bekennen, leidt dar vor tragen vnd bessern mogt oder daß nûr 
Got eyn barmhertziger richter vnd gûtter fatter wult synn 
syn armeß geschefft nit laissen verderben,    Glich wie nûhe 
die menschen hynfallen so wehen aûch die jaren vmb, 
Wie fast vil kynder, vil jongelinghn, vill jungen vnd alter 
menner sich verbirgen also faren die veir theil des jarß 
aûch da her, vnd wirt alles vergain vff dissen erdtrich waß 
worden ist, Der glens oder frolinck gronet, bloûwet, wegst 
jst gar suberlich vnd lûstich von gronen safftigen krûtern 
vnd blettern, mancherlei farben vnd angenemen gerogs 
blomen, die schoin jnß aûge, vnd nasen syn, Eben so syn 
aûch die menschen nach der gebort vnd jn der waxsender 
kyndtheit gar leiblich vnd schoin vnd werden noch mehe 
gezeirt, syn ohn galle eynfeltich, spillen samen, syn 
jederman leidlich vnd angeneim, Sûlcher froelinck jst 
lang mit mir vmb gewesen, was sich aber minenthalb 
dar zwischen zûgetragen, da von sagt myn forich Ge= 
denckboich,    Der Sommer ist aûch frolich, lustich, rûstich 
vber aûß sûûerlich, warm, vnd hitzich, dan schirt man 
die schaiff, beschawet den arn mit gellen helmen vnd 
aren durch das felt, samlet das abgemehet graß jn die 
hewberme, smacht daß frohe gewegs erber wolber steinaffs 
garten gekrûder, Dan ist der menschs dem glich jn der 
jûgendt eyn jonglingh eyn jonge jonffrawe vnd medtlin 
stehen vffrichtich wegen sich, springen wie h<i>tzer vnd 
hynden, haben lûst, reithen zu roß, jagen vnd bissen mit 
mit honden vnd falcken, fahen die foegel, wegst jnnen 
der bart, sehen vmb vnd vmb, greiffen zûr ehe, Disser 
Somer ist mit mir aûch abgelaûffen wie daselbst 
jm gedenckboich angezeigt,    Der Herbst ist glichfalß 
lûstich nit so seir jnß aûgh alß jn den baûgh bringt 
vill gûtter frûchten bei, vil pûrpere trûben, gutten ge= 
smachs gelle vnd rothe eppel, birren, castanien vnd 
mancherlei boûm vnd garten gewegs, der newe most 
vnd wein wirt gemacht, der frûchten garben gedresset vnd 
kûmpt eitz die lange begerte nûtzung her vor, Disser 
herbst verglicht sich dem volkomen menlichen alter 
daß aûch gûtte frûcht vnd nûtz beibringet, disse zeit 
soichen die menschen narûng gelt vnd gût, renthen 
erffhafften richtûmb, Ehr, vnd Regiment    Vnd ob 
wol myn Glenß, somer, vnd herbst nit so wol gegronet 
geblohet gewagsen vnd frûchten jm arn vnd laesen bei= 
pragt alß wol hett geschehen kûnnen vnd mogen, so 
moiß ich damit gedolt haben, hab ich es versaûmpt 
billich trag ich den schaden, Es licht auch am menschen 
fleiß allerding nit allein, wie gûtt der acker, wie wal 
er regeirt wirt, wie gûtt die zeiten vnd daß jar ist, so 
hilffs allet nit wanß Got dûrch syn gnade nit verlenet, 
Das vnsser sûnde halber ohn zweiffel also widderfereth 
were manchen vnd mir selbst villicht nit nûtz zu vill 
glûcks gewesen, hett zû hoichfertich vnd stoltz mûtwil= 
lich drûff<t> mogen syn, waß Got beschert ist alles gûtt 
vnd werdt.    So syn nûhe myn vorg¿ drei alter vnd 
theill des jars hyn gelaûffen, doch nit gar stillich habe- 
wol etwaß rawes wetterß getroffen daß sawr mit 
soissen jst dar zwischen komen, Vnd ist nûhe fort an 
mit myr nit mehe dan der kalter, nasser, f<or>stiger 
stiller wynter vorhanden, aûch vngewisser ob es der 
vorwindter oder nachwinter samen oder besonder zu- 
theil oder halb oder zu- mal soll syn    Vnd troist mich
 
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