[Das Jahr 1564]
 
Anno 1565 mit gode angefangen.
 
Anno 1565 de eirsten januarii ist Conradt Hersbach ein eliger son mineß neven Conradt Hersbach zum Hollender uff der Hoeportzn wonhaftich und Greitgin Woist eluthen binnersicder stadt Wesel geborn, dan da hin waren sei geflawen umb der sterbendt und Greitgin wa daselbst burtich geerbt und befrundt daß kindt ist daselbst auch geteuft und christen worden. Daß hauß zum Hollender hat er zugesclossen und einem nachparn den sclussel befollen, sin moder Drutgin van Weinsberch widwe war viß dem huß zum Hollender zu irem sone her Lutger s. Severin geflu wen, dar sei auch folgenß noch ist.
 
Anno 1565 den 3. januarii hab ich Herman von Weinsberch min geburtzfest diem natalem solenniseirt und gehalten mit miner hausfrauwen und gesinde im hauß allein und nemantz Herman Volberg minen gesellen allein druf beruffen, bin 47 jar alt geworden. Denselben tag von Swartzhem untfangen 16 mald. 1 s.u roggen pacht termino remigii neigstleden fellich gewesen.
 
Anno 1565 den 6. januarii hab ich 4 fercken vur 44 gl. cur. gegolten waren deur.
 
Anno 1565 den 7. jan. uff sontag ist min broder Gotschalk van Weinsberch, zum Kluppel uff der Hoeporzn wonhaftich, uis dem kirspel zum achten des kirspels s. Jacob gekoren worden; Wilhem von Mulhem zur Clocken, der war diaconus und canonicus s. Georgii residens gewesen und eiz Tringin Jabachs'Zur Clocken uff dem Weitmart' auf Bl. 466 genannt., hochgedachten wilant erzbischof Hans Gebhartz van Coln verlassne bolschaft, zur ehe hatte, zum zweiten achten erwelt, und Wilhem van Euskirchen unden uff der Bach zum dritten achten, dan es waren die anderen namhaftigen im kirspel gestorbenBd.2, S.135, Johan Horn, Johan Catterbach, Wilhelm Beiwech etc. sei worden aber in stadt Johan Curbachs der sant thoniß sin kost gegolten, und Evert Sommerbach die viß dem kirspel gezagen und Johan van Solingen der gestorben war, erwelt.
 
Anno 1565 den 9. januarii hab ich zu Carmeliten zu mittag zu gast gewest, diß cloister hat bei 50 morgen landtz zu Dormagen, daß begert ich man wolt es mir zusagen zu verpachten zu unserm Weinsberch gut zu Dormagen dem es wol gelegen were wan deß pechters jaren viß und umb weren, doch wolt ich nemanß gern viß siner narung stoissen, sei weren auch beß mit unß verwart dan mit den vißwendigen her uff kunth ich daß mal keinen bescheit haben.
 
[484] anno 1565 den 11. januarii einen iseren oven gegolten sol zu Cronenberg in minem hauß stain, wicht 3,5 ch. 15,5 pont der .ch. vur 1,5 daler noch mit leisten und schrovuen kost samen 15 gl. cur..
 
Anno 1565 den 14. januarii ist minß swagers Peter Mullers van Aich schidenmechers heilich gesclossen mit siner dritter frawen die eirste wan min bastartz suster gewest die zweite war dissen verlitten herbst gestorben, die bruloft wart den 22. ja. gehalten.
 
Anno 1565 den 16. januarii uff montag zu morgen fro nach 12 uren ist Johan van Dutz ein elich son mineß swagers und suster Johan van Dutz Numart und Catharinen von Weinsberch eluden im hauß Weinsberch uff der Bach in der kamer unden geboren, und wart daselbst im hauß vom pastor s. Apostolen geteuft Con radt Eck und her Christian van der Ordenbach und suster Gotschalcks minß broders frau _ waren sin patten undTilgung: denei; durchgestrichen gode den 20Korrigiert aus: 19ja. wart er geteuft. Es hat zum Aren uff dem Numart wie obgehort gestorben die frundt wolten nit inß hauß komen, min suster frucht sich eitz zum theil auch und quam zu Weinsberch zu miner moder mit iren kindern man und gesinde den 8 januarii kochten und scleiffen zu Cronenberch und lach da deß kinß im kraim bliben auch da biß den 7. marcii eschtag diß jarß.
 
Anno 1565 den 26. januarii hat sich her Evergislus Koler prior zu Crutzbroder, min broder Gotschalck und ich vormunderschaft tutorschaft und curatorschaft vur dem herren official deß hofs Coln, folgenß auch am Hohengericht uber Elizabetgin elige dochter wilant Johan Hornß und Tringin Hoeboumß eleuthn. Min broder hat mir dar zu bewegt im hab ichs zu gefallen gedhain. Ich bin auch advocat in der sachen gewest da von geburt mir min belonung, dan es ist allerlei arbeit vurgefallen.
 
Anno 1565 den 28. januarii beir gefast van 5 mald. 1 s.u gebrauwen 19 a..
 
Anno 1565 den 30. januarii haben wir unser seligen broder Christians widwe Tringin vurgehalten, wie miner moder, mir, suster und broder noch fast viß stunde.daß selicher broderTilgung: vnd; durchgestrichensei unß schuldich weren. Mir gedachten sei nit zu uberfallen, dan mir wolten fruntlich mit ir handlen von wegen der scholt. Deß sult sei einen vertrag mit unß uffrichten, iren kindern von broder geschaffen zu gut, uber ireß fatterß pa trimonium da sei ein leibzuchtersche plib ir kinder aber eigenthummer von einem uff daß ander und dan zu zr ruck zu sterben. Deß sult sei sich mit gutten frunden und irem fatter lang genoch bedencken da mit sei friden und rast mocht erlangen und sich nachmalß widder verheilichen, und sagt, sei wolt sich bedencken.
 
[484'] Anno 1565 den 2. febvarii lichtmiß s. Jacob gewest kertzen untfangen, und war uff dissen tag schir so bitterkalt wie uff christmiß, es herden die kelt vur und nach wreitlich. Min wingarter sagt er wolt mir die ramen diß jar im Wyngart sparen war ein boiß zeichen, folgenß im mertz brach es auch daß die wingarthen oben und unden verkalt worden, dar viß groisser uffsclach untstunde.
 
Anno 1565 den 4. februarii hat min broder Gotschalck sin krentzgin und kost der achten s. Jacob in sinem hauß zum Kluppel uff der Hoeportzn gehalten.
 
Anno 1565 den 7. febrvarii hab ich min acta super possessorioetattentatis gegen Geirtgin Rypgin zu Nuyß dem licentiaten Wernero Schenck commissario novo presenteirt, dan diß sach der korn renthn zu Neuß wolt nit zu heubt zehen.
 
Anno 1565 den 10. febr. ist mines eidoms und dochter Laurens van Blaitzhem und Ailgin Roß elutn eirst geborner son geborn zu 8 uiren vurmittag in der Bottegaß zu Wulffrat im haus (geboren). Den 20. Feruarii ist es geteuft und Laurentz nach dem fatter und kirchenpatron genent worden. Min hausfrau hat es gehaben zur daufen, und im geben 1 rosennobel, 1 engellot, 1 gulden leif, 1 kroin, 1 andreis gulden, 1 goltgulden, 1 gegossen silberen pennink, 1 gulden teschgin, und was des mehe gewest ist, mach min husfrau wissenBd.5, S.51.
 
Anno 1565 den 3tn blasii ist min nichte Tringin Jabachs elige dochter Arndt Jabachs und Tringin Hersbach nach dhode beider elter elich bestat und verheilicht worden in einen jongen gesellen genant Jacob klinge__ valenter deß Anthonii Grusers steifson in Coln burtich, hat daß bontworter hantwirck geleirt, weiß noch nit waß er antriben wirt, wonen uff demTilgung: J__l; durchgestrichenIgelstein in seligen Henrich van Hildenß hauß. Disser brut steifmoder und die magt worden alle drei uff ein mail viß eim hauß bestat, ich bin uff dissen heilich und uff die bruloft nit beroiffen derhalb kan ich dißmal nit weiters dan van hoirsagen anzeinen.
 
Anno 1565 den 18. febr. im fastabent hab ich ein gasterei under dem raithus gehalten, daruff war min moder, broder, sustern, ir gemalen, min neif Christgin Korth und sin frau, min eidomen und dochter, dantzten folgens und waren frolich, den folgenden tag haben mir uns koninksessen gehalten, und umb diß zit hat man von keiner sterbent mehe vernomen. Got hat sei durch den kalten winter fillicht hingericht uis gnadenBd.5, S.51.
 
[485] Anno 1565 den 17. febr. und folgens den 21. febr. hat man fast arme deif rechtfertiget, dan es waren neulich drei neuer scheffen ingesatzt; andern worden uisgegeisseltBd.2, S.136.
 
Anno 1565 den 25. feb. sint mir bei miner suster Marien umblaufs uff der Hoeportz zu gast und frolich gewest. Den 27 feb. unß dochter Brigit zu sant Maximinen visitirt.
 
Anno 1565 den 5. marcii hat sich zugetragen, das mich min suster Maria gefragt, wie sei sich mit irem son Christian siner leir halten sulte. Ich sacht, diewil ich vernem, das er vurhin zu DeventerZu ergänzen: gewesen., folgentz zu Coln in der bursen Montis, entlich zu Treir 2 jar bei den Jesuiten, das mich duchte, er sult eiz gnogsam in grammaticalibus fundeirt sin, und wiewol es wol nodich were, das er glichfals ad artes ginge, in logica oder dialectica verfaren worde, dieweil er aber seir grois und canonicus were, sult er sich schamen mit under den kindern zu sin; es worde er auch darzu unwillich sin; wie ich gehort hette, so worde die zit doch halb verloren; auch were im die promotion in artibus nit so hoich nodich wie andern, dieweil er eiz schoin canonicus were, aber mich duchte umb der ursachen geraden sin, das er in den rechten studern sulte, so moichtZu ergänzen: er.diss studium mit lankheit der zit durch teglich ubung zu nutz sines capittels, siner frunde, auch siner und andern wenden; dieweil aber siner moder, im selbst auch disser rait gefeil, wart das folgentz ins wirk gestallt, und wilt eiz daran ligen, wa man fleis ankeren wirtBd.2, S.136.
 
Anno 1565 den 6. marcii uff lest fastabent hat der Rhein mit ise gangen, das wasser ware so grois, das alle wasserporzen zustunden, und leifen dissen tag uber 2000 menschn uff den tornDes Rathhauses.. Das wasser hat vil dich zubrochen und grusamen schaden im nederlande, auch oberlande allenthalben getain, dan etliche stormSo für: strom, Ströme. hab in der Handschr.waren zu grunde zu gefroren gewesnBd.2, S.136.
 
Anno 1565 den 8. martii eirst donnerstach in der fasten hab ich zu Cronenberch das haus an der Hoeportzen algemechlich angefangen zu rusten und bauwen, etliche durren mit seinen gescheils drin laissen machen unden und oben, ein steinen finster hinden uff der kamern gemacht, da boven dem backhus lucht uff die duister kamer, doch mit willen bracht, wie folgentz uis eim breif zu ersehen ist; auch das heimlich gemacht laissen reinigen, dan es war fol, quam mir der salpetermecher heirin zu hilf'Es het mich wol 8 daler gekost, aber dieweil in 15 jaren nemans im haus gewont, war der wost drug worden, und die salpetermecher forten es hin, salpeter darvan zu machen, on das ich in einen heller gab', fol. 486'.. In der hoichden hab ich ein neu sitzen uff sware kosten laissen machen und dem understen lucht geben,Bd.5, S.52 [485'] dan es plach seir ubel zu ruchen. Ich hab auch drei neuer trappen, zwei gebunner gemacht, das huis durch her bessern, auch hultzen ramen und neue finstern zugerust, und das huis Vuylappel darneben dem inwoner uffgesagt in meinung das inzuzehen, umb eins beirkellergins zu bauwen. Ich hab auch den stoben isern oben gegolten und ufflaissen setzen, den hert uff die ein kamer und zwa peiffen laissn ufforen und ein pissinstein gen die trap oben laissen setzen, die foch in den hert in der stoben bestalt und derglichen mehe, wie folgens angezeigt sol werden, und was es ungeferlich gekost hat. Mins steiffsons erben haben mir befelch geben, sulchen bau zu toin und ist ir wil gewest. Die noit hat dissen bau erfordert, darumb hab ich in zum teil getain, auch war uns meinung, wan ich minen deinst under dem raithaus uffsachte, das ich drin wolt zehen, dan Jacob von Hensberch, der in unsem haus zum Roich wonte, wolt uns noch keinen eigentlichen beischeit geben, wan er uiszehen wolte. Von dem finster wie obgehort hab ich umb erlangten willen und fridens dissen schein moissen von mir geben, wie folgtBd.5, S.52.
 
Wir Herman von Weinsberch der rechten licentiat und Drutgin Barß elude dhoin kunth und bekenen daß unß die erbaren Wilhelm von Kleinenbroich becker und Geirt von Rhade elude viß nachpar schaft zugelaissen daß wir ein finsterloch zwein foiß breidt und drei foiß hoich durch die maur deß hauß Cronenberch boven ir dach und erf westwartz gemacht haben. Und unß also vertragen, dieweil es innen eitz nirgen an hinderlich ist so sullen wir es vur unß und unsse erben fort an gebruchn und deß lichtes geneissen. Worde sich aber immer zutragen daß bemelte Wilhelm und Geirdt elude oder ire kinder und erben ir hauß zu irer noitturft wolten hoher uffoeren so sol innen bestimpt finsterloch nit hinderlich dar an sin, und mogen auch am selben orde dar vur hin uff bauwen wie innen daß nach erbs recht gepurren mach. Und geloben dar umb daß wir oder unß erben innen oder iren erben kein indracht doin sullen, vurbeheltlich doch unß und unsern erben an andern ortern unser alter geregtigkeit. Zu urkunde der warheit hab ich Herman vurst. min siegel unden an dissen breif gehangen. Gegeben im jar tusent funfhondertfunfundseßzich uff saterstach den neunthen tag marcij.
 
[486] anno 1565 den 12. marcii miner moder bezalt 9,5 gl. cur. wilche sei Annen miner dochter an allerlei vurgestreckt hat, dan Anna wont bei ir ist acht ich ir magt dan sei hat kein ander magt.
 
Anno 1565 den 14. marcii ist ein fruntlichr tag under dem Rhaidthuyß vur doctor Conradt und etlichen verordneten herrn einß rhaidtz tuschen den vormondern Elizabetgin seligen Johan Hornß unmundigen dochterlin einß und Annæ Kempers widwen gedacht Hornß andertheils. Und ist die sach eitz etlicher maissen behauwen viß dem rawen, dan uff der widwe seiten wart es etwaß zu scharf vorgenomen, doch werden die processen gestolt.
 
Anno 1565 den 18. marcii hab ich alß ein obman der scheidtzfrunde Johan van Oickhoven und Johan Wienhoven den sprach tuschen Stingin von Morß einß und Greitgin Vorsbachs andertheils gethain.
 
Anno 1565 den 19. martii ist am hohengericht anweldicheit gescheit Drutgin Bars miner hausfrauwen an das siebende teil folgender erfschaft, so ir anerstorben ist vam doede irer dochter Tringin von wilant Wilhelm Ross irem vormanBd.5, S.52und ir geschaffen.
Item am 7. theil am hauß Pedernach Underkestern inhalt deß schrinß Brigidæ.
Item am 7. theil der halfschit de hauß Buderich Underkestern, Brigidæ eodem.
Item am 7. theil am Roich am Maltzbuchel.
Item am 7 theil der halfscheit deß hauß zur Klencken eitz zum Roden schilde vur s. Columben.
Item an 7. theil an 8 goltgl. am Grein vur sant Thoniß.
Diss anweldicheiten sint den 23. martii ingesatzt, kost 5 gl. 5 alb., von jeder 13 alb., noch Conrado Emberk procuratori 2 raitzichn geschenkt, antast 6 alb. Uff disse anweldicheiten hat min hausfrau hart getriben, ir kinder damit im zwang zu halten, begert auch dran geschriben zu werden. Als ich sei aber bericht, wan sei geschriben worde, so moist man mich mit schriben, diss hat ir nit wol gefallen, wolt, ich sult bewilligen, das sei allein geschriben wort. Ich antwort, das were mir smelich, ich schampt es mich auch, das mir nit mogt geburren, was andern mannern (geburt). Her uff ist ein swigen gefolgt, bis uff diss zitBd.5, S.53.
 
Anno 1565 den 19. marcii hab ich 4 r. gl. fhar van hauß neigst Cronenberch johannis und christi joncker Johan Leißkirchens erben fellich hinder den schriber deß Hohn gerichtz deponeirt, wie alle jarß in der tag zit.
 
[486'] Anno 1565 den 26. marcii 4 gl. cur. fhar joncker Speich de termino christi von Paulus hus uff der Bach bezalt inhalt der quitantz.
 
Anno 1565 den 30. marcii hab ich daß Heimlich gemach zu Cronenberch laissen ledich machen, es het mich wol 8 daler gekost, aber dieweil in 15 jaren nemanß im hauß gewont war der wost drug worden, und die salpetermecherKorrigiert aus: goltgrever; durchgestrichenforten es gar hin salpeter dar van zu machen on daß ich in einen heller gab. So wil ich die gelegenheit anzeigen zu gedechtniß. Es ist ein besonder thorn vur sich und nemanß mehe gebrucht es dan Cronenberch, steit zweier man deif tuschen deß Backhauß mauren und der keller muren zu Cronenberch, steit im winckel vur heuft im donckelen winckel da die peif recht ab drin geit under van der piffen mauren geit ungeferlich 7 oder 8 foiß zum gang hin in und nit weiter, oben ist es zugemagt mit dri belckelger ligen in die lengde, in die breite uber ligen eigen bort bretter dar uff hat ichs mit zeigelsteinen esterichen laissen, man sol es ungeferlich uff doin bei 3 oder 4 foiß von der trappen die uff die stoif geit zum gange hin in. Es wirt zwarren an 10 jaren nit fol doch darnach folck vorhanden. Und wiewol diß forthel deß fegenß mir geschach, so war doch die maur inwendich seir faul und kost seir vil stein morterß und arbeidtzloin. Wa emantz nach mir am hauß Cronenberch mehe gerechtigheit wolt haben, dem moist man diß kosten vurhalten. Iha, mogt emantz sprechn ich __ darf da von nit bezalen, waß uff einß andern grundt gebaut wirt bleib dem grundt, daß ist war, aber, so ist auch war waß in guttem glauben und noitzhalber gebaut wirt moiß der her deß grundtz bezalen, und damit bleibt es im dan.
 
Anno 1565 den 31. marcii haben her Lutger Hersbach lic. canonicus Suerini min neif und min broder Gotschalck alß vormunder der kinder seligen Swederß von Polhem und Stingen Kuckelmanß van Aich vur ir gereidt gut daß sei zu gelde gemacht 12 malder korn jarlichr erfrenth doch loißlich zu Orfeltz tuschn Bon gegolten.
 
Anno 1565 den 5. aprilis bei swager Johan van Bing Umblaufs uff dem hof schencken gewest dan er hat minß seligen swager Peter van der Ordenbachs suster, nach dem quam min neif Thoniß Wenendal daß er Umblauf wart eitz in der sterbend auch verstorben, in die stadt war eitziger min swager komen.
 
[487] anno 1565 den 6. aprilis haben wir zu Dormagen widder 900 elmen gesatzst, deß vorhabenß dem etliche jar nachzukomen. Sei worden etwaß zu spade, umb der lenger kelten gesatzst daß waß ging auch uber die alten van zu jar und hatte daß eiß etliche nedergelacht und geschilt. Min broder Gotschalck und swager uffm Numart haben sei im Berchschen lande sehen abhauwen und hie widder ordentlich setzen. Es mag fillicht gerathen, wan man dem possen nachkompt.
Auch haben die beide in unser aller namen ein gebonne kamer trap keller zu Dormagen in unssem erb angefangen zuzurusten und bedt betstelger und anders zum leger deinstlich dahin bestalt mir sullen es glich tragen und bezalen. Ich hab den 11. aprilis 125 godr bort zum bauw laissen folgen, mir abzukurtzen.
 
Anno 1565 den 9. marcii haben wir im haif von Coln nach langem filfeltigen supplicern und anhalten untfangen 167 goltgl. in golde und 38 alb., facit zu dalern 187 daler. Disse scholt stunde noch uis von erzbischof Adolf scher alle und ein gerings van erzbischof Antonio und 29 daler an erzbischof Hans Gebhart von eim stuck weins, in miner zit geborgt. Hievon hat min hausfrau under minem siegel quiteirt, davon sei in irem rechensboch abschrift hat ligen. Was aber erzbischof Hans Gebhart schuldich war van scholt vur siner churfurstlichm stande, da sin gnade domher war, dess wolten sich die rete nit undernemen. Mir genossen gutter herrn und frunde, in sonderhit doctor Glasers, uns eidoms, das mir mit den eirsten bezalt worden; sunst nam es fil tredens mit den schulden, dan die scholt war zu vil grois und nit wol dem stift moglich zu bezalen. Aber der unbezalter unser scholt halb hangen mir mit Tringin Jabachs vur dem raitzgericht am rechten, dan sei hat die gutter an sich behaltenBd.2, S.137.
 
Anno 1565 den 12. aprilis hat min swager Conradt Eck miner suster Sibillen man daß hauß zum Schricht vur s. Apren mit einem gotzheller von den vormundern siner halber sustern kindern vur 16 daler gegolten, und gehandelt halb zu bezalen an, und halfschit druf laissen stain zur leissen. Geschach im aber folgentz indracht als were es zu wolfeil verkauft.
 
[487'] Anno 1565 den 16. apr., montag nach palmtag, nachdem die weingarten allenthalben erfroren und nit halber wein diss jar zu verhoffen, kein wein zu Coln feil quamen, ist min broder Gotschalk den Rhein hinuff gezagen, uff der Nahe und im Rhinkau nit kunnen handlen noch bekomen, hat er zu Menz vur sich, min suster Maria und swager Numart etliche wein, dure, zu 44 radergl., moissen bezalenBd.2, S.137, ist den 2 mai widderkomen.
 
Anno 1565 den 22. aprilis parstach hab ich daß fest min hoichzit s. Jacob gehalten, min husfra s. Laurentz. Den montag zu parschen mit den nachparen inß pastoirs hauß gewest, ein firdel weinß geschenckt.
 
Anno 1565 den 24. april. uff dinstach zu parschn hab ich mit rhait doctores Cronenbergs veir tag uber einem tranck zur weichung ingenomen und den 28. aprilis purgeirt, dar nach triakel ingenomen gesweist. Solt gut sin daß heubt vur fuchtigheit umb gebrech im halß zongen und gesicht nutz sin. Ich hatz von noten und war disser zit am besten gelegen.
 
Anno 1565 den lesten aprilis starb unß neif Alof van Dusseldorf in der Luitgassen ein mensch dem dronck anhengich, sin frau hat aber wol regeirt, hat einen son verlassn.
 
Anno 1565 den 1. mai bis anher von dem 8. marcii neigstleden hab ich zu Cronenberch verbaut, wie nachfolgtBd.2, S.137.
 
Anno 65 den 8. marcii.
Item m. Henrich van Ham steinmetzer van den durren locher zu brechen 2 tagloingestrichelte Linie20 alb..
Item 2 steinmandengestrichelte Linie3 alb.Ergänzung am Rand: Vide i_ fol. 159 noch 75 guld. verbaut..
Item den goltgrebern van uffbrechen 12 marcii 7 alb..
Item vur 2 karren sandeß 13 marciigestrichelte Linie12 alb..
Item vur 2 mald. kalcksgestrichelte Linie9 mr..
Item vur 2 reiß leisten zum dechelgin boven dem obersthn heimlich gemach mit unkosten forloingestrichelte Linie4 gl., 5 alb..
Item den leideckern 5 tagloingestrichelte Linie2 gl. 2 alb..
Item m. Peter vor loezin bezaltgestrichelte Linie8 alb..
Item vur 3 mald. kalx 17 marciigestrichelte Linie11 mr..
Item m. Henrich steinmetzer 5 tagloingestrichelte Linie2 gl. 2 alb..
Item dem opperknecht 5 tagloingestrichelte Linie5 mr..
Item vur mesgelt und pletzgestrichelte Linie4 alb..
Item kalck zu besclain 17. marciigestrichelte Linie6 alb..
Item vur 3 karen sandtz 19 marciigestrichelte Linie3 mr..
[488] Item vur ein quast zu weissengestrichelte Linie3 alb..
Item van schorsteinen zu fegengestrichelte Linie2 alb..
Item 0,5 pont leimgestrichelte Liniei,5 alb..
Item vur 2 karrn leimß 24 marciigestrichelte Linie12 alb..
Item dem zimmerman bon Johan vur in, und sinen knecht und jongen etliche tagloingestrichelte Linie4 gl. 2 alb..
Item vur 4 par rilengestrichelte Linie8 alb..
Item vur leimgestrichelte Linie3 alb..
Item vur 8 pont neil dat pont 20 hellergestrichelte Linie5 mr..
Item vor neuholtz zu 2 trappengestrichelte Linie3 gl..
Item dem steinmetzer 5 tagloingestrichelte Linie2 gl. 3 alb..
Item dem opperknecht 5 tagloingestrichelte Linie5. mr. i,5 alb..
Item holtz uff zu treckengestrichelte Linieiiiii alb..
Item vur leimgestrichelte Liniei,5 alb..
Item bon Johan zummerman taglon 28 marcii 20 alb..
Item vur neil rilen und stachengestrichelte Linie16 alb..
Item dem snitzler 12 finsterramen verdingt daß stuck 16 alb. uff die handtgestrichelte Linie8 alb..
Item vur den malder kalx mesgelt, superestgestrichelte Linie3 gl., 9 alb..
Item vur 2 karren sandtz win weckgestrichelte Linie28 alb..
Item, tagloin 5 tag dem meister, 3 tag dem jongen, 6 tag dem opperknechtgestrichelte Linie4 gl., 6 alb..
Item vur 0,5 pont kertzngestrichelte Linie2 alb. 3 h..
Item den steinmetzr von wein deß heimliche gewachs 10 0,5 alb..
Item vor 2 mald. kalx und mesgelt 5. april. 3 gl. 1 alb. 4 h..
Item vur 500 zegelstein und forloingestrichelte Linie3 gl., 2 alb..
Item vur 1 korf i,5 alb.. Item dem zellergestrichelte Liniei,5 alb..
Item vur 3 karrn sandeß 7 april.gestrichelte Linie3 mr..
Item i,5 kar zegelstein 7. april.gestrichelte Liniev,5 mr. 2 alb..
Item vur forloingestrichelte Linie10 alb..
Item vur questgestrichelte Linie6 alb..
Item dem steinmetzerTilgung: ge; durchgestrichentagloingestrichelte Linie10 mr. 1 alb..
Item deß steinmetzerß jongen 6 taglongestrichelte Linie6 mr..
Item dem opperknecht 6 tagloingestrichelte Linie6 mr. i,5 alb..
Item dem glaßworter 12 april. vom fuiser uff der sclafkamer neu gemacht 12 april 6 mr..
Item m. Herman scloßmecher an der Hoportz van allerlei smidtwirck uff bezalt 12 april.gestrichelte Linie5,5 gulden.
Item m. Henrich steinmetzer uff rechnung deß harden steinwircks an zwen durrn und finstern uff regnung geben 20 april.gestrichelte Linie3 daler.
Item vur Brun roitgestrichelte Linie4 alb..
Item 1 tagloingestrichelte Linie10 alb..
Item den zimmerluden 3 tagloin 1 mai 2 gl. 2 alb..
Item trappen beum, dritlin, neilgestrichelte Linie8 mr..
Item vur 2 mald. kalcks mesgeltgestrichelte Linie6 mr. 9 alb..
Item steinmetzerTilgung: 4 tagloin; durchgestrichen5 tagloingestrichelte Linie2 gl., 2 alb..
Item sinem jongen 5 tagloingestrichelte Linie5 mr..
Item vur 2 karen sandeßgestrichelte Linie12 alb..
Item vur 7 quastgestrichelte Linie3 alb.
Summa in all, hic usque 75 gl. cur. ungeferlich.
 
Waß weiterß verbaut sol werden mach folgenß angesatzst werden.
 
[488'] Anno 1565 den 5. mai joncker Rikholt von Merode her zu Hofflus 3 r. gl. fhar geschickt mit Engelbreth Schurgin van Gulich momber de dominis parsche remigii anno 64 fellich hat sich etwaß verstan den umb der sterbt willen.
 
Anno 1565 den.6, mai, hab ich uff Gotz dracht 10 gemalde doich zu klein s. Mertin im umbganck gegolten kosten 12 gl. 18 alb.. Ist gemeilß viß dem alten testament und evangelio.
Und ist der hertzoch Wilhem van Gulich etc. mit eim hertzogen von Ballion uff der herrn Hus gewest der hab ich moissen warten, bin nit zu Crutz brodern uff der kirmiß da hin ich geladen war gewest.
 
Anno 1565 den, 7 mai hab ich den isern kachel offen zu Cronenberch laissen setzen waß der gekost steit oben, und van uffsatzen folgt unden.
 
Anno 1565 den 11. mai hab ich ein supplication in den rait ingeben und darin minen deinst uffgesacht, aber etliche tach verhalten und nit gelesen worden umb des filfeltigen anlaufens willen; und das ich den deinst des borggrevenamptz und weinzeichn uffgesagt, darzu haben mich etliche sachen bewegt. Als nemlich das man van raithus jarlichs nit mehe hat dan 50 gulden cur. und dan frien brant und ein raitzkirf und 32 raitzeichn, und dan ungeferlich 30 gulden cur. geboder geltz und zu zwein jar ein kleit. Daruff moist ich zwein alter moitwilliger knecht halten, in kost und loin geben, und hat ir nit zu deinst oder fortels, war duir zit, das ich damit nit mocht zukomen, moist auch andern last des haus tragen. Vom weinzeichn hat ich jarlichs 40 radergulden, moist des plat warten, war dem eigen, mocht nit urloff bekomen off beswirlich uis der stat zu zehen und moist ander dingen versaumen. Uns wart auch nit gestat, mit weinen zu handlen oder zu zappen. Es duchten auch die herren, ich were ir dener, hatten vil regimentz uber mich und wolten deß gewert sin, wie pillich. Min hausfrau hat auch anfenklich einen widdersin widder den deinst gehat, dan uff unserem heilich hat sei her Johan Peil vurgehalten, ich sult den deinst verlaissen, hat sich auch duck laissen dunken, es wese ir und iren kindern ver-Bd.5, S.53 [489] ver-[489] achtlich, hat oft gesagt, sei wolt, daß sei ein bein zubrochen het, do sei under das rathus quam, wiewol sei befant keinen schaden darbei, dan sei sparten nachfolgen(s) am Roich 25 daler hauszins, den sei innam und am platz Barssn hus 21 radergulden zins und meint, sei het gnog inkomens, ich het auch wat. Got mogt etwas mehe ehren und narungs darzu bescheren, wie wol ich selbst bekennen moiß, das es uns schedlich ist, doch auch nit so gar hoich als man meinen mogt, noch dannest haben mich die vurgemelte ursachen und dan noch mehe ursachen, die ich nit sagen kan, darzu bewecht, das ich den deinstBd.5, S.53, uffgesagt hab ich nuhe a. 1549 den 27. Novembr. eirst bekomen, also 16 jar ungeferlich bedeint, freiwillich uffgesagt und eim erbarn rait in ire hende gestalt habBd.5, S.54. Ich het Anthonio Hersbach die borggreiffschaft und hauß wol gega_it, viß vil ursachen, daß es im am besten gelegen, und mit sinen copiisten doch bedienen mocht den brandt frei het, und so man bawen wolte der am besten wichen mogt. Ich habs in vur gehalten, und er hat sich auch dar in ergeben sich zu versoicken, aber es mogt nit stadt haben. Mit minen neiffen Christian Korth hat ich im daß weinzeichn wol gegunth aber es wolt sich nit schicken.
Die supplicaturia aber so ich ubergeben hab lauth van worde zu worde wie nachfolgt,
 
Supplicatio.
 
Hoichachtpare vursigtige ersame weise g. l. herrn. Nachdem ich e. g. deinst etliche jar her der gestalt mit truwemTilgung: deinst; durchgestrichenfleiß verwaltet daß ich hof e. g. werden deß kein unehr, schaedt oder misfallen haben, wil auch hinforter gegen e. g. samen und besonder mit gehorsam und deinstwillicheit bereidt sin. Dweil sich aber in zeiten deß deinst sulche veranderung zugetragen daß der last teglich groisser, die belonung aber geringer worden, kan ich e. g. min anligen und meinung undertheniger weiß lenger nit verhalten, und vornemblich so vil die borggreffschaft under dem Rathauß [489'] belangen thut, wiewol die inkompst da von etwaß scheinet, so wissen s. g. seir wol daß ich dar uff zwein man zu dienern mit kost und loen underhalten moiß die allein uff e. g. deinst warten und kan irer zu minern forthel gar nit brauchen. Auch befandt ich deß hauß halber mehe beswirniß, also wan ich es recht uberlage, so kost mich daß hauß ungeferlich so vil in underhalten alß ich dar von hab. Bin auch erwartende daß e. g. (wie die noit zum theil erfordert) die kuch daß portal, und gebonne boven minen gemacheren werden uffbrechen bauwen und bessern laissen, daß ich fillicht (öffnende Klammer fehltwan es mir am alteren ungele_emgt were) mit minem armut verstoret uffbrechen moist, so besorgt min hausfrau glichfals ob ich daß heubt lagen worde daß sei kein plibende stadt hett, moist alß balde vißzehn und kunte in der eil in ire engen behausung nit underkomen, wie sei dan eitziger zeit zu dhoin weiß. Auch ist under dem Rathauß neben der bloisser enger wonung nichtz anzutriben, dan es wirt allenthalben zu e. g. behoif wie pillich gebraucht. So vil nuhe daß weinzeichen antrift dasselb wilt die beste zit vur und nachmittachs on underlaiß und mit fleiß vißgewartet sin wirt auch teglich mehe und mehe mit arbeit besweirt, und hab eidtzhalber umb verbesserung deß loenß nehe durfen anhalten. nachdem ich aber von wegen mineß lanckwiligen deinst neben erzelten ursachen min studium druber zu grunde moiß laissen gain und min hausfrau iren handel zu ruck moiß setzen und moissen andere noitwendige sachen (dar an unß ein groist gelegen) versinnen, wil mir durch angeben gutter frunde beim deinst zu verpleiben nit gerathen sin, wilches ich e. g. in zeiten zu erkennen gebe, mitlerweil uff gutte leuth bedacht zu sin.
Demnach ist min underthenich deinstlich bidt und beger e. g. willen mir sulches (dieweil ich es mit der condition angenomen) nit verargeren, sonder min anligen und versumniß [490] behertzigen und mich mit dissem halben jar (daß neigstkunftich joannis umb ist, deß deinstes gnediglich erlaissen. Bedanck mich sunst deß befollenen deinst und erzeigter woldhaiten ganß hoichlich die ich mit aller deinstw_icheit und pflichten gainseß vermogenß zu verschulden bereidt sin. Edoch wa es e. g. geleubt wil ich daß weinzeichn noch wol ein zitlanck versorgen und bedienen, dweil min angefangen rechnung und lieberung doch vur zu kunftich remigii nit geschehen kan. Her uff e. g. zvuersichtlich antwordt begerende
E. g. undertheniger Herman von Weinsberch borggreffen under dem Rhaidthauß.
 
Die sexn herrn burgermeister namen diß supplication zu sich, wart das mal im rade nit gelesen, dan sei uberlachten die sach zuvur bei sich selbst. Aber under dissem bedenken, ehe dan sei im rade verlesen wart, hat Jacob von Hensberch miner hausfrauwen haus zum Roich ledich gemacht und den 12. mai ir das haus und sclussel geliebert und den 15. maii, ehe dan die supplicationen verlesen sint im rade, ist min hausfrau zugefaren, hat etliche betstett uff dem raithaus uisser einander gesclagen, mir sulchs zuforen nit angesagt und hat sei zum Roich dragen laissen, deß sich vil verwondertenBd.5, S.54.
 
Anno 1565 den 12. mai hab ich van Neuß funf malder gersten pacht untfangen _____ remigii an swegerschen Christgen Ripginß im __wen zu Neyß erschinen waren lang uispliben, dan die seck die ich vor hin vm s. martini da hin geschickt waren (mit eim nachen in den f_hem gefallen und wechgeflossen, daß lu_th waren vißgeswommen. Dar umb moisten ich new seck eitz do hin schicken.
 
Anno 1565 den 14. maii limæ post jubilati barbare van Gladbachs memorien zu Cronberg gehalten iuxta fundationem, adfuit pastor Petri, Herman Velbart uxor mater mea qvolabue recegit secum. Ein firdel weinß keiß botter broit paumkoichn apprsui. R. in paci.
 
[490'] Anno 1565 den 18. maii ist min supplication deß uffsagens mineß deinst im rhat verlesen worden. So hat ein erbar rhat mir dissen bescheit geben. Dieweil es min gelegenheit nit were bei dem deinst zu verpleiben, so verleiß man mich deß, etc.. On zwevel het man wol mogen leiden daß ich dar bei het pliben. Aber ein rhat hat sich verduncken laissen worden sei mit mir gehandlet haben oder mehe loinß geben, oder mich vermocht zu pleiben so sulten sich ander diener dar uff gesteift haben und desglichen bestanden, wie ich van etlichen burgermeistern und raitzluden verstanden haben. Also hab ich einen gnedigen urlof bekomen, daß vil gutten luden nit leif war, die mich gar wol vermochten. Und wiewol ich urlob hat, noch dannest bleif ich noch lang da wonen etliche wechen, und ein rhait chur geinen vur eirst, es stunde vur eirst auch geiner darnach. Etliche vermeinten dieweil min broder Gotschalck daßmail deß rhaidtz war er sult es begert haben, oder es were im zu gefallen ubergeben worden und were ein vermacht rhat. Aber wie er befragt und sich erkleret daß erß nit begerte, do bestonden andern darnach zu bedencken. Doch het mich der her Johan Peil burgermeister gern dar zu bewegt daß ich bei dem deinst verpliben were, aber ich war stanthaftich. Ob ich wol oder weislich dar an gedhain hab weiß ich nit. Nit geringe ursachen haben mich dar zu bewegt. Ich vertrau got der wirt mich wol erneren, mach mit fleiß ankern und sparen.
 
Anno 1565 den 19. maii hab ich Kuilhemß hauß in der Achterstraissen Hartman Altruischr und siner hausfrauwen vermeit jar vur jar uffzusagen, jarlichs vur drei daler prima mai anzugain, zu mei 7 omnium sanctorum inh_en terminen zu bezalen, mit dem underscheide daß er nemanß frembß on sin gesinde im [491] hauß bei sich sall wonen haben. Ich sol den noitbau doin, er aber den inbau und besserung mit weissen und stuppen. Derich van Ratingen min alte knecht hat daß medonge besclossen, ist auch dar zu burg worden.
 
Anno 1565 den 22. mai alß min hausfrau sich hat laissen weldigen an irer dochter Tringinß kindtheil etlicher erfschaften ut supra den 19. marcij, und die stede dingen auch angehalten daß sei zu schrein mogt komen. Wie ich sei aber bericht, wie sei sich leiß schriben zu schrein so weir der bruch daß ich mit geschriben moist werden. Dweil sei deß aber nit gemeint ware, hat sei doch dissen tag mit eigner handt hindenTilgung: oder vur; unterstrichenin ir rechensboicher einß geschriben und bekandt daß sei ir kindtheil van Tringen irer dochter uff sei gefallenn adiert und angenomen hab. Wolt daß auch keren und wenden wie ir geleibt. Hie mit und daß sei sich weldigen hat laissn ist die aditio hereditatis beweißlich.
 
Anno 1565 den 28. maij, hab ich zu Cronenberg noch gelacht 1 firdel holtz und 2 kerfer, daß fod. vur 10 gl.. Item ein dusent schantzen 3 gl.. Summa mit forloin und zu reissen 16 gl. 23 alb..
 
Anno 65 den 29 mai hab ich zum Roich 3 firdel holtz bezalt daß firdel vur 10 gl. 6 alb. und 2000 schantzn 6 gl.. Summa mit unkosten und forloin 33 gl.. Summa summarum bei 50 gl. cur..
 
Anno 1565 den 30. maii hat min hausfrau ir hausraidt und ingedoim so viß irem hauß an daß Raithus komen waß angefangen zu Roich zu faren. Und wie die burgermeister sulchs gesehen haben sei mich gefragt ob ich al gereidtz faren wolt. Ich antworten in und sagt min hausfrau bestonde daß ire zu verschicken dan die mouß deden fast schaden in den bedden. Sei wolt ir hauß auch eirst stifflen. Ich wolt mit dem minen noch etwaß verzehen biß uff daß lest wan der deinst vergeben were, dan also lang moist doch daß Raithus verwart werden. Sei haben mir widder angezeicht ob ich pliben wolt, solt ich in anzeigen. Dar [491'] uff nam ich min bedencken. Aber den 4. junii gab ich in sulchen bescheit, ich het eitz einmal mit wol vurbedachtem gemode uff den deinst verzeihen wie ich vur etlichen jaren im sinne gehat, ein erbar rhait het mir auch einen gnedigen urlof geben, so wolt ich stanthaft pliben und laissen dar bei. Ich wost auch nit wie ich es verstain sult, ob es die burgermeister von sich selbst sachten oder zu gemacht waren. Dan fillicht so man angehalten sult allerlei mir widderfaren sin. Und were auch besweirlich anzunemen gewest, wan es nit reformeirt und der loin gebessert were worden.
Hernach erfoir ich daß umb den deinst angehalten, Henrich Hoen, Henrich von Beck, Alof Sivelinck Christian Korth, m. Johan van Zulch und etliche anderen.
 
Anno 1565 den 5. junii alß daß hauß zum Roich am Maltzbuchel etwaß mit husraidt und ingedoim gestevelt waß, haben mir daselbst mit Georgen Volckwyn und Drutgin siner frauwen mit Laurenß van Blaitzhem und Ailheitgin siner frauwen und andern mehe frunden gessen und frolich gewest und sint dannest under dem Rhaithauß noch pliben wonen.
 
Anno 1565 den 7. juniiKorrigiert aus: Mai; durchgestrichenhab ich Vuylappelß hus an der Hoeportzen am winckel neigst Cronenberch vermeit Derich van Budtgin schoinlepper und Heissen eluden jar vur jar jarlichs vur 4 daler, anzugain uff sant johanß tag mitz soimerß zu halben jaren zu bezalen. Deß sullen sei allen inbaw, lapperei uff ire kosten dhoin. Ich mag es im tag halten. Sullen auch nemanß frembtz innemen zu wonen. M. Wilhem Becker ist bei disser medung gewest, actum under dem Raithus.
 
Anno 1565 den 10. junii pinstach, hab ich zu sant Jacob dieweil da kirchmeister war min hausfrau aber hat s. Laurenß hohe zit gehalten.
 
Anno 1565 den 12. junii uff dinstach zu pingsten, ist Gordt Lenhardtz van Nettershem und Gotz Harsten elude miner moder pechter [492] zu Dormagen zu Coln komen in meinung daß gut widderumb in pachtung anzune wen und die pacht jaren zu verneuwen und wie daß mal min sustern und swager zu Sultz hin viß im felt waren, hat min moder, min broder Gotschalck und ich viacrium graif notarium und zwein gezugen zu unß gefordert und vur dennen unser sachen geworden und die pachtung vur unß und alle unsse mitgedelungen und erben gedain. Und ein instrument dar von zu geben begert.
Und war diß pachtung lang zit und hin zu beiden seithen bedacht uberlacht in ein lange schrift verfast die daß mail vurgelesen und van beiden theilen ingewilliget wart. Und ist allerlei darin versehen wie derß instrument vißwi sen wirt.
Die pachtjaren sint veir undzwentzich jaren allerding strack ut ibi. Doch mach ein parthei der mider zu halber zit uff sagen, uff remigii anno 1565 anzugain, jarlichs vur 20 malder roggen allerding frei in Coln zu liebern. Doch dweil daß groiß wasser vill landeß mit dem rheinsande uber schut sint im die eirste 12 jar mit gnaden erlaubt nit dan 18 malder zu liebern darnach widder 20 mald.. Es ist auch im instrumento locationis specificeirt wa mit daß pachtgut (so man eitz gedeuft und genant hat daß Weinsberger gut) besweirt sei, und jeder stuck wein, und sullen die pechter sulchs tragen. Der kamp unden im dorp am Helbuchel ist auch mit dar in gezogen. Man hat lange vur hin daß lant mit einem geswornem messer gnant Paulus philips von Polhem laissen messen und mit sinen drei gewanden fein jn dem pacht instrument stuck vur stuck laissen setzen wie es fil es eirst heischs und eitz widder gemessen ist. Und ist die summa mit der hofrechten, kamp, benden, part lande, und lande in Woringer gebeit dar die elmen uffgesatz werden, 97 morgen 1 firdel und 3 roden.
Mir haben unnß auch vurbehalten deß hauß und hofs sampt [492'] der baumfruchten daselbst zur lust on iren schaden zu gebruchen. Die pechter sullen auch allen schatz und beswerniß tragen, ut ibi. Alle jar sullen sei_ 4 morgen oder 4 misten. Mit dem mißwaß und hagelplacht ist abgeredt wie bei andern bruchlich. Sei sullen auch den noitbau doin in tag und wenden, vurbeheltlich unß deß wilbawß ut ibi. Sie sullen, jarlich 2 boum van aften und 2 beum zum bow, und 50 widen setzn und nitz on urlof abhauwen, vurbeheltlich doch unß waß elmen widen oder beum mitz uff unß eigen kosten besonder uff dem großen stuck langdtz gegen Monhem uber. Da von sullen mir auch vur unß die nutzung haben. disse und noch mehe ander puncten sint vur dem notario inhalt deß instrumentz vertragen und ingewilligcht daran sich gezagen.
Diß instrument inß lange dar in der pacht halben alleß waß nodich versehen ist mogen mir fertigen laissen und hinder unß behalten. aber wir willen Gorden und Gotzn den pach tern und iren erben einen kurtzeren pachtzittel under seligen fatterß siegel und etlicher unser underschrift zustellen doch den effect summarie inhaltende.
Noch ist Viatrio dem notario domalß zugestalt worden, ein concept wie es mit dem stuck landeß van 8 morgen zu Dormagen ein gestalt het, daß van Gordtz kinder kunftich gein irthum derhalb untstahe dan daß stuck van 8 morgen ist miner moder patrimonium und hurt unß allem zu. Van disser verzellung und bekentnß ist auch der actus domalß celebreirt worden.
 
Anno 1565 den 13. junii alß minß broders Christianß hausfrau und widwe bei miner moder zu Weinsberch noch ware und erhalten wart so haben mir ir vurgehalten, nach dem sei mir noch uber 60 daler van winen schuldich were dar zu miner moder, minen broderTilgung: Chr; durchgestrichenGotschalck minen sustern Marien und Sibillen und het nit da von sei es untrichten mocht. Wan sei dan wolt sich mit unß verglichen im fal irer kinder ein oder mehe van minen broder Christian und ir gezillt Herman Gotschalck [493] und Conradt sturben so sult es van einem uff daß ander sterben, zu lest unß alß die neigst, und diß sult allein sin so vil die gutter van mineß broders wegen herkomende, vurbeheltlich ir der leibzucht frei dar an, auch ir vurbehalten waß von irentwegen her queime zu allen rechten. alß dan sult sei der schult halb einen friden haben und gerast pliben sitzen biß uff einen fal dar viß sei bezalt mochten werden. Und ist ir mit angesacht sei sult sich druf mit irem fatter und frunden bedencken und be ratsclagen und dan ein antwort geben. Mir haben es irem fatter auch vurgehalten, und ist deß wal willich gewest.
Aber wie sei sich nachmaillß besonnen, so hat sich mineß broderß Christginß frau deß besweirt, so haben mir dar nach auch nit vil dar umb angehalten. Der vertrag waß schoin in ein papir verfast, wart do hin gelacht, waß folgenß geschehn wirt, mach man vernemen, eitz wart nichtz mehe gehandlet. Wan ich min scholt werdt bekomen weiß godt. Ich moiß ir borgen biß sich ir gelegenheit beß zutragen wirt.
 
Anno 1565 den 18. junii hat der licentiat Wer_gerus Schenck commissaarius deß herren officialß ein be_urthel tuschen Jacob Voiß und Henrich Hoen sampt iren hausfrauwen einß und mir andertheilß der kornrenthen halber zu Neuß uisgesprochn, deß effecti daß mir litem conteferen sulten. Und hat beiden theilen dubiu communiceirt zu versolueren also daß sich die sach noch woist ansehen leiß. Und dieweil Henrich Hoen min swager nach minem deinst stunde und den gern gehat het, macht er sich gegen mich fruntlich uff daß ich im derhalb gunstich were, und under anderm wart verursacht daß mir unserß pleidtz redt hatten. Und wart bewilligt daß die sach in der gute sult versoicken und den richtlichn proceß so lang berauwen laissen.
 
Anno 1565 uff dinstach den 19. junii alß man bei der geselschaft uff deß Swartzenhuß einen ratzherrn gegen sant Johanß miß sult kesen [493'] wie geschach, und wilant Peter van Dutz deß ban nerher lang vurhin in der sterbden anno 64 in septemb. war in got verstorben. Hat mich die geselschaft eindrechtich in sin stadt zum bannerherrn uff dem Swartzenhauß gekoren do ich noch minen deinst verwalte und und der neu borggreif noch nit gekoren waß. Ich het wol mogen leiden daß man mich nit gekoren het do es aber geschach, nam ich es mit dancksagung der ehren an. Do eirst wart im rhade gesagt nuhe wirt er immerß nit bei dem deinst verpliben weil er bannerher gekoren ist, und man schickt sich darnach einen neuwen borggre uen zu kesen. Ich finde daß von etlichen jaren her folgende bannerherrn uff dem Swartzen hauß gewest sint.
Her Gerhart van Wasserfaß der alt.
Her Gerhart van Wasserfoß der jongdie letzten beiden durch geschweifte Klammer verbunden; dahinter steht: beide burgermeister.
Christian van Weinßberch min fatter.
Georgen Kessell.
Peter Barthoult.
Peter van Dutz.
Herman van Weinßberch.
 
Anno, 1565 den 20. junii ist min swager Conradt Eck mit miner susteren Sibillen an zwei drittentheil deß hauß zum Schricht an der Erhnstraissen gen s. Apren zu schrin geschriben worden. Im schrin s. Columben, hat 800 daler uberzalt, bleif noch dar uff stain 12 daler mit 233 daler 1 ort zu loesen, allet van wegen der zweier drittheilß. Diß hauß hat vurhin Johan van Unckel spemsetzr und Wilhelmgin eluden sinen swager und suster eitz verstorben zugefort. Und er hatz die 2 drittheil van der kinder vurmonder gegolten. Daß dritthe drittetheil hort zu Mertin von Geien hat der kinder einß gehat. Der wolt sin theil abgetheilt haben oder vil mehe dar vurhaben. Aber anno 65 den 27. junii wart inß greven Bruwilerß hauß die sach verglicht und moist dem Merten noch 40 daler mehe dan der kauffwaß herauß geben. Und ist folgenß den 5. julii an diß dritte drittetheil geschriben worden. Conradt bestonde auch alle gemach inß schricht van Altenmart viß dem Einhorn zu faren. Granata dus vt audio.
 
[494] Anno 1565 den 22. Junii war es raitztag, und man sulte einen neuwen in min stat erwelen. Die 6 herrn burgermeister und gewest koren Henrich Hoen, darnach der gemein raitzman drank durch und koren Henrich Winter van Berck kertzemecher und weinzepper uff der Breiderstraissen wonhafftich und wart also borggreiff mit den meisten stimmen in min stat, waren beide des ratz gewest und eitz uff das neu gekoren. Man sacht, sei hetten beide vil verschenkt. Es hatten noch mehe raitzlude darnach gestanden, aber disse noch heftiger. Clais von Mors stimmeister und Gerhart Pilgrum weinmeister driben dissen Henrich Berck iren swager durch. Aber wie er darnach stunde und eitz gekoren war, wart ein grois geschrei uisgebracht, als sult disser neu borggreiff im grunt verdorfen und verschult sin. Und hetten do wol mogen liden, das ich noch da were gewesen, do wolt man vill reformiren, wie zum teil auch nach geschach. Doch mitler zit bleif ich under dem raithus noch etliche wechenBd.5, S.54.
 
Anno 1565 den 23. jun.In der Nacht vom 22. zum 23. Juni, a. a O. Bl. 41.in einer nacht hat man bei Beien hinder Seien in einem weingart bei die 63 widderdeufer gefangen, man, frauen, knecht, mede, kinder, meisteils uiswendigen, und hatNämlich: man.sei die nacht uff Beientorn bracht, etliche sint untkomen; hatteNämlich: man.daselbst geprediget und geleirt. Folgens hat man sei van einander gesatzt, die abfelen, laufen laissen, ein umb schreckensschrenkens in der Handschr.willen fillicht untheubt, die andern, als sei hart hilten, auch uis der stat geweistDie Akten über diesen Wiedertäufer-Fang werden im Erläuterungsband zusammen gestellt werden; vgl. auch Keller, Gegenreformation in Westfalen u. am Niederrhein 1 (Publikationen a. d. k. pr. Staatsarchiven Bd. 9), S. 114 ff. Ennen, Gesch. d. St. Köln Bd. 4, S. 820 ff. führt irre..Bd.2, S.139
 
Anno 1565 den 24. jun. war es s. Johanstag und auch s. Jacob gotztracht, bleif den mittag bei dem pastoir mit anderen kirchmeistern und achten, verzerten ein fless weins, und war fil sagens den tag von den widderteufern und auch von dem neuwen borggreifen, dan mallich bekommert sich damitBd.5, S.54.
 
[494'] Anno 1565 den 25. junii zu Cronenberch 20 maissen kollen, und zum Roich 24 maissen geschut. Dan mir moisten unß nuhe mit holtz und kollen versorgen daß wolt unß nit nachfolgen wie under dem Raithus da mir den brandt zum besten hatten.
 
Anno 1565 den 29. junii haben wir verkauft unssem becker an der Hoeportzn 50 malder kornß. Hatten mir legen uff dem groissen sal am raithus, daß malder vur 4 gl. macht 200 gl. war gnog. Es war auch zit zu verkauffen und moisten auch umb deß verfarenß willen verkauffen darnach scloich daß korn im Arn uff und galt 6 gl. 7 gl. 8 gl..
 
Anno 1565 den 30. junii alß der neu borggreif gekoren, hab ich uff der fritags renthkameren die herrn gefragt, ob ich eitz daß zeichen schriben dem neuwen borggreven inreunien sult, oder ob ich es langer, verwaren sult. Ist mir vur antwort worden ich sult es biß sant remeiß miß verwaren alß dan were gebruchlich die rechnung zu doin. So lang wolten sei mir auch minen loin geben. Dar uff hab ich mich auch mit dem neuwen borggreven verglicht.
 
Anno 1565 den 1. jul. sint min husfrau und ich bei Laurens van Blaitzems und Ailgin unsem eidom und dochter zu gast gewest, den 2. jul. bei swager Johan Hasselborn uff einem kintchristen gewest, den 3. jul. zu brulofft boven Marportzn bei der dochter zum Hontgin, den 5. jul. haben mir die besehers van Lainstein und die frunde zu gast gehat, den 8. jul. sint mir zum Schricht bei swager Conradt Eck und miner suster Sibillen zu gast gewest im neuwen haus, den 9. jul. bin ich bei her Suderman uff sinem burgermeistersessen gewest, den 16. jul. haben wir unsern nachparen am platz die letzsten geschenkt und sei herlich zu gast gehat und sint also vil gastereien gefallenBd.5, S.55.
 
[495] anno 1565 den 18. julii alß mir mit unsern nachparn die lesthz gedrongken hadden und leiff lich und fruntlich van in gescheiden waren haben mir angefangen mit minem ingedoim und hausrhaidt nach Cronenberch zu faren.
Den 20 julii hat min husfrau min zinwirck willen wigen, dan es war vil under den beiden wonongen im Ratzhus und Barsn hus auch im gulden Horn van [496] dem gesinde und kinder uff___holen und anderß verloren und verdorben worden. Und wiewol daß zinwirck so zum falcken kenstein van d. Broich kinder gegolten war ungezeichnet mit dar under gewigen [495] war noch dannest war uber __ unnd 40 pont zu klein. Auch schickt sei daß linen wirck so min solt sin und seir ver sclissen waß bei irer zit, dan sei macht nit dar bei schickt sei auch zu Cronenberg auch gemalde schartzn undTilgung: at; durchgestrichenanderß alß were es mir nu wal_geliebert aber waß man bedorft wart da widderan getast und geholt. Und ist roickloiß so wal mit dem iren alß mit dem minen zugangen. Dan da man nit neus macht moiß daß ander verscleissen und vergain. es ist auch etwaß zum Roich van dem minen komen wart nit so nau geacht.
 
Anno 1565 den 19. julii haben mir m. Daem von Stommel wullenpendern darumb daß er unß den halben alter faß und rommeln im gulden Horn abgegolten hat und geborgt und wolt mit beziehen so hat er unß ein stuck weinß verkauft dar an mir 22 daler inhalten sulten unß eiden und _un_nß fort den wein heim _gab im daß rest. Die 22 daller bleib er unß schuldich. Vide im kistenboich hoc tote.. So ist m. Daem noch etliche 3 uff 4 daler unß mehe verpliben.
 
Anno 1565 den 22. julii hat sich ein irthumb tuschen miner hausfrawen und mir zugetragen. Und quam alsus zu, im vißfaren schickt ich alle min boich, schriberei acta reguster und weß deß war zu Cronenberch uff ein [495'] kamer allein die ich deß ortz vur ein schriff kamer verordnet hat. Do wolt sei haben ich sult min boich zum Roich an_ den Maltz buchel foren, da war sei lieber. Da sult ich studern und schriben. Ich antwort ir gutlich, und sagt ich wolt zu Cronenberg alle min boich und schribzuch bei ein vergaderen. Wan mir dan zum Roich weren waß ich da bedurft van boich wolt ich dar tragenTilgung: Laiff; durchgestrichenlaissen, und da auch min schrifkamergin zu rusten, dan es moist eirst uff einen orth sin daß ich wuste wa ich es gesinnen_ sulte waß ich an tasten wolt so kunth ich es darnach wal ordinern. Mit dissem bescheide war sei nit zu friden leuft hin zu doctor Glaser irem eidom clagen wie die kinder, sagt, ich sult zum Roich wonen und zu Cronenberch studeren dar in het sei einen verdacht. Der doctor schickt mir bode, und wie ich da hin quam finde ich daß sei ir dochter Lisbeth und Wilhem iren son dahin geschickt hat, die solten den doctor noch mehe infor meren. von doe wart ich gar unlustich daß sei mir sulch alarm machte. Und wie ich heim quam schalt ich sei dar umb und wie sei alleß doin wil waß ir gelust und nichtz dar gegen hoeren off vertragen so werden mir der sachen ganß uneinich. Also daß sei sich zum Roich machte und scleif da. Ich bleif noch zwa nacht under dem Raithus sclaiffen.
Und den 25 julii uff sant Jacob tag loede unß beide und ander ire kinder min moder zu Weinsberch zu gast uff den abendt van dan ginck ich mit zum Roich sclaiffen min eirste nacht und sin fort da pliben sclaiffen. und sint die folgende tag vort mit minen zu uisgefaren zu Cronenberch. Der neu borggreif hat auch sinen eidt den 27 julii gedain uff die neu reformationn und hat den 31. julii eirst under dem Raithauß gesclaiffen. Aber dieweil man etwaß under dem Raithus bau und vust hilt er kost in sinem hauß so lange. Haben [496] doch uff sant peter vinckelß abendt mit den nachparen an platzn und dem newen borggreven frolich daselbst gewest. Und hab ich den 2. augusti die sclussel uber liebert under dem Raithus aber daß win zeichn hab ich fort an verwart.
 
Anno 1565 den 1. augusti haben mir eirst kost zum Roich gehalten. Und wie ich Thomam und Johengin die beide knecht ireß loinß den 4. augusti zu freden gestalt und fruntlich mit innen geschiden sin, hab ich innen urlof geben, und sei haben mir gedanckt. Und der newe borggreif hat sei in die kost angenomen und die in sim hauß gehalten biß daß Raithus unden gestiuelt wart. Es ist auch noch ein beddestadtb korrigiert aus gda pliben und ander daß unß zugehurt.
 
Anno 1565 den 15. augusti assumptionis marie hab ich zu s. Jacob und mine hausfrau zu sant Mertin fest gehalten.
 
Anno 1565 den 16. augusti hat Henrich Beck der neu borggreif 200 goltgulden faren die uff sin hauß stunden und Bernt Luchelgin van Reimbachs kindt zu gehorten deß vurmunder ich sin, inß schrin s. Columben gelacht mit dem erschinen termin biß sei widder angelacht worden. Man sagt der borggreif het sin hauß verkauft und diß far abge lacht, daß ich in fillicht nit fil durfte manen oder dar umb ansehen.
 
Anno 1565 den 21. aug. ist ein alarm zum Schricht tuschn swager Conrat und suster Sibillen gewest, das sei sich gereuft haben. Das kint Hermen, min broders son, kreich auch etwas darvan; darumb nam es min moder davan dannen, da es uber jar gewont, bei sich zu Weinsberch, leiß es zu sant Georgen scholen gain und Gotschalck futuro a. 1566 12. marcii Gregorii dieBd.5, S.55.
 
Anno 1565 den 22. augusti ist minß broder Christian jargezit s. Jacob mit den prestern gehalten worden.
 
[496'] Anno 1565 den 31. augusti ist Beilgin van Dutz mineß swagerß und suster dochter zum Aren uff dem Numart van miner moder widder zu sinen eltern komen, dieweil sin eltere sustern verstorben waren. Es war wal zhen jar zu Weinsberch bei miner moder erzogen gewest.
 
Anno 1565 den 4. septembr. ist her Ludgerus Hersbach, min neiff, canonich Severini, promoveirt und licentiat in den rechten worden, hat sin essen sampt noch zweien gehalten uff dem QuatermartBd.5, S.55.
 
Anno 1565 den 8. septemb. minen alten knecht Engel Blomer hab ich ein dochter zur tauffen gehaven, dedi 1 goltgl. 1 tornerß, budel.
 
Anno 1565 den 9. septemb. ist min son Henrich Roß in der herbstmessn nach Franckfort gezagen in meinung daselbst einen herrn zubekomen. Haben im 10 daler zergeltz mit geben. Ist aber den 22. septemb. widderkomen hat die 10 daler verzert und keinen heren bekomen.
 
Anno 1565 den 12. septemb. bin ich eilenß nach Waldorp uff unß Luthauß und erf gezagen. Den andern tag quam min husfrau und dochter Lisbetgin, und Wilhem ir son den 3 tag laurenß und Ailheitgin unß eidom und dochter zu unß. Sint 8 tage daverpliben. Die ursach deß eilenß vißzehen war daß min broder Gotschalck und ich alß vurmunder Elisabetgin Hornß inhibitionnis und arresten uff Hornß gutter vißpracht und dhoin laissen. So hilt die widwe Johan Hornß und dochter Kemper ir broder heftich an bei eim rhat zu Coln sulchs abzuschaffen, und sulten dissen tag dar zu bezwongen sin worden. Dieweil min broder den tag verreist war, und ich den ansclach erfoere, zauch ich etwaß uff seide. Aber dweil ich besorgt ungnade bei einemn erbaren rhade in worde tage quam ich widder in die stadt. Und mir moisten die inhibition im sale und arrest am hohngericht abschaffen vurbeheltlich unß und dem unmondigen sineß rechten.
 
[497] Anno 1565 in septembri hat min suster Maria widwe Ordenbachs umblauffs ire dochter Feigen bei Ceciliam Bruns in die Bottegaß gedain acht jar lank das sideampt zu lerenBd.5, S.55. Und iren son Tilman Ordenbach hat sei zu bursen laissen gain bei die Ihesuiten uff sant Marcellenstraß.
 
Anno 1565 im septembri nach dem arn scloich die frucht uff, dess nit vil gesehen noch gehort was umb die zit, und galt 1 malder roggen 6 gl., ein malder weiss 8 gl., 1 malder gersten 5 gl., und folgens mehe, da es vur dem arn 2 gl., und mehe weniger, gegolten hatBd.2, S.140.
 
Anno 1565 den 29. septemb. ist min swegersche Treingin mineß seligen broder Christianß widwe mit irem jongsten kindt Conradt uff die Weierstraß in ireß fatters erf gezagen da ein firdel jarß verpliben daß hauß uff der Wierstraissen zu verwaren. Dan er zauch mit irer steifmoder van der Hanestrassen viß dem Engel daß sinen steifkindern zugehort grault ob sin frau sturb so sult er zum Engel vertriben werden. Were nutz vur in und sin dochter, daß er sin hauß selbst bewonte und bauwete daß eitz seir verwoist waß gewest.
 
Anno 1565 den 1. octobr. haben mir einen hausschroder mit einem jongen bei uns ins haus genomen und uns gegen den winter laissen rustenBd.5, S.56.
 
Anno 1565 den 5. octobr. hab ich min rechnung uff die rentkamer sampt allen boichern und register geliebert und auch min bezalung uff dissen tag, so fil das weinzeichen belangt, untfangen, auch hab ich Henrich Berck die sclussel zum zeichenhaus sampt den kranzedel uberantwort, hab minen alten gesellen Herman Volberch ein bonet zur letzn geschenkt, und mich gegen innen und den neu borggreifen alles gutz erpotten und also fruntlich van in gescheiden, dan bisherBd.5, S.56 [497'] zu hab ich noch das weinzeichen verwart, do ich zum Roich zwein monat gewont, ab und angangen was, und bin eitz des deinst gans und gar ledich gewestBd.5, S.56.
 
Anno 1565 den 5. oct. hat min broder Gotschalk van Weinsberch sinen naturlichen son Petrum bei sinen swager Tilman Bruns, van Coln burtich und zu Antwerp wonhaftich, verdingt 7 oder 8 jar und hat in dissen tag nach Antwerf versant, dan der Tilman handlet mit siden und lumberschn guttern und ander war uff Frankfort und anders wahin, und ist dem Peter disser handel nutz, dieweil er nit elich, kein amt oder hantwirk in Coln leren moisBd.2, S.140.
 
Anno 1565 den 6. octob. hab ich 4Tilgung: R_g; durchgestrichenrader gulden fhar bezalt in die Cronenburß van den husern in der Achterstraß daß halfjar termino, pa. octob. anno 65 fellich Wetzelus Bentz ler der rector hat mich quiteirt.
 
Anno 1565 den 10. octob. die s. gereoniß hat min suster Maria alte Umblaufsfrau min moder broder und ich bei dem neuwen Umblauf swager Johan van Byng zu gast gewest.
 
Anno 1565 den 11. octob. 8 schaf gegolten daß stuck vur 2 gl. jeder fel hat 12 alb. gegolten.
Den 19 octob. haben mir einen aissen vur 48 gulden gehat daß fel v,5 gl..
Diß jar haben mir gen fercken gehat dan wir waren noch etwaß zu forenß van verleden jar.
 
Anno 1565 den 14. octob. hat man die kirchen rechnung s. Jacob in doctor Vithelß hauß zum Grin uff der Hoeportzn gehalten etwaß nach gewonlicher zit. Ich hab da mine rechnung clar gedain.
 
Anno 1565 den 19. octob. min steifdochter Drutgin hat geleirt Wilhelm ir kindt mit irem man Georgen Volckwin gezilt. Den 29 octob. ist es geteuft, bin da essen gewest, und wie ich zu hauß zum Roich quam findt ich einen vurhaidt am tritzsor daß etwas ab waß. Aneibla 7 unus filiorum domi fuerunt.
 
[498] anno 1565 den 23. octob. ist einer van Antwerf Herman Homborch gnant zu Coln komen. Hat ungeferlich 40 rader gulden gefor dert so sinem fatter vam lande uff der Merssen van wilant Henrich Rossen zu komen sult. Mir haben im 4 oder mehe daler uff rechnung geben, desglichen swegersche under Kesteren so fil. Ob nuhe diß scholt vur hin inuentriseirt gewest sei, oder nit halt man zu besehen. Daß rest moiß man im her auß geben.
 
Anno 1565 den 24. octob. haben wir zum Roich 20 a. beirß gefast staint 62 gulden bezalt wan die gerst van Neuß ingerechent wirt.
Deß lach zu Cronenberch dar zu noch ein zolast van 4 amen firnß beirß.
 
Anno 1565 den 27. octob. j. Rickolt van Merode her zu hoffensetquitantians engelbertiDie letzten 3 Wörter sind unterstrichenbezalt 3 rinsche gl. far van hauß Cronenberch anno 65 pasceetremigii fellich. Sin leibde hat die quitanz mit eigner handt underschriben hat kein siegel bei sich.
 
Undd korrigiert aus bbin diß reise zur Papegeien uff dem Numart bei j. Rickolt gewest. Und sin l. hat mir abermalTilgung: d; durchgestrichenwie dan zu mehe malen gescheit waß vurgehalten ob ich die fhar ablosen wolt, sult mir gestat werden und nach etlichen beikompsten ist eirstlich abge handelt und vertragen. Und hat mir ver kauft 3 r. gl. vur 3 mr. v_ s. erffaren vur 80 daler aller dingen frei einer den andern gegen lichtmiß zukonftich zu liebern und quitern sulte. Und disse fhar sult man finden petri, in liber gene ralis anno 1472. Und ich hab mich umb die zit uff gelt stellen willen.
 
Anno 1565 den 28. octob. ist min pat Hermgin van Weinsberch minß broder Chritsians kindt an den warmen kranck gewest, glichfalß sin brodergin Gotschalck min moder hat hat in wormkrut ingeben. Unser herre got wil sei zu irer selen heil behutten vur ubel.
 
Anno 1565 den 29. octob. hat man zum Grein vur s. Thoniß laissen hoelen [498'] 37 dennen bort, dar uber haben sei im hauß noch 8 bort zam bau der unß doch nit anginge da behalten. Wie fil disser bort in miner hausfrauwen inuentarium uffgeschriben sint weiß ich nit. Nit mehe dan 37 sint ir unß zu hauß komen.
 
Anno 1565 den 2. nov. allerselentag memorien zu Carmeliten mines lieben fatters gehalten, den mittag daselbst ein ratzeichn verzert, s. Jacob miner hausfrauen und ander frunde gedechtnis mit kertzen und bidden gehaltenBd.5, S.56.
 
Anno 1565 den 7. novemb. ist min dochter Ailheitgin Roß mit got und dem hilligen olich bericht worden, dan sei war seir kranck worden auch on verstandt, duret ungerferlich samen bei einen monat darnach wartz gut. Und min hausfrau war etliche nacht bei ir.
 
Anno 1565 den 9. novemb. haben wir van Waldorp 3 a. win 3 firdel weiß weinß zu pacht kregen, daß uberich sol pliben stain biß uff ein ander jar, dan es war groiß mißwaß diß.
Zu Coln in der Achterstraissen hab ich diß jar nit einen truben bekomen.
 
Anno 1565 den 10. novemb. ist min pflegkindt Maria Luchelginß van Reimbach an 10 goltgl. jarlicher erbfharen de do. martini geschriben worden. Herman Koch und Maria Blomendalß vur s. Mertin hab sei uff etlich jarlich gelt uff irem wonhauß schriben laissen. Ut in scriveo martini in libro eckardi anno 65. Diß gelt 200 goltgl. waren dem kinde zu s. Columben im schrin abgeloist und hie widder angelacht.
 
Anno 1565den 11. nov. uff s. Mertins tag hat man keinen neuwen wein in Coln gezapt zum feilen kauf, dan ein rait wolt nit gestaden, das man uber 44 heller schriten solt, doch balde darnach geschach es und steich uff die quart uff 4 alb. und 4½ alb.Bd.2, S.140.
 
Anno 1565 den 12. novemb. hat j. Rickolt [499] van Merode widder verneut daß er mir die loiß der fharn uff dem hauß Cronenberch mit 80 daler uff lichtmiß zugesagt hat.
 
Anno 1565 den 13. novemb. ist her Johan Tonberch min mitvormunder der Bernt van Reimbachs kindt bei mich zum Roich in die herberge komen, sint vertragen daß er waß vißwendich Coln dem kinde jarlichs verfeile uffheben und verrechnen sult. Und ich waß binnen Coln verfeil auch uffheben und verzeichnen sult.
 
Anno 1565 den 18. novemb. hab ich Peter Ernst ein kindt gehaben s. Johan war ein dochter, gab 1 hornß gl. suaphanen 2 rader alb..
 
Anno 1565 den 10. novemb. haben wir den pacht van Swartzhem untfangen 14 malder roggen, solten 16 mald. sin gewest die 2 hat seir vil durtzs innen.
 
Und diß mail hat Hilger zu Swartzhem und Churstgin, sin son begert ich wolt irem eidom und dochter Henrichs Vrhaven und Neissen eluden daß Wolffgut verpachten, wie beschein, jarlichs vur 16 mald. roggen 2 capune, zu s. remeßmissn zu bezaln, zu halber zit ein dem andern uffzusagen. Mit bescheide daß pachtzit telß, den er hat, inhalt mineß copeienboich dar in er abcopieirt ist.
 
Anno 1565 den 20. novemb. j. Evert Huppen erben, nemlich jonfer Christgin Wolffs kelen uff gepurlich quitanz bezalt, 6 r. gl., 3 rad. mr, 5 rad. schill. vur den gulden fellich anno 65 martini, vom hauß zur Kymnaden uff der Bach.
 
Anno 1565 den 21. nov. ist mir ein gebot zu wachen beschein, ich hab dem wachmeister Johan Mais 4 alb. geschickt, ich wolt eiz gein geschrei machn; sunst war ich licentiat und frei; dieweil ich borchgreif war, soBd.2, S.140 [499'] durft ich nit wachenEin altes Vorrecht des Burggrafen, vgl. z. B. Rathsprotokolle Bd. 2 zu 1452; freundl. Nachweis von Hn. Dr. E. von der Nahmer., hat auch vurhin nehe gewacht, dan einmail uff einer porzen, do etliche mehe herrn uff anderen porzn wachten; mach weiters versoiken, off ich frei sol sinBd.2, S.140.
 
Anno 1565 den 24. nov. verscloiss sich uns deinstjonge Jaspar Hakkenei uff ein kamer im haus, bleiff da bei 6 tag sitzn widder unssen willen. Min son Henrich steifft in, bracht im speis, und min husfrauw wolt sich umb irs sons willen nit sturen. Doch zulest, do er es moit wart, quam er ab, und solt seir nach urloff bekomen haben; doch streich were er besser wert gewestBd.5, S.56.
 
Anno 1565 den 24. novemb. hat der snitzler 12 hultzen ramen zu finstern zu Cronenberch pracht und ingesatzst.
 
Anno 1565 den 26. nov. ist min husfrau und ich bei Drutgin Volckwins irer dochter schenken gewest im kroim und vur uis beide 14 mr. 2 alb. verzert. Den 27. nov. ist min hausfrau bei Wilhem van der Sar zu brulofft gewest, den 28. nov. ist min hausfrau zum Schricht bei Conradt Eck und Sibillen schenken gewest. Ich wolt nit dar gain; dan ich war unlustich uber in, das er sich mit Sibillen ubel hiltBd.5, S.56.
 
Anno 1565 den 29. novemb. fort min neif Conradt Hersbach zum Hollender uff die Hoeportzen etlich ingedoim und wein in die Saltzgaß siner sister hauß wolt da auch zu ziten zappen.
 
Anno 1565 den 30. novembr. hat mir min suster Sibilla geclagt, wie sei ir man Conradt Eck getrongen hab, unden uff ein rein unbeschriben halb blat papeirs iren namen zu schriben, als het sei es underschriben. Diß solt sin gescheit a. 65 den 23. novembr. Was erBd.5, S.57 [500] folgens in das papir schriben wolt oder beschriben eitz hat durch sich oder emans anders, kunt sei nit sagen, war doch seir betrobet darumbBd.5, S.57.
 
Anno 1565 den 3. dec. haben mir her Johan Bars, ein Johanniten uis Switzen, etzunt comtur zu Brisich im tempel, miner hausfrauwen neif, mit der besehers zu gast gehat im Roich und innen zu eren ein groissen dischs lude zu gefallen und ehrn geladen und tracteirtBd.2, S.140.
 
Anno 1565 den 6. decemb. ist her Eckert supprior zu Augustinern min bichtzfatter in got verstorben. Requiescat in pace.
 
Und dissen tag sint mir, moder suster broder bei miner suster Marien umb lauf in irem hauß uff der Hoeportzn zu gast gewest.
 
Anno 1565 den 8. dec. haben mir David Rens, einen dener Lenhart Fischrs zu Colmar, bei uns zum Roich zu gast gehat und in gepetten, er sult minem son Henrich Ross zu sinem herrn in deinst verhelfen, das er sich baussen Coln auch etwas versoichte bei fremden, wie er zu toin verheischen hat. Nuhe befant sich, das disser David geboren war zu Weinsberch. Das gefeile mir seir wol, ich fragt in umb die gelegenheit. So hat er mich bescheiden und gesagt, das stetlin Weinsberch, sin heimat, stunde dem herzochen van Wirtenberch zu, wie er es verstanden het. Die mauren vom stetlin weren eiz ab, sulten aber balt widder vom herzoch uffgebaut werden. Das scloss Weinsberch were verbrant, lege uff eim berge, nit fast hoich, were grois gewest, wie die mauren zeunten, were vormals ein grafschaft gewest, und das stetlin lege unden am berge des scloss, nit ein halb meil oder firdel meilen wegs vom wasserflus Necker, het nitBd.2, S.141.
 
_ habet oppiduium Weinsberg insignia clarensErgänzung am Rand: ___ adler swartz ___ felt gell ___ van Conradt _radtz frawen..
Wirtenbergensis sub ditionem ducis.
[500'] uber 600 huser innen, were allenthalben vol wingarten drumb, von ferne were lenderei. Es wois sclecht win da wie die Mosler wein, dan es were kalt an dem orde, und es lege das paradissweltlin nach darbei. Es were auch nit dan ein pfarkirch im stetlin und gein kirch mehe und es sulten wol 18 dorfer under das stetlin gehoren. Ob er nuhe recht gesagt, zu vil oder wenich, weis ich nit, habs doch minem namen und miner vureltern herkomst zu ern angezignetBd.2, S.141.
 
Anno 1565 den 9. decemb. ist min broder Gotschalck nach Dormagen gezogen. Er und swager Johan van Dutz haben zu Dormagen in aller namen gebaut einen keller, und ein dennen gebonne, und ein gemach. Wer van unß dar zehen wirt, daß der zur noit den leger da haben mach. Mir moissen den bau inß gemein tragen. Sei haben auch diß jar 1300 elmen ramen bezalt zu possen.
Also haben mir vur unß elterlich erb etwaß zu bessern.
 
Anno 1565 den 11. dec. haben die goltgreber zum Roich am Maltzbuchel das heimlich gemach angefangen zu fegen. Diß gehort Wymmer van Wesel zu sinem haus zu Attendar und uns samen ins gemein und dieweil es uff unser seiten stunde, moist er zweiteil, und mir ein teil kosten tragen, und hat bei 24 gl. cur. ungeferlich gekost; hilt 5 manzeltz, 1 pint, war in 4 nachten gescheitBd.5, S.57.
 
Anno 1565 den 11. dec. uff denselben abent zogen mir uff die Hoeportz zu Cronenberch mit der wonung, umb der goltgraver, biß die lucht etwas uber were. Do mir aber dohin quamen, bliben mir etliche wechen da wonen. Anfenklich quam uis das klein stoiffgin daselbst wol, kost nit vil holtz, van beckers offen wirtz mit warm. Die groiß stoiff war auchBd.5, S.57 [501] lustich und war(m) im hertzn des winters, hatten holtz und beir daselbst gnog. Den 12. dec. war min moder und broder Gotschalk frau bei uns zu gast, den 13. dec. glichfals, den 14. dec. waren mir bei minem broder Gotschalck zu gast, den 15. dec. waren bei uns Georgen Volckwin und Drutgin, moen Greitgin, den 16. dec. bei uns Laurens van Blatzem und Ailgin, uns eidomen und dochtereBd.5, S.57.
 
Anno 1565 den 18. decemb. hab ich untf. durch Peter van Hal hultzer van Monhem 36 daler erfrenthen verfallen uff lætare anno 1564 an jonfer Hal alte amptfrau zu Monhem. Und hab sei da van dem termin anno 64 l. quitert vurbeheltlich, von anno 65 l. daß sei noch schuldich bleiff.
 
Anno 1565 den 20. dec., vur dissem tag her uis dem mei und hernach etlich wechen zu Cronenberch verbaut, wie nachfolgt:Bd.2, S.141.
 
Item 16 mai van 1 mald. kalck zu besclain 4 alb..
Item vur blei zu weisßlen v,5 mr. 3 h. 15 junij.
Item steinmetzr i,5 tagloin zu weissengestrichelte Linie11 alb..
Item Henrich Ham steinmetzer noch von harder steinen schuldich bezalt 14 gl., 4 alb., 25 jun.
Item m. Gerhart gaffelknecht vur kacheln und den stouen oben uffzusetzn 5 gl., 3 alb. idem jul..
Item 13 julii dem snitzler von einem vißladen 32 alb..
Noch vur 10 gemalde taiffelen uffzu machn jeder vurTilgung: 16; durchgestrichen10 alb. facit 4 gl. 4 alb..
Item den lesten julii dem mister Henrich Brune glaßworter uff rechnunggestrichelte Linie4 daler.
Item den 23. augusti van 14 karen scrotten an den wal zu foeren 8 mr. 1 alb..
Item den 24. novemb. m. Johan snitzler van den 12 ramen jeder st. vur 16 alb. und dan 1 ort dalers in den kauff, noch unkost 4 alb..
Item m. Henrich steinmetzer von torren in zu geissen und in zu hawengestrichelte Linie5 alb..
Item den 10. decemb. mit m. Herman scloßmecher gerechent im bezalt v,5 gl. cur..
Item anno 66 den 22 januarii dem zimmerman 2 tagloin 20 alb..
[501'] Item vor daß dicke kesselbret 16 alb..
Item vur neilgestrichelte Linie11 alb..
Item vur 8 dennen bort in den gadum u ad. und sunstgestrichelte Linie2 gl..
Item vur ein koruegestrichelte Linie7 alb..
Item vur latzengestrichelte Linie6 alb..
Item noch m. Herman Smidt 13 ja. 2 gl. 1 alb..
Item 21 marcii deß glaßworterß knechten an drinckgeltgestrichelte Linie6 alb.
Summa 57 gl. 11 alb. 2 h..
 
Anno 1565 den 21. dez. uff s. Thomas tag bin ich uff der gaffelen Swartzhaus zum raitzherrn van der geselschaft daselbst gekoren worden, dan mines broder wilant Christians zit war, wan er noch gelebt hettWeinsberg war von 1549-65 Burggreve unter dem Rathause und als solcher nicht mehr Ratsherr gewesen.. Und nachfolgende herrn und frunde haben mich mit dem wein den mittag uff der gaffelen verehrtBd.5, S.57.
 
Van der geselschaft uff dem Swartzenhauß.
 
Gotschalck van Weinßberch min brodergestrichelte Linie4 fi..
Peter Attendargestrichelte Linie2 fi..
Sixtus van Hildengestrichelte Linie2 fi..
Johan von Lennepgestrichelte Linie1 fi..
Henrich Kesselgestrichelte Linie2 fi..
M. Tilman van der Duisselgestrichelte Linie2 fi..
Henrich van der Duysselgestrichelte Linie2 fi..
Brun Barthelgestrichelte Linie2 fi..
J. Carl von Genthgestrichelte Linie2 fi..
Dierich Blaferbergestrichelte Linie1 fi..
Lenhart van Brachtgestrichelte Linie1 fi..
Henrich van Jochgestrichelte Linie1 fi..
Henrich Ernstgestrichelte Linie1 fi..
Wilhem von Swelhemgestrichelte Linie1 fi..
Viatrius graifgestrichelte Linie1 fi..
Laurenß Nederfeltgestrichelte Linie1 fi..
Peter Arwilergestrichelte Linie1 firdel.
Niclaß Lutenmechergestrichelte Linie1 fi..
Wilhem vanß Grevenbroich beckergestrichelte Linie2 fi..
Ignatius Organistagestrichelte Linie1 fi..
Dierich Hertzochgestrichelte Linie2 fi..
[502]
 
Herren van andern gaffeln.
 
Gerhart Rommerskirchengestrichelte Linie2 fi..
Peter von Lennepgestrichelte Linie1 fi..
Henrich Kruiskampgestrichelte Linie2 fi..
Herman van Merhemgestrichelte Linie1 fi..
Johan von Duisselgestrichelte Linie1 fi..
Henrich Renboumgestrichelte Linie1 fi..
Herman van Solingen zur Kulengestrichelte Linie1 fi..
Johan von Oickhovengestrichelte Linie1 fi..
Dierich von Haen zum Eselgestrichelte Linie1 fi..
Peter Steifgestrichelte Linie1 fi..
Michel Lutginßgestrichelte Linie1 fi..
Johan Liblargestrichelte Linie1 fi..
Wilhem von der Sargestrichelte Linie1 fi..
Reinhart Kriptzgestrichelte Linie1 fi..
Henrich Hoengestrichelte Linie2 fi..
Johan Wienhovengestrichelte Linie1 fi..
Johan Peil von Neußgestrichelte Linie2 fi..
Henrich Engelskirchengestrichelte Linie1 fi..
Rutger Dunwaltgestrichelte Linie1 fi..
Johan von Hilden steinmetzrgestrichelte Linie1 fi..
Gerhart Lutzekirchengestrichelte Linie1 fi..
Gobel von Zonßgestrichelte Linie1 fi..
Tilman Aldenhovengestrichelte Linie1 fi..
Henrich von Nuruenichgestrichelte Linie1 fi..
Henrich von Borschitgestrichelte Linie1 fi..
Herman Volberchgestrichelte Linie3 fi..
Johan von Sittartgestrichelte Linie1 fi..
Henrich Berck borggreifgestrichelte Linie2 fi..
 
Von den bewanten.
 
Feigin van Weinsberch min moder 6 fi..
Merg van der Ordenbach umblaufs 6 fi..
Johan van Dutzs Numartgestrichelte Linie4 fi..
Conradt Eckgestrichelte Linie4 fi..
Christgin Korthgestrichelte Linie3 fi..
Hilger van Dutzgestrichelte Linie2 fi..
Georgen Volckwingestrichelte Linie4 fi..
Laurenß von Blaitzhemgestrichelte Linie4 fi..
Tringin van Weinsberch fratris _elgestrichelte Linie3 fi..
[502'] Johan von Hemmersbachgestrichelte Linie2 fi..
Peter von Haluerngestrichelte Linie2 fi..
Gertrudt Roßgestrichelte Linie1 fi..
Peter Muller van Aichgestrichelte Linie2 fi..
Henrich von Ham steinmetzrgestrichelte Linie2 fi..
Theiß Mulner Haneportzgestrichelte Linie2 fi..
Johan van Binge umblaufgestrichelte Linie2 fi..
Her Christgin Ordenbachgestrichelte Linie4 fi..
Her Tilman Ripgingestrichelte Linie2 fi..
Doctor Glasergestrichelte Linie2 fi..
Henrich Overkampgestrichelte Linie1 fi..
Johan Hasselborngestrichelte Linie1 fi..
Winandt van Blatzem zum Schiffgestrichelte Linie1 fi..
 
Von etlichen nachparn und frunden.
 
Hilger von Swirtzhemgestrichelte Linie3 fi..
Johan von Delftgestrichelte Linie1 fi..
Georgen Kaldenbachgestrichelte Linie1 fi..
Berndt Goltsmidtgestrichelte Linie2 fi..
Joachim van Aich schartzweffergestrichelte Linie3 fi..
Peter van Rhaidtgestrichelte Linie2 fi..
Mertin Lutzekirchngestrichelte Linie1 fi..
Michel Lutzekirchengestrichelte Linie1 fi..
Gilliß offermangestrichelte Linie2 fi..
Scholmeister sant Jacobgestrichelte Linie2 fi..
Thomaß Verißgestrichelte Linie1 fi..
Gerhart von Monhemgestrichelte Linie1 fi..
 
Summa 149 fi. daß firdersic6 alb..
Facit zu gelde 37 gl. cur. 6 alb..
 
Den mittag hab ich zwein disch lude und einen halben disch uff der gaffelen gehat, den abent zu Cronenberch noch zwein disch und ein andernBd.5, S.58.
 
Item ich hab uff der gaffel an kost und unkosten verthaingestrichelte Linie13 gl..
 
Item vur hausgelt m. Lambert 2 goltgl..
 
Item an wein uff der gaffeln facit 72 quarten die q. 4 alb., und zu Cron berch den abendt 17 q. i,5 punt apud fratrem Gotschalck alles geholt. Summa 14 gl. 20 0,5 alb..
[503] Item noch den abendt zu Cronberch an neuwen wein gehat vurgestrichelte Linie4 gl..
 
Item zu Cronberg zum martgestrichelte Linie6 gl..
 
Item uff disser rechnung anno 66 den 10 ja. gehalten gehat 1 fi. weinß 2 honergestrichelte Linie1 gl..
 
Item uff der gaffel widder 9 fi. weinß geschenckt facitgestrichelte Linie2 gl. 6 alb..
 
Summa verthain umb der raitzchur.
Facit 47 gl. 8sic.
 
Summa an wein geschenckt ut supra vur 37 gl. 6 alb..
 
Also sint 10 gl. ungeferlich uber daß geschenck verthain umb der raitzkur und wan ich min frunde den abendt neit zu gast het gehat mir were fast geobert.
 
Anno 1565 den 24. decemb. wie ich uff christabendt in den rhait gangen bin mit minen frunden, wart ich inhibition und urthels meister gekorn. Und uberquam 1 ratzkirf vom raitzganck und 1 kirf daß urthelßmeister war. Min broder Gotschalck war deß raitz abgangen wart pertzrichter zum zweiten mal ge koren. Und ist diß min veirte raitz ganck.
 
Anno 1566 mit got den 25. decemb. war daß hoichwirdich christfest. Dieweil mir dißmal zu Cronenberch haußhiltenTilgung: jst; durchgestrichenhaben min hausfrau und ich s. Jacob hoezit gehalten.
 
Anno 1566 den 27. decemb. haben wir van joncker Diederich Hall amptman zu Mon hem durch sineß dener Stepradtz uberlie berung 2 termin untfangen, nemlich 15 daler do. pursifi. de anno 54, und 15 dall. do. pursifi. de anno 65, de quibus saltem quietavi.
 
Anno 1566 den 28 decemb. 55 goltgl. van Isenberg der kirchn sant Jacob anno 63 martini fellich, hab ich untfangen dar von quitirt sol sei beregnen.
 
[503'] Anno 1566 den 28. dec. uff der kindertag sint min alte nachparn am platz, den ich die letz geben hab, bei mir zu Cronenberch schenken gewest und mir gluck im neuwen stait und veranderter wonung gewonschet, nemlich Anthonius Hersbach und Laurens van Hagen, beide secretarii, Bartholomeus Boichhorst und Petrus Feist, beide scrinschriber und durnworter, Herman Volberch, mine altgesel, zeichenschriber, Henrich Berck, der neu borggreif, m. Peter Fritag der amptludeschriber, und Dionis Mercatoris im raitzkeller. Sint seir frolich gewest und haben die wende begossen. Deß andern tag ist David Rens einer uis dem stetlin Weinsberch burtich bei mir zu Cronenberg zu gast gewest mit miner motter, suster, broder, idomen und dochternBd.5, S.58.
 
Anno 1565 den lesten dec. uff neujars abent starb her Henrich van Imendorp pastor s. Johan, min alter scholmeister gewest, und des abentz sint bei uns zu Cronenberch gewest Georg Volckwin und Laurens min eidomen und dochter und moen Gritgin, waren frolich. Aber min moder, broder mit irem gesinde waren bei miner suster Merien umblaufz in der Dranckgassen, die da wein zapte, frolich und sclossen also das alte jar. Got hab lob und dank und verlene uns ein neue selich jar.Bd.5, S.58
Telosin griechischer Schrift
 
[504] Anno 1566 mit godt angefangenKreuz oberhalb der Jahreszahl.
Anno 1566 den eirsten jan. ist min son Henrich Roß hinuff nach Colmar gezogen des zuversichtz, er sult bei Lenhart Fischer, sinem angezeigten herrn in deinst ankomen. Ein statbot von Coln ist mit im hinuff gezogen und van Speir bis uff Colmar im allein zugefallen. Ich hab im 8 daler zergeltz mitgetain, aber damit wirt er nit sin zukomen. Er hat auch folgens herabgeschriben, der her wil in versoiken bis uff die Frankforder meß.Bd.5, S.59
 
Anno 1566 den 2. jan. bin ich mit minem eidom Georgen Volkwin zu den Augustinern gewestFehlt in der Handschr., ins cloister kost geschickt und waren etliche scheffen des hohengerichtz dahin geladen, wie sei zuvor selbst zugemacht hatten, innen, Volkwin, zu sehen und horen, ob er geschickt zum scheffenamt were, dan er stunde darnach uis minem angeben und siner frunde rait. Da waren mir frolich. Die monch betleten zulest umb herink, ich mois auch einen daler verheischn und folgens geben; ich gab auch 2 ratzeichn zum besten. Raro lucratur, qui cum monachis epulatur; ovum dant nulli, nisi sit restitutio pulli. Ich hab die gesinnung von wegen Volkwins getain an den herrn scheffen jonker Reven, Imhaif, Sittart, Bruwilr, Rindorf, das sei im gunstich wolten sin und in in des verstorben licentiaten Vonhovens stat erwelen, daruff sei gutte vertroistung haben gedainBd.2, S.143.
 
Anno 1566 den 3. tag hab ich min geburtzs fest daß ich mit gotz gnaden 48 alt sin worden zu Kronenberch den abendt sclechtlich gehalten nemanß zu gast gehat, dan min moder und Tringin widwe minß broder wilant Christianß, hab der jarwecken oder girwecken laissen backen.
 
Anno 1566 den 4. januarii untf. van der Merssen van Herman dem halfen uff 12 mald. pacht nemlich 6 mald. roggen 0,5 fod.. Folgenß hat er unß noch 3 mald. gelievert. Also resten unß noch 3 mald. min 0,5 fod. van dissem jar klagt sich hoich er kunneTilgung: er; durchgestrichendaß rest nit geben, bleib also stain biß kunftich jar.
 
[504'] Anno 1566 den 5. ja. uff der hilliger drei koninck abendt sint unß kinder und eidomen bei unß gewest zu Cronenberch, ist Georgen Volckwin koninck und min hausfrau koningin worden, und sint seir frolich gewest.
 
Anno 1566 den 8. jan. hat Conradt Eck und min suster Sibill zum Schricht sin brulofft gehat vur ir macht, her Johan Bars naturliche dochter, der iren tag geleist, 1 sex marks daler, ½ daler, 1 hornsgl. 1 knapkoichen gebenBd.5, S.59.
 
Anno 1566 den 9. ja. hat unß swegersche Tringin unß factorß frau zu Duren bracht 100 rad. gl. 3 mr. 5 s. cur. vur den gulden, die unß verfallen waren zu 4 terminen, anno 64 pa. ja. anno 64 pa. aug. anno 65 pa. ja. anno 65 pa. augusti. Sei hatte die quitanzn vurhin untf. ich hab sei quitirt, uxor subss..
 
Anno 1566 den 12. ja. hat man den knoden zu Orsberch getheilt undTilgung: am; durchgestrichenneu schreinmeister erwelt. Ich hab als ein amptman vur minen knoden untfangen, 6 gl. cur. 2 alb., nemlich 2 goltgl. 0,5 dall. 4 alb.. Und ist diß der dritte knode gewest.
 
Anno 1566 den 14. ja. hat min broder Gotschalck zum Kluppel uff der Hoeportzen ein eirst gehat wein gezapt vur 4 alb. die quart, glichfalß vur und nach umb die zit min drei swager und sustern umblaufs, uffm Numart, und zum Schricht umb denselben preiß.
 
Anno 1566 den 14. jan. ist im rait besclossen, man sult ein neu bursa wie zu Antwerp in der Bolsgassn uffrichten, wie neulich darnach der bau angefangen istBd.2, S.143.
 
Anno 1566 den 22. ja. haben mir daß hausrat daß under dem Raithauß gewest war zu Cronenberch bei daß ander uffgehangen und ordineirt. Es war under dem Rathus seir verwoist etlich verruckt verendert wirt noit alle zu recht komen sin.
 
Anno 1566 den 27. januarii hab ich mit doctor Wilhelm Vissel und Sevenichs widwen unserm offerman Gilliß van Monhem ein kindt gehaben, Wilhm genant, dedi einen gulden ridder, einen Gulchr snophanen, einen alten rad. alb., heuelschn 3 alb..
 
Anno 1566 den 26 ja. heimlich gemach uff der Bach den zwen zinßheusergin gefegt kost samen 6 gl. unß theit 2 gl. zu unssn hoffbegraben, de_ nach drei heuser fege_.
 
[505] anno 1566 den 27. ja. bin ich bei Wilhm van Enskirchn hamechr uff der Bach gewest uff sinem krentzgin der achter s. Jacob.
 
Anno 1566 den 28. ja. ist min eidom Georgen Volckwin zum scheffen des hohn gerichtzs erwelt worden. Den 31. ja. ist er am hohen gericht praesenteirt worden mit den frunden. Ich hab das wort gedain. Und den 18. febr. hat er sin 250 goltgl. den scheffen geliebert und ist am hohen gericht durch des churfursten commissarien ingesetzst und hat sin scheffenessen gehalten, dar bin ich auch gewesenBd.5, S.59.
 
Anno 1566 den 1. februarii hat mir Herman Kuickiß abgegegolten ein fod. bleicht hab ich von alterß zu Cronenberch ligen gehat, war sarur und nemans woltz vur hin gelten eitz umb der duirden galt es mir 24 daler. Vide min rechensboich fol. _ 63.
 
Anno 1566 den 2. feb. uff Lichtmissen die kertzn sant Jacob untfangen, den 3. febr. mit miner moder, broder, nachpar scloßmecher Blasii fest zu Cronenberch gehalten und frolich gewestBd.5, S.59.
 
Anno 1566 den 4. februa. hab ich daß heimlich gemach in der Achterstraissen laissen reinigen und dar bei in den wingart laissen graben belonet mit 1 goltgl. und 3 ort dalers. Die gelegenheit heir van, vide supra annoTilgung: 1559; durchgestrichen1560 505r.3
 
0den.15. Marcij, hat mich domails.II. daler gekost
Deß ist eitz kein britz zu brochen.
 
Anno 1566, den 5. februarii bin ich uff der Wierstrassen in swager Johan van Hemmersbachs behaussung zu brulofft gewest und den tag geleist mit eim daler. Der bestattet siner frauwen son Johan an miner nichten Fei, Koppens dochter van Ichendorp, die mich gebetten hat, und zogen wonen in sin fetterlich haus zum Engel uff der Hanestrassn, das im sin moder uberleiss. Uff dissen 5. tag febr. zu abent hilten mir zu Cronenberg gedechtnis, das ich min hausfrau Drutgin zur ehe genomen hab. Uff s. Agathn dach sint eitz 8 jaren samen gewest, und sint den fastabent zum teil daselbst mit unsen kindrn und frunden frolich gewestBd.5, S.59.
 
[505'] Anno 1566 den 14. febr., als wir den 11. febr. die letz zu Cronenberch gedrunken und daselbst 9 wechen und 1 tag haus gehalten, sint wir zum Roich mit der wonung widder gezagen, umb das der zolast beirs daselbst uisgedrunken war und die fast quam heran, das die Jesuiten in s. Marien kirch fil und wol predigen solten, das war uns nach bei der hant. Dissen 14. febr. sint wir auch mit dem wein und gebrait bei unsr dochter Brigitten zu s. Maximinen im cloister gewest, ir ein ratzichn geschenkt, min husfrau scheffenkoichenBd.2, S.143.
 
Anno 1566 den 22. februarii hab ich daß hauß klein Hartfuyst uff der Bach Johan Brack erfelder uff der Bach jar vur jar vermeit vur 8 gl. cur. termino, juvocavit. Und ist sin son Mattheiß schreibmeister sin burch worden. Diß huß gehort den van Bacharach mit zu, hab kurtzlich daß heimlich gemach auch doin reinigen laissn.
 
Anno 1566 den 23. februarii hab eich einnen tag gehalten zu s. Gereon in behausung her Johanß Voiß van AltenaTilgung: myt; durchgestrichendechen van Cleif mit sinen broder Jacob Voiß und Henrich Hoin minen swagern dero kornpachten halber zu Neuß, und min broder Gotschalck war uff miner siten. Der dechen uff der ander seiten. Mir kunten der sachen nit einß werden daß maill, doch wart ingewilligt und verabscheidet daß jede parthie 3 oder 4 mittel zur verglichung vur solt sclain in schriften und sult da von jede parthei der andern die zu stellen zu besigtigen, und dan widder zu samen komen.
 
Anno 1566 den 26. febr. den lest fastabent zum Roich frolich gewest mit unsen kindern und meister Bernt goltsmit und Hilger unsem nachpar, bin mit Georgen Volkwin, scheffen, und Laurens, minem eidom, mommen gangen in Kruften oder Krudeners hus in die Ringass widder minen gebruch; quam aber zu, das uns nachpar Hilger bei uns mummen quam; in die kleider swetzten mich min eidomen und begerten, das ich mit wolt gain, aber ich bant keinen flabis fur, dan etwas zindels vur die augenBd.2, S.143.
 
[506] Anno 1566 den 28. febr., den eirsten donnerstach in der fasten, bin ich nach Wandlo im Gulcher lande, durch Geien, Bostorp, Frauwiler, Caster, Koninkshoven, zu Garzwiler benachtet, den 1. marcii durch Ocerat zu Wandlo komenBd.2, S.144, da war Johan rauff teschs ein scheffen daselbst vom jar 1544 an alle jarß 5 goltgl. erfrenthn mit 100 goltgl. gegolten schudlich. Dar uff den etwaß bezalt waß, inhalt breif und siegel und der rechnung. Diß so erschinen pensionen sult ich inmanen und alleß abrechnen und clar machen, dan vor hin hat ich Gerhart von _aster dahin geschickt und fast kosten angewant doch vergeblich. Do ich nuhe selbst da war und in manete, nam er ein seltzam ursach vur sich, sagt, die heubtsumma queim van weinen und kommerschaft her die im min vurfatter Wilhem Roß verkauft hette. Dar uff het er 30 daler und noch mehe bezalt, waß deß were wolt er von deren heubtsummen abkurtzen und dan daß rest bezalen. Ich sagt ich funde breif und siegel, ein geltrent und underpende dar nach wolt ich mich halten. Er sagt es queim_ die heubtsumma van komerschaft her, durft da von kein renth noch pension geben. Daß aber die breif und siegel uffgericht weren, daß were allein in zeiten nach der Gulscher veheden in gutten glauben beschein. Do er dar uff verharret wolt ich zu den amptlude gezogen haben und der sachen weiterß nach gangen haben. Do der bode daß vernam bereif er noch einen scheffen zu sich und ich dede den umbsclach uff die underpende der moiß 6 wechen und 3 tage stain. Und wie ich nit mehe daßmail vißrichten kunth ginck ich mit minem jongen Jaspar Hackener van dannen lang_ Nukirchn Juchen durch Elß und Grevenbroich zu Netteshem benachtet.
Den 2. marcii bin ich durch Stommel, Polhem, BuckelmuntzBocklemünd b. Köln.und Bickendorf widder zu Coln komen. Es quam der herzoch van GulichBd.2, S.144 [506'] die stunde auch zu Coln, lach uff dem Holzmart bei her Philips Geil, wolt zu Auspurch uff den richztag zehenBd.2, S.144. Wie es weiters mit Rauffteschen sach faren soll, mach ich folgenß gewar werden.
 
Anno 1566 den 4. marcii hab ich minem eidom ein schilt und helm gemacht. Das schilt war unden die halffschit bla mit zweien spitzen, darin drei wisser lilien; oben war das felt gell; uff dem helm zwein flugel, unden bla, oben gel, dartuschen ein lilien stocklin mit dri lilien, dan er moist ein siegel haben mit eim wapen wie die andern, das er nit hatte dan allein ein mirk des fatters halber. Diß war der neu scheffen Georgen VolckwinBd.5, S.60.
 
Anno 1566 den 8. marcii sint beide tornmeistere der ein verreist, der anderandern in der Handschr.krank gewest und ein erpar rait hat Reinhart KriptzZ. Z. Klagmeister im Rath.und mich stathelder der tornmeister gesatzt, haben auch die gefangen visitirt und etlichen loss geholfen, die so grois nit misshandelt hattenBd.2, S.144.
 
Anno 1566 den 9. marcii uff saterstach im quatertemper bin ich zu den bannerherrn under das raithaus zu komen bescheiden und verbodet gewest und hab aldo minen eit als ein bannerher eirst gedain, ich soll auch die hale bei mir halten, so lang mir got min verstant verlenet, und die nimmer melden. Man hat jarlichs 12 raitzeichn zu einer verehrung darvonM. Heinr. Brun liefert W. die ihm von Verwandten gestifteten 4 Glasfenster für das Haus Cronenberg ab, Bl. 508..Bd.2, S.144.
 
Anno 1566 den 2. marcii alß man am hohen gericht uber tagzit gedingt, hab ich 4 r. gl. fhar, 3 mr., 5 s. rader geltz far vom hauß neigst Cronenberch verleden christi fellich hinder Peter Schutz hohngerichtz schriber zu behoif wilant joncker Johan Leisekirchenß erben deponeirt und erlacht wie ich biß hieher 10 oder 12 jar jarlich gethain hab. An die forige jar mich gezogen.
 
[507] anno 1566 den 12. marcii hat min hausfrau ireß manß alte zittelen, missiven geschriften und papir ubersehen und daß uberich uisgesondert zu blasenpapir. Daß ander aber so noch etwaß mogt nutz off deinstlich sin oder die memorien erforschen und sentbreif hat sei bei ire rechenßboich und breif uff ir conturgin im Roich bei ein andern gesteuelt. Under anderm hat man ein zettelgin oder breifgin fonden dar uff stundeTilgung: de; durchgestrichengeschriben, mit Wilhem Rossn handt bin ich noch uff der rentkamer schuldich vam lesten zappen, mineß behaltz hilt daß zettelgin 35 rad. gl. ungeferlich. Nuhe steit mir vur daß min hausfrau einß bei miner zit ir renth vur 6 oder 7 jaren durch Peter van Hulß unsern dener under dem Rathauß hab laissen uffheben.Tilgung: sei z; durchgestrichenUnd hat sich heftich beclagt sei hat mehe dan 30 goltgl. zu klein bekomen. Nue zwi uelt mich, es sulten villicht die herrn uff der rentkamern die verstanden zapzinß an der renten ingehalten haben. Auch macht es mir bedencken alß sult man diß zapzinß der 35 rad. gl. mit mit in miner hausfrauwen inuentarium nit gesatzst haben, deß ich biß uff diß stunde noch nit zu sehen hab kunnen bekomen.
Wie es nuhe hiemit und mit anderer scholt ein gestalt hab weiß ich nit got weiß es. Man mach dar nach erfaren.
 
Anno 1566 denAuslassungmarcii mag Conradt Bremgin min neif eliger son Henrichen Bremginß und Marien Hersbachs zu Wesel im Cleifschen lande dar er auch geboren war gestorben und begraben sin. Wie ich daß den 29. marcii erst von Conradt Hersbachs frawen gehort hab.
 
[507'] Anno 1566 den 17. marcii sint min moder broder Gotschalck und sin husfraw, swager Johan van Dutz und min suster Tringin, suster Merg umblaufs und ir son her Christian, und minß seligen broder Christginß widwe, und ich und min hausfrau zu Marien bethlehem in der Reimersgassen im conuent gewest und haben min suster Feigin proseß jonfer daselbst visiteirt mit wein und gebrait uff gemein kosten. Dan mir sint van der sterbden anno 1564 nit bei ir gewest.
 
Anno 1566 den 18. marcii bin ich mit joncker Rickolt von Merode her zu Hoffluß am schrin sant Peter mit minen 80 daleren die ich bei mir hatte gewest, in meinung sin leibde sult mir den vißganck laude deß verdrachs insagenß und kaufs der 13 mr. 2 schillinck fharen am hauß Cronenberch dhoin. Ich hab auch allerlei kosten verlacht, ut alibi est anno tatum. Wie wir aber im schrin Petri uffsoncken leissen, befandt sich im boich lapidea via anno 1560 den 19. septemb. daß sich sin leibde mit jonfer Maria Rangelrait der vur frauwen dar an hat schriben laissen. Hie van war noch ein son, im leben und zwa geistlichr dochter in cloistern. Also daß der uisganck und lieberung mit der kinder bewilligunck und der cloistern licentiatorien geschein moist und eitz nit vur sich kunth gain. Ich protesteirt aber dar van daß ich mit dem gelde fertich were und gedacht fort mehe kein fhar zu bezalen. der joncker aber verheisch alleß gegen neigst Colner gotzdracht zu verschaffen daß ich geschriben sult werden. Vide supra anno 65 den 27 octob.. Es waren daß mal am schrein Petri Conradt van Lynß, j. Lodowich Heimbach und Reinhart vom KriptzTilgung: die; durchgestrichenund Wickrat der schrinschriber und haben den joncker und mich gesehen und gehort willich zu sin.
 
Anno 1566 den 18. marcii hat her Johan Kempis official deß Hofs coln ein urthel personlich visgesprochen, vur mich und min hausfraw, gegen Georgen Koch zu Kannen burger in Zulch und Margret sin hausfraw, daß sei unß die under pfende pandtz geweisen sullen inreumen und daß besesse ingeben van 8 morgen landeß unge [508] ferlich inhalt breif und siegel biß er unß die heubt summa 100 goltgl. sampt den erschinen korn pensionen jarlich 5 malder roggen eitz van 4 jaren erschinen sampt kosten und schaden untricht haben, wie die acta und besiegelt urthel clarlich uisforet.
 
Anno 1566 den 21. marcii hat meister Henrich Brun die veir glasfinstern zu Cronenberch geliebert und ingesatzt der min eidomen und dochter Georgen Volkwin scheffen und Drutgin elude zwa, und Laurens von Blaitzhem und Alheitgin elude zwa geschenckt haben.
 
Anno 1566 den 23. marcii hab ich Henrich urchen unserm pachter deß Wolffengutzs zu Swartzhem den pachtzettel under minem siegel uberliebert und umgelesen in beiwesen Hilgers und Curstginß sineß swegerherrn und swagerß. Und befindt sich ein copei in meinem copienboich von dissem pachtzettel.
 
Anno 1566 den 23. marcii uff saterstach ist Feigin van Dutz, elige dochter mineß swagerß und sustern Johan van Dutz und Catharinen von Weinsberch eluden uff dem Numart zum aren den abendt umb die 11 stunde geboren worden. Und ist folgenß zu sant Apostolen den 29. marcii geteuft und dem verstorben Feigin der eirster dochter auch miner moder siner frewen zu gefallen also genent worden. Und bin ich sampt den frunden frolich daselbst gewest.
 
Anno 1566 den 24. marcii, uff letare, hat man bedemessen gehalten in Coln, vur den richztag, vur den Turken und deur zit zu biddenVgl. Rathsprotok. Bd. 22, Bl. 148'.; hab s. Jacob fest gehaltenBd.2, S.145.
 
Anno 1566 den 27. marcii haben mir den becker an der Hoeportzen bei 22 malder roggen der 9 mald. van der Merssen waren gut korn und 13 von Swartzhem voll dort daß malder durch die banck gut und quat vur 5,5 gl. cur.. Und uff zu kunftich pinsten zu bezalen, sol gemessen werden.
Anno 1566 den 28. marcii uff der Santkuyln in der batstoben gewest, hab 7 kop laissen setzen die seir gesweist haben.
 
[508'] Anno 1566 den 29. marcij, wie wir uff dem kyndtkurstenanlautendes k korrigiert aus Cuff dem Numart waren fragt ich mineß neiffen Conradt Hersbachs hausfrawe wie es mit Conradt Bremgin irem swager were der daß fasbender ampt bei ir gelert hett.
Sagt sei mir er were vur 14 tagen verstorben zu Wesel rupturaTilgung: wiste nit war an; unterstrichelt. Und sin broder Peter Bremgin ginge eitz zu Dusseldorp scholen, were ein einich kindt. Het jarlichs bei 400 daler renthn eitz inkomen. Und es het min moen Drutgin van Weinsberch mineß fatters suster von drien jaj korrigiert aus nvieren eidom nit mehe van jedem alß ein kindt, alß van Henrich Bremgin, j. Wirich Muisgin, Arnt Jabach und Hilger van Lintlae, dan ire drei dochter der hausfrau alß Maria Cathringin und Feigin were eitz doit. Aber ir son Conradt het mehe kinder.
 
Anno 1566 in martio haben sich die herrn zum teil von guldin fleis und andere edlen van den stenden und stetten der Brabanschr, Hollanschen, Flandrischn, Selender, Gellerschn und ander angehorenden landen etc. vergadert, in meinung, an der gubernantinnen van Brabant, herzochinnen von Parma und Placenz, keiser Caroli 5. bastartzdochter, anzuhalten, bei konink Philippo von Hispanien zu werben, das die scharfe inquisition in glaubenssachen mogt abgeschafft werdenGemeint ist der bekannte Adelsbund und die Versammlung zu Hoogstraten im März, über welche neue, eingehende Nachrichten in der Apologie Gr. Ludwigs von Nassau, herausg. von Blok in den Bijdragen van het Histor. Genootschap te Utrecht, 8. Theil, Sonderabdr. S. 59 ff., dazu das. Anm. 3 u. S. 61 Anno 1. Es darf nicht vergessen werden, dass die Apologie eine einseitige, befangene, subjektiv gefärbte Parteischrift ist, nicht ein kühler historischer Bericht.. Und es sint veirhondert glit edlen und herrn, in jedem glit veir, einhellich zu Broissel ant hoff erschinenerschinen sin in der Handschr.und haben glicher hant sulche supplication der gubernantinnen uberantwort samt etlichen artickelen, die sei begerten zuzulaissenBekanntlich am 5. April unter der Führung Heinrichs von Brederode. 400 Adlige nennt auch Ludwig v. Nassau, a. a. O. S. 63; ob die Berichtigung der Zahl bei Kervyn de Lettenhove, Les Huguenots et les Gueux (Bruges 1883) 1, S. 302 u. Anno 4 wohl begründet ist, vermag ich mit meinen Hilfsmitteln z. Z. nicht zu beurtheilen, das Buch erweckt überall das stärkste Misstrauen durch seine Willkür. Die Bittschrift bei Groen van Prinsterer, Archives d'Orange-Nassau 2, S. 80 ff., dazu S. 57-64, in deutscher Übersetzung in der angef. Apologie S. 65 ff.; da sie noch im April durch den Druck bekannt gemacht wurde, Groen a. a. O. S. 87 u. Anm., so ist anzunehmen, dass W. dieser Veröffentlichung, die sehr bald nach Köln gelangt sein muss, und den Zeitungen, die sich ihr anreihten, seine Kenntniss der Vorgänge verdankt hat. Eine Entlehnung aus einem chronikalischen Werke weisen meine Hilfsmittel hier nicht nach.. Und wie sei heftich uff ein antwort drungen, mogt emantz zu haif gesagt habenAngeblich der Graf von Berlaymont.: was willen die Geusen haben? Das wort Geusse heischt uff Welsch so vil als scurra et mendicus, ein bedler und rabautDurch diesen echt kölnischen Ausdruck kennzeichnet W. seinen Bericht zur Genüge.. Diss wort namen die edlen grois vur ungoit, machten darnach gra mentel und hingen an die siten klein bedler-schuttelger und gink das wort durch alle die landen: Vive le Geusse, vivat mendicus, und nantenBd.2, S.145.
 
Nota. Vive le geusse, continet in se, datum 66 qvod est mirandum.
[509] sich under einandern Geusse, machten silber pennink mit biddelseck und hant in hant als ein buntnis der bedlerÜber die Medaillen, zumeist aus Blei und Kupfer, vgl. Kervyn a. a. O. S. 311. Vgl. Ranke, Die Osmanen u. die span. Monarchie, 4. Aufl., S. 369., und leissen Lutersche und Calvinische predicanten im lande zu. Und also quam das wort und die Geussen eirst uff. Und man besorgt, das grois unrait in den landen untstain solde; bisher sint sei seir catholisch in den landen gewest, vil folks umb fremder religion gedoit, jetz hat sich ein groisse veranderung laissen ansehen; got schick es zum bestenBd.2, S.146.
 
Anno 1566 bei dem 1. aprilis moiß ich anzeigen, das min hausfrau Drutgin hat van anfank diß 1566 in januario ein unordnung gemacht mit dem kistenboich alles inbuerens und uisgebens, wilchs angefangen war a. 1560 prima januarii und hat von anfank diß jars ire inkompst nit mehe in die kist gelacht dan uisbehalten und etlich, das vurhin ingelacht war, daruis genomen. Was das sei, hab ich zum teil im kistenboich angezeignet, und diss hat sei bis noch gehert ad 1. april Anno 66 und mach es fort herden, dan sei grault fillicht vur mich, dieweil ich den deinst verlaissen het der borggreiffschafft, ich solt fillicht fort bedorflicher sin. Sei sagt und lacht es daruff, sei wolt etwas versparen; aber des lieben sparens, des wirt sei wol gewar werdenBd.5, S.60. Es were gut sparen, der nit vil durft uisgeben. ich hab sorge dieweil wir eitz nit vil gewinnen, ir sparen wirt wenich helfen. Ich daß mit warheit sagen daß ich wol so sper. sin gewest alß sei ist. Sei bedarff vil zu iren kinder allerlei, und kost ir eder kint mehe und verdoit mehe, dan ich vur min einletzige person. Ich bezalen auch seir wall vur min anpart, war verdain wirt und mehe, zu goeder rechnung mich gezogenBd.5, S.60.
Van disser materien mag man mehe im kistenboich finden.
 
Anno 1566 den 9. aprilis ist daß kindt min neifgin Herman van Weinsberch uff die erde gefallen zwei locher bowen uff dat recht aug brate, gewont und gebloit.
 
[509'] Anno 1566 den 2. aprilis untfangen 39 daler 6 alb. van minem wein gewaiß in der Achterstraissn daß hat sich verstanden viß der sterbden anno 1564 vrßsicdem herbst. Hab im drumb so lang geborgt dweil er die wein viß dem sterbhauß da min dochter Tringin und min magt Heisse in gestorben waren. Und auch dweil anno 1565 im herbst gein wein gewassen war, in deß stat in daß gelt leiß stain.
 
Anno 1566 den 14. aprilis war parschtach. Das fest hab ich s. Jacob gehalten, und min hausfrau zu klein s. Martin; dan wir wonten in dem kirspel S. Mertin im Roich, und ich war kirchmeister daselbst. Den parschmontach bei dem pastor parscheier gessen und 1 firdel weins im und den nachparn S. Jacob geschenkt. Aber den dinstach zu parschen zum Schiff an der Neugassnportzn bei swager Wynant van Blaitzhen zu gast gewest uff dem kintkirstenBd.5, S.60.
 
Anno 1566 den 23. apr. uff s. Georgens tag ist min son Henrich Ross, der den 1. jan. hinuff zouch, van Colmar zu Coln komen, hat van sinem herrn wein mitbracht, die im dur angesclagen waren; hat sei nit bei uns, dan neist uns in Hildens haus gelacht; hat etlich darvan verkauft, das gelt untfangen, sich in die geselschaft zu begeben, gezert, schoin klider gemacht, domineirt, bei uns nit willen essen und sparen; hat sich auch zu Frankfort vor den herrn Lenhart Fischer verburgt, gelt uffgenomen, das mich sorgt, er werde in schaden komen; ist noch unverfaren und jonk, wilt sins kops und nitz raitz folgen. Ich darf im auch nit zu hart sin, dan kein steiffatter kan wol doin; were es min son, ich worde es im nit gestattenBd.2, S.146.
 
Anno 1566 den 25. apr. zu Colner gotzdragt gans umb die stat mit dem hilligen sacrament gangen, dan ich war des raits. Item den 28. apr. zu Crutzbrodern uff der kirmiß zu gast gewest. It. den 29. apr. mit miner hausfrauwen und kindern im felde vur der Igelstinsportzen uff dem graven im felde frolich spacirt und gezechtBd.5, S.61.
 
Anno 1566 den lesten aprilis, uff meiabent, ist Peter van Weinsberch, mins broders bastartzson, zu s. ThomasS. Omer., ein stat in Flandren, bei einen kremer mit leder und anders komen, da er etliche urenNämlich: Stunden in der Woche.mit scholen sol gain und Welsche sprach leren und sinem meister mit deinen und helfen, 1 jar off 2 zu pliben uff mines broders sware kosten, uff das er sich dadurch folgens mogt zu erneren wissenBd.2, S.146.
 
[510] Anno 1566 den 1. tag mai ist min moder, min hausfrau und suster Maria mit mir und miner dochter Annen oder Entgin van Weinsberch im convent zu Marien-Bethlehem in der Reimersgassen in Coln gewest, in meinungen, mit der modern und convent zu handlen, ob sei Entgin in den orden und cloister wolten annemen. Sei sint van s. Franciscus orden und dragen licht gra kleider und swarze wilen. Dan Entgin hat lange begert gehat, das man sei in ein cloister wolt doin, an miner moder und miner broder beide frauwen, wilche im lange gesacht, id sult sich wol bedenken, daruff id allezit geantwort, id sege in der welt anders nit dan widderwerticheit, groisse sorg und sclaverei, und begerte in ein cloister, da kunt man got besser dienen. Also sagten sie es mir an und ich sagt, es sult got bidden, was im selich were, was ich dan doin kunte, wolt ich gern doin, und were mir ein groisse freude, das es zum geistlichen stande geneigt were. Ich ercleirde mich auch, wan es dan in ein cloister wolt gain, so were min treuer rat, das es in die Reimersgass ginge; darinnen wonte eiz min suster Feigin und min nichte Halveren und were das cloister van minen bewanten uffkomen und bewontVgl. Bd. 1, S. 127 u. ö. In diesem Kloster beschäftigte man sich vornehmlich mit dem Seidenspinnen; im Mai 1564 war dem städtischen Rath angezeigt worden, 'das die verfelschte seide durch das convent in der Reimersgassen gemacht werde', Rathsprotok. Bd. 21, Bl. 230. Vgl. Geering in den Mittheil. a. d. Stadtarchiv, H. 11, S. 50.; auch mocht es daselbst van mir und ander frunden deste ducker visiteirt und angesprochen werden, und het mehe gunst und fortel dan in andern cloisteren. Sunst war es wal zu Weissen-Frauen geneigt, da hat min suster Catharin dasmal ein dochtergin innen, zu versoiken, aber da und in anderen groissen cloistern weren wal vil trefflicher jonfer, aber ich besorgte, an den orten solt man es nit achten, dweil es auch nit elich were. Und wie es min meinung vernam, gefeil im das convent in der Reimersgassen. Min suster Maria dede auch ir dochtergin Mariam darin, sich zu versoiken. Ich schickte wein und kost dar und mir geworden der sachen vur ein eirst, nemlich, ich sult Entgin kleiden, rusten und reiden und bei im doin, wie im convent bruchlich und andern gedain haven; zudem sult ich das eirste jar vur die kost geben 10 daler und alle jars 10 daler und wan ich nit were, 5 daler erflich off 100 darvur; als da min moder miner suster Feigin radergelt gift, da sult ich daler geven, so vil sult ich id verhohen. Also haben mir uns abret dissen 1. mai gemacht, Entgin ist mit uns heim gangen, den 5. tag darnach, uff den sontag jubilate, dar ingangen, in meinung darin zu pliben, und Meria van der Ordenbach, ein metgin van 10 jarn, miner suster dochter, ist auch im cloister bliben, sich zu versoichen. Got laiss es zur selen heil geschein. Entgin aber war eiz 20 jar seir nach altBd.2, S.147.
 
[510'] Anno 1566 den 4. tag mai hat min suster Maria Ordenbachs widwe in der Deippengassen in Coln ein hauß und hofgen (lach tuschen irem erb hat vormals dar zu gehort) gegolten van dem kertzemecher an Myrwiler ort vur hondert und achtzich daler, und hat folgenß die britzen abgebrochn versatzst und einen hof dar auß gemacht, daß hauß vermeit, und ir erb iren kindern verbessert.
 
Anno 1566 den 5. mai war es geweiden jar kirmiss zu Klein-s. Mertin in stat des hilgen crutz dach, do man s. Silvestri heubt umb die alde stat uis dem doim zu s. Apostolen droichDie Prozession um die alte Ringmauer mit dem Haupte des heil. Sylvester, die hier gemeint ist, fand im 15. Jahrh. am vierten Freitag nach Ostern statt, vgl. v. Mering u. Reischert, Die Bischöfe von Köln Bd. 1, S. 9 Anm., was im J. 1566 am 10. Mai hätte geschehen müssen; der heil. Kreuztag ist der 3. Mai. War nun inzwischen auf diesen die Prozession verlegt worden, wurden aber ausnahmsweise beide Feierlichkeiten diesmal am KirchweihSonntag, 5. Mai, begangen?und ein clerisei und ein rat mitgingen, und hat mich der pastoir s. Mertin gebeden, das ich in hulf liden, das er das hillich sacrament BovenMuren und uber den Heumart troge, und hab es getainBd.2, S.148. Bin den mittach sampt den kirchmeisteren bei im zu gast gewest und ein ratzichn verzert.
 
Anno 1566 den 6. mai uff sontag jubilate ist moen Barbaren von Gladbachs memoria zu Cronenberg presentibus pastore, Velbart et uxoribus wie von alderß gehalten worden. Alß 1 firdel weinß, pannekoichn gobelger gehat. Mallich dem pastor ein drittheil und Herman Velbart daß ander dritthel und mir daß drit drittheil vur unkost geben, inhalt der fundation.
 
Anno 1566 den 7. mai daß heimlich gemach uff dem Buchel in minem hauß zum Thorn widder laissen reinigen und in Paulus hof laissen begraven. Helt 4 mantzels daß mansel kost 40 alb.. und Paulus hauß geit mit dar uff. Hat gekost bei 10 gl. cur.. Vide in minem rechenboich fol. 110. nota. Vur etlichn jaren noch einß gefecht ut supra in dissem gedenkboich, ibi van der gelegenheit.
 
Anno 1566 den 9. mai hab ich van dem hauß zum Thorn vurß. Bartholomeo Boichorst durworter van zwen jaren die fhar bezalt de anno 65 und 66 dominis pasce et remigii jarlichs 6 mr. cur. gehort eim erbar rhat uff der godestags rentkamer.
 
Anno 1566 den 13. mai hab ich bloit gelaissen under der zongen, den mittach bei minem eidom Laurentz van Blaitzhen in der Bottegassen zu gast, den nachmittag sint mir samen ins felt zu Mechtern gangen; da frolich gewest mit unsen kindern und ganssem gesindeBd.5, S.61.
 
Anno 1566 den 14. mai sint die meistere und gesellschaft deß Swartzenhauß an 2 daler fharen erflich geschriben zu Arsberch im schrin uff ein erfschaft vur den Frauwenbrodern gehort m. Johan [511] van Aich buddenbender, und die gaffel hat das heubtgelt bei einandern uff 2,5 daler nach. Die hab ich dar bei gelacht. Und dieweil ich zum bannerhern daselbst gekorn war, und sei mich einer nachmittag glaich so die bannerhern doin moissn wan sei eirst gekorn erlaissen hatten hab ich in diß 2,5 daler quitgescholden. Und ist eitz daß Swartzhuß an diß far komen mitTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenvergaderung zu allen halben jaren von jederm 1 rader alb. deß ich die eirste ursach gewest bin.
 
Anno 1566 den 17. mai ist ein verdrach in deß herrn officialß hauß s. Marien greden tuschen unß kirchmeistern s. Jacob einß und den executorn seligen m. Johan Cortessum offermans s. Jacob alß dem prior zu Carmeliten, pater zu Marienforst, pastorn s. Jacob und s. Johan uffgericht. Also daß mir uff den proceß im sale verzeien sullen. Und deß sullen sei unß zu behoif der memorien deß krentzginß oder der kirchmeister und achter beikomptz s. Jacob 80 goltgl. zu belagen geben sullen. Diß bin ich auch ein ursach gewest sunst sult nit vil dar van komen sin. Ich bin advocat gewest und hab der dach solliciteirt. Hat vil gekost, hab nichtz dar van bekomen. Daß kirchspel mach einß danckbar sin off sei willen. Got wil mirß aber lonen. Der prior zu Carmeliten lacht mir vur dem vertrag 4 goltgl. ich solt die hant abdoin. Ich woltz nit doin, nam auch gein gelt.
Broder Berndt geloft mir auch vil und folgens gab er mir nichtz.
So mach man nu fort an die beikompst mit den 80 goltgl. funderen, wie mister Johan selich begert hat. Es hat vil tredenß und arbitz genomen.
 
Anno 1566 den 18. mai haben mir min swegersch beseherß van Lainstein, swager Conradt Eck, Johan Hasselborn iren son, Hilger van Swartzen zu gast gehat uff den abendt. Sint auch vur hin bei innen zu gast gewesen.
 
Anno 1566 den 19. mai ist die beikompst oder krentzgin der kirchmeister und achten s. Jacob bei Sixto van Hilden vur den frauwenbro deren gehalten worden.
 
Anno 1566 den 21. mai hab ich Werner Ploger zum Ancker am Altenmart van geborgtem gewant flawil und ander gar uff bezalt und im geben 35 gulden cur., weiß im diß mail nit mehe schuldich zu sin.
 
[511'] Anno 1566 den 24. mai umb den trint ist ein grois irtumb in Coln mit den beckern gewest. Eim erbarn rat worden zu Auspurch uff dem richztag uffgelacht zum Turkenzoch uber die 52 tusent gulden zu 15 batzenBis Pfingsten sollte 'zum wenigsten der halber deil, nemlich 13200 gl., zu 15 batzen', erlegt werden, die andre Hälfte spätestens bis Johannis, das Geld sollte gegen 4 und sogar 5 vom Hundert aufgebracht werden, Rathsprotok. Bd. 22, Bl. 166'.. Nu moist man das gelt uffbringen und greif ein rait eirstlich ein backamt an, wie vurhin oft und doch vergeblich was beschein, und wolt, das sei von malter 3 raderalb. zinsen solten geben, dan vurhin gaben sei nit dan 3 alb. current geltOder 'schlechte alb.', a. a. O. Bl. 156'., das war half so vil. Und wie man sacht, hatten sei sich heimlich vertragen nit mehe dan van alters zu geben, sperten sich heftich und hingen den geminen man an sich, sagten, die moisten es bezaln, wein- und beirzins war hoich genoch beswert. Man leis man vur man allein in die raitzkamer komen. Ich war dasmail meister zur bank und der burgermeister sacht jedem, sei sulten als gehorsam burger die 3 raderalb. inwilligen, wa nit, so sulten sei alle burgerfreiheit und ir backamt verloren haben und weif und kintkint fehlt in der Handschr.samt innen sult man uis der stat weisen und sult andern fremden das backamt geben. Aber das half! Er fragt umb, jeder sagt zuchtich, er kunt es nit doin, wolt lieber, das ein ander wal foere, dan er verdurfe, und war keiner, der inwilligen wolt van in allen, songen alle ein leit. Ein rait verbaut in alle beikumsten und gaffel zu halten, leis den verbontbreif, transfixbreff inscleissen, darzu wart ich mit geschickt. Iren amtzbreif moisten sei eim rat lievern; man verordnet vil herrn und ein rat leis backen in vil kloisteren vur die gemeinde, die becker wolten nit backen. Man leis fremt broit van Nuis, Bon, Dutz und allenthalben her inbrengen, richten backhuser und oven up, leissen den burgern meil mit malder und summern selbst zu backen, leis fremde becker und knecht in die stat komen, gaven etlichen dat amt frei. Zulest den 28. mai willichten sei die 3 raderalb. zu geven und dess moist man innen die in das beschit rechenen und etliche beswirnis affstellen. Es nam vil arbitz und last, man besorgt sich eins uffroirs, aber es kam doch zulest durch gotz gnade zu goeden fridlichn endeBd.2, S.148.
 
[512] anno 1566 den 27. mai hab ich menen broder Gotschalck mit nach Wandlo inß Gulcher landt genomen. Sint bei disse tag uffgesessen und den abendt durch Caster gereden zu Kirchherten gesclaiffen.
Den 28. mai zu Bosler zu joncker Johan van Lovenich dem vaigt van Caster komen im breif bracht und van im breif untf. daß man unß an Rauftesch landt zu Wanlo sult anrichtung doin. Van dan zu Johan Raufteschn zu Wanlo, der ist mit mir deß irthumbs geworden den mir an ein heuftgericht Gulich compromitteirt haben und ist mit unß zu Juchen gereden. Dar hat der schriber van Caster unß compromiß underschriben. Van dan zu Gostorf gereden und ubernach uff Vinckenputzhof bei Stommel ubernacht. Der halfen war mineß broderß swager.
Den 29 mai zum Hovel miner nichten zu gesprochen, und zu Knechtsteden im Cloister zop gessen. Zu Dormagen den mittach komen den baw und die elmen und waß schadenß der Rhein gedain besigtiget und den abendt zu Coln komen.
Bin bei scheffen Volckwyn zu gast gewest.
 
Anno 1566 den 2. junii min pfingstfest sant Jacob gehalten.
 
Anno 1566 den 5. junii ist Peter Hersbach ein eliger son Conradt Hersbach und Greitgin Worst mineß neiffen und swegerschn zum Hollender uff der Hoeportzn in Coln geborn elich und frei ein haußcognat zu Weinsberch. Ist den 10 mai zu s. Peter geteuft worden. Her Lutgerus Hersbach sin ohm und Johan Birckman waren sin patten.
 
Anno 1566 den 16. mai uff s. Jacob gotztracht den pastor helfen leiden und bin den mittag bei im zu kirmiß gewest ein ratzzichn verzert.
 
Anno 1566 den 18. mai uff dem Swartzenhauß Henrich van Duyssel deß raitz helfen kesen und frolich gewest.
 
Anno 1566 den 20. junii bin ich mit miner moder, minem broder Gotschalck und siner husfrauwen, suster Marie mit irem son, her Christian Ordenbach, swager Johan van Dutz und suster uff dem Numart, zu Dormagen gewest, ein gasterei zugericht, den zolner und sin frau, den pastoir und ander frunde zuBd.5, S.61 [512'] gast gehat und den neuen bau bedronken und ingeweihet, das es nu fortan das Winsberchs gut zu Dormagen sol heischen, und sint seir frolich gewest drei tage, und hat uns der halffen do zu Coln gefort. Disser bau war nit mehe dan ein keller vur den halffen und auch vur uns ein kellergin, ein her(d), zwa sclaifkamern, dar bede und allerlei hausrat hingestalt wart, wie nachfolgen wirt, der ursachen ob es eimantz gelegen were, dar spaceren zu gehen in sterbden oder sunst, das er allezit einen leger da fonde, das man nit in die herberge durfft gain. So mogt man auch desse bas uff das gut sehen und das besseren, und also mogt ein jeder selbst kochn, was im geleibdeBd.5, S.61.
 
Anno 1566 den 20. junii ist min steifson Henrich Roß gezagen widder hin uff zu sinem herren, nach Colmar und Strasberch und min steifson Wilhelm Roß ist auch mit sinem herrn hin ab in deß heimat gezogen spaceren, zu Swolle.
 
Anno 1566 den 21. junii zu Roich holtz gehat 3 firdel kluppelholtz dat firdel vur 11 gl. 3 dußent schantzn dat dußent vur 13 mr., und 4 karn stempel die kar 1 daler.
 
Anno 1566 den 24. junii im conuent Reimersgassen gewest Entgin und min suster uisiteirt und frolich mit in gewest.
Aber deß 25 junii halt daß conuent daselbst min nicht Goitgin Haluern zur moder gekoren in stat einer seir alter moder Lisbet van Marburch die alterß unuermogen war.
 
Anno 1566 den 26. junii ist die rechnung gehalten van dem bau zu Dormagen den mir under unß kinder gedain haven fort van den elmen, und vom ingedoim und haußrait waß mir dar gestalt haben. Wie daß zugangen und wie es da mit ein gestalt hab und waß daß ist, hab ich in zittel. Die wil ich van wort zu wort her zu setzen.
Item anno 1566 den 26. junii gerechent waß zu Dormagen verbaut ist.
Summa summarum diß jar verbaut in all 332 gulden cur. 6 albus.
Und ist durch unß veir verlacht worden, wie folgt.
[513] Item Gotschalck van Weinsberch hat verlacht 142 gulden cur. 9,5 albus.
Item Johan van Dutz Numart hat verlacht 105 gl. 6 h..
Item Maria Ordenbachs widwe hat verlacht 55 gl. 4 alb..
Item ich Herman hab verlacht 30 gl. win 8 alb. alß vur 75 dennen bort, vur 9 daler, item 10Korrigiert aus: VIII; unterstricheneichn langer hultzer vur 8 gl. item dem zimmerman 1 daler.
Also haben die andern auch ir rechnung mit parcelen vur stein kalck smidtwirck, for, loin und derglichen gedain, daß es zu samen sich wie vurst. beleuft 332 gl. cur. 6 alb..
Nota. Swager Conradt Eck und min suster haben noch nichtz zu dissem bau gedain oder verlacht. desglichn mineß broderß Christianß widwe und kinder nichtz, dan es war nit in irem vermogen.
Wan nuhe Sibilla mit gerechent were so het man es mogen in funf theil deilen und het sich jeder funfte theil belauffen 66 gl. current 12 alb.. Und wan minß broderß frau und ir kinder mit gerechent weren, so were die summa noch geringer worden und in sex theil getheilt.
Nuhe aber beleuft sich wan es in veir theil getheilt were jeder theill.
Summa facit 83 gl. 1,5 alb.. Die hab ich und ein jeder van unß vieren broder Gotschalck suster Maria und Catharin zum bau uisgeben und verlacht. Anno 66 ipso petrietpauli hab ich minen broder Gotschalck uber min 30 gl. min 8 alb. noch in die hant geben 53 gl., 6 h.. Und da mit ist min veirthe theil, nemlich 83 gl. cur. und 1,5 alb. bezalt, droich min theil und der andern waß sei vur Conradt Eck und suster Sibil verlacht haben 16,5 gl. cur. 1,5 alb..
Zu gedencken anno 1553 in der sterbten hab ich zu Dormagen auch nit weniger dan 10 der 12 gl. verbaut. Und min broder Gotschalck auch nit vil weniger an iser trelliger.pleistern, esterich, finstern, und derglichen.
Und fillicht werde ich folgenß vur min anpart noch mehe zum bau verlagen, daß got geben wil, daß unser alter erb gebessert werde.
So wil ich nuhe im fall ich sturb vur miner moder oder auch darnach daß min suster und broder zur theilung worden schriden, so wil ich wie pillich daß man minem erben sulch verlech daß ich in gutten glauben gedain vur gereide und scholt sal erstaden, wie auch min nachfolgendt anpart der kosten am ingedoim und hausrait und an pflantzung der elmen und widen gewaß. Im fal sei aber daß erb zu Dormagen ungedeilt beseissen und minem erben sin theil rewlich geneissen leissen so lange daß geschege, sollen min suster broder oder ire kinder minem erben sulche erstattung zu dhoin nit schuldich sin. wie ich sulches van innen beger daß sei mir hier in zu willen sein willen.
Vom elmen gewaß zu Dormagen,
 
[513'] Jtem den verlech zu possunck der Elmen zo Dormagen hat es folgenden Bescheid
Anno 1564 eirst zo Dormagen angefangen elmen oder essen zu setzen uff daß groisse sandigte stuck landes gegen unsser liever frauwen Capel zu Monhem uber in Woringer herlichit da es Colsch ist, diß jar 1150 elmen ramen oder plencklin gesatzst, und dat lant zu Dormagen laissen messen. Dar an gelacht 41 guld. 9 alb. myn 2 h. jn funf theil getheilt, dar zu myn suster Sibilla jr theil mit bezalt. Macht jeder theil 8 guld. cur. 6 alb. 7 h..
Anno 1565 gesatzst 900 elmen plencklin daß hondert gekost 21 mr. mit dem setzn facit 28 guld. cur. 11 alb.. Macht eynß jedern funfte theil 6 guld. cur. 5 alb. 1 h..
Anno 1566 gesatzst 1300 elmen plencklin weniger 20 stuck, daß hondert vur 10 mr. und dan vom setzen 5 guld. 8 alb., facit zu samen 38 guld. myn 4 alb., macht eynß jeden funfte theil 7 guld. 11 alb. 2 h..
Summa van dissen dri jaren facit eynß jeden funfte theil 30 samen 21 guld. 10 und myn suster Sibilla hat hir va auch jr funfte dheil bezalt.
 
Folgt von etlichn haußraid und jngedoim zu Dormagen geschickt, wie in folgenden zittel.
 
Jtem Anno 1565 hat man nachgeschriben haußrait und jngedoim gegolten und zu Dormagen geschickt. Nemlich.
Jtem eyn eichen bedtstadt vurgestrichelte Linie 2 guld..
Jtem 2 dennen bedtstadt vurgestrichelte Linie 1 guld..
Jtem vur 2 sessel und 1 schragenstoilgestrichelte Linie 6 alb..
Jtem vur 1 stepbeckengestrichelte Linie 3 alb..
Jtem vur 1 blaisbalchgestrichelte Linie 3 alb..
Jtem vur 1 groisse kluchtgestrichelte Linie 6 alb..
Jtem eyn keselgin und kuffern degelgestrichelte Linie 7 alb..
Jtem eyn klein kawbanckgestrichelte Linie 22 alb..
Jtem eynen haickgestrichelte Linie 6 alb..
Jtem 2 jsern brantrichtergestrichelte Linie 9 alb..
Jtem eynen kessel mit 3 stempelgestrichelte Linie 12 alb..
Jtem eynn 15 striffen, 1 pol, 1 bonte schrtzgestrichelte Linie 11 guld..
Jtem noch vur eyn bedt mit 1 pollengestrichelte Linie 3 guld..
Jtem an die 2 bedt zu weschen jn verfechngestrichelte Linie 2 guld.. 7 alb.
Jtem vur 3 dennen benckgestrichelte Linie 18 alb..
Jtem vur eyn new tritzsoirgestrichelte Linie6 alb..
Summ deß haußratz und jngedoimß macht zo samen 25 guld. myn 3 alb..
 
Jn funf theil gedeilt macht jedem theil 5 guld. myn 7 heller. Hier van hat Sibil auch jr antheil und funfte theil bezalt.
 
[514] Aber myn verlech van den Elmen, und haußrat hab ich mynem broder Gotschalck folgenß bezalt, jn gedencken diß haußrat jst darumb dahyn bestat daß wer dar queim etwaß rustungen und gemachs finden worde.
Und diß jngedoim jst auch gebessert worden. Jch hab drei dennen haren schartzen geschenckt, myn moder sustern und broder mallich hat auch besonderß waß dar geschenckt da zu pliben, daß nit gerechent ist.
Und sol alleß jngedoim folgenß eigentlich uffgeschriben und jnuentriseirt werden, zu syner zit. Und wiewol myneß broder Christians kynder zu dissem jngedoim nitz geben haben, dieweil sei aber daß bedurfligst synt, waß jn die andern hier jn nachlaissen werden daß will ich auch doin.
Und mit dissem verlech der elmen zu possen, und jngedoim wil ich es auch vur scholt und gereidt halten, und daß es mynem erben wie vur vom baw gesatzst erstatt sol werden.
 
Anno 1566 den 29. junij hat myn alte diener Thomaß Veriß urlof vom borggreve under der Rhathuß bekomen. Er war etwaß moitwillich bei myner zit. Jch leiß vil zo, daß mocht jm eitz nit geburren.
 
Anno 1566 den 1. julij zouch myn swager Conradt Eck myt syner hausfrawen myner susteren nach Lanstein zu synen eltern spaceren, da war myn syster noch nehe zit gewesen.
 
Anno Annosic 1566 den 3. julij zu Cronenberch jn myn hauß 1000 schantzn und 2 karren stempel gelacht und das holtz da gebessert ob myr daselbst enß eyn zitlanck wolten hauß halten.
 
Anno 1566 den 16. julii ist Gerhart Sieger van Monhem uff der Bach wonhafftich in (stat) siner broder Gillis Sieger von Monhem offermans s. Jacob, der oben a. 66 den 25. junii gestorben war, zum offerman sant Jacob erwelt. Eben scheir uff die form, wie es zum neigsten gescheit war, hat nitz in der chur verandert, dan das man dißmail nemantz mehe zur chur zugelaissen, dan den pastoir, kirchmeister, achten und geerften im kirspel, wie diß neigsten sontags zuvor uff dem predichstoil verkundigt war. Man hat gein klock gelaut, auch nemans geboder vur sin haus gedain, und ein jeder hat in geheim ge- [514'] koren. Es haben eitz sex umb das offerampt angehalten, obbemelter Gerhart van Monhem, Cornelis Sclange, beide geboren und geerft im kirspel und waren choirsenger. Einer, genant Laubach, scholmeister zu Sant Mauritz, ein notarius und organist, hilt auch an, Wilhm van Zulch, ein notarius und scholmeister uff dem Lichhoff, Peter Snitzler underofferman zu s. Peter, und Thomas Veris, min alte diener gewest, hatten alle ire supplicationes vurhanden. Und wiewol etliche lieber einen notarium zum offerman gehat hetten, der dem eit gemeis nutzer gewest were, edoch dieweil er dem pastoir wol gefeil und ein nachparkint war, drongen in die gemeinte durch mit 27 stimmen, Wilhem hat 12 stimmen, die andern nit uber 3 stimmen. So hat man Gerhart vur einen offerman uisgeroifen, er hatzs auch zu dank angenomen. Die clausulen sines eitz hat man im vurgelesen, daruff er einen leiblichen eit gedain hat, alles in maissen wie sin broderBd.5, S.61.
 
Anno 1566 den 17. jul. bin ich mit miner hausfrauwen und dochter Ailgin und Lisbetgin und minem eidom Laurentz van Blaitzhem, mit miner magt und jongen nach Nuyß hinab spaceren gefaren. Den 19. jul. van Neuß zu Dusseldorff gangen, van dannen den 20. jul. bis zu Dormagen daselbst uff unsem neuen losament frolich gewest und sint den 22. jul. zo Coln komen, dar uns Gordt, uns halfman, hat foeren laissenBd.5, S.62.
 
Anno 1566 den 21. julii wie ich zu Dormagen war hab ich daß ingedoim und haußrat da selbst waß unß deß zustonde uffgeschriben und inuentriseirt wie nachfolgt.
Item oben uff der somerkamer ein eigen gel verueiste bedtstat mit sinem renner.
Item zwei federen bedde mit iren zwen pollen und 1 kussen.
Item ein gefogelte schartz.
Item veir haeren schartzen.
Item ein hefschottel.
Item ein gesnitzelt eichn tritzsor.
Item ein gemalde taffel mit den h. dri koninck.
Item ein gemalt taffelgin die h. drifeldicheit.
Item nußbomen zugesclagen disch mit 2 schragen.
Item zwa dennen benck brun gemailt.
 
[515]fehlt [515']fehlt
 
[516] Item paß glaser. Item ein butgeß glaß.
Item 4 kliner romer. Item 2 groisse romer.
Item 6 winhuß gleser.
Item 3 pot mit barthanssen.
Item 2 groisse Sibersche quartpot.
Item 6 erden wein pot.
 
Item ein zinnen saltzfaß.
Item ein taffel rinck.
Item 2 glaßer korfger.
Item 6 lederen kussen.
Item 7 finster korfger.
Item 1 lanck und 2 kortze foißbenckelger,
 
Uff dem vorkemmergin.
Item 3 schragenstoil. Item 2 sessel.
Item ein neu dennenbank.
Item ein zinnen eichelhantfaß mit eim erden becken in eim isern ringe dar es in steit.
Item ein kerbessen. Item 2 klatterbursten.
Item ein antrecker.
Item ein hultzen roltgin zum hantringe. item 4 erden pißpot uff dem heimlich gemach,
 
Uff der sclafkamern.
Item 2 betstet mit iren renneren.
Item 1 smal gesnitzelde verneiste kist.
Item 1 iser luchter in der want.
Item ein haren seill.
Item 4 alder finster korfger plat, und 2 newer korf sullen vur die stowen finster komen,
 
Linenwirck.
Item ein tril tweill.
Item ein klein taiffel tweil.
Item ein alt gebilt tweilgin.
Item 4 par lacken.
Item 1 tritzsortweil mit blaen streiffen.
Item 1 hantdoich.
Item 1 kußzeich
 
In der kuichen.
Item ein dennen kaubank.
Item zwa pesliche zinnen schotteln.
Item 2 zinnen speck schotteln.
Item 5 zinnen kompger.
Item 6 zinnen moißschotteln.
Item 12 zinnen teller.
Item 1 zinnen schenckan.
Item 2 zinnen beirpot.
Item 1 zinnen luchter.
 
Item ein stalen kessell.
Item noch zwein klein kessel.
[516'] Item 1 kufferen degel.
Item 1 schepbecken.
Item 1 braitpan.
Item 1 koichen pentgin.
Item 2 isere leffel.
Item ein braitspiß.
Item 2 brantrichter.
Item 1 iser hail mit sinen krempen.
Item 1 kloicht.
Item 1 blaisbalch.
Item 1 roister.
Item 1 isern schup.
Item 1 hulzen buß mit 2 dosin hultzn teller.
Item 1 salzrinnp.
Item 1 hultzen meilgin.
Item 2 hultzen schotteln.
Item 1 groiß und 3 klein hultze leffel.
Item 6 erden duppen groiß und klein.
Item 1 hultzen krutreiff.
Item 3 wisser erden krochen.
Item 1 groin erden hantfaß.
Item 1 vurlade.
Item 4 stroin kesselrin.
Item 1 alt broit korf.
Item 1 groisse kol mande.
Item 1 kleiner mande mit iser.
Item 2 fleschen quest.
Item 1 iserluchter an der trappen fast
 
Im keller.
Item 1 groisse mande.
Item 1 kufferen kranen klin.
Item 1 erden bar under dem beirfesgin.
Item blocher zum beir fessergin
 
In der stoven.
Item 1 dennen bankkist.
Sulchs wie vurst. hab ich daselbst anno 66 den 21 julii uffgeschriben, man mach es bessern und mehren, oder es mach auch vermindert werden. Ist ein behulf an dem orde.
 
Anno 1566 den 18., 19., 20. jul. haben die kirchmeister s. Jacob ein neu deur durch die kirchhofsmaur am Weitmart gegen dem widwenhof s. Jacob uber laissen brechn und machen, in meinungen, dieweil die herrn s. Georgen nachtz durch die kirch samt allerlei hodelmans-gesinde wilSo für: willen, oder: zuweilen, wilen.gain, das man die kirch eiz bequeimlich mogeBd.2, S.150 [517] scleissen und sprechen, was dess nodich sei, oder ir gesinde kunnen nachtz wal recht zu uber den kirchof uff den Weitmart gain, das man in vergunnen sal, und unteren die kirch nit, im tag worde sei doch alzit offen stain; auch kunt man durch diss duir die doden uff den kirchof tragen und schonet der kirchen. Min broder Gotschalk ist baumeister disser dur gewest und hat 15½ gl. 4 alb. 2 h. gekost. Es hat die canonichen s. Georgen wol etwas geirret, do man das aber vernam, hilt man uff mit allem bau, das es verkalten solte; sei steit eiz da fridlich, das kirspel mach ires ansclachs und fortels bruchen. Auch haben die kirchmeister mit dem capittel vur und nach umb diss zit vil gehandlet, damit das funfte gewolf zugemacht worde, inhalt der transaction. Doctor VischelVgl. oben S. 119 Anno 6.kirchmeister, Gulischr rat, hat vil fleis angekeirt, aber es mogt nit geraten, das capittel bleib allet einpessich, es worden fast mittel vurgesclagen, aber nichtz wart uisgerichtBd.2, S.150.
 
Anno 1566 den 28. julii hat Conradt van Weinsberch minß broderß kindt gepockt, und der doch genesen.
Anno 1566 den 5. augusti hat Gotschalck van Weinsberch auch mineß broder Christgin kindt seir vil und hart gepockt, aber ir brodergin Herman zu andern ziten.
 
Anno 1566 im anfang augusti hat sich in Brabant, Flandern und andern Burgundischn umbligenden landen der irtumb erregetsich erreget in der Handschr., das die Geussen, da oben im aprilVielmehr beim März, aber W. hatte die Brüsseler Vorgänge vom April im Auge.van geredt, sich allerlei vernemen laissen und an dach getain. Etlich sint evangelisch, Martiniss oder van der Auspergschr confession gewest, die ander Calvinisch wie in Frankrich, die dritte widderteufer; haben eirst die predicanten angenomen, baussen den stetten laissen predigen, und ist grois uffror und rumor in den landen untstandenBd.2, S.151.
 
Anno 1566 den 11. aug. ist her Bartholt Heimbach, burgermeister, ein jong man, glich nach dem ersten jar sins amtz, ein wolberetter man, gestorben. Den 14. aug. starb doctor Hupertus Fabri, min alt scholgesel und min medicusBd.2, S.151.
 
[517'] Anno 1566 den 11. aug. hat man bedemessen gehalten in allen kirchen und kirspelen in Coln, besonder der ursachen, das got der almechtiger des keisers Maximiliani des zweiten und sunst aller chur- und fursten und stenden, eiz zu Ausperch uff dem richstagIn der Handschr. blos: richs.vergadert, gemoit und herz wol erleuchten, das sei alle dingen zu gotlicher ehren und gmeinem nutz wolten ordineren, das auch got wol den erbfiant christliches bloit, den Turken, der sich schoin gerust und im anzog uff Ungaren war, wolt im zoum halten und keiserlicher majestat victorien und gluck verlenenDer Erzbischof hatte diese Messen angeordnet und auf den Kanzeln verkündigen lassen, ohne den Rath der Stadt vorher zu fragen; dieser beschloss am 31. Juli, gegen solche Neuerung sich zu verwahren, im vorliegenden Falle sich jedoch nicht zu widersetzen, Rathsprotok. Bd. 23, Bl. 16.. Das folk hat allenthalben gebicht und zum hilligen sacrament gangen, ich zu s. Jacob, min hausfrau und gesinde s. Mertin. Uff dissem richztag war van wegen der stat Coln her Costin Leisekirchen, licentiat Steinwech und der secretarius Laurenz van Hagen gewest; die principalhandlung war vom Turkensteur, von der religion nichtz, von der monzen wenich gehandletIm Sinne von: durch Verhandlung erreicht, beschlossen. Vgl. M. Ritter, Deutsche Geschichte im Zeitalter der Gegenreformation Bd. 1, S. 276 ff., nit dan die daler nach Colnischn gehalt approbeirt sintBd.2, S.151.
 
Anno 1566 den 19. augusti haben mine neifger Herman und Conradt minß broder Christian van Weinsberchs kinder angefangen zu rudlen, sint balde genesen.
 
Anno 1566 den 20. aug. ist ein rumor zu Antwerpen gewest und sint ungeferlich bei 80 bloisser lichter boven in Unser-lieberFrauwen kirch komen, darnach gesongen und daruff zugefaren, den tempel und alle tempeln und kirchen binnen Antwerpen und darbei verstoret, bilder, crucifixen, kostliche altertaifel und zerait abgeworfen, neder gerissen, die gerkameren uffgesclagen, missgewant, monstrantien, kelchken, hiltomb, rentbreif, missboicher wechgenomen, zersclagen, zerrissen und gar verdorben und etliche tonnen goltz wert schadens gedain, doch haben sei die geistlichit dasmail nit gesclagen noch verdribenFür all dieses brauchte W. keine schriftliche Quelle; grade in diesem Augenblick wieder sprach sich der enge Zusammenhang zwischen Köln und Antwerpen aus, Flüchtlinge brachten noch vor dem Ausgange des Monats, kalvinistische Portugiesen u. a., die Kunde von den Vorgängen nach Köln. Ausdrücklich kann festgestellt werden, dass W. die Flugschriften, die verbreitet wurden, nicht benutzt hat; die bei Weller, Die ersten deutschen Zeitungen S. 187, 188, n. 292-294 verzeichneten (Hof- u. Staatsbibl. in München) hat er nicht verwerthet, obwohl zwei von ihnen durch Wilh. Klebitz ausgesandt waren. Dieser, der bald die Aufsehen erregende 'Nachtigall' verfasste (vgl. Kapp, Gesch. d. D. Buchhandels S. 548 ff., auch Wolters, Reformationsgesch. d. St. Wesel S. 252 ff.; M. Ritter a. a. O. S. 295, 296) predigte seit dem December 1565 kalvinisch in Köln und stiess hier mit dem Rathe zusammen, er war ein bekannter Mann. Ob W. Aitzings Leo Belgicus vor sich gehabt, entscheide ich noch nicht. Die Färbung von Ws. Bericht nähert sich der oranischen Darstellung, was sich aus seinem Ursprunge erklärt; besonders der Apologie Gr. Ludwigs von Nassau a. a. O. S. 109-111. In Ypern der Bildersturm am 15. Aug., vgl. Strada, De bello Belgico decas I (1632), 5, S. 150, in Gent am 22. nach Aitzings Leo Belgicus (Ausg. 1586) S. 46, wozu Strada a. a. O. S. 156. Auf den ganzen Abschnitt wird der Erläuterungsband genau eingehen; die neuesten Darstellungen von Holzwarth, Alberdingk-Thijm, Kervyn de Lettenhove können in Bezug auf Unbefangenheit mit dem Zeitgenossen Weinsberg sich nicht messen; auf die von Wenzelburger, Gesch. d. Niederlande Bd. 2 darf man sich eben so wenig verlassen; die beste Führung findet man in Motleys Werk.. Den 15. aug. und den 19. aug. vorhin mach sulches zu Gent und zu Ipern auch gescheit sin. Zum Boschs hat man ein cloister abgebrochn und uff mehe orden die geistlichen verdriben. Zu Amsterdam,Bd.2, S.152 [518] zu Deventer, zu Remunde und allenthalben in Flandern, Selant, Brabant, Hollant, Utricht, Freischlant ist diss uffroir untstanden, das sei die kirchen verwoist und die religion verendert haben; doch sint etliche fursten, ritter und stet bei friden und der alter religion pliben. Konink Philips, der her des lantz, war dasmail in Hispanien; man sacht, er besorgte sich, wan er uis Hispanien worde zehen, das rumor sult da auch untstain. Was noch daraus will folgen, wirt die zit leren, got schick alles zum besten. Zu Coln ist man dissmail seir erschreckt gewest, man hat gar flislich gut hut und wacht gehaltenBd.2, S.153.
 
Anno 1566 den 25. augusti hab ich min kirchn rechnung s. Jacob in Lenhart van Brachtz hus zu zwein Tauben uff der Bach gedain, und ist mir die kirch etwaß schuldich pliben.
 
Anno 1566 den 28. augusti ist her Evergislus Koeler prior zu Crutzbrodern mineß broder Gotschalck hausfrawen ohem min mitfor monder Hornß kindt und min swager in got verstorben. Und min moder suster und swager sint bei minem broder und siner frawen den 28. augusti schencken gewest iren reu geclaget dan in war ein gut frundt ab gestorben.
 
Anno 1566 den 6. sept.Im Orig. anfangs: 7. tag aug.hat einer, genant Tilman Iserenheuft, ein jonger gesell, vur dem doim bei den kremeren mit einem kremer einen zank gehat van etlichen boichern, Colloquiis ErasmiDie überaus verbreiteten Colloquia familiaria, über welche Horawitz in Raumers Hist. Taschenbuch VI, 6, S. 53 ff., bes. S. 110 ff., 112 Anno 3; im Index Pauls IV völlig verworfen, auch in der Trienter Kommission und von Pius IV verboten, vgl. Reusch, Der Index der verbotenen Bücher Bd. 1, S. 297, 320, 347. Sie wurden doch angesichts des Domes in Köln feilgeboten.und andern, der eins verloren mogt sin und disser Tilman es bezalt wolt haben; also das ein sclegerei tuschen im und des kremers frunden, der ungefar etliche zugegen war, untstunde, das einer den andern mit feusten, dolgin und swertern scloich, und wart Tilman mit einem isern rigel vur den kop gesclagen, ein groisse wonde in die stirn, und er leif dem nach, der in gesclagen hat, mit bloissem swert innach in in der Handschr.den dom, daher derselb im untflohe. Und war den morgen tuschen 7 und 8 uren under der predich und das folk wart erschreckt, besorgte, es sult ein zugericht werk sin wie zu Antwerp. Und uis dem doim, do er sinen scleger widder im doim gewont, leif er an die Fettehenne in ein haus und war daselbst van des geweltrichters dienern gefangenBd.2, S.153 [518'] und uff Frankentorn geleit mit bebloiten angesicht. Eben umb die stunde war die raitzure und die zeitung wart eim rait heftich swar anpracht, es were einer mit bloissem swert under das folk, so predich im dom gehoirt, ungestum gelaufen und hett wol 5 off 6 im doim gewont. Do befalch ein rat Peter van Langenberch tornmeister und mir in stat des andern abwesenden tornmeisters, mir sulten van stunt an zu greven und scheffen gain und sagen in an, das sei den Tilman solten untfangen und im, wa moglich, dissen tag oder doch unferzoglich sin recht widderfaren laissenDas Rathsprotokoll vom 6. Sept. sagt über diesen Vorfall, Bd. 23, Bl. 31: 'Die gweldrichter haben vorbracht, wie diesen morgen ein motwilliger bofe im doim under der predig ein alarm gemacht, van leder geruckt und 3 oder 4 im doim verwundet, denselben die diener zu turn bracht haben, ist alsbalde verdragen, das der ant recht gestelt werden sol'.. Der greif und zwein scheffen folgten van stunt an uff den torn und mir lieberten innen den gefangen nach eins ratz befelch. Der Tilman sperten sich heftich, sagt, er wer gesclagen, wie war; das angesicht war im vol bloitz und er woste nicht, das er im doim gewest were, und war noch fast stolz. Aber mir sagten, uns befelch were, innen an das recht zu lieberen, da mocht er sin noitturft vurtragen und sich vertadingen. Wie das domcapittel vernomen, das die bloitrustung im doim beschein, haben sei gein mess noch gesenge da gehalten, dan im Pesch, und hilten es darvur, der doim wer untweihet; doch wart er nach 10 dagen ungeferlich morgens heimlich widder geweihet. Wie nuhe Tilman ins greven keller was, wart er den nachmittag peinlich verhoirt, auch die zugen verhoirt, und wart denselben abent in die Hacht geleit. Die van im gewont waren, untschuldigeten in und baden vur in; man sagt auch, er were neit wol bei sinnen zu etlichen zeiten gewest. In der Hacht wolt er nit essen noch drinken und sagt aller, er were unschuldich, het sich gewert; gestonde nit, das er mit wissen emans im dom gewont het. Des andern tags zu morgen quamen zwa megde vur gericht, begerten siner zu den ehren und zur ehe und baten vur inDas bekannte Freibitten.und die scheffen leissen zu, wan er der ein zur ehe van stunt neme, solt er dess lebenZu ergänzen: dess (= dessen, davon, dadurch) das leben.behalten. Er aber wolt dess nit doin, sagt, sei mogt im uffruppenNämlich später, wenn er durch sie errettet, an sie gekettet sein würde., sei het in von galgen verbitten; und darnach wart er an die 4 benkDie Schöffenbänke.geleit und zum doit verurteilt. Man wolt inBd.2, S.154 [519] zum doit verurteilt. Man wolt in [519] zum Blaen Stein leitenVgl. oben S. 111 u. Anm. 4., wie bruchlich, dess wolt er nit doin, und man leit in hinaus und trog im das crutz fur wie mit gutten catholischn, das er geschein leis. Und wie er zu Melaten uff das schafot quam, so finge er an sich abermails zu untschuldigen, und das folk finge an zu roifen: gnade, gnade und gein recht, lieber greif, gnade! Aber der greif sprach zum scharprichter: doin, was dir befollen ist. Mit dess greif Tilman den scharprichter mit den henden und fingeren, er best vermogt, und hilt in und der scharprichter sagt: ich kans nit doin und darfs nit doin, und das folk reif und reckten stopmetzer und ander gewer in die lucht. Der greif sagt: richt inich in der Handschr.; der scharprichter sagt: ich doins nit, und flogen stein und erdkluten umb, und Tilman scloich mit den foissen und were der strick gern ab gewest. Mit dem sticht ein lantman uff das schafot und heut das seilIn der Handschr. nur: sei.ab, und Tilman sprank mit hilf des folks ab und untran zu felde nach Bruwiler zu hinwech und etliche hondert mit im. Man sagt, er were zu Bedber komen, der van NuwenarDer Graf von Neuenahr.het in da dasmal erhalten, dan sin motter stunt wal mit dem graven, und man sacht, sei were ein bastart van Nuwenar. Der greff und scheffen reden hinin; min eidom swager Georgen Volkwin und Peter Rindorf, beide scheffen, warenwar in der Handschr.aus und sagten, in were gans bange gewest. Umb disses geschichtz willen war ein rat und die geistlichen gar zornich und gingen vil reden aus; etlichen wolten in verdadingen, etlich clagten uber diejenige, die im felde rumoirt und im behilflich gewesen, doch pleib es also stain, dasmal wart nemans gestraift. Darnach appelleirde Tilman van der scheffen urtel an den churfursten van Coln und beclagte heftich im appellationzittel uber einen rait und das hohegericht, wie man in unverhorter sachen verurtelt het; das hogericht hilt heftich am churfursten an, sulchs mehe abzuschaffen; das bleib darbei. Tilman war hinwech und blib uis; etliche sachten, er were zu Frankfort gewest, etliche, er were in Frankrich, etlich, er were gestorben. Got weis esBd.2, S.155.
 
[519'] Anno 1566 den 8. sept. nativitatis Mariae zu Hierusalem am rathaus kirmiss bin ich bei dem secretario Laurentio vam Hagen samt andern herrn zu gast gewest und ein ratzichn verzert. Der neu borggreif under dem raithaus hat die herrn nit zu gast gehatt, wie ich plach zu doinBd.2, S.155.
 
Anno 1566 den 9. sept. ist min steifson Henrich Ross nach Frankfort gezogen zu sim herrn Lenhart Fischer, dan wie er zu s. Johans mess widder bei 800 daler und etlich weinstein vom herrn untfangen und die hinab bracht und meisteils verkauft und gelt bequam, ginge es im durch die hende, das zu besorgen, er worde ubel rechnung kunnen doin; hilt einen gesell bei uns zur kost umbsunst, der im die rechnung macht, aber die wolt zu Frankfort nit klinken, das er dem herrn noch 400 ungeferlich Frankforder gulden schuldich bleif, und hat in der her daselb bekommert; moist im globen vur dem burgermeister, alsbalde in Coln bezalung zu doinBd.2, S.156.
 
Anno 1566 den 10. septemb. hat min suster Maria Ordenbachs ein gastarei zum Lewen uff der Hoeportzn irem hauß gehalten. Da bin ich und min hausfrau mit denen frunden frolich gewest.
Darnach den 16 septemb. sint mir zum Aren uff dem Numart bei minem swager und suster zu gast und frolich gewest. Min broder Gotschalck hat unß auch vur hin zu gast gehat. Ich lode sei umb diß zit nit widder dan min narung war klein, auch daß ich vur meinen steifkinder nit eracht worde daß ich vil gest lode und vil verdede.
 
Anno 1566 den 14. septemb. wart ein concept einß testamentz wilch min moder uffzurichten begert ir vurgelesen, war meistheilß umb mineß broder Christianß kinder zu dhoin, daß die etwaß versorgt worden wie daß irer ein oder mehe sturben ob sich ir motter wider bestatten worde. Doch feilen mehe puncten fur die man bedencken solte. Also wart daß mail nitz darauß und verpleib also stain.
 
[520] anno 1566 den 16. septemb. ist min nicht Neisgin Korth die kurtzlich im brandt verdorben und iren dritten man zur ehe im ellendt genomen, daß hauß widder uffgebaut, eitz gestorben. Und ein dochter van Christian Weltgof im leben gelaissen.
 
Anno 1566 den 17. septemb. reidt ich zu Gulich und presenteirte dem heubtgericht Gulich daß compromiß so ich und Johan Rauftesch ingewilligt hatten. Dieweil aber Rauftesch nit zam eide eilte, ist daß compromiß progeirt und hab Engelbret Schurgien constitueirt den heubtrentbreif bei dem gerichtzschriber gelaissen. Bin auch uff die Merß gereden unssen hof besigticht und den 19. septemb. widder zu Coln komen.
 
Anno 1566 umb diß zit ungeferlich weiß nit eigentlich den monat ader tag daß mir Herman Homburch zu Antwerp daß rest van sinem angetheilß deß hofs und erbß uff der Merssen vernoigt und bezalt haben wilchs im noch zustonde und an dem alten minem swegerherrn Henrich Rossen under Kestern zu fordern hat, und hinder gedachtem Roissen im kommer gelegen hat biß uff diß jar. Hie von wirt oben fol. 154, den 23. octob. anno 65 untwagen. Aber er Herman hat unß assecureirt und geloft schadtloiß zu halten inhalt eineß breifs mit der stadt Antwerpen siegel besiegelt den swegersche under Kestern hinder ir hat, zu verwart mit zu unserm behoif dar in er unß aller ding quiteirt hat. Waß wir im aber vur und nach geben haben wirt sich befinden viß folgender abschrift wilch mir swegersche Geirtgin Roß oder Westen berch under Kestern ungeferlich umb diß zit geschickt hat, also lautende.
Item wist lieve swager die heuft summa deß geltz van der Mersen von wegen Herman Homburch ist 500 gl. cur.. Galt die zit der rader albus 16 heller. Also hat hergen selich die bezalung gedain zu 16 heller vur den rader albus dat macht den gl. 32 albus.
Item 500 gl. in 6 deil gedeilt ist mallich vur [520'] sin dheil 83 gl. 8 alb.. Und 83 gl. 8 alb. machen zu 32 alb. den gulden ein hondert und 2 gulden 5 s. 2 heller.
Macht zu daler 51 daler 14 alb. 8 heller. Da von hetten mir vur unß half schit 25 daler 7 albus 4 h. bezalt per par celas wie wiesichusfrau uffgezeichnet mach haben.
Hab aber diß angezeichnet zu besigtigen ob es vurhin in miner hausfrawen inuentarium sei komen. Wa neit moist man es vergoeden, dan es ist diß jar bei mir uisgeben worden, wie der scholt noch fast mehe die bei gebrockt ist.
 
Anno 1566 den september ist der Turk mit hereskraft in Ungaren ankomen und hat Sygeth, ein stat vom rich Deuscher nation zum vurrat fest gebaut, mit 15 stormen angerant und erobert, aller erworget und frauen und jonge leut hin ins lant gefort in deinstparkeit; hat auch vur Julo, ein stat, geruckt und die ist im uffgeben. Aber den graben von Syrenen, dem er friheit zugesacht, hat er lassen doeden. Aber der alte Turk ist in dissem zog gestorben, ehe dan Sygeth erobert worden, und sin son ist stillich nach Constantinopel gezogen, sich daselbst kronen laissen und widder ins leger komen, ist darnach der leger zuruck gezogen und die zwa stett besatztBd.2, S.156.
 
Anno 1566 den 24. septemb.Korrigiert aus: Octob.; durchgestrichenhaben mir in der Achterstraissen angefangen truben zu lesen und haben sei in budden uff den draberen laissen stain acht tage und sei den 1, 2, 3 octob. gekeltert und steif 8 aimein roitz weinß bekomen. Die hab ich den 8. octob. Tilman Ordenbach und catrinenn eluden vur s. Catharinen vur 28 daler daß foder maiß verkauft.
 
Anno 1566 den 25. septemb.Korrigiert aus: Octob.; durchgestrichenhat min hausfrau ir rechensboich und renthbreif vom conthurgin genomen und uff ein anderort gesatzst.
Und hat alsulchs gestalt da mit.
Alß mir under dem Rhaithauß uffbraichen und in den Roich zogen wonen, stunde oben uff dem groissen sail ein eichen conturgin im winckel zur straissen wartz gesnitzelt und wal besclossen [521] dar in satzst min hausfrau ir siegel und breiff, rechensboicher und ander register. Wie nuhe ir son Henrich Roß quam nam der diß conthurgin in und macht sin losament dar uff, fort auch allerlei gesellen dar uff. Und wie sin handlung woist stunde besorgte min hausfrau es mocht villicht schaden geschein bei siegel und breven boichen etc. oder verleuslich worden. Und nam sei eitz da von setz sei in ein gel schaf uff unsse sclaifkamer dieweil Henrich von Franckfort quam, dan sei hat boiß zeitung gehort wie er vom herrn angehalten were. Und doch ist der den 27. octob. van Franckforth komen, und durft nit under ir augen komen lang zit. Off aber etwaß schadenß oder verluiß der breif geweist weiß ich nit, dan sei worden daßmal nit besigtigt.
 
Anno 1566 den 29. septemb.Korrigiert aus: Octob.; durchgestrichenhat mich der neu prior zu Carmeliten zu gast geladen mit mir kuntschaft zu machen. Ich hab ein raitzichn zum besten geben.
Und hab ich fort ein supplication ubergeben daß man unß etlich landt zu Dormagen dem cloister zustendich zu pacht wolt zusagen, wan die jarn umb were zu dem grit zu Dormagen doch on zanck und nit dan mit guttem willen deß eitzigen pechterß.
 
Anno 1566 den 3. octob. ist swager Gerhart Eck beseher zu Lainstein hie zu Coln uff der churfursten bei Rhein capittelß dach gewest und hin heim gezogen, on daß er unß angesprochen.
 
Anno 1566 den 8. octob. 21 maissen kollen, zu Roich gehat die maiß vur 7,5 alb..
 
Anno 1566 den 10. octob. gegolten 6 schaif vur 19 gulden, und war duir genoich.
 
Anno 1566 den 18. octob. zwein aissen gehat vur 64 gl. 14 alb..
 
Anno 1566 den 14. octob. 8 rader gulden fhar vom erb in der achterstraissen bezalt in die Cronenburß von den terminen pasche remigii anno 66.
 
Anno 1566 den 13. oct. sint mir bei unsen eidom und Volkwin und den 20. oct. bei unsem eidom Laurens und sei bei uns den 15. oct. zu gast gewest und ein bei dem andern die worst gessenBd.5, S.62.
 
[521'] Anno 1566 den 27. octob. hat man widder bedemessen gehalten. Und den 28. octob. uff s. simon judæ dach daß hillich sacrament viß dem dhoim s. Merien getragen mit groiss devotion, vur alle noitsachn, und geferlicht disser zeiten.
 
Anno 1566 den 8. octob. ist min moder, min broder Gotschalck sin hausfrau und swegersch under Kestern bei unß zu gast gewest.
 
Anno 1566 den 31. octob. untfangen van wegen jonfer Annen van der Reck widwen deß alten amptmanß zu Monhem Alof von Hall min renth 32 daler vom termin lætare anno 65. Steprat ir alte diener hat sei mir bracht im 1 snaphanen geschenckt. Und bleib also noch ein jar unbezalt stain.
 
Anno 1566 den 31. octob. haben mir van Swartzhem 9 mald. 1,5 s.u kornß pacht kregen darnach daß rest uff 2 mald. nach, solt daß kunftich jar bezalt werden.
 
Anno 1566 den 2. novemb. aiarum bin ich zu Carmeliten zu gast gewest und minß seligen fatterß gedechtniß gehalten, sampt andern die auch ir frunde da haben ligen. Und ein ratzeichn verzert.
 
Anno 1566 den 6. novemb. hab ich im hauß zum Roich uff min schrifkamergin etliche breder laissen machen, und zu eim studorio angericht.
 
Anno 1566 den 9. novemb. hab ich joncker Rickolt von Hofflus oder Merade bei Aichn uff sin beger antwort geschriben, daß ich daß gelt 80 daler van der loesen der fharen uff Cronenberch noch stil ligen hab. Weir auch noich willich, wan der vißganck geschege, kunth derhalb mitler zit gein fhar bezalen, mir mangelt auch noch etlich verleich ut in stedulis.
 
Anno 1566 den 16. tag novemb. ist David Reuß, Lenhartz Fischerß diener van Colmar hie gewesen undTilgung: s; durchgestrichenvon minem steifson Henrichen gefordert 439 franckforder gulden zu 15 batzen. Und dar zu wolt [522] er die 500 daler von Johan Sittert under Pannenscleger von Henrich gefrihet haben. dan Henrich min son hat vurhin etliche wein her abbracht vide supra den 22 aprilis. Dar uff hat Henrich von miner hausfrawen 200 daler genomen so sei im vurgestreckt und die wein in Hildenß hauß sich dar vur zu pande las sen setzen. Glichfalß hat Mattheiß van der Ketten auch 300 daler uff die wein, macht samen 500 daler, und Isaac deß Lenhart Fischerß factor hat dem Sittart die wein verkauft geborgt und geliebert on daß er miner hausfrauwen dee 200 daler freite auch Mattheisen sine 300 daler. Do bekommerten min haus frau und Mattheiß sulche 500 daler hinder Sittart und auch Sittartz hantschrift hinder dem underkeuffer Overkamp da si hinderlacht ware. Und wolt eitzunt David diß 500 daler auch gefreit haben machte samen wol 900 daler. Und Henrich gestonde im die 439 fra. gl. schuldich sin on noch etwaß unkosten so er vergessen war abzukurtzen.
Her gegen hadt Henrich an Herman Rodorf van verkauften gebranten winen noch uistain 371 daler aber man sagt disser Herman were ein verdorben knecht. Noch an Michel ein gesellen van Broil 46 daler.
Also waß Henrich nit wol dar an, dem hern waß er 439 gulden zu 15 batzen schuldich, miner hausfrawen 200 daler und Matthisen van der Ketten noch 300 daler.
Deß hat man die 500 daler an SittartTilgung: vnd; durchgestrichenzum besten und an Rodorf 371 daler an Michel 46 daler. Und wan Rodorf und Michel bezalten so were er noch 4,5 hundert dalerTilgung: s_; durchgestrichenzu achterß. Und hat ubel zugesehen. Er sagt wol im stunde mehe auß daß er verborgt het. Es mogt zum theil wol sin, daß hat er auch vur und nach von dennen uffgehaben und behalten. Nota. Deß herrn brante wein so Henrich untfangen hat beleiffen sich bei 800 daler der hat Isaac etliche fesger unuerkauft widder untfangen. Deß weinsteinß war 250 daler wert gewesen. Ich weiß nit wie dissen sachn zu rathen ist. David zuch hin wech on bescheidt.
 
[522'] Anno 1566 den 26. novemb. leif min jonge Jaspar Hofstat van unß hin wech dan er hat sich ein zanck mit minem son Henrich und im erhaven und sclegerei in der Bottegassen bei irer dochter Ailheitgin. Und sei heisch in viß iren augen hin wech gain. Er waß biß zu Coblenß komen bei den schiffperden gewest, quam den 8 decemb. widder bei unß.
 
Anno 1566 den 1. decemb. hab ich min krentzginTilgung: vff; durchgestrichender kirchmeister und der achten s. Jacob gehalten zu Roich am Maltzbuchel. Der pastoir und caplan waren auch bei mir. Ich schenckt in goden wein und waren gar frolich.
 
Anno 1566 den 3. decemb. ist doctor Johan Anholt min alt scholgesel gestorben.
 
Anno 1566 den 6. dec. ist Reinhart, das kint mines swagers und suster zum Aren uff dem Numart, zu s. Apostoln, da es scholen ginge, bischof gewestBd.2, S.157.
 
Anno 1566 den 16. decemb. haben die kirchmeister s. Jacob ir zwei drittheil zweier hausser uff der Bach d. Vischel verkauft vur 150 goltgl., war nutzer gedain dan gelaissen. Die heußer quamen her van der roistenmecherschn.
 
Anno 1566 den 19. dec. haben jonker Jaspar Geilekirchn, Henrich Engelskirchn und ich die gurtelmecher und kremer, darzwischen grois irtum was, verglicht und einich gemacht uis befelch eines ersamen raitzVollmacht vom 11. Dec. im Rathsprotokoll.. Darzu half, das derselben nachtz einer doit was pliben von den gurdelmecheren, aber nit disses irtumbs halber, man meint aber, es were daher komenBd.2, S.157.
 
Anno 1566 den 21. decemb. haben mir uff dem Swartzen hauß Brun Barthel zu rhade gekoren. Und Wilhelm van Swelhem 44 gemacht und miner geschonet.
 
[523] Anno 1566 den 20. dec. hat Antonius KeiserVgl. unten zum 4. Febr. 1567, Kapp, Gesch. d. D. Buchhandels S. 587, Ennen, Gesch. d. St. Köln Bd. 4, S. 722. Der in den 70er Jahren geschäftige Kölner Drucker Niclas Schreiber (vgl. Weller a. a. O. S. 241 ff.) war nicht lange zuvor wegen seiner Almanache in Haft gebracht worden; er hatte in einem die Jülicher Fehde behandelt, 'welchs der furst van Gulich zu ungnaden uffgenommen', wurde aber freigelassen, weil er zwei Erfurter Drucke von derselben Historie nachweisen konnte, die nicht beanstandet waren, Rathsprot. Bd. 21, Bl. 166', 168 von 1563 Nov. 26, 29., boichdrucker uff dem Katzenboich, neu almanach mit aller gaffelen wapen und aller bannerherrn wapen, darunden min nam und wapen auch stunde, eim rat dediceirt und worden eiz in der ratzkameren presenteirt. Es war vil sagens van dissen almanachen und wart van vil beneidet und moisten es doch lidenBd.2, S.157.
 
Anno 1566 den 24. dec. uff christabent, als ich des raitz abgink, ist mir kein officium geben worden; das geweltrichteramt hat ich abgekatzt und waren vil jonkern und gesclechtern die beste officia zugeteilt, der geringster wolt man mir auch kein geben; das best ist frei sinBd.2, S.158.
 
Anno 1567 den 25. decemb. hab ich min christfest sant Jacob gehalten
 
Offergelt vißgetheilt.
Item miner hausfrawen 1 goltgl.. Item Lisbet 1 snaphaue.
Item Henrich Roß 7,5 albus. Item Wilh. Roß 8 albus.
Item Merg der magt 4 albus. Item Jaspar 4 albus.
Item mon Gritgen Henrich 3 albus. Item off. Martin 2 albus.
 
Noch.
Item miner moder 2 ratzichn. Item suster Tringen 1 zichn.
Item ancille matris 1,5 albus. Item pro libus 4 s..
Item offerman s. Jacob 6 albus.
Item Entgin pro umo et aliis miß 12 albus.
 
Anno 1567 den 28. decemb. hat unß dochter Ailgin ein doit kintgin gebeirt. Derhalb ist es diß christhillige tag und den neu jarß abendt stil gewest
Telosin griechischer Schrift
 
[523'] Anno 1567 mit gott angefangenKreuz uber der Jahreszahl.
Anno 1567 den eirsten januarii bin ich mit minem eidom Georgen Volckwin im dhom bei d. Michael Glaser churfurstlichen conischensicrhait unssem alten eidom, und swager Henrich Krauskamp alß mineß steifsonß Henrich Rossn vormonder auß befelch und beger miner hausfrawen gewesen und haben innen vorgetragen wie Henrich Roß zur ehe begere und freihe Feigin Schilt elige dhochter Henrich Schilten. Und dribe wonder vil dar umb an, were aber noch fast jonck nau zwenzich jar alt, und der handlung und welt unerfaren. Zu dem steiche er eitz in scholden etlicher hondert daler.
Und mir haben allerlei mehe sachen rede gehat, daß nemlich Henrich Schelt durch wilant ertzbischof Hanß Gebhart van Coln in ein uberauß groisse scholt were gefallen, worde allent halben mit recht angesprengt, und steich auch noch in groisser burgschaft, und last, daß man sich sineß verderfniß besorgte. So were Henrich auch noch der gesellschaft zu seir anhengich und wiste nit zu haussen, dan balder schaden dan nutz anzudriben. Und wart derhalb ratzsam angesehen daß Henrich noch etliche jar eim gutten herrn sult dienen und etwaß leren. auch dieweil er minderjarich were, sult man sich mit recht inlaissen und Henrichs hern die scholt nit so balde geben, etc.. Sulchs zeigten mir miner hausfrauwen an, und quam auch vur Henrich Roß.
Aber Henrich Roß war gar uff Feigen geneigt, schre, karmten, clagte es hin und widder, nam sich dolheit an, wolt hin wech reisen daß man siner nit mehe gewar sult werden. und sagt offentlich er het sich mit Feigin verloft, stundt hart dar uff. Min hausfrau und ire kinder ware gar bekommert, auch hilt man umb die scholt zu bezalen heftich an, und quam ein leiden uff daß ander. Doch hat min hausfrau und ir dochter Drutgin vur gut angesehen, daß der heilich vur sich [524] sult gain. Viß ursachen wan er ein frau het so worde er bei ir bliben, und nit verreisen oder in bose gesellschaft komen. Sei worde auch ein uffsicht uff in haben und miner hausfrawen zu hilf komen, weil sei auch verlobt weren kunt es doch nit anderß sin. Queim er auch zu einem andern herrn da mogt er auch nit fleissich dienen und mehe schadenß doin. Und wer wolt auch einen verschulten knecht meden. Wan er bestat were, queim er van der straissen und man moicht so vil uff in sehen daß nutz schafte alß moglich, etc.. Und baden mich daß ich obg. vormunder der gestalt wolte berichten. Sulchs dede ich uber ein par dage. Und alß d. Glaser und Kruskamp disse ursachen und daß sei verlobt weren herten gaben sei iren willen dar zu. Wie Henrich Roß disse zitung vernomen spracher Schelten selbst an. Und wiewol er es vurhin wol zufriden gewesen und nach eitziger siner gelegenheit gedacht wie er sin kinder unden brengen mogt und alle hecken und stroich nit so genawt achtet. Noch dannest schallert ein gerucht ausser wie hoich Henrich verschult were, daß Schelt einen swarmoit machte. Aber min hausfrau lachte daß inß gut so vil sei mogte. Und worden die gebrechen zu beiden seiten erkant und wart die sach widder gut dan Henrich und Feigin waren der sachen wol einß.
 
Anno 1567 den 3. januarii hab ich einen girwecken und 2 qvarten weinß uff minem geburtzfest gehat und nemantz zu gast geladen dan ich moist eitz sperlich sin. Bin godt hab lob 49 jar alt gewest, und eitz in min funfzigst jar getroden.
 
Anno 1567 denselben 3 janua. am abendt war moen Greitgin gegermechersche bei unß zu gast. Do hat min hausfrawe ein rechnung her vurpracht und unß beide laissen sehen. Dar in stunde, daß Georgen Volckwin ir anno 1560 den 16. januarii veirhondert zwei und neunzich daler schuldich bleift.
Deß sulten 100 daler affgain etc.. Mit dissem affgain hatz den [524'] verstant. Min hausfrau hat im uff sinem heilich 700 daler zugesagt, hat im nit mehe dan 600 daler mit geben, dan sei gedacht iren andern kindern nit mehe zu gebenn. dieweil sei es aber domails gesacht het und er eitz deß geltz nit wol het sult im nu diß ein hondert daler affgain und daspit sult daß sibenhondergste sin. Wan aber Georgen disse scholt gemagt vur miner zit oder darnach, mach daß inuentarium vißweisen, so fern es dar in steit, oder neit steit etc.. Hie moiß ich auch miner gedencken ich sult billich minerr korrigiert aus shausfrawen gutter mit ir geneissen und die nutzung haben und hetten unß die 492 daler jarlichs kunnen renten 20 oder 25 daler, droch etwaß biß uff disse stunde. Aber ich hab diß fortelß moissen untrathen derhalb mag man mir oder minen erben dar vur ein erstattung doin, wie pillich. Auch hat Georgen und Drutgin, zwei jar bei miner zit daß hauß zum Roich bewont und nitz dar van geben, daß unß jarß 26 daler het renten mogen, steit auch zu bedencken.
 
Anno 1567 den 6. januarii uff der hilliger drei koninck dag sint Henrich Rossen und Feigin Scheltz frunde samen komen in d. Glasers hauß, uff Henrichs siten, d. Glaser Krauskamp Volckwin und ich, uff Feiginß seiten, Henrich Schelt, scheffen Ryndorf und Wymmer Hack sin eidomen, und ist den vurmittag die abredt (wie es zu beiden seiten gehalten sult werden) daselbst geschein. uff disse meinung ungeferlich Henrich sult brengen sex hondert daler heilichs gut, und Feigin auch 600. Dieweil man aber hoirt daß ire zwa swestern 800 daler bekomen hetten so sult Schelt die 200 daler geben unbefart zu siner gutter gelegenheit, aber daß heilich gut sult man zu beiden seiten verrichten half wan die jonge elude nutz darmit wisten zu schaffen. Die ander half schit uber ein jar wan sei selbst zu hauß zoegen wonen. Und die jonge eheleuth sullen bei unß ein jarlanck vur ire personen in der kost frei sin wie gewontlich.
Waß auch Henrich sinem herrn Lenhart Fischr zu dhoin were, sult Henrichen nit abgekurstz [525] werden, waß man dem herrn zu allen Franckforter messen zu bezalen ingewilligt het. Aber nach dhoit siner motter dar nach er sich mit swester und broder gehalten, so sulten sei sich dan auch disser scholt abkurtzung mit im halten.
Zu der resigneirter prebenden zu sant Cunibertz sult er kein forderung mehe haben. Weiters da sei kinder zillen worden sol es gehalten werden wie zu Coln recht ist. Im fal einß on leiberben absterben worde sol der leste hant ein leibzuchter oder leibzuchtersche deß heilichs gutz und patrimonii sin und darnach zu ruckfallen. Wie dan die heilich notel sulchs weiterß uisforet. Und ist mir befollen dieselb zu stellen uff daßTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenpapyr _ und daß hab ich gedain und sei Henrich Schelt zugestalt zu besigtigen. Der hat sei mir mit Henrich Roß zu geschickt mit bei ligendem zittel einer veranderung so vil die puncten der scholt, und prebendt belangt. Aber Henrich hat diß verhatten biß drei tag nach der bruloft, do hat erß mir zu gestalt und ich habs also mit der veranderung zu d. Glaser geschickt. Der schreib mir ich hetz der abreden gemeiß concipeirt, hat doch in margine etliche zusetz gedain, und mir es also versclossen zugeschickt, und ich hab daß eirste concept allein wie es d. Glaser gebessert mit Hen richen van stundt an sinen swegerherrn Schelt zugeschickt. Da ist es verpliben biß uff heutigen tag. Ist nit inß rein geschriben ingewilligt noch besiegelt, wa der mangel ist weiß ich nit.
Wie nu die abredt in d. Glasers hauß beschein, begert er man sult bei im den mittag pliben aber man danckte im und jeder ginge zu hauß.
 
Anno 1567 den 10. janua. hat min haus frau einen budel mit schonen stuckergoltz ungeferlich 12 goltgl. werdt wilch unnßKreuzzeichen mit vier Punktenvur funf jarn ungeferlich min off meh versatzst war viß unser gemeiner roder kisten off kistgin genomen, etliche stucker zu Henrichs Gotzhaller dar viß zu lenen.
 
Anno 1567 den 12. jan. uff sontag sint Henrich Ross und die frunde zu beiden seiten uff beidersitz kosten in Henrich Schelten haus uff der Bach samen komen zu gast und man hat die ceremonien gehalten und den gotzhaller geben, nemlichBd.2, S.158 [525'] ein crusat van 16 goltgl., sagt min hausfrau, het sei van irer dochter Ailgin geleint, einen rosennobel, ein engellot, ein goltgulden, ein silber gross gegossen penninkMan hat an eine Schaumünze zu denken.und noch 18 alb. an andern alten penninken. Ob es mehe gewest, hab ich nit vernemen kunnen. Noch einen guldin rink mit zwen steinen, ein diamant und 1 rubin von 12 oder 16 daler, weis nit eigentlich. Noch einen gedenksrink hat min hausfrau uis einem irem guldin draitzrink machen laissen, doch weis ich nit, ob der rink mit den 2 stinen vurs. auch ir gewest sei. Dissen morgen war die eirste verkundigung s. Mertin und s. Johan und die frunde bliben den gansen tag beiein, danzten und waren frolich uff dissem heilichscleissenBd.2, S.158.
 
Anno 1567 den 13. jan. sint etliche des keisers und reichs commissarii hie zu Coln gewest, in causa moderationis zugen zu examinern. So bin ich auch von wegen eins erbarn raitz vur einen zugen gefort und verhort. Es hat sich ein rait uff dem richztag hoichlich beclagt, wie das man sei in des richz steueren unleidlicher weis hoich anscloich, wie eiz zum Turken uff 52 tausent goltgl., sei kuntn es nit ertragen, durften die geistlichen nit schatzen, hetten ausser den porzen kein gebeit oder ligende gutter, die sei schatzen kunten, begerten derhalb in den ansclegen modereirt zu werden. Diss deden mehe stende und stede, also das commissarii gesetzt, disse sachen und gelegenheit zu erfarn. So bin ich samt andern, den die sachen der zinsen und inkomst bewost, zu zugen gefort. Wie es aber mit der moderation faren wirt, mach die zeit lerenBd.2, S.159.
 
Anno 1567 den 22. januarii sint mir bei unser dochter Ailgin in der Bottegassn schencken gewest. Dan hat vurhin den 28 decemb. ein dhoit kindt gebeirt.
 
Anno 1567 den 23. januarii alß die gutliche handlung eitz ein gutte weil gestanden und umb abwesen Henrich Hoenß der zu Brisach wonte, lang nitz dar in gehandlet war [526] haben mir die Wolffs parthien dissen tag zwei mittel deß fridens zu gestalt, und ich innen glichfalß zwei mittel in schriften verfast. Sunst war unß abscheidt gewesen jeder parthei sult der ander veir mittel vursclain villicht mocht und villen einß gerathen. Aber dieweil sei nit mehe dan zwei ubergeben wolten, leiß ich es auch bei zweien pliben wie nachfolgt lautendt,
 
Daß eirst mittel.
Item ob Herman von Weinsberg einß und die Wolffs erben andertheils jeder parthei vur ir heubt in beseß sol sin der halfschit von halfschit deß Lantzelroder hofs sampt der jarlicher kornpachten da von komende. Und ob die Wolffs erben (wilche ursach deß pleidtz gewesen) WeinberchTilgung: verschaffen wullen e; durchgestrichen50 daler gerichtzkosten erstaden sullen. Wan dan auch gedachte Wolffs erben dem Weinsberch verschaffen willen van 10 jaren jeder jarß 7 malder roggen die im doch geburren facit 70 mald., und dan die ander halfschit van 5 jaren nach seligen Johanß dhoit facit 37 mald..
Ob dan Weinsberch gedachten Wolffs erben 10 rader gulden jarlicher erbrenthen viß der renthen van Neuß mit 250 deglicher gulden zu loesen verschriben soll. Und da mit aller forderung zu der alinger renth bei Neuß und Bonn sampt den erschinen terminen frei und quidt sin,
 
Daß ander mittel.
Item ob die Wolffs erben einer halfschit van wegen JohanKorrigiert aus: Herman; durchgestrichenvan Kaub und Weinsberch der ander halfschit von Herman van Caub herkomende am vurs. Lantzelroderhofs in beseß sin und pliben wulten wie oben vermelt und dan obgemelte Wolffs erben die verursagte 50 daler unkosten nit tragen wolten auch die erschinen 105 mald. roggen vur sich allein begerten zu haben.
Ob dan Weinsberg die alige geltrenthen zu Neuß und bei Bon sampt den erschinen terminen vur sich und sin erben haben und behalten soll,
 
Aber der wolffserben ubergeben mittel lauffen uff diß meinugsicviß, daß 1 mittel.
Item wa Weinsberch die Wolffs erben der alinger kornrenthen bei Neuß Herman und Johan van Kaubs beide theil am Lantzelroder hofTilgung: b; durchgestrichenallein zum eigenthomb will laissen gebrauchen.
So sol Weinsberch der zwentzich rader gulden renth zu Neuß allein zur leibzucht gebruchen uff caution daß innen der eigent thomb nach sinem dhoit zufallen sol.
 
[526']
 
Daß 2 mittel.
Item will Weinsberch den Wolfspartheien die geltrenth jarlichs zu komen laissen zum halben theill. So willen sei im die half kornrenthen auch zur leibzucht gestatten, so fern er caution wil stellen. Daß korn und gelt renthen nach sin thoit an wolffserben fallen sal,
etc..
 
Disse zwei mittel van minen swager und swegerschen vurgesclagen haben wir gar nit gefallen, und derhalb hab ich Jacob Voiß frau Agnesen Wolffs miner swegerschen geschriben wie nachfolgt.
Minem fruntlichen grutz deinst und alleß goeden zu vor an liebe swegerin. Ir wist wie mir verlittener tage zwei mittel zur gutlicher handtlung in schriften zugestalt sint. Desglichen hab ich uch auch zwei mittel zugeschickt. Nuhe hab ich vre vurgeslagen mittel gelesen und dunckt mich ganß und gar zu einem gutten verdrach uff die weiß nit wol schicken. Wa ir dan uff vrer seiten uff geine andere mittel willt bedacht sin, oder wa uch mine vurgesclagen mittel auch nit dhienen so bedunckt mich dar uff ein beikompst zu machen sol noch zur zit vergeblich sin. wa uch aber einß von minen beiden mitteln gefallen wirt, daß laist mich uff daß forderligst wissen. Oder aber sclait mir andere mittel vur. So mannich ir mir vursclait so vil wil ich uch widder zuschicken ob filicht viß allen einß mogt gerathen. Waß ir aber heir in bedacht sidt zu dhoin, daß beger ich daß es vur halffasten mogt geschein. Wa es aber vur dem tag nit worde geschein gedenck ich gegen min swegersche Geirtgin Ripginß zu Neuß von wegen der pachten vur minß seligen sonß Johans dhoit verfallen im sale fort zu faren dieweil ir zu den vurpachten gar gein geregtigkeit in den acten beweist hat. Und wil doch gliche wol die gutliche handtlung von wegen deß Lantzelroderhofs mit uch und irer sustern und minen swagern da mit neit uffgesagt haben biß ein parthei der anderen gar absagt. Und wil mich glichewol disse sach nit irren laissen dan viß zugeneigtem uffrichtigem hertzen vrer beider und vrer kinder vil gunstiger swager und frunt sin, mit beger ir wilt mir diß und alleß goeden zu betruwen. Dem almechtigen befolln, datum anno 1567 den 13. februa.
 
Herman van Weinsberch ur lieber swager,
 
[527] Anno 1567 den 24. januarii ist Johan Kuck elmannß van Aich mineß neven frau zu mir komen und gesprochen, er sei van ir und gain zurissen und misslich, hab gar gein narung, bidle auch heimlich. So were eitz der kreich in Nederlanden vurhanden gegen die geussen und man neme allent halben knecht an. Er wolte auch wol in den kreich zehen, und wost hern deinst und zolt zu verdienen wan er etwaß gerust were. Begerte van mir ob ich nit etwaß rustung het sult ich im schencken sei wolt mit im in kreich zehen. Hie mogt villicht vißpliben, o der groisser trewen und leibden. Ich gab ichsicein rit swert zum besten, min ander sustern und frunde deden auch steur daß sei etwaß bequamen. Da mit sint sei hin wech gezagen. Godt weiß wa sei hin komen sint, und wil in und unß barmhertzich sin, und vur allem ubel der selen ehren und leibs erretten, und widder uff einen seligen stant wisen. Er ist mit ein brabender haußcognat zu Weinsberch.
 
Anno 1567 den 27. januarii uff montag nach dem sontag septvagesinua ist der kirchganck mit Henrich Roß und Feigin Schelt den morgen zu veir uren zu sant Johan bei s. Catharin gewest und sint samen geben worden wie eheleuthn zu stehet.
Nota, diss jar hat man in kraft des consilii zu Trint eirst die besclossen zit bis uff eschtag uffgeschurzt, das vil hondert jar ad septuagesimamWäre i. J. 1567 schon Jan. 26 gewesen.usque strack gehalten wartBd.2, S.159.
Und min hausfrau hat Henrich erlich gekleit und gereit irem stait gemeiß.
Auch hat sei den treu rinck mit einer diamant puncten gegolten. Kan nit eigentlich vernemen wie deur, mach 12 off 16 daler sin, weiß nit. den andern tag darnach uff dinstach zu abendt wart der bruloft tag eirlich und zirlich gehalten, war fast gutter hern und frunde drei foller disch und da baussn auch ein disch in Schilten hauß uff der Bach. Der wein war trefflich gut, und quamen auch mommen. Den anderen tag hat man auch die nachparn zu gast und sint frolich gewest wie sich daß heischt. haben also ire ehe angefangen, zum uperstant gleub ich habTilgung: eyn; durchgestrichenHenrich Feigin ein silbere scheide geben. Waß deß mehe war weiß ich nit.
 
[527'] Anno 1567 den 2. februarii uff unser lieber frauwen lichtmissen tag haben Henrich Roß und Feigin brutgam und brut in unß behausung zum Roich untfangen in meinung daß jar auß bei unß in der kost zu bliben. Und haben ein abentmail beiderseitz frunt zu gast mit innen geladen mit siben schotteln zu glich angericht und ein kostliche bankett zum lesten gericht mit vil schotteln und schalen; haben ein virginailinstrument gehat, darin ein zart jonglin gesongen, haben gedanzt und sint mommen komenBd.2, S.160, und die gantze nacht dem neuwen ehestait und irer undtfahnung und frundtschaft zu ehren die gansse nacht frolich gewesen.
 
Anno 1567 den 5. februarii uff s. agathen tag ist die jargezit gewesen daß ich min eitzige hausfrau Drutgin Barß zur ehe genomen, dissen tag gedechtniß gehalten. Es war 9 jarn umb und sint inß zehnde mit gotzgnaden getroden.
 
Anno 1567 den 4. febr. hat mich doctor Glaser, min alt eidom, uff sines broders Erasmi Glasers repeticion in jure in die scholas legum und den mittag in sin haus uff s. Johans strass zu gast geladen. Da sint den mittag vil redenZu ergänzen: gewest, gefort oder ähnliches.von dem neuwen gedruckten almanachen mit aller gaffelen und bannerher, zu voran beider burgermeister und rentmeister zur zit, wapen und schiltenVgl. oben S. 157 u. Anno 4.. Und leissen sich bedunken, der drucker Antonius Keiser were in religionsachen verdechtich und het in dissen geferlichen leufen der stat Coln gelegenheit und besonder die bannerhern, wilche etliche hail bei innen hetten, insgemein offenbaret und damit ubel gehandlet. Etliche sachten, der drucker het etwas erdacht, das neu were und den burger in Coln gefellich, damit er vur andern narung und gewin mogt haben, die almanachen mit der domherren oder der richzstend wapen feil hetten. Etlich aber gunten der stat und bannerherrn nit, das ire wapen und schilder getruckt waren. Und ich achten, sei sint getruckt, sei werden wol getruckt pliben und zu andern jaren mehe getruckt werden. Es beneide auch, wer es will, dan sei gefallen den burgern seir wol, und ich sehen auch, das man der neuen almanach einen hinden uff die dur in der ratzkamern vur der burgermeister und gansen raitz augen uffgesclagen hatBd.2, S.160.
 
[528] anno 1567 den 6. februarii sint mir mit dem brutgam und brut zu s. Maximinen mit kost und wein gewest und unsse dochter jonfer Brigit daselbst visiteirt. Ich hab ir ein raitzichn geschenckt und sei mir ein snoifdoich.
 
Anno 1567 den 7. tag februarii hab ich aller eirst van minem lebtag min har uber den kamp doch nit zu kortz laissen absniden, dan vur uff dem heubt war ich scheir ganß kal. On vur hat ich ein klein wenich dun hargin uff der bloisser stirnen, und daß ander har waß zart glichs den oren langs, wan es etwaß lanck wart so hink es stertzelich her und dar mit locken und stundegar ubel. Eitz hab ich es in die ronde laissen abnemen so vil, moglich, dan daß heubt war mir nit gar ront da oben etwaß unglich ingainde und vißgande. Doch wan daß har nit zu zur uber die kolf geschoren wart mirckt man es nit. Vurhin do ich lanck har droge biß zu halben uren, do plach man mich hinden im nacken mit eim schermetz ein stuck wegs zu scheren. Min har war dißmal brun erdtfarfen, wie auch min bart den ich auch zu beseiten etwaß mit der scheren verfegen leiß daß er nit zu groiß schein under dem kaelen kop.
 
Anno 1567 den 7. februarii hat Steffen van Woringen im Weissen perdt daselbst Alof zum Lempgin bruwer in unsern namen bezalt vur die malder weiß die er unß von pension schuldich war. Nemlich van jair anno 1565 pa. marcii 2 mald. und uff daß jar 1566 pa. 1 mald. weiß vur jeder malter 5 gl. cur.. Dar vur unß Alof zum Lempgin alzit wan bruwen und sunst sol folgen laissen drei malder weiß.
 
Anno 1567 den 8. febr. ist hie gewest Henrich Urhaen, uns halfen zu Swarzhem, und hat angezeigt, man forderten in Verniger herlicheit van unsen eckern da unden gelegen Turkensteur von jeder morgen sin gelt 13 alb.; sacht, er het nit dan 14 morgen an dem orde angeben, und sult diss jar half bezalt werden, droge sich uff 1 goltgl. 5 alb., die ich im geben hab, sagt, das folgende jar sult man die ander halfscheit fort bezalen. Ich weigerten mich seir der bezalung, dweil ich in Coln geben moist, half aber nitBd.2, S.160.
 
[528'] Anno 1567 den 14. februarii den eirsten fritag in der fasten aß ich den abent ein stuck buckincks ein par stuck pickelherincks und ein noiß off drei ginck sclaiffen, (kranck worden)nachtr. Einfügungden saterstachs dede mir der kop fast wehe, den sontag invocavit kunth ich nit uff komen zur kirchn dan die stirn dede mir wehe, die borst, und hat groisse stich in der rechter seithen, und war gar hitzich, hat auch an drien tagen geinen stoilganck gehat. Ich leiß mich be duncken ich het uff der bruloft und gastreien auch im fastabend bei Volckwyn, und den lestfastabendt bei mir zu vill gedruncken gedantzst und unordentlich gelebt da von es mir komen were. Doch hab ich eitz seir sobrie gelebt, gutte verdevliche speiß berenbroit gessen genossen und geiner apteken gebraucht dan boum olii in min warmpt gedain, und also einen stoilganck widder bekomen und sint mir die stich in den seiten etwaß vergangen.
 
Anno 1567 den 21. februarii hab ich joncker Berthrum vom Speich 4 gulden cur. fhar bezalt van Paulus hauß uff der Bach de terminis johannis und christi neigstirer leden.
 
Anno 1567 den 22. februarii alß doctor Johan Echt min wasser besigtigt daß so roit uhar alß bleichert, und es mir noch fast umb die borst wee dede, hat er gesagt ich moist raitz plegen oder ich worde daß hitzich feber bekomen. Und wie er mir in die apteick bei Ambrosio an der Hel len schreiff, hab ich drei tag nach ein andern ein weichung ingenomen und den 25. aprilis hab ich ein purgation gehat und fast stoilgenge. Und ist darnach noch etwaß besser worden on in der borst.
 
Anno 1567 dem 27 februarii bestonde ich rot bleichfarf bloit zu speien uis der borst wan ich hoiste. Ich war doch nit seir swach dar bei, und dauret diß bloitspeien 14 tag ungeferlich also daß ich mich vur halffasten plat im hauß moist halten quam auch nit vil in die kirch. Ich ruchelden lang in der borst glich alß die katzen doint, und etlichen meinten es were ein art van der borstkrenckden gewest. Got half mir doch widder zu gesontheit.
 
[529] anno 1567 den 1. marcii und etliche tag darnach ist min broder Gotschalck und min swager Johan van Dutz zu Dormagen gewest haben da 1240 elmen plencklin laissen setzen, und die newe britzen want portz am haif laissen machen.
 
Anno 1567 den 3. marcii hab ich den erben selichen joncker Johan Leißkirchens hinder lacht bei Peter Schutz hohengerichtz schriber 4 rinschegl. fharen alß 3 rader mr., 5 rader schillinck vur den regen neistleden johannis und christi verfallen, von hauß neist Cronenberch an der Hoeportzn wie mehe vil ir her beschein ist.
 
Anno 1567 den 3. marcii ist her Johan Voiß dechant zu Cleif zu Coln im dhom und s. Gereon canonich min swager gestorben. licht jm dhom begraben.
 
Anno 1567 den 5. marcii hat unß Herman unß halfen uff der merssen bei Gulich pracht 11 mald. 5 fod. roggen zu pacht, daß 0,5 mald. und 3 fod. hat er ingehalten alß vur 13,5 mr. turckensteur die mir diß jar daselbst moist geben, daß ander jar auch so vill.
 
Anno 1567 umb diss zit im marz haben die Calvinisten zu Antwerpen die sclussel van den porzen und etlich geschutz abgedrungen und sich gegen einen rat uffgelenet, aber die Martinisten, wie sich die van der Auspurgscher confession nennen, sint eim rait zugefallen und ist damit die sach on blutvergeisn nedergelachtGemeint sind die auf den Kampf bei Austruweel folgenden Unruhen in Antwerpen vom 13. bis 15. März, welche durch Oraniens Haltung und die Stellungnahme der Lutherischen einen Ausgang 'ohn einig bluttvergiessen' gewannen; vgl. Groen van Prinsterer a. a. O. Bd. 3, S. 59. Bei Kervyn a. a. O. S. 451 ist dies absichtlich abgeschwächt. Ebenso ist dort S. 433 ein Zerrbild von Antwerpen gegeben, das mit der Wirklichkeit wenige Züge gemein hat.. Aber darnach ist die herzogin von Parma, statheldersche in Brabant, zu Antwerpen mit ruter und lanzknechten, Dutzschn und Walen, inkomenAm 26. April, Kervyn a. a. O. S. 466, auch Lossen, Briefe von Andr. Masius S. 386, 387. Da der Abzug Oraniens schon am 11. vorging, Groen a. a. O. S. 71, so ist die Begründung der Nachrichten, die im allgemeinen zutrifft, bei W. doch nicht im einzelnen genau.und ist der prinz van Uranien und andern Martinschn und Calvinisten ausgezogen und untwichen moissen. Wie ich hoer, ist der van Brerat des koninks van Hispanien offentlicher viant und erhelt sich zu AmsterdamHeinr. v. Brederode war vom Februar bis zum 27. April in Amsterdam, Groen a. a. O. S. 60, zog dann nach Emden ab. Hieraus ist zu entnehmen, dass W. seine Nachrichten zuerst noch im April d. J. aufgezeichnet hat.. Auch riden 12 roit rodenD. i. um das Land auszurauben, vgl. die Worterläuterung am Schluss des Bandes.im lande, jeder mit 100 stark, hangen und brengen vil folks umb und nemen vil stett widder in und lagen knecht darin. Was noch daruis wil werden, mag die zeit leren, got schick alles zum bestenBd.2, S.161.
 
[529'] Anno 1567 den 12. marcii ist min son Wilhem Roß baccalaureus artium promoueirt wordenn.
 
Anno 1567 den 14. marcii hat Adam van Herchen daß gra doich (dae min dochter Engin mit gekleidt sol werden im cloister) in die Hall geschickt hilt die ill uff 20 alb. daß doich wart gestrichen uff der Hallen und hilt 46,5 ill 1 fird.. So hab ich Adamß son eitz geben uff rechnung 36 gl. current, nachfolgenß mich mit Adam verglicht und im noch 15,5 alb. geben damit daß doich bezalt, dem halmeister geschenckt 8 alb. vur zinß 13 alb., dem doichscherer 18 alb.. Summa 38 gl. 6,5 alb.. Diß ist deß doichs nach der colscher illen wol 48 illen kost die il 19 alb. 2 h..
 
Anno 1567 den 16. marcii uff den sontag judica den nachmittag ist ein fremt predicant, ein Calvinista van Bacharach, zu Rodekirchen offentlich im felt uff einen predigstoil von ramen gemacht gestigengestiget in der Handschr.und das evangelium arbor bona fructus bonos etc.Evang. Luc. 6, 43.gepredigt und uisgelacht und uff die geistlichen vil crimineirt, und sint uber tausent menschenDie Rathsprotokolle wollen nur bekannt werden lassen, dass 'etliche' Bürger u. s. w. hinaus gezogen seien.uis der stat da gewesen und predig gehort, und man wonderten sich, wer es innen kunt getain hat. Und ein erbar rat wart erschreckt, besorgten sich, es sult zugain wie in Brabant, und vermorgenspraichden, wer da hinuis leif, sult sin burgerfriheit und amtzgerechtigheit verleren. Es worden auch etliche zuhoren zu torn gelacht und wart bei den amtluden verschafft, das es zu Rodenkirchn verpotten wart. Der predicant hat sich eirst am botten zu Rodekirchen hoeren laissen, er het vom fursten van Gulich erleubnis, hat etliche breif gezaunt, und daedie in der Handschr.kurz darvor zu Dusseldorf etliche bilder uis der kirchen geworfen worden und ein fremt predicant da gestattet, besorgt man sich nit guttes. Doch der predicant wart zu Rodenkirchen unsichtlich und man stalt burger ins harners an die porzn und es wart daselbst gestiltAuf den Abschnitt kommt der Erläuterungsband zurück..Bd.2, S.162
 
Anno 1567 den 18. marcii gegolten __00 1200 ramen im minem wingart daß tusent vur 1 gl. cur..
 
[530] anno 1567 den 19. marcii hat min maigt Merg mir van Neuß bracht 8 mald. gersten viß dem Lewen zu Neuß alß von termin remeiß anno 65 7 mald. under uff den termin remigii anno 66 3 mald. also resten mir noch 2 mald. gersten. Noch hat sei mir bracht 2 mald. roggen van 4 jaren anno 63, 64, 65, 66, terminis remigii jarlichs 0,5 mald. roggen fhar vom gasthuß landt zu Neuß wilchs mir min swegersche Geirtgin seligen Henrich Ripginß frau alß pachtersche deß gasthuß landtz viß befelch der provisoren daselbst geschickt und bezalt hat. Also bin ich zu beseß heben und burren desselben.
 
Anno 1567 den 21. marcii in der Achterstrassen an minem Wyngart im mittelsten zinshus ist die inwonersche Lisbeth die etliche tag kranck gewesen mitz tag im hembt in den hof gangen und in den putz gefallen und verdruncken deß nemanß gewar wart biß daß metgin im hauß sitzen wirck kende irer missen wart. War binnen eim halben jar eirst an einen schiffknecht bestat worden der eitz zu Franckfort war. man sacht sei weir im heubt kranck gewest und het gedolt, etc..
 
Anno 1567 uff palmtag 23 marcii s. Jacob uff der vesper regnung gewest.
 
Anno 1567 den 23. marcii ist Steffen Swartz van Woringen hie zu Coln gewest und begert er wist eitz gelt zu bekomen man wolt im die loiß der zweier mald. weiß renthn gestatten nach dem breif und sigel uisfortten man sult die loiß ein halb jar zu vor verkundigen. So wart vertragen wan er neigst mendeldach ein fet lamb unß schenckte, und dan von alterß 1 mald. weiß resten und 2 malder anno 67 prima marcii fellich und dan die alige heubt summam gutte daler mit 1 malder weiß vur den erschinen termin alles vur meitag lieberte so sult im die loiß wol gestat werdenn. er bragt daß lamp eirstlich, darnach wolt er nit gutte daler dan die werde der heubt summen vur meitag bringen, und vur den weiß uber ein halb jar zu liebern burg setzen. Deß wolt ich nit doin noch inwilligen, also bleib es daßmal also on entlichen bescheit stain. Ich sagt im er sult sin gelt behalten und nutz darmit schaffen. Ich wolt jarlich fruntlich mit im handlen wie ich biß her gedain het.
 
[530'] Anno 1567 den 26. marcii hat min son Henrich Roß van minem eidom Georgen Volckwin v, foder weinß ungeferlich abgegolten daß foder vur 34 daler mineß _ behaltz. Und wantTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenVolckquin miner hausfrawen noch fast schuldich ist, und mir Heinrichen doch sin heilichs gelt erstaden moissen, so gaint im sulche wein und die wirde dar van ab. Wie es weiterß mit Volckwinß scholt und Heinrichen ein gestalt mach oben angezeigt sin oder folgenß angezeigt werden. Und min husfrau mag auch da von etwaß uffgeschri ben haben.
 
Anno 1567 den 27. martii in der karwechen hat min son Wilhem Roß daß feber bekomen, quam darnach viß der bursen und waß bei unß kranck.
 
Anno 1567 den 30. marcii parstag hab ich zu s. Jacob hoichzit gehalten, min hauß zu klein s. Mertin uff mendeldach, den montag zu parschn bei dem pastor s. Jacob und bei den nachparn gewest. den dinstach zu parschen sint unß dochter eidomen und sone bei unß zu gast gewest, den godestach sint mir bei Volckwyn unssem eidom zu gast gewest und die parscheier gessen.
 
Anno 1567 den 2. apr. uff godestach in den parsch hilligen dagen ist Johann Kuckelman von Aich, min neif, erstochen und gestorben und das ist also zokomen. Er hat sich kurz da befor gerust und ist dem konink van Hispanien zu dienen gegen sin ungehorsamen uffrorer und Calvinisten als ein kreichsman zugezagen mit siner frauwen Tringin Wildermans, und wie sei in Freislant komen sint under den van ArburchGraf v. Arenberg, Joh. de Ligne., iren herrn, hat man sei, die lanzknecht, noch nit gemonstert noch zolt geben, dan sei uff die hausleut gewisen. Und wie Johan Kuckelmans selbstsiben lanzknecht tuschen Groningen und Lewerden in die herlicheit van Auwerden einer abdienDas S. Bernhardkloster von Aduard zwischen Gronin gen und Leeuwarden.zustendich komen an eines, genant Albert Gertz, erf oder hoff und wolten da herbergen und sich loeseren, wolt man sei nit inlaissenBd.2, S.162 [531] es hatte der Albert bei sich sinen eidome Andreis Gertz und zwein steifsone Jacob Kerstgens und Rolof Kerstgens, jonge starke man, die werten sich und wolten sei weren. Aber wie das erf einen klinen wassergraben umb hat und ein bruck und porz, kont man widder iren dank nit so lichtlich inkomen. Wie die 7 knecht nuhe lang uffgehalten worden, sprach Johan Kuckelman: was sint mir vur blode leut, wil nemans hinuber springen, so wil ich es doin, und greif einen langen stock, stangen oder speis und sprank hinuber; desglichen noch ein snider von Coln, und zu dem hoff hinin. Die obgnanten drei, Andreis, Jacob und Rolof, werten sich dapper und Johan Kuckelman heif einem ein oir van stunt an vom kop; damit foir einer zu und stach Johan durch die rechte side mit eim swerde. Der snider nam den wich und untfinge 3 wonde in den rucken und nacken, das noch nit gesont ist. Wie aber Johan mirkte, das er ein doitwonde untfangen hatte, gink er uff sin knehe sitzen, bat sei, das sei im das vergeven und doch schenken wolten einen drunk. Damit sleit noch einer in mit einen stock zur erden und sprach: karmstu noch? und wie im wol ein emmer bloitz abgelaufen, starb er alsbalde in ansehen siner frauen. Das folk aber leif zu, namen 2 lanzknecht gefangen, brachten sei umb begangner gewalt dem abt zu Auwerden heim, der sei balt loss leis, aber die 3 doitscleger leifen darvon. Das dode lichnam lag wol 3 tage unbegraven und der umbligende hauf lanzknechten dreueten den hoff anzustechen und dedenden in der Handschr.vil schadens; die wiber uff dem hoff schrowen und batten umb gnade vur ire menner und hoff, wolten sich mit den frunden versonen und vertragen, leissen Johannen in ein neue doedelade lagen und uff den kirchof irer kirspelskirchn erlich begraben. Got sei im gnedich und barmherzich, wil im sin sunde vergeben; er ware leide ein wilde gesel, der sich nit raden wolt laissen, hilt das sin nit zu rade, darumb feil er in armut, dadurch diss ungemach untstanden istBd.2, S.163.
 
[531'] Anno 1567 den 7. aprilis hab ich ein schriflich materiam vur dem official im sale ubergeben laissen, und mine sach gegen swegersche Gertgin Ripginß zu Neuß von wegen etlicher kornpachten van Lantzelroder hof widder her vur gepracht die nuhe scheir zwei jar in gutlicher handlung stilgestanden hat. Dan die mittel so ich minem swager Jacob Vois und Henrich Hoen vurgesclagen und sei mir widderumb vurgestalt haben neit stat mogen haben. Und auch hat ich heimlich vernomen daß sei stainder gutlicher handelong etlich kron van miner swegerschen untfangen und also attenteirt hetten daß mich verdrauß, min swegersche zu Neuß hat auch widder die inhibition gedain. Waß fort viß der sachen wirt werden mach die zeit erleren.
 
Anno 1567 den 5. apr. ist Lisbetgin Horns krank worden, unser pflegkint, darvur min broder Gotschalk und ich groissen gerichtshendel fort und hat min broder wol 500 gl. cur. verstreckt. So besorgt man hefftich, es solt sterben und da es gestorben were, solt sich min broder swerlich erholt haben. Es war auch noch nit aller 12 jar alt und sin steiffmoder Anna Kempers, die widderpartei, het uns nit ein gut wort geben. Doch sorgt es got, das (es) uber 10 oder 12 tag widder genasBd.5, S.62.
 
Anno 1567 den 6. aprilis uff sontag nach parschen sint mir im conuent Marien beth lehem in der Reimersgassen zu kirmiß gewest ein firdel ratzwinß geschenckt und da den sontag cantate angesatzst daß man min dochter Entgin inkleiden sult.
 
Anno 1567 den 8. apr. hat uns son Henrich Roß ein eirst zum Roich bei uns gehat umb 3 alb. die quart wins; dan er hat van uns begert, mir wolten im den keller und haus vergunnen, dieweil er bei uns were, das wir im gern vergunt haben, damit er etwas mogt nutz und narung antribenBd.5, S.63.
 
Anno 1567 den 10. aprilis ist Peter Stuyß zolner zu Andernach zu Coln gewest und hat unß 25 daler geliebert, noch 25 daler [532] die ich den provisoren der armen sant Jacob zugestalt, und dan vur min moder 25 daler auch miner suster Marien 12,5 goltgl. jarlichr erbrenthen, anno 67 termino annuntiationis am zol zu Andernach fellich gewest.
 
Anno 1567 den 10. aprilis hab ich minem broder Gotschalck bezalt min funften theil von den elmen, und _ min veirthe theil von dem bau zu Dormagen diß jarß allein bezalt, die alte rechnung ist zu jar geschein und hat mir dissen zittel zugestalt.
Item anno 67 den eirsten marcii hant mir zu Dormagen 1240 elmen plencklin dat hondert 9,5 mr., und noth kosten sei zu setzen 4 gl. min 21 h., macht zu samen 33 gl. 9 alb. 3 h., an funf theil gedeilt ist einß jeder theilgestrichelte Linie6,5 gl. 4 alb. 3 h..
Item noch zu Dormagen verbaut anno 67 also dat id zusamen sich beleuft 44 gl. 6,5 alb. dar zu dan moder zu steur gedain hat 20 gl. cur., und die 24 gl. 6,5 alb. in veir dheil glichs dem forigen bau gerechnet, macht jedeß veirthe theil vi gl. und 19 heller.
Summa macht der bau und widen so anno 67 zo Dormagen angelacht jedem zu samen 12 gl. 18 alb. min 1 h., wilch ich im dan dissen tag bar bezalt hab.
 
Anno 1567 den 11. apr. uff Colner gotzdracht ist min dochter Entgin noch eins uis dem cloister gewest zu Weinsberch bei miner moder uff beger miner sustern Marien, dero dochtergin Marie mit uis war, und die gotzdracht gesehen haben, und ich hab Entgin geben 1 Bergschn gulden, 1 miscel, 1 raitzeichn, 1 regal und 12 raderschilling und ein spiegel mit eim crucifix, und Merjen dem metgin hab ich 1 missel geben, und sei sint denselben abent widder in dat cloister gangenBd.2, S.164.
 
Anno 1567 den 11. aprilis zu gotztracht ist unß rentheber Gerhart Bruwer van Duren hir zu Coln gewest und haben unß unsse renth an der stadt van Duren mantgeltz und andere klein fhar daselbst bracht facit zu currentem gelde 76 gl. 1,5 alb. pracht und geliebert da von ich im ein verzeichniß mit eigner hant geben hab und min husfrau hat daß gelt in ir verwarsamheit genomen.
 
Anno 1567 den 13. apr., sontag misericordia, zu Crutzbrodern zu kirmiss in dedicationeD. i. Kirchweihe, Kirmiss.gewest bei diss neuen priors ziden, und ist der prinz van Uranien dissmal uis Antwerpen gezagenSchon am 11., vgl oben; aber am 13. erfuhr dieses W. wohl..Bd.2, S.164
 
[532'] Anno 1567 den 14. aprilis alß min swager Henrich Hoen und Jacob Voiß und sin hausfrau Agnes Wolff van Neuß untpotten war wie ich min swegersche Geirtgin Ripginß in den saal het laden laissen, sint sei zo mir komen und mich berichten willen ich sult mit der leibzucht am Lantzelroder hof Herman van Kaubs theils mich genogen laissen und den eigenthumb an sei laissen komen. Deß hab ich nit wollen doin, doch haben wir unß deß verglicht uff montag vur pingsten samen zu komen oder abzu untpitten und so lang sult die sach im sal gestolt werden.
 
Anno 1564 den 15. aprilis zum Schricht vur sant Apren zu gast gewest bei minem swager und sustern Conradt Eck und sin moder war dar zu gast. Und wie Conradt Eck daß hauß zum Drefryß am Maltzbuchel vur etlichen tagen widder wist und willen siner eltern und frunde gemeidt hat ist gewach gewest, man besorgte sich es sult im nit nutz sin zwei heuser zu bewonen und zo besetzen uff swaren zinß dan er het vil an daß Schricht gelacht und drin verbaut, und were auch den leuthen fast zu dhoin.
 
Anno 1567 den 17. aprilis mit mester Johan van Aldenkirchen schoinmecher boven Marportzn einen contract gemacht, daß er mir die lederen schoin dat par vur 20 alb. und die tripen vur 24 alb. sol machen biß uff weiteren bescheidt.
 
Anno 1567 den 18. aprilis wie mir bei dem scheffen Volchquin zu gast gewesen ist min son Henrich Roß daselbst eirst kranck uber dischs worden und hat daß hitzige feber bekomen.
 
Anno 1567 den 21. aprilis altera jubilate haben mir die memoriam Barbare von Glad bach gehalten inhalt der fundation. Zu Cronenberch ist der caplan her Goswyn in stadt deß pastoirß erschiner Herman Velbart sin hausfraw, ich und min moder quam dar zu, 1 firdel weinß gehat vur 12 alb. ein pannekoichen botter und keiß gobelger, darnach hab ich noch 1 qvart geschenckt. Ein jedern sin drittheil vom goltgulden zugestalt.
 
Anno 1567 den 21. aprilis ist swager Henrich Kranßkamp miner steifkinder vormunder hustich gestorben.
 
[533] Anno 1567 den [13.] Lücke in der Handschr., die auch später nicht ausgefüllt worden ist; wahrscheinlich wollte W. indess auch hier das Datum desjenigen Tages eintragen, an dem er die Übergabe von Gotha, durch Gerücht, erfuhr, zwischen dem 21. und 27. April. Die Stadt Köln war an dem Zuge gegen Herz. Johann Friedrich und Wilh. v. Grumbach als Reichsstand betheiligt. Vgl. M. Ritter, Deutsche Gesch. Bd. 1, S. 293.apr. hat herzoch Augustus van Saxen churfurst und andere stende des reichs Gothen in Saxen ingenomen, herzoch Hansen gefenklich genomen und Wilhem Grombach, von im uffgehalten, als ein echter des richs gefirdeltBd.2, S.164.
 
Anno 1567 den 23. aprilis bei Gerhart van Rommerskirchen kirchmeister uff der bei kompst gewest der die kost den kirchmeistern und achten s. Jacob gedain hat.
 
Anno 1567 den 25. aprilis ist min broder Gotschalck uff der Renthkamern gewest hat daselbst in namen und von wegen Tringin mineß broder Christians widwe 24 rader gl. zinßen ungefer van winen bezalt die min broder Christian noch schuldich waß und noch etwaß van irem eirsten man Hen rich von Effern, also daß sei eitz keinen frembden mehe schuldich wirt sin, dan miner moder, und mir, miner suster und broder.
 
Anno 1567 den 27. apr. uff den sontag cantate ist Anna van Weinsberch, min dochter, die geistliche brut gewesen und im convent Marien-Bethlehem in der Reimersgassen ingekleidet wordenSie hat es dort später bis zur Konventsmutter gebracht, Urkunden stellte sie unter dem Namen Anna v. Weinsberg aus.. Es war eirst in weltlichen kleidern uisgerust, hat ein sanguinen fuck an mit einer breiter flawilen leisten, ein perlen schiltgin und perlen gurdel und halsdoich, uff dem heubt rien und latzen und das har im nacken. Min broder und swager uff dem Numart leiten die brut uis des paters haus in die kirch, sex par jonfern und kinder gezeirt gingen vur und die frauen folgten nach, darnach die man. Her Johan Broichusen, canonich s. Mariengreden, der pater, dede die mess mit zwien preistern, die jonferen songen die mess und under dem amt der hilliger messen worden Annen die weltliche kleider abgetain und die grauen angedain mit der hullen, alles mit gewontlichen ceremonien. Darnach ginkSo für: ginken.die frunde zum reventer in das cloister, da waren 3 langer dischs zugerust, daran sich die frunde und conventzsustern satzten, und man richte uff jeder langer taifeln mit 5 schottelen an, eirst stunp, hamelspisteln,Bd.2, S.164 [533'] darnach hammelfleiss und peffer, folgens gebrait, hasen, lampfleiss, hamelfleisch, honer und jonge honer, zolest mandeln, geback und kripzBd.2, S.165.
 
Diß sint die frunde die ich dar beroiffen und gebeden hab, keinen frembden.
Her Broichusen den pater und 2 prester.
Feigin van Weinßberch min moder.
Gotschalck van Weinßberch minen broder und sin hausfraw, und Lisbetgin Horn.
Merge van weinsberch min suster.
Johan van Dutz Numart und min suster Catharin.
Tringin mineß broder Christians widwe.
Conradt Eck und min suster Sibilla.
Her ChristianTilgung: hers; durchgestrichenOrdenbach.
Her Conradt Hersbach und sin fraw.
Drutgin Hersbachs alte frau zum Hollender.
Hilger van Dutz, aber d_ß vurst. veir quamen nit umb deß ruwenß.
D. Michael Glaser quam auch nit.
Georgen Volckwin und sin fraw.
Laurentz van Blaitzhem und sin fraw.
Christian Korth und sin fraw.
Theiß Muller borggref Haneportz und sin fraw.
Johan van Bing dhomsmidt und sin fraw.
Peter Muller und sin fraw.
Henrich und Wilhelm Roß und Lisbetgen min kinder.
Item schir alle miner suster und broder kinder gezeirt und ungezeirt groiß und klein.
Mir hatten auch gutten wein ein aim und 3 firdel, auch ratzwin, und 1/2 aimayn in der Handschr.wispenninksbeirs; auch hatten mir ein pasteif und darin sank ein jonglin, und danzten und waren frolichBd.2, S.165.
Mir hatten Annen ein JesusJesus-Statuette, vgl. Bd. 1, S. 151.gegeben, war gein schoner im kloister, mit eim swarzen flawelen rock, daruff waren kostliche gulden uffgenehete blomen, hat ein halsbant mit eim gulden crutz, darin war hiltum vom crutz Christi van der erden, daruff er wasser und bloit gesweist, vom grab Christi, van den elftusent jonfernS. Ursula.und mehe hilligtom, wie binnen darin uff eim zittelgin befonden worden. Diss crutz hat vur ziten ein edler ritter in kregen am hals gefort. Der Jesus hat fast gekost, min hausfrau hatz verlacht und mir noch nit gerechentBd.2, S.165.
[534] Darnach umb 5 uren nach der vesper sint die frunde uff der brut kamer gegangen und da ir erlich iren tag geleist, wie nachfolgtBd.2, S.165.
Ich und min hausfrau haben ir gegeben einen gulden lewen und einen goltgulden.
Item min moder uff ir zell geben 1 gulden croin.
Item suster Merg umblaufs 1 daler.
Item swager uff dem Numart 1 daler.
Item broder Gotschalck 1 dalerErgänzung am Rand: Summa waß geschencke facit ung. 37 gl. on den ihesus..
Item suster Sibil 1 daler.
Item swager burg umblauf 1 daler.
Item scheffen Volckquin 1 daler.
Item swager Haneporzten 1 goltgl..
Item her Christian Ordenbach 1 birch_. 1 scleiffer.
Item Christgin Korth 0,5 ko. daler 1 bergs gulden.
Item Tilman Ordenbach 1 knapkrichn.
Item Peter Muller 1 hornsg. 1 regal.
Item her Lutger Hersbach geschickt 0,5 daler.
Item Conradt Hersbach 1 bergs gl. 1 scleiffer.
Item min son Henrich credo 0,5 daler.
Item min dochter Lisbet ein schoin crutz in der luder.
Item min dochter Ailgin ein gesnitzst catharinam.
Item Lisbetgin Hornß ein gesnitzst Dorotheam.
Item m. Berndt Goltsmidt ein elumineirt breiff, und meder gedruckte breiff.
Item min moen zum Hollender 1 ort dalers geschickt.
Item min dochter jonfer Brigit etiam quedam.
Item den ihesus hat min hausfrau laissen rusten wie vurst. ex suis und dan den gulden lewen.
Gode danck allen goeden frunden, doch wan sei etwaß zu dhoin werden haben wil ich daß best widder dhoin. Und die sementliche frunde sint den abendt schir alle da pliben essen und frolich gewest.
 
Anno 1567 den 28. aprilis den anderen und nach dach sint wir, min moder suster broder swager und etliche frunde widder da gewest, gessen gedanstz und frolich gewesen.
Und ich hab der moder und conuent 10 daler bezalt daß Anna ein jar dar gewest war vur die kost deß eirsten jarß, daß uff meitag viß und an geit. Waß aber diß bruloft gekost hab wil ich her nach setzen.
 
Anno 1567 den 27. aprilis in der nacht ist joncker Wirich Muisgin scheffen am Hohengericht im cloister zu Augustinen gestorben und licht darmitz in der kirchen begraben. Hat min nicht Mariam Hersbachs widwe vur zur ehe gehat. War acht off zein jar doll gewest, und ist lang uff der Brucken bei der moder erhalten darnach ein jar lanck zu Augustinen im cloister uff swege kosten. Hat ein son Johan Muysgin van miner nichte verlassen. Requiescat in pace.
 
[534'] Anno 1567 den 30. aprilis gerechnet ubersclagen und bezalt waß die gasterei uff Entginß inkleidung in der Reimersgassn conuent ungeferlich gekost, nemlich wie her nachfolgt.
Item dem pater her Broichusen vur sin gerechtigkeit deß inkleidensgestrichelte Linie1 goltgl..
Item Greitgin gegernecherschen vom ihesus rock zu machen 2 ratzichn geschenckt 1 gl..
Item der cronenstickerschengestrichelte Linie3 mr..
Item glaßerheur und etliche zu brochn 9 alb..
Item dem gaffelknecht van 3 langer disch 6 mr..
Item dem koch vur sinen loingestrichelte Linie1 daler.
Item dem spilman uff eim pastif 1 hornsg..
Item dem jong so bleiß und drin sanck vi alb..
Item Johan eim taiffeldenergestrichelte Linie10 alb..
Item vur. 55 pont rintfleischs dat pont 26 heller facitgestrichelte Linie4 gl. 23 alb. 2 h..
Item vur 73,5 pont hamelfleischs dat pont 2,5 alb. facitgestrichelte Linie7 gl. 15 alb. 9 h..
Item 30 pont lampfleischs dat pont facitgestrichelte Linie3 gl. 8 alb..
Item vur einen kalfshart dat pont 14 h. facitgestrichelte Linie9 alb. 7 h..
Item vur 4 pont swinenfleischs 12,5 alb..
Item vur spickspeckgestrichelte Linie4 alb..
Item vur 5 zongen samengestrichelte Linie2 gl..
Item vur 7 jonger honer dat stuck 4 alb. 3 h. facitgestrichelte Linie1 gl. u alb. 9 h..
Item vi jonger honer d. st. 4 alb. facitgestrichelte Linie1 gl..
Item vur 2 spedelingegestrichelte Linie14 alb..
Item vur 4 jonger honer d. st. 6 alb. facitgestrichelte Linie1 gl..
Item noch vur 3 jong honergestrichelte Linie10 alb..
Item vur einen hasengestrichelte Linie3 mr..
Item vur kriptzgestrichelte Linie1 gl. 2 alb..
Item vur 6 gebacker daß stuck 14 alb. zu samen facitgestrichelte Linie3,5 gl..
Item vur eppelgestrichelte Linie4 alb..
Item vur saltzgestrichelte Linie7,5 alb..
Item vur ullich, petercilien, kochkrut, 2 alb., 8 h..
Item vur 5,5 pont botter zu drupengestrichelte Linie22 alb..
Item vur ein firdel eiergestrichelte Linie3,5 alb..
Item spitzerei zum peffer und sunst under Kesteren im zinßhauß geholt uxor dixit sol am zinß abgain ungeferlichgestrichelte Linie6,5 gl..
Item gemengt broit 40 perger dat pergen 8 h. quamen damit nit zu, und 40 perger wecken dat pergen 6 h. facitgestrichelte Linie7,5 mr. 20 h..
Item dat holtz zum besten gehat, item vur 2 maissen kolengestrichelte Linie19 alb..
Item foirloin vom fesgin weinßgestrichelte Linievi alb..
[535] Item vur 1 aim 3 firdel weinß die qvart vur 3 alb. dar vur bezaltgestrichelte Linie14 gl..
Item vur 0,5 a. wispennincks beirs 2 gl. 4 alb..
Item 2 fi. raitzwinßgestrichelte Linie2 gl..
Item forloin beir zu schurgengestrichelte Linie1,5 alb.
Summa 67,5 gl. cur. 1 h..
 
Waß neben der gastereien uff Entginß inkleidung komen, ut infra.
Item 24 illen gra doichs zu den rocken und noch 1 ill zu mawen dil. 19 ka 2 h. gerechent facitgestrichelte Linie33 gl.Tilgung: II alb. 4 h.; durchgestrichen.
Item vi illen linen doichs dar under gefodert kost zu samengestrichelte Linie7 mr..
Item ein bla wullen schartz bei Peter van Rhaidt geborgt facit 1,5 daler, donavit.
Item zu den hullen vi illen 1,5 fi. linen doichs dil vur 8 alb..
Item noch vur 4 illen 1 fi. linen doichs die ill 11,5 alb. 3 h..
Item noch 2 illen 0,5 fi. dil 15 alb..
Item vur die kogler 3 illn 1,5 f. dil 6,5 alb..
Item noch vur die duir 3 illen 1 firdel dil vi alb. v, h..
Item noch vur die dhur 6,5 ill bla linen dil 5 alb. 3 h..
Item van den hullen zu machen 8 alb..
Item den ihesus zu verneissen 5 alb..
Vor die vurst. 8 procelen bezalt 9 gl. 3 mr..
Item min moder hat Entgin etwaß gereicht mach man rechnen und bezalen.
Nota. Den ihesus viß dem conuent bekomen forderen dar vur 1 goltgl..
Nota. Den ihesus rock, exposuit uxor, forte donavit, sed priorem emptum ihesum retinuit seu promutavit,
Summa ungeferlich 40 gl. on etliche scholt vergeß.
 
Daß vurst. conuent sagt jeder jonfer moiß inß kloister mitbrengen wie bruchlich wie nachfolgt, deß ist etlich geben etlich noch nit.
Item ein brederen cellen. Item 1 bedde.
Item 4 par lacken. Item 2 kussen.
Item 4 kuß zeichen etc.. Item 1 bla schartz.
Item 1 wisse kogelter vur daß bede.
Item 1 bla kogelter vur die celle.
Item 1 beir pot. Item 1 becher.
Item 1 gebilde twil uff die taiffel.
Item 10 hullen jede 8,5 fi. lanck, 5,5 fi. breit.
[535'] Item 10 hoifger. Item 7 hembder. daß nit geben ist mach man mit der zit geben und bestetten.
 
Anno 1567 den 2. mai ist min hausfrau Drutgin Barß heftich kranck worden clagte daß heubt, die rechte seide, und war gar hitzich. Doctor Acht und doctor Cronenberch haben beide judiceirt es were daß hitzige feber terciana. Doctor Acht war ir swager krich nit dan raitzichen doch verreist er, aber d. Cronenberch hab ich ein gansse wech dur alle tag einen goden daler, dem aptekar Ambrosio der sei visiteirte gab ich auch ratz zeichen. Mir leissen auch ein begine suster Geirtgin viß der Thonißgassen zu ir komen, die irer warte. Und sei gewan van ir selbst stoilgenge binnen 8 tagen uber die 40 stoilgenge waren etliche swartz und man besorgte sich seir besonder doctor apteker, begin und jederman sei sult sterben. sei aber war wol seir peinlich und kranck sagt aber es het gein noit, wolt auch gein meß _ im hauß laissen lesen, noch sich mit gode laissen berichten, waß ursachen weiß ich nit. Sei sagt sei konth sich in der kranckhit nit gnog dar zu bereiten, war deß auch nit zu uberreden waß man ankeirte, doch wart sei half genodogt widder iren willen herrn Fontano licentiato theologie zu bichten der selbst inß hauß quam zu ir.Sei gebraucht vil medicinen und aptekerien on uffhoren. In dissr swacheit bleibt sei lange zit ligen. Ire beide sone Henrich und Wilhelm Ross lagen auch am feber krank und war ein half gasthus bei unsBd.2, S.168. Got der almechtiger wil innen allen zu gesontheit leibs und selen helfen.
 
Anno 1567 den 5. mai haben gebruwen gehat und beir gefast 30 aim, haben 51/2 malter maltz, 21/2 malder weiss und 3 malder hoppen gehat, sol uns diß beir bei 61 gl. cur. kosten; und das alt beir vom forigen gebrau hat bei 11/2 jar gewert, war auch nit vil mehe gewest. Aber eitz haben wir groisser kostBd.5, S.63.
 
Anno 1567 den 6. mai ist unß zeitung komen wie Johan Rauftesche zu Wandlo da mit wir vur dem heubtgericht im compromiß waren doit were, derhalb ich minen procur. Engelbret Schurgen zu Gulich geschriben er sult die widwe und [536] erben zu Gulich und laden laissen, ob es geschein weiß ich nit. Es ist sorg bei dissem compro miß er sult ufgehaben sein durch Raufteschn thoidt und moiß zu Wandlo widder anhalten.
 
Anno 1567 den 6. mai hab ich miner swegerschen Agnesn Wolffs, Jacobs Voißn hausfrau geschriben ich kunth van den vorgesclagen mitteln nit abstain. Dar uff ir haußwirt Jacob Voiß und swager Henrich Hoen den 10. mai zu mir komen und mir den aligen eigenthumb der geltrenth zu laissen angebotten, und begert ich wolt uff den Lantzelroder hof verzihen. Deß ich mich beswirte doch min bedencken nam.
 
Anno 1567 den 7. mai starf der hochachtpar her Johan Peil genant Scharpenstein alter burgermeister zu Coln zurzit rentmeister min lieber swager miner vorhausfrawen neif war ein verstendiger leibzelliger man aber verschult umb deß willen er im handel zu hinleissich und in der haushaltung zu geswindt ware gewest. Sol an einer apostemen und druck gestorben sin, etlichen sagen peste, dan sin zwei dochter storben glich nach im peste. Got wil in gnedich sin.
 
Anno 1567 den 9. mai hat unß seligen neven Johan Kuckelmanß van Aich hausfrau angehalten umb daß wir frunde uff sinen thoit in Freiß landt geschein verzihen wolten uff die ihenigen die dar an handt dedich ut supra 2 aprilis uff daß sei etwß in die handt mogt bekomen also haben wir her Lutger Hersbach lic. min broder Gotschalck und ich verzehen vur dem herrn burgermister Liskrichen. Got wil es in vergeben.
 
Anno 1567 den 11. mai hab ich viß rhait doctor Acht in der leber ader im rechten armen bloit gelaissen, dan dweil ich lang in der brost geruchelt auch bloit gespowen solt es nutz sin.
 
Anno 1567 den 14. mai ist die groisse stoiff zu Weinsberch, da min moder wonte, unden das gebonne ingefallen in den keller. Es wolt den mo(r)gen mins broders seligen Christians frau, die bei miner moder wonte, ir henbt holen, und wie sei inginge, feil das gebone. Inmitz waren die balken faul und zubrochen, und sei feil mit hin in, und der kachel-oiff, dieBd.5, S.63 [536'] tritzor, taifflen, stoil feilen ir nach und machten ir einen arm bla und blont, sunst genass sei es baldeBd.5, S.63.
 
Anno 1567 den 14. tag mai mit m. Wilhem vons Grevenbroich, becker an der Hoeportzen all dinck glich und doit gerechnet, was er von uns und wir von im untfangenBd.5, S.63wie daß in minem rechenboich fol. 69 mit parceln steit und wir von im untfangen und pliben im schuldich 2 gl. 2 alb. 8 h. Das alt kirff zu neit gemacht und sollen ein newes uffrichtenBd.5, S.63.
 
Anno 1567 den 14. tag mai bemeltem mister Wilhelm Becker und siner frawen verkauft nach gehapter rechnung uff daß neut 31 malter min 1 s.u kornß daß malter vur 18 marck deß sol im kauf abgain 0,5 malter, so pliben 30 malter 1 s.u, dan daß korn van Swartzhem droich seir ab, und min 2 malter van Neuß sint dar unden grechent dan daß ander war fast geschrompen. Summa facit 136 gl. 3 alb. die sei unß bezalen sullen. Doch willen mir mit broit dar an holen, aber der becker hat daß korn eirst den 15 mai untfangen.
 
Anno 1567, der pinstach war 18. mai, und haben alle amter und gaffelen diss pingsten geschossen, da sei in 3 jaren nit geschossen hatten, und uff den holsfartdachVgl. oben S. 76 u. Anno 3.sint sei gar schoin gerust und zuchtich eindrechtich samen mit 17 uffgereckten fenlin ingezogen und sint mehe dan 200 wal geruster zu perde mit ingereden, darunder her Liskirchen burgermeister, her Philips Geil rentmeister, vil raitzgenoissen und treffliche burger waren, und hat diss pingsten van keinem zank gehortVgl. a. a. O..Bd.2, S.168
 
Anno 1567 den 20. mai van j. Frantz von Haisfelt zu Broichusen untf. 20 goltgl. fhar de termino omnium sanctorum anno 66 fellich, und bleibt der dechen s. Georgen noch alß burg vur ein jar.
 
Anno 1567 uff fritag nach pingsten den 23. tag mai ist min suster Feigin von Weinsberch profeß jonfer zu Marien betlehem in der Reimersgassen gestorben, dan sei war den 17. mai uff pingstabendt war sei erst kranck worden ginck ir an mit groisser hitzden. Man sagt [537] sei het sich am bein geclagt, und sult pestis sin, etliche sagten es were die borstkrenckde, war aber so kranck daß sei den pingstach nit zum hilligen sacrament kunth gain, aber den dingstach zu pingsten hat man sei mit gode und dem hilligen oli bericht. Den holtzfartdach war min moder und sustern bei ir gewest, hat nit vil gesprochn auch sich nit geclagt noch gekarmpt dan mallich die hant gereikt. Ist gar gedultich durch auß in der krenckden gewest, und so man jns zusprach hat sei gelacht und alß were ir nitz und ist uff fritag nach holtzfartdach stillichlich wie ein lamp zum theil nit sprachen und guttem ver stande uffs lest alß sclaiffende in got verstor ben am abendt vur der 7 stunden, ireß alterß van 27 jarn ungeferlich. Got wil sei in ewicheit troisten, und erfrewen, und sei wil godt vor unß bidden dan sei ist ein rein unfalß uffrichtich hertz gewest. Ist uff saterstag den 24 mai daselbst in die kirch bei ire suster Agneissen grab gelacht worden, folgenß hat man einen newen blawen stein uff daß grab laissen lagen mit dem wapen Winsberg mitz und fatter und moder wapen an die veir ort laissen hawen mit der umbschrift und beider suster Agnesen und Feiginß van Weins berch namen und zunamen mit dem dato. uff sontag den 25. mai sint wir kinder bei miner moder schencken gewest und sei getroist dan Feigin war ir jongste dochter gewest und hat fil bei ir gethain scheir alle tag etwaß geschickt. Uff dinstag den 27. mai ist daß begenckniß wie bruchlich im cloister gehalten worden, und man hat gebrait und wein dar geschickt.
 
Anno 1567 den 26. mai bin ich nach Zulch gezogen hab minen broder zu geselschaft mit genomen und minen jongen Jaspar. Und hab bei dem scholtissen daselbst angehalten er wolt mich lant breif und siegel sampt deß herrn officialß urthel in die underpfende ecker und gutter setzen. Den 27. mai hat der scholtiß Hupert van Euskirchen die scheffen sampt Georgen Koch und siner kinder frunde beschi den, die sach zu beiden seiten verhort, und folgenß mich in die gutter (der 7 morgen 1 firdel war) von wegen deß lantfursten gesatzst mit hant halm und monde, auch ban und frede gedain, sin gerechtigkeit genomen und Georgen [537'] Koch und andern verpotten sich der gutter nit mehe zu underwinden biß unß die heubtsumma 100 goltgl. 30 mald. roggen versessen pension sampt kosten und schaden uffgericht weren. Ich bin auch personlich uff die stucker gangen und realem possessionem ingenomen. Es hat sich aber befonden daß die gutter Georgen Koch vurkinder zum eigenthumb zustendich weren und im nit dan zur leibzucht zu quemen, so mach doch die heubtsumma innen den kindern mit zu nutz angelacht sin. Aber wie wol die immisser geschehen und ich eitz in posses sione bin, noch dannest moiß ich zusehen damit ich der vurkinder ab mogt sin die noch sprechen mogten pro eorum interesse. Auch befandt sich daß der Georgen 1 morgen van den guttern verkauft hat Bartholomeo Durens gerichtzschriber daselbst binnen jarß und nach deß officialß urthel der hat auch schoin widen dar uff bestain zu p__ossen und stundt disser morgen und der ander darneben eitz mit korn. Auch hat er Peter baumeister zu geich 1,5 morgen verpacht stunden auch eitz mit korn, und noch 2 morgen mit korn. Wie ich sei aber in mi nen henden hadde, haben die frunde der vorkinder derhalb mit mir einen vertrag uffgericht hinder mir wesende wie nachfolgt. Anno 1567 den 28. mai ist der abscheidt genomen tuschen den ersamen Johan Borgartz Conradt Venth, Wilhelm van Edeshem in beisein Peter Hamecher vur sich und ire nicht Merg Tornß einß, und Herman van Weinsberch sampt sinem broder Gotschalck andertheils, nemlich wan man gedachtem Herman zu Coln einen gewissen burgen vur sin eigen proper scholt wirt stellen daß im acht malder kornß binnen Coln vur s. mertinßmeß neigst zukomende geliebert sullen werden, wan dan die ihenigen so daß lant gebaut haben bei gedachtem Herman alß besitzer deß landtz werden anhalten innen die stainde fruchten und schair uff dem lande vur acht mald. zu verpachten so sol er innen daß vergunnen, kunnen auch die frunde Georgen Kochs und siner kinder tuschen dato und neigst kunftich martini die heubtsummam 100 goltgl. und dan die erschinen und achterstendige pensionen sampt kosten und schaden inhalt deß urthelß im sale verschaffen, so sol gedachter [538] Herman so lang mit der pachtung deß landtz stollen, aber nach dem tag martini neigst komende, wa Herman dan nit untricht were, sol er macht haben die landerei inhalt breif und sigel vermelt frembden zu verpachten on ire widerrede sex jar lanck biß daß die kinder mondich werden. Dieweil aber die vurst. bawleuth eitz in der eil nit bei handen zu bekomen sint, so habenTilgung: sei; durchgestrichenobg. Johan Conradt und Wilhelm vurst. sulche in iren namen gesonnen und begert, und hatzs innen Herman alß der eitz in der possession wesende daß zugelaissen. Zu urkunde der warheit hatz ein jeder mit eigner hant underschriben, auch ist abgeredt daß der obbestimpt burch inwendich 14 tagen zu Coln gesatzst sol werden
Herman van Weinsberch subs..
Gotschalck van Weinsberch min eigen hant.
Beken ich Joahn Borchart min eigen handt.
Ich Conradt Venth min eigen hantschrift.
Wilhem van Ereshem mine eigene hant.
Beken ich Peter Hamecher schider zu Zulch daß diß vurst. in minem beiwesen alß dar zu gefordert verhandlet ist vrkunt miner eigner hantschrift.
 
Und alß diß verhandlet sint mir van Zulch nach Coln gezogen, weiteren bericht wirt man in der handlung van Zulch samen gebonden finden, den 28. mai zu Coln komen.
 
Anno 1567 den 27. mai, und darnach ist der neu hert sant Jacob inß sprechhauß gesatzst und sint neu benck vur holtz drin zu lagen ingerust auch ein finster in daß daß umb der lucht willen gemacht. Min broder Gotschalck ist baumeister gewest, und sol disser bau uber 50 gl. cur. kosten, ist aber den kirch meistern und achten ein gut gemach, da mit sei deste lieber in der kirchen sachen folgen werden und der kirchen und armen vurstain.
 
Anno 1567 den 30. mai ist j. Johan Backum bei mir gewest und hat unß van zwein jarn unß renth bezalt nemlich vom jar 64 termino jacob, 20 daler, und vom jar 65 termino jacobi 20 daler, da von ich in quiteirt hab und wen daß mehe betrift, also rest van jar 66 jacobi und van jar 67 jacobi kompt druf hat lang gestanden. Hat auch gesagt sin broder j. Wilhelm Backum werde uff daß gut bestat sei eitz besitzer den sult man fort mehe manen und quiteren, deß hetten sei sich also verglicht.
 
[538'] Anno 1567 den 30. mai hat ein rait der stat Coln widderumb breif uffgesclagen, wie man gulden und silbern munz des richs abscheit nach und auch der verglichung des Westphalischen kreiz, mit den Brabanschen gesanten uffgericht, gemeisSo! Nämlich etwa nemen solt., und hat dissmail der furst van Gulich und die stat Coln neu munz gesclagen, silbere pennink van 18 heller, und die uis laissen gain und sint gankbar worden. Mach auch mehe munz gesclagen sinsin fehlt in der Handschr.und uisgain, aber ein stat Coln noch der furst haben disser munz nehe mehe gesclagen, sollen mit etlichen groschen und den halben batzen accorderenVgl. den Erläuterungsband..Bd.2, S.168
 
Anno 1567 den 1. junii zu s. jacobs gotztracht den pastoir mit dem h. sacrament helfen umbleiden und neben den kirchmeistern und achten zu mittag bei im zu gast gewest und ein ratzeichn geben.
 
Anno 1567 den 4. junii haben mir zum Roich gehat 3 firdel holtz daß firdel vur 11,5 gl. und worden 2,5 firdel gerissen. Item den 11. junii 2000 schantzen gehat daß tusent 3 gl. neist jarß hatten mir ein tusent mehe gehat waren noch etlich geobert. Aber diß jar 8 karen stempel gehat die kar vur 0,5 daler noch einß so vil alß zu jar, dan min hausfrau wil steitz die stob warm haben, daß gerissen kluppel holtz war vuratsam.
 
Anno 1567 den 14. junii uff saterstach den morgen zu 2 uren jistsicgeboren daß kindt Gotschalck van Dutz Numart eliger son mineß swagerß und suster Johanß van Dutz und Catharinen van pweinsberg eheluten im hauß irer eigner wonung zum Aren uff dem Numart. Ist ein cognat deß hauß Weins berch siner motter halber. Den 24 tag junii uff s. johanß tag ist es geteuft zu sant Apostolen, sin patten waren min broder Gotschalck van Weinsberg und Henrich Overkamp underkeuffer min swager und sin goede min moder Sophia Korth van Weinsberg. Got verlene im ein gut christ zu werden.
 
Anno 1567 den 14. jun. eitz vurs. ist min moder Sophia, min broder Gotschalck und min suster Maria sampt iren drien sonen, her Christian, Tilman und Gotschalck und ir magt Barbar zu Dormagen gezogen spaceren mit einem eigen groissen nachen, haben speis, wein, kolen und allerlei mitgenomen. Ich bin auchBd.5, S.64 [539] mitgenomen. Ich bin auch [359] mit in zu geselschaft gezogen, dan min hausfrau noch nit uff den beinen und zu paß war. Min broder Gotschalcks frau moist den sontag zum Eynhorn uff eim kintkirsten sin, quam den montag nach, bracht min suster Sibil mit ir und Lisbetgin irs broders dochter. Herman, min broder Christians sontgin, war auch da. Do machten mir uns frolich, besagen den neuen befridt und elmen, loden den tolner, sin husfrau Feigin und Eiffgin, Dresen husfrau, zu gast und leissen auch etwas linenwirks mehe dar, das uffgeschriben wart, foren darnach den godestach 18. junii zu haus und quamen uff die ratzkur, raitz ingank und uff das kintchristen uff dem Numart zu paß.Bd.5, S.64
 
Anno 1567 den 23. junii uff s. johanß abendt wart her Henrich Kannegeisser in der Ryngassen in her Peilß stat zum burgermeister in Coln erwelt.
 
Anno 1567 den 23. junii einen hoit saltz untf. bezalt vur 16 mr. 2 alb., on die unkosten.
 
Anno 1567 den 25. junii ist min hausfrawe eirst viß irer sclaifkamer ein wenich komen und sich versoicken willen, war doch noch allet swach, aber die begin war lang hin wech gebruchte dannest noch vil rhaitz und medicinem daß man vur die medicin sorgt der sult zu vil sin. Und wie ich an 8 wochen nit bei ir gesclaiffen jamert sei meiner schickt daß gesindt auß, und ich wartet irer daß mail nach minem willen allein, malst aber darnach alleß allein sclaiffen biß es got besser foegen wirt.
 
Anno 1567 den 27. junii ist min suster Sibilla zu miner moder komen komensic, hat mit sich bracht irgen 3 pont silberß so ir man Conradt Eck selbst van sinen pongart, paßhewer, silber schide und anderß gedhain, und ire ringe schide gurtel und anderß wolt daß vur 100 daler versetzen dan einer genant Isaac einß oberlenders factoir manet sei hart umb scholt, diß dede min moder minem broder, suster, und mir kunth und alß wir quamen, sulchs sahen, und gedachten daß es leider so weit komen were daß man sulche verkauffen und versetzen moist, so were es fern genoich, zum neigsten moissen die kleider folgen [539'] moist nackt gain, und were hoichzith ein insehens zuthoin, dan Conradt hat den drifoiß am Maltzbuchel vur 40 daler jarlichs gemeit und moiß wol 40 viß sin hauß zum schricht geben. Und stalt alle sachen und sinen troist uff lenen und borgen, war sunst auch nit heußlich dan verdoinlich genoich, den eltern und guden frunden zun beiden seiten gab er gein gehoir, wolt sinß koptz gebruchen. Er hat nit uber 600 daler wein im keller, und sin motter leiß sich hoeren er were ir geleinteß geltz schuldich 19 hondert daler, so war er schuldich sin oemen her Johan Barß 400 daler. Item miner hausfrawen 300 daler, noch 60 daler. Item Isaac 200 daler. Item zu Bacharach 200 dalr. Item dem becker 60 gl.. Item dem fasbender und fast mehe andern. So hat jeder 500 daler bareß gelt bracht waren alles in funf jaren hin wech, war nitz dar gegen vurhanden dan die vurst. wein, die besserei am hauß, und gar wenich scholt. Viß denen und andern groisser ursachen on noit hie anzuzeigen haben wir unser suster Sibillen gerathen sei sult ein zit lanck van im zu irer motter gain biß den gebrechen und verderbens deß man sich besorgte rait fonden worde, sunst kunth die ehe nit geschiden werden. und wie Conradt Eck nach Andernach reith etlich scholt zu manen hat sei ir kleider heimlich vißtragen laissen auch etwaß doch gar gerings zur notturft. Und uff dinstach den eirsten julii glich wie Conradt van Andernach umb den mittach quam gereithen ist sei glich da befoir viß dem Schricht zu Weinsberch bei ir motter gangen, dan sei zapten daß mal wein wolt nit ehe hin gain biß er komen war, wie er aber quam und undsicire contrafeitung misten (die sei besorgt wie zu andern ziten sult zursclagen werden) wart er erschrocken, und mirckt daß sei hin wech war, doch schreib er ir ein breif sei sult widder komen, und waß sei vißgetragen mit ir brengen, falscher zongen sult sei nit folgen were schaidt gescheit sult gebessert werden etc.. Aber den breif hat man ir nit zu gestalt [540] dan vurunthalten, waß mehe weiterß hier gutz oder boiß viß folgen wirt mach die zit erlern die moiß man erwarten. Got schick alles zum besten, bellum propter pacem.
 
Anno 1567 den 3. julii ist Peter Hersbach ein kindt etwaß uber ein jar alt eliger son Conradt Hersbach und Greitgin Woist eluden ein cognat im hauß zum Hollender uff der Hoeportzen gestorben hat ein bruchelgin gehat, und ist zu s. Jacob (wie der fatter van mir begerte) im mineß herginß und broders grab begraben worden.
 
Anno 1567 den 5. jul. bin ich in irtumb mit minem steifson Henrich Ross geraten, quam also zu. Er bracht zwein gesellen mit in uns wonung zum Roich, wolt besonder angericht haben, dan er war noch mit siner frauen in unser kost; do sprach sin suster Lisbet Ross, er sult hinuff gain bei die andern essen, eiz sult angericht werden. Als er das horte, hoif er an zu floichen, zu smehe zu dreuen mit harter lauter stimmen uber sei, dess sei erschrack, feil neder uff die erde, wart zittern und biffen, als hett sei ein krenkde. Die spil hoirte und sach ich van boven und wart zornich, dan er hat vurhin auch sinen broder Wilhem gesclagen, mit stupmesser nach im geworfen, das mir im kop stach, und sprach zu im: wer wilt uns dan alle hie im haus brillen? Und als er mich sach, bestonde er an sinen pongart zu tasten, damit greif ich im uff den pongert, hilt in und wordenworde in der Handschr.also samen wrasseln; die ander leifen zu, wolten uns scheiden, und wie er vol weins war und gar hell kreisch, leis ich ab umb der nachparn willen und gink widder hinuff. Aber Lisbeth quam hinuff, war etlich mal beswimt, das man sei mit lavendelwein reiben moist und hat wirk mit ir. Min hausfrau was dissmal noch krank und hat es uff irer kamer nit gehort und lang zit darnach nit vernomen, damit sei unverstoret plibe. Aber Henrich leif aus dem haus und beromet sich, wie ich im were untlaufen. Daruff wart er bescheiden, wan ich nit umb siner moder verstorung und schande vur den nachparn behoit gewest were, ich solt im recht komen sin, dan ich were unerschrocken vur im. Als er uff den veirten tag ausbleib prassen und saufen, quam er den 9. tag heim, pracht 2 swerter mit, reif laut: ist er nuhe lustich, da keis er eins und scla sich mit mir. Ich hort es, aber ich gedacht: doistu etwas dem follen menschn, dess wirstu wenich ehr inlagen und din hausfrau verstoren; sweich also still, leis in sclaifen gain. Des morgens fro gink ich zu im an das bet und hilt im alles vor, wie sin unordentlich leben und verdoinlicheit mir gar misfiele, ich were von gotz wegen schuldich in zu straifen und zu schelten, dess froicht ich mich vur im gar nit; aber er war gliche trotzich und sweich mir nichtz. Do sagt ich, mir were nit gelegen mit im zu fechten; ich sacht im in allem gutten und warneten in vur schaden und verderben; wolteBd.2, S.169 [540'] es zu dank annemen und folgen mines raitz, sult im allein zu nutz geratn; wa nit, so moist ich es widder minen willen erliden, queim ubel, so sult ers mir nit verweissen. Darnach hilt er die gaffel, uber 10 tage, lode mich dar und quamen siner frunde bei uns und wart also der irtumb widder vergessenBd.2, S.170.
 
Anno 1567 den 12. julii hat Agneß Eck Hasselbornß frau swager Conrat Eckn suster miner hausfrawen 120 daler bracht da befor auch 100 daler von alter scholt her komende von den winen im guldin Horn die swager Hasselborn gegolten hat und schuldich bleiff, diß 100 daler hat min hausfrau die noch kranck waß und ir dochter Lisbet untfangen wie auch die 120 daler und sint hinder in bliben sei mogen rechnung dar van doin ich weiß nit drumb, aber min hausfrau bekent daß sei eitz gar uff bezalt sei van Hasselborn. Wir haben deß geltz etlich jar untboren, deß ist er beleift gewest und jarß ein half kindtgin botgern geschenckt, deß mir doch nit begert haben und bezalen wolten.
 
Anno 1567 den 12. jul. ist ein seir groisser wint gewest, der den weiss, so vernoitreift war, uis den aren gesclagen hat in vil landen, das man in van der erden uis dem dreck moist ufflesen, und foren de swein zum teil wol darvon, und schatD. i. schadete.den halfen und leuten gar vil, und ist an manchen jarren sulcher schade im weiss nit erhort worden; man meinte, der weiss sult seir darnach uffgesclagen sin, aber nit gar vil, wiewol das zeinde malder nit im stro was plibenEben: nicht in den Aehren geblieben war. Der Bruder Gottschall lässt ein Fenster mit Ws. Wappen bemalen..Bd.2, S.170
 
Anno 1567 den 13. jul. m. Henrich glasworter ein finster mit minem wapen bezalt, die min broder Gotschalck on min wissen in miner suster sommerhaus und wingart in der Depengassn hat laissen machen, und mir seir leif war. Bezalt darvur 61/2 mr.Bd.5, S.64.
 
Anno 1567 umb den 14. jul. ist die stat Berk uff dem Rhein, Colnischs stiftz, scheir gar und gans verbrant und mit ires eigen fuir versaumt wordenDie stadtkölnische Rentkammer kehrte für die durch den Brand geschädigten Rheinberger 25 Thlr. aus, der Rath erlaubte auch, dass von den Kanzeln zu milden Gaben aufgefordert werde, verbot aber das Sammeln von Haus zu Haus, Rathsprotok. Bd. 23, Bl. 161, 205, 207..Bd.2, S.170
 
Anno 1567 den 15. julii hat min swager Conradt Eck viß dem Schricht bei 14 foder weinß ungeferlich laissen zehn und die nach Antwerpen geschickt in abwesen miner suster Sibillen die zu Weinsberch van im noch ware. Dan er waß schuldich wart gemant moist gelt haben. Und er reisden den 18. julii zu perde nach Antwerp, und wie ich verstanden mit wenich nutz.
 
Anno 1567 den 16. jul. ist min steifdochter Lisbet Roß krank worden, befoilt sich ubel am bein, mir meinten, es wier die pest gewest, dan die lach van jar 64 noch alle zit brocken. Mir deden ir (ader) laissen am foiß und driakel ingeben, doch wart es die rois, der sei zinsich wasBd.5, S.64.
 
Anno 1567 den 18. julii hat min moder die loiß von zwein malder rocken renten die sei zu Horm hatte sampt den achterstendigen pensionen samen untfangen. Min broder Gotschalck hatz zu Zonß untfangen und ir gelieber, diß ist die kornrenth zu Dormagen und Harm da von in minem testament so ich mit seliger Weisgin [541] miner vorhusfrawen uffgericht hab meldung geschein ist. Min moder hat mir diß 2 mald. renth wol zugesacht vur min heilichs gut zum theil mit dem hauß zu Dusseldorp, wie ich auch Weisgin deß vertroiste. Aber ich hab mehe heller van dissem korn oder loissen gesehen noch untfangen dan wie min hausfrawe gestorben ware und min moder sich besweirte wolte ich sei nit betroben. Leiß sie unangeferticht deß geneissen und behalp mich. Doch von rechtz wegen gepurt mir min heilichs gut, und die uffkompst dar van dar uff ich wol swich aber nit dar uff verzeihe wa ich es in minem leben nit geneissen werde, so sol es min erb inforderen.
 
Anno 1567 den 25. julii uff s. jacobs tach bin ich bei miner motter suster broder zu Weinsberch frolich gewest, dan min hausfrau bestonde widder gesont zu werden doch beswerlich.
Uff den 28. julii sant panthaleons tag hat mich min broder Gotschalck zum Kluppel uff der Hoeportzn zu gast gehat.
Uff den 29. julii sint mir zu s. Maximinen uff der memorien gewest und ich hab jonckfer Brigitten miner steifdochter ratzichn und win geschenckt auch ein glasfinster uffTilgung: z; durchgestrichenir cell verheischn, die sei auch folgenß mit minen und miner husfrawen wapen uff ir cell kregen hat.
 
Anno 1567 den 29. julii 25 maissen koln gehat.
 
Anno 1567 den 30. julii ist min swager Gerhardt Ripgin van Neuß bei mir gewest und mir von wegen siner moder die funf morgen pachtlandtz (öffnende Klammer fehltda van sei 5 malder gersten zu pacht plach zu geben) uffgesagt, dan sei wolte sich deß baulandtz abdoin, doch begeirte sei den einen morgen uff der stat graf scheissende zu pacht wolt mehe dar van geben dan emanß. Ich aber besweirt mich deß und wolt daß lant bei einandern laissen, daß ein moist daß ander ubertragen und moist einen pechter und nit zwein haben daß mir unrau machte. D arnach hat er es mir schriflich uffgesacht aber den 1 morgen begert, und ich hab in die meinung widder geschriben und die uffsagung angenomen, auch uff ander pechter bedacht gewest aber den frunden zu Neuß eirst angepotten, die es vor eirst absclogen und nit begerten.
 
Anno 1567 den 10. augusti hab ich min kost und gaffel uff dem Swartzenhauß gehalten. Dahin geladen min frundt und nachparn, minen broder Gotschalck Johan van Dutz, Jurgen Volckquin, Laurentz van Blatzhem her Chrisgin Ordenbach, h. Eilman Ripgin, Herman Volberch, Henrich und Wilhem Roß. Kost mich fleisch gebrait on schinck und borstkern 3 gl.. Item 29 qvarten weinß die qvart 2,5 albus facit auch 3 gl. 6 h.. Hat noch emantz mehe geladen die pliben auß, doch kost es mich gnoig.
 
[541'] Anno 1567 den 13. tag aug. haben doctor Cronenberch, magister Isaac der Jude und doctor Johan Achten eidom, alle drei erfarne medici und arzt, das kint Conrat van Weinsberch, mins broder Christians son, besichticht und uber sin gebrech unden an der scham judiceirt und geurtelt, das es nit principalich ein bruch were, dan mehe ein carnuffel oder carnosa, das ist ein gesweir van fleisch, und stunde hoich zu besorgen, wan man es sniden leis, es sult sterben moissenBd.2, S.170. Die fruntschaft het dem kinde von hertzen gern geholfen und schniden laissn. Und die uisswendige chirurgi und hautartzst und mister sachten auch es were ein carnoiß und bruch dar zu wolten es fast sniden. Aber dieweil jederman sorg trog, wolt man eirst derTilgung: be; durchgestrichengeleirter artzst rhaidt anhoren.
Die zum sniden neit reden es queim dan ein erfarner meister in Coln dan noch eitz zur zit drin were sunst durften sei dissen nit vertrawen. godt wil im helfen. Etliche meinten man sult es stain laissen es worde van sich selbst vergain, etliche sachten man sult es stain laissen und ehe daß ungemach im laissn dan sterben laissen, es kunth sich wol meissich halten stil wirck antriben und bei leben bleiben dan daß gebrech were in sich nit doitlich. Es were alte leuth van jongs uff mit sulchem gebrech beladen bei leben bliben. Etliche wolten es gesneden haben und gewacht es sturb oder nit uff daß es kunftich nit uber die het zu klagen die im sult van dem leide geholfen haben und hetten es nit gedain. Doch dieweil es min moder und andern nit wolten abenthuren dan im sin leben laissen so lang es got geleibten ist es also verpliben.
 
Anno 1567 den 15. augusti unser Lieberfrauen fest S. Jacob gehalten. Min hausfrau, die noch swach war, hat im haus meß laissen lesen und sich berichtenBd.5, S.64.
 
Anno 1567 den 18. aug. ist min jong Jaspar Hackeni uff der schroder gaffel ingeschriben worden, dan das ampt wolt er leren bei m. Rutger schroder in der Klockergassen, moist im 8 daler an geben,Bd.5, S.64und den 29 augusti ist er van unß zum m. Rutger komen. Bleif mir noch fast schuldich daß ich im verlacht hatt.
 
Anno 1567 den 22. augusti ist Greitgin von Eschs ein lantmetgin bei unß in deinst komen. Daß ander Merg van Neuß moist eitz plat in stat einer beginen miner frawen tag und nacht warden.
 
Anno 1567 den 21. augusti war unß magt Merg bei doctor Cronenberch medico mit miner hausfrawen wasserTilgung: be; durchgestrichengewest. Der hat gesacht sei het die zerende krenckde this__, worde daß wasser laden, es were noch gut aber gegen den winter worde sei sterben. deß wart sei etlicher maissen gewar und dreif wonder klein modicheit an, war gar ungedultich. Aber ich hab sorg der docter verdrauß daß man im gein gelt [542] zu loissen gab wie im anfank; drumb macht er sulchen swarmoit umb sines nutz willen, verhoffte dan gelt zu losen. Aber dasmail war die greifin van Widt und BlankenhemIch vermag diese nicht genau festzustellen.zum Schirfgin uff der Briderstraissen wonhaftich, ein seir erfarne frau in der medicinen, die vil leuten umbsunst half; der rait gebrauchte auch min hausfraue und schenkte ir zu zeiten raitzichn oder ander klein verehrung, und war zulest widder gut mirBd.2, S.171.
 
Anno 1567 den 24. augusti den zweiten sontag nach krutwihung hat man die gemein kirchn rechnung s. Jacob aller eirst im Sprechhauß gehalten und sint dar nach in Georgen Kaldenbachs hauß gangen der die kost hilt. Vurhin plach man es samen in deß kosthalterß hauß zu halten.
 
Anno 1567 den 26. augusti bin ich bei her Christian Ordenbach presentzmeister s. Mariengreten zu gast gewest in der Dranckgassen, der sin frunde beroffen hat.
Den 25 augusti war ich bei minem broder Gotschalck zu gast gewest.
 
Anno 1567 den 26. augusti hat min suster Sibilla vur Oitgero Steinwech notario protesteirt daß sei ir man gedrongen hab uff ein bloiß papir zu underschri ben. Wolt gern exceptionem non numerate pecuniæ in binnen den zwen jarenTilgung: fordern; durchgestrichenvurwenden wan emantz fordert, deß sei eitz nit doin kunth dan sei weiß nit wer die hantschrift hat und waß dringeschriben.
 
Anno 1567 den 27. augusti haben die kirchmeister s. Jacob und achten zwein newer achten m. Gerhart van Lymich und Paulum van Curten zum Mullenstein zu achten gekoren, und besclossen daß man daß tag boven den offen orde tuschen s. Jacobs kirch und s. joriß (wilchs 15 jar offen gestanden) machen sult, und haben vur m. Andrea Kop im sal constitueirt war daß capittel s. Joriß mit recht sprechen wolte so sult man sich mit recht weren. Dan man hat vil tag samen geleist und hat sich nit kunnen verglichen. Den 2. septemb. haben die kirchmeister daß streitich ort beleiden laissen und den 3. sempemb.sicdaß tags begunnen zu bawen und auch folgentzTilgung: gen; durchgestrichenbereit gemacht. Daß capittel durft mit recht nit wol sprechen, auch bischof Fridrich churfursten nit klagen der mit der cleriseien uneinich waß auch ein rhatTilgung: nit; durchgestrichender eitz dem kirspel nit ungunstich war. Doch protesteirten daß capittel daß kirspel handlet widder den vertrag anno 15522 korrigiert aus 3uffgericht und were in die peen verfallen die sei fordern wolten. Dargegen die kirchmeister protesteirden sei hetten nichtz verwirckt dan daßTilgung: kirsp; durchgestrichencapittel were in die peen gefallen. Diß ist den 6. und 10. septemb. gescheit und also ist die sach pliben stain.
 
Anno 1567 den 5. septemb. sol joncker Goddert van der Heiden zu Munster eiffel min mit truhender in Berndt Luchelgin van Reimbachs testament gestorben sin, und ist nemanß mehe dan her Johan Tonberch und ich vorhanden, Johan Castenholtz war eirst gestorben.
 
[542'] Anno 1567 den 9. septemb. sint min beide swegerschen doctor Michel Glasers hausfrau und doctor Henrich Furstenbergs von iheronimus viderhennen hausfrau gestorben. Dar von mir der reu heim untboden und ich da zum sencken und schencken gewest bin.
Den 10 septemb. ist Anthonius Hersbach der stat secretarius peste gestorben.
 
Anno 1567 den 9. sept. bin ich in der batstoben im Filtzegraben gewest, da 9 kop laissen setzen, dan an 11/2 jar war ich in keiner batstoben gewestBd.5, S.65.
 
Anno 1567 den 15. septemb. hat min moder die senckkoil uff dem Steinwech laissen reinigen und uberwolben biß uff den sant graben. Eirst war ein heimlich gemach gewest. Sei hat die steinen kallen die uber den steinwech durch die kuch und stof uff die straiß trogen uffnemen laissen und verkauft. Dan sei leiffen uber in den keller und undsickuch zu Weinsberch. Wan groisse sturtz off wasser quam und verfaulte die balcken und dede schaden dan sei und die went soncken, und leiß den steinwech do etwaß verhogen und uff daß neut steinwegen. Sei hat auch die kallen und dacher bessern laissen.
 
Anno 1567 den 17. septemb. ist swager Conradt Eck zu Franckfort mit sim perde gewest. Hat da nit vil zu schaffen gehat, dan gelt verzert. Min suster Sibil moist sich nevlich bei miner moder behelfen.
 
Anno 1567 den 19. septemb. war es 20 wechen daß min hausfrau nit van der camern war gewest aber eitz wart sei starcker.
Den 22 septemb. hab widder uff der camer uff ein andern bedt gesclaiffen. Doch ginck sei den 23. septemb. einmal hin ab und begaf sich widder uff die camer ein zit lanck, brauchte doch allet rhait.
 
Anno 1567 den 29. septemb. uff s. michelß dach bin ich mit miner moder suster broder in der Reimersgassem im Conuent bei Entgin gewest sint der inkleidung und miner suster Feiginß absterben. ich hab ir etwaß geschenck. Waß deß ist wil ich folgenß umb zit deß profeß bei ein samen setzn.
 
Anno 1567 den 1. octob. haben ich eirst in der Achterstraissen angefangen truben zu lesen. Es war nach wetter, haben sei 10 tag uff den traberen laissen stain.
Den 13 octob. haben mir gekeltert und bekomen 6,5 a. weinß. Darnach haben wir die traben noch einmal nachgekeltert, und haben uber 3 oder 4 firdel weinß bekomen.
 
Anno 1567 den 3. octob. hat mir min swegersche [543] Greitgin Ripgin im Lewen zu Neuß min leste pacht funf malder gersten pacht geschickt und zwei mald. vomm verlitten jar restancz, facit 7 mald. und da mit widder die pachtung uffgesacht.
 
Anno 1567 den 5. oct. hab ich D. Cronenberch medicum rait gefragt von wegen das ich etlich mal zu zeiten mit rusperen bloit uisspeide, ob das sorglich were, und was man darzu doin sulte. Daruff er sagt, wan nit bloit mit eim brechen oder ob uiswerfen oder mit eim hoist gespowen worde, queim es uis dem hirn und were kein perickel und getar darbei. Dieweil es mir aber durch ruspern uis dem hirn feil, solt ich nit sorgen; doch reit er, das ich zum heubt purgern sult, das doch also verpleibBd.5, S.65.
 
Anno 1567 den 7. octob. hat Claiß Krufft im Filtzegraben sin banneressen gehalten. Hat neben den bannerhern die herrn burgermeister und die herrn van siner fasbender gaffel und etliche gutte frunde zu gast gehat. Ich war auch alß ein bannerher van Swartzenhuß daselbst. Er hat prechtich mit 5 schottel und kneil dranck newen wein und firn bancket angericht, zuckerbroit war eirst da, 2 gaffel knecht deinten, fil silbergeschir, gein spil, und hat zu lest Johan Liblar uff Sternengassen ort daß krentzlin geben.
 
Anno 1567 den 8. octob. ist min husfrau Drutgin eirst von irer 22 wechen krencken vur die dur uff die straiß komen und zu Henrich Schilt der kranck waß gangen in zu visiteren und darnach ist sei al gemach stercker und widder gesont worden, doch iren alten hoist zum theil behalten.
 
Anno 1567 den 9. octob. hab ich 8 kleiner hemmel gegolten. Daß stuck vur 7 mr. 2 alb..
 
Anno 1567 den 12. oct.Man erkennt hier die Art der Arbeit Ws.: am 12. Okt., wo ihm vermuthlich die erste Kunde von dem Ausbruch des zweiten Religionskrieges und der Lagerung der Hugenotten vor Paris (2. Okt., vgl. Kervyn de Lettenhove, Les Huguenots et les Gueux Bd. 2, S. 75) in Köln zugegangen war, wurde die erste Einzeichnung in das Almanachsbüchlein gemacht; nach dem Kampf bei S. Denis am 10. Nov., in welchem der alte Connetable Montmorency blieb, und nach geraumer Pause, vielleicht erst bei der Reinschrift, sind die weiteren Sätze nachgetragen, denn die thätige Theilnahme Johann Casimirs begann erst im December 1567, vgl. Fr. v. Bezold, Briefe des Pfalzgr. J. C. Bd. 1, S. 26, diejenige Johann Wilhelms noch später, vgl. Kluckhohn, Briefe Friedrich des Frommen Bd. 2, S. 156 ff. Ws. Quellen mögen gedruckte Zeitungen gewesen sein, die ich aber an diesem Orte nicht nachzuweisen vermag; früher geschriebene 'Zeitungen', wie man sie aus den Briefen jener Tage kennen lernt; zu allererst aber die Gerüchte, die an den Börsen verbreitet zu werden pflegten, vgl. z. B. Lossen, Briefe von Andr. Masius S. 402 über denselben Fall, und Köln besass, wie erzählt ist, seit einiger Zeit eine Börse nach dem Muster von Antwerpen. Der Prinz von Conde ist bekanntlich Louis von Bourbon, Herzog von Vendome und Alencon; über seinen Tod vgl. unten zum 13. März 1569., umb disse zit ist der kreich in Frankrich angangen, das der prinz van Conde, ein herzoch von Borbon, in groisser kreichsrustung gewesn zu perde und fois und mach Paris berant haben, die mullen umbher abgebrant, etliche scharmutzel gehalten, darin der conestabel ersclagen, und man hat sich zu beiden seiten hart in die wer gestalt. Konink Carl van Frankrich war noch jonk und der van Conde wolt sin vormunt sin und das regiment foeren, alle uislendische Italianische reten abgedankt haben; die von Guise und geistlicheit hiltz mit dem konink und der jonge adel im lande hilten es mit dem van Conde. Die Deutzschen deinten zu beiden seiten, herzoch Hans Wilhem van Saxen uff des koninks seiten, palzgraf Casimirus uff dess von Conde seiten; aber disse herrn tragten mehe nach eim vertrage dan nach dem stride, dan es traff die catholische und Calvinische religionen hart anBd.2, S.171.
 
[543'] Anno 1567 den 13. octob. hab ich einen knecht Peter van Titz einen colner angenomen zu versoichen und innen auch folgenß gemeit und gekleit, mit hoit mantel hosen und schoin.
 
Anno 1567 den 14. octob. hat unß halfen Henrich Urham van Swartzhem geliebert 7 mald. roggen 0,5 s.u uff rechnung.
 
Anno 1567 den 18. octob. hab ich min anspraich vor dem herrn official im Sal und m. Andrea Kop notario schriftlich ubergeben laissen gegen die beide broder Andreiß und Peter Spor zu Neuß alß vormunder ireß verstorben broderß Henrich Sporß und Beilgin eluden kindern, und hab gefordert von 9 jarn ungeferlich jarlichs 0,5 mald. kornß renten so mir jarlichs erblicher renth von wegen mineß swagers wilant Gerhart Ripgin in dem lamen zugetheil waß und wirt bezalt van eim stuck landtz bei dem Kamberch zu Nuyß gelegen. Ich hat die vormunder oft gemant und in geschriben, es bleib also stain, dar umb for ich eitz mit dem rechten fort. Aber sei haben folgenß mit gelde bezalt. Hie von weiterß in minem rechensboich fol. 166 et fol. 167 istic vide.
 
Anno 1567 den 24. octob. hab ich einen aissen gegolten vur 45 gulden cur.. War ein groiß stuck fleisch aber nit fett.
 
Anno 1567 den 25. octob. hab ich leidecker die wech gehat gekost 8 gulden cur..
 
Anno 1567 den 25. oct. ist her Fridrich von Weit, erzbischof und churfurst van Coln, im domcapittel personlich gewest, hat sich mit dem capittel etlichr irrungen halber verglicht, darnach hat er uff das bistumb verzeigen und abgestanden. Man sagt, das capittel wolt in abgesatzt haben, dan er wolt das pallium nit zu Rom mit ernsten fleis erwirben, auch nit preister werden noch gut audienz geben; ist seir karrich gewest und grois gelt vergadert, wilchs er het verzern mogen und doch behalten samt etlichen mehe rentn und huser. Aber er hat kein scholt gelaissen, auch keinen unfriden gemacht, dan wol regeirt; war ein swar, groff man, halber dauf und ungerade; war eirst domdechen und domcuster, canonich s. Gereon, probst zu Mastricht und s. Joris in ColnZum Inhalte vgl. Lossen, Der köln. Krieg, Vorgeschichte, S. 3-12.. Darnach hat das capittel scloss und stet ingenomen und sich huldigen laissen. Es waren wol etliche schulden bei siner zit bezalt, diewelche van den vorigen bischoffen gemacht waren, aber doch bleiben der groiste teil stain unbezaltBd.2, S.172.
 
Anno 1567 den 29. octob. hab ich m. Johan van Zulch rectorn in der Cronenbursen 8 rader gl. fharn bezalt. de terminis pasce remigii anno 67 die ich jarß gelde van Hanß Felix oder Wyngart in der Achterstrassn.
 
[544] anno 1567 uff allerhilligertag starb m. Berndt van Duisberch goltsmidt vur den Augustinern. Ein sonderlichr frundt van alterß in unserm hauß samt zwen sonen pesteNoch: gestorben in der Handschr., dan domals regnirde die pest noch hin und widder in Coln und hat sint der sterbden mit brocken nehe uffgehort ins veirte jarBd.2, S.172.
 
Anno 1567 den 2. novemb. uff allerselen tag bin ich zu den Carmeliten zu gast gewest und mineß fatters seligen der da licht gedacht wie bruchlich.
 
Anno 1567 den 10. novemb. uff s. mertinßabendt sint unsse kinder und bei unß frolich gewest und min hausfrau und ich haben eirst widder van irer krenckden uff eim bedt gesclaiffen, dan ich hat ein halb jar besonder uff verschiden bet gelegen.
 
Anno 1567 den 16. novemb. haben wir unssen pachtwin sampt ein rest van zu jar untfangen. NemlichStrichzählungsumma 8 aim, 6 firdel. Aber am verlitten jar hatten wir auch van Waldorf untf. anno 1566 den 17 decemb.Strichzählungsumma 8 aim, 1 fod..
 
Anno 1567 den 18. novemb. hat min swager Conradt Eck der noch van miner suster waß gefaren zum theil in daß hauß zum Dreifoiß am Maltzbuchel, daß er lang vurhin widder rhait aller frunde vur 40 daler jarlichs gemeit hat. Wolt nuhe on frau beide huser den Drifoiß und Schricht bewonen und kunth einem nit gnoich doin. Jonger leuth eigenkoppiger rhait ist selten der best.
 
Anno 1567 den 24. noumeb. hat min steifson Henrich Roß der noch bei unß in der kost war vur s. Matthiß zumTilgung: Erenfiltz ge; unterstrichenLewenstein gezapt newen wein, moist es im Roich nit doin dan min husfrau noch nit so gar zu paß waß. Daß hauß gehort zu minem idom Georgen Volckquin der es im gelint hat.
 
Anno 1567 den 27. novemb. hab ich nach Zulch geschriben an Meviß Sirckershoven der widenbecher halfen ob er die underpfende daselbst dar in mich der her gesatzst vur einen pacht annemen, wie er sich vur hin do ich bei im waß hat vernemen laissen. Aber dieweil er dißmal an der pest kranck gelegen, hat er kein lust dar zu und abgedanck. Wie ich besorg daß er an den partheien keinen undanck in durf lagen.
 
Anno 1567 den 28. novemb. hab ich von dem hauß zur Kymnaden uff der Bach 6 rinsche gulden 3 rader mr. 5 s. fharen. Joncker Costin Hup dem sei nach dode sinß fatterst joncker Evert Hup angetheilt war bezalt de terminoTilgung; Re; durchgestrichenmartini anno 67. Macht dißmal zu cur. gelde 10 gl., 6 alb.. Also hat mich j. Costin quiteirt under sinem namen der nuhe min fharher ist.
 
[544'] Anno 1567 den 1. dec., umb diss zit sol der graif van Arburch, stathelder in Freislant, dem konink van Frankerich zu hilf sin komen mit 2000 perden gegen den van Conde und sol im scharmutzel etliche ruter verloren habenBd.2, S.173.
 
Anno 1567 den 6. dec. hat doctor Wilhem WisselVgl. oben S. 119 Anm. 6.vom pastoir und kirchmeistern siner und siner hausfrauen leben lank den widdenhof s. Jacob gemeitgemeit haben in der Handschr., er sol in 8 jaren nitz geben van zins und die kirchmeister sullen im jars 8 jar lank 5 daler zugeben, dess sol erer fehlt in der Handschr.den alten widwenhof widder reparern und sulchs vergoeden, inhalt breif und siegel hievan uffgericht, und der her official hatz bestetichtBd.2, S.173.
 
Anno 1567 den 19. decemb. alß min swegersche Gritgin fripgin im Lewen zu Neuß die 5 morgen pachtlandtz uffgesagt hat, hab ich dissen tag dasselb pachtlant nemlich einen morgen uff der stadtgrave zu Nuß tuschen der Tolportzen und Hainportzn. Und dan halfschit van 8 morgen an Leimeßkempken, schiffer Stoffel Butzkan und Geirtgin eluden borgern zu Neuß 12 jar lanck jarlichs vur 5 malder gersten uff den termin remigii zu bezaln verpacht, dan ich hat diß lant den frunden zu Neuß angepotten dieweil sei es aber nit begerten hat mir min swager Herman Bock disse frembden zugeweist, die daß pachtgut zu Coln an daß lant uff die far frei leben sullen. Hie van sintKorrigiert aus: ist; durchgestrichenfolgens zwein pachtzittel uffgericht und jedem einer underschriben und signeirt zugestalt worden.
 
Anno 1567 den 21. decemb. ist min broder Gotschalck van Weinsberch uff s. thomaß tag van der geselschaft deß Swartzenhauß zu Rhade in Coln erwelt und ist sin dritter rhatzganck. Wart auch beirher uffTilgung: sant; durchgestrichenchristabent.
 
Anno 1567 den 23. dec. ist der ehrwirdiger wolgeborner her, her Salentin graff zu Isenberch, dom-afterdechen und dechen s. Gereon, zum erzbischof und churfursten zu Coln erwelt; er war regerender her zu Isenberch und hat keinen broder noch broderkintBd.2, S.173.
 
Anno 1567 uff newe jarß abendt sint mir in der Botte gassen schencken gewest von wegen daß unß dochter Ailgin ein dhoit kindt den 10. decemb. hat gehat. Und haben daß alt jar abgeweschen,
Telosin griechischen Buchstaben
 
[545]
 
Anno 1568 mit godt angefangenKreuz uber der letzten Jahreszahl.
 
Anno 1568 den 2. jan. haben mir 2 ferken gegolten vur 22 gl. 1 ort. Mir hatten nit vil folks van groisser arbeit, derhalb sparten mirmit in der Handschr.speck und das groff fleischs, doch aissen mir und das gesinde alle malzit groin fleischs, und damit wart das hart fleisch verschonet; daruff worden morren, kappis, rupen und derglichen gekochtBd.2, S.173.
 
Anno 1568 den 2. januarii van Swartzhem noch untfangen vunf malter fruchten roggen und 2 capune. Also resten am jarlichen pacht van 16 maltern noch 3,5 malter 1 s.u bliben stain biß an daß neigste jar.
 
Anno 1568 den 3. jan. ist min geburtztag gewest, bin, got hab lob, 50 jar alt worden und balde darnach den 25. februarii solt min liebe moder Sophia Korth 70 jar alt werden. Ist noch wol stark und von vermogen. Ich hab sonderlichs kein fest gehalten, dan einen jarwecken gehat und hab mit minen kindern im haus allein ein quart weins oder 2 gedronken, moist sparen gegen Engins profeß, min narung war eitz nit groisBd.5, S.65.
 
Anno 1568 den 5. januarii uff der h. dri koninck abendt ist min steifson Henrich Roß und Feigin Schelt sin husfrau koninck und koningin durch daß loß worden, die noch bei unß in der kost warn haben ir essn folgens gehalten.
 
Anno 1568 den 12. jan. ist uns deinstmagt Merg van Neuß brut gewest. Die bruloft wart gehalten in des pastoirs huis s. Columben, dan des magt broder Evert sniderknecht bequam sei in der ehe. Mir und alle unse kinder leisten ir den tag, zogen zu Iserloe wonenBd.5, S.65.
 
Anno 1568 den 16. januarii hab ich min renth 32 daler vom termin l. in der fasten anno 66 gefallen von jonfer Annen van der Reck widwe van Hal durch iren alten diener Steprat untfangen. Gab im 8 albus drinckgeltz.
 
Anno 1568 den 17. januarii hat min husfrau irer nichten Ailgin Barß beseherschn van Lanstin 80 daler gelint, dan sei hat ir dochter Tringin den 13 januarii neigstleden bestat war Conradt Ecken suster, dar zu sei es bedarf. Sei hatz aber darnach widder van Lainstein her abgeschickt und bezalt. Dieweil aber der irthumb mit Conradt Eck noch stunde ist min suster Sibillen noch uff der bruloft nit gewest. Doch ginck ich jn zu ehren mit in die kirch und nit uff daß essen.
 
[545'] Anno 1568 den 19. januarii van der Merssen bei Gulich untfangen 11 malter min 3 fod. roggen zu pacht daß uberich zu 12 maltern wirt er vur turcken steur rechnen.
 
Anno 1568 den 18. januarii hat min son Henrich Roß widder ein eirst bei unß im Roich, also daß mir last und unrawen uberfalß im hauß genoich hatten. Ich bin alß gedultich gewest des die leuth sich nit wenich verwonderten.
 
Anno 1568 den 20. januarii sint min broder Gotschalck und swager Johan van Dutz zu Dormagen gezogen, und mit motterß halfman Gorden Lenhartz gehandlet van wegen der bessereien und fodereien. Dan er wolt vom erb zehen und hat sin son Johan drauf bestat. Auch sint sei Zonß gewest und mit Johan und Christian Korthn deß stucks lantz van halben morgen zu Dormagen an der gassen neben moderß stuck gelegen gehandlet daß sei bewillicht unßß korrigiert aus dsulch zu verkauffen oder vur ander lanth zu verbeuthen und erflich vur 6 mr. mitler zit verpacht und erleubt widen druf zu possen, da von wolt man dan ir stucklin zu dem unssen doin und einen kamp dar auß machen. Und ist ein zittel da von uffgericht den Christian Kort und Merge sin hausfrauTilgung: vff gern; durchgestrichenunderschriben haben, den mach man uberlesen. Mir haben sulchs auch Gritgin Korth und Conradt halfen zum Hoevel bei Knechtsteden zugeschriben wie mir den willen van iren beiden brodern hetten versehendt unß sei werden unß glichfalß heir gunstich sich, wa sei aber deß nit zu friden weren sult man es unß wissen laissen, aber sei hat unß nichtz wissen laissen. UndTilgung: da; durchgestrichenuff sulche vertroistung hat unß halfen die weiden dar uff gepost vur langs gaß und uber unß stuck.
 
Anno 1568 den 21. januarii ist Henrich Schilt uff der Nederbach mineß steifsonß swegerher gestorben. War geracht, und war sin tag ein vernoimpder Kaufman gewest aber hat sich an ertzbischof Johan Gebhart zu Coln, und am graffen van Seine, Waldecken und andern verborgt und kunth nit bezalt werden, daß er sich hart am man und andern wolten van im bezalt sin.
 
Anno 1568 den 22. januarii haben die frundt Conradt Ecken alß sin fatter Gerhart Eck her Johan Barß Johan Hasselborn und Wynant van Blaitzhem den mangel zwischen Conradt und Sibillen warumb si van einandern weren van mir minem broder Gotschalck und swager Johan van Dutz zum Lewen miner suster hauß uff der Hoeportzn angehort. Und haben doch den gebrechen nit willen abhelfen. Oder die sach zu verhor und erorterung [546] gutter frundt stellen, dan ob min suster wol viß hoichtringender noit ein zitlanck zu irer motter biß etliche sachn gebessert gewichen und pliben, sint sei doch hart gewest und gewilt Sibil sult on allen bescheidt zu irem man gain. Alß man sich deß aber besweirt ist der fatter und her Johan den folgenden tag verreist, und ist alleß pliben stain. Aber Conradt motter ist noch zu Coln verpliben.
 
Anno 1568 den 26. januarii ist m. Johan von Olup schroder uff der Bach daß veirthe hauß oben Weinsbergs wonhaftich hohes alterß blindt und langzit verarmet der almissen lebendt in got verstorben und ist s. Jacob uff den kirchof begraben worden. Disser war miner naturlicher dochter Enginß in der Reimersgassn conuent motterß Greitgin Olups ehelicher fatter gewest.
 
Anno 1568 den 27. januarii hat min neif her Christian Ordenbach canoichsics. Mariengreten etliche canonichn sin confratres und gutte frunde in siner motterhauß uff der Hoeportzn zu gast gehat und ich und min hausfrau sint auch da gewest. Darnach den 17. februarii hat min vurg. suster Maria daselbst Herman Kynckiß dochter die braut und brutgam sampt vil frunden zu gast gehat gar herlich und kostlich angericht und min moder sustern broder und ich sint auch den ganssen tag frolich gewest und gedantzst.
 
Anno 1568 den 29. januarii ist schiffer Christoffel Butzkan van Neuß bei mir gewest und den pachtzittel horen vorlesen deß zu friden gewest und befollen den inß rhein zuschriben. Derhalb sint zwein visgeschneden zittel uffgericht.
 
Anno 1568 den 31. januarii hat der her burgermeister Philips Geil, mir und minem broder Gotschalck in sin hauß uff den Holtzmart bot geschickt und vurgehalten, er sei in erfarung komen, wie unsse suster Sibilla van irem man Conradt Ecken weir gangen und im etliche dingen unttragen, so duchte in unpillich sin daß sich jonge eheluth salten schiden. Wolt unß sulchs in allem gutten anzeigen daß wir unsse suster berichten sulten widder zu irem man zu keren. Mir verzalten dem herrn die ursachen und alß er die hort kunth er Conradtz sach nit loben. Doch ermant er unß zu siner motter der beseherschn zu gain und unß mit deren aller sachen zu verglichen. Wie mir in ir hauß in die Buttegaß desselben tags zu ir gingen, und vil mit ihr handleten, daß noch vergeblich uhare. Den andern tag 1 febraurii schreib mir der her burgermeister einen breiff, und ermant unß mir sulthen unsse suster sagen sei sult alß van abendt zu irem man heim gain. Dar uff den 3. feb. ginck min broder und ich zu dem herrn. Gab im ein gedenckzittel der gebrechen und sagten mir mogten wol leiden daß sei bei einandern weren aber unß suster beswirt sich daß zu doin sulchen gebrechen were zu vor [546'] rhat fonden. Diß war ungeferlich die meinung deß zittel. Conradt sult mit eigner hantschrift geloben etliche argwonige personen platzn klinater zu miden, item sei nit zu sclain noch zu mißhandlen, item ihre abgedrongene hantschrift uff bloiß papir eirst widder zuschaffen, item sei nit notigen ir kleider oder klinater zu versetzen zu verkauffen oder sich zu verbloissen, item sei nit notigen sich zu verburgen zu lenen oder zu underschriben und in scholt zu stechn, item alle scholt on vr verschultung gemacht bezaln daß sei nit drumb gepant durft werden, item sei von wegen irer 500 daler hilichs gut daß ir die frei sullen bleben vergewissigen, item dweil er baussen iren willn viß dem Schricht in den Drifoiß gefarn neu scholt gemacht eirst ein gleubwirdich inuentarium uffrichten, item zu lest anzeigen wa von narung zu triben und broit zu essen und hauß zuhalten were. Alß dan wolt sei gern zu im inkeren, sunst kunth sei es on sulchen vurbescheidt umb irer beider wolfart nit dhoin, wolt sich doch vur ir person mitler zit unverweislich und fromlich halten. Alß der burgermeister dissen zittel gelesen und alle ander breif und bescheit van unß gehort und etlich argwonige klinater und zeichn gesehen, hat er van stundt an der motter bot geschickt die bei der handt nit weit war, und hat der die meinung und gebrechen vurgehalten und gesacht wan dem also were kunth er Sibillen nit groiß unrecht geben, deß die mutter nit in abreden kunth sin.
Bekant auch daß sei ein hantschrift van 1500 daler hinder ir het van Sibillen underschriben die wolt sei dem burgermeister her ab schicken daß Sibillen hant da von abgesniden worde, mogt auch liden daß Sibil irß hilichs gutz halber nit betrogen worde dar vur stunde sei doch mit am Schricht geschriben. Wolt irem son auch etwaß mehe lenen da mit er widder anheben sult. Do rethe der her bugermeister Sibilla sult zu irem man gain, alß dan wolt er geloben daß den andern gebrechen auch sult abgeholfen werden dar vur er gut wolt sin. Mir begerten sulchs an unß suster zu brengen, und die besehersche wolt hin uff verfaren befal irer dochter Agnesen die sach und uff den 5. februarii bescheidt zu brengen. Die besehersche foir hin uff, mir zeigten unser suster sulchs an. Aber Sibil leiß Conrat mitler zit zu Derich Halfern hauß bescheiden, fragt in ob er der meinung zu freden were wie der burgermister gelobt het, deß er nit zu friden waß. Alß Agneß und mir widder zum burgermeister quamen und mir conradtz meinung zu erkennen gaben, sagt der her er wolt mit Conradt selbst sprechen und wolt gut dar vur sinTilgung: sei; durchgestrichener sult im folgen. Und begert mir sulten Sybillen rhaten dar uff im widder heim zu gain. Mir kunten nichtz inwilligen, sagten die beseherß het mehe malß etwaß gelobt und gefalet [547] Sibil besorgte sich deß eitz auch. Und sagten mir kunten es nit zu wege bringen, wolten Sibil zu im schicken kunth sei der her dar zu berichten mogten mir liden, wie auch waß ein erbar rhat nach verhoir der sachen zu dhoin befoele weren wir willich. Er sagt wa mirß nit kunten schaffen, wist er nit mehe drin zu handlen, doch mir sullen es ir sagen und rathn, und waß sei dhoin wolt Agneß Hasselbornß denselb abendt wissen laißn. Und scheden also. Aber alß es Sibil uff den bescheidt nit doin wolt hab ichs Agnesn zu untpotten. Und ist die sach also unerorthert pliben stain. Die hantschrift ist nit herabkomen wie die besehersche verheischn hat, und ist Conradt uff sin smehen und drewen gestanden. Das meist unglimpf so Sibillen zugemessen wirt ist, das die scheidung nit gotlich were und sunden verursachet. Daruff hatten mir der besehersche vurhin vurgesclagen, wa sei die jonge leut bei sich wolt nemen in die kost, das sei nit zum verderben handleten, oder sunst rat wist, das sei on schaden und schande bei einandern kunten sin, wolten mir darzu moiglich fleis ankeren, das sei beieinandern quemen. Aber sulchen ansclag hat sei belachet, sagt, sei wolt sei uff einer scleden holen laissenBd.5, S.66.
 
Anno 1568 denAuslassungin fine tag januarii ist Johan geborn ehelicher son Jacob Kling van Valender und Tringin Jabachs uff dem Eigelstein im hauß zuAuslassungTilgung: ehelich geboren; unterstricheltein cognat zu Weinsberch. Ist daß allereirste vrenckel meineß hergin und freuwen Gotschalck van Weinsberch und Marien Keppel eluden gewest. Ist folgens zu santAuslassunggeteuft worden uff sant blasii tag den 3. februarij.
 
Anno 1568 den 3. februarii hab ich joncker Berthram vom Speich 4 gl. cur. fhar von termin verleden chrismiß bezalt. Bin quiteirt worden, dan all vorige termin sint auch bezalt.
 
Anno 1568 den 5. februarii sint es 10 jar gewest daß min husfrau Drutgin Barß zur ehe gehat hab. ich hab ir rhatzwein geschenckt und ihargedechtniß gedechtnißsicgehalten.
 
Anno 1568 den 6. febr. geben mister Gillis van Aich steinmetzer vom stein uff miner suster Feigins graf im convent Merien Bethlehem in der Reimersgassen zu hauen mit wapen und umbschrifft 2 daler. Den stein und hauloin haben wir samen bezaltBd.5, S.66.
 
Anno 1568 den 9. februarii ist min knecht Peter van Titz stilswigendt den morgen viß sinem deinst gangen, und allein den mantel verpliben laissen, sunst hosen schoin wambiß hoit mit genomen, van 4 manaten, umb daß min hausfrau in hat heischen gain, ist vißpliben.
 
[547'] Anno 1568 den 9. februarii bin ich etwaß swach worden von wegen heubtpein, ruchelen in der bortsicund wehethumb in der rechter seithen und min wasser ist roit gewest wie roter bleichert wein. Ich hab zu d. Johan Acht min wasser geschickt. Dar hat dißmal minß beduncken ubel bericht gewest und nit geurthelt nach minem gebrech. Derhalb hab ich etliche tag gar meissich gelebt kein rhat oder artznei mehe gebraucht und ist balde besser worden.
 
Anno 1568 den 13. februarii alß min swager Conradt widder mit guttem oder bosem nit kunth inß wirckstellen daß im min suster Sibilla on allen bescheidt wolt zu hauß komen, und ire gefhar und abenthur stain ist er mit sinem hausherrn ubereinß komen, im 30 daler (öffnende Klamme fehltdie er vergeblich zum schaden vermont) bezalt, on waß er dar in verbaut und vermailt hat. Und ist viß dem Drifoiß gezogen zu siner suster Tringin die nevlich in der Witzgassen im hauß Ludestorf war mit der haußhaltung und sich zu ir in die kost begeben. Dan keinem puncten wie v_r dem burgermeister h. Geil war abgeredt, wart nit nachgesetzst.
 
Anno 1568 den 15. febr. ist her Diederich Vois von Altena, scholaster s. Severin, mins swager Jacob Voissen broder, verstorben und min neif her Lutger Hersbach licentiatus juris ist in sin stat scholaster wordenBd.2, S.174.
 
Anno 1568 den 23. febr. hab ich zu gast gehat zum Roich am Maltz buchel min suster Mariam umblauffs, minen broder Gotschalck, minen neiffen her Christian Ordenbach, mine eidome Georgen Volckwin und Laurentz van Blaitzhem, swager Johan van Bing umblauff, swager burggreif uff der Haneportzn, swager Erasmum, d. Glasers broder, Christian Kort, Hilger van Swirtzhem und min moder, suster Tringin uff Numart, suster Sybil, minr brodere frauen, swager uff dem Numart. Doctor Glaser und etliche andere haben gedankt, das uns nit leif was, dan es sult ein fastabent fruntliche beikompst sin. Den andern tag haben wir etliche nachparen gehat uff die smikelbroken, wie man es nent. Den 26. februarii ist min hausfrau und ich bei swager Wymmar Hack in der Clocken am Maltzbüchel zu gast gewestBd.5, S.66.
 
Anno 1568 den 27. febr. von wegen des knoden, den man den 7. febr. geteilt hat, zu Arsberch untfangen 8 gl. 8 alb., war der knode an langer zit nit so fet gewestBd.2, S.174.
 
[548] anno 1568 den 1. marcii hat min hausfrau den jongen Jurgen van Titz vur sant Mattheiß burdich van siner moder einer Faßbenderschn drei jar lanck gemeit jarlichs vur 5 gulden cur.. 2 par schoin 1 hoit, daß dan am mantel oder sunst verlacht wird sol da von abgain und abgekurtzst werden. Biß herzu ist er in mineß sonß deinst gewest, heudt geit sin zit mit unß an.
 
Anno 1568 den 2. marc. uff lestfastabent den abent waren uns kinder und eidomen und moen Greitgin gegermeschersche bei uns zu gast und haben den fastabent gesclossnBd.5, S.66.
 
Anno 1568 den 7. marcii ungef. anfangs der fasten ist min swager Wolff van Haussen zu Bacharach gestorben der dan alle sachen minß steifsonß best woste dan emantz anderß van allen anderen parthei deß ortz. Hat auch meistheilß berichtz hinder im gehat und mir zu geschriben. Zu gedencken. Er steit mit swegeren Kettern siner hausfrawen an den heussern uff der Bach geschriben, und haben kein leibserben gelaissen. Haben auch kein testament uber erbzal bestendich in Coln vur scheffen oder amptluden uffgericht, also daß sine neigste erben van siner seiten abintestato folgen und sin halbtheil haben sulten und nit sei Catterin oder ire vurkinder, also wan der außganck der heusser uff der Bach bestendich geschein sulte daß moist durch sin neigste erben hie geschein, oder anderßwa. Doch vur dissen amptluden zu Airsberch, diß hat man war zu nemen, wirt sich sunst selbst wol weisen. Vide supra anno 62 den 19. junii in fine.
 
Anno 1568 den 8. marc., als man zu Airsberch uber tagzit gedingt, hat sich Conradus Einbeck, procurator j. Jaspar Prum van Dortmunde, laissen weldigen an die zwei husergin uff der Bach, als das die 12 mr. faren in der rechten werden nit bezalt waren. Aber den 9. marcii hab ich im widderstant gedain, er wolt rader marken haben, und ich war im gebrauch, lichte marken zu geben, durft baussen die van Bacharach nit druber toin. Doch ist die sach dasmail also verpliben, und hat mir Conradus ein zettelgin geschickt, wie es mit der faren gestalt und wie alt die were; laut also: Anno 1460 am 7. septembr. ist das haus zur Hardefaust gelegen uff der bach bei dem haus zum LewenBd.5, S.66 [548'] zu den Wissenfrauen wart und sint nuhe zwa wonungen under einem tag, vor 12 mr. erblich ausgedain uff Remigii und Pasce zu bezalnBd.5, S.67.
 
Anno 1568 den 10. marcii ist min broder Gotschalck und swager Johan van Deutz zu Dormagen gewest und haben 825 plencklein elmen widder und eitz zum funften mail gesatzst. Und sol (off gott will) ein schoin elmen pesch werden.
 
Anno 1568 den 11. marc. hat man zwein scheffen am hohn gericht, Andreis Brucken und m. Fossa, ingesetzst und doctor Johan Broich min swager hat mich mit uff sins steifsons Brucken scheffenessen geladen zum Falckenstein am haif, dar ich sampt den fronden gar frolich gewesen, und war trefflich kostlich mit fischwirk angerichtBd.5, S.67.
 
Anno 1568 den 15. marcii hab ich miner swegern Feien Ripgin widwe Engel Ernsten alter burggreffennensicuff Beien wilant miner hausfrawen Weisgynß suster bezalt 3 daler 17 albus 4 h. alß daß dritte theil van 10 daler leibzuchten wilche ir wilant swager Gerhart Ripgin der lame von dem lande zu Neuß besatzst hat. Und datsichat sei noch 10 albus von mir untf. uff die 5 gl. van Gilliß van Duren schartzeweber. Sei hat mir gein quitancz geben dan sei kan nit schriben, und ist van allen verlitten jaren wol und zu danck von mir, und auch von Gilliß bezalt worden.
Der vurst. termin van den 3 daler 17 albus 4 h. war cathedra petri anno 68.
 
Anno 1568 den 15. marcii hab ich joncker Costin Leissekirchen broderß kinder 4 rinsche gl. fhar 3 mr. 5 _ rader geltz vur den gulden hinder den hohen gerichtzschriber hinderlacht verlitten christmissen fellich gewesn, wie daß alle jar van vill jaren beschein ist. Peter Schutzen diener hat daß gelt untfangen, eo absente.
 
Anno 1568 den 15. marcij, alß man am hohen gericht uber tagzit gedingt hat sich Johan van Woringen der stat werdein an 20 goltgl. fharn laissen weldigen die er uff dem hauß zum Schricht hadte, dan Conradt Eck gebrauchte deß hauß und wolte die fhar nit bezalen, so hatte min suster Sibilla gein gelt da van sei bezalen konte. Und war zu beiden seiten allerlei bedencken und rhait vurhanden darumb leiß Woringen die anweltigheit stede dingen und daß bleib alß [549] sex wechen und dri tag stain dar tuschn quam Conradt mit siner fharen nit also wa Sibilla nit umb ire gerechtigkeit wolt komen. So moist sei 10 gultg. alß ire halfschit der faren erlagen, erbauth sich auch im fal Conradt die ander halfschit nit wolt bezaln dieselb auch zu erlagen so fern der fharher ir die anweldicheit wolt ufftragen. Doch sagten dri scheffen man sult dem fharherrn kein vrkunde zu schriben mittheilen dieweil Sibilln halfschit erlacht ware.
 
Anno 1568 den 15. marcii ist m. Adolf Mirther min procurator im Salgericht an der borst krenckden gestorben.
Und den 18. marcii hab ich m. Dhederich Sutorium sinen nachpar uff s. Johanßstrassen vur den notario Andrea Kop constitueirt und volmechtich gemacht. Im auch einen daler uff die handt geben und die acta zugestalt daß er mir fort gegen min swegerin Geirtgin Ripginß zu Neuß sampt Jacob Voß und Henrich Hoen dienen sol. Nota. Ist zu allen sachen constituiert.
 
Anno 1568 den 20. marc. als ich mit minem broder Gotschalck hart langs swager Arnt goltsmitz haus vur s. Laurentio hart neben der goltsmitgaffeln uff einen morgen umb 7 uren quamen gangen und es fast stil uff der gassen war, dan es war deif gesneihet und snehet all mehe, do stunde swager Conradt Eck binnen in des goltsmitz stoben, und wie er uns dar langs sag gain, ging er an die strassendur eilens stain, reif uns smelich nach und sagt: Da gaint die zwein boiswichter her. Mir sagen umb, pliben stain und fragten, was boiswichter wir im weren, doch hat keiner gewer bei sich. Do sacht er: Ir hat mir das min abgestolen. Mir fragten, was mir im abgestolen hetten. Do sprach er, Sibill het im das sin abgestolen, und mir hetten es geraten, und mir hetten in umb glauben und gelimpf bracht. Do sagten mir, das het er sich selbst angedain, und verleifen sich die reden etwas scharft zu beiden seiten. Wie wir aber vernamen, das die nachparn bestonden uiszusehen, gingen mir hinwech. Den tag da befor hat er auch Sibillam vur s. Niclas capellen uff dem Borghof errascht, die er ubel gescholten und gesacht, sei het im das seinBd.5, S.67 [549'] abgestolen, und hat ir die heuk vom heubt gestossen. Derhalb der geweltrichter angesprochn wart, in zu beschicken und zu sagen, das er die straß jedem frei leiß; was im mangelt, sult er mit gepurlichem rechten forderen. Das geschach, und mir beide broder und unse suster Sibilla deden in laden vur der herrn amptludegericht, wolten uns ehr nit unvertadingt laissen und namen in umb der scheltwort fur, begerten darvour kerung und beserung zu toin, das er sich beroimpt het, im were diß und jenes abhendich gemacht und Sibilla het irer motter ir heilichs gut widder geben, wolten, er sult sulche beromung bewisen und specificern sinen mangel oder im ein ewich stilswigen ufflegen. Conradt aber macht einen volmechtich und gab sich ins recht mit uns; was gehandlet, mach man im protocol des gerichtz oder acten, wa die geschriben worden, finden. Darnach ist er zuchtich geworden und zornich plibenBd.5, S.67.
 
Anno 1568 den 30. marcii haben min hausfrau und mir mit allem unssem gesinde in miner behaussung zu Cronenberch gessen, min moder min sustern Sibil und Tringin zu gast geladen und frolich gewest, principalisch dar umb daß unß sonß Henrich Rossn frau Feigin Schilt min hauß besigticht hett. Dan mir wonten zum Roich am Maltzbuchel.
 
Anno 1568 den 6. aprilis hat min swager Conradt Eck daß hauß zum Schricht ledich gemacht und brabanschen leuthen vur 60 corrl___ gulden vermeit wie man sagt. Und der eirst zwei hausser wolt bewonen und einen nit gerech wiste zu dhoin, der bewont eitz kein hauß dan deß hauß zum Drifoiß war er auch quidt.
 
Anno 1568 den 10. apr. uff der tagleistung in sachen Wenendals gegen Nukirchen hat es sich ad propositum zugetragen, das der licentiat Steinwech vur beidersitz herrn und frunden offentlich verzalt, wie neulicher tage in der handlungen Vederhennen erben betreffende offentlich die meinung von vil doctoren, scheffen, schrinmeister vertadingt were worden und mit einhelliger stimmen besclossen, wa der lest lebentiger van beiden eheluten, die kinder oder kein hetten, sich van ersterbnis einiges kindes oder ander bloitzbewantens sterbfal an einich erbgut,Bd.2, S.174 [550] binnen Coln gelegen, leissen anweldigen, wie es am hohengericht oder dar das gut under gelegen ist, dadurch sult die adition und annemung des erbfals verstanden und darvur gehalten werden, und ob sich schon dan derselbicher von wegen der anweldicheit und stede dingung nit leis zu schrin schriben und wan er dan einen man oder frau het, die worde mit zu dem erbgut von wegen sines gemails anweldicheit und adition mit deilhaftich und darzu berechtiget, und mogt eder van den eluden sin teil, wan sei on testament sterben, an sin neigste sin halfschit davon bringen und transmittern, quia, sicut hereditas non adita non transmittitur, sic adita transmittitur in heredesBd.2, S.174. Diß hab ich darumb zu gedechtniß der ingeschriben nachdem miner hausfrawen dochter Tringin anno 1564 gestorben undTilgung: sei; durchgestrichenmin hausfrau sich an sulch kindtheil am Hohen gericht anno 1565 in der tagzit hat laissen weldigen und die anweldicheit stet dingen so sult sei sulch kindtheil wirklich und bestendich angenomen haben auch unser heilichs vurwort gemeiß. Und der vurst. meinung nach sult ich mit zu dem vurst. Thringinß kindtheil berechtiget sin ob ich schoin nit zu schrin bin geschriben, dan daß hat min hausfrau versaumpt und folgenß umb ireß erdombs willen der scheffen war nit durfen dhoin dan seiTilgung: nicht lesbarbesorgte sich wie sei sagt es sult vißbrechn. Wa ich vur miner hausfrawen sterben wurde mach es min erb uberlagen und sich mit rechtz gelerten dar umb berathsclagen. Sturb sei vur mir mach ich selbst druf bedacht sin.
 
Anno 1568 den 13. aprilis in der karwechen ist min swager Helger Lyntlar van Dutz der min nicht Feigin Hersbachs in der Saltgassn zu ehe gehat uff dem Altenmart deben der Lainecken da er eitz wonte haistich an einer apostemen gestorben. Und ist zu s. Mertin bei sin hausfrau und eltern begraben worden. Hat sin zweite hausfrauTilgung: nicht lesbarin leben gelaissen on kinder, aber hat ein kindt Lutger van miner nichten Feigin nachgelaissen, und daß mit eim eigen hauß in der Saltzgassen etlichn lande zu Dutz und fast gereidem gut wol belaissen. Dan er hat kein testament uffgericht und mogen sich der motter broder deß kindtz und gutter annemen alß neigste bewanten und vor monder.
Es war auch den 11. aprilis jonfer Elisabeth Steinkops oder Muisginß seir folgenß [550'] alterß im Paradiß uff der Brucken gestorben die deß scheffen Muisginß motter war, und miner nichten Marien Hersbachs kindt Johan Muisginß frewe.
Auch ist min swager und gefatter Theiß Muller burggreif uff der Haneportzn den 17 aprilis gestorben. War ein alt man und miner motter groisser frundt der meistlichß irer kinder heilichsmecher gewesen. Got sei in allen gnedich.
 
Anno 1568 den 18. aprilis uff parstach daß fest s. jacob gehalten. Min hausfrau und kinder zu klein s. Mertin.
Den montag zu parschen uff der Haneportzn zum sencken und schencken den mittag gewest, den nachmittag in deß pastorß hauß S. Jacob mit den nachparenn, ein fi. weinß geschenckt.
 
Anno 1568 den 25. aprilis den eirsten sontag nach parschen uff der kirmiß zu Marien beth lehem in der Reimersgassen essen gewest und in firdel raitzweinß dargeschenckt. Und mit der motter und jonfern vonTilgung: ge; durchgestrichenwegen Entginß profeß gehandlet.
 
Anno 1568 den 25. apr. ist ein scharmutzel zu Dalen im lande van GulichDie Niederlage der Buschgeusen bei Dalheim oder Rheindahlen zwischen M.-Gladbach und Erkelenz (nicht Dalheim in Limburg) ist oft genug besprochen worden, vgl. Bleibtreu in der Zeitschr. d. Bergischen Geschichtsver. Bd. 7, S. 97 ff., Graf v. Mirbach in der Zeitschr. d. Aachener G.-Vs. Bd. 3, S. 281 Anm., Hansen das. Bd. 7, S. 75 Anm., Lossen, Briefe von Andr. Masius S. 413; ganz deutlich in dem Erlass Herz. Wilhelms von Jülich vom 20. Mai 1568 bei Keller, Gegenreformation in Westfalen u. am Niederrhein Bd. 1 (Publikationen aus den k. preuss. Staatsarchiven 9), S. 138.gehalten worden. Dan umb diss oistern haben sich die vertriben und geflauen herrn und lantsassen in den Brabenschen landen, die man Geussen nante, in die wer gestalt, folk uffbracht. So haben sich umb Aich und Mastricht etlich blois folk vergadert van Lutgern und uis ColnVgl. den Erläuterungsband zum 14. April ff., das. das Schreiben der Stadt Nimwegen vom 18. Apr., wozu Keller a. a. O.und sunst allenthalben her. Nu sint uis Mastricht etliche ruter heimlich mit Hispanier foisfolk hin und her verstochen und sint ungewarnt under diss werlose folk gefallen und irer, wie man sagt, bei 1200 ersclagenNach Languet 1500-1600, vgl. Groen van Prinsterer 3, S. 212, nach Ulloa S. 23: 1500.; auch sint zwein von adel pliben und wol 100 Gulische hausleut, die kein kreichslute waren, das den fursten van Gulich ubel verdrossDer Schaden wurde auf 1431 Thlr. 34 Alb., wozu noch 1196 Thlr., geschätzt, vgl. v. Mirbach a. a. O. S. 282. Über die Verhandlungen von Andreas Masius im Auftrage Herz. Wilhelms vgl. Lossen a. a. O. S. 413.; der Spanier waren nit dan 5 wagenNach Ulloa a. a. O. 40 Mann.vol doden und ein groisser her mit einer gulden kettenDiesen finde ich z. Z. nicht, den Gewährsmann Ws. für diese ganze Erzählung vermag ich überhaupt nicht nachzuweisen. Gerüchte und Zeitungen?ersclagen, die sei mit sich forten. Die Lutger hatten sich frei gewert, aber die ander waren bloisse leut; zogen vur Remunde, wolten das stormen on rustung, das in falet. Umb diss zit vergadert sich ein folk van Gusen an Gellerlant, doch das wart verstoirt, doch entlich lagerten sich der meiste hauf in Freislant bei GroningenBd.2, S.175.
 
Anno 1568 den 29. aprilis uff Colner gotztracht abenth ist undsicseligen swager Gergart Bruwerß frawe hie zu Coln gewest und hat miner hausfrawen renth die sei zu Duren uffgeburt [551] bracht und undsicire sachen glich gemacht. Besweirte sich der rentmeisterschaft weiterß zu underwinden.
 
Anno 1568 den 30. aprilis uff Colner gotztracht hat Peter Stoiß zolner zu Andernach die renth bezalt. Mir haben 25 daler undtf.. Min moder 25 daler. Ich vur die armen s. Jacob 25 daler. Min suster Maria Ordenbachs 12,5 goltgl..
 
Anno 1568 den eirsten tag mai bin ich im Conuent zu marien betlehem in der Reimersgassen gewest und innen 10 daler bezalt vur Entginß miner dochter zweite jar vur die kost. Und bin fort mit moder und conuent geworden, uff Enginß anhalten dan sei begert ir profeß zu dhoin. Und ist vertragen worden. Ich sult Engin alle jarß uff den termin prima mai geben so langs alß ich lebte 10 daler, doch uff die vertroistung, das die catholische religion und des conventz regelen und cloister sult unverstoirt pliben und Engin sult vulherdich plibenBd.2, S.175und sult vom conuent wie bruchlich wol underhalten werden glichs andern. Aber wan ich ableibich worde sulten daß conuent und engin 5 daler erbrenthen haben mit 100 daler zu loesen. Wurde aber Engin vur mir sterben so sol ich min lebtag die 5 daler nit durfen geben dan selbst gebruchn. Aber wan ich dan dhoit sin so sullen sei dem conuent mit vorigem beschide widder heimfallen und zu minem gedechtniß erblich da hin gewant werden. Und von wegen disses vertrags 10 daler oder 5 daler hab ich in zu underpande gesatzst die heusser in der Klappergassn expresse und dan alles in gne. waß ich weiterß in Airsberger herlicheit auch binnen und baussen Coln hab, sich dar an zu erholn. Dißer außganck ist van mir sampt miner hausfrawen vur zwen amptluden zu Airsberch beschein uff dinstach den 10. mai vur hern Henrich Krudener van Krufft und Georgen Volckquin scheffen minem eidam, undTilgung: die; durchgestrichenda von ist ein besigelter breif uffgericht dar an die zwein amptlude ir siegel gehangen. Hinder mir ist der breif einer und daß conuent hat den andern.
Bei dissem vertrag ist es nit unrathsam daß die 5 daler bei Enginß leben nit abgelaust worden umb Enginß lesten willen. Und wan ich dhoit sin sampt Engin, wil ich daßTilgung: vur; durchgestrichendie 5 daler vur min memoria verordineirt sullen werden, wie ich sulche memoria uff ein eigentlich form jarlich wil gehalten haben und da von ein fundation selbst [551'] uffrichten. Worde ich aber kein fundation selbst uffrichten, so gebe ich meinem erben und execu torn macht dieselb nach Enginß und minem doit uffzurichten. Doch alzit viß dem hauß Weinsberch zu bezalen und dar viß ein uffsicht und gutte presentz zu haben. Uff form und maneir innen dan bequem dunckt sin etc..
Uff dissen meitag haben mir auch den tag deß profeß und alle andere sachen angesatzst und abgeredt.
 
Anno 1568 den 2. mai misericordia domini, her Georgens van Virschen sin eirsten miß s. Jakob gesongen, den tag geleist, in der kirchen gewest, den mittach zu den Crutzbrodern uff der kirmis, den montag Crucis bei dem caplan uff dem nachtag gewest van der eirster missenBd.5, S.68.
 
Anno 1568 den 5. mai hat man mit 4 geweltrichtern und burgern im harners alle lanzknecht und kreger in allen herbergen gesoicht und uis der stat Coln geweistRichtig, unter Berufung auf die Fürsten von Köln und Jülich, vgl. den Erläuterungsband., dan es worden dissmal vil rutter und knecht van den Geussen allenthalben angenomen, das man sich eins unraitz in der stat besorgteBd.2, S.176.
 
Anno 1568 den 7. mai hab ich j. Jaspar Prum van Dortmunde van den heussergin uff der Bach van 5 jaren die fhar bezalt, nemlich, anno 63, 64, 65, 66, 67 terminis pasche van jeder jair 12 mr. cur. geltz da von er quiteirt hat doch vurbehalten aller gerechtigkeit so im kunftich hoher zu erkant mogten werden. Vom jar 68 hat ich vur hin 12 cur. marck zu Airsberch richtlich hinderlacht mit dem beschide waTilgung: mehe erlacht; durchgestrichenzu vil erlacht ab zu doin, wa zu klein zu zudhoin, diß mach er fillicht auch untf. haben.
 
Anno 1568 den 4. mai hat man die steinen trap in s. Jacobs kirchen gegen s. Mattheis elter under dem veirten gewolf abgebroichen, war seir versclissen, und hat die stein zum besten genomen und ein neu stinen trap gebaut baussen am gange gegen s. Mattheis elter uber neben den torn neigst dem westkirchof, und man hat auch folgens bis pingsten zu den steinen geifel am westkirchof uffgefort, zwa gehauen steinen, Jacobs-moschelnEig. die Pilger-Muscheln, hier wohl in der Form solcher Muscheln hergerichtete Weihwasser-Becken, wie Hr. Leon. Korth meint.drin, laissen setzen, auch ein rommelfinster mit einem gewintz; im verlitten herbst war auch das leitag an diss ort gemacht wordenBd.2, S.176. Man hat noch irthumb mit dem capittel s. Georgen von wegen diß stritigen ortz, aber got hat gefoicht daß es fertich worden ist. Min broder Gotschalck und ich sint baumeister mir besorgten unß einer inhibition und richtlichen proceß doch ist es fridt pliben, und dißmal geluckt.
 
[552] anno 1568 den 10. mai, altera jubilate ist die memoria Barberæ vanGladbach inhalt der fundation gehalten worden. Den morgen bin ich S. Peter in der kirchen gewest hab zu gesehen. Den nachmittag sint mir zu Cronenberch samen gewest haben keißbroit und ein firdel winß gehat, min husfrau hat ein hammelsbochlin gebraten, und der pastor war uberlustich.
 
Anno 1568 den 14. mai oder darumbtrint hat min neif her Christian Ordenbach presentzmister ein hauß mit uff s. Mariengraden cloister neben der Probsteien gegolten. Daß hauß hat in der Dranckgassen einen vißganck, mach 100 daler vur sin libzucht drumb geben haben.
 
Anno 1568 den 17. mai ist min hausfrau und Georgen Volckwin, unß kinder Wilhelm Lisbeth daß gesinde und ich auch Feigin Schilten zu Boichem hinder Mulhem uff unß swager doctor Glaserß lusthauß gewest spacern. Und sint den abendt zu Dutz widder uber komen seir nach vur die portz gesclossen worden.
 
Anno 1568 den 23. mai, ungeferlich umb den trint haben die Geussen, so in Freislant sich vergadderten, die Hispanier, die zu Groningen und dar umtrint lagen, herausser gelockt, das sei sich samen getroffen, also das der Hispanier etliche fenlin ersclagen; der graff van ArburgVgl. oben S. 163., stathelter in Vreislant, der es mit dem konink hilt, und etliche Hispanische herrn sint doit pliben; uff der Geussen seiten war graff Adolf van NassauDer jüngere Bruder Wilhelms. Sieg der Geusen bei Heiligerlee am 23. Mai. Die 'Zeitung' hiervon wurde durch Gr. Ludwig v. Nassau verbreitet, vgl. Groen Bd. 3, S. 221, auch durch einen Druck aus Kampen, vgl. Weller, Die ersten deutschen Zeitungen S. 202, n. 335; vielleicht hat dieser, den ich nicht einsehen konnte, W. vorgelegen; erstere wurde nach Dillenburg überbracht, berührte also jedenfalls Köln.pliben. Uber disse nederlach ergrimmet der duca Dalba, general-heubtman des koninks, gar seir, das er die gefangen herrn und edelleut zum doit verurtelt, die geflowen, des lands verbannet und alle ir lantschaften, lein und gutter confisceirte und innamDer blutige 1. Juni, vgl. weiter bei W. zum Datum.. Der van Megen, stathelterVon Gelderland, Karl v. Brimeu, Graf v. Meghen., quam dem van Arburch zu spade und untweich in Groningen, da in er belagert wart. Graff Lodowich van Nassau, des princenz broder van Uranien, war der Geussen heubtmanheubman in der Handschr., der van HoichstratenAntoine de Lalaing, Graf v. H., van CulenberchFloris v. Pallant, Graf v. C., über den der Erläuterungsband mancherlei beibringen wird.und vil ander herrn, so uis Brabant geflauen waren, lagen mit vur Groningen und von wegen disser victorien leif innen grois folk allenthalben zu. Was noch daruis wil werden, mach man zu siner zit erfarenBd.2, S.176.
 
[552'] Anno 1568 den 24. maiVielmehr am 28. nach dem Rathsbeschluss, dem die Erzählung Ws. im übrigen genau entspricht. Über Joh. Wilhelm vgl. oben S. 171 Anm. 4, Fr. v. Bezold, Briefe Joh. Casimirs Bd. 1, S. 28.sint die ruter uis Frankrich durch die stat Coln gezogen, die under herzoch Hans Wilhem von Saxen gedeint hatten; waren in Frankrich wal bezalt mit dickerden, der dri einen daler steif wert waren, und hat gutte perde bei guttem leif und vil herwagen. Man sclous die ketten in Coln zu, moisten meisteils strack zur Wierporzn in zehen und an der Salzgassen uber Rhein. Man sagt, sei worden den Geussen zuzehen, aber das geschach nit, es were dan von etlichen heimlich geschein; durch Lothringen uff Coblens, Bing und Menz foeren auch uber van denselben ruter, und war nuhe still in FrankrichVgl. u. a. Kluckhohn, Briefe Friedr. d. Frommen Bd. 2, S. 220, Groen Bd. 3, S. 235.. Got geb, das es lang also daurhaftichdauffhafftich in der Handschr.plibe. Dan der vertrag war tuschn dem jongen konink Carolo und dem princen van Conde gemacht, man kont aber nit vernemen, uff wilche eigentliche conditionen, und waren die catholischn mit dissem friden nit so wol zufriden, wie man sachtBd.2, S.177.
 
Anno 1568 den 26. mai hat mir jonfer Anna van der Reck widwe van Hall durch Conradt van Geller iren diener 32 daler renthn geliebert wilche uff den termin lætare anno 1567 erschinen waren. Und ich hab sei und ire erben quiteirt.
 
Anno 1568 den 27. mai uff himmelfart tag hab ich mit minem eidom Volckquin und unssen kindern bloit gelaissen, ich im rechten armen in der long aderen, etpen zwei beckelger sult vur die borst gut sin, wie d. Acht vurhin befollen hat dan ich ruchelten alleß in der borst.
 
Anno 1568 den 29. mai hab ich mit jonker Johan Kannegeisser in der Sternegassen uff Beien gewacht von mittag bis zu dem andern mittag; er bestalt die kost, ich den wein, ich quam mit einem daler nit zu. Ich solt des wachen zweierlei ursachen frei gewest sin, aber ich wolt nit vil wesens drumb machen; es war auch die zit an dem ort uberaus lustich. Man hat lang zit filfeltich uff den porzn und an den porzn gewacht, im harners gestanden, mit fast beswernis der burger; wart doch nu hernach balt abgestaltBd.2, S.177.
 
Anno 1568 den 30. mai waß min swager Paulus Kurßner van Bacharach bei mir. Zeigt an wie sin steiffatter Wolff van Huyssen vur etlichen monaten verstorben were. Und eitz streften sich swager Goddert van Kempen und Claiß Stommelß hausfrau gegen sin motter. Sagten sei hetten einen heimlichen verstant mit mir, daß die [553] gerichtzsach im Sale nit zum ende gereite, mit beger ich wolt an sin motter schriben und sei untschuldigen bei den andern. Also hab ich geschriben daß mich wonder geif wie sulche reden erdicht kunten werden, daß die sach im Sale lanck fele, kunth ich nit keren, man het lange im vertrage gestanden, die widderparthn brachten vil in sei schoren die schaiff. Ich het wol hondert gulden dar an gelacht. Ich moist auch zu sehen und mich der sachen halb nit so seir untploissn, erbautte mich auch war sei mir min uisgelacht gelt widder wolten geben. Ich wolt sei in vorigen stant setzen, doch sulten sei mich gewerden laissen und nit zu seir triben. Ich moist gemach dhoin und der zit und aller gelegenheit achtnemen, wie ich eher zum ende queme wie mir lieber were. In minem leben kunten sei es doch nit genesen ob ich schoin gewonne und zum ende queim dan ich sult es min lebtag gerast gebrauchen.
Auch schreib ich van den haussergin uff der Bach wie boisse zinßleuth dar in weren und man kunth nitz van in bekomen nawt den noitbaw, und der fharher hilt zu Airsberch an wolt fortmehe radergelt haben. Und wan emantz volmechtiger queim wolt ich jedem sin ampart deß haußzinß van Paulus hauß zu stellen doch min verlech vißbehaltende. Und dissen breif hab ich hin uff geschickt und schriftlich antwort druf begert.
 
Anno 1568 den 1. und 2. jun. hat Don Ferdinand Alvares von Toledo, herzoch zu Dalba, markgraf zu Koria, graff zu Salvaterra, des koninks Philippi von Hispanien grois-hoffmeister, generail-heubtman und regerer in den Nederlanden, wie er von der nederlach in Vreislant verstoret, mit der execution fortgefaren und zu Brussel die zwein gebroder freiherrn van BattenberchGiesbrecht und Dietrich von Battenberg und Bronckhorst.und noch wol 42 vom adelAnfangs: alten adel.und vernoimder leut als rebellen und uffrorer laissen untheubten und etliche lichnamer darnach uffhangenBd.2, S.178.
 
Anno 1568 den 1. jun. hat min hausfrau begert, das sei uff dem andern bet uff unser sclaifkammern besonders allein mogt sclaifen, dan sei het den hoist und were bang witter. Ich habs ir nit geweichertBd.5, S.68.
 
Anno 1568 den 2. junii hat min hausfrawe vur iren son Henrich Roß bezalt Mattheisen Wetzel sineß herrn Lenhart Fischers deiner van ColmarTilgung: nicht lesbarwilchs Henrich oder sei im schuldich war inhalt einß vertrags nemlich 50 daler denTilgung: der; durchgestrichentermin pascenKorrigiert aus: nicht lesbaranno 68 fellich und dan 25 daler van Herman Rodorf inkomen, da von Mattheiß sin quitantz mit getheilt [553'] und Isaac Lewenharter hat 50 daler von dem eirsten termin remigii anno 67 fellich vorhin untfangen da von er auch eitz quiteirt hat. Sint also durch min hausfrau 100 daler vur iren son bezalt worden die er verkommensclacht hat. Diß 100 daler sint viß unser jarlicher inkompst bezalt worden. Mir leben sperlich, und er ist bei unß und dannest alle tag in der geselschaft on profit.
 
Anno 1568 den 5. jun.Vielmehr am 3., W. giebt schon hier das Datum des Hinrichtungstages an.uff pingstabent hat duca Dalba die zwein herrn graben von Eckmont, stathelder in Flandern und Artois, und den graben von Horn, stathelder in Selant und ammiral im sehe, von Gent uff Bruissel geholt, die er vurhin lange zit zu hoff beschiden und gefenklich angenomen, eiz offentlich uff einem schaffot, darumb 8 fendlin hackeschutzen gestanden, laissen entheubten, und hat darnach die heubter uff halb galgen 3 stunden laissen setzen und darnach begraben. Und hattenhatte in der Handschr.vil grois mitliden mit den zwen herrn, die dem konink zu andern zeiten treulich gedeint und lant und leut erhalten habenBd.2, S.178.
 
Anno 1568 umb pingsten hat der neu bischof von Treir, einer von ElsJakob v. Elz, seit 7. April 1567., mit etlichen ruter, so sin broder uis Frankrich brachtDer Oberst Anton v. Elz., die stat Treir unversehens berant und belagert, geschutz darvur laissen foeren. Die domherrn waren daruis, aber ander geistlichen darinnen; die burger hilten die stat innen und namen irer torn und porzen ware und wolten sich nit ergeben, und rusten sich zu beiden seitenVgl. Häberlin, Neueste teutsche Reichsgeschichte Bd. 7, S. 596 ff.. Wie es faren wirt, weis gotBd.2, S.178.
 
Anno 1568 den 10. jun. uff holzfart dachVgl. oben S. 168., als es diss pingsten stil in Coln gewesen und gein amt geschossen hat, bin ich mit minem eidomb scheffen Volkquin und sonen den morgen froe vur s. Severinsporz in das Hentgin spaceren gangen und van dan uis dem busch zu Rodenkirchen, und uns frauen und dochter hatten in unsem wingart in der Achterstraissn gekocht und zugerust, da sint mir frolich gewest. Heiruis kan man mirken, das ich mit keinen swaren reisen oder arbit eiz sin beladen, dan oft spaceirt und frolich gewest, restliche tage gehat; derhalb ich got dem herrn vur sulche groisse gnade vur vil tausent menschen mir verlenet nimmer gnog danken kan; dem sei ewich lob, priss und glori, amenBd.2, S.179den 13. junii uff sontag trinitatis bin ich bei mi nem swager und suster zum aren uff dem Numart uff s. Aposteln kirmiß zu gast gewest.
Uff den 20 junii uff s. Jacobs gotztracht bin ich bei dem pastoir daselbst frolich gewest.
 
[554] anno 1568 den 23. junii uff s. johanß abendt ist her Melchior von Mulhem boven Mawren wonhaftich zu burgermeister erwelt worden in stat wilant her Bartholt Heimbachs.Und dissmal hat ein erbar rat zu Coln geinen ritmeister erwelt, dan man sult es in bedenken nemen, ob die chur umb der burger beswirnis gar abgestalt oder aber ein andere form vur die hant genomen sult werdenBd.2, S.179.
 
Anno 1568 den 25. jun. hat min hausfrau den halben gulden kop, der swager Krauskamps frauen zustendich und sei in verkaufen wolt, an sich erlangt und hat ir 7 silbere becher darvur gegeben zu verkaufen; dan min hausfrau hat den andern halben kop in der deilung Under-Kestern bekomen und war ein teil on das ander nit nutz, und hat eiz die gelegenheit geben, die vorhin oft versoicht, nehe stat mogt gewinnen, das der kop nu eins samen ist komen und uns worden; der becher hat min hausfrau doch nitD. i. nicht mehr.dan 9, der behilt sei zwein und man braucht sei eiz nit vil. Item die mark vom kop wart uff 91/2 daler gesclagen, war nit zu hoich umb des ubergultens und fazuns willen. Item die mark van den becheren wart geschatzt uff 8 daler, dess wegen die becher am gewicht 9 loit mehe dan der half kop, daruff hat min hausfrau swegerschen Krauskamps heruis geben 1 daler 16 alb., und damit ist der halb kop bezalt, und bin fro, das er bei einander komen istBd.2, S.179.
 
Anno 1568 den 11. jun. haben mir 2 firdel holz gehat, das firdel vur 111/2 gl., noch 1 kar, min 1/2 kirf. Item 2000 schanzn, das tusent vur 13 mr., item 2 karn stempel, die kar 28 alb., item den 12. jul. noch 8 karrn stempel gehat, die kar 5 mr., und sulln auch noch mehe schanzen habenBd.2, S.180.
 
Anno 1568 den 27. jun. uff sontag, wan man zu s. Laurenz das hillige sacrament tragt, hat Anna van Weinsberch, min naturliche dochter, ir profess zu Marien-BethlehmSo!in der Reimersgassen gedain. Sei hat nuhe nach der inkleidung ein jar und 2 monat vur ir proifjar gehatt. Man hat in der kirchen mess gesongen und mit einem preister bedeint, da hat Anna uff iren knehen gesessen mit irer grauer klidung und irer wisser hullen, und als das evangelium gesongen war, hat der pater Broichhusen ein sermoin gedain und vom cloisterleben und cloistergelobde und regel gepredigt und Annam gefraigt, dieweil sei ir proifjar het gehat, off sei willens were, da im cloister zu pliben und jonferlich leben foren und die regel halten; hat sei geantwort: mit gotzBd.2, S.180 [554'] genaden ja. Darnach nach der missen hat sei weiters befragt, gesagt und gedain, gelobt und profess gedain wie breuchlich; der pater hat ir die swarze weil uff das heubt gesatzt, den mantel umbgelacht, den schebler umb den hals angetain und die korde mit den knoden umbgetain und wieters gebetten und ceremonien gehalten, wie der orden mitbringt. Wie diss geschehn, sint mir gangen samt den frunden in den reventer zur mailzit, da waren zwa taifeln zugerust und worden mit 5 schotteln angericht, ungeferlich uff die weis wie uff der inkleidung, doch nit aller so vilBd.2, S.180.
 
Diß nachbenente frunde hab ich allein da hin beroiffen allein zur malzit und frolich zu sin. Hab uff gein geben gedacht aber sei haben doch mit Engin uff die zel geoffertTilgung: ge; durchgestrichenund geben, und jdt es behalten hat.
Item min moder war da hat geben 1 goltgl..
Item ich und min hausfrawe 1 konincksdaler.
Item min suster Merg war nit da. Zapte daßmail wein. Schickte ein wilhelmus schilt.
Item min swager Johan van Dutz und suster Trin uff dem Numart gaben 1 goltgl..
Item min broder Gotschalck und sin husfrau 1 daler.
Item min eidom Volckwin und Drutgin gaben 1 hornßg. und 2 schreckenberger.
Item min eidom Laurentz van Blaitzhem 1 hornßg..
Item min suster Tringin broder Christianß fra 1 knapkochn.
Item min suster Sibilla 1 ort koninckdaler.
Item min swog Feigin Schilt 1 gulden cur..
Item h. Christgin Ordenbach 1 klemmergulden.
Item min son Wilhelm war auch da und min dochter Lesbeth gaf ein gesnitzelt biltgin van der h. dreifeldicheit.
Min hausfrau gab auch daß tritzfoirß taiffelgin mit dem crucifix und scheicher daß doch hat ge kost 22 albus, die leisten 10 albus.
Auch hat min hausfrau ir die treu geschenckt war ein agnus dei. Hat gekost 1 daler.
Item der pater und ein preister warn auch da.
Item der kinder waren auch 6 off 8 da. Etliche pliben viß.
Item Lisbetgin Hornß gaf 1 taffelgin.
 
Dissen zettel hat mir Engin geschickt, wat im noch mangelten und ich im schicken sultBd.2, S.180.
Item ein haltgen cel.
Item ein bedde mit sinem zubehuir item noch 1 tweil up ein lang taiffel.
Item noch vi hullen.
Item 3 wilen
Item 3 korden.
Item 6 illen wirckendoichs vur einen stroen sack inß bedt.
Item noch vur rock mawen und schebler 14 illen doichs.
Item 4 illen linen foderdoichs.
Item ein par tuffelen und schoin.
Item ein treu ein klinet damit unser hern gut zu trewen.
Diß ist etlich bestalt etlich noch nit
 
Volgt waß ich Engin mitler zit van der inklidung biß an daß profeß geben hab.
Item anno 67 den 8. augusti vur Enginß peltz den min moder bestalt bezalt vi gulen cur..
[555] Item anno 67 den 8. septemb. Engin geben do ich mit den frunde da war 1 gulden cur.. Item 1 tornerß durchsclag. Item 1 alten colschen stusser. Item geoffert zum erlter vurhang 8 albus, ein kunstig messich schussel rinck.
Item anno 67 den 10. octob. vur Enginß peltzmauwen hosen, schurtzel 7 mr. 2 albus bezalt.
Item anno 67 den 11. octob. glach in der Reimersgassen bezalt 30 albus, Beilgin und Merg geschenckt 9 albus.
Item anno 67 under christmissn 0,5 pont wastock 6 albus.
Item den mertin 2 qvarten und gobbel 7 albus.
Item noch 7 albus da befor.
Item noch miner moder ir zuschicken 8 albus.
Item anno 68 den 12. aprilis vur daß zinnen potgin 15 albus.
Item vur 2 schurtzeldoicher 14 albus.
Item anno 68 den 25. aprilis Engin 1 miscel und 12 albus geben.
Item anno 68 uff meitag 10 daler vur daß zweite jar kost.
Item do verzert an win und gobbel 14 albus.
Item do Engin geschenckt 1 gl. cur.. Item 1 ubergult scleiffer und 1 metzginTilgung: nicht lesbarmit eim silber heubgin.
Item anno 1568 den 15. junii Engin ein naldenbudel und 7 albus darin.
Item verzert 13 alb. Summa diss vurs. facit 37 gl. 19 alb.
Folgt, was gegen das profess bestalt und umbuff umb in der Handschr.des profess willen verdain istBd.2, S.181.
 
Item daß gemalde crucifix doich uff das tritzsoir hat gekost 20 albus und die ramen 9 albus. Uxor donavit.
Item geschickt 14 illen gra doich zu rocken schabe ler dil 20 albus facit 12 gl. 4 albus.
Item 9 ill 1 firdel linendoichs vur 4 hullen dil 10 albus. Und 6 ill 1 firdel linendoichs vur 3 weilen dilTilgung: nicht lesbar10 albus summa 5 gl. 16 albus.
Item an die cel gelacht vur 4 post 26 albus. Item vur 12 reiner bort 4 gl.Tilgung: JtemBon Jan uff regnung gedain 2 gl.; unterstrichen. Item noch vur 3 bort 1 gl.. Item vur den undersclach 5 mr.. Item vur forloin 7 albus. Item vur leim 4 albus. Item vur reilen 4 albus. Item vur neil 2 albus. Item 12 tagloin jeder tagTilgung: nicht lesbar10 albus facit 5 gl.. Summa die cel gekost 13 gl. 1 albus.
Item van den 3 wilen zu ferfen vi albus.
Item van 2 maissn koln und drinckgelt 18 albus.
Item in den peffer 3 quarten weinß 9 albus.
Item die treu ein agnus dei, uxor dedit gekost 1 daler.
Item ein waßkertz von eim ponde geborgt 12 albus.
Item die waßkertz van der inklidung steit noch zu bezaln 12 albus.
Item dem pater van porfeß zu doin 1 hornßg. 2 ratzichn.
Item dem spilman eim linenweffer boitzemecher 16 albus.
Item geoffert 3 albus war nach gescheit.
Item Johan Doichscherer taiffeldiener 12 albus.
Item uff die cel zu offeren hab ich miner hausfrawen 1 goltgl. geben dar vur si 1 konincksdaler gelacht.
Item geborgt vur vursic9 albus taiffel teller broit. Item vur 10 albus pefferbroit. Item 36 perger gemengt broit dat pergin 8 heller. Item 30 perger wecken dat pergin 6 h.. Summa in all an broit facit 2 gl. 10 albus.
Item 39 ponth rintfleischs dat pont 26 h. facit 3 gl. 11 albus 5 heller.
Item 54 pont hammelfleischs und lambfleischs zu samen jeder pont vur 5 s.. Summa facit 5 gulden 15 albus.
Item ein feßgin weinß und mit fleischs bei minem broder gehat 65 qvarten die qvart 32. Summa facit 7 gl. 5 albus 4 h..
Item uff peter es pauli den nachtag 4 q. facit 12 albus.
Item dem conuent vom wessel vur besser doich joff jeder ill [555'] 4 albus facit 2 gl. 8 albus. Item vur den ihesus 6 mr.. Item vur daß par tuffel und schoin 20 albus.
Item vur glaser heur und zu brochen 10 albus.
Item vur krutz zucker reiß spitzerei inhalt m. Theisen kochs zittel 4 gl. 19 albus 7 h..
Item m. Theisen van antfogel, hoener, spedeling, dauffen, zongen inhalt sinß zittelß 4 gl. 19 albus 3 h..
Item m. Steffen Koch vur milch, botter, ertzen, ullich kirssn, wolber, negel, linth summa 5 mr. 4 albus 10 h..
Item meister Theiß kochloin 1 gl. 5 albus 3 h..
Item dem fladenbecker van gebacker habetur infra.
Item vi illen grofs illen linendoichs zum strosack dill 5 albus. Summa facit 5 mr..
Item broder Henrich zu Minderbroder vur garn und arbeitzloin van 2 korden zu machen 4 albus.
Item van 3 tarten geback d. st. 16. Item 5 geback dat st. 6 albus facit 13 mr..
Itemsic.
 
Summa alle unkosten uff dem profeß facit 83 gulden ungeferlich. Vide min copienboich den vertrag fol. 122.
 
Anno 1568 den 1. jul. ist mines broders Gotschalcks van Weinsberch naturlicher son Peter uis Flandern binnen Coln widder komer, hat eirst ein half jar zu Antwerpen gewont, darnach hat in min broder zuLücke in der Handschrift.gedain, da er zwei jar gewont und das welsch geleirt hat. Leist in nuhe weiteres welschs und sunst schriben und rechnen in Coln lernBd.5, S.68.
 
Anno 1568 den 3. julii hab ich minen broder Gotschalck min amparth van den elmen, und waß min dheil verlechs zu Dormagen und sunst troge bezalt
 
Inhalt deß zettelß lautende wie folgt.
Item anno 1568 den 12. marcii zu Dormagen laissen setzen 825 plencklin elmen daß 200 bezalt vur 10 mr.gestrichelte Liniefacit 19 gl. 14 albus 3 h..
Item vom 100 zu setzen 11 albus facit 3 gl. 18 albus 9 h..
Item vur zerung vur und nach facit 4 gl. 1 h..
Item noch sin anno 67 vor dem bau unverrechent pliben 2 iser balder an dat heck in die mist komen wigen 26 pont dat pont 2 albus facit 2 gl. 4 albus.
Item dem smidt anno 67 vom scloß zu bessern und zwen schussellen und vur sinen ganck facit 8 albus.
Item vur 14 grosse neil so uff die want komen 7 albus.
Item hat suster Merg einen sadel zu Dormagen geschenckt, den zu rusten gekost 1 gl. 7 albus 6 h..
Item der stein uff suster Feiginß graf in der Reimersgassn uff die walstat gekost 5 gl. 12 albus. Dar gegen hat suster Merg vam seligen Feigin zum besten 3 gl. 15 albus also resten noch dar an. Facitgestrichelte Linie1 gl. 21 albus.
Item noch der vurst. stein gekost zu hawen 4 gl. 8 albus.
Item zu Dormagen ein mentel holtz zu drugen 7 albus 5 h..
Summa macht samen 38 gl. die in 4 deil getheilt macht jedem theil zu bezalen 10 gl. daßTilgung: jst; durchgestrichensint suster Merg Ordenbachs, swager uffm Numart, broder Gotschalck undTilgung: myr; durchgestrichenich. Sunst suster Sibil kont dißmal nit beilagen, wie auch broder Cristginß frau waren nit wal bei gelde.
Item hie [556] van sint mir abgegangen die 2 daler die ich vorhin vom seligen suster Feiginß grab zu hawen geben hat, also daß ich heut 3 julii minem broder Gotschalck 5 gl. 4 alb. in die handt geben hab, damit min 10 gl. bezalt.
 
Anno 1568 den 4. julii hat min broder Gotschalck die gaffel gehalten und die kost uff dem Swartznhus gedhain, da bin ich frolich mit im gewest.
 
Anno 1568 den 5. jul. ist min hausfrau mit irem eidomb Georgen Volckquin und dochter Drutgin, Lisbetgin, Wilhelm, moen Greitgin und Volckquins kinder mit dem Neusser zu Dormagen gefaren, haben ein fesgin weins und kost mitgenomen, den tolner und tolnersche zu gast geladen und frolich gewest. Ich hab mitlerweil des haus gewart, dan uns son Henrich zapte weinBd.5, S.68und war wirckloiß. Auch war ich den 6. jul. mit Henrich Roß zu Maximinen uff der memorien zu gast, schenkte miner dochter Brigitten ein raitzichn, darnach uff den 10. jul. sint sei van Dormagen, ZonsBd.5, S.69ganß und heimgefaren.
 
Anno 1568 den 14. julii wie wir vernomen daß unsse neiffen Christian Korth und Johan und Gritgin sin suster und broder unangesehen irer zusag daß stuckelgin landtz zu Dormagen an der underster gassen neben unssen lande under sich getheilt hatten, und Johan Korthn zugetheilt war, haben wir widwe und erbgenamen van Weinsberch Christian Korth und Mergen elude vur die amptlude in Coln doin lagen und fordern van in irem zusagen, vertrag, und erblicher pachten gnog zu dhoin, haben unß artickel ubergeben dan uns dede uhe so vil fruntschaft mir in gedhain und ir eigen hantschrift da von hatten, und wolten unß nuhe nit so vil fruntschaft widder dhoin und beschimpfen, da in doch gar wenich dar an gelegen ist. Auch war Johan Korth miner moder von alterß geleindtz geltz schuldich gewest 20 gl. 21 albus dar umb in min moder oft fruntlich laissen manen aber nit kunnen bekomen und sei hatz umb unfridden nit siner frawen zu miden alleß viß fruntschaft laissen anstain. Nuhe sei unß aber in dissem fhal undanckbar sin, so in min fatter an alle daß landt geholfen hat, der ursachen willen wir Johan auch umb sulches geltz willn in den Sal vur den official laissen laden, also so komen mir mit goder foigen an die fordrung, wiewol unß Johan auch sin dhrittheil am stuckelgin landtz zugesagt hat und erleubt geben daß mir weiden druf mogen possen wilche unß halfen druf gepost hat und sei auch bekliben sint, und unß daß stuckelgin landtz von [556'] alterß vißbehalten und zugesagt uhar und unß halfen es auch under sinem ploich gehat hadde und sei es on unssen wissen zu sich namen, in den zeiten do mir mit schiffer Evert den gerichtzhandel hatten und nit gern zu vil irthumbs do maillen uff unß durften laden. Darumb sint mir nuhe und von alterß dar zu berechtiget und licht nemanß bequemer in selbst nit alß unß einen kamp dar van zu machen und diß stucklin unserm groissen stuck darneben gelegen zu zudhoin und einen zoung darumb zu machen und graß drinnen laissen wassen.
 
Anno 1568 den 15. julii hab ich mich bekommert umb mineß seligen broders Christians von Weinsberchs kinder Herman Gotschalck und Conradt dweil ir fatter dhoit ist und innen wenich verlaissen hat und ir motter im widwe stait plibt sitzen und eitz wenich vermag und fillicht folgenß auch nit so vil bei iren kindern doin mogt daß doch nit gesacht ist. Got geb ir fil glucks deß mogen die kinder mit geneissen. Auch so mogt min broder min moder und ich und ander ire frunde ableidich werden daß wenich irer achtung gehat worde. es were wol zu wonschen daß sei zur leir uffgezogen mogten werden und dar durch hoher komen aber wer will die kosten vur sei verstrecken dan zu der leer geit lange zit und groissen kosten. Und licht dan auch vil dar an ob sei eineß gutten verstandtzs sin und fleiß an keren und lust dar zu haben worden. So geit in der kaufmannschaft auch groiß gelt und verlech. Und mogt sich derhalb wol zutragen daß sei handtwercker und ampter moisten leren und sich da mit erneren und broit essen ob es innen sunst an der renth und handel und verlech faelen worde. Im fal sei dan ein handtwirck mit rhaidt der frunde leren moisten, bedunckt mich eirster ansehenß und zu disser zit daß man sei daß kannegeisser ampt leiß leren doch uff verbesserung miner executoren und frunde wa man kein bessers weiß, dan ein ampt ist nutz geleirt dan jeder ampt hat sin gerechtigkeit und forthel.Disser ursachen gefelt mir eiz zur zit das kannegeisser-amt, dan dar leirt man mit zin und blei umbgain und damit mach man einen finen handel triben, und so man etliche jar am amt gewesen, das zu Coln, zu Frankfort, Nurnberg, Strassberch, zu Antwerp und derglichen geubt, kan man sich bei einen kaufman und hendeler mit blei und zin begeben und leren und uben den handel, wa verlech vurhanden istBd.2, S.182 [557] dan mit blei ist groisser handel uff Frankfort zu triben und zu Coln kan man lichtlich ein bleismelz haben und die leiendecker und geistlichn und weltlich, die bauen und gemeinlich rich sint, kunnen einem abkaufen, und ist gein sorglicher gefarlicher handel: die motten doin keinen schaden und die war verrint nit uff die erde wie die weinBd.2, S.182. Dieweil kunftich diß minß broderß kinder einer min erb und hausfatter zu Weinsberch mach werden mit gottz gnade so ist daß ort uff der Bach nit ubel gelegen zu sulchem handel, dan die eifler brenge die bleien klompen deß orth von sant Severinß portz sampt der Weierportzn in und man hat platz dasselb uff der Bach neder zu werfen. So sin an dem orde nit vil die mit tafflen bleiß handlen und vil die dannest bawen. Zin ganß und stuckwirck ist under den kangeissern zu verscleissen. Daß hauß Cronberch licht an der Herstraissen und hat sinen gaddumb dar innen ein kannegeisser sin krain zirlich vur zu profit und gewin mogt halten, allerlei zinwirck und blei, iser, kusser und waß mehe deinstlich mit da verkauffen und verhandlen. Ader wissen sei etwas nutzlichers zu leren und anzutriben, das befill ich denen, die innen treulich raden werden. Zu dem fasbender-amt rat ich innen gar nit; dabei wirt man in den jongen tagen mit dem drinken verdorben, wie ich der vil gekant hab. Doch wan sei ein gut weil zu haus gesessen, wa sei dan die winkaufmanschaft mit zappen und sunst triben willen, wil ich in auch nit misraten, doch mois man hie etwas scharfer zusehen, dan wer ein kaufman wil sin, hut sich vur pert und winSprichwörtlich. Die Reime hinken hier., wer ein kaufman wil pliben, gelt gelt, zin, blei, messich, stail und iser; doch aller handel ist wol gut, wan man mit fleis zusuit, aber ein handel ist nit so periculois und geferlichNämlich: wie ein andrer.. Ob ich es dan nit erleben worde, so gib ich es mit dissem kannegeisser-amt zu bedenken, und wa es geraten were, mogt man den einen und off den ander daran doin und doch zu selber mitler zit vur off nach wol lesen, schriben und rechnen laissen leren. Aber den jongsten Conrat, der gebrechlich ist, mogt man zur scholen halten und geistlich machen, ob er wolt, sunst auch zum schriber oder schreibmeister, so durft er sines gebrechs halber kein unrauich leben foeren, dan die schribkunst ist auch nit zu verachten. Diss alles mach zum utersten geschein, ob man nit bessers oder stadigers mit dissen kindern wist anzufangen, doch got sei ir fatterBd.2, S.182.
 
[557'] Anno 1568 den 23. jul. hab ich den morgen zu 7 uren im cloister zu Minderbrodern gangen im umbgank und hab gesehen, das die sonne hat up und neder gedanzt und ist roit und bleich worden, hat doch nit ein halb firdel stunden geduret. Jonker Brun Angelmecher, der porzner im cloister, min jonge Georgen Titz und ander mehe haben es gesehen und haben uns dess verwondert. Darnach am 28. jul. ist das geschrei zu Coln komen, die Geussen in Freislant und vor Groningen weren alle van dem duca de Alba und Hispaniern gesclagen und zurtrentDie grosse Niederlage des von Graf Ludwig geführten Heeres bei Jemgum a. d. Ems unterhalb von Leer am 21. Juli. Wie es scheint, ist an demselben 28. Juli oder Tags vorher die Nachricht auch zum Landgrafen Wilhelm nach Kassel gelangt, vgl. Groen van Prinsterer a. a. O. Bd. 3, S. 275., und das befant sich nachmals, das der Geussen heubtlude graff Lodowich von Nassau, einer van SwawenbergGraf Jost v. Schaumburg., der von HerrnbergGraf Wilh. de Berghes., van Hoichstraten und andern weren mit der flucht zu schiff uff Embden darvan komen. Man sacht, die gesclagen Geussen wolten sich nit in die wer stellen, ehe sei gelt bekomen hetten, und dess war nit vorhanden und tuschn dissm irtumb sint sei ubereilt und sint uber 6 oder 8000 man plibenBd.2, S.183.
 
Anno 1568 den 24. jul., das dissen tag, sacht man darnach, sult Carolus, ein einiger son des koninks Philippi van Hispanien, im gefenknis, darin er etliche monat gewesen, eiz gestorben sin. Er sult doch wanschaffen van leib und sinnen gewest sin, wie man sagt, das im herkomen were van einem falle, den er getain hatt; war seins alters ungeferlich van 21 jarenLies: 23., den Deutzn holt; und man sagt wonderlich dinkDies geht unfraglich auf mündliche Erzählungen zurück. Man lese Rankes kritische Abhandlung über Don Carlos. Neit seir lang darnach mach auch die hausfrau konink Philippi vurs. am kintgeberung gestorben sinK. Elisabeth starb am 3. Okt., wie man sacht; war ein geborne dochter konink Henrichn van Frankrich, die vorhin grois leit bei irem steifson Carolo getragen, het in gern in sinem gefenknis visitern willen, das ir doch nit vergunnet mogt werden, wie man sagtBd.2, S.184.
 
Anno 1568 den 31. jul. hat min hausfrau ir rink und ortiser von irem weissen durchzogen draitzgurdel verkauft und das wep versmelzn laissen, wilches nit dan 21/2 loit silbers geben hat, und hat ein weis smal silber gurdel gegolden, kost fast mehe, dan sei uis dem eirsten geloist hat. Auch hatte sei ein smal gulden gurdelgin gehat, war uis irer enkel der docterschen gutter gegolten, das hat sei korz da befoerenBd.2, S.184 [558] verloeren. Wa es pliben waß weiß got, man wolt die magt Merg da mit bezeihen. Auch wart diss jar ein silberen fois an einen hulzen nab oder kopgin von der stoffen im Roich, daruff es zu stain plach, verleuslich, got weis, wie es zugangenBd.2, S.184. Diß hab ich zu gedechtniß umb bericht willen anzeigen.
 
Anno 15681569 in der Handschr.den 4. aug. oder umb disse zitAm 11. Aug., vgl. Häberlin, Neueste teutsche Reichsgesch. Bd. 7, S. 598-600., als der erzbischof und churfurst von Treir, einer von Els, etliche monat Treir belacht hatt gehat, ist die sach dissmal zwischen dem churfursten und rait der stat Treir uffgenomen und an keiserliche majestat samt den churfursten veranlast und gestellt worden, und sult ein partei bis daran unbeschedicht werden, das verbreift und versiegelt wordenBd.2, S.184.
 
Anno 1569 den 6. augusti bin ich mit minem broder Gotschalck, swager Dutz uff dem Numart miner suster Merien Ordenbachs mit iren kindern und gesinde nach Dormagen spaceren zu schiff gefaren. Sei war martmeistersche und hat wein, beir, speise mit genomen. Her Christian Ordenbach quam zu unß van Bruwiler geritten. Da sint mir funf tag frolich gewest und do ingewillicht einen newen putz zu bauwen. Min suster Sibil war mit unß da sich zu verlustern. eiz war ich frei und moissich und mogt sagen: hactenus eu patriae servivi, nunc mihi vivo, ist ein verslinBd.2, S.185.
Den 10 tag augusti uff laurentiiTilgung: nicht lesbarsint mir mit einem wagen zu Coln gefaren.
 
Anno 1569 den 15. augusti assumptionis mariæ, min fest s. Jacob gehalten.
 
Anno 1569 den 9. augusti zu vor ist min swager Conradt Eck mit 5 off 6 perden in den krich gezogen. Hat Sibillen siner hausfrau nit goden nacht gesagt noch hat sei im fruntlich zugeschriben, und alleß guten ermantz ehe er ledliche handlung wolt inwilligen moist alleß versucht werden waß moglich war. Siner suster menner haben im das geleide an die pfortzsTilgung: nicht lesbarzum Igelstein gedain. Sunst hat er sin eigen alter auch siner frawen frunde nit gesegnet. Ist zum Ham ungefgerlich gezogen da sich sin hauf solt samblen und hat sich in deinst deß prinzen van Vranien begeben. Got weiß ob ein gluckliche reiß sol haben.
 
[558'] Anno 1568 den 18. augusti hab ich miner hausfrawen zu leib mit moissen zehen uber Rhein zu Boichem hinder Mulhem. Da hat ir eidom ein schoin lusthuiß gegolten mit etlichem lande daß hat er ir geleint. Mir zugen mit allem unssem gesinde und kinder dar zu lusteren und pliben funf tag da ligen. Dartuschen quam min broder Gotschalk und m.Wohl in: moen aufzulösen.Greitgin zu uns und sachten uns, duca de Alba het an einen rait zu Coln geschriben, begert den widderspennigen die provande zu weigeren und sinem folk dieselb zuzuschickenBd.2, S.185. Uff s. bartholomei tag quamen mir widder zu hauß.
 
Anno 1568 den 29. augusti hat man der kirchen und der armen rechnung sant Jacob gehalten und sint und sintsicbei Johan von Lennep uff der Bach der die kost gehalten frolich gewest. Ich hab alleß verrechnet waß daß neu gebeu deß giffel van dem einen affganck zum Weitmart an der Drencken zu mit der stinen trappen gekost hat und mir sint scheir zu komen.
 
Anno 1568 den 31. aug. ist ein doctoirsessen gewest von drei doctorn in den rechten uff einmail; sunst sint nit mehe zuvor dan zwen gewest; als eiz doctor Petrus SteinwechVgl. oben S. 106 Anm. 6 u. ö. Ihm schenkte der Rath, dem er in Rom und sonst fleissig gedient hatte, zum Doctorat den Wein und den Becher ('gulden kopf'), der früher für Dr. Aich besimmt gewesen war, Rathsprot. Bd. 24, Bl. 139., doctor Wernerus Schenk, doctor Bernhardus Tongeren; und mir haben scheffenkoichn laissen backen und sei damit verehret. Das essen war uff dem Quatermart, wie von alters breuchlichBd.2, S.185.
 
Anno 1568 den 1. sept., als sich das kreichsfolk des prinzen van Uranien umb diss zit zu BrisichBreisig a. d. linken Ufer, oberh. von Sinzig.am Rhein oben Bon im stift van Coln und uff dem MeinfeltMayener-Feld.hinder Andernach vergaddert, uffgebroichen und dar umbtrint im lande swebten, die Frankforder schiff in der uffart besoichten, was Hispanier, Italianer und Albanische waren, anhilten, haben sei ein banner flegen, daruff stunde geschriben pro rege, pro lege, pro grege; sint uff Arburch mit dem RideselHermann v. R.gezogen, darbei Conrat Eck gewesen, die leut gebrantschatzt und sich widder zu Brisach, da sei minem swager her Johan Bars im Tempel vil smaich und schaden angetain, gezogen und sich vergadert, das sei seir stark sin wordenBd.2, S.185.
 
Anno 1569 den 14. september hat min broder und ich mit Peter Attendar gehandlet und gern [559] getriben daß sin neif Anthonius der neu raitz schriber Catharin unserß broder Christians frau und widwe zur ehe het genomen. Daß were ein zuchtich gesel ein stillich handel. Und ire kinder mochten da bei etwaß leren. Es wolt aber nit glucken.
 
Anno 15681569 in der Handschr.den 15. sept. hab ich mit Henrich Grewel uff der Wierporzen gewacht, dan in dissen leufen hilt man starke wacht in Coln uff allen porzen und unden an den feltporzen, nachtz an den mauren, dan das kreichfolk sweifte umb die stat her, zouch uis und in ind man gink umb; jeder burger moist sich in sin harners schickenRathsbeschluss vom 25. Aug.; dieser, eine sehr ausführliche Wachtordnung vom 18. Sept. und andre hierauf bezügliche Akten s. im Erläuterungsband.; ich hab auch min harners blank laissen machen. Umb diss zit sin die ruter zu Hurt, zu Lommershem, zu Borbach und dar umbtrint komen, haben vil schadens getain; das lantfolk heir umbtrint hat ir ingedoim und hausrat, pert, kohe, schaff, ferken in und durch die stat getriben. Den 18. sept. ist der prinz selbst zu Kerpen gewestSein Unterstützungsgesuch an Herz. Christof v. Wirtemberg und Markgr. Karl zu Baden sendet Oranien am 17. Sept. aus seinem Feldlager bei Kerpen, Groen van Prinsterer Bd. 3, S. 295; die Vollmacht für Otto von der Malsburg für die von W. gleich erwähnten Verhandlungen in Köln trägt das Datum: 17. Sept. bei Lechenich in unserm Feldlager; Lechenich südöstl. v. Kerpen., das haus ingenomen und besatzSo für: besatzt., die leut gebrantschatzt, hat auch vom rait der stat Coln und vom domcapittel gelt zu lenen begert, das doch geweigert wartVerhandlungen vom 19. und 20. Sept., vgl. den Erläuterungsband.. Mir besorgten auch, die ruter sulten uff Dormagen sin komen, min swager packte uns ingedoim daselbst in ein fais, wolt es uff Coln foeren laissen, doch quam die zeitung, das der hauf uff Duren und Aich zouch und nit dar quemen; also pleib es da und quam nit uff ColnBd.2, S.186.
 
Anno 1568 den 18. septembr. hab ich zum Roich van funf malder maltz und zwei malder weiß 27 aimen zimlich gutz beirs gebruwen, kregen zwein groisser zolest mehe vol beirs, dan mir zugelacht hatten. Ich wolt vil beirs haben, dan ich moist it bezalen, aber min frau und kinder wolten wenich haben, uff das es gut worde. Aber Gerhart Bruwer, der mir bei 38 jar gedeint hat, folgte mir, darumb worden sei im alle gram und war doch gut beir, koste diß gebreu auch wol 56 gl. cur.Bd.5, S.69.
 
Anno 1568 den 25. tag sept. den abent zu 9 uren gegen das westen ist ein grois licht mit stralen wie ein feur uffgangen, das vil von der burger wacht und vil leut binnen und buissen Coln umb dieselb stunde gesehen haben; was das beduden weirt, weis gotBd.2, S.186.
 
[559'] Anno 1568 den 27. sept., als die jonfern van Merjenforst noch hie in Coln geflowen in der probsteien s. Georgen lagen, ist min nicht jonfer Barbara Hersbachs zum Hollender, professa daselbst, mit hie gewest und min motter, min hausfrau, ich, min broder und sustern mit iren frunden sint bei ir gewest und ir erlich den wein geschenkt und kost gehalt, kost mich 1 daler, und haben ir auch mallich gelt geschenkt, dan wir sei lang nit gesehen hatten. Diss jonfern durften noch nit zu haus zehen, dan der prinz lach noch zu Aich, hat das und das richDas Aachener Reich, regnum Aquense, ist das Landgebiet der Reichsstadt seit der Zeit K. Ludwigs d. Baiern, das frühere königliche Gut, getheilt in 6 Quartiere, von dem sog. Landgraben umgeben, vgl. Laurent, Aachener Stadtrechnungen S. 445, 2. Spalte, Gross in der Zeitschr. d. Aachener Geschichtsvereins B. 5, S. 112 ff., 219 ff.Aich uff 20 tausent daler, on das capittel, gebrantschatztVgl. Jos. Hansen in der Zeitschr. des Aachener Geschichtsvereins Bd. 7, S. 69, 70 und die Beilagen das., und der prinz warte noch uff 1300 ruter, die im von oben herab zuquamenGemeint sind wohl die von Graf Burchard von Barby geführten Reiter, vgl. Gachard a. a. O. S. 323, in dem dortigen Bericht auf 1000 angegeben., das er seir stark van ruter wart. Her Johan Bars quam den 28. sept. zu mir und clagte, wie es im so jamerlich ergangen ware. Die Gulicher bedankten sich des durchzogs gar nit, der furst van Gulich leis eins jeden schaden uffschribenBd.2, S.187.
 
Anno 1568 den 29. septemb. sint mir bei swager Johan Hemmersbach uff der Weierstrassn gewest schencken dan sin hausfrau Cordula war vorhin den 21. septemb. verstorben. Hat ir testament gewest und hat Tringin minß broderß Christginß frau gulden gurtel und sunst etwaß besatzst.
 
Anno 1568 den 30. sept. ist min swager und suster uff dem Numart mit irer dochter Beilgin, die sei uis dem cloister laissen holen, zu Dormagen gewest spacern; dan Beilgin begerte noch eins die welt zu besehen, ehe dan sei ingekleidt wordeBd.5, S.69.
 
Anno 1568 den 4. octob. haben wir angefangen truben zu lesen in der Achterstraissen. Wir haben ein par bedtTilgung: jn; durchgestrichendar foren laissn und drei nacht im kelteren da gesclaiffen. Wir haben dißmal ungeferlich in alß bekomen ein foder alßkaufmännische Rechenzeichenund dan wat dranck weinß vor unß selber.
Den 11 septemb. hat mir min suster den wein abgeholt in iren zappen in die Dranckgaß dar sei ir gewaß verzapte und hat dissen wein mit verzapt und mir folgenß vur daß foder maiß geben 20 daler, und dan die faß widder zu geben.
 
[560] Anno 1568 den 5. oct. ist der prinz van Uranien mit sinen herrn, heuptluden, reutern und foisfolk 4 meilen under Mastricht ungeletzt in der nacht, als der mon schein, durch die Maes gezogenBei Stockheim.. Dan wie der duca de Alba uff jener seiten gewaltich stark und gerust lach, sint des prinzen reuter etliche gegen abent vur Lutgin, etliche vur Mastricht geruckt, mit trumpetten und groissem geschrei angedrungen und die stett uffgeheischen und damit ilens abgezogen zu hauf. Und als die andern der orter warnamen, sint disse durch die Mais komen mitsamt allen marketenten, haben sich do getrucht und gerust und man sagt, weren sei do geherzt in die viant gesatzt, hetten sei on zweibel etwas namhaftichs uisgericht; aber ich besorg, weren sei komen also nass, hongerich und mode, man sult sei wilkom geheischn haben. Es leist sich wol sagen, der von Alba lach in sinem fortel und gerast. Und disser durchzog dur die Maes sol das herligst kreichstuck sin, das der prinz dissn zog getain haben. Wie sei nuhe uber komen und beiein gehalten, solt der duca de Alba den hauf heimlich angeschaut und gesagt haben, er het an langer zeit nehe schoner hauf reuter zu perde wol gerust samen gesehen als dissen, wa er doch den zu wege mogt pracht haben. Aber was was? Der prinz hat gemeint, wan er uber were, solt im alle stette die porzen uffgetain haben, wie er vertroist wasVgl. die Äusserungen Gr. Ludwigs von Nassau bei Groen van Prinsterer Bd. 3, S. 304, 305., und sich darumb wenich in vorrait gestallt mit gelt und proviant, krut und loit; das was aber nit, nemans von den stetten dorft sich reppen; es war durch gans Brabant uff leif und leben verpotten, nemans sult dem prinzn so gut als vur einen heller zukomen laissen. Er zouch wol bis zu s. Truden, Tenen, DeitzS. Trond, Tirlemont oder Tienen, Diest., vor Loven, aber man dede im wenich steur, das er besorgt, im worde die proviant abgestrickt werdenBd.2, S.187 [560'] der im nach zouch und uff dem hals lach. Do wante sich der prinz umb und zouch widder zuruck und vur Lutgin, verhofft das inzukrigen, das er die porz der provianden mogt offen haben. Das falt im auch, do stach er das feur in etliche cloister und zouch fortan nach hoher und quamen im vil tusent Gasconier zugegen uis Frankrich, die hatten s. Hupert in Ardennen mit brennen wie vil ander kirchen verdorfenUnter dem Herrn v. Genlis, vgl. Kervyn de Lettenhove a. a. O. Bd. 2, S. 146 u. Anno 5, 7, und Bernhard v. Malberg, vgl. Gachard a. a. O. S. 331.. Als sei samen quamen, deden sei den leutn vil schadens; sei zogen vor, der duca de Alba zouch nach; min swager Conrat Eck war auch bei dem prinzn under des RidesselsVgl. oben S. 186.regiment; und das scharmutzeln zu beiden seiden duret lange. Der duca de Alba dede sich alle abent beschanzen, das man in nit kunt sclain; dem prinzn gink die provant und krut und loit ab und der winter quam in uff den halz. Das duret, bis der prinz in Frankrich weich und die sterbde under das folk quam, und wart nitz uisgerichtungericht in der Handschr.. In dissem zweifelhaftigen zoge gink diss verslin umb: Creditur Albanum te Geussas vincere posseBd.2, S.188.
 
Anno 1568 den 6. octob. hat ein erbar rhadt Peter van Henszberch huißmeiser im Fischkauffhuiß zu Thorn heischen gain, dar umb daß er befragt bei seinem eide ob er auch noch mehe geldtz daß eim rhade zustendich war hinder im het daß sult er her vißgeben und er deß geleuchnet. Und wie man hin inß Kaufhus schickte fandt man under den bencken und sunst geltz gnog stain. Do moist er zu thorn gain, und man schickte in sin hauß leiß alle boich und register holen und fandt man einen groisse scholt an den wirden und an im auch und sunst vil ungerigtigkeit, also daß sin sach allerlei bedencken macht daß er moist sitzen pliben.
 
Anno 1568 den 14. octob. haben wir 6 hemmel gehat vor 15 gulden.
 
Anno 1568 den 14. october van Henrich Urhain unssem halfen zu Swartzem untf. 7 mald. 1 s.u roggen, noch den 19 october 7 mald. 1 s.u. Item den 22 octob. 5 mald. 1 s.u summa 20 mald., deß ist van zu jar mit dat rest bezalt. Item die 2 capaun hat der princz gessen.
 
[561] anno 1568 den 17. octob. ist min nicht Beilgin mineß swager Johan van Dutz und miner suster Catharinen dochter zu Marien bethlehem inge kleidt worden, mit ceremonien wie vorhin mit Engin bescheidt, sei haben ein seir gute kost angericht und die frunde wol tracteirt mir haben Beilgin 1 goltgl. 1 schreckenberger geben. ich hab auch 10 illen gra doichs zu disser inklidung geleint, sol mir min suster widder geben wan ir doich fertich wirt. Min swager und suster haben sich auch verglicht mit zu geben jarlichs eben wie mit Engin.
 
Anno 1568 den 19. oct. hat mins broder Christians kint Herman die gans zu s. Georgen abgeworpen. Mir sint uff sinem ganskoninksessen frolich gewest und im den wein geschenkt. Auch war ich den 12. oct. bei dem scheffen Ryndorff zu gast gewest und den gansen tag frolich. Den 20. oct. bei scheffen Volckquin uff sinem kintkersten zu gast und frolich gewest. Auch den 25. octobr. bei meinem broder frolich im abentmailBd.5, S.69.
 
Anno 1568 den 22. octob. 2 aissen gegolten samen vur 69 gl. cur..
 
Anno 168 den 26. octob. war noch froe im jar war ein groisser sne gefallen wol 2 foiß hoich daß wonder ware.
 
Anno 1568 den 1. nov. omnium sanctorum in vigilia und animarum under den missen hab ich die graben eins miner hausfrauen under dem klockentorn und Paulus van Kauf graf mitten in der kirchen beide s. Jacob jeder mit einer dripontkertzen und Berndt van Reimbachs graf mit einer half pontkertzen zu Carmeliten graf belucht. Min moder leist zu s. Jacob mins hergins graft und zu frauen brodern mins fatters graf beluchten. Ich bin auch allerselentag zu Carmeliten zu gast gewest und ein ratzeichn verzertBd.5, S.69.
 
Anno 1568 den 6. novemb. ist suster Engin in der Reimersgassn 22 jar uff dissen s. leonhardi tag alt gewest darhalb ich im einen girweckn van 8 alb. zugeschickt.
 
Anno 1568 den 10. novemb. uff s. mertinß abendt sint bei unß zu gast gewest Laurens van Blaitzem und Ailgin unß dochter und dan moen Greitgin vor den Augustinern sint frolich gewest.
 
[561'] Anno 1568 den 18. novemb. sint bei mir zu gast gewest min eidom scheffen Volckquin min broder Gotschalck van Weinsberch und min alter gesel Herman Volberch.
 
Anno 1568 den 23. novemb. bin swager Johan van Dutz zu gefallen zu Crutzbrodern gewest, da ist der sachen mit siner fharn uff dem hauß zum Aren uffm Numart mit doctor Gropper und joncker Klippinck ein ende gemacht also daß er nuhe dem hilligen geist uff dem dhoim hof nit mehe dar die 6 mr. jarß geben.
 
Anno 1568 den 27. novemb. von Waldorp von Christgin unserm pechter untf. 8,5 dall. 6 s. allsZeichnungmir sulten nit mehe haben dan 7 alb. daß uberich haben mir uff rechnung untf..
 
Anno 1568 den 29. novemb. uff s. andriß abendt war raitztag so solt man einen newen haußmeister im fischkaufhuiß in stadt deß abgesetzsten erweln, nuhe stunden wol etliche darnach aber ein ersam rhaidt hat zu denen keinen gefallen. Es besprachn sich aber etliche herrn van den obersten under sich und leissen minen broder Gotschalck wissen ob er auch sulchen deinst wol wolt annemen ob er im werden mogt dan er war noch deß raitz und in der camern. Er leiß sie bescheidt wissen, er het nehe dar an gedacht noch auch sich mit sinen frunden nit berathen. So foir ein rhaidt fort und koire einen gnant Mattheß Klein der war zur zit nit deß rhaidtz, wie dem sulchs an gesacht wart nach der rhaitz uren so danken der van stundt an strack ab am neigsten rhaitztag den 1. decembris. do wart es minem broder widder angelangt durch Claissen van Morß steinmeister und min broder sagt dweil Mattheiß gekoren war gewest het er dem nit mehe nach gedacht, wan er sich biß zum neigsten mogt bedencken waß im dan van sinen frunden geraden worde deß wolte folgen. Also bleif die chur den tag beresten, do berede er [562] sich mit sinen frunden und die reithen im dweil erß sonder sclach und stoiß mogt bekomen so sult erß annemen er kunth es alle zit wol widder quidt on schaden werden. Und begert von mir ich sult zu Claiß von Morß gain und im anzeigen daß in sine frunde dar zu reden.
Ich ginck zu im und sagt sin frunde leißn sich beduncken die weil er im sulchs angemoit het sult daß nit allein van im dan van der oberkeit herkomen. Dar uff sagt er, daß were wair. so sacht ich, so hilt man es dar vur daß er dan van got und siner oberkeit dar zu beroiffen were, so sult er daß nit absclain dan annemen. Und het auch sinen willen dar zu geben, mit beger er wolt doch daß beste doin. Er sagt, iha aber es hilten eitz zwein andern hart an sult doch nit irren.
Den 3 decemb. wie es ratz tag war, verzalt Claß van Morß ich were bei im gewest und im angezeigt wie min broder mit rhaidt siner frunde sich da zu ergeben wan es im geburren mocht so wolt erß annemen. Nu waren die herrn umb der ander zweier hart angesprochn, und min broder ginck hinder den meister zur banck stain, sagt gnedige liebe herrn. Ich habe den deinst nit begert dan gute herrn haben in mir angelangt. Wa ur g. innen mir denselben willen vertruwen, so will ich in also bedenen daß der gemein nutz da durch solt gebessert werden. Und bidt ur g. willen mich da mit begnaden. Und weith hin auß, und do wart er einhellich uff ein stimb nach erwelt. Also wart er on sin gedancken haußmeister erwelt, on eineß hellerß schaden. Und wart van stund an zuge laissen daß er anginge. Nu hatten die haußmister nit mehe dan jarlichs 70 rad. gl. vor ir belonung. Und man gelobt im sinen lhoin zu verbessern. Im ist auch nii verpotten wein dar bei zu zappen oder ander narung zu driben aber sunst wilt es plat ab gewart sin, daß ist allet beswerlich doch mach einer wol zu zeiten viß der stat zehn daß ist im in sinen eide nit benomen. Und kunnen sich er und sin gesel in den wol verglichen und vertragen wan einer zu schaffen hat daß es der ander ver war.
 
[562'] Anno 1568 den 4. decemb. hat min moder angefangen den kleinen keller zu weinsberch under der stoben und kuchen angefangen zu uber wolfen, sei hat in m. Henrich vom Hain steinmetzger vur 40 gulden cur. verdingt deß sult erTilgung: zustein morter und arbeit dar zu thoin, er war ir bewanter, diß gelt war van einer loesn van 2 mald. kornß zu horn komen. Und ist der keller in 6 tagen fertich sin worden die kuch wart den 13. decemb. geestricht.
 
Anno 1568 den 4. decemb. starf Derich von Ratingen war mineß fatterß und mine dener under dem Rhaithauß bei 20 jar gewesen und altheit haben hat er sinTilgung: gekost gegoltebn zu s. Catharinen im hospital.
 
Anno 1568 den 8. decemb. haben mich Henrich Haen nd Jacob Voiß sampt iren hausfrawen als clegere vor deß herrn burgermeisterß ge richt am fleischmart richtlich dhoin citeren und laden, haben ir libel und ansprach da selbst gegen mich eroffnet und gefordert. Alß nemblich, nachdem Paulus van Kouf und Weisgin elude hetten an der stat Neuß jarlichs 20 rad. gl. renthen gehat mit 600 rad. gl. abzulosen, dar nach were Paulus eirst gestorben, het Weisgin ein leibzuchtersche und ire beider son Herman und Johan eigenthummer verlaissen. Do het ich Weisgin die widwe zur ehe genomen und were obg. Herman der son do jungk gestorben anno 53. Do sult ich anno 55 zu wegen pracht haben daß die 20 rad. gl. mit 600 rad. abgeloist weren, zu dem gelde sult ich mehe geltz gelacht haben daß widder angelacht und die breif und siegel uff mich und Weisgin min hausfrau laissen stellen, folgentz anno 57 were Weisgin auch verstorben. Darnach anno 62 were ir son Johan auch kranck worden und gestorben het den erbfal siner moder mit dem gemode angenomen und sine gerechtigheit van den 600 rad. gl. und waß dem anhengt Geirtgin und Agnesn Wolffs alß obg. Hoenß und Voißn hausfrauwen in sinem testament besatzst mit beger mich zu verdammen innen die 600 rad. gl. sampt uffgelauffen interesse und kosten zu bezalen.
Diß war mir nuhe gantz ungelegen dan daß war miner hausfrawen testament zu widder, drumb [563] sulten sei sich deß unthalten haben oder Johan ir son sult der forderung berauft sin vor sein peen inhalt der clausulen in irem testament und sult mir daß gelt allein zukomen. Aber da von mach man zu andern zeiten handlen. Hie aber hab ein exeption ubergeben, und angezeigt daß die sach im sale den lantzelroder hof betreffendt und diß sach viß Johanß testament herfleissen und ob continentiam causarum nit an verschiden gerichten dan an einem orde umb der kosten willen moiß erortert werden. Und dieweil die sach im salgericht eirst angefangen solt diß van der nit getheilt werden.
Auch hetten mich die von Bacharach alß Johanß neiste erben auch umb der caution am hohengericht vorgenomen also daß da die prenention beschein. Zum dritten were ich magister und licentiat, von wegen mineß privilegii durft ich hie nit zuTilgung: restrecht stain dan vor dem herrn rector minem gepurlichen richter. Und dieweil die vurg. cleger und ir advocat her gegen repliceirt wirt die sach uber dem privilegio hart getriben. Wie eß faren wirt sol die zit erleren.
Hie iß zu vernemen und zu mirken, daß die cleger kein renth fordern dan daß heupt loißgelt mit dem interesse. Und ist nutz daß disse sach ist richtlich angefangen. Dan ob man nach minem dhoit worde die renth zu Vreistorf an hallen hof willen fordern, het man zu excipiern diß sach were rechthengich, man moiste ein dinck nit zweimail forderen. Und kunth diß sach dan verfolgen da ich sei gelaissen het wa sei bei minem leben nit hingelacht wirt.
 
Anno 1568 den 14. decb. ist Beil die borggreiffin uff der Haneportzen gestorben. War miner motter und unser aller gutte frundin gewest, war irer suster Neißn tolnerschn zu IchendorpTilgung: hmanß vor dochter gewest, hat etliche miner broder und suster heilichen helfen machen. Got wil ir die ewige freude geben.
 
Anno 1568 den 14. dec. hat min hausfrau von mir begert, ich sult doch mit in die Bottegass zum Wulffrait zu irem eidom Laurens und dochter Ailheitgin gain und hoeren an alle gelegenheit irer haushaltung. Und wie ich dar quam, fant ich da Wynant van Blaitzhem zum Schiff, sinen oehemen, undBd.5, S.70 [563'] wie die rechnung ubersclagen wart alles ires habens, wein, scholt, und wess sei vermogens waren, auch was sei noch an weinen und uisstainder scholt hatten und dargegen schuldich waren, so befant it sich, das sei vom jar 1564 im jan., do sie brut warenVgl. II, 128. Bei der Verabredung des 'heilichs' war ausgemacht worden, daß Laurenz 600 Taler und Adelheid desgleichen 600 Taler ohne die Aussteuer in die Ehe bringen sollten, fol. 462., bis uff diss stunde bei 2000 daler in das heubtgut vertain hatten, dess hatten sei noch 5 off 6 zolast weins, dargegen sei auch Johan Reiff so vill schuldich waren. Auch waren sei uns 200 daler geleintz geltz vom herbst a. 64 schultichBd.5, S.70. Inhalt siner quitancz. Swager Wynant zum Schiff rechende, das er von uns 500 taler bar gezalt heilichs geltz untfangen und darzu sovil von sinem patrimonio uffgehaben, wan das heilichsgut darin gerechnet ist, als 2600 daler. Nuhe hielt man rait, was er andriben sult. Man war verhofft um einen deinst, aber wie war daran zu rachn? Er wost sin hantwirk nit zu gebruchen, gelt noch kommenschaft oder kremerei war im nit zu vertruwenBd.5, S.70. Min hausfrau war gar verstoret und unmodich gut rhaidt war deur. ich gab vor minen noit rait, sei moisten sich klein setzen und arbeiten, das sei die kost verdeinten, wie ehe, wie lieberBd.5, S.70. Hie wer kein ander rhaidt dan sei moisten leben und essen alle tage, so moisten sei auch dar uff verdacht sin wa mit sei die kost verdeinten Laurentz was lichtfertich und hat sin haus nit wol verwart. Ailheitgin was auch nit van den scharfsinnigsten, und mich gibt wonder über wonder, wa mit sei das groisse gut in so kurtzer zit vertain haben. Ob in etwas gestolen ist, weiß ich nit, sunst ist auch wol gut zu vertoin. Aber was hilft vil clagens, die schantz ist versehen, die ferken sint verlaufenBd.5, S.70. Got weiß diesicder sachn zu rathen ist.
 
Anno 1568 den 15. decemb. alß min hausfrau und ich den sommer durch von dem eirsten junii uff verscheiden bedden doch uff einer kamer umb der hitzsten geschlaiffen hatten habe mir dissen abendt widder uff einem bedt samen gesclaiffen dan sei begert vor hin besonder ein bedt zu haben.
 
Anno 1568 den 21. decemb. uff s. thomaßtag hat mich ein erbar geselschaft vom swartzn hauß zu rhaidt uff irer gaffeln und denn.
 
[564] augustinern gegen diß jar erwelt. Ich habß angenommen und hab der geselschaft gutlich gedhain wie gebruchlich wahr. Und mir ist nachfolgender wein uff der gaffel geschenckt worden,
 
Von den herren und geselschaft deß schwartznhauß.
Peter van Attendargestrichelte Linie2 fi..
Gotschalck van Weinsberchgestrichelte Linie4 fi..
Henrich van der Duisselgestrichelte Linie2 fi..
Brun Barthelgestrichelte Linie3 fi..
Siptus von Hildengestrichelte Linie2 fi..
Henrich van Remendegestrichelte Linie2 fi..
Johan van Lennepgestrichelte Linie1 fi..
Lenhart van Brachtgestrichelte Linie1 fi..
Henrich von Ernstgestrichelte Linie1 fi..
Henrich Ernstgestrichelte Linie1 fi..
J. Carl Kesselgestrichelte Linie2 fi..
Tilman van der Duisselgestrichelte Linie2 fi..
Anthonius Attendargestrichelte Linie2 fi..
Viatrius Grafgestrichelte Linie2 fi..
Johan Schenkartgestrichelte Linie2 fi..
Oitgerus Steinweckgestrichelte Linie1 fi..
Derich Hertzochgestrichelte Linie2 fi..
Kilianus Roprichtgestrichelte Linie1 fi..
Peter Entenmechergestrichelte Linie1 fi..
Werner van Rhaidtgestrichelte Linie2 fi..
Johan Hungestrichelte Linie1 fi..
Johan Katz von Clevegestrichelte Linie1 fi..
Derich van Wippetfurdegestrichelte Linie1 fi..
Johan van Odendailgestrichelte Linie1 fi..
Henrich Geilspennergestrichelte Linie1 fi..
Johan Stailgestrichelte Linie1 fi..
Laurentz van Nederfelt dem 44gestrichelte Linie1 fi.
 
Von etlichen herrn von anderen gaffelen.
Peter von Lennepgestrichelte Linie2 fi..
Gerhart Rommerskirchngestrichelte Linie2 fi..
Michel Lutginßgestrichelte Linie1 fi..
Peter Steifgestrichelte Linie1 fi..
Johan van Oickhoven zum Falckengestrichelte Linie1 fi..
Johan van Duisselgestrichelte Linie1 fi..
Peter van Wiler zu Neilgestrichelte Linie1 fi..
Henrich Renboumgestrichelte Linie1 fi..
[564'] Gerhardt Pilgrumgestrichelte Linie1 fi..
Henrich Krudenergestrichelte Linie2 fi..
Johan Liblargestrichelte Linie1 fi..
Lodowich Minaegestrichelte Linie1 fi..
Johan Kriptzsgestrichelte Linie1 fi..
Johan van Neuß steinwechgestrichelte Linie2 fi..
Johan Syntermangestrichelte Linie1 fi..
Tilman Aldenhoiffengestrichelte Linie1 fi..
Mattheiß van der Kettengestrichelte Linie1 fi..
Jacob van Bedlergestrichelte Linie1 fi..
J. Lodowich Heimbachgestrichelte Linie1 fi..
Peter van Rhaidt bachgestrichelte Linie2 fi..
Gerhart Lutzekirchengestrichelte Linie1 fi..
Gobbel van Zonßgestrichelte Linie1 fi..
J. Brun Angelmechergestrichelte Linie1 fi..
Wilhem van der Sargestrichelte Linie1 fi..
Henrich Engelskrichen gnant b,gestrichelte Linie1 fi..
Rutger Dunwaltgestrichelte Linie1 fi..
Wynandt von Keiserßwerdegestrichelte Linie1 fi..
Johan von Hildengestrichelte Linie1 fi..
Johan Wienhoiffengestrichelte Linie1 fi..
Bartholt Questenberchgestrichelte Linie1 fi..
Johan Lutzekirchn Altenmartgestrichelte Linie1 fi.
 
Von der fruntschaft.
Die frau zu Weinsberchgestrichelte Linie6 fi..
Maria van Weinßberchgestrichelte Linie6 fi..
Sibilla van Weinßberchgestrichelte Linie4 fi..
Johan van Dutz Numartgestrichelte Linie4 fi..
Catharin van Hemmersbachgestrichelte Linie4 fi..
Her Christian Ordenbachgestrichelte Linie4 fi..
Her Tilman Ripgin van Neußgestrichelte Linie2 fi..
Christian Korthgestrichelte Linie2 fi..
Johan von Hemmersbachgestrichelte Linie2 fi..
Henrich vam Ham steinmetzergestrichelte Linie2 fi..
Georgen Volckquin scheffengestrichelte Linie4 fi..
Henrich Roßgestrichelte Linie4 fi..
Laurentz von Blaitzhemgestrichelte Linie3 fi..
Wilhem Roßgestrichelte Linie2 fi..
[565] Gertrudt Roß under Kesterngestrichelte Linie2 fi..
Kruyßkamps fraugestrichelte Linie2 fi..
Johan van Bing umblaufgestrichelte Linie2 fi..
Balthasar Clemenßgestrichelte Linie1 fi..
Herman Volberch zeichnschribergestrichelte Linie3 fi..
Borggreif under dem Raithaußgestrichelte Linie2 fi..
Borggreif uff Beiengestrichelte Linie1 fi..
Jurgen Kaldenbachgestrichelte Linie1 fi..
Gerhart van Monhem offermangestrichelte Linie2 fi..
Wilhem Becker Hoeportzgestrichelte Linie2 fi..
M. Henrich Brun glaßwortergestrichelte Linie1 fi..
M. Berndt Duißbergs fraugestrichelte Linie2 fi..
Joachim Schartzewebergestrichelte Linie2 fi..
Henrich van Nuruenichgestrichelte Linie1 fi.
Summa 153 firdel.
 
Anno 1568 den 23. dec. starb der ehrwirdiger wolgeborner her her Fridrich graff zu Weit, abgestandener erzbischof und churfurst von ColnAm 13. Okt. hatte der Rath noch beschlossen, ihm ein Freizeichen von 2 Fudern Wein zu vergönnen, Rathsprotok. Bd. 24, Bl. 179., uff dem domcloister in sim haif gegen dem torn uber binnen der gassen, darin er domkoster und domdechen plach zu sin; uff eben denselben tag, do erzbischof Salentin vor eim jar vor siner gnaden erwelt wartBd.2, S.189.
 
Anno 1568 den 24. decemb. uff christabendt bin ich sampt andern gekoren in den rhaidt gangen und man hat mihi zu inhibitirn und urthelßmeister erwelt.
 
Anno 1568 den 24. ocotob. uff christabend hab ich minen brauch nach minem hausgesinde offergelt umbgetheilt.
Offert.
Item miner hausfrawengestrichelte Linie1 goltgl..
Item Henrich und Feigingestrichelte Linie1 ratzeichn.
Item miner dochter Lisbethengestrichelte Linie1 snaphaven.
Item Wilhem Roßgestrichelte Linie1 schreckenberger.
Item der magt Meriengestrichelte Linie4 alb..
Item der magt Greitgingestrichelte Linie4 alb..
Item dem knecht Peter jongen großegestrichelte Linie4 alb..
Noch.
Item miner modergestrichelte Linie2 ratzichn.
Item suster Tringingestrichelte Linie1 ratzichn.
Item suster Sibillengestrichelte Linie1 ratzichn.
Item Entgin dem metgingestrichelte Linie4 alb..
Item den 4 kinder idergestrichelte Linie1 _ alb..
 
Anno 1568 den 25. decemb. hab ich min Christfest zu s. Jacob gehalten, min hausfrau und gesinde zu s. Mertin.
 
[565'] Anno 1568 den 26. dec. uff s. Steffans tag hat man den verstorben abgestanden bischof hern Fridrich von Weit den nachmittag umb 2 uren begraben, wilches bischof Salentin uis dem hoff von Coln gesehen mach haben, ist darnach van stunt an uis der stat geritten. Man hat her Fridrich eirst vorgetragen 20 tortitzschen, die auch uisgestechen waren gewest mit den wapen und schildenDoch wohl der Ämter und Gaffeln, etwa auch der Stadt., doch bleib des stiftz wapen und titel allenthalben uis, dweil er abgestanden war. Darnach sint die Chrutzbroder und die 4 orden gefolgt. Die lade mit der lichen war mit flawilen doich mit wapen umbhangen; die lich wart von gekleiten reumenneren getragen. Item 2 brennende torschen worden vor der lichn getragen und 2 darnach, der folgden wol 10 par gekleiter reumenner, die Longbrodere folgten den, darnach das domcapittel mit iren scholeren und das capittel s. Gereon mit iren scholeren. Zulest folgten die fruntschaft, grafen, ritterschaft und sine gewesene reete. Man hat die lich langs scholas theologorum durch die Hachtporz langs die Hohe-Smit und Fettehen bis zu Predigern getragen und daselbst in ein uberwolft grab, sult den BrentenDer Familie von Brempt; vgl. u. a. Mittheil. aus dem Stadtarchiv, Heft 11, nach dem Register.zukomen, begrabenDas Epitaph findet sich bei v. Hüpsch, Epigrammatographia (Köln 1801).; und er mach zu den Predigern 1000 goltgl. besatzt haben. Sunst hat er grois gelt gelaissen und sin truhender gesatztBd.2, S.189.
 
Anno 1568 den lesten decb. uff neu jarß abendt den abendt haben mir nemanß besonderß bei unß gehat dan Agneß in moen Greitginß huiß dan unß eidom Volckquin und Drutgin zapten wein fort Laurens und Ailheitgin waren betroibt
Telosin griechischen Buchstaben
 
[566] Anno 1569ubergeschriebenes Kreuz bei der 9mit godt angefangen.
Anno 1569uberschriebenes Kreuzden 1. januarii sint Laurentz van Blatzen und Ailgin unß eidam und dochter bei unß den abent zu gast gewest da mit daß neu jar untf.. Und dar nach uff der hilliger 3 koninck ist Laurens bei unß koninck worden und Feigin Roß koninckin dan do wonte sei noch bei unß.
 
Anno 1569 den 7. januarii Peter Speich 4 gl. fhar bezalt de termino christi verleden.
 
Anno 1569 den 7. janua. haben mir 12 mald. roggen 1 s.u pacht van der Merssen untf. und zu Weinsberg uff die lauf laissen schutten die mir min moder leinte. Und fort der alter irthummen unß mit Herman unssem halfen verglicht. Vide im kistenboich.
 
Anno 1569 den 12. janua. von joncker Frantz van Haitzfelt 20 goltgl. renth untf. vom termin omnium sanctorum anno 68 diß gelt hat min husfrau untf. wie sei gmeinlich alle __ ire renth untfengt.
 
Anno 1569 den 14. janua. 2 fercken gegolten vur 19,5 gl..
 
Anno 1569 den 17. janua. bin ich im rhat meister zur banck worden. Uff den mittag bin ich auch uff Johan Liblars uff der sternengassen ort won haftich banneressen gewest.
 
Anno 1569 den 19. januarii rechenschaft hab ich mit m. Lambert gaffelknecht gehalten waß ich uff der neister raitzkuir verthain hab.
Item an fischwirck, botter, keiß, krut, 18 gulden.
Item vur (an wein)nachtr. Einfügungweck broit ander unkosten 10 gl..
Item 2 goltgl. vur husgelt bezalt facit 5 gl..
Item unkosten uff der gaffel 3,5 gl. 7 alb..
Mich dunckt ich hab mich wat geirret.
Item mir mogen geschenckt sin 152 fi. weinß dat fi. 6 alb. uff dissen rechnungstag noch verthain an kosten 1 gl. an wein __ 2,5 gl. 7 alb..
Also daß ich ungef. zu bin komen mit dem geschenck daß mir nit gebrochen auch nicht geobert hat, daß moiß ich widder schencken und vergelten.
 
Anno 1569 den 2. februarii hat unß son Henrich Roß sin frau in unssem hauß in der nacht gesclagen auch sinen broder Wilhem willen sclain. Henrich geit der geselschaft nach und verdeit dat sein gar unnutzlich, man kanß auch nit wol keren.
 
[566'] Anno 1569 den 10. februarii haben mir unß hauß zu Cronenberch den tag bewont und min moder und unß kinder da zu gast gehat. Den fastabendt sint mir auch bei unssem eidom Georgen Volckqin scheffen bei minem broder Gotschalck bei swager Wymmer Hack zu gast gewest, aber mir haben diß zit kein gest geladen dan unß kinder und eidummben zu Maximinen gewest.
 
Anno 1569 den 17. febr.Endgültiger Beschluss des Raths nach Genehmigung durch den Erzbischof vom 7. Febr.; schon Erzb. Adolf hatte den Abbruch bewilligt, Rathsprotok. Bd. 24, Bl. 211, 252.und forthin wart s. Sergius capel in der Reingassen, nach bei der Reinporzen, abgebrochen. Das gab an dem orde vil gutter lucht und reinicheit, dan sei war grois mit weiten bogen uber die Ringass gebaut langs die Koegass her, ein stark gebeu; unden war es dunkel, unreinlich und sorglich mit der fart. Das hilligtumb wart mit erleubnis erzbischofs Salentini zu Klein-s.-Mertin uff den klockentorn gelacht. Diss capel war ein antiquiteit, vormails uis andacht dahin gebaut, das die schiffleut, mullenleutVon den Mühlen im Rhein., fremde leut, wirt und ander miss da hoeren sulten, dieweil es zimlich weit van der hant warWeil der Ort abgelegen war., aber in disser zit gibt man nit vil uff die missen, leiderBd.2, S.190.
 
Anno 1569 den 1. marcii sind widder zu der magen 11,5 _ elmen oder popeln gesatzst. Und min swager Deutz hat gezalt daß van alterß 17 _ bekliffen und gerathen waren on disse lesten.
 
Anno 1569 den 7. marcii 4 rinsche gl. fhar vur wilant j. Johan Leißkrichenß erben hinder den hohen geschriber gelacht.
 
Anno 1569 den 7. marcii ist min swager Conrat Eck uis Frankrich widder in Coln komen mit 12 perden und einem herwagen; er hat dem princen van Uranien gedeint gegen des koninks stathelder van Hispanien und Brabant. Er quam van Deutz her uber und reit zum Schricht hinin, wiewol er das haus vermeit hatte, er wolt sich laissen sehen. Man sacht, er hab den rit nit mit 800 dalern uisgericht. Er ginge lang uff der straissen wie ein kreigsman und war noch nit bei miner susterBd.2, S.190.
 
Es handelt sich hier um einen zusätzlichen Zettel zwischen den Seiten 566' und 56769 den 14. marcii hat mich Goddert van Kempen, die abschrift deß geschrichtz laissen sehen. Dar in wirt vermelt van Paulus van Mulhems testament dem schrein ingelacht etc. und Johan van Kauf ist dar in nit gnant, q. nota. Item auch steit dar bei der l. Weinßberch hab die leibzucht der halfschit van halfschit q. etiam pondera. Item unden an stunde Henrich ___ren deß vurß testamentz executor hab daß geschricht urboden anno 68 decemb. no. adiecta caussa.
 
[567] anno 1569 den 11. marcii hab ich miner sweger schen Feigin Ripginß alter burgreiffinnen uff Beien 3. daler, 17 alb., 4 h. und dan noch 10 alb. pro cathedra Petri bezaltTilgung: gezur lifzucht gegen daß lant van Neuß wie gewontlich.
 
Anno 1569 den 11. marcii ist im rade vertragen, nachdem bursa Laurentiana in der Smirstraissen baufellich were und der regent dieselb swirlich uff mogt bauen, das sei nuhe fort transfereirt und gelacht sult werden neben das cloister der Minnerbroder, und doctor Steinwech, Questenberch, Kannegeisser, jonker Angelmecher und ich sint van eins raitz wegen darzu verordnet in der sachen zu handelen, beide ort zu besigtigen, und man ist mit dem cloister geworden. Ein rait hat dem cloister vur das haus und platz verschriben erflich jarlichs 60 radergl., dargegen hat ein rait die alte burs zum besten genomen zu verkaufen, sol nit uber tusent daler darvor bekomen. Und disselb jar sint die meister uis der Smirstraissen mit iren studenten in die neu burs gezogen und haben van den collegien und cloistern steur bekomen und den inbau getain. In bursa Laurentiana hab ichich fehlt in der Handschr.vormalsvolm. in der Handschr.studeirt, bin darin magister artium promoveirtVgl. Bd. 1, S. 103 ff., 114., derhalb ich vil fleis in der sachen angekeirtBd.2, S.191.
 
Anno 1569 den 13. marcii ist der prinz van Conde, siner herkomst van Borbon in Frankrich, ersclagen wordenSchlacht von Jarnac.. Disser war der Hugonoten oberster heubtman und fort den kreich gegen den konink van Frankrich. Aber ist doch der kreich damit nit gestolt, dan die Condeischen haben sich erholt und der jong konink van Naverre mit siner motterJeanne d'Albret von Navarra und ihr Sohn Heinrich von Bourbon.und dem amiralColigny.haben sich widder gegen den konink gerustBd.2, S.191.
 
Anno 1569 den 21. marcii hat min swager Conradt Eck in den rhaidt suppliceirt und geclagt sin frau min suster Sibil hab in spolieirt. Sei hat sich verantwort, und sint herrn verordnet die sach zu verhoeren wie beschein ist aber nitz ufgericht worden, wiewol etliche tagleistung geschach.
 
[567'] Anno 1569 den 29. marcii ist min hausfrau vor iren eidome Laurentz van Blaitzem so hoich alß 64 ½ daler die er einem factoren Johan Kyffe van winen schuldich waß. Ich moist mich mit underschriben daß ich in die burgschaft biß pingsten willigten. min hausfrau sagt sei het van Laurentz silberen pende sei wult ir silber dar vur wesseln und bezalen. Ich widderrede die wesselung, wie es nuhe mit dem silber gefaren und in der warheit ist weiß ich nit.
 
Anno 1569 den 30. marcii ist Drutgin ein dochter van Conradt Hersbach minem neven und Greitgin siner hausfrawen eluden geboren im hauß zum hollender uff der hoeportzen. Ist den 12. aprilis zu s. Peter gedeuft worden uff dinstach in den parschhilligen tagen dar ich zu gast war.
 
Anno 1569 den 7. aprilis minen broder Gotschalck min anpart van 11,5 elmen und anderß mehe zu Dormagen bezalt 9 gl. 1 alb..
 
Anno 1569 den 10. aprilis hab ich mine parschfest s. Jacob gehalten, min hausfrau zu sant Mertin.
 
Anno 1569 den 16. aprilis ist min neif her Christian Ordenbach canonich s. Mariengraden kranck gewest, clagten sich in einer der rechter siden hat ein ader gelaissen und purgeirt, 24 revaluit.
 
Anno 1569 den 17. apr. bin ich im convent in der Reimersgassen gewest, daselbst Entgin ein schoin guldin buss geben, die mir ein Carthusianer von Arnhem, min alter diener, geschenkt hatte; noch ir 1 ratzeichn und 2 Schreckenberger geschenkt und 1 firdel raitzweins uff der kirmis laissen hoelenBd.2, S.191.
 
Anno 1569 den 22. aprilis uff colner gotztragt ist diß jar kein ritmeister umb die stadt geritten daß ein an zweihondert jaren nehe achterwegen pliben war.
Diß jar hat Barthel Questenberch und ich den dechant sant Severin der daß h. sacrament droich van der Wierportzn biß an die Erenportz geleidt.
 
Anno 1569 den 26. aprilis van jonfer Hallen 32 daler renth de do. letare anno 68 untf..
 
[568] Anno 1569 den 27. apr. war miner suster tochtergin Merge van der Ordenbach uis dem convent in der Reimersgassen, da es uber ein jar ader zwei gewesen, sich zu versoeken, widder zu siner moder in die Drankgass genomen worden uff sin beger, und die moder wolt im in einen gaddum zum Wilden Man uff dem Doimhof verhelfen; wie id aber des reuwigen lebens in der welt eiz ungewon und bei der moder vil arbeitz und unrau sach, begerte es in das cloister zu s. Reinolt zu komen; darin ist es gangen sich zu versoiken, und miner suster dochter uff dem Numart zum Aren, Elsgin van Deutz, ist in sin stat in den gadom uff dem Domhof komenBd.2, S.192.
 
Anno 1569 den 1. mai hab ich mit miner suster Sibillen in die Reimersgaß vur Entgin geschickt 10 daler die ich jarlichs in die kost sult geben. Diß war van sinen dritten jar, und hab ir 8 alb. vur ein flesch weinß zu drincken mit geben.
 
Anno 1569 den 2. mai ist der heilich tuschen mineß broder Christians swegerherrn Johan von Hemmersbach gnant Stahan und Marien Spinders in siner behaussung uff der Wierstrassen abgeredt und besclossen wie nachfolgt.
Johan vur. sol gerast und geraut in allen gereiden und ungereiden guttern bliben sitzen und dero zur leifzucht gebruchen. Und wan er vur Marien absterben wurde sol sei jar und tag nach sinem dhoit dar inpliben der geneissen und dieselb darnach zo Johanß neigsten erben raumen. Die dri kinttheil aber an der erbschaft uff der Wierstraissen die Johan vur seligen Corduln siner vorfrawen dhoit an sich genomen die soll er nit an Mergen bringen noch sunst alieneren dan dieselben sullen uff sin dochter und ire kinder fallen. Edoch wurden Johan und Merge vur. samen leibs erben samen gewinnen so sullen dieselben mit siner dochter Catharinen erben und zuglich obg. drei kindtheil in die heubter dheilen. Mit dem pachtlande isat abgeredt waß deß Johan vurhin bei leben Cordulen in pachtung gehat [568'] daß sult nach doede Johanß bei siner dochter Cathari nen und iren kindern verpliben unangesehen ob schein die pacht jaren verlauffen und Johan sampt Mergen neu pacht jaren angenomen und uff sich setzen laissen.
Doch weß Merge beweißlich dar dhoin kunth daß bei irer zit gemist und gebessert were sulche stuck soll sei zwei jar nach Johannß dhoit scheren und stat irer bessereien. Wurden aber Johan und Merge newe lenderei stander ehe gewinnen und in pachtung annemen sulch pachtlandt allein sol Mergen der lestlebendiger verpliben. es sol auch Johan sin dochter Cathrin und ir jongste kindt in der kost behalten on etwaß dar vur zu rechnen oder abzukurtzen biß zu irem bestetniß, deß sol sich die dochter keineß regimentz undernemen dan hoerß und zuchtich sin und sich bei Cordeln zeiten und uff der Bach gethain. Aber Merg sol an Johan bringen weß sei mit ireß sonß Wilhmssicfrunden in der dheilung bekomen inhalt eineß inuentarii und dannoch hondert daler beweißlich.
Wurde sei darnach vor Johan absterben so sol Johan sulchs alles behalten. Wurde aber Johan vor ir absterben so sol sei sulchs waß sei beweißlich zu im bracht widder haben. Und dar zu viß Johanß nachgelaissen guttern funfzich daler bekomen und darzu daß nach jar in sinen gutteren pliben sitzen wie vur. sthet.
Diß haben beide Johan und Merge zukunftige elude in hant meister Mattheisen Roprichs notarii gelobt fast und stede zu halten und nit zu verandern dan mit wist willen und consent beiderseidtz angewesener fruntschaft alß uff seithen Johanß deß brudeganß sint gewesen her Herman Wail coloniensis abt zu Henaw, Herman van Weinsberch licentiat meister Henrich Fasbender in der Bottegassen, Wetzel Bentzeler dhurworter alß gepettene heilichs frunde. Und uff seithn Merien der bruit Claiß greifrat zu zwien Bucken, N, notarius in s. Margarthengassen, Arnt ein nachtzrider. Und N. ein nachpar wie ich verstande ein lanckman. Und uff seithen deß brutgamß sol der abt und licentiat underschriben und siglen. Aber uff seiten der brut obg. Claß und Arnt. Also ist der effect deß abgeretten heilichs, deruff er van stundt an verpotzhallert und besclossn.
 
[569] anno 1569 den 8. mai bezalt minem broder Gotschalck min veirdentheil vom rest deß putz zu Dormagen, facit 8 gl. 6 alb. 8 h., und dan min anpart van den postwiden in den rhein 2 gl..
Vide scedulam.
 
Anno 1569 den 12. mai, doctor Johan Acht min wasser laissen besehen, hat nit gerathen daß ich purgeren sulde, dan daß wasser war goltgel und gut, daß ich aber in der borst mich beclagte were fleuß viß dem heubt.
 
Anno 1569 den 14. mai hat min broder Gotschalck schriben van Wilhelm Johanß bruwer ter gawe in hollant bekomen. Nachdem siner hausfrawen halb broder Johan Conß Hornß son er gau gestorben were, son worden die halb suster so wol erben alß sin rechte broder unde sustern daß were also recht und gewonheit in Hollant daß sei minß broders frau Lisbet Hornß allein erben sult, dan ir verstorben halbbroder het kein kindergelaissen noch testament uffgericht. Doch hat sich min broder mit in vertragen daß man die gutter zuTilgung: drglich under die rechte und halb broder und sustern vertheilt sulten werden. Und wie innen nit gelegen war hin abzureisen und minen broder vil weniger umb sineß newen deinst willen und dem volln schollen mart. So haben sei von mir begert ich wolt die reiß annemen, wie ich in daß nit absclain durft. Drumb haben sei mich und andern volmechtich gemacht.
 
Anno 1569 den 18. maji bin ich zu Coln zu schiff gangen in Hollant zu farenUm eine Erbschaftssache zu erledigen, die wir überschlagen.und sint mir zugeben Oitgerus Steinwech, Peter van Weinsberch und ArianSo für: Adrian.Jans, bot van Ter Gaue, und sint den abent zu Keiserswerde komen, da gezert und die nacht und tag gefaren bis 1/2 meil boven Nymmagen, da die nacht pliben. Den 20.2. in der Handschr.mai zu Nymmagen uber gefarn und gerolt zu wagen bis zu TeilTiel am Waal., da lagen die Hispanier kreichsleut; van dan durch Buren und Culenberch zu wagen bis zu Utricht, den abent in den VeltkaterEin Gasthaus daselbst., den 21. mai den nachmittag zer GauTer Gouw, Gouda.angekomen, in den Sclussel gefaren und mit bei Wilhm Jans, unsem lantzman, bruwer, zur herberch gelegen. DaBd.2, S.192 [569'] Neilgin der widwen Johan Consn son getheilt daß besetz und scholt bezalt daß uberich gepackt und zu schiff uff Coln gestalt. Auch daß hauß lant benden heugewaß besigticht und breif dar van laissen machen. Und alß mir befolln daß inuentarium zu fertigen und die breif und siegel van hauß und lande zu machen dar zu zit wolt gain.
sint mir mitler zit den 27. mai zu wagen gefaren zu Rotterdam, die stat und biltnis Erasmi Roterodami besigtigtDiesen Fingerzeig auf Ws. Geistesrichtung halte man mit der Bemerkung in Bd. 1, S. 113 zusammen. Vgl. dazu Fr. v. Bezold in der Münchener Allg. Zeit. 1887, n. 102, Beil. S. 1490., auch sin heuslin, das gar klein war, darin er geboren warEs wird heute in der Wijde Kerkstraat n. 3, nahe der Groote Kerk aus dem Ende des 15. Jahrh., gezeigt. Eigenartige Betrachtungen über Jugend und Entwicklung von Erasmus stellt Busken-Huet an: Rembrandts Heimath, deutsche Ausgabe von G. Frhrn. v. d. Ropp, Bd. 1, S. 149 ff., darvur mit guldin litteren diss vers stunde geschriben:
Hec est illa domus, magnus qua natus Erasmus.
Und sint fort zu Delft gereist, die stat auch besigtiget, und van dannen in den Hagen, da das hoffgerichtEin Theil des heutigen Binnenhofs am Vijver, nahe bei der jetzigen grossen Gemäldegallerie.besigtiget, die burch und hoff und viller herrn hoife. Van dan uff SchevelinkScheveningen.an die wilde see Oceanum gefaren, da die fischer an sehen komen mit rheinfischen, schilfisch, schollen, rochen, peterman, witten, krabben, sehehanen, konink van herink, einen stoir, und mir haben die fremsteDie ihnen am meisten fremd waren.fisch mit sehewasser laissn kochen und gessen; haben den abent inim in der Handschr.der herbergen zur Borg im Hagen gesclaifen. Den 28. mai sint mir durch Leiden die stat gefarn, da gezert und den abent, war pingstabent, zur Gau widder ankomen. Den 29. mai uff pingstag zer Gau stil gelegen, den 30. mai die letze gedrunken, den 31. et ultima mai in Wilhm Johan huis zop gessen. Als mir glich uff den wagen wolten sitzen, hat mir ein gelerter rector der scholen zer Gau mit sulchem carmine vereret, wie nachfolgt. Den lesten mai sint mir van Ter Gau durch ein stat AudewaterOudewater auf dem Wege nach Utrecht.in Hollant gereist, da es vol Italianer lach, und sint den abent zu Utricht komen, in der HullickEin Gasthaus: zum grossen Lastschiff.gelegen. Den 1. jun. sint mir zu wagen gefaren bis zu Renen, da gezert und sint den avent zu Arnhem komen; den 2. jun. zu Westfort uber den Rhein oder Issel gefaren lanz Elten und sint den mittag zu Emerich ins Hirz komen, da uber Rhein und durch Calkar gefarn bis zu Santen, da den abent im Swanen zur herberch gelegen; den 3. jun. sint mir durch Berk und UrdingenBd.2, S.193 [570] gefaren, sint den abent zu Neus in die Clevische herberge komen und den 4. jun. mit dem Neusser schiff widder zu Coln, do minem broder alles uberliebert und gutten bescheit bracht; und haben wal an unkosten uisgelaissen und verzert 82 brabans gulden. Und sint diss die carmina:
 
Ad dominum Hermannum Coloniensem, virum undequaque doctissimum, juris civilis licentiatum consultissimum, nomine Wilhelmi Joannis cerevisie coctoris apud Gaudanos.
 
Salve Pieridum soboles, Hermanne, sororum,
pauperibus tutor, publica jura sciens,
te salvere jubet primos adamata per annos
Aonii dulcis turba decora chori.
Ut solet in pratis revirescere gratia florum,
horrida post brume tempora dura nimis,
mollis ab occasu zephyrus cum flabra relaxat,
ad solitos cantus cum revocatur avis,
utque solet totum perfundi lumine coelum,
quando rubet nitido purpura blanda polo:
sic nova nunc nostrum perfundunt gaudia pectus
insolitosque canit nunc mea musa modos,
quod tua nunc liceat presentia pectora vultu
aspicere atque oculis ora videri meis,
quod nostros tangis germana per oppida muros
salvus et a vestris finibus arva teris;
gratia magna diis, et divos usque precabor,
incolumis redeas, sepe petite mihi.
Id meruit mentes, que floret maxima virtus,
que nullo, ut spero, est interitura die.
An non immensa censes hoc laude ferendum,
conjugis amplexu continuisse sue
et patrias sedes, patrios liquisse penates
inque domo quidquid dulce movere queat,
publica privatis preponere commoda rebus
et studuisse suis sedulitate pia,
ignotas gentes, peregrinas visere terras,
rebus in angustis querere consilium?
Tutari innocuos vis dicere falsaque veris
disseruisse, licet sit grave mentis opus.
Hoc vere virtutis opus, sic itur ad astra,
provenit hinc vere nobilitatis opus.
Successus tibi nunc veros viresque precamur,
ne mens sub tanto pondere deficiat.Bd.2, S.193
[570'] Hinc tandem longe surgent preconia fame
resque eadem vulgo commoda multa feret
et longeva dabit vivacem gloria famam.
Vivere sic superi fataque sic tribuant.
ChrysopolitanusSo viel wie Goudanus, Gaudanus, aus Gouda, von goud, golden.nomine
Guilhelmi Joannis filiiBd.2, S.194.
 
Anno 1569 den 10. jun. ist im rade vertragen, das man den hausmeistern im fischkaufhaus nu fortmehe geben sol jarlichs 100 radergl. und darzu die canzelei-kleidung'100 radergl. und zu zweien jaren ein englisch kleit gleich die husmeister im grossen kaufhaus, mit vertrostung, da sie getreulich und vleissich (sich) halten solle(n), alsdan wil e. e. r. irer nach gepur auch gedenken', Rathsprotok. Bd. 25, Bl. 44.. Vurhin hatte der hausmeister nit mehe dan 70 radergl. Ich half frei mit herzu im rait, dan ich moist minem broder, der neulich hausmeister geworden, und sim gesel, der mich drumb bemoit, trulich beistain. Und wiewol diss im rait vertragen, so hat man doch frunt und fiant und besonder her Costin Leisekirchen, zukomender burgermeister s. Johans miss, lacht sich darwidder, aber her Philips Geil, her Henrich Kannegeisser, her Melchior van Mulhem waren den hausmeistern geneigt, glichfals die hern van den rentkamern, und uff den 20. tag jun. hetz her Leiskirchn vurs. gern umbgestossen, aber ich war im rat und die ander herrn hilten fast und deden her Leiskirchen widderstant, also das es darbei bleib und gab sinen willen van der zit darzu. Aber das mois jederman bekennen, das min broder und sin gesel ungeferlich nochFür: noch einmal.so vil im jar inprachten als die vorige hausmeisterBd.2, S.195.
 
Anno 1569 den 11. junii hat der licentiat Georgius Ravenort official deß dhombrobst und archidiacoin in ambitu commissarius deß her officialß im sal ein urthel principalich super possessorio tuschen mir und Henrich Hoen und Gertgin Wolffs eluden Jacob Foiß und Agnesen Wolffs interuenienten doch gegen Geirtgin Ripginß zu Neuß principalich vißgesprochen. Und lauth wie nachfolgt wiewol die sach nuhe uber sex jar unerortert geswebt hat.
Urthel im sal gericht.
Quoniam ex propria consessione Gertgine Ripginß apud acta constat ipsam lite pendente in præiuditium domini impetrantis attentasse et quasdam [571] frumentarias pensiones interuenientibus soluisse, hinc eadem attentata renoiamus et dum impetrantem in pristinum statum septem maldra siliginis annue pensionis in quorum conminui possessione vum uxore sva q. Weisgina percipiendi et sublevandi restituimus eundenuß in tali restitva possessione manutenemus et defendimus donec legitime fuerit evictus pensiones quoque eorumdem septem maldrorum siliginis hucusque cessas prefato domino impetranti tradi, reliquorum vero septem maldrorum pensiones in finem litis sequestrari mandamus, et quia principalis super viribus et non viribus tam Weisginæ quondam uxoris domine impetrantis quam Joannis Kauffe testamentoram futura erit, hinc desuper (salus interim jure feudaluffe) ad litiscontestatione procedi mandamus et decreta nostra alias super litiscon testatione succesive interposita dicimus et confirmannus et coram nobis ad ulteriora in principali virum et non virium testamentorum negotio procedi mandamus, litis expensas hinc inde factas et penam contramentionis inhibitionis eonsque dones principale negotium fuerit discus sum et tota causa finem svum acceperit ad arbitrium indicis refervantes.
Von dissem urthel haben die gegentheilen darnach binnen 10 tagen in schriften appeleirt und die appelation sach vur dem hern official im sal widder anhengich gemacht. Und der official hat die appelation sach herrn Jasparo Eller dechen s. Cunibertz commiteirt, der dan litem resumeirt hat. Wie es weiterß faren wirt mach die zeir erleren.
 
Anno 1569 den 12. junii hat man s. Jacob daß h. sacrament getragen do bin ich bei dem pastor zu gast gewest. Und sint fast gastereien gefallen in dissem monat, dan den 5. junii bin ich in der kirmiß uff dem Numart bei minem swager Dutz mit den frunden frolich gewest.
Den 13 junii uff dem banneressen bei Gerhart van Hontum, uff den tag war Johan Liblar ein bannerher begraben, denTilgung: 5; durchgestrichen7 und den 29 junii bei minem broder Gotschalck zu gast gewest eirst die rechnung gehalten darnach daß gereit gut und gelt mit den frunden van der saw und polhem gedeilt.
 
[571'] Anno 1569 den 13. junii ist swager Conradt Eck uff die Bach an miner moder hauß in der nacht komen duck angeklopt daß in min suster Sibil hat moissen inlaissen. Da ist er den halben tag auch pliben und vil gespreichs mit ir gehalten und het sei gern mit sich gehat aber dieweil sei geinen bericht kunth vernemen wa mit hauß zu halten und sei zu verwaren were hat sei sich deß noch zur zit besweirt, und ist er mit unwillen widder van dannen gescheiden. Darnach den 20. junii hat swager Conrat daß Schricht hauß dem edlen herrn j. Florus van der Boiß her zu Odenkirchen erb burggreif deß stift Coln vur 56 daler ein jar vermeit. Sibilla ist zu der jonfern den 21. junii gangen hat wol in die vermedung gewilligt aber gebetten den zinß on iren willen nit van sich zu geben, aber den 23. junii hat sei den zinß richtlich laissen verpeiten zu behoif der fharhen und irer halfschit deß uberich daß war der inwoner gutter will. Dar uber zornt sich Conrat aber er sorgte nit daß die fhar bezalt wurde und der noitbau geschege.
 
Anno 1569 den 21. junii hab ich Wilhelm van Swelhem buddenbender vur den Frawenbrodern uff dem Swartzhauß zu rahde helfen kesen und bin den mittag bei im uff der gaffelen pliben und frolich gewesen.
 
Anno 1569, disse zit ungeferlich hat die koningin van Engellant die koninkin van Schotlant in irem lande angetroffen und gefenklich mit sich gefurt, dan sei hatte einen herzogen in Schotlant getruwet und der wart erworgt; off dess frunde sulchs zu wegen pracht haben, weis gott. Es hat sich auch ein grois folk in Engellant gegen die koninkin uffgeworfen, aber die koninkin hat etliche groisse und klein herrn gefangen und dem gemeinen folk quit gesclagen, damit ist der rumor und uplauf gestilt worden. Duca de Alba, stathelder in Brabenschn landen, hat sin gesanten umb die zit in Engellant, aber schafften nit, wurden der uffroir etwas verdachtSo erzählte sich wohl das Volk am Rhein, unterrichtet von den Kölner Kaufleuten in London, den Tod Henry Darnleys, die Flucht Maria Stuarts und ihre Gefangennahme. Der englische Ursprung dieser Nachrichten äussert sich darin, dass sie, aus einander liegende Vorgänge zusammen fassend, an den nordenglischen Aufstand gegen Elisabeth vom November 1569 sich anlehnen. Der spanische Antheil an dem Aufstande ist bekannt. Die Stelle, an der die Erzählung begegnet, beweist, dass W. sie erst später, vielleicht aus einem nach 1569 erschienenen Almanach, in seinen Aufzeichnungen nachgetragen hat..Bd.2, S.195
 
[572] Anno 1569 den 5. julii ist gestorben moen Greitgin, gegermechersche vur den Augustinern, widwe mister Berndt van Duisberch goltsmitz. Diß war ein sonderliche frundin und gespil miner hausfrauen, on wilche min hausfrau nitz handlet, sei moiß es wissen; der clagten sei alles ir anligen, die was teglich uns dischgengersche, on sei wart wenich gehandlet, vil uis unsem haus an kost und drank quam darhin. Sei war behoiflich, so hat ir min hausfrau geleint geholfen, auch wol geschenkt. Sei war fast schuldich, do sei starf, miner hausfrauen 70 daler ungeferlich von alders, auch min hausfrau kurtz vur der zit vur sei drei irer bester ringe und einen gulden einer sadelmecherschen zu pande gesatzst, so hoich als 50 dalerBd.5, S.71, darumb leiß sei daß ritbergsche gelt daß ir zusolt komen arrestern. Die versetzung der ringe und vurhin mehe dingen waren on minen wist geschehn. Summa, min hausfrau sacht, sei het iren allerbesten troist uff der welt an ir verloren under allen menschen. Nach irem doede hatz ir dochter Agneis mit miner hausfrauen gehalten in stat irer motterBd.5, S.71.
 
Anno 1569 den 6. jul. 2 firdel klein holz an der Rheingassen gehat, das firdel vur 16 gl., min 6 alb., item 2000 schenzger, dat tusent 4 gl., item 8 karrn stempel, die kar 6 mr., summa mit forloin, unkosten, on kolen, facit 52 gl. dissmal, dan der brant war seir deur umb der Nederlender in Coln, die uis iren landen geflauen waren, dero die stat vol was, das scheir alle heuser in Coln bewont worden, mehe dan in menschngedenken; dem einen war das ein schade, dem andern batteW. mochte es wissen. Im Erläuterungsbande wird man ihn mit mehreren Aufträgen in den Erhebungen über das Bekenntniss antreffen; dort sollen auch die Listen der Niederländer in Köln aufgestellt werden..Bd.2, S.196
 
Anno 1569 den 7. julii wart mir der rechte arm scheir lam. Ob es paralisis gicht oder heubt fleuß waren weiß ich nit, doch besorg ich mich sol es wal von uberfluß komen sin, ich es mittach und abentz zwa malzit stark und drink zimlich mit; doch do ich 8 oder 10 tage sobrierte, vergink es von im selbstBd.2, S.196.
 
Anno 1569 in dissem monat bin ich zu gast gewest bei d. Glaser, unsem eidom, den ganse tag 3. jul., auch bei her Christian OrdenbachBd.5, S.71 [572'] zu s. Mariengreden uff s. Agilolphitag den 9. tag jul. mit miner mottern, sustern und broder, auch schenken in der Reimersgassen gewest, geben Engin 1 ratzichn noch 14 alb., noch 41 alb. verzert. Auch zu s. Maximinen uff der memorien gewest, unser dochter j. Brigitten 1 raitzichn geschenkt und den wein den 19. jul. Auch uff unser dochter Ailgins kintauf irs sontgins Wynant, den 10. jul. geboren, den 15. jul. gewest. Da war die besehersche van Lanstein, hat mich saur angesehen und mir nit eins bracht, wiewol ich ir bracht hatte, umb zorn Conradtz irs sons. Auch den 17. jul. uff Balthasar von Berchems geweltrichters essen gewestBd.5, S.71.
 
Anno 1569 den 18. julii hab ich uff beger miner hausfrawen mich moissen alß ein borg mit Geeorgen Volckquin moissen underschriben vur unssen eidum Laurens van Blaitzem und unsse dochter Ailgin so hoich alß 100uber der letzten 0 der 100 eine 2daler 18 alb. die Laurenß und Ailgin von gekauften weinen Berthrum van der Ketten schuldich waren half gegen michaelis und half pingsten darnach zu bezalen. Nuhe mag Georgen Volckquin rhait gewist haben daß der eirsthe termin bezalt worden wie und wa von weiß ich eigentlich nit. Vur die ander halfschit ist Volckquin und ich pliben haben swager Wynant van Blaitzhem den dritten burg zu unß genomen, der die hantschrift dergestalt auch under schriben hat. Also ubel haben unß eidom und dochter haußgehalten daß sei verdorben sint.
 
Anno 1569 den 25. julii ist min swegern Ketter van Bacharach widwe Wolff van Haussen mit irem son Arnt Kursener her ab komen und ich hab den 28 julii alle sachen mit innen abgeret den hauß zinß und bau fahr unkosten samen gerechent und sei vur sich, und sweger Agniß Claß Stummelß hausfrau verricht und bezalt wie vorhin auch Goddert van Kempen zu Coblenß inhalt mineß rechenboichß fol. 110, da soll manß clar finden. Die 2 heussergin uff der Bach wolt ein salpetermecher gelten beut 140 daler dar vur wan die 3 rinsche gl. fharen druf pliben stain. Mir satzsten sei im uff 300 daler, dat waß doch nichtz dan [573] sei waren seir alt, und der kauf ginck nit vur sich dan man kont nit wol liebern daß geschricht war auch verpotten, van Henrich Hoin und Jacob Voiß zu Airsberch. Min swegersche hat auch daß heu Wisgin hinder Kaub gelegen sint minß sonß Johanß Kaubs doit geschoren da von hat sei mir noch nichtz geben, aber ich hab ir min halfschit daran _ verpacht jarlichs vur 12 alb. Bacharacher werung, inhalt irer hantschrift termino naivitatis johannis zubezalen. Ir hantschrift und min pachtzittel heir van findt man beide in minem copienboich, fol. 123, illis vide clatius.
 
Anno 1569 den 28. jul., umb disse tage hat der greife am hohengericht Melchior Bruwiler, eins burgermeisters sonArnolds v. Br., vgl. das Register., sin grevenamt uffgesacht, da er doch mehe van gehat hatte dan einich greif vur im; er hat nit gern unwillen mit der stat Coln, kunt es auch nit jedem machn nach sinen willen. Er hat ein amt van dem graven van Seine beleint, das sult sin wirk sin, ab und an zu reiten, und der churfurst erzbischof Salentin hat in gnedigst mit gutten willen erleubt und so lang laissen dran pliben, als im geleibt. Das hoegericht verzehe nit gern uff inBd.2, S.196.
 
Anno 1569 den 29. julii hat m. Wilhem van Grevenbroich becker an der Hoeportzen van unß untf. 35 mald. roggen zu vor ander 3 mald. 1 s.u den 8 julii mir holten broit bei im vom uberichem bezalt er unß die aissen.
 
Anno 1569 den 30. julii ist unß jonge Jurgen Tytz van unß komen bei weinant Moir, ich hab sin moder folgentz verricht.
 
Anno 1569 den 2. augusti hat sich Conradt van Weinßberch mineß broderß Christian son eirstlich zu bedt gelacht van wegen sineß alten beswir lichen gebrechs, lag uff der Bach in siner frewen hauß. War ein schoin kindt van 7 jaren, sin gebrech war ein groiß geswelfs umb sin menlich gelit man nant es ein carnosa war dar mit geboren wie man meint, und daß war eitz groiß worden wie 2 manß feust und hat im sin glidt umb wassen daß im sin wasser durch daß gansse fleisch sweischen moist mit groissem smertz jamer und ellendt anzusehen [573'] und kein meister kont im helfen. Daß kindt war gedultich stalt sich barmlich an, sagt duck verstendt lich o leif herre got hol mich zu dinem himmel, o leif moder, o leif frew, o leif ohm moen waren sin wort, und wer quam dem zaunt id sin liden und gebrech. Daß gebrech hat sich etliche jar zim lich gehalten, biß verlitten winter do war es mit siner motter uff der Wierstraissen bei sinem hergin gewest, ob es do verkalt und verwoist ist weiß got, dan van parschn an ist es so gelich groiß und geswindt worden, und den 15. und 18. augusti sint im in der nacht wol 2 quarten bloitz dar viß gelauffen und haben daß bedt zu schanden gemacht da von es in sulche unmacht feil daß man im wol drei mal die waßkertz in die hant gab und meint es sult glich sterben. Es hat an 12 tagen gar nit gessen dan einß ein hup off zwa, mocht anderß nit drincken dan wenich beirß off wasser under wein, und gab manich bedroif wort und gebeir van sich ein steinen hertz moist es erbarmen. Das arm schaff hat nit vil sunt gedain, moist sulch ellent und smerz liden, o got, biss uns groissen sonder gnedichBd.2, S.197.
 
Anno 1569 den 13. augusti ist unß neu jong Johan ouch in Coln geboren zu unß in deinst komen, den min hausfrau gemeit hat ehe der ander van unß quam daß einer den andern nit zu schanden sult machen.
 
Anno 1569 den 22. aug. hat mich doctor Wilhem Wissel zum Grein uff der Hoeporzen uff sinen hoff im Berchschen lande 2 milen uber Rhein, gnant uff der LeimbachDer Leimbacher Hof, heute Ackergut, bei Schlebusch., geladen; dieweil ich aber das ellent des kintz, wie vurs., nit sehn mocht, bin ich dissen tag mit dem caplan her Michel und offerman s. Jacob dahin gezogen und mich etwas willen vermachen. Da hat uns der doctor gutlich getain, sinen bau, wasser, graben, fonteien, weier, benden, wol 700 morgen busch lassn sehen. Den andern tag bin ich zu Bensberch gangen, das sclossDes Herzogs von Jülich-Kleve-Berg.und neu kirch gesehen und wie die alte kirch im scloss abgebrochen war. Da hat doctor Wissel gefischt, und den 24. aug. uff s. Bartholomei tag sint mir widder zu haus gezagenBd.2, S.197.
 
[574] anno 1569 den 22. augusti uff montag ist Conradt van Weinßberch ein siben jarich kindt den nach mittag umb 2 uren mit guttem verstande biß in sin lest verstorben und on zweiffel wie ein engel van dissem ellendigen erdrich in die freude deß ewigen lebenß komen. Es ist zu Weinsberch in siner vurfetter hauß oben der grossr stoben gestorben und ist den 23. augusti uff s. bartholomei abendt mit den preistern und scholern in sant Jacobs kirch bei sinen fatter Christian mitz in der kirchen siner vurelter graf gelacht und begraben worden. Diß ist in min abwesen gescheit und allß die frunde zu deß kindtz moder et frewen mit dem hergin schencken sint komen uff sant bartholomeus tag bin ich mit darzo komen. o, martir conrade bidt got vur unß.
 
Anno 1569 den 20. augusti hab ich bei d. Glaser d. Broich l. Vastert minen frunden und swagern solliciteirt daß sei iren willen dar zu volten geben, daß min neif her Christian Ordenbach die thesaurei zu Mariengreden van her Peter Etzbach canonico die sei gut waß mocht bekomen dan h. Etzbach wolt ein frau trwen. Die frunde haben mich zum theil vertroist doch nit endtlich zu gesacht. Mitler zit mach her Christian und sin motter fernerß mit her Etzbach gehandlet und irer sachen so wol der thesaurien alß auch der prebenden einß sin worden.
 
Anno 1569 den 29. augusti ist der kirchen rechnung s. JacobTilgung: bei; durchgestrichenjm Sprechauß gehalten vnd myr synt den abendt bei mynembroder Gotschalck zum Kluppel uff der Hoeportzen frolich gewest der die kost gethain hat.
 
Anno 1569 den 29. aug. ist Laurentz von Blaitzhem, uns eidom, burggreif uff sant Cunibertz torn erwelt worden. Uff miner hausfrauen beger hab ich fleiss angewant, dan ich war do noch im rade. Glichfals hat Jurgen Volckwin vil fleiss mit sinen frunden angewant. Er hat nuhe den furtel, die wonung, brant, graif, weide, gart und jars 6 gulden zum besten. Ist fast ein behilf, wa er wal wilt. Er mois aber bess zusehn, dan der burggreif uff der Haneportzn war umb die zit abgesatzst, und Cornelius Muller wart den 31. aug. in deß stat er welt; war auch min swagerBd.5, S.71.
 
[574'] Anno 1569 den 31. augusti ist min neif Johan Kort van Zonß zu mir in den Roich komen da hab ich im dat kempgin irgen 3 firdel lantz zu Dormagen unden in der gassen hinder Brumß moißgarden gelegen erflich abgepacht wie erß mir erflich verpacht hat jarlichs vur 6 marck cur. uff lichtmissen zu bezalen zu behoif miner moder undTilgung: j_; durchgestrichenunß kindern, und gelobt er wil unß zu Dormagen wan mir dar komen gnogsam vur den scheffen verwaren auch befelch geben daß vurst. kempgin der gestalt under unssen ploich zu nemen. Dar uff ich im einen schreckenberger zu urkunde pro arris geben hab. Deß sult die sach tuschen miner moder alß die 20 gl. forderung gegen innen Johan im sal und der proceß vur den amptluden gegen Christgin Korth pliben stain biß man sich deß verglichen wirt. Diß vurst. hat Johan in min hant fast und stede zu halten gelobt, dar uff mach er folgenß zu Dormagen verwillicht daß mir daß kempgin uff die meinung innemen gebruchen und besitzen sullen. Doch ist die verpachtung durch einen erfschein noch nit versorgt wie Johan gelobt hat, ist also pliben stain, doch hat erß in einer missiven under siner hant bekant, quam vide, bei dem vurst. vertrag und erfpachtung ist nemans dan sinß broder frau swegersche Merg uff der Hertzestrassen uber und angewest die sulches gesehen und gehoirt hat, und Johan wirtz auch bei sinem eide nit kunnen leuchnen.
 
Anno 1569 den 4. septemb. hat Lodowich Tolner zu Dormagen unß swager sin dochter bestat der unß vil fruntschaft beweist, drumb ist min swager Johan van Deutz van unser aller wegen dahin gezagen und im sinen tag erlich geleist. Min suster Sibil und Tringin minß broder Christginß frau sint im zu geselschaft mit gezagen.
 
Anno 1569 den 8. septemb. in der capellen zu Iherusalem kirchmiß bin ich sampt den herrn bei Laurentz secretario zu gast gewest, und im 2 raitzichn geschenckt.
 
Anno 1569 den 12. septemb. schiffer Christoffel Butzkannen hab ich den pachtzettel vam lande zu Neuß geliebert. Er beclagt sich deß lantz sei etwaß zuklein wie erß hab messen laissen begert im an den 5. mald. gersten jarß 0,5 mald. nachzu laissn, daß ich in bedenckn genomen.
 
[575] anno 1569 den 15. septemb. haben mir ein neu magt bekomen in Greitginß der vorger magt stat waren bei Eschs an der Steinstraissen im ampt zu Berchem zu hauß.
 
Anno 1569 den 20. sept. bin ich mit minem neven her Christian Ordenbach und sinem broder Tilmanno uis irer und irer motter, miner susterEs fehlt ein Wort für den Begriff: Antrieb, Anregung., zu schiff gangen, in meinung, nach Deventer und uff Ammersfort zu faren, in meinung herrn Joannem FunckiumRath K. Philipps II von Spanien, vgl. Lossen, Briefe von Andr. Masius S. 305, die andern dort nachgewiesenen Stellen und unsern Erläuterungsband mehrfach. Danach war er auch Propst von S. Marien zu Utrecht., den probsten zu s. Margareten daselbst, anzutreffen, der war gifter der thesaurien ad Gradus als ein probst, dan zu Ammersfort was er geboren. Mir hatten breif mit an sin wirde vom dechen s. SeverinF. war auch Propst von S. Severin in Köln, a. a. O., sinen procuratorn, und dan vom scholaster, dem licentiaten Lutgero Heresbachio, unserm neven, daselbst; und auch fort Tilmannum zu Utricht zu wien laissen, dweil zu Coln noch kein weibischof warSchon am 10. April 1566 wurde in das Rathsprotokoll (Bd. 22, Bl. 158) eingetragen: 'Nachdem nuhe diss erzstift Coln eine lange weile one weibischof gewesen und der burger kinder, so ire ordines zu nemen begeren, nach Meinz, Trier, Luttich und Munster uff grosse kosten ziehen mussen zu nit geringer beswernus, one das es dem erzstift zu geringem rohm gereichen doit, so ist befolhen den beiden hern Pyll und hern Lisskirchen bei den furnemen capitularhern des domstiftz anregung zu tun, das ein erw. domcapittel doran sein wolle, das ein weibischof gestelt werden moge'. Das Ergebniss ist oben zu lesen. Der zuletzt voran gegangene Weihbischof war Joh. Pennar von Neuss, gest. 1563, der nächste wurde 1574 Theobald Krassel, vgl. v. Mering, Die Würdenträger der Erzdiöcese Köln S. 66-68.; dan der solt her Peter Etzbachs canonicat in usum fratris sui Petri annemen. Und mir sint den eirsten abent zu Keiserswerde benacht, den 21. tag sint mir den abent oben ReisRees.benacht, den 22. tag den abent gegen RenenRhenen.uber, dan mir hatten uns uff dem wege bedacht, uff Arnhem und uff Utricht zu reisen umb des quatertembers willen21. Sept.; wohl weil es Fasttag war, vgl. unten 1574 Febr. 22 über Ws. Stellung zum Fasten.. Also sint mir den 23. an die FartVaartsche Rijn, Verbindung zwischen Lek und Oude Rijn, Utrecht.und da von dan zu Utricht komen und in die Dri Guldin Herink in der herbergen gelegen; da vernomen, das der probst Funckius zu Antwerp were und sult in Engellant verreisenEine entsprechende Mittheilung vom 28. aus Utrecht s. bei Lossen a. a. O. S. 430, 431.; da wolten wir hin, das die reis nit vergeblich were, aber mir besorgten, ehe mir dahin quemen, mocht er hinuber gefaren sin, durften es darumb nit bestain. Darumb hilten mir zu Utricht umb Tilmanni primam tonsuram an und diss war den fritag im quatertemper zu nachmittag und wolt uns der bischof van Utricht, der gnant war her Melchior Schenck van TeutenberchDer erste Erzbischof von Utrecht, der indess Friedrich Schenck von Toutenburch hiess. Der falsche Name entstand hier wohl, indem W. bei der Aufzeichnung zugleich auch an eine andre Person, Namens Melchior, dachte, die in jenen Verhandlungen mitgewirkt hatte., die nit conferern, wir weren zu spat komen, den vurmittag hett iresich in der Handschr.gnade die primam tonsuram und minores ordines confereirt; darumb moisten mir vil solliciteren und an ir gnade supplicern van unser ferner reisen, das wir uff den sant gefarn, verletzt, das kein weibischof zu Coln were und die prebentBd.2, S.197 [575'] mogt darzwischen von andern impetreirt werden, und der furst war zu grois, es war ubel zu erlangen. Und got foigden, als vil Hispanische soldaten, uber 2000, in Utricht lagen, der vil noch nit gefirmt waren, begerten gefirmt zu werden, auch quam noch einer van Delft, der gern primam tonsuram gehat het, also bewilligte der bischof uff sontag den 25. sept. die firmung und wihung zu toin, wie geschach. Und als mir mit unsen breifen van stunt an geferdigt waren, sint mir fort den tag spaceren gezogen, gefaren zu Amsterdam zu wagen, den avent im Gulden Sternen gelegen. Da haben mir ungewarter sach funden wonen des probst rechte swester, ein riche fraue, der haben mir Lampersche hasennuss geschenkt, war da seltzam, und ir die breif an iren broder zu schicken befollen, und ich haif dem probstprobt in der Handschr.auch geschriben. Van stunt an hat sei die breif nach Antwerp zu irem hauswirt geschickt und vur uns gebetten, also das uns got und das gluck uff Amsterdam geweist hat. Da labgen mir 3 tag, sagen die stat und sehe, die groisse schiff ankomen, worden da verhanst'Verhanzen' wird in Brügge um 1500 für: in die Hanse aufnehmen gebraucht, vgl. mein Hansisches Urkundenbuch Bd. 3, S. 187 Anm. 3; sonst ist 'verhansen'=aus der Hanse ausschliessen; vgl. auch a. a. O. 1, S. 183 unten. Hier ist aber ein Vorgang und eine ceremoniöse Handlung gemeint, die mit der bekannten Hanse schon nichts mehr zu thun hat, ein Kaufmanns- und Schifferbrauch, welcher die ankommenden Fremdlinge einer Abgabe und einer 'Taufe' unterwarf. Ähnliches erfährt man um dieselbe Zeit durch den Basler Andreas Ryff aus S. Goar, worüber meine Bemerkungen in den Mittheil. a. d. Stadtarchiv v. Köln, Heft 10, S. 94-96. Verwandt mit dieser 'Hanse' und dem 'Herkommen des alten Hans-, Bursch- oder Halsbandes-Ordens' zu S. Goar ist dann die 'Verhensinge' oder der 'Borstband' im Lande Geldern, vgl. Henrichs, Die ehemaligen Innungen der Stadt Geldern (Geldern 1887) S. 24. Man denke an die Wassertaufe bei den deutschen Kaufleuten in Bergen in Norwegen und an die heutige Taufe auf der Höhe des Äquators.und sagen einen umb des glaubens willen vur dem ratzhus richtenWeder den Nachforschungen in der Litteratur noch den freundlichen Bemühungen von Hn. Archivar S. Muller Fz. in Utrecht und Hn. Ter Gouw in Amsterdam gelang es, die Person des Hingerichteten festzustellen. Nach Hn. Mullers Mittheilung sind die Namen der Hingerichteten dieser Zeit in den Stadtbüchern von Amsterdam unleserlich gemacht.. Den 27. sept. ginken mir zu schiff in ein kreveil und forten in der nacht bis zu Harderweick, da aissen wir die zop und worden verhanst; da van dan den 28. sept. foeren mir zu wagen uber die VeheloeDie Veluwe, Hügellandschaft.bis zu Deventer in den Blauen Engel; den andern tag 29. sept., die Michaelis, haben mir ein kar uff Coln gedingt umb 4 daler, sint den mittag uff dem Toldick zur herberch komen bei BronhorstBei Bronckhorst in der Nähe von Steenderen am Ijssel; Toldick Übergang über den Fluss.dem scloss, durch Zutphen eirst gefaren, durch HerrnberchHeerenberg nördl. von Emmerich., den abent zu Emerich im Hirz geherbercht, den 30. sept. bei BerkRheinberg.ubernacht, den 1. oct. zu Dormagen bei Dreissn und Even, unser nichten, den 2. sept. zu Coln ankomen. Diss reis haben mir uber 20 daler verzert; was die reis profiteirt, mach die zeit erlerenBd.2, S.198.
 
Anno 1569 den 3. oct.Von W. selbst geändert aus: septembris.oder umb die zeit mach widder ein groisse sclacht in Frankrich gescheit sin; der konink mach oben gelegen sin, dem ammiral mach ein grois folk abgesclagen sinDas Datum der Schlacht von Moncontour, der schweren Niederlage der Hugenotten, ist richtig angegeben, obwohl hier zunächst nur das erste Gerücht, welches vermuthlich durch die Oranier nach Köln kam, verzeichnet ist. Dieser Art merkte sich W. die äusseren Vorgänge an, genauere Mittheilungen wurden später gedruckten Berichten entnommen.. Wie das zugangen, wirt wol in truck zukonftich pracht werdenVgl. E. Weller, Die ersten deutschen Zeitungen S. 206, 207, n. 349-351. W. sind diese doch nicht in die Hände gerathen. Eine derartige Zeitung über diese Schlacht gab 'Caspar Genepp' in Köln 1569 heraus, königl. Bibl. Berlin, Flugschriften 1569, 3, 4 Bll. in 40; eine andre Jacob Weis von Köln, das. 1569, 2, 4 Bll. in 40..Bd.2, S.200
 
[576] Anno 1569 den 4. oct. hat das capittel s. Georgen meister Henrich van Hattingen, der nuhe 5 jar scholmeister gewest, s. Jacob und s. Jorgen gesongen, on der kirchmeister wist und willen abgesatzt und einen andern, Goddert van Bre, angenomen. So hat m. Henrich doch mit minem rait geantwort, dan mir wosten zuforn, das sulchs geschein sult, so vil den choir und schoil s. Jurgen belangt, were ers zufreden, so vil aber die schol und kirch s. Jacob belangt, were ers nit zufreden, und er bleif bei sinem gesenke s. Jacob, gink uis siner scholen vam Weitmart mit sinen scholern s. Jacob und sank. Die schol uff dem Weitmart hat hei mit der frauen, einer widwen und scholmeisterschn, bekomen und vil nachparn hatten im sin kinder getain. Der neu scholmeister Goddert quam auch mit wenich scholern s. Jacob singen, uber 8 tage, den 9. oct. gab ers den kirchmeistern zu erkennen, begert von in zu wissen, wie er sich halten solt. Die kirchmeister und achten haben besclossen und im gesagt, er sult des choirs und gesangs s. Jacob warten und in siner possession pliben und doin, wie er bis herzu getain hett, bis uff weitern bescheit. Die kirchmeister hetten vur vil jaren gern ein eigen schol gehat umb vil missbruchs willen, das die s. Joris mit den scholern in den dom, zu s. Gereon, s. Severin, ad Gradus gingen, woltenwolte in der Handschr.die s. Jacob die miss nit singen, so mogten sei die peifenDie Schüler wurden in andre Kirchen zum Singen der Messen geführt, so dass, weil hier die Sänger fehlten, in S. Jakob hätte gepfiffen werden müssen. Auch hier spricht sich wieder die Eifersucht im S. Jakobs-Kirchspiel und bei seinem Vertreter Weinsberg aus., und die belonung gaben aber die kirchmeister. Als sei nuhe in hondert jarn nehe besser occasion und bequemigheit hatten einen scholmeister zu bekomen, dan eiz, wolten sei die nit ungeacht langs triben laissen. Den 16. oct. hat das capittel m. Henrich ein inhibition geschickt, protesteirt, gedreut, das er und sin elter verfirt worden. Drumb haben im die kirchmeister und achten den 23. oct. gelobt schaedelois zu halten, so fern er hors und zuchtich were und mit recht spreich, wie er sich dan ins recht begab im sal und declineirt forum, das im doch nit helfen mogt, dan die kirchmeister meinen nit, das ein capittel den scholmeister s. Jacob on iren rait, wist und willen hab abzusetzen oder ein neuen baussen sei zu s. Jacob zu schicken. Und also songen beide scholmeister in s. Jacobs kirch, und der Goddert war seir groin in dem mont und zankischsDer Abschnitt erhält noch Licht durch die Bemerkung auf Bl. 576', dass am Allerseelen-Tage, 'als der pastor allein m. Goddertz van s. Joris scholer wecken gab und den andern nit, so gaben die kirchmeister m. Henrichs scholer dubbel wecken und den andern auch nit'..Bd.2, S.200Die kinder Herman und Gotschalck van Weinsberch folgten im uff sin schoel uff dem Weitmart mit willen der frunde, und erleissen die schoil und choir s. Jorissn.
 
[576'] Anno 1569 den 11. octob. hat swager her Johan Barß ein endturthel und dem burgermeister am Kornmart gegen Conradt Eck und Sibil van Weinsberch erhalten, traf an 400 daler die zum kauf deß hauß zum Schricht komen weren dar in sei verdampt worden. Hie van hat Sibil appelleirt, aber Conradt nit.
 
Anno 1569 den 12. octob. truben in der Achter straissen gelesen, 5 a. bekomen, daß foder maß galt darumb her 28, 29, 30 daler und war sclecht win.
 
Anno 1569 den 20. octob. einen assen gehat vur 44 gl. waren damit nit wol geracht den 27 octob. 5 schaif gehat dat st. 1 gl.. Noch 4 schaif dat stuck 2 gl. der hat min hausfrau irer dochter Ailgin 1 schaf geschickt.
 
Anno 1569 den 1. novemb. et 2. novemb. omnium sanctorum et animarum uff miner frawen graf s. Jacob ein 3 pont kertz. Item uff die graber Pauli van Kauf Peter Maiß, Albert feicholtz, Bernt van Reinbachs graber jeder ein 1,5 pont kertz gesatzst.
 
Anno 1569 den 2. nov. aminarum als der pastor allein m. Godderts' van s. Joris scholern wecken gab und den andern nit, so gaben die kirchmeister meister Henrichs scholer dubbel wecken und den andern auch nitBd.5, S.72.
 
Anno 1569 den 2. novemb. ist vur dem herrn official ein tag geleist uff deß capittelß siten sant Joris war her Laurenß Holthusen scholaster der pastoir van Vreishem neben dem dechen uff deß kirspelß seiten war ich Rommerskirch Lutzekirchen Sixtus, und Paulus Curten, und m. Henrich. Der official schloich mittel vur mir auch mogten aber nit gelten und es wart wol gruntlich von der sachen geredt, aber man schede sonder ende. Darnach ginck die gerichtzhandlung widder an.
 
Anno 1569 den 6. nov. hab ich Entgin in der Reimersgassen einen jirwecken geschickt, dan es war dissen tag 23 jar alt. Der gerweck galt 8 alb. S. Mertins abent schickt im min frau auch 2 qrt. weinsBd.5, S.72und carui zum mertin.
 
[577] Anno 1569 den 10. nov. uff s. Mertins abent war uns eidum und dochter Volkquins bei uns den abent frolich und war nit dan an einem orde in Coln neu weiswein feil, die quart galt 4½ alb., es war saur win gewassen, nemantz wolt neuen drinken; der firn war deur, galt 4 alb., 4½ alb.Bd.2, S.201.
 
Anno 1569 den 16.Tilgung: Octob.; unterstrichennovemb. 3 fercken gehat vur 28 gl. 12 alb., da van hat unß dochter Ailgin dat beste geleint.
 
Anno 1569 den 27. nov. ist Melchior BruwilerVgl. oben S. 196.der greif in der SiegenDie Sieg., dar er durch wolt riden, verdronken, der doch abgestanden wasBd.2, S.201.
 
Anno 1569 den 29. novemb. ist uff suppliceren deß capittelß an einen rhait widder ein tag under dem Rhaithauß gehalten, dar umb daß die kirchmeister den newen schol meister Goddert umb gewalt vur die gewelt richter bescheiden hatten, den wolten die paffen vertadingen. Es werden darnach herrn verordnet, aber es quam in einen bestant.
 
Anno 1569 den 6. decembr. haben die claghern tuschen Jacob Vois, Henrich Hoen eins und mir anderteils in der gute gehandlet, dan sei hatten mich vur eim jar vur dem burgermeister am Fleischmart besprochen und forderten 600 rader gl. Dargegen ich vurwant, die sach gehorte in den sal zu der ander sachen, were ein testamentzhandlung; ich were auch membrum universitatis, deß privilegii ich gebruchen wult, das sei nirgen komen mochten. Derhalb hatten sei suppliceirt, als wolt ich nit burgerrecht plegen. Darumb ist abgeredt, das jeder sinen casum on namen in schriften stellen sulten beider sachen, doch mit bloissen littern; so wolten de clagherrn die rechtzgelerten darumb raitz fragen, off dardurch die sachen zu raten weren, vurbeheltlich jeder part sins rechten. Also ist es ein zit her in beiden sachen stil gewestBd.5, S.72.
 
Anno 1569 den 10. decemb. alß Erasmus Glaser unß swager mit andern pro licentia rogatum gingen haben mir im erlich geschenckt. Und bin den 12. decemb. in actu licentiæ uff dem Quatermart gewest.
 
[577'] Anno 1569 den 11. dec. haben doctor Wilhm Wissel und ich dem scholmeister s. Jacob ein kint uff der daufen gehaben, und als meister Henrich nit van sinen frunden in die vesper kunt komen, hat sich ein zank in der kirchen tuschn m. Gerhart offerman und dem scholmeister s. Joris m. Goddert umb onordentlichem singen der cantelenen erhaben, das sei sich samen sclogen und der offerman scloich m. Goddert mit eim zegelstein in den kop, das er seir gewont wart und bloit in dem kirchengange; darumb der offerman beclagt wart am rade, das er zu torn moist gain, doch nach zwen tagen widder ledich wart. Aber m. Goddert macht sich seir krank und bleib achter dem tag mit sinen scholeren van s. Jacob; wie es weiters faren wirt, mach man gewar werden. Darnach ist m. Henrich allein s. Jacob pliben und ist gein confuis mehe gewestBd.2, S.201.
 
Anno 1569 den 23. decemb. hat Tilmannus Ordenbach min neif die possession von Etzbachs canonicaten ad Gradus angenomen. Her Christian hat auch der thesaureien daselbst sich mit willen deß probst ad Gradus underwonden.
 
Anno 1569 den 24. decemb. uff christabendt wie ich deß raitz abginck bin ich im rhat zum amptman und richter uff dem Rhaithuyß erwelt worden.
 
Anno 1569 den 24. decemb. hab ich uff den christabendt nach altem brauch offergelt under minem gesinde und frunden umbgetheilt.
Item miner hausfrawengestrichelte Linie1 goltgl..
Item Henrich und Feigin samengestrichelte Linie1 ratzeichn.
Item Lisbeth miner dochtergestrichelte Linie1 ratzeichn.
Item Wilhemgestrichelte Linie8 alb.Korrigiert aus: _ ratz__; durchgestrichen.
Item der magt Tringingestrichelte Linie4 alb. addit uxor 1 alb..
Item Jan dem jongengestrichelte Linie4 alb.
 
Noch offergelt.
Item miner modergestrichelte Linie2 ratzichn.
Item suster Sibillengestrichelte Linie1 ratzichn.
Item suster Tringingestrichelte Linie1 ratzichn.
Item Engin moder metgestrichelte Linie6 alb..
Item den kinder Herman 1 rad. alb..
Item Gotschalck 1 rad. alb.. Item Feigin 9 hell.
Den offermennen in beiden kirspeln hab ich auch offergelt geben etc..
 
[578] anno 1569 den 25. decemb. hab ich minen christfest zu s. Merien in capitolio in Hardenraitz capellen gehalten, dan ich war etlich tag kranck gewest hatte neu plaich, die seir gemein war, in der borst mit hoisten, ruchelen, stichenBd.2, S.202daß ich nit weit kunth gain. Min hausfrau war s. Mertin.
 
Anno 1569 den 27. decemb. uff s. johannß tag in den christhilligen tagen wart doctor Michel Glasers heilich gesclossen bequam ein dochter Gerhart van Volden zu Duyßberch geborn. Ich wart mit gebeden und danckten ab, aber der doctor wolt mich nit erlaissen, also durft ichs im nit versagen. Ginck dahin und got gab gnade daß es besser mit mir wart.
 
Anno 1569 den 31. decemb. haben mir daß alt jar gesclossen und dissen lesten tag diß jarß ist Georgen Volckquin und Drutgin unß eidum und dochter bei unß frolich gewest uff neu jarß abendt. Got gebe unß ein selich neu jar.
 
Telosin griechischen Buchstaben
 
[578']
 
Anno 1570 mit godt angefangen.
 
Anno 1570 den 2. jan. ist zu Minrebrodern congregatio cleri, universitatis et omnium pastorum gewesen; ich als receptus de facultate artium bin auch per juramentum darhin beroifen und gewesen. Da hat man durch doctor GropperDr. Gottfried Gropper., den dechen ad Gradus Marie, den burgermeistern und sex verordneten herrn des raitz, die dahin zu erschinen gepetten waren, gar zeirlich und weitleufich vur laissen tragen: nachdem die rebellen, widderspennigen und ketzer, die aus den Nederlanden gewichen, vertriben und verbannen, sich mit groisser mennigden in disse stat Coln mit der wonung und haushaltung begeben, und einen rat treulich gewarnet, was unrau, gefar, last und schade daraus untstunde, man mochte den konink von Hispanien, keiser und pabst damit zu unfrunde machen, es mogten heimliche ketzerien, uffroir und verfoerungen des folks erwassen, der hauszins, holzkoln, fleisch, fisch, botter, keis, eier und allerlei, dess der gemein man nit untraten kunt, queim in ein groisse stigerung, das vil burger dardurch narlois worden und verdurben; mit beger, ein rait wolt insehung toin, damit sulchem ubel in zeiten vur mogt komen werden. Die burgermeister und sex herrn namen es an sich eim rat vurzutragen, sagten aber darbei, sei hofften nit, das es so groisse sorg sult haben. Was nuhe die geistlicheit hiemit gesoigt, mach einer weiser bedenken. Das gerucht ginge, man sult die Geussen uistriben, dan also heisch man die uiswendigen, dweil ein rait davon zuvor mandata uffgesclagen, die rebellen sulten sich versehen. Aber andern meinten, Coln were ein frei richstat, da jeder zu guttem rechten seis, so lang sei sich unverweislich, hors und stil hilten und nemans uber sei clagten, weren sei uis barmherzicheit in irem ellende zu herbergen; ob schoin etliche schaden druber liden, so hetten andern gewin darvan, da vil leut in denBd.2, S.202 [579] stetten weren, da queim auch narung nach, dan vil sclogen sich neder und worden burger. Nuhe waren dissmal vil groisse leut in Coln, die princess van Uranien, eins churfursten dochter van SaxenHierher gehört der bei Groen v. Prinsterer Bd. 3, S. 354, 355 mitgetheilte Brief Annas von Sachsen an Prinz Wilhelm., der graif van HoichstratenVgl. S. 177 Anm 4.und sin hausfrau, der graff van CulenberchVgl. a. a. O. Anno 5.und sin husfraue, der graff van HerrnberchGr. Wilh. de Berghes; Gemahlin Maria, Oraniens Schwester.und sin hausfrau van Nassauen, die motter des gerichten graven van HornAus dem Hause Egmont.und sin hausfrauWalburge von Neuenahr., ein van NuwenarGraf Hermann., der her van BattenberchVgl. S. 161 Anno 1.und sin motter, einer van der Mark van LumenLumey, Graf v. der Marck., van Brandenberch, van Odenkirchn, van Huls, van Wickrait und vil treffliche vom adel und ritterschaft, von herrn uis den stetten und groissn kaufleutn, der namen mir unbekant sint. Sie hoirten, das man innen ire gutter confiscirte und fil leuten, groissen herrn, die kop absclogen, hinken und marterden, drumb durften sei nit dar komen; etliche waren unschuldich verfoirt und ins spil komen, moisten dannest irgen pliben. Doch ein weiser rat hat disse dingen in fleissich bedenken genomen und mogen nach aller noitturft drin handlenBd.2, S.203.
 
Anno 1570 den 3. jan. sint dissen tag ire drei gülden ringe und gurtel, wilche min hausfrau 11/2 jar ungeferlich einer sadelmecherschen m. Gotschalcks frauen am Spoirgassenort van seligen moen Greitgin vur 50 daler versatzst, eitz mit 50 daler 11/2 daler geloist. Ich hab die 3 ring und gurtel mit perlenboichstaben untf. und miner hausfrauwen widder geliebert, sunst sulten sei villicht im lauf sin plibenBd.5, S.72. Vide supra anno 69 den 5 julii Ich hab min hausfrau wol gefragt, warzo moen Greitgin der 50 daler gebrucht hab. Antworten sei, damit het sei miner hausfrauen silbergescheir, das sei ir geleint, van den joeden zu Dütz geloist. Diß sult d. Glaser bewost sin, dem der jut zu leib und gefallens vil am woicher nachgelaissen het, wie sei sagt. Wan aber diß silber dahin komen, oder ob es all widder komen, und was es vur silber gewesen, davon hab ich keinen eigentlichen bericht. Under den ringen war ein diamantzpunct, irs vurmans trurink, noch ein punct mins behaltz und ein rink mit 2 steinen rubin und driecktich diamant. Ob under sulcher stiller handlung etwas verloren were, kan ich nit wissnBd.5, S.72.
 
[579'] Anno 1570 den 15. jan. hat Henrich Ross, uns son, der nuhe drei jar bei uns gewont und ich, im nit mehe dan ein jar zugesagt, von wegen das er in des licentiaten Ryndorffs haus konink erwelt, sin koninkessen in unserm haus gehalten und einen groissen disch siner frauen frunde und frembder zu gast geladen, also das man als uberlast und unrau neben der kost mit im hat. Ich durft on noitsachen miner frauen nehe so vil unrauen im haus andoinBd.5, S.73.
 
Anno 1570 den 17. januarii ist doctor Michel Glaserß unserß eidombs und Christine Voldens hoichzitlicher brulofs tag gewest in deß cantz lars hauß van Osnabruck in der Ryngassen da haben mir unß frolich gemacht. Und war diß sin dritte hausfrawe.
 
Anno 1570 den 27. januarii hab ich etlichen mist vur 4 gl. 6 alb. gegolten, und folgenß in minen Wyngart in die Achterstraiß foeren laissen und daß ein stuck nach s. Catharinen wartz unden uff daß drittetheil ungeferlich laissen misten. Item den mist zu schurgen vam Perlegraven hinder der Fleischhallen und zu spreiten 3,5 taglon den tag 6 alb.. Summa kost die mistung samen 5 gl. 3 alb..
 
Anno 1570 den 3. febr. ist mins broder Christians seligenseliger in der Handschr.son Herman van Weinsberch in s. Jacobs scholen uff dem Weitmart konink gewest und ist der kinder, jongen und metger, vil uber hondert gewest, als sei uff s. Blasii tag umbgingenProzession vom 3. Febr..Bd.2, S.204
 
Anno 1570 den 10. februarii hat unß dochter Drutgin Volckquinß frau zwillinck zwa dochter geperet der min hausfrau ein uff der dauffen gehaben hat, und ein silberen kroesgin mit eim silbern deckel geschenckt hat.
 
Anno 1570 den 12. febr., uff sontach invocavit, hat min hausfrau doctor Glaser und sin hausfrau als brut und brutgam zu gast gehat und den zu den ehren 2 disch leut geladen, als den pastoir s. Mertin, magistrum nostrum,Bd.2, S.204 [580] Johan Broich doctor, Wilhem Wissel doctor, Servatium van Eick doctor und Osnabruckschen canzler, doctor Tongeren, Peter van Halvern und sin hausfraue, Winant Moir, Engelbret in der Clocken, scheffen Volkquin, scheffen Rindorf, Wimmer Hack, Hilger van Swirtzem, Henrici Odenem hausfrau, Diederich van Halvern, Henrich Ross, minen broder Gotschalk und beide sustern Merge und Tringen und her Christian Ordenbach; diss waren alle komen, die mehe geladen waren, haben abgedankt. Den abent haben mir auch einen disch gehat, und hat diss gasterei wol 25 daler gekost, dan man richte mit 9 schottelen alle genge uff jeder taffeln an. Den andern tag sint mir mit den uberichn fischn zu s. Maximinen bei unser dochter gewest und den wein da geschenktBd.2, S.204.
 
Anno 1570 den 17. februarii hat min swager Gerhart Eck beseher zu Lainstein umb siner unvermogenheit sinen deinst uffgesagt und sin sclussel uberliebert und ist balde darnach zu Coln komen wonen.
 
Anno 1570 den 18. febr. ist Christian Minneman, ein burger in Coln zur Dannen uff dem Numart, uff ein rat gesatzt, drumb das er bei PlotzenbornEs kann auch Pletzenborn, bzw. -bron gelesen werden; den Ort vermag ich noch nicht festzustellen.etliche Lotringer, so uis Brabant komen, helfen ablagen und einen erscheissenVgl. Rathsprotok. Bd. 25, Bl. 160' 162 ff., auch die munzmeistersch van Mulhem und Dutz im Stutgin ir gelt abgenomen; und dieweil noch kein neu greif war, hat man dissen van s. Cunibertz torn in die Hacht geleidt und ist der elste scheffen Sittart in stat des greven uisgerittenBd.2, S.204.
 
Anno 1570 den 23. februarii hat man den knoden zu Arsberch getheilt. Ich hab als ein amptman daselbst auch einen bekomen war 7 gl. cur. jeder knode.
 
Anno 1570 den 23. februarii hab ich minem pflegkinde Mergen Luchelgin van Reimbach sin 300 daler widder angelacht und jarß termino purificationis 15 daler gegolten uffTilgung: eyn; duchgestrichenzwei heusser uff Saxen hoiffen gehorten Johan Gereshem, wie daß im scheffen schrein steit in lib. martini. Diß gelt war vann Boilß frawen abgeloist hat lang van Michaelis Ail geleegen.
 
[580'] Anno 1570 den 25. februarii ist joncker Jaspar Geillekirchen vur einen greven am Hohengericht ingesatzst worden. Disser waß noch deß rhaitz zur zit nit abgangen, und mit mir urthelßmeister und commissarius gewest.
 
Anno 1570 den 25. feb. joncker Berthram van Speich 4 gl. cur. fhar bezalt van Paulus hauß uff der Bach de termino christi neigstleden fellich.
 
Anno 1570 den 27. februarii 4 rinsche gl. fharen hindert schutzen hohngerichtzschriber hinderlacht wilant j. Johan Leiskirchens erben zustendich neigstleden terminen am huiß neigst Cronenberch verfallen.
 
Anno 1570 den 1. marcii hab ich m. Henrich Brun vur die glasfinster die ich s. Jacob uff die leuf mit sampt minen mitkirchmeistern geschenckt eitz 4,5 gl. bezalt.
 
Anno 1570 den 2. marc. hab ich bei dem licentiaten und scheffen Ryndorff, minem swager, zu gast gewest und neben dem graven van Manderscheit, dem cantzler van Osnabruck Johan Kriptz und anderen guten herrn frolich gewest. Item den 7. marc. bin ich uff Johann Dussel amptmans essen gewest, min hausfrau bei Hilger van Swirtzhems frauen schenken, der den 5. marc. gestorben war. Item den 11. marc. in actu magisterii de domo Laurentiana gewestBd.5, S.73.
 
Anno 1570 den 12. marcii hat min broder Gotschalck sinen naturlichen son Peter van Weinsberch bei Peter Attendar kertzemecher vur den Augustinern verdingt daß kertzemecher ampt zu leren, dan er moist nit alle ampter leren dweil er nit ehelich war.
 
Anno 1570 den 26. marcii hab ich min parsfest zu s. Jacob gehalten min hausfrau s. Mertin. Den montach bei dem pastoir s. Jacob parscheier gessn 1 firdel weinß geschenckt. Den neigsten sontag darnach mit miner hausfrawen uff der kirmiß in der Reimersgassen gewest, ein firdel raitzweinß dar geschenckt und Entgin 1 raitzeichen und 1 schreckenberger. Den sontag miseriderdius bin ich zu Crutzbrodern uff der kirmiß frei gewest und nitzs verzert.
 
Anno 1570 den 3. aprilis ist swager Gerhart Eck van vansicLainstein zu Coln komen wonen.
 
[581] Anno 1570 den 4. apr. hat man her Herman van der Merssen, einen preister, der vil gestolen hat, zum Broil uff einem gestiger degradeirt. Der weibischof van MunsterJoh. Kridt, episcopus Aconensis, freundl. Mittheil. von Hn. Staatsarchivar Dr. Keller in Münster nach Tibus, Weihbischöfe S. 65 ff. Vgl. Lossen, Der köln. Krieg, Vorgesch., S. 227 u. ö., der dechen s. GeorgenDr. Konr. Orth v. Hagen, vgl. Alfter, Series praepos., Handschr. im Stadtarchiv, u. Lossen a. a. O. S. 530 Anm. 2 u. ö. nach dem Register., s. AndreDr. Joh. Mercatoris von Swolgen, Handschr. und Lossen a. a. O., ad Gradus MarieDr. Gottfried Gropper, vgl. oben S 202., s. Cunibertz, der official, der abt s. PanthaleonHeinrich v. Mülheim, gest. 1572, vgl. Chronik von S. Pantaleon, Handschr. im Stadtarchiv., der probst s. GeorgenArnold v. Brauweiler, vgl. Alfter a. a O.mit etlichn reten haben da gesessen und der weibischof hat zuruck gelesenIch möchte das für eine Wortbildung von W. ansehen; zu verstehen ist: durch Verlesen des Urtheilsspruches die Priesterweihe rückgängig machen, die Priesterwürde aberkennen.und her Herman, wie ein preister becleidt, sin geger, alf, boich, peitz, schel, kilch abgenomen und in in hosen und wambis laissen stain, darvan gangen. Darnach sint der scholtis und scheffen komen, haben zu gericht gesessen, innen zum strang verurtelt. So ist er dem scholtis zu fois gefallen, umb gnait und das swert gepetten; die ist im widderfaren und man hat im den kop abgehauen und begrabenBd.2, S.205.
 
Anno 1570 den 6. aprilis haben mir beir gefast van 5 malder maltz, und 2 mald. weiß, 26 a. beirß gebrawen. Diß gebreu hat mich uber 60 gl. gekost.
 
Anno 1570 den 7. aprilis uff colner gotztracht sin sinsicJohan Raufteschen erben van Wanloe bei unß gewest die ich am heubtgericht Gulich sofern verfolgt hat daß sei gehorsam moisten werden. Haben unß 30 daler uff rechnung pracht und einen newen vertrag mit unß uffgericht daß die heubt verschri bung in irer macht sol pliben und bestetiget sin die uffgelauffen pensionen aber sollen sampt den kost mit halben jarn zu terminen bezalt werden wie sei daß zu Gulich inß gericht boich bekennen sullen, darman es zu vernmen hat.
Uff dissen tag war auch unß swager Palm Mertzenich van Duren bei unß zugast den ganssen tag und nacht, der mit uber disser handlung gewest ist.
 
Anno 1570 den 10. apr. starf Johan Volckquin an der borstkrenkden, uns eidumb und dochter Drutgins son, und der jong war 13 jar alt. Wie aber die elter grauleten, hab ich inen min haus zu Cronenberch geleint, da sei 14 tage ungeferlich innen gewont. Da mir inen uff iren reuen geschenkt, auch min moder, broder und susteren, und sei haben uns widder dahin geladenBd.5, S.73.
 
Anno 1570 den 10. apr. bin ich in congregatione universitatis gewesen. Da hat man tracteirt: nachdem duca de Alba, stathelder in den Nidderlanden, ein mandat uis laissen gain, das alle studenten, uis den Nidderlanden waren under 20 jaren,Bd.2, S.205sich [581'] uis den Nidderlanden waren under 20 jaren, [581'] uis allen universiteten sulten zu haus komen und nirgen studern dan zu Rom, zu Loven oder DuaweDie Universität von Douai, die nach dem Muster der Löwener durch K. Philipp von Spanien eingerichtet worden, war erst i. J. 1562 eröffnet, vgl. Lossen, Masiusbriefe S. 365.. Nuhe ware vil Nidderlender zu Coln studernde; das sult den bursen vil geschat habenNämlich das Fernbleiben der Niederländer., darumb wart vertragen, man sult ex parte cleri, universitatis et senatus ein legation zu dem duca de Alba schicken, zu versoichen, ob sulch mandat revoceirt mogt werdenwerde in der Handschr. Zum Inhalt des Abschnittes vgl. in dem Erläuterungsbande die Mittheilungen unter dem 24. und 28. April, 1. Mai, 26. Juni u. ff.. Dan das mandat hilt in penam perpetui exilii et confiscationem bonorum. Die von Paris worden auch uber das mandat unlustichBd.2, S.205.
 
Anno 1570 den 14. aprilis ist die renth van zolner zu Andernach im hof van Coln in der Dranckgassen bezalt worden. Und ich hab unß 25 daler zu behoif deß holtz verwart.
 
Anno 1570 den 14. apr. mach der furst van Gulich etliche vil wagen holz durch sin uffgemante hausleut van Keiserswerde uis dem buschs gen Dusseldorf laissen foeren, wilche dem bischof van Coln zugehoirt, der es hat laissen abhauwen. Dan es was ein grol tuschen beiden fursten, uis ursachen das der furst van Gulich 80 tusent goltgl. ungeferlich uffpracht und Keiserswerde, das amt und zol, wolt loissen und der erzbischof die loese nit gestatten wolt, darumb das gelt uff der stat rentkamer zu Coln in custodia deponeirt wart. Auch hat der furst van Gulich im verlitten herbst van den geistlichen gutter in sinem lande die Turken-schatzung willen haben, hat selbst laissen dreschn und sich bezaln, derhalb die geistlichen super spolio im camergericht mit dem fursten hingenZum Gegenstande vgl. Lossen, Der köln. Krieg, Vorgeschichte, S. 39 ff., 185.. Ein gutter frit were hie nutzlichBd.2, S.206.
 
Anno 1570 den 23. aprilis hat Beilgin van Deutzs minß swagers und suster dochter uff dem Numart zu Marien betlehem in der Reimerßgassen sin profeß gedain, und mir haben im uff die zel 1 goltgl. und unß Wilhm 0,5 daler geben. Item do hab ich auch 10 daler gegen kunftigen meitag vur Entgin dem conunet bezalt.
 
Anno 1570 den 24. aprilis hab ich minem broder Gotschalck bezalt 11 gl. 17 alb. 2 heller alß vur min anpart der geposter elmen zu Dormagen, auch deß schops, und pleitz gegen Johan Kotrh im sall, und Christian Kort vur den amptluden damit mir unß motter neit besweirten.
 
[582] anno 1570 den 25. aprilis hab ich 13 heuptpellen mit sirop ingenomen die mit vur die bort gut sulten sin dan ich ruchelten seir. Und wie mich bedunckt bin ich zimlich dar durch releueirt worden.
 
Anno 1570 den 26. aprilis bin ich uff der Santkuylen in der badstoben gewest, dan ich hab in drittenhalben jar nit gebait. Und hab doe 7 kop laissen setzen und hab vil bloitz zwischer der haut abgezogen.
 
Anno 1570 den 30. aprilis 20 goltgl. renth van joncker Frantz van Haitzfelt untf. den termin van omnium sanctorum anno 69 fellich. Er wolt nit mehe dan 58 alb. vur den goltgl. bezalen wiewol der goltgl. 60 alb. dißmal galt, sagt er het in der heubtsummen daler untf. und 6 alb. uff jeden daler. Diß gelt hat min hausfrau nach sich genomen.
 
Anno 1570 den 2. tag mai bin ich mit minem eidom Georgen Volkquin nach Altenberch ins cloister gezogen, sinen broder her Henrich und den abt Goddert, unsern swager, visiteirt und innen scheffenkoichen und dem convent den wein geschenckt. Uns son Wilhem Roß war mit und den 4. mai himmelfartstag sint mir zu haus komenBd.5, S.74.
 
Anno 1570 den 9. mai ist mir min neiff, her Christian Ordenbach, canonicus ad Gradus, zu geselschaft nach Zulch geritten, sint van Liblar uff die lincke hant lantz Buschfelt zu Bleissem den mittag geritten, uff der herrn ad Gradus presentz hoff, da die maltzit gehalten und van dan durch Vreishem, das mir den abent zu Zulch sint komen bei Johan Leuffgin oder Backes Johan in die herberge. Und die(weil) uns noch an Georgen Koch zur Kannen die pensionen van 9 jaren uisstanden, alle jars 5 mald. roggen und auch durch des officials urtel und anrichtung des scholtissn in die gutter gesatzt sint vur drei jaren und noch kein bezalung gefolgt ware, hab ich die underpende eitz durch die scheffen laissen vur die heubtsumme 100 goltgl., 45 malder korns pension und die unkosten laissen penwertzschetzen und bestalt, das sulchs am neigst sontag sult in der kirchen uisgeroiffen werden, haben auch van der schetzung van den scheffen einenBd.5, S.74 [582'] besiegelten schein, allet uff uns kosten mitgenommen, und hab wol an kosten, zerung, wein uisgelassen und vertain 11 gl. 8 alb. 6 h., on her Christians pertz heure, hat er selbst bezalt. Den dritten tag, 11. mai, sint mir van Zulch durch Erb, Liblar und Lechenich, Mulhem zu haus komen, und moiss das uisroiffen 6 wechen 3 tag stainBd.5, S.74.
 
Anno 1570 den 14. mai war pingstag froe im jar, den montag zu pingsten bei unsem eidum Volckquin den mittag zu gast gewest. Den dingstach uff der Bach bei miner motter, hatte alle ire kinder. Da sach man die ampter inzehen van Sultz, die den fogel geschossen hatten. Den holtzfartach bei swager Engelbreth in der Klocken gewest zu gast mit vil herrn und frunden folich und da die ammigter sehen vom holtz intrekenBd.5, S.74.
 
Anno 1570 den 23. mai hab ich bloit gelaissen in der median deß lincken armen. Sint den mittag und abendt uff s. Cunibertz thorn und im graben frolich gewest alle unße kinder.
 
Anno 1570 den 26. mai hat mir ein gut frunt in haelen angesagt, wie min hausfrau Petern Westenberch in der Lintgassen als truhender herrn Adam, alten caplan s. Brigiden, hinder mir heimlich vur und nach fast gelt bezalte, wiste nit wie vil. Diß scholt mach immer herkomen van dem alten Henrich Rossen under Kestern, der sei dem vurs. her Adam schuldich sei gewest, ein gute summa. Disser her Adam mach binnen dri jaren verstorben sin. So ich diß nuhe neit wissen sol, mach man zu gelegenen zeiten deß gewar werden, und zu besehen, ob sei in dem inventario stahe. Derselb sagt mir, so ginge es auch zu mit Ambrosii aptekers scholt, die were auch grois, worde vur und nach bezalt. Ich kan wol denken, dweil mir nitz ersparen mogen, das gebrech moiß irgen stechenBd.5, S.75.
 
Anno 1570 den 28. mai, uff s. Jacobs gotztragt, sint die scholer van s. Jacob eirstlich besonder mit iren neuen fendlin, daruff s. Jacobs bilt gestanden, in der procession mit umbgangen und sint in gefolgt 4 par choirsenger mit swarzen mentelen. Darnach sint die scholer s. Joris auch besonder gefolgt, hattenhat in der Handschr.5 off 6 alter berouchter fendlin; der schoeler s. Jacob war ungeferlich 40, der schoeler s. Joris nit 26 samen. Das capittelBd.2, S.206 [583] wolt eirst nit mitgain wie gewontlich, doch worden sei sich besinnen und ginken mit, hatten aber durch her Leiskirchn burgermeister zu wegen bracht, das ein rait beiden scholmeistern verpotten hat, keiner sult mitgain, dan die vicarien sulten mit den schoelern gain; so namen die herrn s. Georgen einen vicarien van s. Merjen und die s. Jacob namen den scholmeister s. Mauritzii, leissen den mit iren scholeren gain, verstunden, das wort vicarius sult ein stathelder oder locum tenens sinBd.2, S.206.
 
Anno 1570 den 30. mai ist min hausfrawe kranck worden clagten die seiten und alle ir leif hat etliche tag gelegen zu bedde doch zu zeiten mit upgestanden. Der doctor Acht hat ir etwaß in der apteken verordnet daß sei genutzt auch da mit sei sich smieren sult.
 
Anno 1570 den 1. jun., umb disse zeit ein grois hoichzeit zu Heidelberch in der Pfalz gewest, da hat des pfalzgraben son Casimirus des churfursten Augusti van Saxens dochter getrauwt, und groisser hoff gehalten und der von Saxen ist mit 13 hondert pferden ankomenÜber die Hochzeit Johann Casimirs und Elisabeths im Juni 1570 vgl. Fr. v. Bezold in der Allg. Deutsch. Biographie Bd. 14, S. 308, und dess. Briefe des Pfalzgrafen Joh. Casimir Bd 1, S. 35-43, 69-71, besonders S. 70 Anm. 1 am Schluss, auch Kluckhohn, Briefe Friedr. des Frommen von der Pfalz Bd. 2, S. 395 am Schluss: nach dem 4. Juni. Häberlin, Neueste teutsche Reichsgesch. Bd. 8, S. 171 giebt den 5. Juni an..Bd.2, S.207
 
Anno 1570 den 10. junii hat min hausfrawe Conradt Ecken vur 150 daler sullen penden daß sult sin halbscheit sin van 300 daleren die er nuhe 7 jar geleint hat, aber dweil er kein gereide gutter hadde dar an man in mogt penden so haben die amptlude juris subsidium erleubt uff sin erbschaft. Umb diß zeit mach auch sin fatter Gerhart Eck zu sinem thoit bedt sin testament gemacht haben und im Conradt alle sin scholt quidt gescholden haben wie man sagt, die sol wol zweitusent daler gewest sin die er unnutzlich verdomineirt hat etliche sagen es sult mehe sin, und dan sult er glichewol zur dheilung gain. Wie es dan in der warheit ist wirt wal an den tag komen.
 
Anno 1570 den 15. jun. sol keiser Maximilian der zweite, wie man sagt, zu Speir uff den richstag ankomen sinNach Häberlin a. a. O. S. 175 am 13. Juni; W. trägt das Datum des Tages ein, an dem die Ankunft in Köln bekannt wurde. Nach einer Aufzeichnung des Stadtschreibers von Speier berichtigte M. Koch, Quellen z. Gesch. d. K. Maximilian II, Bd. 2, S. 56 die Angabe Häberlins in den 8. Juni. Ist diese Mittheilung fehlerfrei? W. kannte wohl die Berichte der städtischen Vertreter von Köln, Bürgermeister Phil. Gail, Dr. Steinweg und Rathssekretär Dr. Laurenz Weber, Rathsprot. Bd. 25, Bl. 272., aber es sint noch wenich chur- und fursten daselbst. Man sagt, der herzoch Augustus van Saxen und etliche andern werdenwerde in der Handschr.dismal nit personlich dar komenBd.2, S.207 [583'] . Nota. Hie ist ein blat zu froe ubersclagen. Vide supra fol. 239, den 15., 18., 20. junij, die drei capittel sullen an dissem orde stain.
 
Anno 1570 den 21. jun. hat Gotschalck van Weinsberch, mins broders broders Christiani son van 9 jaren, uff sinem menlichen glit vur uff der haut ein hart gesweir von groisden wie ein klein boumnuß. Und der bartscherer hat etliche tag uber in gangen, im ingeben und purgeirt und das gebrech geplaistert, und ist darnach widder gesont worden, und durft wol sex daler darvan heischen. Man moist im wol die halfschit gebenBd.5, S.75.
 
Anno 1570 den 26. jun., umb diss zit hat man in Coln uff dem platz vur dem raithaus ein groisse koule gegraben, darin das fundament vom neuen portail gelacht sult werdenIm Werke seit Anfang 1569, nach dem Plan Wilh. Vernickels, die bekannte schöne Renaissancehalle, welche i. J. 1881, unter einigen Abänderungen, wieder hergestellt ist.. Da hat man funden die alte mauren van duckstinen, dar vurmails die heuser hatten gestanden van der Judengassen bis in die Burgerstrais snoirrechtsnoirredt in der Handschr.. Dan vurmails hat man die heuser der juden, wie man sagt, abgebrochen und den platz darvan gemachtNach dem grossen Judenbrande von 1349, vgl. Hegel in den Chroniken d. D. Städte Bd. 14, S. XCIX.. Aber im selben loch under den vurs. mauren haben noch vil alter gegossen mauren von berchsteinen gestanden, die wol 7 fois breit waren, die zur stat in und auch zum doim zu sich drogen, also das es eigentlich zu spurren, das an dem orde ein stark statgebeu mit der eirster alter statmauren am Rhein gestanden hat, dieweil der Rhein vor zeiten uber den Heumart und Altenmart gelaufen, und da der s. Mertins-cloister steit, ist ein wert gewest und die alte statmaur hat Boven-Maueren van s. Marien am Malzbuchel bis an die Drachenporz oder Hachtporz gegangenVgl. oben S. 114.. Das vurs. fundament und die Namerstein und MunstersteinSteine von Namur und Neufmoustier im Maasthale.mit der fracht, wiewol man sei zolfrei hat, haben umbBd.2, S.208 [584] diss zit mit arbeitzloin wol 1100011000 tusent in der Handschr.daler gekost, wie man sagt. Wie das gebeu fort sal bereidt werden, mach man zu siner zit sehenGelegentlich auch im Erläuterungsbande.. Das alte portal stunt eirsteist in der Handschr.uff 5 Drachenfelder peiler uff 4 fois nach, nit so weit uff den platz gainde, als diss doin sall, war unden gesteinwecht wie der platz, oben war es mit blaewen steinen geestricht und hat hoich hulzn peiler, war oben mit holz verwulft und oben war es scheir plat mit blei belacht; mit lankheit der zit verfiele es seir, das die noit erfordert, das alt zu bessern oder ein neut zu bauen. Ich hab im rat mit helfen vertragen, das ein neut gebaut sult werdenBd.2, S.208.
 
Anno 1570 den 28. jun. hat mir min nicht, jonfer Barbara Hersbach zu Merienforst, uis dem cloister einen fruntlichen grois und breff geschriben, auch etliche gemalte breifger und taifelger samt register und appelkrut vur min hausfrau und mich geschickt und hat unse alte kuntschaft verneuert. Die breif hat sei selbst gemailt, und ich hab ir widder geschriben, ein laede tritzsei und einen scheffenkoichn und ein miscel geschikt und begert, das mir zu zeiten an einander schriben und unse alte kuntschaft neit laissen undergainBd.5, S.75.
 
Anno 1570 den 29. jun. uff s. Peter und Paulitag sint mir in unserm weingart in deren Achterstraissen froelich geweist. Und wie ich und min hausfrau und uns kinder, nachparsch und gesinde uns uff den langen spaden tag verleissen und langs den Rhyn zur Neckelsportzn hinaus wolten gain nach haus, und das jonge folk vorleif nach der Rheingassn, war die gesclossen und wie mir widder nach der Neckelsportzn eilten, war dieselb auch zu. Also moisten mir die nacht vur der stat pliben in offnen schiffen; doch war es schoin widder, und die nacht nehe duisterBd.5, S.75.
 
[584'] Anno 1570 den 15. junii hat min hausfrawe vor iren eidomb und dochter Laurentz van Blaitzhem und Ailgin bezalt 17 daler min 14 alb. alß daß drit theil van 50 daler dar vur ich, Volckquin und Winant zum Schiff burg sint worden die man Berthrum van der Ketten van gekauften weinen schuldich waß. Diß ist unß theil da mir mineß wissens nicht untgegen haben, waß Volckquin und Weinant dargegen wissen daß ist mir unkundich. Hie van hab ich Berthrams quitancz.
 
Anno 1570 den 18. junii ist swager Gerhart Eck alter beseher zu Lanstein in got verstorben sinß alters von 90 jaren wie man sagt. Ist den 19 junii zu s. Laurentz begraben, und den 21. junii ist sin begenckniß gehalten worden solt auch zu Coln in der Bottegassen in sinem hauß sterben.
 
Anno 1570 den 20. jun., als man uff dem Swarzehaus einen raitzherrn sult kesen, hat man ein neue ordnung uffgericht, das nu fort der raitzherDer in der Gaffel zu Rath gekorene.sult geben 3 goltgl. zu hausgeltSpende an die Gaffel, das Gaffelhaus. Ähnliche Bestimmungen aus der verwandten Zunft Eisenmarkt vgl. in den Mittheil. aus dem Stadtarchiv, Heft 7, S. 108, 109., da er nit mehe dan 2 goltgl. plach zu geben; der 44. solt 11/2 goltgl. in stat des 1 goltgl. geben; die gemein broder sulten fort, wa sei dem herrnDem neuen Rathsherrn, ihrem Gaffelbruder.den wein nit schenkten, 4 raderalb. uff den churtag verzern. Auch sult der blibende hausmeister 40 raderalb. zum vurrade van stunt an in die kist lagen und dargegen van eim jeden einen raderalbus uffhebenBd.2, S.207. Nota. 15., 18., 20. junii sullen oben stain.
 
Anno 1570 den 30. junii hab ich drei reiß leistein und 2 foiß gegolten daß reiß vur 28 alb. quamen viß dem Gulcher lande.
 
Anno 1570 den 1. julii hat swager Johan van Hemmersbach genant Staljohan den uisganck siner dreier kindtheilen dar an er sich vur hin hat schriben laissn eitz zu behoif Tringin van Hemmersbach siner dochter zur leifzucht und iren eheligen kindern die sei hat und bekomen mach zum eigenthumb von einem kinde uff daß ander zu ersterben, vorbeheltlich im Johan der leibzucht dar an sin lebtag [585] so wie daß im schrein uff der Wierstraissen in libro, piscina anno 70 den 1. julii klarlich wirt geschriben stain.Ergänzung am Rand: Libro piscina anno 70 prima julii hat Johan van Hemmersbach sin drei veirthendeil zweier halfschit deß hauß zum ostal gelegen neigst dem hauß Limburch, und dan sin drei veirthen dheil van seven wonongen under zweien dachern uff der Weierstraissen, gegeben und erlaissen hat zur leibzugt Tringin van Hemmersbach und zum eigenthumb allen iren eligen kindern so van ihr geschaffen sint und mogen werden van einem kinde uff daß ander zu sterben Hen. Weber ___ alsus wirdtzs im schrin stain wie diß zittelgin hinder Johan Paulus fonden is vide 2 fol. sequ_rusti fol. 270 pag. 2 continat____ Errasmi im umbsclain ein blat zu vil.Item nota. Die erfschaft hat wol dreierlei namen im schrein, alß am hauß zum Stall, am huiß Lymperch, an der smitten an etlichen zinßhuissergin wilcher namen ich nit eigentlich behalten hab im schrin mach manß weiterß erfaren. Nota etiam daß sich Johan van Hemmersbach an die drei kindtheil hat laissen weldigen und schriben, steit anno 1565 oder 1566 ungeferlich uff der Wierstraissn in libro generaliß, daß veirthe theil kumpt Tringin vur ir heubt selbst zu. Nota. Ich hab diß geschricht mit fleiß zu wegen pracht und hart druf gedrongen auch 2 gl. cur. am schrin uisgelacht und nit dar van widder bekomen. Nota. Swager Johan vurst. hat sich im geschricht nit dan die bloisse leibzucht vißbehalten, und keine macht in noethen zu besweren wie sin frau gern gehat het. Nota. Wer noch am 4 kindtheil geschriben steit weiß ich nit fillicht mogen Tringinß fatter und moder noch samen dar an stain. Nota. Solt man diß vurst. geschricht der 3 kindtheilen zu wege prengen so moist ich swager Johan und siner hausfrawen ire heilichs vurwart eirst besiegeln, wiewol man dar viß gelassn hat van Tringinß underhalt mit irem jungsten kinde biß zu irem bestelniß. Auch hat man etwaß duncklers vam pachtlande drin gesatzst daß man nit eigent verstain ob daß alte pachtlant bei Tringin und allein daß neut bei der steifmotter sult pliben. Auch van iren 100 daleren die man heilichs gut nent vur viß zu haben wan swager Johan vor siner frawen sterbe ehe sei es durft rumen also daß die hielichs vurwart etwaß milter scheit dan ich sei vor min behalt angezeignet hat. Aber man moist diß also geschein und passeren laissen sult daß vurst. geschricht vur sich gain, dan weir daß im schrein nit verwart worden, so stunde zu besorgen, daß swager Johan van der steifmotterTilgung: sult; durchgestrichensich [585'] sult haben uberreden laissen undTilgung: sich; durchgestrichendochter und enckel umb gereide und ungereide bracht haben. Nota aber die stat statuta brengen mit daß alle vermechniß uber erbund erbzal binnen jar und tag inß schrin gelacht moissen werden wa sei binden sullen. diß mach man bedencken, dan anno 1569 den 2 mai ist die heilichs vurwart uffgericht und ist anno 1570 den 1. julii noch mit in daß schrin gelacht worden. Diß schreib ich den enckeln van swager Johan zum besten.
 
Zu gedencken. Eitz stont Tringin minß broderß frau mit Johan Pawelß im heilich, ir fatter und steifmotter drängen sei scheir zum bestetniß, und ir war nit wal zu helfen. Sei hat wal 200 daler noch van iren weinen vorhanden aber sei waß unß dargegen fast schuldich, alß motter sustern und brodern bei 170 daler. Sult nuhe daß geschricht uff der Weierstraissen geschein so moisten mir auch Tringin daß nit ab fordern, deß solt sei unß ein hantschrift geben daß an mineß broderß kindern zu vergoeden wan sei daß sonder last wal doin konthe. Und lauth die hantschrift wie nachfolgt.
Ich Tringin van Hemmersbach beken daß min swegerfrau zu Weinsberch up der Bach und ir kinder min swagere und swegerschen mir uffer anderhalf hondert daler die ich in schuldich waß quidt gescholden haben und willen die van mir noch minen kindern minner widder fordern. So geloven ich sulche waldart an minen vurs. kindern van seligen Christgin geboren widder zu verguiden und zu erstaden wan ich dat wail doin kan sonder irtum mineß manß off ich bestat worde, in urkunde miner eigner hant, gegeven im jar 15 hundert 70 den 21. tag im brachmant.
 
Anno 1570 den 6. jul. ist die heilichs abret tuschen den frunden Johan Paulus und Tringin van Hemmersbach widwe wilant Christian van Weinsberch des jongen uff dem Buttermart inBd.5, S.76 [586] Winant van Lutzekirchen haus gemacht, und folgens den 9. jul. ist der heilich uff der bach zu Weinsberch mit bestetigung der voriger abreden besclossen worden. Da waren zwein dischs frunde, aiß und dantzten daselbst zwein tag und machten sich frolich. Der brutgam moist nach Antwerpen ilens reisen, derhalb gink der heilich so balde zu. Was aber gehandlet, sol sich uis der heilichsverschribung befinden, die ich van wort zu worde herzu setzen wilBd.5, S.76.
 
Kunt und zuwissen sei allermenniglich mit dissem offnen versiegelten breif, das dem almechtigen got zu lob und ehren und weiter fruntschaft, liebe und zuneigung zu machen zwischen dem ersamen und fromen Johan Paulus an einem und der tugentsamer Catharinen van Hemmersbach widwen wilant des ersamen Christian van Weinsberch, dem got gnade, am andern teil mit rait, wist und willen und durch underhandlung beiderseitz fattern und neigsten freunden, als uff seiten bemelten Johans die achtpare, ersame, wolbescheidene herrn und frunde Wilhelm Paulus raitzgenois, des vurs. Johans fatter, Winant Lutzekirchen und Frantz van Burgen, und uff seiten abgenenter Catharinen die erenthafte, hoichgelerter und wolbescheiden herrn und frunde Herman van Weinsberch, der rechten licentiat, Gotschalk van Weinsberch, Johan Hemmersbach, der vurs. Catharinen fatter, und Evert Kranenberch ein ehelicher und erlicher heilich uff tag und dato hernachges. gutlich und fruntlich abgeret und besclossen worden: Das nemlich bemelter Johan Paulus und Catharina Hemmersbach einandern zum sacrament der hillige ehe haben und nemen, und dasselb in zukomenden tagen in angesicht der kirchen nach christlicher ordnung bestetigen sullen. Und alsbalde das beschein, sol bemelter Johan Paulus an sin hausfrau Chatarin bringen veir hondert goltgl. cur. vur sin heilichsgut aller dingen frei und sonder einige scholt und darzu gekleit und gereit komen, wie sich das sinem stande gemeis eigt und geburt; dargegen obgenente CatharinBd.5, S.76 [586'] Hemmersbachs an iren ehewirt zweihondert daler allerdingen frei und sonder einige scholt, als vor iren heilichspfennink und brutschatz bringen, den bemelter Johan Paulus zu dem sinem tun und zu irer beider nutz, urber und narung anlagen. Und sol benante Catharin auch alle ire ingedoim und hausstiffel, wie das namen haben mach, mit sich bringen, wilchs sei doch sullen uffschriben und inventarisern laissen, wie sei dan auch gekleit und gereit irem stande gemeis komen sal. Nachdem dan obgerurte Catharin von irem vurman noch zwei ehelige kinder in leben hat, ist mit abgeret und verglichen worden, das sulche zwei kinder, Herman und Gotschalk van Weinsberch genant, ohn gedachtes Johans schaden bei der ehr und tugentsamer frauen Sophien Korth van Weinsberch der freuen verpliben und zur schoelen gehalten werden sullen, bis sei ungefer drutzehen oder veirzehen jar alt sein; alsdan sol bemelter Johan Paulus besweirt sin, gedachter kinder eins an sin ampt zu nemen oder an ein ander ampt uff sin kosten zu tun und zu kleiden, alles mit gedachter kinder frunde raide. Und wilant Christians des vormans kleider sullen den kindern zu gut bei der freuen pliben; doch wurden sich die frunde mitler zit van wegen der kleider eins andern bedenken und samen verglichen, das sol zu inen stain. So ist auch weiters vertragen, im fal sich nach dem willen gottes zutragen wurde, das obgenante Cathrin vur irem ehewirt Johan ohn lebentige leibserben, van inen beiden geschaffen, versterben wurde, alsdan sol Johan, der lestlebend, nach sich nemen, was er an Catharin, sin hausfra, bracht, samt was stainder ehe gewonnen und geworben ist, und so darzu hondert daler aus Catharinen heilichspennink und die halfscheit des inventeirten ingedoims und hausgeraitz haben, uisgescheiden weß zu Catharinen leib gehorich, sol iren kindern vurab verpliben. Wurde aber Johan vur Catharinen sonder ehelige leibserben, van inBd.5, S.77 [587] beiden gezilt, sterben, so sol Catharin vurs. alles, was sei zu Johannen, iren ehewirt, pracht, samt dem gewonnen und geworben gut vurab zu sich nemen, und darneben hondert daler aus sinem hilichsgut haben, und das uberich alles soll sinen neigsten zufallen. Da aber obbemelte Johan und Catharin bei stainder irer ehe durch gottes gnade samen eheliche kinder zillen und nachlaissen wurden, und alsdan Catharin, die ehefraue, eirst mit toit verfiele, so sullen in dem falle die vurkinder und nachkinder in den mutterlichen zugebrachten heilichsgut und inventeirten guttern und ingedoim mit sampt iren kleidern und klinatern, und was ir weiters von irem fatter gereides und ungereides inhalt desselben uffgerichten heilichs vurwart mit eitziger steifmoder anersterben wurde, in die heupter teilen und darin gliche kinder sein, und auch im pfal da Cathrin vur Johan ohn leiberben sterben wurde, so sol Johan zwei jar in des swegerherrn Johan van Hemmersbach (sofern der dan verstorben were) allen nachgelaissenen erbgutteren gerast und geraut pliben sitzn und doch dieselben in guttem bau halten und darnach zumail verlaissen. Und obbemelte beide Johan und Catharin zukomende eheleut haben ein dem andern bei iren truwen und glauben wissentlich und festlich zugesacht und ingewilligt in kraft diß breifs, dem allein und jedem wie vurs. gemeis zu leben, darwidder mit oder ohn recht durch sich oder emantz anders nimmer zu doin noch zu handlen keinerlei weis, sonder uff alle inreden und behilf verzeihende. Zu urkunde der warheit haben wir vurs. Wilhem Paulus der vatter, Wynant Lutzekirchen und Franz van Burgen, als oemen aus befelch und pit obgen. Johans Pauwels, und wir Herman licentiat und Gotschalck van Weinsberch gebroder und Johan van Hemmersbach der vatter aus befelch und begerte obgen. Catharinen, dweil wir neben obgen. Evert Kranenberch uber und an disser heiratzabreden und beschloß gewesen, unse siegeln wissentlich undenBd.5, S.77 [587'] dissen breif gehangen. Geben und verhandlet zu Coln im jar nach Christi geburt, do man schreif dusent vunfhondert und siebenzich uff donnerstach den sexten julii.
Das concept war eirst von den frunden mit eigner hant underschriben, licht bei der heilichs verschribungBd.5, S.78.
 
Anno 1570 den 8. jul. hat sich ein irtumb zugetragen, das swager Conradt Eck das haus zum Schricht eigner tait widder willen des herrn und frauen van Odenkirchen, den es min suster Sibill, die noch van irem man war, ein jar lank vermeit hat, auch on erleubnis der oberkeit (ingenomen hat) und woiste doch nitz nutz darin anzudriben, dan essen und drinken mit sinen gesellen. Dweil aber min suster besorgte, sei sult derhalb am hauszins schaden leiden und moist vur die groisse far sorgen, dan er war moitwillich, wolt ehe das haus vur die far laissen verfallen, dan sin halfschit bezalen, und dweil min broder und ich die van Odenkirchen uff das ein jar vertroist hat, ist die sach vur einen ersamen rait erwassen, suppliceirt, gesmehet und etlich tagleistung gehalten worden; dan mir hetten ger(n) schaden vurkomen, dan das haus galt 30 daler far, und die van Odenkirchen gaben 56 daler zins daraus. Doch hat Conradt sin frunde bemohet und die herrn angelaufen, das nichtz uisgericht kunt werden, er bleib im haus bei den hurlingenBd.5, S.78.
 
Anno 1571 den 17. jul. zu s. Maximinen uff den memorien Catharinen Hovelmans essn gewest, den wein geschenkt, unser dochter Brigitten ein raitzichn, wie bruchlich alle jars. Item den 18. julii uff dem banneressen gewest bei Johan van Duissel, brauer in der SmirstraissnBd.5, S.79.
 
Anno 1570 den 21. julii Henrich Krudener van Krufft rhatzrichter einen daler zugestalt vur den rechtzgelerten der ein gutlich mittel tuschen den gerichtzsachn im sal und vur dem burgermeister Jacob Voiß und Henrich Hoen hus frawen und mich betreffende vurschlain sulte, dan sei hatten uber mich bei einem rhaidt suppliceirt alß wulte ich mich vur dem [588] herrn burgermeister abheischn und privilegia universitatis gebruchen, derhalb verordnet ein rhaidt etliche herrn die sach zu verglichn alß die nit schaffen kunten wolten sii sich mit eim rechtzgelerten beratsclagen, wa mit die sach zu verglichn were. Ich habs ingewil ligt da mit unkosten verhut worden an beiden gerichten und daß die sach vur dem burgermeister gestolt mogt werden, ouch fillicht die fatalia verlauffen mogten.
 
Anno 1570 den 21. julii hab ich mit joncker Johan van Merade gnant Hoffluß zu Kalckhoven bei Aich wonhaftich einen tach gehalten zu Mynderbroder in Coln, dan sin her fatter Hoffluß war verstorben und der kauf und lieberung wie supra fol. 161 und fol. 176 ginge nit vur sich, daselbst ist vertragen daß mir die termin van jaren 66, und 67 quidt gesclagen sulten sin und de annis 68 und 69 terminis pasche et remigii sult ich van jedem jar bezalen 3 rinsche gulden 2 mr., wie beschein mister Johan Ercklenß hat quiteirt und daß gelt untfangen. Die loiß hat der joncker wol ingewilligt wie sin her fatter, sol aber ein zitlanck pliben stain daß er in Coln geerbt sei und nit bekommert werde, dan ich beclagte mich daß gelt het stil gelegen, und er were deß fatterß vertrag schuldich zu halten gewest, mach zu gelegenerTilgung: s; durchgestrichenzit weiterß hie van handlen.
 
Anno 1570 den 29. julii hab ich mit den amptzmeistern m. Johan Bergs m. Thomas in der Sternegassn, m. Daem van Recklinckhusen und m. Johan notario ein beleidt hinden und vur am thorn uff dem Buchel gehalten aber Helman wolt nit erschinen, ich hab dubbel gelt vißgeben, und mich bedunckt daß gebrech daß daß hauß wicht sei an Helmanß heusser versumet dar die alte Statmaur undergraben und heilich gemach drunder begraben dan van daß orth sinkett. Mich besorgt daß hauß sol umb fallen, und kan nit Helman auch nitz vißrichten er ist mir zu geweldich ist auch sorglich allein anzufangen doch hab ich es wat stipen laissn.
 
[588'] Anno 1570 den 1. augusti haben pastor und kirchmeister s. Jacob her Michel caplan sant annen miß daselbst nach absterben der Johan Beckman canonich s. Georgen confereirt der sin juramentum gethain.
 
Anno 1570 den 5. aug. hat jonker Hillebrant Suderman sin amptlutessen uff der Brucken in sinem wonhaus gehalten, und ich bin mit als sin gesell daruff beroifen und gewestBd.5, S.79.
 
Anno 1570 den 7. aug. ist keiser Maximiliani secundi dochter Anna, von 19 jarn, von SpeirAbfahrt am 1. Aug., vgl. Häberlin a. a. O. Bd. 8, S. 436; am 5. wurde sie in Andernach erwartet, Rathsprot. Bd. 25, Bl. 282'. Anna war geboren am 2. Nov. 1549., dar ein richztach war, uff Coln zu schiff gans statlich komen mit 2 jongen brodernDie jungen Erzherzöge Albrecht und Wenzel., sult in Hispanien dem konink Philippo, irer motter broder, vertruwet werden, hat uff dem Holzmart in her Arnt van Siegens haus gelegenW. hat sie selbst gesehen und hat 'irer hoffjonkern bei sich zum Roich in der herbergen gehat', wie er in seinem liber senectutis Bl. 27' erzählt.. Ein rait, clerisei und universiteit haben sei verehretUmfangreiche Vorbereitungen waren neben den lebhaften Verhandlungen über die flüchtigen Niederländer vom Rathe getroffen; dem Gaste wurden auch Bittschriften überreicht von den oben genannten Ständen der Stadt; die Rheinschiffer stiessen mit dem Hofgesinde in der Nacht vom 8. zum 9. Aug. zusammen; vgl. den Erläuterungsband., war ein schoene zuchtige jonfrau. Der Dutze meister und bischof van MunsterGeorg Hund von Wenkheim zu Mergentheim und Johann v. Hoya.haben sei hinab bis uff Antwerp beleidt und ist ir vil ere und triumphs tuschn wegen erweistVgl. u. a. Lossen, Masiusbriefe S. 443 unten, über Annas Einzug in Antwerpen am 26. Aug. das. S. 446., und ist folgens kurz in Hispanien gefurt worden. Balde darnachIm November.wart ir swesterElisabeth.glichfals van Speir durch den erzbischof van Treir dem jongen konink Carolo van Frankrich vur ein ehegemahel uff Metz geliebertBd.2, S.209.
 
Anno 1570 den 12. aug. sint Johan Paulus und Cathrin Hemmersbach zu s. Jacob under dem boich gewest und ehelich samen geben worden. Die bruloff war den andern tag, den 13. aug., uff dem Quatermart. Da hat des brutgams fatter ein gevebrulofft uff sin hant allein van 800 menschen angericht und das heilichsgelt willen erobern. Und van dissem tag an ist Cathrin bei Johan in siner elter haus Under Kestern pliben. Dan vorhin hat sei min motter mit iren kindern van jar 64, das min broder Christian verstorben, bei ir zu Weinsberch in der kost underhalten. Mogen warten uff ein haus in der Saltzgassen, dar sei sich gern wulten nedersclain und neben irem ampt allerlei feils habenBd.5, S.79.
 
[589] Anno 1570 den 11. aug. ist des koninks van Frankrich edictum im parlamentz zu Paris registreirt und publiceirt, dar der fride bestetigt, lex oblivionis uffgericht, beidersitz restitution der gutter und ehrenemter ingewilligt und beide religionen mit sichern underschiden zugelaissen, auch 4 stede den Hugonoten 2 jar ingeraumt, wie das edict ferners uisforetDas Edikt über den Frieden von S. Germain wird W. vorgelegen haben; noch in demselben Jahre erschien es auch deutsch übersetzt im Druck: 'Edict der kön. Würden in Frankreich uber die Friedshandlung und Hinlegung jüngsten Kriegs daselbst. Zu Pariss im Parlament publiciert den eilften Augusti', Hof- und Staatsbibl. München, Belg. 186c, 5. Vgl. dazu Kluckhohn a. a. O. S. 406.. Der fride ist mehezitz getroffen und widder zu neit gemacht. Ob disser fast und stede wirt gehalten werden, mach die zit erleren; ich acht, der lankwilich bloetich, reubisch, verderflich kreich wirt sei noitwendich wol zwingen frit zu haltenBd.2, S.209.
 
Anno 1570 den 22. aug. hat die frau van Odenkirchen miner suster Sibillen in den Schricht boden geschickt und ir noitturft mit ir geredt. Und wie sei uff die Bach zu irer motter widder wolt gain, stonde Conradt Eck an der portzn und wolt sei nit auslaissen, sonder sei bei sich behalten, gab ir gutte wort. Daruber komt die von Odenkirchn zu in und handelt so weit, das sei bei ein die nacht und folgens ein zit im Schricht pliben, als sei nuhe uber drei jar van einandern gewest waren. Min broder war zornich uber sei, das sei sonder einich bescheit und versorgnis das getain hat. Man bezehe mich auch darmit, als sult ich ein wissen darvan gehat haben, das doch nit war. Doch pliben sei beieinander im Schricht. Got gebe sinen segen, das sich Conradt wol schickBd.5, S.79.
 
Anno 1570 den 23. augusti starb meister Gerhart van Linnich hoifsmidt uff der Bach ein achter s. Jacob der vur 34 jaren veirer kinder fatter van einer geburt war. Und doctor Mertin Krudener zum Hirtz uff der Bach wart den 27. augusti in sin stat zum achten erwelt do m. Wilhelm Euskirchn hamecher der rechnung essen hilt und hat sinen eidt wie ein achter gedain.
 
Anno 1570 den 27. augusti starb Tilman van der Duyssel gnant Schuif im hauß uff der Santkuylen bei s. Loen capelln, der vur 41 jarn und darnach zu Emerich und Cronenbursn min scholgesell war gewest.
 
[589'] Anno 1570 denTilgung: 3_; durchgestrichen29 julii hat man uff der Hoeportzen zum Kluppel in minß broderß hauß in beisin beider seidtz fruntschaft die versiegelte heilichs breif tuschen Johan Paulus und Catharinen Hemmersbach verlesen und uberliebert. auch hat min suster Maria van der Ordenbach doemalß Johan Paulus dieTilgung: h; durchgestrichenzweihondert daler heilichsgutz vur Catharin dargezalt und uberliebert wilche sei untfangen und darvan quiteirt wie nachfolgt.
Ich Johan Paulus beken vur mich und Tringin Hemmersbach min hausfrau daß ich zweihondert daler dargezaltes geltz untf. haf van der erbaren Mergen van Weinsberch gnant Ordenbachs unser swegerschen wilche mir vur heilichs gut zu betirmpt sin und hinder ir alß van verkauften weinen ein zitlanck in verwarsam heit gelegen. Derhalb sagen wir Johan und Tringin vurst. bemelte unsse swegersche Merge und wem daß weiterß van noeden ist van dissen vurst. zweihondert daler sampt den pensionen winen und heilichs penninck loß ledich und quidt. Zu urkunde der warheit haf ich Johan vurst. diß quitancz mit eigner hant geschriben und min signet unden an getruckt und min hausfrau Tringin hat sei underschreven. Datum anno 15 hundert 70 den 29 dach augusti,
Tringin Hemmersbach min eigen hant.
 
Min suster vurst. hat diß hantschrift nach sich genomen. Es haben auch Johan Paulus eltern innen dreihondert gulden cur. uberzalt, daß veirte sult er zu Franckfordt uffheben we sei sagten.
 
Anno 1570 den 29. aug. ist min hausfrau mit iren kindern Lisbeth und Wilhem und Feigin und der magt nach Dormagen spacern gezogen. Ich bin den 30. aug. mit dem jongen nachgezagen und innen basteien und allerlei victalien zupracht. Den 1. sept. haben mir zu Monhem fisch, eier und botter gegolten. Den 2. sept. ist Jurgen Volck quin zu uns komen, den 3. sept. Henrich Roß, und mir haben die tauben eirst uisflegen laissn und sint widderkomen und pliben, den 4. septembr. ein sonnenwiser gesatzst, foegel mit dem gar(n) gefangen, fisch mit dem angel in RheinBd.5, S.80 [590] den 6 septemb. starf Wymmer Hackenfrau Feigin Schiltz suster dar umb zouch sei mit herlß fruwen die domalß durch Dormagen quam nach Coln. Den 8. septembr. foeren mir zu wagen widder zu hausBd.5, S.80.
 
Zu gedenken, dissen augst und september storben wol 200 ferken zu Dormagen, desglichen zu Monhem, zu Neil, nit so vil Zons noch Woringen; Dreis dem wirt zu Dormagen storben wol 40 ferken, unsem halfen wol 10 ferken; die hoener, hanen und hennen sint diss jar auch seir gestorben und sunst gesweir bekomen. Das stunt aber anfenklich im almanach und prognosticationMir sind Almanache dieser Art, die W. zugleich die politischen Nachrichten lieferten, unerreichbar geblieben.und war sorglich. Speck gelten mir und vil leut hatten diss jar gein ferkenBd.2, S.210.
 
Anno 1570 den 11. septemb. ist miner suster Merien dochter auch Merg van der Ordenbach zu sant Reinolt im cloister im Coln ingegekleidt worden, da sint mir mit den frunden frolich gewest den gantzen tag. Ich hat miner nichten 1 goltgl. geben und ein regal van 4 mr..
 
Anno 1570 den 13. septemb. hab ich leiendecker uff Cronenberch und andern heussern gehat.
 
Anno 1570 den 16. septembr. hat min swager Conradt Eck das haus zum Schirffgin vur s. Mertin drei jar van Herman Koch und Marien eluden gemeit jars vur 50 daler oder 48 zum wenigsten. Ist also min suster Sibill mit in darin uis dem Schricht gezagen. Dan er wolt handlen und ein groiß kaufman sin. Min motter und min suster Sibill haben siner motter schriftlich kunt getain, man vertrauten Conradt den handel nit mit nutz zu toin, dan er were zu reif, es geschege dan uff ir eigen angst. Aber die besehers stimpte mit irem son, leint im neu gelt und verschaft im alles ins haus, was nodich da ware van ingedoim und hausrait, und das pillich, dweil er es unnutzlich verpracht hat. Sibillen frunde besorgen sich allerlei und war(n)ten die motter, hofften auch darneben, die sach moicht zum besten geradenBd.5, S.80.
 
[590'] Anno 1570 den 23. tag septemb. hat Merge Luchelgin van Reimbach ein metgin in sinen 13 jar min pflegkindt sin testament und lesten willen vur 2 scheffen deß Hohengerichtz und notario und 2 zeugen zu Mynnerbroder im cloister uffgericht. Herzu ist es meisttheilß bericht worden van siner monen Marien Blomendalß Herman Kochs frawen. Sie hat im testament allerlei besetz gethain und daß uberich in zweitheil getheilt in daß ein theil hat sei gedachter moenenTilgung: Erb; durchgestrichenkinder zu erben ingesatzst, daß ander theil in die ehre gotz und zu behoif der armen vermacht, mich und min erben dar uber zu executorn gemacht, wie daß testament fernerß uisfoeret. Und es kann doch nit irren wie es sich zutragen worde daß es uffgericht ist, dan es ist allerleiß erinnert worden und hat sulchs wol verstanden, kan es doch alzit verandern so duck im geleibt. Diß testament mach auch inß schrein gelacht werden.
 
Anno 1570 den 25. septemb. hat her Philips Geil und doctor Conradt Ecken motter uff anregenTilgung in der Mitte des Wortes: der; durchgestrichenConradt Ecken motter einen gutlichen tag in siner leibten hauß uff dem Holtzmart bestimpt daß die frunde zu beiden seiten dahin sulten erschinen. Dan die moter und alte besehersche war gewarnet viß den zugesanten breiffen van miner motter und susternTilgung: war; durchgestrichenwan er kein besser vertroistung Sibillen worde dhoin dan noch, und sei in verderbniß und schaden worde stechen, so wurde sei villicht widder zu irer zit van Conradt gain. Derhalb quam swager Conradt Eck und sin die swager Hasselborn Blaitzm und Merhem da hin und ich neben maner suster Merien Ordenbachs, dan susnt wolt sich min broder [591] und andern deß nit underwinden. Und wie wir da erschinen hat her Geil burgermeister undTilgung: vil; durchgestrichend. Conradt nach beider parthien verhoir dahin gehandlet min suster sult bei Conradt pliben und sich demodich halten mir sulten dar in bewilligen, deß sult sich Conradt auch recht halten. Und wa emantz van innen ein van dem andern mit vurredlichen schedtlichen dingen besweirt worde solt er nit van dem andern gain sonder dasselb dem herrn burgermeister und d. Conradt zu erkennen geben die wolten der sachen rhaidt finden. Weiterß wart kein punct verglicht wie wol noedich gewest were. Waß wolten mir dhoin, es waren eheleudt solt man sei van ein andern laissen komen, wer weiß waß vurhaidtz dar in gefallen were, also leissen mir es also in glichem berauwen, und sint bei einandern pliben. Gott helf in fort.
 
Anno 1570 den 29. sept. uff s. Michaelstag sin ich mit andern frunden im convent in der Reimersgassen mit kost und wein gewest, Entgin und Beilgin und ander sustern visenteirt, Entgin ein raitzzeichen und 12 alb. und gemalde breifger van Merienforst komen geschenkt, min hausfrau und ich haben samen einen koninksdaler verzertBd.5, S.80.
 
Anno 1570 den 4. octob. haben mir angefangen in der Achterstraissen truben zulesen, und daß kelter backen krach daß ich wol 2 off 3 daler dran lagen moist. Hab 6 a. weinß bekomen. Min suster in der Dranckgassn hat in van mir bekomen und da neben irem ge waß verzapt und 34 h. die quart, der kauf dißen herbst in Coln war ungeferlich 30 daler. Mir haben selbst ein thon dar van behalten und im hauß gedroncken.
 
Anno 1570 den 13. octob. haben mir 2 aissen gegolten vur 70 gl. cur. wigen 708 pont. Den 19 octob. 11 schaif vur 17 gl. gehat daß stuck vur 6 mr..
 
[591'] Anno 1570 den 24. octob. hat min hausfrau lust gehat im hauß Cronenberch zu essen dan mir zum Roich am Maltzbuchel wonten, und hat min moeder die sunst nit uisginge zu gast wie auch minen broder und sin hausfrawe zum Kluppel uff der Hoeportzen dahin beroiffen und sint den abent ganß froelich gewest. Den 25 octob. bin ich uff Jaspar Krantz banneressen wilch uff dem Quatermart gehalten wart zu gast gewest, und ist dissen monat weiterß nit beschein, daß anzeigens bedarf.
 
Anno 1570 den 1. novemb. hab ich 5 waxkertzen laissen machen und der einß s. Jacob uff miner hausfrawen Weisginß grab under dem Thorn laissen setzen. Item ein daselbst uff Pauli van Kaufs und miner steifson grab. Item zwa uff Peter Maißn und Albert Eicholtz graber van der kirchen wegen. Item die funfte uff Bernt Luchelgenß van Reimbachs graf zu den Carmeliten. Ich hab auch wie alle jarß den caplain s. Jacob von register uff dem predigstoil zu bidden 6 rad. alb. geschickt, die ander graben leist min motter beluchten. Item den 2. novemb. aller selne tag bin ich zu Carmeliten essen gewest, mineß seligen fatterß und ander leuth gedechtniß gehalten und ein ratzeichn verzert.
 
Anno 1570 den 5. novemb. hat min broder Gotschalck sin krentzgin der kirchmeister und achter s. Jacob als ein achter zum zweiten im Kluppel uff der Hoeportzn gehalten. Da ist vertragen daß man zwelf monat 26 rad. alb. umbspenden sall und jedem kirchmeister und achten 2 rad. alb. alle monat gben sult diß jeder spenden einß im jar, deß vorhabenß es mochten etliche daß erblich funderen und mocht also mit der zit ein gut dinck dar viß folgen.
 
Anno 1570Tilgung: hat; gestrichenden 7. novemb. bin ich uff dem Heumart bei swager doctor Tongern zu [592] gast gewest da war der abt van Bruwiler und vil doctorn herrn und frunde.
 
Anno 1570 den 8. novemb. ist min swager van Coblenß Goddert van Kempen genant bei mir zu Coln gewest und angezeigt wie min swegerin Ketter widwe Wolffen van Husn zu Bacharach anno 70 den 8. mai ungeferlich in got verstorben were. Und gedachtenß Wolffen irß manß frunde hilten zu Bacharach heftich umb den erbfall an dieweil Wolff hastich on testament verstorben were. Die frunde weren van Westenberch die anhilten, und hat mir weiterß die gelegenheit verzalt, wie bemelter Ketter dheil veirfeltich vertheilt were, da die van Westenberch nit auch zum theil dar zu beregtigt weren, het man zu vernemen.
Item Arnt Kursner der vurst. Kettern son were in leben wonte in der elter groissen hauß het aber kein kinder.
Item sin broder Derich Kussener nachschriber zu Bacharach were ungeferlich 8 tach nach der motter verstorben on leibs erben het groisse scholt verlaissen derhalb sich sin nachgelaßne widwe an den guttern irß manß hilt, were auch durch vertrags weiß zugelaissen. Also mirck ich were sei zum veirthentheil an minß steiff sonß Johan van Kaufs gut berechtiget sin.
Item Paulus Kursener were vurhin verstorben hette ein kindt und sin hausfrau in leben verlaissen, disse widwe were eitz an den wirt zu Helm oder Engel in Oberwissel bestat da sei wonte.
Item Gande Kursenerß die swester zu Byng het van irem eirsten haußwirt zu Byng noch ein kindt in leben und were zu Byng an einen scherer eitz bestat worden. Diß were dan die veirtheil wie vurst. von Kettern Wolffs wegen.
So were dißmal swager Claß Stummel und sin hausfrau Agneß zu Bacharach noch in leben die hetten vur sich an minß steifsonß gutter nach mir daß drit theil zu fordern waß im zu queim wa es nit verwirckt were. Disser Claß were alt und blint het zwei kinder in leben der were nevlich einß bestat so hette er vurst. Goddert zu Coblenß und sin haus [592'] frau Ketter auch ein drittheil an Johan gutter waß er nit verwirckt zu fordern, dieweil ich aber min codocil uffgericht und nach minem absterben allereli anlauffen besorg, hab ich diß zu bericht der sachen vur gedechtniß angezeignet sich dar nach zu schicken. Diß mallß hab ich mit swager GoddertTilgung: nicht lesbar; durchgestrichendeß uffgehaben haußzinß alleß dhoit und glich gerechent, wie min rechenboich wirt vißwisen.
 
Anno 1570 den 11. novemb. hat min hausfrau vur ir dochter Ailetgin borggreiffin einen aissen laissen gelten vur 34 gl.. Ob mir etwaß dar van behalten weiß ich nit, ob er auch unß bezalt kan ich nit wissen ich gleub dweil sei nit hat wirt es pliben da es mehe pliben ist. Dissen s. mertinß abendt sint Jurgen Volckquin und sin hausfrau auch Agneß gegermechersche bei unß frolich gewest.
 
Anno 1570 den 19. nov. hat Conradt Eck, min swager, und Sibilla, min suster ein eirst gehat vur s. Mertin zum Schirffgin newe Naher. Dan der hat Conradt fast vur 1000 daler wol herab bracht. Er sas nuhe widder reuwich zu haus und zapte, hat auch gnogsamen hausstiffel darinBd.5, S.80.
 
Anno 1570 den 25. novemb. ungeferlich ist min neif Gotschalck van der Ordenbach min suster Marien son uff der Reimsnider gaffel ingeschriben worden, dan min neu swager Johan Paulus hat in veir jar angenomen daß ampt zu leren und mit uff die missen und merckt zu foeren. Min suster wolt in mit dem weinhandel und zappen anfoeren gedacht aber ein hantwirck were in alwege gut bei dem man. Es hat auch swager Johan ein hauß vur zu meden in der Saltzgassen dar in er aller lei mit feil wolt haben saltz und weß deß mehe ware under den berchschen verdar er seir vil kunthschaft hat, war er [593] selbst auch ein redlicher zuchtiger erfarner gesell und jonger haußman dar bei wol etwaß zu leren ware.
 
Anno 1570 den 24. novemb. hat unß Henrich Urhaen unß halfen zu Swartzhem 10 albmald. roggen 0,5 s.u uff unssen pacht diß jar bracht, und folgenß daßTilgung: reft; unterstrichenrest wie wol etwaß mißwaß gewest war.
 
Anno 1570 den 2. decembr. hab ich mister Henrich glasworter uff der Hoeportzen bezalt 3 gl. vur die finster, wilche ich minem neifen, her Lutgero Heresbachio LL. licentiato, scholastico s. Severini, in sin behausung oben an der Bosgassen, darin er wonte, geschenkt hab mit minem wapen; dan sin motter und min fatter waren swester und broder. Sin motter wonte eitz bei im, war 70 jar alt und war diß jar blint wordenBd.5, S.81.
 
Anno 1570 uff s. Niclas abent5. Decbr.hat der scholmeister s. Jacob allein und nit s. Jurgen mit sinen scholern die cantalein in s. Jacobs kirch gesongen und singende fort in des kirspels schoil gangen uff den Weitmart, wilchs er des forigen jar nit gedain hat, allet uis befelch der kirchmeistern und achten, und hat nuhe das kirspel ein gans jar ein abgesonderte scholl gehat; wae innen das ein freiheit und grois nutz wirt sin, haben sei got und mir zu danken. Es hat mich auch nit wenich mohe, arbeit, unwil gekost, ehe es so weit ist komenBd.2, S.210.
 
Anno 1570 den 8. dec. van den erben Johan Rauffteschen zu Wandloe noch uff den vertrag, darzu ich sei pracht, bezalt 35 goltgl. min 9 mark 2 alb. Diß gelt hat min hausfrawe uffgestechen, wie alles (was) van irentwegen inkomt, und ich truden mich deß nit mit uffstechen, dan in zu manen daruber, hab ich wol befelch. Mir sintBd.5, S.81 [593'] eheleut, uns statrecht und colnische statuten vermelden, das man und frau gein gesondert gut haben, dan alles sol es gemein sin. Aber das statut wirt bei uns beiden ubel gehalten. Wan ich auch nit ein wenich het, ich sult ubel bestain. Nuhe sei hat groiß uberfall und abzuch van iren kindern, das auch wol darzu wirt gain, wievil sei hat. Ich mois mich liden und gedolt haben, hievan weir wol vil zu schribenDerartige Klagen finden sich bei Weinsberg auch sonst noch häufig..Bd.5, S.81
 
Anno 1570 den 9. decemb. hat unß Curstgin unß halmen oder wingarter zu Waldorf unssen pachtwin diß jar in unßen faßn geliebertStrichrechnungsint 7 a. 1 firdel und fort unß verlech und scholt mit im uberscalgen daß er unß berechnetz geltz scholdich pleibt 42 gl. 1,5 alb..
 
Anno 1570 den 13. dec. quam zeitung, das etliche verwechte Hollender das scloss LuwenburchDie Burg von Loevestein an Maas und Waal gegenüber Gorkum.uff der Masen bei WorickumWorkum.mit gwalt ingenomen hatten und alles kreichsfolk daruff erworgt; war doch widder belacht van den Hispaniern und ingenomen und die innemerNämlich die ersten, die Holländer.uff Brussel gefort und schrecklich umbbrachtW. erzählt von dem Unternehmen Hermann de Ruyters in der Nacht vom 2. zum 3. December, vgl. Groen van Prinsterer, Archives d'Orange-Nassau Bd. 3, S. 384, Kervyn de Lettenhove, Les Huguenots et les Gueux Bd. 2, S. 247, Motley, Abfall der Niederlande Bd. 2, S. 270 ff.; die Quelle Ws. war wohl das Gerücht.. Auch quam zeitung, das Deventer van den Geussen ingenomen sult sin, war doch nit war; worden doch folgentz vom kreichsfolk etliche gefangen, gepeinicht, getoit und einer, zimmerman van Coln, darumb gefirdeltHier enthüllt sich Ws. Quelle vollständig. Zur Sache vgl. Groen v. Pr. a. a. O. S. 385, 386, Kervyn a. a. O. und S. 418.. Aber Herrnberge's Heerenberg.bei Emerich das scloss wart van den burgern ingenomen baussen des herrn van Bergs befelch, der do in Coln sich verhilt; aber folgentz verleissen die burger das scloss, do sei nit hoffnung hatten, und quamen mit dem leib darvonVgl. den Erläuterungsband..Bd.2, S.211
 
Anno 1570 den 20. dec. hab ich min leste audienz als ein amtman helfen halten, und diss jar hab ich das amtessen nit gehalten, bin dess vur andern frei gewest, so das ich es geinen schaden, auch nit dan ein halfBd.2, S.211 [594] raitzkirf und half raitzeichen fortels gehat hab. Ich lais mich zu rait keissen, auch zu emtern, mocht auch wol moissich sin, doch umb des ansehens willen, auch umb kuntschaft und beiwonungbewonung in der Handschr.der bester hern und burger doin ichs, ist doch kein schant noch schade; wer weis, wa oder was es batten mach, man ist auch beim bret und hat zu zeiten ein wort im fass und mach eim gutten frunde ein gut wort lenen. Dan ich hab mich an minem studio nit so fast gehalten, das mich kein fremden, die gelt brengen, vil vur iren advocaten ansoichen, dan gutte frunde, die nitz geben; der advocationen hab ich gnog, den bin ich auch geschickt gnog, faren auch nit ubel mit mir. Nuhe, ich diene mir wol und bin doch nit vur mich, dan vur min fatterlant, min kirspel, dar ich geborn und min graff erwelt, und gutte nachpar und frunt in disse welt mit geleint worden; was dan der mensch nit belonet, das, hoff ich, wirt der milte got belonenBd.2, S.211.
 
Anno 1570 den 21. decemb. ist Jacob Omphalius zum Sternen uff der Santkuylen uff unser gaffeln Swartzhauß in mineß broder Gotschalck stat der nuhe haußmeister im Fischkaufhus war zu rhade gekorn dan min broder hat durch den rhaitzganck daß ampt oder deinst bekomen wie ich vor zeiten auch der ursachen burggreif waß worden.
 
Anno 1570 den 22. dec. hat mir der licentiat und scheffen Rindorf, min swager, den heilich zwischen swager Wimmar Hack und miner steifdochter Elisabeth Ross under dem raithaus angelangt. Disser heilich hat etliche monat heimlich geswebt, dan mine beide steifsone Henrich Ross und sin frau Feigin Schiltz und des licentiaten Rindorfs frau und die verstorbene WimmarsBd.2, S.212 [594'] frau und die verstorbene Wimmars [594'] frau waren drei rechte swester und dan Wilhelm Ross min son, disse beisone und sustern Schiltz driben den heilich gar heftich, und dieweil min dochter Elisabeth zu 24 jarn komen warewaren in der Handschr.und mir halb durch uns dochter Ailgin, die verdorben ware, und Henrich Ross, der auch sich in scholt wat verlaufen, in verachtung geraten und das der Wimmer ein seir gut fridsam man war van gutten, stillen, erlichn frunden und ein raitzman, hat sei iren sin dahin gewant. Min hausfrau lacht sich hart darwidder und widderrede es, dan er hat 4 kinder, das besweirt sei am meisten; auch sult eres in der Handschr.etwas frei und reif sin. Aber Elisabeth, was ir widderraden wart, sagt sei nitz pro vel contra, swich still, also das die mutter ire neigung dahin horte. Unse junge leut im haus hatten sei binnen und machten die sach mit Wimmer grois, er sulte jar uber 200 foder weins verhandlen und het grois gewin. So hat es Wimmer Hack auch gut inzuwilligen, dweil er die kinder hat und min hausfrau grois nach irem stait van erbschaft und erbrenten war. Wie ich mitler weil nitz darzu sachte und dissem spil zusach und doch entlich van miner hausfrauen und kindern darumb angemoit wart minen rait mitzuteilen, sagt ich: Elisabeth queim zu vollen bestetlichen jarn, man hetz hie, man hetz da wol gern gesehn, were nitz gefolgt; diss queim nuhe van im selbst vur, Wimmar were ein gut man, van gutten frunden und friden und ehren, hett er nuhe kinder, so were er auch durchgefurt und het leirgelt geben, mit jungen gesellen were alles zu besorgen, wer kunt auch alle hecken scheuenEine bei W. beliebte Redensart, vgl. z. B. Bd. 1, S. 285.; so funt man auch alles im haus in kisten und wenden; wolt daran ligen, wie erBd.2, S.212 [595] sei fleissich worden sin und alles wol ersparen und gewinnen; einen jongen licentiaten mit ledigen henden und wenden zu nemen, worde minner hausfrauen der last heim komen; sei kunt eiz nit vil geben dan heilichsgut, dan es mogt ein licentiat vurhanden sin, der doch nit vil hat; so durft ich raten, wa diss van got versehn were und beider neigung dahin sich richte, sult man es nit absclain, man kunt dan ein bessert doin, dan ich noch horte, dan die jaren weren da, sei kente irer kinder sinne, es mogte dan was anders geschein, das villicht besser ob arger were; mehe wist ich nit zu raiten, sei sult auch andern rait soichn, das man mir als dem steiffatter folgens nitz uffhinge. Darnach hat man Jurgen Volkquin scheffen und sin frau, uns idum und dochter, raitz gefragt; die sint gans widder den heilich gewest und haben wol groisse heilichn vurgehat und sich der 4 kinder an dissem orde besweirt. Ich sagt: kunt ir die zu wegen bringen, das were zu wonschen! Aber das ist so pliben stain und wolte Jurgen und Drutgin nit ab noch zu raten. Wilhelm Ross dreif fleissich druff, dan er dachte, were die bestat, so were nemans mehe dan er vurhanden; so duchte mich. Disse sach wart das hoichzitIn dieser Weihnachtszeit.ingestalt und allerleis bedacht, und wie dem Wimmer auch heilich vurquamen, treib er uff bescheit, leis hart an und was min frau seir bekommert und sagt zu mir: wans van got versehn were, wie mogt man dan ir dochter am besten verwarn. Do sagt ich: wolan, ich sal uch ein hielichsvurwart untwerfen, die besehet zu beiden seiten und verglicht uch der, da sult ir sehen, wa ir wenden und keren sult. Das geschach, ich schreib innen etwas, das gefeil miner hausfrauen und kindern; Wilhelm schreifBd.2, S.213 [595'] es uis und das wart dem licentiaten Rindorf und Wimmer zugestalt und vur ein antwort geben; sei begerten ein jawort, ob uns die sach gefele; mir sagten, wan man der schrift sich verglicht hett, sult man entlichen gutten bescheit geben. Derhalb wart die schrift von Rindorf und Wimmar gemiltert; dess war min hausfrau nit zufridden und sult widder ab sin gewest. Es handelten aber die kinder heftich heirin und leis mich Elisabeth, min dochter, durch min snorg Feigin bitten, ich sult doch das best doin. Wie ich nuhe mirkte, das min dochter sich gans da in ergeben hat und ich ungefal gern verhoit gesehn, hab ich mitmich mit?dem licentiaten Rindorf entlich der heiratzschrift verglichen und so hart gehalten, bis das entlich sult gebrochen und sint verglicht, und haben sich do beide parteien so weit ingelaissen: was van got versehn were, mochte geschehn, wa diss auch, sult man dem nit zuwidder seinDie Heirathsverschreibung, die nichts eigenthümliches bietet, ist auf Bl. 597 zu finden, der Bericht über die Hochzeit am 6. Febr. n. J., der von der gewöhnlichen Linie ebenfalls nicht abweicht, auf Bl. 598. Obiges zeichnet die Menschen scharf genug..Bd.2, S.213Waß aber die schrift inhelt, mach folgen.
 
Anno 1570 den 24. decemb. hab ich miner hausfrawen und kindern und gesinde in unssen hauß zum Roich, und in den hilligen christagen auch miner moder und gesinde zu Weinsberch ir offergelt geben scheir eben wie zu jar am verlitten christabent.
 
Anno 1570 den 25. dec. Hie sult ich setzen und uff christag das 1571. jar ansetzen und rechnen, wie recht, dan man schribt van der geburt Christi das jar an, nit van der besnidung, uff Colnischen und Romischen brauchAuch in der Rathskanzlei begann man das neue Jahr mit dem 25. Decbr. um diese Zeit und lange danach., wiewol die TreirschenTreischen in der Handschr.van der menschwerdung, die Nidderlander zum teil van der ufferstehung ChristiDer Trierer Stil liess das Jahr bekanntlich mit dem 25. März beginnen, indem er sich einer falschen Deutung dieses Festtages (annunciatio Mariae) ergab; in dem grössten Theil der Niederlande begann man das Jahr mit der Auferstehung Christi oder der Weihe der Osterkerze.. Doch in dissem halt ich den brauch der almanach, und hab uff dissen tag min christfest s. Jacob gehalten, min hausfrau aber und kinder s. Mertin.Bd.2, S.214
Telosin griechischer Schrift
 
[596]
 
[Das Jahr 1571]