Anno 1575 mit godt angefangen.
Anno 1575 den eirsten januarii ist Thoniß Hannen vo
n Dormagen hie zu Coln bei miner motter suster und broedern gewest und gesagt nachdem Johan Gordtz ir halfen die pachtung ireß gutz zu Dormagen uffgesagt und zu Mulhem uber Rhein ein ander hof angenome
n wan
sie in dan wulten anneme
n wolt er es vur lohn, pacht, oder halfschit bauwen und sich recht halten. Doch wa es Johanß fatter begerte so wolt er eß nit begern. Unser aller bedencken wart druf genomen, und gefeil unß wol daß es mit foegen viß Johanß und Gorden henden mocht komen. Dan von ire
n eltern war er zu
m theil an unß eltern herkomen, daß manz sich irer etwaß besorgte daß sei sunst irthumb hetten machen moge
n wan man sei het willen absetzen.
Dissmal ginge das guldin jar an, dan anfenklich zu hondert jaren, folgens zu funfzich jaren und entlich zu funfundzwenzich jaren ists gehalten worden, also das ich nuhe mit gotz gnaden 3 gulden jar gesehen hab. Es war dissmal min steifson Wilhelmus Ross legum licentiatus binnen Rom, hat die ceremonien gesehen, wie pabst Gregorius 13. die guldin pforz zu Rom mit eim guldin hamer uffgesclagen hat, den er des herzogen sohn von Beiern, eim domherrn zu Coln, geschenkt. Diss war uff den christabent zuvor beschein in sulchem getrenge, wie er mir geschriben, das 5 doit getrungen worden, einer glich vor im. Diss gulden jar wart in Coln uff den predigstoelen uisgekundigt, aber kein ablais geben; das folk ginge auch nit zum hilligen sacrament. Es zogen wol etliche riche geistlichen und jonge gesellen aus Coln nach Rom, aber gar wenich. Es war des gulden jar nodich, dan ein quart wins galt in Coln 7 alb. und das broit war auch deur wie alle dingen, und war in Niderlanden kreich und rumor.
Anno 1575 den 3. januarii war min geburtzs tag daß ich 57 jar alt wart. Ich war widman wonte zu Crone
nberg hilt mit miner motter hauß, hat dißmal kein son derliche gasterei, dan druncken den wein samen under unß im hauß.
Anno 1575 den 5. januarii hab ich von der alter amptfrawen vo
n Monhem jonfer Anne
n von der Reck widwe Halln untf. 32
dall. renth de termino l. de do. l. a
nno 74 durch Steffen Druch zu Upladen, da von quitert, de a
nno 74.
[690'] Anno 1575 den 8. januarii hat unß her Arnt von Bruwiler probst sant Georgen in die probstei zu tag bescheiden, dan her Lambert va
n Wiler pastoir s. Jacob wolt von den kirchmeistern ein miß haben pinnincks miß und alß im daß nit geburren mocht viß gutten ursachen, meint er der probst sult unß mit smeicheleien oder bedreuwung dar zu bewegt haben. Aber die kirchmeister pliben bei irer meinong sagten sei wulten dem pastoir folgen laissen waß die vorige pastores gehat hetten und weiterß kunten sei nit inwilligen. Ich moist daß wort dhoin und undanck verdienen.
Anno 1575 den 12. januarii ist der licentiat und scheffen Ryndorf zu mir komen dan er handlet zweschen mine
n steifkinderen und mir zum friden, und sagte daß soncept einß vetrags so ich im vorhin zugestalt het die ursachen deß vertrage inverleibt die wulte
n sei nit also verstain. Sagt da bei sei wulte
n mir die leibzucht von tausent
goltgl. folgen laissen, und jeder von den sexen wult mir dar zu 80 daler geben, were 480 daller. Leiß sich auch hoeren sei wulten uber mich bei ein erbarn rhaidt clagen. Da waren wir noch weit von einandern.
Den 13 tag januarii ginck ich widder zum licentiaten. Sagt im in erwegung innen der ingestelte vertrag nit gefiele, so wult ichs triben laissen da mit, also daß jede parthei uff irren freien foissen sult stain und sin best dhoin. Da sie auch bei eim rhaidt supplicern wulten, daß moist ich liden. Den 14 ja. hat der lic. Ryndorf und ich an Wilhelmum Roß nach Rom geschriben. Hie wurde nitzs vißgericht, und reden im von stundt an uff Coln zu reisen.
Den 15 ja. hat der beseher zu Andernach die renth zu Coln geschickt zu bezaln. Ich hab 25
dall. vo
n wegen miner motter untf.. It
em 25
dall. vo
n wege
n der kirchn s. Jacob. It
em13
goltgl. vo
n wegen suster Marien
n. Aber die 25
dall. vo
n mine
n hausfrawe
n wegen wolten mir nit folgen dan d. Broich hat sei verbotten. Der wegen leiß ich sei auch verpieten, doch brachten min steifkinder bei dem burgermeister zu wegen daß mi
n verbot abgeschaft wart.
Anno 1575 den 16. janua. alß unß halfen Johan Gordtz die pachtung zu Dormagen uffgesagt haben min suster Maria und Tringin an sich genomen, daß hauß und zeune in bou zu halten und mottern iren alten pacht zu liebern daß uberich mogten sei behalten. Doch in sweren wichtigen puncten sulten sei unß zu rhaidt nemen, biß daß man sich wolbedechte.
[691] anno 1575 den 17. januarii hat swager Conradt Eck bei eim erbarn rhaidt suppliceirt und uber sin hausfrau Sibilla
m geclagt sei unthalte ime etliche ringe und kleinater vur. Desglichen uber mine
n broder Gotschalck und mich alß vexirten mir sinen hausgesei
ß Evert Hermeshaiffen am hohen gericht. Dargegen hat ma
n den 21 janua. widder ein supplication ubergeben, und im zimlicher maissen begegnet daß er sich pillich schamen sult. Aber alle schembde ist bei im hin wech. Er saß im hauß zu
m Schricht, wolt den halben zinß nit folgen laissen auch die beide halbe fharen nit bezalen. Ein rhaidt leiß im ansagen, do man im nichtz dede sult er zu friden sin, und daß bleib dar bei.
Anno 1575 den 24. januarii hab ich Wilhelm Richartz von Meternich und Geirtgin van Putzfelt das Wolffgut zu Swartzem zwelf jar lank jarlichs vur sexzehen malder roggen und zwen capune, wie es Curstgin zu Swartzem vurhin gehat, verpacht. Winkaufslude sin gewest Henrich Haes, zolner zu Wilerswist, und min sustern Maria und Sibilla, haben den wein zu beiden seiten glich half mallich bezalt.
Dißmal hat ich deß gutzshalber mit minen steifkinderen noch keinen friden, dweil aber der alt halfen abgestanden moist es dannest verpacht sin. Es waß Wilhm auch mit mir zu freden.
Anno 1575 den 29. januarii ist Gotschalck va
n Weinsberg der jong minß brod
er Christianß son uff der reimsnider gaffel vur eine
n lerjongen sineß steiffatterß ingeschriben. Aber Gotschalcks freu mi
n motter lacht die 2
goltgl. dar die dannest sin steiffatter sult v
ißgeben haben wie sin heilichs vorwart mitprengt. Ich weiß aber nit wol ob im diß ampt dienen wil.
Anno 1575 den 30. januarij, hat sich Johan miner motter halfen zu Dormagen mit mine
n sustern und unß vertragen waß er noch geben da laissen, thoin und abzehen sol vom haiff. sin fatter Gordt het in gern widder angenomen es mogt aber nit sin man wolt in zwei jar selbst bawen und aber off umb halbschit uissdhoin.
Anno 1575 den 31. januarii haben mi
n steiffkinder dem rentmeister her Castin Leiskirchen ein supplication gegen mich sampt acten im sal gehandlet in gestalt mit beger die in rhaidt stat zu uberliebern. Aber dweil ich zur zit deß rhaidtz waß, stalt er sei mir eirst in min anwort druf zu machen ehe dan sie gelesen warden. Dan daß ist also gebruchlich uber einen rhaitzman suppliceirt
[691'] wirt. Ich nam sei nach mir, und bef
andt daß sei mich etwaß neidtich heftich angetast, und war ir nhalten und beger. Es sult mich ein rhaidt dar zuhalten daß ich innen die rentbref so ich hinder mir hat restituern sulte. Auch den proceß vur dem official gegen den halfen zu Waldorf den ich im ba
nne hat abgeschaffen. dar gegen macht ich mine
n gegen bericht zeigt min interesse forderung und jus retentionis an, daß auch kein burger vom rechten abgeschreckt sult werde. Und erbaut mich deß rechte
n doctor Johan Broich und scheffen Volckquin hatte
n dissen ansclach gegeben die andern leissen es mit geschein. Dar umb foir ich auch etwaß scharfer gegen die beide her auß. Und alß disse supplicatione
n im rhade gelesen ware
n weich ich hin auß, und worden etliche herrn zu der sachen verordnet die unß verglichen sulten.
Anno 1575 den 2. februarii bin ich bei minem neiffen Peter von Halfern in sinem wingart bei Seine zu gast gewest und war da der dechan sant George
n, doctor Peter Steinwech, licentiat Lemg
enius dhom secretari
us, Wilhem vo
n der Sar Gerhart Angelmecher, Laurentz secretari
us, und mehe gutter herrn und frunde.
Den 3 feb. bin ich zum Kluppel uff der Hoeportzn bei minem broder zu gast gewest da den blasius gejagt. den 6 feb. bei Gerhart Lutzekirchen kannegeisser uff dem Weitmart neben den andern kirchmister und achten sant Jacob gewest der alß ein kirch meister sin krentzgin hilte.
Anno 1575 den 7. feb. hat mir min broder Gotschalck die regnong von 850 elmen raime
n die zu Dormagen dißmal gepost waren zugestalt. Dar von ich im vor min veirthe theil bezalt hab 7
gl. 15
alb. 7
h. inhalt einer rechnong von im geschriben mir zugestalt.
Anno 1575 den 9. feb. hat Lenhart vo
n Bracht von wegen meister Lambert gaffelknechtzs der kranck war gerechent inhalt sinß zittelß. Alß va
n den kosten miner rhaitzkuir uff s. thomaß tag neigst leden. Der zittel war boiß schriff
t kuntz nit all wol verstain,
Exposita.
Item 3 fesger ertzn dat fesger 5,5 alb..
Item 1 fesger saltz 3 alb.. Item 4 lot gestossen pefferß dat lot 1 alb..
Item 1,5 loit ganssen genffer dat lot 15 heller.
Item 5 lot ganssen peffer dat loit 16 h..
Item 1,5 loit blomen dat loit 7 alb..
Item 1,5 lot neil dat loit 3 alb..
Item 1 lot safferan 13 alb..
Item 1 lb. weissen zucker 9 alb..
Item 0,5 lb. mostertz mel 16 h..
Item 12 lb. botter dat pont 7. alb..
Item 6,5 lb. 2 fod. Hollenß keiß daß pont 5 alb..
[692] Item 2 quarten essich 9
alb..
Item 0,5 lb. keise 3,5 alb. nescio qvod sit
Macht 8 gl. 8 alb..
Item 6 stockfischs daß stuck 4 alb..
Item 56 herinck daß stuck 10
heller
Macht 2 mr. 2 alb..
Item 54 lb. gronerfischs daß lb. 3,5 alb.
Macht 7 gl. 21 alb..
Item dem koch 6 mr..
Item der frawen 8 alb..
Item heur von glaser 3 alb.,
Macht 2 gulden min 1 alb..
Su
mma diß vurst. facit
21
gl. 2
alb..
Item mach bei unssem becker broit und weck geholt sin
Macht 5 gl. 4 alb..
Item Lenhart vur sin arbeit ein raitzeichn und 12 alb.
Macht 1 gl. 4 alb..
Item hab ich einen malder sack kollen und 12 kluppel holtzer, zwa schurkaren schider, ein schurgkar schentzger dar gefoirt
Macht 2 gl. ubersclagen ungef..
Item m. Lambert vur hausgelt geschickt 3 enckel goltgl.,
Macht 8 gl. min 3 alb..
Item Lenhart und sin frau sin bei mir gewest 2 q. weinß und gebratlin und sunst gehat
Macht 2 gl. ubersclagen ungef..
Su
mma die
5 vurst. posten 18
gl., 1
alb..
Item bei minem broder gehat 97 qvarten weinß die quart 7 alb.
Macht
28
gl., 7
alb..
Item ob noch 1 firdel weinß in die kuch komen sei weiß ich nit,
Macht
1
gl. 4
alb..
Item auch 29 oder 30 q. beirß dar geschickt
Macht 1 gl. ungef..
Summa su
mmar
rum o
mni
um exposito
rum.
Facit 69 gl., 12 alb..
Hergegen sint mir von der gaffelgeselschaft und andern herrn und frunden geschenckt worden 274 firdel, jeder
fi. 6
alb.. Hie va
n gaint ab 3
fi. die nit bezalt sin. It
em 2
fi. vur den gaffelknecht, also sin bezalt worden in alß
271 firdel
Summa facit zu gelde in
alß.
67
gl., 18
alb..
Also hab ich dißmal mehe vißgeben dan untf.
Facit 7 mr..
Doch sclain ich daß ein gegen daß ander daß ich glich zu komen sei. Deß moiß ich den geschenckten win verguden. Dar gegen hab ich raitzkirfer und zeichn.
[692'] Anno 1575 den 9. febr. ist herzoch Carl Fridrich, elster son herzogen Wilhelmen von Gulich, Cleif, Berg, graff van der Mark und Ravensburch, binnen Rom im palass pabst Gregorii 13. an den kinderpocken gestorben, sins alters schir van 20 jaren, dan erwar a. 1555 den 28. apr. geborn; ist zu Rom in der Dutzer kirchen begraben. Der pabst hat vil fleiss bei im angekeirt, alle medicos da gehabt. Disser jonglin hat etlich jar bei dem keiser in Oisterich zu hoff gewestund wolt diss gulden jar zu Rom zehen, da er herlich untfangen und vom pabst mit eim guldin swerde und hoitvereret wart. Er mach auch dem pabstin gegenwortigkeit 50 cardinalen verheischen haben bei der catholischer religion zu pliben. Er zouch bei winterzit von Rom uff Neapolis und wie er widder quam zu Rom, wart er glich krank und in sextag starb er ohn allen argwon des vergiffs. Wunder, das man dissen jonglin also waigten in fremden, were nutzer zu haus pliben! Wie sinem fatter herzoch Wilhm die zitung quam, reuft er das har uis; doch troist er sich balt widder, hat noch einen jonger son Hans Wilhm, war neulich domher zu Coln und bischof zu Munster worden. Ein rait zu Coln schickten her Costen Liskirchen, Bartholt Questenberg und doctor Steinwech zu Cleif, leis dem fursten sinen reuwen clagen. Min sohn Wilhm Ross war zu Rom, hat mir diss alles zugeschriben, wie er das dode lichnam lange in der kirchen hett sehen stain, erwartent, ob es da begraben oder in Dutzlant sult pracht werden. Diss solt der 35. regerender her des stams von Cleif gewest sin, der a. d. 441 angefangen und von mansglider ungebrochener linien bis uff diss zit geduret, und hengt der menlich stam van Cleif von elfhondert jaren eiz an einem einzigen jongling, der geborn ist im jar 1562 den 29. majiungeferlich.
Anno 1575 den 11. febr. hat meister Henricus Hattingius angefangen uis der scholen uff dem Weitmart in die Weiferstrass, siner frauwen behausung, zu faren und hat sin halfschit der schoelen meister Antonio Ercklens, eim schribmeister bei s. Catharinen, vermeidt, jarlichs vur 7 daler, den 16. febr.; diss haben wenich on mich gewist. Meister Henrich foir algemach uis und hilt den choir mit; meister Antonius foir algemach in mit sinen Deuschn schoelern und scleich on rocklin in den choir mit etlichen sinen scholeren, dan meister Henrich scholer waren scheir alle verlaufen. Das capittel wust nit, warvur das sei in halten solten, leissen in fragen, ob er [693] scholmeister wult sin und sich des choirs annemen; er antwort mit minem rait, er wer ein Dutsch meister, hulfe meister Henrich etwas, bis er die schol uffsagte und dess jar umb were. Diss stunde also im zweifel ein weil zit, doch leret meister Antoin heimlich solmisernund sinen cantum, dede nuhe und dan das chorrocklin an, wan der ander nit da ware, sunst leis ers ab. Ich wust den ansclag wol, das Antonius suberlich in die possession sult komen, und was darzu verholfen, das ein kirspel ein eigen schol mocht haben und nit vom capittelvexeirt werden, wie von alters beschein; das capittel kunt die medong, Deutschs leren und singen im choir van nachparen, nit verpieten. Die ander kirchmeister sahen alle zu, was draus wolt werden.
Anno 1575 den 12. feb. ist min swager Arnt Kursner von Bacharach mit siner swesterman von Bing hie zu Coln gewest, wolten vil bescheidtz von mir wissen waß in nach mine
m absterben zu komen sulte, waren beschenckt, daß heubt war mir mit minen steifkindern verirret, daß ich inne
n dißmal kurtzen bescheidt gab, ließ sei hin reisen. Ich kunt sei auch nit recht bescheiden dan ma
n weiß noch nit wer nach mir leben wirt und etwaß haben sol. Ob die frundt vo
n Johan vo
n Caube
n minß steifsonß fatterß oder motter wegen, oder zu glich, oder wer dem andern vurtritten sol. Daß testament ist etwaß dunckel, min erb weiß rhadt, mit rechtzgelerthen nemen, sich deß rechtenß erpieten, nit zu seir eilen, und kloicklich handlen.
Anno 1575 den 13. februarii ist swager Johan Paulus zu mir komen und mir einen zittel zugestalt, waß sin swegerher Johan va
n Hemmersbach noch hett, an landt deß Herma
n und Gotschalck va
n Weinsberch sin frawe
n kinder mit geneissen mochten dan ire steiff
nneffer reitzden ire
n fatter allet zu verkauffen und umbzubringen waß sei kunth und mogt, begert drin zusehen,
Inhalt deß zittelß.
Item hat min swegerfatter zu Moitraedt einen morgen landes.
Item noch den sevenden theil am hauß und hof zu Habelraidt genant.
Item noch umtrint 2 morgen 1 firdel landtz in den selben hof gehorende kumpt auch min swegerfatter zu hat dar nit mer an dan die leibzucht.
Item noch umtrint 5 firdel benden
ligen an der Erf heist Gotzenkirchn.
Noch sol er auch etliche renth haven zu Moitradt weiß aber nit wie vill
Finis.
Kunth Herman und Gotschalck noch etwaß dar van erlangen sei bedurften eß seir wol ir hergin sorgt nit daß sei meist vur sine dochter noch enckeln daß nitgut ist. Swager Johan vurst. wirft und erfirt scharf darnach, ob erß nit geneissen mogt, wie pillich.
[693'] Anno 1575 den 13. feb. groisfastabendt uff swager Mattheißn van Treirß bruloft uff der kleiner Bottengassen ort im Weinhauß gewest den abendt der ein widwe
n ei
n schifffrau getruwet. Den lest fastabent ist nemanß bei unß zu Weinsberch gewest dan swager Johan Paulus und suster Tringi
n sin hausfrau machten unß mit motter und und unß seir frolich, und beckersche qua
m bei unß mommen.
Anno 1575 den 16. februarii sint Herman und Gotschalk van Weinsberg mit irem steiffatter uff den mart zu Sibergh gezogen spacern.
Anno 1575 18 februarii hab ich in minen wingart in der Achterstraissen 900 widen rame
n bekomen daß hondert vur 32
alb. forlon 4
alb. ware
n dhure.
Anno 1575 den 19. feb. umtreint starf mi
n swegersche Greit in der Stritgassen die den heilich mit miner zweiter hausfrawen hat, und mir kurtz einen neuwen heilich anpracht.
Anno 1575 den 25. februarii war miner lieber motter geburtzs tag die nuhe alt war 77 jar. Dan sei war anno 1498 den 25. feb. geborn wie ir fatter Herman Kort mit eigner handt uffgezeignet hatte.
Sei ware noch gar verstendich und regeirte alles im haus gar ordentlich und wol, war aber steif, das sei sweirlich kunt gain, wenich im haus, war an 3 jaren nit vil vur dem haus gewest; ass den mittag wol, den abent gar wenich und drank 1 oder 2 gleslin weins.
Anno 1575 den 27. feb. swegern Feien Ripginß uff Beien gewont 3 daler 17
alb. 4
h. fharen, noch 10
alb. uff den termin cathedra petri bezalt. Solt es ir lebtag vom lande zu Neuß da von ich die gerst krige, haben. Biß her zu ist sei alleß uff bezalt.
Anno 1575 den 2. marcii hab ich schiffer Stoffel Butzkanne
n schiff van Neuß bekommert drumb daß er mir min 5
mald. gersten pachtzs und dan noch 31 guld
en von alderß nit bezalt. Na
m doch hanttastung vom knecht leiß daß schiff passeren, dan der neusser moist faren.
Anno 1575 den 5. marcii ist widder ein gutlichr tag tuschen dem capittel s. Jorien und kirspel sant Jacob in der probsteien gehalten worden, zu beide
n seitzen hat man rechtzgelerthn zu redner. Die handlung traf dißmal den alten strit an mit der isern trelliger sant Jacob ob die dem capittel zu nach gebaut weren, und dann die kirspelß scholl.
Der probst scloich mittel vor die gefielen unß nit dan mir solten in den grundt zu erkenene
n und unß schol abschaffen der koste
n compenseirt werden. Mir slogen auch fill mittel zu
m friden
[694] deinlich vor die wolte
n die leibe verordnete nit an ir capittel zu bedencken brengen, sclogen die gutliche handlung ab, dan sie wusten ohn zweiffel waß vor ein urthel im sal vo
n wege
n deß scholmeisterß solt gain daß einmail solt gelesen und uisgesprochen sin worden, daß doch noch uffhilten zu allem forthell.
Anno 1575 den 11. marcii haben die verordnete herrn eins erbarn raitz, nemlich her Costin Leiskirchen, zur zit rentmeister, Hillebrant Suderman, weinmeister, Bartholt Questenberg, urtelsmeister, Petrus Rindorf, licentiat, einen gutlichen tag zwischen minen steifkindern und mir angestalt und sin zu nachmittage umb 2 uren under das raithaus samen komen, als doctor Johan Broich als vormonder Alofs und Tringin Broichs, Georgen Volkquin, Laurens von Blaitzem, Wimmer Hack und Henrich Ross; ich quam mit minem neifen doctor Tilman Ordenbach und minem broder. Zu beiden seiten trog jeder partei sin noitturft vur, uff die meinong, wie suppliceirt ware, und wart die sach hart und scharf gehandlet. Her Leiskirchn und licentiat Rindorf brauchten sich daffer, leissen ein partei vur, die ander nach uiswichen und handelten uff einen puncten vor, den andern nach vil und lang; doch half der sachen vil, das zuvor oft darin gehandlet war. Und entlich ist man der sachen also eins worden, vertragen und verglichen, wie dan her Leiskirchen den ausspruch dede und folgens doctor Broich und licentiat Rindorf in die feder brachten und underschriben.
Eirstlich von wegen der 1000 goltgl. leibzuchten sol ein jeder von den 6 nachgelassen kinder oder in stat deren erben ime, Weinsberch, einmal 100 daler, den daler zu 26 raderalb., verrichten, macht 600 daler. Item vor das angemaist kindteil, auch die erwonnen und erworben gutter, item vereherong und mangel sines inventariiauch ein jeder 100 daler zu 26 raderalb., sin auch 600 daler. Von wegen des gutz zu Swartzem ist verglichen, das sich die Rossen erbgenamen dessen zu henden des licentiaten Weinsberg begeben sullen, darvor innen zu erstattung 400 daler zu guttem komen sullen und von den vurs. 12 hondert abgezogen werden. Auch sol Weinsberg die 100 goltgl. heubtsummen, zu Zulch belacht, mit allen uffgelaufen pensionen, kosten und schaden vur sich allein eigentumlich haben; dess sullen ime, Weinsberg, von zit siner hausfrauen toit die restanten von der leibzucht nit werden und quit sin, ausgescheiden 25 daler, die im zukomen sullen. [694'] Hergegen sol Weinsberg alle breif und siegel, regnongen, wes er dess hinder im hat, wan er, wie oben vertragen, aller dingen vergnoigt und ime ufftragt, wie sich gepurt, von wegen des gutz zu Swartzem und Zulch beschehn, widderumb herausser geben. Die gerichtzkosten, so sich von wegen des gutz zu Waldorf und desshalben vur dem herrn official geubten process zugetragen, sullen verglichen sin und Christgin Ziilmans, der halfen, sol hiemit pure absolveirt sin und uis dem banne getain werden, auch alle gebrechen verglicht sin, davon ein den andern sol quitern. Und sullen hinforter die Rossen erbgenamen a dato disses alle zustehnde renten und inkomsten, davon Weinsberg die breif und siegel hinder im hat, untfangen. Von den 800 daler, so noch resten, ist vertragen, das die erbgenamen, da die heubtsumma alsbalt nit verricht oder contenteirt, ime, Weinsberg, von neigst kunftich oistern hinforter von dem hondert daler 5 jarlich vor pension herausser geben, und soll der licentiat Weinsberg die heubtbreif bis zu contenterong, wie in dissem puncten vermelt, hinder sich behalten. Und was sunst nach toitlichm abgank des licentiaten hausfrauen an jarlicher rent ausserhalb Swartzem und Zulch und einem termin bei Haitzfelt und auch was er weiters zu Duren und Wanloe untfangen, noch uisstehent ist, sol den erbgenamen zu guttem komen. Und sullen hiemit die gebrechen zu beiden seiten verglichen und untscheiden sin und sullen heruber neben gerichtlicher quiterong breif und siegel uffgericht werden, davon jedem teil eins zugestalt solt werden, wilchs alles geschein ist den 11. marcii a. 75.
Petrus Rindorf subscripsit.
Diss concept hat doctor Broich sinem diener vordicteirt, wie die verordnete herrn hinweg gangen, den abent spade umb 8 uren, doch in beider partien anhoeren; in der eil hab ich es nit so eigentlich behalten. Den andern tag solt man mir ein abschrift mitteilen, ich hab fast darnach geschickt und die eirst den 22. marcii bekomen; es was deren abreden wol ein wenich ab und zu getain, sol doch ungeferlich wol die meinong sin. Und was disser vertrag besser gestalt, das mir van einandern quamen, dan zu beiden seiten der ansclach war. Es schadt mir vil; was sol ich toin, frit besser dan gelt.
[695] Anno 1575 den 14. marcii ist min neif Gotschalk van Weinsberg mins broder Christians sohn, allereirst nach Frankfort gereist; sin steiffatter schickt in vor, er quam nach, half im da felwirk verkaufen.
Anno 1575 den 15. marcii starf meister Lambert von Ratingen, alter gaffelknecht uff dem Swartnhaus, sins alters uber 93 jar, hat vil jar der geselschaft gedeint, bei mines fatters zeiten stedich, hat auch mines fatters fatter daselbst gekant, war ein getreuer diener gewest.
Anno 1575 den 16. marcii hab ich uff vertroistung des vertrags mit minen steifkindern die sach zu Zulch eirst angegriffen, dan daher was nehe pension von anfank a. 1561 bis noch bezalt worden alle jar 5 malder roggen. Ich schrib den scheffen daselbst, das mir nuhe die rent zugeteilt were. Ich wolte nuhe nit stil sin. Ich macht die sach bei dem fiscail und im sal widder lebentich und leis den cursorn mit neuwen mandaten fortfaren. Den 23. marcii quam mir ein schriben vom scholtis zu Zulch, ich sult innen einen gutlichen tag ansetzen. Daruff hab ich den partien den 16. aprilis angesatzst, den sampstag nach Colner gotztragt in Coln, dweil ohn die freiheit weir und gleit hetten.
Anno 1575 den 17. marcii uff donnerstach nach Laetare in actu magisterii de domo Laurentiana ex parte regentis gewest. Dan ich war receptus, das man mich zu zeiten bitten moist.
Anno 1575 den 25. marcii hatten sich in minem wingart wilt appelboumger gesehet, waren eiz zimlich dick; der leis ich 3 mit winkerlin-snidlin proffen und 1 mit birren-snidlin, uis des greven Geilekirchens hoff geholt; der boum trog jars wol etlich malder birren. Das boumgin vur im grasshof ist geprofft mit herrnbirren, steit seir nach am leufgin rorent an den wingart. Insere daphni piros, carpent tua poma nepotes.
Anno 1575 den 28. marcii hab ich dem licentiat
n Ryndorf ein half rhaitzkirf daß ich anno 70 amptma
n war, sampt eim gulden lewen und alten daler geschenck dweil er sich bemohet im vertrag
t zu machen mit minen steiff kindern wiewol er daß ohn die verordnete einß erbarn rhaidtz nit thoin kunth wolt ich doch danckbar gegen in sin.
Anno 1575 d
en 30 marcii alß Mergen Luchelgin va
n Reimbach die 15 daler fharen durch Sereshem abgelaust sin die im schrein Arsberg in lib. lata platea widder uff Wymmer Hackn hauß uff der Bach inß schrin geschiben.
[695'] Anno 1575 den 3. aprilis parschtag diß fest zu s. Jacob. Uff montag zu parschn bei miner suster Marien zu
m Lewen zu gast gewest.
Anno 1575 den 9. aprilis hat mir der lice
ntiat Ryndorf ein concept einß vertrags vo
n wege
n miner steifkinder zugestalt, daß war fast spitz und dem uisspruch und eirsten untwerf in allen puncten nit gemeiß. Sie wulten dar in setzen ich sult mit leiblichem eide bekreftigen daß daß Wolffgut zu Swartzhem mit minem gelde gegolten were. Zu dem wolten sei mir einen breif am rhade von 300
goltgl. hoich rechnen der doch nit dan zwelf daler jeden zu 26
rad. alb. uisspracht da der
goltgl. mehe dan 31
rad. alb. galt auch der breif an j. Hatzfelt oder Ducker hohe setzen und mir die beide an bezalung geben deß sult ich in fast her viß geben. Sunst waß deß eidtzs im vertrags nit außgetruckt. Ich solt auch funf vom hondert haben. Also gefeil mir ir concept nit wolt deß nit inwilligen und da bleib die sach widder stillstain.
Anno 1575 den 10. aprilis uff sontag nach parschen im conuent Marien betlehem in der Reimersgassen uff der kirchwihe gewest zu gast bracht 10 daler vo
n Engin, Engin 1 raitzeichn, 8
alb. geben. It
em 1 firdel raitzwinß geschenckt.
Anno 1575 den 14. aprilis starf Herman von Haluern min oehm in sinem hauß nebe
n dem spital vur s. Catharine
n dem groisse
n hauß war sinß hantwircks ein gewantmecher ein alt rhaidtzma
n war wol 90 jar alt gewest.
Anno 1575 den 15. apr. beschickt uns jonker Schal von Bel zu Nederbergeund jonfer Meternichs, sin hausfrau, den der Mertinshof zu Dormagen zugehoirt, und sagt, uns alt halfen Goert het uffgesacht, das er nit mehe gesworen wult sin; so moisten mir das churmoit verdadingen. Gort war eiz zornich, hat uns das angericht, mir wosten nit vil drumb, was es vur ein handlung war. Doch schenktich dem jonker ein raitzeichn und dem schriber8 alb., begerten die lenderei, so mir haben sulten, in schriften, davon kreich min broder ein copei, und wart verabscheidet, der jonker sult uns verschriben, alsdan sult emansvan uns komen und doin, was sich gepurt; dartuschn mogten mir uns beraden und befragen.
[696] anno 1575 den 16. aprilis hat mir schiffer Stoffel B
utzkan va
n Neuß 5
mald. gersten min pacht vo
n remigii 74 fellich geliebert. Aber daß gelt ist vispliben, hab 13
alb. unkost gedain.
Anno 1575 den 18. apr. ist das urtel im sall zwischen meister Henrico Hattingio, scholmeister s. Jacob, und dem capittel s. Georgen durch her Caspar Eller, dechan s. Cunibertz, und Georgium Ravenort officialen in ambitu, beide licentiaten und commissarien, gegen meister Henrichn uisgesprochen, das die inhibition, vom capittel gegen innen uispracht, bestendich were und ir kraft sult erreichen und der gehorsamenund das capittel sultegegen das spolium restitueirt und in irer possession der scholen und in s. Jacobs kirchen zu singen und die rent und belonung darvon uffzuheben behanthaft werden; das capittel sult auch von der reconvention und attentaten clag absolveirt sin und den reconvenienten in die gerichtzkosten verdamt etc. Diss urtel war schoin vor christmissn im sal, solt durch den Ravenort uisgesprochen werden, aber des capittels procurator was nit gegenwortich. Als mir diss vernomen, gingen mir zu innen, sagten, man hett noch inzuprengen, der probst were auch vurnemens die sach zu vertragen; also wart dasmail gestolt. Als aber des probstzmitteln bei uns und unse mitteln bei dem capittel nit stat mogten haben, gink das urtel vor sich. Und eiz war m. Henricus Hattingius nit mehe scholmeister, m. Antonius Ercklens was schoin in voller possession tempore late sentencie. Doch hat m. Henrici procurator von sulchem urtel appelleirt und das anhengich gemacht. Ich hab sorg, die geistlichen halten samen, sei machen das recht, sei weisen selbst nach irem rechten, die leien moissen dulden, bis das es got bessert.
Anno 1575 den 21. aprilis ist min jonge Borchart von Lyntloe von mir gelaufen, ohn das ein dem andern ein wort zugesprochn. Er wart sich irren mit miner suster umb das holtz uis und ins bruhus zu foeren. Man hett in gern widder bei mich gehat, aber sei wolten nit bidden. Er hat sich auch hoeren laissen, er wult ein ammich leren, das wolt ich im gegen den somer nit verhinderen. Er bleib mir noch woll 10 oder 12 gulden schuldich. Wan sol ich dieselb van im bekomen? Dißmal was mines broders son Gotschalk noch bei uns, damit behalf ich mich, dan er was den 12. aprilis van Franckfort, hat noch kein wirk bei sinem steiffatter.
[696'] Anno 1575 den 21. aprilis hab ich in kraft deß vertrags mit minen steifkindern an joncker Frantz Haitzfels vo
n wegen der rent va
n Uda geschriben und innen gewarnt daß er mit der widwe Duckerß handlen sult. Man wurde sich an die underpfenden zu Uda vur die 20
goltgl. renth halten werden, daß wurden mi
n kinder dhoin oder ich wie es sich zu troge.
Anno 1575 den 17. apr., uff sontag nach Colner gotztragt, als mir zu Crutzbruder uff der kirmiss waren, ist min motter swach worden, das man sei zu bet moist brengen, was still und sonder verstant, das man an ir nit gewon was; den andern tag was es widder gut, wult nit wissen noch gleuben, das es also mit ir gewest were, wult auch nit darvon gesagt haben.
Anno 1575 den 24. apr. hat die geselschaft des Swarznhaus eirst in 60 jaren widder uff dem alten Swarzenhaus vur den Augustinern gaffel gehalten; Jacobus Omphalius war der eirste wirt. Man hat das von Thonis von Hackenbroich gemeit 24 jar lank, zu halber zituffzusagen, und hatz gerust. Vurhin hat man sich daneben beholfen. Und sin bei alter und neuwer haus hern auch die gaffelbotten gewest.
Anno 1575 den 28. aprilis beir gefast 28 aime
n steit mich allem bei 70 guld
en, hab es zu Weinsbergh gelacht.
Anno 1575 den 28. aprilis Christgin mine
n alten halfen zu Swarthem geschriben er sult sich mit stroe und kaff besseren mit mine
n newe
n hulfen verglichen, und min rest bezalen.
Anno 1575 den 30. apr. hat graff Herman von Nuwenar uis keiserlicher majestat befelch Zons willen sequestrern, dess ein domcapittel nit wolt verstain, dan erzbischof Salentin sagt, es kem dem churfursten eiz zu, wolt es haben.
Anno 1575 den 2. maii angefangen ein newe gutliche handlung mit Anna Kemperß widwe
n Johan Hornß wie sei vorhin durch d. Krudener an unß begern laissen wiewol sei es vorhin abgesclage
n hat unß vurgeben dan min broder und ich waren Lisbeten Hornß irer steifdochter vormundt. Und dweil sei unß n
et zu willen wust, hatten mir sei mit recht vorgenomen. Nuhe war ir advocat ir broder d. Anthon Kemper thoit und nevlich Christoffel Kessel ir procurator verstorbe
n daß nuhe ir rhait verstoret waß und viß der sachen und irthumb wulte sin. Sei hat uff
[697] irer seiten herrn Farntz Fabriciu
m und Hartzhenn_
n beide d
er rechten licentiaten Niclaß Krufft, Jaspar von Mulhem und Derich Kemper irn broder. Uff unser seiten war d. Ordenbach unß fetter neben unß. Die beikompst und handlung war etlich mal zu minder Broder etlich mail zu Augustinern und nach lanckwiliger handlung wart die sach an l. Fabriciu
m, d. Ordenbach und Niclaß Krufft compromitteirt. Und wie man ungeferlich die sach behauwen wart den 13. maii zu Augustineren ein mittagh mail zu gericht. Vur dem essen wirt die sach su
mmarie verhandelt co
mpromitteirt und der spr
ach geschacht daß Lisbetten Hornß noch 500 daller ei
n rock
mit terminen vur alle interesse und forterung sulten her auß kome
n gegen gepurlich verzich. Und wart diß in die feder pracht und folgens zu beiden seiten versigelt.
Den mittag bliben beide partheien bei einandern und wulte fruntschaft widder machen. Ich wart aber uber disch krancker.
Anno 1575 den 4. maii hat mir joncker Frantz vo
n Haitzfelt der eitz zu Ve
nniko bei Bracht hauß hilt in stat der 20
goltgl. an Ducker zu Uda 20 ko. daler geschickt der war einer falsch, de termino om
nium sacto
rum anni 74.
Ich hab ich
domailß quiteirt nam daß gern uff regnong an wiewol mir die rent noch nit endtlich zugeordnet oder von mir angenomen war.
Anno 1575 den 8. maji quam min steifson Wilhelmus Ross von Rom widder zu Coln an, wie ich im geschriben hat. Er wolt etliche zit zu Speir pliben, aber dieweil ich im nit mehe dan 4 daler dahin geschickt, er auch nit vil geltz bei sich hat, macht er sich alsbalt von Speir.
Anno 1575 den 13. maji wart ich krank. Wie ich den morgen frohe uffstunde, frore mich seir, das ich zu Weinsberch einen oder zwein groisser emmer wasser putzte, meint damit warm zu werden, ginge uff den tag mit Horns frau zu Augustinernuff bestimte 7. ure, und wie wenich da ware und ich widder zittern und freren wart, ging ich einen gank zu haus ans fuir, macht mich durchher warm, ging do widder dahin ab und an, dede das wort, soicht die sohne, dar ich in ginge stain, dan ich kunt nit warm werden; das herz war noch gut mit dem heubt. Es war der fritag nach himmelfartz tag, so wart ich indechtig, das beide min hausfrauen uff den fritag gestorben waren, macht mir etwas swarmoitz; doch ich verbeis mich, bis der spruch umb 12 uren geschach, ginge mit an den dischs sitzn, ass aber ohn lust. Uber malzit wart ich gar bleich und weis im angesicht und besorgt mich seir, das ich uffstunde, zu haus ans fuir ginge und mich uffs bet lachte; uber ein stunde wartz besser; untbaut dahin [697'] were widder gut, wulte wol widder zu in komen, besorgte aber, es mogt widder komen, leis sei da frolich sin. Den andern tag, 14. maji, ginge ich an das raithaus, wult als commissarius das gericht besitzn, aber darunden wart ich widder gar bleich, das ich es nit durft erwarten, ging zu haus und es wart gut. Den 15. maji nam ich etwas driackels in, sweizte, dan es starb hie und da peste. Den 16. maji schickt ich min wasser zu doctor Herman Collenberch, der reit mir, ich sult van stunt an die leberader am linken armen laissen sclain; da leismir m. Conrat, min barbirer an der Marporzn, und macht mir den mont und halz rein, die weis und heslich waren. Den 17. maji nam ich vom doctor einen drank in und purgeirte, ginge 12 mail zu stoelle, wart doch seir swach von leib, nit von heubt noch herzen, hat keinen appetit, hilt mich diss pfingsten uber 14 tag lank zu Cronenberch uff minem sall und gemach, hilt gut sobrie ordnung mit essen und drinken, lachtmich doch nehe van krankheit, dan zu seltmalen zu rasten; sunst ass ich am disch; zu seltmalen gink ich zu miner motter, die auch nit gerat noch lustich was und zu mir quam, zu ir ins haus Weinsberch uff ire stobe; und es dede also widder bess, das ich uff samstag den 28. maji eirst widder uisginge under das raithaus, da die bannerherrn moisten sin. Denselben tag schickt ich doctor Collnberg vur medicin 6 gl. 4 alb. inhalt siner regnong. Er wolt sagen, es hett ein feber willen werden, wan im nit begegnet were, got weis es, ich lass bedunken mich, ich hab sint parschen zu griftich gessenund also den magen beswirt und eiz mit abstinenz gebessert.
Anno 1575 den 29. maji uff sontag trinitatis, den eirsten nach pingsten, wart min liebe motter Sophia Korth in der nacht krank zu Weinsberch; ich gink uis zu Cronenberg in die kirch s. Jacob und under der predicat leis sei den caplain holen mit dem hilligen sacrament, bichte und leis sich berichten. Wie mir in der kirchn sulchs angesagt wart und davon nit wiste, gink ich uis der predigen, quam druber zu maissen, so sass sei uff der stoben, und wart darnach besser mit ir den tag wie zuvoren.
Anno 1575 den 29. maij, uff sontag alß der pastoir under miner kranckheit sich annam er wult die pastorei verlaissen wahe man im mit pfennincks missen nit helfen wult und die kirchmeister bekommert war schickte
n man oft zu mir. Ich sagt ich were kranck bekommerte mich nirgenß mit. Also hilten es die kirchmeister uff. Dissen tag aber gaben wir im antourt und sagtem im uistrucklich mir kunten und wulten im die miß und villerlei ursachen nit geben. Ich waß etwaß
[698] zornich uber sin bergerlichkeit,
sagt im die meinong recht aus, stach im nitz under die stoil, er mocht auch doin, was er wol; wan er abstunde, wurden wir balder einen pastor bekomen dan die von Dutz einen koehirten. Er wart zornich und ran hin wegh, doch es deinten im noch nit die pastorei zu uberlaissen. Er hatte gnade zu predigen daß daß folck nach leif dar uff verleiß er sich, und betrewet die andern, ab ich hilt fast wie auch d. Krudener die andern wanckelten alle.
Anno 1575 den 31. oder lesthn maii sin die parthie
n von Zulch Johan Borchartzs, Conradt
venth, Peter vo
n Geller bei mir gewest sich mit mir vertragen in bei sin
mines broders, daß sei mir von 14 jaren achterstendiger pension alle jar 5 malter kornß, sampt vur die kosten und schaden alhie vur dem official und zu Zulch druf ergange
n einmal hondert
goltgl. geben sulten und die zu den hondert
goltgl. heubtsu
mme
n an Georg Koch thoin, macht 200
goltgl. und mir dar vor jarlichs 8 malder roggen uff den termin prima maii verschriben. Doch binne
n 4 wechen darnach jedes jarß mit 10
goltgl. zu loesen, darnach nit, und ire eigen lenderei dar vur verunderpfend
er ich sult auch den alten breif von dem 100
goltgl. neben dem neuwen bei mir verwarn biß die 200
goltgl. abgel
eist wurden dan bei inne
n zustellen. Die underpfende vo
n Jurgen Koch mogten sei mitler zit gebruchn, die underpfende sulten frei sin, sint auch benent. Ich sult daß concept deß neuwen breifs stellen, sie sullen es besiegelt her liebern und dan sult ich inne
n ein hant schrift geben daß ich in den breif von 100
goltgl. sampt dem breif vo
n 200
goltgl. wan die loese geschege wult folge
n laissn. Dissen vertrag und abscheit hab ich untworfen und ist von jedem vurst. mit eigner handt underschriben. Diß hab ich Wilhelmu
m Walbeck abschriben laissen und inne
n daß rhein vo
n mir wie ich halt underschriben zugestalt. Es war auch abgeredt daß sei die versieglung vur s. Johanßmiß mir zu stellen sulten sunst sult disser vertarg thoit sin. Diß concept mach man bei der zusamen gebonden handlongh vo
n Zulch soichen und lesen.
Anno 1575 den 1. jun. uff herren lichnam abent hat min motter heftich begert den hilligen oli, der ir gegen den abent mitgeteilt ist, und van der zit an bleib sei im bet ligen, sunst was sei noch uff in der lucht pliben, was noch glichewol verstendich, regeirt das haus im bet nach aller noitturft, als were sei nit swach gewest. Den 4. jun.begert sei des crucifix; do ir das gereckt wart, kust sei es. Sie sclommert und scleif vil und naturlich, hat nirgen pein, dan das alter war swach.
[698'] Anno 1575 den 6. junii dweil min motter bleib ligen und die parthien umb urthel und recht anhilten hab ich alß commissari
us bei ei
n rhaidt heftich drumb angehalten und von zwelf urtheln relation gethain die dissen tag im rhade uisgesprochen waren, und hat min gefragt wa ich were und seir verlangt ehe zu ir quam.
Anno 1575 den 13. jun. zu 7 uren vormittag ist min herzliebe motter in gott verstorben. Sei hat 10 tag zu bet gelegen, das sei verswegt was, doch gesprochen bis uff 2 tag nach vor irem dode; darnach scleif sei allet. Sei hatt vor irem dode Herman und Gotschalk minem broder, miner sustern Sibillen und mir befolln, das mir uff sei sehen solten, dan sie hoffte wenich fortels von irer motter. Sei ist gar christlich und sidlich gestorben. Die suster Engin, so irer warte, war zu kirchen gangen, min sustern Marie und Sibill umb ir ablais, hoiten sich darvur nit. Aber swegerin Merg Wolfs uff der Herzestraissen quam zu ir visiteren und sagt: die frau stirbt, wa ich ehe hab sehen sterben; und alsbalt die suster uis der kirchen geholt wart und zu haus quam, ir die kers in die hant gab und den glauben vurreif, das da bevor auch gescheit war, verschede sei stillich. Der almechtiger ewiger got will ir die ewige freude und seligkeit geben. Min broder war glich zuvor bei ir gewest, ginge auch heim; ich sach sei mit groissem betrobnis sterben. Requiescat in sancta pace, amen.
Anno 1575 den 14. jun. ist Herman von Weinsberg, mins broder Christians son, zu Dormagen uff Mertinshoven von jonker Schal von Bell vor einen lehnman angenomen, dweil uns alt halfen Gort Lenhartz dasselb uffgesagt hat. Min broder Gotschalk wart in sin stat vor einen gesworen angenomen, dweil Herman zu jonk war, uff das er auch binnen wurde, was es vor ein handel were. Er mois das besteteil pfertz churmoit vertadingen, moist dissmal..daller geben; min broder wirt diss alles uffgezignet haben und gutter bericht darvan wissen zu toin und das zu verrechnen. Sie zogen uis den 13. jun., wie selige motter gestorben ware, und namen doctor Tilman Ordenbach mit sich und den scholtis Johann Katz von Cleif, die hulfen raten und dadingen, das nitz versaumet wurde, das dan auch nutz und nodich ware. Sei moisten den 14. angesatzten tag da sin, quamen doch gegen den abent widder.
[699] Anno 1575 den 15. jun., s. Viti, ist min motter mit 4 tortischn, einer gegiffelter laden mit eim flawilen doich, mit zwen orden, Carmeliten und Augustiner, Longbroder, zwen choren, s. Jacob mit den schoelern und s. Peter (kregen alle presenz), zu Carmeliten in s. Josephs capell in mins fatters grab begraben; dess gebein wart in ein besonder neu letgin gelacht. Und hat min motter in das 26. jar widwe gesessen und nutz geschafft, sich erlich und wol gehalten, drei kinder uis irem gewin darzwischn bestat, Christgin, Gotschalk, Sibillam, im haus Weinsberg oft wein gezapt, gutte narung darin gehat und das in ehren gehalten. Den 18. jun. hat man ire begenknis zu Carmeliten und zu s. Jacob erlich gehalten.
Anno 1575 den 23.jun., s. Johans abent, als man zu der burgermeisterschur in stat her Angelmechr solt schriten, hett man jonker Jaspar Kannegeisser gern erwelt. Der hat aber uff der Weintecksinen eit uffgesacht und was mit siner hausfrauen und gesinde neulicher tage zu Bon gezogen, in gestalt als wolte er da wonen. Do man aber zu der chur schritte, koren her Mulhem und her Pilgrum, beide burgermeister, Johan Kriptz vor s. Paulus zum Swanen. Aber Henrich Krudener, steimmeister, satzt Jaspar Kannegeisser in die chur. Ich wart darnach gefragt, do commendeirt ich Kannegeisser und koir in auch, und wart darnach scheir eindrechtich uff wenich stimmen nach gekoren; her Pilgrum wart uber mich zornich, das ich in commendeirt hat. Darnach wart ich neben jonker Lodowich Heimbach und jonker Johan Liskirchen zu siner swegerfrauen, der alter burgermeisterschn, geschickt, ir sulchs anzukundigen und wie ein rat begert in ires eidoms namen die disch zu decken; dess weigert sei sich plat zu toin; also moist der alt rait und neu rait in her Leiskirchenshaus, der auch zum elsten burgermeister erwelt war, gain zum mittag. Doch leis sich her Kannegeisser durch sin frunde berichten und nam es an, quam zu Coln und jonker Heimbach und ich handelten entlich von eins raitz wegen mit im, das er sinem fatterlande dissmail dienen wulte, sunst hat er vil untschuldigung. Dissmail waren auch in der rentmeisterschur Henrich Krudener, steimmeister, und jonker Hillebrant Suderman, weinmeister und meister zur bank; der weinmeister Suderman wart mit den meisten stimmen erwelt widder viller hoffnung, meinten alles, Krudener sult es worden sin. Ich moist das aussagen doin.
Anno 1575 den 24. jun., uff s. Johans tag, waren wir broder und suster im haus Weinsberch bei einandern, soichten seligen Sophien Kort, unser lieber motter, testament uff und laisen das jedem vor. Dan min suster Sibilla, mins broder seligen Christgins kinder beide, uns swäger Jan van Dutz kinder waren herzu bei motter gewest, leibten von dem gemeinen, dess die andern ein bedenken mogten haben; derhalb moist man uff neu haushaltung bedacht sin. [699'] Darvon hilt man eirst gespreich und wart verabschit, man sult es in bedenken nemen, wie die sach anzugreifen were, das es wol ohn argwan, fritlich und leiflich mogt zugain, und nachdem mir all den namen hetten, das mir gegen fremden seir scharf und heftich und aber under uns selbst getreu und fruntlich weren, das mir die sach also anstelten in geheim, ohn zank, das mirs ehr mogten haben, ind hats also jeder van uns in bedenken genomen. Mein bedenken bei mir was, das mir sweir sult fallen, lang also haus zu halten, dan min suster Sibille und kinder vermogten nit vil, ich moist den last am meisten tragen; es kunt auch ohn schaden der andern nit lang bestain, damit nemans ursach geben wurde zu clagen. Miner lieber motter absterben macht mir mit der haushaltung widder ein veranderong und verstorung, dan ich war es nuhe scheir zwei jar bei ire gewon worden, dan sei und min suster sorgten vur die haushaltung, ohn was ich darzu steuren dede.
Anno 1575 den 29. jun., Petri et Pauli, stunden die truben in voller bloit, dan es war lang kalt und verleif sich hoich ins jar, das sich jederman saures wein besorgte; sunst war genoig geschepft. Der wein galt uberall die quart 7 alb. in Coln, auch etwas drunden und druber, doch wenich.
Anno 1575 den 1. jul. hab ich mit minem broder Gotschalk uns abscheitz ret gehat und gesagt, ich were wol der elste von den erbgnamen, das mir unser vurelter haus zu bewonen gestattet sult werden, aber wan ich im widwestat sult bliben, so were mir das haus Weinsberch zu grois, ich kuntz nit besetzen, wist auch keinen nutz darin anzutriben, ich het haus und verbleif zu Cronenberch zu einer hant ohn kinder und groissen handel al genoich. So hetten min sustern beide auch eigen schone weite heuser, als Marie zum Lewen uff der Hoeporzen und Cathrin uff dem Numart, die gar wol gelegen weren; min suster Sibil hett auch das haus zum Schricht, wan sei bei irem man were und das zu nutz bewonen mogte, so were diss nit vor sie, die noch von irem man und bei uns were. Nuhe het er kein eigen haus, den da er zum Kluppel uff der Hoeporzn wonte, were ein zinshaus, so deinte es auch nemans besser dan im, die jongen broder Christians kinder weren noch zu jonk. Es were wol gelegen, het gutte reumde, auch win- und beir-kellers und fassleuben vur sinen winzappen gnoig; nemans zapte auch glich gegen im noch neben im wie uff der Hoeporzen; so were es auch siner furelteren und das stamhaus, wer es erlicher bewonen kunt und mogt als er. So kunten mir auch samen haushalten, dan er het kein kinder, ich auch nit, mir hetten auch beit zimlich inkomst und verdeinst, wurden uns wol vertragen und verglichen und uns beiden ein freude sin. Ich wust auch nit, was ursachen sich unse sustern [700] heirinnen zuwidder sin sulten, wan sei den zins nit zu hoich ansclogen; doch so hetten mir selbst zwei teil, suster Sibillen und der kinder teil auch zu gefallen nach aller pilligkeit. Er kunt auch sins deinst im fischkaufhaus und weinzappens glichewol abwarten, mir alle kunten im behilflich sin, dan suster Sibill were bei uns, het dess gutten verstant, mir hetten samen ansprach und geselschaft. Diss meinong gefeil im wol, dan mir hattens bei motters leben wol ret gehat, das uns allet besorgte, sei moist emans bei sich haben, ob suster Sibil van ir queim und sei nirgen komen kunt. Aber er zweifelt an sinner hausfrauen, wust nit, ob die mit darin wolt willigen, begert, ich wult doch mit ir dar auchsprechen; das wolt ich doin. Den 2. tag jul., visitationis Marie, hab ichminer swegerschn Lisbethn Horns der alter sulchs vorgehalten, die hat sich dess besweirt, hat ir bedenken etliche tag genomen; uber etliche tage quam sei zu mir, sagt, sie seiss eiz in zimlichem zins zum Kluppel van 22 daller, so were sei irer haushaltung gewon und irer weisen, das samenwonen mogt irtumb im regiment bringen, so het sei einen gutten haushern, her Balthasar Broich, der leis vur den hauszins wein hoelen, das sei nitz durft heruis geben, were gewin und fortel dran; vom haus Weinsberg moist sei villicht swaren hauszins geben; doch sult ich ir das best raten als ir broder, sei wult folgen, sei wist sich sunst nit bei iren frunden zu beraten. Ich troist sei, sagt, sei sult zufriden sin, sich drin ergeben, neman sult sei im regiment besweren, ich hett min wonung vor mich, so wult ich miner suster Sibillen den Torn, ein zinshaus uff dem Buchel, vur ir gemach ingeben, die jongen bliben bei uns, das sei nemans irren sult, wulten wie suster und broder samen leben. Do gab sie iren willen darzu. Min suster Sibil begerte auch, das ir broder Gotschalk das haus bewonnen sulte. Als min broder dissen willn siner frauen und suster Sibillen vernam, was er frohe. Ich sagt: got wil diss foegen, das es zu vollenzehung mines testamentz dienen wirt. Nuhe moist es unsen andern beiden susteren auch vorgehalten werden.
Anno 1575 den 3. jul. hab ich an den edlen und erentfesten jonker Wilhem Goltstein, her zu Mugenhausen, geschriben und siner leibden zu verstain geben, das ich mich mit minen steifkindern vertragen het, das das Wolfgut zu Swarzhem, das ich von siner leibden zu lehn untfangen, mir allein zugeteilt und verordnet were, und moissen min erb und executorn, wan ich glich verstorben [700'] sin, den breif van stunt an lesen willen und sorgen, das es, min erb, binnen dem eirsten jar zu Mugenhausen der belenung mit eim siden budel und gulden cronengesinnen und untfangen wille, damit es nit verfalle und schade daher untstahe. Auch hab ich von siner leibden begert den alten halfen Churstgen, der abgestanden, mit dem neuwen von wegen der bessereien zu vertragen. Peter von Weinsberg hat die breif dar getragen.
Anno 1575 den 7. jul. ist widderumb ein beikomst miner suster, broder und erbgenamen miner lieber eltern im haus Weinsberg gehalten worden, da sich ein jeder erkleren sult, wess er sich dem lesten abscheide nach bedacht hett, und wie ich als elster min meinong eirst sagen moist, gab ich innen zu verstain, es were min meinong nit, das ich widder zur ehe wult schriten, wan emans zu Weinsberg wurde wonen, damit ich kunt haushalten; da das aber nit geschein wurde, mogt ich villicht ander sin krigen; so were min meinong nit, das ich zu einer hant alle beide heuser kunt besetzen und mit nutz bewonen; mich ducht auch ein schant sin, das es eim fremden sult vermedet werden; nuhe solt nemans gern von in sehen, das ich mich im alter bestatte; auch sagt ich, es moist balde vermeit werden, uff das sich derselb meder auch wist zu rusten in zeiten und die gemein kost nit lang gehalten wurde; auch moist alles, was vorhanden, uffgeschriben und ein inventarium davon uffgericht werden. Heruff foir min suster Cathrein hervor, sagt, das mir das haus unsem broder Gotschalk vermeiten. Daruff sagt min suster Sibill, das wer das best, nemans denet es besser dan im; mir haben doch all eigen hauser, er sitzt im geheurten haus. Min swager Johan van Dutz und min suster Maria sagten nit vil darzu. Ich sagt, wa man es meinem broder vermeden wult, so were ich es auch zufreden vur mich und von wegen der kinder mins broder Christgins. Min broder Gotschalk sagt: min frau zeugt nit gern uis irem haus, doch wan man es mir gunnen wolt und mich nit zu hart mit dem hauszins besweren, wult ich es meden und dar inzehen, nit umb minentwillen, dan uns allen zu ehren, damit es von fremden nit bewont durft werden. Und als man swager Johan uff dem Numart und min drei susteren fragte, sagten sie, [701] es were innen auch leif, das es minem broder Gotschalk sult vermeit werden, das auch ein inventarium alsbalde moglich uffzurichten were, doch das es heimlich sult zugain, das nit jeder unse gelegenheit erfoere; man sult auch der kinder motter nit darzu forderen, dweil sei seidoch nit in ir gewalt sult bekomen, durft noch kunt auch an ir kinder nit lagen.
Und wart also der 18 tag julii bestimpt daß inuentarium heimlich under unß uffzurichten d. Tilman Ordenbach sult es schriben, mir alle underschriben, durften keineß notarii darzu, were auch ohn noit dan umb der kinder, und suster Sibillen willen.
Anno 1575 den 8. julii hab ich uff eitzige vertroistu
ng den inwoneren und haußleuthen zu
m Thor
n uff dem Buchel daß hauß uffgesagt daß sei in zeiten se
ghen war sei pliben, uff daß sei vißzagen und ich es hinden am hauß Weinsberg offenen und vur min suster Sibil rusten mogt, daß sei daselbst ir besonder gemach hette. Alß min broder und sin hausfrawe Lisbeth diß verstunden daß es innen etlicher nutzer und froliger were in irem eigen patrimonio zu wonen dar sei nemanß so balt verjagen mogt alß in eim gemeden hauß seissen daß verkauft und sei verstoirt mogten werden ergaben sich do beide dar in und kregen beide dar zu, dan im Kluppel waß kein putz und ander raum der hie im hauß Weinsbergh waß. Man waß auch uff die medong bedacht ehe dan sei daß hauß zum Kluppel uff sagen wolten dar sei noch zwei oder drei jaren an hatten.
Anno 1575 den 10. julii hab ich mit minem neiffen her Christia
n Ordenbach unser alter magt Druden Scheidenmecherschn ir kindt zur dauffen gehaben Christgin gnant. Diß kindt wart zu nachmittag s. Columben geteuft daß do nit bruchlich waß.
Anno 1575 den 13. julii sin die kirchmeister sant Jacob an die halfscheit deß hauß zu
m Aren uff dem Weitmart da eitz die kirspelß schol ist im schrin zu Arsberch in libro, veteris port
æ zu
m eige
nthumb geschriben worden. Diß war meister Henrichs Hattingii scholmeisterß halbschit die er van siner frauwen bekomen, die er noitzs halber eitz verkauffen moist die er den kirchmeisteren wol anbaut zu verkauffen und doch dheur gnoig ansatzst. Wie wir aber mit loben und pieten an ein andern quamen und Mattheiß va
n Wipperfurde buddenbender diß alleß anhort und sagt es were im angepotten wult die kirchmeister nit irren oder den kauf zu behoif der
[701'] kirchmeister dhoin. Sehe do mir unß nitzs args versahen, wart Mattheiß an den eigenthumb des halben hauß geschriben den er dan mit 100 daler besweirt hat. Diß verdrauß unß und widdersprachen daß geschricht, verbotten auch dem scholmeister er sult im nitzs geben noch in daß hauß gestatten zu gain. Wie er den ernst sahe verkauft er unß die besserei vur 30 daler und dede unß den außganck, deß mir gar frohe waren und kunth nuhe fort unß nema
ns an dem hauß der scholen iren wan wir die fhar van drei dheilen bezalen. Mit dem veirthen theil mach man auch rait finden, und mach also die schol bestendich werden un man ein besonder meister hat und ei
n abgesonderte schoill. Daß ich so vil von der kirchen sant Jacob schreib geschi
eht darumb d
as daß hauß Weinßberch im kirspel
licht daß der hausfatter etwaß mog dar von wissen alß ein nachpar.
Anno 1575 den 18. jul. sint wir suster und broder, erbgenamen unser lieber elter, samen komen und haben den morgen froe angefangen das inventarium uffzurichten und doctor Tilman, unser fetter, hatz mit unser aller wille uffgeschriben, was wir fonden, und haben den tag all hausrait und ingedoim dar inpracht und den andern tag fort das uberich drein bracht, gereit und ungereide, wie es wirt uisweisen, wan es fertich wirt. Es war kein gelt vurhanden, auch war motter selige nit schuldich. Man hat sich gegen got und unse eltern hoich zu bedanken, das sei alle ire kinder zu ehren pracht und daruber erbzal, rent und gereit gut zimlicher maissen verlaissen, das sei meisteils mit fleis und arbeit erobert und das patrimonium erhalten.
Anno 1575 den 20. julii ist Feigin Ripgin die alt borggreiffinne uff Beien miner voriger hausfrawen suster von 76 jaren irß alterß ungeferlich gestorben, und darf nuhe den dritthen theil von 10 daler leibzucht vom lande zu Neuß ir nit mehe uff den termin cathedræ petri jarlichs geben. Sie war den 21. julii zu den Carmeliten in Lompen capel d
a die veir marschalcks gesnitten bilder uff dem elter stain erlich mit zwen orden begraben. War ein gutte erliche frau aber arm. Den tag zu vor starb Henrich Bolant uff Kerper orth.
Anno 1575 den 23. julii sin die erbgenamen zu Weinsberch widder samen komen und under anderm waß gehandlet habe
n sei minem broder Gotschalck va
n Weinsberch und Elisabethn Hornß siner hausfrau samen und besonder daß hauß zu Weinßbergh zwelf stracker jar ohn einich ufflage
n [702] oder selbst zu bewonnen umb drissich daler jed
er vo
n 52
alb. uff den termin p
rima octob. oder remigi jarlichs zu bezalen macht jedem von unß sexen 5 daler, deß sullen sie auch die 2 marck fhare
n zu s. jacob jarlichs dem pastoir bezaln und daß daß hauß die meidt jaren auß im le
itagh halten. Heir von sin zwein meidtzittellen uffgericht durch a, b, 100 500 e, durchsnitten
und underschriben der jeder parthei einen hatt. Und alß balde min broder den meidtzittel bekomen hat er sin hauß zum Kluppel uff der Hoeportz sine
m haußherren uffgesagt und uff sin uberige meidtjarn verz
eihen mit dem bescheide daß er kein weinzepper an drien jaren dar in setzen sult, deß der haußher im verheischen und in doch nit gern verleiß.
Anno 1575 den 25. jul. uff s. Jacobstag hab ich min sustern, broder, sin hausfrau, min fetter, her Christian, und d. Ordenbach in die kirmis geladen und sin frolich gewest den gansen tag mit swegerschn von Mauwenhem.
Anno 1575 den 26. jul. bin ich bei her Costin Leiskirchen, alten burgermeister, uff dem Numart zu gast gewest, der sin banneressenhilt, und hat funf dischs groisser herrn drunder geladen, dan er was van groissn frunden.
Anno 1575 den 27. tag jul. ist min neif Herman van Weinsberch mit sim steiffatter und motter zu Moitzraidt drei tag spaceren gewest.
Anno 1575 den 1. augusti uff s. Peter Vinckeltag hat miner suster Marien dochter, jonfer Maria Ordenbachs, ir profeß getain im cloister zu s. Reinolt. Der abt s. Panthaleon hat das uisgericht. Ich hab miner suster 4 raitzen zum gebrat vur den abt geschenkt, jonfer Marien einen goltgl., ein mischel.
Anno 1575 den 3. augusti hab ich die breif von 8
mald. roggen renthen termino p
rima maii untf. hingen wol acht siegel dran der beider gerichter in der stadt
Zulch. Sie lauthen scheir von wort zu worde wie min concept nichtzs war dar in verandert dan daß Conradt Venth und sin underpende dar auß pliben waren, aber Johan Borchardtz und Peter von Geller hatten deste mehe ond
erpfende gesatzst dan Conradt hat vorkinder. Peter vurst. hat mir dissen breif bracht und ich hab im in der eil ein recognition mit eigner hantschrift und signiert mit geben da von ich daß concept nit behalten, sulchs effects mineß behaltz, daß ich den rentbreif untf.. Item daß Johan und vurst. die 7 morgen Jurgen Kochs underpfende bruchen mogen inhalt unser abreden die sei
[702'] in schriften haben p
er Wilhelmu
m Walbeck geschriben. item daß in zugut komen sulle waß Johan
leuffgin nach abkurtzung waß
er dar an gelacht ingefurt. Item waß Bartholome
us mineß underpfandes genossen. Item procuratorn und schriber im Sale von wegen deß proceß gegen dissen Bartholomeu
m gefurt zu befridigen. Diß und weiters steht mir nit vor daß dißmal gehandlet sei. Ich hof nuhe einmail deß von Zulch zu geneissen, will gott.
Anno 1575 den 2. augusti haben mir min haußleudt uff dem Buchel die sclussel vom hauß zum Thorn zustellen laissen, waren heimlich vißgezogen, dencken villicht vo
n jo
hannis nitz
zu gebe
n. Ir zinß plach 12
gl. t
ermino jo
hannis zu sin, und hab der ursachen den 3. augusti daß alte zu gemaurte loch am thorn hinden am hofgin zu Weinßbergh durch zubrechen angefangen und war gar unfletich und verdestrueirt drinnen, daß ich mich uff kalck
flatz und stein ruste und weist es erst an den 8. augusti oben an und unden auß, magte die Buchelß dhur und daß hinder hof duirgin mit regelen zu daß dar neman viß noch in mogt komen. Es moist gerust sin wan es an ein deilen ginge, daß min broder zu Weinsberch in zuge daß sei ein verbleif het und wust wa si in
dugen laissen sult, dan
dar min brod
er sin haußzinß sult geben moist er auch sin hauß frei haben.
Unkost deß baus
Item 3 mald. kalcks min 1 lb. daß mald. 0,5 daller. Item 2 alb. meßgelt item zu besclain 8 alb. 6 h. Item 1 kan sands 8 alb.. Summa 3 gl. 18 alb..
Item vor tagloin steinmetzer und opperknecht 4 gl. 4 alb. den 13 septemb. bezalt.
Item von glasfinstern zu butzen 8 mr..
Item die finstern in der stoben mit den ronden _ 2 gl. 5 alb..
Item der isern oven im stoifgin wicht 2 center __ 4 alb. der __ 13 mr. 2 alb. facit 8 gl. 7 alb., dar gegen quam der groisse alte min bessel zum besten, auch sint die gesmede leisten und 4 schrauwen drunden.
Item vom oven uff zu setzen tagloin 1 gl..
Item 6,5 foiß vuirstein den foiß 4 alb. facit 26 alb..
Item zugstein 3 alb.. Summa uffsetzn 2 gl. 5 alb..
Item daß stufgin zu malen 6 gl. mit den unkosten
Summa in alb. all 29 gl. 1 alb. ahn smidtwirck scloß ohn zimmerman 3 gl..
Auch gib ich jarß 6 mr. fharen dar viß.
Anno 1575 den 10. augusti hat s. laurentz keinen trauben dissen tag an sich hangen daß man sich sauren weinß besorgte.
Anno 1575 den 18. aug. sin die erbgenamen zu Weinsberch samen komen und haben die gereide gutter unser eltern angefangen fruntlich und leiblich zu teilen und mit dem gereiden in 2 tagen getain und eirstlich in der kuchen das zinwirk, kufferwirk und messichwirk van einandern in 6 teil gewigen, [703] jedem sin teil heim oder an sin ort tragen, die kinder mins broders unden in die camer zu Cronenberg, darvon sei den sclussel hatten und selbst hulfen teiln, min suster Sibill das ir uff den Torn in ir behalt, ich oben uff den sal zu Cronenberch, item broder Gotschalk das sin oben uffsin sclaffkamer, min suster Merg und suster Cathrin das ire hinweg uis dem haus in ire wonungen, also mit allem ingedom und hausrait und was geteilt wart, nitz uisgescheiden bei einem leffel und erden duppen nach, das sich nemans zu beclagen hat; doch leis ich in die kleider, deilt die nit mit. Was mir nuhe in der teilung gefallen ist, davon hab ich ein besonder register gemacht, das hernach gesetzt sol werden, doch hab ich scheir all min zinwirk, kuffer und messich miner suster Sibiln uff den Torn in ir kuch geleint, die zu zeren. Der kinder zin kusser messgwirck
mach, auch dar komen sin. Waß aber den kindern gefalln ist, hat min broder ungeferlich uffgezeignet folgt auch besonder hernach, war es aber zu
m theil verleint, gelacht und pliben mach ma
n besehen sei sin so verstendich werdenß selbst wol wissen und behalten, ist gestempelt, gebrant.
Pawelen waß mir auß dem gereiden zu gefallen ist.
Item 5 zinnen schotteln besclagen zin, ein ist ein ill breidt, die ander ein ill min ein firdel breit, die dritte dri firdel ei
n doum breit, die veirte dri firdel mi
n 1 doum breit, die funfte ein halb ill und drei
finger breit.
Item 3 alter zinnen schenckkannen mit foissen ein hat oben ein leugin, die ander zwa nitz.
Item 2 tritzsoir kinnen, haben oben menlin.
Item 1 zinnen quart kan mit einer snippen.
Item 1 klein zinnen botter tellergin.
Item 3 zinnen wein flaschn ein quart, ein drei pinten ist der deckel zu brochn, ein half quart.
Item 4 zinnen beirpot mit foissen und bouchgen halten half quarten.
Item ein zinnen kompgin.
Item ein spitz saltzfaß.
Item 2 zinnen taiffel luchter mit gutten peiffen.
Item noch 12 zinnen teller mit B bezeignet waren vorhin min gewest sullen mir erstalt werden,
Suma
109
lb. und 0,5
lb. sin nit in mi
n kuch kome
n, sin doch gestempelt.
Item 5 kufferen duppen, ein von 2,5 quarten, daß ander van 2 quarten, drei von 1,5 quarten
Suma
31
lb. und 0,5
lb. sin nit in min kuch komen.
Item 6 kessell, einer helt wol 0,5 thon ist binnen gel, ganß ohn lappen oben ein ill ein finger breit.
Weit. Item ein laiß kessel mit 2 kleinen lepger.
Item ein alt kessel gelapt 4,5 firdel weit, die dri uberige 1,5 fi. weit alle gelapt.
Item messige seie. Item messig pint diggelgin ohn still.
Item 3 messiger deckel mit hencken. Item 2 isern deckel.
Item ein plat messiger becken 3 firdel breit ungef..
Item ein bleche flesch
zi
nne
n benden vo
n 20 q
vart
en ohn ledder
.
[703'] It
em ei
n isern krutstein mit eim isern stoissen.
Item ein isern brant spiß 8 foiß lanck mit einer hultzn schiffen.
Item ein alt isern casteien pan.
Item ein einletzig isern hanck mit dem ring drei foiß lanck,
Hultzen wirck ist gebrant bezeignet.
Item ein eichn kaubanck mit drien schaffern.
Item ein eichen tritzsor mit eim schaff, stundt uff der stoben.
Item 3 bredern dennen benck.
Item ein breit altfrentze tritzsoir runt umb gesnitzelt.
Item 3 schragen stoil.
Item ein frawen lehnestoil
Item 3 hultzen sessel.
Item ein stroen sessel
Item ein alt nusbeumen stainde taiffel 3 foiß breit 6 lanck.
Item ein hultze kertzeform.
Item ein hultze kornscup
Item ein klein hultzen moiß hackbretlin.
Item ein dennen siddel gehort doch von alterß min.
Item ein alte keller wage ode winde.
Item 2 alter zerrissen hultzen milen.
Item 2 wagen bredder mit feilen. Item ein iser wach belcklin.
Item die alt eigen gesnitzelde bestat zu Dormagen geben stunde uff der gemalder kamen, die werf bleif stain gehoirt min.
Item ein alte besclagen nusbeumen kist, standt uff dem sale.
Item ein zimlich gut fiddern bedt van
15 streiffe
n mit eim pollen, mit 2 feddern kussen mit rotem sclecht ein formich.
Item noch ein weiß ploim kussen nit groiß.
Item ein groisse groin geblomde schartzs.
Item 3 gebloimbder stoillacken uff die kamer bencken.
Item 6 banckkussen gebloimt mit dem wapen.
Item 2 liddern stoil kussen alt. Item ein alt groin stoil kussn.
Item ein gemalt alt doich mit der jagt an der want.
Item noch ein alt gemailt doich drei parck neben motterß bet.
Item ein klein alt gemalde hefschattel. Item 2 schuttelringe.
Item die gemalde hangende gemalde taffel mit drei nackten gottinnen und zwen wapen in der kamer.
Item 2 silbern schalen wigen 22 loit ungef. mit suster _ Sibillen gebeutet gab ir gelt her auß gege
n daß silber
72 mr..
Item der groisse besclagen gurtel in 3 lotte oder theil getheilt, ist mir ein, den kindern ein, minen suster Trinen ein gefallen die in allein behalten der kinder drittheil uff bezalung der elmen, min drit theil uff bezalung der elmen vur suster Sibille daß sei mir gut thoin soll. Nota. Dissr gurthel hat gewigen 36,5 loit deß wart ein goltgl. dar zu gelacht daß loit 5,5 mr., facit 50 gl. 4,5 alb. jedes dritte theil facit 16 gl., 17 alb., 6 h..
Item ein ledern help.
Item ein karst oder haweil.
Item ein lengtoichter.
Item ein budde van 1 a.
An linenwirck.
Item 5,5 par fleissen lacken dar und zwein klein.
Item ein par wircken lacken.
Item ein par zarte kuszeichen gerautet.
Item 3 gebilde taiffel tweilen der ist ein groiß.
Item 9 gebilder seruietten.
Item 1 gebilt tritzsoirß tweilgin mit frentzn.
Item ein gebilt hant doich.
[704] Item 4 deglichen flissen hantdoicher.
Item 3 wircken hantdoicher.
Item 3 alder, smaler taiffel tweilger.
Item ein alte baidtkap.
Item ein alt heubtdoich.
Item ein alt wullen pantdoich.
Item alte hultzer, blochlin, bretter, pluserei min theil.
Folgen parcelen Herman und Gotschalck minß broders kinder zugetheilt wie min broder Gotschalck daß angezeignet.
Zum eirsten in im lot gefallen 5 zinnen schotteln wirt besclagen zin sin, wigen samen 33 lb..
Item ein zinnel gegossen firdelß kruch. Item ein breiquartfleschs. Item ein dicke dreiechselßflesch.
Item ein quartfleschs. It
em ei
n pintfleß ohn deckel, wigen samen
38
lb. 0,5
lb..
Item mehe zinnen hantfaß. Item 6 kompger. Item 2 halfer quartscheschen. Item ein komp. Item 4 klein schuttelger. Item ein saltzfaß wigen 38 lb.,
Summa 109 lb. 0,5 lb. zinß, gestempelt mit irß fatter veirecketigen stempel.
Item 6 kuffern bappen und ein vuirpann wigen zu samen 31 lb. 0,5 lb..
Item 3 kessel. Item ein schincke kessel. Item 1 digelgin.
Item 1 messigen becken. Item ein braitpan.
Item ein alt blechen fleschs von 20,5 quarten.
Item ein koichen pan. Item ein iseren hantfaß.
Item auch 3 banckkussen blae mit dem weissen houtgin.
Item 2 groin banckkissen mit fatterß wapen.
Item ein weisse schartz mit streiffen.
Item ein blae schartz. Item ein alt schertzgin.
Item ein hefschottell.
Item ein gemalde taiffel mit dem loth und sp_dochern.
Item ein hilgentaiffel daß abendtmail.
Item ein merien
biltzs taifl
en roitfelt und wage
n.
Item ein uff
sclainde
taiffel mit oli farb mit den h. dri koninck geschatzt uff 14
gl. de
ß moisten sei 3
gl. im loß her uisgeben die in broder verlacht.
Item ein eighen uffschainden disch off taiffel.
Item 6 manß stoil mit lenen.
Item noch 3 dennen benck die sei durch butung gegen die lang banck uff dem sal bekomen.
Item ein scheif budde. Item 1 korf. Item 2 meilger.
Item 2 foiß bencklin. Item 1 schottelrinck. Item 1 kackstoil.
Item 2 kroichlin. Item ein alt dennen taiffel mit zwen schragen, daß hultzen gebraut mit irß fatterß stempell.
Item ein seir alt kaubencklin und seir alte siddel netzs wert zur sclagen.
Item ein alt taiffel. Item ein alt haubanck, nit vil wert.
Item ein alt tritzsoir. Item ein isern luchtern.
Item ein hilgen taiffeldoich scheidung christi et mariæ.
Item 4 bidderen stoilkussen.
Item ein klein hilgen taiflich mit s. gregorio.
Item ein wege. Item ein sitzkorf. Item ein groiß stroen stoil.
Item etliche alte pluserei nitzs wert.
[704'] Item 2 federen betger jedeß von 14 streiffenn.
Item 2 pollen.
Item 2 ploimkussen.
Item ein eighen gesnitzelde bedtstadt
Linenwirck.
Item 6,5 par sclaiflacken goit und boiß.
Item 2 taiffeltwelen. Item 1 tritzorß tweill.
Item 2 par kußzeichen. Item 2 frawen hembder.
Item 1 lang roll. Item 2 frawen hembder.
Item 3 alter hantdoicher. Item 1 alt taiffel tweilgin.
Item 4 alder halßdoicher. Item 3 alder hantdoicher,
Kleider.
Item ein wulle fuick. Item ein alt arnersche fuick.
Item ein gefoedert cheir. Item ein alt einletzich klergin.
Item ein par alder mauwen.
Item ein alt dennen kiste. Item etlich alt pluserei van iser.
Item ein wein gelt item 2 malder seck.
Item 6 silbere leffel und so vil altes silberß dar uff alß 19 loit samen swair, dar van hat broder 6 loit 1,5 firdel loit untf. daß loit per 1 gl. facit 6 gl. 2 alb.. Noch hat er da von daß sestedeil einß goltguldens untf. facit samen 6 gl. 19 alb. 6 h..
Dargegen hat in broder die vurgeß 3 gl. van der olifarben h. dri konincks taffeln verlacht, daß uberich 3 gl., 19 alb. 6 h. rest zu.
Item noch ist in der drittetheil vom besclagen gurtel gefallen wilcher in alß gewigen 36 loit 0,5 loit, daß loit 33 alb. ist daß dritte theil 16 gl. ein alb. 6 h..
Diß hat suster uff dem Numart, beheltzs gegen ir verlech der elmen zu gutter rechnung,
Also hatzs min suster Sibil ir linen doich so ir freu den zusch hin zulagen befollen und heimlich geben, und ander ir linen wirck uffgeschriben anno 75 den 30. septemb..
Item ein stuck linendoichs ungebleicht flissen va
n funffirdel breiden helt
104 illen und ill.
Item noch ei
n stuck linendoichs ungebleicht flissen va
n funf firdel breiten
helt
75 illen.
Item noch neu linendoich gebleicht helt
25 illen 0,5 ill.
Item 5,5 par lacken ut supra. Item 3 fleissen lacken und 3 wircken da Herman und Gotschalck uff sclaiffen.
It
em 4 twelen gebilt,
ein seir groiß.
Item 1 gebilde tritzsoirß tweil groiß ront umb gelochert und geknodet.
Item 7 gebilder seruietten. Item ein gebilde wasser tweil.
Item 4 linen kuszeichen. Item 4 wircken hantdoicher.
Item 2 neuwer frawen hemder. Item 2 linen tweilger.
Item 3 manß hembder. Item ein alt frawen hembt.
Waß den jongen zutheil gefallen daß hausrait und etlich steit uff dem thorn bei suster Sibillen zu verwaren, daß ander zu Cronenberg, sei sint selbst dar bei wissens.
Anno 1575 den 19. aug. haben sich die erbgenamen vertragen, das sei unser elter geltkist gemein wulten halten und breif und siegel, hantschriften, rechensboicher, register, zitteln, [705] rechnungen, vertrege, testamenten, inventarien und bericht, was under in gemein sult pliben, drin gelacht sult werden. Die kist war nussbeumen holz, hat 2 grindel mit augen an, und man leis noch 2 daran machen ohn das principail scloss und rigel an der kisten. Diss kist war zu Cronenberg boven die stobe gesatzt. Darin wurden a. 75 den 24. aug. alles vurs. ingelacht und ich lacht auch darin das letgin mit den dreien alrunen, die minem hergin Herman Korth und Grethn, miner freuen, zugehoirt hatten und mir durch das lot zu teil gefallen waren, dweil sei van vil jarenbehalten waren. Und mir ist auch der sclussel vom kistenscloss zugestalt worden, aber min suster Marie, widwe Ordenbachs, hat ein besonder clauster an die kist gehangen, min swager Johan van Dutz und min suster Cathrin auch ein besonder clauster, min broder Gotschalk auch sin clauster, min suster Sibill ein clauster, also das ohn das scloss 4 clauster daruff hangen, und nemans kan buissen die ander alle etwas ausnemen oder inlagen.
Anno 1575 den 22. augusti alß daß hauß Weinsbergh also durch die dheilung ledich und greaumbt worden, hat er angefangen dasselb zu stifflen die trap in der kuchen abgebrochen, im stall oben daß gebon zugemacht und vur sine
n sohn Peter ein gemach abgefridt mit borden darin sin kertzen zu
machen, und weß mi
n broder dan zu rusten hatt.
Anno 1575 den 25. augusti bestonde
mein broder mit gewalt zu Weinsberch in zu faren und
sin haußraidt in der kuchen und bestet oben uffzusclain und mit gewalt in zu faren, dan der sin alte wonong zu
m Kluppel gemeit hat dreif heftich druf und moist drin faren.
Anno 1575 den 28. augusti hab ich den kirchmeistern und achten s. Jacob vom untfanck und vißgaben im Sprechauß regnongh gethan und man ist mir ungef. schuldich pliben 66
gl.. Die kost ist uff der scholen wie breuchlich gehalte
n worden.
Anno 1575 den 29. augusti und dabefor sin die erbgenamen zu Weinsberch zu samen komen regnung der funeralie
nseligen motterß gehalten sich vur und nach verglicht mit dem Goddert va
n Ichendorps landt zu Dormagen mit suster Merien hantschrift in der kisten ligende mit den elmen waß dar angelacht und noch mangelten, von minem heilichs gelde daß mir noch vißstunde, von dem waß vom huiß zu Dusseldorf komen ist und waß mir noch mangelten da von ein vertrag concipieirt und ingrosseirt waß.
[705'] Anno 1575 den 29. augusti war der vertrag mit dem rest mineß heilichs gutzs fertigh und
in zwein pergamenen breif geschriben
die sei underschriben und wen in die gemein kist lagen sulte
n, disser meinong und effect
s, daß ich noch von minen funf miterbgenamen her auß sult haben hondert daler macht jedem zwentzich daler und sult mir jeder alle jarß termino remigii geben einen daler pension, doch nit ehe dan biß daß hauß Weinßberch und hof zu Dormagen getheilt worde
n, biß dar an wart die heubtsumma und jarliche pension ingestellt und uffgeschortzst. Deß solt nemanß auch sin anpart eigenthombs an frembde bringen, doch mogt er sin theil besweren beheltlich den
megedelingen der loesen, also zu verstain wa
n sei in der gmeinschaft alle zit wolten pliben daß jedem doch erlich were, durften sei miner die zwenzich daler oder etwaß von der pension geben. Diß waß also den 20. augusti abgeredt un besclossen, waren es auch alle ganß willich, aber min suster Marie die wolt es zu deif und scharf bedencken dreheten her und dar und besweirt es sich dissen tag zu underschriben wiewol sei daß concept vor hin bei sich
h gehat uberlagt etwaß zugethain und bewilligt daß ichs inß rein schriben sult laissen. Darumb ich heftich zornich wart uber ire tralen, und ist also nit underschribe
n biß uff heutigen tag. Es ist noch min wil, beger auch sei willen es alle bestetigen underschriben und in die gemein kist lagen, wer es nit thoin wil sol ungehorsam sin und dargegen untberen wie
iich sint der zit uff eim andern ort verordnet hab.
Anno 1575 den 31. augusti alß min broder Gotschalck und suster Elisabet eitz alleß zu Weinsbreg ingefaren und d
ie wein dissen tag uber gefurt ind in den keller gethain hab ich sei uff den abendt zu gast geladen und innen den wilkum
geschenckt und gluck gewonscht dan sei zu
m Kluppel nit mehe kochten noch essen kunthen wolten. Den andern tag den
keller zu
m Kluppel und alleß fort ledich machen.
Anno 1575 den 1. septemb. ist Gotschalck mineß broder Christians son widder nach Franckfort in die herbstmiß gereist sin steiffatter ist im nachkomen. Ei
n gulden hab ich im in den budel geben ob er etwaß nodich hett.
Anno 1575 den 2. septembr. hat min broder eirst haus und kost zu Weinsberg gehalten, und da mit allem sinem gesinde gesclaifen. Mir hilten gemeinen dischs, ich mit im und er mit mir zu Weinsbergh, dan deß hatten mir uns also verglicht, das mir toin sulten. Ich hat noch scheir ein gebreu beir, so hat er auch fast [706] beir. Glichfals hatten mir zu beiden seiten hartflischs, schinken und speck, auch hatten mir alles holtzs und kolen vur ein gantz jar behalten im haus gegen etwas, das ich minen sustern an gurteln nachleis. So hatten mir auch korns genoig bei unsem becker vur broit. So vertrogen mir uns uff Remigii prima octobr. uffzuschriben und rechnung von der kost zu halten. Mitlerweil sult min broder ein weg, ich die ander, er die dritte, ich die veirte bis Remigii zu verlech zum deglichen martgank groinfleischs und fischwirk toin, sich zu versoiken und es in guttem gank und gewonheit zu bringen. Ich hat uff miner seiten min suster, Herman und Gotschalk, mins broder Christians kinder und Enna, miner motter magt, die noch bei uns war und doch hinweg sich vermeden sult, also das unser funf waren. Min broder und sin fraue hat sinen son Peter, Lisbetgen Horns die jonge, Lisbeth ire magt, und Tringin, ein klein metlin, das irer sess waren. In als eilf menschen, also fingen mir algemach kost zu halten in hoffnung, got sult foegen, das es woll zugain sulde.
Anno 1575 den 5. septemb. fingk man an den kuchen schorstein in der kuchen zu Weinsberg uffzufoeren dar an 50 jaren keiner gestande
n hat und dar zwischen seir rauchte. Wart in dri tage
n vißgefort und gluckte daß es eitz nit raucht. glichfalß wart ein neu sa_kran den putz gemagt dan der alt waß so alt alß min broder Gotschalck uber 42 jar. Auch wart der putz dweiles lang druch gewesen rhein gefeget. Zu
dan worden die
leitager zu Weinsbergh alle gebessert, diß geschach uff gemein kosten der erbgenamen wie in der medong mit broder abgeredt waß die noturft erfordert di
ses alle
s___aß es gekost werden die rechenß
gutter in der erbgenamen gemeiner kisten vißweisen.
Anno 1575 den 8. sept. bei dem secretarioNicolao Link zu gast gewest, wie unser bei 18, die des raitz waren, und schenkten ime mallich 2 raitzeichen, dan es war zu Jherusalem in der capellen eins raitz kirmiss.
[706'] Anno 1575 den 14. septemb. umb diß zit den ganck hinden am hauß zu
m Thorn dar man aff nach Weinsbergh gesenckt d
ie alte harte isere statmaur noch einen foiß nederer gebrochen daß man eitz uffrichtich dar durch kan ghain. es plach daß hauß kellergin under dem stoblin zu sin, waß es gekost steht oben 2 aug.
Anno 1575 den 17. septemb. unß eppel in der Achterstrassen uff lamberti abgethain und nit dan ein su
mmer bekomen, kein beir. Die kiffern und ruppen habens verdorben.
Anno 1575 den 20. sept. umb disse zit und tag das sommer hus neigst dem putz am haif zu Weinsberg gebaut, bekleit, gedeckt, das es nuhe im somer ein cenaculum und lustich, koelle gemachs ist, ohn ubersicht der nachpar und hat gut luft. Es war alzit ein unnutzs winkel am putz, eitz kan man acht oder zehen menschen gemeglich dar setzen. Herzu hab ich blei, leien und anders zum besten geben.
Anno 1575 den 24. septemb. ist min swager Johan von Hemmersbach uff der Weierstraissn in sinem hauß gestorben den morgen umb 3 uren, und ist zu s. Mauritz uff den kirchof da sin eirste frau lach begraben wordenn. er hat siner lester hausfrawen zu gefallen sin testament gemacht und sin einige dochter Tringin mineß broder Christianß frawe
n gewest nichtz uber all besatzst aber iren kindern und sinen enckeln Herman und Gotschalck jedem ein bedt mit siner bedtstat. Daß uberich gereide alle hat er siner frawen verlaissen. Sin eidom Johan Paulus und enckel Gotschalck waren dißmail noch nit von Franckfort heim komen, quamen aber den 26.
septemb..
Anno 1575 den 24. septemb. hab ich minem broder Gotschalck siner hausfrawe
n und miner sust
er Sibillen mallich einen sclussel vom hauß Cronenbergh gethain, dweil innen duck ge
meglicher und bequemer ist viß und inzugain alß zu Weinsberg. Glichfalß haben sei mir auch einen sclussel va
n Weinsberg gethain ob ich da in wult gain, daß mir also leiblich same
n und broderlich lebten, und die gmeinschaft gepflantzt wurde.
Anno 1575 den 26. sept. war der churtag eins romischn koninks zu Regensberg angesatztund ist Rodulphus, elster son des keisers Maximiliani secundi, bei des fatters leben zum romischen konink erwelt worden, 27. oct., nit zu Frankfort; auch zu Regensberch fort gekronet 1. nov. und nit zu Aich, wie von alters.
[707] Anno 1575 den 28. sept. bin ich im Filtzegraben in der batstuben gewest, 7 kop gesatzst, dri uff den rucken, 2 oben uff die bein und 2 unden, dan ich hat etliche tag groiße guck unden an den beinen gehat, besorgt mich eins argern und fant doch entlich, das die hoesen binnen vol leus und nisten waren, deß ich lachen moist.
Anno 1575 den eisten octobris, Remigii, hab ich mit minem broder gemein regnung des haushaltens angefangen. Im ist boich davon zu halten betirmpt, sin hausfrau sult zum mart gain und kuch halten, ich sult vur mich, min suster Sibill und broder Christians kinder mit beilagen, ire magt sult uns kochen und weschn, mir sulten an einem disch essenalß mi
n brod
er und sin fraw, Peter und Lisbetgin, for ich min suster und zwein broders sone.
Alle firdel jars oder halb jar oder jars, uns gefallens, sulten mir samen rechnen und besehen, was uisgeben were, beigelacht sult werden und was es jedem nach aller pilligkeit trage. Alle maltzit sulten wir hartfleischs und groinfleischs haben, auch zu zeiten gebrait, der gestalt uff fischtage. Abent(s) sult man gemeinlich wein haben, den mittag nit alle zit und disse gemein kosthaltung und dischs ist also ins wirk gericht.
Anno 1575 den 1. octob. daß iseren obgin uff dem thorn inß stoblin uffgesatzst, weich 2 centener ein firdel, 4
lb.. Waß diß mit den vuirstein und uffsetzen gekost. Vide sup
ra den 2. aug. a
nno 75.
Anno 1575 den 4. octob. in der Achterstraissen hab ich angefangen truben zu lesen, hab drei faß zu gelacht und fol gemacht
summa 2 fod
er 0,5
a. mit dem fulwin. Dissen wein hab ich minem broder uff den kauf gelaissen.
Wiewol es ein seir spat jar was und spade blode, was doch der drube zimlich reif, dan der herbst war lank druge und meissich tempereirt, das den weissen truben zu gutt quam und vil guts weins wois widder alle hoffnong.
Anno 1575 den 6. octob. gehat 6 geissen daß stuck von 3 dalern, wigen samen 277 pont, min halbscheit 19
gl. 12
alb. vur min suster und 2 gange
n dar gelacht, dan mir moisten alleß mit beilagen, biß uff regnong.
[707'] Anno 1575 den 8. tag octob. haben mir Herma
n Gotschalck und Sibil vur unß und unßerß broeder Christians kinder 13
mald. 0,5
s.u kornß zu pacht von unser veir anparten vomgut zu Dormagen bekomen, wilch unß swager Johan va
n Dutz und suster Marie verwalter diß jar zu hauß Weinsberch schickten, und dienet zur haußhaltung. Mir waren auch noch got hab lob an der beckerschen nebe
n Weinsberg 12
mald. kornß im vurraidt vo
n verkauften korn und daß sei unß 62
gl. cur. min 4
alb. zu
m assen diß jarß solt bezalen inhalt der regnong und vertrags neigstleden s. michaelß tag mit ir gehalten.
Anno 1575 den 14. oct. ist Enna, unser motter magt, unse nigt, van uns in iren neuen deinst in die Mullegaß komen, dan mir bedorften eitz irs deinst nit, ist doch nit lang da pliben und bei her Christian Ordenbach, iren neifen, uff s. Mariegradencloister komen. Sei weir wol gern in ein cloister gewest, aber sei kont nit so vil uffbrengen, als die beginnen haben wolten.
Anno 1575 den 14. octob. mit den herrn uff dem poller und oisterwert gewest, daß wirck besehen.
Anno 1575 den 15. octob. min stoblin moissen wermen dan es finge s. gereonß tag an zu freren duret wol 10 tag. Den 19 octob. fror und snehet daß die wingartz bletter wilch worden und nit abrisen, wie es pleicht zu geschehen.
Anno 1575 den 18. oct. bin ich uff dem doctorsessen uffm Quatermart gewest, dan her Johan Langenraidt von Wachtendunk, abt zu Kampen, und her Johan Walscharz von Tongeren, domher zu Coln, promoveirten in theologia, und worden uber disch mit eim carmine von 63 versen, dar der eirst, der mittelste ungeferlich und leste litter einen besondern sensum und sinne machten. In eim disticho stunde der datum, jar, tag, monat, also lautent:
CVM Caprae bIs nona dIes saCrataque LVCae esset,
AgrIppInae fIt doCtor TVngrVs et abbas.
Anno 1575 den 21. octob. einen aissen gehat von 34 daler, weich 500 pont mi
n zwein, daß fel galt 7
gl. min 1 ort. Dissen solt unß beckersche va
n korn bezalen ungeferlich doch wart daß uberich uber 62
gl. druf gelacht.
Anno 1575 den 23. octob. uff s. severins tagh bin ich zu Carmeliten uff einer eirste
n misse
n gwest, dar Cunigundt relicta Tilma
n Ordenbachs hin geladen ir sohn dede sin eirste miß ich moist den frunden dancken im reventer, und leisten ir iren tag gab 1 daler.
Anno 1575 den 24. oct. haben die nachparen uff der Hoeportzn minem broder den [708] zu Weinsberg geschenkt, gluck in siner neuwer wonong gewunst, dan min broder hat in die letzs, wie er uiszouch, geschenkt.
Anno 1575 den 29. octob. hat mir mi
nn alt halfen Christgin zu Swartzem uff regno
ng geliebert zu pacht 10
mald. rogge
n zu Weinsb
erg uffgeschut.
Anno 1575 den 1. nov. ist die erste memoria wilant Sophie Korth, unser seliger motter, inhalt ires testamentz gehalten. Dan min swager Johan van Deutz, min sustern Maria, Catharin, Sibilla, min broder Gotschalk und ich sin eirst zu Carmeliten gewest und bei unser elter grab gepitten, darnach zu Weinsberg gangen, da haben wir uffgesatzt hartfleischs, groinfleischs, ein gebrait, keis, botter, 2 quarten roitz wins, 2 quarten trimpzer, ein fleschs raitzwins; wir waren nit schuldich so vil zu toin, doch stunt es nit so genau.
Anno 1575 den 2. nov. zu Carmeliten auf tag animarum zu gast gewest und mit dem neuen prior her Gerhardo Neuekirchen kuntschaft gemagt, dan der alte hatt abgedankt, dieweil die renten im Nederlande uispliben, dardurch im cloister ein veranderung untstunde.
Anno 1575 den 2. nov. hat mich doctor Conrat Furstenbergzu Augustinern ins cloister beschickt und da angezeigt, wie min selige motter an im 20 daler jarlicher erbrenten uff den termin Jacobigegolten, darvor er ir den rentbreif am Dutzschen comtur zu Coblens und Coln underpfantz des hoffs zu Mulhem an der Villen von 20 bescheiden goltgl. erbrent versatzt und deil- und wilbreif ir davon zugestalt. Nachdem im aber die Deutsche herrn neulich die lois verkundigt, so moist er den heubtbreif uberantworten, und derhalb verkundigte er uns die loese, wult uns aber unsers gefallens ander breif versetzen oder jeder daler vur 52 alb. curr. geben. Ich sagt die sagh ginge nit mich allein dan die gmeine min mit erbgenamen an, der breif wer auch in gmeilner kisten besclossen. Die loiß verkundigung und waß wieterß gesagt wult ich menen miterben anzeigen, wie ich dan gethain hab und inne
n allen alleß gesagt.
Anno 1575 den 3. novemb. schreif mir mi
n suster Cathrin van Dutz uff dem Numart eine
n breiff, und begerte der 400 daler von doctor Furstenbergs loesen. clagte ir noit gar beweglich wie sei sich verbl
oist mit irer bestatter dochter und ander kinder, wie kein narung an zweien jaren gewesen und het vill kinder, alle dingen weren dheur, hetten ander nit geleirt dan weinzappe
n, und der wein were an menschn gedencken nit turer gewest, besweirten und schampten sich ire erben zu besweren, furt daß exempel vo
n unssen eltern in, und begert daß gelt uff ir kindtheill. Mir andern waren
[708'] es alle zu freden, ohn min suster Maria wolt deß nit folgen wan wult es ir dan half laissen dar umb batte sei auch. Nuhe war vurhin vur gut angesehen man sult die drei renthen 20 daler an d. Furstenb
erg 25 daler am zol zu Andernach, 20
dall. fhar uffm Altenmart, 5 rad
er gl. zu Dormagen neben dem hauß Weinsberch und hoffe zu Dormag
en ein weil zit gemein halten und die uffkompsten dheilen. Aber eitz wart die meinongh verenderth dieweil sei beide sustern sich darumb irreten, und d. Furstenbergh auch kein enckel daler und alte daler wult lagen und mir kein neu verpfendung dan disse oder gelt wulten haben. So bleib die loese ei
n zitlanck ansthain moist doch entlich geschein.
[708'] Anno 1575 den 6. nov. ist min broder Gotschalk als gesworner zu Mertinshoven dahin gezogen und das hoffgeding besessen, das man gewontlicher weis uff sontag vor Martinijarlichs pleicht zu besitzen; mag das etliche jar doin, bis man einen bestendigen halfen zu Dormagen hat, dem sulchs dan befollen wirt. Herman van Weinsberg, Christgins son, der lehnman, was mit da umb gedechtnis willen.
Anno 1575 den 7. noumeb. hab ich widder von 13
[708'] urthel im rhaidt refereirt alß commissari
us die vißgesprochen sin, da mit den parthien geholfen wurde.
Anno 1575 den 10. novemb. unssen mertinß abendt an gmeine
m dischs zu Weinsberch gehalten under unß zehen persone
n im hauß allein. Mir worden 2 firdel weinß zu
m mertin geschenckt die hatten mir zu
m besten.
Jetz war der neue wein uffgestechen vur 41/2 alb. die quart, das fremt war, dan der firn win hat ein jar lank und mehe 7 alb. gegolten, war eiz uff 5 alb. abgesclagen; darnach galt der neu wein die quart 4 alb., 3 alb., dan widder alle hoffnung war vil und gut win gewassen; das hat der tempereirt warm augst, september und halb october got zuvor getan.
Anno 1575 den 11. novemb. uff s. mertinß tag gehat 3 fircken vor 36,5 daler sol ich half gut thoin, gewigen thoit abgethain 450
lb..
Anno 1575 den 11. novemb. sint die erbgenamen bei einandern zu Weinsberch und ire regnung verneuwet und widder gethain waß sei under inne
n scheir zu thoin gehat. Ich hab die funeralia waß ich zu begrefniß begenckniß monstonden beginne
n an unkost presentz verlacht gerechent uff
36
gl. 9
alb..
Item noch seligen motter etwaß verlacht, 8 gl. 9 alb..
It
em von motterß absterben biß bartholomei waß ich zu
m mart geschickt
30
gl. 10
alb..
Item noch zum schatz und bau zu Dormagen 10 gl. 9 alb..
Item swager Dutz uff dem Numart verrechent.
[709] Waß er verlacht zu
m bau zu Dormagen und verzert in Johan Halfens abzuch inhalt der regno
ng mit.a, verzeignet, su
mma 24
gl. min 2
h..
Item hat er an minem hauß uff der Bach da Goddert van Ichendorp in wont verbaut inhalt sinß zittelß mit.b, verzeignet, summa 22 gl. 15, alb., 5 h..
Dar uff er 3 mald. kornß untf. daß mald. 6,5 gl. facit 14 gl. 4 alb. 6 h. der zittel mit.b, sult bliben stain.
Item suster Merge hat an Goddert van Ichendorfs landt zu bawen gelacht ut im cedel mit 100 verzeignet summa 59 gl. 13 alb. 2 h..
Hergegen hat sei 14 mald. 1 s.u haver untf. daß mald. 9 mr. noch 4 mald. 1 s.u kornß daß malter 15 gl., van der binden 9 mr.
Summa 55 gl. 13 alb. h h..
Item noch hab ich verlacht von schatz zu Dormagen den beginen, dem custor zu Carmeliten
Summa 5 gl. 10 alb. 6 h..
Item min broder Gotschalck hat verlacht 13 _ newen sarck, zur schorsteinß peiffen, und anderem.
Item vom waxs uff moderß
Summa 77 gl. 13 alb. 4 h..
Item deß landtz zu Dormagen von Goddert gegolten mach 10 sin mit dem 0,5 morgen bimess
Kost ein morgen 26,5 daler.
Item winkauf und verzich 12 daler 5 mr.
Su
mma kost daß landt
377
dall. 30
alb..
Da von ghaint aff 5,5 rader gl. erbrent s. Jacob, uff 100 dall. 1,5 dall. 4 alb. gesclagen.
Noch geit aff vur die wonong uff der Bach 100 daler.
Item noch hat Goddert von suster Merien untfangen 87 dall. 10 alb..
Item noch hat sei an sich genomen an dreß zu Dormagen 55 daler.
Item noch hat he von swager Dutz untf. 21 dall. 1 ort
Also daß Goddert zu Ichendorp noch gnoig ist.
Item es licht susterß Merien hantschrift in der gemeiner kisten van 200 daler, sullen aber nit mehe sin dan 150 daler, dan 50 daler hat si an irem heilichs gut min kregen dan die andern, also gehoren unß allen daß ietzbemelte 150 dall. an ir, off sei sol unß den vißganck von lande dhoin deß sei willich ist daß mir daß lant dar vor haben und behalten sullen.
Also daß min broder die quitancien von 20
dall. uff
dedem Altenmart fhar und ich die vo
n 25 daler am zol zu Andernach.
Mir haben auch under unß allen alle duck scheir glich gemacht einer dem andern her viß gegeben.
Die regnong von den elmen waß in augusto gehalten, ligen diß rechnungen alle in der gemeiner kisten.
Diß hab ich also ilenß umb memoria hie waß willen anzeignen daß man wissen moge daß wenich vergessen sie.
[709'] Anno 1575 den 13. novemb. haben die erbgename
n wilant Feigin Ripginß alter borggreiffine
n uff Beien ir
re e
ntschaft und bezalung wegen der 50 daller wilche ir min steifson Johan van Caube ir zur leibzucht und iren kindern zum eigenthomb besatzst hat, dan unß nachparsche Trein schartzewebersche und ir eirste man Johan va
n Woringen waren noch schuldich vo
n alder scholt 100
gl. cur. inhalt minß rechenßboich. Da von hat mi
n swegersche Feigen Ripgin s__t johanß dhoit jarß
5 gl. pension
uff gehaben dar uff lagt ich ir alle jarß 10
alb. daß es 2,5 daler vo
nm_den 50 daler waren. Nuhe hat Trin die 100
gl. bezalt ich hab etwaß dar zu gethain daß die erbgename
n aller ding bezalt und zu friden gestalt sin, hie von soll man die quitancz bei mine
n breve
n und siglen im kistgin finden, auch im rechenboich fol. 16, pa. 2, etwaß. Min broder Gotschalck ist mit bei disser handlong gewest.
Anno 1575 den 16. novemb. ist swager Johan Paulus und Tringin Hemmersbach elude unser jongen Hermanß und Gotschalcks va
n Weinsbrg steiffatter und moter viß der Saltzgassen uff die Wierstraß in ireß swegerherrn und fatterß hauß fast gezogen wonen, daß hauß fast gerust und wein drin gezapt.
Anno 1575 den 25. nov. wart gesagt, es were in Frankrich ein bestant von sex monaten gemacht, sich zu vertragen. Got gib einen gutten vertrag.
Anno 1575 den 29. nov. ist die gerkamer s. Peter uffgebrochen und wol vur 500 daller schaden beschein, wie man sagt; dieselb nacht war ein grois stormich regen, windig witter, wart an der strassen ein treliger am umbgank uisgewigen, dardurch geklommen und so fort an die gerkamer komen.
Anno 1575 den 2. decemb. hat mich meister Johan Ercklenß im Dhom angetroffen und mich so lang
angemoit daß ich im vor die 13 rad
er mr. 5 rad
er schillinck erbfharen unabloislicher fharen geben soll 80 daler. Den 9. decemb. ist er widder zu mir koemn und endtlich mit mir vertragen 80 richtzdaler und im 4 raitzeichn pro arr
is und den abstandt zu geben. Die alte quitanczen zittel deß jonckern besiegelt vißganck und werschaft. Vide mi
n copienboich fol. 146 latius. Disse fhar stunde uff dem hauß Cronenbergh an der Hoeportzn.
Anno 1575 den 4. decemb. bin ich den ganssen tag ad gradus Mari
æ bei minen
[710] neiffen her Christia
n Ordenbach zu gast gewest der ein ganssen disch finer frundt gelad
en hat. Er war dasselbst kelner und p
resentzmeister.
Anno 1575 den 5. decemb. hat der scholmeister deß kirspelß s. Jacob getruckte cantalene
n gehat und gesongen s. jacobs historia
m.
Anno 1575 den 8. decemb. hat die geselschaft deß Swartzenhauß daß alt Swartzenhaus 24 jar gemedet, auch uff den sall neuwe schone finstern geschenckt der ich auch ein und min broder ein geschenckt und so die geselschaft ansehentlicher gemacht.
Anno 1575 den 12. decemb. hat man im Bruhauß zu
m Hultzen stege uff der Bach gezapt newen roden wein umb 2
alb. der firn plach 5
alb. zu gelten, deß man sich nit genogh verwondern kunth.
Anno 1575 den 13. dec. von eim ersamen rait mit eim halben raitzkirf weins verehret, das ich neben andern die burger vorbescheiden und sei ermanen helfen, steur zum bau zu Pol zu toin.
Anno 1575 den 16. decembs die sach mit Conrat Eck vur dem burgermeister richtlich angefangen, dan alß unsse motter Sophia Korth an halfschit deß hauß zu
m oschricht geschriben stunde, Conradt aber daß allein bewonte keinen haußzinß noch f
aer drauß bezalen wolte moisten die erbgenamen in stat deß zinß ir interesse fordern da mit die fhar bezalt wurde und der fharher sich nit dran weldigen leiß.
Anno 1575 den 17. dec. mit mins broders frauen scheffenkoichen laissen backen, vur min teil 12 koichen bekomen, kosten mich 2 gl. 10 alb. 6 heller.
Anno 1575 den 18. decemb. hat min swager Johan va
n Dutz und min suster Catharin under Seszehenhusern bei irem eidom und dochter Alsteden wein uffgestechen und die q
vart umb 4
alb. verzapt vil weinß verthain und gutte
n gewin gehatt. Dan umb den Numart ware
n dißmal so vill zappe
n daß sei da kein naru
ng haben kunthen, hie ginge es beß zu. Und alß sei so etwaß glucks hatten untfingen sei widder moedt da befoir vertrureten sie sich wegen der narl
assigkeit, golten eitz fast wein dweil sei kaufs waren vertroisten sich noch uff daß loißgelt va
n d. Furstenberg borgten auch wein, und hilte
n gutten glauben.
Anno 1575 den 22. decemb. bin ich im schrin petri, im boich lapidea via, an 13 rader
mr., 5 rader schillinck erblicher erblicher
unabloissiger
[710'] fharen uff daß hauß Cronenberg geschriben worde
n. Meister Johan Kynckhusen vo
n Ercklenß halschriber und gweltrichterßschriber und
jalm sin hausfrau haben mir den uisganck gedhain den ich sei umb 80 richtzdaler 16 raitzeichn und ein maltzit
dhur gnog abgegutten hab, sei hatten sei va
n den herrn von Merade gnant Hofflus bekomen die vo
n hondert jaren dran gestanden, dieweil ich aber die
ondersien und gelegenheit dieselb fhar an mich zu bringen nit ubersehn wult und doch nit wol dißmal bei gelde war moist ich sei den kirchmeisteren s. Jacob mit
zwen richtzdalern termino chrsiti besweirt mit 40 daler zu loesen, und inne
n da vo
n werschaft gethain. Hie von hat man weiterß in minem copienboich fol. 146 zu finden.
Anno 1575 den 23. dec. bin ich des raitganks diss jars und des urtelmeistersamtz abgestandenund hab als commissarius in causis appellationum diss jar ungeferlich 80 daler an sportulen bekomen.
Anno 1575 den 24. decemb. uff christabendt bin ich zu
m zweiten mail rheinmeister und richter in der weinscholen im rhaidt erwelt. Johan pastor zu
m Swartznhorn uff dem Altenmart ist min gesel worden.
Anno 1576 den 25. decemb. christagh zu sant Jacob daß fest gehalten, und haben
gwein hauß wie vurst. zu Weinsberg gehalten gehalten
, christleder gesongen und frolich gewesen, die hillige tag durch.
Anno 1576 den 28. decemb., innocentum, hat mich meister Gerhart Lutzekirchen uff dem Weitmart bleif laissen sehen, daß ime Arnolt Schurgin volmechtiger deß herrn von Meraede und peterschen sin zwei alte heusser uff dem Weitmart neigst dem hauß Rheide, daß ist eitz gegen der herbergh zu Gulch uber
etc. erflich uisgethain sin vur 12 rinsche
gl. 20,5 rad
er alb. vur jeden
gl. unabloißlich, terminis christi, et joannis, deß sol erß dar zu oben unden an allen orthen in gutten bau halten, emphite
nsis est, sub an
no 1549 sub sigillo deß herren von Merade, et in aliis literis sub signeto in papireis l
itteris Arnoldi Schurge
n item Lutzekirchn war dißmal noch nit zu schrein komen, sullen aber die herren von Meraede dar an im schrin zu Arsberg geschriben stain, in lib. porta panthaleonis anno 1
411, und folgenß anno 1450 min oder mehe noch anno 1501 do mach es umb die fhar verfallen sin. Sagt mir auch
[711] in neigstkunftiger tagzit wulten sich die herrn daran schriben laissen und in Lutz
kirchen dan im Schrein oder oder sunst beß verwaren,
die sich Hermann
us Veltman burgermeisterßschri ber und ein m. Freialdenhouffen genant deß vo
n Merard
e diener und volmechtigen hetten vernemen. Diß schrib ich alleß dem hausfatter zu Weinsberg zugut daß er etwaß umb siner nachpar heusser gelegenheit moge wissen, wie daß oben von mehe heusseren bescheid ist.
Anno 15
76 den 29. decemb. ist min steifson Wilhelm
us Roß lic. bei mir gewest und gesagt sin miterben hetten sich hoeren laissen sie wulten mir den rentbreif va
n 500 daler am Zoll Andernach und an j. Heitzfelt od
er Ducker zu Uda geben, vurbeheltlich waß in da vo
n her auß sult kome
n innen gut zu thoin. also mogt ich uff daß concept einß vertrags
bedacht sin.
Anno 1576 den 30. decemb. hab ich bestalt bei dem cursore daß die widwe Duckerß zu Uda vor den herrn official umb bezalung
alle 20
goltgl. pension
citeirt und geladen wurde. Spr
ach auch den licen. Horstgin an der den Duckern befrunde were, daß ich oder min steifkinder nit mehe die gel
dern va
n j. Frantzn Haitzfelt dan van j. Henrich Duckerß erben wilcher underpfende verschriben werden
untfange
n wulten, da mit die p
roscription verhut wurde.
Anno 1576 den lesten decemb. daß alte jair stillich under unß besclossen und kein gasteri gehalten.
Telos
Anno 1576 mit godt angefangen.
Anno 1576 den eirsten januarii mines bruderß frawen Elisabethen Hornß die 25 daler pension am Zol zu Andernach von motter seligen herkomen (
und mir vur etlich min verlech zugetheilt) zur kosthaltung und verlech zu
m Aissen zugestalt, wilche ir min suster Sibil (die
sie auch vom zolschribe
r untfange
n) pracht
hat.
Anno 1576 den 2. januarii hab ich Gotschalck minß broder christianß son der eitz min jo
ng waß bei meister Wilhm Walbeck in die Wenerstraß uff die Schrifschol gethain, nuhe und dan wan ich siner nit be
durft sich im lesen schoilen regnen beß zu uben.
Anno 1576 den 3. januarii war min geburtztag daß ich alt sin worden achtnundfunfzich jar. macht kein gasterei, dan sclecht dranck ich m__t am dischs ein maiß weinß und gab ei
n knap koche
n zu der portien zum besten.
Anno 1576 den 4. januarii hat mir jonfer Anna va
n der Reck alte amptfrawe zu Moilhem min renth und pension 32 daler termino l. anno 75 verfallen mit Steffen Druge
n va
n Haimborch da sie eitz bei dem fursten von Gulch war zugesch
ickt. Ich hab sei auch q
uiteirt doch wart der daler
eitz nit hoher dan 9 marck bezalt da von Steffen
sprach unß f
urstenheit gulde der alte daler nit mehe.
Anno 1576 den 10. jan. starb doctor Johan Acht, medicus uff der Santkuilen; wart uff dem weg nach Hambach zum fursten van Gulcham feber krank, der im 300 goltgl. schenkte und in heim leis foeren; licht zu s. Alban begraben; war sins alters nit uber 61 jar, nit greis van haren oder bart, lebt sober mit essen und drinken, war min swager und zu zeiten min medicus gewest, seir vernoimt. Es starb auch dominus Petrus Taurinus, decanus Bonnensis, min alter scholgesell, dissen tag in sim haus uff der s. Severinsstrass, war neulich auch canonicus s. Severin worden, hydropicus.
Anno 1576 den 12. jan., als ich Reinhart Luns memorienals elster kirchmeister zu Carmeliten visiteirten, loede mich der prior in den reventer zu gast, dar ich ein flesch wins schenkt, und sagte, es plibe dem convent jars aus an rent in Hollant und Utricht 400 daler, macht disser Niderlendischs kreich.
Anno 1576 den 14. jan. wart ein frau gen der batstuben uff der Santkuilen verdrenkt, das sie irer dochter kint, dar sie allein bei gewesen in der geburt, getoit hat, der ehr sie verschonen und dat heimlich halten wolt; die dochter quam loss, hat keinen man; daswar eins ehemans.
[712] anno 1576 den 15. januarii hat min broder Gotschalck ein eirst gehat zu Weinsberch im hauß uff der Bach die quart vur 4 alb
us war seirgut newen wein. Wolt dem hauß eine
n namen machen, wie geschach. Unß gemein haußhaltung irret nit heir an, dan Leisbetgin Hornß warte der kisten und mir aissen uff der stoben dar viß man uff die kist ku
nst sehen. min suster Sibil waß in auch etwaß mitbehilflich dan sei verstunde sich druff. Disser zap ginge zi
mlich vur sich. Durte lang.
Anno 1576 den 20. janua. untfange
n daß rest der pacht von Swartzem 6 malder und zwein ha
nen. Damit waren die 16
mald. va
n remigii a
nno 75 bezalt, aber Christgin bleib noch vo
n alderß schuldich inhalt minß rechensboich.
Anno 1576 den 23. jan. starb Anna von Neil, genant die rentmeistersche, in der Mullegassen, an dem bougen-wasser, war ein widwe Thome von Merhems und Peter von Monhems, hat 8 jar widwe gewest, hat ein kint; sie war seir reich von gutter und verstande. Ich hat sei gefriet nach miner frauwen Weisgins absterben, war ir dasmal nit gelegen. Nach miner hausfrauen Drutgins absterben het sei mich wol gern gehat, wie ich bericht sin, aber ich wolt mich do nit bestaden. Es starb auch ir steifenkel Thomas van Merhem zum Roden Lewen unden uff der Bach den 24. jan. Davor 21. jan. starb N., her Arnt van Bruwiler burgermeisters dochter, frau im Rotstock gewesen, seir reich, eiz verdorben.
Anno 1576 den 26. janua. hat Conradt Eck unß sementlich erbgenamen zu Weinsberg an daß Hohegericht geladen, daß da daß geschricht deß halben hauß zum Schricht widdersprochen, und vurgewant, dieweil sin hausfrau Sibil ohn ursachen van im gekeirt, sulle daß alich hauß im verfalle
n sin. Auch were es widder stadtgebrauch daß
die frau ohn den ma
n ir halfscheit alienere
n mogt, wiewol die ursachen deß abwichenß gnogsam vur handen waren, und er selbst sin halbscheit be
sw_rt hat.
Anno 1576 den 3. februarii habe
n wir nach langer gepflogener handlung mit d. Conradt Furste
nb
ergh von im untfhangen 400 daler jeden zu 9
mr. 1 alb
us. Sunst sult mir 9
mr. 2 alb
us gehat haben, so moisten mir im 1 alb
us nachlaissn. Besser gethan dan gelaissen und zanck gehat, und mit einer halb jariger pension die erschinen war. Diß gelt
[712'] von der abloesen nam ich sampt miner suster Sibillen nach unß, und uberlieberten im dar gegen sin drei breib heubt, theil und wilbreiff, er unß den reversal breiff, und machten alle sachen under unß glich. Mir litten etwaß schadenß, er belagte sich noch schadens.
Anno 1575 den 8. februarii uff godestag war Eiffgin Pauls, ehelige dochter Johan Pauwels und Catharinen Hemmerbachs, in irem haus uff der Wierstrassen geboren, war Herman und Gotschalks von Weinsbergs halbswestergin, ist zu sant Mauritz geteuft worden. Ich war sin taufpat, hab im durch minen broder uff der taufen geben ein siden buddelgin, darin 1/2 ducat, 1 goltgl., 1 dall., 1 miscel, 4 alb. der hevelschen.
Anno 1576 den 7. feb. hat Conradt Eck daß hauß zu
m Schricht so vil sin halbscheit belangt den Rossen erbgenamen mit 12 dalern erbfharen bei hangendem rechten besweirt alß
vor 240 daller, alß 150 dall
er heubtsum
me
n und
90 dall
ern uffgelauffener pensionen die er von siner halbscheit geben wult. Aber die ander halbscheit wult er uff sin hausfrau wisen. Diß hat er alleß zu einer handt gethain.
Anno 1576 den 11. februa. hat ein klein jong von 8 jaren zu Weinsberg die nacht in der stoben geslaifen, da nemans im haus van gewust. Den morgen, wie die magt die stob keren wolt, lach er under der bank und kruff herfor, sagt, sin fatter het in sclain willen.
Anno 1576 den 12. febr. hilt Lenhart van Bracht zu Zwein Tauben neben Weinsberg sin krenzgin als ein achter s. Jacob; da wart hart gedrunken, ich drank einen Siberschn erden pot neu weins uis und folgens noch eins uff die henk.
Anno 1576 den 13. febr. den morgen umb 10 uren finge ich an zu schutteren und zu freren, unlustich, trag zu sin. Als ich an den dischs quam, war kein appetit da, moist uffstain, besorgt mich vur die pest, wermdemich am feur, wolt nit vergain, nam triackel in, sweist im bedde seir. Den abent wolt ich essen, mogts nit, ich drank warmen wein mit tritzsei in und ubergabs alsbalt, die nacht scleif ich seir wol; schickt min wasser zu doctor Herman Collenberg, der befant am wasser sonderlich kein mangel, fragt, ob ich verstoret were gewest; aber das doichlin uff dem wasser wart licht rosen leibfarb roit; fragt in, was das bedudet, sagt, es were uberfluss der leber, gab mir ein drenklin, davon ich 4 oder 5 sedeshat, kost mich ein daler dissmail; aber es pleib forthin gutt; das ich nit mehe schuttert, verbaut mir der doctor cappis, groif spise, koichn, honich und was seir sois war.
Anno 1576 den 13. feb. joncker Betram van Speich 4 guld
en cur. fahr von Paulus hauß uff der Bach de t
ermino christi bezalt.
[713] anno 1576 den 14. feb. umb diß zit ist Hilger zu Swartzem min alt und eirster halfen zu Swartzem binnen Vernich gestorben.
Anno 1576 den 15. februarii hat mir schaffer Stoffel Butzkan neuss
er min 5
mald. gersten pachtzs bezalt und geliebert.
Anno 1576 den 15. februa. 900 ramen von Joistens Wilhe
m zu Wistorf gegolten daß 100 und 28 alb
us bezalt.
Anno 1576 den 16. februarii alß sich min beide susteren Maria und Cathrin und
er sich deß geltz va
n doctor Furstenberg verglicht habe
n sei sulche 400 daller
van abloessen komende und
er sich getheilt und b
ewilligt daß ich Herma
n und min broder Gotschalck und min suster Sibill
æ und mineß broder Christians kinder und
er unß weren die renth und rentbreif von Andernach und die fhar va
n 20 daler uff dem Alten mart haben sul
ten und uffhe
ben oder in possession sin dar uff sei verz
eigen zu unser veirer henden. Heir van sin zwein papiren dheilbreif uffgericht uff papir geschriben wie diß zu g
inge
n der einen in die kist gelacht den andern vißbehalten den ich sampt dem revers
ail bei ein gebonden hingelacht. Und dweil dan noch 5 daller jarlichs
am breif am zol zu Andernach va
n 25
dall. oberen, die 5
dall. sullen under unß in seß theil getheilt werden, wie unß verglichung vißfoeret, darnach ma
n zu sehen hat. So ist under unß
seßen mit sust
er Merien und Catharine
n nit mehe gemein dan diß 5 daler, und dan daß hauß Weinsberch daß
gut zu Dor
magen und 5
rad. gl. zu Dormagen daß es mit den renthbreven
scheir auch sin ende hat.
Anno 1576 den 18. februa. bin ich durch underhandlungen minß steifsonß Wilhelmi Roß deß conceptzs unserß vertrags zwischn mir und minen steifkindern daß vil tredenß genomen vil disputers an und zu thoin, verglicht
und hatzs Wilhelm
us Roß abgeschriben.
Anno 1576 den 20. februarii starb doctor Hilger
us Helma
n jurista min alter scholgesel und min advocat auch in disser sachen mit
[714] mine
n kindern uff tagleistungen. Licht zu Carmeliten begraben.
Anno 1576 den 20. februa. wart Aletgin Hack elige dochter Wymm
er Hack und Elisabethen Roß
minß eidombs und steifdoch
[713] ter geboren. Ich erbaut mich daß kindt zu heben an der tauf mogt aber nit sin, dan die sone waß noch nit gemacht daß mir bei einandern kamen.
[713'] Anno 1576 den 21. febr. umb die 11. stunt sin personlich vur das hohegericht erscheinen her Johan Broich, der rechten doctor und churfurstlichr rait, als vurmonder Adolfs und Catharinen Broichs, Georgen Volkquin, scheffen des hohengerichtz, und Drutgin Ross, sin hausfrau, Laurens von Blaitzem, burggreif uff s. Cunibertz torn, und Aletgin Ross, sin hausfraue, Wimmar Hack vur sich und Lisbeth Ross, sin hausfrau, die den tag zovor kintz ingelegen, Henrich Ross und Feigin Schilt, sin hausfraue, und Wilhelmus Ross, der rechten licentiat, als sementliche erbgenamen wilant Wilhem Rossn des eltern und Drutgin Bars, ehelutn, an einem und ich Herman van Weinsberch, zweiter ehewirt eiz bemelter frauen Drutgin Bars und obgenanter erbgenamen steiffatter, anderteils, und alda hat Petrus Schutz gerichtlich den concipierten vertrag den herrn und beiden partien vorgelesen; und wie das geschein ist, hat doctor Broich angezeigt, es hetten sich beide partien also verglicht, wie das schriftlich concept von wort zu worte gelautet, und begerten sie glicherhant, die herrn greif und scheffen wullen sulchen vertrag, verzeig, uisgenge, verheischungen und bekentnis anhoren, authentizern, bestetigen und besiglen, also das jeder partei der besiegelter vertrege einen mogt bekomen, auch verordnen, das 2 herrn zu Lisbetgn Ross, so kintz inlege, gingen und iren willen nemen. Demnach hat des greven stathelder die hant von jedem der vurs. beider partien genomen und gefragt, ob sei alle und jede puncten, so eiz verlessen, wol verstanden und die inwilligten, die fast und stede halten wulten; daruff sie alle uistrucklich ja gesprochen. Do haben die herrn scheffen ir decreit interponeirt und den vertrag mit allen sinen puncten autentizeirt und bestetigt, auch verschafft, das der Lisbetten Ross will darzu sult komen vur der versiglung. Als disser actus also celebreirt und vollenzogen ist worden, haben beide partien die unkost, ich halb und min steifkinder halb, erlagt, etliche mir die hant geben und damit von einander gewichen. Es hat auch Wilhelmus gehandlet zu beiden seiten, das die erbgenamen beide besiegelte breif nach sich sulten nemen, und wan sei mir einen lieberen worden, als die stunde sult ich innen alles, was ich nit behalten sulte an breifen und siglen, widder dargegen zustellen..
[714] Anno 1576 den 23. febr., umb diss zit sullen die Geussen mit gewalt ingenomen haben ein fest blockhuis zu Krimpen in Hollant, irgen bei Schoinhoifen gelegen, und die koningschen darausser vertriben, etliche gefangen.
Anno 1576 den 27. februarii bin ich mi
n broder sin hausfrau min suster Sibille, min swager und suster uff dem Numart im fastabendt in der Reimersgassen im Conuent gewest und da suster Entgin Weinsberg, suster Beilgin va
n Dutz und suster Lucei va
n Polhem visiteirt. Kost und wein da gehat.
Ich hab den jonfern alle drien etwaß geschenckt. Engin 1 ratzichn, 1 scleiffen Beilgin 8 albus, Luceien 8 albus und dan waß min glach sult sin.
Anno 1576 den 28. febr. haben mir nachpar Lenhart van Bracht und sin frau, den becker und sin frau, Trin, schartzewebersche, Henrich, steinmetzer, und sin frau, Herman, scloßmecher, und sin frau zu Weinsberch zu gast gehatt, die portion und min honer van Swartzem hat man zum besten, min broder wirt die meiste kosten getain haben. Ich gab 1 flesch ratzwins und 1 firdel gutzs weins zum besten.
Anno 1576 den 28. febr. ist m. Derich zimmerman bei uns komen und 16 tagloin verdeint, jeder tag 12 alb., hat das stoblin uff dem torn gedicht gemacht, ein grois, ein klein schoß drin gemacht, noch die lene hinden uff dem haif und vor uff dem haif die 8 post und latzn, im stal die hultzer vur leider und pissin. Item meister Henrich steinmetzer hat uns die 8 steinen nasen vur die wingartzpost in die mauren gemacht, das stuck 5 alb., item die steinen bank in das somerhaus. Min broder hat auch etwaß verlacht ich zu gmeinem bau zu Weinsberg am Somerhauß und zwein haiffen, bei
24
gl. mogen es same
n glich machen.
Anno 1576 den 29. februa. bin ich mit minem swager Dutz und brod
er am Hohe
n gericht gewest in Con
radt Ecken sachen, die etwaß gesto
kt daselbst und vur dem burgerme
ister. Ich hab 5
gl. 6
alb. zu den acten verlacht vur dem procurator
en Joanni Th
olle ei
n richtz daller.
Anno 1576 den 5. marcii hab
ich miner dochter jonfer Brigitten zu s. Maximinen geschickt mit der scherfmagt Gotleven eine
n scheffen kochen zu
m newen jar.
Anno 1576 den 5. marcii lestfastabendt ist m. Henrich Steinmetzer und Susan zu Weinsberg den abendt bei unß gewest und nemanß frembderß mehe dan min
broder zapte wein.
[714'] Anno 1576 den 7. marcii umb diß zit soll der hertzoch vo
n Meilane johanniter und gubernator in den Nederlanden gestorben sin.
Anno 1576 den 9. martii hat m. Bartholomeus meler das stoblin uff dem Torn und somerheuslin zu Weinsberch samt dem herrn gott im gartenangefangen und in 6 tagen volendet, im geben 10 gl., dem knecht und jongen 10 alb. drinkgelt.
Anno 1576 den 18. marcii, reminiscere, in doctor Krudenershaus zum Hirz uff der Bach mitsamt jonfer Delwich, canoniss s. Marien, den ganzn tag frolich gewest, sei den abent heim das gleide getain, damit sei nit allein uber die strais durft gain. Item den 21. marcii bei minem fetter Conrat Hersbach zum Hollender uff der Hoeporzn zu gast gewest, daselbst mit sinem ohemen doctor Johan samt siner brut, die nach Speir wolten zehn wonen, neben ander fruntschaf frolich gewest. Item den 29. marcii in actu magisterii ex parte doctoris Pauli Kuchhoven, canonici summi templi et regentis, gewesen de domo Laurentiana tamquam receptus magister.
Anno 1576 den 23. marciiist dem keiser Maximiliano secundo die erwelung und kroin zum konink in Poln durch die volmechtigen des koningrichs presenteirt, die er solenniter binnen Wein in Osterich angenomen, unangesehen des Turkischn gesanten in ermant davon abzustain, der Turk het einen andern vor; des Moscoviten gesanten erpotten sich dem keiser beistant zu toin; aber folgens wart gesagt, der waiwoda were in Polen gekronet und hett die infantin daselbst getruwet.
Anno 1576 den 19. marcii in der tagzit am Hohen gericht leiß sich uff dissen montag nema
n anweldigen noch etwaß vißroiffen. Dan den dinstag stillich leiß sich Johan va
n Woringen an dem hauß zu
m Schricht vur s. Apren den an
tast dhoin. also moisten mir erbgename
n die halb fhar erlagen solß unß halbschit deß hauß nit verfallen dan Conß Eck wolt sin halb fhar allein erlage
n wiewol er daß alich hauß gebruchte also vuredlich und moitwillich handelt er. Und durft noch glichewol vor gericht sagen daß alich hauß stunde im zu. Aber wolt die alige an der halbscheit im Schrein, die mogen mir vertadingen und unß daran erholen.
[715] anno 1576 den 29. marcii hat mir min sust
er Sibil min haußrait zu Cronenberg laissen schouren dan wiewol man allein in der kuchen zu Weinbergh kochten und in den stoben und kameren da selbst aß, so war doch min kuch und miner sust
er kuch uff dem Thorn so wol alß die kuch zu Weinsberg gezeret.
Anno 1576 den 1. apr. uff sondag letare hab ich doctor Krudener und sin hausfrau Elisabeth Sclosgin zu gast gehat, haben uff der stoben zu Cronenberg gessen, nemans war mehe bei uns als min broder, sin hausfrau und Lisbeth Horns, min suster Sibill; waren den gansen tag frolich, dan der doctor und ich waren samen kirchmeister und gutte frunde, ich schenkte der doctersche 12 kleiner und 4 groisser Sibergsche weinpott mit minem wapen gebacken, sei schenckte mir ein ledlin quiddensaft.
Anno 1576 den 3. aprilis hat sich Aleth widwe joncker Henrich Num
uneß gnant Duckerß von Uda im Sal vur dem herrn official gegen mich opponeirt und begert ich sult min ansprach eroffnen. Everhard
us leonis de Coifselden erschein
vor sie. Den 6 aprilis exhibeirt ich derhalb ei
n klein libel van wenich artickel. Dan ich hat sei vor hin mit wist und willen deß licentiate
n Horstgin irß swagers citeirt, dieweil ich deß rentbreifs halber im vertrag stundt mit mine
n steifkindern die in mir gern zu theilen wolten, daß ich zu sprach mogt komen, dan eß hat jon
cker Ducker sin gutter vur joncker Frantz Haitzfelt verschriben und wart die rent nit va
n Duckerß wege
n dan durch Haitzfelt bezalt. Dweil ich aber diß
renth und breif von 400
goltgl. heubtsu
mmen angenome
n und die underpfende
nehe gesehen
noch die Duckerß parthei gesprochen hat, satzst ich mir vor nach uda bei __evren zu zehen und erfharong zu thoin.
Anno 1576 den 5. aprilis hat mir Wilhelmus Roß min steifson den besiegelten vertrags und wilbreif zugestalt, der waren zwein die mir same
n collationeirten und er hilt einen, ich den andern. Dar in stunden nuhe nuhe
wie wir unß aller puncten ut sup
ra a
nno 75 den 11. marcii samen verglicht und mitler zit ab und zu gethain hatten, daß ich daß Wolffgut zu Swarte
m allein sult haben, noch den renthbreif vo
n 100
goltgl. zu Zulch mit allem restant kost
en schaden, der breif zu Andernach vo
n 500
dall., den breif zu uda vo
n 400
goltgl. und waß ich wege
n dissen breif hab 100
dall. Lisbete
n Hornß gut thoin moissen und 34
dall. her viß geben, und wie dan der breif deß vertrags weiterß vißfurt.
Her gegen hab ich Wilhelmo geliebert eine
n renthbreif vo
n 300
goltgl. am rhade noch ei
n breif va
n 100 daller an Harper zu Duren. ite
m etliche breif die proven s. Cunibertz betreffende. ite
m deß alten Rossen testamentz und codicilß copei. Item daß scholt register under kestern. Item die ___t und rechenß boichlin von Duren und Wandloe, und noch
[715'] etliche mehe zitteln supplicatione
n missiven und weß deß mehe ist. Auch hab ich im die 34 daler inhalt deß vertrags bar bezalt. Disser breif und uisganck und verzich ha
tt gekost am Hohen gericht same
n 28
gl. 12 alb
us cur.. War mir half dan eirst gab ich 5
gl. 16 alb
us, jetz 8
gl. 14 alb
us. War mi
n halbschit su
mma 14
gl. 6
alb.. Also ist dißer sachen mit mine
n nach steifkinder nuhe ei
n endt gemacht wie ich hoff. Danck got, ob es schoin ist lanck und saur worden, daß ich viß dissem irthumb sin.
Anno 1576 den 5. aprilis hab ich principalisch mi
n reiß uff Uda willen dhoin und wie ich am rhein in in
den neusser wolt war daß schiff glich vom lant gedaut also ginck ich in ein
en groissen nachen, foir biß zu W
ist
orf leiß mich da in den neusser setzn. Minß broder Christianß son Gottschalck zauch mit mir. War min knecht. Es regnet den tag. Kunth nit in den roiff komen biß Zonß daß ich durcher naß wart. Zo Zonß foigte ich mich in den roif bei die widwe dochter und ander jonfern der vill waren daß ich do druch saß biß zu Neuß. Da gincken mir in die Schoineck uff dem Mart zur Herbergen.
Den 6. aprilis gingen mir auß Neuß. Und dweil ich von der kirchen wegen s. Jacob mit den herren von Kempen zu handlen hat und deß breifs willen von s. Joriß conuent uff dem Weitmart und ich gutte geselschaft fandt und ich deß wegs unkundich war hilten mir unß mittags maltzit zu Vilich im Swanen einem dorf zu halben wege und gingen dho fort biß zu Kempen in der stat zu her Theiß to grave in die Koestrait zur herberg der auch burgermeister war. Dem verzalt ich die sach. Gab im ein goltgl. daß prothocol uff zuthoin und dem statschriber 1 richtzdaler vur die copei einß heubtbreifs vom conuent der sei einen da hatten der unser aber von den muisser zerbissen war. Und dweil mir die herrn die copei erleubt aber umb abwesen der sclusselherrn daßmail nit darbei komen mogten fertigten sei mich ab, und wolten innen mir nach schicken. Ich hat aber die rechte verß wont gangen. Die moist ich verbinden laissen und uff ein schoin toffel gain.
Den 7 aprilis umb 8 uren ginge ich viß Kempen ein groisse halb meil biß zu Uda dar durch ich ginge uff Duckerß hof einen wilant
joncker Henrich Duckerß da bei war eitz ir einich son von eitzige
n Ducker der van der scholen zu Dusseldorf komen war, sei war vorhin sin magt gewest hat sei im letzsten getreut und den son geehelicht und zu
m erben die
motter zur leibzuchterschen verlaissen. Disse widwe untfingk
[716] mich wol do sei hoirt daß ich der principal man
war der sei vur den herrn official in den Sal citiert und geladen hatt. Satzst mir essen und drincke
n dar, schickte alß balt nach ireß verstorben manß broder joncker Johan Ducker der uff eim haif neigst bei irem haif wonte. Mogt vormaillß ein erf gewest sin. Und lagen diß zwein haif abgesondert allein an eim broich vur Uda diß sidtzs. Auch schickte sei nach joncker Jacob Portz deß sohn oheme
n. Eine
n der auch nit weit van dannen wonte. Die beide quamen dar, da redt man uber disch von der sachen. Ich laeß in vor die copei der heubtverschribung wie die allein uff j. Henrich Nunu
m gnant Ducker scholtiß zu Uda und sin zwelf morgen buschs und benden underpfandtz hilte und joncker Frantzn Haitzfeltz mit keine
m wort dar in gew
agen were. Dieweil mir nuhe disser breif von 20
goltgl. erfrenthn zugetheilt, were mir vo
n mine
n kindern ufferlagt alß balt mit recht fortzufaren und der sachen mich gewiß zu machen daß ich n
och nit durft clagen, so het ich die widwe citeirt mit rhait deß lice
ntiate
n Horstgin daß ich zu sprach queme. Und dweil sich die widwe opponeirt, het ich selbst mit ir sprechen willen, derhalb were ich da hi
n komen bescheidt zu hoeren und zu geben. Disse zwein jonckern haben mir gutten bescheit geben und gesagt, sei gestonden der verschribung dweil aber Henrich Ducker dem Frantzn Haitzfelt die underpfende zwei jar geleint wie schaidtloiß breif hilte wulten sei Haitzfelt dar zu halten daß er ire underpfende frien sulte. Rethen mir auch im sal gmach fort zu faren da mit sei desthe mehe ursachen mogten haben. Ich sult auch l. Horstg
en in Coln ansprechn und im alle sachen untdecken. Sie forten mich auch vor den hof zeuneten mir min underpfende d_e vorgnosen Caltenberg und Isenhart ein broich bei der gmein. Zeigten mir auch die name
n an. Aleth heisch die widwe. Ir son Gerhardt Ducker va
n 15 jaren. Der
vair vormu
nder name
n, alß Joncker Johan Brembt drost zu Geller und Uda her zu Rembach, her Johan Horstgin der recht
en lice
ntiat churf. colnischs rhaidt joncker jacob von der Portzen bei Uda, joncker Gerhart Ducker zu
m alden haif im kirspel zu Uda, joncker Derich Warenberg scholtiß zu Kempen. und weren noch alle in leben. Darnach sin disse zwein zu hauß und die widwe hat mich die nacht da geherbergt.
Den 8 aprilis bin ich in die miß zu uda gangen dan es war sontag judica. Da ware obg. joncker Gerhart der ein vor
monder und der swager joncker Johan Ducker die
loede die widwe mit mir zu gast und leiß sei die verschribung auch lesen. Sagt ich het noch ei
n papere
n besiegelt placat dar in stunde daß wilant Ducker dem Haitzfelt die underpfende
gelenet holt da vo
n wult ich in copei zu schicken. Ich leiß auch wein holen, die widwe schenckte mir daß glaich und machten unssen abscheidt wie am vorigen tag, erpotten sich alle erlich. Und die
[716'] widwe leiß mich mit irer karrn durch Anraidt langs Suchteln Virschn foeren. Bleib die nacht zu Vilich da mit der foirma
n zu hauß mogt kome
n dan es regnet und ich war nit wol zu foißs.
Den morgen 9 aprilis ginck ich mit Gotschalck zu Neuß zu miner swegren Geirtgin widwe Henrich Ripginß. Redt mit ir von besatzster kappen jonfer Elfgin zu Gnadendaill. Begert daß sei mich damit nit beswern wolt. Sprach auch swager Johan Snappertz in der Hardtfuyst und sin hausfrawe Geirtgin an. Auch swager Johan Ripgin Henrichs son in der Lilien. Und alß mir etwaß gessen gingen mir auß Neuß durch Grimlinckhusen. Quamen moede zu Dormagen uff unssen hoff. Da bleib ich zwa nacht ligen. Besahen die ilmen und sprachen die Tolnersche an. Besahen den newen bau an der kirchen. Thoniß unß halfen gaf unß botter eier milch und leiß unß biß zu wiler foeren. Van dannen gingen mir zu Coln zur Hanepfortzn in und quamen den 11. aprils zu hauß.
Ich hat uff disser reisen verzert verthain 8 gulden 18 albus wiewol ich fast zum besten gehat.
Anno 1576 den 11. aprilis ist min eidomb Laurentz vo
n Blaitzem borggreif uff s. Cunibertz thorn peste gestorben. Zwei kinder vur im und ei
n kindt nach im also daß mi
n steiffdochter eitzs kin kinder hat. Aletgin gnant.
Anno 1576 den 12. aprilis hat ich va
n der reise
n drierlei gebrech bekome
n. Die verß war noch wont in der borst war ich heisch und die augen ware
n mir roit smertzten dreiften. Moist zuckerka
niß und augenwasser von dem cloister zu Weissenfrawen brauchen.
Anno 1576 den 15. aprilis uff palmtag hatten scheir alle weinstock ir schepfung der truben gethain wilchs die seß warmer tag zuvor befordert. Und ist doch druf seir koel worden, die karwegh auß daß es nuhe und dan reifte.
Anno 1576 den 22. aprilis parschtagh spade im jar haben mir alle im hauß Weinsberch und Cronenbergh sant Jacob unß fest gehalten, auß gescheiden suster Sibil und Herma
n brod
ers son uff mendeldach zu voren. In dissen parschhilligen tagen war es schoin wetter, und fr
eudt, aber ich hat beide bose juckende augen moist ein groin toiglin dar vor tragen.
Anno 1576 den 25. aprilis uff s. marx tagh waren die wingartz loeden in mine
m wingart in der Achterstraissen anderhalb firdel illen lanck, daß dan frohe gnog war.
Anno 1576 den 28. aprilis haben wir sement
[717] liche erbgename
n va
n Weinsberg unße patrimonial gutter zu Dormagen uisgeschiden elme
n landt und
kolck und dan die 11 morgen Ichendorper lant same
n Thoniß Hannen umb halbschit zu bawen uisgethain drei die neigste jar mit allem bescheide wie min broder Gotschalck den begriffen hat und daß diß umb halbscheit vißgethain wart deß waß principalisch min suster Merg ei
n ursach die hart dar uff dranck. Sagt auch gutte ursache
n waß sei dar zu bewecht. Sunst waren mir ander alle geneigt den hof umb eine
n jar pacht vißzu doin. Aber dweil mir
anderen der halfschit nit abwarten kunthen oder wolten, so hat unß suster Merg daß allein uff sich nemen willen. Deß hat min suster Cathrin ir nit gestatten willen sonder mit ingestanden, wie folgen wirt. Man machs mit der halbschit versoichen.
Anno 1576 den 29. aprilis
octava p
asch
æ hat ma
n daß
hillich sacrament in dedication
nei zu Carmeliten getragen. Niclaß Krufft bannerher und ich haben den herrn prior geleidt. Ich solt d
enn mittag daselbst zu gast uff der kirmiß wie ich beroiffen pliben sin, aber ich hat in der Reimersgassen im conuent Marien bethlehe
m zugesagt da war es auch kirmiß. Da hab ich der motter 10 daller van
engin bezalt.
Ich hab auch Engin geschenkt ein krallen paternoster mit 5 ubergulten korner und 1 pfenningdran, weige mehe samen dan 9 loit, hat miner hausfrauen seliger Weisgin zugehort. Entgin hat mich im fastabent gebitten, ich sult ir etwas schenken, irer freuen, miner motter, darbei zu gedenken, so hab ich ir mit rat miner suster Sibillen diss geschenkt, noch ir ein Schreckenberger geschenkt. Noch den mittag 1 firdel raitzwins und den abent 2 quarten ander weins geschenkt; min broder und sin hausfrau, min suster Sibill, min swager Johan van Dutz und suster Catharin waren auch da mit dem wein.
Anno 1576 den 29. apr., als sich Lisbetgin Horns vor 3 tagen am hals geclagt, das sie da ein gesweir het, sprach ich am bet zu, do ich dissmal in die Reimersgass gink, lag zu Weinsberg boven der kuchen krank. Den abent, do ich widder quam, erfor man, das es die pestis war, wie doctor Collenberch ex urina judiceirte. Den 1. mai macht sei ir testament und leis sich berichten, eirst mit got, darnach mit dem hilligen oli, und als 9 tag umb, fleimde ir mister Johan von Brussel, barbir, das geswir uff und gab ir drenk in und es war bess mit ir; moist wal 20 daler dran lagen. Sei pleib allein und quam lange nit herab. Diss macht ein grois verfirnis im haus, das jeder allein drank, man sorgte rait, bereuchte das haus mit wachholtern, ass pillen, triakel, essich und hutt sich, so vil moglich, und got half, das es gutt war. Sunst starf hie und da hinden und vor ein menschs.
[717'] Anno 1576 den 1. tag maii hat es vurmittage und am abendt gesnehet.
Anno 1576 den 2. maii war ein gemeiner und groisser meiforst. Hat die nacht finger dick gefroren. Daß oberpart in Coln war verdorben daß under part nit. Die zeitung qua
m balt von oben her ab vom groissen schaden.
Die weinheuser in Coln, der seir vil waren, gingen alle zu; der wein stigert hoich, die quart alsbalt 1 alb. gutt wein, der best galt 4 alb.; das folk sacht, der wein ist zu sois; eiz kunt man sulchen wein vur 5 alb. nit haben.
Anno 1576 den 3. maii ist Herma
n va
n Weinsberg in bursa Laurentiam ex grammatica auf gestigen in poetica
m. It
em gab im 6
mr. noch 3
mr.. Ich gab im auch
terentiu
m vergiliu
m und ander boich.
Anno 1576 den 6. maii hat mir ei
n statbot von Kempen alß kirchmeister sant Jacob ein collationeirte copei der fundation vo
n sant Joriß conuent bracht. Disser besigelter fundatione
m sult 4 sin. Ein bei dem capittel s. Jovis die ander bei eim
schaidt zu Kempen, die drit bei den kirchmeistern sant Jacob, die veirte bei dem Conuent. Nuhe waß der breif sant Jacob vur ziten von den meussen also z
arbisse
n daß
man die noitturft und sin nit all druß verstain mogt und die sant Jacob kirch und armen hatten vil insagenß und uffsicht im Conuent. Man kunth mit keiner bit vo
m capittel ei
n copei
erlangen, die im Conuent hatten keinen breiff. So hat ma
n wol 10 oder 12 jar mit den vo
n Kempe
n laissen handle
n aber ist nichtzs drauß worden, biß ich verlittener tag da hin gereist die sach zu
m endt pracht und eitz copei erlangt. Die mach man nuhe inß copienboich s. Jacob laissen schriben und sich darnach halten.
Dissen tag bin ich auch zu Crutzbrodern zu kirmiß gewest mit minem broder.
Anno 1576 den
9 maii beir gefast zu Weinsberch ein klein gebreu 19 ai
m van 5 malter dan mir hatten noch fast altz beirß gnoigs.
Anno 1576 den 11. maii hab ich den aller eirsten termin 10
goltgl. in stadt der 8 malder rogge
n uff den termin prima maii untf.. Henrich Malmenthr hat in mir bracht in kraft der neuwer verschribung. Ich hab sine
n swegerhern Johan Borchartz und Peter vo
n Geller quiteirt. ich hat vor hin gen Zulch geschriben und sei aviseirt die 10
goltgl.inwendich 14 tagen zu erlagen oder ich wolt 8
mald. kornß habe
n. Ich hof vort hin an dissen orth verwart zu sin, dan ich hab die alt und neu breif hind
er mir.
[718] Anno 1576 den 12. maii ist min suster Maria Ordenbachs mit irem sohn Peter nach Dusseldorff gezagen, hat in da uff die schol getain.
Anno 1576 den 12. maii hat ich 2 twelen, item 2 handtdoicher 3 servietten zu gmeine
n haushalten gethain. Deßglichen hat min suster Sibilla auch etlich linen war dar zu gethain damit min broder da mit allen nit besweirt worde.
Anno 1576 den 12. maii haben mir angefange
n im newen Somerhauß uff dem hof zu Weinsbergh zu essen. Und war seir lustich da ohn ubergesicht und beiden heusser wolgelege
n.
Anno 1576 den 14. maji ist das pacification-edict zu Paris und durch ganz Frankrich publiceirt, das beide religion frei sin sullen, und vil ander puncten. Der frit ist wol gut, ob die friheit gutt sei, weis ich nit; a. 70 wart auch derglichen edict publiceirt, aber a. 72 uff der Navarsche bruloft in Paris mit toitsclagen zutrent.
Anno 1576 den 14. maij, haben mi
n broder sin frau min suster Sibill, unß Peter, unß magt Lisbet, die beckersche zu Weinsberch bloit gelaissen in der Medi
an. War montag nach l. daß Barbaren vo
n Gladbachs memoria gehalten wart damit waren sei auch frolich den nachmittag im Somerhauß.
Anno 1576 den 16. maii ist m. Wilhelm
us Walbeck in der Weberstraissen schribmeister bidell
us worden
er plach unser notarius, abschriber und dutzmeister zu sin, kunt gar zirlich schriben.
Anno 1576 den 17. maji ist vor uns rheinmeistern ein seltzam casus vorgefallen zwischen 2 brodern, Carl und Goddert Frelenberg. Goddert der riche hatt Carln knechtzweis hinuff geschickt 30 zolest Naher wein im zu kaufen, das war sin schriftlich befelch. Wie Carl hinuff quam, smachten im die wein vor dem forst in der fast-Frankforder-missnso wol, das er uber sinen befelch galt, uff der Nahe, zu Lorich, zu Caub, in den Delen bei 200 stuck weins. Der broder Goddert zauch hinuff, sagt, er wer fol und dol, sagt, er sult hinab zehn, und bracht das gelt uff zu Frankfort, verfracht die wein, bracht sei zu Coln, und mitler zit geschach der meiforst, also das wol 2000 daler gewonnen waren. Als die wein zu Coln anquamen, lacht sei Carl in verbot als sin gutt, sacht, er het nit mehe befelchs gehat dan zu 30 stucken Naher. Goddert sagt, sei weren in sinem namen gegolten, er het sei bezalt, das gelt uffbracht und verfragt und weren sin wein; Carl dargegen, er were mit list herab beswetzt, er wolt in sin gelt und fragt widder verschaffen. Diss sach swebt noch unerortert.
[718'] Anno 1576 den 22. maii ist unsser seliger mottern Sophiae Korth jargezit zu Carmeliten, wie da bruchlich, gehalten worden. Man hat auch 1 richtzdaler zur kost und 14 quarten weins in den reventer geschickt.
Anno 1576 den 22. maii haben unsse beide sustern Marie und Catharin unsse halbschit vo
m alten und newe
n lande zo Dormage
n vur 24
mald. roggen aller dingen frei gepacht. Deß sullen sei die drei pachtjarn mit Thoniß dem pachter ingangen zu
m ungelt und beswerniß die 5
rad. gl. an Even Hermanß kindern so lang haben. Und unnß veiren alß mir Herma
n, mim broder, sust
er Sibilln kindern, brod
er Christginß kinder 16 malt
er termi
no remigii zu Weinsberg die 3 pachtjare
n liebern und alle jar sollen wir in jeder 1
mald. an gelde waß daß korn remigii gilt bezaln. In absclaich deß verlechs an den zinßhusern uff der Bach zu 68
gl. 7
alb. 8
h. so mi
n suster Merie und swager Johan va
n Dutz
erlacht gut thoin und bezalen. Vide den pachtzettel.
Anno 1576 den 27. maii ist die Kymnade daß Zynßhauß uff der Bach da Joachim van Aich schartzeweffer in wont die hinderste maur die zerrissen war bestain inzufallen dan sei war undergraben mit eim heimlichen gemach an einer seiten da her der schade qua
m den man doch nit wol besigtigen kunth dan es stonde dar hinden ein gewolf
van 3 foißn daß moist absin. Derhalb wart die maur allenthalben binne
n und baussen gestei
pt. Min gefatter meist
er Henrich vo
n Ham steinmetzer befalch es zu rumen gab doch dem opperknecht ki
n zil und
stach selbst
nit zu und im abbrechen gewolfs solt die maur scheir uberhauff gefallen sin und die arbeiter alle gethoit und begrabe
n habe
n daß ma
n in groisser sorgen stunde.
Anno 1576 den 31. maii uff herrn himmelfart tag hat unß min suster Sibilla in irer wonung zu
m Thorn zu gast, mich Herma
n mine
n broder sin husfrawe, ir suster Merge, Lisbethgin Horn die eirst mail irer pest gesontheit bei unß aß, Peter Herma
n Gotschalck, Lisbet, Tringin die
megt ware
n den ganssen tag daselbst frolich.
Anno 1576 den 3. jun. uff sontag vor pfingsten hat min steifson Wilhelmus Ross sin gaffel gehalten und kost getain uff dem Swartznhaus erlich mit hartfleischs und gebrait. Er quam selbst nit dar, ich war sin stathelter, schenkte 3 firdel weins nach und hilt 8 personen glach frei.
Anno 1576 den 5. junii hab ich den bau zur Kymnaden uff der Bach dar Joachim Schartzweffer inne
n wonte durch die amptzmeister laissen be
[719] beleiden. Ich hab auch dem inwoner Wynant von Duren linenferber zitz gnoch durch den gaffelknecht dar zu laissen bescheiden sinem haußherrn her Joha
n J
uen canonich zu Kempen silchs kunth zu thoin
aber nemanß ist erscheinen. Die amptzmeister haben doch funden etliche finstern der ein uff sclainde hultzn waß in minem giffel.
Item ein dhur. Item oben ein vißstainde sitzen 3 foiß hinderwartz buissen den giffel stainde. Item unden ein ste__en fundament der mauren hinder minem giffel 3 foiß vißstande dar uff daß gewolfs mauren mit fenstergin plage
n zustain. Diß gewolfgin plach man hinden an einer siden zu
m putz zu vor ei
n sitzen daß do hinder mine
m steinen giffel plach zu stain. Zur kuchen zu mogt es ein spintgin oder kol heusgin sin. Daß beleidt kunth der gaffelknecht so balt nit zu boich bringen dweil ein ampt un
mussich waß mit dem scheissen gen pingsten, wilt er doch zu gelegenen zeiten insetzn und mir copei darvon zustellen.
Anno 1576 den 7. junii uff donnerstag vor pingste
n ist unß steifdochter Ailgin Roß bruit gewest. Hat eine
n gnant Hanß N. goltsmidt gnomen. Dar an haben sei die frunde bestatt, die sagten sei worde alß balt bestat willen sin. Ir vorman Laurentz vo
n Blaitze
m war gerade 6 wechen thoit gewest. Dissen tag hat man mich nit dar zu beroiffen dan uff eine
n andern tagh darnach do ich nit komen kunth.
Anno 1576 den 7. jun. uff donnerstag vor pingstn hat ein fasbenderamt sin eirst getain, das sie uff dem Neumart den foegel geschossen haben. Von menschengedenken haben sie alle zit uff montag zu pingstn uff der wintmullen bei den Carthuseren geschossen.
Anno 1576 den 8. jun. ist doctor Hermannus Collenberg Novesianus, medicus an der Hoher-Smitten, gestorben, also das facultas medica keinen doctorn in Coln promoveirt mehe hatte , tota facultas rursus humeris unius Hermanni haesit, qui a. 75 [!] animam efflando facultatem sine membris reliquit, usque quo doctor Arnoldus Manlius, qui lectionem primariam vacantem obtinuerat docueratque non receptus usque ad a. 78, qui illo anno cum doctore Lamberto Wolfio, secundario professore, a domino Paulo Kuichovio, s. theologiae licentiato et tum temporis rectore, in facultatem medicam receptus est, sed non multis annis post vocatus doctor Wolfius Monasterium, ut illustrissimi principis Johannis Guilhelmi junioris, Juliae, Cliviae et Montium ducis, episcopatus Monasteriensis administratoris medicum ageret, solus doctor Manlius usque ad a. 98 onus et labores facultatis sustinuit'." align="absmiddle">. Aber in sinem doitbet presenteirte er sinen son pro licentia, der folgens im selben monat promoveirt in medicinis, und wart facultas medica also widder uffgericht. Disser doctor Herman was min lest medicus, sagt mir selbst im verlitten fastabent, die medici worden nit seir alt; dan da befor war doctor Mauritius, doctor Faber, doctor Cronenberch, doctor Acht, alle medici, in kurzn jaren gestorben.
Anno 1576 den 9. junii die sorgliche maur in der Kymnaden uff der Bach meister Goddert vo
n Ercklenß und meister Derich va
n Werden steinmetzen verdingt daß heimlich gemach
in der stob unden zu uberwolfen und die maur druf zusetzen und den hinder steine
n giffel zuri
ssen neu zu machen. Ich sult morter stein alle materialn bestellen, und heischen mit vur sorg angst und arbeit 32
dall., in baut in dobbel taglon daß half nit ich moist in 14 daler geben und
[719'] schenckt in beß dan 1 oder 2
dall. an gelt und kost. min gefatter mist
er Henrich und min nachpar meister Arndt reden ich sult den giffel abbrechn und neu machen. Wolten in nit underfangen umb gein geschein. Daß war kein treu rhaidt, drumb nam ich disse Goddert und Derich frembde meister die mir holfen, wol 50 daller batten, den ich vil zu dancken hab, wie wol sei alle tag jeder wol 3 ort daler hatt, so kurtz waren sei fertich, deß ich inne
n wol gan.
Nuhe steit hinder dissem hauß ein ledige platz. Etliche sagen die gehore zu dem hauß wie es wol anzusehen ist. Ich hab dannest 3 foiß breit geregtigkeit druf dar daß gewolf hinder mine
m giffel gestanden, aber ich wilß mich nit anneme
n zu
m eigenthumb. Ich hab ein dhur eitz dar uff mach, druf ghain, biß ich mit mit
her Johan Juen zu Kerpen vergliche, dem gehort daß hauß zu daß hinder minem hergehet.
Anno 1576 den 10. jun. ungeferlich umb pfingsttach soll Trein, die magt Conradt Ecken im Perlengessgen bei der Schildergassen, eins kindes ingelegen sin, wie mine sustern das daselbst im haus selbst 22. jun. erfragt, und mach Conrat Eck und sin motter zu der kramfrauen gangen sin.
Anno 1576 den 11. jun., montag zu pingsten, und da befor haben 15 amter und gaffeln geschossen; ist ein tempereirt witter gewest. Dinstach und godestag zu pingsten zu Weinsberg uff dem saal gessen, amter gesehen, sin suster Merje, ire dochter und Entgin uffm Numart bei uns gewest; uff holsfartag ist all uns folk ohn mich zu Mauenhem gewest, wir haben die amter uff dem Heumart einhellich sehen intrecken, 3 mail 5 fenlin.
Anno 1576 den 17. junii ist min broder sin hausfrau min suster Sibil und ich den ganssen tagh bei d. Krudener zu gast gewest.
Anno 1576 den 18. junii 6
mr. fhar vo
m Thorn de termino pasch
æ diß jair uff die godestagh rentkam
er bovens dorworterß frawe
n bzalt, und die quitancz untf..
Anno 1576 den 18. junii hat unß Thoniß Kessel van Zulch schribmeister inwoner deß Zynßhauß neben dem Schricht gegen
sant Apren geclagt daß Conß Eck steinmetzer und zim
merleuth in sin wonong geschickt het den durren post durchgeseget wolt die dhur weiter machen, het ein finster mont in der kuchen zu gemaurt, die glasfinster hingenome
n. Dieweil nuhe unß motter selige an halfschit der aliger erbschaft stundt geschriben haben wir den wirckluden die arbeit durch den gaffelknecht verbieten laissen.
Den 20
junii fort Conradt die herrn rentmeister vor daß hauß wie die
[720] nach verhoirs der sachen Ecken befolen dweil die sach am rechten hinge, sult er daß uffgebrochen besseren nichtz neus bauwen, und die inwoner nit turbern. Deß unangehen hat er den leuthn denselben tag zwa rommel inß hauß gesetzst daß sei sich nit wol wegen mogten. Die haben wir den nachmittach mit dem gewaltrichter vißgesatzst, der auch daß gemailde uishangende breth so geck abgeworfen widder uff wolt hangen. Ist im sulchs gewest worden vo
n im.
Den 22 junii hat Conrat Eck ein inhibition am Hohen gericht gegen unß impetreirt alß daß mir bei hangendem rechten am Hohengericht attenteirten. Und hat unß die den 23 junii insinuern laissen auch den gweltrichtern und haben die fort 3 rommel faß inß hauß gesetzst.
Den 25 junii sin wir erbgenamen und der haußgeseiß anß Hohe gericht erscheinen und da angezeigt Eck hab attenteirt. Dar uff ist erkant kein parthei zu beiden seiten sult attentern.
Den 26 hat Eck daß hauß abgestoichen, faß im hauß gebonden, bindtbanck inß vorhauß und wintaffel in die stob gesatzst, daß durren scloß verandert den leuthen keinen sclussel geben, daß sei binnen noch bussen uff scleissen kunnen.
Den 27 junii haben mir unß sulches moitwillenß beclagt. die herrn haben erkant sei manutenern beide parthien in irer possession dar in sei uff zit deß jungsten decreitz gewesen. Die attentaten halber sult durch deß grevenbotten erfarung beschein und darnach erghen waß recht ist.
Den 28 junii haben die erbgenamen Tholle Wiltforst und Sutorium constitueirt.
Den lesten junii haben wir declaration uber daß decret begert et in eventum appeleirt. Eck hat sich verpotten wa er attenteirt sulche abzuschaffen. Hinc inde profit quod nihil fuit nisi actis completis.
Anno 1576 den 23. jun. uff s. Johans abent ist her Johan Maes und her Hillebrant Suderman zu burgermeistern erwelt. Doctor Henrich Furstenberg ist auch in rait gangen, da an 84 jaren des titels doctor keiner im rait gesessen.
Anno 1576 den 23. jun. haben min steifkinder ir erbteilung getain und mag Winmar Hack, Lisbeten Rossn man, und docter Fridrich Broichn kindern das haus zum Roich am Malzbuchel, uff 1500 dalr geschatzt, und jedem 250 daler gefallen sin; item Henrichn Ross und Aletgin Ross der halb hoff uff der Merssen, uff 1300 daller geschatzt, und jedem teil 350 daler gefalln sin; item Jurgen Volkquin, Drutginsman, ist der half hoff zu Waldorf, uff 900 geschetzt, und 100 daler gefalln; item Wilhelmo Ross ist alle rent zu Duren, uff 500 daller geschetzt, das halb haus uff der Brucken, uff 450 geschetzt, noch 100 goltgl. zu Wanloe cum restantibus gefallen; item noch ist jeden von den sessen ein rent von 300 goltgl. am rade heubtsummen gefallen; item das ein haus Under-Kestern hatten sei vur 3100 daler verkauft, den halben Buderich vur 1700 daller, damit heilichsgut und scholt und anders glich gemacht.
[720'] Anno 1576 den 24. junii uff s. johanßtag war die gotztragt s. Jacob. Den mittag war unß suster Merie der halfen und sin frau va
n Mauwe
nhem bei unß zu gast. Den nachmittagh hat der pastor her Lambert Wyher die 4 kirchmeister, cappella
n scholmeister Offerma
n her Jurgen her Jaspar in den alten Widdenhof uff der Drencken zu gast geladen da
schenkten die kirchmeister jeder ein raitzeichn, der pastoir nam 3 daler zur kost zum besten, die zum bau des widenhofs belacht waren; der alt pastoir hat uns allzit uff den mittag erlich zu gast; an menschengedenken waren die kirchmeister im widenhofnit zu gast gewest; der pastor gink bei dem dechen zu disch, hilt gein eigen kost, war seir geir.
Anno 1576 den 30. junii hat Johan goltgreve
n in der Hontzgassen den heimlichen thorn in der Kymnaden uff der Bach angefangen zu reinigen. Und daß ist
in den scho
lp begraben. Hab im 3
gl. noch 8
alb. an wein sunst beir kost geben.
Disser thorn ist eitz uberwolft vor hin mit in der stoben vurheubtzs under dem dischs moi
ß ma
n in uffdhoin, und reinigen. Ist eitz gantz ledich biß uff den sant gemacht. Daß sitzen stu
nt eirst hinder dem hindersten steinen giffel unden und oben uff der leuffen da ginck man zu beseiten durch die dir druf dar umb hinden daß
capuiß hinck 3 foiß umb her uber. Nuhe ist daß sitzen in den winckel uff den steinwech zu beseiten
widder die stoif gemacht. Ich wult uber va
n hinden zu min geregtigkeit van 3 foißen platz dar daß alt heimlich gemach und gewolfgin an der kuchen gestanden nit gern verleren. Mach mich deß zu glegener zit mit minem nachpar dar neben verglichn.
Waß in all diß mal in der kimnade verbaut ist da von sol folgenß ein register her zu komen wan der zimmerman und glaßworter gedhain werden haben. Infra ult. jiunii.
Anno 1576 den 30. und lesten junii die steinmetzer vom bawe am hauß zur kimnaden uff der Bach ga
nsß affbezalt. Darumb will ich hie diß ortz den zittel aller kosten, waß diß mail am hauß zur kimnade verbaut ist herzusetzen, damit man sich deß greven Wilant Johan von Caubs minß steifsonß parthien zu behelfen nach aller pilligkeit,
Zittel, deß bawß an der Kymnade.
Item a
nno 76 den 28. maii do die mawer eirst bestunden zo reissen und inzufallen m. Johan zimmerknecht von etlichen stipen zu setzen
16 alb
us.
Item den 29. maii vur 6
mald. kalcks, daß malter 25 alb
us facit
5
gl. 17
alb. 6
h..
Ite
m mesgelt vom kalck
3
alb. 6
h..
[721] Item von 2 karren sandeß, facit
14 alb
us.
Item den kalck zu besclain daß malter 3 albus facit 16 albus 6 h..
Item 1 junii von 5 karrn sands forloin, verdingt 2 gulden.
Item 2 junii vur ein tusent zeilstein von Beien facit 7 gl..
Item zelgelt und zu bestellen samen
11
alb..
Item 2 opperknechte
n zu rumen, samen
1
gl. 7
alb..
Item m. Henrich und m. Arnt den steinmetzern den bau laissen besigtigen wilche die maur im grunde wulten ablage
n daß mir nit gelegen war 1 q
vart weinß vertro_cken
5
alb..
Item vom beleidt 3 junii dem gaffelknecht die amtzmist
er und widderparthei zu bescheiden 2
rad. alb. facit
4
alb..
Item 5 junii do daß beleidt geschach 10
rad. alb. facit
20
alb..
Item dieweil die maur leibsgefhar hat abzubrechen neu steinmetzer m. Goddert Ercklenß und m. Derich Holarß moissen bitten 1 q
vart weinß facit
5
alb..
Item dissen beiden steinmetzern vo
n sti
pen facit
1
gl..
Item 6. junii vur 3 karrn sandes facit
21
alb..
Item uff pfingst abendt beiden steinmetzern Goddert und Derich die maur zu underfange
n und zu bessern moissen verdinge
n heischen 22 daller. Ich _aut in dubbel tagloin, half nit ich moist in 14 daler verheischen und jedem eine
n scleiffer zu
m gotzhaller moissen geben facit
1
gl. 8
alb..
Ite
m noch 3 quart
en weinß getrunken facit
15
alb..
Item jedem 1 daler uff regnongh moissen geben facit 4 gl. 8 alb..
Item 19 junii vur 5 malt
er 3
s.u kalcks, vur daß malter 22
alb. und mesgelt 4
alb. facit
5 guld. 9 alb. 6 h.
Jtem den opperknechten den kalck zu besclain
17
alb..
Item vur den eirsten stein und scloßstein vom gewolf desz heimlichen gemags under der mauren
18
alb..
Item noch 23 junii zu verdrincken
6
alb..
Ist
moist in iren willen doin war eitz die noit da.
Item 26 junii vur 3 karrn sandes
21
alb..
Item forloin va
n tusent zilsteine
n bezalt
17
alb..
Item beiden steinmetzern 4 daler uff regno
ng
8
gl. 16
alb..
Item vur einen weiß quast facit
2
alb. 6
h..
Item dem goltgrever in der Hontzgassen gotzhaller 4 alb..
Item den steinmetzern zu
m wein verlacht
8
alb..
Item vor eine
n newen eichen bril uffs privat
10
alb..
Item ult. junii mit den steinmetzern gerechent und verzert
von zoppen keiß brot roitwin ohn anderß mehe,
1
gl. 8
alb..
Item den beiden steinmetzern 8 daler geben damitz uffbezalt deß ich dar umb seir froe war, sunst sult ich mit 100 daler fillicht nit zu sin komen wan die maur abgelagt were worden, wie die andern wolten, facit 17 gl. 8 alb..
Item dem opperknecht vom weissen der kuchen 10 alb..
Item noch vur weck im geben
2
alb..
Item noch vur 400 zeilstein bezalt 2 gl. 18 alb..
Item 5 julii dem goltgrever geben
3
gl..
Item dar er die stein geweschn geben
4
alb..
Item 23 julii vur ein malder segemelß in die stob under daß gebouwe
5
alb..
Item 24 julii deß zimmermanß arbedt 1 gl. 4 alb..
Item dem zimmerman vur 12 bort zur newer dhur hinder in der kuchen und geb
on in der stoben und daselbst ein stuck eichen bortz in stat deß querdelsteinß und 2
rilen an die duir macht zu samen
3
gl. 21
alb..
Item 3 augusti vur die copie deß beleidtz viß des amptzs boich 10
rad.d facit
20
alb..
Item dem glaßworter van den glasfinstern so in der muren zu brochn, zu machen
5
gl. 17
alb. 6
h..
Item dem smidt von anckern, trilliger, furkel, hanthaf blader groiß und klein neill, su
mma
5
gl. 4
alb.
Su
mma
88
gl. 14
alb.
[721'] deß hat mir Joachim va
n Aichs frau buissen wissen irß manß zu
m besten geben
wie sie sagt 4
rad.d und 1 andern daler, facit 11
gl. 14
alb.
Copei deß beleidtzs an der hinder mauren in dem hauß Kymnade lauth also.
Anno 1576 den 5. tag junii die meister zur zit meister Michel van Mulhem, meister Christgin van Sybergh meister Daem van Recklinckhusen meister Thoniß Gommersbach haben ein beleidt gedain up der Bach angainde den w. h. l. Herman Wynsbergh an eineß und daß neigst beiligende hauß nach den Weissenfrawen andertheilß. also befinden wir meister an deß h. l. hindergiffel mauren under dem eirsten gebuwe und up dem eirsten gebonne 4 vinsteren mit iren tralligen buissen mit iren vasen und binnen mit iren sponderen. Noch weiderß im eirsten gebonne gefonden einen uffsatz oder einen ufferhanck dar ein sitzen up gewest ist. Noch weiderß befonden im zweide gebonne zwa finsteren ein hultzen upsclainde vinster mit irem spondt van buisse
n. die ander mit iren tralgen und buissen mit einer vasen. Weiderß befinden mir meister ein vißgengelgen dat 3 foiß mit dem buissersten breid
e ist unden an der erden und auch ein duir gefonden daß man in dat gengelgen up dat perfaedt hat konnen kommen. Und denselbige
n ganck haben mir meister befonden, daß der noit bo
uwich und ingefallen und auch ein orth van der hinderste giffel mauren auch ingefallen ist. Also haben wir meister deß noitbawß halfen erkant daß der w. h. l. Weinsberch den schaden anfang zu besseren ehe und zu foeren weiderß schaden dar van uberkomen wirt und bau dem grundt loit recht und snoir recht nae buissen siner nachparen schaden. Und wir vurgemelte amptzmeister bekennen bei unssen eiden daß wir sulches augenscheinlich gefonden hai
ffen wie oben geschreffen stait
Peter van Bruyl steinmetzgergaffel diener viß befelch der vorgenanthe amptzmeister daß ich dissen zitel geschriffen haben.
Anno 1576 den 1. jul. ist her Costin van Leiskirchen, alter burgermeister zu Coln, ohn gesel allein, das wonder ist, doch mit den Gulischen reten, uff den richztag zu Regensburch gezagen, da Laurentius, der stat Coln secretarius, vurhin lang gewesen.
Anno 1576 den 4. jul. und umb den trint ist ein Engelscher her und gesanter der koninkin hie in Coln gelegen und vom rat und burgern begert gelt zu lenen, und aber wenich erhalten, aber sunst ist im vil eren widderfarn.
Anno 1576 den 8. jul. uff miner goden Beilgin Ernsten mit Johan Ecken heilichsscleissen vur den Predigern frolich gewest, mit der brut und Agnesn Wolfs, miner widderparteien im salgericht, und andern getanzt; bin auch den 9. jul. uff s. Agelolfstag ad Gradus Marie bei minen fetter her Christian Ordenbach zu gast gewest.
Anno 1576 den 11. julii hat mich min fetter her Christian Ordenbach canonic
us ad Gradus neben anderen gutten frunden zu schiff nach Dormagen gefoirt. Da sin motter und broder im Arn waren. Da sint mir frolich gewesen.
Bin den 14. julii widder zu hauß komen.
Den 15 julii bin ich uff Kaldenbachs Jacobs krentzgin frolich gwest.
Anno 1576 den 17. julii haben die scheffen am Hohengericht ein snel urthel mit Conradt Eck und gegen Anthoniu
m Kessel von Zulch inquilium visgesprochen. Die rumung in der macht und den widderstant aberkant unangesehen er noch nitz beweist oder im emantz gestendich der medong. Da von die erbgenamen Sophie Korthn, die vor in interuenieirt gnogsam appelleirt den 18. julij. Hie besorgt man sich daß es mit sulchem urthel nit recht zugangen sie wie es in der zweiter instantz dar gethain sol werden. Also treibt der Eck sich und unß uff groisse unkosten.
Anno 1576 den 25. julii s. jacobstag haben min broder und ich unsse sustern unsse fettern Ordenbach swager dutz
s und Alfreden zu gast geladen. Und zu Weinsberg frolich gewest.
Anno 1576 den 28. jul. ist min suster Sibil zum Schricht uber die gadder, die zugefirkelt wair, ins haus gesprongen, die magt, die Eck besclaffen hatt, oben und unden gesoicht und nit fonden. Eck aber ist ir nachgelaufen und haben sei sich beide gesclagen und gekratzt; quam alles zu von sinem moitwillen und schantlichem leben.
Anno 1576 den 29. jul., umb disse zit sint etliche herrn binnen Bruissel, als der von Berlemont, Mansfelt, Viglius, Funck, Scharberger und andern ingezogen und ist eirst das gerucht ausgangen, das sich die staten in Brabant, Flandern und Hennegau samen verbonden hetten, ire alte freiheit zu bekomen und die Hispanier uiszutriben.
[722'] Anno 1576 den 31. julii ist unser inquilinus und inwonder im Zynßhauß neben dem Schricht vur s. Apren vißgezogen. Doch hat er in unser
m beiwesen vor notario und gezugen protesteirt daß im Conradt Eck bei hangendem rechten sulchen ubertragh moitwillen und gewalt andede daß er moist vißzehen sunst wult er lieber pliben. Diß attentata geschahen appellatione prudente dan er hat zu hof ad imped
iendu
m commissionem appelleirt daß mir damit nit kunthen gefertigt werden und kein inhibition vißbringen, daß mir vil mohe moisten haben. Und do der inwoner auß war leiß er die stob im Zynßhauß malen. Wolt da sin gest setzen, essich fesger weil haben, daß doch narren wirck war. Und macht viß einem schaden zwein, vur dissen moitwillen eiger wol ein sawe.
Anno 1576 den 5. tag augusti hab ich ein neu codicil daß ich nevlich uffgericht, auch ein
boichlin dar in die copei minß testamentz gestanden, noch min principal und additional memoriam
alle zusamen gebonden
in unsse ge
mein der erbgenamen ki
sste va
n Weinsbergh oben uff
miem hauß Cronenbergh gelacht, dieweil daß codicil innen allen zugut gemacht ware.
Anno 1576 den 6. augusti haben wir die erbgenamen sampt Anthonio Heurlin gegen Conradt Eck die commission von den colnischn rethen eirst vißpracht daß vil tredenß genomen. Und do waß Anthoin schoin viß dem Zynßhauß, doch haben mir die commission dem licentiaten Godtfrido Saltzfaß presenteirt und
inhibition erhalten umb die costen zu verhutten und vom Hohengericht zu komen die dem Ecken zugethain waren. Es ginge fill uff disse sache vergebliche kosten, aber man moist sie anwenden da mit mir an halbscheit deß hauß zu
m Schricht mog
ten geschriben pliben.
Anno 1576 den 9. aug. ist der herzoch von Lydnitz uis der Sclesy uis Coln gezogen. Disser was vor 8 monaten ungeferlich in [723] Coln in die herberch zu Gulchuff dem Weitmart mit 20 oder 30 pferden komen ligen und sich frei an laissen richten wie eim fursten, und wie er uber tausent daller verzert, hater ohn bezalung darvon willen zehen, also das der wirt bei nacht die nachparen anreif und leis den herzoch und sin pfert, alles was er hatte, bekommern; gingen lang am hohengericht, weis in vur die dur, das er mit wenich folks zu Weissen Pfert uff dem Weitmart die bloisse herberg hatte, moist sich selbst bekostigen. Doch nach langem harrenbequam der herzoch etwas geltz, versatzt pfende, satzt burgen, das er nit ohn schaden des wirdes davon quam. Die im Weissen Pfert hatten auch keinen fortel..
Anno 1576 den 15. augusti waß ich etwaß besweirt mit minem oberbruch an der rechter seithen den ich van jongs uff an minem leib verborgen hab vur min heimlich crutz moissen tragen. Keine
m menschen hab ichs min lebtag biß herzu geben zu erkennen dan meiner zweiter hausfrawen Drutgin einß. Deß kunth ich nit verbergen, dan er waß mir in der nach vißgangen und mir sulche quail angethain daß ich mich ubergeben moist. Doch ginge es die nacht widder in daß es still bleib. Deß waß anno 1564 geschein, sint dem tage hab ich selbst
einen pollen von har und feddern druff gehatt und den mit dem gurtel uber die latz stetich steif druff gebonden, das es kein noit hat uiszugainund daß hab ich so lang geherdt daß ich dißmail vernomen daß ich die huffen mit lanckheit der zit ingebonden hab, daß ich smal im leib unden gewest sin, alß were ich ganß mager, daß daher komen ist. Und moiß diß fort herden so lang ich lebe. Ich darf mich nit laissen sniden. Ist im alter auch sorglich. Ich hab kein ander gebenß drumb getragen dan den pollen und gurtel. Wan ich reistden, nachmittags wandelte oder vil stunde leidt ich groissen smertz und moist es hart zubinden daß ich s
naden im leib hatte. Wan ich aber saß oder nachtz im bedde hat ich kein noit durfs nachtz nit bindenn. drumb hab ich selten in hosen und wambiß gangen dan nuhe her bei drissich jar sammarien alß karseck in stat der m
otzsarten und paltrock getragen. Wan ich auch fette speiß ge
neisse vil beirß und flussich dingen im leib hab leide ich die meiste noit. Wan der leib ledich ist bin ich wacker und lustich zu gain. Ich darf drumb nit vil reisen
reiten oder gain. Ich moiß mich hutten. Got laß diß min boiß mit sin die ich wol verschult hab.
[723'] Anno 1576 den 19. aug. ist min broder Gotschalk in der broderschaft Unser-lieber-Frauen s. Jacob brodermeister worden, sin hausfrau Lisbet und min moder waren auch darin; ich bin aber nehe darinnen gewest.
Anno 1576 den 21. aug. ist herzoch Erich van Brunswich mit siner brut, einer von Lotringen, herab komen, zu Deutz ubernacht und fort in ir lant gereist; er hat vorhin ein von Saxen gehatt.
Anno 1576 den 24. augusti ist min broder Gottschalck kranck worden hat daß heubt und rucken geclagt, und doctor Knof hat im einen tranck ingeben, hat sich etliche tage ingehalten und den 31. augusti widder uisgegangen. Man wart verfeirt dan die pest ginck fast im kirspel s. Jacob zu wirck die Bach uff und ab besonder in der Batgassen.
Anno 1576 den 28. augusti starb Gerhart von Hoven wirt zu
m Mullenstein vur hin zu Gulich wirt gewesen. Ein feiner man. War ein achter s. Jacob, hat den armen 20 daler und sin hausfrau auch zwenzich daler uff daß bredt besatzst. Starb peste mit andern mehe luthn im kirspel.
Anno 1576 den 29. augusti unssem becker neben Weinsbergh 20
mald. roggen von unserm korn va
n der leuffen verkauft daß malter vur 6 guld
en der waren 8 min, 6 broderß 6 gmein unß vieren, sint geborgt uff regnong broit dran gessen.
Anno 1576 den 1. septemb. ist der pachtbreif umb halbscheit mit Thoniß Hannen zu Dormagen in daß rhein abgeschriben wilchen min broder also angestalt daß der besiegelt in unß gemein kist gelacht sult werden. Hier va
n sin drei copien geschriben der Thoniß ein, min suster Merge die ander, mir zu Weinsberch die dritte haben. es ist auch der pachtbreif untworfen und sust
er Mergen zugestalt wie sei und swager Dutz unsse pechter unß verwaren sullen und waß unß jarlich va
n in beiden geliebert sol werden, sol auch in die gmein kist gelacht werden.
[724] Anno 1576 den 4. sept. ist widder zu Brussel ein grois allarm mit inzehong etlicher herrn gewest und haben die staten in Brabant und Flandern publiceirt, das die Hispanier rebellen und verderber der lande weren, umb sei zu vertriben und die privilegia der lande zu behanthaben, und sin die landen allenthalben, auch Gellerlant und Vreislant, dahin geneigt gewest.
Anno 1576 den 6. septemb. ist peste gestorben Derich va
n Lintla schartzeweiffer neben rorendt dem hauß Weinsbergh und balde darnach daselbst siner sone drei groisse jongen auch peste. Sunst noch mehe leuth in der stadt allet peste. Disser schartzenweiffer hat mit der gezawen vil jar nit fil fortheilß an der mauren zu Weinsb
erg gethain wiewol man daß vil jaren mit gedolt leiden wolt, aber dweil daß regiment versteurt die leuth verschult wichen moisten. Ist dem becker und hauß herren angesacht man kunth kein schartzeweber mehe da leiden.
Anno 1576 den 7. tag septemb. haben wir unser alter bewantinnen Cecilien am Putz im Ham gegen Neuß unß stuck heubendeß im werde Schandert under Neuß im Rhein gelegen 6 jarlanck zu 3 jaren halber zit verpacht jarlichs uff den termin lamberti 17 septemb. vur eine
n alten daler. Min broder und ich habenß in abwesen suster Marien und swager Dutz die eitz zu Dormagen im Arn waren, verpacht. Dan mir gedachten dieweil sei in Coln und alt ware etwaß scheinß dar vo
n zu machen, sunst waß kein pachtzettel ehe uffgericht, man fandt auch kein breif s
iegel bescheidt oder beweiß dar van also war es nutzer gedain dan gelaissen. Dri jar lauffen balt umb, sie hat der glichen pachtzittel. Sie hat vor hin jarß nit dan ½ daler geben. Diß stuck hat min motter Sophia selich zu behoif irer memorien geben, die man jarlichs helt. Diß stuck mach vurzitz 2 morge
n gehalten haben. Der rhein hatzs abgetriben. Helt ietz nit uber 1,5 morg
en wie ma
n sagt. Cecilia sagt es sei 1,5
soele breit uff ir lantsprach, off 11 trit. Licht tuschen Johan Papendal uff der Flingerstraissen zu Dusseldorf wonhaftich an einer seiten und Alof Bachmanß uff Taderhof im Ham anderseiten. Min broder hat unß angezeigt, wie ein olichsman va
n Neuß den 18. octob. mit dem holtzenmecher zu Neuß uff dem schandert daß stuck landes besigtiget und 4 daller pachtz dar van jarß gebotten zu geben. Papendal magh va
n dem sinen stuck darneben jarlichs 6
dall. kriget und dar zu die hoppenstangen. Weiß doch nit wie vil sin stuck halte. Und min swager Snappert zu Neuß in dero Hardt faust hat mir gesagt, er hab 6 morgen
heubendenn uff der wai
dt vur Nuyß und thoin im jeder morge
n jarlichs 4 daller minß behaltzs. Also ist daß stuck zu gering vißgethain, doch lauffen drei jar balde umb. Cecilie ist auch unsse nichte
.
[724'] Anno 1576 den 8. sept. ist jonfer Elisabetha Muysgins peste gestorben. Diss war min friersche, noch ein unbestatte jonfer, wol 50 jar alt, die mir Agnes gegermechersche neben der widwen Gerhart Schwartzbergs bannerherrn zu bestetnis anpracht, aber ich wolt mich nit verandern. Got troist sie.
Anno 1576 den 13. septemb. hab ich in der Achterstraissn daß jar wenich gewaß gehat an truben und aifs, nit uber 50 eppel, 6 b
erren, 25 pirschn 500 nuß gehat.
Anno 1576 den 15. septemb. hab ich nach Uda in miner sachen gegen die witib Duckerß geschriben, eine
n breif an den licentiaten Horstgin der daßmal zu Kempen umb der sterbden geflouwen war, ein supplication an die curatoren, und ein missif an die witib Duckerß, alleß der meinong daß ich nit gern mit innen zu
m gerichtzhandel im Salgericht erwassen wulte, da mit sei auch gutte foege hetten joncker Frantzen Haitzfelt umb frihung oder verwarong anzuhalten. Dan alß ich die witib im Sal zu Coln propter interruptionem p
rescriptio
nis alß bes
itzersche und naturliche vurmondersche irß sonß mit recht besprochen, hat sie vur laissen wenden, ich sult die curatores thoin citeren. Dar war ich nit gern angewest, ware ein verlengerong der sachen. Und wie ich folgenß verstanden ist die witib selbst bei Haitz felt gewest. Die vormunder haben im auch geschriben, daß ich verhoffen es sol sulchs die sach befordern.
Anno 1576 den 21. sept. ist min alt jonge Borchart van Lintlar peste gestorben neben Weinsberg, veirzehen tag nach sinem fatter mit samt sinen zweien brudern. Requiescat in pace. Ich hab im die dodenlade bezalt, dan die motter war arm.
Anno 1576 den 22. septemb. haben unß vieren zu Weinsberch unsse suster Marie und swager Johan van Dutz underpechter 12
mald. roggen kornpacht va
n remigii anno 76 geliebert und wolbezalt. Daß korn hat den worm grausam seir inne
n leif daß gansse hauß durch. Man besorgt unß sei zu Dormagen ein schalckheit in der schuren widderfaren.
[725] Anno 1576 den 25. sept. ist min steifson Wilhelmus Ross in licentiatum juris promoveirt, sin geselle war Backhovius und noch einer von Polhem. Ich hab im vorhin, wie errogatum ginge, kostlich geschenkt, auch capune geschickt, wie auch min broder. Sint da zu gast gewest den mittag und abent, waren wol jeder mal acht dischs, hat in gekost vor sin teil wol 100 daler, hetz wol naher kunnen machen. Den abent sint min steifkinder da gewest, auch Conrat Eck, besehersche van Lainstein und das ganse gesclecht, haben getanzt und frolich gewest; ich war still, dan mir hatten noch zu allen seiten keinen gefallen ein zum andern.
Anno 1576 den 26. sept. haben die Deutzsche hern ire 5 zinshuser gegen minem wingart und huser uber in der Achterstraissen abgebrochen im grunde und ein steinen maur in die stat gebaut, was ursachen, weis ich nit. Es plagen da segsnider, holzreisser, opperknecht, alt leut, Jammen Ars und sin swester Cunne und ander nachpargen zu wonen; es was wol gehuchlich, aber auch kunt man sich vur innen nit wegen, sie sagen, was man zu toin hatte. Es worde die gutte leutger verstoret haben, quamen doch alles her und dar unden.
Anno 1576 den 28. septemb. unssem becker und beckerschen
neben unß verkauft vo
m alten ubrige
n korn und neuwen korn va
n Dormage
n diß jarß umb deß wormß willen su
mma 33,5
mald. jeder malter vo
r 6 guld
en 18 alb. cur., dar
an mach ich 12 malter, min suster Sibil und broder Christians kind
er 6
mald. minß behaltz haben. Min underscheide und tag der bezalung vide min rechenboich fol. 77 ple
nius. Dar gegen sulten sei unssen
aissen vur eirst dar von bezaln, fort
mit broit und gelde.
Anno 1576 den 1. oct. haben mir die rechnonge gemeines haushaltens zu Weinsberg gehalten; min broder Gotschalk hat boich gehalten von allen expositis und uisgaben, sin hausfraue hat zum mart gangen, teglichs uisgelacht und die kuch und kochen regeirt, und haben diss jar uisgeben durch 4 veirtel jars gerechent zum mart:
Van Remigiibis neu jars tag 266 gl. 4 alb. 9 h.,
Item van dan bis 1 apr. 42 gl. 13 alb. 5 h.,
Item van dan bis 1. jul. 140 gl. 12 alb. 2 h.,
Item van dan bis 1. oct. eiz 52 gl. 8 alb.,
Und diss gans jar an roggelgesbroit 42 gl.
Noch umb der sterb anderswa2 gl. 14 alb. 8 h.,
Item vur 13 malder broit, das malder vur 19 mr. gerechent, noch 1 malder vur 6 gl.,
Summa aller uisgaben 602 gl. 9 alb. 8 h.
Zu gedenken: kein gastereien, kein wein und was jeder besonder ohn kost und dischhaltung vertan, ist in diss regnong nit komen. Dweil aber broder vur fasbender, winroifer, frunt van Polhem, Geien, Stommel und anders gehat, vur jeder 3 alb. die malzit gerechent, sol abgain von der vurs. summen, facit 27 gl. 21 alb., komt der gmeiner haushaltong zu gut
[725'] Noch hat broder das klein Tringin mehe an personen, darvur abgerechent 12 daler, facit 26 gl.
Item ich hab steinmetzern kost geben, dem halfen gehat, darvur gesclagen, komt zu gut 8 gl. 12 alb. 8 h.
So hat die gemein haushaltung noch zu bezalen summa 540 gl., diss in 2 teil geteilt macht jedem teil half so vil, summa 270 gl.
Also tragen mir, als ich Herman, min suster Sibil und beide mins broders kinder, unser veir ein teil, dess mir uns nach aller pilligkeit samen verglichen mogen.
Item min broder Gotschalk, sin hausfrau Lisbeth und die nicht Elisabetgen und Peter, ir son, irer auch veir, tragen auch ein teil.
Die deinstmagt Lisbeth, kochin, ist insgemein ingerechent, deint uns zu allen seiten auch umb iren loen.
Recepta, was min broder vur uns teil untfangen:
An dem becker, von alders min, 53 gl. 2 alb.
Anno 75 den 6. oct. zum geissen verlacht 19 gl. 12 alb.
Anno 75 den 7. sept. zum halben fass bottern 14 gl.
Min 25 daler zu Andernach a. 76 fellich 54 gl. 4 alb.
Vur 1 bruzeichn 26. apr. 4 min 5 malder gerst ubersclagen, summa 22 gl.
Vor min 8 malder van Swarzem, summa 57 gl.
Von wegen suster Sibillen 1½ malder und der jongen 1½ malder de a. 75, summa 18 gl.
Noch vur susters 1½ malder und der jongen 1½ malder, das malder 6 gl. 18 alb., summa 20 gl. 6 alb.
Noch vur suster Sibilln 5 daler hauszins zu Weinsberg und der jongen 5 daler, summa 21 gl. 16 alb.
Summa summarum 283 gl. 19 alb.
Also komt uns heruis 5 gl. 6 alb. 4 h. Hievan haben mir der magt Lisbet vur uns halbscheit zu lohn geben 5 gl. a. 76 den 3. oct.
Nota: dissen 1. tag oct. ist uns veiren im vorrait verpliben insgemein gegen das kunftich jar, ut infra: rintfleischs 25 stuck, 3 schinken, 12 P bottern, 14 aim beirs, 3 seitn specks, geissenfleischs 11 stuck, ½ hoit salz steif, 16 maisn kollen, holz, schanzn vur ein gans jair, 105 P stockfisch, 15 rochelger.
Was dan antrifft alle abent ein halb quart weins, auch in der fasten zu mittag, das sollen broder und ich folgens samen regnen und bezalen, komt in diss regnong nit; suster Sibil kricht auch alzit ein glesgin mit, davon sei nit bezalen darf.
Also hat sich die rechnong diss jar zu Weinsberg zugetragen, min broder hat sie mit parcelen clar uffgeschriben.
[726] anno 1576 den 3. octob. wart korn zu Weinsberg va
n der leuben getragen. Der forma
n so kein sackdreger war hat auch eine
n sack kornß uff dem haltz. Wie er hin ab quam vur die kamer da sich die trap windt, trat er durch und wart verletzst oder verwarloist vom bartscherer daß er uff den veirthen tag starb. Req
uiescat in pace.
Anno 1576 den 5. octob. haben wir 6 schaif gehat daß stuck vur 11
mr. 2
alb..
Anno 1576 den 6. octob. unß truben in der Achter straissen gelesen, nau ein aim bekomen, dan der meiforst hatz all verdorben durch gantz Dutzschlandt. Die quart weiß weinß galt eitz widder 7
alb..
Anno 1576 den 11. octob. starf Herman ein kindt im Backhauß neben Weinsberg min
pat und dar nach noch mehe kinder daß nach gnoig war.
Auch starb den 13. octob. Claß her Ordenbach knecht.
Anno 1576 den 13. oct. hat Peter van Weinsberch, mins broders son, die collation des offeramtz oder campanarii ad Gradus Marie bekomen in stat Bernt Barrenstein, der zuvur 25. sept. in der kirchen peste gestorben war. Aber min broder moist sim neifen Ordenbach darvor gut doin 120 daler. Den 16. oct. hat Peter sinen eit getain[726'] die possession ingenomen, die sclussel untfangen und eirst in der kirchen gesclaifen und bedeint. Jarlichs mach er darvan haben sullen 7 aimen weins, 9 malder korn, 2 malder weiss, 12 malder haver, an gelde presenz, simlen auch etwas. Es lacht sich einer gnant Penninksberch, schroder, hergegen, sagt, her Ordenbach het im ein vertrostung und zusagen getain, finge die sach am rechten an und macht fast irtumb. Min broder und ich sin auch swerlich burg worden vor Peter und auch unsen neifen her Ordenbach dem capittel vur verleus und schaden, wie ir secretarius Theodoricus Sutorius, fiscus, tanquam notarius das annoteirt hat. Got gebe in geluck und das sei es mit fleis verwaren und bedienen, das mir nit in last komen. Also bedeinte Peter das amt und gink zu Weinsberg essen, dweil er noch ein jonkgesel war, leis also etwas ufflaufen.
Anno 1576 den 19. octob. einen gutten aissen gehat vur 34 daler.
Anno 1576 den 18. octob. ist min steifdochter Drutgin Roß elige hausfrau Jurgen Volckquinß scheffen am Hohengericht zu
m Budderich under Kestern in got verstorben und den 20. octob
ris zu s. Jacob uff den choir in Altenaiß uberwulft graf gelacht. Req
uiescat in pace. Hat iren man mit 4 kinder in leben nachgelaissen. Es hat mich ir thoidt etwaß bekommert dan ich vermogt sie wol und mir waren noch nit vill nach unssem irthumb und deil
ong same
n gewest und widder fruntschaft gemacht, wie wol ich mich mit ir min lebtag nehe geirret hab. Sei war va
n allen iren sustern die ansehnligste und verstendigste. Man wolt sagen sie were an der pest gestorben. Auch sult sie sich seir umb deß Budderichs gemoit haben daß sie daß swirlich an sich bracht hetten.
Anno 1576 den 20. octob. uff sampstag 11 hora vel circiter vesperi ist Cathrin Alstede ein elige dochter Petern Alsteden des sentenciarii im Sale und Elfgin van Dutz eluthen elich in ein eckhuß under Seßzehusern in Coln geboren difficili partu ir elste eirste dochter. Ist folgenß uff sontag den 4. novemb. zu s. Paulus geteuft worden. Sin beide groisse mutter. Feigin F
ossa witib Alsteden und Catharin Weinsbergh va
n Dutz waren sin goden. Ich Herman sin taufpat, gab uff der tauffen ein guldin buddelgin. Koste 7
mr. 2
alb. ei
n gulden lewen g
olt 2 daller, ei
n wilhelm
us schilt galt 1
goltgl.. Ite
m 1 rockenhuser
goltgl.. Ite
m ein alt saxen daler mit drei koppen. Ite
m ein veirkantich gulichr klipp
en daler. Ite
m 1 alt rad
er alb.. Ite
m der he___schen 6 alb.. Item folgenß da schencken gwest verzert 5.mr. Diß kindt ist ein haußagnat
in zu Weinsberg.
[727] Anno 1576 den 23. oct. ist Engel van der Linden, der scharzeweffer in der Alter Tauben bei Weinsberg, gestorben. Jetz war doctor Krudener zu Neus, unser kirchmeister, und Henrich Hontum ins lant Gulich umb der sterbt geflawen. Desglichen die jonfernmit der abdissen und canonissen s. Marien, das im jonfernchoir kein miss, vesper noch gezide gesongen wart.
Anno 1576 den 26. octob. bestundt es hart zu f
resen. Duret doch nit lang daß ich min schribstoblin moist warm machen.
Anno 1576 den 26. oct. sol herzoch Hanspfalzgrab bei Rheine und churfurst, der Calvinisch war, gestorben sin und sin son pfalzgraff Lodowich, der evangelischs war und den Calvinischn fint, ist churfurst worden, mach sich mit sinem broder Casimiro des lantz verglichen haben.
Anno 1576 den 27. oct. ist zeitung kommen, das die Hispanier und Deutz kreichfolk die stat Mastricht mit gewalt bezwongen, ingenomen und uber seszich burger toit gesclagen hetten. Es war zu besorgen gewest, das nach der veranderung des regimentz durch die staten in Brabant etwas ungemachs folgen wolt. Zu Mastricht war der staten commissarius komen und hat den coronel, ist der Hispanier heubtman, fangen laissen, daruff sie die stat alsbalt innamen und jamerlich plonderten. An disser stat war vil gelegen, hat die steinen bruck und fart uber die Mase; war zweiherich, Lucksund Brabantz, also das die Spanier dissen fortel vor eirst abgesehen hatten. Diss innemong mach ungeferlich den 22. oct. beschein sin, uff den tag, dohe Lucas Roitlant sin banneressen uff dem Quatermart hilt, da ich uff ware, und ein snideramt innen mit eim guldin kop uff sim essen verehret, das keinem bannerherren vurhin widderfaren ware.
Anno 1576 den 1. nov. uff allerheiligentag den abent ist weilant Christian van Weinsberg und Sophien Korthn eluden unser lieber eltern memoria gehalten worden, min broder, min sustern Maria, Cathrin, Sibil, swager Dutz, doctor Ordenbach, und ich sin zu Carmeliten am graf gewest und von dannen zu Weinsberg gangen, da hat man der portion mit etwas gebratz gebessert, ich gab ein fleschs raitzwins, hatten auch 4 quarten ander weins. Min broder hat vurhin drei halber daler van dri jaren pacht von Cecilien am putz im Ham vom stuck landes uff dem Schandert untfangen, er sol davon rechnong halten. Ob es etwas mehe uber die inkompst eitz gekost, kan man tuschn sustern und brudern vor eirst nit so genaue machen.
[727'] Anno 1576 den 2. novemb. allerselen tag bin ich zu Carmeliten gewest essen. Ei
n fleschs ratzwinß verzert.
Anno 1576 den 2. novemb. ist frau Ursula im Haiffe doctor Johan Broichen hausfrau zu
m Falckenstein am Haif verstorben und folgens sant Laurentz begraben worden. War ein seir schoene, guttige, statliche und froliche frau gewesen.
Anno 1576 den 3. novemb. ist min broder Gotschalck und Herman va
n Weinsbergh sin neif nach Dormagen gezogen daß hofgedinge zu Mertinßhoven da er ein gesworen war besessen den sontag vur martini und sint fort uff Stommel, Su
nnestorp, Polhem und Lovenich gezogen da er zu schaffen hat.
Anno 1576den 3. nov.ist von wegen der staten und stende in Brabant der graff von Egmontund Monsuyr de Cappris. Havreund andere herrn mit 800 pferden und 21 hondert lanzknechten mit freuden zu Antwerpen inkomen, in meinongen, die stat vor dem neulich gebauten casteil zu beschirmen und ein schanz darvor uffzuwerpen. Graff von Eberstein war mit sinem folk auch in der stat zu behoif der staten. Als diss der oberster heubtman im casteil Dragonund die andere Hispanier und kreichsleut vernomen, haben sie sich gerust und gesterkt und sin uff sontag den 4. nov. umb den mittagmit groisser ungestommigkeit und grausamen scheissn uis dem casteil uber die neu schanz in die stat gefallen und wonderlich tyranniseirt, gebrant, gemort, geschatzt, geplondert, gehandlet, dan sie haben wonder kostlich neue raithaus mit den herren-gilden, schutzen-leuten und was druff war verbrant. Item die Zucker-Ruye, Botter-Ruye, Salz-Ruyge, Keisstrais, Silbersmitstrass, Bratereistrass, Flachsmart, Silberpant, ein teil Hoeherstrassn, Dorniger-strassn, Alten Bursen, Isnebruck, bei s. Jorisporz, das alt raithus, uber 500 heuser; haben das Oisterischeund Engelsche hausberaubt und fil heuser, die leut umb alle ir gelt und gut ranzoneirt, geschatzt und meisteils darzu ermort, inwendige noch uiswendige verschonet, noch man, frauen, kinder, kranken, alles bloit vergossen. Vil sint ins wasser gesprongen, ir kinder drin geworfen, uber geswommen, uber die maur gefallen zu errettung irs lebens, und sin die wassern und graben mit bloit untferbet; frauen und jonfrauen sint uff das casteil gefort, etliche geschant, etliche ermort, etliche vertriben. Es mogen uber neuntausent menschen doit pliben sin, scheir alle der staten kreichsfolk. Den schatz, so vom ratzong komen, samt dem schaden will man uff etliche hondert tonnen goltz schetzen. Der graff von Egmont und Monsur Cappris sin gefangen von Hispaniern, der graff von Eberstein ist in der Neuwer stat ertrunken, Monsur Schampigniund Havre entlaufen, vil leut ertrunken und verbrent[728] vil
darvon komen und untlaufen, und des princen folk von Uranien ist dennen zu schiff sonderlich behilflich gewesen. Die Hispanier haben alles uff das casteil gefort, was in deinlich gewesen an wein, speis, ware und derglichen, und haben darnach die porzen zugemaurt van der stat und kein burger willen uis laissen. Sihe, wie greulich haben ires koninks diener mit den gutten burgern und leutn umbgangen! Ob das fatterlich gehandlet und beschirmt sei oder turkischs tyranniseirt, lais ich die verstendigen urtelen. Ich hab von kintz uffhoeren sagen, Antwerf were got ein straff schuldich von wegen des groissen prachtz, woicher, bedrogs, uberfluss und sunden, und wan nit so vil umb gotz willen geben worde, kunte die straff nit lang verhalten werden; aber es ist in freilich frohe und hart gnog gefallen, wie der Horatius, auch Homerus 4. Iliados sagt:
Haud impune sinunt superi scelera impia, quanquam distulerint culpas hominum, graviora morantur supplicia.
Der allemechtiger wil diss stat und alle ander stet, landen und leute in sinen grimmen nit straifen. Wie es wieters zu Antwerpen faren und mit dem kaufhandel zugain wirt, mach die zeit erleren. Die burger in Coln, Ausberg, Strasberg, in richz- und hansstetten, in fremden nationen haben groissen schaden erleiden, dan Antwerp war ein schatzkamer des gansen Europe.
Anno 1576 den 5. novemb. hat mir schiffer Christoffel Butzkan va
n Neuß min 5
mald. gersten pachtz von dissem remigij, und dan noch 3 malder weiß uff regnong geschickt wie ich im geschriben und vo
n im begert hatte.
Anno 1576 den 8. nov., wie der schade zu Antwerp beschein, sin die gesanten und verordneten von wegen der staten und stende in Brabant, Flandern, Hennegau und ander provincien, geistliche und weltliche, eins- und von wegen des princen von Uranien, Hollantz, Selantz, Bommels und andern anderteils, uff jeder seitn ungeferlich zehen man, in der stat Broissel eilentz samen komen und sich in villen puncten verglicht der religion, restitution, rebellion, injurien, schaden, diffamation, erbgutter, gereiden, der fruchten, renten, munzen, geistlichen, kaufmanschaft, beistantz, gemeiner scholt und derglichen. Auch mach das scloss zu Gent in Flandern belacht und folgentz, 11. nov., erobert sin, etliche dichen in Flandern durchgestochen, rutter und folk angenomen sin und zu beiden seiten scharmutzelt.
Anno 1576 den 9. novemb. 8 rad
er guld
en fharen von minem erb in der Achterstraissen m. Johan va
n Zulch rector in der Crone
nbursen de termino remigii a
nno 76 geschickt und mich quitern laissen.
Anno 1576 den 11. nov. uff s. Mertins tag und abent under uns zu Weinsberg allein frolich gewest, ich hab ein flesch raitzwins laisen holen wie gemeinlich uff froligen tagen und gastungen, und ist dis Martini kein neu raitzwins noch sunst veile in der stat gewest, dan firn wein, des eitz gnog und seir deur was umb misswax willen.
[728'] Anno 1576 den 12. nov. hat broder mit mir den wein, alle abentz ein helfgin, das eirst jar durch von Remigiia. 75 an bis Remigii a. 76 und dan die 40 tag durch in der fasten, mittags und abentz, ubersclagen uff 200 quarten, jeder quart vor 4 alb., macht im 100 und mir 100 quarten; min 100 quarten machen samen 17 gl. curr., ohn was ich besonder gedrunken baussen zitz, gehoirt her nit in, bei 85 quarten, die quart 5, 6, 7 alb., und 30 fleschn und zeichen raitzwins, noch 3 zum offergelde. Item noch hat mir broder von wegen der drier geissenfellen, die die jongen bekomen, gerechent 3 gl. 18 alb.; summa facit 20 gl. 18 alb. Item hergegen war mir broder 2 foder mins gewax schuldich de a. 75 im herbst, den kauf vom foder uff 30 daller getroffen, summa 130 gl. Nota, frater dedit mihi ad manum clam uxore 2 gl. Defalcatis defalcandisbleift mir broder per rest schuldich summa 107 gl. 6 alb. Nota. Min 5 daler am haußzinß zu Weinsbergh laiß ich unberechent zu
m bedencken stain, dan mir gebrauchen deß hauß mit.
Anno 1576 den 12. novemb. hat mir swager Joha
n Paulus angezeigt und dissen bericht gethain daß sin hausfrau Tringin Hemmersbach und ire kinder auch vo
n minem broder Christian geborn hetten zu Habelraidt ein geregtigkeit und forderung. Hat mir den casu
m und lineam verzelt wie folgt.
Nuhe sagt mir swager Johan Pauls wie er bericht sie, so gepurre siner hausfrawen Tringen von wegen ireß fatterß sin geregtigkeit am vurst. grab zu Habbelrat, wa nit half, so geburre im und ir nit weniger dan daß sevende theill, es worde dan beweist daß er unelich oder abgegudet were. Da aber ir amita und moen Cecilia der funf verstorben kindtheil nit an sich bracht het, so gehort ir eitz daß gut half wan die linea also beweist wurde wie vurst..
Dißgut zu Habbelraidt were eim bruwer in Coln
siner frawe
n Tringinß neif zugetheilt von ersterfniß siner motter Cecilien, der het daßgut einem halfman vur 1500 daller
[729] verkauft, und wult es liebern, und swager Johan Paulus hets lang vur hin daselbst in eine
m kommer und verbot gelacht und besclagen, zu M
oitraidt dar under es gehure. Aber diß sach mit recht vißzuforen wil vil lauffens, kosten zerung und mohe erfordern, wer wil diß uff sinen haltz laden. Daß es aber bekronet und in kommer gelacht ist mach pro interruptio
ne prescriptio
nis dienen. Ich zeignen diß wol an ob mineß broderß Christianß kinder wan sie uffwassen etwaß da va
n zu gut kome
n. Moisse
n sich aber weislich bedencken und berathen ehe sie etwaß anfangen, daß sie sich in keinen last stechen, daß in nit zu rathen ist. Dan es will allet an der verjarung, und clarem gnogsamen beweiß ligen, und off es die kosten zu 100 cronen zu kan vißwe
rfen.
Weiterß sagt er mir sin hausfrau het auch einen morgen benden zu Hemmersbach. Den het er einem umb
80 daller verkauft, der gelder het aber den kauf uffgesagt, den winkauf bezalt und 3. konings daler diß jar im vom heu zu pacht gebenn. sin swegerher het wol 4 daller pacht jarlichs dar va
n bekomen. Swager Johan Paul
us und suster hetten gern unssen willen zu verkauffen, aber min broder und ich besweren unß deß. Es mogt den kindern noch etwaß dar van zu gut kome
n so wenich es dan were. Datu
m ut sup
ra.
Anno 1576 den 13. nov., wie Don Johan de Austria, des koninks Philippi von Hispanien naturlicher broder und gesetzter gubernator uber die Nederlanden, ein erfarner krichsman gegen dem Turken, uis Italien zu Lutzenborg ankomen, mogen die staten in Brabant ire gesanten zu im geschickt haben, sin commission anzuhoren und zu vernemen, ob er ire freiheit wolt behanthaben und die Hispanier uis dem lande schaffen, so wolten sei sich recht halten. Er sult sich auch wol etwas erkleirt haben uff sulche meinong, doch innen zu beswirlich inzuwilligen, wie man sagt. Es mach auch keiserliche majestat den bischof zu Lutich, den herzouch zu Gulch, den graven van Winnenberg und doctor Geilen zu commissarien gesatzt haben, den friden zu versoichen. Aber der rumor ist zu grois und das mistruwen zu beiden seiten, das es swirlich wil zugain. Gott gib gnat und friden.
Anno 1576 den 16. novemb. ist min swager Goddert va
n Coblenß bei mir gewest und angezeigt wie min swager Claiß
beumel zu Bacha
rach und sin hausfrau Agneß, er vur drien und sie
[729'] vur eim jar verstorben weren. Hetten nit dan zwen sone verlaissen
die beide zu Bacharach bestat weren und kinder hetten. Sie weren aber und
er in beiden uneinich, dieweil sich die motter deß elsten kindt gemacht und dem ir gut scheir alle verlaissen hette.
Noch gesagt Arndt Kursener zu Bacharach eitz scheffen wurden zanckte sich mit seiner frawen. Sie wolt wissen waß sie nach sinem thoit haben sult.
Item swegere Gude zu Binge Arndtz swester het noch vom eirsten man ein kindt. Were nit sinnich dan geck. von eitzigem zweiten man het sie dri kinder. sie verkauften doich und wolle.
Goddert von Kempen und Ketter elude wonte zu Coblenß eitz in der Casterstraissen hetten wirtschaft gehalten. Weren minem steifson eitz allein die allerneigsten abintestato.
Item sagt auch Peter von Rhade schartzeweffer het im sin theil hauß uff der Bach umb 110 daller abgegolten.
Anno 1576 den 26. novemb. hab ich mich den abendt ubergeben sonder einige drunckenschaft oder sonderliche wedomb. Waß daß uff sich mach haben weiß ich nit.
Anno 1576 den 23., 24., 26. nov. ist zu Groningen in Vreislant ein rumor untstanden, ist also zukomen. Der Jaspar Robles coronel, ein Hispanier und oberster, hat von etlichen heubtluden und befelchabern under den soldaten des koninkseinen neuen eit erfordert, das sie im in allen sachen wulten gehorsam sin 3 monat lank; man sagt, er het vurgehapt mit der stat und lande umbzugain, wie zu Antwerpen und Mastricht beschehn war. Die heubtleut bereten sich mit iren soldaten, die das gar nit toin wolten. Do wart er zornich und wolt das geschutz under die widderstainde laissn gain und sie ersclain. Wie sie gewarnt worden des vornemen, sin sie van wacht einen andern umbweg und strais gezogen und sich besorgt, wa sie sich scheiden worden, sult innen etwas gefarlichs widderfaren; sich derhalb alle soldaten und kreichsleut in der stat verbonden und haben den coronel und alle heubtleut und fendrichen binnen und buissen der stat gefenklich genomen, auch den Seignion Vasless, coronel van Zutphen, der zu dem ansclag villicht komen, im Minderbroder-cloister in einer monchskappen und beschoren wie ein monch mit dem kop genomen, do den Francois Martini Stella, commissarien der Staten, den der coronel gepinigt und gefangen genomen, uis den fesseren genomen, uff den mart gefurt und sie samt den burgern dem in namen der Staten gesworen, innen erlich uff Bruissel mit allem bericht geschickt und erwarten, was sie mit den gefangen coronellen, heubtluten und andern willen statueren und handlen. Ein doctor Westendorp ist auch binnen Groningen gefangen, der umb die zit allen adel des landes uff ein kostlich banket geladen, nit gutter meinong, wie man sagt.
[730] anno 1576 den 29. novemb. von doctor Wernero Schenck min acta
Agnes Wolffs witib Jacobn Voiß widder laissen holen. Dan unser commisariu
us dechen zu sant Cunibertz hat innen sampt dem l. Medendorp
io zu assessoren und beisitzern bekomen. Disser d. Schenck hat mich inß dritte jar filfeltich und vergeblich laissn sollicitern und alle zit gesagt er wult der sachen helfen er were fertich daß doch nichtzs war und dweil mir gesagt waß, er diente Agnesn in einer sachen zu Speir, magt mir daß ein boese argwon, daß er mir verdagt war alß sult mit Agnesn einverstant ha
be
n die sach moitwillich uffzuhalten, wie ich daß rechtlich hab vorgeben. Ich hoffte die sach sult de
sert sin. Agneß wolt noch nach 7 jaren uff ir libello appellatoru
m geantwort haben
.
Anno 1576 den 30. novemb. ist meister Albert Bartscherer dochter und balde darnach noch ein dochter im Zynßhauß neben Weinsberg gestorben, dan sie waren kortz in daß contagiose vergifte hauß gefarenn. doch sin es bequemer reiliger und dem hauß Weinsb
erg an der muren unschedlicher nachparn dan der schartzeweffer seliger gedechtniß. Und es bestonde sich eitz mit dem sterben etwaß zu st
ollen
.
Anno 1576 den 30. nov. was Fridrich Kurtzrock, zolschriber van Andernach, von wegen des zolners hie und bezalte die renten. Die goltgl. rentn hatten, worden mit enkel goltgl. oder ko. daler bezalt, und die dall. hatten, den wolt er nit dan 52 alb. an anderem gelde geben, da doch die verpotten dall. uff 9 mr. gestigen waren und ohn zweifel alte dall. oder richtzdaler sin belacht worden. Wie ich das gelt nit nemen wolt, ist er damit hingezogen. Andern haben 52 alb. dismal genomen. Ich solt 25 dall. haben von miner hausfrauen Bars herkomende und noch 25 dall. von miner motter herkomende uns vieren zustendich. Ich wolt nit dan enkel daler haben, wie es noch faren wirt, mag die zit erleren; ich mach den zolner selbst schriftlich oder montlich aviseren, wa das nit hilft, minen gnedigsten herrn und und churfursten clagen.
Anno 1576 den 3. dec. hab miner steifdochtern jonfer Brigitten Ross zu sant Maximinen einen breif geschriben und 1 ratzeichen geschickt, da befor miner dochter suster Engin cloister jonfer in der Reimersgassn iren mertin geschickt, auch da befor jonfer Barbar Hersbach zu Marienforst einen 1/2 daler, hab also gut kuntschaft mit minen geistlichen jonfern und frunden gehalten.
Anno 1576 den 4. decemb. hab die scheffen am Hohengericht widder ein decret hangender appellation
inhibitionem gefelt, und erkant, die erbgename
n Sophi
æ Korth sultem uff Ecken articulos co
ntradictio
nis sc
rinei antwort
en. Haben also partheilich die sachen gescheiden und viß einer zwa willen machen, und die parthien uff kosten triben. doch hat man ein inhibition vißpracht und dem gericht und scheffen uff ein peen ferner zu p
rocedern verpieten laissen. Dan der ansclag war uff irer sithen nit uffrigtich
.
[730'] Anno 1576 den 7. decemb. ist Le
nsis Fasbender min haußgeseiß in Vuylappelßhauß an der Hoeportzn peste gestorben sin frau war auch dar an kranck standt uff.
Ite
m 9 star
ff Walraf Blanckenbergh uff der Santkulen dem ein
bein (
daß
er zubrochen hat) abgesnitten war.
Item den 10. decemb. Henrich Dussel in der Bottegassen ein seir richer man. Hat lang am wasser kranck gelegen.
Item den 30. decemb. jonfer Guthe Rodekirchenß doctor Henrich Sudermanß hausfraw. War etlich jar kranck gewest. Und andern mehe storben umb disse zit.
Anno 1576 den 7. dec. hat min broder ein eirst gehat, firnen wein zu Weinsberg umb 7 alb. die quart gezapt. Es quamen eiz fil zep uff einen hauf und fast wein an den kranen, das die wein bestonden abzusclain, das gmein folk sparte, war arm, der wein zu deur. Mir anderen hilten dischs uff der stoben zu Weinsberch wie vor, nit an der winkisten.
Anno 1576 den 9. dec. enstunde ein brant in der Weverstraissn in eins schiffmans haus, der den tag zuvor hinuff gefarn was und im haus firken abgetain waren. Diss war uff sontag glich under der predigen und sie quamen in die kirch s. Jacob gelaufen, etliche reifen: aff, aff, die andern: stich durch, stich her, meintenledern emmer und leitern. Das folk war erschreckt, verstunden, man wolt die bilder abwerfen; die andern: stich toit; stunden alle uff, leifenuis, der caplain leif auch vom stoil, ich war auch nit wol zufriden. Derglich rumor quam s. Laurenz in die kirch, da dasmal seir vil folks innen war, und ander mehe kirchn, das sie ausleifen und sich argers besorgten, doch bleifs gut und brant das allein aff.
Anno 1576 den 16. dec. mach Conrat Eck mit 3 pferden hinwech geritten sin sonder adiu siner frunde, in kreich oder wohin, weis man noch nit eigentlich; hat sin neue magt im haus gelaissen, helt der kost; das groisse haus und zinshaus staint eiz ledich, das wol gutten zins mogt gelten, die far fieret nit, leuft uff. Was gutten verstendigen hausmans ist das.
Anno 1576 den 20. dec. uff s. Thomas abent sin die gerichten in Coln gesclossen und min amt rheinmeister und richter in der weinscholen hat auch sin ende, das ich und Johan Pastor zum Swarzn Horn uff dem Altenmart abgestanden sin. Ich hab diss jar da bar an presenz 42 gl. bekomen, dess hab ich vil versumet, so sol ich uff der rentkameren ohn das haben 5 radergl., so hab ich noch 1 goltgl. bekomen und mach 1 daler van den boissenmir zu teil werden. Nichtz beswirnis hab ich dargegen gehat, dan der frauen in der winscholen 2 ratzeichen vor offergelt geben. In unse stat sin rheinmeister worden Johan Peil van Neus und Clais Krufft, so bliben Herman von Merhem und Arnt Mais.
[731] Anno 1577 den 25. decemb. uff christag fengt ein neweß jar an dan man schreibt nach der geburt ihesu christi. Got geb daß es friden bringe und seligkeit.
Und hab min christfest s. Jacob gehalten. In den hilligen tage stil und nirgen mehe dan bei minem neiffen her Christian Ordenbach uff s. Johanß evangelisten tag zu gast.
Anno 1577 den 30. decemb. ist Peter va
n Rhade schartzeweffer min hausgeseiß uff der Bach in Pauls hauß zum Achten sant Jacob erwelt worden vor hin und eitz deß raitz gewesen.
Anno 1577 den 31. decemb. s. colu
mben und s. silvest
erß tag daß alte jar besclossen. Den abendt still gewesen, dan min broder zapt eitz wein daß er damit zu thoin hat. Waren und
er unß stillich frolich
.
Telos
[731'] Anno 1577 mit godt angefangen.
Anno 1577 eirsten januarii sin min sustern Maria, und Catharin und ir haußwirt Dutz zu unß minem broder Gotschalck suster Sibillen und mir inß hauß Weinsberch da mir kost halten komen, und samen gerechent w
aß mir an fharen und gerichtzskosten diß verlitten jar in Conradt Ecken sachen vißgeben. Auch etlichen bau zu Dormagen und etwaß funeralien vo
n unser motter seliger gedechtniß. Auch deß rest und uber laufs deß breifs und pension zu Andenach und fharen an Bedber glich gemacht, also daß obb. verlech sich zu 90
gl. 17
alb. 3
h. ertroge. Hie von wirt man in eim zittel sub dato a
nno 77 den 1 ja. weitern bericht finden. Und sin do den abendt alle bei unß zu gast pliben und frolich gewest, das newe jar untf..
Anno 1577 den 2. janua. min ein aim min firdel ratzwinß mineß gewaß allein vom verlitten herbst in der Achterstraissn vur 5 dall
er 15. alb. verkauft daß fod
er zu 33 dall. gerechent. Alsulch mißwaß warß diß jar gewest. Daß faß sult ich widder haben.
Anno 1577 den 3. januarii uff dinstagh war ich 59 jar alt worden. Mineß geburtzstagh sonderlich nit gehalten. Dan mit 2 knapkoichn und 1 quarten weinß gedacht.
Anno 1577 den 6. januarii der h. drei koninck tag ist Peter Weinsberch und lisbetgin Horns hauß koninck und ko
ninckin worden.
Anno 1577 den 9. januarii wie vo
rhin den 5. ja. ist j. Frantz Haitzfelt der jonger bei mir gewest und verheischen ich wult 14 tag mit den 2 pensionen vo
n Ducker zu Uda gedolt haben mit dem proceß im Sal sto
llen so wult er mir 40
goltgl. selbst prengen. Sulchs hat er bei mir erhalten, sorgte aber er wurde faelen.
Anno 1577 den 10. jan. mach ein scharmutzel bei Mastricht gehalten sin zwischen etlichen prinschischn fenlin lanzknechten, solten Schotten gewesen sin, und den Hispaniern, die uis der stat an sie gerauscht waren, dandie Hispanier hatten Mastricht hart besatzt.
Anno 1577 den 11. januarii hat mir jo
nffer Anna van der Reck widwe van Hall den termi
n va
n l. a
nno 76 gefall_ 32
dall. durch Steffe
n Druge zugeschickt, dar an gebraichn 2
gl. 19
alb. 6
h. das es nit richtzdaller waren, drumb kein quitantz gebe
n, dan ir geschriben.
[732] Anno 1577 den 15. jan. haben wir unsern swager Johan Paulus und suster Tringin uff der Weierstrassen zu gast geladen und uns mit innen beratsclagt und verglicht, das Gotschalk von Weinsberg, mins broder Christians son, dweil er zum studern kein gnogde het, das er das zimmeramt leren sult. Dan ob es wol ein swair amt were und nit so zirlich, so were es doch ein erlich amt, dar gewiss das broit an zu verdienen were, wie eseinem misglingde; es wurden feine baumeister draus, der man in Coln nit untraten kunt; durft nit dem leermeister zugeben, wie fassbender und andern 30, 40 und mehe zugeben moisten. Das fasbenderamt gefeil minem broder und mir gar nit, wiewol sin motter und andern gnogde darzu hatten, dan es ware vermangfeldigt, wurdenfil suffer dran; der gelt het, mogt glichewol handlen mit winen und zappen, was amt er geleirt het. Nuhe war Gotschalk vurhin uff der reimsnider gaffel ingeschriben und von sim steiffatter zu leren angenomen, aber dweil der kein narung hatt noch remen machte, wolten mir in nit da laissen. Als mir kurz druff meister Evert, dom-zimmerman, zu wegen prachten, der in annemen wolt, und etliche van den frunden noch mit dem zimmeramt nit zufreden waren, nam in swager Peter Alsteden an, etliche monat zu versoichen, off er ein schriber mogt werden, und das den frunden zu gefallen. Also hat man mit dem zimmeramt gestolt, und ob wir wol am schriber zweifelten, dan er nit latinischs ware, leissen mir es doch zu versoichen zu, ob es nit gerete, so lert er doch die hant fertiger zu schriben wenen, kunt nirgen an schaden.
Anno 1577 den 15. jan. hat uns der halfen zu Mauenhem zu sinem kindtauf geladen, das min broder und Lisbetgin Horns gehaben, dar mir scheir alle uis Weinsberg gewesen; war gut witter.
Anno 1577 den 20. januarii hat min broder Gotschalck sin krentzgin der kirchmeister und achten s. Jacob im hauß Weinßberch gehalten, den andern tagh sin frunde zu gast gehat, sin sustern broder swager sine
n gesellen, hat wol wein verthan wie deur er war.
[732'] Anno 1577 den 22. januarii bin ich in guttem glauben an ein drittendeil von halfschit zwier heusser oben uff Bach zur Hardefufst genant im schrein zu Arsberch in lib. porta Panthaleo
nis
zu behoif mineß broders miner suster Marien und Cathrinen und miner selbst geschriben worden, dan jeder und jede hat 5,5
dall. beigelacht, su
mma facit 22
dall. jeden zu 52
alb. cur. am schrein 1
gl. vur das geschricht und 16
alb. vur die werschaft hab vißgeben. Daß diß in guttem glauben zu aller behoif beschein da von sol ich ein hantschrift in gmein kist lagen. Umb unkosten zu verhutte
n begerten sie das ich allein geschriben worde. Diß drittetheil von halfscheit der zweier zinßheusser hat man von Goddert Kempen und Cathern vo
n Mulhem inwonern zu Coblens gegolten die seir druf driben und geltzs bedurftich waren. mir begerten es nit zu gelten, deden es doch umb das mir ein geregtigkeit am erb hetten dweil mir Goddert Kloppen va
n Ichendorp und Elsgin elude ir lebtagh zur wonong vertroist hatten damit mir unß zusagen deste beß halten mogten. Nota. Dißmal ist auch Peter va
n Rhade schartzweffer an daß drittetheil von halfschit Pauls von Caubs hauß geschribe
n, dar vor er swager Goddert vo
n Coblens 70 daller sol geben haben, alß er sagt, weiß nit ob die fhar da von abgezogen sol werden. Wa aber diß geschricht mehe dan daß dritte theil von halfschit helt, so ist es geirret, und ist widder miner hausfrawen Weisgins testament, dan ich hab an Hermanß irß sonß halfschit die leibzucht und veirthen dheil eigenthumbs, auch pene no
mine mir zu erfallen umb irthumb deß Lantzelroder hofs, auch mir anzupieten, an irß sonß Johanß theil ists richtich.
Anno 1577 den 28. jan. sin drei richzkreiz zu Coln gewest, der churfurstlich, Rheinischs und Westphelischs, dan man besorgte sich vor den Hispanischenkreichsluten zu Mastricht und anderswa ligende, dieweil sie von den Nederlendischen Staten proscribeirt und verfolgt waren.
Anno 1577 den 30. januarii mach swager Arndt Cursener von Bacharach mit siner husfrauwen hie in Coln sin gewest, und haben mir nit zu gesprochen. Villicht ist er verzornt vor eim jar und lenger, do er von mir begert zu wissen, waß geschein sulte mit dem erbfhal nach minem doede, do ich unlustich wart und im und sine
n swag
er van Byng der mit im war, druf keinen bescheidt wolt geben.
[733] Anno 1577 den 1. febr. hab ich miner suster Sibillen 7 gl. gedain, darvur sie 6 stein flachsgegolten, uff das sie zu spinnen hette, dan ir quam gein frenzenwirk zu; das gewin sult sie selbst halb haben.
Anno 1577 den 4. febr. ist Theodorus Lyndius, artium magister, zu mir komen, das er min knecht sult sin, minen neifen Hermannum mit instituern, und ein jar gemedet vur 3 daller, ein par schoin.
Anno 1577 den 4. februa. war swager Alstede bei unß uff dem konincks essen und den abendt ist Gotschalck va
n Weinsberch mit im heimgange
n sclaffe
n und im ad probam zu dienen und schriben. Und wie er da war, quam unß ein deinst vur von Lodowich Wissenburch zu
m Raven uff dem Altenmart der mit sidenwirck und zeichen handelte, aber mir wolten Gotschalck sich mit dem schriben uben laissen.
Anno 1577 den 5. februarii Entgin in der Reimersgassen ein scheffen koichen und ei
n schreckenberger geschickt. Item 6 feb. zu sant Reineldt uff eim konincks essen gewest, miner nichten Merien Ordenbachs koninckin 1 firdel ratzwinß und ei
n rhaitzichen in die handt geschenckt und miner nichten daselbst jonf
er Feigin Elspe ei
n scleff
er. Disser Feiginß motter fatter und minß fatterß fatter solten broder sin gewest, haben mir mallich ein sweißtuglin widder geschenckt. It
em den 7. feb. miner steifdochter jonfer Brigitten zu sant Maximine
n ei
n scheffenkoichn geschickt.
Anno 1577 den 10. febr. haben die Staten der Nederlanden das scloss zu Utricht ingenomen, darvor sie etliche wochen gelegen und ein zum andern frei in geschossn, die Hispanier, so druff gewesen, laufen laissn. Folgens haben die burger auch die Deutzsche knecht uis der stat vertriben, dan sie in nit sier nutz waren gewest.
Anno 1577 den 14. februa. umb diß zit ist unß alt abgestanden halfen zu odormagen Johan Gordtzson uff sinem angenomen pachthaiffe zu Boichem bei Mulhem gestorben.
Anno 1577 den 15. februarii haben wir beir gefasset zu Weinsberch 46 aime
n vo
n 11
mald. 1
s.u gebruwen. Daß maltz galt 5
gl. weis 7,5
gl..
Anno 1577 den 16. feb. ist mir angezeigt wie min eidom Georgen Volckquin daß hauß Buderich under Kestern verkauft hab vor 3700 daller wie im min dochter Drutgin Roß sulchs in irem lesten erleubt hatt. Hier viß hat minem sohn
[733'] licentiato Wilhelmo Roß sin 700
dall. die er druf hat abgeloist. Item wolt 1000
dall. vor sin heilichs gut inhalt irer beider testament inhalten. Item 300
dall. scholt so vißstunde wolt bezalen. Item wolt an sinem wonhauß vur s. Mattheiß 400
dall. heubtsu
mme
n fharn ablagen. Item 300
dall. dar an verbauwen, also solte nit 1000
dall. verplibenn. nuhe were zu fragen ob ich sinen kindern mehe schadens gethain dan er selbst, dweil er so seir mit dem monde vur sin kinder gesorgt.
Anno 1577 den 17. februarii ist Herman van Weinsberch minß broder Christginß son kranck worde
n daß er nit zur Bursen kont gain, fillicht va
n kelten. ist doch balde widder gesont worden.
Anno 1577 den 17. febr. soll der frede in den Nederlanden zwischn Don Johan de Austria und den Staten, durch underhandlung keiserlicher commissarien uffgericht, publiceirt sin, das die Hispanier mit dem raub zu Antwerpen und anderswa samt einer groisser summen geldes in zu geben darvon zehen sulten, alle scloss und stet den Staten inrumen; dess sulten sie beidersitz bei der catholischer religion und privilegien pliben und Don Johan vor iren gubernatorn annemen.
Anno 1577 den 18. februarii meister Anthoin Ercklenß scholmeister sin kindt Herman uff der tauffen gehaben mit dem preceptor s. Anthonii und doctor Krudenerß frawen. Habe 1
goltgl. 1
dall., ei
n teschs und anders geben.
Anno 1577 den 18. februa. hat min halfen Wilhem zu Swartz
m 5,5
mald. kornß 1
s.u 1 f
irdel und 1 kapun uff min 16
mald. die ich zu pacht haben sult geschickt. Diß sol sin eirste jar sin, deß ich mich nit bedanck.
Anno 1577 den 21. februarii den eirsten donnerstach in der fasten ist meister Daem Kreitfischs reimsnider zu
m Fferman s. Jacob uff die alte forme erwelt, dan meister Gerhardt van Monhem hat vorhin den 10. feb. gutwillich abgedanckt.
Anno 1577 den 21. febr. hat ein rat der stat Coln die salzmudder zu torn heischn gain, umb das sie etwas mehe vom salz und korn mesgeltz namen, dan von alters bruchlich; sprachen, der churfurst hetz in erleubt. Derhalb erzbischof Salentin uber einen rait erzornt wart, den geschenkten, verehrten wein nit gewolt und die schiffart vor Bon verpotten, derhalb ein rait mandata uis den camergericht uisbrengen moiste. Worden doch balt darnach schiff und salzmudder loss.
[734] anno 1577 den 28. februarii Andre
æ Kop notario co
mmuni in a
cila von den a
rtis
secund
æ just
ius im salle zwischen Agnesn Wolffs und mir den Lantzelroderhof betreffende im bezalt 25
gl. current, dan er hat lange nichtzs bekomen. Dem procuratori surorio bin ich noch fast schuldich.
Anno 1577 den 28. feb. starb min haußgeseiß Laurens va
n Duren schoinlepper in Vuylappelß h
us neigst Cronenbergh peste, nit lang da befor waß min ander hausgeseiß Laurens va
n oussem fasbend
er und Derich va
n Lyntla und so vil kinder und jong leudt va
n Weinsberch umb daß ort biß an Cronenberch 15 personen peste in kurtze zit in so klinem begriff. Req
uiescant in pace. Und umb diß zeit vur und nach starb es noch fast in und umb daß kirspel s. Jacob.
Anno 1577 den 4. marcii hat man am Hohengericht ubertagzit gedingt. Man war besorgth daß mir die 20
goltgl. und ander fhar am Schricht bezaln solt, aber sie wart doch in abwesen Conradt Ecken von Henrichn Rossn bezalt, deß mir unß nit versehen hatten.
Anno 1577 den 10. marcii starb unser neif Peter von Halfern in sinem haif zu Seine war lang geracht gewest, ein vernoimbder burger und rhaidtzma
n in siner floir, folgenß durch scholt und burgschaft vur ertzbischof Hanß gebhardt vo
n Mansfeldt seir zu ruck.
Anno 1577 den 12. marcii in actu magisterii ex parte d
omine pauli
kuchonij regen
tis burse laurention
æ gewesen tanq
ue essencialis.
Den 14 marcii uff Adam van Delfs banneressen uff dem Bottermart tanque essentialis gwesn.
Anno 1577 den 16. marcii sin die provisorn der arme
n s. Jacob an 10
dall. fharn termino lichtmissn geschriben an Johan Noltzn hauß under Spermecher inhalt deß schrin Colu
mb
æ in lib. lit
us lupi. Diß gelt
z ist 110 daler vo
n Jurgen Kaldenbach zu behoif jeder sondach 8
h. zu besserong deß roggelginß va
n 4 heller und 40
dall. viß dem mullenstein, vur zwa spenden uff zwein tagh, auch 50 va
n der magt Elisabeth va
n Ham zu Weinsbergh dar vur man ir
2,5 daler verschriben.
Anno 1577 den 20. marcii hab ich minem son Wilhelmo Roß l. den besiegelten rentbreif den mir d. Conradt Betztorf zugestalt widder uberliebert. Da von mir l. Roß widder ein handtschrift und recognition gegeben, in miner breif kisten zu finden.
[734'] Anno 1577 den 23. marc. ist Gotschalck van Weinsberch, mins broders son, mit swager Alsteden in das lant van der Mark, Berg, Westphalen, bei Dortmunde gezogen, der ort besigtiget.
Anno 1577 den 27. marcii ist min broder Gotschalck und sin hausfrau Elisabet an 15 daler fhar renth uff stapedii aptekerß hauß bei den Mynderbrodern inß schrein geschriben die sie gegolten vor thaller 300.
Anno 1577 den 30. marcii ist ein feur im Morian zu Deutz in der nacht angangen durch den knecht versaumet, und sin wol 104 heusser verbrent worden.
Anno 1577 den 31. marcii und dar umtrinthaben sich die Hispanischen und ander kreichsleut umb Mastricht vergadert mit groissem schatz, vil pferden und wagen, in meinong, uis den Nederlanden zu wichen, wart aber uber die bestimte zit verweilet, das allerlei bedenken machte.
Anno 1577 den 2. apr. uff den abent hatdas ecclipsis lune sich eigentlich sehen laissen, das im vollen licht bei clarem himmel der mon gar dunkelroit worden, das es finsternis uberal war, und wie sich der mon ein finger breit sehen leis, wart es uberal widder hel und clar.
Anno 1577 den 7. apr. min parschfest zu s. Jacob gehalten. Den 9. apr. starb der l. Horstgin, den ich neulich umb miner sachen zu Uda beratsclaget. Den 10. apr. starb der prior zu herrn Licham allet peste, das macht widder einen schrecken.
Anno 1577 den 10. aprilis finge an min broder Gotschalck daß stufgin zu bawen im hauß Weinsberch unden neben der kamern das ein sclecht kamergin oder conturgin plach zu sin. Wirt in wol etwaß mit dem pleistern isern oven und gemeilß und finstern kosten.
Anno 1577 den 14. aprilis sontag nach parscha im conuent Marien betlehem in der Reimersgassn zu gast gewest vor Engin 10
dall. bracht de termino p
rima maij, Engin 1 zichen 8
alb. geben, 1 firdel ratzwinß geschenckt. Item 21 april. uff s. nach gotztragt zu Crutzbrudern uff der kermiß gewesen. Item den 28. aprilis uff der kirmiß zu Carmeliten gewest, den prior geleit der das h. sacrament troge. Item den 23 april. uff joris tagh sin mir in minem wingart frolich gewest. It
em den 24. ap. straf m. Johan va
n Zulch rector burse Corona
rum. It
em den 27 april. straf her Anthoni
us Lobbrich ca. Georgij.
[735] anno 1577 den 27. april. quam Florus wilhmßzo
n von der Gau zu Coln, der mit minem broder sin dingen glich zu machen hat, recessit 4 maii.
Anno 1577 den 29. aprilis uff montag nach jubilate memoria
m Barbare vo
n Gladbach gehalte
n zu Weinsberch in der kamer. War dar Herma
n V
elbart scloßmecher ind sin husfraw, in deß past
ors stat der offerman sant Peter hatten 1 firdel weinß und hatten sie uff der portion.
Anno 1577 den 30. april. uff s. krinß tag zu Mawenhem zu kirmiß bei der herrn halfen zu s. Cunibertz gewest. Alle unß hausgesinde war da gewest.
Anno 1577 den 1. maii ist min broder Gotschalck mit Florentz von der Gau viß Hollandt zu Orsel Weslinck und Herrn Mulhem gangen den zweite
n maii widder komen. Hat mitler zit und darnach unufhurlich seir geregnet.
Anno 1577 den 4. maji sin zwa jonfern van Delft uis Hollant, Johan Abels des burgermister daselbst dochter, gnant Haduwich und Marie, bei uns zu Weinsberch in die kost komen, und zwei jongern ire sustern bei Cecilien Numartz Boven-Muren. Die eltern hatten 1 son und 12 dochter in leben, waren gutte catolische leut, dem konink getreue, derhalb uis Hollant vur 4 jarn zu Coln gewichen; waren rich, ir kostlich haus wart in abgenomen, 1000 daller jarlicher renten an den Staten in Hollant ingehalten und ir schuldener waren verdorfen, verstorben. Aus mitliden hat sie min broder ingenomen, dan dweil es frede war, zogen die eltren mit den andern kindern heim, ire dingen zu stifflen, dorften disse bestetlichen nit mitnemen, vertrauten sie uns. Gingenalle an einen dischs zu zehen person, broder und sin frau, min suster Sibilla und ich, Lisbetgin Horns, die 2 jonfern, Peter Winsberg, Herman Winsberg, Theodorus Lyndius, min knecht, ohn 2 megde in der kuchen; die jonfernsulten ungeferlichdie kost bezalen.
Anno 1577 den 9. majiist ein gewaltich domher, herzoch Ernst von Beiern, bischof zu Frisingen, herlich zu Coln komen mit vil jonkern, knecht und perden, in die probstei s. Andree loceirt. Und als einer van Manderscheitim dom abdanktecapitular zu sin, ist disser herzoch capitular worden, zu capittel und choir gangen, hat sich auch folgens zum preister laissen weihen und sin eirste miss s. Gereon gedain, ginge in der crutzwechen in der station mit umb. Er solt gutt jesuitischs sin, war auch etliche jar zu[735'] Rom bei pabstlicher heiligkeit gewesen und uff das mal, do herzoch Carl Fridrich van Gulch, Cleff, Berge zu Rom starf. Nuhe erzbischof Salentinvan Isenberg vorhabens, das stiftColn und churfurstendomb zu resignern, abzudanken und ein dochter von Arburchzu truwen, derhalb ginge eiz stark das gerucht, disser von Beiern sult churfurst werden. Dan es waren dasmail zwein legaten von Rom in Coln: Jaspar Gropper solliciterten vor Beiern zu Munster, da irten sich das capittel in der chur, das herzoch Wilhem Johans von Gulch, Cleff, Berg, der renuncieirt hat, widder annam bischof zu Munster zu pliben; der ander legat De Portia, ein Italianer, solliciteirde heftich vor den von Beiern am domcapittel, hilt vil gemeinschaft mit den Jesuiten, aber etliche domherrn, wie man sacht, sulten mit sulchem groissenfursten von gesclecht und anhank nit so wol zufriden sin, besorgten sich villicht einer reformation oder etwas anders. Wie es faren wirt, mach die zeit erleren.
Anno 1577 den 17. maji starb Lisbeth Horns gnant Staders (das sie dar geborn) peste, war mins broders frauen broders naturliche dochter, an ein assenmechr uff der Bach bestat, und s. Jacob in den gank begraben. Uns klein megtgin Tringen was auch bei sie getain zu dienen und kremerei zu leren, wart auch krank, starb und leis es min broder in die kirch s. Jacob in Bulsgins grab lagen. Umb diss zit starbs noch fast uff der Bach, in der stat, zum Beren uff der Hoeporzn, 6 personen fremde uis der stat begraben.
Anno 1577 den 16. maii uff himmelfartzs tag mit m. Christgin van Siberg zimmerman uff der Hoeportzen gehandelt, das (er) Gotschalk Weinsberg annemen und das zimmermampt leren solt, des er zusagt umb Johannis, mir meinten nativitatis, er meint decollationis, war ein misverstant. Diss quam also zu min suster Catharin, leiss sich hoeren, ir eidomb kunt wol von andern knechten gelt haben, ob man Gotschalk auch gelt wolt geben. Daruff bedachten mir uns, sagten, dieweil er nit latin kunte, wurde er von einem schriber nit geratn, sie sulten etwas gedolt haben, mir wulten umbsehen, das er ein ampt leren sult. Mir meinten, er het mit schriben die kost kunnen verdienen, aber uns duchte, swager Alsteden hat im nit vol wirk zu geben, schickte in vil botschaften und uis der stat, das er im sin kost saur machte. Ich hat auch m. Wilhm Brocher ½ richtzdall. geben, das er in grammaticam und latin leren sult, wie Alstede vurgeschlagen zu zeiten, ein off drei stunden im tage; aber das ginge nit vor sich, kunt es nit wartn.
Anno 1577 den 21. maii finge es mit grossem regnen an. Regnet uff min bet daß ich va
n miner sclaifkamern moist uff dem sale zu Cronenberch etliche nachten sclaiffen.
[736] anno 1577 den 24. maii hat min broder am Krane
n noch 5 stuck elsaser wein daß foder vur 60
dall. gegolten, dan es war boiß witter und leif spait inß jar mit dem blohen war nirge
n gewach.
Anno 1577 den 27. maii uff montag zu pingsten bloit gelaissen, ich die leber ader am rechten armen, die jongen Herma
n und Gotschalck minß broderß kinder jeder im lincken armen an der
in der median. Min broder suster und ander mehe auch ader gelaissen. Gotschalck der jongk wart zweimal gesclage
n derhalb etwaß swimeltich.
Anno 1577 den 30. mai starb Wilhem von Swelme, ein achter s. Jacob, in armoit bei siner dochter an der Wurpelportzn, war sins hantwirks ein buddenbender vur den Carmeliten gewest, folgens des raitz zu Coln, wart seir alt und arm. Disser hat dem kirpsel zu siner halfscheit deß haus uff dem Weitmart verholfen (wie oben) daß es der kirspels schoelen wart, das hat ich bei im zu wegen pracht. Licht s. Pauls begraben.
Anno 1577 den 1. junii bin ich bei Wilhm Heithusen scholtissen zu Uda und Marien siner hausfrawe
n im spegler haif uff s. Maruirenstrassen gewest, da ich in uisiteirt hab in siner kranckheit da er daß wasser loede und im den wein geschenckt, kuntschaft mit im gemacht, im min sach verzalt, und breif geben zu uberschicken an die vormu
nder deß jonge
n Duckers zu Uda, dan disse breif hat der l. Horstgin vor palmtag vo
n mir untf. zu uberschicken, waß kranck worden und die breif nit uberschickt die ich eitz nach sinem doede van der widwen bekomen hatt. Dar in ich mich beclagt wie der jonge Frantz Haitzfeldt in anuario bei mir gewesen mich inwendich 14 tage
n zu verrichte
n vertroist, were dem biß noch nit nachkomen. Mit beger sie wolte
n kosten und den proceß verhutten sich und mir zu guttem, und breif und siglen nachkomen. Und hat mir der scholtiß dissen breif bestalt, er stunde mich aber ubel an, war kurtborstich und die bein waren in seir dick. Docktor Birckma
n wult im daß wasser abtriben.
Anno 1577 den 9. jun. uff s. Jacob gotztragt bei meister Wilhem Euskirchen hamecher neben dem Mullestein uff der Bach, einen kirspel-achten, uff sinem krenzgin den nachmittag mitsamt den kirchmeistern und achten gewest. Er begert den pastor dahin zu beroifen, das im dasmal ex gratia vergunt wart, dweil es kirmistag war, sunst wult man den pastor ordinarie bei dern geselschaft nit haben uis vil ursachen. Dem pastoir hat man neulich 6 richzdaler contribueirt und geschenkt und innen unthaben der kirmis wie am verlitten jar, vide ibi.
[736'] Anno 1577 den 12. jun. mit m. Hansen Smidt von Lunschit uff der Breiderstrassen, urwirker, ein verdinknis gemacht, das er das urwirk s. Jacob nach aller noitturft rusten sol, das es recht gae und sclage, dan das rat was versclissen, ginge nachtz 1 off 2 stunden zu gerade, und sol einmal darvur haben 6 gl. curr. und dan jarlichs aller ding im bau zu halten ohn die seile 3 gl., half Christi und half Johannis, inhalt eines uisgesneden zittels davon uffgericht.
Anno 1577 den 14. junii hab ich breif von den vormondern Duckers kinde zu Uda under dato den 12 junii bekomen, da sie mir antwort auf min uberschickte breif schriben, wie sie j. Frantz Haitzfelt geschriben und min bref mit zugeschickt, und hetten dar uff bescheit bekomen inhalt siner beigelachter bref uff den 11 junii dateirt, wult ich nuhe sinem beger nach ein zit lanck mit dem p
roceß s
tollen were ir gefallenß, wa nit sult ich in schribe
n wes sie sich verhalten sulten. Haitzfelt aber hat zu in geschriben, er hab bei pensionen da ligen gehat (daß sint 40
goltgl.) het die den curatorn uberschicken willen der bot het sich die zu untf. besweirt. Sin son wer auch bei dem l. Weinsberch gewest gefragt ob er sie untfange
n wult, dar uff Weinsberch geantwort, iha wol in namen der vormu
nder sunst nit. Mitler zit het er das gelt sinen halfen im lande va
n Geller in iren utersten nothen vorgestreckt, bittendt gedolt zu haben und zu erhalten, wult alles dissen somer clar machen, auch daß heubt gelt oder verschrib
ong. ich kunth nit so fast uff Haitzfel
ts vertroistung stain, sin son het mir zweimal geschriben und auch gefaelet, da mit leif die zit umb und were nitzs dan verzoch, der zu beiden sieten schetlich sin mogt, und begert sie wulten den ernst ankeren und pfende gesinne
n. Uff disse meinongh hab ich auch an die widwe Duckerß geschriben, das sie die sach befordern wult, sunst moist ich hie den proceß continuern, oder inhalt bref und sigel den umbsclag der underpfende dhoin.
Anno 1577 den 19. jun., als min broder Gotschalk lang uffgesatzt in Hollant zur Gauwe sin sachen zu verrichten, ist er dissen tag zu schiff gangen, hat Herman, sines broders sohn, mitgenomen und den Rhein und Wail hinaff uff Dort gefaren, van dan uff Rotterdam, Delft, Hagen und Schevelinge bis uff die wilde sehe oceanum, do zuruck uff Delft und zur Gau zu, da sin lant[737] besigtiget und sin sachen clar gemacht, und da von dan uff Utricht gefaren, da gesehen, wie das scloss und stat beschossn, van dan uff Arnhem zu wagen gefaren und fort uff Emerich, Zanten, Berk, Nuis, Dormagen gangen und den 1. jul. widder zu Coln ankomen.
Anno 1577 den 21. junii ist Merie unß magt ei
n dochter in der gotzgnaden bei unß in iren deinst komen, dan vorhin den 15. aprilis waß unnß ander magt Merie va
n Lyndt va
n unß zu s.
renilien komen die bei 6 wechen ungef. bei unß gewont hatte. Sunst hat Lisbet vom Ham unß alt magt allein gedeint ein zit lanck, und sich beholfen.
Anno 1577 den 22. jun. haben die deif die trelger unden in der kirchn s. Jacob mit eim boum uisgeweigen, min finster, die ich geben hat, zubrochen, drin gestigen, das h. sacraments hulzen durgin zubrochen, die hulzen dur an der gerkamer uffkregen; aber die iser dur und trelger nit offen gehat, also das nitz besonders gestollen ist. Dan es war die nacht sulch stormwint, das etliche dorper in Sehelant verdrunken sin.
Anno 1577 den 27. junii ist min son Wilhem Roß lic. auch Wymmar Hack und Elisabet Roß eheleuth min swager und dochter mit wein und gebrat zu mir komen, und mit mir zu Weinsbergh frolich gewest.
Anno 1577 den 30. junii hat Marie Spinderß Staljanß frau widder uff die Wierstraß gestalt und restitueirt waß sie vo
n ingedoim dar van dan gefoirt. Dar zu hatzs swager Johan Paul
us bei eim rhaidt bracht daß sie lang zu thorn gesessen. Haben vil same
n gehandelt und uffs lest comp
romitteirt. Ich hab sorgh er wirt nit vil bekomen.
Anno 1577 den 1. jul. oder umb den trint sin bei Antwerpen 3 walfischs gefangen, in deren meuler men uffrichtich stunden; man sacht, es sult ein vorspoit sin und etwas besonders beduden, wan der gefangen wurden; gott weis es.
Anno 1577 den 12. julii sin unß sustern Maria und Catharin zu Dormagen in den Arn gezoge
n, sie vertroden die pachtung in unser aller namen vorbeheltlich in den gewin und unß anderen veir unssen
pacht.
Anno 1577 den 13. jul. hab ich minem broder gesagt, wie min suster Sibilla durch uns suster Marien begern laissen, ich wolt ir 5 daler erfrent am breif zu Andernach und ire 5 daller[737'] erffhar an
Brunsberch Under-Kestern zum eigentumb an mich nemen und ir vur sulche 10 daller erbrent 20 daller leifrent geben, dan sie het nit mehe dan sulches und dan ir seste deil am haus Weinsberch und dem hoff zu Dormagen, und dweil sie ires heilichsgutz und irs mans gutz keinen heller kunt geneissen, so mogte sie mit dem iren allein vom eigentomb jarlichs ire noitturftich kost und kleidong und anders nit haben. Nuhe wult ich dess nit allein gern bestain, wan er, min broder, es mit half wult annemen, so were ich es zufreden; allein feil es mir zu swer, ich hett auch minen last, das ich miner suster Sibilln und den jongen moist vurstrecken. Wan dan uns suster sulche 20 daller leifrent het und noch vam haus Weinsberch 10 daller leifrent hett, davon mogt sie jars die kost haben, und was sie von Dormagen kreiche, die kleidong, sunst moist sie iren perlen gurtel und ander kleinoter verzeihen und 10 daller leifrent darvon machen, das ich ir widderraten hett, uff das sie mit zu den ehren mogt komen; wess er daruff gesinnet, mogt er mir sagen. Daruff sagt er, wie ers nit gern dede, wolt sich bedenken; ich dachte, ob fillicht sin frau dess swarmoit tragen wurde, wult ich sie drumb ansprechen; das mogt er leiden. Do ich ir darvan sagt, finge sie an zu clagen, ir man, min broder, machte sin dingen nit, ob er sterben wurde, steich sie im last; ich sagt, ich wult mit im sprechen, ob er das doin wulte. Das geschach, er zeigt ursach an, warumb das verzogen were, wult es aber doin. Als sie das hort, sagte sie, ir were leib, was er mit der vurs. leibzucht handelte; do sagt er, wan es vur scheffen verwart were und die 10 daller leibzucht doch uff ein lois und frihung mit genomen wurden, so were ers zufreden. Heruff stalt ich ein concept, gab das suster Sibillen; wie sie sich beraten, gefiele ir nit sulchs vur scheffen zu handlen, auch besweirte sie ir teil am haus Weinsberg nit gern. Als ich sulches minem broder ansagte, so wult er alles moissich gain, auch vur die 10 daller erbrent und far vurs. die 20 daller leibzucht nit zur halbscheit geben. Also wult min broder der sachen moissich gain. Diss zeicht ich minen beiden sustern Marien und Sibillen an, die wurden unlustich daruber, moisten sich eins andern bedenken; min suster Sibil het ir anpart zu Dormagen gern hoich verkauft und leifzucht gemacht, darzu reden ir die andern nit, do clagte sie, wie sie des irennit mechtich sult sin, wie erbarmlich. Ich brachtz dahin, das min broder und sin frau auch sich irs testamentz halberbesprachen und ungeferlich verglichten.
[738] Anno 1577 den 14. jul. ist her Emilius AnthoniiSalzbommelensis zum caplain s. Jacob eindrechtich durch den pastor und kirchmeister angenomen und daruff haben sie in mit Unser-lieber-Frauwen missen 4 in der wechen versehn; dan her Paulus Boicholt, alter caplain, hat den 7. jul. ad manus der kirchmeister renuncieirt, war pastor bei Masick uff der Masen worden, haben im ein pasportz mitgeben. Her Emilius hat sin juramentum getain, das im boich stehet.
Anno 1577 den 14. julii uff sontag wart meister Christgin va
n Sibergh zimmerman von einem der swartz salpetermecher uff der Bach wonhaftich do sie beide uff der gaffeln wol beschenckt gewesen in die borst gestochen, daß er daselbst als balde starb. Diß solt Gotschalcks leermeister werden also wart daß verstoret daß mir nach eim andern zimmerman moisten laissen umbhoeren.
Anno 1577 den 15. julii disse verlitten nacht hab ich mich von im selbst ubergeben scheir allen vißgegossen waß ich im magen gehat. Hab nit dan portionaliter gessen und gedroncken, es war geswindt heiß gewest und seir hart gedonnert ob es daher komen. Vorhin den 6. julii hat ich etwaß biß an Beienthorn gewandert, und waß etliche tag heiß im halß daß ich ubel reden mogt, ob mir nach dem switzen etwaß in die wintror gefallen van flussen.
Anno 1577 den 22. jul. sin zwein comtur in Coln begraben, den vormittag der comtur zu s. Johan-Cordulen, den nachmittag der comtur zu s. Catharin im Dutzenhaus; dissen lantcomtur hab ich sehen zu grab tragen. Her Anholt senior, canonicus in Capitolio, wart auch begraben.
Anno 1577 den 23. jul. off umb den trintist Don Johan de Austria, gubernator der Nederlande, von Brussel uff Namur gewichen, das und ander festen des ortz ingenomen und sich bei dem bischof von Lutgin untschuldiget; nachdem im allerlei in Brabant ungutlichs widderfarn und sichdes inzehens besorget, hab er sich an das ort verfoeget, damit er ab und an komen mogt. Man sagt, es were ein postbode in Frankrich abgelacht, dabei het man von im geschriben breif an den konink van Hispanien fonden, seir scharf gestalt; die zeitung inkomen sult sin und sich beforcht. Auch ist umb diss zit des koninks swester van Frankrich zu Lutgen mit 600 pferden ankomen; disse war des koninks van Navarren brut gewesen, do der groisse mort zu Paris geschach; sult des uissatz verdacht sin und derhalb umb gutte wasserdaher komen, wie gesagt; got weis.
[738'] Anno 1577 den 27. julii den knoden zu Arsberch getheilt, da hab ich als amptma
n in mine
m knoden 4
gl., 15
alb. gehat. Her Hilbrandt Suderma
n burgermeister jonger dan ich wart schrinmeister.
Anno 1577 den 30. julii alß ich vorhabens einß uff Lantzelroder hof zu zehen drumb ich am rechte
n hinge und alle gelegenheit zu erfarrn, dan ich an 24 jaren nit druf gewest war. Bin ich dissen tagh mit Gotschalck minß broder Christians son vißgangen biß zu Dormagen va
n dan biß zu Ma
xgeschein da zu beseiten auß uff Norich langs Erbrat und Holtzem gangen biß zu Greifradt da bei dem vaigt ubernach plibe
n hat den rechten foiß wunt gangen. Meint der hof gehoirte under Greifrat zu gedinge, aber wart vom vaigt bericht das er under daß kirspel und zu Kirchen gehoirte sunst gehort er under daß gericht zur Dick und nit under Erbrat daß stifs were, da er vaigt und einer goltsmidt genant eitz amptma
n were, also daß ich da nit fil rhaidts noch hilfs kunth haben.
Den 31 julii uff s. peter vinckels abendt bin ich frohe uffgestanden uff Lantzelroderhof gegangen, der ein halffirdel meilen wegs van Greifrat war gelegen. Alß die sonne nevlich uffgangen dar komen. Der halfen genant Joha
n Quirinß von Cassel gegen Dusseldorf her war im felde noch ein jonck ma
n va
n 35 jarn ungef.. Die frau heischs Drutgin auch nit 30 jar alt war noch nit uffgestanden. Wie ir angesagt ich begert mit ir zu sprechen also quam sie her vor. Ich grutzet sei, sagt ich het mit ir in allem gutten zu sprechen und mit irem man und ire kuntschaft zu machen, schenckte ir ein halb pont lade mit tritzseien. Sie leiß iren man in holen alß er qua
m verzalt ich innen waß geregtigkeit ich zu
m hof het, wie ich durch erkentniß deß rechten in die posseß zu
m veirtentheil gesetzst daß ander veirthentheil sult sequesteirt werden, da von het min widdertheil vur 7 jarn appelleirt und ich kunth nit zu
m ende gerathen, wan sie mir nuhe die alte pacht vom veirtentheil inhalt deß urthels liebern wulten, so wulte ich in forthel doin, und were deß begerende. sie satzten mir eier botter keiß dar und ich leiß zu Greifrat wein holen. Und hilten allerlei gespreich samen. Berichten mich wie sie den hof vor acht jaren ungeferlich zu pacht angenomen hetten
24 jar lanck fillicht ist li
te pendente beschein, moisten mehe geben dan den alten pacht,
sagten nit wie vil, hetten eine
n pachtzittel. Swegersche Geirtgin Ripges het inne
n den hof verpacht zu halber zit uff zusagen, hier bei were swager Gerhardt Ripgin von wegen Agnesn und Gertgi
n [739] Wolffs gewesen, durften mir nit geben es wurde in dan geboden oder den andern nit inhalten es wurde in dan richtlich vebotten. Die frau gab mir in wan ich mit dem boden zu Lutticken gleen daß under ter Dick gehoirt und Reifferscheidtzs were verpieten leiß, so wulte
n sie nitzs von sich geben, dan der hof gehorte und
er den grave
n vo
n Salm rifferschidt und zer Dick so vil daß weltlich recht belan
gdee, sunst ginge mandata und breif viß dem geistlichen rechten va
n Coln und Neuß da hin. Nuhe waß es heisch witter und war ubel zu foiß so verdrauß mich uff Lutt
inken gleen hinder Greiffrat gelegen oder zur Dick zu ghain. Sagt ich wolt mich zu Neuß berathen und er darnach inß wirck stellen. Ich sagt auch sie hette
n zu erwarten wan ich zur Dick clagte daß sie bei hangendem rechten, sich ohn consent der oberkeit und miner uff den hof begeben. Dar umb mogten sie gebrucht und gestraft werden. Druf sagten sie, innen were gelaift schadloiß zu halten. Ich sagt gibt mir minen pacht ich wil uch auch sulchs globen und versichern. Deß wolten sie sich bedencken und berathen und wult mich der halfen zu Coln selbst ansprechen. Wieterß berichten sie mich wie er
den hof mit vorfrawen auch Drutgi
n genant angenomen het, da vo
n were noch ein kindt bei leben, bei disser Dtutgin het er in 7 jarn ungef. 3 kinder. Sie hatten kein bewanten zu Nuyß oder Coln off sonderliche bekentniß. Ich gab in auch zu verstain, wan sie von den andern besweirt wurden wult ich sie helfen uff dem hof behalten vur mi
n halfschit wan sie mich erkenten und bezalten. Auch sulten sie sich gutte caution laissen doin, dan die sach wurde jar vur jar wigtiger und mogten sie uff schaden komen, da ichs am rechten erhilt moisten sie mir den pacht auch gut thoin. Mogen diß zu
m theil bedencke
n.
Noch hat mich der halfen bericht wie der hof erflich zu Mynderbroder in Nuyß 14
mald. roggen und 12 malder haver jarligs gulte. item dem capittel zu Dusseldorp 3 faß haiffer mogen 3 halber su
mmer sin. Item noch ein half hoen, und 15
h. current. Item noch moiß der halfen zu sevenzehen jaren einß die kost thoin vor die lehnleuth wan es an in kompt dan es ginge under innen umb. Weiß doch nit off der gantze hof oder etliche stucker landes damit besweirt weren. Darnach hab ich den hof allenthalben besigtigt daß die wonong schuren, stell, backhuß portz in gutten gedegs gestanden, an einer seithen war der moißgarde mit
fruchtpern beumen, hinden war ein groin blech umb graven mit vil eichen unde eschen beumen. Hernach nam
[739'] ich minen abscheidt dan ich kunt nit mehe erhalten noch vißrichten und ginge langs ein groin hultzgin gnant Leimeß kempgin langs Kamberch dar 3 groisser baum im felde stain zur Tolportzen zu Neuß in die stat, ist der rechte wech scheir ein halb meil wegs. So hab ich doch dar gewest und den hof besehen, hab ich nit mehe vißgericht. Zu Neuß hab ich mich mit Paulo Schrymer einem procuratorn besprochen und beraden, ob ich dem halfen den pacht in maissen vurst. sult verpieten. der widderrede es sagt, dweil es am rechten zu Coln hinge, sult ich mir irthumb mache
n. wiewol mir sin rhaidt ubel gefiel hab ich im doch gefolgt, daß ich die sach beß bedencken wult, also ist daß verpot zu ruck pliben. Ich hab doch gedachten Paulu
m dißen tagh zu Neuß in o
mnibus et
singulis causis constitueirt, bei sinem cop
isten der notari
us war, ob ich deß ortz zu dhoin wurde haben. Bin die nacht zu Nuyß im Dulcken uff dem Mart in der herbergen pliben. Den 1 augusti s. peters tag mit dem neusser biß Zonß gefaren zu Dormagen gangen, da zwein tag pliben ligen, und den 3 augusti am schorn tuschen Woringen in den neusser gangen biß zu hauß komen. uff dißmal verzert und uisgeben 7
gl.. So vil van der Lantzelroder reisen.
Anno 1577 den 31. julii ist min pat zu
m Aren uff dem Numart Reinhardt va
n Dutz sonder
ade dar von gezogen, drumb daß er nit zu sinem meister eim goltsmidt wolt ghain und der fatter in da hin dringe
n wolt, wie mir der fatter swager Johan von Dutz daß zu Dormagen clagte. Ich troist in, aber der jong soicht eine
n meister zu Neuß zu Dusseldorf und zu Ratingen da er nemanß bekomen mogte daß er widder zu hauß quam. War im neusser do ich ufffoerre leiß sich von mir nit sehen.
Anno 1577 den 31.
julii und sant peter vinckelß abendt starb m. Tehoderic
us Sutori
us peste der min procurator in aula gegen Henrich Hoen Jacob Voiß, Geirtgin und Agneß Wolffs ire frawe
n, auch in andern mehe sachen gewesen und ich bin im noch schuldich pliben. Also geit in der Lantzelroderhofs sachen der ein vor der ander nach hin wech ehe sie zu ende kompt.
Anno 1577 den 2. aug. ist das unuberwintlich casteil und scloss zu Antwerpen, das der herzoch von Alba vor 9 jarn dar gebaut, in der Staten gewalt komen, wie einer uis Antwerpen den 4. aug. an doctor Krudener geschriben hat, und soll es inhalt der breif zugangen sin, wie folgt.[740] Es ist uff montag den 29. jul. ein roif in Antwerp komen, wie die Deuschen lanzknecht in der stat ligende dieselb plondern und in brant stechen wulten oder von anfank ires zoldes bezalt sin. Und nachdem am 30. jul. heubtman Cornelius van Endean den Fronsbergergeschriben, er sult die stat in der nacht umb 12 uren offenen, wolt er mit sinen 4 fendlin da sin, so weren sie der stat dan wol mechtig. Diss befant sich warhaftich, das ein groisser schreck und jamer in der stat war, vil tusent man, frauen, kinder flawen mit sack und pack in schiffen und zu lande, wie sie best mogten, feilen uber die mauren, das wonder war. Dasmail waren uff dem casteil 4 fendlin Walonen, die hilten es mit den Deuschen, waren alle uff Don Johans de Austria seiden und eines bosen vornemens. Do ist durch geloifte groisser summen pfenningenund underrichtung mittel gefonden, das etliche und meiste hauf Walonen uff der Staten seide feil, und sin uff s. Peter vinkels abent, 31. jul., under sich uff dem casteil uneinich worden und zweiparteiischs, also das 3 fendlin uff der Staten seide waren und ein mit Don Johan. Uff Petri vincula, den 1. aug., hat das ein fendlin, so es mit Don Johan hilt, die wacht und hat die Deusche knecht uff den platz vur das casteil bescheiden, die zu in hilten, inlaissn, wulten gegen die 3 fenlin Staitz und die erwurgen, wie man es darvor hilt. Als aber die 3 fendlin sahen, das die Deutzschen uff dem platz dem casteil naher quamen, so sclogen die 3 fendlin das eins mit gwalt aus, wer nit kont laufen, bleib uff dem platz, namen den verreder Monsur Torlongefangen und das casteil zu iren henden und mit zu behoif der stat und Staten. Do was Hans Moffmaff (so nanten sie die hoich-Deutzschenubel zufriden, leifen wie dolle menschen durch die stat, beschanzten sich dan hie dan dar, erwarten mehe hilf. Die burger botten in veirzich tausent guldenund etlich lacken, die woltensie nit, sonder wulten uffbezalt sin, das nit moglich war uffzubrengen, oder die stat in brant zu stechen. Als diss handlung so stunde, leif die gemeinde zu burgermeistermit dreuworten, in erleubt wurde, das harnersch zu gegenwer anzuzehen. Als in das erlaubt, under dessen quamen des princen van Uranien schiff zu der stat. Als das die Deuschensahen, meinten sie, das sie verraten weren, leifenzur stat aus. Die burger in nach ein halb meil, sclogen etliche, behilten ir 40 tusent gulden und besatzten ir stat selbst, wachten mit flegendem fendlin und griffen ein herz; die uisgeflawenquamen widder mit tusenten und verglichten sich mit dennen im casteil. Also ist diss handlung wonderlich anzusehen, das die burger uis der noit quamen. Got helf fort.
[740'] Anno 1577 den 4. augusti umb diß zit da mit ich wenich vergeß waß im hauß Weinsberch gescheit ist, moiß ich miner motter hondtlin, Quando genant gedencken daß ist verloren warden. War brun mit 4 weissen foissen, maul, und kelen, war 10 jar alt, van der zit daß der prinz uber die Maß zouch, wie man sin gelechs damit hat, war seir wacker und lustich, min motter hatzs seir leif der hilt man es zu ehren. Mir wisten nit wa es pliben war. Man sagt die dhom honde hette
n es dhoit gebissen, het in der Dranckgassen doit gelegen, dan den wech frohe und spade plac
h es duck mit Peter zu Mariengraden zu gain auch zu her Ordenbach und siner magt unser alter maget Ennen.
Anno 1577 den 8. augusti haben mir m. Daem va
n Ne
dessem zimmerman in der Butgassen und sin hausfrau zu gast und haben Gotschalck va
n Weinsb
erg unsers broder Christgins son, veir jar, bei in verdingt daß ampt zu leren, und sol einer dem andern nitz zu geben. Uff dinstach den 13. augusti ist er eirst zu
m meister inß wirck gangen, im sin schoißfel und anders bestalt. Uff sontag den 18 augusti ist er mit sinem namen Gotschalck von Weinsberch uff der Steinmetzergaffel ingeschribe
n worden, und im vorgelesen wie gebruchlich. Mi
n broder und ich sin burgh worden. Ich hab 2 rad
er gl. gaffel geldtzs und vur 1
fi. weinß ei
n gl. verlacht dem gaffelknecht 6
alb.. Godt geb im sinen segen und gluck daß er daß ampt viß leren moge und sin brot verdienen mit ehren.
Anno 1577 den 14. augusti ist min neif uff der Hoeportzn zu
m Lewen Gotschalck Ordenbach hin uff nach Wormß verreist, daselbst eim herrn sex jar zu dienen. Ich hab im eine
n halbe
n richtz
dall. zur letzen geschenckt. Disser her mach mit winen handlen auch eine
n off
nen gaddum haben. Gotschalck hat daß reimsnider ampt bei swager Johan Paul
us geleirt etliche mal mit im zu Franckfort gewest, aber nit fil nutz dar von pracht.
Anno 1577 den 15. aug. ist Wimmar, das kint mines eidoms und dochter Wimmer Hack und Elisabet Ross, geborn. Ich gink in ir haus, erbout mich dissmal wie auch zuvor, das kint uff dertauf zu heben, meint nit anders; so sclogen sie das nit ab, doch leissen sie es im haus den 21. aug. deufen und namen ander gefattern; leissen sich untschuldigen, min ander steifkinder quemen dar, besorgten sich vor zanken beim wein.
Anno 1577 den 15. augusti starb unß swager her Jacob Bynge canonic
us Andre
æ. It
em Ercklenß der borggref uff der Erenportzn. It
em 13 augusti unß nachpar Wynant schroder. It
em deß l. Omphalii hausfraw. It
em Volckquinß frau in der Mulgassn. It
em den 14. aug. Feigin Jurgen Volckquinß des scheffen und Drutgin Roß miner docht
er kindt
.
[741] anno 1577 den 17. augusti hat min brod
er Gotschalck uffgesteche
n vur 6
alb. die quart verzapt in solcher sorglicher zit. Und war vil gedrencks und geholtz im hauß Weinsberch.
Anno 1577 den 25. augusti uff sontag zu morge
n starf Conradt Heresbach der jong ein schoeler sant Joriß eliger son mines neven Conradth Hersbachs und Gretgin
woiste, im hauß zu
m Hollender uff der Hoheportzn. Item denselben 25 augusti starb Sibilla Hersbachs bemelter elude elige elste dochter und deß jongen suster im selben hauß beide an der pest. Und worden zu sant Jacob in miner vorelter grab wie ich in vergunth hat mit zwen orden begraben. Den grabstein hab ich vormail allein bezalt und zu gedechtniß dar uff gebracht,
mines broder Christians lade wart uffgetain, sin bart war im uber die borst gewassen, und war sin gebeins in ein letgin vergadert. Daß vurst. metgin Sibilla war zu s. Severin inß segelers hauß kranck worden und vom gesinde plotzlich zu
m Hollend
er geschickt damit die eltern erschreckt, und das hauß angestechen. It
em 26 augusti begraben.
Anno 1577 den 25. aug., wie die regnong der fabrick und armen im sprechhaus s. Jacob beschein und die kost uff der schoelen gehalten worden, sin etliche kirchmeister und achten widder uff die schoel gangen, da den neuwen dischs, mit irer aller wapen und mirker van dar geschenkt, mit raitzwein und anderem seir gutten wein begossn und bedrunken. Disser dischs hat wol 12 daller gekost; ich hab 1 daller darzu geben, die ander kirchmeister und min broder auch mallich 1 daller, etliche ½ d., und war disser dischs so grois gemacht, das die kirchmeister, achten mit dem pastor, caplan, scholmister und offerman, 16 personen, dran sitzen kunnen.Dieweil ich vom kirspel und scholen und deß so vil inß gedenckboich geschriben wirt geschicht drumb, dweil daß hauß Weinsberch im kirspel licht, die schoil nach gelegen, uis dissem hauß regeirt und verwantschaft dar mit haben, die inwoner da zu kirchen gehoren und ir sacramenten untf., begrebniß haben.
[741'] Anno 1577 den 26. augusti sin die 3 kaufzittel und breif (dar unß suster Sibilla, mir Herman und miner suster Marien ire 5
dall. erfrenth am rentbreif zu Andernach, und ire 5
dall. erffaren am hauß Brunßberch Underkestern zum eigenthumb, und mir beide ire dar gegen 20
dall. leifrenth uff termin remigii verkauft) alle drei jeder van unß drien mit einer hant underschriben und jedem einer zugestalt worde
n den ich und min suster Sibilla hat ist von ir mit eigner handt
geschriben und undersch. den min suster Maria hat den hab ich ges.. Diß kaufbreif sin dissen tag underschriben sin aben uff den 3. septemb. datirt, ist doch zu foren beschein, dieweil min broder mit mir nit in woltstain, es worden dan die scheffen siglen, und min suster Marie ohn der scheffen besiglung instain wolte und sich deß erpotte, hab ich es miner suster Sibillen fruntlich gesinnen nit durfen absclain. So hat sie nuhe jarlich 200
dall. lifre
nt und dan an Weinsberch und Dormage
n ir theil, und ir heilichsgut am Schricht.
Anno 1577 den 26. augusti ist vißkomen daß Herman va
n Weinsberch minß broderß son sich an der lurzer seiden am heimlichn orde wehe gethain, und ein bruch
sin. Wie ich in drumb fragte, sagt es hetzs bin 8 tagen gefeilt, und schampte sich, daß es vißkomen ware. Man kont nit von im vernemen wie erß bekome
n off er uff beu oder sunst geklo
mme
n oder gefallen were.
Diss dede mir leide, gedachte und besorgte, es mogt im am bestetnis und zillen hinderen, das ginge der agnation zu nachteil, zu keiner vermehrong; das er auch sin lebtach ein mertler moist sin und fillicht sich zum geistlichen stande deste balder geben. Doch vertruwe ich got wie Abraham, der sin son Isaac wolt offeren und dannest glaubt und hoffte; got kan diss oder ein bessert foegen. Ich bin aber auch in miner jugent an der rechten seiten gebrechn ich noch min eltern wusten nit wie es geschen war, wart nit geheilt noch gesch
neden, darumb hab ichs min lebtach an mine
m leibe moissen tragen, h
oette es sonderlich daß es nit vißginge.
Anno 1577 den 28. augusti mogen min swager Johan va
n Dutz und min suster Catharin elude ir hauß zu
m Aren uff dem Numart dem wirde im Spaden daselbst jarlich umb 50 richtzdaller vermeit 12 jar lanck zu halber zit einer dem andern uffzusagen. Und hatten sie her gegen uff dem Hontzruck bei sant Marien afflaiß ein hauß vur 30 sclechter daller gemedet. Umb den Numart waren eitz fil zepper daß sie kein narung da hatte
n auch waren die nachparn gut zer gesellen
[742] da mit sie sich nit behelfen kunden, derhalb in einen widdersin komen, alß daß in die nachparn nit seir gunstich gewesen, darnach alß balde zu beiden seiten viß und in zuzehen. Got gib in gutte narung und frede.
Anno 1577 den 31. augusti ist der anlage der 600
dall. von leefdal abgeloist der kirchn s. Jacob zu gut ir ende gemacht, dan sie haben widderumb jarlichs 30
dall. rent am ort hauß und wingart in der Ulregassen an wall
nhuser. Ich het daß gelt lieber uff den Spaden uff dem Numart angelacht die andern duchten der wingart brent nit ab. Das ist war wan kostlich were.
Anno 1577 den 1. septemb. hab ich eingut groiß fiddern bedt viß minem somerhauß in der Achterstraiß holen laissen und dasselb bedde und ein alt kist, ein kaubanck und kortzbencklin zu Dormagen geleint und den leng
e an dem orde gebessert vur die frunde.
Anno 1577 den 3. septemb. uff Jaspar Westenbergs bruloft in der Rheingassn gewest er war min swager und gutter frundt. Ich hab den frunden gedanckt, der brutgam war ei
n jonck gesell uber 4
0 jaren die brut Joha
n va
n Lyntz zu
m Rosenboum
aßdochter ein jonge jonfer uber 30 jar alt. Da bin ich eirst in geselschaft scheffen Jurgen Volckquinß minß eidombs und Henrich Roßn minß steifsonß komen von unserm irthumb herzu.
Anno 1577 den 7. septemb. bin ich wegen minß neiffen Herman von Weinsberchs bruch mit meister Gerhardt Severins bei Wolckenberg artzten geworden umb 6
gl. cur. 1 raitz zeichn das er Herma
n das gebrech heilen sult im die halbschit an geben. Und uff den 8.
septemb. hat sich Herma
n zu bedde gelacht und 14 tag pliben ligen, und den dranck gebrucht und sich gesmirt auch das ge
be
ngs umbgethain und gehalten, sult ein under klein bruch an der
seiten sin. Aber Herman zweiffelten im leger dran, meint es sult kein bruch sin, sagt daß
aderlin an dem hutlin wan er lege were es nit dicker dan ein strohalm, wan er uffwere und ginge worde es dicker wie ein klein fingerlin doch helt erß im gebendtz zu
m vorrhade. Got schick es zu
m besten.
Anno 1577 uff saterstag den 7. septemb. ist min fetter Conradt Hersbach zu
m Hollender uff der Hoeportzen umb 8 uren vormittage an der pest gestorben alß er am dritten
[742'] tag zu vor eirst kranck gewesen. Item uff denselben 7.
septemb. zu nachmittage ist sin dochter Mechtelt auch dar an gestorben. Item die folgende nacht ist sin dochterlin Drutgin auch gestorben. Den 8.
septemb. uff tag nativitatis mari
æ sin sei alle drei zu glich mit den 4 orden, und preister, und fasbender ampt zu grab getragen die 2 dochter vor und er nach mitten in sant Jacobs kirch da unser vorelter hergin und freuginß gebeinß liegen begraben.
Anno 1577 den 9. septemb. leiß mich min sweger Margret oder Greitgin Woist minß neiffen Conradtz Hersbach selige husfrau bitten ich sult ir doch ei
n kamer bei mir lenen dan ir were so bange daß sie nit im hauß zu
m Hollender kunth duren. Ich antwort dweil mir fast jonck folck im hauß hette durft ich den ne
it doin, wult ir min wingartzhauß in der Achterstraissen wol lenen. Deß war sie frohe, ginge denselben tag dahin und war deß zu friiden. Uff den veirten tag darnach wart sie auch an der pest kranck und starb im wingart den 16. septemb. und wart den 17.
septemb. auch bei iren ma
n Conradt zu s. Jacob begraben. Daß grab waß vol daß man die vorige kinder zu
m theil in Paulus va
n Sichens grab dar nebe
n moist raumen. Also starb daß hauß zu
m Hollender daßmal viß uff daß aller jongste dochterlin pleib leben wart inß conuent Mommersloch zu erzehen gethain. Die magt Jutta wart auch kranck genaß doch balde. Req
uiescant in pace.
Anno 1577 den 12. septemb. zouch min suster Maria mit iren kindern herrn Christian und doctor Tilma
n Feigin Peter Tringin zu Dormagen da sie eitz f
ollen leger hatten,
flouwen und wolten mit
dreschen.
Dan es starb eiz zimlich seir in Coln, als den 8. sept. Johan Koninks frau Boven Marporzn, Gerhart Peils frau van Neus zu Dedenhoven, item 17. sept. Arnt Brun meler, noch Tilman Brun der glasworter, item 27. der jong Krufft, Otto van Geller, m. EvertLeonis van Coisfelt; item zu Dormagen starbauch den 29. sept. her[743] Gotschalk der pastor daselbst, balde darnach sin nachfolger und vil leut daselbst und allenthalben im lande, auch Zons und darumb her; item den 13. sept. Arnt Maes frau und sin dochter, item den 19. Herman Widdichs frau zur Scheren; Thonis frau, uns halfmans zu Dormagen, starb 19. sept.; item den 29. sept. Derich Holzwilr uff dem Eigelstein und vil gemeins lude und kinder dissen manat. Diss sterbde bin ich nit gewichen und nemans aus Weinsberch, dan min suster Sibilla zauch den 20. sept. auch zu Dormagen, bleib da 12 tage ligen. Man wolt sagen, dissen manat weir ein tag gewest, darin 100 menschn gestorben weren, das ich doch nit gleub. Diss sterbden worden kein offen kaulen uff den kirchhaifen gehalten wie in ander sterbden, dess worden aber etliche vil Geussen ins felt begraben, das nuhe seir ingerissen war.
Anno 1577 den 13. sept. uff fritag ist erzbischof und churfurst zu Coln Salentinus graff zu Isenberch mit 400 perden, trabanten, trompetten, kesseltrommen van Broil in Coln furstlich komen reiten und hat im domcapittel das churfurstentum uffgesagt und renuncieirt und den abent mit torschn im duister uis Coln geritten. Alle ketten worden in Coln gesclossen ohn die herstras allein und die burger waren stark im harners. Uff den dritten tag dankter sinem hoffgesinde ab und zouch von Broil in sin graffschaft, dan er war ein einiger des stams; und nit lang darnach worden scloss und stet von dem domcapittel ingenomen und alles inventariseirt.
Anno 1577 den 15.
septemb. meister Daem vo
n Netteshem zimmerma
n und sin husfrau
minß neiffen Gotschalcks meister und frau dar bei er sin zi
mmerampt geleirt bei unß den abendt zu gast gehat.
Anno 1577 den 17. tag sept. hab ich miner steifdochter Algin Ross in der Schildergassen ein kint und sohn zu s. Peter mit Henrich Ross, minem steifson, und Agnesn Hasselborn zur taufen gehaben und ist das kint Henrich genent, war ungeferlich den 4. sept. geborn; und ich hab ein teschgin geben van 13 alb., darin[743'] engellot, ein Wilhelmus-schilt, ein goltgulden, einen ridder, 2 alte Joachims-daler, einen cronenstusser, einen raderalbus, ein raitzeichn, item der hevelschn 6 alb. Ich bleib den mittag bei minen gefatter Hansen und Aletgin zu gast, da fant ich den scheffen Volkquin, Winmer Hack und Feigin Ross, moen Goede, Agnes gegermechersche, und ein prachts dem andern.
Anno 1577 den 20. septemb. alß es in gefarlicher sterbendt zit waß, habe
n min broder Gotschalck und sin hausfrau Elisabet irer beider testament sament terhandt im prediger umbganck vor Alof Bruw
her und Mulhem beiden scheffen und Wilhelmo Walbeck notario und 2 gezagen uffgericht. Da
r in verordnet, das der lestlebendt in allen gereiden und ungereiden guttern sin lebtagh sol ger
ast und geraut pliben sitzen, ohn allein des eirst ablei
bigen kleider, und waß Peter sin son underhenden hat. Und sol darnach zu beiden seiden daß ergut half fallen daß gereide sol dem lestlebendt allein pliben ohn 500 daller. Sturbe min broder eirst sol er macht haben auch bei leben siner hausfrawe
n in sim testament sin kleider, item die 500
dall. item sin patrimonial gutter und die halfscheit aller ander erbgutter fharen und rent zu wenden und kern wa hin im geleibte, so vill den eigenthumb belangt. Sulche macht sult auch Elisabeth sin hausfrau haben wie eitz gesagt, da sie aber keine besond
er testamenta machen und erben setzen worden, es were under jedes eigen hant oder was formen es wulle. So hat der eirst ableibiger den lestlebenden zum erben ingesatzst sunst
nit. Broder hat auch Lenhart Maissen hauß sinen erben mit 100 daler allein an sich zu prengen vorbehalten. Das ist ungeferlich der principal effect deß testamentz.
Anno 1577 den 22. septemb. hab ich mine
m broder einen heilich vorgesclagen tuschen sine
m son Peter und miner pflegdochtern Marien Luchelgins von Reimbach, gab im und siner hausfrawen sulchs zu bedencken.
[744] anno 1577 den 27. tag septemb. hat mi
n broder Gotschalck ungeferlich 7 fod
er weinß zu Weinsberch ingedain die sinem und minem fettern seligen Conradt Hersbachs gewesen. Dan Conradt hat fast wein im Hollender und im Grein uff der Hoeportzn liigen. Alß er dhoit war triben etliche gutte frunde und leude druf wolten sie gelten alß min broder daß erinnert wart ginck er hin zu
m obersigler her Lutger Hersbach scholastern Severini, begert, da man die wein doch frembden verkauffen wulte so sult man im mit ein dheil gunnen. Also wart mine
m broder daß seste dheil und part vergunt umb einen zi
mlichen kauff. Disse 7 foder ungef. verkauft min broder kurtz darnach im uffsclage der wein und gewan wol 100 guld
in cronen daran.
Anno 1577 den 1. octob. unß eppel in der Achterstrassen abgedain ungeferlich 1,5 malder bekomen
nit uber 300 boumnuss, vorhin 300 birren; es was ein zimlich spait jar gewest und des sterbens willen wart auch nit seir geeilt. Jetz war min broder Gotschalck mit sin fasbender nach Stommel uff den froenhof zu bruloft gezogen sich zu verlustern
.
Anno 1577 1. oct. wart Gotschalk Polhem, min neif, und jong m. Gabriel goltsmitz in sinem haus uff dem Steinwech krank an der pest und wart foreirt uff den Perlegraben, da er dollet und seir nach gestorben war, doch hat im got geholfen; hat aber groisse noit an den bladern und bulen gelitten und ist uff swere kosten, 4 daler vor das haus, 4 daller dem barbir, on anders, da gewesen.
Anno 1577 den 2. octob. ist min swager Jacob Kling von Valenter uff dem Eigelstein in sim newen gegolten und repareirten hauß peste gestorben, do er nit uber drei tag kranck gewesen war, ehe dan er die gegolten wein im Hollender und Grein nawe zu hauß bekomen. Sin hausfrau Tringin Jabachs war min nicht ein enckel viß dem Hollender.
[744'] Anno 1577 den 3. oct. starf Johan Kriptzen frau zum Swanen vor s. Paulus; item den 5. oct. der Lederreider, min hausgesess uff der Bach; item den 6. oct. Wimmar van Wesel, zinsmeister Boven-Muren, und sin hausfrau, worden zuglich begraben; item den 12. oct. Werner van Polhem gwantmechr, raitzher; item miner suster Catharinen kostgenger uff dem Huntzrucken den 14. oct.; item den 15. oct. m. Albert bartscherer, uns nachpar neben Weinsberch; item den 16. oct. m. Lucas Roitlant, schroder-bannerher; item den 19. oct. Peter van Lennep ter Lain zum Christoffel uff dem Heumart, ein rich raitzman, aber nit peste, hat neulich die maur umb sinen wingart in der Drankgassen bei s. Severin hinder Hardenraitz wingart gebaut; item 21. oct. swager Walraffen Schallen frau zu Pollem und ire kinder; item 22. oct. min werdige frau zu s. Marien, ein van der Loe, starf hastich; item 22. oct. Gerhartgin der bot van der rentkamer und fil kinder, gesindes und andere leut, mir unkundich, sturben dissen monat.
Anno 1577 den 7. octob. bin ich uff Anthonii Weienhoiffens banneressen zur Blomen uff dem Altenmart gewest.
Anno 1577 den 9. octob. meister Jaspar va
n herf leiendecker in
m. Wolters stat dweil er die stat meister worden, angenomen und sin ____ habe
n mir 4 tag uff Cronenberch
und den ______d. heussergin auch uff dem Thorn gedeckt, min broder hat j
m auch
zu vor angenomen und uff Weinsberch decken laissen. Die ander huser hab ich noch nit decken laissen umb allerlei bedencken solch darin gehat.
Anno 1577 den 9. octob. 4 geissen gehat vor 27
gl. currentz.
Anno 1577 den 10. octob. truben in der Achterstrassen gelesen nit uber 1 aim 2 firdel trub bekomen, und binß leider allein nit der wenich kregen hat, dan es war ein seir groiß mißwaß diß jar und dar zu seir sclecht wein,
jetz galt der neu roit die quart 5 alb., 5½ alb., firn wein 7 alb. durchaus, doch hat Wickrat uff dem Heumart umb 7 alb. 4 h. uffgestechen und ist der stock reif worden, wie man sagt.
Anno 1577 den 12. octob. ist min sust
er Marie van Dormagen widder komen und hat uns unssen pacht vur broder, suster Sibil, die jonge und mich
16
mald. roggen zu Weinsberch
[745] geliebert, va
n dissem jar, dar va
n sullen mir ir veir halber
mald. gut doin vor den bau uff der Bach, inhalt des vertrags.
Anno 1577 den 15. octob. hat min broder und sin husfrau beide den morgen umb 3 uren hart vur ir kamer dhur huiren kloppen daß sie dar vo
n untwacht sin, scleiffen boven der groisser stobe
n. diß bekommerten sie seir, und den tag starb ir neigst nachpar m. Albert Barbirer.
Anno 1577 den 17. octob. uff donnerstach eine
n aissen gehat vor 40 daller.
Anno 1577 den 21. octob. uf s. ursul
n tag die regnong unser gemeiner haushaltunbg gethain alß van remigii a
nno 76 biß remigii a
nno 77. Item was durch das gansse jar inß groß und klein am mart und sunst teglich vißgeben ist, wan da von abgekurzst ein duppen altz
fetze vur 1
gl. 21
alb.. It
em 4
gl. 5
alb. 3
h. vor aiß. Also befindt sich ohn daß br
oit,
Su
mma
667
gl. 18
alb..
Item an broit gessen biß remigii dis jar 8 mald., 3 s.u, mald. broitz das mald. 6 gl., 18 alb., facit zu gelde 59 gl., 1 alb., 6 h.. Item an roggelgins broit 87 gl., 3 alb., 4 h.
Summa an broit 146 gl. 4 alb. 10 h..
Su
mma aller außgaben
813
gl. 22
alb. 10
h..
Hie van kompt gemeiner haußhaltung zu gut waß broders besonder leuth alß fasbender, winroiffer armen, vißwendige und ander antrift vor jeder maltzit 3 alb. gerechent,
Facit
32
gl. 15
alb..
Item die ein megt Tringin, Merg, und Merg die unser magt geholfen diß jar 10 dall.
Facit
21
gl. 16
alb..
Su
mma disser zwie su
mme
54
gl. 7
alb..
Item noch sin zwa jonfern von Delft Hadwich und Marie bei unß in der kost 19 wechn gewest biß remigii
Facit
63
gl. 14
alb..
Summa alleß abzugs
117
gl. 21
alb. 4
h..
Also defalcatis defalcandis uberpliben
Su
mma
696
gl., 1
alb., 6
h..
Diß in zwei dheil gedeilt macht jedem theil
Su
mma
348
gl. 5
alb. 3
h..
Facit zu dallern
163
dall. 37
alb. 3
h..
Also beleuft sich diß vur unß veir mich Herman min suster Sybilla, min neif Herman, min dener Dierich Lyndins, jedem ungef. 41 dall..
Die magt Lisbet kochmagt halten mir zu beiden siden, mir veir geben ir 5 gl. zu loen,
saltatu
m ultra foliu
m
[745'] nota. Err
avi. Hie sult stain und folgen was im neigsten folio vor an steit, die haushaltung antreffent, ist im umbsclain deß blatz versehen.
Anno 1577 den 24. oct. sol heimlich in Coln gewesen sin erzherzoch Matthias von Oisterich, keiser Rodolphi broder, und mit wenich diener nach Mastricht verreist, da in die Staten von den Nederlanden mit 200 pferden hetten untfangen. Mach nit uber 20 jar alt sin, sol widder des keisers und siner motter, der keiserinnen, willen verreist sin, wie man sagt, auch daher schriben komen sin, man sult in anhalten durch chur- und fursten und stet, das er nit in die Nederlande zoge. Was diss nuhe uff sich wirt haben, mach die zeit erlern, man sagt verscheiden darvan, wie ein jeder sich bedunken leist. Es mach auch der prinz von Uranien zu Antwerpen gewesen sin und stark vergleitet bis zu Bruissel, dan die Staten haben dargegen geiseler gnog vor des princen leib in Hollant moissen stellen. Zu Brussel haben die Staten lang samen rait gehalten. Und wie das gerucht einsmals uisgangen, der prinz were von den Staten gefangen, sin die burger gewapneter hant vor das hoff gelaufen und haben den princen willen sehen, und wie sie hin in gelaissen, innen gesehn, ist der rumoir gestillt. Man sagt eiz auch stark, die Staten hetten den princen van Uranien zum obersten feltherrn in Brabant gemachtund den herzogen von Arschot in Flandern. Don Johan de Austria mach zu Namen liegen und sich fast halten, im sult auch vil folks und geldes aus Italien und Hispanien zukomen. Nuhe ist wol zu besorgen, das hernach etwas folgen wirt, dan wa got keinen gutten font zum friden vergunt, wirt der konink Philippus von Hispanien und sin anhank und gunner es dabei nit laissen, dan es sin kostliche landen, daruff man nit verzeien wirt. Wer[746] wult nuhe ehe gelauft haben, das sulche ubertreffliche wonderliche verenderongen sich dermaissen zugetragen haben, wie dan eirst in Frankrich, eiz in den Nederlanden beschein ist! Das sich die Staten insgemein scheir in so vil provincien sulten verglicht und sich gegen iren konink und herrn uffgelenet haben, sowol etliche geistlichen als die weltlichen, das mois ein straff van got sin oder groisse hoefart, geiz und gwalt, macht, das der konink ist selbst in Hispanien pliben und hat andere laissen gewerden, die gemeint haben, sie wulten es all mit gwalt und nach irem gefallen uisrichten. Und das hat in gefaelet. Jetz machsich Amsterdam auch mit den Staten verglicht haben, Breda mach sich an den princen widder ergeben haben, das im so lang vorunthalten was. Die neue bischofen im Nederlande sin auch versteuret, Lindanus der bischof von Remundeund der bischof von Mittelborch uis Seelanthaben sich in Coln begeben, ligen im Carmeliter-cloister under in beiden, haben einen capellan, einen knecht, einen jongen und behelfen sich neulich, kochen selbst, was sie essen willen, dan ire beneficia und renten werden in vorunthalten. Die Staten und stette in Hollant saissen vorhin allein mit dem princen in der hoichster noit; eiz sin sie am besten und gewisten dran, haben feste stet, ein gewiss lant, das sie inswasser setzen kunnen, haben eiz nit mehe im lande dan dar buissen zu kregen, sie sin kreigs worden und mistroist macht sie getroist. Die von Utricht halten es auch mit dem princen, wie auch Freislant; die von Deventer sin noch mit kreichsfolk besweirt, und ist alles zwers.
Folgt, waß vor dissem capittel stain sult.
[746'] Dan ists vur mine
n broder, sin hausfraw, vor Lisbetgin Hornß, und Peter si veir auch so vil.
Gegen diß vorg. alleß hab ich minem broder vor bezalung gerechent, waß er mir vor rest von den zwen foder roitzwinß minß gewaß schuldich verpliben ist
107
gl. 6
alb..
Item min 5 mald. gersten van Neuß daß malder 5 gl. und 3 mald. weiß, daß mald. 7 gl., 10 alb.
Summa facit
46
gl., 21
alb..
Item min 12 mald. roggen am becker und dan vor suster 3 mald. und die jongen 3 malder jeder mald. vor 6 gl. 18 alb.
Su
mma facit
121
gl. 12
alb..
Item min Hermanß, miner suster Sibillen, und der jongen theil faren uff brunsberch 15 dall. jeden dall. 369 mr.
Su
mma facit
33
gl. 18
alb..
Item suster Sibillen und der jongen hauß zinß van Weinßberch diß zweitheil 10 dall.
Su
mma facit
21
gl. 16
alb..
Su
mma in all facit
331
gl. 1
alb..
Diß abgekurtzst rest brodern noch
Su
mma
17
gl. 4
alb. 3
h..
Nota. Min theil haußzinß 5 dall. bleibt unberechent.
Also haben mir diß jar weit mehe zu thoin und zu gelten dan das forich jar,
Waß mir eitz im vorrhade sin.
Item an gereuchten rintfleisch
33 stuck.
Item 7,5 side specks da die fircken 170 lb. gwigen.
Item 3 schincken. Item 18 a. beirß.
Item 130 lb. bottern. Item 3 fi. hoidtz saltz.
Item 6 lb. stockfischs. Item 1,5 gezal schrllen.
Item vor den winter holtz schantzn kolln.
Nota.
Ich hab auch diß jar besonder leuth gehaben 12 personen jeder mal 3 alb., facit 6 mr. dieweil diß nit zu beduden ist es auch nit gerechent.
Anno 1577 den 26. octob. hab ich mine
n diener Diederich Lynd
ium und mine
n neiffe
n Herma
n Weinsberch nach Swartzem geschickt minen alten halfen umb den alten rest zu manen, wie auch mine
n neuwen halfen carden wilhem zu Klynen vernich wonhaftich daß er sinen rest vo
m verlitten jar und den pacht
[747] diß jarß bezalen sult, habe beiden half fen geschriben, Herman leiß ich mit gain das er deß ortz kundich w
urde, si
n durch Broil zu hauß komen
da eiz die domherrn lagen und hilten capittel, villicht werden sie sich auch der chur halber wol bekommert haben, dan man sagt, das etliche fast umb die chur wurben.
Anno 1577 den 27. octob. sin mir alle viß Weinsberch und Cronenberch uff einer inkleidonck in der Reimersgassen conuent gewest, 0,5 ko.
dall. da geben, Entgin 1 raitzen. Uff sant severinß tag auch uff ein eirste miß 0,5 richtzdaller geschickt.
Anno 1577 den 29. oct., umb diss zit stillet sich das sterben etwas, got hab lob, wiewol etliche es vor kein sterbte achten, dan es haben kein offen koulen uff den kirchofen diss jar gestanden wie in andern sterbten. Die weltliche gerichten haben nit gesclossen gewesen, das salgericht ist wol im hoff van Coln in der Drankgassn gehalten, doch nit dan durch den october suspendeirt gewesen. Die bursen Laurentiana et Jesuitarum sin nit gesclossen gewesen, dan allein Montana, sunst sin vil studenten verreist. Es hat alle jar van der lesten sterbent a. 1564 gestorben, nehe jars uffgehort, dan vil dan wenich, das nach den forigen sterbden nit geschach, und sin dissmal gar keine oder gar wenich hauser ledich gestanden und weren die geflauwen leut nit widder in die Nederlande verreist, die wonheuser sulten ubel zu bekomen gewest sin. So vil diss ortz vom sterben.
Anno 1577 den 1. nov. sullen etliche herrn von den Nederlendischn Staten, als der herzoch von Habree, Arschot, bischof von Ipernund ander herrn, abten und officieir binnen Flandern ingezogen sin, dan sie waren durch gefondene breif suspect worden, wiewol sie den herzoch von Arschot glich zuvor als obersten in Flandern mit 40 fenlin ingeholt hatten.
Anno 1577 den 1. novemb. ist die memoria miner seliger eltern gehalten worden, min sustern alle drei min broder, swager Dutz sin in die vigilia zu Carmeliten erscheinen und am grab gebett, van
[747'] zu Weinsberch gangen, da in der kamer den abendt die malzit gehalten, da min broder die kost und wein gethain und eine
n dall. diß jar vom schandert untf. hatt. Ich hab auch ei
n flesche rhaitzwinß zu
m besten geben.
Anno 1577 den 2. novemb. allerselen tagh bin ich zu Carmeliten den mittagh wie vil jar her gebruchlich gewesen und 1 fleschs rhaitzwinß verzert.
Anno 1577 den 4. nov. ist Herman van Weinsbergmines broder son,
umb diss zit zur bursen gangen, den ich umb sines vermeinten bruchs und sterbt zu haus gehalten. Den 13. nov. ist min neiff Reinhart van Dutz widder zu sinem meister an das goltsmitampt gangen, der sinen sclegen untwichen was. Den 18. nov. ist min neiff Gotschalk van Polhem zu sinem meister Gabriel goltsmit gangen, der 6 wechen an der pest swerlich gelegen hatte und gelitten.
Anno 1577 den 5. tag nov. sin Oitgeri Steinweks kinder scheir alle verstorben, der vil waren; den 8. nov. starb der dicke Gereshem in der Ringassen, und wiewol die audienz im sall widder im hoff van Coln in der Drankgassen gehalten wart, so hort dannest die sterbt noch nit aller dinge uff, dan es noch fast durch die stat starb.
Anno 1577 den 9. novemb. hab ich breif va
n den duckers sonß vormondern zu Uda bekomen, dar
sie mir ir schriftlich antwort va
n Frantz va
n Haitzfelt mit schickten, da er uff andere bezalonge zu thoin vertroiste
n ich hab in antwort geschriben und j. Hartzfeltz breif mit geschickt zu verwarn, aber eirst abcopieren laissen.
Anno 1577 den 11. nov. uff s. Mertins dag am abent umb 6 uren im jongen licht hat man einen cometen-sternen mit langem har oder swanz allereirst in der lucht gesehen im westen, den swanz ufferwarz ins sude-oist gestreckt; war etliche tag vurhin dunkel gewest, ob er do in der lucht gestanden, weis man nit; ist folgens alle abentz gesehen worden im westen undergande umb 9 oder 10 uren und steit noch; was er aber wirken oder beduden wirt, ist gott bekant. An 20 jarenhat man diss ortz keinen gesehen oder groisser dan dissen. Dissen abent sin Merg Luchelgin und Gotschalk, uns neu zimmerknecht, bei uns essen gwest.
[748] Anno 1577 den 12. nov. ist der graff van Swarzenberch mit des princen van Uranien dochter durch Coln in Brabant verreist.
Anno 1577 den 13. novemb. ist min fetter her Christian Ordenbach von Wormß uff Coln ankome
n dan er war zu Wormß in uff l. Frawenkirch dechen und canonicus worden.
Anno 1577 den 14. noumeb. am morgen zu 5 uren ist Feigin van Dutz elige dochter mineß swagers Johans va
n Dutz und sustern Tringin va
n Weinsbergh eluden in irem wonhauß daßmal uff dem Hontzrucken in got verstorben, ein jongeß metgin. Wart den 15.
novemb. mit schonen krentzen zu sant Apostolen in die hal in siner herginß und sustern grab erlich begraben.
Anno 1577 den 15. novemb. haben wir gutter swein gehat die aber 40 daller gegolten, dan unsse haußhaltung eitz starck war, va
n 12 p
ersone
n.
Anno 1577 den 15. novemb. starb Hanß Gall einer van den achten s. Jacob unden uff der Bach neben dem roden Lewen wonhaftich, ein wolhabender man. Hat vur 200 daler leibrent zu s. Jacob gegolten vur sich 9 daller besonder und vur sin hausfreu 9 daller besonder und sin eitz einmal
wenn abgestorben do er die rent veirmal untf. aber umb die 200
dall. waren 10 daller erbfarn uff dem Altenmart angelacht, dieselb plibe
n der kirchen. Hanß Gall wart doch zu s. Brigide
n begraben.
Anno 1577 den 20. novemb. hab ich Herma
n minß broders son mit minem broder Gotschalck nach Houf laissen zehen daß er Bon und die berge mogt sehen wie geschehen. Und sin den 23.
novemb. widder zu hauß komen.
Anno 1577 den 20. novemb. ist der backoffen im backhuiß neben Weinsberch wie er heiß war ingefallen solt min zwei zinßhuser verbrandt haben wan es nit in tag gescheit were. Der offe ist hinden in die alte maur zu
m theil gebrochen, dar umb hitzst er mit min stoblin zu Cronne
nberg dar an er steit ist mir ein forthel macht es deste balder warm und gift vil heringer die im stoblin singen, aber es hat auch sinen unforthel das es dempfich macht und vil beschimmelt drin. Jetz mach der backoffe kleiner gemacht werden.
[748'] Anno 1577 den 22. novemb. hab ich mich erst in min stublin begeben daß warm gemacht, dan suß lange hat ich mich oben uff miner Schribkamer in minem nachtztabbert beholfen d
er lanck dannet mit fussen gefodert warm umb die bein war, aber an den henden leidt ich oben kelde wan ich schriben sult.
Anno 1577 den 24. nov. uff sontag sol erzherzoch Mattheis van Oisterich, verordneter gubernator in Brabant, zu Antwerpen in s. Michels cloister mit 7000 man gerust ingefuirt sin. Die Staten der Nederlanden hatten im etliche artickeln vorgeben, der er etliche angenomen, in etlichen sich verglicht hat und dergestalt angenomen worden. Was daraus folgen wirt, mach die zeit erleren. Der konink von Hispanien mit sinem rait werdens nit vor gut ansehen oder durch in etwas zu practisern erdenken. Die eizige koninkin in Hispanien ist sin swester, der eiziger keiser Rodolphus sin broder; ob es irer aller wil sie, weis ich nit.
Anno 1577 den 25. nov., umb diss zeit hat man teglich capittel im dom gehalten. Dan der bischof von Strasberg, einer von Manderscheit, war stark ankomen, dessglichen ander domherrn, dweil der churtag sich nehet. Jetz intercedeirten die gesanten des pabst, keisers, koninks von Hispanien und Frankrich, der chur- und fursten von Menz, Treir, Brunswich, Gulich und vil andern heftich, etlich mit dreuworten, vor herzoch Ernsten von Beiern, bischof zu Frisingen und hie domher, das er zum Colnischen erzbischof und churfursten erwelt mogt werden. Dargegen wart auch fast heimlich vor herrn Gebhart freihern zu Walpurch, erbtrucksessen, domherrn, sollicitirt, waren beide jonge herrn. Man sagt auch zum teil vom bischof von Strasberch, aber der war doch dem Trucksessen zugetain, und man hat allerlei bedenken gegen den von Beiern, dieweil er gut jesuitischs solt sinund dem konink von Hispanien und jongen herzoch von Gulich, auch dem keiser nach bewant was. Daher sich die domherren und vil andern allerlei anhank, gwalt, reformation, kreich, schatzung besorgten, drumb die lantschaft und burgerschaft seir bekommert waren, sich besorgent, dessdings bei dem Trucksess nit zu erwarten war, dessen gewalt sei wol bess hetten begegnen kunnen. Also wart darvon geredt und quam so weit, das man[749] ein lantdag beschreiben solt und denselben vor der chur anhoeren, wie geschach.
Anno 1577 den 25. nov. uff s. Catharinen tag mach ein rumoir binnen Amsterdam in Hollant gewest sin, das etliche prinsischn heimlich dar binnen gewesen, sich verstechen haben und heut die wacht umbpracht, vil burger uff der gassen erschossen. Die burger quamen swerlich samen, doch als irer bei anderhalb hondert pliben, haben sie oberhant genomen und die fiant in die flucht zur porzen uis gesclagen, der bei 60 pliben, dan der hinderhalt bei 500 quamen den fianden zu spade. Hieher ginge das gerucht, Conrat Eck were auch pliben und war ein gans statgerucht, aber folgens wart gesagt, er were dar van ungeletzet komen.
Anno 1577 den 27. novemb. hab ich mister Daem Kreitfischs offerma
n s. Jacob eine
n zittel nach Neuß mitgeben, den gasthuißmeister umb 5 halber
mald. kornß, Arnt Langenfiltz umb 2 halber
mald. kornß und Stoffel Butzk
an umb 5
mald. gersten zu manen, wie er gethain und hat den gedenckzittel dem butzkanne
n schiffma
n da gelaissen, den ich gepitten sulch korn zu untf. dar va
n zu quitern und mir uff min kosten gen Coln zu liebern, daß er verheischen zu thoin.
Anno 1577 den 28. novemb. hat einer zu
m Kilch
in der Buttegassen fir
n wein umb 8
alb. uffgestechen, so dure war der wein umb diß zit, sunst galt er 7
alb. etlich 4
h. 6
h. mehe. Aber etlich neu wein galt 6
alb. mehe und min, daß gmein folck leirte sobriern, und sparen.
Anno 1577 den 29. novemb. starb Gerhardt Rommerskirchn kirchmeister s. Jacob ein ma
n van 80 jaren hat lang kranck gewesen. Wart zu s. Jacob begraben mitz in die kirch bei den stolen zu
m Weytmart wartz. War ein alt napar ein schartzwever ein dapper bei in sinem floir, auch ein rhatzma
n plag zu
m Thorn uff der Oberbach gewont. Hat den armen 25 daller besatzst. Hat 4 ehefrawen gehat die leste hat er sex jar die bracht die schup mit. Requiescat in pace.
[749'] Anno 1577 den 30. novemb. uff s. andre
æ tag hatzs eirst angefangen zu freissen und etliche tag geherst, biß her zu war es weich witter gewesen.
Anno 1577 den 5. dec. ist her Gebhart freiher zu Walpurch, erbtrucksess des reichs, domdechen zu Strassberch, domher zu Coln und Auspurch, eiz zum erzbischofen und churfursten zu Coln erwelt, und das war also zugangen. Den 2. dec. war der churtag angestalt, dieweil aber des erzstifts staten begerten, man wult sie vur dem churtage anhoren, so hatt man wol die mess vom h. geist im dom gesongen und darnach die staten vom lantag gehort, damit drei tag verlaufen sint. Dan es war vil wesen und sagens der chur halber, dan vil legaten und gesanten, so pabstische, keiserschen, Hispanischen, Franzosen, Menzischn, Trerischen, Brunswichschen deden groisse intercessiones und vorbitte vur herzoch Ernst von Beiern, bischof zu Frisingen, ein jongen herrn; aber damit hat er sich vil argwons und ungunst ingelacht. Aber der erbtrucksess her Gebhart war auch fast jonk und war bei villen angenemer, und wiewol die beide fast geleirt und erfaren, auch zu Rom gewesen und wol bekant waren und jeder fast vota und stimmen hat, so ist doch her Gebhart mit den meisten stimmen erwelt widder viller meinong. Und wie die chur beschein war, hat der herzoch von Beiern darvon protesteirt, das etliche domherrn, die in nit erwilt, nit qualificeirt weren; hat sich uis dem capittelhaus darvon gemacht, ehe der erwilter uff den hohen altar gesatzt wart, wilches umb die dritte stunde nachmittag geschach. Die burger waren van allen gaffeln stark im dom, da sie die gwarda hilten. Es wart auch vil gesagt van bischof Johan van Strassberch, einem von Manderscheit, wilcher doch dissemzu gefallen nit mehe umb diss erzbischdomb warf. Uff den 6. dec., Nicolai, ginge der neu erwelter uis demhoif van Coln in den dom in siner herlicheit. Den 7. dec. reit er mit 200 perden geleidt uis dero Drankgassen recht zu vur den Augustinernuber s. Severinsstrais nach Broil. Aber der von Beiern bleib noch etliche tag in Colnund darnach reit er hinwech.
Anno 1577 den 10. dec. war in der stat Bon die hoichzit und bruloft kostlich gehalten zwischen graff Salentin von Isenberg, gewesenen erzbischofen und churfursten von Coln, und der dochtern van Arburg, wilcher motter die leste des menlichen stams van Arburg vor eim jar von keiser Maximiliano secundo gefurstet war. Disser Salentinus hat nach sinem abstant vom domcapittel begert, sie wolten im gestatten zu Bon sine bruloft, wie geschach; des sult er des neigst kunftigen erzbischofs consent erlangen. Wie aber die chur widder alle sine hoffnong uff den van Walpurg erbtrucksessenfiele und nit uff den Beiern, davon er grois verhoffet, moist er widder sinen willen des neu erwilten willen erlangen, mogt die eirste nacht auch nit uff dem Zolhaus sinen leger haben, dan der domdechen Schauwenberchund der von Solmshatten das ort eirst ingenomen; doch wart die hoichzit uff der Canzeleien zu Bon gehalten. Die foreroung war vor 200 disch, 800 bet, 1000 pfert, geschach vil geschenks van koningen, fursten, herrn und stetten. Uff den achten tag darnach verreisten die neue eheleut aus Bon. Er moist auch, wie man sagt, dem domcapittel caution stellen vor brant- und andern schaden, so den von Bon mogt widderfaren. Uff der hoichzit war nemans von domherrn dan der von Tengen und Marckals bewanten; der neu erzbischof und der von Beiern erscheinen nit dahin. Die chur und ander trotz hat die sach etwas verbittert.
Anno 1577 den 12. dec. starb her Everhardus Meppis, der rechten licentiat, ein alt preister, fast uber 80 jar, der elste licentiat, also das ich eiz keinen eltern licentiaten in Coln promoveirt mehe weis dan mich. So bin ich senior omnium licentiatorum.
Anno 1577 den 13. dec., umb Lucie, ginge das gerucht, wie in den Nederlanden offentliche vehede were uisgeroifen zwischen erzherzoch Matthissn von Oisterich, gubernatorn, samt den Staten gegen Don Johan von Oisterich. Dan die Staten hatten sich neulich verglicht mit erzherzoch Mattheisn, wie sie sich samen in allem halten solten, wilche artickel ich latine gelesen, und waren also geschaffen, das die Staten in allen sachen herrn wolten pliben und ohn iren rait und bewilligung sult nitz geschein.
[750'] Anno 1577 den 16. dec. und etliche tag darnach ist der neu erwilter erzbischof Gebhart im obern stift, als zu Arwiler, Andernach, Lins, Bon und wilche ort darzu gehoren, ingefoirt und haben siner churfurstlicher gnaden die stede gehuldet und geschenk gedain vor dem hoichzit Christi. Aber in den christhilligen tagen und kurz darnach hat sie das under-stift ingenomen und sich hulden laissen, als Zons, zu Neus, Keiserswerde, Berk und der ort und ist der bischof van Strassberch, domdechen, der von Saxenund andern mit darbei als domherrn gewest, wilche auch das neue regiment und rete sulten setzen.
Anno 1577 den 17. decemb. sin min broder und ich gewarnet worden, wie unser swager Joha
n Paul
us und unsse suster Tringin Hemmersbach vorhabens weren, die erbschaft uff der Wierstrassen mit 200 oder 300
dall. zu besweren under dem schein, alß bedurft die erbschaft noitbauweß und hatten den bau schoin beleiden laissen und das richtlich urkunde an das schrein erhalten, des mir unß nit gnogsam verwondern kunten wie daß mit recht geschein mogt, nachdem bemelte Tringin die motter allein an drei kindt theillen va
n vieren zur leibzucht im schrin stunde aber ire kinder die sie het und bekome
n mogt zu
m eigenthumb. Also besorgten mir wa dem nit begegnet wurde in zeiten, so solten Herma
n und Gotschalck va
n Weinsberch unsse neiffen und ire sementliche kinder so jammerlich umb ire erfschaft komen wie wenich deß dan were. haben derhalb den 18. decemb. unß erkundiget bei den schrinschribern, gerichtzschriber und am schrein erscheinen, da
uher gethain, auch die urku
nt verpieten laissen durch den gerichtzbotten uff der Wierstraissen also daß wir eitz hoffen es werde nitzs geschehn man erfordere unß dan dar zu. es haben Johan Paulus und Tringin vurg. nit vil nutz geschaft daß sie in scholt gefallen sint, und willen es nuhe also widder soichen, sich und ire kinder fort verderben. Wie es aber mit disser erbschaft und geschricht ein gestalt hab. Vide sup
ra fol. 240, sub a
nno 70 den 1. julij. Waß heir viß will folgen mach die zeit erleren.
Anno 1577 den 20. dec. hat Hermannus Weinsberg, mins broders sohn, primam tonsuram, das ist die eirste weihung, von herrn Theobaldo Aquensi, dem suffraganeo und weibischof zu Coln, bekomen, hat 7 raderalb. gekost. Ich hab den besiegelten weibreif in miner verwarsamheit, ob es im zum vorrade irgen zu dienen mogt.
[751] anno 1577 den 21. decemb. uff s. thomas dagh bin ich von der gesellschaft deß Swartzenhauß zu rhade erwelt, und sult min achter rhaitzganck sin. Min steifson Wilhelm
us Roß licentiat
us wart mit mir uff derselber gaffeln zu
m aife erwelt. Ich hab der geselschaft den mittagh gutlich gethain waren nit uber 40 personen die zu disch saissen des umbstandtzs war fast bei 12 menschn. Und ist mir folgender wein van herrn gaffelbrodern und frunden geschenckt worden, wie her nachfolgt.
Geschenckter wein van der gaffelgeselschaft des Swartzenhus.
Licentiatus Bernhard
us Omphalius
6
fi..
Peter van Attendar senior
4
fi..
Jacobus Omphalius
4
fi..
Brun Bartholt
4
fi..
Stephan Kolb
4
fi..
Sixtus von Hilden
6
fi..
Anthonius Kloich rhaitzschriber
3
fi..
Johan Schutz
3
fi..
Jacob Schutz nusserherberge
3
fi..
Kilian R
oprichtzs
3
fi..
Herman Rondorf
3
fi..
Oitgerus Steinweck
2
fi..
Henrich Steinhuyssen
2
fi..
Wilhelm Schildt
2
fi..
Doctor Krudener
3
fi..
Henrich Ernst
1
fi..
Johan Eck levre
1
fi..
Joannes Schenckart
2
fi..
Peter Droilßhagen
2
fi..
Ignatius Organist
2
fi..
Lenhart va
n Bracht
2
fi..
Via
crius Graif
2
fi..
Vitus Saltzman offerma
n s. Alba
n2
fi..
Johan Buddenbender
1
fi..
Rutger Aldekirchen
2
fi..
Lucas va
n Gronigen
1
fi..
Hermannus Dresanus
2
fi..
Michael Lutzelrade
2
fi..
Licentiat
us Rhedanus
4
fi..
Christian Molendonck
2
fi..
Johan Frechen
2
fi..
Johan von Gulß
2
fi..
Wilhelmus Veltma
m2
fi..
Peter Freudenberch
1
fi..
[751'] Diederich Brabender
1 firdel
.
Herman van Woringen
2
fi..
Melchior Bispinck
4
fi..
Cornelius van Disternich
1
fi..
Johan van Walberbergh
1
fi..
Johan Kreit
2
fi..
Simon von Zonß
2
fi..
Johan Stael schriber s. Johan corduln
2
fi..
Berndt Merman Altenmart
2
fi..
Dederich Hertzoch im hof Coln
2
fi.
Summa 108 f..
Folgen ausserhalb herrn und frunde.
Gotschalck van Weinsbergh
8
fi..
L. Wilhelmus Roß
4
fi..
Sibilla van Weinsberch 6
fi..
M. Daem zimmerman
2
fi..
Johan va
n Eruerfelde schidenmecher
2
fi..
M. Henrich Brun, glaßworter
2
fi..
Maria van Weinsberch
6
fi..
Doctor Tilman Ordenbach
6
fi..
Her Christian Ordenbach
6
fi..
Peter van Rhade schartzeweber
2
fi..
Borggreif uff Beien
1
fi..
M. Herman Scloßmecher
2
fi..
Geirdt gegen dem herrn uber
2
fi..
Johan Paulus Wierstraß
4
fi..
M. Dham offerman s. Jacob
3
fi..
M. Anthon scholmeister s. Jacob
3
fi..
Wilhem van der Saar
1
fi..
Joncker Barthel Questenbergh
2 fi.
Arndt Maeß
1
fi..
Christoffel va
n Reil Ryngaß
1
fi..
Her Hillebrandt Suderman
2
fi..
Her Gerhardt Pilgrum
1
fi..
Henrich vam Ham steinmetzer 2 fi..
Her Johan Maeß burgermeister
1
fi..
Gerhardt Lutzekirchen kangesser
2
fi..
Mertin Lutzekirchn
2
fi..
Gerhardt van Monhem alt offerman 2 fi..
Paulus van Alfter
1
fi..
Wymmar Hack
3
fi..
Scheffen Volckquin
2
fi..
Jacob von Bedber Altemart
1
fi..
[752] Her Melchior van Mulhem
1
fi..
Johan va
n Gladbach Bottegassen ort
1
fi..
Trin Schartzewebresche
2
fi..
Corneliß Fasbender Hoeportzn
2
fi..
Schoinleppersche Hoeportzen
1
fi..
Henrich Backoven
2
fi..
Johan Lutzekirchn bannerher
2
fi..
Johan Peil van Neuß
2
fi..
Jaspar van Mulhem Nugaß
2
fi..
Johan va
n Dutz Numart
6
fi..
L. Bruno Byngius
2
fi..
Peter Bing dhomsmidt
2
fi..
Conradt van Lynß
1
fi..
Wynandt van Keißerßwerde
1
fi..
Joncker The
uiß wolfskeil
2
fi..
Joncker Gerhardt Angelmercher
4
fi..
Dederich Boum
2
fi..
Michael Lutginß
1
fi..
Johan va
n Duysberch zu
m Kamp
1
fi..
Joncker Arnolt von Siegen
2
fi..
Wynandt zu
m Schiff
2
fi..
Fridrich van Heil vor den Augustirn
1
fi..
Henrich Krudener
1
fi..
Burggref under dem Raithauß
2
fi..
Herman Volbergh
2
fi..
Wilhem Paulus
2
fi..
Gerdrudt Roß widwe
2
fi..
Henrich Roß
2
fi..
Claß Meinertzhagen Heumart
1
fi..
Conradt Heiman
2
fi..
Diederich Ploger
2
fi..
Isaac Lewenharter
2
fi..
Marx Beiwech
1
fi..
Peter Beiwech
1
fi..
Peter va
n Lennep zu
m Ancker
2
fi..
Johan Kriptzs
2
fi..
Joncker Lodowich Heimbach
2
fi..
Wilhem Hamecher
1
fi..
Maternus Colinus
2
fi..
Johan Walraif Wierstras
1
fi..
Jaspar Westenberch Leifgaß
2
fi..
Cecilia Kruyßkamps
1
fi..
Adam von Delft
2
fi..
Wilhem Wolff zu
m Falcke
n am Haif
2
fi..
[752'] Wilhem van Numerich becker
1
fi..
Henrich faber zu
m Eynhorn Altemart
2
fi..
Henrich va
n Netterden becker
1
fi..
Elisabeth Hornß die jonge
4
fi..
Peter Weinsberch
2
fi..
Johan Heyffers, Fischmart
2
fi..
Christgin Korz Hertestraß
3
fi..
Johan va
n Dunwalt zu Gymnich
1
fi..
Alof va
n Langenberch Breitstraß
1
fi..
Her Jaspar Kannegeisser
2
fi..
Laurens Capuyn
1
fi..
Mattheiß van der Ketten
1
fi..
Johan Broilma
n Igelstein
1
fi..
Hanß Wapenstat goltsmidt
3
fi..
Wymmar Speich im Portzgin
1
fi..
Peter Dunwalt Leifgaß
1
fi..
Peter Alsteden
4
fi..
Mattheis klein zu
m Hoidtlin
1
fi..
Gobbel von Zonß Heumart
1
fi..
Wilhm Becker Hoeportzen
3
fi..
S. Theiß va
n Unckel Rhyngaß
1
fi..
Johan Duyssel bannerher
1
fi.
Summa der frunde 199 f..
Summa in all 307 firdell, jeder firdel 6 alb. gerechent sine galt jeder ___.
Heir van hab ich suster Sibillen Weinsberch ire 6 fi. quidt gescholten dan sie war min kuchemeistersche, diß gain ab, ohn waß dan noch unbezahlt nit inkomen wirt.
Item waß ich dem gaffelknecht umb des inmanen schencken moiß oder er drumb verzern oder inhalten wirt,
Edoch wiewol diß alle samen 76 gl. 18 alb. machte so will ich die zwa klein summen vistain so mach es frei pliben an gelde.
Summa 70 gl..
So vill die recipienda oder innam betreffendt.
Was unkosten ich s. thomastag uff der gaffeln angewant.
Exposita oder außgab.
Item 1 fi. lb. peffers 8,5 alb.. Item 3,5 loit genfer 3 alb. 9 h.. Item 1,5 loit neil das loit 4,5 alb.. Item 1,5 loit blomen da loit, 6,5 alb.. Item 1 loith safran 12 alb.. Item 0,5 lb. zuckers 12 alb.
Summa 2 gl. 2,5 alb..
Item 3 fesger ertzen 6,5
alb.. It
em deß smidtz jong vor all arbet 4
alb.. Item 45
lb. bergescher karpen dar unden waren ein wenich snoiche daß
lb. 3
alb. abgedingt 29
h.. It
em noch 4,5
lb. salmß 1
fi. zu braden vor die hern das
lb. 8
alb.
Summa 7 gl. 18 alb. 7 h.
[753] Item 10,5
lb. botter das
lb. 4,5
alb..
Item 6,5 lb. ein hollensch keiß gewigen 1 f. das lb. 3 alb. 4 h.
Summa 2 gl. 21 alb. 9 h..
Item 2 quarten essichs die qvart 4,5 alb..
Item 1,5 lb. ertzenmeil 4,5 alb..
Item vor 60 herinck daß stuck 5 h..
Item vor 16 kleiner rheinfischs hat mir broder viß eim korf gelaissen gewigen 24 lb. das lb. 16 h..
Item broit 36 perger gemengt broit und 30 perger weck jeder pergen 1 alb. und dar uff 0,5 gl. roggelger broitz, summa 3 gl. 6 alb..
Item der magt zu spolen dedit soror 4 alb..
Nota. Min suster Sibilla und unß magt Lisbet haben gekocht und also den koch gesprat.
Item 2 manden kolen wol ein mald.. Item 12 kleiner kluppelhulter, 2 schurgkaren schider holtz. Summa daß holtz ubersclagen 2 gl. cur.. Item drunden, 16 schentzger. item 20 qvarten beirs. Item saltz mostert bei unß selft 1 gl. taxirt. Item glaeser bei unß selbst.
Item dem gaffelbotten den andern tag 1 firdel weinß 28 alb..
Item ob die haußmeister wein haben sullen weiß ich nit eigentlich,
Summa 10 gl. 14 alb. 9 h..
Su
mma _ die vorg. kosten, in all facit 23
gl. 9
alb.7
h..
Item moiß ich vor haußgelt geben 4 rader gl.
Facit
8
gl..
Item an wein gehat ohn deß gaffelbottens firdel 91 qvart 1 pint weinß die qvart vor 7 alb.
Facit zu gelde
23
gl., 3
alb., 3
h..
Item dem botten under dem Rhaithus botten broit 8 alb.
Su
mma o
mni
um exposito
rum facit
54
gl., 12
alb., 10
h..
Also sult mir noch 15 oder 16 gl. in die handt komen. das were etwas, wan ich in dreien jarn den wein nit widder geschenckt, und sunst nit vergelten mogt und moiste, fillicht etlichn mit irem gewin, hergegen hab ich 2 raitzkerber.
Anno 1577 den 24. decemb. uff christabendt bin ich neben andern zu
m achtenmail zu rhade in die rhaitzkamer ingangen, und bin zum funften mail urthelsmeister und commissarius worden,
nit mit willen etlicher. Dan dieweil ich von minem alten gesellen Questenberch in die chur gesatzt war und ich Johan Pastor, minen mit gewesen rheinmeister, koere und beide uiswichen, hat her Liskirchen, rentmeister, jonker Lodowich Heimbach uisgesatzt, der hat jonker Johan Jude uisgesatzt, doch wart ichs mit den meisten stimmen. Ich achten doch, es sie jonker Heimbach mehe zu gunst geschein, dan mir zu abgunst, dan er war von den besten gesclechten und halten die[753'] jonkern und gesclechter wol uff einandern und das weis man dan mit einer blauwer ursachen oder ander farben uiszustrichen; das vet will oben sin, ist der fortun und welt lauf.
Anno 1578 den 25. decemb. war der heilich christach uff wilche daß neu jar recht anfengt, dan ma
n schribt anno nach der geburt christi. Do hab ich min hoichzit s. Jacob gehalten, und den abendt zu vor allen so mir eitz in hauslicher unser wonnongh same
n waren ir offergelt gelt geben und ein selich neu jar gewonschet alß nemlich.
Minem broder Gotschalck va
n Weinsbergh
1 raitzichn.
Elisabethn Hornß mines broderß frawen
1 raitzichn.
Suster Sibillen va
n Weinsbergh
1 raitzichn.
Elisabetgin Hornß unser pflegdochter
1 tornerß.
Herma
n Weinsberch mine
m neiffen
2 rad
er alb..
Gotschalck Weinsberch mine
m neiffe
n2 rad
er alb..
Peter Weinberch minß brod
ers son
2 rad
er alb..
Had
uwy van Delft, Johanß Eberß docht
er2 rad
er alb..
Maritgin va
n Delft ir
er suster
2 rad
er alb..
Lisbeten viß dem Ham deinstmagt
16 rad
er cur..
Merien der undermagt gotzgnade
2 rad
er alb..
Aber Gotschalck vorg. wonte bei dem zimmerman ginge doch ab und an, die andern alle in unß kost.
It
em Dierich
lyndius fa
mulus me
us2 rad
er alb..
Anno 1578umb den 27. dec. in den christhilligen tagen hat herzoch Wilhem von Gulch im lande von Cleif durch sin schutzen laissen anhalten bei zehntusent neuer daller, die zu Herrnberg bei Emerich gemunzt waren und im gehalt nit bestain mogten; wolt sie, wie man sagt, vermunzen und richsmunz darausser machen. In Coln waren auch sulcher verbotten munzen etliche angehalten.
Anno 1578 den 29. decemb. ist Johan va
n Aich zu Balckhoven uff der Oberbach ein weinzepper,
laver, rentner in stadt Hanß Gallen zu
m achten und volmechtigen des kirspels s. Jacob erwelt und hat sine
n eidt inhalt des boichs gethain und 3 rad
er gl. jedem kirchmeister und achten 6 rad
er alb. zu presentz geben.
Anno 1578 den 30. decemb. ist Peter Weinsbech minß broder Gotschalcks son ein bothschaft zu Mauwenhem vor der Eigelsteinß portzen gewest und hat in da ein hondt uff dem haif unden in daß bein am enckel gebissen daß er da van etliche tag nit ghain noch stain mogt. Lach zu bedde zu s. Mariengreden der er custer war und leiß sich daselbst arzn
en und cureren.
[754] anno 1578 den 31. decemb. neu jarß abendt hat mir jonfer Anna van der Reck alte amptfrawe zu Monhem 32 daller jeden zu 9
mr. an allerlei gult und silber gelde geschickt da sunst der alt richtzdaller 2
alb. mehe galt war auch besnitten gelt drunden dar ich an verleissen moiß. Diß gelt war vom termin, l
ætare, in der
fasten anno 1577 fellich eitz spade bzalt. ich hab wol quiteret, aber das uberlauf va
n 9 marcke
n und verleuß des geldes mir vorbehaltendt, hab Steffen Droge zu Upladen brenger des gelds 6
alb. zu verdrincke
n geben und sat gemacht.
Anno 1578 den 31. dec. ader secunda calendas januarii, uff neu jars abent, den morgen umb 8 uren, ist Gotschalk van Weinsberg hausmeister, min broder, in stat des abgestorben seligen Gerhart Rommerskirchn zum kirchmeister s. Jacob erwelt. Disse chur ist also zugangen. Den sontag zuvor wart die chur uff dem predigstoil verkundigt, das die geerbten uff den dingstach neu jars abent nach der fromissn, wan die klock, wie ein weiser rait erleubt, gelaut were, uff s. Michaels gewolf erschinen sulten und einen kirchmeister erwelen. Wie sie nuhe dergestalt samen komen waren, war die leuf uff der siden zur kirchn zu mit tapit behangen, das nemans druff van unden sehen mogt. Nuhe war es wol bedenklich, das zwein broder glich kirchmeister sin solten, wiewol s. Johanfatter und son waren, zu s. Brigen broder und zwier suster menner, so wart in zweifel gezogen, ob es nutzer were heimlich zu kesen, wiewol die kirchmeister jeder zit offentlicher stimmen erwelt sin, und wie der pastoir etwas lang druff verharret und under der geerbter nachparschaft zweifelhaftich bescheit druff fiele, ist doch entlich vur gut angesehen, das ein kirchmeister, ein achter, ein uis der gmein vur dem altar jedes stim himlich anhoeren und uffzeichnen sulten, und jeder sult vur sin person heimlich den erligsten und nutzsten erwelen und sehen nemans an. Also stunde vor dem alter doctor Krudener kirchmeister, Wilhm Euskirchen achter und meister Arnt steinmetzer uisser der gmeinden. Zu denen gink der pastoir eirst, choir heimlich, darnach die kirchmeister und achten besonder, zulest die geerbten, und so hat Gotschalk, min broder, alle die stimmen uff 7 nach, hat Johan van Aich, und ein hat Jurgen Kaldenbach, min broder uber drissich, also das ers wart und uisgeroifen; hat auch van stunt nach vorlesung siner artickel sinen eit uistrucklich gesworen. Der pastoir hat im die sclussel und kirchenboichlin, van der widwen Rommerskirchen erfordert, zugestalt und also in die possession gesatzt. Und hat im jeder gluck gewonscht, und als er innen gedankt, hat er si den nachmittach in das haus Weinsberch bescheiden uff ein refection, wie gewontlich, hat do in der eil laissen zurusten[754'] vor drei dischs; sin doch nit dan zwischn 30 und 40 man komen, die man alle an zwein groisse disch in der warmer stoben samen geruckt, und hat in hartfleischs, gebrait und keis und botter, appel, nuss, koichen vorgesatzt und neuen und firnen wein geschenkt und haben ungeferlich 80 quarten gedronken, die quart galt eiz 7 oder 71/2 alb. in der stat; an der kost ist auch nitz gespart. Also ist die chur ohn allen argwon zugangen, das zwein broder scheir in eim haus Weinsberch samen kirchmeister s. Jacob gewesen sin, das in s. Jacobs kirspel nit vil widderfaren war. Got gib in gluck wol vorzustain, wie ir fatter Christian kirchmeister daselbst getain und irs fatters fatter Gotschalk auch getain, wan er uber die 3 monat, so er kirchmeister allein gewesen, het leben mogen. Dem offerman moist er boddenbroit geben, fordert 1 goltgl., weis nit, wie vil.
Anno 1578 den lesten decemb. wie der kirchmeister eitz gekoren ware ist der pastoir abgewichen sampt den geerbten und gmeinden und haben kirchmeister und achten fort under sich oben uff der leuben Reinhart Essich roitbruwer zu
m Greuwel uff der Bach in stadt Gotschalcks va
n Weinsbergh eitz kirchmeister
worden zum achten erwelt. Hat sinen eidt gethain und hat 3 rad
er gulden jedem kirchmeister und achten 6 rad
er alb. vor p
resentz geben, dem offerma
n 1 scleiff
en.
Telos
Diß gedenckboich wirt nach den jaren 1600 eisrt __eben ___ w___ __ger wie___ __ber sin __ seculo sequ____.
Min swache und kurtze memoria wird viß dissem boich lichlich zu spurren sin, dar ich an vill orthen hie und da w__ter vißgeleissen, versatzst, zugethain. Hab die zit nit woll zu erwiffern und zu corrigern doch mach es fillicht geschein. Da es aber v_ ei__m achtungh gehabt werden das es minem testament nit zu nachtheil geschehe.
Nulla dies _beat quinli___ __cta s_iperit.
Ovidius 5 l__itiamicum vt scribet.
Utque solebannus consumere longa loqendo.
tr_pora_ sermonem deficiente ___.
____ ____ _____ __ferat __citas nunc ______.
Et pe_agant lingu
æ ____ta m
anis__
[756']