongen suster im selben hauß beide an der pest. Und worden zu sant Jacob in miner vorelter grab wie ich in vergunth hat mit zwen orden begraben. Den grabstein hab ich vormail allein bezalt und zu gedechtniß dar uff gebracht, mines broder Christians lade wart uffgetain, sin bart war im uber die borst gewassen, und war sin gebeins in ein letgin vergadertBd.2, S.353. Daß vurst. metgin Sibilla war zu s. Severin inß segelers hauß kranck worden und vom gesinde plotzlich zum Hollender geschickt damit die eltern erschreckt, und das hauß angestechen. Item 26 augusti begraben.
 
Anno 1577 den 25. aug., wie die regnong der fabrick und armen im sprechhaus s. Jacob beschein und die kost uff der schoelen gehalten worden, sin etliche kirchmeister und achten widder uff die schoel gangen, da den neuwen dischs, mit irer aller wapen und mirker van dar geschenkt, mit raitzwein und anderem seir gutten wein begossn und bedrunken. Disser dischs hat wol 12 daller gekost; ich hab 1 daller darzu geben, die ander kirchmeister und min broder auch mallich 1 daller, etliche ½ d., und war disser dischs so grois gemacht, das die kirchmeister, achten mit dem pastor, caplan, scholmister und offerman, 16 personen, dran sitzen kunnenW. erklärt wieder, wie im Vorwort und sonst mehrfach, weshalb er so viel von dem Kirchspiel S. Jakob erzähle..Bd.2, S.353Dieweil ich vom kirspel und scholen und deß so vil inß gedenckboich geschriben wirt geschicht drumb, dweil daß hauß Weinsberch im kirspel licht, die schoil nach gelegen, uis dissem hauß regeirt und verwantschaft dar mit haben, die inwoner da zu kirchen gehoren und ir sacramenten untf., begrebniß haben.
 
[741'] Anno 1577 den 26. augusti sin die 3 kaufzittel und breif (dar unß suster Sibilla, mir Herman und miner suster Marien ire 5 dall. erfrenth am rentbreif zu Andernach, und ire 5 dall. erffaren am hauß Brunßberch Underkestern zum eigenthumb, und mir beide ire dar gegen 20 dall. leifrenth uff termin remigii verkauft) alle drei jeder van unß drien mit einer hant underschriben und jedem einer zugestalt worden den ich und min suster Sibilla hat ist von ir mit eigner handtTilgung: vnd; durchgestrichengeschriben und undersch. den min suster Maria hat den hab ich ges.. Diß kaufbreif sin dissen tag underschriben sin aben uff den 3. septemb. datirt, ist doch zu foren beschein, dieweil min broder mit mir nit in woltstain, es worden dan die scheffen siglen, und min suster Marie ohn der scheffen besiglung instain wolte und sich deß erpotte, hab ich es miner suster Sibillen fruntlich gesinnen nit durfen absclain. So hat sie nuhe jarlich 200 dall. lifrent und dan an Weinsberch und Dormagen ir theil, und ir heilichsgut am Schricht.
 
Anno 1577 den 26. augusti ist vißkomen daß Herman van Weinsberch minß broderß son sich an der lurzer seiden am heimlichn orde wehe gethain, und ein bruch sin. Wie ich in drumb fragte, sagt es hetzs bin 8 tagen gefeilt, und schampte sich, daß es vißkomen ware. Man kont nit von im vernemen wie erß bekomen off er uff beu oder sunst geklommen oder gefallen were. Diss dede mir leide, gedachte und besorgte, es mogt im am bestetnis und zillen hinderen, das ginge der agnation zu nachteil, zu keiner vermehrong; das er auch sin lebtach ein mertler moist sin und fillicht sich zum geistlichen stande deste balder geben. Doch vertruwe ich got wie Abraham, der sin son Isaac wolt offeren und dannest glaubt und hoffte; got kan diss oder ein bessert foegenBd.2, S.354. Ich bin aber auch in miner jugent an der rechten seiten gebrechn ich noch min eltern wusten nit wie es geschen war, wart nit geheilt noch geschneden, darumb hab ichs min lebtach an minem leibe moissen tragen, hoette es sonderlich daß es nit vißginge.
 
Anno 1577 den 28. augusti mogen min swager Johan van Dutz und min suster Catharin elude ir hauß zum Aren uff dem Numart dem wirde im Spaden daselbst jarlich umb 50 richtzdaller vermeit 12 jar lanck zu halber zit einer dem andern uffzusagen. Und hatten sie her gegen uff dem Hontzruck bei sant Marien afflaiß ein hauß vur 30 sclechter daller gemedet. Umb den Numart waren eitz fil zepper daß sie kein narung da hatten auch waren die nachparn gut zer gesellen [742] da mit sie sich nit behelfen kunden, derhalb in einen widdersin komen, alß daß in die nachparn nit seir gunstich gewesen, darnach alß balde zu beiden seiten viß und in zuzehen. Got gib in gutte narung und frede.
 
Anno 1577 den 31. augusti ist der anlage der 600 dall. von leefdal abgeloist der kirchn s. Jacob zu gut ir ende gemacht, dan sie haben widderumb jarlichs 30 dall. rent am ort hauß und wingart in der Ulregassen an wallnhuser. Ich het daß gelt lieber uff den Spaden uff dem Numart angelacht die andern duchten der wingart brent nit ab. Das ist war wan kostlich were.
 
Anno 1577 den 1. septemb. hab ich eingut groiß fiddern bedt viß minem somerhauß in der Achterstraiß holen laissen und dasselb bedde und ein alt kist, ein kaubanck und kortzbencklin zu Dormagen geleint und den lenge an dem orde gebessert vur die frunde.
 
Anno 1577 den 3. septemb. uff Jaspar Westenbergs bruloft in der Rheingassn gewest er war min swager und gutter frundt. Ich hab den frunden gedanckt, der brutgam war ein jonck gesell uber 40 jaren die brut Johan van Lyntz zum RosenboumTilgung: eyn; durchgestrichendochter ein jonge jonfer uber 30 jar alt. Da bin ich eirst in geselschaft scheffen Jurgen Volckquinß minß eidombs und Henrich Roßn minß steifsonß komen von unserm irthumb herzu.
 
Anno 1577 den 7. septemb. bin ich wegen minß neiffen Herman von Weinsberchs bruch mit meister Gerhardt Severins bei Wolckenberg artzten geworden umb 6 gl. cur. 1 raitz zeichn das er Herman das gebrech heilen sult im die halbschit an geben. Und uff den 8. septemb. hat sich Herman zu bedde gelacht und 14 tag pliben ligen, und den dranck gebrucht und sich gesmirt auch das gebengs umbgethain und gehalten, sult ein under klein bruch an derAuslassungseiten sin. Aber Herman zweiffelten im leger dran, meint es sult kein bruch sin, sagt daß aderlin an dem hutlin wan er lege were es nit dicker dan ein strohalm, wan er uffwere und ginge worde es dicker wie ein klein fingerlin doch helt erß im gebendtz zum vorrhade. Got schick es zum besten.
 
Anno 1577 uff saterstag den 7. septemb. ist min fetter Conradt Hersbach zum Hollender uff der Hoeportzen umb 8 uren vormittage an der pest gestorben alß er am dritten [742'] tag zu vor eirst kranck gewesen. Item uff denselben 7. septemb. zu nachmittage ist sin dochter Mechtelt auch dar an gestorben. Item die folgende nacht ist sin dochterlin Drutgin auch gestorben. Den 8. septemb. uff tag nativitatis mariæ sin sei alle drei zu glich mit den 4 orden, und preister, und fasbender ampt zu grab getragen die 2 dochter vor und er nach mitten in sant Jacobs kirch da unser vorelter hergin und freuginß gebeinß liegen begraben.
 
Anno 1577 den 9. septemb. leiß mich min sweger Margret oder Greitgin Woist minß neiffen Conradtz Hersbach selige husfrau bitten ich sult ir doch ein kamer bei mir lenen dan ir were so bange daß sie nit im hauß zum Hollender kunth duren. Ich antwort dweil mir fast jonck folck im hauß hette durft ich den neit doin, wult ir min wingartzhauß in der Achterstraissen wol lenen. Deß war sie frohe, ginge denselben tag dahin und war deß zu friiden. Uff den veirten tag darnach wart sie auch an der pest kranck und starb im wingart den 16. septemb. und wart den 17. septemb. auch bei iren man Conradt zu s. Jacob begraben. Daß grab waß vol daß man die vorige kinder zum theil in Paulus van Sichens grab dar neben moist raumen. Also starb daß hauß zum Hollender daßmal viß uff daß aller jongste dochterlin pleib leben wart inß conuent Mommersloch zu erzehen gethain. Die magt Jutta wart auch kranck genaß doch balde. Requiescant in pace.
 
Anno 1577 den 12. septemb. zouch min suster Maria mit iren kindern herrn Christian und doctor Tilman Feigin Peter Tringin zu Dormagen da sie eitz follen leger hatten, flouwen und wolten mitTilgung: den; durchgestrichendreschen.Dan es starb eiz zimlich seir in Coln, als den 8. sept. Johan Koninks frau Boven Marporzn, Gerhart Peils frau van Neus zu Dedenhoven, item 17. sept. Arnt Brun melerDer älteste Sohn des berühmten Malers Bartholom. Br. d. ält., Bruder des namhaften Malers Barth. Br. d. jüng., selbst als Maler sehr angesehen, vgl. Merlo, Die Maler d. altköln. Malerschule S. 163, wo er mit Holbein verglichen wird., noch Tilman Brun der glasworter, item 27. der jong Krufft, Otto van Geller, m. EvertEver in der Handschr.Leonis van Coisfelt; item zu Dormagen starbstar ebenso.auch den 29. sept. herBd.2, S.354[743] Gotschalk der pastor daselbst, balde darnach sin nachfolger und vil leut daselbst und allenthalben im lande, auch Zons und darumb her; item den 13. sept. Arnt Maes frau und sin dochter, item den 19. Herman Widdichs frau zur Scheren; Thonis frau, uns halfmans zu Dormagen, starb 19. sept.; item den 29. sept. Derich Holzwilr uff dem Eigelstein und vil gemeins lude und kinder dissen manat. Diss sterbde bin ich nit gewichen und nemans aus Weinsberch, dan min suster Sibilla zauch den 20. sept. auch zu Dormagen, bleib da 12 tage ligen. Man wolt sagen, dissen manat weir ein tag gewest, darin 100 menschn gestorben weren, das ich doch nit gleub. Diss sterbden worden kein offen kaulen uff den kirchhaifen gehalten wie in ander sterbden, dess worden aber etliche vil Geussen ins felt begraben, das nuhe seir ingerissen war'Das kurzer tagen in disser stadt van wegen etlicher abgestorben begreffnis unerhoirte neuwerungen vorgenommen, das bei absterben deren, die nit catholiss, fil zo pferd und zo fois zo dem begrebnis buissen die stadt in dat feld folgen und daruis nit anders zo vermutten ader zo erwarten, dan das man wird gemechlich understain, die religioin alhie zo verenderen und disse stadt in unrau und verderbnis zo brengen', diese Erwägung führte den Rath am 9. Sept. zu dem einstimmigen Beschluss, eine Kommission zur Abstellung des Missbrauches und scharfe Strafsätze aufzustellen: wer bei solchem Leichengeleite hinaus reitet, hat 10 Goldgl. verwirkt, der Fussgänger 5 Gg.; einen sprechenden Beweis für die augenblickliche Lage liefert der Schlusssatz: 'welche raitspersonen understain imands uberzodragen, die sollen gliche bois zalen', was am 23. Sept. noch dahin ergänzt wurde: 'wa einige raitspersoin mit uisgeridden und die bois nit erlagen wolt, soll er buissen der cammeren pleiben, bis er parirt und die abdracht zalt', Rathsprotok. Bd. 29, Bl. 303 u. 309..Bd.2, S.354
 
Anno 1577 den 13. sept. uff fritag ist erzbischof und churfurst zu Coln Salentinus graff zu Isenberch mit 400 perden, trabanten, trompetten, kesseltrommen van Broil in Coln furstlich komen reiten und hat im domcapittel das churfurstentum uffgesagt und renuncieirt und den abent mit torschn im duister uis Coln geritten. Alle ketten worden in Coln gesclossen ohn die herstras allein und die burger waren stark im harners. Uff den dritten tag danktdanck in der Handschr.er sinem hoffgesinde ab und zouch von Broil in sin graffschaft, dan er war ein einiger des stams; und nit lang darnach worden scloss und stet von dem domcapittel ingenomen und alles inventariseirtZu diesem dürftigen Berichte vgl. Lossen a. a. O. Buch 6, Kap. 3. Die Haltung der Stadt zu dem Ausgange Salentins wird der Erläuterungsband beleuchten..Bd.2, S.355
 
Anno 1577 den 15. septemb. meister Daem von Netteshem zimmerman und sin husfrau minß neiffen Gotschalcks meister und frau dar bei er sin zimmerampt geleirt bei unß den abendt zu gast gehat.
 
Anno 1577 den 17. tag sept. hab ich miner steifdochter Algin Ross in der Schildergassen ein kint und sohn zu s. Peter mit Henrich Ross, minem steifson, und Agnesn Hasselborn zur taufen gehaben und ist das kint Henrich genent, war ungeferlich den 4. sept. geborn; und ich hab ein teschgin geben van 13 alb., darinBd.2, S.355[743'] engellot, ein Wilhelmus-schilt, ein goltgulden, einen ridder, 2 alte Joachims-daler, einen cronenstusser, einen raderalbus, ein raitzeichn, item der hevelschn 6 alb. Ich bleib den mittag bei minen gefatter Hansen und Aletgin zu gast, da fant ich den scheffen Volkquin, Winmer Hack und Feigin Ross, moen Goede, Agnes gegermechersche, und ein prachts dem andernBd.2, S.356.
 
Anno 1577 den 20. septemb. alß es in gefarlicher sterbendt zit waß, haben min broder Gotschalck und sin hausfrau Elisabet irer beider testament sament terhandt im prediger umbganck vor Alof Bruwher und Mulhem beiden scheffen und Wilhelmo Walbeck notario und 2 gezagen uffgericht. Dar in verordnet, das der lestlebendt in allen gereiden und ungereiden guttern sin lebtagh sol gerast und geraut pliben sitzen, ohn allein des eirst ableibigen kleider, und waß Peter sin son underhenden hat. Und sol darnach zu beiden seiden daß ergut half fallen daß gereide sol dem lestlebendt allein pliben ohn 500 daller. Sturbe min broder eirst sol er macht haben auch bei leben siner hausfrawen in sim testament sin kleider, item die 500 dall. item sin patrimonial gutter und die halfscheit aller ander erbgutter fharen und rent zu wenden und kern wa hin im geleibte, so vill den eigenthumb belangt. Sulche macht sult auch Elisabeth sin hausfrau haben wie eitz gesagt, da sie aber keine besonder testamenta machen und erben setzen worden, es were under jedes eigen hant oder was formen es wulle. So hat der eirst ableibiger den lestlebenden zum erben ingesatzst sunst nit. Broder hat auch Lenhart Maissen hauß sinen erben mit 100 daler allein an sich zu prengen vorbehalten. Das ist ungeferlich der principal effect deß testamentz.
 
Anno 1577 den 22. septemb. hab ich minem broder einen heilich vorgesclagen tuschen sinem son Peter und miner pflegdochtern Marien Luchelgins von Reimbach, gab im und siner hausfrawen sulchs zu bedencken.
 
[744] anno 1577 den 27. tag septemb. hat min broder Gotschalck ungeferlich 7 foder weinß zu Weinsberch ingedain die sinem und minem fettern seligen Conradt Hersbachs gewesen. Dan Conradt hat fast wein im Hollender und im Grein uff der Hoeportzn liigen. Alß er dhoit war triben etliche gutte frunde und leude druf wolten sie gelten alß min broder daß erinnert wart ginck er hin zum obersigler her Lutger Hersbach scholastern Severini, begert, da man die wein doch frembden verkauffen wulte so sult man im mit ein dheil gunnen. Also wart minem broder daß seste dheil und part vergunt umb einen zimlichen kauff. Disse 7 foder ungef. verkauft min broder kurtz darnach im uffsclage der wein und gewan wol 100 guldin cronen daran.
 
Anno 1577 den 1. octob. unß eppel in der Achterstrassen abgedain ungeferlich 1,5 malder bekomen nit uber 300 boumnuss, vorhin 300 birren; es was ein zimlich spait jar gewest und des sterbens willen wart auch nit seir geeiltBd.2, S.356. Jetz war min broder Gotschalck mit sin fasbender nach Stommel uff den froenhof zu bruloft gezogen sich zu verlusternErgänzung am Rand: jn der haußregnong vide infra, 21 octob...
 
Anno 1577 1. oct. wart Gotschalk Polhem, min neif, und jong m. Gabriel goltsmitz in sinem haus uff dem Steinwech krank an der pest und wart foreirt uff den Perlegraben, da er dollet und seir nach gestorben war, doch hat im got geholfen; hat aber groisse noit an den bladern und bulen gelitten und ist uff swere kosten, 4 daler vor das haus, 4 daller dem barbir, on anders, da gewesenBd.2, S.356.
 
Anno 1577 den 2. octob. ist min swager Jacob Kling von Valenter uff dem Eigelstein in sim newen gegolten und repareirten hauß peste gestorben, do er nit uber drei tag kranck gewesen war, ehe dan er die gegolten wein im Hollender und Grein nawe zu hauß bekomen. Sin hausfrau Tringin Jabachs war min nicht ein enckel viß dem Hollender.
 
[744'] Anno 1577 den 3. oct. starf Johan Kriptzen frau zum Swanen vor s. Paulus; item den 5. oct. der Lederreider, min hausgesess uff der Bach; item den 6. oct. Wimmar van Wesel, zinsmeister Boven-Muren, und sin hausfrau, worden zuglich begraben; item den 12. oct. Werner van Polhem gwantmechr, raitzher; item miner suster Catharinen kostgenger uff dem Huntzrucken den 14. oct.; item den 15. oct. m. Albert bartscherer, uns nachpar neben Weinsberch; item den 16. oct. m. Lucas Roitlant, schroder-bannerher; item den 19. oct. Peter van Lennep ter Lain zum Christoffel uff dem Heumart, ein rich raitzman, aber nit peste, hat neulich die maur umb sinen wingart in der Drankgassen bei s. Severin hinder Hardenraitz wingart gebaut; item 21. oct. swager Walraffen Schallen frau zu Pollem und ire kinder; item 22. oct. min werdige frau zu s. Marien, ein van der LoeVgl. oben S. 219 u. Anno 5., starf hastich; item 22. oct. Gerhartgin der bot van der rentkamer und fil kinder, gesindes und andere leut, mir unkundich, sturben dissen monatBd.2, S.356.
 
Anno 1577 den 7. octob. bin ich uff Anthonii Weienhoiffens banneressen zur Blomen uff dem Altenmart gewest.
 
Anno 1577 den 9. octob. meister Jaspar van herf leiendecker in m. Wolters stat dweil er die stat meister worden, angenomen und sin ____ haben mir 4 tag uff Cronenberch und den ______d. heussergin auch uff dem Thorn gedeckt, min broder hat jm auch zu vor angenomen und uff Weinsberch decken laissen. Die ander huser hab ich noch nit decken laissen umb allerlei bedencken solch darin gehat.
 
Anno 1577 den 9. octob. 4 geissen gehat vor 27 gl. currentz.
 
Anno 1577 den 10. octob. truben in der Achterstrassen gelesen nit uber 1 aim 2 firdel trub bekomen, und binß leider allein nit der wenich kregen hat, dan es war ein seir groiß mißwaß diß jar und dar zu seir sclecht wein, jetz galt der neu roit die quart 5 alb., 5½ alb., firn wein 7 alb. durchaus, doch hat Wickrat uff dem Heumart umb 7 alb. 4 h. uffgestechen und ist der stock reif worden, wie man sagtBd.2, S.357.
 
Anno 1577 den 12. octob. ist min suster Marie van Dormagen widder komen und hat uns unssen pacht vur broder, suster Sibil, die jonge und michTilgung: nicht lesbar; duchgestrichen16 mald. roggen zu Weinsberch [745] geliebert, van dissem jar, dar van sullen mir ir veir halber mald. gut doin vor den bau uff der Bach, inhalt des vertrags.
 
Anno 1577 den 15. octob. hat min broder und sin husfrau beide den morgen umb 3 uren hart vur ir kamer dhur huiren kloppen daß sie dar von untwacht sin, scleiffen boven der groisser stoben. diß bekommerten sie seir, und den tag starb ir neigst nachpar m. Albert Barbirer.
 
Anno 1577 den 17. octob. uff donnerstach einen aissen gehat vor 40 daller.
 
Anno 1577 den 21. octob. uf s. ursuln tag die regnong unser gemeiner haushaltunbg gethain alß van remigii anno 76 biß remigii anno 77. Item was durch das gansse jar inß groß und klein am mart und sunst teglich vißgeben ist, wan da von abgekurzst ein duppen altz fetze vur 1 gl. 21 alb.. Item 4 gl. 5 alb. 3 h. vor aiß. Also befindt sich ohn daß broit,
Summagestrichelte Linie667 gl. 18 alb.Korrigiert aus: 146 guld., 4. alb. 10 h.; durchgestrichen.
 
Item an broit gessen biß remigii dis jar 8 mald., 3 s.u, mald. broitz das mald. 6 gl., 18 alb., facit zu gelde 59 gl., 1 alb., 6 h.. Item an roggelgins broit 87 gl., 3 alb., 4 h.
Summa an broit 146 gl. 4 alb. 10 h..
Summa aller außgabengestrichelte Linie813 gl. 22 alb. 10 h..
 
Hie van kompt gemeiner haußhaltung zu gut waß broders besonder leuth alß fasbender, winroiffer armen, vißwendige und ander antrift vor jeder maltzit 3 alb. gerechent,
Facitgestrichelte Linie32 gl. 15 alb..
 
Item die ein megt Tringin, Merg, und Merg die unser magt geholfen diß jar 10 dall.
Facitgestrichelte Linie21 gl. 16 alb..
Summa disser zwie summegestrichelte Linie54Tilgung: dall.; durchgestrichengl. 7 alb..
 
Item noch sin zwa jonfern von Delft Hadwich und Marie bei unß in der kost 19 wechn gewest biß remigii
Facitgestrichelte Linie63 gl. 14 alb.Tilgung: 4 h.; durchgestrichen.
Summa alleß abzugsgestrichelte Linie117 gl. 21 alb. 4 h..
 
Also defalcatis defalcandis uberpliben
Summagestrichelte Linie696 gl., 1 alb., 6 h..
 
Diß in zwei dheil gedeilt macht jedem theil
Summagestrichelte Linie348 gl. 5 alb. 3 h..
Facit zu dallerngestrichelte Linie163 dall. 37 alb. 3 h..
 
Also beleuft sich diß vur unß veir mich Herman min suster Sybilla, min neif Herman, min dener Dierich Lyndins, jedem ungef. 41 dall..
Die magt Lisbet kochmagt halten mir zu beiden siden, mir veir geben ir 5 gl. zu loen,
Verweis auf f. 746'saltatum ultra folium
 
[745'] nota. Erravi. Hie sult stain und folgen was im neigsten folio vor an steit, die haushaltung antreffent, ist im umbsclain deß blatz versehen.
 
Anno 1577 den 24. oct. sol heimlich in Coln gewesen sin erzherzoch Matthias von Oisterich, keiser Rodolphi broder, und mit wenich diener nach Mastricht verreistIrrthümlich hatte man in Brüssel Matthias, der in der Nacht vom 3./4. Okt. aus Wien entwichen war, schon am 9. und 10. in Köln vermuthet, Gachard, Corresp. de Guill. le Tacit. Bd. 4, S. LIV, Groen Bd. 6, S. 198. Am 24. liess der Herz. von Jülich ein Schreiben des Kaisers über die Flucht des Erzherzogs nach Köln gelangen; in der Rathssitzung vom 25. wurde die Antwort an den Herzog unter dem Hinweis festgestellt, 'wie gemelter erzherzog van hinnen gezogen der zoversicht, das doctor Geill die keis. mt. werd beantworden', Protok. Bd. 29, Bl. 320'; das Schreiben an Jülich selbst giebt die in Gegenwart des kais. Kommissars Dr. Anno Gail am Nachmittag des 23. von Adam Knof, 'der medicin lerer' (oben S. 328), über die Anwesenheit des Erzherzogs gemachte Aussage wieder: 'das hogstgemelter furst am montag negstlitten (21. Okt.) mit dem von Molsteden und zweien andern personen neben seiner hausfrauen broder zu ime kommen, den tag und folgende nacht uber alhie binnen Coln verplieben, mit dreien des grafen von Schwarzenberg einspennigen beglaitet und mit angedeuten personen den folgenden dinstag (22.) umb den mittag von hinnen verzogen, der erclerter meinung, das man zu FredAldenhoffen den abent wurt benachten', Abschr. im stadtköln. Briefbuch 1577/8 zum Datum. Molstede ist Willem van der Gracht, Herr v. Malstede, der Vertrauensmann der östreichischen Partei im Niederland; Fred-Aldenhoffen ist Freien-Aldenhoven bei Jülich, westlich; am 28. schrieb Matthias aus Mastricht, Groen S. 213. Über die Reise vgl. noch Gachard a. a. O. S. XLIII-LIII, Kervyn a. a. O. Bd. 4, S. 487 u. Anno 2, 3, Fr. v. Bezold a. a. O. Bd. 1, S. 285, n. 81, auch Van Vloten, Opstand Bd. 3, S. CXXXV, CXXXVI., da in die Staten von den Nederlanden mit 200 pferden hetten untfangen. Mach nit uber 20 jar alt sin, sol widder des keisers und siner motter, der keiserinnen, willen verreist sin, wie man sagt, auch daher schriben komen sin, man sult in anhalten durch chur- und fursten und stet, das er nit in die Nederlande zogeÜber das niederländische Abenteuer des Erzherzogs vgl. vor allem Moriz Ritter in der Allg. D. Biographie Bd. 20, S. 630 ff.; dazu Gachard a. a. O., Lossen, Der köln. Krieg S. 589, v. Bezold a. a. O. u. S. 94, Kervyn S. 484 ff.. Was diss nuhe uff sich wirt haben, mach die zeit erlern, man sagt verscheiden darvan, wie ein jeder sich bedunken leist. Es mach auch der prinz von Uranien zu Antwerpen gewesen sin und stark vergleitet bis zu Bruissel, dan die Staten haben dargegen geiseler gnog vor des princen leib in Hollant moissen stellenBerufung des Prinzen nach Brüssel durch die Staaten am 6. Sept., sein Einzug in Antwerpen am 18. (wozu Antwerp. Archievenblad Bd. 14, S. 356), sein Abzug von Anno und glänzender Einzug in Brüssel am 23., vgl. zu allem Gachard a. a. O. S. II-XV, die dazu gehörigen Akten und Erläuterungen bei Groen Bd. 6, besonders S. 172, auch Van Vloten a. a. O. S. 231 ff.. Zu Brussel haben die Staten lang samen rait gehalten. Und wie das gerucht einsmals uisgangen, der prinz were von den Staten gefangen, sin die burger gewapneter hant vor das hoff gelaufen und haben den princen willen sehen, und wie sie hin in gelaissen, innen gesehn, ist der rumoir gestilltVgl. den Brief vom 6. Okt. bei Groen S. 178 nebst der Vorbemerkung.. Man sagt eiz auch stark, die Staten hetten den princen van Uranien zum obersten feltherrn in Brabant gemachtRuward von Brabant, 22. Okt., vgl. Groen S. 208, Gachard a. a. O. nebst den Dokumenten das. S. CXLIX ff.und den herzogen von Arschot in FlandernPhilipp von Croy, Herz. von Aerschot, Prinz v. Chimay, Gouverneur von Flandern seit 20. Sept., sein Einzug in Gent am 20. Okt.. Don Johan de Austria mach zu Namen liegen und sich fast halten, im sult auch vil folks und geldes aus Italien und Hispanien zukomenVgl. neben Groen und Gachard Kervyn a. a. O. S. 483.. Nuhe ist wol zu besorgen, das hernach etwas folgen wirt, dan wa got keinen gutten font zum friden vergunt, wirt der konink Philippus von Hispanien und sin anhank und gunner es dabei nit laissen, dan es sin kostliche landen, daruff man nit verzeien wirt. WerBd.2, S.357[746] wult nuhe ehe gelauft haben, das sulche ubertreffliche wonderliche verenderongen sich dermaissen zugetragen haben, wie dan eirst in Frankrich, eiz in den Nederlanden beschein ist! Das sich die Staten insgemein scheir in so vil provincien sulten verglicht und sich gegen iren konink und herrn uffgelenet haben, sowol etliche geistlichen als die weltlichen, das mois ein straff van got sin oder groisse hoefart, geiz und gwalt, macht, das der konink ist selbst in Hispanien pliben und hat andere laissen gewerden, die gemeint haben, sie wulten es all mit gwalt und nach irem gefallen uisrichten. Und das hat in gefaelet. Jetz machman in der Handschr.sich Amsterdam auch mit den Staten verglicht habenGemeint ist hier nur die Einstellung der gewaltsamen Massregeln gegen Amsterdam von Seiten des Prinzen und der Staaten, welche die Verständigung herbeiführte, vgl. Groen S. 247, Motley S. 248. Der endgültige Übergang Amsterdams erfolgte erst am 8. Febr. 1578., Breda mach sich an den princen widder ergeben habenÜbergabe von Breda im Anfang Oktober, Frundsberg war mit seinen Deutschen von Antwerpen (vgl. vorher S. 351) dahin gewichen., das im so lang vorunthalten was. Die neue bischofen im Nederlande sin auch versteuret, Lindanus der bischof von RemundeVgl. oben S. 236 Anm. 7.und der bischof von Mittelborch uis SeelantJoh. v. Stryen, vgl. Lossen a. a. O. S. 570 u. Register.haben sich in Coln begeben, ligen im Carmeliter-cloister under in beiden, haben einen capellan, einen knecht, einen jongen und behelfen sich neulich, kochen selbst, was sie essen willen, dan ire beneficia und renten werden in vorunthalten. Die Staten und stette in Hollant saissen vorhin allein mit dem princen in der hoichster noit; eiz sin sie am besten und gewisten dran, haben feste stet, ein gewiss lant, das sie insFür: unter.wasser setzen kunnen, haben eiz nit mehe im lande dan dar buissen zu kregen, sie sin kreigs worden und mistroist macht sie getroist. Die von Utricht halten es auch mit dem princen, wie auch Freislant; die von Deventer sin noch mit kreichsfolk besweirtErst ein Jahr später ergab sich dieses., und ist alles zwersIm Zusammenhang mit diesem Bericht über die niederländischen Dinge darf auf das Rathsprotokoll vom 25. Okt. hingewiesen werden: 'Nachdem die Staten der Nidderburgundischer landen an mein hern geschreben und sich vernemen laissen, das sei bedacht ein justificatioin ires angefangenen kreigs uisgehen zo laissen, und begert allen boichdruckeren zo verpeten, dieselb nit nachzodrucken, haben mein hern beschlossen, das sei mit dissem werk nichts wollen zo schaffen haben; ist Dietrich Bruin befollen, die boichforer vorzubescheiden und innen den nachdruck zo verbeten', Bd. 29, Bl. 321..Bd.2, S.358
 
Folgt, waß vor dissem capittel stain sult.
 
[746'] Dan ists vur minen broder, sin hausfraw, vor Lisbetgin Hornß, und Peter si veir auch so vil.
 
Gegen diß vorg. alleß hab ich minem broder vor bezalung gerechent, waß er mir vor rest von den zwen foder roitzwinß minß gewaß schuldich verpliben istgestrichelte Linie107 gl. 6 alb..
Item min 5 mald. gersten van Neuß daß malder 5 gl. und 3 mald. weiß, daß mald. 7 gl., 10 alb.
Summa facitgestrichelte Linie46 gl., 21 alb..
 
Item min 12 mald. roggen am becker und dan vor suster 3 mald. und die jongen 3 malder jeder mald. vor 6 gl. 18 alb.
Summa facitgestrichelte Linie121 gl. 12 alb..
 
Item min Hermanß, miner suster Sibillen, und der jongen theil faren uff brunsberch 15 dall. jeden dall. 369 mr.
Summa facitgestrichelte Linie33 gl. 18 alb..
 
Item suster Sibillen und der jongen hauß zinß van Weinßberch diß zweitheil 10 dall.
Summa facitgestrichelte Linie21 gl. 16 alb..
 
Summa in all facitgestrichelte Linie331 gl. 1 alb..
 
Diß abgekurtzst rest brodern noch
Summagestrichelte Linie17 gl. 4 alb. 3 h..
 
Nota. Min theil haußzinß 5 dall. bleibt unberechent.
Also haben mir diß jar weit mehe zu thoin und zu gelten dan das forich jar,
 
Waß mir eitz im vorrhade sin.
Item an gereuchten rintfleischgestrichelte Linie33 stuck.
Item 7,5 side specks da die fircken 170 lb. gwigen.
Item 3 schincken. Item 18 a. beirß.
Item 130 lb. bottern. Item 3 fi. hoidtz saltz.
Item 6 lb. stockfischs. Item 1,5 gezal schrllen.
Item vor den winter holtz schantzn kolln.
 
Nota.
Ich hab auch diß jar besonder leuth gehaben 12 personen jeder mal 3 alb., facit 6 mr. dieweil diß nit zu beduden ist es auch nit gerechent.
 
Anno 1577 den 26. octob. hab ich minen diener Diederich Lyndium und minen neiffen Herman Weinsberch nach Swartzem geschickt minen alten halfen umb den alten rest zu manen, wie auch minen neuwen halfen carden wilhem zu Klynen vernich wonhaftich daß er sinen rest vom verlitten jar und den pacht [747] diß jarß bezalen sult, habe beiden half fen geschriben, Herman leiß ich mit gain das er deß ortz kundich wurde, sin durch Broil zu hauß komen da eiz die domherrn lagen und hilten capittel, villicht werden sie sich auch der chur halber wol bekommert habenDie Gegner der bairischen Kandidatur, seit Mitte Oktober in Brühl, Lossen S. 550., dan man sagt, das etliche fast umb die chur wurbenBd.2, S.359.
 
Anno 1577 den 27. octob. sin mir alle viß Weinsberch und Cronenberch uff einer inkleidonck in der Reimersgassen conuent gewest, 0,5 ko. dall. da geben, Entgin 1 raitzen. Uff sant severinß tag auch uff ein eirste miß 0,5 richtzdaller geschickt.
 
Anno 1577 den 29. oct., umb diss zit stillet sich das sterben etwas, got hab lob, wiewol etliche es vor kein sterbte achten, dan es haben kein offen koulen uff den kirchofen diss jar gestanden wie in andern sterbtenVgl. oben S. 355.. Die weltliche gerichten haben nit gesclossen gewesen, das salgericht ist wol im hoff van Coln in der Drankgassn gehalten, doch nit dan durch den october suspendeirt gewesen. Die bursen Laurentiana et Jesuitarum sin nit gesclossen gewesen, dan allein Montana, sunst sin vil studenten verreist. Es hat alle jar van der lesten sterbent a. 1564 gestorben, nehe jars uffgehort, dan vil dan wenich, das nach den forigen sterbden nit geschach, und sin dissmal gar keine oder gar wenich hauser ledich gestanden und weren die geflauwen leut nit widder in die Nederlande verreist, die wonheuser sulten ubel zu bekomen gewest sin. So vil diss ortz vom sterbenBd.2, S.360.
 
Anno 1577 den 1. nov. sullen etliche herrn von den Nederlendischn Staten, als der herzoch von HabreeS. vorher S. 335., ArschotVgl. S. 358 Anno 5., bischof von IpernDieser wohl erst am 31. Okt., vgl. Gachard S. LXXIV Anm. 1.und ander herrn, abten und officieir binnen Flandern ingezogen sin, dan sie waren durch gefondene breif suspect worden, wiewol sie den herzoch von Arschot glich zuvor als obersten in Flandern mit 40 fenlin ingeholt hattenÜber den Genter Handstreich vom 28. Okt., durch welchen der von den Gentern feindselig angesehene Aerschot und sein Anhang zu Gunsten des prinzlichen Regiments in Haft gebracht wurde, vgl. Groen S. 216 ff., Gachard S. LXVIII ff., Motley S. 220 ff., auch Kervyn S. 501 Anm. 1..Bd.2, S.360
 
Anno 1577 den 1. novemb. ist die memoria miner seliger eltern gehalten worden, min sustern alle drei min broder, swager Dutz sin in die vigilia zu Carmeliten erscheinen und am grab gebett, van [747'] zu Weinsberch gangen, da in der kamer den abendt die malzit gehalten, da min broder die kost und wein gethain und einen dall. diß jar vom schandert untf. hatt. Ich hab auch ein flesche rhaitzwinß zum besten geben.
 
Anno 1577 den 2. novemb. allerselen tagh bin ich zu Carmeliten den mittagh wie vil jar her gebruchlich gewesen und 1 fleschs rhaitzwinß verzert.
 
Anno 1577 den 4. nov. ist Herman van WeinsbergBd.5, S.107mines broder son, umb diss zit zur bursen gangen, den ich umb sines vermeinten bruchs und sterbt zu haus gehalten. Den 13. nov. ist min neiff Reinhart van Dutz widder zu sinem meister an das goltsmitampt gangen, der sinen sclegen untwichen was. Den 18. nov. ist min neiff Gotschalk van Polhem zu sinem meister Gabriel goltsmit gangen, der 6 wechen an der pest swerlich gelegen hatte und gelittenBd.5, S.107.
 
Anno 1577 den 5. tag nov. sin Oitgeri Steinweks kinder scheir alle verstorben, der vil waren; den 8. nov. starb der dicke Gereshem in der Ringassen, und wiewol die audienz im sall widder im hoff van Coln in der Drankgassen gehalten wart, so hort dannest die sterbt noch nit aller dinge uff, dan es noch fast durch die stat starbBd.2, S.360.
 
Anno 1577 den 9. novemb. hab ich breif van den duckers sonß vormondern zu Uda bekomen, dar sie mir ir schriftlich antwort van Frantz van Haitzfelt mit schickten, da er uff andere bezalonge zu thoin vertroisten ich hab in antwort geschriben und j. Hartzfeltz breif mit geschickt zu verwarn, aber eirst abcopieren laissen.
 
Anno 1577 den 11. nov. uff s. Mertins dag am abent umb 6 uren im jongen licht hat man einen cometen-sternen mit langem har oder swanz allereirst in der lucht gesehen im westen, den swanz ufferwarz ins sude-oist gestreckt; war etliche tag vurhin dunkel gewest, ob er do in der lucht gestanden, weis man nit; ist folgens alle abentz gesehen worden im westen undergande umb 9 oder 10 uren und steit noch; was er aber wirken oder beduden wirt, ist gott bekant. An 20 jarenVgl. oben S. 82.hat man diss ortz keinen gesehen oder groisser dan dissen. Dissen abent sin Merg Luchelgin und Gotschalk, uns neu zimmerknecht, bei uns essen gwestBd.2, S.360.
 
[748] Anno 1577 den 12. nov. ist der graff van Swarzenberch mit des princen van Uranien dochter durch Coln in Brabant verreistGraf Günther von Schwarzburg (oben S. 357, Anm. 3), der Schwager Oraniens, war vom Erzherzog Matthias am 28. Okt., Mastricht, nach Lierre berufen worden, Groen S. 213, dazu Lossen S. 589; am 23. Nov. wurde er in Antwerpen von dem Stadtrath mit Ehrenwein bedacht, Antw. Archievenblad Bd. 14, S. 414. Die Reise der Tochter Oraniens (Marias oder Annas) hängt wohl mit der bei Groen S. 172 Anm. erwähnten zusammen..Bd.2, S.361
 
Anno 1577 den 13. novemb. ist min fetter her Christian Ordenbach von Wormß uff Coln ankomen dan er war zu Wormß in uff l. Frawenkirch dechen und canonicus worden.
 
Anno 1577 den 14. noumeb. am morgen zu 5 uren ist Feigin van Dutz elige dochter mineß swagers Johans van Dutz und sustern Tringin van Weinsbergh eluden in irem wonhauß daßmal uff dem Hontzrucken in got verstorben, ein jongeß metgin. Wart den 15. novemb. mit schonen krentzen zu sant Apostolen in die hal in siner herginß und sustern grab erlich begraben.
 
Anno 1577 den 15. novemb. haben wir gutter swein gehat die aber 40 daller gegolten, dan unsse haußhaltung eitz starck war, van 12 personen.
 
Anno 1577 den 15. novemb. starb Hanß Gall einer van den achten s. Jacob unden uff der Bach neben dem roden Lewen wonhaftich, ein wolhabender man. Hat vur 200 daler leibrent zu s. Jacob gegolten vur sich 9 daller besonder und vur sin hausfreu 9 daller besonder und sin eitz einmal wenn abgestorben do er die rent veirmal untf. aber umb die 200 dall. waren 10 daller erbfarn uff dem Altenmart angelacht, dieselb pliben der kirchen. Hanß Gall wart doch zu s. Brigiden begraben.
 
Anno 1577 den 20. novemb. hab ich Herman minß broders son mit minem broder Gotschalck nach Houf laissen zehen daß er Bon und die berge mogt sehen wie geschehen. Und sin den 23. novemb. widder zu hauß komen.
 
Anno 1577 den 20. novemb. ist der backoffen im backhuiß neben Weinsberch wie er heiß war ingefallen solt min zwei zinßhuser verbrandt haben wan es nit in tag gescheit were. Der offe ist hinden in die alte maur zum theil gebrochen, dar umb hitzst er mit min stoblin zu Cronnenberg dar an er steit ist mir ein forthel macht es deste balder warm und gift vil heringer die im stoblin singen, aber es hat auch sinen unforthel das es dempfich macht und vil beschimmelt drin. Jetz mach der backoffe kleiner gemacht werden.
 
[748'] Anno 1577 den 22. novemb. hab ich mich erst in min stublin begeben daß warm gemacht, dan suß lange hat ich mich oben uff miner Schribkamer in minem nachtztabbert beholfen der lanck dannet mit fussen gefodert warm umb die bein war, aber an den henden leidt ich oben kelde wan ich schriben sult.
 
Anno 1577 den 24. nov. uff sontag sol erzherzoch Mattheis van Oisterich, verordneter gubernator in Brabant, zu Antwerpen in s. Michels cloister mit 7000 man gerust ingefuirt sinOb das Datum zutrifft, kann ich z. Z. nicht prüfen. Falsch ist die Angabe bei Groen S. 235 (11. Nov.). Die Staaten genehmigten erst am 15. Nov. dem Erzherzog die Übersiedelung von Lierre nach Antwerpen, Gachard S. LXXXII Anm. 3, Archievenblad S. 412, am 19. ordnete der Stadtrath von Anno einige Mitglieder nach Lierre ab, um den Erzherzog zu sich einzuladen, a. a. O. Anno 4 und S. 411; am 23. war er dort wohl schon eingetroffen, denn in seiner Umgebung befand sich Gr. Günther v. Schwarzburg, der nach unsrer Anm. 2 an diesem Tage in Antwerpen war. Über sein neues Verhältniss im Niederland s. Gachard a. a. O., Ritter in der D. Biographie S. 632; daneben Kervyn S. 508 ff. nach ungedruckten Akten.. Die Staten der Nederlanden hatten im etliche artickeln vorgeben, der er etliche angenomen, in etlichen sich verglicht hat und dergestalt angenomen worden. Was daraus folgen wirt, mach die zeit erleren. Der konink von Hispanien mit sinem rait werdens nit vor gut ansehen oder durch in etwas zu practisern erdenken. Die eizige koninkin in Hispanien ist sin swester, der eiziger keiser Rodolphus sin broder; ob es irer aller wil sie, weis ich nitBd.2, S.361.
 
Anno 1577 den 25. nov., umb diss zeit hat man teglich capittel im dom gehaltenDer Zusammentritt des ganzen Kapitels ist gemeint, Kapitel-Berathungen hatten schon seit dem September stattgefunden.. Dan der bischof von Strasberg, einer von Manderscheit, war stark ankomenAls ältester Prälat., dessglichen ander domherrn, dweil der churtag sich nehet. Jetz intercedeirten die gesanten des pabst, keisers, koninks von Hispanien und Frankrich, der chur- und fursten von Menz, Treir, Brunswich, Gulich und vil andern heftich, etlich mit dreuworten, vor herzoch Ernsten von Beiern, bischof zu Frisingen und hie domher, das er zum Colnischen erzbischof und churfursten erwelt mogt werden. Dargegen wart auch fast heimlich vor herrn Gebhart freihern zu Walpurch, erbtrucksessen, domherrn, sollicitirt, waren beide jonge herrn. Man sagt auch zum teil vom bischof von Strasberch, aber der war doch dem Trucksessen zugetain, und man hat allerlei bedenken gegen den von Beiern, dieweil er gut jesuitischs solt sinVgl. Lossen S. 558 Anm. 1.und dem konink von Hispanien und jongen herzoch von Gulich, auch dem keiser nach bewant was. Daher sich die domherren und vil andern allerlei anhank, gwalt, reformation, kreich, schatzung besorgtenDas geht auf den Domherrn Graf Solms d. ält., Lossen S. 547, vielleicht auch auf Gr. Phil. v. Manderscheid-Keil, S. 549., drumb die lantschaft und burgerschaft seir bekommert warenVgl. das. S. 551 Anm., sich besorgent, dessFür: desses.dings bei dem Trucksess nit zu erwarten war, dessen gewalt sei wol bess hetten begegnen kunnen. Also wart darvon geredt und quam so weit, das manBd.2, S.362[749] ein lantdag beschreiben solt und denselben vor der chur anhoeren, wie geschachVgl. Lossen S. 551 Anm., zum 2. Decbr. ausgeschrieben. Die erschöpfende Untersuchung und Darstellung von Lossen S. 543-562, 568, macht Wiederholungen hier unnöthig; zu beachten sind auch die Dokumente bei Fr. v. Bezold a. a. O. Die Haltung der städtischen Obrigkeit in diesen Angelegenheiten wird der Erläuterungsband berühren..Bd.2, S.362
 
Anno 1577 den 25. nov. uff s. Catharinen tag mach ein rumoir binnen Amsterdam in Hollant gewest sin, das etliche prinsischn heimlich dar binnen gewesen, sich verstechen haben und heut die wacht umbpracht, vil burger uff der gassen erschossen. Die burger quamen swerlich samen, doch als irer bei anderhalb hondert pliben, haben sie oberhant genomen und die fiant in die flucht zur porzen uis gesclagen, der bei 60 pliben, dan der hinderhalt bei 500 quamen den fianden zu spadeEs ist der Anschlag des Obersten Herm. van der Helling auf Amsterdam vom 23. Nov., welcher die Pläne Oraniens durchkreuzte, vgl. Groen Bd. 6, S. 246, Motley S. 248.. Hieher ginge das gerucht, Conrat Eck were auch pliben und war ein gans statgerucht, aber folgens wart gesagt, er were dar van ungeletzet komenBd.2, S.363.
 
Anno 1577 den 27. novemb. hab ich mister Daem Kreitfischs offerman s. Jacob einen zittel nach Neuß mitgeben, den gasthuißmeister umb 5 halber mald. kornß, Arnt Langenfiltz umb 2 halber mald. kornß und Stoffel Butzkan umb 5 mald. gersten zu manen, wie er gethain und hat den gedenckzittel dem butzkannen schiffman da gelaissen, den ich gepitten sulch korn zu untf. dar van zu quitern und mir uff min kosten gen Coln zu liebern, daß er verheischen zu thoin.
 
Anno 1577 den 28. novemb. hat einer zum Kilchunterstrichenin der Buttegassen firn wein umb 8 alb. uffgestechen, so dure war der wein umb diß zit, sunst galt er 7 alb. etlich 4 h. 6 h. mehe. Aber etlich neu wein galt 6 alb. mehe und min, daß gmein folck leirte sobriern, und sparen.
 
Anno 1577 den 29. novemb. starb Gerhardt Rommerskirchn kirchmeister s. Jacob ein man van 80 jaren hat lang kranck gewesen. Wart zu s. Jacob begraben mitz in die kirch bei den stolen zum Weytmart wartz. War ein alt napar ein schartzwever ein dapper bei in sinem floir, auch ein rhatzman plag zum Thorn uff der Oberbach gewont. Hat den armen 25 daller besatzst. Hat 4 ehefrawen gehat die leste hat er sex jar die bracht die schup mit. Requiescat in pace.
 
[749'] Anno 1577 den 30. novemb. uff s. andreæ tag hatzs eirst angefangen zu freissen und etliche tag geherst, biß her zu war es weich witter gewesen.
 
Anno 1577 den 5. dec. ist her Gebhart freiher zu Walpurch, erbtrucksess des reichs, domdechen zu Strassberch, domher zu Coln und Auspurch, eiz zum erzbischofen und churfursten zu Coln erwelt, und das war also zugangen. Den 2. dec. war der churtag angestalt, dieweil aber des erzstifts staten begerten, man wult sie vur dem churtage anhorenVgl. S. 362 Anm. 5., so hatt man wol die mess vom h. geist im dom gesongen und darnach die staten vom lantag gehort, damit drei tag verlaufen sint. Dan es war vil wesen und sagens der chur halber, dan vil legaten und gesanten, so pabstische, keiserschen, Hispanischen, Franzosen, Menzischn, Trerischen, Brunswichschen deden groisse intercessiones und vorbitte vur herzoch Ernst von Beiern, bischof zu Frisingen, ein jongen herrn; aber damit hat er sich vil argwons und ungunst ingelacht. Aber der erbtrucksess her Gebhart war auch fast jonk und war bei villen angenemer, und wiewol die beide fast geleirt und erfaren, auch zu Rom gewesen und wol bekant waren und jeder fast vota und stimmen hat, so ist doch her Gebhart mit den meisten stimmen erwelt widder viller meinong. Und wie die chur beschein war, hat der herzoch von Beiern darvon protesteirt, das etliche domherrn, die in nit erwilt, nit qualificeirt weren; hat sich uis dem capittelhaus darvon gemacht, ehe der erwilter uff den hohen altar gesatzt wart, wilches umb die dritte stunde nachmittag geschach. Die burger waren van allen gaffeln stark im dom, da sie die gwarda hilten. Es wart auch vil gesagt van bischof Johan van Strassberch, einem von Manderscheit, wilcher doch dissemGebhard Truchsess.zu gefallen nit mehe umb diss erzbischdomb warf. Uff den 6. dec., Nicolai, ginge der neu erwelter uis demdess in der Handschr.hoif van Coln in den dom in siner herlicheit. Den 7. dec. reit er mit 200 perden geleidt uis dero Drankgassen recht zu vur den AugustinernAugustiner ebenso.uber s. Severinsstrais nach Broil. Aber der von Beiern bleib noch etliche tag in ColnBis zum 8. December.und darnach reit er hinwechVgl. zum ganzen Abschnitt Lossen S. 563-583, auch unsern Erläuterungsband..Bd.2, S.363
 
[750] Anno 1577 den 9. dec. hat min broder GotschalkGotschack in der Handschr.etliche Victorsberger wein von Menz uffgefoirt, die im Henrich Hontem mitpracht hat, stunden uber 70 daller das fodermais. Aber er galt hie am kranen zu Coln auch WormskeufwerD. i. Wormsgäuer., immer so gutte neue wein, das foder umb 60 daller, sint alle zu Weinsberg gekellertBd.2, S.364.
 
Anno 1577 den 10. dec. war in der stat Bon die hoichzit und bruloft kostlich gehalten zwischen graff Salentin von Isenberg, gewesenen erzbischofen und churfursten von Coln, und der dochtern van ArburgAntonia Wilhelma v. Arenberg, Tochter der verwittweten Gräfin, deren Gemahl bei Heiligerlee gefallen war., wilcher motter die leste des menlichen stams van Arburg vor eim jar von keiser Maximiliano secundo gefurstet war. Disser Salentinus hat nach sinem abstant vom domcapittel begert, sie wolten im gestatten zu Bon sine bruloft, wie geschach; des sult er des neigst kunftigen erzbischofs consent erlangen. Wie aber die chur widder alle sine hoffnong uff den van Walpurg erbtrucksessenerbtrusessen in der Handschr.fiele und nit uff den Beiern, davon er grois verhoffet, moist er widder sinen willen des neu erwilten willen erlangen, mogt die eirste nacht auch nit uff dem Zolhaus sinen leger haben, dan der domdechen SchauwenberchGr. Anton v. Schauenburg.und der von SolmsHerm. Adolf. Diese Stelle, die Ennen, Gesch. d. St. Köln Bd. 4, S. 645 übersprungen hat, bestätigt die Vermuthung Lossens auf S. 579 Anm. 1.hatten das ort eirst ingenomen; doch wart die hoichzit uff der Canzeleien zu Bon gehalten. Die foreroung war vor 200 disch, 800 bet, 1000 pfert, geschach vil geschenks van koningenU. a. von K. Philipp v. Spanien., fursten, herrn und stetten. Uff den achten tag darnach verreisten die neue eheleut aus Bon. Er moist auch, wie man sagt, dem domcapittel caution stellen vor brant- und andern schaden, so den von Bon mogt widderfaren. Uff der hoichzit war nemans von domherrn dan der von Tengen und MarckAfterdechant Christ. Ladislaus v. Thengen, Graf v. Nellenburg, und Domherr Graf Philipp von der Marck.als bewanten; der neu erzbischof und der von Beiern erscheinen nit dahin. Die chur und ander trotz hat die sach etwas verbittertVgl. Lossen S. 578-580 nach Berichten Erich Volkmars von Berlepsch und nach Akten in München, das. S. 563..Bd.2, S.364
 
Anno 1577 den 12. dec. starb her Everhardus Meppis, der rechten licentiat, ein alt preister, fast uber 80 jar, der elste licentiat, also das ich eiz keinen eltern licentiaten in Coln promoveirt mehe weis dan mich. So bin ich senior omnium licentiatorumBd.2, S.365.
 
Anno 1577 den 13. dec., umb Lucie, ginge das gerucht, wie in den Nederlanden offentliche vehede were uisgeroifen zwischen erzherzoch Matthissn von Oisterich, gubernatorn, samt den Staten gegen Don Johan von OisterichAbsetzung Don Juans durch Staatenbeschluss vom 7. Dec.. Dan die Staten hatten sich neulich verglicht mit erzherzoch Mattheisn, wie sie sich samen in allem halten solten, wilche artickel ich latine gelesen, und waren also geschaffen, das die Staten in allen sachen herrn wolten pliben und ohn iren rait und bewilligung sult nitz gescheinZweite Brüsseler Union vom 10. Dec., welche zu der Statthalterschaft des Erzherzogs Matthias unter der Vormundschaft von Oranien führte, vgl. Groen S. 256 ff., Ritter in der Anno D. Biographie Bd. 20, S. 632..Bd.2, S.365
 
[750'] Anno 1577 den 16. dec. und etliche tag darnach ist der neu erwilter erzbischof Gebhart im obern stift, als zu Arwiler, Andernach, Lins, Bon und wilche ort darzu gehoren, ingefoirt und haben siner churfurstlicher gnaden die stede gehuldet und geschenk gedain vor dem hoichzit Christi. Aber in den christhilligen tagen und kurz darnach hat sie das under-stift ingenomen und sich hulden laissen, als Zons, zu Neus, Keiserswerde, Berk und der ort und ist der bischof van Strassberch, domdechenS. S. 364 Anno 12., der von SaxenVgl. oben S. 264 Anm. 4.und andern mit darbei als domherrn gewest, wilche auch das neue regiment und rete sulten setzenBd.2, S.365.
 
Anno 1577 den 17. decemb. sin min broder und ich gewarnet worden, wie unser swager Johan Paulus und unsse suster Tringin Hemmersbach vorhabens weren, die erbschaft uff der Wierstrassen mit 200 oder 300 dall. zu besweren under dem schein, alß bedurft die erbschaft noitbauweß und hatten den bau schoin beleiden laissen und das richtlich urkunde an das schrein erhalten, des mir unß nit gnogsam verwondern kunten wie daß mit recht geschein mogt, nachdem bemelte Tringin die motter allein an drei kindt theillen van vieren zur leibzucht im schrin stunde aber ire kinder die sie het und bekomen mogt zum eigenthumb. Also besorgten mir wa dem nit begegnet wurde in zeiten, so solten Herman und Gotschalck van Weinsberch unsse neiffen und ire sementliche kinder so jammerlich umb ire erfschaft komen wie wenich deß dan were. haben derhalb den 18. decemb. unß erkundiget bei den schrinschribern, gerichtzschriber und am schrein erscheinen, da uher gethain, auch die urkunt verpieten laissen durch den gerichtzbotten uff der Wierstraissen also daß wir eitz hoffen es werde nitzs geschehn man erfordere unß dan dar zu. es haben Johan Paulus und Tringin vurg. nit vil nutz geschaft daß sie in scholt gefallen sint, und willen es nuhe also widder soichen, sich und ire kinder fort verderben. Wie es aber mit disser erbschaft und geschricht ein gestalt hab. Vide supra fol. 240, sub anno 70 den 1. julij. Waß heir viß will folgen mach die zeit erleren.
 
Anno 1577 den 20. dec. hat Hermannus Weinsberg, mins broders sohn, primam tonsuram, das ist die eirste weihung, von herrn Theobaldo Aquensi, dem suffraganeo und weibischof zu ColnTheobald Krassel von Achen, Bischof von Cyrene, vordem Pfarrer zu S. Alban, Prof. der Theologie, Weihbischof 1574, gest. 1587, vgl. v. Mering, Die hohen Würdenträger der Erzdiözese Köln S. 67., bekomen, hat 7 raderalb. gekost. Ich hab den besiegelten weibreif in miner verwarsamheit, ob es im zum vorrade irgen zu dienen mogtBd.2, S.366.
 
[751] anno 1577 den 21. decemb. uff s. thomas dagh bin ich von der gesellschaft deß Swartzenhauß zu rhade erwelt, und sult min achter rhaitzganck sin. Min steifson Wilhelmus Roß licentiatus wart mit mir uff derselber gaffeln zum aife erwelt. Ich hab der geselschaft den mittagh gutlich gethain waren nit uber 40 personen die zu disch saissen des umbstandtzs war fast bei 12 menschn. Und ist mir folgender wein van herrn gaffelbrodern und frunden geschenckt worden, wie her nachfolgt.
 
Geschenckter wein van der gaffelgeselschaft des SwartzenhusErgänzung am Rand: von der recepi anno 78 den 25 feb..Ergänzung am Rand: von der recepi anno 78 den 25 feb...
Licentiatus Bernhardus Omphaliusgestrichelte Linie6 fi..
Peter van Attendar seniorgestrichelte Linie4 fi..
Jacobus Omphaliusgestrichelte Linie4 fi..
Brun Bartholtgestrichelte Linie4 fi..
Stephan Kolbgestrichelte Linie4 fi..
Sixtus von Hildengestrichelte Linie6 fi..
Anthonius Kloich rhaitzschribergestrichelte Linie3 fi..
Johan Schutzgestrichelte Linie3 fi.Ergänzung am Rand: Bzalt..
Jacob Schutz nusserherbergegestrichelte Linie3 fi..
Kilian Roprichtzsgestrichelte Linie3 fi..
Herman Rondorfgestrichelte Linie3 fi..
Oitgerus Steinweckgestrichelte Linie2 fi.Ergänzung am Rand: Bzalt..
Henrich Steinhuyssengestrichelte Linie2 fi..
Wilhelm Schildtgestrichelte Linie2 fi..
Doctor Krudenergestrichelte Linie3 fi..
Henrich Ernstgestrichelte Linie1 fi.Ergänzung am Rand: Bzalt bzalt von der recepi anno 78 den 25 feb...
Johan Eck levregestrichelte Linie1 fi..
Joannes Schenckartgestrichelte Linie2 fi..
Peter Droilßhagengestrichelte Linie2 fi..
Ignatius Organistgestrichelte Linie2 fi.Ergänzung am Rand: Bzalt..
Lenhart van Brachtgestrichelte Linie2 fi..
Viacrius Graifgestrichelte Linie2 fi..
Vitus Saltzman offerman s. Albangestrichelte Linie2 fi.Ergänzung am Rand: Bzalt..
Johan Buddenbendergestrichelte Linie1 fi..
Rutger Aldekirchengestrichelte Linie2 fi.Ergänzung am Rand: Bzalt..
Lucas van Gronigengestrichelte Linie1 fi..
Hermannus Dresanusgestrichelte Linie2 fi.Ergänzung am Rand: Bzalt..
Michael Lutzelradegestrichelte Linie2 fi..
Licentiatus Rhedanusgestrichelte Linie4 fi..
Christian Molendonckgestrichelte Linie2 fi..
Johan Frechengestrichelte Linie2 fi..
Johan von Gulßgestrichelte Linie2 fi.Ergänzung am Rand: Bzalt..
Wilhelmus Veltmamgestrichelte Linie2 fi..
Peter Freudenberchgestrichelte Linie1 fi..
[751'] Diederich Brabendergestrichelte Linie1 firdelErgänzung am Rand: Bzalt..
Herman van Woringengestrichelte Linie2 fi..
Melchior Bispinckgestrichelte Linie4 fi..
Cornelius van Disternichgestrichelte Linie1 fi.Ergänzung am Rand: Bzalt..
Johan van Walberberghgestrichelte Linie1 fi..
Johan Kreitgestrichelte Linie2 fi..
Simon von Zonßgestrichelte Linie2 fi..
Johan Stael schriber s. Johan cordulngestrichelte Linie2 fi..
Berndt Merman Altenmartgestrichelte Linie2 fi..
Dederich Hertzoch im hof Colngestrichelte Linie2 fi.
Summa 108 f..
 
Folgen ausserhalb herrn und frunde.
Gotschalck van Weinsberghgestrichelte Linie8 fi.Ergänzung am Rand: Bzalt..
L. Wilhelmus Roßgestrichelte Linie4 fi..
Sibilla van Weinsberch 6 fi.Ergänzung am Rand: Bzalt..
M. Daem zimmermangestrichelte Linie2 fi..
Johan van Eruerfelde schidenmechergestrichelte Linie2 fi..
M. Henrich Brun, glaßwortergestrichelte Linie2 fi..
Maria van Weinsberchgestrichelte Linie6 fi..
Doctor Tilman Ordenbachgestrichelte Linie6 fi..
Her Christian Ordenbachgestrichelte Linie6 fi..
Peter van Rhade schartzewebergestrichelte Linie2 fi..
Borggreif uff Beiengestrichelte Linie1 fi..
M. Herman Scloßmechergestrichelte Linie2 fi..
Geirdt gegen dem herrn ubergestrichelte Linie2 fi..
Johan Paulus Wierstraßgestrichelte Linie4 fi..
M. Dham offerman s. Jacobgestrichelte Linie3 fi..
M. Anthon scholmeister s. Jacobgestrichelte Linie3 fi.Ergänzung am Rand: Bzalt..
Wilhem van der Saargestrichelte Linie1 fi..
Joncker Barthel Questenberghgestrichelte Linie2 fi.
Arndt Maeßgestrichelte Linie1 fi..
Christoffel van Reil Ryngaßgestrichelte Linie1 fi..
Her Hillebrandt Sudermangestrichelte Linie2 fi..
Her Gerhardt Pilgrumgestrichelte Linie1 fi..
Henrich vam Ham steinmetzer 2 fi..
Her Johan Maeß burgermeistergestrichelte Linie1 fi..
Gerhardt Lutzekirchen kangessergestrichelte Linie2 fi..
Mertin Lutzekirchngestrichelte Linie2 fi..
Gerhardt van Monhem alt offerman 2 fi..
Paulus van Alftergestrichelte Linie1 fi..
Wymmar Hackgestrichelte Linie3 fi..
Scheffen Volckquingestrichelte Linie2 fi..
Jacob von Bedber Altemartgestrichelte Linie1 fi..
[752] Her Melchior van Mulhemgestrichelte Linie1 fi..
Johan van Gladbach Bottegassen ortgestrichelte Linie1 fi..
Trin Schartzewebreschegestrichelte Linie2 fi..
Corneliß Fasbender Hoeportzngestrichelte Linie2 fi..
Schoinleppersche Hoeportzengestrichelte Linie1 fi..
Henrich Backovengestrichelte Linie2 fi..
Johan Lutzekirchn bannerhergestrichelte Linie2 fi..
Johan Peil van Neußgestrichelte Linie2 fi..
Jaspar van Mulhem Nugaßgestrichelte Linie2 fi..
Johan van Dutz Numartgestrichelte Linie6 fi..
L. Bruno Byngiusgestrichelte Linie2 fi..
Peter Bing dhomsmidtgestrichelte Linie2 fi..
Conradt van Lynßgestrichelte Linie1 fi..
Wynandt van Keißerßwerdegestrichelte Linie1 fi..
Joncker Theuiß wolfskeilgestrichelte Linie2 fi.Ergänzung am Rand: Nisi 1 f. soluit..
Joncker Gerhardt Angelmerchergestrichelte Linie4 fi..
Dederich Boumgestrichelte Linie2 fi..
Michael Lutginßgestrichelte Linie1 fi..
Johan van Duysberch zum Kampgestrichelte Linie1 fi..
Joncker Arnolt von Siegengestrichelte Linie2 fi..
Wynandt zum Schiffgestrichelte Linie2 fi..
Fridrich van Heil vor den Augustirngestrichelte Linie1 fi..
Henrich Krudenergestrichelte Linie1 fi..
Burggref under dem Raithaußgestrichelte Linie2 fi..
Herman Volberghgestrichelte Linie2 fi..
Wilhem Paulusgestrichelte Linie2 fi..
Gerdrudt Roß widwegestrichelte Linie2 fi..
Henrich Roßgestrichelte Linie2 fi..
Claß Meinertzhagen Heumartgestrichelte Linie1 fi..
Conradt Heimangestrichelte Linie2 fi..
Diederich Plogergestrichelte Linie2 fi..
Isaac Lewenhartergestrichelte Linie2 fi..
Marx Beiwechgestrichelte Linie1 fi..
Peter Beiwechgestrichelte Linie1 fi..
Peter van Lennep zum Anckergestrichelte Linie2 fi..
Johan Kriptzsgestrichelte Linie2 fi..
Joncker Lodowich Heimbachgestrichelte Linie2 fi.Ergänzung am Rand: cum 1 fi. soluti..
Wilhem Hamechergestrichelte Linie1 fi..
Maternus Colinusgestrichelte Linie2 fi..
Johan Walraif Wierstrasgestrichelte Linie1 fi..
Jaspar Westenberch Leifgaßgestrichelte Linie2 fi..
Cecilia Kruyßkampsgestrichelte Linie1 fi..
Adam von Delftgestrichelte Linie2 fi..
Wilhem Wolff zum Falcken am Haifgestrichelte Linie2 fi..
[752'] Wilhem van Numerich beckergestrichelte Linie1 fi..
Henrich faber zum Eynhorn Altemartgestrichelte Linie2 fi..
Henrich van Netterden beckergestrichelte Linie1 fi..
Elisabeth Hornß die jongegestrichelte Linie4 fi..
Peter Weinsberchgestrichelte Linie2 fi..
Johan Heyffers, Fischmartgestrichelte Linie2 fi..
Christgin Korz Hertestraßgestrichelte Linie3 fi..
Johan van Dunwalt zu Gymnichgestrichelte Linie1 fi..
Alof van Langenberch Breitstraßgestrichelte Linie1 fi..
Her Jaspar Kannegeissergestrichelte Linie2 fi..
Laurens Capuyngestrichelte Linie1 fi..
Mattheiß van der Kettengestrichelte Linie1 fi..
Johan Broilman Igelsteingestrichelte Linie1 fi..
Hanß Wapenstat goltsmidtgestrichelte Linie3 fi..
Wymmar Speich im Portzgingestrichelte Linie1 fi..
Peter Dunwalt Leifgaßgestrichelte Linie1 fi..
Peter Alstedengestrichelte Linie4 fi..
Mattheis klein zum Hoidtlingestrichelte Linie1 fi..
Gobbel von Zonß Heumartgestrichelte Linie1 fi..
Wilhm Becker Hoeportzengestrichelte Linie3 fi..
S. Theiß van Unckel Rhyngaßgestrichelte Linie1 fi..
Johan Duyssel bannerhergestrichelte Linie1 fi.
Summa der frunde 199 f..
Summa in all 307 firdell, jeder firdel 6 alb. gerechent sine galt jeder ___.
 
Heir van hab ich suster Sibillen Weinsberch ire 6 fi. quidt gescholten dan sie war min kuchemeistersche, diß gain ab, ohn waß dan noch unbezahlt nit inkomen wirt.
Item waß ich dem gaffelknecht umb des inmanen schencken moiß oder er drumb verzern oder inhalten wirt,
Edoch wiewol diß alle samen 76 gl. 18 alb. machte so will ich die zwa klein summen vistain so mach es frei pliben an gelde.
Summa 70 gl..
So vill die recipienda oder innam betreffendt.
 
Was unkosten ich s. thomastag uff der gaffeln angewant.
Exposita oder außgab.
Item 1 fi. lb. peffers 8,5 alb.. Item 3,5 loit genfer 3 alb. 9 h.. Item 1,5 loit neil das loit 4,5 alb.. Item 1,5 loit blomen da loit, 6,5 alb.. Item 1 loith safran 12 alb.. Item 0,5 lb. zuckers 12 alb.
Summa 2 gl. 2,5 alb..
 
Item 3 fesger ertzen 6,5 alb.. Item deß smidtz jong vor all arbet 4 alb.. Item 45Tilgung: p.; durchgestrichenlb. bergescher karpen dar unden waren ein wenich snoiche daß lb. 3 alb. abgedingt 29 h.. Item noch 4,5 lb. salmß 1 fi. zu braden vor die hern das lb. 8 alb.
Summa 7 gl. 18 alb. 7 h.
 
[753] Item 10,5 lb. botter das lb. 4,5 alb..
Item 6,5 lb. ein hollensch keiß gewigen 1 f. das lb. 3 alb. 4 h.
Summa 2 gl. 21 alb. 9 h..
 
Item 2 quarten essichs die qvart 4,5 alb..
Item 1,5 lb. ertzenmeil 4,5 alb..
Item vor 60 herinck daß stuck 5 h..
Item vor 16 kleiner rheinfischs hat mir broder viß eim korf gelaissen gewigen 24 lb. das lb. 16 h..
Item broit 36 perger gemengt broit und 30 perger weck jeder pergen 1 alb. und dar uff 0,5 gl. roggelger broitz, summa 3 gl. 6 alb..
Item der magt zu spolen dedit soror 4 alb..
Nota. Min suster Sibilla und unß magt Lisbet haben gekocht und also den koch gesprat.
Item 2 manden kolen wol ein mald.. Item 12 kleiner kluppelhulter, 2 schurgkaren schider holtz. Summa daß holtz ubersclagen 2 gl. cur.. Item drunden, 16 schentzger. item 20 qvarten beirs. Item saltz mostert bei unß selft 1 gl. taxirt. Item glaeser bei unß selbst.
Item dem gaffelbotten den andern tag 1 firdel weinß 28 alb..
Item ob die haußmeister wein haben sullen weiß ich nit eigentlich,
Summa 10 gl. 14 alb. 9 h..
Summa _ die vorg. kosten, in all facit 23 gl. 9 alb.Korrigiert aus: guld.; durchgestrichen7Tilgung: alb.; durchgestrichenh..
 
Item moiß ich vor haußgelt geben 4 rader gl.
Facitgestrichelte Linie8 gl..
 
Item an wein gehat ohn deß gaffelbottens firdel 91 qvart 1 pint weinß die qvart vor 7 alb.
Facit zu geldegestrichelte Linie23 gl., 3 alb., 3 h..
 
Item dem botten under dem Rhaithus botten broit 8 alb.
Summa omnium expositorum facitgestrichelte Linie54 gl., 12 alb., 10 h..
 
Also sult mir noch 15 oder 16 gl. in die handt komen. das were etwas, wan ich in dreien jarn den wein nit widder geschenckt, und sunst nit vergelten mogt und moiste, fillicht etlichn mit irem gewin, hergegen hab ich 2 raitzkerber.
 
Anno 1577 den 24. decemb. uff christabendt bin ich neben andern zum achtenmail zu rhade in die rhaitzkamer ingangen, und bin zum funften mail urthelsmeister und commissarius worden, nit mit willen etlicher. Dan dieweil ich von minem alten gesellen Questenberch in die chur gesatzt war und ich Johan Pastor, minen mit gewesen rheinmeister, koere und beide uiswichen, hat her Liskirchen, rentmeister, jonker Lodowich Heimbach uisgesatzt, der hat jonker Johan Jude uisgesatzt, doch wart ichs mit den meisten stimmen. Ich achten doch, es sie jonker Heimbach mehe zu gunst geschein, dan mir zu abgunst, dan er war von den besten gesclechten und halten dieBd.2, S.366[753'] jonkern und gesclechter wol uff einandern und das weis man dan mit einer blauwer ursachen oder ander farben uiszustrichen; das vet will oben sin, ist der fortun und welt laufBd.2, S.366.
 
Anno 1578 den 25. decemb. war der heilich christach uff wilche daß neu jar recht anfengt, dan man schribt anno nach der geburt christi. Do hab ich min hoichzit s. Jacob gehalten, und den abendt zu vor allen so mir eitz in hauslicher unser wonnongh samen waren ir offergelt gelt geben und ein selich neu jar gewonschet alß nemlich.
Minem broder Gotschalck van Weinsberghgestrichelte Linie1 raitzichn.
Elisabethn Hornß mines broderß frawengestrichelte Linie1 raitzichn.
Suster Sibillen van Weinsberghgestrichelte Linie1 raitzichn.
Elisabetgin Hornß unser pflegdochtergestrichelte Linie1 tornerß.
Herman Weinsberch minem neiffengestrichelte Linie2 rader alb..
Gotschalck Weinsberch minem neiffengestrichelte Linie2 rader alb..
Peter Weinberch minß broders songestrichelte Linie2 rader alb..
Haduwy van Delft, Johanß Eberß dochtergestrichelte Linie2 rader alb..
Maritgin van Delft irer sustergestrichelte Linie2 rader alb..
Lisbeten viß dem Ham deinstmagtgestrichelte Linie16 rader cur..
Merien der undermagt gotzgnadegestrichelte Linie2 rader alb..
Aber Gotschalck vorg. wonte bei dem zimmerman ginge doch ab und an, die andern alle in unß kost.
Item Dierich lyndius famulus meusgestrichelte Linie2 rader alb..
 
Anno 1578Nach damaliger kölnischer Rechnung; 1577 bei uns.umb den 27. dec. in den christhilligen tagen hat herzoch Wilhem von Gulch im lande von Cleif durch sin schutzen laissen anhalten bei zehntusent neuer daller, die zu Herrnberg bei Emerich gemunzt waren und im gehalt nit bestain mogtenmogt in der Handschr.; wolt sie, wie man sagt, vermunzen und richsmunz darausser machen. In Coln waren auch sulcher verbotten munzen etliche angehaltenAuf die Münzangelegenheit wird der Erläuterungsband eingehen..Bd.2, S.366
 
Anno 1578Nach damaliger kölnischer Rechnung; 1577 bei uns.umb den 28. dec. hat der cometa, uff s. Mertins tag eirst erscheinenOben S. 360., bestain zu verblichen, aber leist sich noch etwas sehen, aber vil dunkler dan zuvor. Got wil sinen zorn zu unser verdeinter straif gnedigst linderen und auch sinken laissenBd.2, S.367.
 
Anno 1578 den 29. decemb. ist Johan van Aich zu Balckhoven uff der Oberbach ein weinzepper, laver, rentner in stadt Hanß Gallen zum achten und volmechtigen des kirspels s. Jacob erwelt und hat sinen eidt inhalt des boichs gethain und 3 rader gl. jedem kirchmeister und achten 6 rader alb. zu presentz geben.
 
Anno 1578 den 30. decemb. ist Peter Weinsbech minß broder Gotschalcks son ein bothschaft zu Mauwenhem vor der Eigelsteinß portzen gewest und hat in da ein hondt uff dem haif unden in daß bein am enckel gebissen daß er da van etliche tag nit ghain noch stain mogt. Lach zu bedde zu s. Mariengreden der er custer war und leiß sich daselbst arznen und cureren.
 
[754] anno 1578 den 31. decemb. neu jarß abendt hat mir jonfer Anna van der Reck alte amptfrawe zu Monhem 32 daller jeden zu 9 mr. an allerlei gult und silber gelde geschickt da sunst der alt richtzdaller 2 alb. mehe galt war auch besnitten gelt drunden dar ich an verleissen moiß. Diß gelt war vom termin, lætare, in derTilgung: sta; duchgestrichenfasten anno 1577 fellich eitz spade bzalt. ich hab wol quiteret, aber das uberlauf van 9 marcken und verleuß des geldes mir vorbehaltendt, hab Steffen Droge zu Upladen brenger des gelds 6 alb. zu verdrincken geben und sat gemacht.
 
Anno 1578 den 31. dec. ader secunda calendas januarii, uff neu jars abent, den morgen umb 8 uren, ist Gotschalk van Weinsberg hausmeister, min broder, in stat des abgestorben seligen Gerhart Rommerskirchn zum kirchmeister s. Jacob erwelt. Disse chur ist also zugangen. Den sontag zuvor wart die chur uff dem predigstoil verkundigt, das die geerbten uff den dingstach neu jars abent nach der fromissn, wan die klock, wie ein weiser rait erleubtDiese Erlaubniss musste stets eingeholt werden., gelaut were, uff s. Michaels gewolf erschinen sulten und einen kirchmeister erwelenerwelt in der Handschr.. Wie sie nuhe dergestalt samen komen waren, war die leuf uff der siden zur kirchn zu mit tapit behangen, das nemans druff van unden sehen mogt. Nuhe war es wol bedenklich, das zwein broder glich kirchmeister sin solten, wiewol s. JohanD. i. in der Kirche S. Johann.fatter und son waren, zu s. Brigen broder und zwier suster menner, so wart in zweifel gezogen, ob es nutzer were heimlich zu kesen, wiewol die kirchmeister jeder zit offentlicher stimmen erwelt sin, und wie der pastoir etwas lang druff verharret und under der geerbter nachparschaft zweifelhaftich bescheit druff fiele, ist doch entlich vur gut angesehen, das ein kirchmeister, ein achter, ein uis der gmein vur dem altar jedes stim himlich anhoeren und uffzeichnen sulten, und jeder sult vur sin person heimlich den erligsten und nutzsten erwelen und sehen nemans an. Also stunde vor dem alter doctor Krudener kirchmeister, Wilhm Euskirchen achter und meister Arnt steinmetzer uisser der gmeinden. Zu denen gink der pastoir eirst, choir heimlich, darnach die kirchmeister und achten besonder, zulest die geerbten, und so hat Gotschalk, min broder, alle die stimmen uff 7 nach, hat Johan van Aich, und ein hat Jurgen Kaldenbach, min broder uber drissich, also das ers wart und uisgeroifen; hat auch van stunt nach vorlesung siner artickel sinen eit uistrucklich gesworen. Der pastoir hat im die sclussel und kirchenboichlin, van der widwen Rommerskirchen erfordert, zugestalt und also in die possession gesatzt. Und hat im jeder gluck gewonscht, und als er innen gedankt, hat er si den nachmittach in das haus Weinsberch bescheiden uff ein refection, wie gewontlich, hat do in der eil laissen zurustenBd.2, S.367[754'] vor drei dischs; sin doch nit dan zwischn 30 und 40 man komen, die man alle an zwein groisse disch in der warmer stoben samen geruckt, und hat in hartfleischs, gebrait und keis und botter, appel, nuss, koichen vorgesatzt und neuen und firnen wein geschenkt und haben ungeferlich 80 quarten gedronken, die quart galt eiz 7 oder 71/2 alb. in der stat; an der kost ist auch nitz gespart. Also ist die chur ohn allen argwon zugangen, das zwein broder scheir in eim haus Weinsberch samen kirchmeister s. Jacob gewesen sin, das in s. Jacobs kirspel nit vil widderfaren war. Got gib in gluck wol vorzustain, wie ir fatter Christian kirchmeister daselbst getain und irs fatters fatter Gotschalk auch getain, wan er uber die 3 monat, so er kirchmeister allein gewesen, het leben mogen. Dem offerman moist er boddenbroit geben, fordert 1 goltgl., weis nit, wie vilBd.2, S.368.
 
Anno 1578 den lesten decemb. wie der kirchmeister eitz gekoren ware ist der pastoir abgewichen sampt den geerbten und gmeinden und haben kirchmeister und achten fort under sich oben uff der leuben Reinhart Essich roitbruwer zum Greuwel uff der Bach in stadt Gotschalcks van Weinsbergh eitz kirchmeisterTilgung: er; durchgestrichenworden zum achten erwelt. Hat sinen eidt gethain und hat 3 rader gulden jedem kirchmeister und achten 6 rader alb. vor presentz geben, dem offerman 1 scleiffen.
 
Telosin griechischer Schrift
 
[755] Einlage: Zettel[755'] leer[756] .
 
Diß gedenckboich wirt nach den jaren 1600 eisrt __eben ___ w___ __ger wie___ __ber sin __ seculo sequ____.
 
Min swache und kurtze memoria wird viß dissem boich lichlich zu spurren sin, dar ich an vill orthen hie und da w__ter vißgeleissen, versatzst, zugethain. Hab die zit nit woll zu erwiffern und zu corrigern doch mach es fillicht geschein. Da es aber v_ ei__m achtungh gehabt werden das es minem testament nit zu nachtheil geschehe.
 
Nulla dies _beat quinli___ __cta s_iperit.
 
Ovidius 5 l__itiamicum vt scribet.
Utque solebannus consumere longa loqendo.
tr_pora_ sermonem deficiente ___.
____ ____ _____ __ferat __citas nunc ______.
Et pe_agant linguæ ____ta manis__ [756'] leer