Anno domini 1590 mit gode angefangen.
Anno 1590 auff montagh den eirsten janvarii novo et reformato stilo, ist disser neuwe jarß und besneitung tag angange
n. bin ich
in miner kirspelß kirchen sant Jacob (umb der kelte willen) nit gewesen, noch da predig oder miß gehoirt, dan im
durchain s. Marien in capitolio min gebett gethain, und fort zu rhade gangen, dan es rhaitztag ware. Biß zu dissem sin etlich beswerliche jare gewest von unfriden und mißwaxß, wer weiß ob sie alle ir ende erreicht, dieweil zu besorgen daß nach der verenderung deß regimentzs, und erschrecklichen mordtzs konings Henrici 3 vo
n Franckrich so ein prediger monch begangen und Henricus 4 der koninck vo
n Navarra ihm in der cronen in Franckrich succedeirt, der neigst vom geblode ist, und vil geistliche und weltliche fursten sich gegen innen ufflenen und die waiffen fhoeren. Der anfanck wirdt zu beiden seithen groiß und megtich sin, darauß ein swerer kreich und jamer zu besorgen. Zu dem ist eß hie im understift Coln, lande van Cleiff, Geller, und Hollandt noch von kreigsfolck nit stil oder ledich, dan die groisse schantzs am Foissegatt ist uffs neut von den nidderlendischen staden besatzs. Auch ist der jonge furst hertzoch Johan wilhelm von Gulch, Cleiff, und Bergh, sineß verstandt verruckt und noch nit beikomen, und der alte furst sin her fatter bei 74 jar alt lang zit an der sprach verletzst, auch am verstande abnimpt und wenich besserong zuverhoffen ist. Darauß auch wenich gutz zu verhoffen, dweil noch kein namliche leibßerben
vorhanden sin. So erhibt sich allerlei in Coln wegen der erbvagdeien zwischn dem churfursten von Coln und graven von Benthen, deß hausfrawe gaiff Adolffs von Nuwenarß lesthn erbvaigs swester ist. Zu dem der von Hurdt herfft den koninck von Hispanien hertzog in Brabandt gegen den keiser churfursten und reich uffrustich mach und die stadt Coln under die brabansche jurisdiction notigen wille, ohn daß disser zeit ein newe partheilichkeit auß dem summarissimo possessorio erweischt, wilche practick auch nit vil frideß beiprengt, ohn wass hin und widder mehe ungemachs heimlich sticht und beiewi
chgst. mir haben deß besten zu hofnen.
Nachdem ich vorhin etlich mal dem hausfatter zu Weinsbergh neu jars geben wil ichs eitz nit underlaissen. Verlitten jar 89 __ janvarii hab ich theur doch herlich nu jar geben, nemlich, mittel weisheit. dieweil dasselb aber zu starck vor smach ist, so wil ich eitzs ein neu jar mittheilen, wilch mit daranhengt und zum theil dar zu gehoeret, doch einß linderen smachs. Und nenne eß, kloickheidt. es ist groiß underscheit darzwischen, dan weisheit, ist die regerende furstin und frawe. Die kloickheit aber ist die deinstjonfer, also will ich sie underscheiden und verglichen, also ists mit der deinstjonfern beß umbzukomen dan mit der groisser furstinnen die nehe rethe und hofgesindeß hat dan die deinstmagt.
Hie mogt emanß fragen waß dan kloickheit sei, die zu
m neuwen jar geben wirt. Ich wist sie nit beß zu beschreiben, dan daß
eß ein scharffsinnige nachdencken, und ubung deß gemoidts sei zu wissen und zu brauchen waß erpa
wlich und nutzlich zu thoin, und zu laissen sei. Ich sage von scharffem dencken, wissen, und gebrauchn, dan der grob, lasse, unerfarner ungeubter, unwissender wirt nit kloicklich handlen. Zu latin mogt kloickheit, calliditas genent werden, ob einer dar vß beß zu berichten were. Callus heist, swel, daß in der handt von vil und teglicher arbeit weigkst, also wegscht kloickheit calliditas von vil und teglich
er ubung deß gemoidtzs. Aristoteles sagt, calliditas est quedam pars pudenti
æ, cloickheit sei ein theil der weisheit. Dan wie cloickheit in kleinen dingen und sachen sticht, also sitzst weisheit in groissen sachen. An weisheit ist kein zweiffel, dieselb wirt alle zit inß beste gewant und verstanden, so groiß und edel ist sei. Aber cloickheit kan jeder inß best oder argst wenden, wie auß den latinischn sinona
mis, zu mircken, als calliditas,
astucia, versa
tia,
argutia,
vafricia, so
lercia, sagacitas, practica und derglichen, auß den teuschen, alß cloickheit, erfarenheit, geschicklicheit fertigkeit, f
ondigkeit, achterdencken, behendigkeit, vorsorge, spitzegriff, wilche man alle inß gut, wie auch inß boiß verstain kan. Sult man aber cloickheit nennen, falla
tia, j
mpostura, deceptio, fraus, dolus, alß verffortelung, betreiglicheit, uberredong, bescheidigkeit listigkeit bedroch, wilche worter
odios und gehessich sin, wie man sie gemeinlich dar vor helt, kunnen aber mit guttem underscheit wol inß best verstanden werden. Ich kere, mich an die namen und worter nit. Ich halt mich an rechten brauch und wirck. Also sol min neu jar eitzs daß ich schenck, cloickheit sin, wilche mit auffrigtiger fromigkeit, und geregtigkeit vermischt sol sin, da die intentio, meinong und brauch, gut erlich und nutz ist
. Dan waß were daß vor ein neu jar oder geschenck wilchs laster unehre schande und schaden beiprachte. Also wirdt der spruch
[161'] in der hilliger schrift gemeint und außgelagt. Estote prudentes sicut serpentes. Sidt cloick, wie die sclangen. Lauth alß were weisheit und cloickheit einß, und ob sie wol nit allerding einß sin, so sin sie doch in vil stucken einß und haben groisse gemeinschaft samen. Von der weisheit aber waß dieselb sei und darzu gehoere, da von hab ich an
no 89 p
rima janvarii erclerong gethain, die widderhoele ich h
ie dahin kurtzhalb remitternde. J
n stat cloickheit wult ich gutten bedroch zu
m neuwen jar haben geschenckt, hat schoin rheimen druff zu machen angefangen, wolt sich aber ubel rheimen, daß bedrogh gut solt heischn, ich auch mit andern gescheften bemohet, hab ich gutten bedroch nit geschenckt dan cloickheit die bessern nammenß ist, und ohn schreck. Sunst weirß nit so weit von einandern wan man eß im gutten verstain wult. Die weisen leren, und sagen, et dolus est virtus quem quis in hoste requirit, werden bedroch gegen den fiandt tugendt ist, da ist er ehe gut, dan tugent kan nit bloiß sin, auch, fallite fallentes, die euch verforteln die verforthelt widder. Item fraus est concessa repellere fraude
m, arglist mach ma
n mit list hindertriben. So mirck ich, spreich einer, so wilt in bedroich, verforthelung list under die cloikheit setzen. Iha sag ich, daß boiß under daß gut, wan etwaß mehe gutzs drauß untstain mach, daß sunst nit geschein kunth noch mogt, anderß geinerlei weiß wil ich daß boiß oder ubel gestatten, also wirt venein, artznei genant wan venein oder gifft mit venein vertriben kan werden. Eim boissen aist, moiß man einen boissen beissel finden, auff die meino
ng setz ich bedroch und list under die cloickheit, gewalt vor recht wan eß in der unvermeidtlich noit und angst, oder unwi
rdterbrenglichen schaden geschickt. Wie bei dem livio der dritte horatius die flucht bedrolicher wese nam, wie sin beide bruder umbkomen waren, auff daß er die drei bruder curiat
ios vo
n einandern scheiden mogt, und do den einen vor den andern nach untleibte __ die drei alle erscloich und den kamp, den romern und die groisse ehr und victoria allein erhilt. Da sage ich war in der uterster noit sin list und bedroch vor cloickheit zu halten. Glicher gestalt helt die fabel vom alten lieben oder lawen in hongerßnoit, lagt sich an ein orth da ander getheirß langs in mog
sten ghain, ergreiff damit sin speiß einß vorm andern und daß mit bedroch und list, deß vor cloickheit zu erachten, da sin macht nit mehe vermogt moist wol mit list verrichten. Also ist bedroch und list auch zugelaissen, wan eine ein geregte sach hat daß er mÿt kloickheit zu sinem rechten moge geraden. Sic advocatus qui f
onet iustam caussam potest
decipere, glos. singularis in
c dus mr. 23 9 2 und stimmet, min
sig. cen. 3 obs. 6 hie mit. Und dieweil die co
mmercia und kauffandel noitwendich getriben moiß werden, ist sulche kloickheit zugelaissen daß einer den andern mach im kauff betrigen doch nit uber die halbscheit deß rechten preiß, juxta l. 2 c. de rescind. vend. et
ibidem dd, dan die leudt moissn gewinnen und essen. Discat quisq
ue cauti
us mercari jeder handle cloicklich. Und dweil tausenterlei boi
sheit ungluck und vurhandt ist, so hat got und die natur tausenterlei artzenei rhaidt und cloickheit dar gegen verlenet. Nuhe braucht cloickheit mineß neuwen jarß zu
m besten, nit mißbraucht eß. Estote cauti et cavete
ab insidiis et o
mnibus malis. Wilt cloick sin und huttet euch vur allen untugten, schanden, sunden, und schaden.
Jemanß mogt auch begern zu wissen in waß stucken der cloickheit zu brauchen were. Ich sage in vil stucken, vil mehe dan tage und stunden im jar sin, die alle zu specificern und zu bestimmen were zu lanckwilich und nit alle zu erzeln moglich. Wil irer doch etliche anroren wa nit so vil alß tage im jar sin, daß irer dan so vil weren alß wochen im jar sin, auff die ubrigen mach jeder nach gelegenheit und mit der zit selbst bedacht sin. Meine sin wie folgt.
Item gott den herrn boven all lieben und fruchten, daher alle cloickheit. item sich keiner oberkeit widdersetzn, derr ehre bewisn, und gepur thoin.
Item in eigner sachen, verstendiger fromer leudt rhaidtz pflegen.
Item uber sin inkompst, gewin oder verdeinst nit zu zeren oder zu verthoin.
Item umb fridlebenß auch an sin rechten etwaß nachzulaissn.
Item nemanß soissen ader sauren worthen lichtlich zu gleuben.
Item sich vor unehre, schande, schade, sunden, wissen zu hutten.
Item pulsicheit, uberfluß, drunckenschaft zu vermiden, schaden am leib und verstande.
Item nit vil auß oder inborgen, dan mit sim eigen gelde oder gut handlen.
Item vor nemanß burge werden, ohn gewissen werburgen.
Item nemantz gelt zu lehnen ohn gutte pfende, dan eß folgt gern irthumb.
Item zu gedencken daß geweiheten und gelerten so wenich engel sin alß leien.
Item daß gluck unsteide und im nit zu vertrawen sei.
Item narong und noitturft mit got und ehren zu soichen.
Item daß sperligkeit immer nutz sei, aber verthoinlichkeit unnutzs.
Item wer selbst leibßerben kinder und pflegkinder hat, ihr broit leren zu verdienen.
Item einer laisß sich deß andern straiff und schade ein leer und eximpel sin.
Item eim andern und gutten frunde oft zu swigen und zu weichen.
Item ohn ursach moissigganck faulheit und unfleiß macht arm.
Item kunst, leir, arbeit, fleiß brengen ehr, nutz, starckheit bei.
Item wer sich frei weiß, belachet die lugen uber ihn außgegossen.
Item ein gut gewissen, und tugendt wirckt freihit, untugent eigentschaft.
Item waß nit zu keren, mach man stilswigendt dulden und leiden.
Item vergeslicheit sineß unrechtzs und erlitten smach, ist heilsam.
Item nach keinem unmoglichen ding zu tragten, noch zu schain.
Item nichtzs unbesonnen anzufangen, noch ohn grundt etwas zu bscheissn.
[162] It
em in sinem beroiff groiß odr klein genoigsam und frolich zu sin.
Item unverdrossen getrewe arbeit der hende und verstandeß uberwint alleß.
Item zu siner zit rauwen, rasten und sclaiffen erquickt leib und sinne.
Item wollust, prasserei und pracht gepieren froliche armoit.
Item einen zugtigen mondt und reine handt zu haben, begerligkeit zu zeumen.
Item ohn honger und durst nit zu essen oder drincken, verdeuwet woll.
Item sinen zorn zu hemmen, einemß andern zorn zu wichen ist hoicmodich.
Item zorn und liebde sin blindt, ghain irre, fhoeren, sweigen gereidt oft beß.
Item daß groisse wort allein nit zu fhoeren, sweigen gereidt oft beß.
Item ihn der straiff nit zu streng sin meissigheit ist loblicher.
Item rhaidtsamer ist der gewalt mit recht zu begegnen, eß erfordere dan die noit.
Item ihm ellende deß besten hoffen ist troistlich, hofnong mach ein hertzs.
Item sineß glucks sich nit zu seir erheben, dan eß kan sich baldt wenden.
Item ein zeit ist nit wie die ander, mach wol underscheiden werden.
It
em zu besorgen daß
frundt findt, und findt frundt ku
ne
n werden.
Item ein frolich gemoidt hilft dem menschen, traurigkeit verdirbt.
Item under maltzit bei gutter geselschaft von keiner ungnogden untwagen.
Item unnutzs warheit dar schandt und schade auß untstain mach, zu sparen.
Item vertruweter haele, und abwesender unglimpff zu verswigen.
Item mit sanfftmoit die leude anzuzoeren, zu bescheiden, zu handlen.
Item danckbarkeit ist gode und den menschn angeneim, undanckbarkeit gehessich.
Item gutte dieten zu halten, und sin gesontheit fleissich zu versorgen.
Item von jongs uff sich fur armoit besorgen und mit sperlichkeit vorkomen.
Item gelt und gut zu lieben, aber nit mit unmaneren zum geitzs.
Item nach besserong sineß standeß zu tragten, nit zu argerongh.
Item in der noit die schimbde uff seide zu setzn, doch nit zu argerongh.
Item den außganck und ende in alwegen cloicklich vor zu bedencken.
Alhie wil ich
eß mit dem anfanck diß 90ten jarß und geschenckten neuwen jar verpleiben laissen. Ein jeder mach sich deß theilhaftich und sei kloick, daß wil im wol hoichnodich sin. Dissen tag und abendt sin wir still und sober gewesen.
Anno 1590 den 2 janvarii hat mir Johan Weiß scholtiß zu
Muggenhaussen under dato 1 janvarii geschriben ich het in irer herligkeit 25 morgen landeß da von sult ich im den schatzs wilcher nevlich uff dem landtagh ingewilligt war, von jedem morgen 9
alb. summa
vx
gl. vx
alb. zu schicken sub pena dupli, dan eß were verzogen umb absterben siner gepietender jonfern joncker Wilhem Goltsteinß hausfrawen. So were auch Johanß zu Swartzenß hausfrau gestorben, der mir schuldich ware und im alleß abgepfandt. Ich hab ein dubbel ducat von
vx
gl. 10
alb. mit eim breif den andern tag willen schicken, aber der bot pleibt auß. Alß mir aber scholtiß den 12 janurii widd
er schreib hab ich im den breif mit der dubbel ducaten mit Goswin Weiß offerman zu Straisfelt sinem broder zugeschickt, und mich beclagt mi
n gester her were mir schuldich und all min laudt daselbst lege ungebaut still, und er sult dem jonckeren minent wegen sinen rewen clagen, dan ich hat gehoirt daß im auch alle sine sohne abgestorben weren. Also geneiß ich mineß landeß nit und moiß gelt zugeben. Man hat deß scholtissen breif und min breif zu besigtigen.
Anno 1590 den 3 janvarii auff godestag reformato calendarie ist anniversarius mineß geburtzs tags gefallen, dßa ich 72 jair alt sin worden, und in min driundsieventzich getroden bin aber nach dem alten stilo calendarii faelen die 10 tage noch dar an. Doch pleib ich bei dem neuwen mit miner regno
ng dweil eß disser ort darnach allenthalben gehalten wirt. Den vorigen tag am abendt 2 janvarii hab ich die maltzit mineß geburtzsfest gehalten, dan dissen 3 tag ja. hat min broder die fhanenwagt daß er mit auff moist zehen und sin kost uff der portzn halten. Der ursachen hab ich min gastung do halten moissen. Unß dischfolck im hauß Weinsbergh sin uff der stoben mit mir und andern frunden gewest. Alß mi
n broder und sin hausfrawe, swager Johan von Woringen und sin hußfrawe min suster Sibilla. Item swager her Anthonius von Geien Altenberger monch der wanschaffen dar zu qua
m. It
em Gotschalck Weinsberg und Margret sin hausfrawe. It
em suster Tringin widwe mineß broderß Christianß selich. Item neif Herma
n Weinsberch deinste sampt Bertzen va
n Polhem mit zu dischs. It
em Lisbetgin Hornß und Marie Snudtzs die beide jonfern gingen mit ab und an ihn die kuch. Und mir richten eirst hardtfleiß an daß mir selst ihm hauß bei unß selbst hatten, mit weck zoppen umb her. Darnach ein henne mit gronen rintfleiß. Folgenß einen kalffhart mit zwien hoener gebraten und in klein schutteln wingartzs foegel und klein foeglin, mit ginstern. Zu lest keiß und botter mit banckeit rode zucker koichlin in schalen wie auch casteien eppel haselnuß, und wecks gnoigs. It
em haben 6 quarten rhaitzweinß 7,5 quarten neweß weissen weinß die quart 12
alb. it
em 3,5
q. rotweinß gedruncken. Ich hab eß vor mich all bezalt ohn waß wir bei unß inß gemein hatten beir, broit, fleisch, furong. Ich gedagt hab ich biß her zu so vil jaren gehalten, ich wult eß in minem alter nit ersitzen laissen. Min suster Marien mit iren kindern pflegen bei abendt
[162'] dieweil sie weith von der handt uff s. Marien greden cloister eitzs wonen nit herzu zukomen. Und dweil min geburtzs tagh mit dem nuwenjar ang_het und daß leste 10 deß vunffzehende
n seculli ist, hab ich von sulchen zehen jaren folgende reimlin gemacht.
Eitzs schreibt man funfzehnhondert jar.
Nach christgeburt und neunzigh dar.
An sechszeinhondert faelen zehin.
Da zwischen wirt noch vil geschein.
Das ist verborgen auff diß stundt.
Mach dar untgegen werden kundt.
Decennium duirt wol nit lang.
Noch wirt eß rathen manchem bang.
So folgt widder ein gulden jar.
Wult gott all irthumb dan wer clar.
In glaubens streit und sachen meist.
Ein glaub den wegh zum himmelweit.
Es sin der beiwegh ietzs gar vill.
Kein theil von sinem weichen will.
Ich hof doch kreich und ungemach.
Sol mitler zeit richten
die sach.
Daß romischs reich wirt sehen drin.
Und lagen fast deß irthumbs hin.
Landtfriden widder richten an.
Starissenschender schaffen von dan.
Noch sol wol dauren zanck und trutzs.
Bouchgott, ehrgeitzs, und eigennutzs.
Dar auss untspringt schaedt, haß und neidt wirt derhalb doch nit pleiben freidt.
Immittelß mach auch zweiffelß aen.
Allerhandt enderung untstaen.
Durch sterben und verderben, mirck.
Durch untugendt und sorglich wirck.
Setzst einen hie und dha zu ruck.
Ein ander kompt doch auff mit gluck.
All gutter werden pleiben nit.
Da sie gewesen sin langh zit.
Wan ich heir zwischen sterben werdt.
Das wirt dan machen auch geferdt.
Ihm hauß Weinsbergh dem erben min.
Vil wulten gern die neigsten sin.
Und achten nit min testament.
Den sol man widderstaen behendt.
Mit weiser und geleirter rhaidt.
Durch kunst, recht, gunst, gelt und woldait.
Die eirste sturm fallen wol swer.
Bleibt stanthaft in der gegenwer.
Nuhe stae unß her mit gnaden bei.
Ihm lesten crutzs diß seculi.
Ihn gott hab ich min endt gestalt.
Zweiundsevenzigh bin ich alt.
Die rheimen jetzundt mir vergain.
War ich eß laß, da fangt ihr an.
Daß regiment, schreibtm die geschicht.
Unssem hauß zu guttem bericht.
Anno 1590 den 5 janvarii ist Barthel Brackerfelder zu
m Regenbagen auff dem Altenmart gewantsneider und der geselschaft vom aren bannerher, rhaidtzman und walhere mit dhoit abgangen, war verlitten christabendt mit sinem
[163] gesellen Mattheiß Kleinen verlitten christabendt alß newe geraitzhern in rhaidt gangen. Glich druff beide kranck worden, und wie Mattheiß vor gestorben, hat disser im bedt gelegen und oft lachendt gesagt, sulten beide walherrn wol glich hinfaren. Disser war sineß alterß von 73 iharen elter dan ich sin, aber fast wol gestallt von leib, und verstande, walberedt und hat ein starcke memoria
m, kan mich nit verstain an waß mangelß sei gestorben sin. Man wol sagen ob sie wol gesonde leudt waren, hetten sie doch unwillen und truck irer sohne, und auch deß scharffen winder und witterß im felde alß sie ihr ampt am bawe der stadt graben im felde verlitten.
Anno 1590 5 janvarii starb auch Jacob Koninck im Budderich under kesteren, eitzs s. Peter genant, wilch hauß er mit siner vorfrauwen von minen eidomb und dochter scheffen Georgen Volquin und Drutgin Roß gegolten hat, war roit im angesigt alß were er jonck verfroren, nit fast gesont aber zimlich rich. Hat sin zweite hausfrawe und veir unbestatte vorsohne im leben verlaissen.
Anno 1590 den 5 janvarii drutzehen abendt haußkoninck gekoren under unsem dischgeselschaft sampt suster Tringin, neif Gotschalck Weinsbergh und Margrethn siner frawen, und ist min broder koninck worden Maria Smidtzs koninckinne die beide nit dan jeder mit 2 quarten weinß besweirt den ubrigen wein und kost hat die haußhaltung getragen ich gab ein fleschs rhaitzweinß zu
m besten, war fritag, machten und glichwol frolich und songen christleder.
Anno 1590 den 6 janvarii auff der h. drei koninck tagh deß summarissimi possessorii redt gehat, wie daß jetziger zit seir getriben wirt, da umb der possession strit vorfeldt wer in dem beseß den vorganck sol haben und drin beraidtschaft werden, wer naturalem ciculem et ordinariam possessionem hin dan gesetzst biß mit recht folgenß dar uber erkant wirt. und gehet diß wol etwaß subtil listich und parthisisch zu, wer daß gehoirt und gunst hat erhelt daß summarissimu
m und bleibt darnach drin, daß eß zu lanck feldt uber daß ordinariu
m possessorio zu erkennen, biß die leude halb verderben und sterben. diß macht mich auch gedencken wer in summarissimo possessorio sol sin wan ich abgestorben. Uber die gutter so wegen miner eirster hausfrwaen Weisgin Ripgin und ireß sohnß Johan von Caub in possessorio stritbar mogten fallen. Alß da ist die halbscheit deß hauß Cronenberg mit sinem zubehoir die halbscheit der der zinßhuser uff der Bach, an Paulus hauß, handfust kimnade Vuylappel, in der achterstraissn halbscheit oder theil der heusser und weingardtz. Item der funfmorgen landtzs und zwei halber malder kornß rent zu Neuß. Item halffscheit oder theil der renth von 32 richtzdaller an joncker Hallen, auch halbscheit etlicher gereider gutter. Hie wil nodich sin daß man eilnß allen bericht uffsoiche, sich mit gelerten berade, nit sclaiffe frunde und gunst mache daß man in summarissimo possessorio pleibe und sich drin halte wie man wol thoin kan, und sich dan mit gutter zit berathe, bespreche, sich vergliche oder mit recht spreche, und geschein laisse waß recht ist. Die anweisu
ng deß berichtzs hab ich zu andern zeiten mehe gethain, doch wan man uffsoichet wirt man allerlei da von hinder mir finden. Ich mach folgenß weitere ordnong hie von machen.
A. 1590 den 8. jan. war es montag, den nent man gemeinlich in Coln den gesworen montag, in einer und eirster gansen weghen nach epiphanie 13 missen, das ist nach der h. drei koninktag, und komt der name daher, wie ich von alters bericht sin und den nachkomen zum bericht eitz anzeignen: Als anno 1513 der groisse auflauf in Coln war, das etliche von burgermeistern und raitzgnossen zum teil mit dem swerde gericht, zum teil relegeret und der stat verweist, zu(m) teil geschatzst worden, und sich die gemeinde vor keiserlicher maiestat und andern chur- und fursten besorgten, hat sich die ganse gemeinde uff dissen montag samen getain und ein eit gesworen, bei einandern leif und leit zu leiden und sich zu beschirmen. Wie das folgens geschach, und dem keiser sulches mit groissem gelde ablieben moisten. Wer doit was, bleib doit, mit den lebentigen mogten sie sich verglichen. Daher ist der name komen.Und mich gedenkt, das disser tag durch gans Coln mit wein bedronken wart..
[163'] Anno 1590 den 10 janvarii umb diß zit ist Wilhelmus Wissel der rechten licentiat und gulischer rhaidt binnen Dusseldorpff gestorben, noch jonck nit 32 jar alt. Sin ohem doctor Wilhelm
us Wissel zu
n Grein uff der Hoeportzen hat in erzogen und zur schoelen gehalten, und wie sin fatter burgermeistern verstorben
zu Gret im lande von Cleiff deß doctorß bruder und min kirchmeist. s. Jacob ist er mit am hauß zu
m Grein und Lembach bei Bensberch geerbt darnach in magistru
m et licentiatu
m promoveirt und fast jonck zu hof komen. Folgenß hat er mi
n swegern Aletgin von Vlaitzem zu
m Schiff, swager Conradt Ecken, suster Engin einige dochter widwe ohn kinder zu ehe und fast gutte erbgutter mit ir bekomen daß er in kurtzs wol prospereirt. Und wie er sin noit sult uberwonden haben ist der dhoit komen, hat diß frawe ohn kinder verlaissen ma
n sagt, er sult sin testament uffgericht haben. So gehet der ein vor der ander nach hinwegh, die jongen wie die alten.
Anno 1589 den 12 janvarii hab ich die dubbel ducat in besclossn breif vor schatz nach Muggenhaussen geschickt, wie vor 2 ja. angezeignet ist. Man sagt eitzs von 35 mal tausent morgen die im ertzstift Coln zu collecteren und zu schatzn were
n. ich eracht nit an ploich landt allein, dan mit an weingarten, benden, weiden buschn, wa daß alleß wirt von jedem morgen contribution tragen wirt sich zu groissem gelde belauffen, der kreich hatzs wol verthain, will aber geistlichn und weltlichn wehe thoin.
Anno 1590 den 13 janvarij, under dissem dato hab ich eine
n offnen papiren schein under miner handt und siegel gestalt, dar in ich min broder Gotschalck und neiffen Herman beide vo
n Weinsbergh sucessive mine alige jarliche rent der 32 richtz daller an Hallen hof zu Vreisstorff under dem dinckstoill Dottendorff boven Bon bei lebentigem leib uffgetragen, innen breif und siegel mit guttem minem willen uberleibert, sie derselben sampt der heubtrenthen und jarlicher pension die ersch
einen sin und erscheinen sullen helder und besitzer gemacht, und macht gebe
n bei minem leben uffzuheben uffzuburren und da von in iren namen zu quitern, doch zu behoif mineß testamentzs und codicilß mit beger die rentgeber fort oberkeiten und richter sullen mimen broder und neiffen bei sulcher possession behandthaben und wil sie versichern und schadtloiß zuhalten vor alle indragtt. auch ein zittelgin drin gelagt daß eß alleß umb deß summarissimi possessorii forthel beschein were, dar vor ich sorg trage wie neigst oben 6 janvarii angezeignet. Auch hab ich ei
n concept an joncker Diedrich Halln amptman zu Monhem gestalt, dar in ich im diß zu erkennen geben, zu siner zit die mißivi zu uberliebern. Glichfalß ein quitanz gestalt wie min broder und neif quitern sullen. Diß alleß hat man uffzusoichn und jeder so vil in antrifft inß wirck zu stellen.
A. 1590 den 14. jan. hat mich min nachpar Mattheis Gindorff zum Stommel uff der Hoeportzen, heubtman in unserm fanen, bei sich zu gast laissen laden, dan alle befelchaber in sinen corpus mit den frauwen wurden zu im komen. Wie ich aber vernomen, das er koninck im corpore und der portzn den lesten uffzog daselbst ware erkoren, hab ich zugesagt, dahin gangen, dem heubtman und befelchabern 2 firdel raitzweins geschenckt und sie damit verehret; dan ich gedacht, fruntschaft mit in zu halten, dweil ich 4 ganser jar ir heubtman gewest ware und auch, das sie deste weniger uber mich zu clagen hetten wegen der kettenwagt, damit ich sunst besweirt mogt werden. Also sin mir am abent samen seir lustich und frolich gewest mit essen und drincken, mit eim virginal- und cithar-spil, gesongen, am disch mit henden gedanst, geschertzst und uberaus frolich gewest. Min nachpar heubtman sagt mir, sie hetten wol 60 quarten weins getruncken, ohn das (was) er erlich angericht, also das es nit ein kleins gekost, dan die quart weins galt eitz eilf albus in Coln. Ob es aber vom corpus vergutet sei, kan ich nit wissen.
A. 1590 den 17. jan. hat man in Coln angefangen, aus befelch baptzlicher heiligkeit mit den sieven collegiatstifteren stationes und processiones zu halten und zu pitten, das die kreichzhandlung in Frankrich wol ablaufen mogt, darzu so vil ablais mitgeteilt, als im guldin (jar) verdeint mach werden. Dissen godestag s. Antonii binich zu s. Marien in Capitolium gangen, da miss gehalten, darnach uff fritag zu s. Revilien und uff samstag zu s. Gereon, dahin ein erbar rait dem romischn legaten,der in Coln lag, zu [164] gefallen deß sunst nit geschein were, dan ein rhad hat einen misfallen dran daß man sulch ohn erleubniß zugerust hat. Man hat daß h. sacrament nit getragen noch s. Peterß staff.
Anno 1590 den 19 janvarii bin ich mit dem snopff und hoist ubel dran gewest, daß ich die cataren hart im heubt hat die mir in der borst engigkeit und vil außwerffen verurstigten derhalb ich mich bei 14 tage zu hauß hilt, gar sober lebte, zucker candi brauchte, und nirgenß außginge. Ich het dan sonderlich irgen zu schafffen, dieweil ich ein weil zit ihm winter eß kalt gewesen ich unbehutter gelebt, und der hartsthe nachwinter noch vorhanden, war eß minem alter wol zimlich daß ich miner etwaß war neme und schointe, sunst war ich sonderlich nit kranck dan etwaß verwoist in der borst daß ich nit appetitich war biß uffs lest.
A. 1590 den 20. jan. sin umb disse (zit) die fetmenger, das sin die pfennink von 8 hellern, im furstentumb Gulch und Berge ohn underscheit von 8 heller uff 6 heller reduceirt und abgesatzst. Das troge den veirten pfennink, den man dran verleren moist, das dem gemeinen man ein groisser schade und unrecht war. Derhalb ein groisser irtumb in der stat Coln und auch baussen war, dan ein rait zu Coln wolt ihr 8 hellers fetmenger keinswegs uff 6 heller zuruck setzen, gaben vor, der ganse westphalische kreis het sie verordnet uff 8 heller zu munze(n). So weren ire stat-fetmenger daruff gemunz(t) und der 8 heller wol wert, weren uff die valuation gemunzst, kuntn nit fallen, noch irer munz den schaden und unehre ufflagen. Weren andere stende des kreiz gefalln und ander(t)halb loit ringer gemunzst, und das zu etlichen hondert tausent daler zu, dess kunt ein stat Coln nit keren. Und wie sich das stat- und lantfolk uff dem mart und allenthalben seir irretendie lantlude die colnische fetmenger nit vor 8 heller loissen wolten, sagent, sie kunten sie baussen und binnen Coln nit hoher ausgeben, dan vor 6 heller, darzu unse burger, woigner und aufwechsler frei mit holfen und iren eigen nutzs und gusselei soichten, so moist ein rait edicta uffsclain laissen, das die 8 hallersstat-fetmenger, wie sie eirstlich daruff gesatzst und gemunzst weren, sulten pliben, und mogten die gulische und ander fetmenger 6 heller, oder wie sie der kreizs und ihre fursten gesatzst hetten, gelten und gain. Aber das edictum wolt wenich verfangen. Der irtumb wart noch nit hingelagt. Die schuldich waren mit groissen summen, quamen und wolt(en) eitz mit statfetmenger bezaln. Die scholtherrn besorgten sich auch des veirten pfenninks verleuss, wolten es nit untfangen. Derhalb es ein rat zu Coln nochmal moist uffsclain und bei einer pfenen gepieten, die colnische statfetmenger zu untfangen und zu loesen, doch zu einer sicher summen zu. Also quam es zulest in sinen gank. Man gab den Clevischn, den van Aich und Malmenteir vil scholt heiran. Die munzmeister werdens ohn zweifel geraten und getriben haben, dar etliche rete mit ingestimmet. Ohn zweifel wirt der alte und jonger furst von Gulch etc. heiran vor ihre personen (nit) scholt haben, dan sie leider beide des verstantzs nit sin, sich damit zu bekommern, glichfals der churfurst von Coln nit, der kreichzs und unrauwen genoig hatte, durften irer munzen und sich die schant wissentlich selbst nit antoin. Aber die uffwechzler und munzmeister werden daran pflichtich sin und sich selbst soichen. Oder sin die schatzheber schuldich dran, wan der eitz vorhanden schatzs bezalt ist, das sie dan ire gulische fetmenger widder vor 8 heller worden gain laissen, daran handleten sei auch nit unverweislich. Ich besorg aber, die 8 hellers fetmenger werden uffgewezelt, versmolzen und vermunzet werden und zum verleus und aus dem gesicht komen. Die stat Coln mach in als nit uber drissich-tausent mark silbers vermunzst an fetmenger haben, der ist nit so wenich [164'] oder vil. Dieselben wirt man lichtlich in Coln, ist(s) so weit, wol vertriben und gain laissen, so man doch einen scheitzpfennink an kleinem gelde in Coln uff dem mart mois haben. Dan ich sorg, die Gulischen werden keinen besser rat wissen, einen scheitzpfennink zu munzen, dan die stat-fetmenger von 8 heller eitz sin, besonder do der richzdaler anfangs der gemunzsten fetmenger nirgen noch so vil gegolten als eitz, filligt 11 mark, da er eitz 8 alb. mehe gilt. Ich hab lust zu leben, das ich doch sehen moge, was die munzmeister doch vor ein neuwe klein munz machen werden, die besser ist als statfetmenger nach irem preis. Ich sorg, der ansclag wirt gewest sin, die stat-colnische fetmenger voran ins smelz-duppen zu pringen. Aber es hat in gefelet, das gut und der stat ehre ist. Min gnedigster her von Coln gehoirt ins churfursten kreiz, munzst aber allein fetmenger als ein bischof von Lutgin und Munster, derhalb er im kreiz fetmenger von 8 heller gemunzst. Kein churfurst munzst derglichen sorten uff dem Rheine. Die rader schillink gelten 14 heller, der gaint wenich. Heller verlesen sich auch, deren eitz nit vil ist. Das golt sticht teglich hoher. Ander harde silbermunz verleust sich auch..
Anno 1590 den 25 janvariii sin die volmechtigen deß Swartznhauß uff der gaflen beschickt gewesen, da sie mit dem gaffelbotten m. Dierich Bolßwin und Margreten Ham eluten samt d. Pfyngthorn s. Weber, m. Johan Hackenbroich gehandlet, da sich die frawe und vormunder ercleirt daß sie auß noit daß hauß verkauffen moisten, die der geselschaft daß an presenteirt. Und ob wol die geselschaft anderhalff theil dran hatten. Jedoch war in gelegen daß hauß an sich zu prengen dan eß war uber zwelfhondert richtzdaller heubtsummen mit allerlei fharn besweirt. Doch ist dißmal die medung uff die zwei ubrige jar ingewilligt, dar zwischen hat man sich deß kauffs zu beiden seithen zu bedencken. auch sol m. Derich daß haußgelt selbst inmanen, von jedem rhaitz herrn 8
gl. current und von jedem gaffelbroder 3
rad. alb. haußgeltz jarligs zu zwentzich
dall. zu jeden ad 52
alb.. Min broder und ich keren vil fleiß an mit der gaffeln und etwaß zu erobern wie beschein, aber haben wenich hilf an den andern herrn und brodern, die nit gern folgen, und andern die nichtzs soichen dan gaffel und kosthalten und iren bauch.
Anno 1590 den 26 janvarii hat mich min neif her Christian Ordenbach dechen zu Wormß zu gast geladen uff s. Mariengraden cloister da er war, so war ich swach durffe nit außgain, untschuldigte mich mit siner motter und broder. So hat er
dar geladen unsen neiffen her Ludger Hersbach obersigler, her Georgen Brun dechen ad gradus Mari
æ und dessen broder pastorn s. Mertin die alle quamen. Min broder und ich sampt swager Johan va
n Woringen waren geladen quamen aber nit. Aber die frawen quamen alß suster Elisabet und suster Sibilla. Er hat kostlich angericht und waren frolich gewest. Min broder moist im Fischkauffhauß sin daß er auch nit quam, hat aber ein alte forderong an im daß halff darzu. Mir meinten auch die fruntschaft were allem in essen drincken kosten nit gelegen, biß her zu an etlichen jarn hat er unß kein widder anwort uff unse breif willen schriben, und hat unß in acht wochen nitzs zu untpotten sint er hie gewesen wiewol ich in anfangs wilkum laissen heischen, daß lag unß im heubt, wolten derhalb umb brassereien willen allein unnß nit laissen wircken, wiewol ich vor min person unpessich war.
Anno 1590 den 28 janvarii hat Peter von Rhade sin jacobs krentzgin in paulus hauß uff der Bach gehalten, da hin ihm die kirchmeister und achten alle gefolgt sin, und er hat angericht inhalt der ordnongh. Wir sin wol frolich gewest doch viele ein gekreischs zwischen irer zweien in, daß etwaß unlust machte, wart doch balde gestillet.
A. 1590 den 29. jan. sol das kreichzfolk in Berk die stat uffgeben haben zu henden des stiftzs von Coln und des von Mansfelt, stathelder in Lutzenburch, und siner befelchaber von den Hispanissen, die lange darvor und im lande Cleif mit groissem schaden darumb etliche jar gelegen hatten. Der graiff von Nuwenar hatz eitzs zu behoif bischof Gibhart truckseß inge
[165] nomen und ist biß herzu bei sieven jare in deren namen inbehalten worden inmittel etlichmal gespeiset untsatzst aber
aufs allerlest wegen groissen mangel und honger uffgeben worden, mit gedinge eines monat zoldes zu bezaln. Sin mit flegendem fahnen mit der side-wer und roir, mit sack und pack, zu pert, zu fois und wagen ausgezogen in der Nederlendischen schanz bei dem Foissegat am clevischn Zolhaus. Und sullen nit vil uber 20 ganser heuser in Berk sin stain pliben, so gar ist es verdorben, abgebrochen und verderft. Man sagt, Mandrico von Laer sol drin gezogen sin und sol den zol inburren, bis die kosten bezalt sin. Das wil noch lank fallen..
Anno 1590 den 31 janvarii alß min neif her Christian Ordenbachdechn zu Wormß nuhe uber zwein monate hie gelegen und er nehe herausser zu Weinsberch zugesprochn oder in neun jarn nit in Coln gewesen, gedacht ich ich wult der demodigste sin, und filligt da er verreisen wurde mochten mir unß nimmer widder sehen dan ich fast alt sin und er auch halber podagricus, und ich mich eitzs etwaß beß befoilt, hab ich mich zu im gefoigt und wie mir min suster Merie anbout uff die maltzit zupliben so hab ich ir daß ingewilligt sin pliben und ein firdell rhatzweinß laissen hoelen und her Christia
n damit verehret. Hab so mit ihm conuerseirt und feiner ungnoigden rede gehat, dan seligen doctor Tilmanß und ander frunde rede gehat. Folgenß ist min swager Johan von Woringen mit miner suster Sibilln auch mit eim firdel weinß zu im gangen und hat mi
n swager kuntschaft mit im gemacht, ich hab gesehen daß er mager wirt da er vorhin volliger und fetter plach zu sin, ich het wol mogen leiden daß mir samen etwaß hetten ratschlagen mogen wie sinem broder Gotschalck zu helfen were der nuhe etliche jar moissich bei der motter lucht, deß er sich pillich wie auch siner suster Tringin so beide noch unbestat sin, mit ernst sult angenomen haben, deß nit gescheit ist.
Anno 1590 den 1 febrvarii und darnegste umb lichtmiß und blasii bin ich bedacht gewest, wie ich in minem leben beide mine
n broder Gotschalck mine
n neigsten ingesetzsten erben und minen neiffen Herma
n von Weinsbergh und undersetzsten erben doch auch hausfetter in possession und beseß aller miner gutter zeitlich und fridlich bringen mogt daß innen ein groisser forthel sin sult, ob ihn villigt allerlei nach minem absterben begegnen mogt dar vor sie sich eitzs nit hutten, dan nit allein sei und wer hausfatter und min erb sin wirt, aber ich auch wan ich begraben sin werden widdersager bekomen, wilchs nit newe ist dan von alters also zugeschein pleigt. Der ursachn hab ich einen kleinen schein und beweiß da von auffgericht, den ich von worth zu worde herzusetzen wil, hab in auff pergamein mit eigner handt geschriben und min siegel unden dran gehangen. Und laudt wie nachfolgt.
Zu wissen und offenbar sei allermenniglich daß ich Herman von Weinsbergh der reechten licentiat und testator in kraft der clausulen mineß testamentzs minem lieben broder Gotschalck vo
n Weinsb
ergh den alten zum hausfatter und neigsten erben ernent, ingesetzst und ercleirt hab, wie ich sulches eitzs erwiddere und eß dabei verpliben laisse. Auch da neben in minem leben innen zu
m mithilfer eigenthumber und besetzer miner gutter gereider und ungereider gemacht wie ich dieselbe binnen und baussen Coln eitzs in gebrauch, heben und burren hab, nit davon ab noch außgesclossen in theil oder zu
m maill, vorbeheltlich mir doch miner neißlicher leibzugt unverhindert daran. Sulte sich aber widder zuversigt begeben daß benenter Gotschalck min broder uber kurtzs oder lanck vor oder nach mir ableibich wurde (wilches got durch sin gnade lang verhutten wille, so sol min neif und tauffpat Herman von Weinsbergh minem broder Gotschalck vorgefolgen, hausfatter min erb, und mithilfer sin, den eigenthumb und beseß habe
n und minem lesten willen sich allerding gemeiß erzeigen, und ob ich diß wol auff mehe orthen mit eigner handt angezeignet und verdorgt. Damit man aber mit vil uffsoichenß in schrinen, in boichen und registern unthaben werde, derhalb hab ich gedacht, es sult nit unbequeim oder ungerathen sin einen besondern schein davon uffzurichten, den minem obg. broder und neifen mitzutheilen, wilchen sie samen und besonder in der eil (
wan eß die erfordern wurde) vorbringen und ufflagen kunthen. Ich wil auch ale oberkeiten, richtere befelchaber und jedermenniglich gar deinstlich fruntlich und fleissich gepitten haben ihre herlichkeiten und leibte
n wille
n [165'] sie her vur halten, innen beiredich und behilflich sin. Zu urkunde der warheit hab ich Herman licen. und testator vurg. dissen schein und breif mit eigner handt geschriben und underschriben. Auch min insiegell selbst unden daran gehangen. Geben Coln im hauß Cronenbergh an der Hoeportzen im jar unserß herrn tusendt funfhondert und neunzigh auff donnerstagh den achten febrvarij.
Alsulch document recognition und schein hab zugericht und minem broder und neiffen inuerleibten eigenthumb und beseß aller miner gutter ubergeben und ingeraumb in gutter hofnong eß sol beforderlich sin, sie mogen sich da neben bedencken und berathen wie sie daß ire trelich und fleissich mit der zu thoin, nit allein vor ire person dan vor den hausfatter und hauß Weinsbergh daß sie mit gotteß hilf jeder zit dar bei pleiben mogen.
Anno 1590 den 3 febrvarii umb disse tage wart daß kindt Peter van Weinsbergh zum Trauben an der Hoeportzn mineß neiffen Gotschalcks und Margreten sohngen gespenet. Man sagt eß sult etwaß faster von leib sin dan sin brodergin Gotschalck noch lebent, auch Benedictus und Christian die verstorben sin, der allemgtiger will sie erhalten und zu gutten leuthen laissen gedeien.
Anno 1590 den 6 febrvarii umb disse zit weiß den tag selbst nit ist min neif miner suester Marien eltlicher sohn her Christian Ordenbach dechant s. Mari
æ zu Wormß stilswigendt sonder valete ohn daß er mir oder minem broder oder suestern Sibilln oder andern sinen frunden gutten nacht gesagt, zu schiff gesessen und hin auff gefharn sampt noch einem siner canonichn von Wormß. Waß ursachen sulches von im geschein kan ich eigentlich nit wissen, er war umb verlitten s. andreemissen her ab zu siner motter und brodern ad Gradus mari
æ uff sware kosten komen, da eß verhalten in die zehnde wegh, ich und min ander sustern haben ihn wol besoigt, doch nit zu gats geladen, so ist er zu innen auch nit komen. Min broder und sin sohn Peter hatten einen alten stoiß von wegen deß waxß und kertzen daher sie forderten, ob daher der irthumb komen sei, so hat mi
n swester Marie sin motter auch irthumben mit iren mitgedelingen vo
n wegen dormagneß und anderß daß sie nit zur endtschaft gertahen mogen, ob in daß auch verlustich gemacht hab also ist er hingezogen sonder adij. Wer weiß ob einer den andern mehe sehen mach. Siehe so kan sich die groisse frundtschaft die zu sin plach verendern, daß die gracia und zuneigung eitzs nit ist, wie sihe vormalß zu sin plach. Her Christian ist wol still vor sich hat gnoig wie die geistlichn gemeinlich, so hat er newe geselschaft und kuntschaft zu Wormbß daß er uff die frunde wenigh acht. und dieweil disse auch ein hinkomen haben und alleß devre ist, so laissen sie eß auch dar bei. Eß kan uberlanck besser werden. Man mach eß got und der zit befillen. Vide sup
ra den 26 und 31 janvari. Daß best so er außgericht, ist daß der alte irthumb mit dem capitel ad Grad
us marie zwischn innen hingelagt sin, wie ich bericht werde, daß mir umb sineß broderß her Peterß willen seir leib ist, und einen friden mit dem capittel moge haben.
Anno 1590 den 8 febrvarii hab d
omino suffrido legu
m licentiato eitz canonico apl
icato
rum rectori burss
æ coronaru
m vor sieselb burß bezalt 16
gl. current fhar verfallen zu zwien terminen halb parthn halb remigii a
nno 89. Disser fharn hab ich nuhe etliche jare redt gehabt, dan ich hab nehe im schrein darnach gesehn waß sie werdt ist, dieweil der rector mit miner bezalung zu friden, laiß ichs auch triben, gewage eß aber zu zeiten obß hernach vor queme, ich hab den foeß nehe gesehen, so ists im schrin auch sorglich uff zu soichen, dan da etwaß in widder fonden wirt kan nit halbar pleiben, nit wissen macht gein gewissen. Ich aber hab wol gehoirt daß eß 32
mr. fhar sulten sin, weiß eß doch nit eigentlich wan eß dan rader marck weren, queim ich noch wol zu wan der rector eß mit currentem gelde leist passern, doch sin die marcken vor hondert jaren nit gliche swair gewest. Diß fhar kumpt zu behoif drier studenten von wilant doctor Johan Vorbergh, nit zu de
n 12 studenten zu hern Hermanno Dwergh. Aber man helt eitz kein kost in der Cronenburssn, dan alleß uber dhuir ist.
[166] Anno 1590 den 10 febrvarii hab ich bei mir bedacht daß ich mir die gemeinschaft deß hauß Weinsbergh in Coln und erbguts zu Dormagen gefallen laissen, wie dan wilant min liebe motter Sophia Cort sulches glichfalß begert und verordnet ob ich dan in minem principalen testament a
nno 1557 den 20 novemb. oder in minem codicil a
nno 1576 den 16 aprilis auffgericht, oer sunst in minem declarationboich fol. 184 im 9 cap, und 4 verß, oder orth mehe, wie dan auch in minem boich senectutis fol. 166 ad sorores a
nno 1580 den 13 janvarii und von dan in dem oder zu andern boichern register und verzeignißn gesatzst gewunscht, begert verordnet oder befollen daß obgenent hauß Weinsbergh oder erbgut zu Dormagen, oder min eigne gutter oder deß hauß gutter kunftich gemein sulten pliben, nit vertheilt, verpfendt verlenet oder alieneirt werden eß stunde simpliciter pure sub conditione, poena à die vel in diem oder wie eß wolle und dan widderseger untsatin mogten, inreden, und vorwenden. Die gemein sagt were inß gemein in beschriben rechten und in sonderheit under den leien verpotten, und alle institutio
nes substilutiones fideicomissa legaten dispositiones vertrege dar uber und daß man nit dheilen, geben besetzen, besweren, alieneren, mogte hetten in den rechten kein stadt weren unkrefftich und nit zu halten. In dem pfall dan sulches immer vorgewentt sulte werden, so ist wol ander rhaedt und artzenei zu finden, wie die doctores und freibuter der rechten mittheilen. Da sie so anzeigen, wan die ihenige, wilche ein gemien gut under in haben, sich vereinigen und vertragen daß sulch gut nimmer sult getheillt werden, ob dan einer von in die dheilung rechtmeissich kunt fordern, darauff sie sagen, iha, dan sulch vertrag sei nigtich. Sulten sie sich aber disser gestalt samen vertragen daß keiner von innen sin theil vom andern wult fordern, der vertrag het stadt, dan da durch leiß jeder nach und verziege uff alle sine geregtigkeit daß er in sinem theil hette. Nuhe wil ich declarando et addendo mineß lesten willenß daß alle min sustern brodere und dern kinder und erben und nachkomen schuldich und verhaft sin sullen, mit minem erben dem hausfatter zu Weinsbergh ein verstendniß und vertrag in bester formen uffrichten sullen, daß keiner von in sin theil am hauß Weinsbergh und erbs zu Dormagen will fordern mit oder ohn recht, zu theilen oder zu alienern begern. Dargegen will ich widderumb innen samen und besonder vur mich minen erben und nachkomen festlich zugesagt haben, daß jeder von innen glichewol die uffkompst waß im jarligs da von an zinß und pacht oder sunst mit recht zukomen mogt frei und unverletzst wie gebruglich zu kommen sol, und zu ergetzung sineß anpartzs verlaissn und begebenen eigenthumbs, sol er deß glichewol ein der genent werden, und den furthel mineß testamentzs codicilß, lesten willenß, rechenßboichs alterdombsboich und miner ordnong haben und behalten p
__ino quota wie sich gepurt, in urkunde der urheit und sicherheit disser miner eigner handt und underschrift. Datu
m ut sup
ra
Herman von Weinsberch lic. testator habs underschriben.
Hie von moiß ich etwaß anroern, wie die beschriben recht nemanß zwingen, daß er widder sinen willen in der communion und gemeinschaft mit sinen miterben oder andern wer die sin pliben durffte dan mach die dheilung fordern, ist er bruder swester miterbe so gepurt ihm und jedem von innen wer wil, auch widder sin unwille
miterben actio famili
æ herciscundæ, l. 2 _ dubitandu
m l. arbitriu
m ff. famil. erciscund
æ, wirt aber die dheilung auß einer andern ursachn vorgenomen, alß da zweien frembden etwaß besatzst isz aber sunst inß gemein haben und dheilen willen, so gepurrt in actio communi dividu
ndo l. pemulti, ff commu. dividem und disse alle die samen zu dheilen haben nent man generali vocabulo socios wie an vil orthen wil einß anzehen l. ut in conductionib
us ff. pro i
__cio et s
æpe in titu. ff o
ni
m divid. was ursachen auch die communio und gemeinschaft im rechten nit zugelaissen dan verpotten wirt. Ist die daß uneinigkeit zweitragt und zanck daher untstehet, wie die recht sagen quod omnis communio pariat discordia
m l. cum pater § dulcissimus ff de lega. s
ec
undo, l. in re communi, ff de seruita. urba. p
__dio
rum, l. ulti. c. commu. divide. Auch werde durch hinleissigkeit versaumet waß inß gemein besessen wirt, negligi e
nim solet quod communiter possidetur, l. 2 c. qu. et qu. quar. lib. 10 diß wirt nuhe de communione verstanden, ubi quid honesto titulo inter paucos privatim commune est id divisorio judicio peti possit, ut et sva pars delita cu
m fructibus et impensis adiudicetur. Sunst ist noch ein communio o
mnium gentiu
m publica et naturalis inter multos, l. 2 ff. de rer. divisio. da von wirt hie nit gehandlet und gehet die besonder gemeinschaft eigentumlicher gutter und geregtigkeiten die dheilbar sin nit an. Uber die privatæ communione kan auch kein vertrag uffgericht der meinong daß zu keiner zit getheilt werde, wie jener moneirt und bescheidt, inquienz, quid ave
m si habentes rem co
mmunem conuerneru
nt et pacti sunt, q
vod resipsa nullo tempore dividatur, an poterit peti divisio dic quod sic, quia tall pactu
m est, l. hoc iudiciu
m § si conueniat ff. commu. divid. cecus si alter alteri pactu
m faciat de non pitendo partem svam, quia perillud
[166'] moncitur remisio tocius juris quod habet in parte sva, probat l. in hoc iudiciu
m § s. paciscior, ff. commu. dividun. disse legis et jura hab ich hie allegeirt, daß der hausfatter ein kleine anwisungh het, sich mit den exeutorn und andern hausgnossen der rechten verstendigen derhalb zu underreden und fernerß mit
rechtzgeleirthen der sache
n weiterß nachgain.
Mich gibt aber groiß wonder, nachdem die gemeinschaft in den rechte
n so hardt verpotten, daß eß nit ein recht sol sin und einen standt so wol binden als den andern. Dem weltlichen stande und leien ist die communio verpotten, wie oben angezeigt ist. Aber dem geistlichen stande und paffen ist sei zugelaissen, wie man allenthalbe
n gnogsam vernimpt, dan alle stiftenm cloister, gotzheuser hospitaln und waß der mehe sin haben ein gemeinschaft der gutter, und ist innen die alienation, devision, hipothecation und wie sie genent sin hoichlich verpotten, wiewol auch stedt, dorpffer, zunfften, broderschaften, kirspeln ire gemeinde und gemien gutter wol haben. Warumb dan die communio uber all nit gelten soll, dar gegen mogt ma
n vorwenden, universitates, corpora, collegia, conuentus, societates mogten gemeine gutter inß gemein haben und besitzen, so wol der geistlichen alß der weltlichen, aber in besondern besonder leien kundt eß nit sin, dan einer kunth nitzs sdaß sin eigen ist gmein haben. Aber die vicarij, of
ficianten der geistlichn sin auch einsam aber waß die haben ist in verpotten zu alienern, aber den weltliche
n und leien ist die alienation nit verpotten, eß weren dan lehngutter und verstrickte gutter. Daß aber gemeinschaft der gutter darumb allein sult verpotten sin, daß sie zweitragt und zanck oder aber verseumniß sult gepiern, wie kan die ursach so starck bestain dweil man daß widderspill bei geistlichen und weltlichen teglich spurt, kunnen kleine corpora et societates gemein gutter haben und ohn zweitragt samen gebrauchen, warumb sulten eß dan nit ergenamen
, sipschaften, hausgnosen und derglichen thoin kun
nen. Es kan wol ohn zanck und zweitragt geschein, wan man wol will, und wan die weltlich oberkeit so steiff druff hilt alß die geistlcieh oberkeit. Es mogt einer dreumen, wan die communio den weltlichen ohn underscheidt zugelaissen und die alienation ihn strack verpotten were, wie sulten dan die geistlichen zu de
n beste
n und kostligsten guttern durch die ganse christenheit sin komen. Ich setzs daß mogt iemanß dreumen, dem sei aber wie ihm will. Die geistlichen sin den weltlichn zu cloick ku
nnen practiseren und vil inß wirck stellen. Ich lob sie.
Derhalb moiß ich mit anzeigen, waß der vernoimpter rechtzgelerter Johannes petri de Ferrariis doctor zu Papiæ oder Raven im hertzochdumb Meilain so umb trint anno domini 1412 hat gelebt durffen schriben und nacigelaissn, wirt ohn zweiffel gut cathalischa gewest sin dieweil er in Italia gewont und dem romischn stoill so mech gesessen war, und im derzit do wenich ketzereien waren villigt nit in unguttem auffgenomen ist, und dweil eß hie ad prepositum kumpt, wie ich sin wort, ohn ab oder zu thoin hernaher setzen, zu vernemen waß do umbgangen und eitzs im religionßstreit umbgehet. Also sagt er, in sva practica, de ferina libelli pro hereditate vel re singulari divuidenda, in §, omnis communio.
Sedaduerte quod licet inter laios talis communio pariat discordiam, altamen inter clericos et religiosos parit concordiam, quia concordititer vadunt ad unam mensam, concorditerincredunt et habitant, et per eandem domu
m et ecclesiam concorditer tractant et student rapere et ad so trahere laicoru
m substanciam, et eandem ipsis clericis augere et nullo modo dimenuere, et propter hoc fecerunt per so legem q
vod non possint vendere nec alienare nec dividere eoru
m bona, sic
ue in brevi necesse est quod omnia bona laicoru
m subiiciautur dominio clerico
rum, nisi bonus imperator providat qui doantionem constantini revocet et legem faciat ut o
mn
ium clerico
rum status ad statun mandicantu
m fratru
m penitas reduratur, et papa cu
m cardinalibus smiliter ad vitam christi et apostolo
rum eius deveniat in cuius terra est generalis vicarius, unde servare debet gesta eius, quia omnis christi actio et apostolo
rum eius debet esse exemplum et regula vivendi ipsi papas et cardinalibus eius, alioquin non videretur vivendi esse perfectus icari
us qui deviare velit in stau et vita à moribus et exemplis eius, hæc ita
ue bonoru
m divisio tam frequens in laici_ est una de causis per quam status sinuloru
m laicorum consummitur et anillatur, senet etiam alie plares caussæ qu
æ idem operantur, videli
us nimia multitudo clericorum, peruersitas et avaritia principu
m, et dominoru
m pompa propria et uxoru
m, parcialitas vicnoru
m, indifferens prohibitio usinoru
m, et frequentis etia
m mutationes in statu dominorum, hactenus ille.
Auß disser doctors schriben kunt ir, min liebe bruder swestern mit ewere kindern und leibßnachkomen lichtlich abmircken ob die gemienschaft etlicher gutter under den leien zweitragt mach, so macht sie doch under den geistlicheit eintragt und macht sie zu hern uber der leien gutter. Die hillige cl
æresei versaumpt auß hinleissigkeit mit der gemeinschaft, wie er auch der zit uber ire große
[167] cloickheit und heufung der weltgutter gegen sie herauffer feirt und sagt sie haben durch ire eigen gesetzh die dheilung verkauffung und andere unteusserung irer gutter verpotten. Sagt auch wie daß zu bessern were, wie sich die geistlichen halten, wa durch der weltlichs standt versteurt wurde. ich will hie nit urtheln, ich hab in minen lebjarn gnogsam vernomen wie eißliche gesellen in vil landen angelauffen sin. Sie habenß doch nit alleß nach irem willen ich wil hie mit nit weiter fharen. Edoch hab ich spillendt auff disse materie von der dheilung der leien, von der alienation der gutter, von gemeinschaft der gutter, und den corporn der geselschaft etwaß gemacht, herzugesatzst und den meinen zu bedencken heimgestalt, jedem doch der mich nit angehet sine
n freien willen nit benaut. Es sin sclechte verslin und lauthen wie nachfolgt.
Destruit à loici vestrum divisio statum.
Clero pontifices hanc vetuere probe
.
Huc alienandi referatur non dominosue facit.
Que dominos variat non dominosue facit.
Dum sibi persvadent vendendo prædia numeris.
Lucerandum, fallit, res preciumue liquet, 1 liquescit, quoue perit.
Sæpe sed has has, siz, divisiones, alienationes sobolis generatio causat egenæ.
Debita vel cogunt, vana vel ingenia.
Indivisa levant, nocet haud communio rerum.
Lucrum ne solidum particulare iuvat.
Si tot ab unciolis capistur quot ab asse quotannis.
Tucius est
sparsis parta subesse locis.
Corpus habet laicm bona reu communia cleri.
Singulus hisce caret, singula quisue tenet.
Tale diu superest, sociales surrogat artus.
Personalis homo quilibet emoritur.
Næ vobis igitur res sit communis amara.
Privata unius non minus utilior.
Hæc ego vitiferæ domui trutinanda relinquo.
Nicuiue svum stet tamen arbitrium.
Auff die intention und meinong disser verslin mogen die meine und alle haußgnossn zu Weinsbergh die etwaß geschickt belesen oder sunst verstendich sin etwaß speculern und den nachdencken mit sulchem eiffer wie ich, damit daß hauß Weinsbergh in Coln und erbgut unser getruwer seliger motter testament gemeiß auch miner disposition, lesten willen, und beger bei dem geblode unserß gesclechtzs mogt pliben, bei der communion die den gesitlchien doch gut ist, oder bei dem pacto de non petendo parten svam wie oben in additione stehet, oder waß maneir oder gestalt man biß kan oder mach.
A. 1590 den 16. febr. den fritag zu nachmittage ist min neiff und taufpat Herman Weinsberg, mines bruder Christians eliger sohn, in min stat amptman zu Airsberg am schrein worden. Ich hab im zu gefallen min ampt daselbst vor hern Johan Hardenrhaidt rentmeister und Bartholdt Questenbergh stimmeister, zur zit schreinmeistern zu Airsberg (niedergelegt), und Petrus Toppius schreinschriber hat mich ab und innen angeschriben. Das halb gelt, nemlich 18 dal. jeden zu 52 alb. current an dubbeln Hispanischn ducatn, das stuck von 9 gl. 12 alb., samt dem uffgelde hab ich innen bezalt, auch vur die drei schreinschriber Petrum Toppium, Wilhelmum Koix, Joh(ann)em Schutz jeden ein raitzeichn, sin 3 raitzeichen, geben. Ich hat vorhin gedacht an min hohe alter und das (Hermann) nau drissich jar alt were; wan ich abginge, so were es fein und dem haus Weinsberg (das zu Airsberg ins schrein gehoirt) wol gelegen, das er amptman da were. Wan jch abginge, so were eß fein und dem haus Weinsbergh (daß zu Airsberg jnß schrein gehoirt) wol gelegen, daß er amptman da were. Jch hab jm die 18
dall. geschenckt edoch uff condition und bescheide wie jn minem Rechenboich fol 80 pag. 2 jn fi. stehet, et sub pacto de non petendo partem sua
m, ut in Additioni p
recedentis folij hui
us libri.
Wa er lang nach mir lebt, so mach ers geneissen, den knoden und ander fortel haben und freiheit in den schrinboichern zu soichen; sturbe er aber vor mir, so sin die 18 daller verlorn, moist dencken, ob ich sei verprast oder vermonschantzt het. All hats nit vil uff jm mit dem ampt, so ist eß dannest eyn bequeimheit und wolgelegenheit. Jst alleß etwaß fridlcih und stillich jarß jn der stadt Coln. Mit der zeit mach darzukomen vil wenigen machen eyn grisserß.
und ist hie zu wissen, das min fatter seliger Christian circa annum (15)29 darvor und nach amptmann zu Airsberg gewesen. Ich aber bin anno 1562 den 5. jan. eirst amptman worden, hab domails 12 richtzdal., 2 ratzeichen ausgeben, und waren der zit fast vil amptlude, da mit es folgens reformeirt und die zale uff 36 reduceirt, da bei es bis herzu verpliben. Was [167'] aber der knode in den zehen vorigen jaren jarligs beipracht, wirt wenich sin umb vilheit willen der amptludeund man wirdts doch wol in meinem gedenckboich angezeignet sin uffzusoichen und zusummeren hat. Die folgende knoiden von a
nno 1573 hab ich die knoden wie auch darnach biß uff diß jair uffgelagt und haben jarligs gethain und beipracht wie folgt.
Anno 73 den 7 maii 4 gl. 17 alb..
Anno 74 den 12 junii 3 gl. 1 alb.
Anno 75 den 5 julii 3 gl. 16 alb..
Anno 76 den 30 augusti 4 gl. 8 alb.
Anno 77 den 27 julii 4 gl. 15 alb..
Anno 78 den 5 augusti 2 gl. 18 alb. 6 h.
Anno 79 den 22 augusti 4 gl. 17 alb..
Nota, in dissen 7 jaren sin ungeferlich die amptlude uff die geordnete zall von 36 abgestorben und der knode folgens daruff ausgeteilta
nno 81 den 2 septemb.
5
gl..
Anno 82 den 20 septemb. 10 gl. 4 alb.
Anno 83 den 18 septemb. 6 gl. 8 alb..
Anno 84 den 20 septemb. 7 gl.
Anno 85 den 27 septemb. 5 gl. 21 alb..
Anno 86 den 30 septemb. 7 gl. 4 alb.
Anno 87 den 23 septemb. 7 gl. 2 alb..
Anno 88 den 23 septemb. 10 gl. 6 alb.
Anno 89 den 29 septemb. 7 gl. 18 alb.
Summa in dissen angezeigten 16 jarn hat ich die knoden samen uffgelagt und verspart
faciunt
94
gl. 10
alb. diß gelt hat 43
dall. 30
alb. disser zit gemacht, dar auß hab ich die 18
dall. genomen und Hermanß knode damit gegeolten, die ubrige 25
dall. 30
alb. behalten.
Aber anno 80 bin ich selbst mit Peter von Linxs schreinmeister gewest wie und warumb ich der worden, und waß daß beipracht und waß ich im schrein erfaren, hab domalß in augusto in minem gedenckboich angezeignet, daselbst wirt man allen bescheidt ausforlicher finden.
Anno 1590 den 18 febrvarii ist miner neiffen ein Theiß von Gulch brudtgam gewest mit einer betagter personen, war ein sclecht mensch ein bruwerß geselle hat sonderlich gein kuntschaft mit unß, war miner motter suester Neissn Corten und Henrich Koppen eliger dochter Leißgin Koppenß und Johan von Gulichs sohn uff dem Numart zur Damen eligh geborren. Dweil er aber mich sampt minem broder uff die Harnerßmecher gaffel geladen, hab mir im umb der elter frundtschaft willen sinen tag geleist umd mallich einem halben richtzdaller geschickt.
Anno 1590 den 18 febrvarii wart min neif Herman Weinsbergh kranck wart sich in der nacht ubergeben, hat sich seir damitbearbeit wult vil außbrechen, wult doch nit sonderlich her vorkomen, sulte balde den athem auffgeben haben. Denselben tag hat ich in zur bonlofft geschickt, da hat er in der kelte gesessen, gedroncken zu hauß nidder gelagt zu sclaiffen, verkalt und so swach nd unlustich worden, vermeint er het daß feber und kaltwehe, daß doch nit war. Den morge
n leiß ich im ein gut beir und broit mit etwaß weinß und tritzfeie zurusten innemen, und den gansen tag im bedde warm laissn ligen und sweissen, biß er deß ligenß und fastenß moede wart, den abendt widder uffstunde und mit am diß etwaß aß und besser dhete. Ich gedacht sult er wol sterben so sult ich miner 18
dall. zu Airsberg vor si
n ampt quidt sin worden, wie her Hardenrhade zu mir sprach, wahe eur neif vor euch wurde sterben, so wult ich ewer spotten. Aber gott hatzs noch zu
m besten gefoigt.
Anno 1590 den 21 febrvarii ist Jacob Troister ferber zum Wolff uff der Bach zu mir komen und gesagt, dweil er eitzs im bau sineß neuwen hauß were, so sunde im der putz in minem hauß (daß ich zur kimnade nenne) der maissen, wan eß mir nit besweirlich were, so begerte fruntliche an mir ich wult im ein pompe in minen putz vergunnen. Er wult mir den putz so verwoist repareren, sunst hat er mir nitzs mehe dargegen angepotten. Ich sagt, ich wult mich etwaß bedencken, waß mir zu thoin oder zu laissen stunde, und uber wenich tage wult ich im bescheidt gebe.
Heruff verfoigte ich mich zu minem swager meister Benedicto von Swelhem der steinmetzer rhaidtzher wilcher oft amptzmeister gewesen und eitz der beste bau verstendiger in Coln war, sagt im waß Jacob Troitser von mir begert het, und ingepitten er wult mich doch underrichten waß druff stunde. Daruff er mich bescheiden, daß mir und minen erben sulches ein groisse deinstbarkeit oder seruitutem wurde verursachen. Dan wan die amptzmeister kunftigh druber ein beleidt halten wurden und die pomp auch dem neigsten erff drin finden, so moisten sie dem erff die halb geregtigkeit zu erkennen. Zum ander wurde Troister ein finster oder dhur zu minem putz brechen anderß kunth er nit zum putzs komen, und sehen nur stetich uber in minen steinwegh waß da zu thoin were. Zum dritten wan die pomp mangel het und reformeirt moiß werden, het min hauß den uberlauff dar irthumb auß unstain mogte. Nachdem mich nuhe Troister mit keiner vergeltung vertroist wult ich im auch nizs anmothen und beschede in den 24 febrvarii s. mattheiß tag inß sprechauß s. Jacob, und sagt ihm, eß were mir nit zu thoin daß ich minem hauß und minen erben sulche deinstbarkeit zu foegen sult, sunst wan er die 6 rinsche gulden fhar so min hauß gilt uff sich oder sin hauß willen nemen, daß het mich bewegen mogen, sunst war eß ein groisse einfeltigkeit sulch vergeblich zu gesinnen.
[168] Anno 1590 den 22 febrvarii am tage cathedrae petri hab ich ein tetrastichon daß ich in effectu vorhin gedigt dißmal etwaß an worthen und in die cammer zu Weinsbergh binnen bei der hofdhur uff die bretter zum putz zu mit eigner handt mit fedder und unck geschriben, da eß wol ein zit von jaren wirt stain pliben wa eß nit uffsetzigh oder wanschaffen außgekratzst oder gewist und geschoirt werde. Doch wirts nit so lang da pliben alß cathedra petri zu Rom ist fast pliben und wirt pliben. Man kan eß auch mit der feddern zu zeiten verneuwen ob eß verblich und dunckel wurde, steht im gesigt zu lesen und irret nirge an. Ich hab eß vor ein kleine anmanong dar geschriben dieweil daß hauß und geblude Weinsbergh die verlittene hondert jare ohn underlaiß bei einandern ist gepliben (da der heusser nit al zu vil derglichen in Coln sin) daß geblude und hauß Weinsbergh also fort an mit mit gotzgnaden mehe secula, daß sin hondert jarn bei ein ander mit ehr und wolfart mogten pleiben. Ansehen thoidt gedencken, die nachkomen willen frei dran gedencken in der vorelter foistaffen stain, und volherden zu sterckunge unse leiber eltern und mineß testamenten und lesten willen. im tetrastichon steht nitzs beroimlichs dan die warheit, erliche wunschung und gebett. Latinischs hab ich gestalt, auff daß nit allein die ungelerten dan auch die gelerten die meinongh zu erwogen hetten. De apostillam und wortliche außlagung wil ich nach den verslin setzen, und lauten wie folgt.
Sub decimumquintu
m soboles Weinsbergia seclum.
Possidet ipsa domum nominis euge sui.
Hanc sva posteritas habitet per secula christi.
Plura, timens dominum qui benedicat ei.
Also mach die prosa, constructio, sensus gehen und sin. Eirst zu latin, stilicet. Sub decimu
mquintu
m seculu
m ipsa soboles Weinsbergica possidet, domu
m, euge sui nominis. Darnach auff teutschs also under dem funfzehenden honfdert christjarn, besitzst daß gesclecht Weinsbergh daß hauß selbst, iha wol, sineß namenß,
Folgt literalis expositio, die wortliche außlagung, wie folgens zu ersehen.
Sub, daß wortlin ist præpositio utriusque casus, accusativi vel ablativi, quando accusativo ivugitur, significat aute, adueniente, in, per, circa. Daß ist, vor, anstande, in, durch umb daß funfzehnte seculum von hondert jarrn. Ob aber am ende diß volligen seculi noch zehen jar mangelen, so werden sulche durch die vorgehnde jarn von zehen im veirzeinden seculo erstattet, daß eß ungefher ganß hondert sin, ohn noch alter zeit. Item daß wort, decimumquintum, sol compositum nomen adiectivum et numerale sin, quasi, quindecinum dicatur unico sunptici vocabulo, und refereirt sich sin substantivum, alß seclum druff, die zeit durch daß man, funfzehenhondert jar geschiben hat, item, sobotes significat, progenies, stirps, stemme, prosapia, propago, generatio, successio, et est collectivum nomen. Ein gesclecht, stamme, herkompst von etlichen oder vil jaren, von fatter und motter iren leibßerben swestern brudern und dern nachkomen deß abstigenden gebloitz, sipschaft oder machschaft eineß vorsprongs. Item, Weinsbergica ist ein adiectivum germanismium, Weinsbergischs, ut Weinsbergica solobes, daß uffwaxssent gesclecht Weinsbergh also genent ist zu underscheidt anderer gesclechten nit also genent. Item seclum, sincopa pro, seculum, heischt ein zeit von jaren, die hondert begreifft, wie lustrum, ein zeit von funf jarn. Item possidet, eß besitzst und braucht, sclilicet, Weinsbergica sobotes possidet assidue continvando, est quidem præsentis temporis præteritum et futurum complectendo, non hec vel illa persona, sed omnis persona in una progenie quæ fuit, est et erat. Et possideo est vocabulum juris continens proprietatem, possessionem civilem et naturalem, dominii et usufractus, deß eigenthumbs und leibzugten.
Item, ipsa, das wortlin, ist pronomen et demonstrate ___ an dissem orde mit emphasim habens, ut ipsa solobes daß gesclecht von Weinsbergh selbst, durch sich selbst hats besessen, noch durch kein anderß oder durch andere alß hurlingen und frembden. Het wol mogen stai
n ipsamet, aber im verß wolts daß (met)
nit zulaissen, so ist allein selbst, durch sich doch mit iren gemaheln, kindern, mottern, witiben frunden und gesinde. Item domum, domus
significat
ædificiu
m ad habitandum facta
m, habitaculu
m. Ein hauß, wonong, oder seiße, so wirts diß orts verstanden, und ist italis, sunst heischt domus, wanß ein gesclecht ist, auch ein hauß, ut familia inhabitans, und hie daß, stamhauß p
ersonalis Weinsbergh recht genaent werden. Item euge, ist hie interiecto, l
æticiam mentis seu gratulantis significans, und ist ein wortlin, daß man eie eie, wol wol, iha wol, oder derglichen verteutzschn mach. Dan eß ist wol erfrewenß werdt, daß unses gesclecht und hauß hondert jar samen eineß namenß bei einandern gewesen, und noch ist, da bei gar villen die trennong groisser heusser und geblodeß sich leider hie in Coln und anderßwa zugetragen hat, derhalb, euge, nit unartich hie stait
[168'] wa schoin ecce stunde mogt auch passern. Item, nominis qui, aut, sui nominis Weinsbergh, dieweil der stam oder gesclecht so wol Weinsbergh genent ist, alß die wonong Weinsberch. Nuhe sie sin beide so geringe geachtet alß sie willen, so sin sie danest eineß namenß, und nit verscheiden zweier oder frembder. Item, hanc, diß wortlin est foemini generis et accusativi casus. Refertur ad dumu
m Weinsbergh, ad hanc domu
m stirpis, daß stamhauß und wonongh deß gesclechtzs, wilch ich hie weisse, und zeige. Item, sva posteritas, sine nachkomenheit, progenien vel sobolis Weinsbergica wilche den gegenwortigen kunftiglich succedern und folgen werden, doch ex ordine eirst einer auß den agnatn, darnach auß andern cognaten, letzlich auß den licentiaten wie ich sulcheß in minem testament verordnet hab und sich gepurt. Item, habitet, daß ist inhabitet immeretur, resudeat wilche worter ich in disse verslin nit prengen kunth. Habitare est valde habere et possidere, wonen, est frequentativu
m, et habetet sol optavi modi, futuri temporis sin, quasi deprecantis, ut utinam habitet, id est inhabitet, daß die nachkomenheit dar in wonen mogte und hauß hilte, zu
m geringsten ein erwelter auß dem gesclecht und die andere alle von der nachkomenheit repr
æsenteirte. Item, per secula plura, daß ist, durch mehe kunftige hondert jaren, plura bitt man durch mehe und nit ein hondert jare, edoch so lang eß gott durch sin ewige gnade beliebet und verlenet. Item, christi, ist ad differentiam pr
æcendentiu
m seculo iedeß alten testaments gesetzst, dan daß wirt von christi geburt vom neuwen testament an geregnet da mir nuhe daß funfzehende seculu
m uff zehen jar nach abgelagt, und diß wort christi refereirt so wol uff daß vorige wort seclum, in eirsten vers, eitzs uff disse worter per secula. Item, timens, heischt, forchtende, est participiu
m pr
æsentis temporis, a timeo, vel timor qui est metus appropinquantis male est. Timens dicitur qui ex caussa et ad tempus timet, timidus qui semper timet, und sullen beide gegen got sin. Item, dominu
m, scilicet dominu
m deu
m, quia dominus s
æpe pro deo in sacris et prophanis literis accipitur, und ist die furcht deß herrn am nodigsten, damit guts geschee und ubel vermidet werde, daß auß der forgten gotts folget. Initiu
m eni
m sapienti
æ et omnis boni est timor d
omini. Item, qui, diß wortlin ist relativu
m, ad dominum se referens, scilicet, qui domin
us wilcher herre und gott. Item, benedicat ei scilicet soboli, progeni ei succedenti et inhabitanti cu
m aliis, ei kan auch nit (allein)
uff daß gesclecht geblode und nachkomenheit gezogen werden, dan mit uff daß hauß und wonung, ut ei soboli et domui. Et est precatio pia, daß unser herre gott sinen seghen und benedidung verlenen und geben wille. Bendico construitur cu
m dativo, ut benedicat tibi dominus ex sion, hinc benedictio, et benedictus. Der seghen deß hern ist von anfangk ubergroiß gewesen, wie er noch ist, und pliben wirt so lang die welt steht. Bei disser miner apostillen und wortlicher außlagung wil ichs dißmal bewenden laissen, sunst were daß tetrastichon ausforlicher außzulagen.
Anno 1590 den 25 febrvarii eirst gesagt worden, es were daß urthel vom keiserlichen cammergericht zu Speir zwischen her Hillebrandt Suderman alten burgermeister einß und joncker Arnolt von Siegen, her Arnoldts encklen andern theilß ergange
n, und hetts her Suderman zu gegen gefallen. Wie eß aber ein gestallt da mit hab, und waß der effect van urthel mit ihm bringt weiß ich nit, machs zu gelegener zeit erfharn, diß ist ein swerer gerichtzshandel ausser dem testament und codicill so der alte her Arnoldt von Siegen uff dem Holtzmart ritter und burgermeister uffgericht und nachgelassn und hat der irthumb und proceß nuhe bei zehen jarn uff gar swere kosten gestanden. Es hat wol her Suderman fast mehe frunde authoriteit und macht in Coln gehat daß er joncker Siegen und sin motter ein von den Kannegeissern hardt gehaltenn, und sich der gutter underwenden und vorbehalten, daß auch die sach mehe verbittert. Und gehet also zu, daß die partheiligkeit binnen und baussen Coln dar zwischen leufft (also wan kein oberrichter und hoher oberkeit da were, wurde mancher zu licht sin, und sineß rechten ubel geneissen)
. Beide herrn sitzen eitzs mit mir zu rhade, ich neben joncker Arnoldt, her Suderman nit fern von unß. Ich darf nit fragen daß ich mir bei keinem ungunst mache, und sie beide gunstich behalte. (eß wirt sich doch uffts lest wol finden)
. Man sagt, jede parthei sol wol zweitusent daller an die sach gelagt haben (etliche herrn wulten die sach gern in de gutte verglichen ehe den eß sich weiterß verleiff, aber mislich ists, ob die verglichung bei joncker Arnoldt stadt wirt gewinnen, wo er gewonnen hatt)
.
A. 1590 den 27. febr., umb disse tage, mogen die hispanische kreichslude Cortrichein stat in Flandern, ingenomen haben, wulten die nit uberantworten, sie weren dan bezalt von villen monaten, davon in der zolt ausstunde, oder wulten die stat plondern. Sagten, es were geswint gelt aus Hispanien komen. Man wiste nit, wa das gelt pliben were. Und ist der herzog von Parma mit etlichen Italianern in verdacht komen. Aber mich gibt noch wonder (wie rich der koninck von Hispanien ist) wa so vil geldeß herkomen sei, da mit der von Parma so vil stedte
[169] hab belegern, bescheissen, sturmen und erobern kunne
n und sulche groisse hauffen folcks zu oß und pferde, so vil jarn halten mogen. keiser Carolus quint
us der seir megtich war hets nit vermogt. Ma
n sagt der von Parma sult in ungnaden sin, und mit den hispanischen in zweien heuffen stechen.
Anno 1590 den 1 marcij, hie wil ich anmanong thoin daß, daß die vorsste beikompst mineß erben deß hausfatterß und miner executorn ungeferlich und umb trint den eirsten marcii jarligs gehalten sol werden. Dan ich hab vurlangs in minem declarationboich fol. 120 et seq. verordnet daß im hauß Weinsbergh zu veir maelen im jar deß gemeinen hauß sachen sullen beratsclacht werden. Als wan doe frolingh, somer, herbst, winter anfangen. Desglichen in minem executorß boichlin wie fol. 5 stehet, clausula. Auch sol er jarligs _ da außtrucklich vom vom anfanck marcij, iunij, septemb. decembris gesatzst ist, die beikompsten zu Weinsbergh oder zu Cronenbergh oder ihm sprechauß sant Iacob uff einen wolgelegenen vor oder nachmittag wie und wanß sich am besten schickt zu bestimmen und zu verrichten, daselbst dan zu verhandlen wie im declarationund executoir boich sulcheß angemelt ist. So ist nuhe die eirste beikompst umb dissen eirsten marcii deß froelingks od
er glenß da mir heude sin gslagt. Dar in dan principalich von dem noitbau und reparation tracteirt und gehandlet sol werde
n dar in man die gefhar vorkomen sol daß sich ein erbar rhaidt der stadt Coln deß nit annemen und die hende dar an sclain durffe, wie in minem testament anhermet als im 7 cap. und 8 verß. und fernerß da von in minem declarationboich, fol. 134, wie dan zumail jedem executorn auch zwein
rad. alb. pr
æsentzs sullen geben werden, daß sie nit allerding ireß gancks und fleiß zu besweren hetten. so ohn daß auch die lustigste zit und lengste tage im jar vorhanden sin, ist eß gar bequeem mit dem noitbawe in der wer zu sin, nit allein in der stadt und heussern dan auch auff den dorpffern und lande dasselb und alle gewachs deß weinß, fruchten, gemoisse, obtzs zu versorge
n, nach dem daß ein so noedich und nutzlich ist alß daß ander, und man keineß untrathen kan. Man kan sich wol mit handel kremerei, handtarbeit, deinsten erneren. Aber jeder moiß die wonong und nachtzrast haben, und vom gewechß deß erdrichs leben, derhalb ist der freihe borgfridt, wie auch lenderei dem hausfatter und hauß neben aller ander narong nodich gemachlich fruchtbarlich. Sulchs ist nuhe wonderwol mit unserß hauß schilt und wapenzeichen so unß unse voreltern verlaissen und unß angeerbt ist, nemlich der spar daß hauß, wonong, bawe bezeigent, und dan daß klee daß gewechts deß landtz, garthen, wissen, bendenbewen bedeutende. hie von hab ich etliche verslin gedigt, wilche ich zur anmanno
ng her zu setzen sol und will, mach folgenß sie weiterß erkleren, und lauthen wie folgt.
Octostichon.
Annva vult clipei reparataq
ue, creta character.
Crede domique foris quilibet annus avet.
Forma monet tigni struere, et plantare triphilli.
Tam casa quam fructus significatur ea.
Qui nihil ædificat, nec fundos gignere curat.
Negligit hospitium, corpus egere suit.
Hæc sva vetiferis monumenta rescire necesse est.
Gaudeat ut pater hinc, frugibus, atque domo.
Ich moeß mich alleß bekummern mit deß hauß Weinsberghs gescheften und wirckh, nuhe auff disse, dan auff ihene weiß, mit prosen, versen und rheimen, hoffendt eß sol irgenß gerathen, daß jemanß dran ermant wurde, und gedachte im selbst und im hauß etwaß nutzs und forthelß damit zu schaffen. Es sin 4 par verslin die ich gemacht hab, will jedes par besonder vornemen und außlagen. Daß eirste par sagt, character clipei vult annva reparata et creta, gleube jeder jedeß jar, crede quilibet annus avet domi et foris. Daß mailzeichen im schilde erfordert jarlichen bau und gewecks plibe frei jedeß jar wilß haben und begerts, reparata, besserong am obtag wenden mauren finstern durrn balcken gebonne. Creta à cresco gewecks manchelei, jarliche, alle jar, im hauß und auch draussen, dan wirt nit alle jarß ein wenich repareirt, so felt eß im andern jar dubbel und swerlicher, alle jarß moiß deß hauß acker und weingart gebaut und gerust werden daß er gewechs beiprenge
[169'] an beiden orthen binnen und baussen hauß moiß eß versorgt sin. Das ander par vermeldt, forma tigni monet struere et forma triphalli plantare, quia casa et fructus significat_r ea, id est per forma
m, tipu
m imaginem clipei, tignus sol ein spar sin so oben uff dem gebeu steht und bedenckt den haußbawe appellative
m eni
m tigni omnis materia edificii intelligitur. Triphillu
m sive, trifaliu
m ein kleblat oder klee, bedeudet gewaxß, naturaliter crescit
anvatun van in selbst wechst eß, und ist daß gemegligst gewechs man bedarf kleineß ploichs oder arbeit drumb, man moiß sie wol zu allen seithen haben, aber daß exemplu
m deß gemelten klee ist daß best. Plantare versteht sich hie von seminare mit. Casa sol wonong hutt, verbleiff sin, frut
us ist richtich. Daß dritte par, zeigt an, qui nihil
ædificat hospitiu
m negligit, qui nec fundos gignere curat, corpus egere s
ivit. Wer nit baut noch bessert sin wonhauß der verwarloist sin herberge, dan mensch noch their kan nit wol sin sonder wonong, wie daß vehe ire stelle, die foegel ire nister haben so moiß der auch ein herberge vor sin noitturft haben, da er zu
rawe mach pliben, bei nacht und tag sin gewerb und narung triben vor hitzst und kelte, wint und ungewitter, vor boisse leudt und their versorgt sin. Wan er dan nit baut oder bessert so untreidt er siner herbergen und wonhauß wan er auch sinen grundt lenderei, garten nit verfoegt daß da etwaß waxsse, so leist er daß lichna
m gebrech und mangel leiden. Gignere sol hie sehen waxssen mehen beiprengen sin. Corpus ist sin eigen leib oder sineß haußgesindeß, doch under dem fundo nit allein lenderei da etwaß uffwechst verstanden dan alle inkompsten gewin und narong. Daß veirths wilt utiferis necesse est h
æc sva monumenta rescire, ut pater hinc domo et frugibus gaudeat. Den weinsbergern und hausgenoissen ists nodich daß sie ire anmanung deß sparkleeß erinnert werden, wilche dan die vitiferi sin. Monumenta sunt omnia qu
æ monent ad aliquid, rescire 1 rursus scire, ob manß ol vorhin gewist so mach manß widderumb wissen. Pater daß ist der hausfatter zu Weinsbergh vornemlich. Fruger ist alle gewechß und inkompst deß hauß. Sehet so ermant und leret daß biltniß deß schildts alß nemlich daß sparklee, hauß und hof zu haben, in Coln zu Weinsbergh uff der Bach und wa eß dan mehe ist, und daß erb und landt zu Dormagen, und waß deß auch mehe ist. Hie bei laß ich diß fastabendt kurtzweil verpliben, ist in der stoben verricht dan eß biß her zu forstich witter, und eitzs gesneihet.
Anno 1590 den 3 marcii ist Breda in Brabandt von den staten in Hollandt ingenomen und erobert. Und mach sich also zugetragen haben. Es ist ein schiff oben auß mit torff geladen vor die stadt komen, unden dar in mogen bei achtzigh soldaten gewesen sin. Und wie man den torff in casteil hin auff troge in dem sin die verborgen soldaten heimlich drin gesclichen dasselbich ubergweldigt und die ihenigen so sich in die gegenwer gestalt erschossen und ersclagen, dar under dan zwein sohne deß capiteinß eineß itanianerß mit umbkomen, derselb capitein war aber daßmal personlich nit zu Breda. Und mach diß so stillich mit dem casteil zugangen sin daß eß die burger und soldaten in der stadt nau gewar worden sin, biß sie uffs lest mit zwien oder drien schussen ein zeichen auß dem casteil geben, und hin ab geroiffen, so leiff innen ir naturlich her her Mauritz von Nassau und prinz von Vranien were selten sich die burger in iren heussern verhalten und die frembden alle zur stadt alß balde versehen. Sin dar nach auch auß dem casteil in die stadt gefallen die frembden außgejagt die stadt ingenomen und den burgern gnade erzeigt. Der prinz selbst ist balt darnach mit seechzigh schiffen mit folck provianden und ander noitturft ankomen und daß casteil und stadt besatzst. Man sagt auch der capitein und italianer sult folgenß durch einen andern capetein angehalten sin und im uffgemessen da er vor sieben fendlin besoldung gehabt het er nau anderthalb fendlin underhalten und da mit versaumet. Diß Breda ist deß princen der auch gubernator in Hollandt sol sin eigen patrimoniu
m sin, wa erß nuhe beß kan bewaren und erhalten dan zu vor, mach die zeit erleren.
Anno 1590 den 6 marcii lestfastabendt sin mir am abendt zu Weinsbergh mit unsem dischfolck frolich gewest und ist nemanß da
n suster Tingin broder Christianß frawe, Gotschalck Weinsberch ir sohn und Margret sin husfrawe bei unß gewest, und suster Sibill qua
m folgenß zu unß mommen, dede einen drunck, und haben damit den spaden fastabendt besclossen.
A. 1590 den 8. marc., eirsten donnerstach in der fasten, hat man ein licht schinent gesigt in Coln hin und widder in der stat gesehn, davon vil gespreichs und prognostiserens vom folk war, die es auf vil weise auslagten. Man hat vor zweien tagen ein jonk licht gehat und war mit forstich witter. Ob es naturlich geschein sei, oder aber ubernaturlich, weis gott. Den 13. marc. hatzs sich derglichen am abent laissen sehen umb die achte stunde mit stralen. Ich kan nichtzs dar von urtheln befille eß dem allemegtigsten. Eß mach wol allerlei zu besorgen, auch zu verhoffen sin.
[170] Anno 1590 den 12 marcii uff sant gregorii tag hat ma
n von alterß bei alten calendario gehalten daß tag und nacht gliche lanck pflagen zu sin, und die verslin golten, lambert gregori nox est
æquata diei, viti, lucei
æ sunt dvo solsticia. Aber ietz setzst man in die calender und almanacken, daß eß 22 marcii sult equinoctiu
m sin, w
ere 10 tag forter gesetzst, also mit dem ander equinoctio und zwien solsticiis daß die alte gebruchlichs verslin bei dem neuwen reformeirten calendario gregorii 13 faelen und nit mehe wie zu vor gehalten werden, darnach man sich fort an zu richten hat.
A. 1590 den 12. marc., vor disser wochen, hat ein rait mit greve und scheffen des hohen gerichts in Coln einen irtumb umb Antonii Webers willnder zu torn sass, das sie den uff dem landtage commendeirt hatten, als das sin vorgenomen reformation gegen (einen) rait bestain mogt, derhalb sie zu rede gestalt, das sie nit als vereidte burger getreulich gehandlet. Und ob sie sich wol unschuldigten, so wart dieselb doch bei eim rade nit vor erheblich angenomen, dan harter umb besser bescheit angehalten. Derhalb greif und scheffen sulches den statheltern und reten des churfursten von Coln zu erkennen gaben, daher disse woche nach Invocavit ein groisse disputation untstunde. Also das min gnedigster her von Coln hart und bedreulich an einen rat wolt, auch umb die alte memorial-puncten, vor zwien jarn ubergeben,wegen der hoicheit und geregtigkeit des churfursten und hohngerichtes umb antwort und bescheit anhilten und nit aus Coln abwichen wulten, sie hetten dan das zuvorren. Stathelter und rete beclagten sich sulches auch bei den drien, disse wegh anwesenden, churfurstlichn, oberrheinischm und westphelischem, kreizn, die dissmal under dem raithus samen quamen,bei denen sich ein rait schriftlich vertadingt, auch sich der bedreuwong bei den kreizn, bei dem romischn legatn, bei dem domcapittel und universi(te)ten beclagte. Es lagen zu disser zeit auch fast burgundische soldaten nit weit von Coln und colnische soldaten in der schanzn gen Bon uber. Man sagt auch von usslegerschiff, die komen sulten, also das instat drier fanen seex fanen uffzehen moisten. Es gingen auch alle rete und veirundveirzigen disse ganse wegh zu rade, da ingewilligt wart, gelt uffzunemen und rent zu verschriben, auch mehe soldaten anzunemen. Die resolution uff des churfursten memorial, wol von 70 puncten und von der schickung und syndicis gestalt, wart von anfank bis zum ende vorgelesen. Also das davon ein grois geschrei binnen und baussen Coln untstunde. Hat doch wenich uff sich, derhalb es auch uber wenig tage lass wirk und widder still wart. Ich darf hie nit vil movern oder judicern. Ich swige und gedenke doch bei mir allerlei. Cogitationis penam nemo patitur, sunst vil darzu zu reden, ist sorglich..
Anno 1590 den 14 marcii ist ein groisse sclacht in Frnackrich gehalten, zwischen der sincta liga deß pabst, koninck vo
n Hispanien und andern catholischn fursten und herrn geistlichs und weltlichen standeß der oberster feldher der hertzog von Meyne der untleibte
n hertzogen von Guise broder und cardinalß vo
n Guise broder an einer seithen, und dem neuwen gekrointen koninck Henrici 4 disses namenß in Franckrich, der auch ein geborner koninck vo
n Navarre und hertzoch von Borbon war, derhalb sin kreichsfolck navarischn genent werden an der ander seithen, vor Dreuß einer stadt nit weit von Pariß, wie eß zugangn sei ist in truck alß balde außgangen, da von ich kein wort ab noch zu thoin wil, dan wortlich setzn und laudt wie folgt. Nachdem sich koninckliche maiestat von Navarra vor Dreuß zu felde gelagt und beschantzst hatte, ist also der hertzoch von Meyne auß Pariß auch mit groisser anzal ruther und knecht zu felde gezogen, in meinong den von Navarra auffzusclagen. Und dweil sie nur drei welscher meil von einander lagen haben sie teglich gescharmutzelt. Alß hat sich auff den 14 marcii zugetragen. Daß sie widder samen scharmutzeltt, haben die navarischn mit drei oder veir stucken geschutz zu hoich uber deß von Meyne folck geschossen wilchs alß druff abgericht war, dar auß eß dan letzstlich zur volkomen sclacht gerathen. Und dieweil der hertzoch von Meyne an folck und macht vil starcker dan der von Navarra war, hat er alß balde sin folck an die sclacht ordnong gestellet, also, daß die reuterei in der mitten, die teuschn foißknechte uff der lincken seithen, und die italianer und franzosen auff der rechte
n seithen gestanden, und darauff dapffer an die navarrischen gesatzst seindt die navarrischn algemach mit listen zu ruck gewiche
n und sich endtlich zur flucht begeben. Alß nun der von Meyne mit sinem folck in die sclacht ordnong gestellet, also, daß die dan sie endtlich geflohen, haben sie freudich geroiffen, truckt fort, truckt fort, victori, victori, die sclacht ist unser, und in sulchen gehitzsten nachtrucken, seindt die navarischen auff ihr grob geschutzs mit forthel gewichen, sich alß balt zertheilet, sulches abgeschossen und under die meinischen gehen laissen, daß alß dan sulchen schaden under den reuttern und foißfolck gethain daß eß ungleublich ist. Alß baldt fielen die navarrischn mit irer magt auch widder her vur, und erhob sich
[170'] also ein schreckliches und ganß zweiffelhaftiges sclagen darin kein theil wissen kunth wilches obgesiegelt oder uberwunden. Dan alß sie sich etliche vren durcheinandern gesclagen hatten, sin beide regiment zertrennet und daß folck irrig undereinander vermischet. Die theutsche ruther und foißknechte mehertheils erlegt. Die burgundischen sin auch zertrendt und in die floigt gejagt. Die weisse heubtfhane mit irem geschutzs alles erobert. Den feindt verfolget biß an die pforte Mante. Dan eß sin gepleiben uber drittehalb hondert vom adel. Neben andern herrn und rittmeistern der ducque Dumall, und der grave von Egmondt sin thoidt pleiben. Nemurß ein furst von hohem stande gefangen. Und seir vil im wasser (die Evre genent) vertruncken die nit uber die brucke vor groissem gedr
uge komen kunten. Daß also in die funfzehen tausent man umbkomen sindt. Der von Meyne ist mit wenige
n zu Pariß in komen, und ist de also daß ganse leger und helle hauffen zertrendt.
Disse sclagt gibt mir ursach, daß ich vom ursprung diß kreichs und mordereien under den christen etwaß schriben moiß. Alß koninck Henricus 3 der leste von Valoiß kein kinder gezilt noch bruder mehe in leben hatte, dan allein swestere und swester kinder, hat die schedtliche ambitio und ehrgeitzigkeit etlicher hoher fursten hertzn in Franckrich begwegt
, daß sie heimlich nach dem regiment und cronen gedagt haben und daß alleß verborgener gestalt, wil sie nit nennen aber eß wirt auß nachfolgender verzeigniß wol zu mircken sin. Nuhe moist ein koninck im lande sin, und hat sich Henricus 3 selbst damit bekummert wer im succedern und folgen sult, und derhalb selbst wol begert einen bei sinem leben zu ernennen dar zu er gefallen getragen. Aber sulchs wart im von etlichn fursten widerrathen und gewerdt. Und sol wol uff Henricum koninck von Navarrn und hertzzogen von Borbon siner jungster swester Margretn ehewirt (die er an
no 1572 uff der parischer mordtbrulofft bekomen) bedacht sin wesen, und wie im sulches mißgunt worden, hat sich zugetragen daß ietziger pabst Si
æxtus 5 koninck von Navarra, und sinen neiffen Henicu
m von Borbon und Conde sie beide an
no 1585 den 9 septe
mb. alß ketzer erkleret und innen alle hofnong zu der crone
n Franckreich untzogen. Also daß der koninck vo
n Navarrn in der groisser sorge
n stunde sich innen hilt, und gliche wol frunde und anhanck binnen und baussn landts machte und sich fruntlich mit sinem swager koninck Henrich dem dritten hilte und broder nante, wie sich der koninck von Franckrich 3 glichfalß sich gegen innen den von Naverra erzeigte, ohn drum
p mit daß er sin lebentige swester zur ehe hat, von der abstigender swerdt sithen unde der menlichen stam zur kronen Franckrich der neigts und auch von konincklicher werde und stande war. Und ob sie beide koningen nit allerdinge der religion uber ein stimpten, dan koninck Henric
us 3 gut catholisch, und der von Navarra einer ander war und sich der reformeirter religion ercleirt hatte. Nochdannest haben sich beide koningen an
no 1589 den 26 aprilis, samen vereidet und einen anstandt uff ein jar samen gemacht und gesworen, dan sie samen gegen einandern zu felde lagen, der koninck von Franckrich mit der sancta liga dar in er ware und der koninck von Navarra mit sinen hugenoten, maleco
ntentn, teuschn, engelender. Disser anstandt und verglichung beider koningen hat die pabstichn und liga uberalle maeß verdrossn und auch daß der koninck die gebroder vorhin an
no 88 den 23 decemb. umbbringen laissen, daß sie wonder rumoirt und endtlich druff gefolgt daß ein prediger monch den koninck von Franckrich mit eim kleinen metzer gewont, thoidt kranck worden dem von Navarra dem koninck Henrico 4 die kroin von Franckrich ubergeben und balt druff verstorben ist, wie oben sub an
no 1589 den eirsten augusti, und den 28 augusti zu ersehen ist. Und hat sich der koninck von Navarra also der succession und deß regimentzs in Franckrich zu erhaltung der kronen und scepter annemen moissen und sich gegen sin widderpartheien finde und sancta
m ligam iha die werre moissn begeben, biß disse vorg. blodige sclacht druff gefolgt ist. Und wahe hatzs sin ende, wa ist er freihe, wiewol sich noch nemanß offentlich her vor deit und sich deß konincklichn namenß in Franckrich neben im anmaist.
Under eitzerzalter inwendich eim halben jar ist ein gemeilß in truck außgangen, disser gestalt. Es licht koninck Lodowich der 9 diß name
nß von Franckrich von etlichen s. Lodowicus genent unden an mit dem heubt uff eim kussen, und alß were ein baum von sinem leib und kleidern außgewaxssen, wilcher boum nit fern unden an in trunco oder bloch etwaß zurrissen oder zerspalten und gehet jeder halbscheit deß blochs oder stambs mit einem langen reise puta ramo oben hin auß mit sinen kleinen zweigen dar in namen der affkompst stain, Ramus, oder daß reiß oder groisse zwich hat oben am ende daß biltniß Henrici tercii an der rechten seithen mit dem wapen der drier lilien. Aber daß ander reiß an der lincken seiten oben am ende rami stehet daß biltniß Henrici deß konincks von Navarra mit eim schockeirten wapen haverr
æ und lilien, zwischen innen beiden zwei rolgin, mit reimlin. Bei minem scepter swer ich dir, ich auch derglichen wie du mir, alß spreich einer zu
m andern. Oben an boven den beiden bildern ist geschriben, anstandt uff ein jar zwischn dem koninck von Franckrich und Navarra gemacht. in der mitten etwaß under beiden koningen war ein nackt engelin mit
[171] flugeln gemaillt, der mit einer ketten beide stam reiser oder ramos zu samen ufferwartzs zohe, oben mit eim ancker in die lufft hefftendt, und unden im tafflin, in aerem, und etwaß drunden, contraria necto, auch stunde unden an der echter seithen ein manß bilt mit eim stormhode, und hat einen fuiß bei im, mit der lincker handt daß lincke halb theil von dem trunco und stam deß baumß haltendt, mit der rechter handt ihm riß deß zerspalten stamb oder blochs, glich alß wurde sie geklembt, und geht ein roll umb den halben stamb durch deß stambs riß zur rechter seithn an drien kru
mmen. Und stunde von unden uff die vol durch geschriben, sic male divisa c
ealescunt. Noch stunden zwei veirkante taifflin neben dem stam oder trunco, in dem an der rechter seithen stunde wie der monch den koninck mit dem metz gestechen, und er ersclagen wart. In dem an der lincken wie der von Guise von drien umbpracht wart, mit klinem biltwirck. Wem diß gemeilß nuhe zu leiff oder leide zugericht sei, kan ich nit wissen, aber unden an stunden folgende acht reimlin.
Der ist nit weiß so sich mit list.
Ein dinck daß lang zerspalten ist.
In ein zu prengen understeht.
Der natur wenß zu widder geht.
Ob glich ein engel ketten spandt.
So klembt man doch alzit die handt.
Darauß untspringt dan hie und dort.
Zu beiden seithen groisser mort.
Neben dissem gemeilß und tipo deß stamboumß stunde getruckt die affkompst menligs gesclechtzs beider koningen Henrichn von den graden zu graden der swerdtsithen irer rechter stemmen und genealogien durch herrn Michael Eyzinger auß Oisterich der sich eitz in Colln erhellt. Und hat uff die rechte side Henrici 3 deß lesten konincks vo
n gesclecht Valoiß die menliche affkompst gesatzst, aber uff die lincke seide glichfalß die menliche affkompst Henrici von Navarrn. Und sin von dem alten koninck in Franckrich Lodowico 9 biß uff disse zeit uber 320 jar verlauffen. Und kompt dissem Henrico von Navarra die memoria gedechtniß und anzeigniß sineß menliche
n abstigenden stambs und linien noch eben und zu gutte zu sinem intent und hofnong zur cronen in Franckrich, war eß sin gluck und wolfardt wirt sin. Doch begegnet im allerlei daß er wol dran zu dencken und sich darnach zu schicken hat. Wil nuhe deß eizigerß anzeigniß wortlich herzusetzn, und eirstlich von koninck Henrico 3 deß lesten vom gesclecht und namen von Valoiß, der die cron und scepter in Franckrich gefoirt, wie folgt.
Hie sihestu gunstiger leser wie auß Lodowico 9 disses namenß her unden angemeltem koninck in Franckrich beide Henrici auß einer wurtzel untsprossen. Auff daß dhu aber den stamm deste lichter und klarer verstundes, so hab ich dir historischer weise ein glidt nach den anderen grundtlich erzelt. Also wie hernachfolgt.
Principium.
Lodovicus auß wilchem in rechter lini Henricus 3 herkompt hat mit Blanca alias Beatrix siner gemahel Philippum den bruder Roberti, und ist darnach vor Tuniß gebliben im jar nach christi geburt 1270.
Phillipus der sohn Lodovici mit Johanna einer erbin deß koninckrichs Navarra siner gemahel erzeugt Carolum und ist gestorben an
no 1313.
Carolus ein sohn Philippi, der eirst van Vallois, der ander graiff von Alemzon hat erzeugt Phillipu
m der dan darnach koninck in Franckrich worden und gestorben ist im jar 1327.
Phillipus der sohn Caroli auch koninck in Franckrich, hat erzeugt Johanne
n und ist mit thoidt abgangen im jar christi 1350.
Medium.
Iohannes der sohn Philippi, hat sich vermehlet mit Bonna siner hausfrawen und zeuget Carolu
m, ist gestorben im jar 1364.
Carolus ein sohn Johannis erzeuget Lodovicu
m, und stirbt ihm jar nach christi geburt 1389.
Lodovicus der sohn Caroli, hat mit Valentia einer gravinnen vo
n Meylandt erzeugt Johanne
n, darnach ist er zu Pariß umbkomen 1407.
Johannes von Valloiß ein sohn Lodovici, mit siner gemahel Margreten oder wie andern Maria gezeuget Carolum und stirbt anno 1468.
Finis.
Carolus der sohn Johannis mit Lodovica einer hertzogin von Savoyen zeugt Franciscum, und stirbt im jar nach christi geburt 1494.
Franciscus 1 der sohn Caroli von Valloi mit Claudia einer dochtern koninck Lodowigs de dem er im reich succedeirt, zeuget Henricu 3 und stirbt im jar 1547.
">Henricus 2 der sohn Francisci 1 konincks in Franckrich zeuget mit Catharina de Medices,
Henricu
m 3 und ist gestorben im jar 1589. Disser hat veir sohne nach im verlaissen, Franciscu
m 2 Mari
æ Stvartie schottinnen in Engellandt untheubten gemahel, der ist gestorben im jar 1560. Item Carolu
m 9 der Elisabethn keiser Maximiliani 2 tochter getruwet und gestorben im jar 1579 den 30 maij. Item Herculem Franciscum hertzogen von Alenzon der auch mit thoidt abgangen an
no 1584 in junio, ite
m Henricu
m, von dem herneigst folgt.
Henricus 3, ein sohn Henrici 2 der letzst deß gesclechtzs va
n Valloiß koningk in Franckrich hat sich mit Aloisen einer dochter Nicolai von Vandermon ver
[171'] heirat der von dem ____ Iacob Clemenß ermordt und mit thoidtt abgangen ohn leiberben im jar 1589 den 1 augusti.
An der lincker seithen deß gemeilß da von dem menlichen abstigende
n stam Henrici deß jetzigen koninck von Naverra gehandlet sol werden, anfengt her Michael etwaß hoher von Hugo Capet so anno 996 gestorben, von sinem sohn Roberto und deß sohn Henrico 1 von deß sohn Philippi, von deß sohn Lodovico, von deß sohn Lodovico dem jongern von deß sohn Philippo, von deß sohn Lodovico 8 von deß sohn Lodovico 9.
Principium.
Lodovicus 9 hat erzeugt Robertu
m den broder Philippi deß konincks in Franckrich und stirbt wie hie vor angezeigt an
no 1270.
Robertus auch ein sohn Lodovic
us erzeuget erzeuget den eirsten hertzogen von Borbon.
Lodovicus ein sohn Roberti mit Maria von Hennegau erzeugen Jacobu
m den brodern deß hertzogen von Bourbon.
Jacobus der stalmeister ein sohn Lodovici mit Johanna von s. Paul erzuget Johannen den marckgraven.
Medium.
Johannes der sohn Jacobi mit Catharina deß graffen von Vendomß dochter erzeuget Ludovik_ den oberstern hofmeister.
Lodovicus ein sohn Johannis mit Johanna Vallensi erzeuget Johannen.
Johannes ein einiger sohn Lodovici mit Presignani deß Bell
oiecensi dochter erzeuget Johannen.
Franciscus ein graff von Vendom mit Maria vin Lutzelburg d
ren motter gewest ein hertzogin von Savoy erzeuget Carolu
m.
Finis.
Carolus der sohn Francisci mit Francisca dr hertzogin von Lothringe
n erzeuget drei sohne, Anthoniu
m den koninck von Navarra so vor Ravon umbkomen an
no 1562. Item Carolu
m den cardinal eitz gefangen und folgenß loß gelaissn durch den von Naverra. Item Lodovicu
m den princen von Conde der an
no 1569 erschossn umbkomen ist.
Anthonius ein sohn Caroli mit Johanna erzeuget Henricu
m den ietzigen koninck von Navarra der sich mit Margreta der jungster swestern Henrici 3 koninck in Franckrich vermelet, wie sich zu vor an
no 1558 Carol
us der hertzogen vo
n Lothringe
n mit Claudia der mittelsten swestern, und an
no 1559 Philippus 2 koninck in Hispanien mit Elisabethn der eltisten swestern verheiradt. Er hat auch kurtz
der ietzig hertzog von Savoy Carol
us Emanuel (dessen motter gewesn ist Margreta Henrici 2 konings in Franckrich swester) sich zu der jongsten Philippi konings von Hispanien von Elisabetn vorgemelten eluthn dochter vermehelet und kinder erzeugt. Darauß zu spurren wan die von der frevlichen linien und spilseithen daß koninckrich ererben mogten, so weren noch hohe fursten gnog dar zu qualificirt. Ich hab wol ehe verstanden daß lex Salica in Franckrich die ferner von der menlichr linea und swerdtsiden in der succession vorzehet. Ob nuhe iemanß darin naher sei dan Henricus ietziger koninck von Navarra da von hab ich noch keinen bericht vernomen.
Henricus der sohn Anthonii koninck von Navarra, ob er wol vom pabst Sixto 5 an
no 1585 den 9 septemb. vor einen ketzer erkleret ist, und derhalb siner succession zu dem koninckrich und croin Franckrich allerding beraubt sult sin, daß wil ich understritten laissen noch min handt darumb nit klemmen. Es leist sich aber ansehn alß sult sulches gar besweirlich ablauffen, dan eß ist nit wol zu vermotten daß disser Henricus 4, der gekronet in Franckrich mach sin
mit guttem willen wirt oder kan abstain, und mit gewalt dar zu zuprengen daß wil groiß kosten. die budeln werden mit der zeit wol smal werden wie vol sie gewest sin, dan eß eitzs ein vil anderß mit der religion geschaffen dan vor etlich hondert darn. Doch kan man mit fridtmitteln, oder bestandt noch etwaß gutzs außrichten. Got gib gnade.
So vil hab ich zu erinnerung angezeignet dweil eitzs die ganse christenheit ein auge uff Franckrich gibt und sich damit bekommert daß ich wie der leser da von etwaß berichts moge haben.
Anno 1590 den 15 marcii hab ich ie in Coln 19
rad. alb. schatzs dem jonckern Wilhem Goltstein herrn zu Muckenhusen von mine
m erffgut zu Swartzem bezalt, daß der pechter pleget außzurichten dweil ich eitz daselbst keinen pechter oder halfen hab, moist ichs selbst darlagn irthumb zu verhutten. Peter Schroder gegen der borg uber zu Muckenhaussen hats bei mir geholt, sagt er wult eß dem scholtiß daselbst liebern der worde eß dan dem jonckern widder liberen, verregnen, oder zu recht brengen. Hie hab ich mich hoichlich zu beclagen daß mir min lenderei daselbst still ligt. Nemanß der gesinnet zu pachten, und moiß dannest schatzs und ungelt bezalen, wie ich glichfalß oben den 12 janvarii 9
gl. 12 a contribution und stevren dahin moissen schicken und geneiß von minem erbgut nichtzs dar gegen. Es ist jamerlich vor mich, und vor vil leuthe daselbst daselbst so arm und ellendt sin daß sie wenich vermogen. Eß mach uff ein andermal besser werden, moiß eitz gedultich sin.
[172] Anno 1590 den, 18 marcij, der zweite sontag in der fasten, reminiscere genent, ist diß jar uff dissen tag gefallen. Eß gehet der introitus missæ mit dem wort an, wie alle sontage in der fatsen von dem eirsten wort jedes introitus genent und bekant werden. Da bei zu behalten, invora. re. oculi, læ. indica. do. resurrectio. Derglichen werden alle sontage zwischen parschn und pingsten also vom eirst worde introitus genent. Nuhe hab ich heude uff daß wort reminiscere (wie ich auß kirchen komen)
gedacht, daß eß imparativi modi ist, und heischt, widdergedenck, alß recordare, und gibt im pr
æpositio ein besonder kraft, dan memorare, gedencken ist wol gut sed commune omniu
m an
naliu
m, aber reminisci widder gedencken ist krefftiger und besser, quod speciale in hominibus. Man sagt wol der esel widdergedencke auch daß er sich weiß vor dem stutzen zu hutten, da er sich einmal gestossn hatt, desthe mehe sol ein menschs der redlich bescheiden und verstendig ist widdergedencken, und hillfft reminiscentia, die widdergedechtniß illa repetitio renovatio, resolutio seir vil zu der hoichlobiger weisheit und geschicklicheit, starcket die gedechtniß memoriam, und keirt die vergeslicheit oblinionem zu ruck und von sich. Ergo oportet s
æpe reminisci, eß moiß ein dinck oft und duck widdergedacht sin. Mogt iemanß sprechen, eß stahe, reminiscere miserationu
m tva
rum d
omine im 24 psalmo, man sol an die barmhertzigkeiten gotteß immer widder gedencken, und waß unsere seligkeit antrifft. Ich sage, man mach auch wol andere sachen die nutzlich und doch gut sin widdergedencken, der selen gescheften sullen wol verghain aber deß leibß noitturft moiß darneben bedacht sin, wie matthei 23 und luc
æ 11 zu vernemen, diß sol ma
n thoin, jeneß nit laissen. Ihr mogt ferners fragen, waß hat ihr dan widderzugedencken. Ich gib antwort, diß woch nach reminiscere pleicht man gemeinlich am hohen gericht uber tagzit zu gedencken dingen, und zu widderdencken daß jeder sin fhar uffs sin gefhar bezale, und infordere wie alle scholt, und deß vil mehe, doch morgen noch einß daß mir besonder anligt, ut sequitur.
Anno 1590 den 19 marcii hab ich widdergedacht an mine
n erbe
n den hausfatter zu Weinsbergh daß der zur noitturft competenczs und underhalt mogt haben. Ich sehen wol daß min agnaten und cognaten nit die reichste sin, derhalb widderdenck ich wie pillich wan einer der unvermogen von zitlichen guttern (oder teuchß gesagt) bedurfflich und arm, auß minen und deß hauß Weinsbergs gesipten zu
m hausfatter zu erwelen were, daß der leibß noitturft mogt haben. Ich widderdencke daß ich ihm in minem testament all min gut zu verordnet und betirmpt hab, doch wie dasselb und min codicil mitprenge
nt, da von ein zitlanck sol abgehen. und ob deß wol nit so vil ist, alß noitturft, so mach min erbe und hausfatter gedencken und widderdencken, daß er thoin wie ich gethain und noch thoin moiß, und vil andern, die nit so vil fortheilß haben, und behelffe sich lebe sperlich, arbeite, und gewin etwaß, dar zu daß er zukome, von wegen sineß hausfatterßampt sol er wol nau die uterste noitturft der wonong und speissen haben, daß leben zu erhalten, besonder vor sin person und leib, vor weib, kindt, und gesinde, kleider und anderß, wa er dar von nit gnoigh hatt, daß mach er durch heiligs gut, sterbfel, diensten, narong erlangen. Summa er wirbe wie eim fleissigen hausfatter zu werben gepurt. Gott wirt helfen, min executorn und hausgnoissen, auch sin eigen frunden werdenim rhaten und mit befordern. Disse sorge trage ich allein vor den unbeholffe
n durfftigen hausfatter, ich widderdencke doch daß sich armoitt nit alle zit sol her vor thoin, besserß glucks und erluchn underhaltz bin ich verhoffendt, sclechte pastores, vicarij, officianten in stedten oder uff dem lande, wie auch sclechte hausfetter daselbst, die arm und unvermogen sin, ubnd nit alle iren willen haben, dieselben ku
nnen auch jarligs so wol zu bkomen und umbweren alß die richen und groisse dhomherrn, pr
ælaten, choirherrn und canonici, und sullen dieselben von den sclechten beneficien wan sie sterben zu zeiten (wan sie sterben)
mehe und gutter verlaissen alß die hohen, ansehenliche, wolgeachte herrn, wie komptzs, sihe recken sich nach irer decken daß sie umbweren, und setzen den pragt hin danne, wie sie daß wol thoin moissen. Mit den richen abdeien und cloistern hatzs ein meinong, haben den willen von haiffen, renthen, und und guttern aber arme manß oder frawen cloister habenß etwaß swerer, edoch haben sie alle gemeinen rhaidt, capittel, dischs und gutter, einer und jeder bringt inß gmein bei, haben gut daß sie umbweren und wan in mangelt, so fallen sie uff ir bidlen daruff irer vil betrift und fundeirt sin, wissen die weltlichen mit gutten, smeichlichen worten zu bereden daß sie mit essen und leben. Die canonici oder chorherrn in den stiften haben auch wol gemein gutter und capittel daß ire inzuprngen, aber dweil sie besonder hauß und disch halten und nit alle gliche fleissich sin und sperlich leben, kunnen irer etliche ubel umbweren lagen dem wirck zu vil uff, wissen keine maeß halten oder sin zu verdoinlich deren dan etliche zu achterß komen, in scholt fallen, verderben mangel und gebrech liden moissen, und schande inlagen, wie vil groiß forthelß
[172'] sie haben und deß doch nit alle frohe werden. Aber die vicarii und officianten, rectoren der altarn, die ire abgesonderte dar zu verordnete hausser, garten, ackerlin, rentlin und presentzs besitzen und sich damet genogen laissen, und die kunst deß ambwerenß wissenn, und zu friden und frolich sin. Warlich sage ich daß sin nit alleine hausfetter und haußleuth dan auch herrn, dhoin ir wirck und leben wie sich, kunnen wol andern mit gut thoin. Ach het ich all min lebtag so vil mogen ersparen, gewinnen, und erobern und nachlaissen daß minem erben dem hausfatter zu Weinsbergh competenciern kunnen verschaffen, daß er so vil forthelß und inkompst het alß ein mittelmeissich canonicus oder vicarius jarligs hat daß er mit ehren mocht jarligs umbweren, daß were wol mineß hertzen wunschs und beger. Vertrawe doch zu got er wirts folgen, waß an mir gemangelt, daß sulchs durch andere erstatt werde, daß er erliche competenz und leibß noitturft moge haben, so wurde er alß dan nit unfreiher sin und eß so gut haben alß ein canonicus, vicarius, und haußman, fiele ihm dan etwaß glucks dar zu, deß het er sich auch zuerfrewen. Mit dem worth competencz und underhalt meine ich, die freie wononge, ingedoin, haußgerait, kleider, beir, broit, fleisch, fisch, botter keiß, holtz koln, unkosten, alleß zur leibs underhaltung deinlich. Mit der wonong sol er wol rhaidt finden zu Weinsbergh und drumb her verlaiß ich in wol so vil geregtigkeit, daß er ein ort frei kan haben, und daß ist nit daß geringste stuck zu der competencz, so verlaiß ich im auch zur noitt ingedhoim und haußrait gnoigh deß man nit untrathen kan, kleider laiß ich im auch zu
m theill, so kan er auch noitturftige speise und drunck auch fevrongh von miner lendereien, gewachß, haußzinß, und renthen haben, also wan die competencz schoin nit allerding gnogsam da wirt sin, so wirdts vil darzu helfen, vil werren umb und halten hauß die vil weniger besitzn. Eß heischt, kompt zu. Edoch moiß min erb etwaß gedultig sin und halten so lang miner swestern Marie oder Sibilla eine lebt umb mineß codicilli willen, auff daß ich nitzs contrarie und widderwertigs handle.
Anno 1590 den 22 marcii ist die memoria frawen Catharinen von Memmingen zu Crutzbrodern inhalt der versiegelter memorien dieselb gehalten, ohn daß sie von 7 marcii uff dissen tagh posripeirt und nach der monch wolgefallen veruckt ist, und ich bin dahin erscheinen und alß executorn min presentz alß 6
alb. untf. und doctorn Crantzen der zuschaffen hat auch nemen dahin geschickt sin pr
æsentzs zu hauß pracht die ich wol het mogen behalten. Wie eß weiterß mit dißer memorien ei
n gestalt hab. Vide, sup
ra, sub a
nno 89 den novemb..
Anno 1590 den 25 marcii hab ich an die schone eindragt und friden widder gedacht, und wie christus so oft zu
m friden ermanet, und ist nit gnoigh vom fridden allein zu redten, dan moiß auch mit dem wirck gemacht werden, dan er sagt uff dem berghe, beati pacifici, daß ich mehe verstain daß die fridtmecher selich sin, doch auch die fridt halten, also daß ich auch wol beger, min erbe der hausfatter wille friden lieben, halten, und machen, nit darumb wie etliche daß er soenen und friden umb essenß und drinckenß oder umb dancks willen machen sulle, dan meistheilß umb gotteß willen, und sinem neigsten zu troist und besten, irthumb fadder, zanck, zorn haß und neidt hinzulagen. Wan der hausfatter so rich were, daß er ohn sin und deß hauß Weinsberch versumniß und schaden deß abwarten kunthe und moissich were zwischn sinen frunden, nachparn, mitburgern oder auch frembden gutte
n friden anzurichten, daß were wol ein christlich wirck und hoich zu wunschen, in sonderheit in rechthenigen sachen oder da man sich kunftigen gerichtzhandel besorgte, dem wozu
hauwen und zu verhutten, oder in waß sachen und pfellen dan der firde, einigkeit, pacta, transactiones, vertraege und verglichungen nodich weren. Aber spreich einer, daß were wol ein gut wirck und gar loblich wan der hausfatter dar zu geschickt und verstendich gnoig were, auch nemanß darin nachtheilich were oder vorgriffe. Dar auß forthel und nutz mogt haben, daß er darzu fleiß het anzuwenden und nit lust fort faren, oder ehe deß keien
n schaden durff erleiden. Belangendt eirstlich die geschicklicheit, da hilf vil zu wan er in den rechten oder sunst etwaß geleirt oder zu gerichten und gerichtzhandel geubet, oder sunst verstendich bescheiden, beredt were, der hausfatter het nach gelegenheit der
sachen miner executorn alß beisitzer samen oder etlichn, auch deß hauß advocate
n und schriber, und wa nodich ander rechtzgelerten und erfharen gutter lude zu gebrauchen, mogt da durch auch selbst deßhe geubter und geschickter werden. Ich wist mich auch nit zu erinnern wem eß vil kunth nachtheilich oder schedlich sin, dan den gerichtzpersonen die ire narung von den swelenden gerichtzhendeln mehe dan vom friden haben, so ist daß nit anzusehen ob eß die schoin hasten, so leben eß doch frome leuthe wan fride getroffen wirt. Und ist doch jedem frei sich zu vertragen der will und sich gern vertragen, die sachen hangen am rechten oder noch nit. Und mangelt oft nit mehe dan daß kein lude sin, die sich deß fridtmachenß underwinden, ursach dar zu geben, und daß folck dar zu bewegen, die so die stritige parthien samen prengen, dieweil advocata, procuratora, schriber selten zu vertregen rathen, dan der friden brengt in nitzs in die kuche, der kreich und plichten aber etwaß, die oberkeit und herrn werden dan binen und baussen Coln gar nit
[173] zu widder sin, die clageherrn in Coln sullen eß wol liden mogen, dweil ir ampt ist irrige leuthe, und stoissige sachen zu verglichen, so wurden sei deß last unthaben. Sult sich auch der hausfatter mit obbestimpten den seinen der mohe, arbeit, uberlauff, zeit, unlust underwinden, die parthien zu undergain, sei vo
n gericht abzulaissen, groisse unkosten zu ersparen, der zweiffelhaftigkeit deß urthelß und endt vorzukomen, dem irthumb und gefharen abzuhelfen, vurware dar zu moisten sie gutten loen und verehrung haben, dan die stoissige partheien vergiblich zu untscheide und innen kosten gewinnen und sulten daß vergeblich dhoin daß were die hoigste unpilligkeit undundanckbarkeit. Derhalb moist ordnong der belonong, waß jeder jedeß maillß von den partheien samen oder wilcher daß meisten am friden gelegen wurde sin belagen und geben sulte daß der hausfatter wan er der principal pr
æsedent deß fridenß sulte sin dubbel, die ander beisitzer und underhendler auch ir gepur da von erlangten, werlich daß were ein kleiner schade gegen den groissen gewin deß fridenß den man nit zu thuir kauffen kan, der hausfatter und sin gesinde moiste
n den meisten anlauff und unrawe da von haben, so moisten sie eß auch geniessenm der hausfatter sampt den sinen, moisten auff weghe bedacht sin, wie sie die partheien guttlich undergingen und zu verhoir brachten, die sachen von den gerichten uffneme
n daß sie da gestolt wurden. An der einer oder ander seitehn sult allewege der firde am besweirligsten zu treffen sin, da man nit gern bezalte, her ausser gebe, unerschrocken vor hadder und unkosten were, da man zornich trutzich einpessich were, da sage ichwurde der hausfatter und die seinen mohe und arbeitt finden, da moisten sie hinwidder kunst und gunst gebruchen, und den streitenden parthien daß inbillden daß sie mit mit hoeren und versoichen allein nitzs besonderß verlieren mogten, wanne jedem sin recht vorbehalten pliben, so kunt er mit geringen fridtkosten und beilagen, ehe nit besweirt werden. Got der den friden werdt helt, wurde sin gnade villigt dar zu verlenen, der unfride moist wichen. Wan eß dan zur beikompst zu Weinsbergh zu s. Jacob im sprechauß oder uff dem gewulffe, zu Carmeliten ihm umbgange oder anderß wahe sult gerathen, und die irthummen verhoit werden, da moist man dan uff gutte leidtliche pillige mitteln bedacht sin, und die gelimpflich vorsclain, auch die parthie
n berichten wie erlich und nutzlich eß innen were umb deß liebe
n fridenß wilen von der strengigkeit deß rechten etwaß gutwillich abzustain, wanß schoin zu
m eirsten und zu
m andern nit wult gelucken so het man eß zu
m dritten mal (wa
nß mitler zit bei jeder parthien wol bedacht und ergrundt werde) zu versoichn, die außwendige sachen, kunth man glichfalß hie in Coln mit willen der parthien wol vertragen und verglichen, doch wol zuzusehen daß die drittem die mit interesseirt sin und an der sachen hangen nit verkurtzst wurden dan denselben ire geregtigkeit vorbehalten moist werden. Und ob die richter und gerichter binne
n und naussen Coln disse fridthandlung ungern filligt vernemen wurden, so hoffe ich doch wan sie sich recht bedencken eß innen alß fromen herrn nit zu widder sin, dan selbst loben und prisn werden. Diß gib ich minem erben dem hausfatter und mine
n executorn zu erwogen, bitt undbeger auch von innen fleissich sie willen diß christlchi gotselich und gefellich wirck behertzigen, wol erwogen und zu sin _ zeit vollenzehen. O wie vil sulten sich gern vertragen, wan sie mit foegen zu
m vertragen mogten komen, besonder wan die gerichtzshendel irrich und lanckweilich fallen wie dan oft geschicht. Nemanß wil denandern ersoichen dunckt daß sult im nachtheilich sin, dar uber stellen und verderben etliche, ihn einer stunde richt man oft mehe auß bei gutlichem verhoir, dan in eim jar oft am rechten, wan die sach schoin am keiserlichen cammergericht, oder am pabstlichen hoif hinge. Und sin die sachen eben so wol hinzolagen alß inheimsche, ich hab manige alte sache hingelagt, ich beger umb gotwillen und befille euch ir wilt euch diß wirck angelegn laissen sin. Und waß ich versaumbt ohn vre
n schaden erstatten, sult diß min befelch und beger auch in Coln offenbar werden, daß gerichtzhendell durch den hausfatter und executorn zu Weinsbergh mogten untscheiden werden, vil wurden sich selbst angeben, oder ire frunde vor sie, und begern daß man sich der gutlicher handlung wult undernemen, da durch sult dieselbe mit befordert werden.
Anno 1590 den 26 marcii hat min suster Sibilla und etliche von den deutzen kinder wort gemacht daß min suster Marie ohn ihren wist und willen die elmen zu Dormagen het laissen hauwen, zeumen gemacht, um 22 hondert schantzen erobert dar an sie 33gulden gelagt sult haben, waren ungedultich leiffen minen broder und mich an fragten, ob mir daß bewilligt, ich sagt, min suster Marie het mir vorlangs einß untwagen. Es were wol nodich daß widder zeun gemacht wurden, dweil diß kreichs zeiten gar zu grunde gangen were, daß ich angehort und doch nitzs befolln het. Min broder hat auch kein wissen dar von, aber die andern wolten ir anpart dar von haben, so wolt
[173'] min broder und ich unß tuschen sie nit stechen, sonder sagten dweil mir secherlei erben dar zu beregtiget weren, wult mir beide jeder sin sexte theil innen dißmail schencken, alß suster Marien suster Sibilln, den deutzen kindern, und seligen broder Christianß kindern dieselben bestalten die schantzn vor Coln und dheilten sie in veir theil wie mir sie da mit gewerden leissen. Die elmen hatten mir anno 1564 ungeferlich angefangen uff ein groiß stuck sandigs landtzs gege
n Monhem uber angefangen zu possen, und etliche jar volherdet biß min motter gestorben, dar nach haben wir nitzs dar zu getahin da
n sie in gotzs gewalt laissen waxssen, und dweil sie mitler zit frei bei gewaxssen, brengen sie eitz etwaß bei und werden fort an mehe beiprengen. Es ist daß beste brandt holtz nit noch kompt eß iregenß zu nutzs zu, wan manß continueirt und die ledigs steht verfelt hett, eß sult eitz schoner elmenpeschs sin. Ich hab sorg eß wil fort an langsam zughain, dweil unß gemach in den kreich ziten verstevret und mir den leger mit dem ingedhom nit mehe da finden wie zu foren.
Anno 1590 den 29 marcii hat minß neiffen Gotschalcks Weinsb
ergs hausfrawe Margret von Swelme zur Truben an der Hoeportzen einen boissen kraim gehatt mit einer unzeitiger geburt einß kneiflinß wilch einer handt lanck kein leben hat aber alle sine underscheidtlich glidder, war eß in die erde komen darnach hab ich nit gefragt, wie eß versaumpt sei hat mir nemanß gesagt. Sie haben noch zwei jonglin Gotschalck daß zwilling und Peter die sin elige haußagnaten zu Weinsbergh wulten sie zu
m gutten gerathen darumb were zu bitten. Man hat sie got zu befillen der mach sie erhalten und behutten.
Anno 1590 den 1 aprilis auff sontag lætare zu halffasten am abendt hat min broder Gotschalck sin geburtsfest zu Weinsbergh auff der hangender stoben gehalten, sin rechter geburtztagh war den 8 marcii novo stilo calendarii gewesen, so daß er eitz alt ist worden 58 jar, und in sin 59 jar getroden ist, ich bin aber 14 jar und 2 monat steiff elter dan er, drumb daß ich miner eltern eirste kindt er aber daß achte kindt und eilffen ware, mir im hauß zu
m disch gehorende, ich der elster min broder, und sin hausfrawen, Elisbeth Hornß d. jong, Marie Smitz, Herman, swager Johan von Woringen und suster Sibilla sin beroiffen am dischs gewest, Bertzs Schall vo
n Polhem hat zum dischs gedeinet und broder hat gutte fischs und speise angericht gutten wein und rhaitzwein geschenckt daß mir uberich gnoigh hatten und kein ursach zu trauren, und waren frolich under unß unverhindert biß 12 vren in der nacht, der tag heischs l.
A. 1590 den 3. aprilis, umb disse tage, ist ein hauf freibuter ins lant von Gulich umb Linnich, Hensberg und herwartzs gestreuft, geplondert, gerauft, einen trefflichn man, Rogerium von Antwerpen, uff dem wege erschossen und grois gelt bei im fonden und preis gemacht. Sulten der nederlendischn Staten folk, ausser Hern-Berge, Deutekum, Lochem und aus der schanzn am Foixengatt dahin komen, sin, sagent, sie, die Gulcher, hetten des hispanischen folk under dem von Mansfelt, stathelder zu Lutzenburg, daselbsten im lande kunnen dulden, so wurde man sie auch dulden. Und haben sich folgens in drei orter im gulcher lande verteilt, einen burger von Coln, Lubichgnant, gefangen und hinweg in die schanz geschickt, auch Johan Moll, burger in Coln, gefenklich angehalten und Diederich Plogerspfert geraubt. Auf(s) lest hat sich ein folk zu Erklenz, das gellers und hispanischs war, vergaddert und ungewarnter sachen under die freibuter gefallen, etliche gesclagen, innen den raub abgenomen, in Erklenz bracht, da ist Moll los worden. Der Lubeck ist auf eins raits schriben auch erledigt, die uberige freibutter haben das haesnbanner gesoicht.
A. 1590 am 6. apr. bin ich mit etlichen raitzherrn zu Coln in gespreich komen von wegen einer fragen so vorgefallen, ob die rentner oder kauflude der stat nutzer sin und dieselb am meisten underhalten. Disse hilten es mit den rentneren, sachten, man moiste nit allein edle, riche burger vor rentner halten, dan auch die geistlichen in Coln, die burger von gesclechten, auch hendler und hantwerckslude und was inwoner es mehe weren, die hetten wol groisse rent, inkomst und verdeinst an fruchten und geldes auswendich und inwendich an mancherlei orten und platzn, desglichen auch die geistlichen an groissen herligkeiten, haifen, zeinten, buschen, binden, fischereien, lendereien, gewachs und das groiss und vil, und were stetiger und sichere jarliche inkomst und rent, besonder wan das verdeinst mit darzu queme, und wan die beide, der [174] geistlichen und weltliche rent und inkompst, samen pracht wurde, so droge es ein ubergroist. Vil tausend menschen ernerten sich irer und bracht der stat Coln ein groist in. Die andern hilten es mit den kaufleuten, sachten, ob die nit alle burger und ingesessen binnen Coln wern, so brechten sie doch aus allen landen ire waren und gewerben unzelicher, mancherlei art in Coln, als fruchten, wein, wol, siden und wullengewant, spitzerei, kleinater, fischwirck, aissen und allerlei vehe, botter, keis, untzel, tar, oli, honich, linendoich, flaxs, waxs, geweffs, iser, saltz, kuffer, drait, tausenterlei gemechs. Also das der handel und gewin der kaufmanschaft ubertrefflichen nutz von inwendigen und auswendigen aus villen landen und von allen benachtparten beibrengt, da von ubertreffliche vil leude ir kost verdienen, narong haben, weib, kint und gesinde underhalten, und wans wol uberlagt wurde, sulte der handel der rentn nit weichen. Was antrifft die hantwircker oder ammichslude, der haben vil etwas rentn und inkompsten, wa nit groiss, so ist doch alles ein behilf und triben irer nit wenich zimlichen handel und kaufmanschaft als becker, bruwer, fassbender, loerer, gewantmecher, sneider, steinmetzer, zimmerlude, reimsnider, gurdelmecher, weber und wilcher deren mehe sin. Alle kremer, martferrer, schifflude kaufen und verkaufen auch. Ob die geistlichen auch tauschen, kan ich nit wissen. Die gelerten mogen auch wie alle schriber und beampten handel triben, rent ist in aber gemeglicher. So vil vom folck binnen Coln ins gemein. Aber zu der principaler question und fragen zu schreiten, wilche der stat Coln am nutzsten sin und dieselb am meisten underhalten. Einmal sin sie alle nutz und gut und ist jeder dem ander nutz, zum teil nodich, das moiss jeder bekennen. Die rentner, wan sie dern vil haben, sin gemeinlich moissicher, dan die kauflude, dienen am besten drumb zum regiment, dan sie kunnen dess am besten abwarten, wie glichfals der speculation, der leer und weisheit. Die kaufleude haben ein unrewiger leben, reisen auf und ab in verscheidene stet und landen, sin auch erfarne leude, dan sie ville sachen und hendel sehen, hoeren und vernemen. Die herrn, dwilche ich dar von hoirt reden, kunten sich nit verglichen, wilche die nutzste und nodigste weren und Coln am meisten underhilten. Soll ich aber min judicium und urtel geben, so moiss ich wol bekennen, das die keufleude Coln mehe underhalten dan die rentner. Sulches hat man disse kreichsziten eigentlich vernomen, die rentner haben ire fruchten und rent nit mogen bekomen, die haiffe sin verbrent, die lenderei licht still, man kan des feldes noch der beisten nit brauchen; die fursten bezaln uff den zollen nit, sie beschatzen die bawren mit den erbgutern, also das kein renten inkomen. Alle geistlichn werden balde zu bitlern, wie erbguter sie haben, und moisten die burger irer kornpachten und fruchten wol hongers sterben. Der kaufman hatz zu wasser und lande, zu schiff und auf aissen alles beipracht und Coln in dissen kreichtznoden und misswaxs erhalten von allen orten her, aus allen landen, auf groisse gefar, leibs, leben, guter, durch straissenschinder, freibuter, morder, deiff, verreter mit swerlichn fragten, licenten, imposten, zollen, schetzerien, wie disses kein gezugnis bedarf. Mir habens alle gesehen und gespurt, derhalb sult nemans zweiflen, wan die kaufleude in dissen leuffen nit alles beibracht hetten, Coln hett moissen verderben, und ob der hauszins von etlichen tausent heuser diss kreichs ziten drei dubbel beipragt und sich die rentner das vur rent zuschriben wulten, das were wol ware, so habens doch die pachten der geistlichen nirgennahe erreichen mogen. Ich haltz noch vor gewiss, was die heuser in zehen oder zwentzich den neigst verlitten jaren mehe jarlich dan da befor inpracht(en), das sol sich wol so weit ertragen, als die jarliche pachten der geistlichen bestimte zit jarligs inkomens gehabt. Dan man uberlage es, da ein haus jar(lich) 10 plach zu toin, da hatz nuhe 40, da es 25, da hats eitz 100 inpracht, und das an sovill heuser in Coln; doch dieweil diss konincks landen von Hispanien den kreich verursagt, so haben sie den schaden mit dem hauszins und ander verhohung und stigerong widder moissen erstatten, so dan Coln emporium, ein freie kaufstat, ist und genant wirt; wer wil dan zwiflen, das nit Coln mehe durch die kaufmanschaft dan durch die rent erhalten wirt. Ich wils doch den verstendigen zu bedencken und auszuforschen ferners heimstellen.
A. 1590 den 7. apr., umb disse zeit ungeferlichhat Adolphus, der graff von Benten, und Magdalena von Nuwenar, sin elige gemail, breif und siegel, die sie auch mit eignen henden underschreiben, das sie, wie ire vorfaren, mit burgermeister und rade der stat Coln verglicht weren, wie sie dan als neigste erben wilant graif Adolfs, ires lieben broders, die erbvagdei [174'] zu Coln ohn wissen und willen eins erbarn raits der stat Coln an nemans alienern und vereussern willen, wie das ein rait derglichen besiegelte verschribungen von den vorigen erbvagten mehe hinder sich hatt. Daruff hat ein rait Melchior Bispinck, dem scholtiss, den graff Adolf von Nuwenar und Mors gesatzst, erleubt,er mogt sin amt continuern und das gericht auf dem Eigelstein und s. Gereon besitzen. Aber herzoch Ernst von Beiern, erzbischof zu Coln und churfurst, nimt sich an, die erbvagdei sei des erzstiffs lehn und ihm verfallen, hat Petern Broich, der rechten licentiatn, zum scholtiss dahin ordineirt und gepotten, die gesworen und scheffen sullen dem folgen und hat auch andern zu s. Cecilien und s. Gertrut und mehe burger abgeschreckt, das sie nichtzs durfen handlen. Die scheffen folgen auch eitzs neit, das den parteien nit verholfen wirt. Der von Bentehn mach vo
n wegen siner hausfrawen graff Adolff von Nuwenar swester her zu dhoin waß er kan.
Anno 1590 den 10 aprilis biß herzu ist eß
hell und forstich stedich witter gewest, daß man sich widder eineß schadenß und spaden jarß besorgt, wa eß der allemegtiger nit sonderlich vergutten wirt.
Anno 1590 den 11 aprilis am abendt ist mir min oberbrauch außgangen und ich hab mir selbst nit helfen kunnen waß ich auch angekeirt und hat die ganse nacht auß und scheir den andern tag gedauret, hat mir gegen den morgen ganß bang gerathen daß ich mich ubergeben moist und nit gemeint daß ich so vil im magen gehat, ich zweimail stoilgangk gehat am morgen also daß mir daß leib fast ledich wart, noch wult eß nit hin in ghain. Ich fast, stundt auff, aß dohe ein wenich warmß beir und broits ginge widder umb den nachmittagh inß bedt ligen wart insclaffen und under dem sclaiffen ginge von im selbst in. Und wie ich sobris lebte, warts widder gut. Diß min ungemach und smertzs zeignen ich wol cleglich an, aber waß hilfs, ich mach mich hutten so vil ich kan, die anzeigniß mach mir ein gedechtniß machen. der forstich winter mach neben minen alterthumb dar zu helfen, daß die verdeuwung bei mir langsam und swach im alter ist, dan ich etzs oft biß uff den dritten tag kein stoilgang hab.
A. 1590 den 12. apr. ist jonker Adolf von Bruweiler, ein jonger man von 28 jaren ungeferlich, ein enkel wilant her Arnold von Bruwiler, eines weitberoimten burgermeisters in Coln, wiewol er sclechter geburt, eins aissenmechers sohn uff der Hanestraissen war, dissen tag gestorben, was der lest von dem stam, ein sohn Adolf Bruwiler, N. Huppen, eluden, hat kurzdoctor Vurdens und N. Questenbergs, eluden, dochter zur ehe gehat, davon noch ein oder zwei kinder vorhanden mogen sin. Sins fatters bruder Albertus, domher zu Lutgen, Arnold, probst s. Georgen, und Melchior, greff am hohen gericht, der keine kinder verlaissen, haben zuwegen pragt, das ires fatters haus an der Bottengassen ort mit sinem haif gegen Schallenber(g) Und(er) Spermecher uber, gar ein herliche ritterswonong, ein stamhaus sult sin, so lange emans von dem namen und geblode van Bruwiler were, sult es vorab darbei verpleiben. Disser hat das principal haus am eck mit dem hoff vermeidt, jarlichs vor 200 daler, fremden und er wonte im hindergeheuse in der Bottegassn in der porzn. Wa disser nuhe sohne verlaissen, die es erleben werden, mach es den verpliben. Aber eß ist wol gestamhauset, wan der stamname, und stamwapen auff die sterblichs manß linea allein gegrundet und erbauwet wirth, wan nit ein unsterbliche succession und surrogation ein ampts darzukompt. O min lieben, waß sin vil ubertreffliche, hohe, herliche manßstemm dhoidts verfallen, oder sunst zunit worden, dan sie sterblich waren, edoch ist ir ampt alß koninckrich, furstenthumb, herschaft beim stamnamen ubd stamwapen wol verpliben, dan eß unsterblich war, doch an frembde stemme, gesclecht, gebloit und leude komen, die den alten stamnamen und wapen dannest underhalten. Derhalb ist mehe am ampt, dan an der sterb personen gelegen, so sult min einfeltige meinong dar von sin. Und ob daß bei groissen stamheussern stadt het, so kan eß auch wol bei kleinen stat gewinnen, so fern eß wol bedacht und versorgt werde.
A. 1590 den 15. apr., vor oder nach palmtag, (hat) keiser Rudolf an einen rait zu Coln geschriben und den restant, so man siner majestat noch schuldich, etwas scharf gefordert, ungeferlich sich zu [175] sechzichtausent ggl. ertragent, wie man sagt. Derhalb ein rait fast bekummert (ware), besonder dieweil mit im breif stunde, mit der untschuldigung, das ein rait groisse besoldung an die knecht in dissen kreichsleuffen moist wenden und bequemen die burger von dem iren nit in, wurden darzu geschatzst von baussen, und man untheilte innen das ihr vur, die stroime und lantstrassn weren nit frei, das kein narung were, das alles hette bei irer keiserlicher majestat kein stat, dan sie verstunde, zu Coln weren vil fremden, davon und von allen handelswaren neme man den hondersten pfennink zinsen, das troge ein ubergrois gelt, das man wol bezalen kunte. Derhalb und dweil der keiserliche fiscal am cammergericht zu Speir einen rait auch aviseren laissen, sie moisten balde zu den sachen toin, sunst moist er sinem befelch nach gegen sie procedern, so war ein rait bedagt, ein legation und botschaft zu keiserlicher majestatzu schicken und sich damit zu vertragen, wie man best kunt und mogt, nachdem ire majestat auch in noten war und geldes seir wol bedurft Dan die sprach ginge bei etlichen ob wol keis. maj. lange keinen kreich gefuirt, so het er doch groisse kosten mit sinem broder Maximiliano, erwelten und gefangen konink in Poln, angewant und wult der Turck von im dreimal honderttausent gulden tributs haben, so im an drien jarn nit verrichtet weren. Das gerucht ginge, dieweil der pabst, keiser, koninck von Hispanien und andere geistliche und weltliche fursten einen bunt under sich uffgericht und den heilich nanten, die catholische und romische religion und concilia gegen die ketzer zu vertadingen, so het keis. maiestat sich mit dem Turcken wol mois sen verglichen und im tribut geben, solt er und die christenheit im mittels sinenthalben friden behalten und unbekreiget pleiben.
Es ist dem romischen rich wol nit so erlich und loblich, das die hoigste oberkeit der gantzen christenheit dess unchristlichen Turcken tributarius soll sin, und dem sicht der pabst und ander koningen und fursten zu, laissen es geschein und ist uns frihen Deutschn auch kein groisse ehre, dan ein groisse schande, dan wir zu dem tribut moissen stewren und unser gelt in Turckei komen laissen; so ist es auch ein groisser schade nit allein uns friher Teuschen, dan auch Italien und Hispanien, das die barbarische Turcken deren nationen gelt, golt und silber sulln an sich prengen und ire landen erschepffen. Werlich, sie werdens mit gewar und tragt ein groist, alle jar glichewol hondert tusend ggl. dahin zu foeren, und der jarn fallen vil, damit nemen die unchristen an golt und silber zu, aber die christen nemen damit ab und werden armer. Der keiser wirtz aus Ungaren oder maiestat erblanden nit alles prengen werden, die obgenente landen moissen es mit tragen. Man hat sich wol bekommer(t), wa doch alles gelt hin floge, das in dissen landen aus den berkgroben komt und sunst vergattert wirt, was der kreich und deurte den leuten wol abtragt, auch wochner, deipf, morder, strassenschinder, das pleibt doch im lande, wa es der ein nit hat, so hats der ander, aber was der Turck bekomt, das pleibt (nit) in den landen, wirt wenich darvon in disse landen widderkomen. Ja, die ungleubigen nemen auch vil gelt aus der christenheit von dem edlen gesteins, von seiden, geweffer und wirck, von spitzereien und andern subtilen dingen und fremdem gewechs, wilches alles zu unzalbarem gelde sich jarligs erstrecken wirt und mir es wol unraten kunten. Die christheit ist so weit und breit, haben wol so vil nodige dingen zu underhaltung des leibs mit speisen, dranck, kleidung bei sich selbst, das man es von den unchristen nit durft holen; aber mir toin uns den schaden selbst an.
A. 1590 den 18. apr. umb den trint ist Peter Hanff zu Dansken gestorben, sins alters von 40 jarn ungeferlich; disser war ein geborner burger und weinhendler in Coln zum Haesen bei den klein s. Mertin wonhaftich; war im zimlich wolgelaufen, das er gute narong hat, von personen nit hoich dan dick und war etwas moitwillich, das er den namen 'leckers Petergin' bequam, irrete sich mit den leuten vill und auch mit siner motter, das im unglimpflich war. Zulest komt er in einen groissen irtum mit eim raide der stat Coln von wegen der religion und siner stoltzheit, derhalb er sich mit uffrorischen smehewortn in Franckfort gegen die raitzherrn zu Coln hat verlaufen und derhalb zu torn moist gehn, daselbst so lang verhalten, das er aus Coln moist zehen, und wie im sin hausfrawe immittels abstarb, wart er zu Bacharach unden dem pfaltzgraven burger, zauch dahin mit sinen kindern und haushaltung mit groisser [175'] widderwertigkeit und einpass, do in die pfaltzgrefsche rete vom torn los gemacht, und ein rait satzt lic. Falckenbergh, lic. Weinsberg, jonker Wolffkeil, und j. Sieger zu commissarien und fort einen richtlichen process in smehesachen vor denen; underdess zauch er nach Hamborch, Lubeck und Dansken sin scholt inzumanen, biss er starb, acht kinder und groisse scholt verleiss.
Anno 1590 den 20 aprilis ist in namen und von wegen greff und scheffen deß hohen gerichtzs ein citation und ladung ei
n rhade zu Coln insinueirt wilche sie dißmal am keiserlichen cammergericht außpracht hatten, dan sie sie von dem bescheide so in ein rhaidt auffgelacht vor notario und zeugen ire appellation interponeirt. Der anfanck diß irthumbs waß daher untstande
n wie oben den 12 marcii a
nno 90 angerurt ist. Dan dieweil greff und scheffen von eim rhade aufferlagt ware ire defension und untschuldigung mit namen und zunamen alle zu underschriben und sie sich befruchten daß mogt inzu nachghain, daß ei
n rhadt da durch einen bereidten beweiß irer untrewen bequeim, so haben sie appelleirt, die appellation im cammergericht anhengich gemacht, daß sie durch die litispendentzs filligt dar von mogten komen. Hatten auch umb ein inhibition angehalten die sie doch domailß nit außprengen konten. Diß insu
mmation der ladung geschach uff den weisfritagh. Deß jetzigen Laurencii Weberß der stadt secretarii sohn Anthonius Weber genant hatzs durch sin reformation die er methodu
m nante, hatzs ubel gewebt, und daß garn verworren daß er eim rhade und hohengericht in Coln vil wircks damit gemacht hat. Doch ist der richtlicher kreich besser, dan ein bloitiger kreich wanß doch irthumb und kein fride sol sin.
Anno 1590 auff den 22 aprilis ist daß oistern oder parschtagh gefallen, und wie in den canonibus und geistlichen rechten verordnet, daß sich alle christen mit guttem auffsatzs bichten boissen bessern und mit andegtigkeit gegen diß fest besonder beredten sullen also wirdts auch noch in disser loblicher catholischer stadt Coln bestendich gehalten, wiewol vil sin den unser und unser elter brauch nit durchauß gefellich, also haben mir im hauß dem catholischn brauch diß parschfest auch alle gehalten, sin zu sant Jacob in unser kirspelß kirchn und oratorio unserß hauß gewesen und unß andern kirspelßluden gemeiß verhalten, wult gott daß eß zu unser seligkeit mogt gedeien.
Anno 1590 den 23 aprilis parschmontag und s. gereonß tag ist Peter Weinsbergh und Anna von Gusten mineß broderß Gotschalci naturlicher sohn und snoirgh in der Gotzgnaden wonhaftich den mittagh zu Weinsbergh bei unß essen gewest ire funf kinder alle sohne, Gotschalck, Johan, Peter, Reinhardt, Iheronimus sin uber maltzit umb ire parscheier anhaltende auch dahin komen, und mineß broder Christianß enckel auch Gotschack
gnant bei unß fonden, und samen gespilt. ich hab wol min freude anden kindern gesehen, besonder daß sie alle agnaten und deß namen Weinsbergh waren, gedacht wult doch got innen sin gnade verlenen daß sie uffwaxssen und zu gutten leuden mogten werden, daß were zu wunschen und gott fleissich drumb zu pitten. Und wiewol gedachter Peter der fatter nit ehelich geborn, so weren doch die kinder alle ehelich, wie au
nh obgenente motter Anna ehelich geborn were. Nuhe sult nit unbequeim noch unrhatsam sin, daß sich bemelter Peter der kinder fatter vor sin person auch legitimern und elige
n leiß in allen puncten dar in daß nutzlich und gut were und in der bester formen daß geschein mogte, da mit sulcher fleck den kindern nirgen an hinderlich mogt sin, daß man doch wol inß wirck bequeimlich stellen kunth dan man hat in Coln etlich herrn die comites palatini sin und die macht haben zu legitimern und zu restituern, die kinder hetten sich deß auch zu erfreuwen. Ich habß mit meinem broder etlich mail recht gehat, eß gefelt im auch seir wol kan nit so vil kosten aber eß wirt alleß verwilet. Es were wol nodich umb einer minem testament inverleibter clausuln willn die sulche ausseret wurde eß aber in leben Peterß versaumet, so mach die legitmation nach sinem dhoit uff
sin person vur sich und sin erben geschein, wie ich alß testator so vil ich deß macht hab gestatten und ist min wille daß eß geschehe. Heruff hat sich min broder neif Peter sin hausfrau mit dem obersigler Hersbach mi
n neiffen und ander herrn, notarien und procuratorn im sal zu besprechn wie eß inß wirck zu stellen, und gedencken daß eß min und deß
[176] hauß Weinsbergh secundarii agnati sullen sin. Und ob ich wol ubrige sorg trage, dan sie mochten sterben, wie die sterbten groissn schaden under alten und jongen thoin, so kanß got foegen daß sie in leben mogten pliben, und gedeien wa nit alle doch etliche under innen weiß gluck wirt haben. Mit deß hauß Weinsbergs kindern mach ich euch vil wircks. Ich hab selbst kein kinder in der welt und wult dannest gern einß haben daß dem hauß lang pliben mogt. Ich mach lang druber der ewich ist kanß allein schicken, sunst ist nitzs alleß waß ich antribe, daruff hab ich folgende verslin gedigt und zu gedechtniß her zu gesetzst.
Non solu
m persona sed officiu
m est immortale.
Prohificabo din ordinando de hered. domus vi__ese__ est paritura perennem heredem.
Quæ cito mortalio fit, proles, raro perennis immortalis erit.
æternus deus facit æternam prolem, ac successio longa 1 duranus paterni sanguinis et licentiæ.
Prolis peredis ad officium quod recreare potest, pratresfamilias officium renovare.
Anno 1590 den 25 aprilis vor disser zeit zwa oder drei wochen ist min broder Gotschalck kranck gewest hat ei
n boeß borst, hoiste seir und dempfflich daß man eß vor einen longen hoist wult halten, mogt doch wol mit ein verwustungdeß magenß gewest sin, hat sich aber wenich gelacht, auch mit den medicis berathen die swar machten, hat gutte wardung, und in dissen parschhilligen tagen bestunde eß sich etwaß zu bessern, mir waren eitz alle im hauß doctorn und wartzfrauwen, hetten den man noch nit gern verloren. Eß sult ein groisse veranderung im hauß geben haben wan er gestorben were, wiewoll er kein kinder mit siner hausfrauwen hatte, dan wer weiß wie eßsich zugetragen sult haben, ob sei im widwe stadt gerast und geraut sult sin pliben sitzen wiewol sie gut ihesuitischs war, und daß wol het kunnen thoin, und so lang oder ein weil ich gelebt gemeinen disch und kost gehalten dweil sie doch inkompsten und renth gnogsam zu
m noitturft gehat und die zwa jonfern Elisabetgin Hornß ire nigt und Marie Smidtz bei ihr sulten pliben sin, die auch noch frei unbestat also sich verhalten und gott dienen. Ich vor min person und vor minen neiffen Hermen hetten unß auch ein zit langk mit ir kunnen schicken und verglichen, wie biß her zu beschein war, oder aber sie het sich zur ander ehe mogen begeben dweil sie noch moglichen alterß war von 55 jaren, und ein zimlich hinkomen het gehat und dweil daß newe bestettniß noch mehe inkompsten und narong het bekomen mogen, und also unse gemein hauß und dischaltu
ng verstoeret sin worden, dan der newe man mogt damit nit zufriden sin gewesen. Min suester Elisabet Hornß die alte were aber wol so sinmich gewest, daß sie nit lichtlich etwaß unbesonnen sult gethain haben, dan wie ich sie dar vur versehen, sie sult sich wol berathen haben, ohn zweiffel sie wurde mit den zwien jonfern und mir derhalb wol gespreich gehalten haben, daß eß allerlei bedacht und uberlagt were worden. Min alter und jaren lauffen auch zu
m ende daß mir die verenderongh auff min lest ubel und nit so wol gedienet und bekomen were, wie zu vor da min broder und ich der sachen einß waren und gemeinen rhaidt samen hilten deß nit vil glichs in Coln der gestalt befonden wurde, doch hetten mir unß samen wol vereinigen kunnen wan mir gewolt hetten daß die gemein haußhaltung noch vor sich gange
n were, besonder dweil jeder von unß noch allerding frei und ohn nachgehenge und kinder ware durch da durch sulches verhindert were worden. Nuhe hat eß gott wol gefoigt daß min broder widder zur gesontheit ist gerathen daß sulch bedencken und bekommerniß bleibt ansthain, daß mir noch in gutter rauwen und gemeiner hauß und dischhaltung pliben, und mach vom herren also versehen sin.
Aber liebe frunde, wie wol mir der sachen eitzs einich sin, so kan eß doch auff daß lest ein veranderong nemen, dan mir alle sterblich sin, ich bin der allerelste kan nit so lang leben, min broder ist auch nit jongk sin alter druckt her an, daß er zu sinem seeßzigsten jare neicket, und mir nit alle geliche alt werden, so moiß noitwendigh auff die lengde ein verenderongh folgen. Ich kan auch nit wissen wie unse jonferm gesinnet und gestalt sin, ob sie unbestattet werden pleiben, oder ob sie sich in die ehe werden begebe
n,
[176'] auch hab ich zu hardt darnach willen forschen dan gedacht dieweil min broder und suester
ire personen und vormmunder sin, und mir nirgens von sagen laisse ichs auch stillich hintriben und pleib im zweiffel.
Ich hab aber wol bei mir gedacht, wan sich min neif Herman Weinsbergh der jongh und Elisabeth Hornß die jong (so auch min pflegdochter ist) in unser alß broderß, sustern, und minem leben samen und besonder leben zur ehe nemen, daß eß nit so undeinelich und ungerathen sult sin. Vor einß, dweil sie sich nuhe lange samen gekant und ein deß andern weiß und sitten gnogsam vernomen und abgemirckt daß ein groiß ist in kunftigen ehestande. Vorß ander daß eß ein vereinigungh wurde zwischen minem broder der Hermanß fatterß broder und siner hausfrawen die Elisabethn der jongen broderß dochter ist, und also nicht naher von namen und gesclecht weren, scheir wie ire kinder, daß in dannest kein klein freude sult geben. Neben dem sult eß auch die beiwonung beforederen, dieweil ich in kraft mineß testaments verordnet min broder eirdt und min neif Herman nach im min erben und hausfetter zu Weinsbergh und alleß deß minen herrn und besitzer sulten sin.
Uber daß hetten beide jonge leudte auch ein gut anmachen zur haußhaltung und verbleib im hauß Weinsbergh. Und ob wol Elisabet etwaß mehe inkomenß noch zur zit het, so hat man doch zugedencken daß ich sulches seir befordert und manichmal den sclaife darumb zu brochen hab, dar gegen Herman auch sin patrimonium ererbt und besitzst und teglich mehe erwartet, auch qualificeirt ist daß er vil ehren, deinsten und verdeinsten ohn gefhar kan bekomen. Dissen heilich sclain ich wol vor, ist er von gott versehen und minem broder und suster gefelich und kein ander verhindeniß drin fiele, so bedunckt mich umb ob angezeigter und mehe ander ursachen solt er nit so unpillich sin ist daß aber nit, wie alle ansclege nit vor sich gaen, so sei eß ein anders. Von dissen dingen, da min broder vor mir thoitlich abgangen were, oder da ich vor im absterben wurde, schreibt ich min bedencken, nit daß eß disser gestalt eben sult geschein, dan daß frei ist und besserß oder weislicher bedacht mag werden, aber darumb daß man auch vernemen moge, daß ich bei leben an die frunde gedacht und damit bekommert het, und sorgh getragen wie man sich in kunftigen fellen halten mogt, dan eß kunnen gutte vorsclege ehe nit schadten.
A. 1590 den 28. apr.wiewoll eitzs dem ertzbischof und churfursten Ernesto zu Coln von den finden oder trucksessrschn kein stifts stadt, scloß, oder ort mehe vor unthalten wirt, so ist man dannest noch im ertzstift Coln und lande von Cleiff und ront umb her nit frei. Dan
umb diss zit, mach bei Nidderwesel ein putz wol anderhalben man hoigte vol ermorter und doeter menschn fonden sin. Es wirt gesacht, die straissenschinder hangen die leude oben den putzs und schatzn in ab, was sie willn, und da sie das nit erlangen mogen, erscheissen oder erstechen sie die leute, sniden oder hauwen das seil ab und laissen sie in den putz fallen, wilches dan ein erbarmlich schrecklich wirck ist, und kunnen est die herrn chur und fursten beide von Coln und Cleiff mit allem iren landen alß Lutgen, Monster, Stavern, Gulch, Bergund Marck nit weren, iha der keiser mit allen andern schur und fursten conniven und laissen eß triben, willen eß nit verstevre
n dan eß gelt kostten wurde und kunnen ohn daß nit einich under innen werden, dan der religionß irthumb ist zu woist und hat sich so weit erstreckt. Also hat man bei dem lieben colnischn kreich frembde frunde inß landt gelockt und gefoirt zu allen seithen daß man deren gest auch nit quidt kan werden. Und ist vorwar ein woister handell, und waß der finde gelaissen daß verderben die frunde und landtsaissen under sich.
Anno 1590 den 30 aprilis, quirini, alß ich mich biß her zu unden in minem schreibstoblin deß spaden winterß und miness alterß halber verhalten und die lufft in den stoben etwaß dempfflich war, und die oisterliche tage und ganse wegh schoin gut witter geben, und die aimissen und ander wormlin her vor krufen, auch daß graß groin war, und die linden und ander beum bletter und blomen vorprachten, wie mich daß allenthalben erquickte und erfreuwete wie alt ich war, so bin ich widder hin auff da ich min schreibkamer hatte gefaren und waß ich dem winter durch vor und nach inß stoblin hin ab pracht eitzs widder hin auff genomen, verhoffentlich der sommer sol eitzs vorhanden sin, und die lufft etwaß clarer reiner und doisser oben sin und der natur bequemer fallen.
[177] anno 1590 den 2 maii hab ich Engen Weinsberch mottern im conuent Marien bethlehem in der Reimersgassn miner dochtern zehen daller jeden zu 52
alb. bezalt, und daß conuent hat mir da von ire quitanczs von termin prima maii a
nno 90 und allen vorigen terminen zugestallt. Disse zehen daller moist ich jarligs geben inhalt unserß besiegelten vertrags. Und mannt mich alle jarß dar an daß eß min boiß und straiff miner geckheit in minen jongen tagen begangen sin soll. Ich hab mich mit einer maget vormailß angelagt, und ist mir diß besweirniß druff gefolgt, moiß damit zu friden sin eß ist versehen, waß hilft vil clagenß. Beil reuwenß hilft nit.
Anno 1590 den 3 maii ist der alte festag deß hauß Weinsb
erg wilcheß vor 700 jarn vom eirsten genearchen Abramondo ingesatzst, und nit allein von ihm, dan auch von sinen nachkommen gar herlich vil zeiten gehalten worden. Und ob eß eitzs nit celebreirt wirt, dan nuhe etliche jarn umb den trint im mei etwaß gedechtniß doch stillich da von geschickt, so hab ich doch in minem testament verordnet, daß eß nach minem absterben widder angericht sol werden. Und ob wol pabst Gregorius 13 und keiser Rodulphus 2 den calender reformeirt und dissen tag 10 tage anticipeirt, so sol er doch uff den 3 maii novo stilo gehalten werden dieweil der in der stadt Coln und in den umbligenden landen ihm brauch ist, onangesehen ob eß umb der anticipation wol etwaß kalter mogt fallen. Und sol daß fest besonder mit der beikompst am morgen mit den genealogien und andern nodigen sachen anzuzeignen nit zu ruck gesetzst oder verandert werden, dan zu seltmaln umb wigtiger ursachen willen, aber mit der missen memorien und maltziden mach eß etwaß verendert mit dem tag werden, einen gelegener tag im mei dar zu zunemen, wie dan a
nno 88 den 3 maii und anderßwa da von gehandelt ist. Vor allen dingen sol man doch der drei f. f. f. wol war numwn daß ist fridlich, fruntlich, frolich samen handlen und sin, keiner dem andern zu kostlich sin und sich beduncken laissen ob er richer, stadiger, gelerter erfarner were dan der ander, daß er dan auch beser were, die glichmeissigkeit sol uff dem hausfest zwischen richen und armen, groissen und kleinen, geschickten und ungeschicken den festagh durch auß gehalten werden. Auff den memorien tag Barbaren von Gladbach altera iubilate hat eß sich zugetragen daß die pastores s. Petri etwaß mehe von sich hilten dan von den inwonern deß hauß zur Trappen smide, schomecher und widwen, da her ist die beikompst und glach am nachmittage zu Cronenbergh abkomen daß in eitzs gilt dar vor geben wirt wiewol vor hin uber 30 jar die memoria nit aalein in der kirchn dan auch daß glach zu Cronenberg loblich gehalten ist worden daß macht die gutdunckenheit der hoffart.
Ich sehen und spur eitz wol daß miner swester und broderß kinder und anchkomen nit die vernoumbten und richsten sin oder werden sin, noch wolt ich nit gern daß min erb und executorn sie verachten sulten, sie und andern werr dan zum hausfest gehoren wurde. Daß gluck kan sich wenden, der armer und sclechter sampt iren kindern kunnen rich und vernoimbt werden und die richen oder ire kinder kunnen arm werden, dan so daß spruchwort wair ist, de male quæsitis non gaudet tercius heres, so mogten eß der armen vorelter irgen mit unrechtfertigkeit versehen haben, wa die rich gewesen sin, da sie aber nit elter so gut alß eß die kinder eitz haben, derhalb werde glicheit in aller demoit eineß gegen den andern, er sie wie es wile, und gedenck and en umbsclach deß wanckelden glucks. ich hab der verenderung min lebtag vil gesehen und gehoirt daß die edlen, unedle, die riche, arm, die hohen niddern, die wolachtparn ungeacht sin worden. Dem rade der abenturen und glucks schribt man ein verslin zu ist hexametron ich hab daß pentametrum dar bei gedigt wilß zu gedechtniß her zu setzen,
Distichon.
Regnabo, ren___, regnavi, sum sine regno.
En rota fortunæ voluitur instabilis.
Vil von geburt bauren, hab ich gesehen, daß sie edel und herlich sin worden, die sclechten gesclechten und befrundt, die armen vermogendt und rich worden, daß gluck ist wonderbarlich in sinem winden und umbwenden, und sich siner geringigkeit
[177'] sol sich nemanß zu seir besweren oder betroben, dan hoffen und sich troisten, daß nit ist kan werden, gedencken an die fabel vom foixchs der die weintrauben wol begerlich ansahe alß er aber die nit erlangen mogt, gesagt, sie sin auch saur und sich also getroist. Also sullen sich die haußgnossen besonder suff dem fest leiblich und bescheiden ohn alle verachtung oder neidt sich gegen einandern leren und gewenen zu halten, auch der rich den armen, der arm den richen wissen uberzutragen, daß leibe gunst und fruntschaft darauß untstahe und pleibe.
Dissen 3 tag maii ist kein gatung im hauß gehalten dan er ein unmoissiger tag war uff colner gotztracht abendt do jeder zu schaffen hatt. Mach daß conuivium folgenß uff einen begermern tag im mei erstreckt werden.
Anno 1590 den 4 maii uff colner gotztragt tagh wie ich moede von dem umbgain und leiden zu hauß quam, ist Churstgin Hilgerß zu Swartzem min alte pachter zu mir komen, und hat nir ihn der eil angezeigt, eß were die hofrecht zu Swartzem neben miner hofstat eitz feil, wan ich die gulte, mogte ich deste balder einen pachter bekomen, auch weren etliche zu Vernich und im Vorgebergh wulten mit mir wol buthen vur ander landt und weingarthen. Hat sich vorhin bei minem diener laissen hoeren, eß wurden etliche wol daß landt bauwen werden, wan ich an drien eirsten jaren keinen pacht da von wult nemen. Ich sagt eß were mir daß mail gar ungelegen lang nit im sprach zu halten, dan ich nit fertich were, wult er verzehen, biß den neigsten tag, so wult ich in weiterß bescheiden, sagt doch kurtzlich ich durfft noch kein hofstadt gelten, mogt abgebrendt werden, were eitz nit bei gelde, zu beuthen were ich auch nit bedacht dan die unrast und nachforschung deinte mir im hohen alter nit, so sult ich auch jarß gern etwaß deß landeß geneissen wan ich schatz und steur dar von gebe, wa eß noch lenger still sult pliben ligen, so wusse graß druff und gemussn eß die nachparn mit dem weiden, eß mogt einmail fridt werden daß eß zu bauwen und zu geneissn werdenm und dweil Christgin nit lenger pliben wult, pleib weiter gespreich zu ruck.
Anno 1590 den 5 maii ist min swager Goddert von Kempen burger zu Coblentzs bei mich zu Coln komen und mir daß versiegelte testament (
wilch er mit siner hausfrawen Catharinen von Cube, a
nno 1582 den 10 decemb. vor scholtiß und scheffen deß hohengerichtz zu Coblentz uffgericht) zugestalt, darin sie under in beiden der eirstableibiger den lestlebenden zu
m erben institueirt. Und waß der Catharinen von Wilant Johan von Cuba minem steiffson iharß broderß Pauli von Cuba und Weisgin Ripgin eligem sohn anerstorben mogt sin
so vil den eigenthumb belangt adieirt und davon mir und minen erben ein halffscheit und irem haußwirtt benenetem Goddert die ander halffschit verlaissen, auß ursachen wie dem testament inverleibt ist.
Wilcher gestalt disse handlung ankomen und beredt worden, da von wirt man vor siben jaren in minem boich senectutis anno 82 den 29 maii fol. 341 und den 18 augusti desselben jarß fol. 354 bescheidt finden. Mitler weil hab ich mich verwondert wa er mit dem testament pleibe angesehen dern zwei uffgericht sulten sin worden und ich im vor einß geldt mit geben hatte. Daruff er sich der kreichs zeiten und zweier belegerong vor Bon untschuldigett da her eß uffgehalten were. Ich leiß daß also passern, sagt dweil ich einß bezalt het neme ich daß an, eß mogt unß oder unsern erben zu nutzs komen oder nit, deß tags moist man erwarten, also hilt ich im bei mir zu gast und redten von den frunden und aller handlung. Darnach pleib er noch etliche tage in Coln wulte saltzs und ander ware
n gelten, aber eß mangelte im am gelte, derhalb moilte er mir an ich wulte im doch ein oder zwei hondert daller uffsprechen er wulte die pension jarligs dar von bezaln. Ich sagt dweil ich fast alt were, durfft mir kein besweirniß ufflagen begert er wult mich deß erlaissen. Wie im diß nit glucken wult befragte er sich bei etlichen leuthen, ob sie kein gelt uff den zukunftigen sterbfall obgerurten testaments wulten erstrecken, dar uff die leuthe sagten, wan ich innen den bericht wurde thoin, daß sie versichert sulten sin, so weren noch leudt die gelt hetten, diß zeigt er mir an. Und alß ich gedacht der ursachen sol er wol her ab komen sin, zu versoichen ob im sin ansclag glucken wulte, nit umb minentwillen, so alß erß zu vil machte mit dem nachfragen, bestundt ich unlustich uber in zu werden, verweiste im daß, sagt eß verdruß mich daß er der zit nit erwarten dede, und kunthe nit anderß mircken dan daß er mineß dhoitz verhofte, daß auß allem sinem ansclage zu spurre
n were. Ich wulte im diß zu gutte laissen, sol eß aber bei minem leben nit m___e machen, also batt er ich wulte eß im nit verargern, daß mir frunde pliben, und soenten also von stundt an, diß geschach den 10 maii und er zouch darnach widder hin uff. Daß testament
[178] will ich in min copienboich abschriben, da hat man den inhalt und meinong beß zu vernemen. Es ist auff abenthur zu
m vorrhade gemacht. eß mocht minem erben villigt zum vortheil gereichen dar nach sich der pfall zutragen mogte.
Anno 1590 den 7 maii solt daß kindt Gotzlin mineß neiffen und siner frawen Margrethen sontgin Gotschalcks von Weinsbergs so zu
m Truben an der Hoeportzn wonte, ein groiß ungluck mit einer faren gehat haben und doch zu
m besten gerethe. Dan alß ich oben miner stobe
n zu Cronenberch in der finstern lach, sehen ich diß kindt mit noch einemkindt jensidt der Bach spillen gaen, in dem quam ei
n lechte ledige kar uber den Weidtmart fharen der perdtzknecht ginge hinder der karrn hat handt spill, wie daß kindt der karrn gewar wart, wult eß mit hosen und schonen nit in die Bach lauffen, kunt auch umb ein hauff mister nit wichen, wult also dem pferdt vorlauffen, wie aber daß pferdt gemeglich fort ginge leiff daß kinde
n widder daß pferdt zu beseiden und im fort gain quam daß kindt under die kar zwischen beide rader, eß war kurtzs daß die karr daß heubt nau roirte. Und alß die nachparn, krischn, o wehe halt still, damit spranck der forknecht an daß pferdt hilt eß stil, daß daß kindt unverletzst pleib, und ich und jeder die eß sahen seir erschreckt worden, daß kindt schrei auch und wart erfeirt. Diß zeignen ich dem kinde zu gedechtniß an, daß eß got dissen tagh sonderlich behut hat, ob eß leben plibe, sunst were halß, arm, bein, leib verdorben.
Anno 1590 den 8 maii hat Philips Ecks becker bei dem alden dhoin bei s. Marcellen capel sin banneressen gehalten, er war zur zit mit mir deß rhaidts, hat mich selbst fleissich gepitten und bitten laissen, ich mich aber untschuldigt, wie ich nit wol hoirte auch nit lang sitzen durfft, bin also dißmal von danne
n pliben diß war ein redlich habseliger man, den etliche boisse leudt vor einem jar wie oben angezeignet ist, verhoirt und in eine
n korff gestochen, gefencklich verhalten, erloist worden und ohn schatzung und beschedigung dar von komen, der dieter etliche auch iren thoin untfangen und gestrafr tin.
A. 1590 den 10. maii, vur und nach dissem tage, ist groisse irrung und rumoir der fetmenger halber in Coln untstanden, sin pfenningen von acht hellern, haben den namen von einem gulischn munsmeister, Johan Bitter genant, der ein dicker man von leib war, eirst bekomen. Im lande von Gulich und Bergh hat man die 8 hellerß fetmenger inß gemein uff 6 heller reduceirt und gesatzst, dieweil daß aber in namen beider chur und fursten Coln und Geschein ware und die ander stende nit drin gewilligt hatten, hat ein rhaidt zu Coln wilche ire fetmenger authoritate deß gantzen kreitzs uff 8 heller laissen muntzen und kein profit dar von hatte edicta uffgesclagen und ire fetmenger uff 8 heller gesetzst die andern alle wie sie die fursten gesetzst vor 6 heller laissen gain, dar auß ist gefolgt daß die bergschen und gulischen wan sie in Coln ire honer kalber botter keiß verkauffen die stadt fettmenger nit hoher dan vor 6 heller untfangen wulten, do haben sie die burger auch nit hoher willen untf. wiewol ein boiß von 10
goltgl. druff gesatzst wart, und ginge alleß uff ein guslen und woicher auß, auch so waren eß die herrn im rhade auch nit einß, sagten wan die fetmenger uff 8 hellern pliben, so kunth man kein daler bekomen inß groß zu handlen wein, fruchten, und anderß drumb zu gelten, dan do die fetmenger befolen waren uff 8 heller zu muntzen do galt der
rad.d eilff marck der goltgulde 12 marck, aber eitzs war der
rad.d uff 12 cur. 2
alb. gestige
n der konincks
dall. und
goltgl. uff 13
mald. 2
alb. und daß die gutte fetmenger bei der stigerung abgesatzst worden, daß war unpillich, also lagh daß folck sich irren under ein andern, daß sie auch mit rotten vor daß rhaithauß quamen, und machten vil wort jeder mogt sin war darnach verkauffen und ire arbeit und lohn darnach ansclain. Eß war den fursten nit vil ehren daß sei tacite bekanten sie hetten falsche muntz gesclagen, oder weren groblich gefallen. Aber waß ists. Die muntzmeister und werden und andren kunnen eß kochen, man machs wie man wille, so lang man muntz von muntz scleit, und so vil herrn muntzen wilß nit dogen, der gemein und arm tagloner arbeiter und waß der mehe sin moissen den meisthen schaden leiden. Zu lest hat ein rhaidt zu
m firsten von Gulch moissen schriben, wilcher dan auch dem churfursten von Coln zu geschriben und sich verglicht daß die beide chur und fursten sich der reduction und absetzung der muntzen mit eim rhade zu Coln under einandern verglichen sullen, eirst tagen in Coln.
[178'] A. 1590 den 13. maii dieweil der irtumb mit den 8 hellers fettmenger stunde, hab ich an den meinen, die ich noch hat, den veirten teil nit verleren willen, derhalb hab ich mines broders frauwen Elisabethn miner alter fettmenger, die nit hoher dan uff 6 heller gemuntzt waren und also noch ganckbar, vur 24 gl. getain am mart auszugeben, ob fillicht immittels mit den reduceirten und abgesetzten 8 hellers fetmengern von den stenden dess Westphelischen kreitz ander rait funden wurde; und werden nuhe fortan die alte 6 hellers fettmenger und heller (die biss herzu verloren waren) an den tag komen. Die herrn so wol als das gemein folck triben wonder mit der muntzen und gelde an, jeder wil dem andern zu behende sin, jeder weiss den andern zu finden, aber dadurch komt die stigerung des gelts und der waren. So moiss immer der ein oder ander druber leiden. Es hat wol ein rait zu Coln neuwe edicta uffgesclagen und abermails gepotten, die 8 hellers statfetmenger vor 8 heller zu loesen, haben sie dieselben in den zinsen auch darvor untfangen. Aber wie starck sie gehalten, so mogt es bei dem gemeinen man nit gelten, dan die auswendigen wulten sie nit hoher dan vor 6 heller untfangen. Derhalb wart irer vil hinuff gefoirt und da drei pfenninck von einem gemuntzt und widder herab pragt und golten jeder 3 heller. Man het auch gern ander klein muntz ingefoirt, die auch nit vil dugen wirt. Ich hab auch noch heller, die mir eitz wol eben komen..
Anno 1590 den 14 maii hat man uff montag altera, iubilate, wilant Barbarn von Gladbachs memoria
m zu s. Peter in der kirche inhalt der fundation gehalten, hern Iacob Huttero sacre theologi
æ licentiato pastori s. Petri vor sin dritten theil eineß
goltgl. dißmal 27
alb. zugestalt. Item meister Johan Eiffler schoinmecher vor die kertze zu setzen auch 27
alb. vur sin dritten theil deß
goltgl. geschickt in sin hauß zu Trappen an die Hoeportzs. It
em min drittetheil deß
goltgl. 27
alb. in drei theil getheil da von bemeltzn herrn pastor 9
alb. vor sin ddrittentheil
deß glachs glichfalß zugestallt, wie auch meister Johan Eiffler vor sin drittentheil glaigs 9
alb. behendigen laissen. Item daß dritte drittentheil deß
goltgl. habb ich minem diener und neiffen Herman Weinsb
erg vor sinen ganck 9
alb. behalten laisen, da von er dem provisorn s. Jacob 1
rad. alb. zu 28 heller bezalt, wie 1000. Johan glichfalß dem provisorn 1
rad. alb. zu 28
h. verricht.
Meister Henrich von Berchem alter fleischhewer zu Weissefrawen war dißmal elster provisor, ist in der missen s. Peter erscheinen und die 2 rad. alb. presentzs untf. er hatt mir auch einen enckel goltgl. geschickt den ich uff 13 marck 3 alb. diß jar in der steigerung deß geltzs geregnet und umbgetheilt. daß glach den nechmittag zu Cronenbergh bleib auch dißmal zu ruck dan ein quart weinß galt noch 11 alb. daß man vom drittentheil goltgl. kein firdel weiß kunt haben, eitzs nit vil uber drittehalb quart wa pleib die kost dan, und uberich wein, also daß ich besag dieweil der pastoir geistlich ist und mir zwein weltlich und leien und nehe gern bei unß gewesen, so sol daß glach vor eirst schaffen werden und nit ghain wie vorzeiten, den andern mach daß dritte theil deß drittentheills vom goltgl. auch beß gefallen, aber also moist eß mit dem hausfest zu Weinsberg nit zugaen, daß moist stracker gehalten werden. Edoch mach ein hausfatter und her zu Cronenbergh nach mir komen wan der wein wolfeiler wirt, und daß nachmittags glach inhalt der fundation widder anrichten.
Anno 1590 den 15 maii umb disse zeit mogen hollendische und ander nidderlendische staten mit irem kreichsfolck in der schantzen am foissegat bei Cleiff hinder Nymmagen her biß zu Grave an die stadt uff der Maesen gestreufft und den bange gerathen haben, und daruff vur Nymmagen komen ein partz understande
n zu sprengen, doch nichts außgericht, aber darnach die stadt Nymmagen berant und etlicher maissen belegert. Alß aber der hertzoch von Parma die schantzs der staten bei Sievenbergen hardt angetast und bei 700 schuß dar vor gethain und auch besonderß nit geschaft, ist sin folck wis auch deß von mansfeldts folck uff Nymmagen geruckt, derhalb die staten zu ruck gewichen, und Nymmagen verlaissen, wilche do gespeist worden, waß swerlichen handelß daß vur die burger ist kan ein jeder wol ermessen, dieweil sie oben und unden auch uber die waele gnogsam besclossen sin und kein straiß offen haben dan uff Brabant hinder sich, die wale licht vol außlagerß und scheissen in und widder die stadt dan sin der fast gram ohn daß daselbst einich uffhoeren sei. Man sagt auch der hertzoch von Meina sei zu Cammerich und Conde bei dem hertzoch von Parma gewesen und berathen sich deß kreichs halber in Franckrich und Nidderlanden, derhalb die staten nit versteurt und der kreich umb Nymmagen nit zur endtschaft kan gerathn. Eß
[179] ist auch vil an dem orde gelegen daß der Rheinstroim daselbst noch der schiffart besclossen und der kauffman mit den licenten geschezst und uffgehalten wirt. Glichfalß gehets auch bei Zutphen uff der isell zu.
Anno 1590 den 16 maii alß min neif Johan von Deutzs miner sutser Catharinen sohn bruwer bei 14 tage hie in Coln gewesen, ist er dissen tagh widder hinuff die Nahe zu
verreist, dan da hat er einen meister bekomen dem eer er ein beir bruerrei daselbst zugerust, wie aber sulch sin meister und her ein ungluck im zanck gehat daß er einen der gegen wer untleibt und derselb uff mentzs untwichen noch nit außgefoenet ware, oder so balde kunth werden, hat er Johanne
n die bruerrei ubergelaissen und nuhe selbst da oben bruwen wulte auch gelt in den henden hatte daß sin ware, und zu
m theil wol thoin kunte, hab ich zu in dannest sipschaft und fruntschaft halben gewarnt daß er sich vor scholt schaden und brogen wiste zu hutten und sich nit verleiff. Er war wol verstendich, erbeidtsam und dappfer genoigh daß ich verhoff, er werde sorg tragen und fleissich zu sehen. Got wil im gluck und wolfart verlenen, dweil eß mit jongen gesellen die noch unbestat sin und vor sich selbst handlen, sorglich wirck ist, der ursach ich die ermanong und warnong gethain.
A. 1590 den 17. maiiist doctor Wernerus Schenck, eines ratzs der stat Coln syndicus, sines alters ungefer von 56 jaren, gestorben. Disser war des scholtissn sohn zu Bruwiler, da er auch geborn war. Wie er studeirt, sich ad iura begeben, licentiatus iuris worden, bei m. Johan Lullinck, procuratore in aula, in kost gangen und practisirt, nach geistlichn digniteten und beneficien gestanden, aber nit kunnen ankomen, darnach gutten herrn gedienet, die in an doctor Johan Achten, eins vernoimten medici dochter, elich bestatt. Und dweil der im hoff von Coln und Gulch und sunst beim adel hoich gehalten (wart), hat er viel partien gedienet, ordinarius lector in iure worden, ist auch des churfursten von Coln rat worden, daruff sinen ritt getain und doctoreirt und ordinarius primarius und promotor in iure civili worden. Hat das haus zur Stessen bei s. Laurenz an sich zum eigentumb geworben und drin gewont. War nit so ubertrefflich geleirt, noch gar beredt, aber wegen siner hausfrauen, dern fatter und frunde vorgezogen. Die hausfraue hat auch im testament einen bauhoff zu Mauwenhem vorab, ohn ander rent. Er hat zu Syntern einen hoff gegolten und gebaut. Und wie auf(s) lest herzoch Ernestus von Beiern churfurst zu Coln worden, ist er etwas wegen des preceptor s. Antonii umb eins haus willn zu Bonin ungnade geraten. Und wie doctor Petrus Steinweg der stat syndicus verstorben und im das angelangt worden, hat er das angenomenund sich von hoffe getain, davon er uffs lest jarligs 600 ggl. salarii bekomen, das er ein guttes vermogen und alle siner swester, broeder, frunte her wart und den vorscheine. War etwas auf den drunk gewint, das ihm schedlich war. Zulest wart er verordnet, von eim rade, das er zum keiser sult reisen. Und wie er sich darzu gerust, wirt er krank und swach in der borst und leib, helt sich etliche tage in der luft, aber sobalde er sich lacht, ist er verstorben. Und ist am 19. maii zu s. Laurenz in des hilligen Sacramentz-capel in der alten von der Stessn grab, das zur Stessen, sinem haus, gehoirte und sin wapen uff den Stein laissen hauwen, begraben. Er hat mit siner hausfrauwen kein kinder gezilt, noch verlaissen. Was sei samen vor ein testament gemacht und ob sin arme swester uff der Erenstraissen und ander sin bloitzbewanten siner verlassenschaft etwas erfreuwet mogen werden, kan ich nit wissen. Es kan wol sin daß er so vil mit gescheften und geselschaft ist beladen gewest, und uff den thoidt noch nit zugelacht, daß er dar vor wenich sorg wirt tragen haben.
A. 1590 den 18. maii mogen die burger von Neuss nach filfeltigen supplicern und anhalten vom churfursten Ernesto und tombcapittel widder burgerfreiheit besweirlich erlangt haben, da sich doch der churfurst in etzlichen stucken vil hoicheit und geregtigkeit vorbehalten mach haben, das die neuwe freiheit der alten freiheit nit zu verglichen wirt sin. Es kunnen die hoffkärls nit wol gedulten, das die burger, so sie vor bauren achten, etwas achtpar sullen sin. Aber damit weirt den steten nit uffgeholfen. Das hoichedel erzstift Coln hat groisse herlicheit von Nuiss und Bon gehat, aber sint man innen ire wolfart missgunt hat, sin sie dem erzstift zum unfortel und misszerong geraten. Ich lais zu, das die burger etwas moitwillich gewesen und ire alt herkomen etwas vertadingen willen. Das toin auch die geistlichn samt dem adel, in allen stenden ist mangel. Aber Nuiss und Bon sin zu seir undertruckt, wie dan auch der gemein hausman uff dem lande.
[179'] A. 1590 den 19. maii, auf samstag, sind greiffe und scheffen des hohen gerichtzs in die raitzkammer bescheiden. Und nachdem innen 8 tage angesetzst, ire defension zu underschriben und sie den termin verlaufen laissen und filligt sich auf die ausprachte citation und erhalten process am keiserlichen cammergericht zu Speir vertroist, ist in dissmail im rade angesagt, sie sulten ire schriftliche defension zwischen dissem und neigstfolgende(m)montag underschriben, oder sunst bei der sonnen desselben tags gehorsam sin und zu torn gahn. Herauf haben sie den nuncium apostolicum, so in Coln war, angelaufender dem rentmeister herrn Hardenrat bott geschickt und berichtet, er sult mit eim rade handlen, die sach zu suspendern bis auf zukompft der funf kreizn, die balde in Coln komen wurden. Wie der rentmeister das anpracht, hats nit stat haben mogen, wie sin hoichwerde dess widder durch hern Hardenrade, d. Crantz, jonker Wolffkeil bericht worde, wie auch sin beger, das innen ire eigen wonheuserpro carcere vergunt wurden, nit stat gewinnen mogt. Als sie nuhe sich schamten, zu torn zu gain, und besorgten angegriffen zu werden, sin sie am 21. maii auf Mulhem, Dutz, Duren gezogen und nit zu torn gangen. Man sagt, der senior scheffe Sittart were uff die Drankgassporzs gangen, aber balt widder darvon uff Deutz gefaren. Da sin sie meisteils samen komen, sich besprochen. Und hat das hohe gericht inmittels gestolt, die gerichtzssachen iren gank nit gehabt.
A. 1590 den 20. maii uff sontag cantate hat uns meister Johan van Merhem, wirt zu Gulch uff dem Weitmart, zu gast geladen, als den pastor und caplan s. Jacob, mich, minen broder und sin hausfrawe, meister Henrich Bruin und sin husfrauwe und etliche andere, sin gute frunde principalich, umb das sin, dess wirtz, frawe Odilia mit der wirtfrawen im Weissenpferde, irer nachparschn, ein swere gerichtzsach umb smehe und scheltworten vor den amptluden hatten, darin der wirt und sin frawe dess pastoirs, mines broders und meister Henrichs mit minem wissen und rade gebraucht und doch folgens durch ander nachparn uff der schoelen vertragen, verpfent und die acta zu beiden seitn verbrent worden, so das er danckbar wult sin und doch aus alter gutter kuntschaft und nachparschaft, auch das er frohe ware, das die sach ire fridlich ende erreicht hat. Also bin ich mit ins glaich genodigt, und wie (ich) gern zitlich hinweg gangen were, hat der wirt ein sonderlich auge uff mich geben, das ich mich nit verstechen mogt, dan aushalten moist. Diss meister Johan hat die Odilia, sines verstorben meisters eins zimmermans, zur ehe bekomen, uff der Hoheportzen neben dem Kluppel das hantwerck geubt, folgens das haus zu Gulch gegolten und wol gebawt und wol prospereirt, fleissich und sperlich gewest, sich zur wirtschaft begeben und hat seir wol vor einen ammigsman prospereirt. Das haus Gulch ist lenger dan 150 jaren, wie ich das von alters beweislich finde, und so lang ich gelebt, ein stedich wirtzhaus und herberge gewest, und die eigentumber (haben) bestimte zit selbst drin gewont, aber nit eines gebloides, dan ist disser wirt fremt den vorigen. Ich hab im schrin zu Airsberg gelesen, das diss haus den namen von einem Johannes de Juliaco eirst bekomen und ist ein herliche wirtschaft von herrn und edlen drin gewest, eitz in zit des kreichs mit landgezeuwer und karleuten.
Anno 1590 den 23 maii ermant mich daß neigste heschricht hie vor daß ich in min gedenckboich der jarn mineß lebenß vil angezeignet und geschriben hab und noch teglich schreib von minen nachparn von mitburgern und gutten frunden allerlei nachparliche burgerliche und fruntliche dingen und sachen, wiewol dieselben nuhe sclecht und geringh sin, so mach eß sich zutragen daß sie kunftiglich vil leiblicher lustiger und angenemer werden sin, dan die herliche, namhafte groisse heschichten, hoher leudthe und herrn, nachdem dieselben gemeinlich in die cronicken und historien pracht werden, aber gemeiner sclechter leudt geschickten und handlungen nit darin komen dan mit den leudthen hinsterben und vergessen werden, und mogen danest sulche sclechte geschichten und handlungen wol nutzlich und hoichnodich sin zu wissen. Ich breng sie in die feder, wil sie beim hauß Weinsbergh gern in gedechtniß halten, ich breng sie in deß hauß cronick, mogen daselbst villicht noch lang verwart, behalten und im gutten und besten gedacht werden, sie mogen so croninckwendich sein alß sie willen, ich mach villicht nit dar zu beroiffen sin daß dero weiter welt oder weiter nation sol dienen dan allein minen nachbaren, mitburgern und frunden in minem heimat umb mineß fatterß hauß, stadt und landt. Wan der hausfatter und haußgnoissen zu Weinsbergh kunftiglich von dem alten nachparn, burgern, frunder uber disch in geselschaft der nachparschaft davon erden werden dem wirt man ohn zweiffel nit weniger zuhoeren und behalten dan wan etwaß von frembden konigen fursten herrn stedten und landen
[180] geredt wurde. Ich verhof nit daß ich jemanß etwaß zu nachtheil schreib dan ich schreib einfeltich wie eß ist, eß moge mir oder minen frunden gefallen wie eß wille, mit oder gegen.
Anno 1590 den 27 maii uff sontag der crutzwechen zu 1 vren vor mittage starb min swager Benedictus von Swelme, sineß alterß von 52 jaren, und wart den 28 maii zu klein s. Mertin neben dem choir im funften grabe
vur unser l. frawen altar zwischen zwien stoelen und einen drachenfelder stein bei sin eltern begrabe
n und mir sin mit den frunden am abendt mit den frunden und kindern bei der widwen unser swegern Metteln von Eruerfelde schencke
n gewest. Disser Benedictus war in Coln geborn und mehertheilß uff der Hoeportzen erzogen, da er daß steinmetzer ampt geleirt, und daran meister worden bei meister Lewe sinem steiffatter, hat darnach Mettel sin hausfrawe ein vorstendersche bei Arndten Maissen uff dem Heumart schoindte halber zur ehe genomen, sich zu hauß gesatzst, kinder gezilt, und folgenß an den Maltzbuchel bei dem lichof unden an die treppen hinder dem hohen choir s. Marien komen wone
n in ein hauß den Questenberger zustendig, da sei raum und platzen unden und oben gnog hatten vur mancherlei harde stein, da sie lange verpliben, gutte narong gehat und wol prospereirt haben, und er ist ein vernoimbder wirck und baumeister worden, seir groß bei dem ampt und burgern angesehen, vil kostlicher beu gemachet, auch selbst ein hauß vor sich am Altenmart bei der Lyndtgassen orth zur britzlen gebaut, und gegen sine
m wonhauß uber uber
uff dem orde am lichof uber ein hauß gegolten und in siner krenckden angefangen zu repareren und zu underfangen, daß sin widwe nach im volfort. Er war ein seir verstendiger dapfer beredter man zweimal deß rhaidts uff der Steinmetzer gaffeln erwelt, und alß mir minen neif Gotschalck Weinsbergh zimmerman an sin dochter Margret bestatten worden mir sonderliche gutte frunde daß mir unß nit allein swegere dan auch broder nanten. Sin leben het sinen kindern und frunden noch nutzs kunnen sin aber er hat einen mangel daß er alle morgen sich ubergaf und drincken moist zu zeiten bloit spehe etliche jar her, man sagt er het starck mit gedruncken daß er inwendich beschedigt were, und zu lest beweiste und mit groissem glauben und vertrauwen in gott von hinnen schede. Und hat sin hausfrawe Metten und seeß kinder nachgelaissen drei dochter drei sohne.
A. 1590 den 28. maii, umb disse zeit, hat Neuss drei tage zugestanden. Die soldaten, so der churfurst drin gelegt, wolten von den burgern underhalten sin. Und ob die burger wol wenich vermogten, so haben sie doch dreihondert daler moissen uffbrengen, wie sweirlich es innen feil. Hatten keine oder gar kleine narong, auch wenich regiments. Der von Millendong und Goltsmidt samt dem kreichsfolk hatten eitz die oberkeit und durften die soldaten, zu beschirmong dahin gelegt, wol im lande, wie man sagte, die beut haben.
Anno 1590 den 30 maii haben die truben angefangen zu bloen dan eß im mei zimlich schoin unt trugs war, aber wie ein gewonschter regen infielle, hats mit dem bloehen etwaß gezuckt und doch ists ein gut begin, der anfangk vur ende deß meien, hat und macht dem folck ein gutte hofnong zum gutten jare ob wol die mennigte von trauben nit erscheinen, ein frohe jar kan forthel thoin, die deurte deß weinß die quart 11
alb. daß foder uber 100 swarer
goltgl. oder daller macht sparen, daß beir ist auch dheur, gilt 1
alb. 2
alb. helt in, und moisten die leudt wol sobrieren widder iren willen. So verhoft man wol einß besseren kauffs aber einß argern lebenß.
A. 1590 den 31. mai uff Hern Himmelfarttag hat min neiff Herman Weinsberg sin geburtsfest zu Cronenberg uff dem saal gegen den abent gehalten, das (er) drissich jar alt gewesen, dan er ist a
nno 1560 den 17 maii geborn, der ebener tag wart nit eben gehalten, war doch noch im mei, und wegen anticipatio
nis novi stili nit so weith vom rechten geburtzs tage, solt doch mit ein erinnerunge deßs hausfestes sin, ut sup
ra 3 maii in fine, et ibi, in anteriorib
us aliquot annes, her zu worden beroiffen, mir im hausse die zu
m dischs ginge
n ich selbst, min broder und sin hausfrawe, Elisabetgin Horn, Merie Smidtzs, Herman Fort swager Johan vo
n Woringen und suster Sibill Hermanß motter, und broder Gotschalck und Margreth elude, Bertzs von Polhem hat zu dischs gedienet.
Da hat man den disch und saal mit blomen, rossmarin und schirmkrut verzeret und bestreuwet und meissich (!) und doch genoig angerichtet, eirst ein firken- und geissen-schink mit 4 schusseln sclaitz mit eiern, nach abnemong des sclaitz zwa schutteln, jede mit einer hennen und groin fleischs; folgens gebrait, ein halflamp und zwei groisse hoener in 2 schuttel, jede 8 sprahen capern; zuletzt keiss, botter, raummilch in schalen, haselnuss, eppel [180'] koichlin, haben 2 quarten bleichert bei dem beir gehat, 1 firdel guttes weissen weins und 2 firdel raitzweins gehat; hernach gewaegen, das er bestat moiss werden, und sin zu halber nacht erfrewet..
A. 1590 den 31. maii umb disse zeit hat Joist Pingsthorn, ein richer burger in Coln, durch her Gerhart Pilgrum, burgermeister zur zit, siner motter broder, bei eim rade zu wegen bracht, das er das gesgin mitten in der Achterstraissen bei dem putz neben sinem weingart biss in die Bossgass ausgaindezu mogt machn mit dem bescheide, das er vor und hinden an jede gass ein weite dur machen sult; da ein brant uffstahen wurde, das man wasser und hilf dardurch brengen mogt. Das hat er kunnen erwerben, eim andern sult es gefallt haben. Ob es aber wolgetain sei, das gib ich andern zu bedencken und zu urteln. Ich hab mit den minen, wan ich aus minem wingart zum Rhein spacern wolt gain, dar durch gangen wie andern mehe. Pfingsthorn hat eim rade kein verehrong dar vor getain. Nit lang darnach hat ers zugemauwrt, aber die duren drin gemacht, das man eitz nit wol mircken, kan wa die gass gestanden hat. Wan das nach vil jaren ins vergess komt, so wirts vur erb gehalten werden. Also wirt die stat mit gassen verendert. Man sagt, der lantcomtur im Dutzschen haus handle auch mit den herrn, das er gern die Achterstrass zwischen dem haus und wingart inzehen wult und zwa ander gassen darvor geben, ein hinder s. Johan und s. Catharinen choirn aus der Weberstraissn, die ander ein haus van s. Severinstrass biss an die Achterstrass uff minen wingart abbrechen und hinder den Teuschnhaus ein gass machen; wie es ablaufen wirt, mach man vernemen..
A. 1590 den 1. juniiuff fritag nach himmelfart christi
starb her Johan Nuwenhaiffen, alias Loretius van Virssen, lang abgestandenerpastor s. Jacob und canonicus s. Georgiiin sinem hauß neben dem neuwen breuhauß uff s. Georgens cloister,
und wart mit gronen krenzen s. Georgen in die kirch mit eren begraben, dan die lude sagten, sie wulten, das alle geistlichn und preister wie disser gewesen weren, so sult nit so vil argernis im geistlichen stande sin. Disser war zu Virschen jenseide NeussGellerlandeß
von gutten hausleutn geborn, zu Coln jonk komen, zu s. Marien in Capitolio scholmeister worden und sich also gehalten, das er canonicus daselbst und senior lange zit gewesen, hat darzwischn ein canonicat s. Georgen mit einer roden beffen anno 1554 von Johanne Odeno, dem sohn in der Weinscholen, contenteirt. Und wie her Gerhart Quade, gnant Litt von Deventer, pastoir s. Jacob, anno 1555 verstorben, ist bemelter her Johann in sine stat zum pastorn erwelt, daß ich seir befordert dan er einß gutten namenß und vermogenß war, wie ich auch min testament zu einer handt a
nno 1557 uffgericht hab iche inne
n vor den eirsten executorn mineß testaments ernent, und pliben lissen so lang er gelebt.
Er war von personen nit hoich noch groff, ein siddich, fruntlich, zugtich, sois man, zarter sprach, den capitteln und kirspel angeneim und milt mit gastereien, hat sin frunde seir promoveirt und befordert, den armen zimlich mitgeteilt..
Anno 1573 hat er mit dem probt Bruwiler s. Georgen und kirchmeistern gehandlet sich untschuldigt und die pastorei s. Jacob mit wiß und willn resigneirt, auch folgens daß canonicat s. Marien sinem neiffen her Johan ca. Cuniberti uberlaissn, nitzs dan daß canonicat s. Georgen behalten. Ist also im stillen leben pliben, zu choir gangen, sich dar leiden laissen, biß er im besten jar nit mehe fort komen mogt, ist er von alterß und sinß alterß von 70 jarn ungeferlich gestorben. Und ist derbeste von minen eirsten executoren gewest, die in minem testament waren.
Als nuhe durch absterben disses hern Johans Nuwenhaiffen der funfte executor mineß testaments mangelt und deren in der zal nit dan veir sin, so hab ich an min bewegnissen, die ich oben ihm 89 jar, den 28 septemb. angezeignet abermails gedacht und repeteir dieselben hieher besonder, in dem § nuhe zu minen und §, darumb
et und bedunckt mich derhalb nit unratsam dan nutzs und gut sin mit dem funften minen executorn inzuhalten und zustollen, daß ein canonicus s. Georgen ein weil zit in minem leben auch nach minem absterben außstahe, dieweil der pastoir eitzs doch auch canonicus s. Georgen ist, also daß glichewol zwein canonici und zwein kirchmeister sin, der jetziger pastor pleibt gliche wol pastoir, und werden also under veir personen glichewol funf executorn verstanden, und sol glichewol im mitler zit der pastoir so auch canonicus ist nit dan ein votu
m und ein
[181] stein haben in der umbfragen, dan ich besorge mich alleß daß die geistlichen den weltlichen zu uberlegen sin werden mit persvadern und uberreden, dan die geistlichen sin der chrisien mehe anhengiger und getrewer, dan die weltlichen zum weltlichn stande und ist daß eifferen so unglich in beiden stenden. Diß willen mir die geistlichen nit verargern, dieweil ich eß oftmail also im wirck befanden hab. Nach minem absterben in der election und chur eineß neuwen hausfatterß ist die funfte stim vor eirst auch nit so hoichnodich dan nach mir sollen min broder Gotschalck und neif Herman successiu
ne ohn chur oder erwelong hausfatter wie ich selbst verordnet hausfatter werden, in den ubrigen fellen soll haben min erb der hausfatter pillich die funfte und ubrige stimb (ob man sich in glicher zal stimmen stechen oder irren wurde) daß die minste der zal der funf executorn nit gentzlich uffgehabe
n dan ein gutte weil da mit gestolt haben, biß nach minem absterben der hausfatter und die zwein kirchmeister in der executorschaft vor nutz nodich und ratsam erachten daß man man widder neben dem pastoir zwein canonicos heben soll und alledinge
n mit dem hauß Weinsbergh und minem testament etwaß ruwich und still
, so mogen die drei die zal der funf executoren inhalt mineß testamentzs widder ergentzen, wie eß anfencklich damit verordnet waß. Vide sup
ra fol. 144 pag. 2 sub a
nno 89 den 28 septembris, cazitani tu
m postea de amitivo meo d. lutgero heresbachio in locu
m quinti executoris ad vitam ei
us surrogando.
A. 1590 den 4. jun. ist ein haff oder lotterei diss wegh uff dem Heumart bei dem schupstoil ausgeroifen. Disser war von etlichen fremden zugerust mit mancherlei kremerien, die darin waren, an gulden koppen, schalen, becher(n), vuirroren, federspeissen, gebrante spegeln, auch pferden und felwirk villerlei. Ein rat hat zwein herrn zu uffseeer gesatzst, und nemans durft mehe dan acht alb. vur ein los inlagen, mogt doch so vil inlagen, als er wolt. Da war sulch zulauf von knecht, megt, sohn, dochter(n), gemeinem folk, kinder und gedrenge, das es unerhort und wonder war. So balt einer inlagt, mogt er vor jeder lot van stunt an ausnemen, das nit zu sin pflag, da kreich ein sclechter foirknecht von stunt an einen gulden (kop?), den er uff dem pert mit siner karen offentlich hinfoirte, ein klein, sclecht jonglin bequam ein schoin pfert, daruff er gesetzst, mit trummetten zu haus pracht, und meisteils armen uberquamen die beste kleinater. Do magten die jongen und kinder lottereien auf dem Altenmart, Numart, durch die stat, das man es verpieten moist, dan etliche stolen irem herschaft und eltern das gelt ab und legten es in die haiffen..
Anno 1590 den 4 junii starb min swager her Bruno Byngius Colonie
nsi der rechten licentiat und beisitzer am keiserliche
n cammergericht zu Speir, da er auch begraben licht, war vorlangs am feber etliche jar swagh gewest. Er war miner suester Marien kinder neiff, dan sin motter und ir fatter Peter Ordenbach waren suester und broder gewest. Und sulten die frunde ein heubt rhaidt und troist an im gehat
haben. Aber daß gluck und thoidt endert die dingen nimpt der frundt frunde auch hin wegh, deß vernoimbten und nutzen schoint er so wenich alß deß sclechten und unnutzen. Moiß gedolt tragen und glichewol got vertrauwen.
A. 1590 den 6. jun. sin veir kreizen des reichzs hie in Coln gewest, den ein rait under dem raithaus ein neuwen bauwe zu gefallen angesclagen, die neuwe schickungstobe weiter (machen laissen) und die zwa cammern uff die Bloim und die windeltrap hinuff zugerust, dan sie nit in cloistern oder weit von einandern begerten zu ligen, da sin sie diss wegh zu rade gangen, nemlich der westphelische kreis, darumb es principalich zu toin war, das die Hispanier aus Burick, Roirort und aus dem lande Cleif quemen, auch die licenten abgeschafft und der Rheinstrom gefriet wurde. Der churfursten kreis bei Rhein war auch hie, der oberrheinische kreiz, auch befelch des frenkischen kreiss, der nedersaxischer kreis. Da haben die pfaltzgreffenmit den Nedersaxischn bei eim rade umb ein kirch vur die von der auspurgscher confession in Coln angehalten, das die von MenzTreir, Lutgen, Cleifwiderraten, und ein rait ohn keiserlichr maiesteten befelch nit in disser sachen handlen wult. Man hat der munz halber auch gespreich gehalten, doch besonder nit verricht, dan das des churfursten von Coln und herzogen von Gulch gesanten sich mit der stat Coln verglicht, das doch in der grober munzn nit gehalten kunt werden. Die Mensische und Treirschn haben auch zwischn eim rade und dem hohen gericht understanden,sie ires irtumbs zu verglichen. Und haben die kreizen ein schickung an den herzoch von Parma, deß konincks stadthelder in den Nederlanden
und an die Staten in Hollant und ire confedererte ingewilligt, darzu etliche aus den kreizn deputeirtsin, dahin zu reisen. Also machen die krege und zuweisen in steden und landen vil mehe und
arbeit, kosten und schaden wilcher druff gehet, und tragt der stadt Coln ein groist.
[181'] Anno 1590 ist Johan zu Swartzem den 8 junii hie in Coln bei mir gewest und geclagt sin frawe und etliche kinder weren im abgestorben und daß vehe abgepfandt, er het auch lang kranck gelegen daß er nitzs hett, bat ich wult gedolt mit den 3«
mald. k. die er mir schuldich were, doch het er dem offerman zu Nukirchen ein
lb. kornß vor mich bezalt, er hat mir auch sin hofrechte und gehoichten neben minem hofrecht zu Swartzem ligendt angepotten zu verkauffen. Ich sagt eß were mir noch nit gelegen geben anzusclain daß were ohn daß sorglich besonder in dissen kreichszeit, ich verstunde auch daß sin hofrecht inferen in Coln besweirt were. Do ich nichtzs van im prengen kunth auch daß quartal schatzung nit, moist ich in wol passern laissen biß uff ei
n ander zeit, ob mir aber hauß scheur stell an dem orde dienen sult daß eiget ein fern bedencken, nutzer ist die lenderei zu verpachte
n einen daselbst der gebewe und hof hat.
A. 1590 den 9. jun. ist die muntz in der stat und stift Coln samt dess fursten von Gulichs landen reduceirt, dan wie oben den 10. maii angezeigt, das sich ein rait zu Coln mit dem hertzogen zu Gulch und churfursten zu Coln zu weit ingelaissen, das dieselben beide chur und fursten sich verglicht und gefallen laissen mit eim rade zu Coln wegen der muntzen zu handlen, und als dieselben gesanten doch uff den kreitztag erscheinen, haben sie alle valueirte guldin und silbere muntz, wie auch die ertzstiffsche, Gulische und stat Colnische fettmenger auf sieben heller gesatzt, aber die rader albus, die 28 heller etliche jar her gegolten, haben sie ietz uff 30 heller, die rader schillingk uff 15 heller uffgesatzt, das den weinhendlern und bruwern auch andern, die farrent bezaln moissen, gar ubel bekomen wirt, und befinden eitz, das sie sich zum schaden mit den Colnischen fetmenger der stat, vur 8 heller zu loisen, gegen einen rait ire oberkeit widderstrebt haben. Die grobe muntz besonders goltgulden und konincksdaller, golden 13 marck 2 alb., sin uff 12 marc reduceirt, die richtzdaller von 12 marc uff 11 marc. Aber man sagt starck, das konte noch mogte nit ins werck zu stellen sin, gegen den herbst wurde man es befinden. Die Staten und ander daller alle ohn dess reichs wie francken, scleiffer, regaln sulten nit ganckbar sin. Der furst von Gulch und churfurst von Coln hilten samen, war der sachen zumaill wol eins, hatten maiora vota, also das ein rat innen wol folgen moist, sunst hetten sie von iren 8 hellers fetmengern nit abgewichen..
A. 1590 den 11. jun., uff montag zu pfingsten, ist der irtumb zwischn burgermeister und rait eins, greff und scheffen des hohen gerichts anderteils durch underhandlung der menzschn und treirschen rete und gesante(n) hingelagt, davon ein breifuffgericht, den greif und scheffen jeder mit eigner hant underschriben und sin siegel dran hangen sult. Und sin damit ausgesoenet, als sie sulches ingewilligt, das sei daruff widder in Coln komen und das gericht besessen haben. Doch ist das wirk langsam abgangen, dan etliche wulten nit underschriben, noch siglen, pliben aus Coln und sin noch aus, doch wenige. Wie eß aber mit dem irthumb ankomen und ein gestalt hab. Vide sup
ra 12 marcij. It
em 20 aprilis. It
em 19 maij,
Der greve meinet, er were dem churfursten mehe verstrickt, wult nit underschriben, noch siglen, erhelt sich buissen der stat..
Anno 1590 den 11 junii pfingstmontag hat min suster Sibilla ir geburtzfest am abent zu
m Ravenstein in irß manßhauß uff der Bach gehalten, und hat seir wol angericht und gutten wein geschendt. Da bin ich gewest, min broder Gotschalck und sin hausfrau Elisabeth Hornß, neif Gotschalck Weinsbergh und Margret elude, neif Reinhardt van Dutz und Tringin Minawe eluthe, Elisabetgen Hornß und Marie Smidts die zwa jonferen unse dischgengersche. It
em Herman Weinsbergh min neiff. Und wie eß am abendt duckel und still wart, haben mir nachdem gracias gesongen, eß sprongen gelbe bloimlin uff der heiden, und vil ander geistliche und weltliche lieder und waren ganß frolich und verleif sich beß zu halber nacht. Wir sagten heimlich undereinander swager Woringen und suster Sibille halten nur samen einen festtag, da mir zu Weinsbergh besonder jeder heubt sin fest helt, zwei glaich nemen mehe weinß hin wegh dan einß, da der wein die quart eitzs eilf
alb. gilt, so schadts nit daß wir etwaß lenger sitzn und wein drincken, sie haben narong gnoich, so wirt die glicheit etwaß getroffen, so sagten mir under unß.
[182] Anno 1590 den 12 junii hab ich mit etlichen uff dinstagh zu pingsten conuerseirt und gesprochen, die sich und andern seir roimpten daß sie von vernoempten edlen und richen heussern, burgen, sclossen und haiffen untsprossen und gebaren weren, besonder von denen die baussen den stedten im felde legen. Ich halt wol vil dar von, daß eß woo ein genoiglich beroemen ist, kan nirgen an schatten dan balder baitten. Es gefellet auch villen wol die etwaß glorioß und staedthaft willen sin. Wan sie die herliche scloß burgheusser oder groisse haiffe mit iren jurisdictionen, gepott, verpotte
n zwanck, renthen, fruchten, gewachtzs inkompsten darzu hetten und sich dan tugenthaft und erbarlich unverweislich halte
n dan were eß vil loblicher roimblicher und nutzer. Sunst aber wan die dingen nit dar bei sin, dan der bloisse name allein da ist, waß hilft dan daß man sich dar uff hoich roemet. Doch sage ich, ists kein schade, noch schande, eß mogt bei etlichen etwaß geachtete werden, und emanß beforderlich sin. Glichfalß gedenck ich an
min anherlich hauß Weinsbergh in der frien deß heiligen romischn richtzstadt Coln gelegen, dar auß unß, geblode von fatter und motter von hondert jarn herwartzs und vor aller eitzlebenden menschen mit erhen untsprossen. Und ob daß eben nit so hoich so edel und rich ist, alß abbestimpten die im felde im busch uff bergen, in graben ligen. Waß herligkeit brengt daß feldt und landt mehe bei alß die stedte. Wan daß hauß Weinsbergh so vil landeß, benden, buschen, weingarten, renth, inkompst, und frieheit hett, alß die außwendigen, darzu eß mit gotteß gnaden und hilf deß glucks wol gerathen mogt, so sult ichs dar vor halten, daß eß mÿt minder roimlich und herlich sult sin, sin herkompst und urspronck da her zu nemen, alß von den außwendigen heussern. Ein sulch hauß in Coln alß Weinsbergh, und dern die mennigde ist, sin keinß wegeß zu verachten, aber die herkompst auß dem hauß Weinsbergh mach minem geblode dar auß untsprossen leiblicher, und nutzer si
n auch mehe hofnong machen, dan die auß außwendigen groissn heussern her komen sin. Min testament gibt allen minen hauß agnaten und haußcognaten zu
m allern lesten zu, die vertroistungh und hofnongh daß sie hausfatter daselbst mogen werden und die herligkeit darin und daran haben, daß auch irer aller genealogia, leben und memoria darin sol pliben und gehalten werden daß in andern frembden und inheimischn heussern nit mach geschein und den weit sin, wilcheß dannest angeneim und frolich moiß sin. Waß underscheidts ist auch daß man sich der landtheusser mehe roemen und erfreuwen will dan der stadtheusser. Haben wol die auff dem lande besser lufft und die weite der platzn allerlei gewachs und beisten und daß groin blomen obß, so hat man dargegen besonder in Coln vil ander forthelß deß man uff dem landt nit hat, allerlei gutte geschickte lustige geselschaft mit gotteß deinst, in den rechten, in der medicinen, in allerlei kunsten, in kauffhendeln, kreichs verstendigen, newe zeitunge
n man sitzst sicherer binnen den ruickmauren, vor anlauff boeser leudt, die graben und festen wagten und beschien kan man beß haben, alle noitturft kan man in Coln brengen, die vom lande moissen eß in grosse stedten holen, ihre eigen gewachts und vehe, their, essen speiß wilprat moissen sie in die stedt prengen da gelt machen und holen, auch hilf rhaidt, und troist, leir sitten geschicklicheit erlangen deß daß hauß Weinsbergh in Coln und die drauß untsprossn sin sie und ire kinder und nachkomen haben sich deß vil mehe zu roemen, zu er
fruwen, zu geneissen.
Anno 1590 den
15 junii s. vitus, auff dissen viti hat ma
n biß herzu gehalten, sult solstitiu
m æstivale sin, und der tag am lengsten, nach dem verslin.
Lamberti gregorii nox est æquata diei.
Vitus, luceia sunt dvo solsticia.
Aber ich findt daß diß jar der lengste tag auff der 10 tusent martirer oder s. achacii tag im almanach angesetzst ist, daß sin noch 10 tage spaeter, ist auff den 22 junij, also findt ich glichfalß daß der kurtzste tag diß jar nit auff s. lucien tag dan den 22 tagh decemb. angezeignet stehet. Also stain die zwei æquinoctia nit auff s. gregorii tag dan den 22 marcij, nit auff s. lamberti dan auff den 24 septemb., und werden die vorgesetzste zwei verslin nach dem
[182'] alten stilo, nit nach dem neuwen stilo verstanden und nit inß calender fort mehe gesetzst, deß man zu gedencken hab, und sich nit irre.
A. 1590 den 17. jun. hab ich gedacht, das disse Pingstwech ohn alle burgerliche freude und kurtzweil in Coln umbgangen, da man von alten unverdencklichen (zeiten) nach Parschen uff etlichen sontagen und montag zu Pingsten den foegel und papegeie plach zu scheissen, das die ampter uff dingstag gen Sultz wolgezeirt in irer rustung mit irem koninck und fanen plagen zu zehen, den godestag zu s. Gereon uff den Dreischs, auf donnerstach ins felt bei Bickendorf ins holtz und darnach oder jeder ampt besonder oder samen in ordnong zum Eigelstein hinin uff den Hewmart, da sei monsterten mit iren koningen, fanen und schoner rustung und geweren, auch etliche kauflude und burger zu pferde vorhin, da sie dan diss fest uff den gaffelhusern und in graben zegten und frolich waren, dar wirt in der wein von eim hoichwisen rade, von amptern, burgern und frunden geschenckt, und wart manicher schoener man und gesell gesehen, wol ausgebutzst mit kleidung und geweren, da von die burger einer von dem andern fast narong hat und in zirlicher rustung pliben. Jetz sint der leidige kreich in den Nederlendischen landen und ertzstift Coln angangen und ohn underlass 24 jar geswebt, ist sulche frewde scheir allerding zuruck pliben und ins vergess geraten, und wan es scheir off morgen widder angefangen sult werden, wurde es newlich und fremt sin, dan mitler zit vil kinder uffgewachsen, vil hantwircks gesellen und auslendigschen bei und inkomen sin, die sulches nit gesehen haben..
Anno 1590 den 20
junii alß s. johanßmiß hie ware, und der halb alte rhadt sampt joncker Matthen von Wolfkeil min collega commissarine und urtheilßmeister sulten abgain, haben wir dissen tag in rhaidtstadt von vil urtheln refereirt, die außgespriochen sin. Disser Wolfskele war nit in jure promoveirt war aber glichewol geleirt, und im rechtn wol geubt und belesen.
Anno 1590 den 20 junii starb Melchior Hittorpf deß burgermeisterß her Goddert Hittorfs sohn, war siner sinne beraumbt und doll daß er in sinem wonhauß zu
m Strauß vor sant Paulus etliche jar ingesclossen waß. Hatte hern Henrich Crudnerß burgermeisterß dochter zur ehe mit der er kinder gezilt und nachgelaissen hat. Der fatter hatte im groiß gut und renth verlaissen, aber er ist ein arm man desselben gewest, ich hab sorgh eß wirt zu
m theil auch wol vergencklich sin, sunst war eß vor der dolheit ein guttich man kurtz von personen. Wa her er wansinnich worden kan ich nit wissen. Hat noch einen broder Jaspar Hittorf der aussetzich ist in leben, der kein kinder suster bruder oder dern kinder ohn disses Melchiorß kinder in leben hat. Also firdts seltzam mit den guttern.
Anno 1590 den 21 junii hab ich mit minem swager dem licentiaten Bononio zur Clocken am Maltzbuchel zu sprechen. Und under allerlei reden, sagt er mir wie die venetsche legaten zu
m neuwen koninck Henrico 4 von Franckrich und Navarren abgefertigt in eigner person mit dem koninck begert hetten zusprechen. Daruff innen vor bescheidt worden, dieweil daß parlament bedacht, daß der vorige koninck Henricus 3 im personlichen gespreich so erschrecklich von eim geistlichen ordens man und manchen ermort were, derhalb were verordnet daß der koninck nemanß personlich von gesanten audientz vor eirst sult geben, dan veir herren rethen den sulches befollen und vertrauwet were, und ob sie sich wol nitzs argeß gegen die venetianer zu besorgen wisten, so moist doch deß parlaments ordnong umb anderer willen ohn gemeinen befilch nit verandert werden. Da sie dan vor den veiren rethen ire werbung wulten eroffnen, sult sie dem koninck getrevlich und fleissich refereirt und vorpragt werden. Daruff die venedische legaten gesagt, daß were ire commission und befilch nit. Moisten derhalb zu ruck zehen
[183] und gewertig ein, waß iren oberen zu thoin und zu laissen gefellich wult sin, wie sie dan zu ruck verreist. Dar
aliß zu spurren waß groissen misstruwenß in Franckrich eitzs sei und wie hoich sie sich besorgen, da doch die venetianer in sonderheit gutte fruntschaft und verstendniß mit den koningen in Franckrich stetich gehabt.
Anno 1590 den 22 junii starb her Johan Marlemius canonich s. Georgen nit langh nach sinem ohmen her Johan Nuwenhaven von Virschen alten pastoir s. Jacob, der in zu
m canonico gemacht hat. war coloniensis eineß sneiderß sohn hinder s. Marien, lanck von personen, zimlich wol geleirt und gespreich, daß ein capittel gut hofnong in im hatte, war nit veirzigh jar alt. Eß waren auff einmail veir von den virschn im capittel, sin alle dhoit ohn her Gregorius Virsensie licentiat
us teologi
æ der noch lebt.
A. 1590 den 23. jun., s. Johans abent, als ein neuwer rait ingangen, hat man her Jaspar Kannegeisser und her Johan Hardenrade zu burgermeistern erwelt, wie sie eß vor drei jarn, und zu mehe malen gewesen.
Aber her Kannegeisserhat sich dess vorhin bei den hern und auch supplicernt ganz ernstlich erkleret, es were im gans besweir(lich), sulch amt anzunemen, und fleissich gepitten, innen dess zu erlaissen, und sich daneben erpotten, da das geschege, wult er dreitausent daler in zwei hospitail geben. Aber ein rait hat in nit erlaissen willen, derhalb ers dasmail widder angenomen. Derglichen hat er da befoir uff der freitags-rentkamern nit sin willen. Zum andern ist her Gerhart Angelmechr instat des abgestorbenen herrn Johan Maess zum rentmeister erwelt. Bei mir war umb sin person von eim geistlichn hern getreulich solliciteirt, ob bei andern derglichn beschein war, kan ich nit wissen, gleube es aber wol. Auch wart dißmail der licentiat Herman Terlaen von Lennep zum urthelßmeister und commissario
mir zu
m collega und gesellen erwelt, derhalb min steifson der lic. Wilhem Roß uber mich zornte dweil erß zu
m neigsten gewesen und eitz thornmeister wart, meint ich hets versehen do Johan von Broich und lic. Lennep zu vor samen in der weinmeister chur gewesen. Ich alß domalß elste
nmeister zur banck zu fern umbgefragt und nit so fertich uff l. Lennep abgesclossn het daß er weinmeister were worden und dan mit commissarius zuglich mogen sin, eß ich doch nit thoin durft, dan die vota und stimmen gingen von einem zu
m andern und doch am ende uff Johan von Broich. Ich moiß den zorn tragen und gedultich sin, alß der rhadt auff war ginge ich nit bei hern Kannegeisser essen, dan lieber zu hauß.
Anno 1590 den 23 junii hat min neif Gotschalck Weinßbergh zu. Trauben einen backzant oben auß laissn zehen dar an er unleidlichen smertz ein weil zitzs erlitten, der jar einß derglichen. Und ist im die peine jeder mail vergangen, wan er deß vil machen sult nit so nutzs sin, dan in der außgezogen zende werden so balde kein neuwen waxsen. Disser zant war binnen holl.
Anno 1590 den 26 junii starb meister Frobenius Holthuiß scholmeister zu s. Marien im capitolio notarius publicus, der langzit dem capittel daselbst gedeint, ein gut from man, war sineß alterß ungeferlich von funfzich und mehe jarn, follich nit fast hoich von person. Und wart in die kirch s. Marien neigst der dhur zur schoelen begraben. Disser name Frobenius wirt zu deutzschs Frowin genant ist etwaß frembt in disser stadt und lande, weiwol eß vurmails hie wol mehe gebraucht ist worden wie ich in breiffen und siglen und schreinen gesehen und gelesen hab. Und min vranher ist mit sulchem namen Frowin von Weinsbergh der zu Swelme gewont benent worden. Ich hab vormaillß nit gewist wie man dissen namen Frowin zu latin nennen sult dan folgenß von etlichen und besonder von dissem daß er Frobinius auff latin heisch
t, dae mich deß eigentlich bericht haben. Sunst hab ich mit wissen keinen in Coln gekant der Frobenius off Frowin genent ist worden. Hab aber wol gelesen daß Erasmus disseß namen Frobenii in sinen colloquiis meldongh thut, und seine tipographi zu Basel mogen den namen gefoirt haben.
[183'] Anno 1590 den 28 iunii minen neif Herman von Weinßbergh gen Uphaven inß berghsche Landt geschickt, und joncker Hallen dem amptman geschriben under andern daß ich minen broder Gotschalck und neiffen Herman in die possession der 32
rad.d nach einandern gesatzst. Und wie er zu Uphaiffen komen hat er den amptman daselbst nit angetroffe
n dan der sohn mogt daruff bestat sin. Also ist er vort an ein meil wegs zu Broich gewest worden, da hin er sich verfoeget und da minen breif dem amptman uberliebert. Und alß in der amptman gelesen hat er gesprochn es were gut er wult die sach befordert, mich auch eines in Coln selbst ansprechen. Und lauth der breif wortlich wie nachfolgt,
Dem edlen erentfesten hoichweisen joncker Diedrichn von Hall zu Uphaven, amptman zu Monhem minem großgunstigen gepitteten lieben jonkern.
Edler erentfester, hoichweiser lieber her amptman mein fruntlich grutzs, willich deinst und alles gutten zu vor an bereidt, und sol e. e. l. anfangs nit verhalten wir mir derselben frauwen muttern und hofmeistersch am verlitten 19 iunii geschriben und begert ich wult doch mit den penningen gedolt haben, wult daß gelt in kurtz hieher bestellen und ob mir wol zwa pensiones von anno 89 und 90 dnis. lætare unbezalt außstaen, und dern bedurftich were, so wil ich mich dannest alles leiden, wie ich auch selten hardt anmanong drumb gethain hab, allein daß die bezalong befordert werde sol balde moglich. Und hat mich disse der motter missive bewegt etlicher ursachen halber an e. e. l. zu schriben.
Vor eine, dweil ich in verscheiden qutitancien mir etliche mangeln und resten vorbehalten unß dern zu verglichen, derwegen villicht nach minem absterben zwischen der frauwen mottern und iren erben und minen erben streit und disputationes vorgewest mogten werden. Nachdem aber nit so groiß und vil uff innen haben, dem vorzukomen und damit fride und einigkeit gehalten und gemeret werde, so renuviern und verzeihgn gentzlich und zu
m maile uff sulche vorige alte mangeln und restanten in kraft disser meiner eigner handschrift vorbeheltlich mir ob
b. zweier erscheiner pensionen die erscheinen sin und folgens fernerß erscheinen werden.
Die ander ursach ist, nachdem nach
nh vil jare im widerstandt sitzn und kein leibßerben hab, derhalb vorlangs ich min testament uffgericht, darin ich miner bloitzbewanten einen von fatter und motter mit zugethain zu
m besten zu, nach ordnong und mit bescheide dar inverleibt zu
m erben institucirt und ingesetz
st. Und vor den allereirsten minen broder Gotschalck Weinsberg (und dweil derhalb dan auch kein elige leibserben gezilt) so sol im min neif Herman Weinsberg succedern, der mineß
verstorben broderß Christians eliger sohn ist, wilche ich also dar zu ernent, daß sie alle meine verlassenschaft inhaben und.
Besitzen, auch dar auß verrichten sullen wie ich in befolln. und ob disse min gelegenheit und vermechniß e. e. l. nitzs beroret, edoch dweil die jarliche erbrenth von zweiunddrissich richtzdaller uff dem Hallenhof zu Freistorf mit dar under gehorich, so kanß nit hindern daß sulches
vertruter weiß untdeckt werde, zu wissen, wa sulche renth nach minem absterben hinkomen sult.
Vor die dritte, daß ich die meinong mineß lesten willenß bei lebentigem leib gedenck inß wirck zustellen und zu bestetigen, dweil min hoheß alter von driundsibenzich jaren heran dringet daß ich alt gnoigh zu sterben sin. Drumb hab ich benenten minen broder die heubtverschribung der 32 rad.d jarlicher erbrenten zum eigenthumb sineß erbenampts wircklich uffgetragen und uberliebert, vorbeheltlich mir minen alimenten und leibßnoturft dar an so lange ich lebe, wie ich innen auch in die possession gesetzst, wie ich gegenwortiglich sulch eitzs ufftrage, uberliebern, und setze. Sult aber gedachter min broder uber kurtz oder lanck vor oder nach mir mit thoit abghain, in dem phall sol min obg. neif Herman in mineß broderß stat stain, und die possession und beseß continueren mit dem vorbehalt wie obgemelt.
Es wirt e. e. l. frawe mutter auch nit jonger sin alß ich daß den alten die memoria und gedechtniß seir untfelt, daß ist wol die veirthe ursach mineß schribens, daß ich sulches nit an dieselbe dan an deren sohn rechten erben gethain, verhoffentlich, da sol min schriben verwart und deß inhalts beß und langer gedigt werd.,
[184] gelangt demnach an e. e. l. min fleissich deinstlich bitt und begern e. e. l. obgenenten minen broder Gotschalck und neif Herma
n nach ordnong und successive und irer beider abganck iren nachkomen inhalt mineß testaments vur besitzer der 32
rad.d erbrenthn erkennen und halten und innen zu untfahung der erscheinen pensionen und die noch erscheinen sallen am forderligsten verholfen sin. Dan ich will minen broder vor und minen neiffen nach die pensionen in iren namen und under irer quietancien laissn uffheben und untf., dar gegen ich nitzs sagen oder inreden will, dan sie damit allerding hinforder gewerde
n laissen, so fern sie mir min alimenta und leibßnoitturft nit verweigern wurden. Und da e. e. l. nit besweirlich were mir mit brenger disseß, oder in neigster gelegenheit und zit ein widder antwort und bescheidt zu schriben, und darin vermelden daß disse min missive zu recht komen were, und daß min broder und neif vor rechte besitzer angenomen, sulchs sult mir ein groiß gefallen sin, und stunde mir widder deinstlich zu verschulden. Datu
m Coln 90 godestach der 27 junij,
E. e. l. zu geneigter deinstwilliger, Herman Weinsbergh l. burg. in Coln.
Noch hab ich ein ufftragt breif disser 32 rad.d under dato den 13 th janvarij, under miner handt und siegel sampt einem memorial zitlin alleß uff papir verfast darbei. Glichfalß ein form der quitantzn die min broder abgeschriben anno 90 den 29 junij, copei disser missiven und quitanzen zittel, und besiegeln ufftragt sol man alleß bei einander gebonden hinder mir finden.
Anno 1590 den 30 iunii umb disse zit vor und nach ist eß gar schoin, heiß wetter gewest, daß umb daß ende disseß monatzs novo stilo scheir die truben bloit allenthalben beschein war. Eß ist auch umb disse tage ein buschs hinder Brenich angezundt wegen groisser hitzst, daß wol 500 morgen struch raun holtz und ander baschs abgebrent ist.
Anno 1590 den 2 julii visitatio
nis mari
æ den tag ich wol magt vur daß hauß Weinsbergh nemen visionis mariæ, darumb daß ich an
no 1550 den 2 tag julii deß heude 4 jar sin ein vision gehat und maria
m die motter mit irem kindlin ihesu auff dem armen haltendt gesehen die benediction am hauß Weinsbergh geben, wie ich da von anderßwa meldong gethain, daß ich min lebtag wol indegtich werde sin. Auff dissen heutigen tagh hat unse dischgengersche Maria Smidtzs die jonfer iren geburtz tag und fest auff den abendt zu Weinsbergh gehalten, da hin sie unß alle im hauß beroiffen neben swager Johan von Woringen und suster Sibillen elude, Tringin va
n Hemmersbach witib mineß seligen broderß Christai
n und iren sohn und
snoirg Gotschalck Weinsberg und Margret vo
n Swelme zu
m Truben elude. Und sie hat die portion fast verbessert und so gutten wein geschenckt alß in Coln feil warn und so vil daß mir alle gnoig hatte
n und frolich waren. Ich schenckt jonfer Marien ein fleschs rhaitzsweinß zu
m besten, half so vil alß deß ware. Ich hab der vision nach dem gratias kurtzlich uber dischs mit untwagen, deß sie sich verwonderten. Gott laiß eß ein gutte vision und benedidung sin.
Anno 1590 den 3 julii altera visi. mari
æ hab ich zu dem kostlichen, schonen, flawilen vorhank des hohen altars zu s. Jacob 2 richzdaler contribueirt, wie andere kirchmeister, kirchmeisterschn, achten, achtinnen derglichen getain, aber sunst wenich nachparn mehe. Disser vorhank war mit roden und blauen banen, mitten unser l. frauen bilt, darunden s. Andree, rontumb mit vil engelen, gulden lilien und blomen verwirkt und gezieret. Wie man sagt, solt disser vorhank zu Bon in s. Cassius munster gehoirt haben, und were in der innemong von Mertin Schenk preis gemacht und durch einen soldaten dem wirde uff Gulich uff dem Weitmart vor 32 richzdaler zerong versatzst. Als in aber mines broders husfraue Elisabet Horns ins gesigt bekomen und sich besorgt, er sult ubel verflegen, auch lang zit lust zum schonen vorhank gehat, ist sie zugefaren und mit dem wirde zu Gulich gehandlet, das er den vorhank den kirchmeistern widder vur 32 richzdaler versetzen wulte, bis der soldat widder queim oder der rechte herre und in forderte. Sie hat auch ander frauwen im kirspel zu hilf genomen und bei den kirchmeistern und anderen, wie oben, die 32 richzdaler gegen den vorhank in die kirch pracht. Wa er immer geloist wirt mach man daß gelt zu
m andern vorhanck wenden, pleibt er wol gut so ist eß der kirchen ein zirlich kleinat.
[184'] Anno 1590 den 5 iulii alß ich an die possession und geregtigkeit wilche ich am aligen hauß Cronenbergh auff der Hoheportzn sampt sinen anrorenden heussern zu unß beseithn alß neigst Cronenbergh V
uxappel oder zu
m Truben, und dan zu
n zu
m alten Thorn hinderwartzs am Buchel gedacht und ruwich und fridlich im gebrauch und neissung vor mich, und minen erben hab und behalt, wie ich mich deß nuhe vil jare allein anname und besitze, wie ich mich deß vorlangs in minem codicil so ich anno 1562 uffgericht und in der herrn scheffen schrein gelaget und in minem copienboich fol. 72 die affschrifft wortlich zu finden gnoigsam erkleirt, darnach man sich auch zu richten, und ob ich wol im leben sin, so hab ich doch minen broder Gotschalck Weinsbergh vor minen eirsten und minen neiffen Herman Weinsb. vor minen zweiten erben und nachfolger benent verordnet und gesatzst die hausfetter zu Weinsbergh sin sullen, und alle besitzer deß minen inß gemein
fasten ligenden und farenden guttern sampt allen miner geregtigkeit mit und neben mir sin und und pleiben sullen, dar vor ich sie eitz halte und bestetige. Dan sol ich der eirste hausfatter zu Weinsbergh sin min broder der zweite min neif der dritte und so fort an inhalt mineß testaments, so ist der hausfatter und sin ampt min erb, und mit mir vor einß zu erachten und zu halten, so sullen auch mit mir in glicher possession sin und pleiben, sich dar in foegen und dieselb continuern, darin innen nemanß intragt sol thoin. Sie sin mit mir drin, ich laiß sie drin, sie pleiben drin, ich bitt alle oberkeiten und richter wille
n sie darin behalten und behandthaben.
Und ob vorgeworsen wurde, daß der hausfatter min erb oder nachfolger die possession und beseß von den executorn bekommen sullen, wie in minem testamen im 4 cap. im 9 verß steht. Item daß die executorn im die handthaf in die rechte handt und das inuentarium in die lincke handt und damit die possession rechtmeissich erlangen, wie daselbst im 6 cap. im 8 verß vermelt ist. und weß deß irgen mehe im testament, im declarationboich oder sunst wa eß wulle zu finden. Daß alleß sol nit irren, nit angesehen werden oder gelten, dan trift allein die solemitet an, die minem broder Gotschalck neif Herman und allen haußagnaten in summarissimo, potiori, priori possessiven darin sie mit minem willen sin, nichtzs prævidicern, doch mach sulche testamentische solnnis possessio innen da neben von den executorn wol ingeben werden zu meher uberflussiger bestetigung disser aller eirsten possion dar in sie mit und neben mir sin, und dieselbe eitz und so balde ich sterb continuern sullen. Sullen sich der approhension wol vor notario in oder nach minem doit oder in miner kranckheit ercleren, und ob sie daß eben vor notario und zeugen nit dieten, sol in summarissimum possessorem gliche bundich und kreftich sin und pliben.
Ich hab minen broder Gotschalck und neiffen Herman vorg. jedem einen sclussel vom hauß Cronenbergh vorlangs zugestalt, auch den in und außganck sampt etlichen gemachern ingeraubt der sie und die bei in sint in iren namen mit gebrauchen und dar durch ghain wie augenscheinlich und den nachparn wol kundich, daß an irer wircklicher naturlicher und rechmeissiger possesion beseß und gebrauch gar kein zweiffel ist. Wa ichs auch zu moissiger zit gedencken werde will ich innen under miner eigner handt und siegel von eitzhabender irer possession und beseß fernerß beweiß und schein geben, alleß zum uberfluß, und da eß versaumpt wurde sol ire possession und beseß glichewol bundich und bestendich sin und pliben. Ich hab immer mehe geregtigkeit und beseßs an obbestimpten Cronenbergh, Trauben, Thorn dan miner seliger hausfrawen Weisgin Ripgin oder ireß sohnß Ohanß von Cube neigsts mage und frunde zu beiden seithen, den min erb und executorn mit rhade der rechtzgelerten wol mit foegen sullen begegenen kunnen. Vor ire dhoitliche handlung besorgh ich mich nit. Min broder, neiff, executorn wissen rhade, kunthen daß hauß Cronenbergh bescleissen, daß hauß zur Truben zufrickeln dar an ich doch deß Dreißlerß Hauß zu einer handt geschriben stain, und kunthen zu Weinsbergh allein auß und ingain, wiewol deß nit noit sin wirt, doch schaidt nit zu untwagen waß zudem summarissimo possessorio nodich ist.
Anno 1590 den 8 iulii uff so
ntag hat Laurentz Mock achter s. Jacob sin krentzgin in sinem hauß zu
m Hasen bei dem putz uff der Underbach behalten, und sin im die kirchmeistere und achten alle gefolgt, und er hat wol der ordnong gemeiß angericht doch etwaß uberigs gethain, da mit man nit so wol zu friden war, qua
m doch mit eim groissn glaß weinß daß er zur straif moist außdrincken dar von, und man war frolich, und daß prinsipal gespreich uber disch war vo
n neuwen vorfanck.
[185] Anno 1590 den 9 julii haben beide herrn burgermeister ire stef untfangen und ire essen gehalten her Jaspar Kannegeisser in sinem hauß uff der Beucken gegen dem Paradiß uber und her Johan Hardenrhaidt in sinem hauß zur Schuren in der Rheingassn ich bin von beiden herrn geladen, sin doch zu keinem gangen dan dieweil ich eitzs hardthorich sin, und man mit mir spricht deß ich nit alles verstain, darf ich nit zu vil frage. So ist mir allerlei geselschaft auch nit so angeneim alß vormalß.
Anno 1590 den 14 iulii ist min nachpar Mattheiß Gindorf zu
m Stommel uff der Hoeportzn zu mir komen und gesagt, eß were der trappeir im Deutschenhauß s. Catharinen zu im komen und gesagt, es het sin her der landtcomthur vernomen, daß er min besonder gut frundt were, mit beger er wult
an mir vernemen, ob min erb Felix Huser und weingart nit vo
n mir gegen ander lenderei zu beuten und zubekomen were, dan er stunde mit eim erbarn rhadt der stadt Coln in worthen daß er gern die Achterstraisß zwischen dem Deutschen hauß und sinem wingart umb aller ursachen an sich werben und prenge
n wult so bedurfte er meineß erb wol dar zu. Deß wult er ein hauß vereubt hinder dem Dutzschn hauß gelegen daß er nevlich gegen lenderei vor der Eygelsteinß portzn an sich gebeut het zwentzich foiß breidten durchbrechen und ein gaß dar von machen daß man va
n s. Severinßstraß dar durch ihn die Achterstraß gain sult und auch wulte er ein gaß durch sinen Hoppengarthen hinder s. Catharinen und s. Johanß thorn machen daß man durch die Wesserstraisß ab und an mogt gain, zwa gassen gegen ein. Sacht auch daß hauß uff s. Severinßstraß so durch gebrochen sult werden, hette sin swager dem eß zugehoirt uff tausent daller gesatzst wiewol der landtcomthur noch etliche
mr. fharn gruntpachten druff hatte, und het im der her 12 morgen landeß an der Reiler dar vur verbeudt da der morgen 100
dall. von wert were, deß het ihm sin swager 170
dall. in die ha
nt moissen her ausser geben. Von sinen hauß het sin swager in der stigeroing drissich
dall. hauszinß bekomen eitz bequeim sin swager von den 12 morge
n jarlichs pachtzs 12 malder kornß und 25
dall.. Meint also daß were ein gutte beutung gewest, eß mogt mir auch min genoigde vor daß mein geben werden. Fragt mich weß ich gesinnet were. Ich gab minem nachpar sulch antwort, eß were mir von fernß auch von andern vorkomen, dweil ich aber eitz hoirt daß eß ernst were wult ich min bedencken nemen und im uber etliche tage bescheidt laissen wissen, ich kunth mich so balde nit ercleren, ich het auch nit gern mit sulchen groissen herrn vil zu thoin, dan sie wulten wol willn haben weren doch scharf und wulten nit willen thoin. Er sagt, der der landtcomthur het sich hoern laissen, sult erß bekomen so moist er thoin waß mir leib were, daß wist er wol, disser landtcomthur waß einer von Merade zu Bornhem. Bei dissem minem bedencken ists dismal verpliben.
Anno 1590 den 16 iulii ist daß heimlich gemach neigstneigsth Cronenbergh im Truben umb diß zit gereinigt, biß her zu hab ichs zweimail daß eß in der peiffen vol und außgebrochen waß laissen in den keller begraben, derglichen min neif Gotsschalck in funf jarn derglichen. Aber alß eß dismail so balt widder vol worden und außgebrochen waß, und eß in den keller nit wol mehe zu begraben war, hat
er einnen verstendigen man dar bei genomen und hat sich befonden deß man biß her zu nit gewist, daß die peif uff den groissen Torn im Backhuyß dar hinden ginge, derhalb er mit meister Wilhem va
n Kleinen broith becker siner frawen, eidomb Dreiß und dochter Goede in irthumb quam, daß man biß her zu deß Thornß nit gebraucht hatte und wult min neif den schaden erstat haben doch sin sie verglichen, daß ma
n zu beiden seiden die kosten tragen solt und haben etliche manzelß in den Rhein an die dranckgaß laissen uff swere kosten foeren, doch den Thorn nirgen nach ledich laissen machen, doch so vil daß sie etliche vil jar sich zu behelfen vermeinen. Und dieweil die kosten uff einmail zu swer fielen, solt der alte begraben woist noch ein weil pliben ligen biß in den winter oder ei
n gelege
n zit daß man eß mit den geringsten kosten queidt mogt werde
n. auch war noch baweß nodigh pleib auch achterwegen dan eß het vil willen kosten, min neif inhalt unserß meitzittelß sult daß uff sin kosten verrichten, aber schaut gelt außzugeben. Ich zeigne
n diß zu gedechtniß an, ob eß lang blib anstain, zu bericht.
[185'] Anno 1590 den 18 iulii ist ein alt rhaidtzman Jaspar von Mulhem in sineß eidombs hauß under Spermecher gen dem Salmanach uber gestorben, sineß alterß von 81 jaren ein guttich man. Disser hat eirst uff dem Altenmart tuschen spiegel und Portzgin vil jar gewont speck gesneiten, botter und keiß feil gehatt, dar er rich worden ist, auch sin kinder richlich bestatt. Und alß im sin vorfrawe uffs lest abgestorbe
n hat er ein witib Johan Kemperß zu
m Rade in der Neuwergassn zur zweiten ehe bekomen, da bei er etliche jar gewont biß die uffs lest jemerlich von eim dollen menschen bei der Gotzgnaden umbracht wart, deß er sich seir verstoret. Do quam er bei sinen eidomb Bonjohan oder Johan von Broich uff den Steinweg wonen und alß der her Johan Peilß hauß under spermecher gegolten und gebaut hat er dissen Jaspar sinen sweger
hien bei sich genomen, da im sin hausfrau und respective dochter gar fleissich gewart, biß er eitz verstorben, und s. Brigiden begraben worden.
Anno 1590 den 18 iulii ist ein urthel am gericht zu Airsbergh gegen mich und mit Wilhem Waltneil außgesprochen wilche her Gerhardt Angelmecher her vorpracht alß er auff den stedtagh zu Speir schoin verreist war, wiewol vorhin ein ander urthel von dem hern Herman Terlain von Lennep licentiaten verfast darin Waltneil verdampt ich aber erledigt war, und wanschaffen daß concept da von bekomen hatt. Nuhe eitziges vermemt urthel laut wortlich wie nachfolgt.
In con. und reconuention sachen Wilhem Waltneils clegern und reconuenten einß, gegen und widder her vo
n Weinsbergh lic. beclagten und reconuenienten andertheilß wirt nach allem vorbringen mit rhaidt rechtzgelerten hiemet endtlich zu recht erkant, daß beclagter vor sin antheil den clegern (abgezogen waß dem selben gegen clegern disser sache
n inprengen
mach)
, zu siner halfschit zu guttem komen kunnen noch ferner hondert achtundveirzich
dall. funfunddrissich
gl. und siebenzehen
alb. interesse der verkauffter und der clegern elimineirter heusser halber schuldich. Auch clegern gegen wilant Dreutgen Barß alß mitverkeufferinnen erben derselben antheilß halben ferner action disser eudiction sachen halben vorbehalten. Hinwidder aber clegern von deß beclagten inpragte gegenclagt zu absoluern und zu erledigen sin, wie wir hiemitten ercleren vorbehalten und absolueren respective, die gerichtliche unkosten auß ehehaften bewegenden ursachen beiderseidts comperserendt und auffhebendt.
Von dissem ungerechten unpilligen besweirlichen urthel hat min familiaris Hermann
us in minen namen incontineti viva
wie uff helligen foiß an gepurliche oberrichter appelleirt, und
weinich herrn, Questenberg, Leiskirchn, Wolfkeil haben terminu
m juris colligeirt die begerte apl
icato
rum zu geben. Den 20 julii aber hab ich zu
m uberfluß in scriptis appelleirt apl
icato
rum begert mit anzehung etlicher besweirnissn und besonder da ich von Waltneiln vor die funf heusser in der Klappergassen an gelde nit mehe dan 80
dall. untf. und wurde eitz angeferlich zu zweimail 80
dall. verdampt wie der zittel bei den actis fernerß wirt außwechen. daruff mir die hern apostolo
s reverentiales geben und der appellation defereirt, ich het mich keineß wegeß versehen daß mir daß urthel zu widder sult sin gangen, dweil ich min noitturft noch nit alle inpragt hat und mich deß in vorige
n acten gnogsam hat vernemen laissen ohn daß daruff terminus produendi omnia angesetzst aber sunst in ca. concludeirt war, juxta, ca. judicantem 30 9 5 ca. quona
m contra _ de prolate. authen. inbeni
us 100 de iudiciis, auch dweil ich wiste daß ein contraria sentencia vorhanden und darvon refereirt war wie oben. Aber ich sage, die rauwe urthel sprecher habe
n groisse gewalt. Daß gerucht hat wol gangen, Angeliner der zweite referent sult etwaß gnossich sin, ich stain wol nit druff, aber eß moiß seltza
m zugangen sin. Nuhe ich moiß mich neuwer unrawen und kosten getroisten, verhoffendt einß bessern rechten zu geneissen. Die sach ist eitz widder anhengigh gemacht, und doctor Cronenberh ist commissarius. So lange ich in wesen bleib mach ich damit bekommern, wan ich aber da zwischn ableibich sult werden, mach min erbe broder und neif Herman der sachen gutte achtung haben, dan man hat gut gelimpf, ich bin nit schuldich, man fordert heiloiß interesse
[186] von mir. Eß mogt wol sin. Got weiß eß, daß Waltneil gedacht kanß du durch geswinde strengigkeit ein zwei oder da hondert
dall. gewinnen, waß kanß schatten daß dhu einß oder ein halbt dran wagen. Videat posteritas. Waß dan uff disse appellation sache anhengich zu machen, gekost hat, und waß eß fernerß kosten wirt, daß mach man jun minem smallen teglichen register der außgaben soichen und finden. Die acta s
ec
und
æ instanci
æ werden sich wol etwaß andrß ertragen dan wan alle noitturft in p
er a
nno instancia inkomen were. Pacientia.
Anno 1590 den 24 julii alß mir min nachpar Mattheiß zu
m Stommel der butung angelangt hat wie hie vor den 14 julij, angezeignet ist, und ich mich mit minem broder und andern frunde
n immittelß berathsclagt hat, ob daß erb in der Achterstraissen wol gelegen, lustich und nodich were, so were eß doch alt, bedurft vil reparerenß und anlagen und bracht am meisten nit bei, wan man zwei oder drei dubbel wert dar vor mogt haben, so were ein vil nutzer inkompst nit außzusclain. Es mogt auch der landtcomthur die er die weite Achterstraß biß an min erb off noch ferner freihete, er magt etwaß besonderß thoin, wie dan der willen haben wil, willen thoin moiß. Auff daß aber daß ab und anprengen von jedem glich verstanden mogt werden, hab ich min meinongh auch alle gestalt in ein schrift under dissem dato den 24 julii pracht, und dieselb dem landtcomthur zu laissen komen. Lautendt wortlich wie folgt.
Zu wissen wie eß ein gestalt und meinong mit minem erbe Foelix in der Achterstraissen hab, dasselb helt mit heussern, hoff, weingart ungeferlich einen morgen grundeß. Mineß fe
sterß swester Marie Weinsbergh und min ohme habenß vorhin besessen, von deren kindern ich eß erkaufft und mit miner vorfrauwen im schrein die an geschriben stain. Und ob wol die zwei forderste heusser nit fast ansehentlich
dan alt scheinen so sin sie doch mir und mineß fatterß
wonhuß nit zu weidt dan an einem gar bequemen orde wolgelegen, und min erbgenamen werden sie nach irer gelegenheit wissen zu reparern und zu bauwen, der onmoissen ich mich eitz nit anneme. Neben mir haben mine hausfrauwen und frunde sampt dem gesinde stedigh raumß darin gogsam gehat sich zu vertretten zu verlustern, deß weingewachs trauben, obß zugeneissen, un in den sterbten da von der handt zu laissen, und waß deß forthelß mehe ist. Auß wilchen ursachen lichtlich zu ermessen wie gar ubel eß zu untrathen ist. Hab auch mehe in min gedancken genomen bestimpte min lust und noitplatzs in frembde hende zu alienern und zu verendern, dan bei minem geblode in mineß fatterß wonhauß zu verlaissen, also daß mir kein geldt zu leib ist darumb ich eß wult verkauffen. Nachdem ich aber durch anmotung gutter frunde verstanden, daß sulch min erb zu weiterung deß Teuschen ordenshauß und bezirck in Coln wol dienete und nit ungelegen were, und
derhalb gegen ein vil besserß von mir zu lieben und zu erlangen begert wurde, wa sulchs dan ernstlich gemeint, so wult ich wolgedachtem orden zu erhen und gefallen, mir aber und den meinen zu mircklichem nutzs und forthel vor besser und gutte unloißbare erbfhar und renth in schreinen binne
n Coln verbeuten, sunst nit, und versoichen als dan wie der tauschs zu treffen, dweil bestimpt erb Foelix auch etliche marck fharen außgilt bedacht sin, wie die abzulagen oder zu freihen, wie eß in glichem mit der ander halbschit so mi
n vorfrawe noch mit dran stehet, wilche mir doch heimgefallen, und filligt nach mir druber disputeirt moist werden, durch ein verglichung zu versorgen were. Datum am 24 iulij, an
no 90
Herman Weinsbergh l., __.
Alß der her landtcomthur dissen zittel bekomen wirt sich sin erwirdt und strenckheit die hofnung villicht gemacht haben dieselb wurde mit mir wol umb ein kleinß handlen werden, derhalb bei den herrn burgermeistern abgehalten, daß sie uff die walstat erscheinen wulten, wie beschein zu besigtigen wa die newe gaß hinder em Teuschn hauß her gain sult, hat auch ein loch durch die maur gegen minem kelterhauß brechen laissen da durch die herrn gingen und die platz besahen, wilch loß denselben nachmittage widder zugemacht wart. Daruff ich sampt Herman Monhem und etliche nachparn in der Achterstraissen von her Johan Hardenradt burgermeister und her Johan Steinmeister an daß rhaithuß
[186'] beschickt und angezeigt, der her landtcomthur wult gern daß theil vo
n der Achterstraissen zwischn dem Thuitznhauß und irem wingart zu haben, und eim rhade dar gegen zwa ander gassn geben, waß wir dar zu sachten, und und understanden unß zu uberreden, eß were unsen erben nutzer ich antwortet, wie ich mit dem landcomthur wegen einer butung in worthen stunde da die butung mit mir vor sich ginge, were mir nit mehe dan allen andern burgern dran gelegen, sult aber sulche butung mit mir nit vor sich gain, so were minem erb und den inwonern miner heusser seir vil dran gelegen, dan wan die zur Neckelßgassen auß an den Rhein moisten gain, wagen schurgen, fharen und sulten 200 foiß umbwegs finden daß sult in besweirlich fallen, dan kunt ich eß vor min besonder geregtigkeit jure privato et quisit
rum nit inwilligen, aber Herman Monhem sagt eß plat ab, die ander nachparn wurde
n nit gefragt villicht auch wenich geacht. Deß aber unangesehen wart die sach im rhade in minem abwesen (
wiewol ich zur zit deß rhaidts war) vorgetragen und so weit bewilligt, doher Crantz sindicus einß rhaidts etliche condiciones uffs papir bringen, wa der comthur die inwilligen wurde, so sult die butung der straissen und gassen vor sich gain. Und ob sich wol etliche rhaitzpersonen dar gegen lachten, so pleib eß doch bei den meisten stimmen, wie voteirt war.
Anno 1590 den 24 iulii uff s. jacobs abendt
ist das witter in den kirchtorm s. Cassii munster zu Bon gesclagen und ist oben im hoigsten eirst angangen und abwartzs gebrant, das nitzs von holzwirk, leitag, blei, klocken uberpliben ist. Es sol ein unleschbar feur gewesen sin. Waher es komen, weis gott, doch war es ein uberhitzich, geswinthei(s) witter vil tage gewest. Und ob es wol in dissem donner und blix mit regnete und die burger moglichen fleis mit wasser-tragen und leschen ankeirten, so war es alles vergebliche arbeit, kunten nitzs ausrichten, das sie still moisten sin, das feur ansehen und gewerden laissen. Man sagt, von sulchem brande were mehe schreckens in der stat Bon gewest, dan do sie vorhin beschossen oder folgens von Mertin Schenken ingenomen wart, dan man besorgte sich, die ganse stat sult brennen. Aber dissmal wart kein haus in Bon vom feur beschedigt..
Anno 1590 den 28 iulii uff s. pathaleonßtag hab ich zu ruck uff s. panthaleonß tag anno 1540 gedacht deß nuhe 50 jar verlitten sin, do auch ein uberheiß langer sommer war, und alß ich mit minem seligen fatter auß dem ampt Lewenburgh zu Bon in den hof von Heisterbach quamen zu ligen waren uff s. panthaleonß tag der zit die wisse truben lauthen und die rothen allenthalben untferbt und halber reiff, und moiß daß jar vil weinß und gut wein daß man eß lange daß gutte jar 40 nante und den wein deß jars preisete. Es half aber daß forige jar vil an der vilheit dan do auch vil und gut wein gewaschen, im jar 40 galt ein maeß roitweinß in Coln 6 heller inß gemein, auch 4 heller und man nennet in worstbratgin, der weisse wein war auch wolfeil daß foder vor 12, 14, 15, 16
dall. min fatter galt ein foder weiß weinß auß dem Vorgebirgh uff dem Weitmart hattendt fragtfrei vur 10
dall. man loiste auß einer quarten bonen so vil geldeß daß man 6 quarten roitwinß dar vor galt, die milch galt mehe dan der wein. Diß jar 1590 ist auch wol seir heiß und wirt filligt wol gut wein wachsen in qualitate aber nit in quantitate, wirt zwaren doch nit an daß jar 1540 komen. Man wirt eitz wol so vil
alb. vor ein quart moisse zaln alß do heller daß ist ein groisse unglicheit.
Anno 1590 den 31 iulii hat min broder Gotschalck von Weinsbergh in sinen namen und siner quientanz mit siner handt und signet die 7,5
rad.d fharen untf. und mit zustellen vom termin lichtmissen an
no 90er scheinen an den erbgenamen seligen swager Wimmer Hacken und Elisabethn Roß eligen kindern von irem hauß und erfschafft uff der Bach neben dem Hirtz und vur sant Mattheiß neben der Pauwen inhalt deß schrein zu Airsb.. Disse fhar hat min steifson Wilhemus Roß der rechte
n licentiat bezalt (
der der kinder vormu
nder war) bezalt
. diß hab ich durch minen broder untf. und uffburre
n lassn in minem leben umb der possession willen, daß man nach mir sehen moge daß er im beseß deß quiterenß und vul___, er wirt ein form der quitanz haben.
[187] Anno 1590 den 1 augusti ist ein jar verlitten daß koninck Henricus tercius von Franckrich und lester vom stam Valoiß von eim verwegten, mißwordigen, ehrlosten monchn Jacob von Clement pr
ædiger ordenß in koni
nck pallast ermort, und alß baldt druff zu stucken gehauwen ist. Auch also zu himmel (
wie etliche vertadingen willen) gefharn, oder wie andern meinen zur hellen. Nuhe ist disse jargedechtniß wol werdich zu erholen, daß ein geistliche unbeampte person, sineß naturlichen oberherrn und konincks bloit sult vergissen, nachdem der koninck im nehe leidt gethain, auch catholischs gewesen, allein daß sinem broder koninck von Navarrn den der pabst in ban gethain etwaß favorisirt und gunstich gewesen. Waß ist doch daß vor ein eiffer, einpaß und haß, under einem falschen schein und heiligkeit sin koninck zu verrhaten und zu morden. War zu gereidt doch ein verzweiuelter mensch und monch der uff christnach auß groisser andacht barfoissich gangen hat. Man hat sich deß Iudas nit so vil zu verwondern siner boisheit alß disses boisten monchen. Judas hat sinen herrn allein umb geltzs willen allein
verrathen aber nit ermort. Wirt ohn zweiffel kein neidich hertz gehat haben wie disser monch, da gedacht sin meister Ihesus were wonderlicher dhaten, wan in die juden angriffen, wirt er sich wol loß machen wie er mehe zits gethain hat, wie daß dar auß scheinet, do er sagt, leidet in kloicklich, sagt nit ermort, deß er auch nit verhoft, alß zu spurren, do er sach daß eß sich widder sin hofnong verleiff, daß er daß gelt vor die hohe preister nidderwarf, sprechendt, ich hab leidt, daß ich daß unschuldich bloit verrathen hab. Ich wil Judam nit vertadingen, ich will auch nit urtheln, ich laiß die zwischn beiden urtheln wer der beste gewesen sei, und besonder die den armen Judam in abgrundt der hellen stoissen, und dissen Judasmonch weschen und in himmel uffheben. Waß gotloisser menschn ma
n findt so wol under geistlichn alß weltlich. Der verretherscher mordt an sim christlichen koninck ist von ein hilliger monch begangen. Mir haben zu
m theil diß abgelauffen jar gesehen waß drauß gefolgt, und sin erwartendt waß weiterß gutzs oder boeß folgen wirt, warumb mach doch got verhenckt haben daß disse mißdhait durch einen monch verricht ist
. Ich bin gut geistlich und weltlich, und auch boiß geistlich und weltlich darnach sich jeder wol oder ubel anstellet. Der gotzverrether Iudas, ist ein geistlich man gewest, wie der prophet Caiphas geistlich gewesen, Pilatus und Herodes sin weltliche luthe gewest, wer kan sie aber in allem loben, also auch die gutten lasteren.
A. 1590 den 3. augusti ist Orvel, das dorf jensite von Wesseling, verbrant, das wenich heuser sein stain pliben. Etliche sagen, sie sultens selbst versaumt haben, etliche, das vergatterte kreichsfolk und(er) dem von Swarzberg sulten es angestochen haben..
A. 1590 den 5. aug. sult man zu Bon oben der stat uff einen sontag widder mit eim neuwen casteil angefangen haben zu bauwen, wie man sagt, und sulten schoin schanzegreber da des wirk(s) mit dem graben begonnen haben. Aber darnach ists balde widder still damit worden. Mit graben wirtzs wol war sin, waß meinong es aber beschein sei, meinen etliche man hab der stadt Coln willn bang machen umb deß irthumbs willen mit dem hohen gericht, vorhin warß auch einmail bestanden. Man sagt zu Nuyß sult auch ei
n casteil gelagt werden. Wie eben aber die castelen an beiden orthern dem ertzstift sulten sin komen in dissem colnischen kreich daß gebe ich den verstendigen zu bedencken, dan dweil die burgundischen oder hispanischen Bon nuhe zweimail und Neuß einmail erobert und dan casteln da gelegen hetten wurden sie dieselben inbehalten haben, undancks deß churfursten von Coln mit allen seinen bestiften, und die stadt Coln glichewol bei ehrn und wolstandt sin pliben, dar in sie sich vil abgunstigen tegl
ichs machen.
Anno 1590 den 6 augusti ist min swegern Ailetgin elige dochter Wynandts von Blaitzhem zu
m Schiff bei der Nuwergassn witibe Wilhem Wissles der rechten licentiatn Gulischn rhaidt an doctor N. Birckman medicu
m bestat worden. Sie hat vor hin n., im haif uff dem Thorenmart ein sohn und kauffma
n auch zur ehe gehat, war rich von beiden mennern die sie wol belaissen hat und sie auch von iren eltern gnoig ererbt, war noch fast jonck und hat von beiden jongen vormennern kein kinder gehat. Ob sie mit dissem dritten man kinder wirt zillen, mach die zeit geben.
[187'] Anno 1590 den 6 augusti hab ich minen neiffen Herman mit gelde zum scholtissen zu Mugenhaussen Johan Weiß uff sin schriben von 28 julii an
no 90 geschickt, und sult mineß landeß wie er schreib funf firdel mehe gewest sin dan vorhin, wilche sie gememt daß carden Wilhem minem alten pechter zustendich gewesen und dannest min weren, und sulte sich der schatz uff daß neuwe zweite firdell jarß ertragen 10
gl. weniger 7 s. So im Herman uberzalt vur daß zweite quartall an rader muntzen 10
gl. colschs da an oberten etliche schillingen, die hat er dem schultiß vor sinen ganck zu leuffel Jan (der mir schuldich war) geschenckt. Also moiß ich vom Wolffgut zu Swartzem schatz und steur geben und allen last tragen unangesehen daß mir min landt nuhe zwei jar ungebaut pleib ligen, auch daß mir der churfurst min renth zu Andernach nuhe in daß zehende jar unbezalt vur unhelt, ohn daß ich auch von leuffel Jan so vil kan haben daß der schatz bezalt wirt. Ich moiß eß der gedollt wol befollen laissen sin, waß will ich thoin. Von dannen ist er Herman von Gulch gangen, da mandatu
m exco
mu
nicationis gegen Leonem Euskirchen und sin motter wegen unbezalung deß 1
goltgl. jarlichr pension und rent exequern laissen, auch Johan Salm daselbst wege
n deß proceß und schadenß im saal vor dem h. official laissen warnen, die sich doch wenich dran gekeirt. Herman hat auch Henrich postestat von Malmantheir und Peter Boicken von Geller umb 8 malder kornß zu bezaln inhalt breif und siegel gemant, dweil der proceß im saal vil koste, aber er hat an allen drien orten wenich erhalten kunne
n, doch hat in Henrich Postestat in die herberge bei sich genomen, da er nitzs verzert hat, ich machs widder vergelten, und alß Herman den 9 augusti widderkomen, hat er mir 3
mr. vor zerung geregnet.
Anno 1590 den 6 augusti alß Alexander hertzoch zu Parma, gubernator in Belgica oder Nederlanden den gesanten von den 5 kreitzn zu Bruyssel iren abscheidt geben, im phall die staten die schantzen uff dem Rhein ubergeben, wult er auch sin folck auß dem lande vo
n Cleiff schaffen. So ist der von Parman umb disse tage mit herß kraft auß den Nidderlanden nach Franckrich gezogen, sanctam ligam zu troisten, Pareiß zu speisen, und den neuwen koninck Henrico 4 von Franckrich und Navarren widderstandt zu thoin. Unnd eß ist gnogsam zu verwondern, da der koninck von Hispanien den irthumb uffroir und kreich in den Nidderlanden in 24 jarn biß noch nit kunnen stillen, daß er den von Parma iuß sinen rigen benaweten landen mit sinem eigen folck in ein frembt landt daß zubezwingen darf schicken. Villicht wirt pabstliche heiligkeit diß bei sinem pr
ælaten in Hispanien befordern, ader die groisse noit von der sancta liga in Franckrich und zu Pariß wirts wirck triben, so hat Franckrich ein ren
tlandt vil cronen daß gut leuth da wirt halten, und der arm daß glach moiß bezaln. Got gib gluck wem erß gunnet.
A. 1590 den 7. aug. haben die statische freibuter ein zimlich stark burghaus, Luttingenhaiffen genent, im Veste von Recklinkhuisen, bei nachtlicher weil mit einem troch oder nachen uff das wasser und graben heimlich ingenomen, jonker Raisfelt und sin hausfraue uff dem bedde errascht und gefenklich hinweg gefuirt. Man will stark sagen, das der churfurst von Coln mit disses edelmans dochtern lange boleirt hett, derhalb grois gelt von dissen eheleuten gefordert (wart), in meinong, das es der churfurst wol bezalen moist. Man sagt, die bauren weren uffgemant, die uff dem haus zu belagern, wie beschein, weren auch folgens widder abgezogen, dweil sie von binnen und baussen beangstiget worden. Die freibuter halten das haus noch innen. Wa man nit balt rait wirt finden, werden sie ausstreufen und vil schadens im lande toin..
Anno 1590 den 8 augusti ist Thomaß Breithel offerman zu s. Georgen im felde bei Geien hastich gestorben. Er war vorhin unlustich gewest wult sich verlustern und fort der ort sin außstainde pacht und scholt inmamen, daß man in dhoit in sin wonhauß gegen den Carmeliten uber troge, da er auch in die kirch begraben wart. Hatte wilant Gerhardt Rom
merskirchen kirchmeisterß s. Jacobs witib Gertrudts von Neuß zur ehe, war ein gut man und stadthaft offerman, do daß capittel und nachparn seir wol mit zu friden waren.
Anno 1590 den 9 augusti hab ich auff erfordern Siberti Spehe zinßmeister im Kauffhauß gortzenich befelchhaber wilant her Casparß Pruim burgermeisterß kindern zu Dortmu
nde kindern die fhar von drei jarn nemlich de annis 88, 89, 90 bezalt, wie in minem rechenßboich fol. 163 stehet, mit 3 richtzs
dall. in specie und 1 scleiffer vo
n 3
mr., aber er war damit nit zu friden wolt proforß 12
rad. mr inhalt deß schreinß haben, ich untschuldigt mich so vil alß ich mogt, sagt ich durfft eß ohn der frunde van Bacharach bewilligung nit thoin, mogt derhalb
[188] wol leiden daß er sich weldigen leiß und ich dar zu getrongen wurde so het ich mich zu untschuldigen, ob er nuhe nit gnogsa
m mit volmacht gefast waß, oder groisse kosten scheuwete weiß ich nit. Zu lest nam er die 3
rad.d vor 11
mald. daß stuck und 1 scleiffer, und zeignet eß uff die quitancien. So er nuh lang zit lich gelt untf. sol man im zu
m neigst 12
rad. mr wie sie im schrein stain moissen geben. Dar vor sol man mit foegen nit wol vor uber ku
nnen komen.
Anno 1590 den 10 augusti uff s. laurenß tag, und in deß kirspels __rchen steht der harnerßmecher broderschaft ireß patronß bilt s. laurentii gezeirt dar, und haben demselben bildt dissen tag rothe und weisse reiffe truben angehenckt. Da gehet daß folck dan in die kirmiß und sehen fort die reiffe trauben, daß innen ein hofnong zum frohen herbst gib und erfrewen sich. Aber oft widderfirt eß nit und dan sin sie traweich. Und ist ei
n seir sorglich wirck mit dem weingewachß. Dan leufft der weinstock zu frohe auß, so leidet er oft schaden von kelte
n, reiff und meiforst, glich wie eß auch nach remigii zugehet wan die trauben dan nit ungeferlich reiff sin, so verfreissen sich zu zeiten woll, daß die trauben an den stocken wilch pliben hangen und nit abgesnitten werden. Doch kan got frohe und spade gutter witter geben und sie sunst vor unfhall behutten.
Anno 1590 den 10 augusti ist ein beikompst der erbgenamen miner eltern im hauß Weinsbergh von wegen allerlei irthumen die sie samen oder sonderlich mit miner susteren Marien hattenm von Dormagen herkomende, daß sich min suester Marie deß haifs und guts mehe annam und annemen wulte dan alle andern. Und dweil nemanß da von etwaß an etlichen jaren in dissen kreichs zeiten etwaß klein oder groiß genossen hat, so waren sie dar umb ubel zu friden. Man leiß mich von den handlung dan ich wult miner suster (die nuhe alt war) nit zu widder, sin, wie auch minen andern miterben nit gern zu nachtheil gehandlet haben. Die principall werbung miner sustern war, daß sie begerte, die andern alle wulten ire daß gut zu Dormagen seeß jare verpachten, daran die andern nit gern waren. Sagten min suster het sich zu Dormagen hoeren laissen daß gut queim ire allein zu, daß doch nit sin kunth, aber glichewoll irrte sie der argwon und besorgten wan sie die possession innen het, sult sie den andern allen wirck machen, also wult daß mit den pachtjarn dißmail nit gerathen. Mogten aber wol leiden daß sie eß diß kunftigh jar ohn iren schaden baute und verwalten ( und den ander darvon dede waß pillich)
. Und wie sich der irthumb und zanck zwischn innen etwaß erhobe, ginge min suster dar von, daß der zit nichtz daruß wart. Mineß broderß hausfrawe Elisabet Hornß hat seir uff die beikompsten und friden getriben. Darnach dan auch mehe bekompsten und handlingen folgen solten wie zu
m theil beschein.
Anno 1590 den 10 augusti ist Bertz Schall von Polhem bei Peter Kessel in der Smirstraissn komen wonen, da bei daß brvampt zu leren, dar zu er groisse lust gewonne
n unangesehen er daß zimmerampt außgeleirt und etliche jar tagloin verdeint hatt. Disser Bertz waß mineß broderß frawen suster sohn, die in ein weil zitzs bei unß in die kost genomen hat besorgte sich dieweil er ein losledigh jonckgesell were und uff sich selbst also umb ginge er sulte uff lest in lichtfertige geselschaft komen und vefoirt werden, Bertz kunth wol verstain daß im sweirlich sult fallen, sich uff den tagloin allein zu bekostigen, sich druff zu bestatten und hauß zu halten. Ob er bei dem bouwer drei jar moist leren, so verdeinte er da zwischen doch die frie kost und loen.
[188'] Anno 1590 den 14 augusti ist min steiffdochter Ailheidtgin Roß widwe zweier ehemenner auß der clusen uff dem Igelstein zur buissen ohn erleubniß der beginnen gangen, zu irer alter magt an der Klockergassen, die eß miner sustern Sibilln und die mir und ich eß irem broder Wilhelme
n Roß licentiatenangezeigt und zu untbotten und waren alle nit wol darmit zu friden, dan sie nuhe 8 oder 10 jar in der bussen in weltlichen kleidern und in die kost gangen hat. Sie clagte daß sie nit gekleidt wurde noch iren willen het, ir war die clause ganß zu widder, die beginen begerten irer auch nit, und war auch nit vil uberigs vorhanden. Nuhe sie ist drauß hat wol kein kinder, und doch noch 20 oder 30
dall. leiffrenten jarligs, wer wol etwaß wan sie sinnich were aber die ist
zu verthoinlich und zu lichtfertich, weiß wol zu swetzen, sich selbst zu bescheiden und folgt doch nit vil forthellß. Die frundt wurden eß gern guit sehen doch wenich dar zu thoin. Gott helff ihr.
Anno 1590 den 16 augusti ist am hohengericht durch greiff und scheffen mit urthell und recht erkant, daß Maria Weinsb
erg widwe Ordenbachs min suester beclagtin, die dutzen kindern minene neiffen die fharpension und irem hauß uff der Oeportzn zu
m Lewen=o bergh 45
dall. inhalt ireß vertrags den min suster Maria mit minem swager Johan von Dutz und miner suster Catharinen Weinsb
erg eluden eheluthen der clegern eltern uffgericht hett. Von dissem urthel hat min suester Marie nit appelleirt dan daß in si
n koist laissn ghain, und sich druff verfolgen biß zu pfenden zu, do sie erst bezaln wult. Diß ist mir minem broder und suster Sibilln nit so leib gewest, daß sich unse neigste frundte so same
n vor dem gericht vexeirten. Mir kunten nit loben, daß min suster Marie unsen neiffen irer suster kinder irefhair vor unthilt und ohn foege durch den einen noch den andern wegh nit bezalln wult nit inhalt deß schreinß
rad.d noch inhalt deß vertrags mit sulchem gelde in specie damit die fhar anfangs gegolten waß. mir konten eß nit keren, min suster war irß heubtzs mir moisten sie gewerden laissen. Sie clagte, nemanß stunde ihr bei, jeder verleiß sie, aber mir wisten einem nitzs zu nemen und dem andern zu geben.
Anno 1590 den 21 augusti starb min swegern Cecilia Westenbergß widwe Henrichn Kruiskampß rhaitzmanß und kirchmeisterß s. Johan mitten in der Leiffgassen irem hauß daß sie gegolten und neut gebauwet hatten. War zu
m Lewen under kestern bei irem anhern Henrich Roß a
nno 1523 geborn und der ort ungeferlich erzogen, war klein von personen und hat ein havergin uff dem rucken, wart an Kruska
mp eine
n gewantmacher doch rich bestat da mit sie kinder zilte da vo
n noch einer sohn canonic
us apl
icato
rum noch lebt und zwa dochter beide bestatt, die motter Cecilia ist im widwestait pliben sitzen so lang sie gelebt und hat irer rent gelebt, licht zu s. Johan bei irem ma
n begraben.
Anno 1590 den 24 augusti s. bartholomei tag sin kirchmeister und achten s. Jacob in irem sprechauß vergadert gewesen und wie innen angezeignet und sie sich erkundiget daß ein nachpar uff der Ober bach Johan von Dutz ein scherenscleiffer am verlitten sontag den 19 augusti zu
m bachaussen daselbst im weinhauß gesessen und ingegenwortigkeit der lude im hauß und drencker unverhalen offentlich gesagt, die kirchmeister und achten sin deiff und schelmen, und wie er ermant sulcher wort zu swigen, hat er gesagt, sie sulten den armen
rad. alb. verspenden, geben aber nit dan 24
h. vor den
rad. alb. daß uberich stolen sie den armen ab, disse lesterliche angehorte smehe und scheltwort haben sie von stundt an eindregtich in gemoede und zu hertzen gefuirt und denselben tag in der amptlude gerichtzsboich insetzen laissen, druff mit gebottern fortgefharen und ire smehclagt schriftlich kurtzlich artickel weise richtlich in geben. Alß der smeher Deutz diß inerfarung komen und den ernst gesehn ist auff sin leugneen gefallen und gutte frunde zugemacht die in untschuldigen solten. Aber man hat zeugen gnog sulch all zu beweisen, dieweil min broder und ich nuhe mit gesmehet waren und lange zit vil unnutze wort uber die kirchmeister und achten auß haß abgunst und lichtfertigkeit im kirspell umbging, alß daß ma
n den kirchen und armen daß ire verfreisse und versuffen, da man doch ohn eigen loß geredt trulicher vorgestanden da in einigem kirspel in Coln wie daß mit den trulichen regnongen zu beweisen, so moist ma
n etwaß drumb thoin nit allein sin ehr zu retten, da auch der kirchn und armen zu gutt, die da durch sulch unnutze falsche reden schaden erlitten daß man, mit wolstatten und wiltigkeit under
[189] dem folck uffgehalten wart der kirchen oder armen etwaß zu geben. Waß er von den 24
h. vor den
rad. alb. gesagt, damit hats die meinong, nachdem der
rad. alb. vor wenich jarn 24
h. gegolten und uff 28
h. eitz diß jar uff 30
h. gestigen, und vil renthen in dissem kreich zuruckpliben moist man 24
h. derhalb moissen geben, da mit die spenden gehalten wurden und wie vil renthn zu ruck ist. Deß haben die provisorn macht und ist wol gethain, sie geneissen eß keinen heller.
Mit dem fressen und sauffen hats die gestalt, die kirchmeister und achten haben under innen von alten zeiten her ein krentzgin daß zum theil berent ist, so komen sie zweimail uff iren budel samen und nemen nemanß dar zu. Daß hassen und misgunnen etliche daß sie nit auch dar zu mogen komen, daß umb vil ursachen nit dienet. Daher kompt daß argwonischs geschrei, der verstorben kirchmeister und achten widwen der nach hfast lebt kunnen zeugniß dar von geben, weß forthelß ire menner dern beikompsten und krentzger gehat. Und ist dannest loblich und nutzs daß sie fast gehalten, dan die kirch und armen prosperern dar durch, wie scheinbar, so swelt der proceß eitzs umb der smehewort, wie eß fharen wirt mach man gewar werden.
A. 1590 den 24. aug., umb disse tage ungeferlich, haben die freibuter und Geussen Thenen, ein stat nit weit von Loeven in Brabant, mit listen ingenomen.. Und dieweil Thenen fast weith ist also auch daß wol 100 oder 200 malder kornß binnen den mauren jarligs waxsen kunnen, hat daß alß baldt einen neuwen schrecken und geschrei gemacht besonder dweil der hertzoch vo
n Parma und gubernator mit herreß kraft auß dem landt hin in Franckrich verreist war. Dan die von Bergen uff Soum und von Breda bestanden fast durch ganß Brabandt zu streuffen und dem lande uberlestich zu sin, alß daß die freibuter binne
n Thenen vernomen und sich besorgten die weithe stadt uff die lengde gegegn gewalt nit zu erhalten, haben sie die burger spolieirt und sin mit dem raube dar von gezogen.
Anno 1590 den 25 augusti hab ich minem nachpar Mattheisn Gyndorff zu
m Stommel auff deß herrn Meraedts landtcomthurß zu s. Catharinen abermalich anhalten wegen mineß erbß Foelix in der Achterstraissen ein schriftlich memorial zugestalt waß er handlen sult. Dan der her hat im den 20 augusti botten geschickt und begert er wult doch von mir vernemen, wie hoich ich min erb doch uff ein summa ansclain und setzen wult, ich sult dem kinde einen namen geben, alß dan wurde mir sin e. garthen oder artlandt vor dem Eigelstein dar vor geben. sin erbfharn in Coln stunden in registern, das wult ungern verendern. Auch begerte sin e. mit kurtzen worthen zu handlen wie er mit dem andern gethain hett.
Wie glichfalß min erb zu besigtigen und gutte leude dar bei zu nemen, und wan mir handleten den licentiatn Hartzem und procuratorn Wyntzeler darzu zugebrauchen.
Daruff hab ich min bedencken genomen, dasselb in die feder pragt, minem nachpar zugestalt, daß zu allen seithen glich laute und verstanden wurde, und er hatzs dem herrn zugestalt wie mir folgenß sagte.
Und laudt daß memoriall folgender abschrift glichformich,
Gedenckzittel.
Lieber nachpar und frundt Gyndorff auff ewer zweite anmoetung wegen mineß erbs in der Achterstraissn, daß min her landtcomthur gern wissen wulte, wie hoich ich eß heilte, und dan besigtigt und mit kurtzen worthen druff gehandlet wurde, auch nit gern erbfhair in Coln, dan lieber gut garthen oder anderlandt vor der Eigelsteinß pfortzn verlaissn wulte.
Daß eß besigtigt werde durch wen man wille, ist pillich.
Bin auch zu friden das mit kurtzen worthen da von gehandlet werde. Aber will gliche wol nodich sin, das zu vor alle puncten wol außbescheiden, specificeirt, versorgt und in schrift verfast wurden, das folgenß kein mißverstandt oder irthumb unstunde.
Die unloisbare erbfhar in Coln were mir wol am leibsten gewest, dieweil sich der her deß aber besweirt, moiß ichs wol zu beresten laissen.
[189'] Min erbgut auff einen pfenningk zu setzen kan
nit sin dan ichs nit verkauffen will. Derhalb dan auch unnodich vil worth zu brauchen, wie eß gestallt sei, wie gut oder werdt eß sei, dan ist allein dahin zu handlen, wie lieb eß mir sei und war untgegegn ichs wolgedachtem deutschen orden zu erhen und gefallen verbuten wulte.
Wan ich dan so vil gutten frien garthen oder anderlandts vor der Igelssteinß portzn gelegen in der stadt schrein gehoerndt und mir gefallen wirt mit einß erbarn rhaidts bestetigung verbuten mogtt, das von alterß jarligs so vil alß achtzigh goltgl. werdt an zinß an zinß oder pacht außpracht oder gerenth hett, und wol specificeirt wurde, so wil ich die butung inghain.
Doch mit dem bescheide daß die fhar jarligs acht gl. damit min erb besweirt druff sol pliben, und an den achtzigh goltgl. abgekurtzst werden, und mach wol rad. gelt sin. Und ob ich im schrein nehe nach disser fharen gesehen, so will ich doch bericht dar von thoin, so vil ich deß ingenomen.
Das capittel severini will sich auch deß weinzehenden anmaissen, und ich altzit gehoirt min erb sult zehenden frei sin, da mit wil ich auch nit zu schaffen haben, derhalb ich eß untwage daß eß keinen irthumb folgenß mache.
Waß aber die lieberongh zu beiden seithen antrifft, moiß ich uff kosten deren geschein die liebern sullen, wie dan pillich daß ich min theil trage wan wan ich die halffschit mineß erbß am schrein liebern antreffendt aber die ander halbschit dar min vorfrawe im schrein mit anstehet und ich dannest mit verbeuttet, so sol nodich sin, daß ein schriftlich vertragh und butungsbreif eirst da von auffgericht werde im pfall, ob miner vorfrauwen nachkomen etwaß evimeren wurden und min erben und executorn daß nit abschaffen kunten, daß sich alß dan der teusche orden an irem angebeuten lande jeder zit erholen mogte und daß sulchs in bester formen wol caveirt und versorgt wurde.
Anno 1590 den 27 augusti hat min nachpar Gyndorff vorgeschobe
n die schussel von minem erb und weingarten auff min schriftlich erpieten bei mir gesonnen. Und ist der her landcomthur mit und ein zimmerman und anderndrin gangen, und den augenschein ingenomen, darnach hat mir min nachpar widder angezeigt, ich sult mit vor die Eigelsteinß portzs gahin, da wurde man mich etlich landt laissen sehen, auß wilchem ich erwelen sult, so vil mich ducht daß ich begerte, so wulte sin erwerde dan den licentiatn Hartzem und Wintzler zu sich nemen, ich mogt derglichn frunde dar zu forderen, und dan der butung geverden und alle fhelle versehen. Da bei ists dißmal verpliben.
Ich hab folgenß uff den licentiaten Helman bedacht gewest auch Johan Thelbe procurator am hohengericht den min broder drumb begrutzst, und willich machen laissen. Wie ich anfangs gesorgt, so befindt ichs eitzs, daß der her vernimt ich wurde min erb umb ein geringeß uberlaissen. Und wan ich daß nit thoin wurde glichewoll bei etliche bei ein rhade fortfarn irer erwerde intent zu erhalten.
Anno 1590 den 27 augusti sol Sixtus quintus deß namenß romischer pabbst bei Rom auff sinem lusthauß gestorben sin, wilche sant peterß stoil funf jar ungefher besessen hat. Unnd wie er thoidt gewesen ist er so gar beraubt worden daß ma
n im nawe daß hembt gelaissen. Und mach diß also ein brauch oder misbrauch sin, daß ein jeder zu tast und nimbt waß er eirst antreffen kan. Villicht habe sin gesinder gedacht, dweil er s. francisci ordenß gewesen, und s. francisci regel nit gestattet etwaß eigenß zu haben, damit er dan nit besonder alß het er eigenß besessen, so moghen sie innen also beraubt haben. Disser hat anfangs sineß pabstumbs den eitzigen konninck von Navarren und sinen fetter den princen von Conde
n in den ban ercleirt und alle hofnong in der cronen von Franckrich beraubt, daß ein stoltz stuck von eim gewesenen monch war, dar auß dan allerlei unrade und jammer gefolgt. Sunst sagt man im nach daß er gutte iusticie gehalten und die straissen schinder hardt gestraifft hat. also stirbt auch der allerhoigster und. den menschn.
Anno 1590 den 28 augusti ist Joseph von Ercklenß zimmerman in der Butgassen wonhaft gestorben, sineß alterß von 78 jarn, der vil jare choirsenger s. Jacob gewesn aber ich hab sin steim nehe underscheidlich ku
nnen hoeren. er ist der leste brodermeister in s. jacobs broderschaft gewesen der die ungehalten gelaesssen daß sie vergencklich worden ist. Und ist auch brodermeister in unser lieber frawenbroderschaft daselbst gewest, die noch ist. Auffs letzst ist er arm worden, daß man im daß brot und proven s. jacob geben hat, ist nuhe ableibich worden und auß
[190] dem kirspell zu den Augustinern begraben, da hat er eine
n sohn im cloister. Sin hausfrawe lebt noch genoist auch der fritags spenden. Er hat dem pabst nit lang nachgelebt.
Anno 1590 den 29 augusti hab ich min beide steiffsone Henrichen Roß und Wilhelm Roß lic. sin hausfrawe und swegerm Annen Schildt auff irer aller beger ire irthumben und untschuldigu
ng anzuhoeren und sie zu underrichten inß haußWeinsbergh bei mich beschidten. Und wie sie komen, hab ich erzilt Henrich het nur geclagt sin broder und Anna Schilt hetten im sin gereide ingedoin kleider und kleinater nach absterben Feigin Schilt siner hausfraven verkaufft da von im noch mangelte.
Wilhelm lic. und die andern sachten alleß were beregnet im vergnoget und glich gemacht. Lachten da von auch ein verzeigniß in stat einß inuentarii sampt einer quitancien auff also daß Henrich dar widder nit vil inreden kunth. Sunst waren noch mehe stoesse, der man sich doch ubel verglichen mogt, derhalb ich daßmal fernerß zwischen innen zu handlen nit wiste.
Henrich hat sich selbst am leib verdorben, daß er eitz nit wol sprechen kunt und ubel zu verstain, daß im da herkomen daß er sich stetich versoffen und kelt uff den bencken bei winterzit gesclaiffen. Auch ubel hauß
gehalten und vil verthain. Er hat noch wol 800
dall. außen Coln an rent gelagt kunth aber die renth nit bekomen, daß er gebrech bei dem sine
n leidt man het in gern umb daß sine in ein cloister sin lebtag pragt. Aber da wolt er nit an, war auch nit bequeim anzunemen. Wont eitz beneben der weinscholen uff einer kamer da man ssiner auch mode ware. Er ist wol ein gut menschs, hat aber nehe rhaitz willen folgen. dem broder l. Roß gehetzs beß, aber hat ein groiß crutz wegen siner suester Aletgin, ut sup
ra fol. 188 pa. 2 und disseß sineß broderß Henrichen.
Ich sehen und hoere minen unwillen auch dran wie ich alzit gethain und kanß nit bessern, lieber verneme ich irer aller wolfart.
Anno 1590 den 29 augusti hab ich doctore
n Petru
m Crantz einß rhaidtzs sindicam in sinem hauß under Pannensclegere angesprochn, und gefragt ich het verstanden wie in minem abwesen ein rhaidt im befolln ein concept zu stellen an den hern landtcomthur im deutzschen hauß, waß sin erwirde und edelstrengikeit thoin sulte daß im ein rhaidt daß vorderste theil der Achterstraissn biß an min erb vergunnen wulte, so het ich immitelß mit siner e. in handlung einer beutung gestanden, und wie ich mich erkleirt und vermeint eß sulte die selbe vor sich gaen, aber daß stolte eitz das der comthur still were, drumb ich besorgte, eß mogte sin erwerde dar zwischen mir vorkomen, den wegh weiterß bereiten und bei einem rhade sinen willen mit der straiffen erlangen und laissn mich und ander nachparn in der Achterstraissen dan umbsehen. Der ursachen wult ich von im vernemen wie eß drumb were, und begert haben daß die sach mir noch nachparn nit forthelhaftich mogt sin.
Auff dis hat er gesprochen, eß were im rhade von min zu man umbgefragtt und besclossen, er sult in schriften stellen daß der comthur ein gaß hinder dem Dutzschen hauß machen sulte, und noch ein hinder den beiden kirchen indie Weifferstraß, und dan einen neuwen putz setzen die gassen steinweghen, den wasserfall uff sich nemen. Alß dan sulte er daß vorderß theil der Achterstraissen beß an min erb haben. Er moist eß wol also in die fedder prengen wie im befollen. Doctor Crantz war min gutter frundt aber ich vermirckte auch daß dem comthur nit zu widder ware, doch moist ich erwarten waß folgen solte. Ich sagt, wie ich ungern mit groissen herrn vil zuschaffen het, wulten iren willen haben und einß andern willen nit thoin, der comthur het alle gelegenheit eitz von mir vernomen, nuhe were er still, daß mir einen argwon machte. Wa ein rhadt fort wurde faren, kunth ich dagegen nit vil thoin, verhofte doch wan ein rhadt recht bericht wurde, sulte ire gnaden kein nachparschaft gern beswern, daß sie ohn noit oder daß gemein best besweren sult daß sie jemanß gegen gutten willen notigen sult zwei oder drittehalb hondert foeß einen wegh vergiblich umbzugaen, bin also von im gescheiden.
Anno 1590 umb daß lest in augusto den 28 tag ist der schoin vorhanck s. Jacob am hohenelter Johan von Merhem wirth zu Gulch uff dem Weitmart der ihn von eim soldat auß Bon hat, eitz mit 32
dall. rad.d bervuhigt und bezalt mit dem bescheide ob in der soldat oder jemanß anderß widder fordern wurde so sult man in gegen der 32
rad.d erlagung alzit folgen laissen, dar uber sin handtschriften und quitancien uffgericht disser vorhanck ist kostlich, fast geldtzs werdt, von roeden und blawen flawelen banen gemacht daruff ein marienbildtgi
n im mitten mit vil gulden engeln, lilien, blomen, freussen umbher, dieweil er kauffs zu bekomen, kirchen gut ware, und man in s. Jacob vor ein zerait wol bedurfft hat mineß broderß hausfrawe Elisabeth Hornß mit hilf indern frauwen
[190'] im kirspel umbgangen und von den kirchmeistern kirchmeisterschn achten achtinnen und angederen gutten nachparn zu vollest gepitten, daruff ex fabrica und auß eim besetz so vil dar zu komen ist, daß er damit wie vorg. erlangt worden. Waß aber jeder dar zu geben, daß will ich geleichs gott inß memorialboich mit namen und zvamen anzeignen daß eß die nachkomen im kirspell da vernemen mogen.
A. 1590 den 1. sept. bin ich in hern Pilgrums dess coronellen lusthaus und wingart in die Snoirgass hinder dem Pelegraven zu den collectorn dess hondersten pfennings beschickt, und als ich gefolgt sin, hat man mich umb die vermogenhit mines gereiden guts als barn geldes, waren, silbergeschiren, kleinaten, renten, die auswendich nit collecteirt wurden, gefragt. Ich sagt, min vermogen were nit gross, wult das ich vil mogt geben, mit kleinem leis ich mich genogen, durft auch wenich, dweil ich kein kindern in der welt nachleiss, bares gelts het ich nit vil; wan ich dess vil het, wurde es anlagen; sie wisten auch min gelegenheit, das ich kein kaufman were, mit keinen waren, korn, wein und anders nit handelte, ich het auswendich wol etwas renten, die zum teil nit inquemen, zum teil anderen mit darzu beregtiget, auswendige lenderei und pachten wurden da collecteirt, hie frei. Daruff sie sagten, ich wiste am besten, und fragten, ob ichs bei meinem eit selbst ungeferlich doch trulich taxern, schatzen und uff ein summa gelts sclain wulte. Ich gedacht, wa ich mich des eides weigerten, so macht ich mich verdechtich und moist vil mit den herrn disputern, dan sie hohen ansclach machen und hart druff halten mogten; sagt derhalb, ich were willich, den eit zu toin, was ich ungeferlich und trulich am gereiden vermogt. Daruff her Pilgrum den eit von mir genomen, do hab ich min eigentumblich gereide und rent mir frei zustendich ungeferlich auf 1600 daller taxeirt. Vill andern wulten gein eide toin, auch nit geben, was die herren collectorn von in forderten, sagten, sie kunten es nit eigentlich noch ungeferlich nit sagen, wisten nit, was es were, wa es were, ob es gewisse scholt oder ungewiss were, ob in falleirt sult werden, das sie vil mit den burgern zu schaffen hetten. Diss aber waren die collectorn her Gerhart Pilgrum alter burgermeister und coronel in minem part oder achten teil, dar unden ich wonneten, Joist Pingsthorn sin lutenant, Johan Helman licentiat, Jacob Bagen, Gerhart Federhen schiffer, Theiss von Unckel, Arnt von Woringen, hatten einen schriber zu sich. Also war es auch in den sieven andern quateren durch die ganse stat. Zu den 1600 daller vom gereiden und renten hat man noch zugeregnet von der erfschaft, item von minem haus Cronenberg an der Hoeportzen 800 dallersin samen ut sup
ra a
nno 1589 die 5 maii fol. 129
item dess loers haus Kymnade uff der Bach beim Wolff 500 (habens aber vor 600 daller zu boich gesatzt), item folgens den 13 octob. mir noch das haus zum Trauben an der Hoeportzn darzugesatzt 400 daller summa facit (3900) 4000 daller, davon das eirste quartail (dan veirmail sult man druber bzalen) facit 10 daller min 1. ortund folgenß den 13 octob. hab ich selbst von truben 1
dall. bezalt, dan ich meint eirst der drube, were under Cronenbergh und Thorn geregnet, mit den 2 heussern Hardefaust uff der Bach, der waß wol gewach, ich sagt aber Elsgin Overkamps het die leibzugt dran, steht noch ununtscheiden.
Anno 1590 den 8 septemb. war widder ein beikompst unser miterbgenamen zu Weinsbergh wegen deß irthumb zu Dormagen gehalten, wie die eirste laurentii sup
ra 10 augusti angefangen ware wie daselbst oben fol. 188 zu sehen, die zweite war uff bartholomei den 24 augusti gewest, ist da von nit angezeichnet auch do wenich außpericht, dan sie nit alle folgten, doch war Elsgin Overkamps bescheiden die mit suster Marien auch im irthumb stunde, susterß kinder her Peter und Gotschalckwaren von motter wegen dar bei. Und ware heude
n unser lieber frawen geburtztag die dritte beikompst, darin miner suster Marien wol vergunst wart daß Dormager gut ein jar zu verpachten damit sie nit zu freden war. Und bracht noch vil in daß sie uffs neut zu Dormage
n verbaut und verlagt hett, deß sich die andern beclagte
n, eß were widder iren willen und ohn befilch beschein, so daß sie eß nit einß kunten werden. Ich bin wie oben von der handlungn pliben, wult mich tuschen sei nit stechen, disser
[191] irthumb hat wol so vil nit uff sich. Wult doch wol daß er hingelagt were, deß ich doch nit bessern kan, dan nemanß mach liden daß ich im etwaß zu widder sage. Doch macht der kreich deß irthumbß vil, dweil die andern ohn suster Marie etwaß bekomen und derhalb ungern beilagen willen.
A. 1590 den 10. septembris haben die nederlendische Staten, so ihr kreichleut in der schanzen under Emerich am Voissegat hatten ligen, umb disse zit der Hispanischn schanzen bei Wesel und bei Burick an beiden seiten Rheins mit gewalt erobert und ingenomen, auch alsbalde druff Burick, wilch auch die Hispanischen innen hatten, mit stormender hant gewonnen und besatzst, das den Clevischen nit so nau zuwidder war, umb das sie hofften, Burick in ire hende widder zu bekomen und das die eroberte schanzen deste balder gescleift sulten werden. Und man nante eitzs deß konincks Philippi von Hispanien sampt deß hertzogen von Parma kreichsfolck gemeinlich die hispanischen, ob sie schoin kein hispanier waren dan italianer burgunder brabanden, deutschen umb ireß konincks willn der den hoichsten titel von Hispanien hatte. Die staten aber hollender, selender und ire anhanck dieweil die nit catholischs waren nant man sie geussen und rebellen wie der ut sup
ra anno 1566 eirst ist uffkomen.
Anno 1590 den 11 septemb. ist Henrich von Borscheit der burggreiff uff Beien gestorben, disser war sinß hantwircks ein zeichenweber und ihre rhaitzman wolbescheiden und beredt den ich vor 24 jarn zu
m borggreffen hab helfen kresen. Darnach den 17 septemb. wart ein alt man uff der Velbach Evert von Mulhem in sin stadt erwelt ein loer der ein statlich hauß dar gebaut hat in gutter narongh gewesen aber durch burgschaft und außborgen in schaden gefallen daß er verdorben. Und dieweich er ein gut man war hat ein loeampt und vil leud
t vor ihn gebitten daß er borggreff wart.
Anno 1590 den 12 septemb. hat doctor Crantz daß concept gestallt her vorpragt und im rhade laissen lesen wie und uff waß maneir der landtcomthur im Dutzen hauß die Achterstraß zu
m theil an daß Deutzsche hauß sult prengen und zwa gassen dargegen machen laissen. Wie ich der zit im rhade saß und daß anhoirte, wart ich gar unlustich daß eß zuginge wie ich mich besorgt hat und oben den 29 augusti vermelt ist, daß der comthur sulchs hinder mir her stilswigendt mit etlichen hern practisern sult. Drumb sagt ich, diß wirck ginge mich und andere nachparn in der Achterstraissen mit an. Mir were dar zu gnogsam interesseirt. Und were dem gemeinen nutz und stadt erhe damit nitz gedienet. Ich were auch nit zu gegegn gewest wie sulchs im rhade besclossn were. Ich hiltzs auch dar vor, eß moisten alle rethe und veirundveirtzigen mit inwilligen, dan also jedem prelaten oder groissn herrn ein straiß zu gefallen inzuraumen und den nachparn widder altherkomen und geregtigkeit einen wegh von etlichen hondert foissen vergeblich umbzugain zwingen, daß were auch wol wert daß von vil herrn und burgern angehoirt und bestetiget wurde, so were eß auch nit pillich, den burgern wilche alle
n stadtlast und steur tragen daß man den ire geregtigkeit und forthell sult abstricken, und den deutzschen herrn zu gefallen irer lust oder gemaghs zueignen, die doch nitzs last der stadt trage
n zinß und tevren frei weren, kein burgerß kinder in iren orden hie annemen wie gutten gesclechtzs die weren, alß wan nemanß von colnischen achtkentich oder veirkantich were. Ich begerte man wulte die nachparn und geerbten in der achterstrassn der eitz etliche zu Franckfordt in die meß verreist weren, eirst druff hoeren ehe dan etwaß scleislich abgehandlet wurde umb ires
interesse und anligens willen. Diß verdrauß etliche groisse hern im rhade, meinten ob ein rhade nit aller sachen mechtich und mogich in Coln were, inhalt deß verbuntbreifs. Ich sagt dem verbuntbreif were ich nit zu widder. Es leiß sich dannest wol dhoin, daß eß wol bedicht wurde da mit nemanß an siner gemeiner und besonder geregtigkeit besweirt durfft werden. Diß
[191'] treib nemanß so seir uff deß landtcomthurß seide alß der burgermeister her Johan Hardenrhade, aber vil rhaitzpersonen waren das widder offentlich. Doch wart vertragen man sult dem lantcomthur daß concept darzu die condiciones stunden zustellen und glichewol die nachparn nach der franckfordermeß druff anhoren. Do mir der landtcomthur die bossen gerissen hat, moist ich im widder in glichem begegnen.
Anno 1590 den 14 septemb. umb disse zit ist her Johan baptista Castanea von Genva zu
m pabst zu Rom erwelt cund Urbanus sextin
us genent worden. Auch gekronet, aber hat nit langh regeirt, dan er sol am eilfften tage darnach gestorben sin. Wie man sagt hab disser anno 1579 in Coln alß legat gelegen und alß der hertzog de Nova terra auß Cecilien, der ertzbischof von Trier und bischof von Wurtzburch die fridthandlung zwischen den koninck von Hispanien und den nederlendischen staten beiwonten, hab bemelter her legat dieselbe befordert. Wie er aber thoidt ware, mach sich allerlei irthumb zu Rom und in Italia zugetragen haben, da durch die chur eineß neuwen pabst lang verweilet ist. Wie eß aber mit dem irthumb ein gestallt hab, ist mir noch nit eigentlich vorkomen.
Anno 1590 den 15 septemb. ist zu Wien in Oisterich binnen und umb die weitberoimbte stadt ein erschrecklich erdtbeben gewesen. Hat sich veirmail in sex stunden am abendt biß in die mitternacht zu getragen. Ein zu 5 vren, die ander zu 9 vre
n die dritte zu 11 vren, die veirte zu 1 vren in der nacht. Daher vil herlicher kostlicher gebewe zerrissn, ingefallen verdorben alß die hoichste kirch s. Stephan daselb s. Michaelß und s. Laurentz kirchen, gewaltige heusser, mauren, gewolbte keller und gebew, auch die stadtmaur und pasteien wahlen, die vernoimbste herberg zur Sonnen ist gar ingefallen daß die wirdtin mit acht menschen und zweien pferden thoidt pliben und wenich heusser in der stadt sin ohn schaden gefunden. alleß folck in der stadt ist uber die maiß erschreck, ertzhertzzogh Ernst von Oisterich und sin swester die koninckin va
n Franckrich waren daßmail bin Wien, wichen am morgen mit vil tausent menschen vor angst noit und jamer zur stadt ausser der vil vor leidt gestorben sin und auff den gassen und wege gelegen sin. Daß erdrich auff dem felde ist an etlichen orthern zerrissen und weite locher und dallen geben da gestanck auß komen ist. Die naturliche philosophi sagen die erdbiben komen her von versclossen winde in der erden, wan der loß wirt bewegt er also daß erdrich und waß eß antrifft. Etliche willen eß auff einen vorspoit wenden. Got schicke eß zum besten, daß eß nitzs boeß wircke oder bedeute.
Anno 1590 den 18 septemb. der hertzoch von Meine der von Guissen broder und oberster sanctie lig
æ mit dem herzogen von Parma auß den Nederlande
n mit groissem folck, und proviandt komen, die koninckliche stadt Pariß zu untsetzen und zu speisen, dan sie waren hart belagt, und benaut vom koninck von Navarren, daß in zu wasser und zu lande nit mogt zukome
n. Derhalb brach der vo
n Navarra vor Pariß uff, zough den beiden under augen sich mit innen so sclagen, oder sie zu weren, dar unden doch die von Pariß gespeiset worden.
Under bestimpter belagerong war groiß jamer, ellendt honger in Pariß, da bei zweimal hondert tausent menschen binnen der stadt waren, man frauwen, kinder, geistliche weltliche burger und frembden so drin geflauwen, und der vorrhade an fruchten korn, haber, gerst, an fleischs fischwirck, botter keißm sultzs, olij, wein beir war vor sulche mennigde folcks nit am groisten, und wart mit lanckheit der zeit alleß verzert und verthain, daß sie auß noith moisten essen, pferde, esel, honde, katzen, meusse, leder, graß bletten, kraut segemeil, saem und alleß waß zu essen war klien mit stoff und eschen bereidt, ein malder kornß hat golten hondert kronen von sulchem honger storben vil tausent menschen, alle tage 50, 100, 200, menschn, min oder mehe die man thoidt fandt, die von unnaturlicher speisen geswollen, wassersuchtich kranck waren. Auch ist man der sachen nit einich gewesen, jeder wolt regern nach sinem kopff haben dar auß partheiligkeit, zweitragt uffroir untstunde, die geistlichen keirden vil fleiß an mit pr
ædigen, bitten underrichten troisten, die oberkeit mit straiffen, hencken, fangen, flehen wie sie best mogten, sie begerten friden mit dem koninck von Navarren zu machen, wolten lieber sterben dan in sulchem honger und jamer
[192] lenger zu sin, dan eß bei 22 kinder dar in gessen hat wie erfarn war, in disser belegerong war deß pabst legat, Mendoza deß konincks von Hispanien gesenter, deß konincks auß Schotlandt gesanten, der hertzoch von Nemoirß oberster in Pariß, der ertzbisschof von Leon und etliche mehe fursten, furstinnen, prelaten, graven edlen gelerten in groisser anzall. Sie schickten wol zu zu
m koninck von Navarren inß leger, und gaben vor wan er wolt catholischs werden, so weren sie bereidt gande von im zu begeren und innern vur iren koninck zu erkennen und anzunemme
n sunst durfften sie deß nit thoin. Der hertzoch von Nemoirß und si
n gesclecht erpotten sich, die ersten zu sin. Der koninck aber antwort er were willich innen gnade zu erzeigen, ohn dem prediger orden dweil sie pfligtich an sineß broderß mort und verreterien weren. aber von sinem glauben und religion kunth er umb ein koninckrich nit abtritten, wult doch neman zu sinem glauben zwingen, dan die sach an ein unpartheiischs concilium stellen und waß da besclossen wurde folgen. Also konten sie sich nit vergliche
n und zoeghen die fridthendler widder in Pariß, der koninck machte manchen ansclag die stadt zu erobern daß im doch failte, die in der stadt hatten gewisse zeitung und gutte hofnong zu der vergerurter entsetzounge und speisunge die dan doch auch zum theil folgte, drumb daß der koninck mit sinem folck in daß landt Normandien zouch. Und sin die von Pariß dannest noch in groisser sorgen. Nuhe ist diß ein religionß kreich willen zu beiden seithen catholisch sin, einer hilliger dan der ander. Die geistlichen und pr
ædicanten underrichten daß folck jeder auff sin meinongh und glauben zu
m theil mit der schrift zu
m theil gutten worthen zu
m theil mit unwillen und gewalt wie jeder sich im besten darin bearbeiten kan. Also ist ein harter lanckwiriger kreich nit allein in Franckrich dan in ganser christenheit zu besorgen. O her gib eindragt und friden.
A. 1590 den 21. sept., uff s. Matthei tag, starb her Heinrich Crudener in sinem wonhaus in der Rheingassen neben der Weinschoelen, sines alters von 60 jaren. Wart den 24. sept. zu s. Jacob uff den choir in siner eltern und frunde grab staitlich mit gemailten wapen, dem gulden hirtz im roeten, und gulden signo T im blauen felde, am gebeirs und tortischen begraben. Und den 27. sept. war(t) sin begenknis zu s. Jacob, s. Mertin, s. Brigiden und s. Paulus gehalten. Er war zum Hirtz unden uff der Bach in sins hergins Georgen von Altenae und Henrich Crudeners, von Krufft genant, sines fatters haus, geborn, die beide kirchmeister s. Jacob und riche kauflude und rentner waren. Hat das fassbender-amt geleirt, handlet mit weinen, wart jonk bestat an Philips Geilen dochter in der Lintgassen, eins richen krudenerers, dess sohn, her Philips Geil, und dochterman, her Gerhart Pilgrum, beide burgermeister worden. Disser her Henrich wart des rait(z), steich uff van amten zu amten, das er zulest dreimail burgermeister wart. Uffs lest galt er ein lusthaus zu Woringen, da er von den herrn s. Johan Cordulen vil lants an sich scloich, lag da den hitzigen somer bauen, daruber er krank wart mit etlichem gesinde, das er in korzen tagen darnach starb, und verleis sin hausfraue mit eilf kinder(n) im leben. Darunden war ein widwe Melchior von Hittorffs zum Strauss vor s. Paulus, sin dochter, noch ein sohn, canonich zu s. Marien und Severini, nit von den cloicksten, noch ein jonfer zu Weissefrauen im cloister, die ubrige kinder noch nit bestatt. Er wie sin broder doctor Mertin Crudener war min gutter her und frundt. Und ist der widwen und kindern nit wol geschein.
A. 1590 den 22. sept. sin die statischen kreichsleude von Lochem mit vil Engelschen vur die groisse schans, uff der Groven bei dem Carthusercloister vor Wesel ligende, geruckt, die beschossen, angelaufen und nach dem neunten storm durch ubergebung erobert, ingenomen und besatzst, dan des koninks folk von Hispanien, so sie innen hatten, an krut, loit, proviant und besoldung gar mangelhaftich waren. Und dweil der hertzoch von Parma nach Pariß in Franckrich verreist und Burick mit der schantzn da bei verloren ware, hatten sie sich wenich uff untsezs oder hilf zu vertroisten.
Sie hatten die von Wesel lang hart benauet, derhalb die dess frohe waren, verhoffen besser nachpar an den Statischen irer religion zu haben, besonder dweil die deputeirten der funf kreizen bei dem herzogen von Parma gutte wort und sunst nitzs bekomenund aber eitz in Hollantwaren, da sich die Staten ganz wilfarichund geneigt erzeigten und sich freiwillich erpotten, was sie inhetten, dem reich und Cleifschen zustendich, innen widder inzureumen und zuzustellen. In disser schanzen hatten sie wenich soldaten, dan meher teil weiber und unnutzs gesinde fonden. Villicht waren die Hispanischen mit in Brabant gefordert und mit dem Parma in Frankrich verreist..
[192'] Anno 1590 den 23 septemb. uff sontag umb 3 vren zu nachmittage ist der Wid
demhof s. Jacob uff dem Weitmart bei der drencken plat in und zu grunde gefallenn, und deß caplanhauß da neben vil schadenß gethain an der muren und leitag, sin britzs und steinen taiffel in sinem hofgi
n uberhauff und zu stucken gefallen. Umb diß augenblick stunde her Emilius Bommelensis caplan in sinem hauß backte einen pannenkoichen und wie der Widdemhof nederfeil wart er erschreckt daß er die pan auß der handt leiß falle
n. Uff sontag den lesten septemb. leissen die kirchmeister und achten hern Lambertu
m Wiber den pastorn nach der hoemissen zu sich inß sprechhauß s. Jacob bescheiden. Helten im vor wie die vorige pastores den Widdenhof biß am sin zit a
nno 1573 im bau und daghe gehalten hette daß er zu bewonnen gewest were, wie er in alich also fonden hett, und leude sineß gefallenß drin gesatzst die in bewont hetten, er het sich deß Widdenhofs allein ohn die kirchmeister angenomen vermedet, den zinß uffgestechen vor sich behalten, aber keinen heller drin verbaut oder etwaß repareirt und also nit trevlich gehandlet daß er in so schentlich verfallen laissn, der wult auch der oberst s. Jacob conuent in der Butgassen sin, sagte ein rhade het den pastorn daß conuent befollen er neme daß gefelle nach sich, dede nimmer regnong dar van und leiß eß auch verfallen, were zubesorgen eß wurde auch einmail infallen. Darnach gingen pastor kirchmeister caplan und achten in den Widdenhof und fonden daß nitz waß vom Widdenhof pliben stain dan die vorderste maur, balck, gebonne, sperren leitag lag innerlich uberhauff der caplain begerte man wulte im doch sin hauß darneben ligendt etwaß reparern daß sulch nit auch uberhaußfiele und drin regnete. Der pastor nam sich wenich an, wulte
n die kirchmeister und achten nichtzs dar zu thoin so mochten sie eß laissen. Nach etlichen tage nam sich min broder Gottschalck Weinsbergh und Henrich va
n Berchem auff beger der kirchmeister, achten, und caplan der sachen so vil an, daß sie arbeiter und leudte bestalten leissen eß raumen die balcken groffholtz und leien vor sich. Der scholmeister und offerman tragen daß kleinholtz splislin und spein heim. sie leissen auch kalck und sandt bestellen gestrenger machen steinmetzer zimmerleudt leiendecker da hin komen und deß caplanß hauß widder bessern und inß druge bringen. und lagten uber 25 gulden daran, leissen auch die ubrige leistein uff die kirch tragen. Daß gehulß war fast alt und faul daß galt meister Henrich Brune vor 8 daller, mach die kosten zu
m theil verstatten. Nuhe licht der Widdenhof im grunde, eß stehet zu besorgen das er vor eirst nit widder uffgebauwet sol werden, so lange ein canonicus s. Georgen pastoir wirt sin, dan sie wullen alle uff der emunteten wonen, da sie gauderen mogen, den forthell sie im Widdenhof nit haben, warumb sult man dan einen widdenhof bauwen, vur inedelingen, daß ist ohn noit, oder wan die pastores auß den canonichn erwelt werden, so habe
n sie uff der freiheit heusser, oder sie wullen sie da haben und da wonen, waß bedarf man dan bauwen. Edoch moiß der name und gedechtniß deß Widdenhofs nit außgerot werden ist daß hauß und wonung nit da so ist der grunt und hof da und kan den namen und gedechtniß erhalten. Min fatter seliger Christian Weinsbergh kirchmeister und baumeister deß kirspelß deß newen choirß corpus und thornß leiß a
nno 1540 ein groiß jacob bilt widder den giffel deß Widdenhofs malen hat biß zu dissem nidderfall dar vor gestanden. eitz were auch wol nodigh daß man ein steinen jacobs bilt vor uff die maur leiß setzen und dar unden hauwen, sant jacobs widdenhof zu gedechtniß. Und ist der halb nit gerathn daß man den grundt immer verkauff verwetzel, erblich verlene oder alienere, die platz mach dem kirspel noch iregen zu gut komen, dan sie nach und wol gelegen ist.
Anno 1590 den 14 septemb. hab ich in der Achterstraissn mit unserm beiwonenden zu Weinsbergh angefangen truben
[193] zu lesen. Es war frohe gnoigh im jar auch seir gut witter auch kein faul korn dran, daß in die zit wol zu gunnen war, aber die nachparn eillen zu seir, meinen eß sult zu ruck ihn den weinstock lauffen. Ich hab die trauben 3 oder 4 tage auff den trabberen laissen stain umb der farben und hab nit mehe dan 3 aimen weinß ungeferlich bekomen.
Anno 1590 den 29 septemb. umb michaelis ist sweger Mettel witwe wilant swagern Benedictus von Swelme auß irem wonhauß am Maltzbuchel am Lichof hinder s. Marien in capitalio unden an der trappen sudwart gezogen, glich gegen den hauß uber in ire eigen behausungh an der ander trappen noitwartzs gelegen, im ubrigen hauß joncker Bartholt Questenberg zustendich hatten sie bei 25 jare gewont und ire narongh mit dem steinmetzer und baumeister ampt getriben und ire stein unden und oben nach noitturft kunnen lagen, dan er war ein vern
ovimpter meister, der vil gutter wircker hatte, und damit er deß ortzs nit vertriben wurde galt er von Jaspar Hittorff daß hauß gegen im glich uber daß am rechten stri
bbar ware und onbawich und uffs lest vor sinem absterben finge er den bawe dar in an starb auch druber vor pingsten diß jarß aber sien witibe Mettel hat den bau volendet und ist eitz ein feine dubbelbehausung oben am eck uff dem Lichof ein die sie vermeit hat, und unden an der trappen dar in sie eitz selbst wont, die ander, und ist daß erb wol geldts werdt, aber eß staint noch 600
dall. heubtsu
mmen druff umb deß proceß willen wilche sie gern abgelagt het aber ir noch nit geburrn mogt. In ir vorrich wonhauß hat sie mit willen ireß haußhern Questenberg eine
n snitzler gesatzst und mit dem gehandelt daß er ire stein zu irem gefallen da gestatten sol, dan sie besorgte sich, eß het ei
n steinmetzr da hin mogen komen, daß ir nit gedienet. Nachdem nuhe mi
n swager Benedict
us verstorben ist sie swegern wol ein leibzugtersche pliben irer beider kinder aber sin eigenthumber worden. Also ist min neif Gotschalck Weinsbergh zimmerman der ire dochter Margret von Swelme zur ehe und da mit kinder gezilt auch dar zu beregtiget. Sunst hat sie noch daß hauß zur Britzlen uff dem Altenmart daß swager Benedict
us auch gebaut hat und mircklich werdt ist, auch hat sie noch uff eim hauß und wingarten bei sant Gereon 400 oder 500
goltgl. heubtsu
mmen an fharen, ohn waß sie sunst mehe hat, deß sin noch 4 unbestatte kinder vorhanden den mach auch gotte helffn.
Anno 1590 den 30 und lesten septemb. moiß ich anzeignen, wie ich eitzs mit gemeinen und besondern gescheften beladen sin, daß ich der verslin und reimen vergesse und die dißmal unmoissen halber nit machen kan. Inglichem kan ich auch eitzs nit vil mich mit dem hauß und gesclecht Weinsberch oder mit minem testament und erben bekommern, biß auff ein ander zit daß ich moissiger sin und deß abwarten kan.
Anno 1590 den 1 octob. remigii ist daß zweite jar umb gewest, daß min broder Gotschalck keine meidtjarn am hauß und wonong Weinsbergh uff neut gehat, dan dweil er eß an
no 1575 do Sophia Curt unse selige motter verstorben 1 jar lanck jarligs vor 30
dall. von unß sementlichen erbgenamen gemeit hat, sin die jar remigii an
no 88 zu
m ende gelauffen, dan eß erhob sich ein stoiß daß etliche mehe haußzinß haben wulten min bruder aber ursachen vurwante warumb er nit mehe kunte geben. Also ists ohn neuwe medung pliben anstain biß heutigen tag, auch fiele der irthumb von Dormagen, und anderß drin, da von man oben in dissem boich an
no 87 oder an
no 88 allerlei bericht wirt finden.
Nuhe moiß ich hie anvoeren daß ich wol mit minem broder geneigt weren etwaß im hauß Weinsbergh zu bauwen zu zeren zu reparern, so fallen alleß verhindermogen und bedencken vor daß eß achter wegen pleibt, vor einß daß mir disse kreichs zit min pachten und renthen nit bezalt werden. zum andern wan mir schoin willich weren etwaß an bawe zu lagen so durfften mirß doch nit dhoin, dweil unß beiden daß hauß allein nit zustendich ist und jeder von allen unsen mit erbgenamen sin anpart dran hat, da mir dan dran lagten daß machte unß irthumb mit den andern dieweil wir kein gewisse zit dran hatten, die andern wurden daß hauß
[193'] umb unserß besondern bauweß willen auch deste dhurer willen achten und halten, dar irthumb auß mogt untstain, wiewoll eß min broder in guttem tag und druchten helt, und waß am putz mangelt machen leist. Ich hab auch daß hultzen stanckel uff dem hof laissen machen und nemanß da von etwaß geregnet. So wirt min broder den hondersten pfenninck vom hauß verricht und verlagt haben, ohn ander mehe ursachen die noch verswigen pliben.
Anno 1590 den 3 octob. hat her Meraede von Bonhem landtcomthur der balien Coblens sinen gegenbericht uff daß ihenich wie oben am 12 septemb. steht so doctor Crantz ingestalt gethain und im rhade laissen verlesen, da hat er wol ingewilligt die gaß hinder dem Deutzschen hauß durchzubrechen und zu steinweghen, auch einen neuwen putz undetliche zinßheusser zu baven, aber dieweil der pastoir und kirchmeister s. Johan nit gestatten wulten ein gaß hinder irem choir her auß der Weverstraissen
durch zu brechen, so wult er eim rhade dasselb anderßwa vergutten. Auch so war im bei hern Mulhem etwaß angelangt daß wult er auch nit inwilligen.
Wie ich daß im rhade hoirt verlesen, und die vorgesclagen condiciones vom rhade nit alle vur sich sulten gain, sagt ich nuhe were ein rhadt widder frei, mit beger dem lesten bescloß, die nachparn druff anzuhoeren guedlich nachzukomen, dan die nachparn wurden supplicern und ihr noitturft dargegen vortragen. Also ist daß von eim rhade erleubt.
Anno 1590 den 5 octob. hat man den knode zu Airsbergh getheillt und dweil ich min ampt minem neiffen Herman Weinsbergh uberlaissen und in min stadt gesatzst, hab ich im den knoden zu sinem eigen nutzs laissen folgen vor sich selbst zu behaltenn. und war jeder knode 7
gl. 18
alb. an gelde, dissen knoden hat er diß jar eirst untfangen. Dißmail bleib und wart her Johan Hardenrhade continueirt und Marx Beiwegh ucnd Johan Pilgrim sin mitschreinmeister, Johan und Peter Therlain von Lnnep neuwe amptlude gingen eitzs an.
Anno 1590 den 5 octob. hab ich min suester Sibille irer 10 daller leibrent die ich ihr jarlichs inhalt unserß contracts uff remigii schuldich war contenteirt und zu friden gestallt doch uff folgende weiß, ich sult ir von irem anpart der renth von Andernach 5
dall. geben, dweil sulche rent aber an 10 jaren ungeferlich nit bezalt ist und ich nitzs daher bekome, so hat sie mir 5
rad.d vor hin zugestalt umb ireß manß willen, die hab ich ihr eitz widder geben, und dar zu noch 5
rad.d wegen Gerhardt Bedberß brauwerß fharen, macht samen 10
rad.d die hat sie irem man pragt, der weiß nit anderß dan ich bezale ir die 10
rad.d zum mail. aber die 5
rad.d von Andernach mogen noch beikome
n wan die einmail bezalt werden so man miner suestern zu danck folgen laissen daß sie bezalt werde und ire nichtzs mangele, wie dan pillich und rcht ist. Waß aber der contract außfoeret, vide min copienboich fol. 157.
Anno 1590 den 7 octob. starb die frawe zu
m Hoitlin bei den prediger Cecilia Moir genant irß alterß von 82 jaren, war ein riche witib von barem gelde, erbschafte
n und renthen, hat drei ehe menner begraben Pentelunck, Falckenbergh und Conradt von Lynß, hat keine kinder eirsteß gradts dan enckeln von der dochter ein von den enckeln Sommersbach hat sich verlauffen im handel daß er verschuldt wart, deß sich die frawe hart an nam, derhalb sie ir testament machte, wilcheß dannest nach irem dhoede am hohengericht stritbar gemacht wart, dweil sie die dochter da wie die enckeln geb
ern nit in irer gewalt hat alß wanß der fatter od. wa sohnen enckeln gewesen weren, ohn uber gewonnen er sparte gutter oder sunst eigenthumbliche gutter.
Anno 1590 den 7 octob. hat unse Elisabetgin Hornß so bei unß die kost und disch hatte ir geburtzsfest zu Weinsbergh in der cammern gehaltn, daruff sie unß im hauß brodern sin hausfrau und mich, auch swager Johan von Woringen, suester Sibillen, neif Gotschalck Margreit sin hausfrawe, sin motter Tringen Merie Smidts, neif Herma
n zu gast beroiffen hat, die alle quamen, richt an speisen und wein zu gutter maissen wol an, daß
Nota. Die haußregnong ist durch vergeß nit her in geschriben, sol im folgenden jar anno 1591 den 10 octob. folgen. Vide infra fol. 235 pag. 2
[194] mir alle gnoigh hatten und frolich waren, und pleibt disse und Marie Smidtzs beide gestanden jonfer unbestat, dienen got, leben irer renthen, und arbeiten dar bei, halten sich auch erlich zugtich unverweislich.
A. 1590 den 12. octobris sin die hollendische und nederlensche Staten irem verheischen wirklich nachkomen, das sie dem fursten von Gulch, Cleff und Berge die stat Burick und die zwae eroberte schanzen ingereumt, wie der secretarius Nicolaus Linkder von der stat Coln wegen mit bei dem von Parma in Brabant und bei dem princen Mauritio von Uranien in Hollant gewesen, vor 3 oder 4 tagen im rade refereirt hatt. Und man hat eitzs die groisse schanzs uff der graven beim Carthusercloister bei Wesel angefangen zu scleifen, dess die Clevische und Markschen und insonderheit die von Wesel seir froe waren. Umb disse zit ist auch Luttinkhoeffen in von den Hollendern ingeraumt durch einen besweirlichen vertrag..
Anno 1590 den 15 octob. ist die supplication da von oben den 12 septemb. und 3 octob. untwagen wegen deß landtcomthurß und der Achterstraissen ubergeben und gelesen, laudtendt wie ich sie gestallt und den andern zu bessern zugestalt hab, wie dan auch beschein und ir zusatzs dar bei komen ist, wie ich hernach anvoren will.
Hoichachtpare edle erentfeste hoichgeleirte vorsigtige wolweise gnedige liebe herrn, wir kunnen ewer gnaden in underdenigkeit nit verhalten, daß unse haußlude und etliche nachparen in der Achterstraissen neben unß in erfharung komen, wie der ehrwirdiger edler und strenger her landtcomthur der baleien Coblentzs nach dem fordersten und lufftigsten theil der Achterstraissen neben dem Deutzschen hauß s. Catharienen in Coln getragt und ohn unsern wist und willen bei e. g. laissen werben, bestimpt theillstraissen erblich zu weiterong deß Deutzschenhauß zu vergunnen und zuzueignen und zu bescleissen. Deß wulte ire ehrwerde und strenigkeit ein weltlich burgerß hauß uff s. Severinsstraissen abbrechen und da durch sampt die hofstadt da auch nevlicher jarn burgerßheusser abgebrochen sin, ein neuwe gaß hinder dem Deutzschen hauß machen, wilche neuwegaß nirgen nach so weith und lanck sult fallen, wie daß begerte theil der Achterstraissen, daß ungeferlich 296 foeß lengten sult haben, und 26 foeß und mehe breiten. Eß mogen sich e. g. auch schoin mit dem herrn landtcomthur derhalb in ein fruntliche communication montlich und schriftlich ingelaissen haben, ohn daß noch zur zeit etwaß scleißlich abgehandlet, und also res integra noch were. Ob wir nuhe wol vor unsere personen und nachparschaft halber dem edlen ritterlichem Deutzschnhauß wolbewogen sein. Nachdem wir aberbefinde
n daß die begerte beutung der straissen gegen die gaß unser erbschaften, unß und unsen nachkomen nachtheilich sin sult und dem gemeinen nutzs und burgerschaft gar nitzs damit gedienet, so haben wir unß besonder jure privato sunst auch wol jure publico hoiflich zu besweren, daß wir da durch vor eirst unserß compendii und neigsten wege zu Rhein, Neckelßportzn und Holtzmart zu, sulten untsetzst werden und einen weiteren umbwegh von zwei oder drittehalb hondert hoeffen anzunemen gehalten sin, dan e. g. kunnen lichtlich ermessen wan wir unsse haußlude und nachparn ( die oft und teglich am Rhein zu schaffen haben) alß schiffknecht schiffbewer und mullenknecht, doichspoelerschen und bleicherschen deß naheren wegs sulten untrathen und den ferneren wegh vergiblich umbspacern, tragen, schurgen, fharen durch sich, ire gesinde, wehe leide und wehe innen daß thoin, und wie vil unß daß am haußzinß schatten sult
. So ist eß auch eitzs frei, still und lustich daher zu wandern nit waß allein dan der gantzer burgerschaft. Wan eß noch zur stadt oder burger noitturft und groissern nutz moist geschein daß nit ist, so moisten mir unß deß getroisten
. Neben dem ist es notorium daß wir und unse vorgeseissen, die ganse Achterstraiß vor 10 20 30, 40 jarn iha vor menschen gedencken in fridlichem reuwigen beseß und possession seruitatis seu juris itineris actus et vi
æ gewesen und noch sin, und dan die geistliche, weltliche, naturliche und burgerliche recht und freiheiten heilsamlich mitprengen, daß ein
[194'] jeder darin ohn einige turbation, inquietattation und verhinderongh sol von der oberkeit behandthabt beschutzst und beschiempt und gar nit ohn erkentniß deß rechtenß ohn unsern gutten wist und willen berubet werden.
Wiewol auch ein sitzender hat aller sachen megtich sol sin und pliben. Ob sich die wirt dan so weith erstrecken daß ein rhaidt unß in jure qu
æsito der straissen het zu untsetzen daß geben wir e. g. underthenich zu
bedencken, und willen demodich dar vor gebitten haben. Wir wisten unß auch nit zu untsinnen, warumb dem herrn landtcomthur also gratificeirt sult werden daß eß unß zu nachtheil sult reichen. Wir sin doch getruwe, gehorsame woluerdeinte burger disser frien deß hilligen reichs stadt die allen last disser stadt moissen tragen, alle steur und zinß auff der rentkamern bezaln, so doch anderen deß nit thoin dan frei sin willen.
Gelangt derhalb e. g. unse underthenige, deinstwillige bit
e und beger dieselben willen
mit wolgedachten herrn landtcomthur handlen laissen daß ehrw. und strengk. unß bei unser alter freiheit, gebruch und beseß unverhindert laisse, und von der begerter straissn abstahe, alß zwifflen mir mit e. g. werden deß wol zu friden sin und unß bei unser geregtigkeit laissen, dar in thoin e. g. waß dem rechten und burgerfreiheit gemeiß ist, und sin eß mit unsem vermogen vermogen zu verschalten geneig
st und bereidt
E. g.
Gehorsame mitburger.
Herman Weinsbergh.
Constantin Hup.
Herman von Monhem.
Vur sich, ire haußlude nachparn in der Achterstraissen die es begern.
Ist in der correctur durch Monhem bei obb. zeichen noch darzugesatzst als wie vil weniger unser erbschaft die etliche der unsen newlich erbaut umd im grunde werdt sin sult, wan wan die straß zu gemacht und wan under woist und pfulniß vur die dhure
n gelegt. Item wan die canall so zu machen verstopt, waß das schatten wurde, daß man mit nachparn und comthur stedigh darumb zancken moist. Item wie geferlich eß sin wurde ihn fevreß noit daß man nit zum Rhein kunth komen. Item in kreichs nothen wan die straß besclossen. Item die conclusion ist auch verendert. Dem comthur die weiterong und lust sineß Deutzschen hauß mit unserm nachtheil alß unbefoigt zu were
n und unß bei unserm beseß und alter freiheit zu beschrimen
.
Wie wir obg. alle drei unß disse correctur vurlesen laissen und ingewilligt hat Monhem die supplication durch sinen bitner abschaben laissen, wilche mir mir in joncker Happen hauß mit eignen handen underschriben, daß eirste concept ist hinder mir pliben daß ander hinder Monhem.
Und wie sie dissen 15 octob. im rhade verlesen, hab ich die meinong hie und dort etwaß beß ercleirt und begert man wult sie dem landtcomthur zustellen unsere beswernissen drauß zu vernemen. Diß wulten etliche herrn nit gestatten, wa aber die supplication pliben sei kan ich nit wissen, Sebastianus Feder rhaitzschriber hat sie ihm rhaidt in secretarus Lyncken abwesen im rhade gelesen, und die sach ist achter dem tage still pliben. Ich zweifflen doch nit der landtcomthur wirt doch alleß wol vernomen haben waß dan umbgangen ist.
Mich wonder aber gar seir waß etlichen von der hoehre oberkeit so hoich an dissem wirck gelegen daß sie eß so hefftich getriben.
Anno 1590 den 18 octob. haben wir einen aissen gehat vor 23,5
dall. jeden zu 52
alb. wigt 357
lb. ein jonfer soll ein firdel aissenß dar von haben im selben kauff dan mir noch im vorrhade fleischs vom vorigen jare waren. Daß fell mach 4
dall. gegolten haben.
Item den 26 octob. haben mir 3 geissen gehat vor 8 dall. die vell haben 1,5 dall. gegolten. Wir hatten wol 6 personen teglich am disch und dan die magt, so daß mir umb quamen und auch gnoig hatten, aber alle maltzit groinfleiß dar bei mit moren cappis birrn roben quitten botter und keiß dem herrn danckende.
Anno 1590 den 20 octob. ist Sibertus Kuchen schreiber zu Dusseldorff hie in Coln gewesen und hat mineß broderß Gotschalck Weinsberghs hausfrawen in sinem abwesen ein pension von 32 richtzdallern de termino l
ætare an
no, 89 erschinen pragt und bezalt da von sie die quitanz under mineß broderß handt und signet uberleibert, daß jonfer Anna von der Reke widwe von
[195] disse und alle vorige termin bezalt hab, und dweil ich nit selbst quite
rt so hab ich Siberten doch ein konincks ort dallerß vur minen broder drinckgelt geben, und bleib also noch ein pension von dissem jar 1590 termino unbezalt zu ruck stain. Nuhe hat min broder den anfanck siner possession disser rent gemacht, er mach dieselb nuhe wol continueren.
A. 1590 den 22. oct., umb disse zit, haben sich der stat Coln gesanten, her Gerhart Angelmecher, rentmeister, und doctor Wilhelm Haickstein, mit keiser Rudolpho secundo verglichet, das Coln instat der geforderter achterstendiger turkensteur irer keiserlichen majestait eins vor alles geben (sult) 20 tausent gulden, jeden zu 15 batzen. Damit sult man der 63 tausentdie der keiserliche fiscal forderte, frei und unthaben sin, were nit alles der dritte teil. Dan man beclagte sich der groissen besweirnis der burgerschaft in dissen lankwiligen kregen, daß der renthner daß sin nit bequeim, der kauffman nit sicher handlen und wandern mogt wurde gefangen geschetzst spoliert zu wasser und lande mit ungewonlichen zallen licenten imposten besweirt, der gemein man het kein narong, were und wurde arm, die burger moisten fhanen und kettenwagt halten, bot tragen, ein rhaidt moist soldaten gar swerlich inß sibende jar halten, die gansen quemen nit in wie von alterß und deß mehe,
Dargegen doch des keisers commissarii alles inzureden wisten, aber glichewol des gelts begerlich waren, dan ander richstet und stende unwillich zu contribuern waren. Als aber die gesanten einen gemessen befilch hatten, wa sie wenden und keren sulten und sich derhalb hart halten moisten und sich beclagten, wie Coln bei irer freiheit und rechten nit beschirmet wurde, warts uffs lest uff die 20_000 gl. getroffen, zu zwien terminen zu bezaln, half pasche und half Remigii. Und ob eß wol besweirlich so war eß doch ratsam daß man der hoigster oberkeit da mit ab mogt sin und der gar groisser summen unthaben werden. Juc civils sagt wol l. f. ff. de censib
us, quod agrippenses inferioris germani
æ sint italico juris, daß etliche interpreteren, id est Cæsari tributu
m non pr
æstant. Aber ich mirck daß recht ist seir abkomen und hat hie nit helfen ku
nnen.
Die gesanten haben lankge zu Prage in Behmen gelegen und diss wirks abgewart. Her Angelmecher war krank am feber worden, ist doch (noch) nit lustich, also das doctor Haickstein das best moist doin. Und haben glichewol grois gelt vertan, ohn was verschenkt ist. Wa es der honderste pfennink und weinzins nit beibrengt, so wil es den rentkamern swerlich fallen.
Anno 1590 den 23 octob. s. severin tag hatzs angefange
n zu regnen und zu sneihen dan biß her zu ist heiter schoner und hitziger sommer und herbst gewesen, daß man die trauben suß lange wol het stain laissen so sie doch nit verreifft, gesont und schoin warn ohn einich faul korn. Der Rhein war auch so klein, daß die schiff besweirlich uff, und ab mogten komen, die putzen wordem auch truge, also daß man in hoffnong stunde, sulchs sult gebessert werden, daß auch die fircken worm in der buschen mogten haben, aber daß feuchte witter dhuret nit lang, doch erquickt allenthalben in garthen und im felde.
Anno 1590 den 24 octob. umb disse zeit hab ich ein elsterenauge am rechten foeß und zweiten lengsten zeehen gehat daß mich ein weil zits fast gequelt daß mich am gange hinderten, wie eß vor etlichen jaren mehe gethain hatte. Ich sneidt nichtzs dran oder darvon, dan erfore die ursach daß ich min hoesen verendert binnen und baussen solen laissn daß sie etwaß kurtzer worden waren da her sei mir den zeihen benauten und inzwongen, leiß ein foißbat zubereiten woschs min foiß, sneidt die neglin ab und machten ein lochlin vor durch die hoese da daß elstern auge stunde daß athem und lufft bequam, und uber wenich befandt ich gar kein pein oder quellung mehe dran. Zu andern zeiten hab ich im glichfalß athem und lufft geben sunst nitzs darzugethain, und ist uber lanck von im selbst alß ein dick schube ohn allen smertz ab gefallen und gut pliben, also daß obserueir und mirck daß die benawicheit der hoesen und schoin die elsternaugen verursagt und macht, wie der callus den smell und hartigkeit in der handt von groisser arbeit, wie man daß an den handtwirckern und lude von swarer arbeit tegliches spurt alß da sin smede, steinheuwer, holtzreisser
.
Anno 1590 den 25 octob. bn ich von miner schreibcamern hin ab in min stublin gefarn daß vom backoven deß beckerß
[195'] etwaß warm oder lahe wart also daß man darinnen sine
n athem auß dem monde gainde nit sehen kunthe wie dar baussen geschach. ich leiß noch nit inß stublin stochen dan eß noch zimlich gutwitter war, moist eß allein umb finger willen dhoin die mir uff der schribkamer froren wan ich schreib deß ich eitz zimlich vil zu thoin hat mit extracten auß den acten zu machen damit ich eitz uberladen wart, und mich am herde oder feur nit so wol behelfen kunth. Eß wart auch hernach lang nit ingestochen. Mir war mit hitzigen stoben nit so wol beholffen, mittelmeissige wermde und lucht gefiele mir am besten, leiß min stublin auch nit dan einß im tage wermen, daß gebraucht ich auch nit dan vor min besonder gemach die
maltziden helt ich zu Weinsberg ober, oder unden in der stoben, da min neif und diener Herma
n auch war, oder sin besonder leschskoelen und feur zu Cronenberg hatte.
Anno 1590 den 28 octob. uff tag simonis et iud
æ apl
icato
rum als eß s. Georgen geweihet, jarkirmiß gewesen ist die folgende nacht die kirch, choir, gerkamer, thoir all offen pliben, villigt werden die campanarii und offerlude oder besonder dem die wegh geh
ent zu wachen sich mit guttem wein getoifft haben daß in die gedechniß und memoria swacht werden, alß den morgen die mette zu rechter zit nit gelaut wart sin etliche canonici da hin gangen, die kirch und alleß offen fonden doch nichtzs gemist daß gestolen war und haben die met selbst gelaut wol umb gesehen keinen umbrhaide befonden, und gesongen, die dhur s. Jacob hab ich selbst biß 8 vren zugesehen.
Anno 1590 den 29 octob. ist her Reck der rechten doctor in Coln promoveirt in rhaidt komen und hat sinen eidt gethain, dan er war am verlitten 26 octob. in stat hern Henrich Crudenerß alten bugermeisterß in gebrauch gekorn, und ist diß eirste promoveirte doctor in Coln der in hondert jarn zu rhade gangen ist, sunst sin wol ander doctoren so außwendich Coln promoveirt sin, oder licentiaten in Colln promoveirt zu rhade gangen ich bin der aller eirster vo
n den gewesen an
no 1543 uff dem Swartzenhaussse erwelt, also daß eß mit den promoveirten gewaltich ingerissen vur 50 jaren lang da beforen keiner von her Johanß von Hirtzs doctorß und burgermeisterß zeiten biß auff mich gewesen ist. Eitzs schribt man eim rhade mehe titul zu, alß edlen, auch hoichgelerten da vomalß nit geschach und wie eß inreiß, gar frembt zu hoeren waß.
A. 1590 den 31. oct.,umb das ende disses monatz octobris, ist der deputationtag zu Frankfort zertrent, da man verhofft, das vil ausgericht sult sin worden und nichtzs verricht ist. Der westphelische kreis war frohe in Coln vergattert, da sich die Clevischen hart, wie auch die Markschen, uber der Hispanischen und Hollendischen uberfall, durchzoge, innemung der stet, vesten und orter in iren landen hoichlich beclagten, aber sich allein dem zu begegnen zu swach befonden. Derhalb sie noch zwein andere kreisen, der churfursten und oberrheinischen, mit zu hilf begerten. Als die zu Coln quamen und die sach auch nit angreifen wulten, ohn noch zwein ander kreisen, ich gleub, der frenkischn und nedersaxischen.Als nuhe (disse) gen Coln anquamen und wol das halb Deutzlant ware, wulten sie noch den ernst nit vor die hant nemen, dan sahen vur raitsam an, das wirk moist durch alle ander kreis ins wirk pracht werden, und zu dem ende sult ein deputationtag zu Frankfort angestelt werden.Aber immittels sulten der herzoch von Parma und die Staten in Hollant durch disser funf kreisen gesanten ersoigt werden, das sie gutwillich die clevische, merksche lant und ander orter auf des richz bodem abschafften und inraumten. Daruff die funf kreisen gescheiden sin, ire gesanten sin in Brabant abgefertigt, der herzoch von Parma hat sie wol untfangen, mit gutten worden balt abgefertigt und nichtzs ingewilligtauch uffgebrochen, gen Paris in Frankrich gezogen. Als die gesanten in Hollant ankomen sin, haben sie lange nit zur audienz kunnen komen, also das die verschribene stende uff den deputationtag darzwischen meher teils zu Frankfort ankomen sin und der zeitung aus Hollant erwart. Und wie sich die Staten in Hollant uffs letzst wilfarich erzeigt, nit allein mit worten, dan auch mit inraumong der stet, vesten und schanzn im lande Cleif und Mark, sin etliche der gesanten eilent uff Frankfort post(ul)eirt, was sie verricht und uff einer seiten wirklich erhalten, daselbst refereirt. Aber die sege wult zu Frankfort auch nit [196] zu grunde gain. Dan keis. maj. hat sin commissarios, den bischof von Wirzburch und etliche graven, zu Frankfort geschickt. Die proponeirten: Es leis ire maj. (sich) wol gefallen, das angeregte gebrechen im lande von Cleif und der Mark und anderswahe abgeschafft wurden, auch der lantfride widder in sinen swank queim, so sehe ire maj. vor raitsam an, das zwischen dem konink von Hispanien und sinen undertanen, den nederlendischn Staten, freide uffgericht wurde, daraus wurde auch allen den geclagten gebrechen verholfen. Als die weltliche fursten daraus wol verstunden, das sulches nit dan zu einem aufenthalt dienete, und die geistliche fursten und stende dem nit zuwidder waren und auch in votis hetten ubertretten kunnen, sin die weltliche stende,der ein vor, der ander nach, darvon gezoegen ohn einigen abscheit. Man sagete, der lantgreff von Hessen hett sinen deputeirten zugeschriben, sie sulten denselben tag noch aus Frankfort verreisen ohn allen verzog. Irer vil waren wol willich, das man mit der execution fortgefaren were und die Hispanischen aus dem lande von Cleff verschafft hette, aber die meinong wolt nit vor sich gain. Also ist der deputationtag gans zertrent. Und ist misslich, wan widder ein gmein reichsvergadderung in Deutzlant sol gehalten werden. Doch sagt man, keis. maj. wult noch selbst um den friden anhalten. Die deputeirten der stat Coln hatten auch verhofft, gutten bescheit zwischen eim rade zu Coln und jonker Herff, dem herrn zu Hurt, zu erlangen. Dweil aber die fursten sonder ende abgewichen, ist auch nichtzs in disser sachen gehandlet, dan gross gelt verzert.
Anno 1590 den 1 novemb. allerhilligen tag ist die memoria unser seliger eltern Christian von Weinsberch deß alte
n und Sophien Cort eluthen under iren erbgenamen gehalten, uff maneir wie folgt. Min broder Gotschalck hat den tag zu vor umbgeschickt und sie gen aller h. tag zu Frawen broderen umb 3 in die vesper und darnach zu Weinsberg inß hauß laissen beschieden und laden, und hat uff daß grab in s. Josephs capell ein groisse waxkertz vor 12
lb. laissen setzn und den weikessel laissen schoirn. Ich hab auch uff jonfer Marien Luchelginß grab vor an in derselben kirchen 1
lb. kertzs laissen setzen und groin krutz strewen alß ireß testamentz executor. Darhin sin erscheinen min suster Maria und ir sohn Gotschalck Ordenbach, min broder Gotschalck aber sin hausfrawe Elisabeth Hornß bleib zu hauß moist kacheirn, min suster Sibilla und ihr haußwirdt Johan von Worringen, mine beide swager und neif Adolff fix von Eller und Reinhart von Deutz ire hausfrawen Elsgin Dutz und Tringin Minau quamen nit waren nit fertich, minß broder Christian husfrau Tringin von Hemmersbach, min neif Herman Weinsbergh, min neif Gotschalck Weinsbergh und Margret va
n Swelhem elude, min neif Peter Weinsbergh und Engin va
n Gusten elude. Und nach der vesper und angefangen vigolien folgeten die gegenwortigen mit in der station durch die kirch, umbganck und choir da man weihete und holffen bitten. Und alß daß gesenge auß ware ist min broder vor gangen zu ordinern waß weiterß zu
m dischs nodich, und ich bin mit den andern samen auß der kirchen inß hauß Weinsbergh gangen, da ist man umb funfte stunde oder etwaß darnach an dischs so unden in der groisser stoben gederckt ghain sitzen, nach dem alter ungeferlich, und man hat angericht mit einer scholteln hartfleischs mit 4 zoppen zu beseiten uber ein weil dar bei hennen mit groinfleischs. Folgenß gebrait eine
n jongen haesen der mir lange vorhin geschenckt lebentich war und min neif Herman ihn erzagen hat mit ander gebrait und foeglin. Zu lest keiß und botter, gebraten eppel, birren, casteien und schalen dar bei daß mir gnoigh hatten. Wir druncken diß jar keinen frenen wein, dan edell neuwen wein der excellent und gut ware, 3
fod. auß dem rhaitzkeller und 10 quarten anderßgutzwinß auß minem hubschen siberschen potten und gulden koppen ohn roit wein in silbere becher wer wulte und voir den umbstant mineß gewachs der auch zimlich ware. Alß der dischs geroumpt und gratias gesprochen, haben wir nemlich vur fatter und motter selich und ander fremde gebitten, und sin allenthalbe
n fast frolich gewest, biß sich jeder zu hauß verfuget.
Diß schrib ich etwaß umbstendiglich wie auch in etlichen vorigen jarren uff daß die nachkomen mogen sehen und spurren wie stanthaftich und volherdich min broder unser motter testament und disse memorien mit gutter andacht und kleinem nutzs doch den frunden mit zu erhen ohn underlaiß jarligs gehalten. In
[196'] hofnung min erb der hausfatter und andere vom gesclechtt sullen unserm vortrit folgen und die memoriam in ehren halten, wie sie ohn daß gotteß wegen, ehre fatter und motter und von rechtzs wegen zuthoin schuldich sin. Nuhe werden die geistlichen von disser maneiren memorien zu halten wenich achten und rohmen dieweil sie da von kein rent pressentz, zegh oder forthel haben. Aber ich gib zu bedencken, ob bloitzbewanten und dern gemaheln nit so fleissich und trevlich kunnen bidten alß frembde geistlichen. Hie bei laiß ichs eitzs.
Anno 1590 den 2 novemb. hab ich zu s. Jacob miner verstorben eltern, voreltern, sustern brudern und der frunde in allem gutten gedacht, bin nit in die kirch zu Carmeliten gange
n daß ich nit zu gast geladen wurde wie von alterß auß dem gebrauch queme. Bin den nachmittag auch nit in die rhaitzkamer gangen da man weinschenckte, ob eß wol feitagh und rhaitztag war, dan ich dede mich der zeghe und geselschaft seir ab_.
Anno 1590 den 3 novemb. uff samstag hat min neif Herma
n Weinsbergh alß leinman zu Martinßhoffen bei Dormagen zwei hoener und zwein schillinck pachtzs vor joncker Henrich Schall von Bell in siner suester hauß uff s. Johanßstrassn neben s. Servaiß capellen geliebert, die man den 4 novemb. uff sontag vor martini uff den Mertenßhof (
da eß noch nit veihlich war) geliebert sult haben und hat ein breifgin da von begert daß sie zu recht sulten komen, die jonfer hat mit der magt herauß untpotten, sie were mit dem breifgin noch nit fertigh, sie gestunde aber der liebern, wult sie irem broder zustellen, da bei ist eß pliben.
A. 1590 den 3. novembrisals die beide jonge herzogen von Beiern, eitzigen unsers gnedigsten herrn und churfursten zu Coln broders kinder, zu Coln ankomen, der einer zu Coln domprobst, der ander domher war, sin beide herrn burgermeister und her Questenberg, raitzrichter, doctor Reck und beide commissarii, lic. Lennep und ich, aus befelch eins raitz in die domdechenei uff dem domcloister gangen und ire beide gnaden von eins raitz wegen wilkom geheischnund gratuleirt. Lic. Lennep hat das wort vons ratz wegen getain und der elste von beiden fursten hat sich dess vor sich und sinen broder bedankt. Ich bin mit darzu verordnet, mit dahin gangen. Ich verstain, es sol so ein brauch sin, wan geborne fursten also ankomen..
Anno 1590 den 3 novemb. uff s. huperti tag am abendt nach vesper zit ist ein suster die außgengersche zu s. Johan in der clausen zu mir komen, und ire pr
æsentz von der memorien zu s. Jacob uff s. hupertzs tag zu halten gefordert. Ich fragte sie ob die memoria den tag nit gehalten were. sie sagte, nein. Ich weiste sie zu Peter Kremer uff die Bach den eltesten provisorn ire pr
æsentz da zu gesehennen und zu untf., wie sie dieselb dan da untf. hat. Ich hab aber die provisoren wegen der spenden daß die den tag nit gehalten untschuldigt, alß daß sei durch ein mißverstandt noch nit calenderboich gesatzst were. Ich wult aber schaffen daß eß geschege und fort an gehalten wurde.
Also sol nuhe fort an ein rad. alb. zu 24 h. uff s. hupertztag jedem von den 24 haußarmen deß bredtz zu s. Jacob in minem leben verspendt werden, desglichen uff den zwiten tag maii auch 1 rad. alb. zu 24 heller, inhalt der zwier spenden jede von eim alb. zu 12 h. und daß nach minem absterben anzufangen.
Ich kome aber also an die heller zu schriben, dieweil in 10 jarn neigstlitten der
rad. albus von 24 heller uff 28 heller und an
no 1590 uff 30 heller gestigen und gesatzst ist, daher der irthumb und verkauff her komen ist. Min broder aber hat mich hernach
bericht, die provisorn hetten den anden tag uff sontag den armen zugestallt und verspendet waß in auß s. hupertzs tag gepurt hat und dar zu von der sontagspenden ihr gepur zugestalt.
[197] Anno 1590 den 4 novemb. wie der ingefallen Widdenhof nuhe geraumet und deß capellana hauß widder gebessert und inß druge pragt worden, wie oben den 23 septemb. stehet. Haben die kirchmeister und achten s. Jacob den pastorn inß sprechauß beschickt und ihm durch mich laissen
anzeigen, es were nuhe der Widdenhof durch sin versaumniß dem kirspell zu schanden und schaden niddergefallen, und man het auß der fabrick uber 25
gl. an daß reumen, und reparation albereidt moissen außlagen. Also lege eitzs der Widdenhof nidder also daß ein kirspel wie vor etlichen hondert jarn keine eigen wonong von iren pastor oder Widdenhof hett. Und begert zu wissen wie man sich damit halten sulte, ob eß nit ein meino
ng were daß man dem capellan den hof und hofstadt immittelß inraumbte zu gebrauchen biß man andern rhaide finde, und daß im jarlich ein klein erstattung da von gesclege, dan eß erlichr were daß in der caplain inhette dan zimmerlude und andere unrauweige weltlichen. Daruff der pastoir sagt, dem kirspel gehoirte dem pastor den Widdenhof zu halten und bauwen, wie in andern kirspeln bruchlich, iha sagt ich daß sult wol sin, so were der pastoir hin widder gehalten personlich dar in zu residern und zu wonen, oder da er vermeidt wurde dem kirspel gestatten die reparation vom haußzinß zu thoin. Die pastores aber verleissen den Widdenhof wonten lieber uff s. Georgenß emuniteten und cloister, bauweten deß capittelß heusser lieber dan den widdenhof da von sie doch den zinß uffhoben und verderben leissen, wie eitzs augenscheinlich gesehen wurde. Darnach qua
m der pastoir mit andern ungereimpten dunckel reden her vur, er hette noch andern bericht hinder sich. Alß ich sagt den sulte er den kirchmeistern und achten vorbringen, daß sie deß bericht wurden, sulche gehoirte nit ihm allein zu, dan dem gmeinen kirspell, in deß custodia und beheltniß eß pillich mit were, alß im so vil begegnet wart, stunde er mit zorn auff leiff ohn allen abscheidt unmaneirlich auß dem sprechauß, wie er zu andern zeiten mehe gethain hatt. Do eß den kirchmeistern und achten gelegen ware, mogten sie auch hin ghain. Am neigsten sontag darnach nam der pastoir minen broder in die gerkamer, sagt er were etwaß zornich worden wan daß uber were so gedechte er nit mehe daran, clagte auch uber mich daß ich im zu widder were. Min broder sagte, ich were der elste dem sulcher befolln anzuzeigen, so sult er außgehoirt haben, eß were doch nitzs unpilligs gesagt worden. Da bei bleib eß. Also ist eß sweirlich mit dem Widdenhof zu handlen, keinen zu haben, ist schimpflich, eine
n zo haben ist moheselich, auffs neut zu bawen ist bedencklich, so lang daß kirspel auß dem stift s. Georgen einen pastoir bekompt, were ohn noit eine
n neuwen zu bauwen, dan der canonicus der zu
m pastoir wirt hat ein hauß uff dem cloister oder wilt einß druff haben und da wonen umb etlicher forthelß willen, waß darf man dan so lange umb einen Widdenhof bekommert sin. Der capellan ist doch mit pastoir und dienet dem kirspel mehe dan der pastor, wan dem sin wonong underhalten wirt, algenoigh, edoch moiß die gedechtniß deß alten Widdenhofs pliben und allemale verneuwet werden. Die kirspelßlude sin dannest giffter, stifter, patronen und provisorn der kirchen und armen s. Jacob, sin dar zu interesseirtt. Und ob wol schaif den scheiffer nit regern, so mogen doch die kirchmeistere und achten irem pastor sineß ampts und deinst wol erinneren und deß kirspelß geregtigleit wol vertadinge
n, dan daß ist irem ampt und befilch nit zu widder.
Anno 1590 den 8 novemb. stehen die provisorn der armen deß bredtzs s. Jacob im schrein apostolu
m in lib. greco foro an 2 richtzsdaller fharn termino martini jarligs zu behalen, und mit 40 derglichn
dall. heubtsu
mmen zu loesen.
Disse 40
rad.d hab ich zu behoif der kirchen und armen auß den 8
goltgl. renthn von sex jarn, alß vin a
nno 84, 85, 86, 87, 88, 89 vißgelauffen, er spart und erzwongen von den herrn burgermeistern scheffen und rhaidt deß konincklichen stoilß und richtzstadt Aich, durch einen arrest oder verpott uff der burger wein va
n Aich den die kett an kranen von den hern rheinmeistere und richter in der weinscholen verpotten und einen burger in Coln Werner Zuck, der uffs letzst vor sin eigen proper scholt die bezalung der 6 pension angelobt hat daß er sie inhalt kreiff und siegel, hie in Coln verrichten wolt, wie dan a
nno 90 den 26 augusti die verhalten pensiones
[197'] von im hie in Coln mir zugestalt sin. Und ich da von mine
m broder die 40
rad.d behandigt auff ein erb zwa halb scheiten zweien keuffer s. Cecilien wingart anzulagen, da von kunftich min broder und ich a
nno 91 in augusto allen bescheidt in die regnong werden prengen, so fern eß got gelieben wirt.
Anno 1590 den 6 novemb. ist Engen Weinsberch die mutter zu Marien bethlehem in der Reimersgassen 44 jar alt worden, dan sie a
nno 1546 den 6 novemb. uff s. leonhardi tag geborn. Und dweil sie min dochter war hab ich wie min brauch war einen girwecken laissen backen vo
n 12
alb. in ihr den sampt eim rhaitzeichen uff s. mertinß abendt inß cloister geschickt.
Anno 1590 den 10 novemb. vig. s. artini hab ich hern Anthonio Imendorp canonico et scholastico s. Georgii an sin hauß ein raitzeichen zu
m mertin geschickt, wie ich glichfalß a
nno 87, 88, 89 gethain hab, zu
m zeichen daß ich sin frundt sin und innen zu
m executorn mineß testamentz ordineirt hab, deß ich im uff disse stunde noch nit zu erkennen geben, er mach villicht meinen eß geschehe umb einer ander ursachen willen, so halt ichs noch still, wa er mich uberleben wirt, mach erß erinnert werden. Aber er wirt auch mit alt, dan sine jare lauffen mit den minen hin. under den canonicis meis executoribus ist er eitz allein ohn den hern pastorn s. Jacob den ich hie dißfalß nit under die canonicis rechnen dan alß einen pastorn. Diß jar 90 den 1 junii ist auch her Johan Nuwenhaiffen von Virssen seiner canonico
rum min executor gestorben, wilcheß platz eitz noch vaceirt und ledich stehet. Und bin noch im bedenckene
wie ich eß mit dem andern canonico s. Georgii will halten. Diß min bedencken ist oben a
nno 89 den 28 septemb. und a
nno 90 den 1 junii angerurt, da hat man eß zum theil zu vernemen, vide, lege.
Anno 1590 den 11 novemb. uff s. mertinß zag ist mir der spruch vorgefallen, ist er ein sohn, so ist er auch ein erbe. Und hab gedacht, den spruch mogt man auch wol wenden und sagen, ist er ein erbe so ist er auch ein sohn. gemeinlich nach lauff der recht, folgt der sohn dem fatter und ist sin erbe, wie naturlich und pillich, die hillige schrift stimbt auch damit, dan die leibde foigt daß. Und samblen die elter schetzs vor ire kinder, dhoin vil umb iren wellen und hoffen durch sie zu leben, wiewol nit alle kinder erben kunnen, oder nit zu glich, wie der menschen gesetzs und ordnongen, sulches underscheiden haben. Also bedunckt mich wer eineß erbe ist, wirt auch sin sohn sin, er sei im bloidtzhalber bewant oder sunst frembt. Dan wie vil underscheidts ist inter institutu
m here dem et aboptivu
m filu
m, in effectu wenich, so wirt pillich eineß in gesetzter erbe im testament, sin erwelter angenomener sohn erachtet. der kein leibßerben und elige kinder hat dem moiß dannest auch geholffen werden, daß er nit ohn angenome
n kinder hinsterbe. Und daß kan nit bequam geschein, dan wan er erben insetzst und zu kindern macht, also hab ich auch gethain dweil mir nach wolgefallen unser aller fatter deß kinder wi__ freilich alle hoffen zu sin, keinen leiblichen sohn verlenet, so hat er mir doch in min gemoidt und sin geben, daß ich einen testamentischen erben, nemlich den hausfattern zu Weinsbergs ingesetzst der sohn nach dem willn gotz min sohn sin. Ich bitt got teglich er will in benediden gerathen und zughain. Durch gotteß gnade kan eß nit ubel gerathen und zughain, daß min erbe min sohn sei, und zur seligkeit gedien moge.
Anno 1590 den 15 novemb. hab ich ihm rhade alß urthelßmeister und commissarius von zwelf urthel referirt, die auch alle außgesprochen sin, daß drutzehude wie wol eß drei rechtzgeleirten under schriben hatten, wult eß doch nit vor sich ghain, dan eß etlichen nit deinte.
[198] A. 1590 den 17. nov. ist die hedera oder eppich am hindern giffel zu Weinsberg oben hoich neigst Cronenberg durch meister Christopf leiendecker abgeseget, der mit zween leitern aus kirspeln samen gebonden daran geklomen war, dan die hedera war nuhe nit allein zu Cronenberg langs den ganssen giffel widder gewaxsen und verbreitet, dan auch den ganssen giffel zu Weinsberg oben in der hohe langs von einem orde und eck zu dem andern und besonder an bestimtem orde so weit hervor gewassen, das kein regen umb dess deckels willen unden uff die erde etliche foess breit von der mauren fiel, derhalb das gras dess ortz verdorret. So moist es noitzwegen geschorn werden, wie ess glichfals vor funf oder sex jaren langs Cronenberg geschorn und geraumt wart. Nuhe ist es ein seltzam gewax, desglichen in Coln nit ist, das sulcher woist von lauf und blatter aus einem einigen stam eins menschen heubts dickten an erden waxsen sol. Min fatter Christian seliger soll in vor 70 jarn vor oder in miner kindheit dahin gepost haben, mich gedenckt dess anfangs nit. Disse hedera gronet winters und sommer ohn underlain und wan die faele abfallende bletter durch das jar gute goltgl. weren, het sich das haus Weinsberg nach zitlichem gut nit richer zu wonschen, dan wol etliche hondert tausent bletter das jar abfallen, die man mit kirben zum haus uff die straiss frei gibt, ja sie werden vom winde zu durren und finstern in und durch alle gemacher dess haus und etlicher nachparen gefoirt. Dissmail sin an dem eitzbestimten orde wol so vil reiser abgesegt und abgebrochen, das man sie nit all uff ein rheinkar packen kunte. Mich gedenckt etliche mail, das der wint die hedern langs die mawr zu Cronenberg ein stuck breiten abgewehet, solchen groissen hauffs, das man sie nit wol uff einen arnswagen het laden mogen, und ist all widder gewaxsen. Ich hab noch steve von den reisern oder armen der hedern all sulcher dickten und lengden, das man sie vur bedesteve mogt brauchen; dweil sie rein geschilt und gekurtzst sin, so kunnen etliche, den das holtz unbekant, nit raten, was es vor holtz sei. Mir laissen es unserm fatter zu gedechtnis und ehren da verpliben, hindert nemans sonderlich. Es bringt wol etwas lust bei, das es ste dich groin ist und die foegel ire floicht drin haben, so hats auch hingegen sin unlust mit den abfallenden dorrn blettern, und das sich meus und katzen darin erhalten. Diss gewecks hat auch etwas gemeinschaft mit dem haus und namen Weinsberg, dweil das laub corymbos oder frucht wie trublin gibt, die auch zu der medicin nutze sin; das man auch hederen krentz vor die weinheuser davon macht, wie man den weingot Bachum mit eim hederen crantz und cronen darstellte und malet, dess Ovidius poeta zeugnis gibt, da er sagt: 'festa corimbiferi celebrabat Graecia Bacchi', also das die hedera von alten zeiten fruntschaft mit dem wein hat und uns haus und zuname von Weinsberg benant ist. Vil, die ins haus komen und uber den Buchel gen und den groissen hederenbaum zu Weinsberg anschawen, sich dess verwondern, vil laissen dess laubs und bletter holen, wissen damit zu baden, etlichen leibsgebrechen zu heilen, kirchen, alter, kertzen zu zehern, vor bruten zu strewen, etliche kunsten darmit zu triben, das andern und mir selbst nit wissen. Diß moiß ich hie anroeren, ob fillicht kunftiger zit die hedera verginge verdorrete hingenomen wurde, daß man dan wissen moge daß sie so lange gestanden und gedauret het.
Anno 1590 den 18 novemb. am sontag zu abendt hat min suester Elisabet Hornß ir fest von s. elisabeth daß den folgenden montag ware zu Weinsbergh unden in der groisser stoben gehalten, dan jeder person under unß allen plach einß im hauß jarligs zu halten, da sin erscheinen ich alß der elste im hauß, min broder, swager Woringen und suester Sibilla, suester Tringin broder Christianß widwe, die beide jonfern Eli
[198'] sabetgin Hornß und Marie Smidts, neif Herman Weinsbergh deinte mit zu disch und sin broder Gotschalck Weinsbergh zu
m Trube
n und Margreit von Swelme elude, noch Sibille Schal von Polhem irer suster dochter, minß broderß hausfrawe leiß wol anrichten und schenckte gutten neuwen wein, daß mir alle gnoigh hatten an spisn und dranck und pilligh unß frolich machten. Am abendt hilt man daß essen gemeinlich alle, wan kein anlauffen mehe ware, jeder sin andagt und wirck verricht hat.
A. 1590 den 21. nov.wart Hans von der Eren, borggreff uff s. Severinsporzs, sines amtzs im rade untsatzst, dieweil er den leuten fast schuldich und zu pfenden dick verfolgt wart, auch der geselschaft zu vil beiwonete und der porzen nit so flissich abwarte. Und wart siner hausfrawen broder Johan vo
n Gladbach neigst am erffhauß da bei wonende der deß alten borggreven frau hatte in sin stadt erwelt.
Disser Hans von der Ehren war von adel und aus den alten vernoimten gesclechten von Coln geborn, auch wol versoicht in vil landen und zimlich belesen und gespreich, aber hat sich, wie auch sin fatter, verniddert mit dem bestetnis, dadurch er wenich geacht wart und sich sine gutter und inkomst auch nit gebessert hatten. Sehet so gehtz zu mit den altern, edlen, richen gesclechten, da ihre vorfetter in groissem gutt, gehoer und ansehen stunden, da fallen ire kinder und nachkomen schentlich, geben auch selbst oft grosse ursach dar zu, also daß eß sich sorglich uff den adel richthumb wolstant zu verlaissen ist.
Und stigen geringe leudt oft uff werden edel, selich und megtich, frembten sclichen auch in Coln da sie sich befrundten berichen und daß regiment an sich bringen. Got leist daß ratt deß glucks drehen sinß gefallenß.
Anno 1590 den 25 novemb. s. catharine
n tag hat swager Johan von
Woringen zu
m Ravenstein uff der Bach sin gaffelkosch uff der Bruwergaffeln gehalten, da hin er mich minen broder neiffen Herman und Gotschalck von Weinsbergh, neif Reinhart von Deutzs und sunst sin nachparn uff der Bach zu 40 personen starck
beroiffen. Sin hausfrawe min suster hat auch nachparschen inß hauß geroiffen wie da der gebrauch waß. Und wirt in nit wenich gekost haben. Ich wult lieber zu hauß plibe
n sin. Durfft eß auch nit achterwegen laissen, het in verdreissn mogen.
A. 1590 den 28. nov.ist her Gerhart Angelmecher, rentmeister, und Wilhelmus Haichstein, doctor, syndicus, als gesanten von keiserlichn majesteten zu wagen heimkomen, dan her Angelmechr war lang am feber krank gewest. Da bevor 7. nov. waren auch die gesanten uff den deputationtag zu Frankfort, als her Hillebrant Suderman, rentmeister, jonker Johan Liskirchen und doctor Peter Crantzs, widderkomen. Und werden wol zwei- oder dreitausent daler uff die zwa reisen gewantsin und nit vil mehe ausgericht sin, dan das man sich swirlich mit der keiserlichen majestatverglicht hat, das man wol mit einem durworter und schriften het verrichten kunnen und vil gespart haben. Aber mich bedunkt, man ist hie zu Coln uff das sparen nit geneigt. Und wirt kein unnutzer gelt angewant, dan uff die kostliche reisen, das verfirt; was in der stat verbaut wirt, das pleibt, und haben die burger ire narong darvon..
A. 1590 den 28. nov. ist der heubtman Johan Tastuff dem usleger bei der schanzen gen Bon in Coln uff s. Severinsstrass in ein weinhaus komen, da er sich vol gesoffen hat. Und wie er vernomen, das der wirt den abent uff die fanenwagt mit uffgezogen, hat er sich hin uff ein kamer im haus begeben. Und wie die wirtfraue hat sehen willen, das ihr kein schade im haus geschege, hat er dieselb bei sich ingesclossen und ihr unzugt angesonnen. Als sich die fraue ab(er) siner erretten willen und ein grois geschrei gemacht, ist das gesinde samt den nachparn zugelaufen, haben auch die wagt bei s. Severinsporzn zu sich gefordert. Und wie sie komen und der heubtman die kamer nit eroffnen wulte, dan sich in die gegenwer stalte, ist der geweltrichter mit sinen dienern inmittels darzukomen und die kamer mit gewalt uffgebrochn. Und als er ubermannet und zu swach befonden, hat er sich selbst mit eim tolgen gestochen und, wie zu besorgen, umbbringen willen. Edoch ist er mit sinem diener gefangen und zu torn bracht worden, dar er vor toit gelegen und nit anders gemeint, dan das er sterben moist. Nach etlichen tagen, wie unkraut nit balde vergehet, hat er bess getain. Demnach haben etliche hispanische heubtleut und befelchaber vur den lieben gesellen gepitten. Als [199] sich aber ein rait besorgte, es mogt villigt den burgern etwas ungutligs widderfaren, und ob der boiswigt das leben seir wol verwirkt, so ist er dannest den anhaltenden heubtleuten geschenkt und uff caution und sinen urfridden innen zugestalt worden.
Anno 1590 den 29 novemb. ist mineß swagerß Jaspar Westenbergs borggreven under dem rhaidthauß hausfrawe in got verstorben, an einer apostemen die ihr oben abgange
n war bei 10 oder 12 quarten woistes. War ireß alterß ungefer von 56 jarn, ein dochter Johan von Leinß zu
m Rosenboum uff der Hoeportzn gewesen, ein gutte fridsame frawe, zimlich groff von liebe, wart den 1 decemb. zu s.
begraben. Ich bin den abendt mit den frunden und nachparn da schencke
n gewest und 10
mr. jeder mensch der under veirundzwenzich nit waren daselbst verzert.
Anno 1590 den 1 decemb. ist neif Gotschalck Weinsberg zum erman in eine
n putz zu Swanenberg hinder s. Marien gestigen die budde zu bessern, und hat einen boissen arm dar von bracht daß er wie roit fleisch geberete. Der bartscherer m. Johan neben Weinsberg lagt etwaß scharffe daruff leist eß ligen zengt auß der stadt etliche tage, daß er unlidlich pein hat, also nam sich Marie Smidts unß dischjonfer die wol heilen kunt sich siner an. Und brachts in kurtzen tagen so weit mit gotzs hilfen daß ihm daß fhel widder uber den arm weiß und heil wart. Und der barberer begert von ir zu leren. Und sie zeigt im an waß sie dar zu gebracht hett. Also feldt allemalen dissen diß eim andern jeneß ungemach vor, daß auch verseumniß und schaden zufoegte, und man moiß gedultich sin.
Anno 1590 den 2 decemb. ginge der aduentus domini an, war der eirste sontag im aduent der alle jar auff sontag vor s. barbarn tag kompt, falt nimmer wie ich
vor etlichen jarn oben angezeigt hab, da zu vernemen, und fengt die hillige daß jar an mit dem aduent, daß die evangelii boicher dan anfangen und sich widder zum aduent deß kunftigen jarß erstrecken. Und der aduent hat veir sotag vor dem christag. Und man singt in der kirchn im aduent, ecce virgo concipiet et pariet filiu
m, hic erit magnus et filius altissium vocabitur,
et. Diß kindt ihesus christ
us wirt in die welt nach der menscheit und gotheit geborn werden. Er wirt unß allen zum heilandt und selichmecher komenn. also sol eß nit so frembt sin daß man daß jar in dem decemb. anfangt, ob schoin der december vor den lesten monat in der 12 mondt zal gesatzst wirt, daß machen die almanachtrucker die den janvariu
m zu
m dhorworter deß jarß und monaten vor ansetzen, wie wol christus der rechte dhurworter ist den den himmel uffscluest, so ist doch glichewol deß himmelß lauff nach der december ein sulcher monat dar in sich daß jar endigt und widder anfengt, dan kompt daß solstitiu
m hiemale drin daß der tag am kurtzen und die son am nedersten ist, und beide der tag bestehet zu lengen und die sonne zu waxsen und uffzugain. Und christus ist der son gottes und die son die ganse welt und himmel erlugtendt. Veirzig jar vor christi geburt, ist der ianuriva und febrvarius noch eirst in die zal der monaten komen deß iulius cæsar ein ursach gewesen, der daß jar in 12 monat auß alexandria eirst pragt wie sie noch heute gehn. Vorhin plagen nit dan 10 monat zu sin, do finge man mit dem marcio an war der erste, biß zu
m december war der zeinde und leste, da her decemb. genet, quintibis und sextibis haben auch folgenß ire namen verendert und heischn iulius und agustus.
Anno 1590 den 6 decembris nicolai tag nach der missen hat ich uff beger der geselschaft deß swartznhauß die volmechtige
n, dahin bescheiden, umb eineß richtlichn proceß willen den sei am hohengericht mit prior und conuent zu augustiatoren hatten wegen 4 marcken goeder geiffer colscher pfenninck dar an sie im scheffen scheffen
schreine zu behoif einer menarie
n Henrichen deß swartzen und Bele uxoris die ander stunden und wulten auß einer dern marcken 4 rinsche gulden machen daß die geselschaft und ander eigenthumber nit also verstehn kunt und auch den grunde wissen, moist dan man moist daß hauß und der fharn die groislich druff stunde, wol verkauffen, so hat man auch
[199'] mit dem gaffelbotten 1000. Derich Bolßwin und Margreten von Ham uxore mit eigenthumbbersche einen irthumb der gaffel kost halber daß sie nach etlichen ermanongen der beschriben ordnonge
n sich nit gemeiß wulten halten, derhalbe innen der gaffeldeinst und und
theil uffgesagt wart.
Nach der vespern bin ich uff der kirchmeister s. Jacob
regnong der p
resentz in doctor Crudenerß hauß zu
m hirtzs uff der Bach frolich gewest.
Anno 1590 den 6 decemb. wie die zeitung uff den 14thn tag darnach per post zu Coln komen, sult her Nicolaus de Sfondre bischof zu Cremona zum romischen pabst erwelt sin, der sich Gregoriu
m decimu
mquartu
m genent, daß werder war daß er bei sinem tauff namen nit bleib, dweil er nicolaus heischs und auff s. nicolai tag erwelt ware. Disser mach im hertzogdomb Meilan
dem koninck Philippo von Hispanien zustendich, geborn sin. Und ist vormaillß in den Nederlanden und zu Loenen gewesen, auch eitz nit weit uber 50 jar alt. Daher etliche meinen er sult mehe uff deß konincks side von Hispanien dan uff deß konincks seide von Franckrich geneigt sin. Er hab auch betbucher gemacht der mir ein gezeunet ist. Waß disser pabst gutz oder boiß anrichten wirt, sol die zeit lernen. Die pabste sin von wegen ireß amptzs wol die hoigste oberkeit und hern moissen doch behut sin und dem rhade der cardinail und andern folge
n sie thoin eß gern oder ungern.
Anno 1590 den 8 decemb. in festo conceptionis mari
æ daß maria von anna joachimß ehefrawen irer motter untfangen sei, hab ich gedacht an daß fest daß sulches marien zu lob und erhen ingesetzst ist drumb daß sie sonder erb sunde untfangen war vur allen anderen menschen ohn christus und wenich andern, wie daß franciscani observanten und minoriten, gegen die dominicanos oder pr
ædicatones erhalten hatten, da von folgenß der prediger orden folgenß zu Bern in Switzen in groissen last und schandt quam daß irer veir monch daselbst vur felscher und ketzen verbrent sin. doch dweil disse materia gehessich ist, laiß ich sie driben. Hab aber ferner gedacht, wan der mensch nuhe untfangen ist waß zit er darnach daß leben bekompt, auch die seel und gemoede, anima
m et animu
m, et que differentia sit inter anima
m et animu
m, inter anima
m et spiritum, dweil ich eitzs daruff nit gnogsam bericht sin mach ich uff ein ander darnach sehen, und den underscheidt mit anzeignen.
Anno 1590 den 12 decemb. leiß ich eirst unden in mi
n stoblin zu Cronenbergh instochen und eß etwaß wermen dan eß kalt war und drei tag nach einander hart gereifft hat, so lang war eß soiß witter gewest und der weinstock und holtz wol reiff geworden, ich war aber vor 7 wechen ungeferlich inß stoblin hin ab gefaren, wie oben 25 octob. zu sehen ich eilt nit drin dan die lufft ist etwaß dumffer darin aber doch warmer neigst dem backoffen hinden dran rorendt darin d. becker teglich broit beckt, und daß moist ich umb deß schribenß willen thoin, dan oben uff miner schreibkamer war eß wol luchtsamer aber mit dem lang stilsitzen lesen und schriben wurden mir die hende und finger kalt daß ich mich also und auch uff miner sclaiffkamern am feur nit behelfen kunthe. eß ist am feur wol gut stil und moissich sitzn oder swetzn und druncken, ober nit zu studern, daß man in den stoben beß und bequemer verrichten kan.
Anno 1590 den 13 decemb. hab ich noch von etlichen urtheln im rhade refereirt dan dieweil gen christmiß moist abgehn het ich den parthien gern zu irem rechten geholffen, wie dan auch jonckel Wolffkeil, und licentiat Lennep min alt und newe gesel von etlichen refereirten, der einer parthien gefeil eß der andern mißfiele eß. Ich refereirte eitz zu
m zweiten mail von einer sachen wie oben den 15 tagh novemb.. Aber etlich im rhade lachten sich dar widder und wulten die corrigern ohn daß sie die acten besigtiget unangesehen die rechtzgelerten ire motivaß mit in schriften ubergeben hatten, noch halffs nit, wart eß eitz doctor Reckn befollen der einen andern rechtzgelerthen zu sich nemen solt ob eß dieselben nuhe verbessern werden, wirt zu siner zit kuntbar werden. Also gehet eß zu nit allein in der stadt rhade dan auch in groisser fursten rhade, in capitulen und vergatterungen, wan einer oder zwein so im ansehen sin und sunst geschickt, und driben die sach uff ire seide. Und andern die dar bei sitzen den die sach nit zu hertzen gehet auch wenich dran gelegen ist und kein oppositu
m oder widderpart halten, so gh
aint die
[200] andern wilchen die sach ernst ist mit irer meinong dar durch und geschicht ir wille, eß gerathe dan wie kan.
Anno 1590 den 13 decemb. hat mir Hermann
us Till ei
n missiu
gestrichelte linie und etliche termine die im von Speir auß dem cammergericht zukomen zu hauß geschickt. Und alß ich vernomen daß die mi
n suester Marie widwe Ordenbach contra Hanß Keissichs erbenn, Hanß ulrich Mirfeldt von Straßberch, und Reinhardt Balick von Ohme antruff, wilche vor etliche jarn an daß camergericht erwassen war, und lange stilgestanden hatt, bin ich betrobt worde
n daß die sclaiffende sach widder erweckt ist. Und hab den breff und termine miner suester Marie von stundt zugeschickt, dan ich hat noch nichtzs in dri jarn dar von vernomen. Alß aber min suester zu mir quam, und ich sie drumb fragte, sagt sie die sach were lange janvario oder da bevor wacker worden wie ihr son her Christian Ordenbach dechen zu Wormß hie war. Sie hetten auch bestalt, daß man der sachen zu Speir sult gut achtung haben. Und ich halt eß dar vor, da obbenente widderpartheien, besonder Mirfeldt (der lang verdorben war) vernodaß ihr sohn doctor Tilman Ordenbach und neif Bruno Bing licentiat beide assessoresbim cammergericht da befor verstoben waren, und min suester den troist verlorn het, haben sie deste froliger widder angefangen, ich hof min suster und ir sohn der dechen sullen fleiß ankeren daß die sach zu Speir verwart werde, dan zu vil und groiß dran gelegen ist, da die sach verlorn wurde sulten sie mit 500
rad.d nit dar von komen. Sie haben hie caution moissen stellen im cammergericht judicio sisti et judicatu
m soluendi, under verpfendong irer gutter und besonder ihrß sohnß her Peterß theill, dar under dan auch ihr quota und theil am hauß Weinsbergh, und hofs zu Dormagen gehoret, deß man wol in gedechtniß mach halten.
Anno 1590 den 13 decemb. ist meister Christoff mi
n leiendecker zu mir komen, einen knecht mit pracht und haben Cronenberg thorn, die Traub, kimnade, Hardefuyst min heusser bestigen, sestenhalbe
n tag beide gearbeit, jedem den tagloin geben 16
alb. aber im sommer nemen sie mehe. Es war der tag eitzs uff dem aller kurtzsten, ehe hatte 1000. Christoff ander volle arbeiten daß sie zu ruck hilten. Ich gedacht sie moissen im winter so wol essen alß im sommer, so hat ich damit gedolt.
Item gehat 2000 deckneil daß tusent 20 alb. item noch gewisse und ander neille vur 7 alb. 6 h. item vor « bort 5 alb. 6 h. item vor 3« pont loezinß daß lb. 5 alb. item vor min halffschit wexelbleiß auff die kimnade 19 alb. den nachpar ginge die ein kal mit zu bessern, hat da von sin anpart bezalt. Also ich dißmail an gelde außgeben 9 gl. 21 alb. 6 h. ohn waß die leien gekost und morter war lang vorhin bezalt. Der leiendecker wolt auch in die Achterstraß. Ich sagt er sult daß beresten laissn biß er da bei mehe wircks hett. Min broder leist Weinsbergh vor sich rusten. Mit Paulis hauß laiß ich Peter von Rhade gewerden, gibt mir noch den von Bacharach wenich.
Anno 1590 den 14 decemb. ist ein newe hultzen wachthauß gegen dem backhuß neben Weinsbergh uber die Bach uffgesatzst in stadt deß alten, und ist fort mit steinen underfangen, die wende gescleiffert und daß tag mit leien gedeckt, daß alte wart a
nno 1583 dargesatzst von den jongen bewonen in den buistersten graben die do abgehauwen warn in die endt gesatzst ein unbestendich wirck, war mit denen borden ohn leien gedeckt, hat wol ein bekleite stoblin in mit eim isern offen, alß aber daß alt wachthuß der Underbach ingeben wart, und die Oberbach an den kreichmart wichen moist wart der offe gestoln und verfhiele daß alt, daß eitz daß neut zugernst wart wirt under hondert
dall. nit kosten. Eß hindert dem prospect und gesigt am hauß Weinsb
erg wol etwaß, doch nit zu vil, in minem leben hat man der wagtheusser kein in Coln geaht eitzs ist die stadt dern durcker voll, ist ein seir nutze kettenwagt. Wer weiß wanß abkomen wirt.
A. 1590 den 15. dec., als her N. Ordenbach, supprior zu Carmeliten in Coln, von Munestorf bei Weir quam oder dahin wult gaen, die kirch daselbst zu versorgen, haben in die freibuter (mit) eim jongen monchen, hern N. Dene, beide colsche sohne, angegriffen und weit ins gulcher lant gefoirt, do den jongen monch heim laissen zehen und den supprior mit sich uff Hernberg [200'] gefenklich gefoirt und tausent richzdaler von ihm gefordert. Der prior hat botten nach Emerich an den rector geschickt und leist umb sin erledigunk handlen.
Anno 1590 den 17 decemb. umb disse zeit ist min neif Joha
n von Dutzs bruwerß gesell nach Hamborch verreist, sich deß ortz auch zu versoichn, kunt hie nit so bequeimlich ankomen oder ein bruhauß erlangen, sich nederzusclain sin ampt vor sich zu triben darzu auch groiß verlegh gehoirt.
Anno 1590 den 22 decemb. wie man folgenß in Coln sagte were min swager Johan Ripgen im Lewen verstorben. Und vorhin sin hausfrawe und er sult schoin ein ander frawe getruwet haben. Disser ist miner hausfrawen Weisgin Ripginß broder Ewalt sohn, der sin ansehentlichen habselger man und burgermeister zu Nuyß ware. Und sunst weiß ich in dem grade zu Nuyß der miner hausfrawen zu Nuyß so nach ware, alß disser wa hin broder Gerhardt Ripgin zu Nuyß nit noch lebt. Sunst ist swager Henrich Ernst zu Coln und Geirtgin Wolffs widwe Henrichn Hornß zu Brisich die gliche noch sin.
A. 1590 den 24. dez. als (der) alt rait abgangen war und ein neu rait ingefoirt, da die officia binnen und buissen cammeren ausgeteilt worden, bin uber alle hoffnung zum raitzrichter erwelt, nit allein das ich alt und half dauf sin, sonder auch das ich nit anders gemeint, es sult jonker Lodowich Heimbach worden sin, der von groissen frunden war, aber auch gichtich und nit so fertich. Aber er, Heimbach, und Johan Terlain Lennep sin in wilant Johan Pastoir zum Swartzenhorn und in min stat rheinmeister worden, war in naher gelegen. Nuhe, so mach ich mich behelfen, so vil (ich) kan.
Anno 1590 den 24 und lesten tag diß alten jarß hab ich am
abendt minem alten brauch nach zu Weinsberch im hauß daß offergelt (wie manß nennet) geben.
Item minem broder 1 ratzichn. Item Elisabeten siner frawen 1 ratzichn.
Item Elisabetgin Hornß 1 ratzichn. Item Marien Smidtzs 1 ratzichn.
Item Herman Weinsbergh 1 ratzichn. Item Even der deinstmagt 1 ort ko. dall..
Dan dißmail hatten mir nit mehe in der kost dan disse sechs personen. Ich wolt auch nit fahren, eß were mir sunst zu vil worden, und het den einen und deß andern willn mogen verdreissen. Und hab in damit gliche wol allen ein gluckselich zukunftigh neu jar gewunscht.
Hie bei wil ich eß bei dem neunzigsten jar verpliben laissen und daß kunftige jar einundneunzigst__ mit dem neigfolgenden christagh anfangen, wie sich gepurt, und recht ist, und die aller hoigste oberkeiten im romischn rich pabst, keiser und koningen und vil ander groisse fursten und stende den stilum halten daß sie schriben, nach der geburt ihesu christi anno et und nit nach der octaven und beschnidung christi, und daß pilliger weiß Coln auch ein standt den herligen romischn rheichs ist, und sich vil gutter leudt mit dem eigentlich tag wan daß jar eirst anfengt irren, daruß zu zeitehn irthumb zanck und schaden erweckst wie folgenß beß erkleret sol werden.